SKIP - Das Kinomagazin

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DA S KINO MAGAZ IN FE BRUAR 2011 € 1,45

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UNGEZWUNGEN ▶l TILDA SWINTON

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Ganz Hollywood versammelt sich, und du bist mittendrin: Erlebe als Gast der ELTON JOHN AIDS FOUNDATION zu zweit die Oscar-Nacht als Star unter Stars bei der größten Viewing Party in Los Angeles: Auf 3 Gewinner plus Begleitpersonen wartet ein Movie-Traumtrip der Superlative!

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27. FEBRUAR 2011 – ELTON JOHN AIDS FOUNDATION 19TH ANNUAL ACADEMY AWARDS VIEWING PARTY WEST HOLLYWOOD, CALIFORNIA

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21. bis 28. Februar 2011

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Die ELTON JOHN AIDS FOUNDATION veranstaltet zum 19. Mal die größte und angesagteste Viewing Party zur Oscar-Verleihung 2011 – ein Mega-Event mit einem gewaltigen Aufmarsch von Hollywoodstars, Riesenbuffet und Auftritten von Elton John und anderen namhaften Performern während der AftershowParty. Du kannst einer von sechs Gästen aus Österreich sein!

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▶l Inhalt feBrUAr 2011

030

coverfoto: UPi

042 true GrIt cool wild west: Jeff Bridges reitet wieder!

▶l Fame Forward 012 StarS & GOSSIP

der uLtimative goLden-gLobes-checK: Was sagt die sKiP-Jury?

024 rObert PattInSOn

Wie die tiere

026 rYan reYnOldS

Laterne, Laterne

▶l Fashion Forward 028 StarS am rOten tePPIch

goLden gLobe fashion: the good, the bad & the voLL daneben

036 nachGeStYlt

JuLia stiLes: face vaLue

038 nachGeStYlt

scarLett Johansson: goLden face

▶l Aktionen 002 OScar mIt SKIP & SYOSS:

Wir bringen dich nach L.a. zur oscar vieWing Party von eLton John!

020 GlamOur-trIP mIt

SKIP & SKY:

die sKiP-& sKy-geWinner Live dabei am roten tePPich: das War die gLobes-traumWoche in L.a.!

040 abheben mIt SKIP & Glem VItal:

auf zur nächsten etaPPe der discovery WorLd tour 2011!

Das nächste sKIP erscheInt am 10. märz 2011 006

SKIP Februar

Ich hau mIch ab: Anne hathaway bei den Golden Globes foto: AndreA Mühlwisch


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▶l Inhalt FeBRUAR 2011 ▶l Film Forward

Filme A – Z 077 127 hours 062 22 bullets 073 alles erlaubt –

eine woche ohne regeln

072 big mama’s haus –

084 090 070 068 082 050 060 054 096 074 042 095

die doPPelte Portion blacK brown white der adler der neunten legion der Plan der vater meiner Kinder drive angry ein mann von welt eine Familie Fish tanK schräge vögel: ein chamäleon im wilden westen. FreundschaFt Plus gullivers reisen habermann hexe lilli – die reise nach mandolan i am love inside america KoKowääh last night mein bester Feind meine erFundene Frau Powder girl rango das andere ameriKa: teenies in texas der andere mann: tilda swinton in love science : Fiction. eine geschichte der zuKunFt sKyline Das SKIP-Team true grit tucKer & dale vs evil Herausgeber: Michael Ginalis, Josef Hruby

054

090

Interviews & Stories 046 JeFF bridges meet tHe dude

048 hailee steinFeld

aLLein unter Cowboys

058 JacK blacK big bLaCk

064 Jean reno

068 alles anders in nur einer nacht

kugeLsiCHer

069 eva mendes

kennen sie sCHon mein sex-taPe?

076 James Franco

gut abgesCHnitten

▶l Fun Forward

080 Fritz Karl

098 mann im mond

086 tilda swinton

100 no disc, no Fun

089 stellan sKarsgård

102 JumP, run, shoot

091 barbara eder &

106 sKiP-Premieren

trans euroPa exPress das grosse iCH bin iCH sex im eis

constanze schumann

moon: sCi-fi deLuxe die Heissesten neuersCHeinungen auf dvd und bLu-ray neues für die sofa-aCtion

in tHe gHetto

093 mia hansen-løve aLLes für die kunst

008

sKiP Februar

010 alle Filmstarts auF einen blicK

084

CHefredaktion: Kurt Zechner stv. CHefredaktion: Gini Brenner, Andrea Mühlwisch CHef vom dienst: Dina Maestrelli redaktion: Gini Brenner (gb), Klaus Hübner (kh), Dina Maestrelli (dm), Magdalena Miedl (mm), Julia Pühringer (jp), Kurt Zechner (kz) art-direCtor: Michael Grill stv. art-direCtor & art-direCtor Promotions: Ronnie Feichtinger grafik (fasHion): Bettina Lasser ProduktionsLeitung: Thomas Antwi korrektur: Uwe Bubik fotoredaktion: Andrea Mühlwisch fotos: Andrea Mühlwisch, Filmverleiher, Bildagenturen marketing: Michael Ginalis event-marketing: Walter Schreier anzeigenLeitung: Michael Ginalis anzeigenkontakt: Oliver Dvorsky anzeigenverwaLtung & finanzen: Andrea Permoser sekretariat: Heliane Sagheb gesCHäftsfüHrung: Michael Ginalis medieninHaber: SKIP Media GmbH, Grohgasse 5-7/1, 1050 Wien, Tel: 01/545 24 00 redaktionsadresse: Grohgasse 5-7/1, 1050 Wien, Tel: 01/545 24 00 druCkvorstufe: More than Media GmbH, Gellertgasse 38/Top 12, 1100 Wien druCkerei: Infopress Group, Nádas u. 6., 2600 Vác, Ungarn HomePage: www.skip.at

fotos: FILMVeRLeIHeR

078 083 052 093 053 088 094 094 066 056 092 071


NATÜRLICH UNWIDERSTEHLICH

KEINER LIEBT LIPPEN MEHR

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▶l Filmstarts ÜBERSICHT 04. 03. rAngo

04. 02. ▶l Fr 04. Februar ▶l Fr 18. Februar

KoKoWÄÄh Til Schweiger ist plötzlich Vater. Herzig: Seine eigene Tochter stiehlt ihm die Show! >070

eIn mAnn Von Welt Ex-Gangster Ulrik (Stellan Skarsgård) will endlich alles richtig machen – und tappt von einem Fettnapf in den nächsten … >088

KoKoWÄÄh

11. 02.

lIVe Aus PeePlI – IrgenDWo In InDIen Natha hat Schulden. Würde er sich umbringen, würde seine Familie Geld vom Staat kriegen. Ein Dilemma mit komischen Folgen ...

InsIDe AmerIcA Gangkriege, Drogenexzesse, Beauty-Bewerbe, Gewaltverbrechen: Alltag an der Hanna High School in Brownsville, Texas. >090

gullIVers reIsen

18. 02.

blAcK broWn WhIte

25. 02.

▶l Do 17. Februar heXe lIllI – DIe reIse nAch mAnDolAn In ihrem zweiten Kinofilm verschlägt es Lilli ins ferne Mandolan. Natürlich wieder mit dabei: Drache Hektor (Michael Mittermeier). >071

010

sKIP FebruAr

▶l Fr 25. Februar true grIt Jeff Bridges und Matt Damon sind im Wilden Westen hinter dem Mörder des Vaters eines jungen Mädchens her. >042/COVERSTORY

tucKer & DAle Vs eVIl Brachialer Horrorslasher-Comedy-Überraschungshit mit Schenkelklopf-Garantie. >095

I Am loVe Tilda Swinton als Ehefrau eines reichen Mannes, die sich in einen jungen Koch verliebt. >084 the hunter Zeit des Zorns: Ein Mörder, zwei Polizisten, die ihn bewachen, und ein verhängnisvoller Weg quer durch den Wald ...

FreunDschAFt Plus Ashton Kutcher und Natalie Portman zwischen Sex und Freundschaft. >066

DrIVe Angry Nicholas Cage als Schwerverbrecher kommt extra aus der Hölle zurück, um mit den Mördern seiner Tochter abzurechnen. >053

sKylIne Apokalypse: Die Aliens sind auf der Erde gelandet, und sie kommen nicht in Frieden. Popcorn-Kino der heftigen Art! >074 gullIVers reIsen Black is the new big! Gulliver (Jack Black) strandet als „Riese“ auf der Insel Liliput und erlebt sein blaues Wunder ... >056

blAcK broWn WhIte Liebe ist grenzenlos, Grenzen sind lieblos: mitreißende Love-Story vor dem ganz realen Hintergrund der Festung Europa. >078

the KIng’s sPeech Colin Firth als britischer König und Geoffrey Rush als Sprachtherapeut, der Seiner Majestät hilft, das Stottern zu überwinden. Oscar-Favorit!

▶l Fr 11. Februar 22 bullets Einmal Mafia, immer Mafia. Knallhartes Gangster-Epos mit Jean Reno (Leon – Der Profi) abermals in Bestform. >062

127 hours Danny Boyle erzählt die wahre Geschichte eines Kletterers (James Franco), der seinen Arm opferte, um zu Überleben. >077

FIsh tAnK Mia ist 15 Jahre und unerträglich. Oder hat sie einfach unendliches Bedürfnis nach Nähe? >094 meIne erFunDene FrAu Trouble in Paradise: Jennifer Aniston als Notfalls-Ehefrau von Adam Sandler. >050 nAnnerl – DIe schWester Von W. AmADeus moZArt Sie stand im Schatten ihres jüngeren Bruders, dabei war sie selbst eine geniale Musikerin ...

▶l Do 03. März

true grIt

unKnoWn IDentIty Ein Mann (Liam Neeson) erwacht aus einem Koma und muss feststellen, dass jemand anderer seine Identität angenommen hat ...

FOTOS: FILMVERLEIHER

hAbermAnn Packendes Polit-Drama um ein nach wie vor brisantes Thema: Sudetendeutsche. >092


Filmstarts täglich aktualisiert auf

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Alle genannten terminangaben ohne gewähr!

04. 03. ▶l Fr 04. März

▶l Do 10. März

Rango Rango (im Original gesprochen von Johnny Depp) ist ein verwegenes Chamäleon, das plötzlich in der von Banditen kontrollierten Westernstadt Dirt landet – als Sheriff! >054

Ich bin Nummer 4 Neun Aliens suchen auf der Erde Zuflucht vor einem übermächtigen Feind. Doch der folgt ihnen auf den blauen Planeten ...

Last Night Liebe ist ... kompliziert. Ein Ehepaar (Keira Knightley, Sam Worthington) kämpft mit Versuchung und Treue ... >068

Last night

Big Mama’s Haus – Die doppelte Portion Martin Lawrence bittet zum dritten Mal im Fat-Suit zum Zwerchfell-Workout. >072

11. 03.

▶l Fr 11. März The Illusionist Animationsmeisterwerk nach einem Drehbuch von Jacques Tati: Ein Magier aus Paris erlebt auf der britischen Insel verrückte Abenteuer ... Alles erlaubt – Eine Woche ohne Regeln Farrelly-Comedy: Zwei verheiratete Typen dürfen plötzlich alles – und stellen sich unglaublich ungeschickt an. >073

Der Vater meiner Kinder Hinter den Kulissen der Filmemacherei: Mia Hansen-Løves berührender Film über einen passionierten Filmproduzenten. >093 Eine Familie Eine Tochter steht vor der Frage: Lebenstraum oder familiäre Pflichterfüllung? >094 Der Adler der neunten Legion History-Action-Fantasy mit Channing Tatum und Jamie Bell. >083 Cooking History Militärköche aus verschiedenen Kriegen erinnern sich zurück: eine ganz subjektive Geschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts.

Mein bester Feind Stark inszenierte und toll gespielte Tragikomödie von Wolfgang Murnberger (Silentium). >082 Alles erlaubt – eine Woche ohne Regeln

11. 03.

▶l Bonus Powder Girl startet am 17. März 2011

Justin Bieber – Never Say Never Kids & Teenies wirds freuen: Die singende Nervensäge gibts jetzt auch im Kino. Liebe Geschichte Mitläufer? Im Widerstand? Oder gar Täter? Der Film fragt: Wie gehen Frauen mit der Rolle ihrer Vorfahren im Nationalsozialismus um?

Der Plan Matt Damon und Emily Blunt kämpfen für ihre Liebe, nach einer Story von Philip K. Dick. >052

>060

Science : Fiction – Eine Geschichte der Zukunft Filmmuseum, 9. Feb. bis 10. März 2011 >096 Akkordeon Festival 2011 Filmcasino, sonntags, 26. Feb. bis 27. März 2011

Der Plan

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▶l Fame

Forward

GOSSIP / NEWS / STARRING

DIE GOLDEN GLOBES IM SKIP-REVIEW

OLIVIA WILDE

WILDE AT HEART

▶l TEXT: GINI BRENNER, KURT ZECHNER FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

GOLDFIEBER

012

SKIP FEBRUAR

SCHÖN WIE ASCHENPUTTEL,

aber ihre güldenen Schuhe wollte die TRON-Diva lieber beide anbehalten: Olivia Wilde war zwar für keinen Globe nominiert, aber als Präsentatorin natürlich eine der Hauptattraktionen auf dem Roten Teppich. Mitten drin im glamourösen Partytrubel waren natürlich auch die supernetten SKIP & SKYGlobe-Gewinnerinnen Kristina Bauer und Cornelia Pöltner (oben mit Olivia vor der Show). Alle anderen Höhepunkte der heurigen Awards-Gala findet ihr auf den nächsten Seiten im exklusiven Globe-Review der SKIP-Jury!


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▶l Fame GOSSIP / NEWS DIE GOLDEN GLOBES IM SKIP-REVIEW

Goldalarm! Die Hollywood Foreign Press Association darf die begehrten goldenen Kugeln nur für künstlerische Leistungen vergeben. Die SKIP-Jury ist da hemmungsloser und beurteilt die wahren Werte der Globe-Stars! ROBERT DE NIRO

▶l TEXT: GINI BRENNER, KURT ZECHNER FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

SEXY MOTHERFOCKERS Welcher von den beiden ist der bessere De Niro? Im ersten Moment wars unklar, als Präsentator Matt Damon den großen Bob gekonnt imitierte. Aber Robert De Niros genial selbstironischer Kommentar an die HFPA „Den Cecil B. DeMille Award fürs Lebenswerk habt ihr mir wohl zuerkannt, bevor ihr eure Little Fockers-Kritiken geschrieben habt!“ machte klar, wer hier der Boss ist.

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Glamour: Coolness: Gossip-Faktor:

PAUL GIAMATTI

BEST MAN Kugelbauch, Exzentrikerbrille und Glatze – so sehen Sieger aus. Mit seiner berührenden, ironisch-warmherzigen Performance in Barney’s Version stach Paul Giamatti als bester Komödien-Hauptdarsteller einige der besten Männer Hollywoods aus: Johnny Depp gleich doppelt, Jake Gyllenhaal und Kevin Spacey.

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Glamour: Coolness: Gossip-Faktor: 014

SKIP FEBRUAR


AL PACINO

KLEINFORMAT Für die Hauptrolle in You Don’t Know Jack über den Arzt und Sterbebegleiter Jack Kevorkian hat der gute Al den Globe als bester Darsteller in einem TV-Drama abgesahnt. Pacino ist damit eine von vielen Filmlegenden, die in Fernsehkategorien punkten konnten. Wir freuen uns trotzdem noch mehr auf ihn in der nächsten Leinwand-Rolle.

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Glamour: Coolness: Gossip-Faktor:

ANNETTE BENING

BEG, STEAL, KISS Die Frisur hat sie von Al Pacino, die Brille von Paul Giamatti, das Kleid von Tom Ford – und der Globe-Auftritt war vom Feinsten: Sie bedankte sich bei The Kids are All RightFilmpartnerin Julianne Moore mit einem Kuss auf den Mund, bevor sie sich den Globe abholte. Schön, wenn jemand weiß, wo man die Prioritäten zu setzen hat!

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Glamour: Coolness: Gossip-Faktor:

CHRISTIAN BALE

JESUS LOVES YOU Trotz des biblischen Aussehens freute sich Christian Bale teuflisch, dass er den Preis für die beste Nebenrolle für seinen Part in The Fighter ausgerechnet aus der Hand der engelsgleichen Scarlett Johansson erhielt. Auf den Mund gefallen war er auch nicht: „Ich habe mich immer gefragt, wer diese HFPA-Leute eigentlich sind. Jetzt weiß ich zumindest: Sie sind sehr weise, weil sie mir diesen Preis geben!“

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Glamour: Coolness: Gossip-Faktor:

CLAIRE DANES

BACK FOR GOOD In der Rolle der berühmten autistischen Wissenschafterin Temple Grandin überzeugte Claire Danes die Hollywood Foreign Press. Vorbild Grandin war selbst bei der Globes-Verleihung mit dabei. Für Danes könnte der Preis als Beste Darstellerin in einem TV-Drama so etwas wie ein Comeback bedeuten – hoffentlich sogar wieder auf der große Leinwand.

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Glamour: Coolness: Gossip-Faktor:

SKIP FEBRUAR

015


▶l Fame GOSSIP / NEWS

▶l TEXT: GINI BRENNER, KURT ZECHNER FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (4), HFPA (1)

DIE GOLDEN GLOBES IM SKIP-REVIEW ROBERT DOWNEY JR.

PORNSTAR

Er musste sich von Host Ricky Gervais in seiner berühmt-berüchtigten Rede einen abgehalfterten Pornostar und einen Säufer schimpfen lassen – aber einer vom Format Downey Jr. nimmt das gelassen und reicht die Rose gleich weiter an alle „Best Actress“-Nominierten, deren Bettqualitäten er pointiert analysierte. So ein Schwerenöter!

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Glamour: Coolness: Gossip-Faktor:

NATALIE PORTMAN

GLOBAL BETRACHTET „Und er wollte doch mit mir schlafen!“ Miss Portman, die in einer entscheidenden Szene in Black Swan vom Film-Choreografen Vincent Cassell verschmäht wird, zeigte triumphierend ihren Babybauch her – Papa ist der echte Tanzlehrer Benjamin Millepied. Und der Globe für die beste Hauptrolle passt ideell und formal bestens dazu.

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Glamour: Coolness: Gossip-Faktor: 016

SKIP FEBRUAR


RICKY GERVAIS

OH, BEHAVE! Nach der Show hat ihm sicher seine Mama den Mund mit Seife ausgewaschen – aber was der britische Star-Comedian mit seiner herrlich untergriffigen Globes-Moderation beim komplimentverwöhnten Superstar-Publikum anrichtete, hat echt historischen Wert. Von Lachtränen über Schamesröte bis Wut war alles drin: Ricky, you rock!

STEVE BUSCEMI

DREH & TRINK

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Den hat er sich seit langem verdient: Für seine Darstellung eines korrupten Politikers in Martin Scorseses genialem TV-Serienwurf Boardwalk Empire, der während der Prohibitionszeit spielt, bekam der große Steve Buscemi endlich seinen ersten Golden Globe verliehen. Na dann, Prost!

Glamour: Coolness: Gossip-Faktor:

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Glamour: Coolness: Gossip-Faktor:

KATEY SAGAL

KNITTERFREI Sowas gibts nur in Hollywood, dass jemand in zwei Jahrzehnten um zehn Jahre jünger wird: Katey Sagal, einst als Mrs. „Schrecklich nette Familie“ Bundy berühmt geworden, hat ihre steile Stirnfalte verloren, aber einen Globe für die TV-Serie Sons of Anarchy gewonnen. Und auch die Frisur ist jetzt um Längen cooler. Wir gratulieren recht herzlich!

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Glamour: Coolness: Gossip-Faktor:

SKIP FEBRUAR

017


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▶l Fame GEWINNSPIEL KRISTINA & CONNY BEI DEN GOLDEN GLOBES

Wenn SKIP & SKY nach Hollywood laden, sind Superstars und Glamour garantiert: Kristina Bauer hat mit ihrer besten Freundin Cornelia Pöltner den Trip nach Hollywood zur Golden Globes Gala gewonnen!

TOM HANKS ▶l FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

LEGENDE

Jeder kennt ihn – aber wer hat ihn je persönlich getroffen? Tom Hanks nahm sich reichlich Zeit, um mit Kristina und Conny bei der Globes-Afterparty von HBO zu plaudern. Die von ihm produzierte Serie The Pacific war zwar nominiert, ging aber leer aus.

„Das Gefühl, am Roten Teppich in Hollywood zu stehen, kann man nicht beschreiben ... wow!“

Roter Teppich, glanzvolle Augenblicke, die schönsten Kleider und der beste Film.


GUY PIERCE & PIPER PERABO

TOTAL COOL

Für ihre Rolle in Covert Affairs war Film-Beauty Piper Perapo (Coyote Ugly) nominiert. Sie kam in Begleitung von Guy Pearce zur HBO-Party – beide ohne Globe, aber in bester Laune, wie sich beim Plausch mit den SKIP-Gewinnerinnen zeigte.

RICHARD KIND

FUNNY GUY

Auch die beliebte „Dumpfbacke“ aus dem New Yorker Bürgermeisterbüro in Chaos City unterhielt sich bei der HBO Party blendend mit unseren Gewinner-Girls.

MARK WAHLBERG

WINNER

Zwei Girls für den zweifachen Gewinner: Die mit zwei Globes prämierte Serie Boardwalk Empire hat Mark Wahlberg, Ex-Rapper und Top-Charakterdarsteller, mitproduziert. Auch dieses Foto stammt von der HBO-Globes-Party!

„Während der Awards-Gala hat mich im Raucherbereich ‚Dr. House’ Hugh Laurie um Feuer gebeten. Mein Puls ist auf 180 gesprungen!“

(KRISTINA)

Nähere Infos: sky.at oder im Fachhandel Mehr Infos findest Du unter www.schwarzkopf.at


▶l Fame GEWINNSPIEL KRISTINA & CONNY BEI DEN GOLDEN GLOBES

Eine Woche im Nobelhotel Beverly Hilton, wo die Globes-Gala stattfindet, tolle Klamotten am Rodeo Drive gekauft, über den Roten Teppich zur Gala marschiert und anschließend zu den Parties geeilt, um mit den Stars nach Lust und Laune zu plaudern.

▶l FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

ADRIEN BRODY

KÜSSERKÖNIG AHOI! Bei der Globes-Afterparty von NBC Universal/Focus Features lernten Conny und Kristina den stets charmanten Adrien Brody sowie FocusStudioboss James Schamus kennen. Einen der begehrtesten neben einem der einflussreichsten Männer Hollywoods an der Seite – wenn das kein wahr gewordener Traum ist …

fach „Es war einit ten nur cool, mSta rs unter den – ein zu stehen liches unbeschrenib Erleb is.“

Erleben Sie schon jetzt auf Sky die mit dem ausgezeichnete Kultserie Boardwalk Empire.


STEVE BUSCEMI & HALLE BERRY

STARPOWER BEI HBO

Dem Globe so nah: Mit seiner umwerfenden Darstellung des Politgangsters Nucky Thompson in Martin Scorseses Boardwalk Empire (am 2. Februar bei SKY auf TNT Serie gestartet – auf deutsch oder in OV) ist Steve Buscemis große Stunde gekommen. Kristina und Conny gratulierten bei der Globes-Afterparty von HBO höchstpersönlich und konnten die begehrte Trophäe aus nächster Nähe bewundern. Genau wie Halle Berry, die ebenfalls auf der Party war und jetzt nach der Babypause wieder mit voller Power im Kino durchstartet.

„Die Gala a r schon total beeinw d r u aber auf den Pckend, danach gings arties ab – Glamourrichtig Stars ohne Enund de.“

SHOPPING FOR

GALA-OUTFITS Zwecks Wahl der Kleider für ihre glänzenden Auftritte bei der Globes-Gala und den anschließenden Parties durften die Gewinnerinnen auf Kosten von SKIP und SKY in Begleitung von SKIP-Fotografin Andrea Mühlwisch die Boutiquen am Rodeo Drive auf den Kopf stellen.

Golden Globe Mehr Infos findest Du unter www.schwarzkopf.at


▶l Fame STARRInG

robert Pattinson

Wie die Tiere

Katzen streicheln ist was für Anfänger. Gelegenheitsvampir Robert Pattinson hingegen, der spätestens seit den Massen

kreischender Teeniefans bei jedem öffentlichen Auftritt allen Herausforderungen furchtlos ins Auge blickt, fühlt sich in Wasser für die Elefanten zu Größerem berufen: Als angehender Veterinärmediziner Jacob, der nach dem Unfalltod seiner Eltern das Studium sausen lässt und bei einem drittklassigen, reisenden Zirkus als Tierarzt anheuert. Bei den Dreharbeiten kuschelte er nicht nur mit einer indischen Elefantendame, sondern musste sich auch von einem Löwen anknabbern lassen, wie er bei Interviews mitteilte – aber, wer könnte es dem Löwen verdenken? Auch sonst sind seine Partner in dem Film durchaus hohe Tiere: Der despotische Zirkusdirektor am Rande des Abgrunds wird von Oscar-Preisträger Christoph Waltz mit Zylinderhut gespielt, die ebenfalls Oscar-vergoldete Reese Witherspoon ist als liebreizende Zirkusprinzessin Marlena zu sehen. Manege frei!

robert Pattinson in Wasser für die Elefanten

Wasser für die Elefanten startet voraussichtlich am 22. April 2011 in den österreichischen Kinos.

024

▶l text: MAGDALEnA MIEDL

sKiP Februar

Foto: CEnTFOx


GEWINN MIT A1 XCITE AUF FACEBOOK TICKETS FÜR DIE BLOCKBUSTER DER WOCHE

P KINOMANAGER O T GESUCHT!

Die neue Facebook-App von A1 XCITE macht dich zum Kinomanager: Eröffne deinen eigenen virtuellen Kinosaal, fülle die Sitzreihen möglichst schnell mit deinen Freunden und gewinne 2 von 100 Kinotickets. Jede Woche – ein ganzes Jahr lang!

SO FUNKTIONIERTS:

Der Eingang zum offiziellen Facebook-Kino von SKIP und A1 XCITE: Hier kannst du deinen Kinosaal eröffnen.

Auf der Leinwand deines Facebook-Kinosaals laufen stets die aktuellen Kinotrailer der zwei Top-Movies der Woche, für die es Tickets zu gewinnen gibt.

Gehe auf apps.facebook.com/kinomanager und aktiviere die App. Nun bist du gefragt: Eröffne dein eigenes virtuelles Kino und lade deine Freunde ein, sich in dein Kino zu setzen. Die ersten 25 Kinomanager, denen es gelingt, ihr Kino bis auf den letzten Platz zu füllen, bekommen jeweils 2 Kinotickets für das folgende Wochenende. Doch damit nicht genug: Auch deine Freunde können gewinnen. Unter allen, die sich in ein Kino eines Freundes setzen, werden weitere 25 mal 2 Tickets per Zufallsauswahl verlost. ACHTUNG: Wenn auch du als einer der Ersten wissen möchtest, wann die Kinos jede Woche öffnen, dann werde jetzt gleich Fan von www.facebook.com/A1XCITE – denn nur dort wird wöchentlich gepostet, wann die Kinos öffnen. Ein entscheidender Vorteil im Kampf um die begehrten Tickets.

Jede Wo che

100 Kino t zu gewin ickets nen:

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Jetzt liegt es an dir, wie schnell du deine Facebook-Freunde dazu bringen kannst, sich zur richtigen Zeit in deinen Kinosaal zu setzen.

HAST DU GEWONNEN, steht es dir frei, den Tag (Samstag oder Sonntag), das Kino und den Film (aus den zwei Top-Neustarts der Woche) zu wählen.


▶l Fame Starring

Ryan Reynolds

Laterne,

Laterne

In der modernen Mythologie ist Grün eine ganz besondere

Farbe. Sie steht für überirdische Kräfte, dunkle Geheimnisse oder fremde Botschaften. Es ist die Farbe der Aliens, die Farbe des Kryptonits, die Farbe der Matrix. Und keine andere ist derart beliebt bei Helden aller Art: Von Kermit dem Frosch über Shrek und den unglaublichen Hulk bis zu Kick-Ass oder der Green Hornet, sie alle und viele mehr wählen Grün aus Überzeugung. Im mysteriösen Geheimbund Green Lantern sind es gleich mehrere Heroes, die sich unter dem Zeichen des Grünlichts zum Kampf gegen das Böse zusammentun. 1940 erlebten die Lanterns ihr erstes Abenteuer auf der 2D-Oberfläche eines Comichefts, jetzt endlich gibt es sie auch in 3D: Sexy Ryan Reynolds spielt den Airforce-Piloten Hal Jordan, der als erster Erdenmensch in das intergalaktische Green Lantern Corps aufgenommen wird und den mächtigen Ring tragen darf, der ihm übermenschliche Kräfte verleiht. Regie bei diesem spektakulären Action-Trip führt Martin Campbell, und das ist ein gutes Zeichen für das grüne Laternenfest: Schließlich steht der Mann hinter Filmen wie GoldenEye, Die Maske des Zorro oder Casino Royale.

Green Lantern startet voraussichtlich am 17. Juni 2011 in den österreichischen Kinos.

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SKIP Februar


Ryan Reynolds in Green Lantern

â–śl Text: Gini Brenner

Foto: Warner


▶l Fashion BEAUTY / ACCESSOIRES / STYLE

Forward SKIP-HIGHLIGHTS IM FEBRUAR

▶l KONZEPT FASHIONSTRECKE: GINI BRENNER, BETTINA LASSER & ANDREA MÜHLWISCH FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (1), BEIGESTELLT.

Loses Puder für rosige Bäckchen. Wenn dein Teint hell schimmert wie der von Christina empfiehlt es sich, leicht rote Wangen zu zaubern. Mit dem Puder von Mac um 23 Euro gelingt das ganz leicht.

Handkuss. Rote Lippen schmücken jetzt sowohl Dekolleté als auch Hand. Mutige tragen den Ring gleichzeitig mit kirschrot geschminkten Lippen – manchmal ist mehr eben auch wirklich mehr! Anhänger um € 79,– und Ring um € 139,–, beides von Thomas Sabo.

CHRISTINA HENDRICKS hat bei der diesjährigen Golden-Globes-Party noch eins draufgesetzt, Signalrot war Thema und Statement: rote Wallemähne, rote Crêpe-de-ChineRobe von Romona Keveza und dazu ein rubinfarbener Kussmund. Der perfekte Anheizer für acht Seiten Globes-Fashion total – the good, the bad and the impossible. Enjoy!

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SKIP FEBRUAR

„Ich liebe Rot, das ist die Farbe des Lebens,“ sagt Christian Dior. Naheliegend, dass mit Rouge Dior der perfekte Rotton gelungen ist. Nebenbei ist der edle Lippenstift pflegend und mit hohem Glanzanteil versehen. Kostet 30,10 Euro.


Duell der Magier im Februar auf Sky Select gegen Gebühr

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▶l Fashion STYLE

GLOBE GLIMMER

ANNE HATHAWAY

Hello Giorgio Anne ist offiziell ein Riesenfan von Armani, kein Wunder also, dass sie auch bei den Globes in einer der Roben des Meisters erschien: Ein Traum aus permuttschimmerndem graurosa Paillettenstoff mit Schulterpolstern, die hier ausnahmsweise mal richtig schön rüberkommen.

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SKIP FEBRUAR

Green Goddess Angelina entschied sich für den anderen großen Italiener und trug eine Atelier Versace-Nummer in Grün. Die schwierige Farbe lenkt fast davon ab, wie perfekt dieses Teil geschnitten ist – ganz große Couture-Kunst. Deshalb lässt sie auch das Kleid für sich wirken, Schmuck wäre hier fehl am Platz.

▶l TEXT: GINI BRENNER

ANGELINA JOLIE

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH, BEIGESTELLT

In der Tat ist nicht alles Gold, was glänzt – bei den Globes strahlten Pailletten, Strass und Lurexfäden in allen Farben um die Wette. Am schönsten wirken solch spektakuläre Hochglanz-Roben unifarben und in klarer Schnittführung – eine Regel, an die sich die meisten Stars gehalten haben.


RODERATE F/S 2010

ARMANI PRIVÉ F/S 2010

ARMANI PRIVÉ H/W

2010

WER HATS ER FUNDEN?

Hochglanz ist zu interpretiert den r Zeit ganz großes Thema auf de mit Ton-in-Ton-SoTrend klassisch-hochdramatisch n internationalen Laufstegen. Ar , Rodarte macht ma lids gegenwartsta die Goldmarieche ni uglich. ns

AMBER RILEY

Shine on Die Revolution gegen die Größe-34Diktatur ist in vollem Gange – und erste Erfolge lassen hoffen: Amber, starke Stimme aus der globe-gekrönten TV-Serie Glee, strahlt in einer trendig asymmetrischen und sehr Globe-tauglichen Kreation des philippinischen Designers Oliver Tolentino.

ELSA PATAKY OLIVIA WILDE

Sterngucken Der Sternenprinzessinnen-Look steht ihr gut, auch wenn viele das strass- und paillettenbesetzte GlamourballerinaTüll-Teil von Marchesa ein klein bisschen kindisch fanden. Aber so ein Event ist nun mal die perfekte Gelegenheit, sich endlich die Kleiderträume zu erfüllen, die man schon als kleines Mädchen hatte.

Kind of Blue Dunkles Blau, besonders wenn es glänzt oder schimmert, ist eine tolle Farbe für große Auftritte – es schmeichelt dem Teint und sieht immer edel aus. Tolles Beispiel: die schulterfreie nachthimmelblaue Armani-Robe aus seiner Frühlingskollektion 2011, die die spanische Schauspielerin wie eine moderne Fee aussehen lässt.

SKIP FEBRUAR

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▶l Fashion STYLE

FALSCHGOLD Knapp vorbei ist auch daneben. Aber genau wie die verpatzten Szenen beim Film sind die verpatzten Outfits bei den Globes das unverzichtbare Extra. SKIP präsentiert die bemerkenswertesten Fehltritte.

MICHELLE WILLIAMS

Unverblümt Manchmal ergibt zweimal Plus anscheinend Minus: Michelle ist sowieso hinreißend, das MargeritenKleid aus Valentinos 2011er Resort Collection (mit Lederblumen auf den Trägern) ist im Prinzip zauberhaft – aber gemeinsam funktioniert das überhaupt nicht, das zarte Ecru sieht an Michelle einfach fad aus.

HEIDI KLUM

Flatterhaft Sie war die unumstritten schlechtestgekleidete Diva am Globe-Carpet 2011: Heidis Marc-Jacobs-Ding ist zu lang, zu bunt, zu formlos; und die billigen Armreifen machens nicht besser. Originelles Detail am Rande: Heidi war zu den Globes nicht mal eingeladen, sie schwebte nur zum Fotografiertwerden über den Roten Teppich.

MILLA JOVOVICH

Nix Nixe Auch das glitzerndste MeerjungfrauenKleid garantiert keinen großen Auftritt: Das silberne Armani-Privé-Teil sieht an Milla irgendwie lieblos drangepappt aus. Classic Hollywood hat mehr Esprit.

JENNIFER LOVE HEWITT

Weiß nicht Wer lovely Jennifer diesen tragbaren Basketballkorb mit Duschvorhang von Romona Keveza unten dran eingeredet hat, sollte lebenslanges StylingVerbot kriegen. Der HochzeitstortenBrautpüppchen-Look ist jedenfalls schwer daneben.

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▶l TEXT: GINI BRENNER

Ausgefranst January macht gern Experimente mit mutig designten Roben. Das kann auch danebengehen, wie bei diesem VersaceModell in Knallrot. „Originelle“ Schnitte und eleganter Anspruch lassen sich eben so gut wie nie vereinbaren.

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

JANUARY JONES



▶l Fashion STYLE

GOLDEN FLOWER

KYRA SEDGWICK

LEA MICHELE

Prinzessin Peach Auch Glee-Girl Lea Michele erschien in einer asymmetrischen, bodenlangen Oscar-de-la-Renta-Nummer aus sehr viel pfirsichfarbenem Stsoff. Erfrischend süß oder völlig überzuckert ist hier echt Geschmackssache – in jedem Fall hat der Auftritt was.

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Even Closer Emilio Pucci ist berühmt für seine legendären Muster – aber auch einfarbig kann das Traditionslabel einiges. Das dunkelgelbe geraffte SeidenchiffonKleid mit hoher Taille und Rüschen am Dekolleté ist wunderhübsch zu Kyras herbem Typ. Sehr cool: die kontrastierenden Türkis-Ohrringe.

CLAIRE DANES

Eye Candy Wer auffallen will, muss flexibel sein. Wenn alle anderen mit Glitzer oder Rüschen prunken, dann macht ein wenig Understatement sehr viel her: Die rosarote Holderneck-Robe von Calvin Klein aus schräg genommenem Seidengeorgette war eine sehr edle Wahl, die schlichte Frisur und der coole Schmuck machen sogar die Kaugummifarbe richtig elegant.

▶l TEXT: GINI BRENNER FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (7), BEIGESTELLT

Wenn der Frühling nicht kommen will, dann machen wir ihn uns doch selber: Blütenblätterfarben sind ein wunderschöner Trend für stilvolle Auftritte – auch bei den Globes entschieden sich Hollywoods Beautys für die Kraft der sanften Töne.


DER JIL SAN

G OSTERTA MARCEL

NDEN? U F R E ATS WER H

DIOR

r rade seh gnern ge ßen Desi stertag gebens ro g n e d O ei d auch b tyle, Sander und S arben sin helnde Fudertöne im 50sic e m h sc Weiche, Dior zelebriert P beliebt: ruchtig. blumig-f

KATIE LEE

Cheap Chic Nicht nur halb Hollywood will bei der Globes-Party mitfeiern, auch jede Menge Celebrities aus anderen Disziplinen sonnen sich im Red-CarpetBlitzlicht, so wie Billy Joels Ex-Frau und Gastrokritikerin Katie Lee. Farblich passte sie sich den A-Listern pefekt an – nur ist sie in ihrem gelben Trägerkleidchen etwas underdressed.

JULIANNE MOORE

Überdosis Pink Julianne überrascht gern mit mutigen Fashion-Statements, und meistens trifft sie elegant ins Schwarze. Die quietschrosa Lanvin-Nummer, trendgerecht asymmetrisch, ist allerdings nicht so gelungen – sie sieht sie an Juliannes zarter Gestalt reichlich unförmig aus.

NATALIE PORTMAN

Plus eins Im Prinzip hätte die im vierten Monat schwangere Natalie auch im sprichwörtlichen Kartoffelsack erscheinen können, sie hätte trotzdem alles überstrahlt, so happy sieht sie aus. Ausgesucht hat sie aber eine blassrosa Viktor-&-Rolf-Robe. Sehr hübsch – nur das Collier schlägt sich ein bisschen mit der Schmuck-Rose am Dekolleté.

EMMA STONE

Weniger ist mehr Die für die Komödie Easy A Globe-nominierte Emma, frisch erblondet, stolzierte wie ein pfirsichfarbener Schwan in einer superschlichten und enorm effektiven Calvin-Klein-Nummer über den Roten Teppich. Wirkung pur: Wie die meisten ihrer Carpet-Kolleginnen trug auch sie ganz, ganz wenig Schmuck. SKIP FEBRUAR

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▶l Fashion STYLE 02

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NACHGESTYLT

FACE VALUE JULIA STILES führt einen weiteren schönen Trend spazieren: Niedergeschminkte „Photoshop-Gesichter“ sind out. Wenig Foundation genügt, dazu Wimperntusche, etwas Lidschatten, Rouge unter die Backenknochen und – als Highlight – sehr sorgfältig aufgetragener Lippenstift.

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01 Eyeshadow Trio in grau-rosa-Schattie-

rungen von LOOK BY BIPA um ca. € 3,30

02 Pinkfarbener Lippenstift von LOOK BY BIPA um ca. € 4,–

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07 Armband mit schwarzen Steinen von 08 09

ACCESSORIZE um € 17,– Haarreif mit Spitzenschleife und Steinchen von WWW.ASOS.COM um ca. € 15,– Schwarze Kettenuhr mit Glitzersteinchen von ACCESSORIZE um € 69,–

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▶l TEXT: GINI BRENNER ▶l STYLING: BETTINA LASSER ▶l FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH, BEIGESTELLT

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Miss Austria

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Valentina Schlager


▶l Fashion STYLE

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GOLDEN FACE SCARLETT JOHANSSON macht ebenfalls auf natürlich – ein hinreißender Kontrast zur großen Robe. Der Lippenstift ist hier nur aufgetupft, und nur die Diamant-Spange lässt ahnen, dass das eine echte Gala-Frisur ist. SKIP zeigt, womit dir der Understatement-Look am besten gelingt!

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▶l TEXT: GINI BRENNER ▶l STYLING: BETTINA LASSER ▶l FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH, BEIGESTELLT

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▶l Film

Forward

TRUE

GRIT Cool Wild West. Ein zynischer Marshal (JEFF BRIDGES) und ein unerfahrener Kopfgeldjäger (MATT DAMON) helfen einem kleinen Mädchen (HAILEE STEINFELD), den Mörder ihres Vaters (JOSH BROLIN) zu finden: Die großartigen COEN-Brüder (Fargo, No Country for Old Men) zelebrieren mit ihrem furiosen Remake eines John-WayneKlassikers die Wiedergeburt des Westerns. Zehn Oscarnominierungen für den Eröffnungsfilm der heurigen Berlinale!

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Jeff Bridges als US-Marshal Rooster Cogburn. In der ersten Filmversion spielte ihn John Wayne und bekam dafür seinen einzigen Oscar – wenn Bridges den nun auch bekommt, wäre es das erste Mal in der Geschichte, dass zwei Schauspieler den Oscar für die gleiche Rolle kriegen. ▶l

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▶l Film

„TRUE GRIT“

lässt sich schwer ins Deutsche übersetzen, es bedeutet soviel wie Zähigkeit, innere Härte, Unbeugsamkeit, Echtheit. Wenn jemand nicht umzubringen ist und immer wieder aufsteht, um seinen Weg zu gehen, dann hat er „true grit“. Wie man sich die Menschen vorstellt, die im 19. Jahrhundert im Wilden Westen gelebt haben. So wie die 14-jährige Mattie Ross (Hailee Steinfeld), die plötzlich mutterseelenallein auf der väterlichen Ranch steht. Ihre Mutter ist lange tot, und jetzt hat einer der Saisonarbeiter, der gewalttätige und ständig besoffene Tom Chaney (Josh Brolin), auch noch ihren Vater umgebracht. Chaney ist mit allen Pferden und dem ganzen Vermögen von zwei Goldstücken in die Prärie abgehaut. Mattie beschließt, ihn zu finden, um den Mord zu sühnen und um ihren rechtmäßigen Besitz zurückzukriegen. Natürlich kann sie das nicht selbst bewerkstelligen, sie ist ja noch ein Kind. Also erkundigt sie sich in der Stadt nach den besten Männern für den Job. Ihre Entscheidung fällt schließlich auf U.S. Marshal Reuben J. Cogburn, genannt Rooster (Jeff Bridges), denn er wurde ihr als der gnadenloseste von allen beschrieben. Also kratzt Mattie ihr letztes Geld

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Das Mädchen und der Marshal. Mattie (Hailee Steinfeld) hat ein Ziel: Rache für den Tod ihres Vaters. Rooster Cogburn (Jeff Bridges) hätte lieber seine Ruhe.

zusammen, um Rooster anzuheuern. Der, ein zynisches, lebensüberdrüssiges, saufendes Raubein, hat aber überhaupt keine Lust, sich von einem kleinen Mädchen in den Dienst

begangen hat – und dem damit verbundenen Kopfgeld. Nach einigem Hin und Her lässt sich Rooster breitschlagen, gemeinsam mit LaBoef auf die Suche nach Chaney zu gehen. Und Mattie besteht so hartnäckig darauf, ebenfalls mitzukommen, dass er sogar dazu einwilligt – auch wenn sowohl Rooster als auch LaBoef zutiefst davon überzeugt sind, dass ein nerviges Kind in der Prärie nichts verloren hat, schon gar nicht, wenn es um die Jagd nach einem gewaltbereiten Schwerverbrecher geht. Irgendwann ist dann das ungleiche Trio doch gemeinsam unterwegs. Ein beinharter, tödlicher Ritt durch eine feindliche Landschaft, ständig der Gefahr ausgesetzt, Banditen in die Hände zu fallen. Trotzdem bleibt immer genug Zeit für Streitereien – vor allem die beiden Männer kriegen sich immer wieder in die Wolle. Keiner will den anderen als Auto-

The good, the bad and the dirty nehmen zu lassen. Durchaus interessiert ist allerdings der geschwätzige und reichlich unerfahrene, aber schwer determinierte Texas Ranger LaBeouf (Matt Damon in seinem allerersten Coen-Film). Der ist nämlich schon seit Monaten hinter Chaney her, wegen eines früheren Mordes, den Chaney in Texas


rität anerkennen – Rooster hält LaBoef für ein dämliches Greenhorn, LaBoef Rooster für einen besoffenen Loser, und immer wieder ist es Mattie, die mit ihrer Halsstarrigkeit die beiden dazu bringt, sich zusammenzuraufen und weiterzureiten. Doch als sie endlich Chaney tatsächlich aufspüren, muss sich erst zeigen, wer hier aus dem härtesten Holz geschnitzt ist … True Grit ist die Verfilmung von Charles Pontis’ gleichnamigem Roman, der 1969 schon einmal zu Leinwandehren kam: Henry Hathaways später Western (dt. Titel: Der Marshal) mit John Wayne als Rooster Cogburn (in Nebenrollen: Robert Duvall und Dennis Hopper) verhalf Wayne zum einzigen Oscar seiner Karriere. Die Version von Joel und Ethan Coen ist nun gleich für zehn Oscars nominiert (in den Sparten Film, Regie, Drehbuch, Hauptdarsteller, Nebendarstellerin, Kamera, Ausstattung, Kostümdesign, Tonmischung, Tonschnitt). Fargo, The Big Lebowski, O Brother, Where Art Thou, No Country for Old Men etc. etc., und jetzt auch noch ein Western: Die Coen-Brothers haben schon so viele Meisterstücke abgeliefert, aber sie wie-

Noch ein paar Bohnen mit Speck? Mattie und LaBeouf (Matt Damon) machen Rast am Lagerfeuer, Schurke Chaney (Josh Brolin, links) plant Böses.

derholen sich nie, und immer schaffen sie es, ihr Publikum zu überraschen. Mit Western ist das ja immer so eine Sache: Alle Filmemacher träumen davon, einen zu machen, aber ▶l

25 02 2011

WESTERN. OT: TRUE GRIT. USA 2010. LÄNGE: 110 Min. REGIE: Ethan Coen, Joel Coen. BUCH: Ethan Coen, Joel Coen nach dem gleichnamigen Roman von Charles Portis. KAMERA: Roger Deakins. SCHNITT: Ethan Coen, Joel Coen. MUSIK: Carter Burwell. PRODUKTION: Ethan Coen, Joel Coen, Scott Rudin, Steven Spielberg. DARSTELLER: Jeff Bridges, Hailee Steinfeld, Matt Damon, Josh Brolin, Barry Pepper, Dakin Matthews, Paul Rae, Ed Corbin. VERLEIH: UPI.

selten träumt das p.t. Publikum davon, einen zu sehen. True Grit allerdings, wunderschön gefilmt und clever inszeniert, wurde in den USA zum echten Kassenschlager und wird von vielen Kritikern als der bisher zugänglichste und massentauglichste Film der Coens bezeichnet. Aber es wären nicht die vielgepriesenen Filmbrüder, wenn nicht auch ihr neuester Streich trotz der grimmigen Story voll gespickt mit ihrem typischen Humor wäre. Und selbst wenn im Wilden Westen natürlich raue Sitten herrschen, ist True Grit auch der vielleicht „jugendfreiste“ Film der Coens, die ja sonst weder vor blutigsten Details noch drastischen Anspielungen zurückschrecken. „Ich fand es sehr interessant, dass die Hauptfigur der Geschichte ein Kind ist“, meint Joel Coen. „Wir haben so etwas noch nie gemacht. Und jetzt ist es ein Film geworden, den sich durchaus auch die Kids anschauen können!“ Vor allem Kids mit sehr guKZ tem Filmgeschmack.

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▶l Film

EXKLUSIV-INTERVIEW

JEFF BRIDGES

MEET THE DUDE Wir wussten es schon immer, spätestens seit The Big Lebowski wissen es alle: JEFF BRIDGES ist der Coolste von überhaupt. Schön, dass er derzeit so oft im Kino zu sehen ist – und das, obwohl man den knackigen 61er stets zum Arbeiten zwingen muss, wie er im SKIP-Exklusiv-Interview verriet. SKIP: Für viele Filmschaffende ist ein Western-Dreh das Höchste der Gefühle. Geht es Ihnen auch so? JEFF BRIDGES: Ich mache schon gern Western, ja. Eine Kindheitserinnerung? Immerhin hat Ihr Vater Lloyd Bridges in einem der legendärsten Western überhaupt mitgespielt … Exakt, High Noon – Zwölf Uhr mittags! Ich erinnere mich, wann immer mein Vater einen Western gemacht hat, war ich sehr happy. Er kam voller Dreck im Cowboykostüm nach Hause, das fand ich voll cool! Ich hab sogar meine Freunde angerufen, damit sie schnell rüberkommen, um mal einen richtigen Cowboy zu sehen (lacht). Und ich reite bis heute sehr gerne.

lich nichts anderes, als zu versuchen, nicht arbeiten zu müssen (lacht). Warum das? Aus verschiedenen Gründen. Erst mal will ich genug Zeit mit meiner Familie verbringen. Vergangenes Jahr zum Beispiel waren meine Frau und ich mit meiner Filmerei insgesamt elf Monate getrennt – das ist hart, kann ich Ihnen versichern! Und dann hab ich halt einen Haufen anderer Sachen, die ich gerne tue, Malen, Keramik, Fotografie ... Ich will mich auch mehr meiner Musik widmen. Gerade arbeite ich an einem Album mit T-Bone Burnett. Außerdem bin ich involviert in eine Organisation namens „Act“, da gehts um die Rettung des Regenwaldes, und ich bin der offizielle Sprecher einer Kampagne namens „No Kid Hungry“, mit der wir versuchen, Kinder in den USA zu ernähren. Es ist ja verrückt: Eines von vier Kindern in den USA lebt in einem Haushalt, in dem es nicht genug zu essen gibt.

„Ich mach in Wirklichkeit die ganze Zeit nichts anderes, als zu versuchen, nicht arbeiten zu müssen.“

Sie waren in letzter Zeit in sehr unterschiedlichen Projekten zu sehen – im IndependentLiebesfilm Crazy Heart, in der Politkomödie Männer, die auf Ziegen starren, in der Sci-fi-Extravaganza TRON: Legacy – wonach suchen Sie sich Ihre Rollen aus? In erster Linie möchte ich natürlich Filme machen, die ich selber gerne sehen würde. Filme, bei denen ich den Eindruck habe, dass die Filmemacher dem Publikum ein wenig voraus sind, wo man nicht hundertprozentig weiß, was zu erwarten ist. In Wirklichkeit aber mach ich die ganze Zeit eigent-

Im Internet kursiert die wohl beeindruckendste Liste von allen Schauspielern mit Rollen, die Sie angeblich abgelehnt haben ... Ja, hab ich schon gehört, aber das meiste davon ist InternetBlödsinn. Können wir die Liste gemeinsam etwas verkürzen? Gerne, schießen Sie los!

Taxi Driver? Niemals! Speed? Neineinein!


Für seine Rolle als lebensgezeichneter Cowboy in True Grit bekam Jeff Bridges seine insgesamt 6. Oscar-Nominierung. Einen Academy Award hat er auch schon: Den gabs 2010 für Crazy Heart.

Ein Offizier und Gentleman? Auch nicht! Indiana Jones ...? Oh nein, wollen Sie mich verarschen (lacht)? Sogar für Batman hab ich das Gerücht gefunden! Großartig! Nein, also auch wenn ich eine miserable Erinnerung habe: Ich glaube, ich würde mich schon noch dran erinnern, wenn Spielberg oder Scorsese zu mir gekommen wären und mich nach Indiana Jones oder Taxi Driver gefragt hätten (lacht).

FOTOS: UPI

Wie haben die Coens es diesmal geschafft, Sie rumzukriegen? Es ist mir praktisch unmöglich, zu ihnen Nein zu sagen. Die Coens sind Meister, die wissen einfach, wie man Filme macht. Es ist jetzt schon über 15 Jahre her, dass Sie mit den beiden The Big Lebowski gedreht haben. Warum, glauben Sie, ist der so ein Kultfilm geworden? Es ist einfach ein guter Film. Ich sehe zum Beispiel nie gezielt fern, ich surfe nur so rum. Und jedesmal, wenn da irgendwo Der

Pate kommt, denk ich mir: Ach, schau ich mal wieder ein paar Szenen! Und jedesmal bleib ich wieder hängen bis zum Schluss. Und mit The Big Lebowski ist es genau das Gleiche. Ich schau kurz rein – und schon ist es um mich geschehen. Hatten Sie eigentlich je ein Problem mit dem Image, das damit einherging? Seither sind Sie ja quasi offiziell der „Dude“, Dauerkiffer und der coolste Typ des Planeten ... Da kann ich wieder da anknüpfen, was ich Ihnen zuerst über das Neinsagen erzählt habe. Denn obwohl ich das Skript geliebt habe, suchte ich auch damals aktiv nach Gründen, es nicht zu machen. Meine drei Töchter waren damals noch Teens, und ich sollte also diesen Antihelden spielen, der die ganze Zeit nur kifft, ein echter Slacker (lacht). Also habe ich die ganze Familie an den Tisch gesetzt und ihnen erklärt, worums in dem Film gehen soll und dass ich ihn nicht machen würde, wenn ihnen das unangenehm wäre. Dann war mal eine lange Pause (lacht). Und meine mittlere Tochter, Jessy, die lustigerweise jetzt bei True Grit schon meine Assistentin war, meinte: Dad, du bist Schauspieler. Wir wissen, wenn du all diese schönen Frauen küsst, dass du trotzdem Mum liebst. Wenn du einen Killer spielst, bringst du ja deshalb auch niemanden um!“ Ich ▶l KURT ZECHNER sagte danke, und der Rest ist Geschichte (lacht).

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▶l Film

EXKLUSIV-INTERVIEW

HAILEE STEINFELD

ALLEIN UNTER COWBOYS

Sie spielt die eigentliche Hauptrolle in True Grit. Keine leichte Aufgabe für eine 13-Jährige – und doch so bravourös gemeistert, dass es für die hinreißende Newcomerin HAILEE STEINFELD gleich eine Oscar-Nominierung gab. Ich bin es definitiv nicht gewohnt, so was zu hören, also hab ich eine Fluchsteuer eingeführt. Ein F-Wort kostete 5 Dollar, alle anderen Fluchwörter einen Dollar. Insgesamt habe ich über 300 Dollar eingenommen (lacht)! Die hab ich dann gespendet. Wie bist du eigentlich zur Schauspielerei gekommen? Mit 8 hab ich zum ersten Mal eine Freundin der Familie, die Schauspielerin ist, auf der Bühne gesehen. Da hab ich meine Mum gefragt, ob ich das auch machen darf. Also hat sie mich mal ein Jahr lang nur Schauspielstunden nehmen lassen, um sicherzugehen, dass ich das wirklich will, weil bis dahin hatte ich schon alles Mögliche probiert und blieb bei nichts lange dabei. Bei der Schauspielerei war das dann aber anders. Und jetzt waren die Coens meine Lehrer, ist doch großartig! Die allermeisten Filme der Coens kannst du aber aufgrund von Jugendschutzbestimmungen ja gar nicht kennen ... Stimmt, in die meisten durfte ich noch nicht rein. Aber ich wusste schon vor dem Dreh genau, wer sie sind und was die so treiben.

True Grit war dein erster Kinofilm – warst du zwischen den ganzen Profis nicht furchtbar nervös? Ein bisschen schon, aber die Jungs – die Coens, Jeff Bridges, Matt Damon und Josh Brolin – waren echt cool zu mir. Jeff, Josh und Matt haben ja selber Töchter, und sie benahmen sich alle ein bisschen wie große Kinder (lacht).

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Aber angeblich gabs am Set auch so eine Art Böse-BubenSteuer für schlechtes Benehmen …? (lacht) Das war meine Idee, nachdem die nicht aufgehört haben, ständig übel zu fluchen.

Wies aussieht, darfst du nun auch bald zu den Oscars (SKIP traf Hailee vor der Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen, Anm.) – auf wen bist du dort am meisten neugierig? Oh, das sind so viele ... alle? (lacht) Ich mag Diane Lane sehr gern, die hab ich schon getroffen, weil sie ja mit Josh Brolin verheiratet ist. Auf Julia Roberts steh ich natürlich auch sehr, gemeinsam mit Natalie Portman und Jodie Foster sind das meine größten Vorbilder.

„Ein F-Wort am Set kostete 5 Dollar, alle anderen Fluchwörter einen Dollar!“

▶l KURT ZECHNER

FOTO: UPI

SKIP: Hailee, ist das dein erstes Interview? HAILEE STEINFELD: Mein zweites, um ehrlich zu sein (lacht).

In einer Szene kriegst du es mit Schlangen zu tun, wie war das? Vor dem ersten Kontakt hatte ich schon ein wenig Bauchweh, aber dann fand ich das cool. Vor allem, weil ich mit echten Schlangen-Stars spielen durfte: Es waren dieselben, die schon in Snakes on a Plane Hauptrollen hatten.


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▶l Film Liebesglück mit Hindernissen für Danny (Adam Sandler) und Katherine (Jennifer Aniston): Ist die Dame mit dem Schirmchen-Cocktail jetzt seine zukünftige Ex oder doch die gegenwärtige Zukünftige?

Meine erfundene Frau Um leichter an unverbindliche Affären zu kommen, gibt sich Schönheitschirurg Danny (ADAM SANDLER) als verheirateter Mann aus. Blöd, als er sich ernsthaft verknallt – und dringend eine echte Ehefrau (JENNIFER ANISTON) braucht, von der er sich scheiden lassen kann!

DANNY MACCABEE (Adam Sand-

ler) ist eingefleischter Single, aber wiederholten Flirts nicht abgeneigt. Gerade deshalb trägt der gewitzte Casanova einen Ehering und schlägt so zwei Fliegen mit einer Klappe: Erstens weiß sofort jede, dass es hier nichts Fixes zu holen gibt – und zweitens aktiviert Danny nach ein, zwei herzzerreißenden Geschichten über die Bösartigkeit der erfundenen Ehefrau blitzschnell das Helfersyndrom in jeder Maid. Bis Danny seiner Traumfrau begegnet, Palmer Dodge (gespielt von Bikini-Model Brooklyn Decker). Bindungsangst wie Ehering werden schnellstens weggesteckt. Kuss, Schluss, Happy End? Wenn da nicht der blöde Ring wäre, der Palmer zufällig in die Hände fällt. Jetzt rächt sich Dannys Trick bitter: Palmer ist supersauer. Ihr Liebster ist verheiratet! Nur mit einer neuen Lüge kann sich Danny herauswurschteln: Er lebt längst in Scheidung! Alles nur noch Formalität. Ehrenwort! Doch Palmer ist blond, aber nicht blöd: Aus dem Mund von Dannys zukünftiger Ex per-

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sönlich will sie das mit der Scheidung hören. Jetzt wirds für Danny eng – aber die Lösung liegt nah: Dannys bewährte Assistentin Katherine (Jennifer Aniston), single und mausgrau, soll sich als zukünftig ehemalige Mrs. Maccabbee ausgeben. Die ist mit dem Vorschlag natürlich nicht so happy, aber schließlich stimmt sie doch noch zu – er ist schließlich der Boss. Und das Gipfeltreffen der beiden Damen verläuft plangemäß friktionsfrei – bis Palmer im letzten Moment mitkriegt, dass Katherine zwei Kinder hat. In Palmers Augen ist das ja dann logischerweise auch Dannys Nachwuchs – den er nie erwähnt hat. Ist er etwa ein schlechter Vater? Natürlich nicht, beeilt sich Danny zu betonen. Und schon haben Katherines Kids je eine tragende Nebenrolle in der Tragikomödie. Doch Lügen haben kurze Beine, wie man weiß, und so muss Danny immer noch eins draufsetzen, um vor Palmer sein Gesicht nicht zu verlieren. Bis hin zu einem völlig chaotischen ▶l

Patchwork-Familien-Urlaub auf Hawaii, bei dem Danny und Katherine plötzlich erstaunliche Gemeinsamkeiten entdecken … Adam Sandler weiß wirklich, wie mans macht: Er ruft ein paar gute Freunde an, wie etwa Jennifer Aniston, die er seit über 20 Jahren kennt, sucht sich ein wunderschönes Model als Knutschpartnerin aus und düst mit Sack, Pack und Crew nach Hawaii, wo er mit viel Spaß an der Freud eine alte Ingrid Bergman/ Walther Matthau-Komödie (Cactus Flower aus 1969) nachdreht. Als Obstgarnitur auf den geilen Cocktail gibts noch jede Menge Romantik und einen superlustigen Gastauftritt einer Hula-tanzenden Nicole Kidman! Aloha! GB

25 02 2011

LIEBESKOMÖDIE. OT: JUST GO WITH IT. USA 2011. REGIE: Dennis Dugan. BUCH: Allan Loeb, Timothy Dowling nach dem Skript zu Cactus Flower von I. A. L. Diamond. KAMERA: Theo van der Sande. MUSIK: Rupert Gregson-Williams. PRODUKTION: Adam Sandler, Heather Parry, Jack Giarraputo. DARSTELLER: Adam Sandler, Jennifer Aniston, Brooklyn Decker, Dave Matthews, Nicole Kidman. VERLEIH: Sony.



▶l Film Ein Politiker auf dem besten Weg nach oben (Matt DaMon) läuft in die Arme einer Ballerina (eMily Blunt); es folgt Liebe, doch leider entgegen den Plänen der Wächter des Schicksals. Aber kampflos wird nicht aufgegeben in dieser Story nach PhiliP K. DicK.

Der Plan

Wenn sich die falschen Leute verlieben, schreitet das Büro für Adjustierung ein, um sie auf den korrekten Pfad ihres vorgefassten Schicksals zurückzuzwingen. Aber David (Matt Damon) wehrt sich: Er will auf Elise (Emily Blunt) nicht verzichten …

Wenn es in der Politik mehr Menschen wie David Norris (Matt Damon) geben würde, dann wäre die Welt ein Hollywoodfilm: Man mag diesen Mann, man möchte ihm glauben und könnte sich fast vorstellen, für ihn zu kämpfen. Das Karrierebarometer zeigt auch steil nach oben bei Kongressmann David. Und der Weg vom Sitz im Kongress bis zur Privatorgie im Weißen Haus ist oft kein weiter, wie man weiß. Fehlt nur noch die richtige Frau an Davids Seite. Aber da ist sie ja: Elise Sellas (Emily Blunt), in die er eines Abends ganz unverhofft hineinläuft. Die schöne Britin dürfte für fast jeden auf den ersten Blick ein Bringer sein, aber im Fall von David entpuppt sie sich als echte Seelenverwandte. Unwiderstehlich, unvermeidlich, unendlich groß, diese Liebe. Aber leider auch unmöglich. Zumindest, wenn es nach den Männern vom Anpassungsbüro geht. Diese Spooks, unauffällige Männer in grauen Anzügen, die auf den zweiten Blick auch hunderte Jahre alt sein könnten, scheinen alles zu lenken, was auf Erden passiert. 052

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Sie haben Bücher, die für jeden einzelnen Menschen einen exakten Lebensplan vorsehen. Und sie, die Männer, sorgen für die Einhaltung dieses Plans. Abweichungen werden nämlich nicht akzeptiert. So sieht sich David also vor der Wahl: Er kann seine epochale Gefühlslage ignorieren, die Frau in den Wind schießen und dick SaubermannKarriere machen, oder er kann dem Kittel nachlaufen und versuchen, alle Prügel, die ihm die Männer mit dem Plan in den Weg legen, abzublocken – auch wenn die stur behaupten, das wäre sinnlos, unmöglich, vorprogrammiertestes Scheitern. David, ein ganzer Kerl, wählt natürlich Zweiteres. Ob es weise war, wird sich zeigen; anstrengend wird es auf jeden Fall. Weil offenbar mit allen Mitteln verhindert werden soll, dass David und Elise ein Paar werden. Und diese Mittel, mit denen die geheimnisvollen Männer ausgestattet sind, können sich wirklich sehen lassen. Das sind nicht nur Wichtigtuer mit finsteren Mienen. Die haben Technologien, von denen man bei uns zu Hause noch gar

nichts ahnt. Für David wirds also ziemlich eng, während er quer durch das moderne New York der Frau hinterherhetzt, die er nicht lieben dürfen soll … Regiedebütant George Nolfi (Drehbuchautor von Ocean’s Twelve und The Bourne Ultimatum) setzt auf atemlose Action und wilde Verfolgungsjagden, aber auch auf stilvolle Suspense in einer Art New Yorker Parallelwelt, wo alles wie heute ist, die Leute aber nach 50er-Jahre-Retro-Schick aussehen. Wie schon Total Recall, Minority Report und Blade Runner basiert auch Der Plan auf einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick. SciFi-Action-Kracher mit Grips, dank Emily kh Blunt auch visuell sehr anregend. ▶l

11 03 2011

Science Fiction. ot: THE ADJUSTMENT BUREAU. USA 2011. Buch & Regie: George Nolfi. kameRa: John Toll. Schnitt: Jay Rabinowitz. muSik: Thomas Newman. PRoduktion: Bill Carraro, Michael Hackett, Chris Moore, George Nolfi. daRStelleR: Emily Blunt, Matt Damon, Terence Stamp, Anthony Mackie, Shohreh Aghdashloo. VeRleih: UPI.


▶l Film

Drive Angry Rache ist heiß: NICOLAS CAGE als Schwerverbrecher kommt extra aus der Hölle zurück, um mit den Mördern seiner Tochter abzurechnen. Unterwegs ist er in der Welt geilstem Auto und mit einer höllisch scharfen Braut (AMBER HEARD) an seiner Seite.

Angry with tude: Nicol attias lässt als ra Cage se Rächer in nder 3D Teufel ziem den lich flach auss ehen.

MILTON

(Nicolas Cage) ist stinksauer. Und womit? Mit Recht. Dabei schmort der eiskalte Schwerverbrecher wegen seiner Untaten in der Hölle – im wahrsten Sinne des Wortes. Doch er muss raus und zwar sofort. Denn ein Kult irrer Teufelsanbeter hat seine erwachsene Tochter entführt und umgebracht, um ihr kleines Baby rituell zu opfern. Mit ordentlich Zorn und Wut im Bauch gelingt es ihm tatsächlich, aus der Hölle auszubrechen. Sein Plan: Sekten-Chef Jonah King (Billy Burke) per Kugel im Schädel zum Meister persönlich zu schicken und das unschuldige Enkerl vorm grausamen Opfertod bei einem Satanisten-Ritual zu retten, das in drei Tagen stattfinden soll. Doch einer ist Milton auf den Fersen: der höllische Buchhalter. Ein unscheinbarer, aalglatter Kerl im schwarzen Anzug, in dessen Gegenwart physikalische Gesetze außer Kraft treten – er ist die rechte Hand des Teufels. Der ist nämlich stark dagegen, dass ihm einer seiner Unterweltler abhanden kommt. Mit dem Buchhalter im Nacken zieht Milton eine Spur der Verwüstung durch die Gegend – und das in höllisch heißer Begleitung. Kellnerin Piper (Amber Heard) hat nämlich kurzerhand beschlossen, Milton zu unterstützen. Zu verlieren hat sie

nichts: Ihr Boss ist ein Arschloch, ihr Freund ein noch größeres. In ihrem Leben zählt eigentlich nur einer: ihr knallroter Vintage ’69 Dodge Charger – das perfekte Gefährt für Miltons Rachefeldzug .... Regisseur Patrick Lussier begann seine Karriere als Filmcutter und startete später mit Filmen wie Dracula 2000 und My Bloody Valentine durch. Die Hölle hat es ihm offensichtlich angetan – er arbeitet bereits an seinem nächsten Projekt, einem Remake des KultHorror-Klassikers Hellraiser. Bei Drive Angry ist ihm mit Nicolas Cage in der Hauptrolle ein sagenhafter Coup gelungen – schließlich hat der schon als Ghostrider seinen Gegenspielern auf der Maschine gezeigt, wo der Bartl den Most holt. Die schöne Amber Heard hat bereits 2006 in der Titelrolle von All the Boys Love Mandy Lane ihre Leinwandpräsenz unter Beweis gestellt, im Drama Alpha Dog ▶l

25 02 2011

ACTIONTHRILLER. OT: DRIVE ANGRY. USA 2011. REGIE: Patrick Lussier. BUCH: Todd Farmer, Patrick Lussier. KAMERA: Brian Pearson. SCHNITT: Devin C. Lussier, Patrick Lussier. MUSIK: Michael Wandmacher. PRODUKTION: René Besson, Michael De Luca. DARSTELLER: Nicolas Cage, Amber Heard, Billy Burke, David Morse, William Fichtner. VERLEIH: Warner.

bewies sie, dass sie nicht nur schön ist, sondern auch eine begnadete Schauspielerin. Der Preis für die fescheste Hauptrolle geht bei Drive Angry jedoch an das schönste Auto der Filmgeschichte: den roten ’69 Dodge Charger mit schwarzen Racing Strips. Ein früheres Model des Kultwagens machte 1968 die legendäre Verfolgungsjagd im Steve-McQueen–Thriller Bullitt zum Klassiker. Den hatte auch Wahnsinnsfilmer Quentin Tarantino im Kopf, als er Stuntman Mike in Death Proof ein mattschwarzes Exemplar (mit Ente auf der Motorhaube!) über die Straßen jagen ließ. Ein angry old man und die scharfe Braut in einer Kultkarre: Die lassen JP sich nicht zum Teufel jagen.

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▶l Film

RAN Den Piratenfilm hat Regisseur GORE VERBINSKI bereits neu erfunden (Fluch der Karibik-Trilogie) – jetzt ist der Western dran: Ein verwegenes Chamäleon (unverkennbar: JOHNNY DEPP) ist der neue Sheriff in einer von Banditen drangsalierten Stadt. Klingt nach Spaghetti-Western? Ja, und ist außerdem noch das Animationsfilm-Debüt von Special-EffectsGigant ILM und schlicht sensationell originell!

EINE STAUBIGE

Landstraße. Ein seltsames Geräusch. Ein knalloranger Spielzeugfisch quert den Bildschirm. Der erste Teaser zu Rango ließ den Zuschauer ratlos zurück: Was hat aufziehbares Kinderspielzeug in einem Western verloren? Nun, genau so viel wie ein Chamäleon. Und damit hat Regisseur Gore Verbinski, von dem auch die Idee zu Rango stammt, gleich einmal allen klar gemacht: Das wird nicht einfach nur ein animierter Western mit Reptilien, Vögeln und allerhand gemeinhin als unappetitlich empfundenen Kreaturen als Helden, sondern ein richtig schräges Filmchen. So, wie Captain Jack Sparrow nicht einfach nur ein Pirat ist, sondern ... einzigartig. Johnny Depp eben. Auch Rango, das Chamäleon, IST Johnny Depp. Wie das geht, dazu später mehr. Inzwischen wissen wir: Der aufziehbare Spielzeugfisch ist Mr. Timms. Und er spielt eine wesentliche Rolle im Leben von Chamäleon Rango, ist sowas wie ein spiritueller Führer. Denn Rango, müssen Sie wissen, steckt gerade mitten in einer schweren Identitätskrise. Das Leben im heimatlichen Terrarium ist nicht wirklich abendfüllend, Rango fühlt sich zu höherem berufen. Anpassung stand lang ge-

nug auf der Tagesordnung, jetzt wäre mal Abwechslung angesagt. Und tatsächlich: Der Zufall will es, dass Rango in der staubigen Weite der Mojavewüste strandet, in einem Kaff mit dem bezeichnenden Namen Dirt. Und dort, zwischen rücksichtslosen Revolverhelden, boshaften Banditen und schützenswerten Schönheiten findet Rango schließlich seine Bestimmung, sein wahres Ich, seinen inneren Helden. Nicht sofort, freilich. Ein Chamäleon in einem roten Hawaiihemd fällt schließlich auf in der Einöde und gibt einen schmackhaften Snack für einen Habicht ab. Und eine herrliche Zielscheibe für die ansässigen Gauner mit den nervösen Fingern am Abzug. Es dauert also eine Zeit, bis die eingeschüchterten Einwohner von Dirt einsehen, dass ein Sheriff mit unabhängig voneinander beweglichen Augen genau das ist, was dieser Stadt gefehlt hat. Jetzt ist Rangos Stunde gekommen. Noch ist zwar nicht zweifelsfrei heraußen, ob damit nicht auch das letzte Stündchen der Echse geschlagen hat, aber Rango hält sich tapfer. Und wenn Plan A nicht aufgeht, kann man als Chamäleon ja immer noch mit dem Hintergrund verschmelzen. Oder um Hilfe rufen ... Johnny Depp hat sich schon in viele denkwürdige Charaktere verwandelt, von Edward mit den Scherenhänden über Don Juan bis

Dirty Rango – Ein Chamäleon schießt scharf


▶l

04 03 2011

WESTERN-KOMÖDIE. OT: RANGO. USA 2011. REGIE: Gore Verbinski. BUCH: John Logan. MUSIK: Hans Zimmer. PRODUKTION: Gore Verbinski, Graham King, John B. Carls. STIMMEN IN DER OV: Johnny Depp, Isla Fisher, Abigail Breslin, Alfred Molina, Bill Nighy, Harry Dean Stanton, Ray Winstone, Timothy Olyphant, Ned Beatty. VERLEIH: UPI.

GO John Wayne. Clint Eastwood. Rango. Rango? Jawohl! Ein Chamäleon, das verdammt viel Ähnlichkeit mit Johnny Depp hat, lässt die klassischen Helden des staubigen Genres ganz schon alt aussehen.

hin zu Willy Wonka und dem verrückten Hutmacher. Ein Reptil ist allerdings sogar für ihn eine Premiere. Genau, wie die Technik hinter Rango. Diesmal wurden die animierten Alter egos nämlich auch gespielt, nicht nur gesprochen. Emotion Capture nennt Gore Verbinski dieses Verfahren, das zwischen herkömmlicher Animation und der unter anderem von Robert Zemeckis für Eine Weihnachtsgeschichte verwendeten Motion Capture Technik liegt. Für Rango wurden die Szenen von allen Beteiligten in angedeuteten Kulissen, in Kostümen und mit Requisiten vor der Kamera durchgespielt. So konnten die Animatoren von Industrial Light & Magic, die erstmals einen Animationsfilm in Spielfilmlänge fabrizierten, nicht nur Mimik und Stimme, sondern das gesamte Auftreten der lebenden Vorbilder auf die Figuren übertragen. Und dass Rango in den USA mit dem PG-Rating versehen wurde – im Städtchen Dirt herrschen eben raue Sitten mit grobem Humor, unanständiger Sprache und rauchenden Akteuren! – ist doch auch kein schlechtes Zeichen für alle, die mal Lust auf einen animierten und trotzdem nicht kindischen Johnny Depp haben. DM

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▶l Film

Größer, besser, dicker: Jack Black als Riese unter den zwergenhaften Einwohnern eines fernen Eilandes.

Gullivers Reisen

Da kommt was Großes auf uns zu: Jack BLack landet als schiffbrüchiger Möchtegern-Reiseschriftsteller im Bermudadreieck mitten unter ebenso historischen wie hysterischen Liliputanern und lässt sich dort als Held feiern. LemueL GuLLiver (Jack Black), Mitarbeiter der Poststelle einer New Yorker Zeitung, ist ein echter Loser. Den Tag verbringt er mit Klugscheißerei vor seinem neuen Mitarbeiter, abends spielt er mit seinen Star-Wars-Figuren. Weil er seiner heimlichen Liebe, der feschen Redakteurin Darcy Silverman (Amanda Peet), imponieren will, bewirbt er sich mit haarsträubend zusammengefladerten Referenzen für eine Story im Reiseteil. Und tatsächlich bekommt er den Auftrag: Eine Reportage über das ge▶l

11 02 2011

Komödie. oT: GULLIVER’S TRAVELS. USA 2010. Länge: 87 Min. Regie: Rob Letterman. Buch: Joe Stillman, Nicholas Stoller nach dem Roman von Jonathan Swift. KameRa: David Tattersall. SchniTT: Alan Edward Bell, Dean Zimmerman. muSiK: Henry Jackman. pRoduKTion: John Davis, Gregory Goodman. daRSTeLLeR: Jack Black, Emily Blunt, Jason Segel, Amanda Peet. VeRLeih: Centfox.

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heimnisumwitterte Bermudadreieck. Man ahnt, was kommt: Sturm, Seenot, Schiffbruch. Als Gulliver am nächsten Morgen an einem fernen Strand aus seiner Ohnmacht erwacht, kann er seine Gliedmaßen nicht mehr bewegen: Tausende fingergroße Menschen haben ihn mit Seilen festgezurrt – aus schrecklicher Angst vor dem fremden Ungetüm, das sie für eine böswillige Bestie halten. Kurz darauf kann die Bestie sich aber nützlich machen: Als bei einem Brand im Königspalast der König selbst in Gefahr gerät, löscht Gulliver das Feuer mit Körperflüssigkeiten – eklig, aber effektiv. Und nachdem er auch ein, zwei andere Probleme der Liliputaner mit seiner verhältnismäßigen Superkraft gelöst hat, wird er vom Untier zum Helden – samt eigener VIP-Suite im Schloss mit allem Drum und Dran. Ein richtiges Entertainment-Paradies richten ihm die geschickten Liliputaner nach seinen Wünschen ein, mit Liliputaner-Tischfußball, LiliputanerGuitar Hero und sogar einem eigenen Theater. Was für ein Leben! Ein, zwei wirklich sinnvolle Taten hat Gulliver auf Liliput allerdings tatsächlich zu verbuchen:

Er hat dem einfachen Untertan Horatio (Jason Segel) mit Privatunterricht im Liebeswerben (mit Lyrics von Prince!) zur Hochzeit mit Prinzessin Mary (Emily Blunt) verholfen. Der sind nämlich bei Besuchen ihres adeligen Verlobten General Edward längst die Füße eingeschlafen. Und dann hat Gulliver auch noch den Angriff der Blefuscianer, der kriegerischen Erzfeinde der Liliputaner, im Alleingang abgewehrt. Diese doppelte Niederlage macht General Edward allerdigs mächtig sauer, er läuft zum Feind über – die Blefuscianer greifen erneut an, diesmal aber mit echter Monstertechnik. Und als schließlich auch noch Darcy, die nach ihm auf der Suche ist, auf der Insel strandet, stellt er, der Riese, fest, dass er nun wirklich ein paar gigantische Probleme hat. Jack Black in der Hauptrolle der Verfilmung des Literaturklassikers von Jonathan Swift: Eine kolossale Idee. Und mit viel Fantasie, aufwändigen Special Effects und engagierten Darstellern ist es dem Team um Regisseur Rob Letterman gelungen, die fast 300 Jahre alte Geschichte auf erfrischend neue jp Art zu erzählen.


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▶l Film

EXKLUSIV-INTERVIEW

JACK BLACK

nen ich e d i e b , n e g Roll über die Wahr- “ „Ich man chen fklären kann! die Me sR ock au s e d n e t i e h

SKIP: Jack, wie bist du eigentlich in Liliput gelandet? JACK BLACK: Ein Produzent hat vorgeschlagen, Gullivers Reisen neu zu verfilmen, und da musste ich beschämt zugeben, dass ich nicht mal das Original kannte. Also hab ich Jonathan Swifts Abenteuer-Klassiker gelesen – und fand ihn großartig. In einer gewissen Weise halte ich Jonathan Swift für einen Vorläufer der FarrellyBrüder. Viel Slapstick, viele Körperflüssigkeiten – die Szene im Film, in der ich mit meinem mächtigen Pissstrahl den Brand des Königspalasts lösche, die haben sich nicht etwa unsere kranken Hirne ausgedacht, die stammt tatsächlich aus der fast 300 Jahre alten Buchvorlage! Einer der besten Witze in Gullivers Reisen kommt in den End-Credits: Der Darsteller des bemitleidenswerten Liliputaners, auf den sich Gulliver in einer Szene unabsichtlich draufsetzt, wird hier als „Butt-crack Man“, also „Arschspalten-Mann“ gelistet. Hast du den persönlich gecastet? Nein (lacht), aber ich hätte mich auch für ihn entschieden. Joe Lo Truglio ist das, ein toller Schauspieler und ein sehr sympathischer Typ. Wie habt ihr eigentlich das Zusammenspiel von Gulliver und den Liliputanern technisch umgesetzt? Es sieht ungewöhnlich natürlich aus. Wir hatten auch eine ganz neue Kameratechnik, die extra für diesen Film entwickelt wurde. Eine baaaahnbrechende Zwergen-Riesen-Technologie namens „Dual

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BIG BLACK Fists of Love: Reichlich brachial bahnt sich JACK BLACK als patscherter Gulliver seinen Weg durch das altertümliche Liliput. SKIP traf den rockenden Comedy-Superstar in Köln, wo er sich als durchaus geschickter Gesprächspartner outete.

Hätte es irgendeinen anderen Beruf gegeben, den du dir hättest vorstellen können? Hm ... vielleicht am ehesten noch Lehrer. So wie in School of Rock? Ja, ich mag Rollen, bei denen ich die Menschen über die Wahrheiten des Rock aufklären kann!

Think Big. Jack Black, 41, mit seinen winzigkleinen Gullivers Reisen-Co-Stars, darunter Emily Blunt als verwirrte Prinzessin und Jason Segel als ihr standhafter Verehrer.

FOTOS: CENTFOX

Moco-Roco“. Dabei werden die kleinen Leute on Location gefilmt, in diesem Fall war das ein echtes Schloss in England, Blenheim Palace bei Oxford. Und ich stand nur ungefähr 15 Meter weit weg vor einer Miniaturversion des Schlosses. Wir konnten einander hören, also wirkt der Dialog ganz natürlich. Die Kameras waren alle via Computer miteinander verbunden – und wenn sie sich bewegt haben, fuhren sie an den kleinen Leuten schneller vorbei und bei mir langsamer. Dabei gabs immer das gleiche Wetter und die gleichen Lichtverhältnisse, und das schaut dann ziemlich real aus. Du arbeitest mit deiner Band Tenacious D. gerade an einem neuen Album, das Dave Grohl produziert – was ist eigentlich dein Hauptberuf? Schauspieler oder Musiker? Natürlich Schauspieler, was sonst. Sicher, wenn wir uns das nächste Mal treffen, um über das neue Album zu sprechen, dann werde ich sagen „Musiker, was sonst!“ (lacht).

Du bist für viele sowas wie der heimliche Sohn von Meat Loaf. Großartig! In meinem Film Kings of Rock – Tenacious D and the Pick of Destiny spielt er ihn in einem Gastauftritt sogar. Ich kann ihn auch super nachmachen! (Jack singt laut einige Meat-Loaf-Hits an). Vielleicht spiele ich ihn ja mal in einer TV-Biographie. Wer weiß. Aber in The Rocky Horror Show hast du nie mitgespielt? Bisher noch nicht. Ich hab sie nur sehr oft gesehen (lacht). Du hast zwei kleine Söhne. Suchst du deine Rollen nach anderen Kriterien aus, seit du Vater bist? Schon, ja. Ich möchte ja, dass sie sich meine Filme mal anschauen können, und das am besten, bevor sie 18 sind (lacht). Sind deine Söhne sehr stolz auf ihren Dad als Kung Fu Panda? (Kung Fu Panda 2 startet im Juni, Anm.) Jaaaaa! Der Kleine kriegt das ja noch nicht so mit, aber mein Vierjähriger findet das super. Stört es dich, wenn er über deine Witze mal nicht lacht? Nein, das ist total ok. Die meiste Zeit lache ja eher ich über seine Witze. Er liebt es, im Mittelpunkt zu stehen, zu Hause bin ▶l GINI BRENNER ich höchstens eine Randfigur. SKIP FEBRUAR 059


▶l Film

Powder Das Winterwonderland des Arlbergs als Traumkulisse für eine absolut hinreißende Aschenputtel-Story mit viel Herz, Schmäh und Schnee! In den Hauptrollen die süßen Newcomer Felicity Jones und Ed Westwick, in kleinen aber feinen Nebenrollen glänzen Bill Nighy, Brooke Shields und Gregor BloÉb.

Skateboard-Wunderkind – das war

einmal. Seit Kim (Felicity Jones) ihre Mum bei einem Autounfall verloren hat, hat die heute 19-Jährige das Board nicht mehr angerührt. Und weil ihr Papa nicht gerade als leuchtendes Vorbild in Sachen Lebensfreude auftritt, verplempert Kim ihre besten Jahre als schlecht bezahlte Bedienung in einer Burgerbude, Zukunftsperspektive gleich Null. Als sich zu Hause die Mahnungen immer höher stapeln, muss Kim schließlich doch die Initiative ergreifen: Ein gutbezahlter Job bei einer Catering-Firma soll die finanziell angespannte Lage zumindest kurzfristig verbessern. Schweren Herzens und nicht, ohne sich ausgiebig

Ein Mann für eine Saison. Oder ist Kim (Felicity Jones) am Ende doch mehr als ein belangloser Urlaubsflirt für den BankerSpross Jonny (Ed Westwick)?

schlechte Manieren mit gesteigertem Alkoholpegel nicht ausgeschlossen, dafür gibts fettes Trinkgeld. Ansonsten heißt es fürs Personal: House-Sitting und freie Fahrt auf den Pisten vor der Haustüre. Aber schon in dem Augenblick, als Kim von Georgie (Tamsin Egerton), mit der sie sich den Job teilt, am Bahnhof in Empfang genommen wird, ist klar: Die bodenständige Kim mit ihrem burschikosen Auftreten ist im noblen Ski-Resort irgendwie fehl am Platz. Und Georgie reißt sich anfangs nicht gerade einen Haxen aus, um der Newcomerin im, wie Georgie findet, besten Job der Alpen, die Eingewöhnung zu erleichtern. Also sieht Kim ihre Zeit im Schickimicki-Paralleluniversum einfach als sportliche Herausforderung und lässt sich nicht entmutigen. Sie ist nicht auf den Mund gefallen, das muss auch der anlassige Skilehrer Bernhard (Gregor Bloéb) einsehen. Sogar die Unfreundlichkeiten von Caroline Madsen (Brooke Shields), der elitären Dame des Hauses, steckt Kim tapfer weg – man muss ja nicht alles hören. Bedeutend entspannter im Umgang sind da die Madsen-Männer: Banker Richard (Bill Nighy), ein Mann mit

Liebe, Schmäh & Pulverschnee Sorgen über seine fragwürdigen Ernährungsgewohnheiten zu machen, lässt Kim also ihren trübsinnigen Vater in London zurück und landet als Stubenmädchen für vier Monate im Herzen der österreichischen Alpen, in St. Anton am Arlberg. Der Job selbst bereitet Kim keine Schwierigkeiten: Ein bisschen Kochen und Putzen im exklusiven PrivatChalet der nicht unsympathischen Madsens, britischer Geldadel, die über den Winter vielleicht zwei, drei Mal hereinschneien, mit dem Privatjet, versteht sich. Die wollen dann für ein paar Tage umsorgt werden mit Kaviar und Schampus und allem Drum und Dran,

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staubtrockenem Humor, und sein Sohn Jonny (Gossip Girl-Fiesling Ed Westwick), ein Gentleman, an dem es eigentlich nur eines auszusetzen gibt: seine Freundin Chloe. Kaum sind die Madsens wieder in Richtung London abgerauscht, verwandelt sich Kim, wie es sich für St. Anton gehört, in ein Skihaserl. Zwar hat sie nach den ersten Stunden auf dem Snowboard nicht viel mehr vorzuweisen als einen nassen Popo, aber dann macht sich doch ihre Skateboard-Vergangenheit bemerkbar. Schnell fühlt sich Kim auf der Piste zu Hause, findet Anschluss bei den Boardern, und lässt sich auf einen Deal mit dem sympathischen Mikki (Ken Duken) ein: Am Saisonende wollen sie beide beim Slopestyle-Wettbewerb antreten! Die 25.000 Dollar Siegesprämie könnten Kim und ihr Papa schließlich gut gebrauchen. Wäre da nur nicht die Sache mit den Jumps, die Kim immer vermasselt. Als weitaus anspruchsvoller als das Boarden im Parcours entpuppt sich für Kim einstweilen allerdings das Chalet-Leben: Zwar läufts zwischen ihr und Georgie inzwischen richtig rund, doch ob Kims Überstunden als Jonnys Snowboard-Coach inklusive privatem Après-


Girl

Ski wirklich so eine gute Idee waren, wird sich noch weisen. Der Gute ist schließlich mit Chloe zusammen. Und dieser UpperClass-Prinzessin kann Kim doch nun wirklich nicht das Wasser reichen, oder? Von den unbekannten Gesichtern in den Hauptrollen sollte sich niemand davon abhalten lassen, diese absolut hinreißende britische Komödie zu genießen, die neben einer komplett unpeinlichen Love-Story auch noch jede Menge Stars in den Nebenrollen, eleganten Humor und eine wirklich feine Message zu bieten hat. Der Regisseur bringts auf den Punkt: „Kim traut sich was, scheitert und probiert es weiter. Und es ist doch so: Wenn du ein positiver Mensch bist, werden dir auch DM positive Dinge widerfahren.“ ▶l

17 03 2011

Liebeskomödie. OT: Chalet Girl. GB/Österreich/ Deutschland 2011. Regie: Phil Traill. Buch: Tom Williams. Kamera: Ed Wild. Schnitt: Robin Sales. Musik: Christian Henson. Produktion: Pippa Cross, Harriet Rees, Dietmar Güntsche, Wolfgang Behr. Darsteller: Felicity Jones, Ed Westwick, Tamsin Egerton, Ken Duken, Sophia Bush, Gregor Bloéb, Bill Nighy, Brooke Shields. Verleih: Thimfilm.


▶l Film

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Bullets Marseille ist kein sicherer Hafen mehr für Ex-Mafiacapo Charly Matteı¨ (Jean Reno). Seit man ihn mit 22 Kugeln im Leib fast verbluten ließ, heißt es für ihn: leben und sterben lassen ...

Jean reno als l’immortel – der Unsterbliche: 22 Kugeln verpasst man dem Mafiapaten im Ruhestand, doch er überlebt den Mordanschlag. Und ab da heißt es: Leichen pflastern seinen Weg ... Grandios-kompromissloses Gangsterkino aus Frankreich. wohl, denn Charly überlebt den feigen Mordanschlag. Zwar ist er körperlich schwer gezeichnet, aber dessen ungeachtet willens, diesem vermeintlichen letzten Akt in seinem Leben noch ein Nachspiel folgen zu lassen. Die Polizei wird dabei keine Rolle spielen, auch wenn Kommissarin Goldman (Marina Foı¨s) beharrlich an Matteı¨ dranbleibt. Höchstpersönlich wird Charly all jene zur Strecke bringen, die den entscheidenden Fehler gemacht haben, ihn sterbend zurückzulassen anstatt tot. Charly wird sorgfältiger sein. Eine Kugel ins Herz, eine in den Kopf. Seelenruhig. Einer nach dem anderen. Vergossenes Blut trocknet nie, heißt es an einer Stelle im Film. Doch der junge Charly schlägt die Warnung des alten Verbrechers in den Wind, wählt die Seite der Bösen, und ist

„Ich bIn charly Matteı¨, und ich

werde euch alle erschießen. Einen nach dem anderen.“ Eigentlich hat Charly (Jean Reno) schon vor Jahren seiner kriminellen Vergangenheit den Rücken gekehrt und die Rolle des Mafiapaten von Marseille getauscht gegen ein ruhiges Leben als Ehemann einer jungen Frau und Vater eines kleinen Sohnes. Doch eine Vergangenheit wie diese lässt sich nicht einfach abschütteln. Ruhestand gibts keinen für Gangsterbosse, die sind am Ende entweder tot oder im Gefängnis. Überhaupt dreht man Jahrzehnten voller Mord, Totschlag und schmutziger Geschäfte besser nicht den Rücken zu – man könnte sich eine Kugel in selbigen einfangen. Gleich 22 Kugeln sind es, die ein Exekutionskommando dem großen, alten Charly Matteı¨ verpasst. Unkraut vergeht nicht, heißt das

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11 02 2011

GANGSTERDRAMA. OT: L’IMMORTEL. Frankreich 2010. LäNGE: 115 Min. REGiE: Richard Berry. Buch: Richard Berry, Eric Assous, Mathieu Delaporte, Alexandre de la Patellière nach einem Roman von Franz-Olivier Giesbert. KAMERA: Thomas Hardmeier. SchNiTT: Camille Delamarre. MuSiK: Klaus Badelt. PRODuKTiON: Pierre-Ange Le Pogam. DARSTELLER: Jean Reno, Kad Merad, Jean-Pierre Darroussin, Richard Berry, Marina Foı¨s. VERLEih: Filmladen.

irgendwann doch so naiv, zu glauben, aussteigen und einfach die Seiten wechseln zu können. Am Ende hält er dem Mann, der seine Exekution befohlen hat, eine Waffe an den Kopf und fühlt sich moralisch überlegen. Wegen seiner Prinzipien. Prinzipien? „Scheißmoral“ wird ihm der andere dann an den Kopf werfen, und: „Du bist genau wie ich, um nichts besser.“ Und da muss sich Charly Matteı¨, der geläuterte Mörder, der kaltblütige Racheengel, dann entscheiden ... Inspiriert wurde die fiktive Geschichte des Charly Matteı¨ vom Mordanschlag auf den berüchtigten Paten von Marseille, Jacky Imbert, den dieser 1977 nur knapp mit zahlreichen Schussverletzungen überlebte, was ihm den Spitznamen l’immortel einbrachte. Der großartige Jean Reno, seit Leon – Der Profi selbst unsterblich, verkörpert den Mafioso als schweigsamen Gangster mit Herz und tödlicher Entschlossenheit. Der Film insgesamt, diese archaische Geschichte um Verbrechen und Rache und die Unmöglichkeit von Erlösung, ist nichts für Zartbesaitete: ein hartes Gangsterepos, stylish, blutig, unmoralisch, zeitweise pathetisch und philosoDM phisch, immer gnadenlos.


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▶l Film

Exklusiv-interview

Jean Reno

Kugelsicher Mit Reibeisenstimme und Waschbärbauch: Jean Reno sind die Sympathien des Publikums selbst dann noch sicher, wenn er als einsilbiger Killer reihenweise Kugeln in Köpfen versenkt. Im Gespräch mit SKIP war der 62-Jährige zum Glück gar nicht schweigsam – nur über Sarkozy wollte er partout nicht plaudern. JEAN RENO: Hallo! Um welchen Film gehts denn? SKIP: 22 Bullets, Monsieur Reno. Sind Sie mit den Gedanken woanders? Naja, wissen Sie, mir ist ja klar, dass die Interviews auch Teil meines Jobs sind. Aber, ganz ehrlich, wenn wir das als Videokonferenz erledigen könnten, würde ich jetzt anstatt in München im Hotel daheim auf meiner Couch lümmeln (lacht). Verständlich. Aber es ist schon sehr nett, Sie persönlich zu treffen. Wenn Sie also nicht gerade drehen oder Marketingverpflichtungen haben – was treiben Sie so? Ich genieße es, gar nichts zu tun, mit meiner Familie, irgendwo zwischen Paris und New York. Ich beschäftige mich am liebsten mit den sogenannten kleinen Dingen: gut essen, mit meinem Sohn Musik machen, ins Theater gehen, Freunde einladen. Apropos: Sie sind doch mit Nicolas Sarkozy befreundet ... Ja, er war Trauzeuge bei meiner letzten Hochzeit (2006, Anm.). Aber mehr möchte ich dazu gar nicht sagen.

Macht sich da das Alter bemerkbar – schmerzt der Rücken? Ohja, und die Knie, und die Schulter ... Aber es ist doch so: Wenn man über 50 ist, und einem nichts weh tut, dann ist man wahrscheinlich tot (lacht). Warum, glauben Sie, ist das Kinopublikum so von Gangstern und Kriminellen fasziniert? Vielleicht ist das wie im Zoo, wenn man sich die wilden Tiere anschaut – aus sicherer Distanz. Sie spielen immer wieder Cops und Gangster. Wären Sie ein guter Cop in Wirklichkeit? Oder ein guter Gangster? Weder noch. Cops sind doch verdammt einsam, können jederzeit erschossen werden. Und auf der anderen Seite – ein Gangster? Ich kann nichts Romantisches darin erkennen. Ich wäre lieber Musiker oder Komponist, irgendwas Kontemplatives.

Sehen Sie 22 Bullets als Actionfilm? Nein, das ist kein Actionfilm. Der Film handelt von Erlösung, davon, ein zweite Chance zu bekommen. Er ist sehr emotional.

Haben Sie kein Problem mit den doch recht extremen Gewaltdarstellungen in 22 Bullets? Es ist vielleicht für einen französischen Film überraschend viel Gewalt zu sehen – aber das ist doch nichts im Vergleich mit Filmen aus Hongkong. Und diese Geschichte ist nun mal brutal.

Wollten Sie selber schon mal mit Ihrem bisherigen Leben abschließen und etwas komplett Neues ausprobieren? Ab und zu vielleicht. Es hat schon was, für drei Monate nach Tahiti zu gehen, wie für die Dreharbeiten zu All inclusive. Aber

SKIP Februar

Was war die größte Herausforderung bei 22 Bullets? Das Publikum zum Weinen zu bringen, es zu berühren. Aber es war auch körperlich anstrengend, in diesen zwei Nächten, als ich im Stacheldraht hing. Ich bin versehentlich durch den echten Stacheldraht durchgekrochen. Aber mir ist nichts passiert.

Na dann, sprechen wir über den Film. Was hat Sie an 22 Bullets fasziniert, warum wollten Sie diese Rolle spielen? Das Buch, aus dem die Grundidee für 22 Bullets stammt – ein Ex-Pate überlebt einen spektakulären Mordanschlag und beginnt einen beispiellosen Rachefeldzug – hat ein Freund von mir geschrieben, Franz-Olivier Giesbert. Auch Regisseur Richard Berry kenne ich schon sehr lange, wir haben ein gemeinsames Projekt gesucht. Und voilà – das Drehbuch hat mir gefallen ...

Haben Sie viel recherchiert zur Vorbereitung auf die Rolle? Eher nicht, denn diese Art von Gangstern existiert heute ja praktisch nicht mehr in Frankreich, das war typisch für die 60er und 70er Jahre. Außerdem erzählt der Film ja nicht die Geschichte des realen Jacky Imbert, der heute über 80 ist. Ich habe ihn allerdings zweimal kurz getroffen, weil mich interessiert hat, wie er mit den körperlichen Handicaps nach den Schüssen zurechtkommt. Er redet nicht wirklich viel. Ein interessanter Mann trotz allem. Im echten Leben hatte der ja sogar einmal einen Trabrennstall gemeinsam mit Alain Delon!

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sicher nicht für immer! Ich brauche Veränderung, Bewegung, keinen Stillstand. Wenn jemand kommt und sagt, lass uns einen Film machen, ein Theaterstück, ein Musical, etwas Gemeinsames, etwas Künstlerisches. Etwas, für das ich mich aufraffen muss, weil es eine Herausforderung ist – das ist fantastisch.

Gibts schon was Neues zu Fantomas? Nein, es bringt Unglück, zu früh zu viel darüber zu reden. Sind Sie eigentlich zufrieden mit den Rollen, die man Ihnen anbietet? Naja, ich würde gerne mal einen Film im tiefsten Afrika drehen, dort war ich nämlich noch nie. Ich habe da dieses Bild im Kopf: Ein Dorf in Afrika, es schüttet, und da steht Vanessa Paradis in einem kurzen Kleid. Vielleicht habe ich ja irgendwann mal genug Ideen, um daraus wirklich eine Story zu machen. Und Sie würden dann ihren Liebhaber spielen? Nein, dazu bin ich doch zu alt! Ich habe aufgehört, jungen ▶l Dina Maestrelli Mädchen nachzustellen (lacht).


SKIP: Wie gut haben Sie persönlich Udo Proksch eigentlich gekannt? Robert Dornhelm: Nicht sehr gut. Ich war auch nie im Club 45. Ich hab Proksch kennen gelernt, als ich nach meiner Oscar-Nominierung 1977 (für die Doku The Children Of Theatre Street, Anm.) gemeinsam mit Grace Kelly nach Wien gekommen bin, ich habe damals schon in L. A. gelebt. Und Proksch hat es interessiert, wie so ein junger Bursch – ich war keine 30 – international solchen Erfolg haben kann. Sie haben damals ja schon die Idee zu einem Udo-Proksch-Film gehabt, nicht wahr? Ich habe ihn damals gefragt, ob er mir die Rechte für die Verfilmung seines Lebens verkauft, und er hat ja gesagt. Und dass er gerne möchte, dass ein Freund von ihm die Filmmusik schreibt. „Ein cleverer Journalist aus Vorarlberg, vielleicht könnte er ja auch beim Drehbuch mitmachen!“ Das war dann der Harald Kloser (lacht). Wir haben damals gemeinsam ein erstes Treatment verfasst und der Harald hat die erste Filmmusik seines Lebens geschrieben – Teile davon habe ich übrigens jetzt für Out Of Control verwendet. Ja, und der Proksch hat das gelesen, und wie aus der Pistole geschossen gesagt: „Spiel dich net deppert, Dornhelm-Bub!“ (lacht). Es hat ihm nicht gepasst, wie wir ihn dargestellt haben. „So ein unsympathischer Typ!“ Und dann bin ich mit der Information gekommen, dass der Jack Nicholson die Rolle gerne spielen würde. „Na wenwollt!“ Haben Sie da geblufft? Nein, gar nicht! Ich hab dem Jack das vorgeschlagen, und der hat es sehr interessant gefunden.

Wie kam es dann dazu, dass Sie nach so langer Zeit die Idee eines Udo-Proksch-Films wieder aufgenommen haben? Ich habe in Wien den Peter Coeln (Leiter des Fotomuseums WestLicht, Anm.) getroffen, der bereits zwei Jahre in das Material investiert hatte, das er zu Udo Proksch gefunden hatte. Woher stammte dieses Material? Von Trödlern, Sammlern, und es ist viel ORF-Material dabei, ungeschnittener Film, Sachen, die man damals nicht senden konnte. Davon habe ich einiges verwendet. Das Schwierigste an Out of Control war es, das alles in Form zu bringen. Ich hätte vier Filme machen können. Da ging es wirklich eher um die Kunst des Weglassens als um die des Erschaffens. Glauben er Film im Ausland nachvollziehbar sein wird? Nein, wahrscheinlich nicht. Das war aber kein Grund, ihn nicht zu machen. Es gibt Themen, die sehr spezifisch sind – das heißt aber nicht, dass man sie nicht behandeln soll. Und manchmal merkt man, dass man im Mikrokosmos ist und trotzdem das Universum erreicht. Manchmal nicht (lächelt). Können Sie nachvollziehen, warum Udo Proksch auf so viele Leute eine derartige Faszination ausüben konnte? Er war eine schillernde Figur in einem damals noch ziemlich.

„Ich bin zu alt, um den Liebhaber von Vanessa Paradis zu spielen! Ich habe aufgehört, jungen Mädchen nachzustellen.“

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fotos: Andrea Mühlwisch

Je ne regrette rien. „Ich stehe zu allem, was ich tue. Ich könnte ja auch gar nichts mehr ändern. Das ist wie beim Tennisspielen: Egal, ob man gewinnt oder verliert – man muss es hinter sich lassen, um weiterspielen zu können.“

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▶l Film

„Er ist immer so unerträglich happy!“ Emma (Natalie Portman) weiß ganz genau, warum eine Beziehung mit Adam (Ashton Kutcher) nicht funktionieren kann. Auch wenn ihre beste Freundin (Greta Gerwig, oben) darüber lacht.

Moderne junge

Menschen. Clever, smart, fesch und ungebunden. Emma Kurtzman (Natalie Portman), pardon, Doktor Emma Kurtzman, ist Jungärztin in einem Krankenhaus in L.A. Der Job ist anstrengend, aber er macht ihr großen Spaß – ebenso wie das Rumhängen mit ihren Kolleginnen und Freundinnen Patrice (Greta Gerwig, Ben Stil-

So weiß sie auch immer, wer dran Schuld ist, wenn mal was daneben geht. Adam Franklin (Ashton Kutcher) ist Emma zum ersten Mal begegnet, als sie beide mit 14 im Sommercamp waren. Irgendwie mochte sie den ungelenken Burschen, der als Sohn eines ehemaligen Fernseh-Superstars (großartig: Kevin Kline als midlife-kriselnder Has-been) im Camp CelebrityStatus genoss. Aber als er auf ihre philosophischen Überlegungen mit einem knappen „Kann ich dich ausgreifen?“ konterte, war ihr klar, was sie von ihm zu halten hat. Oder doch nicht? Als die beiden sich Jahre später unerwartet bei einer Studentenparty wiedersehen, reichts für ein paar nette Worte – und eine ungewöhniche Einladung: Aus einer Laune heraus nimmt Emma den

Sex & Candy mit Natalie & Ashton! lers Filmpartnerin in Greenberg), Shira (Mindy Kaling) und dem schwulen Guy (Guy Branum). Liebestechnisch dagegen läufts nicht sooo toll. An Angeboten würds nicht mangeln, aber an jedem Kandidaten findet Emma irgendein Haar in der Suppe. Zu blöd, zu fad, zu eingebildet, zu verheiratet. Aber macht nichts, Emma kann gut für sich alleine sorgen, in jeder Hinsicht.

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völlig unvorbereiteten Adam zum Begräbnis ihres kurz zuvor verstorbenen Vaters mit. Warum, das weiß sie selber nicht so genau, aber irgendwie hilft ihr Adam, diesen schlimmen Tag zu überstehen. Dann herrscht wieder Funkstille. Bis man einander zufällig auf der Straße über den Weg läuft und endlich mal Telefonnummern austauscht. Doch erneut vergehen Monate, bis Adam Emma tatsächlich anruft – und das auch nur im Vollsuff. Er hat nämlich erfahren, für wen ihn seine letzte Freundin verlassen hat: für seinen Dad. Grund genug für ein heftiges Trinkgelage mit anschließendem Telefonterror quer durch den Handyspeicher. Und so kommt es, dass er schließlich mit einem Mörderkater, aber ohne Gewand am Leib im Wohnzimmer von Emmas WG aufwacht. Nein, Sex gabs in dieser Nacht keinen. Aber


FreundschaftPlus Sex ist super. Freundschaft ist toll. Nur mit der Liebe gibts immer Probleme. Kann man die nicht einfach weglassen? Natalie Portman und Ashton Kutcher versuchen sich in der hinreißendsten Liebeskomöde des jungen Jahres an einer Beziehung 2.0 – mit sehr unterhaltsamen Folgen.

dafür in der Früh: Die ausgehungerte Emma findet den splitternackten, geknickten Adam nämlich äußerst verführerisch. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Ab nun treffen sich die beiden regelmäßig und treiben es miteinander, wo es ihnen grad einfällt – ein herrliches Vergnügen. Ohne schlechtes Gewissen, ohne Eifersucht, ohne Verantwortung. Und mit nur einer Regel: Wenn einer sich ernsthaft in den andern verliebt, wird die Sache sofort abgeblasen. Am Anfang funktioniert das auch ganz super. Zu super, um genau zu sein. Die beiden verstehen sich nämlich auch vertikal prima – Adam ist von Emmas leicht neurotischer, kluger Art fasziniert, und sie wiederum findet seine vielen lustigen Einfälle gar nicht so dumm, wie zum Beispiel die „Perioden-MixCD“, die er ihr aufnimmt, als Emma die Regel

hat – mit Songs von Leona Lewis’ Bleeding Love bis zu I’ve Got The Whole World On A String von Frank Sinatra. Dem Außenstehenden ist natürlich längst klar: Da sind gerade zwei dabei, sich Hals über Kopf ineinander zu verknallen … oops, hoffentlich merken sies nicht! Die Probleme bei der Liebe, die macht man sich fast immer selber. „Bei meinen eigenen Kindern ist mir aufgefallen, dass sich die jungen Leute von heute mit sexuellen Beziehungen viel leichter zu tun scheinen als mit emotionalen“, war Regisseur Ivan Reitmans Ausgangspunkt für seine neueste Komödie. Reitman, seit Jahrzehnten im Geschäft und mit Classics von Ghostbusters bis Sechs Tage, sieben Nächte in der Bio einer von Hollywoods Komödien-Schwergewichten, hat mit Freundschft Plus wieder einen großen Wurf

gelandet: Eine Liebeskomödie für Erwachsene jeden Alters, mit feinen Dialogen und heftigen Witzen. Vor einem Setting aus einer Vielzahl von liebevoll gezeichneten Nebenfiguren liefern sich Ashton Kutcher und Natalie Portman ein sexy Herzensgefecht, bei dem die Funken sprühen wie schon lang nicht mehr auf der Kinoleinwand. Originelles Detail am Rande: Natalie Portmans Filmpartnerin in Black Swan, Mila Kunis, stand gerade für die Verfilmung einer recht ähnlichen Story vor der Kamera: In Freunde mit gewissen Vorzügen spielt sie eine junge Frau, die regelmäßig Sex mit Justin Timberlake hat – aber sich nicht in ihn verlieben will. Genau wie in Black Swan wird es Mila aber auch in Sachen Love-Story nicht leicht haben, KZ Natalies Performance zu toppen! ▶l

18 02 2011

Liebeskomödie. OT: No Strings Attached. USA 2011. Länge: 110 Min. Regie: Ivan Reitman. Buch: Elizabeth Meriwether, Michael Samonek. Kamera: Rogier Stoffers. Schnitt: Dana F. Glauberman. Musik: John Debney. Produktion: Ivan Reitman, Jeffrey Clifford, Joe Medjuck. Darsteller: Natalie Portman, Ashton Kutcher, Kevin Kline, Greta Gerwig, Ludacris, Lake Bell, Cary Elwes, Mindy Kaling. Verleih: UPI.

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▶l Film Ein Ehepaar, zwei Versuchungen und die spannende Frage: Wer betrügt hier wen?

Last Night Liebe ist ... kompliziert. Ein Ehepaar (Keira Knightley, Sam Worthington) kämpft mit der Treue: Er ist mit einer verführerischen Kollegin (Eva Mendes) auf Dienstreise, und sie trifft überraschend ihre heimliche große Liebe (Guillaume Canet) wieder. Eine Ehe in Zeiten der Versuchung: Misstrauisch hat Joanna (Keira Knightley) ihren Mann Michael (Sam Worthington) an diesem Abend beobachtet, seine Gesten, seine Blicke. Wie er und seine Arbeitskollegin Laura (Eva Mendes) auf dieser Party miteinander umgegangen sind, war für Joannas Geschmack eine Spur zu vertraut. Schon im Taxi nach Hause lässt sie eine Bemerkung fallen, daheim nimmt die Debatte dann so richtig Fahrt auf, verselbständigt sich. Übertreibt Joanna nicht etwas? Michael hat ihr doch nicht wirklich Anlass zur Eifersucht gegeben. Die Nacht und der Diskurs ziehen sich hin ... Als Michael am nächsten Morgen zu einer zweitägigen Dienstreise aufbricht, haben sich die erhitzten Gemüter doch noch beruhigt. Während auf Joanna zwei Tage allein in New York warten, lassen Michael, Laura und die anderen Kollegen den Arbeitstag hochprozentig an der Hotelbar ausklingen. Doch Joanna wird keine Zeit haben, sich Gedanken darüber zu machen, womit sich ihr Mann und diese Sexbombe in Philadelphia die Zeit vertreiben, denn plötzlich steht Alex (Guillaume Canet) vor ihr. Alex ist so ungefähr die allerletzte Person, mit der Joanna in den Straßen von SoHo 068

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04 03 2011

DRAMA. OT: LAST NIGHT. USA 2010. Länge: 92 Min. Buch & Regie: Massy Tadjedin. Kamera: Peter Deming. Schnitt: Susan E. Morse. Musik: Clint Mansell. Produktion: Massy Tadjedin, Nick Wechsler, Sidonie Thomas. Darsteller: Keira Knightley, Eva Mendes, Sam Worthington, Guillaume Canet, Griffin Dunne. Verleih: Filmladen.

gerechnet hätte. Und gleichzeitig jemand, der sie völlig aus dem Konzept bringt. Alex und Joanna haben eine gemeinsame Vergangenheit, eine kurze, heftige Affäre in Paris vor einigen Jahren. Seither hat man sich aus den Augen verloren. Doch schon das erste Wiedersehen macht klar: Zwischen den beiden hat es nie ein richtiges Ende gegeben, etwas wie „Lass uns einfach Freunde bleiben“ oder „Ich will dich nie wieder sehen.“ Ihrem Mann hat Joanna nie von Alex erzählt. Vielleicht, weil sie ihn niemals vergessen konnte, wie sie ihm in dieser Nacht gestehen wird? Es kann viel passieren in einer einzigen Nacht. Emotionen sind mächtig, ganz besonders die unausgesprochenen, zu mächtig oft für den Verstand. Denn während der noch damit beschäftigt ist, einen Flirt unter alten Bekannten nicht schlimm zu finden, verschwimmen im Gefühlschaos längst die Grenzen zwischen Versuchung und Leidenschaft, Treue und Betrug. Eine hochkarätige, ausgesprochen nett anzusehende Besetzung und das nächtliche NYC als stylishe Kulisse: Mit ihrem Regiedebüt nach eigenem Drehbuch ringt Massy Tadjedin dem Paarlauf und seinen Hindernissen neue, kluge Facetten ab. DM


▶l Film

EXKLUSIV-INTERVIEW

Eva mEndES

KENNEN SIE SCHON MEIN SEX-TAPE? Ihr Anblick ist atemberaubend. Aber wirklich unwiderstehlich an Eva mEndES ist ihr Lachen: laut, herzlich, ansteckend. Mit ihrer unbeschwerten, frechen Art ist Eva der beste Beweis: Schönheit kommt von innen, und Lachen macht sexy! SKiP: du bist in diesem Film sehr sexy und verführerisch ... EVA MENDES: Nein, verdammt!! Wir haben doch extra darauf geachtet, dass ich nicht sexy rüberkomme: kein Make-up, langweilige Haare, langer Rock. Wir wollten, dass Laura Klasse hat und nicht so ein stereotypischer Bimbo ist. im Film verführst du einen verheirateten mann, scheinbar ohne schlechtes gewissen. Kannst du das nachvollziehen? Ich kann es persönlich nicht nachvollziehen, aber als Schauspielerin habe ich die Beweggründe für dieses Verhalten gefunden. Laura sagt sich: Das Leben ist kurz, und ein bisschen Sex ist nicht so eine große Sache.

last night dreht sich insbesondere um die Frage: Welche art von betrug ist schlimmer – der körperliche oder der mentale? Was ist deine meinung? Das lässt sich nicht allgemein beantworten, es ist doch jede Beziehung einzigartig. Bei dieser Frage sind die Details, die genauen Umstände ganz wichtig. Und wenn man 20 ist, hat man wahrscheinlich eine andere Ansicht dazu als mit 30. Bei mir war das jedenfalls so. du bist in einer langjährigen beziehung – was ist dein rezept, damit es funktioniert? Für mich ist es Kommunikation und ehrlich zu sein. Wenn man was auf dem Herzen hat – darüber reden. Aber das mag für andere nicht zutreffen. du bist eine so lustige Person mit einer enorm positiven ausstrahlung. Woher kommt das? Wow, danke! Ich denke, Kubaner sind einfach alegría – ein bisschen übermütig, fröhlich ... Meine ganze Familie ist so, es muss also was mit der Kultur zu tun haben.

FOTO: ANDREA MÜHLWISCH

aus heutiger Sicht: ist hollywood so, wie du dirs als newcomerin vorgestellt hast? Ja, schon. Ich wusste ja, von dem was ich gelesen und im Fernsehen gesehen habe, ungefähr, was auf mich zukommt, also hab ich mir kein Märchenland erwartet, wo das Leben eine einzige große Party ist.

gehst. Für manche wäre das ein tabuthema ... Aber geh, Therapie ist das beste überhaupt!! Wie läuft das: Wenn es dir schlecht geht, gehst du zu einer Sitzung? „Dein Leben ist scheiße – geh zur Therapie“ – das ist ein blödes Klischee. Man geht zur Therapie, damit das Leben nicht scheiße wird. Für mich ist es enorm wichtig, jemanden zum Reden zu haben, der keine emotionale Verbindung zu meinem Leben hat. Stimmt es, dass du das muttermal auf deiner Wange entfernen lassen wolltest? Ja, das wollte ich unbedingt loswerden. Wenn man 14 ist, will man um jeden Preis so sein wie alle anderen und ja nicht auffallen. Gottseidank bin ich aus diesem Alter raus. Was steht als nächstes am Programm bei dir? Ich möchte nichts verraten, solange der Vertrag nicht unterschrieben ist. Aber: Hast du mein

„Mit 14 wollte ich mein Muttermal loswerden, weil ich um jeden Preis so sein wollte wie alle anderen. Gottseidank bin ich aus diesem Alter raus.“

ist das Showbiz nicht enorm brutal? Das kann es wohl sein, aber ich habe mit Hollywood echt nur gute Erfahrungen gemacht. Ich wurde niemals von einem Regisseur oder Produzenten blöd angebaggert oder so.

Sex-Tape schon gesehen? Schau nicht so erschrocken, im Ernst, auf www.funnyordie.com – mehr verrate ich nicht.

du gehst ganz offen damit um, dass du zur therapie

▶l DinA MAeSTReLLi


▶l Film Wenn der Vater mit der Tochter: Til und Emma Schweiger sind seit Keinohrhasen und Zweiohrküken ein bewährtes Team. In Kokowääh spielt Emma ihren Papa das erste Mal an die Wand – wer weiß, was da noch nachkommt!

Kokowääh

Es bleibt in der Familie. Die achtjährige emma tiger Schweiger ist der kleine Star des neuen Films von Papa til Schweiger – und JaSmin gerat spielt seine große Liebe: hinreißende Komödie um einen Vater wider Willen.

Sie iSt winzig. Sie ist blond. Sie

hat zwei Zöpfe, schmollt gerne, und sie sitzt eines Tages auf dem Treppenabsatz vor Henrys Wohnung: Das kleine Mädchen, das auf den wunderschönen Namen Magdalena hört und dabei so fürchterlich grantig dreinschaut, soll Henrys leibliche Tochter sein. Wie jetzt, Tochter? Der Drehbuchautor Henry Lehnbach (Til Schweiger) hatte in seinem Leben noch keine vernünftige Beziehung, geschweige denn wollte er eine Familie gründen. Im Gegenteil, die Sache mit seiner großen Liebe Katharina (Jasmin Gerat) scheiterte genau daran, dass Henry eben keine Kinder will. Die kleine Magdalena verdankt er anscheinend einem One Night Stand mit der neurotischen Charlotte (Meret Becker). Von dem Kind hatte sie ihm nie erzählt, denn sie fand einen Ersatzvater in Tristan (Samuel Finzi). Jetzt aber soll sich Henry um die Kleine kümmern – und der ist ebenso schockiert wie Tristan, der sich immer für den echten Vater hielt. Aber was soll ein Junggeselle mit so einer kleinen Göre anfangen, zumal er keine Ahnung von der Kinderaufzucht hat? Noch dazu könnte Henry jetzt seine Katharina zurückerobern, denn die Bestsellerautorin braucht jemanden, der aus ihrem Roman ein

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SKiP Februar

Drehbuch macht – und bei der gemeinsamen Arbeit an dem Buch könnte man einander doch wieder näherkommen, oder? Aber daheim wartet nun ein kleines Mädchen in der Wohnung, das ein warmes Abendessen braucht, Cocopops zum Frühstück, und eine Gutenachtgeschichte. Zum Glück fühlt sich Tristan nach wie vor verantwortlich, und trotz seines gebrochenen Vaterherzens versucht er Henry beizubringen, wie sich ein Elternteil zu verhalten hat. So kommt es, wie es kommen muss. Henry gewinnt die kleine Nervensäge richtig lieb, trotz diverser Hürden. Nachdem Magdalena Henrys wunderbaren

Coq au vin einfach nur „Kokowääääääh!“ findet und beim Versuch, Spiegeleier zu braten, fast seine Wohnung abfackelt, muss sich der Neo-Papi aber eingestehen: die Vaterschaft ist die größte Herausforderung seines Lebens ... Schon in Keinohrhasen und Zweiohrküken konnten Nora Tschirner und Til Schweiger turteln und streiten, was sie wollten – wenn Tils hinreißende kleine Tochter Emma mit im Bild war, hatte sie sofort alle Aufmerksamkeit. Auch wenn Kokowääh ein wenig so tut, als wäre es eine romantische Komödie, in der Til Schweiger auf umständliche Art an die Frau gebracht wird, ist es im Grunde Emmas Film: Niedlichkeit hat einen neuen Namen – Emma Schweiger! MM ▶l

04 02 2011

KoMödie. oT: KOKOWääH. Deutschland 2011. Länge: 126 Min. Regie: Til Schweiger. Buch: Béla Jarzyk, Til Schweiger. KaMeRa: Christof Wahl. SchniTT: Constantin von Seld. MuSiK: Dirk Reichardt, Mirko Schaffer, Martin Todsharow. PRoduKTion: Béla Jarzyk, Til Schweiger, Tom Zickler. daRSTeLLeR: Til Schweiger, Emma Tiger Schweiger, Samuel Finzi, Jasmin Gerat, Meret Becker, Friederike Kemptner, Miranda Leonhardt, Anna Julia Kapfelsperger, Luna Schweiger. VeRLeih: Warner.


▶l Film Auf Abenteuerreisen gehen, das wird toll, ihr werdet sehn! Doch im sagenhaften Mandolan wartet nicht nur ein neuer bester Freund auf Lilli, sondern auch ein böser Diktator und dessen intriganter Haus-Magier.

Hexe Lilli

Die Reise nach Mandolan Hexe Lilli zaubert gerne! In ihrem zweiten Kinoabenteuer – diesmal unter der Regie von HARALD SICHERITZ – verschlägt es den magischen Rotkopf gar ins ferne Mandolan. Wieder mit dabei: ALINA FREUND als Lilli und natürlich Drache Hektor, gesprochen von MICHAEL MITTERMEIER!

DIE HINREISSENDE Superhexe Li-

lli, ein kluges Mädchen mit gutem Herzen, hat schon viel Erfahrung mit ihrem begeisterten Publikum: Bereits Anfang der 90er hat der deutsche Autor Ludger „Knister“ Jochmann die Kleine als Kinderbuch-Heldin erfunden, es folgte eine TV-Zeichentrickserie und vor zwei Jahren das erste Kinoabenteuer unter der Regie von Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky. Nun übernimmt Regieprofi Harald Sicheritz den Märchenonkel-Job, und schickt die sommersprossige Magierin (wieder gespielt von der entzückenden Alina Freund) auf großes Abenteuer: Lilli hat einen geheimnisvollen Brief aus einem fernen Land namens Mandolan bekommen, in dem ein gewisser Großwesir Guliman die Superhexe um Hilfe bittet: Er würde gerne endlich seinen Thron besteigen, so Guliman, aber der ist mit einen Fluch belegt. Ob die mächtige Hexe bitteschön vorbeischauen und diesen aufheben könnte?

Also zaubert Lilli flugs ein paar Spielgefährten für ihren nervigen kleinen Bruder Leon herbei, ruft den bewährt tollpatschigen Gefährten, den Drachen Hektor (Stimme: Michael Mittermeier), und gemeinsam „beamen“ sie sich nach Mandolan. Hach, wie praktisch Magie doch ist! In Mandolan angekommen, stellt sich die Situation allerdings etwas anders dar als in besagtem Brief. Guliman ist nämlich kein rechtmäßiger Herrscher, sondern ein größenwahnsinniger, eitler Diktator, der nach dem Tod von Nandi, dem echten König von Mandolan, sein Volk gnadenlos unterdrückt und ausbeutet und selbst im Luxus schwimmt. Kein Wunder also, dass ihn Mandolans Thron bei jedem Versuch, ihn zu besteigen, einfach abwirft wie ein bockiger Gaul. Noch dazu hat er einen eigenen Haus-Magier, den unfähigen Abrasch, der sich von Lilli zu Recht bedroht fühlt. Wegen seiner Intrigen müssen Lilli und Hektor schließlich sogar aus dem Palast fliehen. Doch im mutigen Straßenbuben Musa findet Lilli unerwartet Unterstützung – und neue Erkennt-

nisse: König Nandi ist nämlich keineswegs tot, sondern er wird von Guliman in der Verbotenen Stadt gefangen gehalten. Und die heißt nicht umsonst so – denn hier regieren böse Geister, gegen die sogar eine Hexe machtlos ist. Aber Lilli ist schließlich eine Superhexe ... Farben, Formen, Überschwang: Das märchenhafte Mandolan ist ein traumhaftes Ziel für Lillis neue Zauberreise. Das prächtige Setting fanden die Filmemacher in Indien, das als farbenfrohe Kulisse für die LuxusSchreckensherrschaft des fiesen Guliman dient. Alina Freund: „Es war unglaublich spannend – aber auch unglaublich heiß!“ GB ▶l

17 02 2011

MÄRCHENFILM. OT: HEXE LILLI – DIE REISE NACH MANDOLAN. Deutschland/Österreich/Spanien 2011. REGIE: Harald Sicheritz. BUCH: Bettine & Achim von Borries basierend auf den Büchern von Knister. KAMERA: Thomas Kiennast. SCHNITT: Alexander Dittner. MUSIK: Ian Honeyman. PRODUKTION: Corinna Mehner, Martin Husmann, Michael Coldewey. DARSTELLER: Alina Freund, Pilar Bardem, Anja Kling, Jürgen Tarrach, Michael Mendl. SPRECHER: Michael Mittermeier, Cosma Shiva Hagen. VERLEIH: Walt Disney Studios.

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▶l Film Jasmine (Portia Doubleday) und die Divas-Clique haben wenig Freude mit der dicken Charmaine und ihrer aufdringlichen Big Mama. Aber 400 Kilo Lebendgewicht können am Ende nur überzeugen.

Big Mama’s Haus Die doppelte Portion

Um das Leben seines Stiefsohns Trent (BRANDON T. JACKSON) zu schützen, bittet Detective Malcolm Turner (MARTIN LAWRENCE) zum dritten Mal im Fat-Suit von Big Mama zum Zwerchfell-Workout – beim Mäuschenspiel im Mädchenpensionat. UNSICHTBAR hinter den Kulissen einer Kunstakademie für Mädchen herumschnüffeln – da kriegen die Fantasien der jungen Burschen Flügel. Trent (Brandon T. Jackson) ist so ein Teenage Boy, und ein hoffnungsvoller noch dazu: Gerade ist er an der Duke University angenommen worden, sehr zur Freude seines Stiefvaters Malcolm (Martin Lawrence), der als Ermittler bei der Mordkommission arbeitet. Insgeheim will Trent ja ganz was anderes: Er fühlt sich zum Rapper berufen. Nur ist das kein richtiger Beruf in den Augen eines Polizisten. Die Tatsache, dass Trent zufällig Zeuge wird, wie ein Verdächtiger, dem Malcolm auf den Fersen ist, einen Mord begeht, ist also Glück im Unglück: Jetzt ist erst mal Untertauchen angesagt, damit der Mörder nicht auch noch Trent aus dem Weg räumt. So zwingen die Ermittlungshintergründe Malcolm zu einer „großen“ Tat: Zum dritten Mal schlüpft er in den Fat-Suit von Big Mama, der riesigen Seele von Mensch, die im Kreise ihrer jungen ▶l

04 03 2011

KOMÖDIE. OT: BIG MOMMAS: LIKE FATHER, LIKE SON. USA 2011. REGIE: John Whitesell. BUCH: Matthew Fogel, Don Rhymer. KAMERA: Anthony B. Richmond. SCHNITT: Priscilla Nedd-Friendly. MUSIK: David Newman. PRODUKTION: David T. Friendly. DARSTELLER: Brandon T. Jackson, Martin Lawrence, Portia Doubleday, Max Casella, Faizon Love. VERLEIH: Centfox.

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Freundinnen Frohsinn und positives Denken versprüht und gleichzeitig geheime Ermittlungen führt – sogar, wenn die anderen Mädels gerade in Unterwäsche sind. Aber diesmal ist Trent mit von der Undercover-Partie. Auch er kriegt einen Fettanzug und wird als kräftige Studentin Charmaine von Big Mama am Mädchenpensionat angemeldet. Schon bald hat Trent alias Charmaine eine beste Freundin gefunden: die bezaubernd schöne Haley (Jessica Lucas), die auch wundervoll singen und komponieren kann. Eine Zwickmühle – schließlich kann sich Trent schlecht als korpulente Charmaine an Haley heranmachen. Derweil sieht sich die fidele Big Mama unerwarteten Avancen ausgeliefert: Der Schul-Hausmeister hat ein Faible für stärkere Frauen und sich stur in den Kopf gesetzt, dem resoluten „Vollweib“ an die Wäsche zu gehen. Und hinter den Kulissen lauert der Mörder … Zicken und Zoten, Schlamassel und Fettnäpfchen, Musik- und Tanzeinlagen, Spannung und Action und viele große, herzerwärmende Momente: Martin Lawrence hat mit Big Mama eine Ikone der jüngeren US-Comedy-Kultur geschaffen, und auch im dritten Teil erfüllt er alle Erwartungen an sie mit Bravour. Wobei wie immer eins ganz bestimmt KH nicht zu kurz kommt: Sexappeal.


▶l Film

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11 03 2011

KOMÖDIE. OT: HALL PASS. USA 2011. REGIE: Bobby & Peter Farrelly. BUCH: Pete Jones, Bobby & Peter Farrelly, Kevin Barnett. KAMERA: Matthew F. Leonetti. SCHNITT: Sam Seig. MUSIK: Tom Wolfe. PRODUKTION: Mark Charpentier, Bobby und Peter Farrelly, J. B. Rogers, Bradley Thomas, Charles B. Wessler. DARSTELLER: Owen Wilson, Jason Sudeikis, Christina Applegate, Alyssa Milano, Richard Jenkins, Alexandra Daddario, Jenna Fischer. VERLEIH: Warner.

Zwei verheiratete Typen, von ihren Frauen für eine Woche von der Leine gelassen mit voller Amnestie für alles, was vorfallen könnte, stürzen sich in das herbeifantasierte Leben, das sie zu verpassen glauben – unter der Regie von BOBBY und PETER FARRELLY (Verrückt nach Mary).

Alles erlaubt Eine Woche ohne Regeln WIE HÄLT MAN eine gut funktionierende Ehe am Laufen, wenn der Gatte neuerdings fremden Hinterteilen hinterhergafft? Maggie (Jenna Fischer) hat in letzter Zeit festgestellt, dass sich in ihrem Rick (Owen Wilson) eine gewisse Ruhelosigkeit bemerkbar macht. Er scheint sich momentan deutlich mehr Appetit von außen holen zu müssen, um weiterhin genüsslich zu Hause frühstücken zu können. Ihre beste Freundin Grace (Christina Applegate) hat Ähnliches an ihrem Fred (Jason Sudeikis) bemerkt. Nun trifft sich gut, dass auch Rick und Fred beste Freunde sind. Gemeinsam lassen sich schwere Entscheidungen immer etwas leichter herbeiführen. So finden die Frauen rasch einen gemeinsamen Nenner: Wenn sie ihren Männern für eine Woche Freigang aus der Ehe gewährten, inklusive fraglosem Straferlasses für alles, was in dieser Woche passieren könnte, dann würden die beiden unweigerlich erkennen, dass das Leben da draußen weit von dem entfernt ist, was sie sich in ihren Jäger- und Sammler-Fantasien zwischen Fernsehschirm und Ehebett ausgemalt haben. Der weibliche Vorschlag findet gloriosen Anklang. Ohne die geringste vermeidbare Verzögerung werfen sich Rick und Fred ins Single-Leben auf Zeit. Hat hier jemand „Fressen, Ficken,

Faulenzen“ gesagt? Nein, aber gedacht – und das voller Überzeugung. Als sich die beiden mit größten Erwartungen in den Dschungel des Dating-and-Mating-Games werfen, ist alles rund ums Kondom einsatzbereit. Nur der Bedarf scheint sich nicht gleich einstellen zu wollen. Dass schnell schläfrig wird, wer lange nicht gefeiert hat, ist bekannt, also scheint es nicht zu schlimm, dass nach gemeinsamer Schlemmerorgie erst mal Sendepause für die beiden Couch-Heroen ist. Aber auch danach kommt alles ganz anders, als es sich die gezähmten Hausmännchen in ihren Träumen vom Löwendasein in der Steppe vorgestellt haben. Umso mehr, als Maggie und Grace dieselben Rechte, die sie ihren Männern zugesprochen haben, natürlich auch für sich in Anspruch nehmen …

Wehe, wenn sie losgelassen. Oder ist die Freiheit zu beliebiger sexueller Betätigung, wie sie Rick (Owen Wilson) & Fred (Jason Sudeikis) für eine Woche genießen, in der Fantasie viel toller als in echt – vor allem, wenn die Frauen dasselbe tun?

Peter und Bobby Farrelly darf man gerne an ihrem größten Erfolg Verrückt nach Mary messen. Aber wer auch ihre anderen Arbeiten kennt, allen voran die Komödie Nach 7 Tagen ausgeflittert mit Ben Stiller oder die kaum beachtete, aber himmelschreiend komische Groteske Ohne Worte, den kann bestimmt nichts mehr davon abhalten, sich erneut dem einmalig zotigen und doch immer smarten Humor der Witzbrüder hinzugeben. Mit Owen Wilson als Hauptdarsteller ist man eigentlich noch nie falsch gelegen – der bringts einfach immer. Dazu gibt es eine große Menge heißer Bienen und ultrapeinlicher Situationen, in denen am liebsten rund um die unter Menschen üblichen Verklemmtheiten Schabernack getrieben KH wird. Lachgarantie!


▶l Film

Skyline

Was für ein paar coole Leute ein unbeschwertes Weekend in L.A. hätte werden sollen, wird ein Albtraum-Trip in die Apokalypse: Aliens sind auf der Erde gelandet, und sie kommen nicht in Frieden. Popcorn-Kino der heftigen Art!

Zwischen Jarrod (Eric Balfour) und Elaine (Scottie Thompson) ist es die ganz große Liebe. Aber das ist den fiesen Außerirdischen herzlich wurscht, sie nehmen keine Rücksicht auf die Gefühle ihrer Beutestücke.

Kühler Champagner, heiße

Beats, schöne Mädchen: Es soll die geilste Party des Jahrhunderts werden. Terry (Donald Faison, der Dr. Turk aus Scrubs) hat es in der Traumfabrik tatsächlich zu Ruhm und Reichtum gebracht – und Geburtstag hat er auch. Also gehts in seinem superchicen Loft gleich beim Yachthafen richtig rund. Unter den Gästen sind nicht nur Terrys Frau Candice, seine Assistentin Denise und sein Kollege Ray, sondern auch sein bester Freund von früher, Jarrod (Eric Balfour, der Milo Pressman aus 24) samt dessen schwangerer Freundin Elaine (Scottie Thompson), die Terry extra aus New York hat einfliegen lassen. Diese sechs sind es auch, die schließlich in Terrys Wohnung überbleiben und irgendwann sogar mal schlafen gehen. Aber nicht

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SKIp Februar

für lange: Plötzlich bebt das ganze Gebäude, und ein intensives blaues Licht dringt durch die Ritzen der Jalousien des Penthouse-Lofts. Ray wird von dem seltsamen Licht direkt getroffen, mit fatalen Folgen: Wie in Trance öffnet er das Fenster – und stürzt sich mitten ins Licht. Der Lärm weckt die andern auf – deren Party-Kater bald blankem Entsetzen weicht. Nachdem Jarrod fast das nächste Opfer des hypnotischen Lichtstrahls wird, versucht das Quintett, der Sache auf den Grund zu gehen. Vorsichtig späht Terry durch die Jalousien – und was er sieht, ist schwer zu verarbeiten: Riesige Raumschiffe schweben über der ganzen Stadt, und all die tausenden Menschen, die auf offener Straße, an den Fenstern und Dächern dem Schauspiel gebannt ▶l

11 02 2011

Sci-fi-Horror. oT: SKYLINE. USA 2010. Länge: 94 Min. regie: Colin & Greg Strause. bucH: Liam O’Donnell, Joshua Cordes. Kamera: Michael Watson. ScHniTT: Nicholas Wayman Harris. muSiK: Matthew Margeson. ProduKTion: Kristian James Andresen. darSTeLLer: Eric Balfour, Donald Faison, Scottie Thompson, Brittany Daniel, Crystal Reed, Neil Hopkins. VerLeiH: Thimfilm.

zusehen, werden gnadenlos in den Bauch der Schiffe gesogen. Fassungslos überlegen die jungen Leute, wie sie der tödlichen Gefahr entkommen könnten. Im Apartment können sie ja nicht ewig bleiben – außerdem beginnen riesige, fliegende Alien-Sentinels, jedes Gebäude nach eventuell noch vorhandenem menschlichem Leben zu durchsuchen. Vielleicht ist Terrys Yacht die Lösung – sie liegt abfahrbereit im Hafen, gleich auf der anderen Straßenseite. Doch nicht mal aus der Tiefgarage schaffen sie es vollzählig, zu schnell sind die schrecklichen Wesen aus dem All. Ein tödliches Katz-undMaus-Spiel beginnt, die Winkel, in die sich die Überlebenden retten können, werden weniger, und zwischen Hoffnungslosigkeit, Wut und unbesiegbarem Überlebenswillen spitzt sich die Lage immer mehr zu … Mit Skyline haben sich die Brüder Colin und Greg Strause, die schon mit Alien vs. Predator 2 eine blutige Talentprobe abgeliefert haben, einen Traum erfüllt: Mit (vergleichsweise) minimalem Budget inszenierten sie einen heftigen Sci-Fi-Kracher, der sich vor den Apokalypse-Visionen von Roland Emgb merich & Co. nicht verstecken muss.


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EXKLUSIV-INTERVIEW

JAMES FRANCO

GUT ABGESCHNITTEN Für Extremkletterer gelten andere Regeln als für Spitzenschauspieler. Der eine muss sich mit dem Taschenmesser den Arm abtrennen, um zu überleben – und der andere lächeln, während er genau das spielt: Ein SKIP-Interview mit JAMES FRANCO über seine Oscar-nominierte Darstellung einer unglaublichen Erfahrung. SKIP: James, stimmt es, dass du als Teenager Schauspielunterricht genommen hast, um deine Schüchternheit zu überwinden? JAMES FRANCO: Nein, das ist ein Mythos (lacht). Es war genau andersrum: Ich war tatsächlich sehr schüchtern und brachte kein Wort raus. An der High School hab ich den „Best Smile Award“, den Preis für das beste Lächeln im Jahrbuch, gewonnen, weil ich immer nur gelächelt hab (grinst). Ich wollte aber schon als Kind Schauspieler sein, hatte jedoch immer Angst, zu versagen. Irgendwann hab ich mich überwunden und doch für das Schultheater beworben – und auf der Bühne konnte ich mir endlich selbst erlauben, expressiv zu sein. Endlich war ich nicht mehr ständig gehemmt (lacht)!

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SKIP FEBRUAR

Wie hast du dich auf 127 Hours vorbereitet? Ich hab mir Dokus über Steilwandklettern angeschaut und Bücher gelesen, um diesen Lifestyle zu verstehen. Im Film gibts nicht so viel Kletterei. Die Stelle, an der sich der Felsen löste, war für Aron eigentlich keine schwierige Klettersituation – es war nur unfassbares Pech. Es gibt für mich also keine Extremkletterei, aber es war hilfreich, einiges über die Lebensweise zu wissen. Hast du Aron kennengelernt? Ja, er kam nach L.A., um mich zu treffen, und erzählte mir im Detail von seiner ganzen Erfahrung diese fünf unfassbaren Tage hindurch. Und dabei zeigte er mir auch die Videos, die er gemacht hat, als er in der Schlucht festsaß. Er hatte ja diese


▶l Film „In der High School brachte ich kein Wort raus – aber ich bekam den ‚Best Smile Award‘.“ kleine Kamera dabei und nahm damit Abschiedsvideos auf für seine Freunde und seine Familie. In diesen Videos wirkt er aber gar nicht verzweifelt, sondern erstaunlicherweise total ruhig. Ich fand das echt berührend und kraftvoll – nicht, weil er etwas Bestimmtes sagt, sondern weil das der Abschied von jemandem ist, der überzeugt ist, nur mehr kurze Zeit zu leben – und der sich mit diesem vermeintlichen Faktum ausgesöhnt hatte.

Niemals aufgeben. Es wird über fünf Tage und Nächte dauern, bis sich Aron (eindringlich: James Franco) endlich zu dem alles entscheidenden Schnitt durchringt ...

127 Hours Abenteuer Leben. Die Amputation des eigenen Armes als einziger Ausweg für einen seit fünfeinhalb Tagen eingeklemmten Kletterer. Von JAMES FRANCO brillant gespieltes, ultra-spannendes Drama von DANNY BOYLE (Slumdog Millionär). BIS HIERHER und nicht weiter. Aron (James Franco)

Regisseur Danny Boyle am Set von 127 Hours mit Aron Ralston (rechts), dem Mann, der die Strapazen in der Schlucht real erlitt – und überlebte.

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH, CENTFOX

In der härtesten Szene, als du dir selbst den Arm brichst, lächelst du. Woher kommt dieses Lächeln? Ja, das war seltsam (lacht). Aron hat mir erzählt, dass es natürlich extrem schmerzhaft war. Er schreibt in seinem Buch sehr detailliert darüber, dass es relativ einfach ist, die Muskeln durchzuschneiden – die Nerven zu durchtrennen fühlt sich dagegen an, als würde man in geschmolzene Lava fassen … Aber er sagte mir, es war auch ein triumphaler Moment: Nach tagelanger Verzweiflung, in der er sicher war, keinen Ausweg zu haben, hatte er endlich eine Lösung gefunden. Daher das Lächeln, als die Knochen brechen. Was sind die Kriterien für dich, eine Rolle auszusuchen? Oder wirst du ausgesucht? Nein, ich suche die aus. Es ist ja die Ironie des Schicksals, dass ich ausgerechnet in dem Moment, als ich zurück an die Uni gegangen bin, um mich auf andere Dinge als die Schauspielerei zu konzentrieren, Filme von meinen Lieblingsregisseuren angeboten bekomme (lacht)! Die meisten Angebote lehne ich aber ab. Nachdem ich an der Filmschule meine eigenen Kurzfilme gedreht habe, sehe ich das Filmemachen anders: Als das kreative Medium von Regisseuren. Jetzt ist es mir noch wichtiger, mit Regisseuren zu arbeiten, vor denen ich wirklichen ▶l MAGDALENA MIEDL Respekt habe.

ist eingeklemmt. Ein Felsbrocken ist ins Rutschen gekommen, hat den Kletterer mitgerissen. Jetzt steckt Arons rechte Hand fest – zwischen der Canyonwand und einem riesigen Stein. Irgendwo in Utah, am Arsch der Welt, alleine. Keine Frage, spätestens am Montag wird irgendjemand Aron vermissen, aber was nützt es: Er hat niemandem erzählt, wo genau er sich an diesem Wochenende herumtreiben wird. Es käme einem Wunder gleich, würde man ihn ausgerechnet hier suchen. Es ist Samstag, der 26. April 2003, als der 26-jährige Aron Ralston, ein leidenschaftlicher Sportler und Outdoor-Fanatiker, beim Klettern im Blue John Canyon von einem Felsbrocken eingeklemmt wird. Es ist Donnerstag, der 1. Mai 2003, als Aron – nach der Amputation seines rechten Unterarmes, dem Abseilen über eine 20 Meter hohe Felswand und einem Marsch von 13 Kilmetern schon mehr tot als lebendig – einer niederländischen Familie über den Weg läuft, die ihn versorgt und Hilfe holen kann. Danny Boyles Film ist nicht nur enorm akkurat und intim geworden, sondern von geradezu unerträglicher Intensität, nicht zuletzt dank der beeindruckenden Performance von James Franco. „Dehydrierung, Schlafmangel und Verzweiflung setzten meinen Verstand außer Gefecht, alles, was blieb, waren Emotionen. Danny ist es gelungen, diese Erfahrungen auf den Film zu übertragen“, sagt Aron Ralston, der in den Entstehungsprozess von 127 Hours eng involviert war. DM ▶l

18 02 2011

TRUE-STORY. OT: 127 HOURS. Großbritannien/USA 2010. LÄNGE: 90 Min. REGIE: Danny Boyle. BUCH: Danny Boyle, Simon Beaufoy basierend auf dem Buch von Aron Ralston. KAMERA: Anthony Don Mantle, Enrique Chediak. SCHNITT: John Harris. MUSIK: A.R. Rahman. PRODUKTION: Danny Boyle, Christian Colson. DARSTELLER: James Franco, Kate Mara, Amber Tamblyn, Treat Williams. VERLEIH: Centfox.

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▶l Film

tik die Roman t , ist nicht r wachsen genau in dieser Wel se ei ad ar P r ts Winter die fitgier. Abe shitey, rech Dort, wo im ndern beinharte Pro ckie (Claire-Hope A d Zuhause. un so i Ja , e be se eb l) Li au ar H ie K w zu Pedro (Fritz an)) sowas findet Don Theo (Caleb Chapm hn so lm Fi it m

Black Brown W EIGENTLICH HEISST

er ja Peter und stammt aus gutem Haus, Ärztefamilie und so. Aber die falsche, noble Fassade hat er längst hinter sich gelassen. Er lebt in der Gegenwart, und Heimat, das ist für ihn die Fahrerkabine seines Lastwagens. Von hier aus ist die ganze Welt auf einmal überschaubar. Don Pedro (Fritz Karl) ist Fernfahrer, er mag seinen Job und die Freiheit, die er gibt. Derzeit karrt er in seinem riesigen schwarzen Brummi tonnenweise Gemüse quer durch die Weltgeschichte – zwecks Gewinnoptimierung. Wird ukrainischer Knoblauch von marokkanischen Kinderhändchen auf „Herkunftsland: Spanien“ umetikettiert, dann ist das – unglaublich aber wahr – die derzeit profitabelste Lösung. Für die Großhändler. Und weil Don Pedro ebenfalls zur ausgebeuteten Klasse gehört und das Abenteuer schätzt, lässt er sich auch privat auf illegale Transitgeschäfte ein: Gemeinsam mit seinem Firmen-Compagnion, dem querschnittge-

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lähmten Jimmy (Karl Markovics), hat er einen Schlepper-Service aufgezogen und bringt auf dem Retourweg afrikanische Flüchtlinge in einem versteckten Hohlraum im LKW-Anhänger über die SchengenGrenze. 12 Personen pro Fahrt, 10.000 Euro pro Person – ein gutes Geschäft. Wer die Leute da hinten drin sind, woher sie kommen, ob sie dort, wohin sie wollen, eine Zukunft haben, und wie sie sich da eingepfercht in ihrem Verlies hinter seiner Fahrerkabine fühlen – damit setzt sich Don

Pedro erst gar nicht auseinander. Doch eines Tages steigt Jackie (Clare-Hope Ashitey) ein, sie möchte ihren kleinen Sohn Theo (Theo Caleb Chapman) zu seinem Vater in die Schweiz bringen, um ihm eine Schulbildung, ein richtiges Leben zu ermöglichen. Sie will sich aber nicht mit dem Kind in den Hohlraum quetschen lassen, also nehmen Jackie und Theo schließlich in der Fahrerkabine Platz – ein Wahnsinn, dieses Risiko einzugehen. Aber mit vielen Tricksereien, noch mehr Glück und der unfreiwilligen Hilfe eines Arztes ohne Grenzen (Wotan Wilke Möhring) schafft Don Pedro sie tatsächlich bis nach Spanien. Doch dieses Europa, das den Flüchtlingen von fern wie ein gelobtes Land erscheint, zeigt ihnen bald seine böse Fratze. Jackie und Theo sind hier unerwünscht, „illegal“. Während ihrer Reise von einer realpoliti-

Besuchen Sie Europa!

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11 02 2011

DRAMA. OT: BLACK BROWN WHITE. Österreich 2011. LÄNGE: 102 Min. REGIE: Erwin Wagenhofer. BUCH: Erwin Wagenhofer, Cooky Ziesche. KAMERA: Martin Gschlacht. SCHNITT: Paul M. Sedlacek. MUSIK: Niño Josele. PRODUKTION: Helmut Grasser. DARSTELLER: Fritz Karl, Claire-Hope Ashitey, Theo Caleb Chapman, Karl Markovics, Wotan Wilke Möhring. VERLEIH: Filmladen.


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FOTOS: FILMLADEN/PETRO DOMENIGG

White schen Absurdität in die andere, immer auf der Suche nach Sicherheit, kommen Pedro und Jackie einander immer näher – aber er ist nun mal von „herüben“ und sie von „drüben“. Wenn sich zwei Menschen ineinander vergucken, verleiht einem die Realität von heute noch lang kein Recht auf eine gemeinsame Chance, schon gar nicht, wenn man von zwei verschiedenen Seiten der großen Mauer kommt, die den reichen Teil der Welt vom armen trennt. Flüchtlings-Razzien zwischen tausenden geduldeten illegalen Erntehelfern, riesige unbewohnte Ferien-Geistersiedlungen, die nur der Immobilienspekulation dienen, wahnwitzige Transportwege ohne Rücksicht auf Mensch und Gut für minimale Gewinnmargen – wenn das Wirtschaftsinteresse regiert, dann hat der gesunde Menschenverstand

Die ganze Welt scheint sich dem globalisierten Konsumwahnsinn anzupassen. Der einzige, der nicht mitkommt, ist der Mensch mit seinen Gefühlen, Träumen und Schwächen … Das Spielfilm-Debüt von Dokumentarist ERWIN WAGENHOFER (Let’s Make Money, We Feed the World) ist eine spannend-wahrhaftige Love Story zwischen absurder Realität und realer Romantik.

Pause. Aber das Leben, Lieben, Lachen, Leiden geht trotzdem weiter. „Black Brown White erzählt von den Irrfahrten entwurzelter Menschen, vom Überleben statt vom Leben oder von der Unmöglichkeit,

menschlich zu agieren in einer unmenschlichen Welt. Egal welcher Hautfarbe wir sind, wir kämpfen mit ähnlichen Problemen, wenn auch mit oft umgekehrten Vorzeichen. Die Welt, wie wir sie gestalten, ist eine schiefe Ebene, auf der die, die oben sind alles tun um dort zu bleiben, während die, die unten sind, alles tun um hinauf zu kommen“, sagt Erwin Wagenhofer, dem mit seinem Spielfilmdebüt etwas ganz Besonderes gelungen ist: Er erzählt mit starken Bildern eine spannende, lebendige Geschichte von ganz normalen Menschen, ein mitreißendes Roadmovie quer durch das erweiterte Europa – und das vor einem beinhart realen Background, dessen bizarre Auswüchse man wohl nicht mal erfinden könnte, wenn KZ man wollte.

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▶l Film

EXKLUSIV-INTERVIEW

FRITZ KARL

Vom Schlosshotel Orth über Wer früher stirbt, ist länger tot bis Black Brown White – Fritz Karl (hier mit Filmpartnerin Claire-Hope Ashitey) ist in allen Genres und Formaten zu Hause.

TRANS EUROPA

EXPRESS

Als fünffacher Vater und einer der meistbeschäftigten Schauspieler des deutschen Sprachraums hat FRITZ KARL, 43, einiges gesehen. Aber auf den realen Wahnsinn, den er als fiktiver Brummi-Fahrer in Black Brown White erlebt hat, war nicht einmal er vorbereitet. SKIP: In Black Brown White spielen Sie einen Lastwagenfahrer, der Obst, Gemüse und Menschen quer durch Europa verfrachtet. Ihre Figur basiert lose auf einem realen Charakter ... FRITZ KARL: Naja, sehr lose. Die Inspiration für die Geschichte kam von einem echten Lastwagenfahrer, mit dem der Herr Wagenhofer aus Spanien nach Wien gefahren ist. Ich hab den nie getroffen, kenn ihn nur von Bildern und Videoaufnahmen. Ein Lastwagenfahrer, der Hochdeutsch spricht, ist auf den ersten Blick ja recht ungewöhnlich. Vielleicht – mir sind aber auch solche untergekommen. Man hat immer so schubladisierte Vorstellungen, wie Menschen in gewissen Berufsgruppen zu sein haben, aber zum Glück ist das in Wirklichkeit nicht so. Wie hat sich die Zusammenarbeit mit Erwin Wagenhofer ergeben? Der erste Kontakt ist über die Produktionsfirma entstanden. Ich hab mich dann mit dem Erwin getroffen, und er hat mir gesagt, dass er jemanden braucht, der mit ihm auf eine Abenteuerreise geht. Wir haben uns dann über Monate hinweg regelmäßig getroffen, uns Sachen angeschaut, sind mit dem Truck gefahren, haben über Schauspieler diskutiert, an meiner Figur gebastelt – und das war eine unglaublich interessante Arbeit, weil der Erwin ein unglaubliches Wissen hat über den Background des Films. Sie haben den LKW-Führerschein machen müssen ... Ja, und das war irrsinnig anstrengend! Ich musste ja den gesamten Führerschein neu machen, weil das System mittler-

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weile komplett umgestellt worden ist. Zu meiner Zeit gab es noch keine Computertests. Also hab ich das gelernt und gelernt und bin total verzweifelt, bis meine Kinder gesagt haben: „Geh Papa, du machst das falsch. Du musst das lernen wie ein Depp: Die Nummer der Frage mit der Nummer der richtigen Antwort! Ob dus verstehst oder nicht, ist doch wurscht.“ Aber das Fahren mit dem LKW war doch toll, oder? Ja, das war super. Wenn man da stundenlang mit 80, 90 km/h dahinfährt, dann kriegt das Leben einen ganz anderen Rhythmus. Wie viel von dem realen Irrsinn, den man im Film sieht, war Ihnen eigentlich vor dem Dreh schon bewusst? Naja, vergleichsweise wenig. Wie unser Obst und Gemüse „Made in Spain“ wirklich entsteht, wissen ja die wenigsten Leute – und wenn, dann aus den Filmen von Wagenhofer. Ich fand das faszinierend, das als Kulisse zu verpacken. Und es macht echt einen Unterschied, das mit eigenen Augen zu sehen. In Marokko etwa hab ich zum ersten Mal miterlebt, wie das aussieht, wenn sich Leute unter die Achsen von Lastwagen klemmen, nur weil sie nach Europa wollen. Und dann mit Schlagstöcken runtergeprügelt werden. Oder in Almería, bei den Plantagen: Ich kenne Südafrika gut, weil ich dort zweieinhalb Jahre war. Aber wie die Arbeiter dort in Spanien leben müssen, das ist ärger als in den schlimmsten Townships. Die Menschen, die unsere Tomaten, Gurken und Melonen ernten, leben auf Müllhalden, in aus Pappe und Plastik zusammengezimmerten Hütten mit einer Lehmfurche drin, wo sie reinpieseln. Die meisten sind illegal eingewandert, werden aber geduldet – weil das System ohne sie nicht funktionieren


würde. Ihre Familien haben viel dafür gezahlt, eine Flucht nach Europa kostet so 7.000 bis 10.000 Dollar. Und jetzt gehts denen hier wirklich Scheiße. Aber sie können nicht ihre Familie anrufen und sagen: „Es geht mir dreckig und alles, was ihr euch vom Mund abgespart habt, war umsonst.“ Also was machen sie? Sie rufen an und sagen, dass es ihnen total gut geht. Und die daheim sparen schon wieder für den Nächsten. Wie konnten Sie dort überhaupt drehen? Gabs für die spanischen Locations überhaupt Drehgenemigungen? Auf dieser Halde natürlich nicht, das war eine echte GuerillaAktion. Als wir das erste Mal dort erschienen sind, ist gleich einer hergekommen und hat uns weggewachelt. Also entstand der Plan, dass wir einen Schauspieler dort in einer Hütte verstecken – wir hatten einen marokkanischen Mittelsmann – und dann einfach mit der Steadycam durchgehen. Aber kaum waren wir dort, kam auch schon wieder dieser Vorarbeiter angerannt. Wir haben aber trotzdem begonnen, zu drehen, und ich sah aus dem Augenwinkel, wie sich der immer zwischen mich und die Kamera drängen wollte. Und der Erwin Wagenhofer – das werd ich nie vergessen – stürzte sich auf diesen Mann, hing sich auf ihn drauf und hielt ihm den Mund zu, damit er die Szene nicht stört. Wir wussten, wir hatten nur einen Versuch, wir konnten dort nie wieder hin (lacht).

Sprachraum. Wie kann man so viele Kino- und Fernsehdrehs unter einen Hut zu bringen? Indem man versucht, sehr gesund zu leben – um die Häuser ziehen, das geht sich nicht mehr aus. Und gute Planung ist wichtig. Ich hab ein tolles Management und immer genug Zeit, mich anständig vorzubereiten. Und was ich auf jeden Fall brauche, ist eine Handvoll guter Freunde und meine Familie. Damit einem die Normalität nicht verloren geht. Ich will immer einen Fuß in der Realität haben. Schon, weil das ja auch die Arbeit neu beleuchtet. Vor Drehbeginn zu Black Brown White ist Ihr jüngster Sohn zur Welt gekommen – und hat Sie zum fünffachen Vater gemacht. Wie schafft man das? Mit tollen Frauen (lacht). Außerdem sind die Größten (Karl hat drei Kinder aus einer füheren Beziehung und zwei mit seiner derzeitigen Lebensgefährtin, Anm.) schon über 20, also, wie man so schön sagt, aus dem Gröbsten heraußen. Was ja eine große Lüge ist, weil das Gröbste beginnt erst, wenn sie erwachsen sind. Ich habe den Eindruck, dass es momentan eine Masse von Leuten gibt, die super ausgebildet sind und trotzdem keinen Job kriegen. Und dazu kommt noch, dass wir heute so viele Möglichkeiten haben wie nie zuvor! Es gab noch nie so viele Leute, die sich in künstlerischen Berufen verwirklichen wollen. Allein wenn ich nachdenke, welchen Output es in Österreich und Deutschland jährlich an Schauspielern gibt – so ▶l GINI BRENNER viele Rollen gibts gar nicht!

FOTOS: FILMLADEN/PETRO DOMENIGG

„... Erwin Wagenhofer stürzte sich auf diesen Mann und hielt ihm den Mund zu, damit er die Szene nicht stört.“

Herr Karl, Sie sind momentan einer der meistbeschäftigten österreichischen Schauspieler im deutschen

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Mein bester Feind

Victor (Moritz bleibtreu) und Rudi (GeorG Friedrich) sind die besten Freunde. Doch dann kommt der Anschluss, und auf einmal ist Rudi der Nazi und Victor der Jude … Stark inszenierte und toll gespielte Tragikomödie von WolFGanG MurnberGer (Silentium).

Was für Karma: Victor Kaufmann (Moritz Bleibtreu) muss mitansehen, wie sein Freund Rudi (Georg Friedrich) Nazi wird, seine Eltern (Udo Samel & Marthe Keller) ins KZ kommen und seine Lena (Ursula Strauss) einen anderen küsst.

Sie Sind die dicksten Freunde: Vic-

tor Kaufmann (Moritz Bleibtreu), Sohn wohlhabender jüdischer Kunsthändler (Udo Samel & Marthe Keller), und Rudi Smekal (Georg Friedrich), der Sohn einer ihrer Hausangestellten. Gemeinsam mit der spritzigen Lena (Ursula Strauss), in die beide verliebt sind, ein unschlagbares Trio. Doch nach der Machtergreifung der Nazis ist Österreich plötzlich die Ostmark, und die Kaufmanns sind Bürger letzter Klasse. Rudi dagegen lebt auf. Endlich ist er nicht mehr der ungebildete Arbeitersohn – jetzt ist er Herrenmensch! Als Victor seinen Freund erstmals in der schwarzen Uniform der Waffen-SS sieht, trifft ihn fast der Schlag. „Ich werde euch helfen!“ versichert ihm Rudi. Wenn Victor den Familienschatz herausrückt – eine Originalzeichnung von Michelangelo – dann sollen die Kaufmanns in die Schweiz ausreisen dürfen. Doch kaum haben sie den Schatz in Händen, wissen Rudis Vorgesetzte nichts mehr von dem Deal, die Kaufmanns

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werden stattdessen direkt ins KZ deportiert. Jahre später, der 2. Weltkrieg steht bereits an der Kippe, soll ein neues Bündnis mit Mussolini besiegelt werden – mit Kaufmanns Michelangelo als Geschenk. Doch gerade noch rechtzeitig vor dem Staatsempfang wird das Bild als Fälschung erkannt. Der alte Kaufmann hatte das Original, soviel ist sicher. Doch der ist mittlerweile im KZ gestorben. Victor allerdings lebt noch. Weiß er, wo der Michelangelo ist? Augerechnet Rudi bekommt den Befehl, ihn aus dem KZ nach Berlin zum Verhör zu holen. Doch am Weg zurück wird das Flugzeug ▶l

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Tragikomödie. oT: MEIN BESTER FEIND. Österreich 2010. Länge: 106 Min. regie: Wolfgang Murnberger. Buch: Paul Hengge, Wolfgang Murnberger. kamera: Peter von Haller. SchniTT: Evi Romen. muSik: Matthias Weber. ProdukTion: Josef Aichholzer. darSTeLLer: Moritz Bleibtreu, Georg Friedrich, Ursula Strauss, Udo Samel, Marthe Keller, Uwe Bohm, Merab Ninidze, Serge Falck. VerLeih: Filmladen.

über Polen abgeschossen. Victor überlebt und kann im letzten Augenblick auch noch Rudi retten. Und nach vielen Verwicklungen stehen die beiden vor dem Nazi-Kommando. Doch jetzt trägt Rudi die Häftlingskluft und Victor die SS-Uniform. Victor hat Rudi ausgetrickst und entwickelt einen halsbrecherischen Plan, um seine Mutter und sich selbst doch noch in Sicherheit zu bringen. Bis plötzlich Lena vor ihm steht und sich als Rudi Smekals Verlobte zu erkennen gibt … Mein bester Feind ist der erste Kostümfilm des Österreichers Wolfgang Murnberger, der schon mit hintergründigen Komödien wie Der Knochenmann oder Silentium sein herausragendes Talent für spannende Geschichten mit perfektem Timing bewiesen hat. Diesmal inszeniert er mit hochkarätigen Darstellern ein vielschichtiges und rasantes Abenteuer, das weder vor Haltung noch vor heftigem Witz zurückscheut – und mit viel bösem Humor eine sehr realistische Topographie menschlicher Abgründe zeichnet. kz


▶l Film

Schande unserer Vorfahren: Marcus Aquila (Channing Tatum) reist ins Herz der Finsternis, um den ruinierten Ruf seines Vaters wiederherzustellen.

Der Adler der neunten Legion Um die Ehre seines Vaters wiederherzustellen, begibt sich ein römischer Legionär im Jahr 140 in eines der letzten noch nicht ins Reich eingegliederten Gebiete: Kaledonien, das heutige Schottland. History-Action-Fantasy mit CHANNING TATUM und JAMIE BELL. MITTE DES ZWEITEN

Jahrhunderts nach Christus erstreckt sich das Römische Weltreich bis nach Britannien. Aber nicht die ganze Insel ist unterworfen: Ihr hügeliger Norden, das heutige schottische Hochland, ist von gefährlichen Wilden bevölkert, die die römischen Truppen auf Trab halten. Gekämpft wird hier an den Außengrenzen der „bekannten Welt“ ständig, und das hat auch mit Marcus Aquila (Channing Tatum) zu tun, dem jungen Kommandanten einer kleinen Festung. Es war nämlich sein Vater, der vor 20 Jahren mit den 5.000 Soldaten der neunten Legion in diesen Norden einmarschierte – und für immer im Nebel verschwand, mit all seinen Männern. Deshalb ließ Kaiser Hadrian den (heute noch existierenden) Hadrianswall bauen, der den Norden für immer von der römischen Zivilisation abgrenzen sollte. Der goldene Adler, die Standarte der Neunten, gilt seither als verloren in den Tiefen der schottischen Wildnis. Wegen dieser überlebensgroßen Misserfolgsgeschichte seines Vaters wurde Marcus schon als Kind gehänselt. Als er dann zwar einen heldenhaften, in Rom respektierten und gefeierten Sieg erringt, dabei aber so schwer verletzt wird, dass seine militärische Karriere erst einmal vorüber ist,

scheint auch sein Traum dahin, ein richtig guter Soldat zu werden. Kaum von seinen Wunden erholt, rettet Marcus impulsiv dem jungen Sklaven Esca (Jamie Bell) das Leben, der aus dem Norden stammt, alles Römische hasst und dennoch schwört, seinem Retter von nun an zu dienen. Dann erreicht Marcus die Kunde, dass der goldene Adler seines Vaters angeblich in einem Stammestempel hoch im Norden gesehen wurde. Nun kann Marcus nichts halten: Gemeinsam mit Esca, für dessen Hilfe er noch sehr dankbar sein wird, bricht er auf zu einer Odyssee ans Ende der Welt. Unterwegs durch die lebensfeindliche Wildnis Kaledoniens trifft Marcus auch auf Römer – Reste der Neunten Legion. Aber noch ahnt er nicht, wie sehr sein Schicksal mit jenem von Esca verbunden ist: Der ist nämlich ein Spross des Stamms der wilden Robbenmenschen, in deren Richtung es Marcus unaufhaltsam treibt ... Inszeniert hat diese stimmungvolle, actiongeladene, aber vor allem sehr smart erzählte Story einer gefährlichen und von persönlicher Obsession getriebenen Expedition, die ihre Protagonisten jenseits der Grenzen von Loyalität und Verrat, Freundschaft und Hass, Hinterlist und Heldenmut treiben wird, der Brite

Kevin Macdonald, ein ehemaliger Polit-Dokufilmer, der mit Der letzte König von Schottland und State of Play zuletzt zwei hervorragend ernsthafte Spielfilme mit realem Hintergrund gedreht hat. Man darf sich folglich auf präzise Authentizität und Detailverliebtheit freuen, und auf eine erfrischend andere Darstellung der Fakten und Befindlichkeiten zu Zeiten der alten Römer. Der Film basiert auf den Geschichten einer Romanserie von Rosemary Sutcliff aus den 1950er-Jahren, die bereits als Hörspiel und als Siebziger-TV-Serie umgesetzt wurde. Gedreht wurde übrigens in Ungarn. Da kann man es sich noch leisten, Sets wie ein römisches Herrenhaus an einem idyllischen, von römischer Architektur gesäumten See zu bauen, oder ein ganzes Amphitheater. Ein Glücksfall – die Ausstattung, Uniformen, Waffen etc. sind ebenfalls herKH vorragend ausgeführt. ▶l

04 03 2011

HISTORIENFILM. OT: THE EAGLE. Großbritannien 2010. LÄNGE: 114 Min. REGIE: Kevin Macdonald. BUCH: Jeremy Brock. KAMERA: Anthony Dod Mantle. SCHNITT: Justine Wright. MUSIK: Atli Örvarsson. PRODUKTION: Duncan Kenworthy. DARSTELLER: Channing Tatum, Jamie Bell, Donald Sutherland, Mark Strong, Denis O’Hare. VERLEIH: Constantin.

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▶l Film

I Am Love Jahrzehntelang lebte Emma (Tilda SwinTon) ein sorgenfreies Leben an der Seite ihres reichen italienischen Ehemannes – bis wilde Leidenschaft zu einem um vieles jüngeren Koch sie völlig aus der Bahn wirft: wunderschön sinnliches Melodram mit Tiefgang. Emma REcchi (Tilda Swinton) ist eine echte Vorzeige-Ehefrau. Mit traumwandlerischer Sicherheit und untadeliger Eleganz bewegt sie sich über das glatte Parkett des norditalienischen Geldadels. Designermode, exquisiten Schmuck und Accessoires trägt sie mit einer selbstverständlichen Anmut, über der man völlig vergisst, was für obszöne Summen diese Sachen gekostet haben. Aber man hats ja. Man, das ist Emmas Ehemann Tancredi (Pippo Delbono), Erbe und Leiter einer Mailänder Textildynastie. Er hat das schöne Mädchen einst aus Russland geholt, ihr einen neuen Namen gegeben, sie Italienisch gelehrt und ihr eine Zukunft ermöglicht. Eine Zukunft als sein Kunstwerk, sein Eigentum – eine Tatsache, der sich Emma durchaus bewusst ist. Aber Tancredi ist gut zu ihr, und alles ist besser als die Welt, aus der sie stammt. Jetzt ist sie die Mutter seiner drei Kinder, Gianluca (Mattia Zaccaro), Elisabetta (Italiens Nachwuchs-Schauspielhoffnung Alba Rohrwacher) und Edoardo (Flavio Parenti), auf dessen wohlgeformten Schultern die ganze Hoffnung auf den Weiterbestand des Familienunternehmens ruht. Emmas Hoffnung allerdings liegt auf der unkonventionellen 084

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Elisabetta, die in London Kunst studiert und – im Gegensatz zu ihrer Mutter – einmal selber entscheiden wird können, wie sie ihr Leben gestalten will. Eines Tages bringt Edoardo seinen besten Freund mit, Antonio (Edoardo Gabbriellini). Ein viriler, lebendiger junger Mann aus einfachen Verhältnissen, der es mit seinem überragenden Kochtalent sicher noch weit bringen wird. Und zwischen ihm und Emma springt sofort der Funke über – die beiden sind einander nah, ohne einander zu kennen. Natürlich kann nicht sein, was nicht sein darf, also denkt Emma auch nicht weiter darüber nach – und wenn, lässt sie es niemand wissen. Dass sie wenig später in Antonios Restaurant essen geht, ist sicher nur Zufall. Dass Antonio extra für sie ein ganz spezielles Gericht zubereitet, allerdings nicht. Und als ▶l

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MelodraM. oT: Io SoNo L’AMoRE. Italien 2009. länGe: 120 Min. reGie: Luca Guadagnino. Buch: Barbara Alberti, Ivan Cotroneo, Walter Fasano, Luca Guadagnino. KaMera: Yorick Le Saux. SchniTT: Walter Fasano. MuSiK: John Adams. ProduKTion: Tilda Swinton, Luca Guadagnino, Marco Moabito. darSTeller: Tilda Swinton, Edoardo Gabbriellini, Pippo Delbono, Alba Rohrwacher, Marisa Berenson. Verleih: Filmladen.

Liebe ohne Sicherheitsgurt: Soll Emma für Koch Antonio, sinnlich und leidenschaftlich, ihr ganzes bisheriges Leben einfach hinter sich lassen?

Emma ihn kurz darauf in seinem Haus in den Hügeln besucht, brechen alle Dämme. Emma ist endlich sie selber, eine Frau mit Sehnsüchten, Sinnlichkeit und Individualität – eine Frau, die vor allem nicht mehr in die steife Welt der Recchis passt … „I Am Love ist ein Film über den Schmerz der Welt, denn alle Dinge kreisen letztendlich um den Schmerz“, meint Regisseur Luca Guadagnino über sein ungemein sorgfältig inszeniertes, aber nie schwerfälliges Melodram: große Gefühle, hinreißende Bilder und eine der wohl schönsten und genüsslichsten Liebesszenen, die je auf die Leinwand GB gebannt wurden.


Das Kombipaket für Mütter und ihre Töchter. Gönnen Sie sich und Ihrer Tochter eine Auszeit und holen Sie sich für ein ganzes Jahr pures Lesevergnügen nach Hause. GLEICH BESTELLEN UNTER: Tel: 01/863 04 - 899 | Fax: 01/863 04 - 778990 Web: www.magazinshop.at/kombi | E-Mail: abo@styria-multi-media.com *Aus Verrechnungsgründen erhalten Sie pro Magazin eine Rechnung. Der Gesamtbetrag beider Rechnungen ergibt den Kombipreis.

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Exklusiv-interview

Tilda Swinton

„Sich nach Idealen zu richten bringt doch nichts. Ich bin ich, und kanns nicht ändern!“

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Das Grosse Ich bin ich

Sie hat sich nie um Einzigartigkeit bemüht – Tilda Swinton steht einfach zu dem, was sie ist und was sie kann, und wurde gerade dadurch zur umjubelten Ausnahmeerscheinung. SKIP bat die kluge, charismatische Schottin in Venedig zum Exklusiv-Talk.

Wie geht es Ihnen generell damit, in einer anderen Sprache als Ihrer Muttersprache zu spielen? Ich mag das gerne. Es ist generell interessant, wenn man mit der Sprache kämpfen muss. Wenn man zu fließend spricht, dann vergisst man viel zu leicht, dass es immer einen gewissen Bruch geben wird zwischen dem, was man sagt, und dem, was SKIP: Wie gut haben man wirklich sagen will.Sie persönlich Udo Proksch eigentlich gekannt? Robert Nicht sehr Ich war auch nie im Club WievieleDornhelm: Sprachen sprechen Siegut. insgesamt? 45. hab Proksch kennen als ich hängt davon ab, welchegelernt, Ansprüche annach michmeiner gestellt Nun,Ich Oscar-Nominierung 1977 (für die Doku The Of werden (lacht). Mit einem Taxifahrer kann ichChildren mich auf Street, Anm.) gemeinsam Grace Kelly Theatre nach Wienmit verständigen, mit einemmit Busfahrer auf Russisch, Italienisch gekommen bin, ichkann habeich damals schon in L. A.halbwegs gelebt. Und meinen Freunden mich auf Deutsch und auf Proksch hat ein es interessiert, wie so ein junger Bursch – ich war Französisch bisschen unterhalten. keine 30 – international solchen Erfolg haben kann. Sie damals ja schon zu einem Udo-ProkIhrehaben Filmfigur ist eine Frau,die in Idee der viel mehr vorgeht, als sch-Film wahr? sie zeigengehabt, kann – nicht wie legt man so eine Rolle an? Ich habe ihnichdamals gefragt, viel ob er mir die Rechte Dazu kann nicht wirklich sagen – ich spielefür siedie einfach Verfilmung seinesesLebens verkauft, und er hat ja Kollegen gesagt. Und (lacht). Ich finde elendiglich langweilig, wenn dass er gerneübers möchte, dass ein Freund von ihm die stundenlang Schauspielen theoretisieren. WillFilmmusik das wirklich schreibt. „Ein cleverer Journalist aus Vorarlberg, vielleicht jemand hören? Ich ziehe ein Kostüm an und spiele eine Rolle, könnte er ja auch beim Drehbuch mitmachen!“ Das war dann die äußere Erscheinung das ist alles. Das Kostüm und generell der Harald (lacht). Wir haben damals gemeinsam ein sind da sehrKloser wichtig für mich. Ich gehe da fast schon wissenerstes Treatment und der Harald hat die erste schaftlich daran, verfasst mir zu überlegen, wie diese Figur, dieFilmmuich jetzt sik seines Lebens geschrieben Teilehält, davon habe übrigens sein soll, aussieht, sich bewegt,– sich oder aufich welche Art er jetzt für Outder Of Außenwelt Control verwendet. Ja, und derauf Proksch das oder sie mit kommuniziert und anderehat wirkt. gelesen, und wie aus der Pistole geschossen gesagt: „Spiel dich net deppert, Dornhelm-Bub!“ (lacht). Es hat weiblichen ihm nicht gepasst, sind gerade Sie eine der wenigen Dabei wie wir ihn dargestellt haben. „Sosich ein geltenden unsympathischer Typ!“ Superstars, die sich weigern, SchönheitsUnd dann bin ichzumit der Information gekommen, der Jack konventionen unterwerfen. Stehen Sie oftdass unter Nicholson die von RolleSeiten gerne spielen würde. „Nadie wenwollt!“ etwa Ihrer PR-Leute, sie bedränDruck, Haben Sieetwas da geblufft? gen, sich Mainstream-konformer zu stylen oder zu Nein, gar nicht! Ich hab dem Jack das vorgeschlagen, und der schminken? hat es sehr interessant gefunden.

Nun, man ist, was man ist (lacht). Ich bin nun mal kein kleiner schwarzer Mann und werde nie einer sein, selbst wenn mir das das Wichtigste auf der Welt wäre! Sich nach Idealen zu richten bringt doch nichts. Ich bin ich, und kanns nicht ändern, warum es also krampfhaft versuchen? Naja, die meisten würden an Ihrer Stelle vielleicht zum Visagisten gehen, eine Haarverlängerung in Betracht ziehen und so weiter ... Würden Sie das (lacht schallend)? Verstehen Sie mich nicht falsch – Sie sind mit Ihrem Selbstbewusstsein und Ihrer Nonchalance ein großes Vorbild für viele. War diese Einstellung für Sie eigentlich Wie kam es dann dazu, dass Sie nach so langer Zeit die Idee Entscheidung? eine bewusste eineswar Udo-Proksch-Films wieder aufgenommen haben? So auszusehen, wie ich Was eine bewusste Entscheidung? Ich habe (lacht)? in Wien Nicht den Peter Coelnich (Leiter aussehe wirklich, wurdedes soFotomuseums gemacht. Auch WestLicht, Anm.) getroffen, bereits zwei Jahre das wenn mit Make-up würde ich keinder anderer Mensch sein. in Außer, Material Udoaus hatte, das er zu ich Proksch gefunden hatte. ich zu vielinvestiert draufhabe, dann schaue wie eine Drag Queen. Material? Woher stammte wahr! Unddieses außerdem interessiert es mich nicht wirklich. Wirklich Von Trödlern, Sammlern, und es ist viel ich ORF-Material dabei, Es dauert so lange, sich zu schminken, bin viel zu faul dazu. ungeschnittener Sachen, dieDes maneinen damals senden wieder einmal: Mutnicht ist des Und da sieht manFilm, konnte. habe ich einiges verwendet. Das Schwierigste an anderen Davon Faulheit (lacht). Out of Control war es, das alles in Form zu bringen. Ich hätte vier Filme machen können.Jahren Da gingviel es in wirklich ehergearbeitet, um die Sie haben in den letzten den USA Kunst des Weglassens um die des Erschaffens. mit vielen namhaftenalsUS-Regisseuren, man hat Sie fast Glauben im Ausland nachvollziehbar seinI Am wird? nur nocher in Film Hollywood gesehen. Das Melodram vom jungen italienischen Filmemacher Luca Love stammt Nein, wahrscheinlich nicht. Das war aber kein Grund, ihn nicht Guadagnino beidieden zu machen. Esund gibtwurde Themen, sehrFilmfestspielen spezifisch sind –indas heißt Venedig Sie nach Europa zurückgekommen, aber nicht,gezeigt. dass manSind sie nicht behandeln soll. Und manchmal um zuman, bleiben? merkt dass man im Mikrokosmos ist und trotzdem das Fürs Erste, ja. Es warManchmal wundervoll, eine(lächelt). Zeit lang gern gesehener Universum erreicht. nicht Gast auf den großen Partys anderer Leute zuProksch sein – aber Können Sie nachvollziehen, warum Udo auf so irgendwie hatte ichderartige das Gefühl, dass ich hier zu Hausekonnte? eine viele Leute eine Faszination ausüben Menge Arbeit liegen gelassen hatte (lacht). Ich habe gerade Er war eine schillernde Figur in einem damals noch ziemlich. Muster Redakteur miteine meiner guten Freundin Lynne Ramsey die▶lRomanverfilmung ar schillernde Fhgvjygvshygi We Need to Talk About Kevin abgedreht, und jetzt versuchen wir, endlich Die Blutgräfin auf die Beine zu stellen – Ulrike Öttinger wird Regie führen, ich spiele die legendäre Gräfin Barthory, Isabelle Huppert meine Magd, und das nach einem ▶l Gini Brenner Drehbuch von Elfriede Jelinek.

foto: Filmladen

SKIP: Sie sprechen mehrere Sprachen fließend, in I Am Love spielen Sie eine Russin, die fast akzentfrei italienisch spricht ... Tilda Swinton: Naja, schließlich bin ich Schauspielerin, ich muss so etwas können. Aber ich spreche tatsächlich ein wenig russisch, ich habe auch etwas russisches Blut in mir: Meine Urgroßmutter war Russin.

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Tragikomödie. OT: En ganske snill mann. Norwegen 2010. Länge: 107 min. Regie: Hans Petter Moland. Buch: Kim Fupz Aakeson. Kamera: Philip Øgaard. Schnitt: Jens Christian Fodstad. Musik: Halfdan E. Produktion: Stein B. Kvae, Finn Gjerdrum. Darsteller: Stellan Skarsgård, Bjørn Floberg, Gard B. Eidsvold, Jorunn Kjellsby, Jannike Kruse, Bjørn Sundquist, Julia Bache Wiig. Verleih: Polyfilm.

Ein Mann von Welt Ex-Gangster Ulrik (Stellan Skarsgård) will endlich alles richtig machen – und tappt von einem Fettnapf in den nächsten … Hinreißend lakonische Tragikomödie voll eiskaltem, pechschwarzem Schmäh aus dem hohen Norden – einer der Berlinale-Lieblinge aus 2010.

Ulrik (Stellan Skarsgård) ist ein großer, starker Mann. Wie ein Fels in der Brandung. Und genau so passiv. Ulrik redet kaum, denkt viel nach – und sieht zu, wie ständig andere Menschen sein Schicksal bestimmen. Für seinen ehemaligen Boss, den Gangster Jensen, ist er damals ins Gefängnis gegangen, der ist ihm dafür auch „ewig dankbar“ – nur einen klitzekleinen Mord müsste Ulrik doch bitte noch erledigen, bevor man ihn endgültig in Ruhe lässt. Der Verräter, der Jensens und Ulriks letzten Coup einst hochgehen lassen hat, soll um die Ecke gebracht werden. Rache muss sein. Ulrik nimmt die Pistole, sagt nicht viel, und versucht, sein Leben irgendwie in den Griff zu kriegen. Er findet ein kleines Untermietzimmer bei Jensens Schwester – ein echter Drachen, aber wenigstens hat Ulrik ein Dach über dem Kopf. Karen Margarete kocht für ihn, und für den Genuss der täglichen Mahlzeit nimmt Ulrik in Kauf, dass sich Karen als Gegenleistung Sex erwartet. Also schläft er mit ihr, denn danach gibts endlich Essen. In einer Autowerkstatt findet Ulrik einen Job, verbunden mit der unumstößlichen Bedingung, dass er sich ja nichts mit der Se-

Hose runter! Original Gangster made in Norwegen: Ulrik (Stellan Skarsgård, Mitte) und seine Compañeros Jensen (Bjørn Floberg, links) und Rolf (Gard Eidsvold).

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kretärin – und Tochter seines Chefs – Merete anfängt. Doch auch das läuft nicht so glatt, den Merete findet den großen, schweigsamen Kerl, der immer genau dort anpackt, wo er gebraucht wird, viel zu interessant. Schon, weil er sich so wohltuend von ihrem Ex, einem prügelnden Feigling, unterscheidet. Aber witzigerweise erwartet sich auch Ulriks Ex-Frau, die sich während der Haft von ihm scheiden ließ, jetzt doch wieder Zuwendung von ihm. Also fickt er sie auch, schon allein, weil er danach was zu essen kriegt. Jetzt hat Ulrik, ohne dass er es wollte, gleich drei eifersüchtige Frauen am Hals. Und Jensen.

Sex, Mord, Liebe: Jeder will was von Ulrik. Und obwohl er es jedem und jeder rechtmachen will, steht er zwischen den Stühlen. Dabei will er selbst eigentlich nur endlich Frieden haben – mit sich selbst und mit seinem mittlerweile erwachsenen Sohn. Nur hat der selber eine Familie, lebt mit Genuss ein nettes, biederes Leben, weit weg von dem Chaos, in das ihn sein krimineller Vater einst gestürzt hat. Aber Ulrik ist eben wie ein Fels: schweigsam, passiv, stark. Er hat ein Ziel, und wer immer sich ihm in den Weg stellt, hat ein Problem … „Wir werden geboren. Wir wachsen auf. Wir verlieren unsere Unschuld. Wir machen ein paar dumme Sachen. Und dann sterben wir. Wenn das Ende kommt, versuchen wir, etwas Würde zurückzuerlangen, bevor es zu spät ist. Selten sind wir dabei erfolgreich. Aber wir versuchen es. Und sehen dabei erbärmlich aus. Ist das peinlich? Ja, aber ein Mensch zu sein, ist eben ziemlich peinlich“, meint der norwegische Regisseur Hans Petter Moland. Aber weil er die Menschen mit all ihrer Peinlichkeit und Würsteligkeit von Herzen gerne mag, ist sein neuester Film kein trauriges Drama in einer kalten Welt, sondern ein hinreißend witziges, bewegendes und trotz aller Lakonik ungemein lebendiges Porträt eines seltsamen Mannes. GB


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EXKLUSIV-INTERVIEW

Stellan SkarSgård

SEX IM

EIS

Schwedens derzeit berühmtester Hollywood-Export kann auch anders: Mit viel Charisma und beeindruckendem Mut zur Peinlichkeit glänzt Stellan SkarSgård in Ein Mann von Welt als stoischer Anti-Held.

FoTo: POLYFILM

Haben Sie beim dreh so viel Spaß gehabt wie wir beim Zusehen? Nun, ich bin sicher, ich musste viel mehr leiden (lacht). Der Film spielt zum großen Teil in einem trostlosen Industriegebiet in Norwegen. Genau dort haben wir gedreht, quasi ohne Budget. Eine winzige Crew, keine Trailer, und wenn man sich umziehen wollte, musste man auf eine Regen- oder Schneepause warten, um halbwegs trocken zu bleiben. Aber unter meinen Filmpartnern sind einige der besten Schauspieler Skandinaviens, also hat sich das für mich wirklich ausgezahlt.

einer norwegischen Produktion!! Norwegische Hausmannskost ist nämlich nicht gerade das Höchste der Gefühle. Sie sind mittlerweile ein international viel gebuchter darsteller in großen blockbustern, waren in Mamma Mia!, Fluch der karibik 2 oder illuminati mit dabei ... was bringt Sie dazu, auch bei so kleinen Projekten mitzumachen? In kleinen Independent-Filmen gibt es meistens die besten Rollen! Und je weniger Geld im Spiel ist, desto größer ist die künstlerische Freiheit. die meisten Schauspieler, die mit einer anderen Muttersprache als englisch in Hollywood reüssieren, bleiben in der exotenrolle gefangen. Sie haben diese Schwelle irgendwie überschritten. Dabei wollte ich dort nie hin. 1982 habe ich in Berlin gewonnen, dadurch kriegte ich eine Rolle in einer US-TV-Produktion und damit einen US-Agenten. Dann habe ich immer mehr kleine Rollen gespielt, und irgenwann waren es so viele, dass man mich nicht mehr übersehen konnte (lacht).

„Ich habe noch nie zuvor in einem Film so viele Frauen gefickt.“

Warum haben Sie dieses rolle angenommen? Ich habe noch nie in einer Komödie dieser Art mitgespielt. Obwohl – die meisten Leute hielten die Geschichte nach der Lektüre des Drehbuchs eher für eine Tragödie (lacht). Ich fand es sehr witzig. Aber man muss mit den Charakteren sehr sorgfältig umgehen. Die Menschen in diesem Film sind hässlich, abstoßend, verzweifelt. Alles spricht gegen sie. Aber wenn man lernt, die gern zu haben, dann macht einen das vielleicht insgesamt menschlicher.

ihr nächstes Projekt ist der Fantasyblockbuster thor, mit natalie Portman, Samuel l. Jackson und anthony Hopkins, regie führt kenneth branagh ... Ja, ich spiele einen Wissenschaftler auf der Erde und arbeite gemeinsam mit Natalie Portman an einem Forschungsprojekt. Und einer von uns beiden fängt sich dann was mit Thor an. Ich sage aber jetzt nicht, wer (lacht)!

Haben Sie jemals einen Film mit mehr liebesszenen gemacht als diesen? Was – Sie nennen das Liebesszenen? Ich nenne sowas Fickszenen! Nein, ich habe noch nie zuvor in einem Film so viele Frauen gefickt, und noch nie so oft. Ich habe aber auch noch in keinem Film so viel gegessen. Und das ausgerechnet in

drei von ihren insgesamt sieben kindern sind ebenfalls Schauspieler geworden. Was haben die alles von ihnen gelernt? Nicht viel. Ich bin unglaublich stolz auf sie, aber sie haben das alles ganz alleine geschafft. Das Einzige, was ich meinen Kindern beigebracht habe, ist, pünktlich zu sein. ▶l Gini Brenner

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Inside America Gangkriege, Drogenexzesse, Beauty-Bewerbe, Gewaltverbrechen: Die Hanna High School in Brownsville, Texas, ist ein hartes Pflaster – und der hochdramatische Schauplatz des Erstlingsfilms der Österreicherin Barbara Eder. Jeden Morgen werden alle Schüler nach Waffen durchsucht. Mittags spricht jeder mit der Hand auf dem Herzen einen Schwur auf die amerikanische Flagge. Wer während der Stunde aufs Klo muss und den Sicherheitskräften am Gang keine schriftliche Erlaubnis vorzeigen kann, wird sofort in Verwahrung genommen. Nein, die Hanna High School in Brownsville, Texas, ist keine Sonderanstalt für schwererziehbare Jugendliche, sondern eine ganz normale Schule. Nun, fast ganz normal, denn Brownsville liegt an der Grenze von Texas und Mexiko, am Ufer des Rio Grande. Nicht nur amerikanische Schüler, auch Mexikaner besuchen die Schule. Und eine Österreicherin: Barbara Eder war 17, als sie 1994 für ein Jahr als Austauschschülerin in die USA kam und ausgerechnet in Brownsville landete. Die Umstände waren alles andere als unkompliziert – aber die Eisenstädterin arrangierte sich. Nachdem sie den Kulturschock überwunden hatte, fand sie bald Anschluss unter ihren Mitschülern. Dass von denen manche ständig stoned waren, andere in Gangs mitmachten, einige illegal in den Staaten lebten und die meisten für österreichische Verhältnisse ein ziemlich schräges 090

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Leben führten, kam ihr nur anfangs fremd vor. 2008 kehrte Eder zurück nach Brownsville, um hier ihren ersten Spielfilm zu drehen: Ohne nennenswertes Budget, aber mit viel Enthusiasmus und noch mehr freiwilligen Helfern erzählt Inside America von einem Land, das viel krasser ist, als die meisten Zuschauer es je erleben werden. Der amerikanische Traum, komplett mit teurem Auto, schickem Bungalow und weißem Gartenzaun, lebt hier noch – aber nur in den Köpfen der Schüler, solange sie sich innerhalb der Schulmauern befinden. Draußen geht es hart zu: Zwischen Bandenkrieg, Schönheitswettbewerb, Heiratsmarkt, Essensmarken, LSD-Trips und Schlägereien zerbröseln allmählich die Zukunftsillusionen der Teenager. Da ist Aimee, die wunderhübsche Cheerleaderin aus reichem Elternhaus, von der Ehrgeiz-Mama zur BeautyKarriere getrieben. In derselben Klasse sitzt Manni, der eigentlich in gar keiner Gang mitmachen will, aber keine Wahl hat. Seine mexikanische Freundin Patty wünscht sich, dass er endlich zur Vernunft kommt – sie könnte sich in aller Bescheidenheit ein Familienleben vorstellen. Carlos, Aimees schneidiger Lover, ist Militärschüler und schikaniert bei jeder Gele-

Beim amerikanischen Traum schauen sie nur von draußen zu: Inside America erzählt die Geschichten derer, auf die keine rosige Zukunft wartet.

genheit Mitschüler und Hausmädchen. Ricky müht sich als Außenseiter, möglichst wenig aufzufallen – bis er an eine Gang gerät. Und Zuly droht demnächst bei ihrer Pflegefamilie rauszufliegen, eine neue Bleibe muss dringend her. Alle sechs sind sie Teil einer verlorenen Generation, alle sechs durchleben sie ihre eigenen Tragödien, die unmittelbar miteinander verknüpft sind: ein brisanter, hochspannender Film aus dem Herzen Amerikas, basierend auf MM wahren Begebenheiten. ▶l

11 02 2011

Drama. OT: Inside America. Österreich/USA 2010. Länge: 107 Min. Buch & Regie: Barbara Eder. Kamera: Christian Haake. Schnitt: Claudia Linzer. Musik: Gerrit Wunder. Produktion: Constanze Schumann. Darsteller: Raul Juarez, Aimée Lizette Saldivar, Zuleyma Jaime, Luis De Los Santos, Carlos Benavides, Patty Barrera. Verleih: Thimfilm.


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EXKLUSIV-INTERVIEW

BarBara eder & ConSTanZe SCHuMann Gangsterfights, Immigrantenleid, Schulirrsinn, und dazwischen zwei nette Österreicherinnen: Regisseurin BarBara eder und ihre Produzentin ConSTanZe SCHuMann im SKIP-Interview darüber, wie sie ohne Geld, aber mit viel Überredungskunst und einer Portion Wagemut Inside America drehten.

IN THE GHETTO Barbara Eder (links) & Constanze Schumann: Weder Behördenkram noch Bandenkrieg hält diese beiden auf.

FOTO: ANDREA MÜHLWISCH

SKIP: Barbara, du hast die meisten dieser geschichten im Film selbst miterlebt. Wie hat es dich als 17-Jährige nach Brownsville verschlagen? BARBARA EDER: Ich wollte als Austauschschülerin eigentlich in eine große Stadt, aber dann standen die Eltern meiner Gastfamilie in New Orleans kurz vor der Scheidung, und ich sollte ersatzweise zu einer Familie nach Brownsville. Ich war todunglücklich! Denn im Grunde ist das am Ende der Welt, dort passiert gar nichts. Im Film passiert dann aber schon sehr viel. Wie hast du das alles mitbekommen? BE: Es war schwierig, in Kontakt mit Leuten zu kommen. Aber es gibt immer die Loser, die irgendwo herumlümmeln, Drogen verchecken, nicht viel Geld haben, die, denen egal ist ob sie gute Noten kriegen. Die hab ich zuerst kennengelernt. Meine Gastfamilie ist auch bald zerbröselt, und ich musste dort ausziehen. Ich wollte aber nicht zurück nach Österreich und habe dann meine neuen Freunde angerufen und bei denen übernachtet. Die eine hat bei einer Pflegefamilie gelebt, ein anderer war in einer Gang… Ich hab dort Dinge mitbekommen, die ich lieber nicht gesehen hätte! Als Nächstes war ich bei einer typisch mexikanischen Familie – und so hab ich nach und nach verstanden, warum dem einen die Schule egal ist, wieso die andere nur mehr kokst, und warum es für die Dritte nur wichtig ist, einen guten Mann zu finden. Wer hatte dann die Idee zum Film? CONSTANZE SCHUMANN: Ich fand diese Geschichten unheimlich spannend, und sagte zu Barbara: Lass uns daraus doch einen Film machen! Zuerst haben wir eine Doku geplant, und dafür eine Recherchereise nach Brownsville gemacht. Dort

sind wir aber draufgekommen, dass ein Dokumentarfilm all diesen Geschichten nicht gerecht werden würde. BE: Wir wollten auf jeden Fall so authentisch bleiben wie möglich, ein gewisser dokumentarischer Anteil war also fix. Ich wollte aber auch Geschichten erzählen und miteinander verknüpfen. CS: Vieles hat sich einfach ergeben, weil wir ein sehr kleines Team waren. Wir wussten, dass die Produktion eine Riesenherausforderung wird, mit einer einzigen Handkamera. Wenn dann während des Drehs eine Situation eskaliert ist und jemand beispielsweise zu streiten begonnen hat, dann wurde das eben Teil des Films. Ihr habt ausschließlich mit Laien gedreht. Wie hat das funktioniert? BE: Es war brutal! Wir wussten oft nicht: Kommt der Darsteller? Ist er auf Bewährung, darf er die Stadt nicht verlassen? Einer ist verschwunden, weil er wegen Mordes ins Gefängnis musste. Und immer wieder sind auch Fehler passiert. Irgendwer hatte das Gerücht in Umlauf gebracht, wir würden viele Polizisten suchen, und plötzlich stand eines Tages ein

„Ein Darsteller ist verschwunden, weil er wegen Mordes ins Gefängnis musste!“ Dutzend Polizisten da, ohne dass wir sie gebraucht hätten. Constanze meinte: Caste die lieber, man weiß ja nie ... Aber ich war stocksauer! CS: Später hat es uns aber sehr geholfen, dass uns halb Brownsville als die österreichischen Filmleute kannte, weil wir mehrmals von der Polizei aufgehalten wurden. Einen Beamten haben wir extra im Film mitspielen lassen, nur damit er uns ein Auto nicht beschlagnahmt! BE: Im Grunde war es totaler Wahnsinn (lacht). ▶l MagDaLena MieDL

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Habermann

August Habermann, sudetendeutscher Industrieller, gerät in der Tschechoslowakei der 40er Jahre zwischen alle Fronten … Wenn der Neid regiert, hat die Menschlichkeit kein Leiberl mehr: packendes, groß besetztes Polit-Drama um ein nach wie vor brisantes Thema.

Als die Nazis kommen, wird alles anders … Mark Waschke & Hannah Herzsprung als Ehepaar Habermann, Wilson Gonzalez Ochsenknecht als Habermanns Bruder, Franziska Weisz als Freundin der Familie und Ben Becker als Obersturmbannführer.

NACH DEM ENDE

des 1. Weltkriegs und dem Zerfall der Donaumonarchie wird Europa neu aufgeteilt – neue Grenzen, neue Länder entstehen. Wie etwa die Tschechoslowakei, ein Vielvölkerstaat, in dem auch fast drei Millionen Deutschstämmige lebten, zum größten Teil im sogenannten Sudetenland nördlich des heutigen Österreich. So wie der Industrielle August Habermann (Mark Waschke), der in vierter Generation ein Sägewerk betreibt, ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Gegend. Habermann ist ein aufrechter Mann und ein guter Arbeitgeber, der seine Arbeiter gerecht bezahlt und gut behandelt – und dabei ist es ihm völlig egal, welcher Volksgruppe sie angehören, für in zählen Leistung und Ehrlichkeit. Auch privat läuft alles bestens – bei der Hochzeit mit der schönen Jana (Hannah

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Herzsprung) jubeln nicht nur sein bester Freund Jan (Karel Roden) und dessen Frau (Franziska Weisz), sondern das ganze Dorf in ehrlicher Freude, und die Geburt von Tochter Melissa macht das Glück perfekt. Als die Nazis in Deutschland die Macht übernehmen, sehen Habermann und Jana das mit Sorge – erst recht, als das Sudetenland 1938 an Deutschland angeschlossen wird. Das martialische, großspurige Auftreten von Obersturmbannführer Koslowski (Ben Becker), der sich als neuer Befehlshaber vorstellt, erfüllt Habermann mit Widerwillen. Viele freuen sich aber über den Einmarsch der Nazis, wie zum Beispiel Habermanns eigener Bruder Hans (Wilson Gonzalez Ochsenknecht), der sich als Jüngster der Familie immer zurückgesetzt fühlte und jetzt seine große Stunde gekommen sieht. Mit kindischer Freude brüllt er Nazi-Parolen und bekommt nicht mit, welche Kämpfe sein großer Bruder mit dem machtgierigen, intriganten Koslowski auszufechten hat, um das Sägewerk, seine Arbeiter und nicht zuletzt seine tschechischen Freunde vor dem Zugriff der Nazis zu schützen. Doch der Krieg verschlingt Ressourcen, und die Gier ist

groß. Immer vergeblicher wird Habermanns Bemühen, der Ideologie des Hasses zu trotzen – und als die Nazis schließlich kapitulieren, wendet sich die ganze Wut gegen die Deutschen im Land … Menschenleben und unendliches Leid kann man nicht aufrechnen – und so wird auch die Frage, wer unter und nach der Schreckensherrschaft der Nazis mehr Schuld auf sich geladen hat, nach wie vor heftigst diskutiert. Habermann, der erste von Deutschland und Tschechien koproduzierte Film über die Vertreibung der Sudetendeutschen, versucht sich dem Thema von der menschlichen Seite her zu nähern: Stellung bezogen wird weder für Deutsche noch Tschechen, sondern allein für Menschlichkeit und Rückgrat. GB ▶l

04 02 2011

DRAMA. OT: HABERMANN. Deutschland/Tschechien 2010. LÄNGE: 104 Min. REGIE: Juraj Herz. BUCH: Wolfgang Limmer nach der Novelle von Josef Urban. KAMERA: Alexander Surkala. SCHNITT: Melanie Werwie. MUSIK: Elia Cmiral. PRODUKTION: Karel Dirka. DARSTELLER: Mark Waschke, Hannah Herzsprung, Karel Roden, Franziska Weisz, Ben Becker, Wilson Gonzalez Ochsenknecht. VERLEIH: Thimfilm


▶l Film Privat alles im Lot, beruflich der Abgrund: Grégoire Canvel (Louis-Do de Lencquesaing) am Rande des Desasters.

Der Vater meiner Kinder Hinter den Kulissen der Filmemacherei: MIA HANSEN-LØVES berührender Film über einen passionierten Filmproduzenten und sein schweres Erbe erzählt eine wahre Geschichte. KASACHISCHE Dokumentationen, komplizierte Kunstfilme, vielversprechende Spielfilmdebüts: Grégoire Canvel (Louis-Do de Lencquesaing) ist ein Filmproduzent mit einer Nase für junge Talente und der Risikobereitschaft, auch Filme zu produzieren, die vermutlich nie Geld einspielen werden. Was er tagsüber in seine Filmfirma an Leidenschaft steckt, tankt er abends daheim bei seiner wunderbaren Familie auf, seiner Frau Sylvie (Chiara Caselli), seiner Teenagertochter Clémence und der kleinen Valentine. Es ist ein harmonisches Leben: Da die berufliche Herausforderung, dort die private Erfüllung, und dazwischen viele Kollegen, die auch zu engen Freunden geworden sind. Doch so großartig die Kritikererfolge und die künstlerischen Leistungen sind, so ernüchternd sind die

MIA HANSEN-LØVE

Bilanzen. Die geschäftlichen Risiken werden immer größer, die Schulden unüberwindbar – und irgendwann sieht Gregoire nur mehr den einen, finalen Ausweg. Doch es gibt immer jemanden, der zurückbleibt: Seine Familie, die lernen muss, mit der Wut, der Verzweiflung und der plötzlichen Leerstelle umzugehen … Mia Hansen-Løves zweiter Spielfilm (nach Tout est pardonné) handelt von Trauer, Machtlosigkeit und dem Gefühl, trotz allem eine Aufgabe zu haben – und davon, was es bedeutet, unabhängiger Filmproduzent zu sein: eine außergewöhnliche Liebeserklärung an MM einen besonderen Berufstand.

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DRAMA. OT: LE PÈRE DE MES ENFANTS. Frankreich 2009. LÄNGE: 112 Min. BUCH & REGIE: Mia Hansen-Løve. KAMERA: Pascal Auffray. SCHNITT: Marion Monnier. PRODUKTION: Oliver Damian, Philippe Martin, David Thion. DARSTELLER: LouisDo de Lencquesaing, Chiara Caselli, Alice de Lencquesaing, Alice Gautier, Manelle Driss, Eric Elmosnino, Sandrine Dumas, Dominique Frot. VERLEIH: Polyfilm.

EXKLUSIV-INTERVIEW

ALLES FÜR DIE KUNST Ohne ihn wäre sie womöglich nicht so weit gekommen: MIA HANSEN-LØVE, gerade dreißig, drehte mit ihrem zweiten Spielfilm Der Vater meiner Kinder eine Hommage an einen besonderen Mann.

Der Film wirkt trotzdem wie eine Hommage an Filmproduzenten, die bereit sind, ein solches Risiko für die Kunst aufzunehmen. Natürlich. Er ist das schönste Beispiel dafür, wie ein Filmproduzent im besten Falle sein kann. Viele Leute wollten sich in

dieser Figur wiedererkennen, es ist ein Film über Hingabe ohne Kompromisse, über jemanden, der Kunst in seinem Leben braucht und alles dafür tut. Es ist wichtig, dass wir solche Leute haben.

FOTO: POLYFILM

SKIP: Dein Film erinnert an den Filmproduzenten Humbert Balsan, der vor einigen Jahren Selbstmord begangen hat. Kanntest du ihn persönlich? MIA HANSEN-LØVE: Ja, als er starb, waren wir mitten in der Produktion meines Erstlingsfilms Tout est pardonné. Er hatte mich ein Jahr zuvor angesprochen, weil er Kurzfilme von mir gesehen hatte und unbedingt meinen ersten Spielfilm produzieren wollte. Ich war damals Anfang zwanzig, und es war wie ein Wunder! Dabei war die Arbeit nicht einfach mit ihm, denn er hatte nie genug Geld, er produzierte zu viele Filme zugleich, und das konnte zum Albtraum werden.

Wie kommt es, dass du gleich zwei Filme gemacht hast, in denen ein Vater stirbt? Ich weiß es nicht genau. Mein Großvater beging Selbstmord und hinterließ sechs Kinder. Lange bevor Humbert Balsan sich umgebracht hat, lange bevor ich mein erstes Drehbuch geschrieben habe, fragte ich mich insgeheim: Wie kann jemand seine Kinder lieben und doch so verzweifelt sein? Die Brutalität und auch die Selbstsucht einer solchen Tat haben ▶l MAGDALENA MIEDL mich schon immer beschäftigt.

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▶l Film Ausgezeichnet! Bei der Berlinale bekam Eine Familie den Preis der Internationalen Filmkritik.

Eine Familie Lieben, Leben, Sterben und der ganze Rest: PeRnille FischeR chRistensens heiter-melancholische Erzählung rund um eine dänische Bäckersfamilie.

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DraMa. OT: EN FAMILIE. Dänemark 2010. Länge: 102 Min. regie: Pernille Fischer Christensen. Buch: Kim Fupz Aakeson, Pernille Fischer Christensen. KaMera: Jakob Ihre. SchniTT: Janus Billeskov Jansen, Anne Østerud. MuSiK: Sebastian Öberg. PrODuKTiOn: Sisse Graum Jørgensen, Vinca Wiedemann. DarSTeLLer: Jesper Christensen, Louise Hassing, Lene Maria Christensen, Pilou Asbæk, Coco Hjardemaal, Line Kruse. VerLeih: Tobis.

Katie Jarvis spielt die Hauptrolle in Fish Tank – ein Schauspieldebüt, das nicht nur in Cannes alle begeisterte.

Ditte RheinwalD stammt aus einer tra-

ditionsreichen Familie dänischer Bäcker, ist Galeristin in Kopenhagen und hat einen hinreißenden Freund. Soeben ist ihr Vater Rikard nach langer Krankheit genesen, und hat seiner langjährigen Freundin einen Heiratsantrag gemacht. Es sind sonnige Tage mit Familienfesten voll Freude über die schönen Jahre, die die Zukunft bereithält. Dann bekommt Ditte auch noch den Traumjob in New York angeboten. Alle Möglichkeiten stehen offen ... Doch Rikard erkrankt erneut schwer. Und Ditte, die Lieblingstochter, steht vor einer harten Entschei-

dung: Die Bäckerei Rheinwald steht ohne Chef da, wenn das Familienoberhaupt nicht mehr kann. Und Rikard wünscht sich seine Tochter als Bäckermeisterin. Doch die will kein Leben zwischen Brot und Mehl, sondern hinaus in die weite Welt. Wenn eines Tages die eigenen Eltern krank werden, ist nichts so wie bisher. Doch eine Familie ist in ständiger Veränderung: Kinder werden älter, neue Partner kommen hinzu, jemand entscheidet sich gegen ein Baby oder für eine Heirat. „Wir alle sind Sohn oder Tochter von jemandem. Aber eine Familie bedeutet sowohl Privileg als auch Verpflichtung“, sagt Regisseurin Pernille Fischer Christensen. Sicher ist nur, dass nichts gleich bleibt – und dass es dazugehört, die eigenen Eltern zu enttäuschen, wenn wir unseren MM eigenen Weg gehen wollen.

Fish Tank Erotische Spannung im Arbeiterviertel: anDRea aRnolDs zweiter Spielfilm erzählt von einer 15-Jährigen, ihrer Wut aufs Leben, und einer Begegnung, die alles verändert.

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25 02 2011

DraMa. OT: FISH TANK. Großbritannien 2009. Länge: 123 Min. Buch & regie: Andrea Arnold. KaMera: Robbie Ryan. SchniTT: Nicolas Chaudeurge. MuSiK: Dirk Reichardt, Mirko Schaffer, Martin Todsharow. PrODuKTiOn: Kees Kasander, Nick Laws. DarSTeLLer: Katie Jarvis, Michael Fassbender, Kierston Wareing, Rebecca Griffith, Harry Treadaway. VerLeih: Polyfilm.

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nein, Mia (Katie Jarvis) sollte lieber keiner schief anschauen: Seit die 15-Jährige aus der Schule geflogen ist, ist sie auf Konfrontationskurs, liefert sich Schreiduelle mit ihrer Schwester und der Mutter (Kierston Wareing), und trinkt, was ihr in die Finger kommt. Ihren Zorn auf die Welt vergisst Mia nur, wenn sie tanzt, ohne Zuschauer, ohne alle, allein mit der Musik. Dann ist da vielleicht sogar etwas wie Glück. Und dann sitzt eines heißen Sommertages Connor (Michael Fassbender) in der Küche, der neue Freund der Mutter, mit nacktem Oberkörper, unverschämt männlich und irgendwie fehl am Platz. Mia ist faszi-

niert, auch wenn sie ihn sicherheitshalber einmal anschreit. Ist er ein Freund? Eine Vaterfigur? Eine echte Vertrauensperson? Er hört Mia zu, und das ist ihr seit Jahren nicht mehr passiert. Könnte Connor sogar mehr sein? Bei der Premiere in Cannes überzeugte Fish Tank nicht nur das Publikum: Andrea Arnold, Oscar-Preisträgerin für den Kurzfilm Wasp und Regisseurin von Red Road, nahm den Spezialpreis der Jury mit nach England. Den Film trägt aber nicht nur ihre wunderbare Regie, sondern vor allem die knisternde Chemie zwischen Newcomerin Katie Jarvis, die Andrea Arnold bei einem Streit mit ihrem Freund unterbrochen und vom Bahnsteig weg gecastet hatte, und dem wunderbaren Michael Fassbender (Inglourious Basterds, Hunger). Meisterhaft! MM


▶l Film

Tucker & Dale

Zwei harmlose, patscherte Hillbillies und eine Partie College-Studenten begegnen einander im Wald – und jede Gruppe hält die andere für Psycho-Killer! Brachial entzückender Horrorslasher-ComedyÜberraschungshit mit Schenkelklopf-Garantie.

TUCKER McGEE (Alan Tudyck) und

Dale Dobson (Tyler Labine) sind zwei Landeier, wie sie im Buche stehen: ungebändigter Bartwuchs, Denim-Latzhose aus dem Baumarkt, eine gehörig lange Leitung und ein ausgeprägter Sinn für Gemütlichkeit. Deswegen freuen sie sich auch schon wie die kleinen Kinder auf den Kurzurlaub in ihrer abgelegenen Jagdhütte am See. Ein richtiger Männertrip soll das werden. Doch vorbei ist es mit Ruhe, Fischen und Waldfrieden, als Tucker und Dale einer Gruppe von College-Studenten begegnen, die sich zufällig genau dieselbe Ecke Wald für ihr Camping-Weekend ausgesucht hat. Acht Burschen und Mädels aus der Stadt, einer großmäuliger und schnöseliger als die andere, die nicht viel Ahnung haben vom Leben in der Natur – dafür aber eine umfassende Bildung in Sachen zeitgenössischer Horrorfilm. Und beim Anblick der harmlosen, hemdsärmeligen Tucker und Dale fallen ihnen natürlich sofort jede

vs

Evil

Einer der Publikumslieblinge beim Sundance Festival 2010: Zwei Landeier, eine Scream-Queen und jede Menge Blut.

Menge einschlägiger Filmfiguren ein, vom wahnsinnigen Killer aus Texas Chainsaw Massacre bis hin zu den mordenen SplatterKannibalen in 2000 Maniacs. Mit diesen beiden Hillbillies, das steht gleich mal fest, ist nicht gut Kirschen essen. Erst recht, als die fesche Allison (Katrina Bowden) durch ein von Tucker und Dale mitverursachtes Missgeschick im See landet, sich bös den Kopf anhaut – und just von den beiden gerettet wird. Allisons Freund Chad (Jesse Moss) und seine Kumpels haben das Geschehen von Ferne beobachtet und sind sich sofort sicher: Das war Kidnapping! Und während Allison, die in der kleinen Hütte wieder zu sich gekommen ist, mitkriegt, dass von den zwei Landpomeranzen vielleicht zweifelhafter Geruch, aber sicher keine Gefahr ausgeht, planen Chad & Co, Allison aus den dreckigen Händen ihrer vermeintlichen Peiniger zu befreien. Doch das Vorhaben scheitert tragisch – und endet für einen der Studenten unbeabsichtigt tödlich. Das stachelt die selbsternannten Rächer mit Horror-Tunnelblick nur um so mehr an, denn für sie sieht es so aus, als hätten Tucker und

Dale den Verunglückten auf dem Gewissen. Doch jeder weitere Versuch, Allison zu „retten“, führt nur zu weiterem schwerem Blutverlust – durch Zufall oder Blödheit. Tucker und Dale beobachten das seltsame Geschehen argwöhnisch – sind sie doch ihrerseits fest davon überzeugt, dass die jungen Leute gefährliche Ritual-Killer sind, gegen die man sich irgendwie verteidigen muss. Stichwort American Psycho etc. Und so nimmt das fröhliche Gemetzel ungehindert seinen Lauf … The Horror, The Horror! Mit viel Energie und wenig Kohle drehte der junge kanadische Filmemacher Eli Craig sein Langfilm-Debüt als genüssliche Hommage an die SplatterMovies der 70er und 80er und blutig spaßiKZ ges Filmvergnügen.

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25 02 2011

KOMÖDIE. OT: TUCKER & DALE VS EVIL. Kanada 2010. LÄNGE: 89 Min. REGIE: Eli Craig. BUCH: Eli Craig, Morgan Jurgenson. KAMERA: David Geddes. SCHNIT: Bridget Durnford. MUSIK: Andrew Kaiser. PRODUKTION: Morgan Jurgenson, Deepak Nayar, Rosanne Milliken. DARSTELLER: Tyler Labine, Alan Tudyk, Katrina Bowden, Jesse Moss, Chelan Simmons, Alex Arsenault. VERLEIH: Lunafilm.

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▶l Film Alien – Director’s Cut

SCIENCE : FI

Sie ist so alt wie das Kino und eine der Haupttriebfedern seiner Erfolgsgeschichte: die Science Fiction. Das Österreichische Filmmuseum lässt im Februar und März über 60 Jahre wissenschaftlich-fiktionale Filmkunst Revue passieren: herausragende Klassiker und Geheimtipps von KUBRICK bis CRONENBERG und TARKOWSKIJ bis MIIKE. SCIENCE FICTION ist ein Kind des Industriezeitalters und der Weltkriege, heiß oder kalt. Die Kriegsmaschinerie bis hin zur Atombombe, der Space Race, die Computerund die Gentechnik, die Sozio- und Psychologie mit ihren Grenzbereichen, oder ganz einfach das unendliche, unerklärbare, aus-

militärisch-industriellen Tötungskomplexes während der Weltkriege stieß auch in der Science Fiction die Türen in bislang unvorstellbare und unerreichte Sphären auf. Als Mischung aus Wissenschaft, Erzählkunst und Gesellschaftsphilosophie wurde die filmische Science Fiction, gemessen an ihrer Massenwirksamkeit, zur zentralen Instanz dafür, die instabilste und umstrittenste aller menschlichen Vorstellungen ins Bild zu rücken: die Zukunft. 50 herausragende Arbeiten im Genre der Science Fiction aus den Jahren 1946 bis 2008 präsentiert das Österreichische Filmmuseum im Februar und März – darunter viele Gelegenheiten für überaus seltene und seltsame Leinwanderlebnisse. Das Programm erstreckt sich von experimentellen Kurzfil-

„Tu es nicht, Dave. Lass es sein.“ schließlich staunend betrachtbare Universum, wo nichts unmöglich ist, nicht einmal die Manifestation des Wunders der Existenz, all das hat das Fantasieren über die Auswirkungen zeitgenössischer Entwicklungen und Technologien im Morgen nicht erst beflügelt, seit sich Lumière an der Kurbel abmühte. Aber die Industrialisierung mit ihren Maschinen und vor allem die Groteskerie des

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men bis zu modernen Blockbustern. Die Frage nach den Auswirkungen des Fortschritts auf den Menschen und seine Moral bildet das Schlüsselthema der Schau. Wie der Wissenschaftler mit seiner Verantwortung umgeht, wenn er etwas Bahnbrechendes erfindet, das Machtinteressen weckt, erkunden die frühesten Beispiele, der tschechische Film Krakatit (1947) und die britische Satire The Man in the White Suit (1951). Auch jener Film, der die Grundlage des Subgenres der Space Opera schuf, ist zu sehen: Destination Moon (1950), in dem Woody Woodpecker die Prinzipien der Raumfahrt erklärt – mitverfasst vom legendären SciFi-Autor Robert A. Heinlein. Und natürlich jener Film, der alles veränderte: 2001: A Space Odyssey von Stanley Kubrick, das Himmelfahrtskommando eines Astronauten, dem sich das Unerklärbare erklärt – auch eine Space Opera, allerdings ein technischer und erzählerischer Meilenstein, der bis heute nur in unwichtigen Details (z. B. der Jahreszahl) überholt ist. Weitere philosophische Klassiker wie Andrej Tarkowskijs Soljaris, Truffauts Fahrenheit 451 oder


▶l 2001: A Space Odyssey

09 02 – 10 03 2011

FILMSCHAU. Das Filmmuseum zeigt 50 Filme mit SciFi-Thematik aus den Jahren 1946 bis 2008. Das gesamte Programm und alle weiteren Infos gibts auf www.filmmuseum.at

Dr. Strangelove

Soljaris

CTION

Eine Geschichte der Zukunft

Scotts Blade Runner reihen sich neben Invasionsfilme, von The Day the Earth Stood Still (1951) bis John Carpenters Reagan-Paranoiastreifen They Live! (1989). ComicBlockbuster wie Terminator oder RoboCop finden genauso Respekt wie das Cronenberg-Frühwerk Crimes of the Future, Zeitreisen à la Gilliams Twelve Monkeys oder die hinterfotzige, vielfach mißverstandene Space-Opera-Satire Starship Troopers des holländischen SciFi-Ausnahmetalents Paul Verhoeven. Genau wie die Psychedelik, etwa im italienischen Pop-Movie La decima vittima oder in Richard Linklaters starbesetztem Experimental-Spielfilm A Scanner Darkly, und Ausgefallenes am Abgrund – wie das Kernfusions-Kaleidoskop God’s Puzzle (2007) von Takashi Miike. Zur illuster-theoretischen Vertiefung der Materie bietet das Filmmuseum Vorträge der beiden Co-Kuratoren Christoph Huber und Olaf Möller, Einführungen von Radio-Filmspezialist Hans Langsteiner und Gespräche mit den Filmemachern Deimantas Narkevicius und Michael Palm sowie Natalja Bondarchuk, KH der Hauptdarstellerin von Soljaris.

The Man Who Fell To Earth

Alphaville

Fahrenheit 451

Fantastic Voyage

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▶l Fun

Forward

DVD / GAMES / PREMIEREN

SCI-FI AT ITS BEST

MOON Ein beinharter, aber einträglicher Job: drei Jahre alleine auf einem computergesteuerten Space-Bergwerk. Doch kurz vor der Rückkehr passiert Sam (Sam Rockwell) ein folgenschwerer Unfall. Er erwacht in der Krankenstation und hat das untrügliche Gefühl, dass da was ganz und gar nicht stimmt. Und was er schließlich an der Unfallstelle herausfindet, hebt sein gesamtes Weltbild aus den Angeln ... Der abgespaced gute Sam Rockwell in DavidBowie-Filius Duncan Jones’ faszinierendem Sci-fi-Film über die nahe Zukunft unter der Herrschaft der multinationalen Konzerne. Verstörend und supergut! Sci-fi-Drama. OT: Moon. Großbritannien 2008. Regie: Duncan Jones. Darsteller: Sam Rockwell, Dominique McElligott. Stimme: Kevin Spacey. Extras: Audiokommentare, Trailer. Auf der 2-Disc-SE (DVD oder Blu-ray) zusätzlich Making of, Featurettes, Interviews und Duncan Jones’ Kurzfilm Whistle. Sprachen: Deutsch, Englisch (DTS, DD5.1). Untertitel: Deutsch.

▶l TEXT: GINI BRENNER

DER MANN IM MOND ▶l

SKIP & Koch Media Home Entertainment verlosen 2 mal die DVD Moon – surf auf www.skip.at und gewinn!

FOTOS: POLYFILM

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„Erwin Hoffer hat im Endeffekt nicht genug Qualität, um sich im Ausland durchzusetzen“ – Toni Polster im Gespräch mit


▶l Fun DVD NIC CAGE VERZAUBERT ALLE

DUELL DER MAGIER

Superhelden einmal anders: Nicolas Cage als mächtiger Zauberer muss seinen Nachfolger (Jay Baruchel) anlernen, damit der einmal Manhattan beschützen kann. Doch die Konkurrenz (Alfred Molina und Monica Bellucci huldigen der schwarzen Magie) schläft nicht – allen Bannflüchen zum Trotz! Und so werden plötzlich Manhattans Wahrzeichen zu höchst lebendigen Monstern ... Epische Fantasy-Action mit vielen lustigen Special Effects von den Kino-Zauberern Jon Turteltaub und Jerry Bruckheimer. Fatasy-Action. OT: The Sorcerer’s Apprentice. USA 2010. Regie: Jon Turteltaub. Darsteller: Nicolas Cage, Jay Baruchel, Alfred Molina, Monica Bellucci. Extras: Zahlreiche Featurettes, zusätzliche Szenen, Pannen vom Dreh, Blu-ray 3D-Teaser. Sprachen: Deutsch, Englisch (DTS-HD 5.1), Spanisch (DTS 5.1). Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch.

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JANE’S JOURNEY – DIE LEBENSREISE DER JANE GOODALL Faszinierende Doku über das Leben und Wirken von Schimpansenforscherin Jane Goodall, eine der bekanntesten und interessantesten Naturwissenschaftlerinnen der Gegenwart. Doku. D 2010.

SKIP & Disney Home Entertainment verlosen 3 mal die DVD Duell der Magier. Surf auf www.skip.at und gewinn!

BOLT & ALICE IM WUNDERLAND AUF 3D-BLU-RAY

DER FALL GEHRING – DER MÖRDER IST UNTER UNS

Das zur Zeit noch recht magere Angebot für Home-Cinema-Titel in 3D wird um zwei Glanzstücke erweitert: Bolt, das zauberhafte Animations-Abenteuer um einen vierbeinigen Fernsehstar und seine Real-Life-Abenteuer, und Tim Burtons knallbunte Neuinterpretation von Alice im Wunderland.

Spannender Krimi um eine ungeklärte SexualmordSerie mit Christoph Waltz als determiniertem und charismatischem Ermittler. Krimi. D 2002.

EIN STÜCK HEIMAT ZUM SAMMELN

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Komödien, Dramen, Musikfilme. Die Reihe Ein Stück Heimat zum Sammeln umfasst insgesamt 10 Titel, erhältlich als Einzel-DVDs oder gesammelt in der 10er-Box, jeweils mit Original-Plakatmotiv auf einem Blechschild.

SKIP & Kinowelt Home Entertainment verlosen eine komplette 10-DVD-Box Ein Stück Heimat zum Sammeln! Surf auf www.skip.at und gewinn.

OSCAR UND DIE DAME IN ROSA Eric Emmanuel Schmitt (Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran) verfilmt eine seiner eigenen Geschichten um einen kranken Buben und seine knallrosa Freundin. Hinreißend! Tragikomödie. BE/FR/CA 2010.

FOTOS: VERLEIHER

▶l TEXT: GINI BRENNER

Unter dem etwas hausbackenen Titel verbirgt sich ein Schatz für Freunde der Populärkultur des vorigen Jahrhunderts: Zehn der reizvollsten und aus verschiedenen Gründen bemerkenswertesten deutsch-österreichischen Kassenschlager aus den 50ern und 60ern werden als umfangreiche Serie (teilweise erstmals) auf DVD veröffentlicht. Vom Weißen Rößl über den Förster vom Silberwald bis zur herzigen Piroschka: nostalgische Filmunterhaltung zum ganz neu Betrachten.


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MY NAME IS EARL SEASON 4

Die Sache mit den KarmaPunkten hat niemand besser verstanden als Ex-Gauner Earl (Jason Lee). Alles will er wieder gutmachen, alles geht schief. Die vierte und letzte Staffel der herrlich bösen Sitcom (zwei Emmys!) ist also voll VoodooZauber, Killerbienen, infektiösen Füßen und Tornados – und hat fast eine Stunde Bonusmaterial!

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WALL STREET – GELD SCHLÄFT NICHT

23 Jahre ist es her, dass Regisseur Oliver Stone mit der Figur des Gordon Gekko den Inbegriff des skrupellosen Börsenhais schuf, der für Generationen von Wirtschaftsstudenten zum Vorbild wurde. 2010 kam die heiß ersehnte Fortsetzung: Gekko wird aus dem Gefängnis entlassen und schafft es erneut innerhalb kürzester Zeit, sein gesamtes Umfeld zu manipulieren, geschäftlich wie privat. Das Wall-Street-Epos nach der Weltwirtschaftskrise versammelt mit Michael Douglas, Shia LaBeouf, Josh Brolin, Carey Mulligan und Susan Sarandon Hollywood’s finest. Epic!

TV-Serie. OT: My Name Is Earl. USA 2008/2009. Darsteller: Jason Lee, Jaime Pressly, Ethan Suplee. Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch. Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Niederländisch. Verkaufsstart: 4. Februar 2011

Original und Fortsetzung gibts übrigens auch als Double-Feature. Drama: OT: Wall Street - Money Never Sleeps. USA 2010. Regie: Oliver Stone. Darsteller: Michael Douglas, Shia LaBeouf, Josh Brolin, Carey Mulligan, Susan Sarandon, Eli Wallach, Charlie Sheen. Extras: DVD: Gordon Gekko ist zurück. Blu-ray: Entf. Szenen, Audiokommentar von Oliver Stone, Eine Unterhaltung mit Oliver Stone und der Besetzung des Films, Hinter den Kulissen der Wall Street: Wahrheit und Fiktion, 15 entfallene und erweiterte Szenen, Interviews etc. Sprachen DVD: Deutsch, Englisch (5.1. Dolby Surround), auf BD auch Spanisch, Russisch, Ungarisch, Thai, Türkisch, Ukrainisch, etc. (5.1 DTS). Untertitel DVD: Deutsch, Englisch, auf BD auch Russisch, Spanisch, Arabisch, Ungarisch, Rumänisch, Serbisch, Türkisch. Verkaufsstart: 18. Februar 2011

FILME FÜR KENNER DIE NEUZUGÄNGE IM CINEPROJECT

Gleich vier grandiose Neuzugänge gibt es in der DVD-Sammleredition CineProject. Mit dabei ist der legendäre, schwarzhumorige Coen-Brothers-Thriller Fargo mit Frances McDormand als hochschwangerer Polizistin, die im verschneiten Minnesota zwei unorganisierte Kriminelle verfolgt. Spaßig wirds mit Wes Andersons Stop-Motion-Puppenfilm Der fantastische Mr. Fox um einen Fuchs-Papa, der von den Hühnern nicht lassen kann (in der OV gesprochen von Herrn George Clooney himself). Dazu zwei echte Klassiker: Rain Man mit Tom Cruise und Dustin Hoffman als ungleichem Brüderpaar, und Benny & Joon mit Johnny Depp und Mary Stewart Masterson als Helden ihres eigenen Liebesmärchens. Bereits im Handel erhältlich.

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▶l Fun GAMES ▶l TEXT: KURT ZECHNER

DEAD SPACE 2

JUMP, RUN, SHOOT, KICK!

FÜR PS3, Xbox360, PC. Dead Space, cooler Third-Person-Shooter, setzte mit albtraumhaft blutiger Horror-Optik und beklemmend spannendem Gameplay neue Maßstäbe im Genre. Jetzt erscheint endlich der sehnsüchtig erwartete Teil 2. Diesmal spielt die Handlung im Jahr 2511, in einer dichtbesiedelten Metropole auf dem Saturnmond Titan. Protagonist ist wieder der mittlerweile dauerhaft von psychischer Krankheit gezeichnete Isaac Clarke, der abermals versuchen muss, sich dem schrecklichen Necromorph-Virus entgegenzustellen .... Diesmal gibts neben Gänsehaut und Nervenkitzel auch einen ausgefuchsten MultiplayerModus zum kollektiven Zombiekillen!

MARVEL VS. CAPCOM 3:

FATE OF TWO WORLDS

FÜR PS3, Xbox360. Der ultimate Fight mit allen deinen Lieblingshelden: Hulk gegen Amaterasu, Super-Skrull gegen Spider-Man, Viewtiful Joe gegen Captain America oder Wolverine gegen Ryu ... großartig fetziger Fighter-Spaß, mit noch mehr Animation, noch mehr Combos und supercooler Comicbook-Optik.

RANGO

FÜR PS3, Xbox360, Wii, DS. Karma Chameleon: Zum Kinoabenteuer des coolsten Reptils der jüngeren Kinogeschichte gibts natürlich auch das passende Game. Das rasante Action-Adventure spielt in einer kleinen Stadt im Wilden Westen, die von skurrilen Gestalten und seltsamem Getier bewohnt wird – und du bist Rango, der Sheriff! Spektakuläre Schießereien, wilde Wüstenritte, Verfolgungsjagden auf Rennkuckucken und Wüstenfledermäusen und viele, viele abgefahrene Ideen sorgen für stundenlanges Spielvergnügen.

MARIO VS. DONKEY KONG:

AUFRUHR IM MINILAND!

FÜR DS. Irgendwer muss doch dem

Serientäter mal das Handwerk legen: Vor 30 Jahren hat der rüpelige Gorilla Donkey Kong die schöne Pauline zum ersten Mal entführt, und er kanns immer noch nicht lassen ... Zauberhafte Strategie-Action-Kombi um die legendären Helden – feines Futter für die DS!

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KILLZONE 3

FÜR PS3. Der dritte Teil der Action-Serie ist wieder ein solider First-Person-Shooter für Online-Pixelgemetzel der Extraklasse: Immer noch geht es um den Planeten Helghast, auf dem sich die menschlichen Soldaten der ISA und die humanoiden, hochtechnisierten Helghast einen erbitterten Kampf liefern. Optional lässt sich Killzone 3 auch mit dem Move-Motion-Controller und (bei entsprechender Hardware) in 3D spielen – ein irres Game-Erlebnis!


Barbaras Goldgriff: Sie gewinnt den Tchibo-Traum-Trip

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