SKIP - Das Kinomagazin, März 2012

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DA S KINOMAGAZ IN M ÄRZ 2012 € 1,45

▶l Forward Fame Film Fashion Fun

Plus:

▶l 1.000 TICKETS ÖSTERREICHWEIT! SKIP & Bank Austria laden zum Animationshit Die Piraten!

▶l

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BATTLESHIP: Rihanna in ihrer ersten Kinorolle und im SKIP-Exklusiv-Interview!


MIT DEM OPEL AMPERA UND SKIP ELEKTRISCH ZUM ROTEN TEPPICH DE

Im Frühjahr versammelt sich in Cannes ganz Hollywood zum glamourösesten Filmfestival der Welt – und du kannst live dabei sein! Fahre zu zweit im revolutionären neuen Opel Ampera, dem ersten Elektrofahrzeug mit Reichweiten-Verlängerung in Europa, nonstop nach Cannes. Dort bringt SKIP euch mitten ins Festivaltreiben – Top-Hotel mit Frühstück, Festival-Akkreditierungen und jede Menge Stars inklusive.

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

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Wien-Cannes non-stop

ELEKTRISCH FAHREN OHNE KOMPR O Der neue Opel Ampera.


H DES FESTIVALS

15. – 21. Mai 2012 VERGNÜGEN HOCH 2: DEIN TRAUMTRIP NACH CANNES

Den revolutionären Opel Ampera lange und ausgiebig testen – und dabei Europas glamourösestes Festival genießen! Unter allen Teilnehmern verlosen Opel und SKIP eine einwöchige Reise für zwei nach Cannes zum legendären Festival an der Côte d’Azur. Am 15. steigst du in Österreich beim Opel-Händler in deiner Nähe in einen nagelneuen Opel Ampera und fährst mit deiner Begleitung los in Richtung Frankreich. Ihr könnt wahlweise einmal unterwegs übernachten oder durchfahren. In Cannes residiert ihr im exklusiven Vier-Sterne-Hotel de Paris. SKIP besorgt euch Festival-Akkreditierungen und bringt euch zu den wichtigsten Premieren, Events und Locations, wo ihr die Stars hautnah erleben könnt. Am Sonntag, dem 20. Mai, geht es dann zurück nach Wien – wieder im Opel Ampera, wieder wahlweise mit oder ohne Übernachtung unterwegs. Maut- und sonstige Reisekosten werden natürlich von uns übernommen.

DIE EXKLUSIVSTE TESTFAHRT DER WELT

Der nächste Meilenstein der Mobilität: Der revolutionäre neue Opel Ampera ist das erste Fahrzeug mit elektrischem Antrieb in Europa, das ohne Kompromisse im Alltag genutzt werden kann. Seine einzigartige Technologie sorgt dafür, dass du stets mobil bist und jedes Ziel erreichen kannst. Der Ampera ist mit einem Generator ausgerüstet und erzeugt unterwegs eigenständig Strom; erst, wenn der Akkuladestand unter eine gewisse Höhe fällt, schaltet sich ein Verbrennungsmotor ein und stabilisiert den Ladezustand. So verlängert sich die Reichweite des Wagens immens. Hightech-Design, revolutionäre Technologie, überragende Dynamik und uneingeschränkte Alltagstauglichkeit: Brich auf in eine elektrisierende Zukunft mit dem neuen Opel Ampera und teste den Wagen jetzt auf großer Fahrt zu Europas glamourösestem Filmfestival! Alle Infos gibts auch auf www.opel.at

p FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

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▶l Inhalt März 2012 coverfoto: UniversAl MUsic

narrenKaStl ScHaun: virginie ledoyen auf dem weg zum BerlinalePhotocall des eröffnungsfilms les adieux à la reine.

056

BattleShIP rihanna rettet die welt

▶l Fame Forward 012 geWInnen, aBer rIchtIg

warS daS? die oScarS 2012 im SKiP-review

▶l Fashion Forward 044 Brad PItt

zurücK zu den Haarwurzeln

046 WaS trägt oScar?

die faSHion-awardS der SKiP-academy

048 WaS trägt BerlIn?

▶l Festival Forward

feStival-faSHion im Style-cHecK

050 nachgeStylt

diane Kruger: rocK tHe dreSS

Berlinale 2012

052 nachgeStylt

Juliette binocHe: eaSy doeS it

024 angelIna JolIe

▶l Aktionen

mit SKiP & dem oPel amPera zum film- feStival düSen und die StarS treffen!

gratIS InS KIno:

1000 ticKetS für die Piraten! ein Haufen merKwürdiger tyPen

die SKiP- & caSinoS auStriagewinnerinnen alS viP-gäSte!

zwei gewinner fliegen zur titanic in 3d-weltPremiere nacH london!

mit SKiP & glem vital die ScHönSten Plätze der welt bereiSen! die film-HigHligHtS von SKy im märz

SKIP März

comic-Held im KaroSHirt

040 chrIStIan Petzold

Das nächste sKIP erscheInt am 06. aPrIl 2012 004

laSS unS reden

038 ralf KönIg

106 nIe IM falSchen fIlM:

batmanS bodyguard

036 cornelIuS oBonya

054 dreaMS coMe true:

eS funKt!

034 chrIStIan Bale

daS war die traumwocHe der SKiP- & SyoSS-oScar-gewinnerinnen!

042 untergehen MIt tIefgang:

„alleS ScHwülStige ScHeiSSe!“

032 SalMa hayeK

041 edler auftrItt In BerlIn:

into tHe future

031 charlotte raMPlIng

018 glaMour BacKStage:

alleS nur auS liebe

030 lIaM aIKen

008 MIt SKIP & BanK auStrIa

wildfang

028 léa Seydoux

002 non-StoP nach canneS:

Jolie JoKer

026 BIlly BoB thornton

foto: AndreA Mühlwisch

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29.02.12 15:00


▶l Inhalt März 2012

▶l Film Forward

Filme A – Z

076 072 088 062 082 080 066 084 098 092 087 091 090 101 100 084 078 086 094 064

anne liebt PhiliPP battleshiP best exotic marigold hotel contraband das haus der krokodile der schnee am kilimandscharo die Frau in schwarz die Piraten! ein hauFen merkwürdiger tyPen die summe meiner einzelnen teile die tribute von Panem – the hunger games die vierte macht gone haywire in the land oF blood and honey sams im glück sarahs schlüssel sPanien sPieglein sPieglein take shelter tauwetter – auFbrüche im sowjetischen kino 1957 – 67 the brussels business titanic türkisch Für anFänger und dann der regen wer weiss, wohin? zorn der titanen

068 Family business: mark wahlberg als schmuggler wider willen

080

without a trace: amanda seyFried und der entFührer

072

Interviews & Stories 060 rihanna

Last GirL on Earth

best oF Pirates: aardman unter der totenkoPF-Flagge

070 mark wahlberg

BusinEss fürs LEBEn

073 Peter lord

DEr LorD DEr siEBEn MEErE

074 hugh grant

Pirat Privat

102 triumPh der knollennasen

083 moritz bleibtreu

089 hans weingartner

froM russia With LovE QuErsuMME

093 gilles Paquet-brenner

WiDErstanD ist zEitLos

095 nadine labaki

JEtzt iM hEiMkino: tiM, struPPi, stEvEn sPiELBErG unD PEtEr Jackson!

104 runde sachen

nEuErschEinunGEn auf DvD unD BLu-ray

108 woki mit deim daumen

nachschuB für konsoLE unD Pc

112 skiP-Premiere

MakE fiLMs, not War

097 robert guédiguian

006

▶l Fun Forward

zur sachE!

skiP märz

010 alle Filmstarts auF einen blick

087

made in austria: schlePPer, schläger, sPielsucht

Das SKIP-Team hErausGEBEr: Michael Ginalis, Josef hruby chEfrEDaktion: Kurt zechner stv. chEfrEDaktion: Gini Brenner, Andrea Mühlwisch chEf voM DiEnst: Dina Maestrelli rEDaktion: Gini Brenner (gb), Anton Gaul (ag), Dina Maestrelli (dm), Magdalena Miedl (mm), Julia Pühringer (jp), David rams (dr), Kurt zechner (kz) art-DirEctor: Michael Grill stv. art-DirEctor & art-DirEctor ProMotions: ronnie Feichtinger Grafik (fashion): Bettina lasser ProDuktionsLEitunG: Thomas Antwi korrEktur: Uwe Bubik fotorEDaktion: Andrea Mühlwisch fotos: Andrea Mühlwisch, Filmverleiher, Bildagenturen MarkEtinG: Michael Ginalis EvEnt-MarkEtinG: Walter Schreier anzEiGEnLEitunG: Michael Ginalis anzEiGEnkontakt: Oliver Dvorsky anzEiGEnvErWaLtunG & finanzEn: Andrea Permoser sEkrEtariat: heliane Sagheb GEschäftsführunG: Michael Ginalis MEDiEninhaBEr: SKiP Media Gmbh, Grohgasse 5-7/1, 1050 Wien, Tel: 01/545 24 00 rEDaktionsaDrEssE: Grohgasse 5-7/1, 1050 Wien, Tel: 01/545 24 00 DruckvorstufE: GraphicCooperation – rudolf huber, Bergsiedlung 139, 2571 Altenmarkt an der Triesting DruckErEi: infopress Group, Nádas u. 6., 2600 vác, Ungarn hoMEPaGE: www.skip.at

fotos: FilMverleiher

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▶l Filmstarts ÜBERSICHT ▶l Do 22. März

09. 03.

DIE TRIBUTE VON PANEM – THE HUNGER GAMES Actionreicher Fantasy-Kult mit Jungstars. >062

▶l Do 08. März JOHN CARTER – ZWISCHEN ZWEI WELTEN Spektakuläre Fantasy-Action mit Taylor Kitsch als Erdling am Mars.

▶l Fr 09. März

GONE Amanda Seyfried auf der Spur eines Entführers und Serienkillers. >080

▶l Fr 23. März

HAYWIRE

HAYWIRE Steven Soderbergh als Actionfilm-Regisseur, Mixed-Martial-Arts-Ikone Gina Carano als perfekte One-Woman-Show irgendwo zwischen Jason Bourne und Jack Bauer. >066

TAKE SHELTER Michael Shannon als Familienvater, der von apokalyptischen Visionen geplagt wird. >090 UND DANN DER REGEN Gael García Bernal gerät als idealistischer Jungregisseur in den Wasserkrieg in Bolivien. >086

16. 03.

SHAME Er ist schön, er ist sexy, doch er steht am Rande des Abgrunds: der sensationelle Michael Fassbender als Sexsüchtiger.

SPANIEN Anja Salomonowitz’ Diagonale-Eröffnungsfilm 2012 ist ein nachdenkliches Drama mit überraschendem Ende. >087

SARAHS SCHLÜSSEL Kristin Scott Thomas in einem Drama über die Pariser Massendeportation im Juli 1942. >092 DIE VIERTE MACHT Moritz Bleibtreu gerät in Moskau ins Fadenkreuz des Geheimdienstes. >082

WER WEISS, WOHIN? Unkonventioneller Geschlechterkampf im Nahen Osten. >094 DAS HAUS DER KROKODILE Sommerferien und Geheimnisse ohne Ende: großartig spannender Kinderkrimi. >099

CONTRABAND

DER LETZTE JUDE VON DROHOBYTSCH Alfred Schreyer überlebte Nazi-Verfolgung, Zwangsarbeit und KZ, und kehrte als einziger Jude in seine Heimatstadt zurück.

22. 03.

▶l Fr 16. März

▶l Fr 30. März >068

ZORN DER TITANEN Einmal mehr muss Perseus (Sam Worthington) sein Schwert erheben. Diesmal mit dabei: Rosamund Pike. >064

DER SCHNEE AM KILIMANDSCHARO Working poor und die Folgen: eine wunderschöne Fabel über Gut und Böse ... >096 BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL Ein vermeintliches Luxusresort in Indien ist eine Bruchbude – dennoch erliegen die Gäste dem Charme des exotischen Palastes ... >091 TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER Guckst du! Kino-Version der unkorrekten TVSerie um deutsch-türkischen Culture Clash. >078

DIE TRIBUTE VON PANEM – TÖDLICHE SPIELE

DIE SUMME MEINER EINZELNEN TEILE Ein hochbegabter, psychisch labiler Mathematiker zieht sich in die Wildnis zurück. >088

23. 03.

THE BRUSSELS BUSINESS Wer schafft eigentlich an in der EU? DokuThriller auf der Spur von Lobbyisten. >100

010

SKIP MÄRZ

DIE FRAU IN SCHWARZ Im schaurigen Horror-Krimi trifft Daniel Radcliffe auf ein verwunschenes Geisterhaus. >076 SAMS IM GLÜCK Das Sams treibt wieder seinen bunten Unsinn. >098

ANNE LIEBT PHILIPP Wunderbar unkonventioneller Kinderfilm aus Norwegen. >098 BARBARA Flucht oder Dableiben? DDR-Drama von Christian Petzold mit Nina Hoss.

DIE PIRATEN! EIN HAUFEN MERKWÜRDIGER TYPEN Schiff ahoi! Aardman-Animationsspaß. >072

WHAT IS LOVE Ruth Mader (Struggle) nähert sich der Liebe an.

TAKE SHELTER

WAS WEG IS, IS WEG Sympathisches Regiedebüt des Wer früher stirbt, ist länger tot-Ko-Autors Christian Lerch.

FOTOS: FILMVERLEIHER

CONTRABAND Mark Wahlberg als Schmuggler in Not.

UNSER LEBEN BBC-Naturfilm, der unseren Planeten und seine Bewohner von der schönsten Seite präsentiert.


Filmstarts täglich aktualisiert auf

www.skip.at

ALLE GENANNTEN TERMINANGABEN OHNE GEWÄHR!

30. 03. DIE PIRATEN! EIN HAUFEN MERKWÜRDIGER TYPEN

05. 04.

▶l Do 05. April

DAS BESSERE LEBEN Juliette Binoche als Journalistin, die für eine Reportage zwei Studentinnen interviewt, die ihr Geld als Prostituierte verdienen.

▶l Bonus

SPIEGLEIN SPIEGLEIN Lily Collins und Julia Roberts erzählen die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen. >091 TITANIC Das tragische Liebespaar in der Wiederaufführung in 3D – mit noch mehr Tiefgang. >084 IRON SKY Die Nazis kehren vom Mond zurück auf die Erde! Kurioser Sci-fi-Trash mit Udo Kier.

IN THE LAND OF BLOOD AND HONEY ist bereits angelaufen >084 TITANIC

DIE HERDE DES HERRN Filmmuseum, Wien, nur am 16. März 2012 BATTLESHIP startet am 13. April 2012

05. 04.

▶l Fr 06. April

>056/Coverstory

TAUWETTER. AUFBRÜCHE IM SOWJETISCHEN KINO 1957-67 Filmmuseum, Wien, 8. 3. bis 11. 4. 2012 >101 TRICKY WOMEN 2012 Top Kino, Wien, 14. bis 18. März 2012 DIAGONALE 2012 Graz, 20. bis 25. März 2012

THE LADY – EIN GETEILTES HERZ Luc Besson erzählt die Geschichte der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. BEZAUBERNDE LÜGEN Ein Liebesbrief sorgt für ordentliches Chaos ...

SPIEGLEIN SPIEGLEIN

RETROSPEKTIVE ALEXANDER MACKENDRICK Filmmuseum, Wien, 29. 3. bis 11. 4. 2012

▶l Feiern, Feiern, Feiern! 12. 08.

1982 – 2012

FOTOS: FILMVERLEIHER

BIRTHDAY FEVER

Siehe Seiten 114/115


▶l Fame

Forward

GOSSIP / NEWS / STARRING

ACADEMY AWARDS 2012 OSCAR IM SKIP-REVIEW

▶l TEXT: GINI BRENNER, MAGDALENA MIEDL, KURT ZECHNER FOTOS: A.M.P.A.S.

WOW!

012

SKIP MÄRZ

BELL DE JOUR

Für die glückliche Crew (oben) von The Artist regnete es insgesamt 5 Goldstatuetten. Dabei wäre er der eigentliche Oscar-Kandidat gewesen, für den besten Neben-, nein, Hauptdarsteller, wenn schon nicht für sein vierbeiniges Lebenswerk: Jack-RussellTerrier Uggie! Auf den folgenden Seiten präsentiert die SKIP-Academy die weiteren moralischen Sieger der 84. Oscar-Verleihung – Enjoy!


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▶l Fame GOSSIP / NEWS ACADEMY AWARDS 2012 OSCAR IM SKIP-REVIEW

MERYL STREEP FUNKTION

Beste Haupdarstellerin als Margaret Thatcher in Die Eiserne Lady

OSCAR-AUFTRITT

Sich selbst mit „Ach, die schon wieder!“ anzusagen, und das ganz ohne falsche Koketterie, war très charmant.

SKIP-OSCAR FÜR

▶l TEXT: GINI BRENNER, MAGDALENA MIEDL, KURT ZECHNER FOTOS: A.M.P.A.S.

Unerreichte Kombi aus Liebenswürdigkeit und Coolness

014

CHRISTOPHER PLUMMER FUNKTION

Bester Nebendarsteller als schwuler Pensionist in Beginners

OSCAR-AUFTRITT

Die Dankesrede hat er angeblich schon seit seiner Geburt geübt – jetzt endlich, mit 82, kriegt er den ersten Academy Award. Dabei ist der Oscar nur zwei Jahre älter als er!

SKIP-OSCAR FÜR Das schönste Samtsakko

SKIP MÄRZ


Seien wir doch mal ehrlich: Sicher sind die Goldmännchen was Tolles, besonders für die, die sie kriegen. Aber das Wichtigste an der Oscar-Verleihung ist und bleibt das Drumherum: „And the SKIP winners are …“

OCTAVIA SPENCER FUNKTION

Beste Nebendarstellerin als Dienstmädchen in The Help

OSCAR-AUFTRITT

Mit wackelnden Knien, zitternder Stimme und tollem Kleid machte sie perfekte Figur als Oscar-Debütantin.

JEAN DUJARDIN

SKIP-OSCAR FÜR

Die einzigen wirklich glaubwürdigen Freudentränen des Abends

FUNKTION

Bester Schauspieler als Stummfilmstar in The Artist

OSCAR-AUFTRITT

Ganz Amerika ist hingerissen von seinem französischen Akzent, die Freedom Fries sind endgültig vergessen.

SKIP-OSCAR FÜR Beredtes Schweigen

ASGHAR FARHADI FUNKTION

Regisseur Bester nicht-englischsprachiger Film Nader und Simin – Eine Trennung (Iran)

OSCAR-AUFTRITT Drängen, Schauen, Knipsen: Die Oscar-Zaungäste vor dem Hollywood & Highland Center.

Endlich jemand mit einer wirklichen Message: „Für mein Land, und für alle, die für Freiheit sind.“

SKIP-OSCAR FÜR

Die sinnvollste Dankesrede

Gib Pfötchen: Unser aller George beim fröhlichen Handshake mit den Fans.


▶l Fame GOSSIP / NEWS ACADEMY AWARDS 2012 OSCAR IM SKIP-REVIEW

BRET McKENZIE FUNKTION

Komponist Bester Filmsong Man or Muppet aus Die Muppets.

OSCAR-AUFTRITT

Erst zeigt er ein Foto seiner alten Schule in Neuseeland herum, dann wirft er seinen Oscar in die Luft: Entzückend, wie der Mann sich freut.

SKIP-OSCAR FÜR Verdienste um den Muppets-Kult

Achtung, scharfe Kurven: Jennifer Lopez und Cameron Diaz backstage beim Schäkern.

Weiße Riesen: Will Ferrell & Zach Galifianakis durften den Muppets-Oscar überreichen.

▶l TEXT: GINI BRENNER, MAGDALENA MIEDL, KURT ZECHNER FOTOS: A.M.P.A.S.

Auch Sieger haben Hunger: Wolfgang Puck, Herr des OscarCaterings 2012.

016

BILLY CRYSTAL FUNKTION

Moderator der Oscar-Show

Klarer Sieger des Provokations-Oscars: Sacha Baron Cohen als The Dictator mit „total echter“ Kim Jong-ilUrne!

SKIP MÄRZ

OSCAR-AUFTRITT

Ganz schön retro! Die Witze, die glatte Gesichtshaut und die Haarfarbe waren allesamt ziemlich „aufgewärmt“.

SKIP-OSCAR FÜR

Souveräne Navigation zwischen Provokation und Schleimscheisserei


CHRIS ROCK FUNKTION

Präsentator des Oscars Bester Animationsfilm

OSCAR-AUFTRITT

Er kam, witzelte und siegte: Chris Rock demonstrierte in wenigen Minuten, wie ein wirklich guter Oscar-Auftritt auszusehen hat.

SKIP-OSCAR FÜR

Den potenziellen Oscar-ShowModerator 2013

NAT FAXON, ALEXANDER PAYNE, JIM RASH

ANGELINA JOLIE

FUNKTION

Präsentatorin des Oscars Bestes adaptiertes Drehbuch

Autoren Bestes adaptiertes Drehbuch für The Descendants

OSCAR-AUFTRITT

Mit einer einfachen Beinbewegung Angelina Jolie, die Prinzessin von Hollywood, lächerlich machen und ein Internet-Meme starten? Frech, aber: Well done, Boys!

SKIP-OSCAR FÜR Subversivität

FUNKTION

OSCAR-AUFTRITT

War es Selbstironie oder doch unbewusstes Kampfposing? Jedenfalls wurde Angelinas penetranter Bein-Freisteller der Witz des gesamten Abends

SKIP-OSCAR FÜR Ihr rechtes Bein


▶l Fame GOSSIP / NEWS DIE PARTY HIGHLIGHTS

DER 6 syoss- & SKIP-GEWINNERINNEN

29.000 haben mitgemacht, sechs haben gewonnen – und feierten mit SYOSS und SKIP mitten unter den Stars die Oscar-Nacht in Hollywood.

FUN IN DER STRETCH LIMO Eine Woche lang hatten die sechs Mädels Zeit, ihre Gala-Outfits für die OscarNacht auszuwählen. Nachdem StarStylisten Make-up und Haare in Form gebracht hatten, gings stilgerecht in der luxuriösen Stretch-Limo mit Sektbar zum Oscar Viewing Event von Elton John: der Anfang eines überwältigenden Abends im Glanze Hollywoods.

▶l TEXT: KLAUS HÜBNER, CLAUDIA FARROKHNIA FOTOS: CLAUDIA FARROKHNIA

DIE SKIP-GEWINNERINNEN (v.l.n.r.): KATHRIN, JOHANNA, SANDRA, BIANCA, NINA UND JANINE

STARSHOPPING In den Nobelboutiquen am Rodeo Drive wurde nach Lust und Laune geshoppt: Es ging ums perfekte Outfit für die Oscar-GalaNacht – welches im Gewinn inkludiert war. Rechts das beeindruckende Ergebnis.

Professionelle Pe für den Roten Te


GWEN STEFANI SKIP-Marketingdame Claudia Farrokhnia betreute die Gewinner während der gesamten Woche in L.A. – und brachte sie zu den Stars. Hier posiert Gwen Stefani mit Nina, Bianca und Claudia bei Elton Johns Oscar Viewing Party.

KYLE VS. NEIL

Musiklegende und JackoProduzent Quincy war von Sandra völlig hingerissen. Aber das lässt sich sehr gut nachvollziehen!

le Performance en Teppich

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QUINCY JONES

Sowohl Twin Peaks- und Desperate Housewives-Ikone Kyle MacLachlan als auch Neil Patrick Harris aus Die Schlümpfe und How I Met Your Mother brachten die SYOSS- & SKIP-Girls zum Strahlen!


▶l Fame GOSSIP / NEWS DIE PARTY HIGHLIGHTS

DER 6 syoss- & SKIP-GEWINNERINNEN

Eine Woche L. A. mit Top-Hotel, Shopping-Tour, Gala-Outfit, Styling vom Starstylisten und dem Besuch der Oscar Viewing Party: Das war der begehrte Oscar-Trip der sechs SYOSS- und SKIP-Gewinnerinnen!

DITA, STEVE & KATY Elton John richtete wieder ein endloses Stelldichein der Hollywood-Prominenz aus: Dita von Teese, Steven Tyler und Katy Perry plauderten mit unseren Gewinnerinnen und nahmen sich Zeit für einen Schnappschuss.

DIE GLEE-STARS

▶l TEXT: KLAUS HÜBNER, CLAUDIA FARROKHNIA FOTOS: CLAUDIA FARROKHNIA

Dianna Agron sowie Ashley Fink und Chris Colfer (u.) aus der TV-Highschool-Serie Glee waren ebenfalls zu Gast bei der Party. Johanna und Nina sind Fans der Serie und haben noch keine Folge ausgelassen. Da war der Plausch samt Foto mit ihnen natürlich was ganz besonderes!

Professionelle Pe für den Roten Te


STARS & STERNE Dave Grohl von den Foo Fighters, Chace Crawford aus Gossip Girl und Mischa Barton aus O.C. California: Aus allen Bereichen der Popkultur liefen die ganz Großen zusammen, um sich gemeinsam mit unseren Gewinnerinnen zu vergnügen.

Mena Suvari (American Beauty, American Pie) posiert mit Nina. Wenig später kam Gastgeber Elton John mit Gatten David Furnish persönlich zum Tisch der SYOSS- und SKIP-Gewinnerinnen, um kurz zu plaudern und einen schönen Abend zu wünschen.

MEHR FOTOS AUF www.skip.at

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AUF TUCHFÜHLUNG


▶l Festival ▶l Exklusiv aus Berlin

Forward

Texte: Gini Brenner, Kurt Zechner

Fotos: Andrea Mühlwisch

Vereintes Europa: Im diesjährigen Eröffnungsfilm aus Frankreich, Les adieux à la reine, spielt die Deutsche Diane Kruger die Österreicherin Maria Antonia, die als Königin Marie Antoinette unrühmlich in die Weltgeschichte einging.

WunderBär! Die Berlinale wird immer größer, schöner und spektakulärer, da können selbst Rekordminustemperaturen nichts daran ändern. Dieses Jahr glänzte das Februar-Festival mit Meryl Streep, Antonio Banderas, Diane Kruger, Angelina Jolie, Brad Pitt, Salma Hayek, Christian Bale, Billy Bob Thornton, John Hurt, Clive Owen, Charlotte Rampling, Birgit Minichmayr, Michael Fassbender – und das SKIP-Team Gini Brenner, Andrea Mühlwisch und Kurt Zechner steckte wie immer mitten im Star-Gestöber!

022

SKIP März


Berlin 2012

! Yeah, Babies! NonstopStimmungskanone Antonio Banderas, der in Berlin Stephen Soderberghs Actiondrama Haywire präsentierte, gab vor der Galapremiere mit Hingabe den charmanten Red-Carpet-Kasperl – sehr zur Freude der frierenden Fans.

SKIP März

023


▶l Festival Exklusiv-interview

Angelina jolie

Sie ist schön, talentiert, sexy, klug – Angelina Jolie könnte es sich sehr leicht machen im Leben. Aber ohne Herausforderungen wird man blöd, deshalb stellt sie Ihre Fähigkeiten lieber ständig auf die Probe. Über ihr Regiedebüt und Herzensprojekt In the Land of Blood and Honey sprach sie mit SKIP in Berlin.

In the Land of Film and Glamour: Regisseurin und Drehbuchautorin Angelina Jolie mit ihren Hautpdarstellern Zana Marjanovic und Goran Kostic.

SKIP: Hab ich mich da verschaut, oder ist tatsächlich Brad Pitt in einer Szene ganz kurz als Kriegsopfer zu sehen? Angelina Jolie: Ja, das ist er tatsächlich! Der Auftritt ist aber totaler Zufall. Mir fehlte an diesem Drehtag ein Stuntman – und Brad kann so toll sterben! Ja wirklich! (lacht) Wenn Sie seine Filme kennen, muss Ihnen das doch schon aufgefallen sein, nicht? Ich zum Beispiel kann das überhaupt nicht. Ich stütz mich immer so mit den Armen ab und kann mich nicht richtig fallen lassen … Vielen Stuntmen, auch den besten, geht es ähnlich. Man muss dafür wirklich Talent haben! Und er hat es. Also hab ich ihn engagiert!

„Brad kann so toll sterben! Das muss Ihnen doch schon aufgefallen sein.“ Das ist eins der nettesten Komplimente, das ich je eine Frau über ihren Liebsten habe sagen hören: „Er stirbt so schön!“ (lacht) Hach, aber es ist wahr! Sie haben sich für Ihren Regieerstling ein sehr schwieriges Thema ausgesucht. Haben Sie nie daran gedacht, es vielleicht erst mal mit einer kleineren Geschichte zu versuchen, einer Liebeskomödie oder so?

024

SKIP März

Mir war von Anfang an klar, dass eine Regiearbeit von mir wahrscheinlich viel Aufmerksamkeit generieren würde – also wollte ich diese Aufmerksamkeit auf ein Thema lenken, das sie wirklich brauchen kann. Als der Krieg in Bosnien auf dem Höhepunkt war, reiste ich gerade in Europa herum. Ich war damals 17 und hatte keine Ahnung davon. Als ich später darüber las, fühlte ich mich unwissend und ignorant. Als erwachsener Mensch sollte man Bescheid wissen, was in der Welt vorgeht. Und davon lernen. Dieser Film ist sicher keine objektive Nacherzählung und auch kein politisches Statement. Wenn ihn die Kritiker verreißen, kann ich gut damit leben, solange die Leute überhaupt darüber reden und endlich dieses Teils der Welt gewahr werden. Und vielleicht regt mein Film auch dazu an, über gegenwärtige Kriege nachzudenken, darüber, ob und wann man intervenieren soll. Denn je länger sie dauern, desto unmöglicher wird es, eine funktionierende Gesellschaft wiederherzustellen. Schon bevor Sie mit den Dreharbeiten überhaupt begonnen haben, hat die Presse in Bosnien-Herzegowina nicht gerade nett über das Projekt berichtet. Das konnte ich gut nachvollziehen. Wenn irgendeine Schauspielerin aus Hollywood daherkommt und Ihre Geschichte erzählen will, werden Sie auch erst mal die Haare aufstellen. Und – dieser Krieg war bei Drehbeginn gerade mal 15 Jahre zu Ende, die Wunden sind noch sehr frisch. Also verstand ich die Nervosität. Seit etwa 10 Jahren engagieren Sie sich für das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen und reisen

fotos: Andrea Mühlwisch

jolie joker


selbst viel an Kriegsschauplätze. Es ist wohl viel von dieser Erfahrung in den Film eingeflossen? Ja, sicher. es geht im Film zwar um den Bosnienkrieg, aber die geschichte ist universell. ich habe mit vielen leuten gearbeitet, die Krieg erlebt haben. Aber die spezifischen Details dieses Krieges habe ich natürlich so genau wie möglich recherchiert, habe Bücher gelesen, mit Hunderten von leuten gespochen, so viel Filmmaterial wie möglich gesichtet. Und die Schauspieler in meinem Film haben die Besatzung von Sarajewo ja tatsächlich miterlebt und konnten sich genau erinnern, wie das war. Jeder der am Film Beteiligten war auf irgendeine Weise persönlich von diesem Krieg betroffen. Im Film gibts einige sehr heftige Gewaltszenen. Was waren da Ihre Parameter, was wollten Sie

„Wenn irgendeine Schauspielerin daherkommt und Ihre Geschichte erzählen will, werden Sie auch erst mal die Haare aufstellen.“

fotos: AnDReA MüHlWiScH

zeigen, was nicht? ich wollte durchaus erreichen, dass sich die Zuschauer unwohl fühlen. Man sollte nicht bei einer Vergewaltigungsszene oder einem Massaker zusehen können, ohne sich dabei schlecht zu fühlen. es soll weh tun. ich zeige immer nur so viel, wie es braucht, damit man genau weiß, was da passiert. Aber die gewalt soll verstörend wirken, denn gewalt ist verstörend. Soweit musste ich gehen. Wie können Sie eigentlich in solchen Situationen noch Beobachterin sein? Sie stehen doch selber unter Dauerbeobachtung … Das lustige ist, wenn ich in meiner eigenschaft als Un-Botschafterin in den Kriegsgebieten der Welt herumreise, bin ich meist ganz allein unterwegs, nur mit einem Rucksack und ohne Security. in diesen Teilen der Welt kümmert man sich nicht um image – die leute dort wollen essen, ein Dach über dem Kopf, jemanden, mit dem sie reden können. Und hier in Berlin sagt man mir: Unter sechs Bodyguards wirds ▶l GINI BRENNER auf keinen Fall gehen! (lacht) Alle Infos zu In the Land of Blood and Honey findest du auf seite 84.


▶l Festival ExKlUSiV-inTErViEW

BeRLiN

BIlly BOB THOrnTOn

Die coolen vier: Billy Bob und seine Jayne Mansfield’s CarDarsteller Ray Stevenson (links), Katherine LaNasa und John Hurt haben sich für die Galapremiere ziemlich schick gemacht.

wildfang

in seinem vergnüglichen Familiendrama Jayne Mansfield’s Car erzählt der wunderbare BIlly BOB THOrnTOn viel Autobiographisches – doch in seiner eigenen Vergangenheit gings noch viel wilder zu, wie SKiP im Exklusiv-interview erfuhr.

„dort, wo ich aufwuchs, galt gar nichts als seltsam – weil dort alles seltsam war.“ Im Film spielt robert Duvall Ihren Vater – einen harten, wortkargen Mann. Sie haben gemeint, diese rolle sei sehr von Ihrem eigenen Vater inspiriert … Ja, sehr. Mein Vater war ein sehr verschlossener Typ. Als er starb, war er 46 und ich 17, ich hatte nie eine Chance gehabt, mich mit ihm einmal auszusprechen. Mit dem Alter hatte ich keine Ahnung, wie man über Gefühle redet – und mein Vater war dazu erst gar nicht fähig. Haben Sie damals je versucht, zu ihm durchzudringen? ich habe vor allem versucht, mich vor ihm zu verstecken! Wenn die Zeit kam, wo er normalerweise heimkam, zog ich mich in mein Zimmer zurück und benahm mich so unauffällig wie möglich, damit er keinen Grund fand, mich für irgendwas zu verprügeln. Also ist er der Grund, warum Sie Künstler wurden? Oder ist das zu simpel?

026

SKIP März

nein, das ist es ganz und gar nicht, ja, er ist sicher zum großen Teil daran schuld. Wenn man in so einer Familie aufwächst, dann tendiert man sicherlich dazu, sich in die Welt der Fantasie zurückzuziehen. Auch die seltsame Obsession Ihres Film-Vaters mit Autowracks haben Sie von Ihrem echten Dad abgeschaut. Galt dieses Verhalten bei seinen Freunden und Kollegen nicht als seltsam? Dort, wo ich aufwuchs, galt gar nichts als seltsam – weil dort alles seltsam war (lacht). Bis ich sieben war, also bis 1962, lebten wir irgendwo in den hügeln von Arkansas. Es gab weder Strom noch leitungswasser – beides kam erst Mitte der 60er bis dorthin. Wir aßen so Sachen wie opossums, Waschbären, Eichhörnchen … damals war das ganz normal für mich. Und jetzt bin ich Veganer (lacht). Die meisten leute waren Analphabeten. Meine oma war lehrerin, und wenn es Zeit wurde für die Steuererklärung, dann gabs lange Schlangen vor unserem haus, weil meine oma als eine der wenigen die Steuerformulare ausfüllen konnte. Für recht und ordnung sorgte man meist auch selber. Wenn einer mit der Frau eines anderen erwischt wurde, dann nagelte man ihn mit den Eiern auf den Boden und blies ihm mit der ▶l gini brenner Schrotflinte den Kopf weg.

Jane Mansfield’s Car

Tragikomödie. USa/rUSSland 2012. regie: billy bob ThornTon. darSTeller: billy bob ThornTon, John hUrT, roberT dUvall, ray STevenSon, kaTherine lanaSa, kevin bacon, roberT PaTrick. Das Autowrack, in dem Sexbombe Jayne Mansfield ’67 tödlich verunglückte, inspirierte Thornton zu seiner schrullig-schönen Familiengeschichte aus dem tiefen Süden. Ö-STArT: steht noch nicht fest

foToS: AnDrEA MühlWiSCh (2), BErlinAlE (1)

SKIP: Jayne Mansfield’s Car spielt 1969 – was sind Ihre persönlichen Erinnerungen an dieses Jahr? Billy BoB ThornTon: Es war das Jahr von Woodstock. Aus rock ’n’ roll wurde rock. Wir sahen den Vietnamkrieg im Fernsehen, aber wir verstanden nicht wirklich, was er bedeutete. 1969 war das Jahr von love & Peace. Allerdings, als ich später dann selber hippie wurde, bedeutete das für mich vor allem, dass die Cops dauernd hinter mir her waren wegen meiner langen haare – viel love & Peace gabs da nicht (lacht).


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▶l Festival PORTRÄT

LEA SEYDOUX

LADY IN RED

tens genauso bekannt sein wie heute Juliette Binoche, Emmanuelle Béart oder Isabelle Huppert. Die vielseitige 26-Jährige (sie glänzte in Jessica Hausners Lourdes genauso wie in Midnight in Paris oder als eiskalte Killerin in Mission: Impossible – Phantom Protokoll) präsentierte in Berlin gleich zwei Filme, den Opener Les adieux à la Reine, und das Sozialdrama L’enfant d’en haut der Schweizer Regisseurin Ursula Meier. Dabei kam sie erst relativ spät auf die Idee, es in diesem Beruf zu versuchen, und es war auch nicht die holde Kunst, die sie dazu veranlasste: „Mit 18 war ich total in einen berühmten Schauspieler verliebt. Und ich dachte mir, wenn ich auch berühmt werde, dann wird er vielleicht auf mich aufmerksam!“ Mit dem Schwarm hats nicht geklappt, mit der Karriere schon – mit Liebe geht eben alles leichter.

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (2), BERLINALE (1)

JEDE WETTE, in 10, 20 Jahren wird Léa Seydoux mindes-

FOTO: ANDREA MÜHLWISCH

ALLES NUR AUS LIEBE

„Ich habe das Gefühl, dass Actionfilme wie Pornofilme das gefühl, Actionf wie Pornofilme sind sind.“


▶l Festival

BERLIN

SPLITTER

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▶l TEXT: GINI BRENNER, KURT ZECHNER

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

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Eingefangen. Dem philippinischen Filmemacher BRILLANTE MENDOZA gelang es dank seines brillanten Rufes, für seinen neuesten Film Captive die große ISABELLE HUPPERT zu engagieren. „Wenn ich gewusst hätte, wie hart der Dreh sein wird“, sagte die bei der Berlinale über die Verfilmung einer wahren Geschichte über eine Taliban-Entführungsaktion, „dann hätte ich mir das noch einmal gut überlegt!“

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Jetzt gehts rund. STEPHEN SODERBERGH (l.) präsentierte seinen neusten Film Haywire (das bedeutet soviel wie „drunter und drüber“), einen rasanten Action-Thriller mit Starbesetzung: MICHAEL FASSBENDER und ANTONIO BANDERAS flankieren hier Hauptdarstellerin und Mixed-Martial-Arts-Fighterin GINA CARANO, die äußerst glaubwürdig die beinharte Killermaschine gibt. Hat da jemand „Tarantino“ geflüstert?

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Mercy vielmals. Beim Photocall scherzen sie herum, in MATTHIAS GLASNERS Wettbewerbsbei-

trag Gnade hatten BIRGIT MINICHMAYR und JÜRGEN VOGEL nicht so viel zu lachen: Als nach Norwegen ausgewandertes deutsches Ehepaar haben sie in 130 Filmminuten einige existenzielle Krisen zu durchleben, bis sie die erste taghelle Mittsommernacht durchfeiern dürfen.

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Freunderlwirtschaft. Als Guy de Maupassants Roman Bel Ami 1885 erschien, war er für einen ordentlichen Skandal gut. 120 Jahre später waren die Reaktionen eher sehr gelassen – trotz der aufregenden Besetzung mit Mädchenschwarm ROBERT PATTINSON, CHRISTINA RICCI und Newcomerin HOLLIDAY GRAINGER.

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Drei Damen vom Hof. Ein schönes Trio: In BENOÎT JACQUOTS Berlinale-Eröffnungsfilm Les adieux à la reine spielt LÉA SEYDOUX (l.) eine Zofe, die besessen ist von Königin Marie Antoinette (DIANE KRUGER) – die ihrerseits verrückt ist nach der charismatischen Gräfin de Polignac (VIRGINIE LEDOYEN).

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Hände hoch! In Was bleibt, dem Wettbewerbsbeitrag des deutschen Filmemachers HANS-CHRISTIAN SCHMID (Sturm), spielt die charismatische CORINNA HARFOUCH eine Familienmutter, die mit Depressionen kämpft. Am Red Carpet jedoch herrschte die übliche Hochstimmung.

SKIP MÄRZ

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▶l Festival exkLUSiV-inTeRVieW

LIAM AIKEN

Jede Wette: Von LIAM AIKEN (Road to Perdition, Lemony Snicket) wird man noch viel hören. Bei der Berlinale präsentierte der 22-Jährige den grandiosen Jugendfilm electrick Children (kein Schreibfehler ;-)) – SkiP bat zum interview.

SKIP: Electrick Children war der Eröffnungsfilm der Berlinale-Generation 14plus-Schiene – und der ganze Saal hat getobt, wie das sogar bei den WettbewerbGalapremieren nur selten passiert. Liam aiken: Das war wirklich wundervoll, sowas hab ich noch nie erlebt. Erstaunlich bei dem durchwegs jungen Publikum – der Film ist ja nicht gerade leichte Kost … Ja, genau! Und man kann ihn auf sehr unterschiedliche art und Weise interpretieren, das gibt es im Jugendkino ja auch nicht so oft, da ist ja sonst alles eher einfach gestrickt.

bei den Skatern ja gar nicht viel anders. Die haben genauso ihre Codes, Wertvorstellungen und Verhaltensgrundsätze, und die vertreten sie oft ebenso vehement wie eine Religion. Du hattest das Glück, als 11-Jähriger in road to Perdition mit Paul Newman (2008 verstorben, Anm.) zusammenarbeiten zu dürfen. Was war das für eine Erfahrung? Das war tatsächlich ein einschneidendes erlebnis. er war damals noch sehr fit, und ich ein kleiner Bub. mir wird immer noch ganz warm ums Herz, wenn ich daran denke, wie wir diese gemeinsame Würfelspiel-Szene hatten. es war so lustig mit ihm, er war wie der beste Großvater dieser Welt. er machte dauernd Scherze und brachte so eine relaxte atmosphäre ans Set.

„Mir wird immer noch ganz warm ums herz, wenn ich an meine Würfelspiel-Szene mit Paul newman in road to Perdition denke.“ Electrick Children erzählt die Geschichte von jugendlichen Mormonen – und nimmt sie dabei mit ihrem schrägen Glauben genauso ernst wie die „normalen“ Skaterkids. Ja, diese ernsthafte, unvoreingenommene Herangehensweise hat mir sehr gefallen. aber man kann das auch nur so machen: Diese Leute wurden in so einer glaubensorientierten Gesellschaft großgezogen, dass dieser Ton unbedingt nötig ist, um zu verdeutlichen, wie tief sie in dieser Lebenseinstellung verwurzelt sind. Und auch, wenn ich persönlich das überhaupt nicht nachvollziehen kann: So fest daran glauben zu können, dass etwas ohne abstriche richtig ist, auch wenn die ganze Welt anders denkt – das finde ich irgendwie inspirierend. außerdem: Wenn man genau hinsieht, ist das

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SKIP März

Du hast ja schon mit sechs Jahren zu schauspielen begonnen und ziemlich viele tolle rollen gehabt. Wie empfindest du generell die Situation für junge Schauspieler heute? ich für meinen Teil kann mich echt nicht beklagen, ich treffe so viele interessante Leute mit spannenden Projekten. aber dazu muss man auch offen für alles sein. meine erfahrung ist, dass man nicht gierig sein sollte – weil man sonst leicht übersieht, dass die kleineren Sachen für Schauspieler oft viel ▶l Kurt Zechner erfüllender sind.

Electrick Children

Jugendfilm. uSA 2012. regie: rebeccA thomAS. mit liAm AiKen, JuliA gArner, rory culKin. mormonin Rachel, 15, findet durch Zufall eine musikkassette mit Rockmusik. Sie ist begeistert – und bald darauf überzeugt, von der verbotenen musik schwanger geworden zu sein. also sucht sie nach dem „Vater“ – ausgerechnet in Las Vegas. Ö-StArt: Steht noch nicht feSt

FotoS: anDRea müHLWiSCH (5), BeRLinaLe (2)

Into the future

Are Friends Electrick? Liams Electrick Children Filmpartner Julia Garner und Rory Culkin, Macaulay Culkins kleiner Bruder.


▶l Festival

EXKLUSIV-INTERVIEW

BERLIN

CHARLOTTE RAMPLING Unverblümt, mit beißender Ironie und seeehr sexy empfing uns Filmikone CHARLOTTE RAMPLING zum Exklusiv-Interview. In Berlin präsentierte sie den Psychothriller I, Anna ihres Sohnes BARNABY SOUTHCOMBE – und unnachahmliche Coolness.

SKIP: Was war der Hauptgrund, diesen Film zu machen? Ihre Rolle oder die Gelegenheit, gemeinsam mit Ihrem Sohn Barnaby zu arbeiten? CHARLOTTE RAMPLING: Die Rolle, ganz klar. Wissen Sie, Barnaby hat schon jede Menge geschrieben, und ich fand das meiste davon nicht so berauschend. Als ich das Drehbuch von I, Anna gelesen hatte, fragte ich ihn erst mal: „Bist du sicher, dass das von dir ist?“ und er drauf: „Warum?“ – „Na weil es verdammt gut ist!“ Ich bin eine schreckliche Mutter (lacht).

„ALLES SCHWÜLSTIGE SCHEISSE!“

Und wie ist Barnaby als Regisseur? Er ist leichter zu verstehen als etwa Lars von Trier (lacht). Beim Regieführen gehts drum, Dinge geschehen zu lassen, die Schauspieler – wenn sie es draufhaben – das tun zu lassen, was sie können, und das in die richtige Richtung zu lenken. Das hat er anständig gemacht. Nach welchen Kriterien suchen Sie Ihre Rollen aus? Es muss etwas sein, von dem ich glaube, dass ich es gut umsetzen kann. Ich will nicht spielen, sondern ich will interpretieren, spüren. Es muss ein Teil von mir sein. Ich habe viele Rollen abgelehnt, ziemlich gute Rollen, aber das waren so SchauspielerhandwerkMeisterstücke. Ich weiß nicht, ob das jetzt verständlich ist, was ich da sage … ich will immer eine Art Seelenverwandtschaft spüren zu meinen Rollen, vielleicht trifft es das.

„Ich bin eine schreckliche Mutter!“ meint Charlotte, aber ihr Sohn Barnaby Southcombe, 39, sieht das nicht so streng. Immerhin trägt Mama mit ihrer großartigen Performance sein Kinodebüt mühelos durch alle Script-Schwächen.

Wie bei Menschen? Mit manchen versteht man sich auf Anhieb, mit manchen nie wirklich? Ja, ich schätze, das ist was ganz Ähnliches. Ich möchte das Gefühl haben, dass ich mit meiner Filmfigur viel Zeit verbringen will. Es gibt nicht viele Menschen, mit denen ich gerne Zeit verbringe, und es gibt auch nicht viele Rollen, die ich annehme.

„Es gibt nicht viele Menschen, mit denen ich gerne Zeit verbringe.“

Sie haben im Laufe Ihrer Karriere einige recht kontroversielle Rollen gespielt. Mögen Sie es, gegen den Strom zu schwimmen? Gegen meinen inneren Strom, ja. Ich wollte nie provozieren oder irgendeine spezielle Message vermitteln. Es ging mir vor allem drum, lebendig zu bleiben und als Mensch zu wachsen. Und das brauchte viele innere Kämpfe. Es ging aber auch immer um eine Art moralische Ethik … ach ich weiß auch nicht, das ist alles schwülstige Scheiße, die ich da daherrede.

Und? Wir sind schließlich bei einem Filmfestival. Stimmt, hier dreht sich ja alles um schwülstige Scheiße! (lacht). ▶l GINI BRENNER

I, Anna

PSYCHOTHRILLER. GB/F/D 2012. REGIE: BARNABY SOUTHCOMBE. MIT CHARLOTTE RAMPLING, GABRIEL BYRNE, HAYLEY ATWELL. Die alleinstehende Anna hat eine erwachsene Tochter, ein mysteriöses Geheimnis und ein seltsames Hobby: Regelmäßig frequentiert sie die Single-Treffen. Dort lernt sie eines Tages Kriminalkomissar Bernie kennen, der sich sofort in die geheimnisvolle Frau verliebt. Ö-START: STEHT NOCH NICHT FEST.

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▶l Festival Porträt

salma hayek

Berlin

es funkt!

Da geht die Sonne auf: trotz Winterwind und Schneematsch versprüht Salma vor dem Potsdamer Platz ihren schier unerschöpflichen Charme. Erfreulicher Anlass für den Berlinbesuch: La chispa de la vita (=Lebensfunke), neuer Film des spanischen regisseurs Álex de la Iglesia (Perdita Durango). Und neben ihren repräsentationspflichten hatte Salma hier auch Gelegenheit, sich endlich mit Festivalgast Antonio Banderas (er kam für Stephen Soderberghs Haywire) auszusöhnen: „Für Der gestiefelte Kater gingen wir gemeinsam auf Interview-reise rund um die Welt, wochenlang. Ich liebe Antonio, doch wenn man jeden tag zusammenklebt, ist das auch nichts. In Paris hatten wirs noch lustig, in Moskau bekamen wir langsam genug voneinander und in tokio hätten wir uns am liebsten die Augen ausgekratzt! (lacht) Aber mittlerweile ist so viel Zeit vergangen, dass wir uns wieder total freuen, wenn wir uns sehen!“

▶l text: KUrt ZECHnEr

Foto: AnDrEA MüHLWISCH


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▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW

CHRISTIAN BALE

die ich spiele. Wenn ich an einer Rolle arbeite, versuche ich, alle anderen Figuren, die ich jemals gespielt habe, zu vergessen. Ich möchte an jeden Film herangehen, als wäre es mein allererster. Ständig mein Gesamtwerk im Hinterkopf zu haben, wäre nur unnötiger Ballast, denke ich (lacht). Wie sind Sie mit Ihren vielen Kolleginnen zurechtgekommen? Waren Sie am Set der Hahn im Korb? Ein bisschen schon, ja (lacht). Wir habens sehr lustig gehabt. Und sie waren alle echte Profis – was mich allerdings am meisten fasziniert hat, war, wie gut die weinen können. Ich weiß ja nicht, wie das bei Ihnen ist, aber bei mir braucht es sehr viel, bis ich tatsächlich heule, auch wenn ich es nur spielen muss. Und nachher bin ich komplett fertig, da ist nichts mehr mit mir anzufangen. Diese Mädchen konnten wirklich in der Sekunde losheulen – und

BATMANS BODYGUARD SKIP: Christian, viele können sich ja gar nicht mehr daran erinnern, dass Sie als Kind schon mal in China gedreht haben. Sie spielten 1987 die Hauptrolle in Steven Spielbergs Das Reich der Sonne – das noch dazu in der gleichen Zeit spielt wie The Flowers of War. CHRISTIAN BALE: Stimmt. Und es war faszinierend, nach so langer Zeit wieder zurückzukehren. Aber die beiden Produktionen waren doch sehr unterschiedlich – damals drehten wir einen HollywoodFilm unter Hollywood-Bedingungen, diesmal war es eine rein chinesische Produktion, das war eine völlig neue Erfahrung. Als Batman sind sie ein Superhero, hier sind Sie nur ein „normaler“ Held mit einem menschlichen Antlitz und guten und schlechten Seiten. Wie war dieser Wechsel? Also ich ziehe prinzipiell keinerlei Vergleiche zwischen Charakteren

The Flowers of War –Jin líng Shi San Chai

KRIEGSDRAMA. CHINA 2011. REGIE: ZHANG YIMOU. MIT CHRISTIAN BALE, NI NI, SHIGEO KOBAYASHI. Ende der 30er-Jahre verschlägt es John in ein Kloster im von den Japanern besetzten Nanking, China. Auch ein Schulmädchenchor und eine Gruppe Prostituierter hat dort Zuflucht gefunden, und als die Japaner unstatthaftes Interesse an den Kindern zeigen, schmiedet John einen haarsträubenden Plan … Ö-START: STEHT NOCH NICHT FEST

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SKIP MÄRZ

wie auf Knopfdruck wieder aufhören. Ich hab mir oft gedacht: „Ui, so wie die sich da reinsteigern und bitterlich weinen, die verkraften das nie!“ – und schon grinsten sie mir wieder glucksend zu (lacht).

Im Westen sind Sie Superstar, man erkennt Sie überall – wie war das in China? So schlimm ist das gar nicht mit dem Erkanntwerden. Es ist mir immer noch möglich, ein ganz normales Leben zu führen, und die Leute sind immer sehr respektvoll und höflich zu mir. Manche meiner Kollegen sind da nicht so gut dran. In China wird sich das nach dem Riesenerfolg von The Flowers of War dort mittlerweile vielleicht ein bisschen geändert haben, aber als wir gedreht haben, 45 Minuten von Nanking entfernt, hat mich schon allein deshalb niemand erkannt, weil da überhaupt Unser Mann in China. Christian Bale mit seinen The Flowers of War-Kollegen, Ni Ni, Regisseur Zhang Yimou, Zhang Doudou und Tong Dawei (v. l. n. r.)

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (3), NEW PICTURES FILM (1)

Bevor er in The Dark Knight Rises zum dritten Mal als Batman Gotham City sicher macht, schaute CHRISTIAN BALE bei der Berlinale vorbei: Hier präsentierte er ZHANG YIMOUS Kriegsdrama The Flowers of War. Mit SKIP sprach er über Heldenvergleiche, Weinkrämpfe und seinen filmreifen chinesischen Bodyguard.


BERLIN niemand war (lacht). Außer der Crew. Gott sei Dank erkannten mich die (lacht). In den großen chinesischen Metropolen bin ich nie lange genug gewesen, um darüber wirklich was sagen zu können. Der Produzent fand jedenfalls, dass ich für solche Besuche einen Bodyguard brauchen würde. Und der war wirklich ein Hit, ein echter Profi von der Armee, der auch schon beim Obama-Staatsbesuch im Einsatz war. Ich bin an so was ja nicht gewöhnt, ich hatte nie Personenschutz, ich finde immer, das zieht eher die Aufmerksamkeit an. Ich versuchte meinem Bodyguard also zu vermitteln, dass ich nicht sooo wichtig bin und er das ruhig ein bisschen relaxt angehen kann. Das gestaltete sich jedoch etwas schwierig. Wenn wir z. B. irgendwelche Stiegen runtergingen, ging er vor mir und „präsentierte“ mir jede einzelne Stufe mittels Handbewegung (lacht). Er war immer schwarz angezogen, mit dunkler Sonnebrille, Schlagringen an den Händen und einem Schild, auf dem stand „Bodyguard“ (lacht). Ich bat ihn, die Sache vielleicht ein bisschen unauffälliger anzulegen – also ließ er die Schlagringe weg. Einmal ging ich mit ihm auf der Straße in Nanking. Vor mir spazierte ein Mann etwas langsamer. Also bremste ich mich ein. Mein Bodyguard allerdings tippte dem armen Kerl auf die Schulter, hob ihn einfach auf und stellte ihn zur Seite. Dann präsentierte er mir die nun freie Straße (lacht). Mir war das sehr peinlich. Jedenfalls ging dieses Ding genauso nach hinten los, wie ich es mir vorgestellt hatte. Kein Mensch wusste dort, wer ich bin. Aber mit meinem super Bodyguard dachte sich sofort jeder: Wer zur Hölle ist dieser Idiot? (lacht)

D FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (3), NEW PICTURES FILM (1)

▶l KURT ZECHNER

„Ich gehe an jeden Film heran, als wäre es mein allererster. Ständig mein Gesamtwerk im Hinterkopf zu haben, wäre nur unnötiger Ballast.“


▶l Festival exKlusiV-inTerVieW

BErlin

CornElIuS obonyA

fotoS: anjeZa CiKoPano

laSS unS reDen Die österreichische Dokumentarfilmerin anja salomonowitz präsentierte in der Forumschiene der berlinale ihren bemerkenswerten spielfilm-erstling spanien. sKiP traf Darsteller CornElIuS obonyA zum exklusiv-interview – stilecht in der Österreichischen botschaft.

Cornelius Obonya, Jahrgang 1969, entstammt einer der berühmtesten österreichischen Schauspielerdynastien – er ist der Sohn von Elisabeth Orth und Enkel von Attila Hörbiger & Paula Wessely.

SKIP: In Spanien spielen Sie ein wirkliches Feindbild: den prügelnden, egozentrischen Ehemann, der noch dazu Fremdenpolizist ist. Cornelius obonya: Hat großen spaß gemacht (grinst). Wie legt man so eine rolle an, ohne sie zur Karikatur zu machen? indem man die rolle ernst nimmt. Wir haben auch viel recherchiert dafür. Falls es mir gelungen ist, bei dieser rolle nicht zu übertreiben – auch bei aller unfreiwilligen Komik, die mitunter mitschwingt – dann, weil ich die Probleme dieser leute ernst nehme. Weil, dann bleibe ich ein ganz normaler Mensch. Das hat mich an dieser rolle auch am meisten interessiert: nicht den schlechten Menschen zu zeigen, sondern einen, der nicht anders kann.

„Die Manie beginnt beim Verlust der Sprache.“

Sie kommen aus einer der berühmtesten österreichischen Schauspielerdynastien, in der die Sprachkultur immer besonders hoch gehalten wurde. In diesem Film aber spielen Sie jemanden, der sich sprachlich nicht artikulieren kann, sondern nur durch Gewalt … Mit mir wurde als Kind ständig geredet,

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SKIP März

über alles, das war wunderbar. Dennoch gibt es trotz aller eloquenz in jeder Kindheit – und besonders später in der Pubertät – erlebnisse, in denen die sprache aussetzt, weil man sich etwas nicht mehr erklären kann. so etwas hole ich dann hervor, das ist nicht unbedingt angenehm, aber das versucht man in ein neues Konglomerat zu formen. Denn die Manie beginnt beim Verlust der sprache, Gedanken laufen in eine richtung, die man nicht mehr ausdrücken kann. ich habe mich dazu auch mit dem leiter der Psychologie auf der baumgartner Höhe zusammengesetzt, weil ich wissen wollte, wie solche leute ticken, die bei ihm in behandlung sind. Das waren schwierige Gespräche, die mir ein Feld geöffnet haben, das mir bis dahin nur peripher bekannt war.

Spanien ist der erste Spielfilm von Anja Salomonowitz. Wie war die Arbeit mit ihr? anja arbeitet sehr langsam und genau, und das genieße ich sehr. Das ist sehr selten geworden und deshalb doppelt wertvoll für mich. Sie machen Film, Fernsehen und Theater ... und ich mache alles gleich gerne, weil es mir spaß macht. ich möchte auch gern alles können, das ist ein Ziel, das ich mir gesetzt habe. nicht unbedingt jede rolle, das geht gar nicht, aber jede art zu spielen, jedes einzelne Genre, ob Fernsehen, Theater, Kabarett – was auch immer. ▶l gini brenner Alles infos zu Spanien findest du auf Seite 87.


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▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW

RALF KÖNIG

Ein echter König: Für SKIP gabs vom begnadeten Zeichner & Geschichtenerzähler ein Extrabild! Live bewundern kann man König übrigens das nächste Mal am 22. April in Wien bei der Vienna Comix.

COMIC-HELD IM KAROSHIRT ROSA VON PRAUNHEIMS vergnügliche Doku König des Comics war einer der großen Überraschungserfolge der Berlinale. SKIP traf Comiczeichner und Sympathieträger RALF KÖNIG (Der bewegte Mann) zum Exklusiv-Interview. SKIP: Als Sie Anfang der 80er zu zeichnen begonnen haben, waren Comics noch ein Minderheitenmedium, mittlerweile gelten sie weithin als arrivierte Kunstform … RALF KÖNIG: Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen und hatte lange keine Ahnung, dass es Schwule oder Comics für Erwachsene gibt. Durch Zufall fand ich mit 14 Robert Crumbs Fritz the Cat – da war ich total angefixt. Ich hatte dann das Glück, durch meine Themen Aufmerksamkeit zu erregen. Ansonsten sehe ich immer noch nicht, dass hier eine Comic-Kultur blüht.

„Ich hatte das Glück, durch meine Themen Aufmerksamkeit zu erregen.“ Wie ging es Ihnen denn dabei, gefilmt zu werden, selbst einmal Subjekt zu sein und nicht Beobachter? Im Kleinen genieße ich das ein bißchen. Allerdings war ich auch sofort genervt, wenn was nicht gleich geklappt hat und ich auf Befehl spontan sein musste. Aber ich fand das dann wiederum sehr lustig, dass Rosa ein paar dieser Fehlversuche im Film drin gelassen hat. Wenn man so viel von sich hergibt und zeigt, ist das nicht ziemlich schwierig? Naja, worum solls denn sonst gehen in einer Doku? Das war mir von Anfang an klar. Ich mache ja in den Comics auch nichts anderes. Ich zeichne und schreibe seit dreißig Jahren diese Geschichten, da steckt sehr viel von mir drin. Außerdem hab ich im Film vieles auch nicht gesagt (grinst).

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SKIP MÄRZ

Sie werden oft mit Walter Moers (Das kleine Arschloch, Werner, Anm.) verglichen – stört Sie das? Wahrscheinlich wegen der Nasen oder so. Der Humor ist ja durchaus ein bißchen ähnlich, ein bißchen derb, das kann man schon mal verwechseln. Ich bin großer Verehrer von Walter Moers, ich finde toll, was er macht und habe echt kein Problem damit. Vielleicht hört er genauso oft, dass er den Bewegten Mann gemacht hat (lacht). Im April kommen Sie wieder mal nach Wien – wirds da auch wieder eine Lesung geben wie letzten Dezember? Ich weiß es noch nicht. Letztes Mal war das ja sehr lustig – da hab ich aus einem Comic-Heftchen vorgelesen, das ich mal extra für ein Wiener Projekt gezeichnet hatte: Die Geschichte vom heiligen Antonius vom Wienerwald. Damals hatte ich mir jede Sprechblase von zwei Österreichern, die ich im Internet aufgetan habe, übersetzen lassen. Als ich das dann vorgelesen habe, wusste ich teilweise gar nicht mehr, was das alles hieß (lacht). So Sachen wie „Der ist doch hin in der Marillen.“ Aber ich hatte die wunderbare Lucy McEvil als Dolmetschein an meiner Seite, die übersetzte das mit „Bei dem ist der Fahrstuhl ▶l GINI BRENNER nicht bis in den obersten Stock gekommen.“

König des Comics

DOKU. DEUTSCHLAND 2012. REGIE: ROSA VON PRAUNHEIM. MIT RALF KÖNIG, JOACHIM KRÓL, HELLA VON SINNEN U.V.M. Kurzweilig, informativ und auf sehr elegante Weise subversiv, zeichnet Rosa von Praunheim den Lebensweg einer ungemein interessanten Persönlichkeit nach, vom naiven, schwulen Jungen vom Land über die charismatische Partyschlampe bis zum arrivierten Künstler. Ö-START: STEHT NOCH NICHT FEST.


▶l Festival

BERLIN

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▶l TEXT: GINI BRENNER, KURT ZECHNER

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

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Hier steppt der Bär. Sogar die Jury war heuer noch ein klein wenig hochkarätiger als in den letzten Jahren: Über die Filme im BerlinaleWettbewerb urteilten Multimediakünstler ANTON CORBIJN, Filmemacher (und Regisseur des mittlerweile oscargekrönten Vorjahres-Berlinalegewinnerfilms Nader und Simin – Eine Trennung) ASGHAR FARHADI, Schauspieler JAKE GYLLENHAAL, Schauspielerin und Musikerin CHARLOTTE GAINSBOURG, Regisseur, Autor und Jurypräsident MIKE LEIGH, Filmlegende BARBARA SUKOWA, Filmemacher FRANÇOIS OZON und Autor BOUALEM SANSAL.

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Kier und wir. Auch wenn das Wort „Kult“ eigentlich schon viel zu abgegriffen ist, auf manche Leute passts einfach wie angegossen: Auf UDO KIER zum Beispiel, der war, ist und bleibt Kult. Der vielbeschäftigte deutsche Schauspieler mit Wohnsitz California präsentierte bei der diesjährigen Berlinale gleich zwei Filme: Einerseits GUY MADDINS surrealistische Familiengeschichte Keyhole, andererseits die

04 Trash-Sci-fi-Komödie Iron Sky, in der Udo einen Nazi auf dem Mond spielt. Ja, wirklich.

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Rise up. Man kann über MADONNAS letzte Regiearbeit W. E. denken, was man will – die wunderbare ANDREA RISEBOROUGH in der Rolle der Wallis Simpson ist aber auf jeden Fall das komplette Budget wert. Bei der Berlinale präsentierte sie heuer das IRA-Drama Shadow Dancer – an ihrer Seite Filmpartner CLIVE OWEN, der von ihr fast genau so fasziniert scheint wie wir.

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Two and a half men. Regisseur STEPHEN DALDRY zeigte bei der Berlinale sein 9/11-Drama Extrem laut & unglaublich nah, die Verfilmung des gleichnamigen Bestseller-Romans von JONATHAN SAFRAN FOER. Am Red Carpet gabs Support von Kino-Legende MAX VON SYDOW und Film-Frischling THOMAS HORN. TOM HANKS, berühmtester Name im Cast, glänzte durch Abwesenheit.

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Angebot & Nachfrage. In MALGORZATA SZUMOWSKAS Drama Elles spielt JULIETTE BINOCHE eine Journalistin, die über Studentinnen schreibt, die als Prostituierte jobben – und im Zuge der Recherche beginnt, ihr eigenes Sexualleben in Frage zu stellen. Klingt schlüpfriger, als es ist.

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Prince of Queens. Ja, genau: Das ist Doug Heffernans Loser-Freund Spence aus der TV-Serie King of Queens. In Wirklichkeit heißt der Mann PATTON OSWALT und hat durchaus eine eigene Karriere: In JASON REITMANS schwarzhumorigem Drama Young Adult, das als Berlinale-Special lief, spielt er einen Ex-Schulkollegen von CHARLIZE THERON,, die ihren Berlinale-Besuch leider kurzfristig absagen musste.


▶l Festival exKlUsiV-interVieW

ChrIStIAn PetzOlD lieblingstier: der silberne Bär für die beste regie ging 2012 an Christian Petzold für Barbara.

SKIP: Sie kommen aus Westdeutschland, Barbara spielt aber wie viele Ihrer Filme im Osten – woher kommt diese Faszination? Christian Petzold: Von meinen eltern her, die kamen beide als republiksflüchtlinge ursprünglich aus dem osten. Und ich kenn mich dort besser aus als in düsseldorf (lacht). ich verbrachte als Kind jede Ferien in der ddr. Meine Freunde kamen nach dem sommer braungebrannt aus spanien zurück mit orangen, ich hatte immer ddr-spielzeugkästen oder später dann schöne Brecht-ausgaben mit (lacht). Sie haben in Barbara die spezifische Atmosphäre der DDr Anfang der 80er-Jahre perfekt wiederaufleben lassen … Ja, wir wollten, dass tatsächlich alles, bis auf die letzte Faser, aus der zeit stammt, in der der Film spielt. Und es war mir wichtig, dass das alles schon komplett ist, wenn wir zu proben beginnen – der ganze Krempel sollte sich wie alltag anfühlen und nicht so einen schrillen Flohmarkt-Glamour haben. Apropos alltäglich: In Barbara rauchen fast alle – ein total ungewohnter Anblick mittlerweile. Glücklicherweise besteht das Filmteam aus 80% rauchern, also musste ich niemanden zwingen (lacht). Unsere Berater haben uns versichert, dass damals unglaublich viel geraucht wurde, auch unter Ärzten. dass nina hoss auch hier rauchen muss, war also klar. dass sie aber überhaupt raucht, daran bin leider ich schuld. als wir 2002 unseren ersten gemeinsamen Film Wolfsburg gedreht haben, war sie noch nichtraucherin. sie sollte eine rauchen in der rolle, und das hat einfach grauenvoll ausgesehen. Und da nina eine so wahnsinnig ehrgeizige Frau ist, hat sie tatsächlich angefangen zu rauchen, nur damit sies kann. dabei ist sie natürlich süchtig geworden (lacht). aber jetzt raucht sie dafür wirklich fantastisch.

BärBara dreamteam: in Barbara, der bereits fünften Kollaboration von ChrIStIAn PetzOlD mit seiner lieblingsschauspielerin nInA hOSS, geht es um liebe und Paranoia in der ddr anfang der 80er-Jahre.

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01 Goldener Bär für den Besten film: Paolo und Vittorio taviani für Cesare deve morire 02 silBerner Bär (Grosser Preis der Jury): Bence fliegauf für Csak a szél (Just the Wind) 03 silBerner Bär für den Besten darsteller & das Beste drehBuCh: hauptdarsteller rasmus heisterberg (l.) mit den autoren nikolaj arcel & mikkel Boe følsgaard (r.) für en Kongelig affære (die Königin und der leibarzt)

04 silBerner Bär für die Beste darstellerin: rachel mwanza in rebelle (War Witch) von Kim nguyen

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SKIP März

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fotos: andrea MühlWisCh

Wer ist Bär? Die weiteren Gewinner der 62. Berlinale


▶l Festival MIT CASINOS AUSTRIA & SKIP BEI DER BERLINALE

EDLER AUFTRITT AM ROTEN TEPPICH

BERLIN

MELANIE & VALERIE FOTO: ANDREA MÜHLWISCH

IN BERLIN

DER GLANZ DER KINOWELT lag unseren Gewinnerinnen zu

Füßen: Aus ihrem Zimmer im luxuriösen Hyatt Hotel am Potsdamer Platz hatten Melanie und ihre Schwester Valerie einen direkten Blick auf den Roten Teppich vor dem Festivalpalast. Aber sie konnten sich auch persönlich ins Star-Treiben mischen – dank Festival-Tickets konnten auch sie als Stars unter Stars über den Roten Teppich schreiten: Gemeinsam mit Angelina Jolie und Brad Pitt sahen sie die Premiere von In the Land of Blood and Honey, Angies Regiedebüt.

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Am 27. März bringen die Titanic-Stars ihre frisch dreidimensionierte KinoLegende nach London, um den einstigen Welt-Blockbuster räumlich neu zu präsentieren. sky & SKIP bringen dich und deine Begleitperson als VIP-Gäste und Zeitzeugen hin: Gewinne jetzt drei unvergessliche Tage in London!

WELT-PREMIERE: TITANIC in 3D

James Camerons Milliardenhit, jahrelang erfolgreichster Film aller Zeiten, steckt voll Maßstäbe setzender Szenen und unvergesslicher Momente rund um das tragische Liebespaar Leonardo DiCaprio und Kate Winslet. Cameron ist auch Pionier des 3D-Films (Avatar). Er serviert uns sein Meisterwerk des Action-Dramas als berauschende Achterbahnfahrt im plastischen Inneren der Titanic, mit 12 Minuten nie gesehener Szenen.

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▶l KONZEPT FASHIONSTRECKE: GINI BRENNER, BETTINA LASSER & ANDREA MÜHLWISCH FOTOS: ANDREA MÜHLWSICH (1), BEIGESTELLT

Auch das Antlitz eines Mannes sollte nicht glänzen wie ein aufpoliertes Osterei. Überhaupt ist tägliche Pflege nicht mehr ausschließlich Frauensache, und das ist gut so. Mit den Produkten T-Pur Anti Oil & Wet von Biotherm Homme kann Mann schon mal losschmieren. Die gesamte Pflege-Linie beinhaltet eine Reinigung, klärende Lotion, Feuchtigkeitspflege und für den besonderen Auftritt noch die S.O.S. Feuchtigkeitspflege.

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geht zurück zu den Wurzeln – zu den Haarwurzen, genauer gesagt. Wie zu Beginn seiner Karriere trägt er die Mähne schulterlang, dazu einen mittlerweile graumelierten 10-Tage-Bart (stilsicher mit nicht ausrasiertem Halsbereich, das sieht nämlich affig aus!). Ein cooler Kontrast zum geschleckten Oscar-GalaOutfit. Sexy!

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Da reißt ein Leiberl. Der Flakon des neuen Herrenduftes L.12.12 ROUGE von Lacoste ist vom legendären Poloshirt inspiriert. Mit den Ingredienzien Ingwer, schwarzer Pfeffer und Kardamom punktet das hübsche Flascherl obendrein. Kostet 40 Euro.


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▶l Fashion STYLE

GWYNETH PALTROW

▶l TEXT: GINI BRENNER

Bestes Outfit Vergessen sind alle von Gwynnies Fashion-Ausrutschern der vergangenen Jahre: Ihr Auftritt bei den Oscars war geradezu atemberaubend makellos. Und das mit Cape! Die elfenbeinfarbene, hinreißend geschnittene Tom-Ford-Robe akzentuiert sie nur mit einem wohlgesetzten Armreif und schlichter Frisur. Königlich!

PENÉLO

Beste Fas PE CRUZ hi Penélope is on-Fortsetzung Stil-Experimt keine Freundin von sie bei Gala- enten – fast immer tr Bustier-RobeAuftritten schulterfreägt langem, wei n mit schmaler Taille ie sehr fantas ten Rock. Vielleicht ni und wie in dieserievoll, aber dafür schö cht Armani-Robe märchenhaften Giorgn, so graublauem aus Unmengen von ioSeidenvoile .

EMMA STONE

Beste Riesenmasche Es war auf jeden Fall eine der auffälligsten Kreationen des Abends – und das will was heißen. Ob das Riesending da oben an Emma Stones himbeerfarbener (und sonst sehr hübscher) Giambattista-Valli-Robe wirklich notwendig war, ist fraglich. Mit Hals hätte die The Help-Beauty sicher noch besser ausgeschaut.

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ROONEY MARA

Bestes Image Zwar hat Rooney für ihre Rolle in David Finchers Verblendung den Oscar nicht gekriegt – Meryl Streep war nicht zu schlagen. Ihr Look war dafür umso schärfer: Die eigens für sie angefertigte Givenchy-Robe passte super zu ihrem speziellen Edelfetisch-Style – und das helle Crème ließ das Ganze nicht zu hart rüberkommen.


WAS TRÄGT OSCAR?

Die Academy Awards: Nicht nur glamouröser Höhepunkt des Kinojahres, sondern auch spektakuläre Leistungsschau der Modedesigner. Die SKIP Fashion Academy vergibt auch heuer wieder die Preise für die interessantesten Red-Carpet-Erscheinungen!

▶l TEXT: GINI BRENNER FOTOS: © A.M.P.A.S.

JENNIFER LOPEZ

Beste Kurven Jennifer kratzt wieder einmal haarscharf die Kurve zwischen elegant und ordinär im aufsehenerregenden Sirenenkleid von Zuhair Murad. Sehr trendy mit den langen Ärmeln, sehr tief ausgeschnitten und viel zu durchsichtig – aber die edle Hochsteckfrisur, die ihr so gut steht, rettet den Look aus der Trash-Falle.

MICHELLE WILLIAMS

Bester Bubikopf Michelle schafft es immer, das Gefühl zu vermitteln, dass sie irgendwie zufällig zwischen die ganzen aufgetakelten Diven geraten ist. Keine kann in einer großen Louis-Vuitton-Robe so unprätentiös herzig aussehen wie sie – und mit Kettchen, rosa Clutch und Kurzhaarfrisur betont sie den Look geschickt.

CAMERON DIAZ

Bestes Ganzkörperblond Selten hat eine ganz große Robe so unglamourös ausgesehen: Die schulterfreie Gucci Première-Nummer mit dem wild gefranstem Rock wirkt, als wäre sie eine Fortsetzung von Camis Sturmfrisur. Das ganze Ensemble ist irgendwie deprimierend – schade, da wurde viel Schneiderkunst verschenkt.

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▶l Fashion STYLE

WAS TRÄGT BERLIN? ANDIE MacDOWELL

Woman in Red Die fesche Andie, die nicht in Sachen Kino, sondern für den Festivalsponsor L’Oréal nach Berlin gekommen war, weiß, was sie ihrem Internationaler-Superstar-Image schuldig ist: Ganz großes Hollywood in der knallroten, drapierten Escada-Robe mit edler goldener Clutch als einzigem Schmuck.

CHRISTIANE PAUL

Spitzenblick Das wadenlange Schwarze mit horizontalen Spitzeneinsätzen von Strenesse Gabriele Strehle ist auf sehr lässige Art elegant. Eine schöne Wahl für die Eröffnungsgala, allerdings hätten Accessoires in Kontrastfarben besser gepasst, die vielen verschiedenen Schwarz-Texturen wirken unharmonisch.

SIBEL KEKILLI

Helle Freude Sibel hatte zwar keinen Film auf der Berlinale, dafür zeigte sie, wie man Nude perfekt trägt: Das superchice Kleid des kleinen Hamburger Labels Ambacher Vidic mit langem OrganzaBlütenrock kombinierte sie mit einem schlichten kleinen weißen Blazer von Drykorn. Hinreißend! Stör-Kaviar Das Berliner Label Kaviar Gauche ist gerade der heiße Scheiß bei den deutschen Promis. Ob zu Recht, wenn man dann erst aussieht, als ob man gerade im Morgenmantel dem Briefträger öffnet? Nein, wir sind nicht einverstanden mit Heikes schwarz-beiger Robe mit Schulter...dingern.

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▶l TEXT: GINI BRENNER

HEIKE MAKATSCH


Styletechnisch ist die Berlinale vielleicht nicht das glamouröseste, aber das interessanteste aller A-List-Filmfestivals: Denn nirgendwo sonst wird am am Red Carpet Designermode, Vintage und Fast Fashion derart ungezwungen durcheinandergemischt.

SALMA HAYEK

The Dress Auf den ersten Blick hübsch, auf den zweiten wirklich ungewöhnlich: Das mitternachtsblaue Rauleder(!!)kleid von Azzedine Alaïa mit Tellerrock und langen Ärmeln ist in seiner schlichten Schönheit eine wunderbare Wahl für einen Festival-Photocall.

MICHELLE WILLIAMS Meine Welle

Auch in Berlin, wo sie die Komödie My Week With Marilyn präsentierte, gab sie sich lieb und locker – passte ihren charakteristischen Look aber perfekt an den Genius Loci an: 60s-Minidress (Kenzo), kein Schmuck und das Kurzhaar gekonnt verwuschelt.

CHRISTINA RICCI

Sacre bleu Blitzblau ist oft tödlich. Bei Schneewittchentyp Christina allerdings funktionierts, und sie lässt das KonzeptMinikleid von Thakoon mit blickdichten Strümpfen, Plateau-Stilettos und scharfen Stirnfransen seine Wirkung entfalten. Sehr cool, sehr 80s!

▶l TEXT: GINI BRENNER FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

CHARLOTTE GAINSBOURGH

Markenprodukt Charlotte war dieses Jahr als Jurymitglied täglich auf dem Red Carpet unterwegs – fashiontechnisch keine leichte Aufgabe. Zum Glück ist sie Testimonial für das neue Parfum von Balenciaga, die praktischerweise auch alle ihre coolen Berlinale-Outfits stellten.

MARTINA GEDECK

Willst mich häkeln? Martina Gedeck, bei der Berlinale in Die Wand zu sehen, ist eine tolle Schauspielerin. Und sie hat überhaupt keinen Fashion Sense. Das schwarze Häkelkleidchen ist einfach nur unchic – und was das Ding auf ihrer Schulter ist, wollen wir eigentlich gar nicht wissen.

BIRGIT MINICHMAYR

Way to go „Effortless“ nennen es die Profis, wenn ein genau durchdachtes Outfit trotzdem so aussieht, als ob man sich schnell was übergeworfen hätte. Weiße Seidenbluse zum kurzen Falten-Hosenrock, dazu derbe Stiefel und ein kontrastfarbener, schmaler Gürtel – raffiniert schön!

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▶l Fashion STYLE

NACHGESTYLT

ROCK THE DRESS DIANE KRUGER ist mit ihren mutigen Looks eine echte Pionierin: Erst wird abgelästert, dann machens alle nach. In der schrägen Kombi von Derek Lam präsentierte sie bei der Berlinale den top-aktuellen Rock-über-Kleid-Trend – SKIP zeigt, wie er funktioniert.

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01 Gemustertes Hemdblusenkleid von MARNI BY H&M um ca. € 120,–

02 Minirock, vorne kürzer als hinten, von H&M um € 29,95

03 Lackstilettos mit Plateau von DEICHMANN um € 29,90

04 Gemustertes Hemdblusenkleid von MONSOON um ca. € 100,–

05 Grüner Rock mit Ethno-Bordüre von MONSOON um € 80,–

06 Stilettos von JELLO um € 29,95 07 Hemdblusenkleid von VERO MODA um ca. € 39,95

08 Gemusterter Rock von MONSOON um ca. € 120,–

09 Lackleder-Sandalette von HUMANIC

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um ca. € 120,–

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▶l TEXT: GINI BRENNER ▶l STYLING: BETTINA LASSER ▶l FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (1), BEIGESTELLT

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Photo by Irene Schaur Unbenannt-2 1

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▶l Fashion STYLE NACHGESTYLT

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EASY DOES IT JULIETTE BINOCHE ist wohl sowas wie ein Fashion Icon für Trend-Verweigerer. Bei der Berlinale kombinierte sie Stiefeletten, Smokinghose, Bluse und Lederjacke – zeitlos, locker und superchic. SKIP hat für euch ihren Look nachgeshoppt.

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01 Bluse mit Biesen und goldenen Einsätzen von MONSOON um € 99,–

02 Armband von LUXUS um € 44,50 03 Braune Kunstleder-Jacke von VERO MODA um € 49,95

04 Smokinghose mit Smokingeinsätzen von 55DSL um ca. € 100,–

05 GIORGIO ARMANI-Duft CODE LUNA

mit Noten von Orangenblüten, seltener Mondblume, welche nur bei Mondschein ihre Blüte öffnet, und Vanilleduft – sehr sinnlich um € 62,– 06 Ankle-Boots von WWW.ASOS.COM um ca. € 50,– 07 Shirt von MONSOON um € 70,– Bezugsquellen: www.veromoda.com www.armani.com www.monsoon.co.uk www.newyorker.at www.veromoda.com www.asos.com www.55dsl.com

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▶l TEXT: GINI BRENNER ▶l STYLING: BETTINA LASSER ▶l FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (1), BEIGESTELLT

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▶l Film

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Forward


p i h s e l t t a B ch na tion s Wa ht-Ac iamn ? els hlac len: L kly i p ts sc l o r ret See uptro Bro e de B s te a , ig ine ltigs en H sch ein t! e n a d t ie a tio gew s! In r Ki sow ten h p a ad h die Alien ylo olle – u bie o Kin utlic gen d, Ta inor vy z e i a r d verm n ge går ten K S-N ü f e t s U s llar gt, is nsch ar rer er die o k e D n h ie en e kli te. M er S in i fe, d n illio n Ide hich and nna schif M re sc x a er 0 20 ner ir noge , Ale Rih rstör ei r Ki on und n Ze de ees er ste N eck ante D pos im

Keine Furcht vor großen Dingern: Die blutjunge NavySoldatin Raiker (Rihanna) lässt nicht mit sich spaßen – nicht einmal beim Schifferlversenken gegen Aliens im Südpazifik.

▶l


▶l Film

er gehT gerN aUs, hat nur Mä-

Mannoh, bist du hässlich: Admiral Shane (Liam Neeson), Aug in Aug mit der Bedrohung aus dem Weltall, hat nicht die geringste Lust, sich seine fesche Uniform anpatzen zu lassen.

dels im Kopf, aber sonst hat Alex Hopper (John Carter-Star Taylor Kitsch, auf dem letzten SKIP-Cover in voller Pracht) nicht den geringsten Plan im Leben. Dafür aber einen großen Bruder, der immer alles richtig macht: Stone (True Blood-Schnucki Alexander Skarsgård) ist bei der Navy, und anstatt Alex’ Geburtstag mit einem ordentlichen Besäufnis zu feiern, rät er ihm, sein Leben endlich in den Griff zu kriegen. Wie langweilig! Die scharfe Blonde (Bikinimodel Brooklyn Decker) da an der Bar ist wesentlich spannender. Es kommt, wie es kommen muss: Alex will sie aufreißen, macht sich dabei grenzenlos lächerlich und wird am Ende sogar verhaftet. Weil manchmal der größte Idiot, wenn er nur einen Funken Romantik im Leibe hat, auch das größte Glück hat, werden die schöne Samantha und Alex aber trotzdem ein Paar.


Ernstfall E.T.: Eigentlich sollte es nur ein Übungseinsatz werden – und nun müssen Alex (Taylor Kitsch) und Raiker (Rihanna) mal schnell so die Welt retten.

Splash Boom Bang!

Und weil Alex sich bei einer so tollen Frau zusammenreißt und tatsächlich zur Navy geht, landet er Jahre später bei einem Übungseinsatz gemeinsam mit Stone auf dem Kriegsschiff von Admiral Shane (Liam Neeson). Der ist nicht nur ein beinharter Vorgesetzter, sondern auch noch Samanthas Dad, und macht rasch deutlich, dass er von Alex’ Schwiegersohnqualitäten rein gar nichts hält. Das Private wird aber schnell nebensächlich, als die Marine weit draußen im Pazifik auf mehrere gigantische fremdartige Objekte stößt. Ein geheimes Regierungsprojekt? Oder gar nordkoreanische Schlachtschiffe? Tatsächlich ist die Bedrohung eine ganz andere: Die unbekannten Schiffe kommen aus dem Weltall – und sie sind ganz und gar nicht freundlich gesonnen … „Die Aliens haben ein Problem: Bei der Landung auf der Erde ist eines ihrer wichtigsten

Schiffe beschädigt worden, und nun sitzen sie fest. Sie müssen menschliche Technologie nutzen, damit sie ein Signal ins All senden können. Aber sobald sie das schaffen, werden noch mehr von ihnen kommen, und das müssen wir verhindern“, erklärt Regisseur Peter Berg im SKIP-Interview die brenzlige Situation, in der sich die US-Marine befindet. Das Team von Erdlingen, das den Aliens gegenübertritt, ist allerdings vom Allerfeinsten: Neben Taylor Kitsch, Alex Skarsgård und Liam Neeson ist es vor allem Pop-Superstar Rihanna in ihrer ersten Kinorolle als junge Soldatin Raiker, die mit viel Körpereinsatz und noch mehr Waffengewalt alles daransetzt, die Invasion zu verhindern. Sie ist bei der ersten Aufklärungsmission zu den Alien-Schiffen dabei, sie kämpft von Anfang an an Alex’ Seite gegen die Eindringlinge, und als es darum geht, was die Außerirdischen überhaupt wollen, stellt sie die entscheidenden Fragen. Peter Berg (Hancock, Very Bad Things) wurde die Begeisterung für die Navy schon früh eingeimpft: „Mein Vater war ein totaler Seefahrt-Fanatiker. Er hat mich in jedes Marinemuseum der Welt geschleift!“ Die Idee, auf Basis von Battleship (der US-BrettspielVariante des Klassikers Schiffe versenken) einen monumentalen Film zu drehen, lag also mehr oder weniger auf der Hand: „Klar, als die Leute zum ersten Mal gehört haben, dass ich einen Film mache, der auf einem Brettspiel basiert, haben sie gelacht. Aber Michael Bay hat bei Transformers ein ähnliches Konzept verfolgt, und Gore Verbinski mit Fluch der Karibik genauso!“ Das Outcome braucht den Vergleich mit den Vorbildern nicht scheuen: Battleship ist eine Materialschlacht, neben der Titanic aussieht wie ein Tretbootausflug. Die Schiffe, die im Film zu sehen sind, sind hochmoderne Zerstö-

rer, denn dank seiner guten Verbindungen – Bergs nächster Film Lone Survivor, für den er eng mit der US-Navy zusammenarbeitete, ist eine hochdramatische Verfilmung der Operation Redwing, bei der die SEALS den berüchtigten Taliban Admad Shad zur Strecke bringen sollten – bekam Berg die Erlaubnis, tatsächlich auf echten Navyschiffen zu drehen. Das dürfte ihn gewaltig beeindruckt haben: „Diese Kolosse sind zwar für den Krieg gebaut worden – aber abgesehen davon sind sie nicht nur eine handwerkliche Meisterleistung, MM/KH sondern echte Kunstwerke!“

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13 04 2012

Action. OT: Battleship. USA 2012. Regie: Peter Berg. Buch: Erich Hoeber, Jon Hoeber. Kamera: Tobias A. Schliessler. Schnitt: Colby Parker Jr., Billy Rich. Musik: Steve Jablonsky. Produktion: Sarah Aubrey, Peter Berg, Brian Goldner, Duncan Henderson, Bennett Schneir, Scott Stuber. Darsteller: Liam Neeson, Taylor Kitsch, Rihanna, Alexander Skarsgård, Brooklyn Decker, Peter MacNicol, Jesse Plemons, Josh Pence, Tadanobu Asano, Gary Grubbs, Hamish Linklater. Verleih: UPI.

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▶l Film

Exklusiv-interview

Rihanna SKIP: Du arbeitest in Battlefield mit zwei extrem heißen Schauspielern zusammen, Taylor Kitsch und Alexander Skarsgård. Wie wars? Rihanna: Oh, vor allem Alex ... darf ich ehrlich sein? Auf einer Skala von eins bis zehn ist er eine glatte Elf! Können wir bitte nur über ihn reden? Frag mich doch ein paar Sachen über ihn! (lacht) War er der Grund für deine Zusage? (wird rot) Das nicht ... aber er ist so ein Gentleman! Ich bin ein Riesenfan von ihm, ich find ihn toll in True Blood, und ihn jetzt am Set zu treffen fühlte sich richtig unwirklich an. Als er auf mich zukam, hab ich unwillkürlich den Atem angehalten. Ich meine, wie kann jemand so perfekt sein? Das nervt schon fast! (lacht) Wie kams eigentlich zu diesem Job, wolltest du schon länger bei einem Film mitmachen? Ja, und ich habe auch viele Angebote bekommen. Einige Rollen waren schrecklich, andere einfach nicht die richtigen. Dann gabs einige, die ich total super fand, aber die für mich als Anfängerin einfach zu groß waren. Ich habe viele Hauptrollen abgelehnt, weil ich klein anfangen wollte, meine Rolle sollte auch ein Lernprozess sein. Musstest du viel trainieren für die Actionszenen? Du bist doch sicher eine gute Schwimmerin ... Klar! Ich bin ja auf Barbados geboren und hab als Kind viel Zeit mit meinem Dad am Meer verbracht. Ich liebe den Ozean. Aber das körperliche Training war ziemlich hart. Ich musste mit einem Soldaten trainieren, das war zwar brutal, aber echt gut! Die Waffen, die ich im Film trage, waren sehr schwer, und um mich an das Gewicht zu gewöhnen, musste ich stundenlang mit einem Zweieinhalb-Kilo-Sandsack in der Hand rumlaufen. Du rennst in Battleship nur in Uniform rum, ganz anders als wir dich sonst kennen. Wie fandest du das? Als ich elf war, war ich bei den Kadetten in der Militärschule. Da haben wir auch mit Pistolen trainiert, also kannte ich mich schon ein wenig aus. Und wir haben damals auch Uniform getragen. Die Uniform am Set zu tragen war das Beste am ganzen Film: Sich mehr als einen Monat keine Gedanken über Mode zu machen, quasi nur im Trainingsanzug rumzulaufen, das war wunderbar! Ich habe jede Minute genossen.

irre, aber genial. Ich telefoniere täglich mit ihr. Sie hat jetzt auch SMS gelernt und schreibt mir Sachen wie „OMG, ich kanns nicht glauben, dass sich Heidi und Seal getrennt haben!“ So peinlich! (lacht) Wie geht es mit deiner Karriere weiter, willst du mehr Filme machen? Definitiv! Ich würde gern einmal in einer Komödie spielen, am besten in einer Liebeskomödie, ich würde gern mal eine etwas weniger toughe Rolle ausprobieren. Aber ich will mich nicht auf ein Genre festlegen. Ich liebe Action, ich liebe alles, was spannend ist. Ich schaue auch gern Horrorfilme, aber ich will in keinem Horrorfilm spielen, da wird mir zu viel rumgeschrien. Es gibt viele Sängerinnen, die in ihren Filmrollen auch singen. Hast du auf so etwas keine Lust? Nein, das will ich auf keinen Fall. Wenn, dann müsste das schon eine Rolle sein, die mir wirklich extrem viel bedeutet, die ich einfach nicht ablehnen kann. Und da gibt es im Moment vielleicht zwei, die ich gern spielen würde, aber die verrate ich nicht. (lacht) Ich möchte nicht, dass die Menschen durcheinanderkommen. Sie sollen Rihanna auf der Bühne als Sängerin sehen und mich im Film als Schauspielerin. Das muss getrennt bleiben. In Battleship bist du dauernd in Bewegung, und auch bei deinen Konzerten kannst du dich voll und ganz auf deinen Körper verlassen. Wie kriegt man so ein Selbstvertrauen? Ich gebe nicht gerne Ratschläge, aber bei mir wars so: Je öfter ich mich nackt gezeigt habe, desto selbstbewusster wurde ich. Ich musste mich einfach mit der Angst konfrontieren. Man findet immer irgendwas falsch an sich, und man wird unsicher, weil man glaubt, alle anderen sehen einen auch so. Aber hey, fuck it, was kann schon passieren? Irgendwann war mir einfach nichts mehr peinlich. Ich würde diesen Weg allerdings nicht ▶l Magdalena Miedl unbedingt jedem empfehlen. (lacht)

Und was hältst du von Männern in Uniform? Uhhh ... Was soll ich dazu sagen? Alex Skarsgård? Einfach nur superscharf! Männer in Uniform sehen aus wie kleine Actionfiguren, nur in realer Größe. Heiß!

„Je öfter ich mich nackt gezeigt habe, desto mehr Selbstbewusstsein hab ich gekriegt.“ 060

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foto: UniversalMusic

Im Film versuchst du, die Welt zu retten. Wer ist dein persönlicher Held? Meine Mom! Das sagt jeder, oder? Sie ist die toughste Frau, die ich kenne. Ich merke, dass ich immer mehr wie sie werde. Jedesmal, wenn ich eine große Entscheidung treffen muss, überlege ich, was sie machen würde. Sie ist super, ein bisschen


foto: UniversalMusic

Kick-Ass Girl. Für ihre Rolle als NavyKadettin musste Pop-Superstar Rihanna ihre Tattoos überschminken, die Haare schneiden und Make-up, High Heels und Schmuck daheim lassen – und sie hat jede Minute genossen.

Mit weltweit über 30 Millionen verkauften Tonträgern ist sie einer der erfolgreichsten weiblichen Superstars dieses Planeten, ihr aktuelles Album Talk That Talk wurde in Österreich mit Gold ausgezeichnet. Jetzt ist sie in Battleship auch noch die einzige Frau, die mithilft, die Erde zu retten: Ein SKIP-Talk unter Mädchen über Männer in Uniform und über das echte Rihanna-Feeling.

n o l r i G t s a L

h t r a E

SKIP März

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▶l Film

Die Tribute von Panem The Hunger Games Katniss (Jennifer Lawrence) und Peeta (Josh hutcherson) kämpfen um ihr Leben – in der langersehnten Bestsellerverfilmung von Gary ross (Pleasantville, Seabiscuit): atemberaubender Fantasy-Thriller inklusive Schmetterlingen im Bauch!

Schlägt ihr Herz für Peeta (Josh Hutcherson), gegen den sie in der Arena antreten muss, oder für Gale (Liam Hemsworth), ihren vertrauten Jagdgefährten? Die furchtlose Katniss (Jennifer Lawrence) kämpft um ihr Leben – und dann kommen ihr auch noch Gefühle in die Quere!

sie ist eine präzise Jägerin, lautlos, blitzschnell mit Pfeil und Bogen. Wenn sie töten muss, dann tötet sie. Und das hat ihr schon tausendmal das Leben gerettet, denn wo die 16-jährige Katniss (Jennifer Lawrence) lebt, ist Nahrung rar. Nur wenn sie mit ihrem besten Freund Gale (Liam Hemsworth) im Wald auf die Jagd geht, können die beiden ihre Familien notdürftig ernähren. Es ist eine düstere Zukunft, in der Die Tribute von Panem – The Hunger Games spielt, ▶l

22 03 2012

Thriller. OT: THE HUNGER GAMES. USA 2012. regie: Gary Ross. Buch: Gary Ross, Suzanne Collins, Billy Ray nach dem Roman von Suzanne Collins. KaMera: Tom Stern.SchniTT: Stephen Mirrione, Juliette Welfling. MuSiK: T-Bone Burnett, James Newton Howard. PrOduKTiOn: Nina Jacobson, Jon Kilik. darSTeller: Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemsworth, Woody Harrelson, Lenny Kravitz, Elizabeth Banks, Stanley Tucci, Donald Sutherland. Verleih: EMW.

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sKip März

die Verfilmung des ersten Bandes von Suzanne Collins: Da, wo früher die USA waren, herrscht jetzt ein brutales Regime namens Panem, in dem einige wenige in der Hauptstadt auf Kosten derer leben, die in zwölf Distrikten für sie schuften müssen. Katniss lebt im ärmsten Distrikt. Als ob das nicht genug wäre, veranstaltet die Hauptstadt einmal im Jahr die tödlichen Hunger Games: Aus jedem Distrikt werden per Los zwei Jugendliche zwischen 14 und 18 als Tribute ausgewählt und müssen einander in einem wochenlangen Spiel, das live auf alle Bildschirme übertragen wird, bekämpfen. Bis nur mehr ein einziger lebt, besudelt vom Blut der anderen, gefeiert wie ein Held. Als die Auslosung wieder einmal ansteht, ist Katniss besorgt: Zum ersten Mal ist ihre kleine Schwester Prim alt genug. Und tatsächlich, Prims Name wird gezogen. Ohne eine Sekunde zu zögern, schreit Katniss auf:

„Nehmt mich!“ Denn Prim würde keine Minute überleben in der Arena. Katniss hingegen, die Jägerin, hofft zumindest auf eine schmale Chance. Der zweite, der für ihren Distrikt ausgewählt wird, ist Peeta (Josh Hutcherson), einer, mit dem Katniss eine spezielle Geschichte verbindet. Doch dann der Schock: Vor laufenden Kameras bekennt er, Katniss schon immer zu lieben – und das, wo die beiden in der Arena zu Todfeinden werden und daheim ihr Freund Gale zuschauen muss … Seit Harry Potter und Twilight gab es keine derart mitreißende Jugendbuchserie mehr – und zwar eine, die die Tugenden beider verbindet: The Hunger Games erzählt unter der Regie von Gary Ross eine komplizierte Dreiecks-Liebesgeschichte in einer harten Fantasywelt, die tiefe Wahrheiten über Freundschaft, Gesellschaft und Politik erhellt. Und die ausgezeichnete Besetzung – unter anderem Lenny Kravitz, Woody Harrelson, Stanley Tucci und Donald Sutherland als erwachsene Panem-Bewohner – tut ihr Übriges, um die lang ersehnte Verfilmung dieser unglaublichen Story wahrhaft unvergesslich zu machen. MM


SKIP am

® iPad

DIE INTERAKTIVITÄT DES INTERNETS, KOMBINIERT MIT DER GEILEN OPTIK EINER HOCHGLANZ-KINOZEITSCHRIFT! VARIANTE fünf 2012

ICONS ICONS VARIANTE

fünf

▶l Film

EXKLUSIV-INTERVIEW

HUGH GRANT

VARIANTE

fünf

PIRAT PRIVAT Kaum jemand ist unpiratenhafter als HUGH GRANT, der bislang vor allem als verschroben-verknallter Vorzeigebrite in romantischen Komödien sein Unwesen trieb. Genau das will er aber nie mehr wieder tun – viel lieber fährt er Autorennen und lacht über den Humor aus dem Hause AARDMAN. Ein SKIP-Interview mit der Originalstimme des Piratenkapitäns.

„Was ich definitiv nicht mehr spielen will, ist der schrullige, zerrupfte, verliebte Engländer.“ sind old school, also muss man sich da eben der Puppe anpassen. Ich war mir nicht ganz sicher ob das hier funktionieren kann, weil der Piratenkapitän und ich physisch so verschieden sind, er ist ein breiter Mann mit einem großen Bart, und ich … naja, schauen Sie mich an! Aber Peter Lord wollte auf keinen Fall typische Piratenstimmen, kein Yarrrrrrr und so Zeugs. Ich musste meine Stimme also erst finden. Aber dieser ungemein

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alberne, auf clevere Weise kindische Humor bei Aardman ist genau meine Kragenweite. Waren Sie nervös, als Sie im Studio das erste Mal zum Mikrofon gingen? Naja, anfangs war ich ziemlich frustriert. Daheim hatte ich mir den Text selbst laut vorgelesen und fand mich echt brillant. Als ich dann ins Aardman-Studio kam, etwas eingeschüchtert weil die ja ziemlich legendär sind, hat mir Peter Lord eine ausführliche Einführung gegeben in die Figur. Dabei war ich eigentlich der Meinung, ich würde das gar nicht brauchen. Ich wollte nur loslegen, aber als ich endlich dran war, den Mund aufzumachen, kam da nur ein nervöses Quieken raus. Furchtbar! Außerdem gab es da einen technischen Unterschied: Daheim in meiner Küche habe ich ein wundervolles Echo, da konnte ich meine Stimme piratenhaft donnern lassen, aber im Tonstudio sind die Wände so beschaffen, dass es überhaupt kein Echo gibt, und auf einmal klang ich dünn und fad. Aber es half wirklich, dass die Originalfigur des Piratenkapitäns die ganze Zeit bei mir saß, ich schaute ihn immer wieder an. Er inspiriert mich wirklich, besonders sein Bart. Allein schon das Wort: Baaarrrt, damit finde ich schon in die Figur rein.

In manchen Interviews haben Sie schon gesagt, Sie würden nie wieder schauspielen wollen, dann macht es Ihnen offenbar doch wieder Spaß. Wie ist es jetzt gerade? Aaach. Ich habe in den letzten drei Jahren sehr wenig gemacht, was mir extrem gut gefällt. Ich habe überhaupt kein brennendes Verlangen danach, loszugehen und zu spielen. Ich mag allerdings interessante Projekte. Einen Film zu machen wäre interessant, also zu schreiben und Regie zu führen. Und ich habe eine neue Leidenschaft für Autos, auch das ist interessant für mich. Aber ich war nie ein Schauspieler der Sorte, die unbedingt spielen müssen, weil sie sonst zugrunde gehen: „Bring mich zurück ins Theater, Darling, ich MUSS spielen!“ Das habe ich einfach nicht.

FOTOS: SONY PICTURES

SKIP: Wie haben Sie Ihren inneren Piraten gefunden? HUGH GRANT: Ich hab das Script gelesen, die Puppe des Piratenkapitäns genau angeschaut und versucht, eine Stimme zu finden, die genau dazu passt. Bei computergenerierter Animation wird ja oft die Figur dem Sprecher angepasst, so dass man vielleicht ein wenig von Tom Hanks oder Will Smith oder wem auch immer darin erkennen kann. Aber die Aardmans

Was ist das für eine neue Autoleidenschaft? Das ist eigentlich fast zu peinlich, um darüber zu sprechen. Es ist offensichtlich ein Symptom der Midlife-Crisis: Autorennen. Ich gehe auf Autorennreisen, ich lasse mir beibringen, wie man da fahren muss, und wenn ich jetzt ins Bett gehe, lese ich auf meinem iPad alles darüber, wie Kurbelwellen funktionieren oder Bremsen. Es ist seltsam, keine Ahnung woher dieses Interesse kommt.

Hugh Ahoi! Ohne Bart, Dreispitz und Krummsäbel, dafür mit viel Witz und britischem Charme: Hugh Grant ist der wohl ungewöhnlichste Pirat der sieben Weltmeere, als Piratenkapitän komplett unbrauchbar, aber heiß geliebt – nicht nur von der Crew...

Und gibt es konkrete Pläne für einen eigenen Film? Nun, ich habe eine Menge Ideen, aber ich muss doch erst einige andere Dinge abschließen, und dann will ich mich wirklich darauf konzentrieren, wenn endlich einmal nicht den ganzen Tag mein Telefon läutet. Das Einzige, was mich wirklich glücklich macht, ist Kreativität – aber Schauspielerei ist auf der Liste der Dinge, die ich machen will, ganz, ganz unten. Und was ich definitiv nicht mehr spielen will, ist der schrullige, zerrupfte, verliebte Engländer. Das war ich wirklich oft genug. ▶l MAGDALENA MIEDL

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▶l Film

Helden, Monster, Sensationen: In der Fortsetzung von Kampf der Titanen geht es weiter zwischen Göttern und Titanen zur Sache. Diesmal kämpfen an Perseus’ (SAM WORTHINGTON) Seite eine schöne Kriegerin (ROSAMUNDE PIKE), ein König (TOBY KEBBELL) und ein gefallener Gott (BILL NIGHY). Atemberaubend!

Zorn der Titan e FÜRCHTET DEN ZORN der Titanen, denn wer sie gegen sich aufbringt, dessen Ende wird grauenvoll sein! Wer je behauptet hat, die Sagen des griechischen und römischen Altertums seien was für Streber, hat nie genauer nachgelesen bei Homer und Konsorten. Was sich da zwischen Göttern, Halbgöttern, Titanen und Monstern so abspielt, jene Schöpfungen, die sich die alten Griechen einfallen ließen, um abends am Feuer ihre Kinder zu erschrecken und ihre Frauen zum Kuscheln zu motivieren, lassen jeden Superheldencomic wie Kinderkram aussehen. Kenner der Materie wissen das längst und wenden sich immer wieder gern für knallharte Fantasy-Action an Verfilmungen der außerordentlichen Mythen. Mit Kampf der Titanen schuf Regisseur Louis Leterrier 2010 ein bildgewaltiges Werk um den Halbgott Perseus, schöne Prinzessinnen, Meeresungeheuer, Götter und Titanen. Das Remake des Klassikers von 1981 begeisterte das Publikum weltweit, und der Erfolg ließ nur einen Schluss zu: Perseus muss wieder kämpfen!

Nun ist es so weit: Seit Perseus’ Sieg über den Monsterkraken sind zehn Jahre vergangen. Gemeinsam mit seinem kleinen Sohn Helius führt er ein friedliches Leben als Fischer am Meer. Doch der eigentliche Konflikt zwischen Göttern und Titanen ist längst nicht beigelegt: Da die Götter von den Menschen kaum noch verehrt werden, verlieren sie immer weiter ihre Gewalt über die Titanen, die dabei sind, aus ihrem Verlies tief unter der Erde auszubrechen – allen voran ihr grauenerregender Anführer Kronos, Vater der auf Erden herrschenden Götterbrüder Zeus (Liam Neeson), Hades (Ralph Fiennes) und Poseidon (Danny Huston). Eine derart verkorkste Familiengeschichte kann nur eines bedeuten: Chaos, Krieg, Verderben – und das Ende der Welt. Einzig Zeus’ Sohn, der Halbgott Perseus (Sam Worthington mit grandioser David-Hasselhoff-Frisur) könnte die Erde noch retten – denn als halber Mensch ist er in manchen Dingen mächtiger als ein ganzer Gott. Natürlich hat Perseus wenig Lust, in den Kampf zu ziehen, doch

Sandalen, Schwerter, Superkräfte

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als der finstere Hades gemeinsam mit Zeus’ göttlichem Sohn Ares (Édgar Ramírez) auf die finstere Seite der Macht wechselt und gemeinsame Sache mit den fiesen Titanen macht, bleibt ihm nichts anderes mehr übrig. Doch Perseus kämpft nicht alleine: Die schöne Kriegerkönigin Andromeda (Rosamund Pike), Poseidons Sohn, der Halbgott Argenor (Toby Kebbell), und der gefallene Gott Hephaestus (Bill Nighy) kommen zu seiner Unterstützung, als er sich auf den Weg macht, um Zeus zu retten und die Titanen zu besiegen. Regisseur Jonathan Liebesman, jener Mann, der in World Invasion: Battle Los Angeles die Aliens auf die Menschheit losgelassen hatte, inszeniert mit Zorn der Titanen ein wahrhaft atemberaubendes Fantasyabenteuer. Mitverantwortlich für den genialen Look des Films: Kameramann Ben Davis (The Rite – Das Ritual, Kick Ass), Produktionsdesigner Charles Wood (The Italian Job – Jagd auf Millionen, Das A-Team – Der Film), und der Oscar-preisgekrönte Cutter Martin Walsh (Chicago, V wie Vendetta). MM Ein wahrer Augenschmaus!


n en Wääääh, ein Viech! Perseus (Sam Worthington) ist retour mit Cape und Dreizack, um als Superheld aus der griechischen Mythologie weiter für die Freiheit der Menschen von den rachsüchtigen Titanen zu kämpfen. Wie nett von ihm!

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30 03 2012

FANTASY-ACTION. OT: WRATH OF THE TITANS. USA 2012. REGIE: Johnathan Lieberman. BUCH: Dan Mazeau, David Leslie Johnson, Greg Berlanti. KAMERA: Ben Davis. SCHNITT: Martin Walsh. MUSIK: Javier Navarrete. PRODUKTION: Basil Ivanyk, Polly Cohen Johnsen. DARSTELLER: Sam Worthington, Ralph Fiennes, Liam Neeson, Rosamunde Pike, Danny Huston, Édgar Ramirez, Bill Nighy, Toby Kebbell. VERLEIH: Warner. SKIP MÄRZ

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▶l Film SteVen Soderbergh sucht die Herausforderung als actionfilm-regisseur – und findet in Mixed-Martial-arts-ikone gIna Carano die perfekte One-woman-Show irgendwo zwischen Jason Bourne und Jack Bauer. extravagante action mit MIChael FaSSbender, ewan Mcgregor und MIChael douglaS.

Haywire Live and let die. Als „Rambo für den Staat“ (© Die Zeit) ist Mallory Kane erste Wahl – bis sie einem internationalen Geheimdienst-Komplott geopfert werden soll ...

Verraten. alleine. auf der Flucht. als wir Mallory Kane (Gina Carano) kennenlernen, hat sie gerade ein abgelegenes Diner irgendwo im Staat New york unter Beobachtung, muss erst sichergehen, dass man ihr keine Falle gestellt hat, bevor sie hineinschlüpft. Gleich wird Mallory hier einen Mann treffen, aaron (Channing Tatum), kurz mit ihm plaudern. Man hat eine gemeinsame Geschichte, so viel ist klar. Trotzdem bleibt das Gespräch seltsam distanziert. Mallory hat jemand anderen erwartet. Dass aaron aufgetaucht ist, ist kein gutes Zeichen. Sie ist auf alles gefasst ... einen wilden Kampf später sitzt Mallory mit einer Schussverletzung am arm am Steuer eines gestohlenen wagens, am Beifahrersitz der fassungslose autobesitzer, der bald keinen Kopf mehr dafür haben wird, sich um seine nagelneue reisschüssel Sorgen zu machen. Stattdessen wird er von dieser knallharten Kampfmaschine, die ebenso gut einstecken wie austeilen kann, in finstere Geheimdienst-Machenschaften eingeweiht, 066

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von deren existenz der durchschnittliche Steuerzahler lieber nichts wissen will. ex-Marine Mallory Kane ist für eine private Sicherheitsfirma tätig, eine von der Sorte, die jene schmutzigen bis widerlichen aufträge übernimmt, die sogar der wenig zimperlichen Cia zu heikel sind. Vor ein paar wochen in Barcelona schienen Mallory und ihr Team einmal sogar auf der Seite der Guten zu stehen: ein als Geisel festgehaltener chinesischer Dissident konnte erfolgreich befreit werden. Kaum zurück in den USa, ließ sich Mallory von ihrem Chef Kenneth (ewan McGregor) gleich den nächsten einsatz aufschwatzen, nämlich in Dublin als ehefrau des Mi6-agenten Paul (Michael Fassbender) aufzutreten. ▶l

09 03 2012

Action. ot: Haywire. USa 2012. Länge: 93 Min. Regie, KAmeRA & Schnitt: Steven Soderbergh. Buch: Lem Dobbs. muSiK: David Holmes. PRoduKtion: Gregory Jacobs. dARSteLLeR: Gina Carano, Channing Tatum, Michael Fassbender, ewan McGregor, Michael Douglas, antonio Banderas, Bill Paxton, Mathieu Kassovitz. VeRLeih: Constantin.

es sollte Kontakt zu einem Franzosen aufgenommen werden – ein harmloses wochenende. Natürlich stellte sich Mallory schon damals die Frage, warum dann ausgerechnet sie geschickt wird, das beste Pferd im Stall, wenn auch ein esel den auftrag erledigen könnte. Und genau diese vernünftige Portion Misstrauen sollte Mallory letztlich das Leben retten, denn sie hätte Dublin niemals wieder lebend verlassen sollen. Doch jetzt ist Mallory zurück in den USa, und sie wird nicht eher ruhen, bis alle aus dem Verkehr gezogen sind, die sie abservieren wollten. wenn sich ein ausnahme-regisseur wie Soderbergh dem Genre des actionfilms nähert, dann von der Maschek-Seite: am härtesten von allen schlägt hier eine Frau zu, die Superstar-riege verteilt sich auf Nebenrollen und die zahlreichen Nahkampfszenen sind zwar wie anderswo auch spektakulär sehenswert choreographiert, aber um ein eck glaubwürdiger. Somit ist Haywire ein im besten Sinne gefälliger actionkracher – mit dm dem gewissen Soderbergh-etwas.


Ferdinand, 62 Pensionist

Sarina, 22 Studentin

Eigentlich ist Ferdinand der Bücherwurm. Und Sarina diejenige, die sich Hörbücher auf ihren Computer lädt. Nun, die Wiener Büchereien haben für alle was: Neben Gedrucktem gibt es auch DVDs, Computerspiele, E-Books und Hörbücher. Die Büchereien schauen mit 1,5 Millionen Medien darauf, dass dem Kopf nie langweilig ist. Mehr Infos auf www.buechereien.wien.at

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▶l Film

In Kürze werden Chris und Kate (Wahlberg und Beckinsale) in ein brandgefährliches Komplott aus Drogen- und Falschgeld-Schmuggel verwickelt – garantiert ohne unblutigen Ausgang …

CHRIS FARRADAY (Mark Wahlberg) hat ein Problem. Andy (Caleb Landry Jones), der kleine Bruder seiner großen Liebe und Gattin Kate (Kate Beckinsale), hats im großen Stil vergeigt. Und irgendwie ist Chris mit Schuld. Schließlich ist er nicht nur der Sohn der ziemlich berühmten, gefürchteten und aktuell für längere Zeit eingebuchteten Schmugglerlegende Farraday, sondern selbst ein Mann mit Vergangenheit in der Zunft der Schieber heißer Ware. Chris hat jetzt zwar Familie – eine Frau, zwei super erzogene Buben – und eine eigene SecurityTechnik-Firma. Er ist anständig geworden und es gibt nichts, worauf sein Vater stolzer wäre. Aber leider ist diesem Andy nichts Besseres eingefallen, als sich an dem früheren Chris ein Beispiel zu nehmen und im 068

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Auftrag des gefährlich asozialen Koks-Pushers und Gangsters Briggs (fantastisch abgefuckt: Giovanni Ribisi) eine Ladung Marschierpulver aus Panama in einem Containerschiff in die USA zu bringen. Im Hafen von New Orleans fällt die Ladung ins Wasser, weil die Zollbehörde eine Razzia auf dem Schiff durchführt und Andy das Koks im Meer versenkt. Briggs fackelt ob dieser Kunde nicht lange. Mit aller Härte befördert ▶l

16 03 2012

THRILLER. OT: CONTRABAND. USA 2012. LÄNGE: 109 Min. REGIE: Baltasar Kormákur. BUCH: Aaron Guzikowski. KAMERA: Barry Ackroyd. SCHNITT: Elísabet Ronaldsdóttir. MUSIK: Clinton Shorter. PRODUKTION: Tim Bevan, Eric Fellner, Steven Levinson, Baltasar Kormákur, Mark Wahlberg. DARSTELLER: Mark Wahlberg, Kate Beckinsale, Ben Foster, Giovanni Ribisi, Diego Luna, J.K. Simmons, David O’Hara. VERLEIH: UPI.

er Andy ins Krankenhaus und stellt ihm ein Ultimatum. Das kann der natürlich nur mit Hilfe von Chris einhalten. Und so verspricht Chris, das Geld aufzustellen. Als Insider in allen Bereichen des Hafens von New Orleans fällt es ihm nicht schwer, mit Andy und einigen anderen Komplizen in einem Containerschiff anzuheuern, das sich perfekt eignet, um einen Schmuggel-Coup durchzuziehen, der die Probleme lösen soll. In Panama hatte Chris früher Top-Verbindungen zur Falschgeld-Mafia, und auch einen fixen Abnehmer (unglaublich bedrohlich: David O’Hara) für die Unmengen nachgedruckter Dollars hat er noch. So will es Chris machen: zuerst einige Millionen falsche Dollar in die USA schmuggeln und dann für ein paar hunderttausend echte Dollar verkaufen – und damit


Giovanni Ribisi macht Chris als Drogendealer Biggs das Leben besonders schwer – und übertrifft sich selbst bei der Darstellung eines räudigen, versifften Häf’nbruders …

Contraband Ein anständig gewordener Schmuggler verstrickt sich wegen des Bruders seiner Frau in ein von Panama bis New Orleans gesponnenes Komplott aus Drogen und Falschgeld: MARK WAHLBERG in einem smarten Heist-Action-Movie mit Traum-Cast.

Andy auslösen. Aber die erste angebotene Palette voll ungeschnittener Dollar-Druckbögen erweist sich als minderwertig. Da bleibt nur noch ein persönliches Vorsprechen beim neuen Fälscherboss Gonzalo (verwegen und verrückt: Diego Luna), der Chris’ früheren Vertrauensmann scheinbar aus dem Weg geräumt hat. Gonzalo kennt Chris auch. Deswegen weiß er, daß es wirklich gefährlich werden könnte. Und dann macht Andy die nächste riesengroße Dummheit. Aber auch zu Hause in New Orleans spitzen sich die Dinge massiv zu: Kate musste mit den Buben bei Chris’ bestem Freund und Vertrauensmann Sebastian (Ben Foster) untertauchen – ohne zu wissen, dass der mit dem fertigen Biggs unter einer Decke steckt. Es wird brenzlig für alle Beteiligten – und nicht nur

einmal schlittern Chris und Kate arschknapp an einer veritablen Katastrophe vorbei … Ein schwedischer Film war Vorbild für diesen von vorne bis hinten gelungenen US-Krimi, der die Register des modernen Unterhaltungskinos so gekonnt zieht, dass man sich in die besten Zeiten eines Jerry Bruckheimer versetzt fühlt. Mark Wahlberg spielt den strong-and-silent-type absolut in sich ruhend und deutlich zurückhaltender als etwa ein Bruce Willis, aber nicht nur am Rosen-Tattoo im Nacken von Kate Beckinsale erkennen wir unmissverständlich, in welcher sozialen Schicht hier gedealt, geschmuggelt und geschossen wird. Auch Prügel setzt es hier und da – dann aber immer verdient.

Und das bei Top-Besetzung in fast jeder mittelgroßen Rolle. Ben Foster etwa kennen wir aus dem SciFi-Schocker Pandorum, David O’Hara aus Cowboys & Aliens, J.K. Simmons aus Spider-Man und Giovanni Ribisi aus Avatar – auch wenn ihn seine Häfen-Peckerln und die krächzende Ratten-Stimme mehr als maßgeblich verändern. Regisseur Baltasar Kormákur ist übrigens der wahrscheinlich erfolgreichste Filmkünstler Islands – er ist auf seiner schönen Heimatinsel, dem mit Riesenabstand interessantesten Fallbeispiel eines Finanzkrise-Opfers der 0er-Jahre, ein gefeierter Schauspielstar und ebenso erfolgreicher Regisseur. Und Contraband ist sein AG Hollywood-Einstand.

Koks und Falschgeld oder Leben!

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▶l Film

eXklUSIV-INTerVIeW

MArK WAHLBErG

BUSINESS FÜRS LEBEN

fotos: UPI

MArK WAHLBErG ist nicht nur ein bekannter Schauspieler. hinter den kulissen hollywoods ist er ein äußerst erfolgreicher Player und mischt als Produzent in einigen der erfolgreichsten Projekte dieser Tage mit. SkIP hat er in berlin erzählt, was ihm heute wichtig ist.

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„Meine Frau und meine vier Kinder, das wird immer Priorität haben“, sagt Mark Wahlberg. „Mir fällt nichts ein, was ich nicht tun würde, um meine Familie zu schützen.“

SKIP: Du hast deinen neuen Film Contraband auch produziert. Ist das eine Methode, dir selbst gute Rollen zu verschaffen? Mark Wahlberg: Wenn du auf gute Rollen wartest, kannst du lange warten. In unserer Branche muss du aggressiv gute Stoffe unter deine Kontrolle bringen. Wenn die bei uns von einem guten europäischen Film Wind kriegen, ziehen sofort sämtliche Wölfe los und reißen sich um den Stoff. Es gibt unüberschaubar viele Leute, die am Weltmarkt guten Stories hinterherlaufen und versuchen, die Rechte zu kaufen. Da muss man auf Zack sein. Die unabhängige europäische Filmszene birgt am ehesten interessantes Material. Hollywood ist derzeit ein wenig uninspiriert.

identifizieren konnte, die mich an meinen Vater erinnerten … das waren meine großen Helden. In Contraband sehen wir einen mit Flaggen des globalen Bank-Giganten HSBC übersäten Stadtteil von Panama. Hängt dieser Shot mit dem Thema des Films zusammen? Ja. Aber es war nicht meine Entscheidung, dass der Shot da drin ist. Du bist auch Produzent von Martin Scorseses mit Preisen überschütteter TV-Serie Boardwalk Empire. Warum spielst du nicht mit? Ich bin fast lieber hinter als vor der Kamera tätig. Ich habe irgendwann kapiert, dass den unscheinbaren Anzug-Typen alles gehört und sie alles entscheiden. Und ich dachte: Diese Art von Typ will ich sein. Karrieren können sehr kurzlebig sein. Aber eine Geschäftstätigkeit, ein Business, das kann dir ein Leben lang erhalten bleiben. Das kannst du auch an nachfolgende Generationen weitergeben. Berühmt zu sein war gut, als ich jung und Single war. Damals kam ich nach Deutschland, um Mädchen kennenzulernen. Aber diese Tage sind vorbei. Ich bin verheiratet und habe vier Kinder. Ich brauche nicht mehr berühmt sein. Wieviel hat Contraband mit deiner eigenen wilden Jugend zu tun? Ich glaube, dass viel Authentizität in meiner Rolle steckt, und klar bringe ich meine Erfahrungen mit ein, wenn ich eine Rolle spiele. Manche Schauspieler sind darin ausgebildet, Emotionen oder Zustände zu erzeugen. Mir fällt es leichter, aus etwas Realem zu schöpfen.

„Berühmt zu sein war gut, als ich jung und Single war. Damals kam ich hierher, um Mädchen kennenzulernen.“

fotos: UPI

Contraband ist doch eindeutig amerikanisches Entertainmentkino. Betrachtest du dich und deine Arbeit nicht als Teil von „Hollywood“? Ja … weißt du was: Ich liebe Hollywood. Aber ich liebe auch meine Privatsphäre, meine Familie ist mir wichtiger als meine Arbeit … und ich sollte eigentlich überhaupt nicht an irgendwas herumkritisieren angesichts all des Glücks, das ich in meinem Leben gehabt habe. Von dort, wo ich herkomme, hierhin zu kommen, wo ich heute bin, ist wirklich außergewöhnliches Glück.

Aber wie jeder andere in Hollywood versucht du, mit deinen Filmen möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften … Natürlich, klar. Wenn du Filme selbst produzierst, bist du immer an erster Stelle Produzent und denkst wie ein Businessman: Du musst Filme machen, die finanziell erfolgreich sind. Sonst kannst du deinen Job bald nicht mehr weitermachen. Sehr viele Leute haben zwar einen Oscar bekommen, aber schon lange keinen Job mehr. Außerdem liebe ich den geschäftlichen Aspekt am Filmemachen genauso sehr wie den kreativen. Das Produzieren hat sich bei mir ganz natürlich entwickelt, dank meines Talents, Dinge zu managen. Ich kann Leute gut dazu anspornen, ihr Bestmögliches zu geben. Dafür zu sorgen, dass andere zeigen können, was sie draufhaben, empfinde ich als eine sehr befriedigende Erfahrung.

Wird es jemals wieder einen Marky-Mark-Song geben? Ich habe gerade einen Film gemacht, Ted, in dem ich tanzen und singen musste, und das hat mich total angefuckt. Den Film finde ich super. Es ist das Regiedebüt von Family Guy-Erfinder Seth MacFarlane. Seth ist ein extrem witziger und verrückter Typ. Aber das Singen und Tanzen war mir unangenehm. Ich finde es immer ein wenig peinlich.

Contraband steckt voller moralischer Fragestellungen. Helden, die stehlen … steckt da mehr dahinter? Ich bin eben damit groß geworden, dass man zu den bösen Jungs hält. Das war schon immer so. Typen wie etwa James Cagney oder Steve McQueen … Typen, mit denen ich mich

Stimmt es, dass du dir ein Tattoo entfernen hast lassen? Ja. Ich lasse sie alle entfernen. Das ist sehr schmerzhaft. Es ist eine Sache von ein paar Bier und wenigen Stunden, dann hast du so ein Tattoo. Aber es dauert Monate und dutzende Laserchirurgie-Sitzungen, bis du sie wieder los bist. ▶l kurt zechner

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▶l Film

Die Piraten!

Ein Haufen merkwürdiger Typen

Yarr und Ahoi, ihr Landratten! Die Plastilinzauberer von AARDMAN (Wallace & Gromit) schufen ein hinreißendes 3D-Piratenmärchen mit wunderbar schrulligen Figuren, genialem Witz, augenzwinkerndem Abenteuer – und einem sehr gut gelaunten HUGH GRANT als Freibeuterstimme im Original.

Kein Animationsheld kann so hinreißend dreinschauen wie ein Aardman-Männchen: Leinen los für die herzigsten Schrecken der sieben Weltmeere!

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Film, in den man sich auf den ersten Blick verliebt. Mit der geballten Ladung AardmanCharme, der schon die Plastilinhelden Wallace & Gromit, Shaun das Schaf und Konsorten unsterblich gemacht hat, gehen nun Piraten mit umwerfend patscherter Verve aufs Publikum los. Für Die Piraten! verließen sich Regisseur Peter Lord und sein Aardman-Team diesmal allerdings nicht nur auf die bewährte Stop-Motion-Technik mit handmodellierten Figuren, sondern bauten – mit Hilfe der CGIExperten von Sony Animation – auch jede Menge virtuose 3D-Computertricksereien ein, und hoben damit die herrlich schrullige Geschichte auf ein neues Kino-Level. Ganz großer Animationsspaß für Anspruchsvolle KZ aller Altersgruppen! ▶l

30 03 2012

KOMÖDIE. OT: THE PIRATES! BAND OF MISFITS. USA/Großbritannien 2012. LÄNGE: 88 Min. REGIE: Peter Lord, Jeff Newitt. BUCH: Gideon Defoe nach seinem gleichnamigen Roman. KAMERA: Frank Passingham. ART DIRECTION: Matt Perry. MUSIK: Theodore Shapiro. PRODUKTION: Peter Lord, Julie Lockhart, David Sproxton. MIT DEN OV-STIMMEN VON: Hugh Grant, Salma Hayek, David Tennant, Imelda Staunton. VERLEIH: Sony Pictures.

FOTOS: SONY PICTURES

STULPENSTIEFEL, Dreispitz, mächtiger Bart: Keine Frage, er ist der größte aller Piraten! Und deshalb wird der Piratenkapitän (OV-Stimme: Hugh Grant) dieses Jahr auch endlich den Pirat-des-Jahres-Award gewinnen! Ausgeprägtes Selbstbewusstsein ist eine der Grundeigenschaften des fähigen Freibeuters. Leider so ziemlich die einzige, die der Piratenkapitän für sich verbuchen kann – ansonsten sind er und seine Truppe nämlich ein Haufen ziemlicher Loser. Im Wettstreit gegen harte Konkurrenz wie den fiesen Black Bellamy oder gar die feurige Entermesser-Liz (Originalstimme: Salma Hayek!) haben der Kapitän und seine Crew beim Plündern keine Chance: Statt, wie gefordert, riesige

Goldschätze zu erbeuten, entern sie ein Blindgängerschiff nach dem anderen. Bis sie schließlich ausgerechnet in der Kajüte eines Jungforschers namens Charles Darwin landen. Der hat zwar auch nicht die erhofften Pretiosen im Schiffsbauch, erkennt aber mit Kennerblick, dass der wahre Schatz sich längst im Besitz des Kapitäns befindet – er sitzt auf seiner Schulter! Des Kapitäns geliebter zahmer Vogel Polly ist nämlich keineswegs ein Piratenpapagei, sondern ein waschechter Dodo – und das letzte Exemplar seiner Gattung, offiziell sind Dodos schon seit 150 Jahren ausgestorben. Das eröffnet ganz neue Perspektiven. Den Wissenschaftler-des-Jahres-Award zum Beispiel, der ist doch sicher bestens dotiert! Tja, und als sich auch noch Queen Victoria für den seltenen Vogel interessiert, wirds wirklich spannend. Denn die rundliche Königin ist zwar erklärte Feindin aller Piraten, aber sitzt mit ihrem extradicken Popo auf einem riesigen Staatsschatz … Bunt, lebendig und randvoll mit britischem Humor der Extraklasse: Die Piraten! Ein Haufen merkwürdiger Typen ist ein


▶l Film

EXKLUSIV-INTERVIEW

PETER LORD

Mitte der 70er gründete PETER LORD mit Freunden die Aardman-Studios in einem Hinterhofgebäude – heute sind seine hinreißenden Plastilinfiguren internationale Filmstars. SKIP traf den charmanten Briten zum Exklusiv-Talk. bestem Zustand herum, die noch ein halbes Jahrhundert funktionieren würden – und keiner will sie mehr, das sind jetzt Antiquitäten. Wir sind auf digital umgestiegen, und nach einem kurzen nostalgischen Moment finde ich diese Technologie nun wunderbar. Sie macht meinen Job so viel einfacher. Wenn etwas schiefgeht, kann man es sofort richten. Damals, wenn am Set was passiert ist, sich der Hintergrund bewegt hat, was umgefallen oder das Licht ausgegangen ist, das war ein Albtraum! Oder als wir Chicken Run gemacht haben, da haben wir die Flugzsenen mit Nylonfäden gedreht – extrem mühsam. Jetzt habe ich Polly, den Dodo, einfach auf ein Drahtgestell gesetzt, das wir dann digital ausradiert haben. Das war sehr befreiend! Wir haben jetzt bei Aardman ein großes Visual-Effects-Team, und was die alles können, ist großartig. Ein bewegtes Meer, Wolken, Explosionen, Staub ... all das hatten wir vorher nicht.

DER LORD DER SIEBEN MEERE SKIP: Wie sind Sie auf die Geschichte für diesen Film gekommen? PETER LORD: Vor etwa sechs Jahren ist mir zufällig Gideon Defoes Buch in die Hände gefallen, The Pirates! in an Adventure with Scientists (Die Piraten! in einem Abenteuer mit Wissenschaftlern). Ich hab mir sicher schon hunderte Bücher mit dem Gedanken an eine mögliche Verfilmung angesehen, aber keins war in diese Richtung interessant. Aber dieses hat mich so gepackt mit seinem brillanten Witz, ich wusste sofort, das muss ich machen. In diesen wenigen Jahren hat die rasante technische Entwicklung es ermöglicht, dass Piraten! einer der spektakulärsten Aardman-Filme bisher geworden ist. Ja, ohne CGI und ohne Digitaltechnik hätten wir das nie so hingekriegt. Was mich überrascht hat, ist, wie einfach die 3D-Technologie einzusetzen war, das hat den Arbeitsprozess kaum beeinflusst.

Mr. Lord, bei meinem Besuch der Aardman Studios ist mir aufgefallen, dass ich noch nie glücklichere Menschen bei der Arbeit gesehen habe ... Vermutlich gabs grad was Gutes in der Kantine.

FOTOS: SONY PICTURES

„Für mich ist extrem wichtig, unter welchen Umständen Animation gemacht wird. Ich glaube, man spürt den Spirit auf der Leinwand.“

Wie ist Ihre Haltung zur Computertechnik überhaupt? Sind Sie ein Oldschooler, der das alles Neue verachtet, oder haben Sie längst Ihren Frieden damit gemacht? Ich gebe zu, es gibt viele von uns, die das Material Film lieben. In unserem Studio stehen wahrscheinlich 40 35-mm-Kameras in

(lacht) Für mich ist extrem wichtig, unter welchen Umständen Animation gemacht wird. Ich glaube einfach, man spürt den Spirit auf der Leinwand. Bzw. hoffe ich das zumindest, weil deshalb machen wir nun mal die Dinge so, wie wir sie ▶l KURT ZECHNER eben machen.


▶l Film

EXKLUSIV-INTERVIEW

HUGH GRANT

PIRAT PRIVAT Kaum jemand ist unpiratenhafter als HUGH GRANT, der bislang vor allem als verschroben-verknallter Vorzeigebrite in romantischen Komödien sein Unwesen trieb. Genau das will er aber nie mehr wieder tun – viel lieber fährt er Autorennen und lacht über den Humor aus dem Hause AARDMAN. Ein SKIP-Interview mit der Originalstimme des Piratenkapitäns.

„Was ich definitiv nicht mehr spielen will, ist der schrullige, zerrupfte, verliebte Engländer.“ sind old school, also muss man sich da eben der Puppe anpassen. Ich war mir nicht ganz sicher ob das hier funktionieren kann, weil der Piratenkapitän und ich physisch so verschieden sind, er ist ein breiter Mann mit einem großen Bart, und ich … naja, schauen Sie mich an! Aber Peter Lord wollte auf keinen Fall typische Piratenstimmen, kein Yarrrrrrr und so Zeugs. Ich musste meine Stimme also erst finden. Aber dieser ungemein

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alberne, auf clevere Weise kindische Humor bei Aardman ist genau meine Kragenweite. Waren Sie nervös, als Sie im Studio das erste Mal zum Mikrofon gingen? Naja, anfangs war ich ziemlich frustriert. Daheim hatte ich mir den Text selbst laut vorgelesen und fand mich echt brillant. Als ich dann ins Aardman-Studio kam, etwas eingeschüchtert weil die ja ziemlich legendär sind, hat mir Peter Lord eine ausführliche Einführung gegeben in die Figur. Dabei war ich eigentlich der Meinung, ich würde das gar nicht brauchen. Ich wollte nur loslegen, aber als ich endlich dran war, den Mund aufzumachen, kam da nur ein nervöses Quieken raus. Furchtbar! Außerdem gab es da einen technischen Unterschied: Daheim in meiner Küche habe ich ein wundervolles Echo, da konnte ich meine Stimme piratenhaft donnern lassen, aber im Tonstudio sind die Wände so beschaffen, dass es überhaupt kein Echo gibt, und auf einmal klang ich dünn und fad. Aber es half wirklich, dass die Originalfigur des Piratenkapitäns die ganze Zeit bei mir saß, ich schaute ihn immer wieder an. Er inspiriert mich wirklich, besonders sein Bart. Allein schon das Wort: Baaarrrt, damit finde ich schon in die Figur rein.

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SKIP: Wie haben Sie Ihren inneren Piraten gefunden? HUGH GRANT: Ich hab das Script gelesen, die Puppe des Piratenkapitäns genau angeschaut und versucht, eine Stimme zu finden, die genau dazu passt. Bei computergenerierter Animation wird ja oft die Figur dem Sprecher angepasst, so dass man vielleicht ein wenig von Tom Hanks oder Will Smith oder wem auch immer darin erkennen kann. Aber die Aardmans


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In manchen Interviews haben Sie schon gesagt, Sie würden nie wieder schauspielen wollen, dann macht es Ihnen offenbar doch wieder Spaß. Wie ist es jetzt gerade? Aaach. Ich habe in den letzten drei Jahren sehr wenig gemacht, was mir extrem gut gefällt. Ich habe überhaupt kein brennendes Verlangen danach, loszugehen und zu spielen. Ich mag allerdings interessante Projekte. Einen Film zu machen wäre interessant, also zu schreiben und Regie zu führen. Und ich habe eine neue Leidenschaft für Autos, auch das ist interessant für mich. Aber ich war nie ein Schauspieler der Sorte, die unbedingt spielen müssen, weil sie sonst zugrunde gehen: „Bring mich zurück ins Theater, Darling, ich MUSS spielen!“ Das habe ich einfach nicht. Was ist das für eine neue Autoleidenschaft? Das ist eigentlich fast zu peinlich, um darüber zu sprechen. Es ist offensichtlich ein Symptom der Midlife-Crisis: Autorennen. Ich gehe auf Autorennreisen, ich lasse mir beibringen, wie man da fahren muss, und wenn ich jetzt ins Bett gehe, lese ich auf meinem iPad alles darüber, wie Kurbelwellen funktionieren oder Bremsen. Es ist seltsam, keine Ahnung woher dieses Interesse kommt.

Hugh Ahoi! Ohne Bart, Dreispitz und Krummsäbel, dafür mit viel Witz und britischem Charme: Hugh Grant ist der wohl ungewöhnlichste Pirat der sieben Weltmeere, als Piratenkapitän komplett unbrauchbar, aber heiß geliebt – nicht nur von der Crew...

Und gibt es konkrete Pläne für einen eigenen Film? Nun, ich habe eine Menge Ideen, aber ich muss doch erst einige andere Dinge abschließen, und dann will ich mich wirklich darauf konzentrieren, wenn endlich einmal nicht den ganzen Tag mein Telefon läutet. Das Einzige, was mich wirklich glücklich macht, ist Kreativität – aber Schauspielerei ist auf der Liste der Dinge, die ich machen will, ganz, ganz unten. Und was ich definitiv nicht mehr spielen will, ist der schrullige, zerrupfte, verliebte Engländer. Das war ich wirklich oft genug. ▶l MAGDALENA MIEDL


▶l Film Das Harry-Potter-Babyface ist mittlerweile passé: In seiner ersten Rolle nach dem Ende der Kultreihe ist Daniel Radcliffe dem Geheimnis eines mysteriösen Geisterhauses auf der Spur.

Die Frau in Schwarz DANIEL RADCLIFFE ist zurück auf der großen Leinwand. Doch keine Spur von Zauberlehrling Harry Potter: Im schaurigen Goth-Horror-Krimi Die Frau in Schwarz trifft Radcliffe auf ein verwunschenes Geisterhaus und eine diabolische Dame, mit der gar nicht zu spaßen ist. DIE BRITISCHE Softrockband Uriah Heep hat sie in einem ihrer bekanntesten Songs besungen: die Lady in Black. Doch sie hatten beim Schreiben des Songs sicherlich ein etwas anderes Bild im Kopf als Romanautorin Susan Hill, die 1983 ihren Kult-Horrorroman Die Frau in Schwarz veröffentlichte. Denn so gar nicht ladylike geht es in einem entlegenen britischen Örtchen namens Crythin Gifford Ende des 19. Jahrhunderts zu: Die Erscheinung der Frau in Schwarz ist hier gänzlich unerwünscht, denn es mehren sich seit einigen Monaten mysteriöse Zwischenfälle, die vor allem die Kinder im Dorf betreffen. Und alle scheinen sie mit der Frau in Schwarz zusammenzuhängen. So wird auch der junge Londoner Rechtsanwalt Arthur Kipps (Daniel Radcliffe) in die Geschehnisse rund um Crythin Gifford eingeweiht, als er einem eigentlich völlig gewöhnlichen Geschäftsauftrag nachgeht. Im Eel Marsh House, einer alten, heruntergekommenen Villa, die von einem modrigen Sumpfland umringt ist, soll Arthur den Nachlass der verstorbenen Alice Drablow auflösen und anhand der im Haus befindlichen Papiere den letzten Willen der Dame feststellen. Bei seiner Ankunft im verschlafenen Ort trifft er auf misstrauische Dorfbewohner und ge076

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langt nur gegen viel Widerstand zum alten Anwesen. Bereits nach kurzer Zeit wird ihm bewusst, dass an diesem Ort seltsame Dinge vor sich gehen: Laute Schritte im Dunkel der Nacht, unheimliche Stimmen und die Erscheinung der Frau in Schwarz lassen Arthur fast wahnsinnig werden. Doch dem Rat der Dorfbewohner zum Trotz möchte er hinter das Geheimnis des verfluchten Hauses kommen und findet seinen einzigen Helfer in Gutsbesitzer Sam Daily (Ciarán Hinds), der ihm weitere Details über das mysteriöse Anwesen eröffnet … Lord Voldemort und Konsorten mögen vielleicht besiegt sein, doch in Daniel Radcliffes erster Filmhauptrolle nach dem überragenden Erfolg der Harry-Potter-Reihe lässt das ▶l

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HORROR-DRAMA. OT: THE WOMAN IN BLACK. GB/Kanada/Schweden 2012. LÄNGE: 95 Min. REGIE: James Watkins. BUCH: Jane Goldman, nach Susan Hills gleichnamigem Roman. KAMERA: Tim Maurice-Jones. SCHNITT: Jon Harris. MUSIK: Marco Beltrami. PRODUKTION: Richard Jackson, Simon Oakes, Brian Oliver. DARSTELLER: Daniel Radcliffe, Ciarán Hinds, Sophie Stuckey, Misha Handley, Roger Allam, Mary Stockley, Alexia Osborne. VERLEIH: Constantin.

Böse nicht lange auf sich warten: Um hinter das Geheimnis eines alten Spukhauses zu kommen, muss sich Radcliffe als Arthur Kipps seinen eigenen Urängsten stellen. Den ersten Auftritt des britischen Schauspielers nach der Potter-Ära und seinen teils freizügigen Theater-Gastspielen wollten sich zahlreiche US-Kinozuschauer nicht entgehen lassen, was am Startwochenende mit dem zweiten Box-Office-Platz belohnt wurde. Doch den wirklichen Grusel beschwört Horror-Spezialist James Watkins (Eden Lake) und inszeniert die Goth-Geisterhaus-Story ganz in der Tradition der britischen HammerHorrorfilme der 1950er Jahre: Mit viel Liebe zum Detail haucht er der tragischen Geschichte eine unheimlich intensive Atmosphäre ein, die Horrorfans zum wohligen DR Schaudern bringen wird.



▶l Film

Türkis c LENA (Josefine Preuß) ist 19, doch von

der Leichtigkeit der Jugend spürt sie nicht viel. Ihre alleinerziehende Mama Doris (Anna Stieblich), Alt-Hippie und ausgerechnet als Therapeutin tätig, hat sie nämlich total locker und frei und antiautoritär erzogen – und so ist das klassische Gegen-dieEltern-rebellieren völlig nach hinten losgegangen, Lena wurde zur Einzelkämpferin mit chronischer Kontrollitis. Klar hat Lena auch die Matura – bzw. das Abitur, wie es in Deutschland heißt – bravourös absolviert, und Mutter lädt Tochter dafür zum Traumtrip nach Thailand ein. Das kann ja was werden, denkt Lena, und schon im Flugzeug kommts zu Reibereien mit Mit-

Culture Clash im Paradies reisenden: Doris ist genervt vom spießigen Metin Öztürk (Adnan Maral), und Emanze Lena gerät mit dessen Macho-Sohn Cem (Elyas M’Barek) aneinander, der sich seine blöden Sprüche einfach nicht schenken kann. Es wird noch schlimmer. Wegen schwerer

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Unreif auf der Insel.

Wetterprobleme muss das „Es ist so weit. Ich Flugzeug irgendwo im In- habe die Kontrolle verloren. Ich folge dischen Ozean notwas- einem Haufen sern, die Passagiere wer- Migranten durch den über die Notrutschen einen unerschlosauf Rettungsboote evaku- senen Dschungel.“ iert. Chaos, Panik, Wellengang – und so kommt es, dass ausgerechnet Lena und Cem bald darauf auf einer einsamen Insel sitzen, gemeinsam mit Cems jüngerer Schwester Yagmur, einer bekopftuchten Muslima (Pegah Ferydoni), und dem griechischstämmigen, stotternden Berliner Costa (Arnel Taci). „Fuck. Da stürzt man einmal auf einer einsamen Insel ab. Und keine geile Frau dabei“, kommentiert Cem erwartungsgemäß – und Lena resigniert: „Es sieht schlecht aus. Einsame Insel. Ein völlig desozialisierter Macho. Der andere stottert. IQ eventuell nicht messbar. Das Mädchen vollkommen irre.“ Kann also nur Stunden dauern, bis man sich ineinander verliebt. Doris und Metin, die gemeinsam mit dem Rest der Passagiere in Sicherheit gebracht wurden,

geht es ähnlich: Die flippige Eso-Tante und der verklemmte Beamte entdecken unter der strahlenden Sonne ihr Herz füreinander – über Umwege … Wenn zwei Kulturen zu einer werden, dann geht das nicht ganz reibungslos vonstatten – doch Culture Clash kann auch ganz schön komisch sein! Denn je genauer man hinschaut, desto mehr entpuppen sich vermeintliche weltanschauliche Unvereinbarkeiten als ganz universelle menschliche Schwächen … Mit viel klugem Witz und ehrlichem Verständnis für die Lebensrealität der „Generation Multikulti“ schuf Autor Bora Dagtekin, selbst Sohn eines türkischen Vaters und einer deutschen Mutter, die „beste deutsche Fernsehserie seit


Emanze Lena vs Macho Cem, Muslima Yagmur vs Schüchti Costa: Amor war wohl ordentlich bekifft, als er hier seine lustigen Pfeile verschossen hat. Aber was steckt, gilt!

s ch für Anfänger Multikulti wäre so einfach, wenn nicht die Leute alle so schwierig wären! In der mehrfach preisgekrönten TV-Serie raufte sich die türkisch-deutsche Patchwork-Family SchneiderÖztürk unter viel Weh und Witz zusammen – im Kinofilm gibts die bekannten Figuren in einer ganz neuen Familienaufstellung: noch heißer, noch abgedrehter, noch lustiger!

langem“ (FAZ). Nach drei Staffeln kams schließlich im großen Serienfinale zum Sowas-wie-Happyend für die Hauptfiguren Lena und Cem – doch das ist mittlerweile auch schon wieder dreieinhalb Jahre her. Höchste Zeit, das ungleiche Traumpaar wieder aufeinander loszulassen. Dagtekin: „Ich habe seit der ersten Staffel gesagt, wenn man amerikanischer denken würde, würde man überlegen, ob man die Serie ins Kino bringt. Denn die Figuren funktionieren gut im Kinokomödienbereich, gerade wenn man an amerikanische Screwball- oder Family Comedies denkt. Türkisch für Anfänger ist laut und schnell, aber es wird auch mal romantisch.“ Und weil Dagtekin ein bloßes Aufwärmen der Story viel zu langweilig war, spielt Türkisch für Anfänger, der Film, unter ganz neuen Vorzeichen. „Der Reboot ist eine typisch internationale Art der Adaption – Stichwort SpiderMan, Sherlock Holmes, Superman oder Tron. Wir sind stolz, dass wir die ersten sind, die das

in Deutschland gemacht haben. Und die einsame Insel ist vom Gefühl her das größte Setting, das es gibt, ähnlich wie der Weltraum“, meint der Autor. „Es war die beste Idee, aus einem kleinen Fernsehstoff etwas Großes zu machen. So, dass es auch Sinn macht, es ins Kino zu bringen: größere Bilder, größere Geschichte und aufregender!“ Also machte sich das ganze Filmteam auf, um die winzige Insel Koh Kood an der thailändischen Ostküste zu erobern – und den komischen Kulturschock auf eine globale Ebene zu transportieren. GB

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KOMÖDIE. OT: TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER. Deutschland 2012. LÄNGE: 105 Min. BUCH & REGIE: Bora Dagtekin. KAMERA: Torsten Breuer, Benjamin Dernbecher. SCHNITT: Charles Ladmiral. MUSIK: Beckmann, Heuko Maile. PRODUKTION: Lena Schömann, Christian Becker. DARSTELLER: Josefine Preuß, Elyas M’Barek, Anna Stieblich, Adnan Maral, Pegah Ferydoni, Arnel Taci, Katja Riemann. VERLEIH: Constantin.

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▶l Film

Gone Molly Gone: Jills Schwester Molly (Emily Wickersham) ist eines Nachts aus ihrem Bett verschwunden, doch außer Jill (Amanda Seyfried) glaubt keiner an eine Entführung. Und wie ja jeder weiß, hat Jill einen kompletten Knall ...

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eine Frau auf der Jagd: Jill (AmAnDA seyfrieD) ist überzeugt, dass ein Serienkiller ihre Schwester entführt hat – und ganz alleine macht sie sich auf, ihn zur Strecke zu bringen. Hochspannung aus der Feder von Allison Burnett (Underworld: Awakening). Die schlimmsten

Verbrechen sind die, die zu Hause passieren, dort, wo man sich eigentlich sicher fühlen sollte: nicht nur die Tat selbst, sondern auch, dass es keinen Rückzugsort mehr gibt, kein nest, in das man sich flüchten kann, ist entsetzlich traumatisierend. Jill Parrish (Amanda Seyfried) passiert genau das: Als sie spätabends nach einer anstrengenden nachtschicht nach Hause kommt, ist ihre Schwester Molly weg, wie vom erdboden verschluckt. entführt! Und zwar, davon ist Jill überzeugt, von genau jenem Serienkiller, der ein Jahr zuvor sie umbringen wollte und dem sie gerade noch entkommen konnte. eigentlich wollte er sie erwischen, das beenden, was er damals nicht geschafft hatte, und damit die einzige Zeugin beseitigen. Doch jetzt hat er sich an ihrer Schwester vergriffen. Das Problem ist allerdings: Seit damals halten alle Jill für verrückt.

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Angeblich hätte sie sich ihre eigene entführung nur eingebildet – und nun glaubt ihr natürlich keiner, dass Molly in allerhöchster Lebensgefahr schwebt. „Gehen Sie heim, schlafen Sie sich aus!“ ist der wenig hilfreiche Rat der Polizei. Doch Jill hat panische Angst um ihre Schwester: Irgendwo im Wald, in einem erdloch, ist ihre Schwester gefangen, da ist sie sicher. Und nach all dem, was sie über den Wahnsinnigen weiß, bleibt ihr nur noch ganz wenig Zeit. Also macht sich die junge Frau alleine auf eine atemlose Jagd nach einem Killer, dessen existenz sie überhaupt erst beweisen muss, getrieben von ihrer Paranoia, und mühsam im Gleichgewicht gehalten von einem Cocktail aus Psychopharmaka. Die Suche wird noch schwieriger dadurch, dass Jill bald die Polizei auf den Fersen ist – denn die Beamten halten sie inzwischen für geisteskrank. Und immerhin hat sie eine Waffe, mit

der sie den Killer zur Strecke bringen will ... „Klar, wir tricksen unser Publikum ein bisschen aus indem wir vormachen, dass Jill Wahnideen hat“, sagt Amanda Seyfried über ihre zutiefst verstörende Rolle – und das klappt bestens: In Seyfrieds irritierend großen Augen scheint ständig der Irrsinn durchzublitzen, wohl kaum eine andere Darstellerin könnte diese Frau am Rande des nervenzusammenbruchs so überzeugend spielen. Bei Gone stimmt einfach alles: Fantastische Schauspielerei, ein atemberaubendes Drehbuch, rasante Schnitte, stilsichere Kameraführung und ein treibender Soundtrack, der die Spannung bis zum Äußersten steigert: Gone bietet genau das, was der Killer-Thriller-Fan im Kino wünscht. Angstmm schweiß inbegriffen. ▶l

22 03 2012

Thriller. OT: Gone. USA 2012. länge: 94 Min. regie: Heitor Dhalia. Buch: Allison Burnett. Kamera: Michael Grady. SchniTT: John Axelrad. muSiK: David Buckley. PrOduKTiOn: Dan Abrams, Sidney Kimmel, Gary Lucchesi, Tom Rosenberg, Chris Salvaterra. darSTeller: Amanda Seyfried, Jennifer Carpenter, Wes Bentley, Daniel Sunjata, Sebastian Stan, nick Searcy. Verleih: einhorn.



▶l Film

Die vierte Macht

Vom Partytiger zum Terrorverdächtigen: MORITZ BLEIBTREU landet als Society-Journalist in Moskau im Visier des Geheimdiensts – er hat sich, so scheint es, in eine fesche Terroristin verliebt. Doch nichts ist letztlich, wie es scheint …

Das Moskau von heute: Moritz Bleibtreu gerät als Außenseiter ahnungslos in ein fein gesponnenes, potenziell tödliches Netz von Terrorismus, Überwachung und Korruption.

PAUL JENSEN

(Moritz Bleibtreu) ist Berliner Szenejournalist und schon fast selbst A-Promi. Doch all der Glamour hilft nicht gegen seine akute Trennungs-Sinnkrise. Also nimmt er das Angebot, in Moskau das Boulevardmagazin Moscow Match mit seiner Schreibe aufzupimpen, dankend an. Es ist Zeitungsverleger Onjegin (Rade Serbedzija, derzeit auch in In Angelina Jolies In the Land of Blood and Honey zu sehen), der ihn nach Moskau holt, ein enger Freund von Pauls verstorbenem Vater und selbst ein namhafter Aufdeckerjournalist. Kaum in Moskau angekommen, wähnt sich Paul im 7. Lifestyle-Himmel: Er wird in einem todschicken Luxusapartment untergebracht, und sein junger Kollege, der Fotograf Dima (Max Riemelt), schleppt ihn von einer VIPSause zur nächsten: Wodka, Weiber und das ganze wilde Leben. Doch dann der Schock: Vor Pauls Augen wird auf offener Straße ein kritischer Journalist per Kopfschuss hingerichtet. Als kurz darauf Katha (Kasia Smutniak), junge Kollegin einer kleinen, oppositionellen Zeitung, in die Redaktion stürmt und fordert, dass darüber berichtet wird, kann sich Paul nicht länger einreden, dass mit Moskau – und seinem

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Job – alles in Ordnung ist. Er bringt einen kurzen Nachruf in der Klatschspalte und wird sofort vom Herausgeber ins Büro zitiert. Hals über Kopf in die geheimnisvolle Katha verliebt, bemerkt Paul gar nicht, dass der Geheimdienst bereits erste Fotos von ihnen schießt. Kurz später steht Pauls Welt Kopf: Er will Katha bloß zur U-Bahn bringen, als dort eine Bombe explodiert. Als er erwacht, liegt er im Krankenhaus des russischen Ge▶l

09 03 2012

DRAMA. OT: DIE VIERTE MACHT. Deutschland 2012. LÄNGE: 115 Min. BUCH & REGIE: Dennis Gansel. KAMERA: Daniel Gottschalk. SCHNITT: Jochen Retter. MUSIK: Heiko Maile. PRODUKTION: Nina Maag, Thomas Peter Friedl, Nico Hofmann. DARSTELLER: Moritz Bleibtreu, Kasia Smutniak, Max Riemelt, Rade Serbedzija, Stipe Erceg. VERLEIH: UPI.

heimdienstes. Man ist felsenfest davon überzeugt, dass er mit Katha zu den Drahtziehern des Bombenanschlags gehört. Zum Glück hält der tschetschenische HäfenPlatzhirsch Aslan (Mark Ivanir) seine Hand schützend über Paul, der so vor Misshandlungen bewahrt bleibt. Die große Überraschung steht ihm jedoch erst nach seiner plötzlichen Entlassung bevor … Dennis Gansel, Regisseur von Die Welle und Wir sind die Nacht, hat in Moritz Bleibtreu die Traumbesetzung für seinen russischen Medien-Thriller gefunden, der sich auf die Spur von angeblich tschetschenischen Anschlägen macht. Gedreht wurde die internationale Produktion auf Englisch, Moskau selbst wird bis auf wenige Außenaufnahmen überzeugend von Kiew und Berlin dargestellt. Ein packendes wie tagesaktuelles Drama über Liebe, Politik und Gewissen und nicht zuletzt auch über Medienfreiheit und Verantwortung, schillernd und überdrüber wie das Moskauer Nachtleben. JP


▶l Film

EXKLUSIV-INTERVIEW

MORITZ BLEIBTREU

FROM RUSSIA WITH LOVE

Erst Thrill, dann Chill: In Die vierte Macht verschlägt es MORITZ BLEIBTREU als PartyJournalisten nach Russland, beim SKIP-Termin plaudert er gemütlich bei einem Bier über Verschwörungstheorien und Lieblingsfilme. SKIP: Im Film spielen Sie einen richtigen Szenetypen – sind Sie das auch privat? MORITZ BLEIBTREU: Ich bin kein großer Szenemensch. Ab und zu hab ich meine Ausfälle, aber das ist relativ selten geworden. Das macht mich zu sehr kaputt: Beim Alkohol ist es eben nicht mehr wie mit 25, wos am nächsten Tag einfach weitergeht, sondern der Tag ist echt im Arsch. Das tu ich mir einfach nicht mehr an.

FOTOS: UPI (1), ANDREA MÜHLWISCH (1)

Im Film hält Berlin als Moskau her – geht das? Super! Die Frankfurter Allee und die Karl-Marx-Allee machen das auch schon in Die Bourne Identität. Jeder Berliner sagt bei jedem dritten Film, der in Moskau spielt: „Ach, das ist bei mir um die Ecke“. Berlin gibt immer noch ein sehr, sehr gutes Moskau ab.

„Die besten Verschwörungstheorien sind die total abstrusen, etwa, dass alle Menschen Abkömmlinge von Aliens sind.“ Kennen Sie Russland gut? Ja, ich habe 1997 Luna Papa in Tadschikistan gedreht und damals auch Moskau kennengelernt. Ich bin seither regelmäßig da und hab auch die Entwicklung mitbekommen. Die Stadt und das Land verändern sich derzeit massiv. Russland ist natürlich nicht Burma oder Nordkorea, sondern eine sogenannte Demokratie. Das heißt, man muss dort auch solche Filme stattfinden lassen. Das ist ja allen diktatorischen Systemen gemein, dass man dauernd demonstriert, wie wahnsinnig weltoffen man ist, um zu beweisen, dass man keine Diktatur ist. Die Gefängnisszenen im Film sind besonders beklemmend. Waren die auch heftig zu drehen? Es war dort irre kalt! Wir haben in einem ausgedienten Gefängnis in Landshut gedreht. Diese furchtbare Kälte ist körperlich

wahnsinnig anstrengend: Sie macht einen wirklich müde, lähmt einen, irgendwann kann man nicht mehr klar denken, kriegt den Mund nicht mehr auseinander, kann nicht mehr ordentlich reden. Das war schon heftig. Welche Art von Thriller mögen Sie selber am liebsten? Ich schätze den informativen Thriller. Filme wie JFK, wo du Sachen erfährst, die dich dazu bringen, dass du dir auch mal ein Buch zum Thema reinziehst. Auch An jedem verdammten Sonntag von Oliver Stone: Da gehts um Football! Da kenn ich noch nicht einmal die Regeln und bin trotzdem 120 Minuten lang gefesselt!

Busy Bleibtreu: Deutschlands liebstes KinoBraunauge gönnt sich keine Pause, momentan dreht er Filme mit Oskar Roehler und Til Schweiger, danach ist Oliver Hirschbiegel dran.

Was ist Ihre persönliche Lieblingsverschwörungstheorie? Die besten sind natürlich die total abstrusen: Da gibts eine, nach der alle Menschen Abkömmlinge von Aliens sind, die sich seit Vermischung mit der menschlichen Rasse weiterentwickelt haben. Da werden die Außerirdischen dann für die Pyramiden und alles andere, was sich auf dieser Welt bis jetzt nicht erklären ließ, verantwortlich gemacht. Das find ich schon ziemlich abwegig, aber man muss sagen, dass es Leute gibt, die sowas auf eine dermaßen plausible Art erzählen, dass man ▶l JULIA PÜHRINGER sie gern nach Hollywood schicken will.

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▶l Film

Titanic Zum hundertsten Jahrestag der Todesfahrt der Titanic kommt James camerons Opus Magnum wieder ins Kino – in 3D, mit Kate und Leo fast zum Anfassen! Nur die Liebe überlebt: Jack (Leo DiCaprio) und Rose (Kate Winslet) auf der Fahrt ins Ungewisse.

▶l

05 04 2012

DrAMA. OT: TITANIC. USA 1997. LänGe: 207 Minuten. Buch & reGIe: James Cameron. KAMerA: Russell Carpenter. SchnITT: Conrad Buff, James Cameron, Richard A. Harris. MuSIK: James Horner. PrODuKTIOn: James Cameron, Jon Landau. DArSTeLLer: Leonardo DiCaprio, Kate Winslet, Kathy Bates, Billy Zane, Bill Paxton, Jonathan Hyde, Victor Garber, Suzy Amis. VerLeIh: Centfox.

„Ich bIn der KönIg der Welt!“

schreit Jack in den Wind, als er sich am Bug des Ozeandampfers Titanic aufbaut: „King of the world!“ Tausendmal gesehen, tausendmal persifliert, tausend Tränen geweint und tausendmal sich selbst dabei ausgelacht: Was auch immer die Gefühle beim Gedanken an Titanic sind, zweifelsohne hat James Cameron mit seinem legendären Katastrophenepos Filmgeschichte geschrieben. Die herzzerreißende Lovestory zwischen der schönen Erste-Klasse-Passagierin Rose (Kate Winslet), dem Mädchen im Goldenen Käfig, und dem niedlichen Unterdeck-Mitreisenden Jack (Leonardo

DiCaprio), hat Millionen Menschen wieder und wieder zum Heulen gebracht. Für beide Darsteller begründete der Film ihren Weltruhm, und lange – bis zu Avatar, mit dem Cameron seinen eigenen Rekord einstellte – galt Titanic nicht nur als teuerster, sondern auch als erfolgreichster Film aller Zeiten. Vor hundert Jahren, am 14. April 1912, stieß die Titanic auf ihrer Jungfernfahrt mit einem Eisberg zusammen. Anlässlich dieses Jahrestages bringt Cameron sein Meisterstück erneut ins Kino: Mit Hilfe digitaler Nachbearbeitung gibts das Spektakel diesmal in drei Dimensionen – und wem das nicht reicht, den locken vielleicht noch unbekannte Szenen: Ganze zwölf Minuten länger ist die neue Fassung von Titanic. Das einzig Traurige sei vorweg verraten: Das Schiff MM kommt auch diesmal nicht in New York an.

In the Land of Blood and Honey In der Hölle des Bosnienkrieges finden Ajla und Danijel zusammen – doch sie ist Kriegsgefangene, er der Sohn eines Generals … Couragiertes, vielbeachtetes Regiedebüt von angelIna JolIe. Gestern hatte sie noch Zukunft, heute nicht mal mehr Gegenwart: Ajla, Gefangene im Lager.

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23 02 2012

DrAMA. OT: IN THE LAND OF BLOOD AND HONEY. USA 2011. LänGe: 127 Min. Buch & reGIe: Angelina Jolie. KAMerA: Dean Semler. SchnITT: Patricia Rommel. MuSIK: Gabriel Yared. PrODuKTIOn: Angelina Jolie, Graham King, Tim Headington, Tim Moore. DArSTeLLer: Zana Marjanovic, Goran Kostic, Rade Šerbedžia, Vanessa Glodjo. VerLeIh: EMW.

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eIn lauer abend in Bosnien-Herzegowinas Hauptstadt Sarajewo. Künstlerin Ajla (Zana Marjanovic) freut sich auf ihr Rendezvous mit Polizist Danijel (Goran Kostic). In einem kleinen Lokal, tanzen die beiden ins … Plötzlich ein Knall, Schutt, Staub, Schmerzensschreie. Es ist Krieg. Die Bosnierin Ajla und der Serbe Danijel stehen jetzt auf verschiedenen Seiten. In und um Sarajewo, bis vor kurzem noch eine blühende Metropole, spielen sich entsetzliche Szenen ab. Das Land ist in zwei bitter verfeindete, schwer bewaffnete Fronten geteilt. Serbische Truppen stürmen Aijlas Neubauwohnung

und verschleppen sie in ein Militärlager, wo sie den Soldaten zu Diensten sein muss – auf jede erdenkliche Weise. Dann übernimmt der Sohn eines serbischen Generals (Rade Šerbedžia) das Kommando im Lager: Danijel … Nicht einmal eine Flugstunde entfernt vom satten Österreich tobte 1992–95 ein Krieg, dessen tiefe Wunden längst nicht ansatzweise verheilt sind. Eine mutige Entscheidung von Angelina Jolie, den sicheren Medienrummel um ihr Regiedebüt in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen und mit ihrer kontroversiellen, ehrlichen Geschichte die Augen der Welt auf einen Kriegsschauplatz zu richten, der 20 Jahre GB zuvor im toten Winkel der Öffentlichkeit lag. Das Interview mit Angelina Jolie findest du auf Seite 24.


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▶l Film Wasser und Gold: Statist Daniel (Juan Carlos Aduviri, l.) hat viel mehr mit seiner Rolle des aufständischen Häuptlings gemeinsam, als Regisseur Sebastián (Gael García Bernal, u.) ahnt.

Ein Filmdreh mitten im Wasserkrieg. Gael García Bernal als idealistischer Jungregisseur gerät in Bolivien zwischen die Fronten – und muss sich entscheiden: grandioses, engagiertes Kino nach einem Drehbuch von Paul laverty (The Wind That Shakes The Barley).

Und dann der Regen Die meisten Konflikte finden so weit

am Rande unserer aufmerksamkeit statt, dass wir sie gleich wieder vergessen. So etwa jener Krieg ums Wasser, der im Jahr 2000 in Bolivien tobte: Ein internationaler Konzern hat die Wasservorräte der Region Chochabamba aufgekauft und verbietet die nutzung eigener Brunnen. nach empfindlichen Preiserhöhungen wird es sogar verboten, Regenwasser aufzufangen – ein untragbarer Zustand. Der junge spanische Regisseur Sebastián (Gael García Bernal) ist in Hochstimmung: Er dreht sein erstes großes Projekt, eine neuerzählung um Christoph Kolumbus und die Gier der christlichen Kolonialherren nach Gold und land. um Geld zu sparen, dreht man in den bolivianischen anden und nicht

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in der Karibik, dem historisch korrekten Ort. Schon beim ersten Castingtermin aber kommt das Projekt ins Stolpern: Statt einer Handvoll leute kommen hunderte menschen für ein paar Statistenrollen. Produzent Costa (luis Tosar) ist entsetzt – was das wieder kostet! als ein junger indígena, Daniel (Juan Carlos aduviri), vehement auf sein Recht pocht, angehört zu werden, gibt Sebastián nach: Jeder Einzelne darf vorsprechen. Daniel bekommt die Rolle als aufständischer Häuptling Hatuey, und auch seine junge Tochter wird mitspielen. Die Dreharbeiten beginnen, die mitgebrachten spanischen Star-Schauspieler leben sich in ihre Rollen hinein. Die Darsteller der indios hingegen haben ihren eigenen Kampf auszufechten: Daniel ist im Krieg um die Wasservorräte der Gegend einer der anführer und bringt sich – und damit die gesamte Filmproduktion – in Gefahr. Der Konflikt eskaliert, die heile Filmwelt wird immer mehr von der Realität überdeckt: Was zu Kolumbus’ Zeiten das Gold war, das vom Rohstoff zum Druckmittel der Kolonialherren wurde,

ist jetzt das Wasser. Bald fliegen Steine, die Regierung geht mit Schlagstöcken gegen die Protestierenden vor. Sebastián und Costa stehen vor der Entscheidung: Weiterdrehen? Die Produktion abbrechen? und dann verschwindet Daniels Tochter, die inzwischen allen ans Herz gewachsen ist ... nach einem Drehbuch von Ken loachs lieblingsautor Paul laverty, drehte die spanische Regisseurin icíar Bollaín einen aufregenden Film, der seinesgleichen sucht: und dann der Regen ist eine fantastische Dramatisierung eines missstandes, eine intelligente Parabel über die mechanismen von Kolonialisierung und Weltwirtschaft, und dabei ein fesselnder Thriller, der seit seiner Berlinale-Premiere 2011 Publikums- und Kritikerpreise auf der mm ganzen Welt abgeräumt hat. ▶l

23 03 2012

Thriller. OT: TamBién la lluvia. Spanien/ mexiko/Frankreich 2010. länge: 104 min. regie: icíar Bollaín. Buch: Paul laverty. Kamera: alex Catalán. SchniTT: Ángel Hernández Zoido. muSiK: alberto iglesias. PrOduKTiOn: Juan Gordon. darSTeller: luis Tosar, Gael García Bernal, Juan Carlos aduviri, Karra Elajalde, Cassandra Ciangherotti, Carlos Santos. Verleih: Polyfilm.


▶l Film

Spanien Ein Flüchtling, eine Künstlerin, ein gewalttätiger Ex und ein Spielsüchtiger: ANJA SALOMONOWITZ (Kurz davor ist es passiert) verquickt in ihrem Spielfilm-Debüt vier Schicksale zu einer intensiven, bis zum überraschenden Ende packenden Geschichte um Liebe und Begehren.

MITTEN IN DER NACHT, auf ei-

ner einsamen Landstraße. Plötzlich ein schwerer Unfall: Kastenwagen gegen PKW, Frontalkollision, beide Fahrer sofort tot. Nach einer Schrecksekunde öffnet sich das Heck des Kastenwagens, ein anscheinend Unverletzter steigt heraus, überprüft die Lage, verschwindet in der Landschaft: Sava (großartig: ClaireDenis-Stammschauspieler Grégoire Colin). Erst als ihn am nächsten Tag der Pfarrer eines winzigen niederösterreichischen Nests aufgreift, merkt Sava, dass er nicht wie mit dem Schlepper ausgemacht in Spanien gelandet ist, sondern in der Austro-Pampa. Tja. Sava, handwerkliches Multitalent, macht sich erstmal in der Pfarre nützlich, alles andere wird sich weisen. Zum Beispiel die Sache mit Magdalena (Tatjana Alexander), schwer traumatisierte Künstlerin. Sie leidet massiv unter der irren Eifersucht ihres gewalttätigen Ex-Mannes Albert (Cornelius Obonya), einem Fremdenpolizisten mit fragwürdigen Motiven. Magdalena schleppt des Nachts Zufallsbekanntschaften in ihre Wohnung, während Albert in Agonie vor ihrem Haus wacht, und am Tag fährt sie raus nach Niederösterreich – die alte Kirche renovieren, in der auch Sava werkelt. Hier findet sie Frieden, und dann auch Liebe.

Einer der Typen, die Magdalena abschleppt, ist Gabriel (Lukas Miko). Gabriel ist Baggerfahrer, hat eine liebe Frau, zwei kleine Kinder und ein riesiges Problem: Er ist spielsüchtig. In Wiens 24-Stunden-Spielhöllen verheizt er seinen Lohn, seine Ersparnisse, das Goldkettchen der Tochter. Schließlich landet er bei einem Kredithai – in dessen Hinterzimmer nicht nur Geldgeschäfte abgewickelt werden. Der Mann beschäftigt sich auch mit anderen lukrativen Illegalitäten. Schlepperei zum Beispiel … Die österreichische Filmemacherin Anja Salomonowitz, die bisher mit ihren Dokumentarfilmen wie Das wirst du nie verstehen oder Kurz davor ist es passiert Aufmerksamkeit erregte, legt nun ihr Spielfilm-Debüt vor: Spanien ist ein sorgfältig inszeniertes, enorm vielschichtiges Drama um menschliche Abgründe, seelische Ausnahmezustände, um Liebe in der Krise – und spätestens wenn sich am unerwarteten Ende alle Handlungsstränge zu einem Ganzen organisch zusammenfügen, wird klar, warum Spanien nicht nur in die Forum-Schiene der diesjährigen Berlinale geladen wurde, sondern auch als gelungenes Beispiel des österreichischen Filmschaffens die heurige Diagonale GB eröffnen wird. Ein Interview mit Cornelius Obonya findest du auf Seite 36.

Sava will nach Spanien, Albert will Magdalena zurück, Magdalena will endlich Ruhe von Albert, und Gabriel will sich selbst besiegen – und als sich ihrer aller Wege kreuzen, nimmt das Schicksal seinen Lauf.

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23 03 2012

DRAMA. OT: SPANIEN. Österreich 2012. LÄNGE: 102 Min. REGIE: Anja Salomonowitz. BUCH: Dimitré Dinev, Anja Salomonowitz. KAMERA: Sebastian Pfaffenbichler. SCHNITT: Frédéric Fichefet. MUSIK: Max Richter. PRODUKTION: Danny Krausz, Kurt Stocker. DARSTELLER: Grégoire Colin, Tatjana Alexander, Cornelius Obonya, Lukas Miko, Stefanie Dvorak, Wolf Bachofner. VERLEIH: Filmladen.

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Die Summe meiner einzelnen Teile Ein erfolgreicher Mathematiker versucht nach einem Zusammenbruch wieder Halt im Leben zu finden: Hans Weingartner (Das weiße Rauschen, Die fetten Jahre sind vorbei) erforscht in seinem Psychodrama erneut die Realität abseits der Normalität.

Ein obdachloses Mathematikgenie und der verwaiste Sohn einer Drogentoten: zwei ungleiche Freunde, die einander ähnlicher sind, als sie denken.

endlicH darf Martin Blunt (Peter Schneider) wieder raus. Durchatmen, ohne Bewachung eigene Schritte machen. in seinem alten Leben war der hochbegabte Mathematiker ein respektabler Mann mit tollem Job und hinreißender Freundin, dann warf ihn ein psychischer Zusammenbruch völlig aus der Bahn und in die Psychiatrie. Jetzt will er seinen alten Platz in der Gesellschaft zurück. Doch die frühere Freundin (Julia Jentsch) ist längst mit einem anderen glücklich, sein Ex-Boss teilt ihm mit, dass unter „diesen umständen“ eine Rückkehr an seinen ehemaligen Arbeitsplatz ausgeschlossen sei – und so gibts statt eines bequemen ▶l

30 03 2012

Psychodrama. oT: DiE SuMME MEiNER EiNZELNEN TEiLE. Deutschland 2012. Länge: 120 Min. Buch & regie: Hans Weingartner, Cüneyt Kaya. Kamera: Henner Besuch. schniTT: Andreas Wodraschke, Dirk Oetelshoven. musiK: ian Hooper, The Mighty Oaks. ProduKTion: Hans Weingartner, Jonas Dornbach. darsTeLLer: Peter Schneider, Timur Massold, Henrike von Kuick, Julia Jentsch. VerLeih: Einhorn.

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sKiP März

Neustarts in einem chicen Penthouse einen unsanften Realitycheck mit dem versifften Teppichboden einer grindigen, winzigen Wohnung „vom Amt“. und auch das geht nicht lange gut. Martin, ziellos und verloren, nimmt seine Medikamente nicht und beginnt wieder zu trinken. Er fliegt aus der Sozialwohnung und lebt von nun an auf der Straße: frierend, hungrig und ziemlich irre. Bis er Viktor (Timur Massold) unter seine Fittiche nimmt – oder ist es umgekehrt? Viktor ist 11, kommt aus der ukraine und lebt seit dem Tod seiner drogensüchtigen Mutter in ständiger Angst vor Jugendamt, Abschiebung oder Schlimmerem. Martin beschützt Viktor vor halbstarken Rowdies, Viktor zeigt ihm dafür, wie man auf der Straße überlebt. Gemeinsam trotzen die beiden dem langen Berliner Winter, suchen vergebens bei Martins verbittertem, gewalttätigem Vater Schutz und finden schließlich in den riesigen Wäldern nördlich der Hauptstadt sowas wie ein Zuhause. Aus zusammengesuchtem und

-gefladertem Gerümpel, aus Holz und Steinen bauen sie eine kleine Hütte – und je stabiler die wird, desto stabiler scheint auch Martins Psyche zu werden. Keine Auszucker mehr wie noch vor kurzem, als er einer Frau neben sich in der S-Bahn das Rätselheft entriss und die Sudoku-Aufgabe löste, weil die sich so blöd angestellt hatte. Stattdessen kehrt in ihm Ruhe ein, erstmals seit Monaten, nein, Jahren. Doch innere Freiheit ist in unserer heutigen Gesellschaft eine unerwünschte Eigenschaft … Der Filmemacher und studierte Neuropsychologe Hans Weingartner beschäftigt sich in seinen Filmen meist mit der unüberbrückbaren Diskrepanz zwischen innerer und äußerer ungerechtigkeit, zwischen dem Können, dem Wollen, dem Dürfen und dem Müssen. Die Summe meiner einzelnen Teile ist nicht nur die Geschichte einer verbeulten Seele, sondern auch eine messerscharfe Analyse der dunklen Seiten des Shopping-Zeitalters – gB mit überraschendem Ende.


▶l Film

EXKLUSIV-INTERVIEW

HANS WEINGARTNER

HANS WEINGARTNER, 1970 in Vorarlberg geboren, ist Spezialist für die filmische Erforschung des seelischen und gesellschaftlichen Notstands. SKIP traf ihn zum Vieraugengespräch in seiner Wahlheimat Berlin.

QUERSUMME SKIP: Wie hat Sie diese Geschichte gefunden? HANS WEINGARTNER: Gut gestellt, die Frage. Meistens sagt mans ja umgekehrt – und in diesem Fall stimmt die Version wirklich. Es war auch nicht unkompliziert, die Geschichte kam aus verschiedenen Richtungen. Einerseits wollte ich was Soziales machen, weil sich Deutschland gerade extrem auseinanderdividiert. Deutschland geht den amerikanischen Weg, das bekommt man in Österreich vielleicht gar nicht so mit. Es werden immer mehr Billigjobs eingeführt und Sozialleistungen gekürzt. Alles, um Deutschland „wettbewerbsfähig“ zu halten. Bei der Recherche war ich ein paar Wochen mit einem Gerichtsvollzieher unterwegs, der die Leute auf die Straße setzt, die wirklich ganz unten gelandet sind. Ich wollte eigentlich einen Film über Gerichtsvollzieher machen, aber dann hat mich das Schicksal der Betroffenen so bewegt, dass ich mir dachte, ich mach das jetzt aus deren Perspektive. Es geht letztendlich um jemanden, der zu sensibel und nicht fit genug ist, um im Wettbewerbskampf der modernen Arbeitswelt mitzuhalten.

oder ein Zivilisationsprodukt? Und wie sehr lasse ich mich eigentlich beurteilen?“ Man wird ja permanent beurteilt von morgens bis abends. Inzwischen nicht mehr allein in der Realität sondern auch noch auf Facebook. Man definiert sich ja auch hauptsächlich über seine Funktion. Man darf nicht mehr einfach nur existieren, man muss immer was leisten. Diese Funktionalisierung ist inzwischen schon eine Selbstverständlichkeit geworden. Du als Filmemacher bist da ja noch exponierter. Du wirst ja gewissermaßen von Berufs wegen beurteilt. Das habe ich mittelweile gelernt, zu trennen. Wenn du etwas über meine Filme sagst, sagst du damit nicht unbedingt auch etwas über mich. ▶l GINI BRENNER

Hauptdarsteller Peter Schneider schafft perfekt die schwierige Gratwanderung zwischen zu übertrieben und zu distanziert … Das ist immer die Gefahr, wenn Wahnsinn dargestellt werden soll. Das ist für jeden Schauspieler natürlich ein Fest, dann packt der richtig aus und gibt Gas, das hat dann aber meistens nichts mit der Realität zu tun. Peter hat sehr viel recherchiert, war auch in verschiedenen Psychiatrien, und ist wochenlang als Martin Blunt durch Leipzig gelaufen, um zu schauen, wie die Leute auf ihn reagieren.

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (2)

„Man darf nicht mehr einfach nur existieren, man muss immer was leisten.“ Im Film beginnt dieser Martin Blunt, im Wald, beim Selber-Sachen-machen, sich selbst wiederzufinden. Was bedeutet für dich das Zurück-zur-Natur-Prinzip? Ein Rückschritt kann auch eine Selbstfindung sein. Natürlich können wir jetzt nicht alle in die Wälder zurück und dort in Hütten leben. Aber darum gehts auch gar nicht, in einem Film gehts ja nicht um konkrete Handlungsanleitungen. Genausowenig gehts mir darum, dass jetzt die Jugend der Welt loszieht und in Villen einbricht wie in Die fetten Jahre sind vorbei. Es geht um die grundsätzlichen Fragen, die dabei aufgeworfen werden. Ich finds schön, wenn der Film dazu anregt, darüber nachzudenken: „Wer bin ich eigentlich – bin ich noch ich selbst

Wir sind alle Piraten? Nein, das sind wir nicht! Die coole Augenklappe ist nicht etwa ein politisches Statement – Hans Weingartner durchlitt gerade eine heftige Bindehautentzündung.


▶l Film

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23 03 2012

PSYCHODRAMA. OT: TAKE SHELTER. USA 2011. LÄNGE: 123 Min. BUCH & REGIE: Jeff Nichols. KAMERA: Adam Stone. SCHNITT: Parke Gregg. MUSIK: David Wingo. PRODUKTION: Tyler Davidson, Sophia Lin. DARSTELLER: Michael Shannon, Jessica Chastain, Shea Whigham, Kathy Baker, Lisa Gay Hamilton, Tova Stewart, Ray McKinnon. VERLEIH: Filmladen.

Take Shelter

Stürmische Zeiten. Kündigen die apokalyptischen Visionen eines Familienvaters (intensiv: MICHAEL SHANNON) wirklich eine bevorstehende Katastrophe an oder sind sie erste Anzeichen für eine Geisteskrankheit? Brillant geschriebenes und gespieltes Psychodrama.

EIN GUTES LEBEN.

Curtis (Michael Shannon) kann zufrieden sein, er hat es wirklich gut erwischt. Mit seiner Frau Samantha (Jessica Chastain) und der sechsjährigen Tochter Hannah – sie ist taub, mit einer Operation soll ihre Hörfähigkeit aber demnächst hergestellt werden – teilt er ein liebevolles Zuhause im ländlichen Ohio. Zwar ist das Geld knapp, doch man kommt über die Runden. Bei Hannahs Förderung wird nicht gespart, sogar eine Urlaubsreise ab und zu geht sich für die Familie aus. Was aber, wenn alles, was Curtis am Herzen liegt, plötzlich in Gefahr ist? Die Frau, die Tochter, das gute Leben – bedroht von etwas, das weder greifbar noch konkret oder erklärbar ist; nur Curtis nimmt die Bedrohung überhaupt wahr. Dunkle Sturmwolken brauen sich zusammen, es fällt schwarzer, öliger Regen, Vögelschwärme am Himmel erscheinen mit einem Mal bedroh-

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lich. Ohio ist Tornado-Gebiet, ein Sturm also? Doch was Curtis widerfährt, die zunehmende Intensität seiner nächtlichen Albträume und der Visionen, die ihn tagsüber immer häufiger heimsuchen, entzieht sich jeder Logik. Immer irrationaler wird Curtis’ Verhalten, der sich zwar einer Psychologin anvertraut, seine Familie und Freunde aber im Unklaren darüber lässt, was sich in ihm abspielt; warum er auf einmal den Familienhund weggibt; oder warum er plötzlich wie besessen am Ausbau des Tornado-Schutzbunkers arbeitet. Ein Besuch bei seiner Mutter (Kathy Baker) eröffnet schließlich eine weitere

Dimension der Ereignisse: Die Frau leidet an paranoider Schizophrenie, ausgebrochen ist die Krankheit als sie so alt war wie Curtis jetzt. Also doch eine schwere psychische Störung? Curtis ist zerrissen zwischen der Überzeugung, an Wahnvorstellungen zu leiden, und dem gleichzeitigen festen Glauben an das Eintreten einer Katastrophe. Er weiß nur eines ganz sicher: Er muss seine Familie beschützen, ob vor der Apokalypse oder sich selbst ... Fürchten, aber wovor? Der wunderbare Michael Shannon (TV-Serie Boardwalk Empire, oscarnominiert für Zeiten des Aufruhrs) liefert als verletzlich-verstörter Familienvater mit intensiv-zurückhaltendem Spiel eine senDM sationelle Performance ab.

Das Ende ist nah. Wirklich? Michael Shannon einmal mehr als grandiosfurchtloser Charakterdarsteller zwischen Realität und Albtraum.


▶l Film

Spieglein Spieglein Böse, böse! JULIA ROBERTS liefert sich als herrlich intrigante Königin ein flottes Duell mit dem schönen Schneewittchen (LILY COLLINS). In der Prinzenrolle: ARMIE HAMMER. Grimm, abgestaubt: Hier gibts die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen.

KÖNIGIN ZU SEIN,

ist auch nicht mehr, was es einmal war. Im Geldspeicher herrscht gähnende Leere, die Stieftochter hat sich zu einem wunderhübschen jungen Ding ausgewachsen, und den Hofstaat herumzukommandieren ist auf Dauer auch nicht abendfüllend. Kein Wunder, dass sich da um die Augen Krähenfüße bemerkbar machen. Krähenfüße!! Dazu dieser vorlaute magische Spiegel, der nicht weiß, wann eine kleine Notlüge angebracht wäre. Die Schönste im ganzen Land? Schneewittchen! Die Königin (Julia Roberts) nimmt schließlich ihre ganze Boshaftigkeit zusammen und ersinnt den rettenden Plan: Schneewittchen (Lily Collins) wird in den Wald verbannt. Und das Glück scheint sich für die zickige Herrscherin tatsächlich zu wenden, taucht am Horizont doch ein schnuckeliger, heiratsfähiger

und nicht zuletzt wohlhabender Prinz (Armie Hammer) auf. Flugs hineingezwängt ins Korsett für die schlanke Linie und den Prinzen mit einem Zaubertrank gefügig gemacht – das Happyend ist praktisch schon greifbar, würde nicht plötzlich dieses nichtsnutzige Schneewittchen dreinpfuschen. Und was hat sie denn da im Schlepptau? Sieben Zwerge? Genau, mit diesen Kleinkriminellen als Verstärkung, will sich Schneewittchen nämlich das Königreich unter den Nagel reißen. Und den Prinzen auch gleich, der ist nämlich wirklich niedlich, da muss Schneewittchen DM ihrer Stiefmutter recht geben ...

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05 04 2012

KOMÖDIE. OT: MIRROR MIRROR. USA 2012. REGIE: Tarsem Singh. BUCH: Melisa Wallack, Jason Keller. KAMERA: Brendan Galvin. SCHNITT: Robert Duffy, Nick Moore. MUSIK: Alan Menken. PRODUKTION: Bernie Goldmann, Ryan Kavanaugh, Brett Ratner. DARSTELLER: Julia Roberts, Lily Collins, Armie Hammer, Sean Bean, Nathan Lane, Mare Winningham. VERLEIH: EMW.

Best Exotic Marigold Hotel Britische Pensionisten in einer angeblichen Luxus-Seniorenresidenz in Mumbai: Herrlich übermütige Bestsellerverfilmung mit JUDI DENCH, TOM WILKINSON und BILL NIGHY. Alles bunt und wunderbar: Evelyn (Judi Dench) macht sich mutig auf ins Unbekannte – doch Indien hält einige Überraschungen bereit.

SIE KOMMEN ALLE mit Sorgen im Gepäck:

Evelyn (Judy Dench), frisch verwitwet und mittellos, kann sich das Leben in England nicht mehr leisten. Ex-Richter Graham (Tom Wilkinson) sucht nach seiner glücklichen Jugend. Douglas (Bill Nighy) und Jean (Penelope Wilton) sind seit Jahrzehnten verheiratet, obwohl sie einander nichtmal mögen. Muriel (Maggie Smith) braucht eine neue Hüfte, doch daheim ist die die Warteliste für die Operation lang. Und Norman (Ronald Pickup) ist, genauso wie Madge (Celia Imrie), auf der Suche nach frischer Liebe. Gemeinsam reisen die älteren Herrschaften in das Best Exotic Marigold Hotel, von dem der Prospekt versprochen hatte, es sei eine Luxusresidenz, in der Senioren ihren goldenen Lebensabend verbringen können. Der blumige Empfang des blutjungen Managers Sonny (Dev Patel,

Slumdog Millionär) klingt tatsächlich, als stünden die Briten an der Pforte zum Paradies – doch wie sich herausstellt, ist das Hotel eine Bruchbude: Fließend Wasser, Strom und Telefon sind nur gelegentlich vorhanden, das Essen, der Lärm, der Dreck – eine Zumutung. Doch wer sich hineinwagt ins Abenteuer Indien, wird reich belohnt: Für jeden hält das Marigold Hotel eine spezielle Überraschung bereit … John Madden (Shakespeare in Love) inszenierte eine hinreißende, lebensbejahende Ensemblekomödie, die riesige Lust aufs Verreisen macht – und auf die Liebe, MM egal in welchem Lebensalter.

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16 03 2012

KOMÖDIE. OT: BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL. GB 2012. LÄNGE: 123 Min. REGIE: John Madden. BUCH: Ol Parker nach dem Roman von Deborah Moggach. KAMERA: Ben Davis. SCHNITT: Chris Gill. MUSIK: Thomas Newman. PRODUKTION: Graham Broadbent, Pete Czernin. DARSTELLER: Judi Dench, Tom Wilkinson, Maggie Smith, Bill Nighy, Dev Patel, Ronald Pickup, Celia Imrie, Penelope Wilton. VERLEIH: Centfox.

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▶l Film

Sarahs Schlüssel

Julie (Kristin Scott Thomas) ist einem entsetzlichen Geheimnis auf der Spur: Just aus der Wohnung, in der seit Jahrzehnten die Familie ihres Mannes lebt, ist 1942 ein kleines jüdisches Mädchen verschleppt worden.

Journalistin Julie (Kristin Scott Thomas) kommt einem Drama auf die Spur, das sich in den 40er-Jahren just in ihrer neuen Pariser Wohnung abgespielt hat: packendes Zeitgeschichtsdrama um das Verbrechen der schweigenden Mitwisserschaft am Judenmord.

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Eltern weggezerrt, in das grauenvolle Rund des Velodroms. Sie weiß, sie muss ihren Bruder rauslassen, der verdurstet sonst, verhungert, erstickt, kaum auszudenken. An den Wachen führt jedoch kein Weg vorbei. Im Transitlager erst, getrennt von ihren Eltern, mit schwerem Keuchhusten, aber irgendwie lebendig, schafft sie es, zu entkommen. Sie muss dringend nach Paris, einen kleinen Buben hinter einer Tapetentür retten. Doch ohne Hilfe wird sie das niemals schaffen. Paris, in der Gegenwart. Julie (Kristin Scott Thomas) ist amerikanische Journalistin, und will demnächst ihren französischen Mann heiraten. Gemeinsam plant man, in die Wohnung zu ziehen, die seit 1942 im Besitz der Familie ist. Ganz plötzlich wurde das Apartment damals frei. Julie schreibt an einer großen Reportage zum Jahrestag der Razzia des Win-

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09 03 2012

Drama. OT: Elle s’appelait Sarah. Frankreich 2010. Länge: 104 Min. Regie: Gilles Paquet-Brenner. Buch: Gilles Paquet-Brenner, Serge Joncour nach dem Roman von Tatiana De Rosnay. Kamera: Pascal Ridao. Schnitt: Hervé Schneid. Musik: Max Richter. Produktion: Stéphane Marsil. Darsteller: Kristin Scott Thomas, Mélusine Mayance, Niels Arestrup, Frédéric Pierrot, Michel Duchaussoy, Dominique Frot, Natasha Mashkevich, Gisèle Casadesus, Aidan Quinn. Verleih: Polyfilm.

foto: Polyfilm

Es passierte mitten in Paris: Im Morgengrauen des 16. Juli 1942 verhafteten französische Polizisten – keine deutschen Schergen! – in der ganzen Stadt jüdische Familien in einer beispiellosen Razzia. Insgesamt 13.000 Menschen wurden in das Vélodrome d’Hiver gesperrt, eine Sporthalle mit Radrennbahn, tagelang, unter unerträglichen Bedingungen, bis sie weiter in ein Transitlager außerhalb der Stadt und dann in Konzentrationslager transportiert wurden. Die kleine Sarah (Mélusine Mayance) ist zehn Jahre alt, als die Polizei an der Tür klopft. In fliegender Hast überredet sie ihren kleinen Bruder, sich hinter der Tapetentür im Wandschrank zu verstecken und auf keinen Fall einen Laut von sich zu geben, sie sei auch gleich wieder da. Sarah sperrt ab, steckt den Schlüssel ein, und wird mit ihren

tervelodroms, und ist erschüttert, wie wenig die Pariser über das Unrecht wissen, das in ihrer Mitte geschehen ist, und an dem sie durch Wegschauen oder durch bewusste Kollaboration mitschuldig sind. Noch größer wird Julies Entsetzen, als sie bei ihrer Recherche auf die Geschichte der kleinen Sarah stößt: Sie wurde 1942 in genau jener Wohnung verhaftet, die Julie soeben mit ihrem Zukünftigen renoviert. Und von Sarahs kleinem Bruder ist in den Aufzeichnungen nirgendwo die Rede … Sarahs Schlüssel, Gilles Paquet-Brenners Verfilmung des gleichnamigen Bestsellerromans von Tatiana De Rosnay, erzählt eine fiktive Geschichte – und doch gelingt es, das wahre Grauen von damals zu veranschaulichen, ohne es zu trivialisieren. Ein stilsicherer, feinfühliger und dabei zutiefst berührender Film über ein MM unfassbares Verbrechen.


▶l Film

EXKlUSiV-iNtErViEW

GiLLEs paQUEt-BrEnnEr mit seinem brillant inszenierten, bewegenden Drama Sarahs Schlüssel geriet der französische filmemacher GiLLEs paQUEt-BrEnnEr, 38, erstmals in den Blickpunkt eines internationalen Kinopublikums. SKiP traf ihn in Paris.

WIDERSTAND IST ZEITLOS

foto: Polyfilm

sKip: War es schwierig, diesen Film nach ihren Vorstellungen zu verwirklichen? GillES PaQUEt-BrENNEr: in frankreich haben wir eine starke tradition des autorenfilms – anders als in den USa, wo die Produzenten nach kommerziellen aspekten sehr viel mitreden. Das ist bei uns nicht so der fall. Die Schwierigkeit lag hier eher darin, das Geld überhaupt aufzutreiben. ich hatte das Glück, dass ich die filmrechte für das Buch schon kurz nach dessen Erscheinen erworben hatte, als es noch kein weltweiter Bestseller war – später hätte ich sie mir wohl nicht mehr leisten können. Und mittlerweile ist Sarahs Schlüssel an den US-Kinokassen sogar Nr. 1 unter den fremdsprachigen filmen! Wird die Geschichte in Frankreich sehr kontroversiell aufgenommen? schließlich gehts um die schuld der eigenen Leute … im Gegensatz zur weit verbreiteten meinung sind die franzosen manchmal aufgeschlossener, als man denkt (lacht). Vor 25 oder 30 Jahren wäre das natürlich noch ganz anders gewesen. Nach dem Krieg war die Situation in frankreich nicht einfach, es ging darum, eine aussöhnung herbeizuführen unter den Widerständlern, den Kollaborateuren, den Kommunisten, den Überlebenden des holocausts etc. Und deshalb hat man lange Zeit diese themen gemieden und lieber so getan, als wären wir alle in der resistance gewesen. als alain renais 1955 Nacht und Nebel drehte, schlug noch die Zensur zu, als er in einer Szene einen französischen Gendarmen zeigte, der direkt am abtransport der Juden beteiligt war. alles im Zusammenhang mit dem Vichy-regime war also wirklich lange Zeit ein echtes

tabu. aber heute ist das nicht mehr der fall. Die ältere Generation ist – zumindest zum teil – sehr dankbar dafür, wie dieses thema in unserem film angesprochen wird. Und das junge Publikum erfährt teilweise erstmals davon, dass die französische Polizei damals tatsächlich französische Kinder festgenommen hat. Viele wissen zum Beispiel nicht, dass Sammellager existierten, wo franzosen in französischen Polizeiuniformen leute drangsaliert und in Züge verfrachtet haben, die direkt ins KZ fuhren.

„Das Vichy-Regime war in Frankreich lange Zeit ein echtes Tabu. Lieber hat man so getan, als wären wir alle in der Resistance gewesen.“ Dafür hört man so wie bei uns wohl auch in Frankreich umso öfter stimmen, die meinen, man solle diese themen „endlich ruhen lassen“. „… und nach vorne blicken“, genau. Dieser Standpunkt ist in der heutigen Gesellschaft weit verbreitet, man will das alles unter den teppich kehren und wegschauen. aber in Wirklichkeit funktioniert das so nicht. Die Geschichte hat uns wiederholt gelehrt, dass man sich mit ihr auseinandersetzen muss, um nicht immer wieder die gleichen fehler zu begehen. Und ich denke, das ist auch das zentrale thema des filmes: Unser eigenes Verhältnis zur Geschichte, ▶l Kurt Zechner zu unserer identität.

sKip märz

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▶l Film

▶ Amales (Nadine Labaki) kleines Dorf ist inmitten des Bürgerkriegs eine kleine chaotische Insel des Friedens. Doch als ein Dorfbewohner stirbt, droht die Situation zu eskalieren.

In einem Dorf im Nahen Osten kriegen einander christliche und muslimische Männer in die Haare – und die Frauen lassen sich für den Frieden die verrücktesten Dinge einfallen, von ukrainischen Stripperinnen bis Haschkeksen. Zweiter Spielfilm der wunderbaren Nadine Labaki (Caramel). Staub, Hitze, nette Leute: Ein Berg-

kaff irgendwo sehr abgeschieden im Nahen Osten. Auf sich gestellt, haben sich die Dorfbewohner zusammengerauft – Christen und Moslems leben friedlich miteinander, anders als in der „Außenwelt“, die noch mit den Nachwirkungen des Bürgerkriegs kämpft. Klar gibts die üblichen Dorfstreitereien, aber im Großen und Ganzen funktioniert die Gemeinschaft. Zwischen Kirche und Moschee bildet das kleine Café von Amale (Nadine Labaki) den dritten Eckpfeiler des sozialen Lebens – hier treffen sich Alte und Junge, Männer und Frauen, Christen und Moslems, absolvieren den Dorftratsch und kommentieren die Geschehnisse. Und regelmäßig wird der junge Nassim (Kevin Abboud) bejubelt, wenn er sich wieder einmal mit dem Moped in die ferne Stadt gewagt hat, um diverse Waren des täglichen Gebrauchs heranzuschaffen. Doch in das staubige Paradies dringen immer öfter Nachrichten, dass draußen der Bürgerkrieg wieder aufgeflammt sei. Und je mehr man von Kampfhandlungen zwischen Christen und Moslems hört, desto mehr spiegelt sich

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SKIP März

das im Dorf wider: Zwar weiß keiner, wer angefangen hat und warum, aber kleine Feindseligkeiten zwischen den hitzköpfigen männlichen Dorfbewohnern schaukeln die Stimmung hoch. Damit sind die Frauen des Dorfes allerdings nicht einverstanden. Mit Tricks und Sabotageaktionen versuchen sie nicht nur, Kriegs-News vom Dorf fernzuhalten,

sondern auch aktiv die Männer zu befrieden – wie etwa mit einer Truppe ukrainischer Stripperinnen, deren Bus „zufällig“ neben dem Dorf eine Panne hat, oder einigen ungewohnten, berauschenden Zutaten im Gebäck. Doch als dann Nassim bei einer seiner Versorgungsfahrten im Kreuzfeuer getötet wird, müssen die Frauen zu härteren Bandagen greifen, um zu verhindern, dass sich ihre Männer gegenseitig die Schädel einschlagen. Im Krieg ist es immer der gesunde Menschenverstand, der als erstes Schaden nimmt. Was würde passieren, wenn eine Handvoll Frauen inmitten des tödlichen Wahnsinns sich nicht auf diese neuen, absurden Regeln einlässt, sondern weiterhin auf ein vernünftiges Miteinander besteht? Die libanesisch-französische Filmenacherin Nadine Labaki hat sich nach ihrem vielbeachteten Debüt Caramel mit ihrer Geschichte mitten zwischen die Fronten gewagt – und einen wunderbaren Film über den Frieden gemacht, herzhaft komisch, tief bewegend, aber nie kitschig oder banal. KZ ▶l

23 03 2012

Komödie. OT: Et maitenant on va où? Frankreich/Libanon 2011. Länge: 100 Min. Regie: Nadine Labaki. Buch: Nadine Labaki, Jihad Hojeily, Rodney Al Haddad. Kamera: Christophe Offenstein. Schnitt: Véronique Lange. Musik: Khaled Mouzanar. Produktion: Anne-Dominique Toussaint. Darsteller: Nadine Labaki, Claude Baz Moussawbaa, Layla Hakim, Julien Farhat, Ali Haidar. Verleih: Tobis.

fotos: Andrea Mühlwisch (1), Tobis (1)

Wer weiß, wohin?


▶l Film

eXKlUsiv-inTerview

NadiNe Labaki

MAKE FILMS, NOT WAR ihr bittersüßes Kinodebüt caramel war ein internationaler erfolg – in ihrer Komödie wer weiß, wohin? bewegt sich NadiNe Labaki erstaunlich leichtfüßig durch ein explosives Thema. sKiP traf die hinreißende libanesische Filmemacherin in cannes. SkiP: es ist beeindruckend, welche atmosphärische Leichtigkeit Sie in ihr nicht einfaches thema reingebracht haben. Woher kommt die? nAdine lAbAKi: im libanon tendieren wir generell dazu, über unsere sorgen zu lachen. wenn man in diesem Teil der welt wohnt, ist man ans drama gewöhnt. Man lebt in einem dauerdrama (lacht). irgendwann lernt man, über Kummer zu lachen, um zu überleben. das können wir wirklich gut. ärgert es Sie, wenn kritiker ihre Filme naiv nennen? nein, gar nicht, sie haben ja recht (lacht). Meine Art zu denken ist tatsächlich ein wenig naiv. ich glaube, dass wir die welt zu einem besseren Platz machen können. ich weiss nicht allzu viel über Politik, ich betrachte Konflikte fast aus der Perspektive eines Kindes, und die meisten sind einfach nur absurd.

fotos: AndreA Mühlwisch (1), Tobis (1)

diesmal haben Sie sich ans thema religion gewagt – gab es da Schwierigkeiten in ihrer Heimat? sobald man irgendwas über religion sagt, muss man immer mit Problemen rechnen. Aber es hielt sich in Grenzen. dennoch ist es generell schwierig, im libanon Filme zu machen. es gibt keine Filmindustrie, kaum Profis mit erfahrung. dafür aber haben die Menschen dort die schnauze voll von ihrer lebenssituation, ständig gibts Ausreden für einen neuen Konflikt, in dem wieder leute sterben. Aber ich bekomme von allen möglichen seiten Unterstützung. Also wenn da mal ein Film passiert, engagiert sich jeder mit besonders viel leidenschaft. eine Form der befriedung könnte also auch sein: Macht mehr Filme im Libanon? natürlich (lacht)! Gott sei dank arbeiten die leute auch recht gerne mit mir (lacht). sie sind sogar ein bisschen stolz auf mich. Wo leben Sie genau? in beirut. Waren Sie jemals selbst in Gefahr? selbstverständlich. Als wir Kinder waren, haben wir unser halbes leben in bunkern verbracht. Man trainiert sich überlebensmechanismen an: wenn man bestimmte Geräusche hört, weiß man automatisch, was man

schnell zusammenpacken und wo man hinlaufen muss. Gott sei dank wussten meine eltern uns immer gut zu beschützen. Aber mein Mann z. b. hat schon einige leute vor seinen Augen sterben sehen. Haben Sie nie daran gedacht, wegzuziehen? nein, als Filmemacherin fühle ich mittlerweile fast so etwas wie eine Mission, dort eine stimme zu sein. oder vielleicht gar einmal etwas zu bewirken. seit kurzem bin ich Mutter, da habe ich natürlich auch für mein Kind verantwortung. ich hoffe, die verhältnisse zwingen mich nie dazu, mein land verlassen ▶l KuRt ZechneR zu müssen.

„Wenn man in diesem Teil der Welt wohnt, ist man ans Drama gewöhnt. Man lebt in einem Dauerdrama.“


▶l Film

Vom bodenständigen Familienidyll mit Blick aufs Meer zur gewaltsamen Vermögensumverteilung im Wohnzimmer: Wirklichkeitseinbruch bei Gewerkschaftsführer Michel.

Michel (JEAN-PIERRE DARROUSSIN) ist stolzer Arbeiter – oder doch schon heimlicher Bourgeois? ROBERT GUÉDIGUANS feinsinniges Melodram ist ein fester Seitenhieb auf die Barolo-Sozialisten ebenso wie eine wunderschöne Fabel über Gut und Böse.

Der Schnee am Kilimandscharo LES NEIGES

du Kilimandjaro, den Schnee auf dem Kilimandscharo, besingt Pascal Danel in seinem Chanson-Klassiker, dem Lieblingslied von Michel (Jean-Pierre Darroussin) und dessen Ehefrau Marie-Claire (Ariane Ascaride). Zum 30. Hochzeitstag erfüllen ihnen die gemeinsamen Freunde nun den langgehegten Wunsch: Sie schenken ihnen Flugtickets und Geld für eine Reise nach Afrika. Zeit hat Michel genug: Bis vor kurzem war er noch gewerkschaftlich schwer engagierter Arbeiter am Hafen von Marseille, bis zahlreiche Stellen abgebaut wurden. Obwohl er das in seiner Position nicht tun hätte müssen, stellte auch Michel seinen Job zur Disposition. Jetzt ist er arbeitslos, aber kann sich immer noch in den Spiegel sehen. Und mit Abfertigung und Marie-Claires Zuverdienst ist das Auskommen trotzdem halbwegs gesichert. Bis während eines gemütlichen Spieleabends mit guten Freunden etwas passiert, was seine Welt aus den Angeln hebt: Maskierte Gestalten dringen in Michels nettes Heim

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ein und nehmen Wertgegenstände, Kreditkarten und das das Afrika-Geld samt Flugtickets mit. Der Schock wird noch tiefer, als Michel wenig später durch Zufall herausfindet, wer hinter dem Einbruch stand: Ausgerechnet der junge Christophe, Michels ExKollege, der ebenfalls seinen Job verloren hat. Michel geht zur Polizei und Christophe wird sofort verhaftet – doch statt der erhofften Entschuldigung beschimpft er den entrüsteten Michel als Verräter an den sozialistischen Idealen, der fröhlich Wein süffelnd auf seiner Terrasse sitzt, nur wenige Meter entfernt von den sozialen Brennpunkten der Stadt. Als Michel von Christophes Lebensumständen ▶l

16 03 2012

DRAMA. OT: LES NEIGES DU KILIMANDJARO. Frankreich 2011. LÄNGE: 90 Min. REGIE: Robert Guédiguan. BUCH: Jean-Louis Milesi, Robert Guédiguan. KAMERA: Pierre Milon. SCHNITT: Bernard Sasia. DARSTELLER: Jean-Pierre Daroussin, Ariane Ascaride, Grégoire Leprince-Ringuet, Gérard Meylan, Maryline Canto. VERLEIH: Thimfilm.

erfährt, wandelt sich Empörung in Betroffenheit: Christophes verantwortungslose Mutter hat ihn mit seinen zwei kleinen Geschwistern im Sozialbau sitzen gelassen. Michels Geld hat er nur aus Not geraubt, und jetzt, wo er im Gefängnis sitzt, sind die Kleinen ganz auf sich allein gestellt. Und langsam beginnt Michel zu verstehen, dass er in seiner Gartenidylle wirklich die Ahnung vom Alltag vieler seiner Arbeiterkollegen verloren hat. Doch was wird seine Frau davon halten, dass er die wiedergefundenen Flugtickets lieber verkauft, um den beiden Kindern zu helfen, als doch noch mit ihr auf Afrika-Trip zu gehen? Tja, wenn er nur wüsste … Auf Motiven des Gedichts Die armen Leute von Victor Hugo basiert Robert Guédiguans wunderschöne Geschichte vom Suchen und Finden der Ideale: Ein ebenso realistisches wie romantisches Märchen, das in einer Reihe mit den Filmen von Aki Kaurismäki, den Brüdern Dardenne oder Nanni Moretti sehr KZ schlau um eine bessere Welt kämpft.


▶l Film

EXKLUSIV-INTERVIEW

ROBERT GUÉDIGUIAN

ZUR SACHE! L’art pour l’art ist seine Sache nicht: Auch wenn ROBERT GUÉDIGUIANS Filme wunderbar unterhaltsam daherkommen, die politische Message dahinter ist ihm ein wesentliches Anliegen. SKIP traf ihn in Paris.

SKIP: In Ihren Filmen erzählen Sie von Humanismus, vom Guten im Menschen. Fällt Ihnen das bei den gegenwärtigen sozialen Entwicklungen nicht immer schwerer, selbst noch an das zu glauben, was Ihre Geschichten vermitteln? ROBERT GUÉDIGUIAN: Wenn Sie Zeitung lesen, stellen Sie fest, dass viele schöne und viele schreckliche Dinge passieren – so würde ich diese Frage an einem Tag mit Ja, am nächsten mit Nein beantworten. Vom italienischen Philosophen Antonio Gramsci gibt es einen Satz, den ich wirklich mag: Der menschliche Wille ist optimistisch, die menschliche Intelligenz pessimistisch, und wir müssen versuchen,

beruflichen und privaten Werdeganges immer mehr von ihren sozialistischen Idealen wegbewegt hat. Kennen Sie das von sich selbst? Nein, ich glaube, damit könnte ich nicht umgehen, wenn ich so werden würde. Es gibt aber andere Dinge aus meinem Leben, die ich im Film verwendet habe: der Einbruch zum Beispiel. Als ich bei einem Freund zu Besuch war, wurde dort tatsächlich eingebrochen. Wir waren alles linke Aktivisten und fragten uns, warum die denn ausgerechnet uns überfielen, wo wir uns doch für die Armen einsetzen! Haben Sie den Einbrechern so vergeben wie im Film?

Robert Guédiguian, 58, lebt und arbeitet in Marseille. Cineasten lieben ihn für seine gesellschaftskritischen, aber nie humorfreien Charakterstudien wie Marius et Jeanette (1997), Die Stadt frisst ihre Kinder (2000) oder Letzte Tage im Elysée (2005).

„Ich möchte meine Filme für die machen, die selber keine Stimme haben.“

FOTOS: THIMFILM

das Gleichgewicht zu finden. Ist es in den letzten Jahren schwieriger geworden, Filme mit politischer Message zu finanzieren? Das Wichtigste an Filmen ist, dass sie Geld einbringen. Message oder nicht ist nicht so wichtig, Hauptsache, sie funktionieren – wenn ein Filmemacher erfolgreiche Filme dreht, ist es den Produzenten ganz egal, um was es geht (lacht). Sicher werden manche in Zeiten wie diesen eher auf Realitätsflucht setzen. Aber ich persönlich habe seit Marius et Jeanette, der ein schöner Erfolg war – 1997 war das –, keine Probleme mehr, Filme finanziert zu bekommen. Ich bin aber auch sehr bescheiden mit meinen Budgets. In Der Schnee am Kilimandscharo muss die Hauptfigur eines Tages feststellen, dass sie sich im Zuge ihres

Ich habe sie nie getroffen. Ich würde gern glauben, dass ich mich so verhalten würde wie meine Filmfigur, aber ich weiß nicht, ob ich das könnte. Inwieweit ist für Sie das Filmemachen auch eine Frage der sozialen Verantwortung? Wissen Sie, mein Vater war Hafenarbeiter in Marseille – genau dort, wo der Film spielt, als Jugendlicher habe ich auch manchmal dort gejobbt. Und während er dort angestellt war, hatte er nicht weniger als 36 Arbeitsunfälle. Das wurde einfach in Kauf genommen. Mir gefällt die Vorstellung, dass ich meine Filme für ihn mache, dass ich für ihn spreche und für alle die, die keine Stimme haben, weil sie im Gegensatz zu mir nicht die Möglichkeit bekommen haben, zu studieren. Und über diese Menschen Filme zu machen, das ist mehr als Verantwortung, ▶l KURT ZECHNER das ist Schicksal.

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▶l Film Krawall und Remmidemmi: Das rotwuschelige Sams bringt wieder Chaos, Fressanfälle und gute Laune!

Sams im Glück Sieg nach Wunschpunkten: Das Sams ist ansteckend und stellt auch im dritten Kinofilm das Leben der Taschenbiers auf den Kopf – zur Freude seiner Millionen Fans!

▶l

30 03 2012

Kinderfilm. OT: SAMS iM GLüCK. Deutschland 2012. länge: 95 Min. regie: Peter Gersina. Buch: Paul Maar, Ulrich Limmer. Kamera: Gerhard Schirlo. SchniTT: Kai Schroeter. muSiK: Nicola Piovani. PrOduKTiOn: Ulrich Limmer. darSTeller: Ulrich Noethen, Christine Urspruch, Aglaia Szyszkowitz, Armin Rohde, Heio von Stetten. Verleih: Constantin.

Aller Anfang ist schwer. Ganz besonders, wenns um die erste Liebe geht: Anne, Ellen und Philipp im Chaos.

Ach, ein SAmS müsste man haben: Das lu-

stige Wesen mit Schweineschnauze und frecher Lebenslust trägt blaue Wunscherfüllungs-Punkte im Gesicht und ist ein anstrengender, aber höchst lustiger Lebensgefährte. Herrn Taschenbier (Ulrich Noethen) hat es sich vor zehn Jahren als Papa auserkoren, und, ganz ehrlich, er versamst immer mehr! Er kriegt also einzelne rote Haare und hat gelegentlich Anfälle, wo er verfressen, aufgekratzt und vorlaut wird – wie das Sams eben. Nur kann er sich nachher nicht daran erinnern. Dabei läuft gerade alles so gut: Sohn Martin ist aus dem Haus, die besten Freunde der Taschen-

biers, Herr Mon (Armin Rohde) und Frau Mon (Eva Mattes) sind gegenüber eingezogen. Nur leider kann Herr Taschenbier das nicht so richtig genießen, denn es scheint, als wäre seine Sams-Werdung unaufhaltsam. Die endgültige Transformation ließe sich nur verhindern, wenn das Sams wieder in die Samswelt zurückkehrt – und das will natürlich keiner … Das Sams von Kultautor Paul Maar begeistert seit 40 Jahren: Und weil Maar auch in echt viel von Herrn Taschenbier hat, also ein ganz ein Lieber ist, hat er auch bei der dritten Sams-Verfilmung am Drehbuch mitgebastelt. Die fantastische Besetzung macht auch Erwachsenen Freude: Der große Ulrich Noethen spielt Herrn Taschenbier, TV-Star Aglaia Szyszkowitz seine Gattin und Tatort-Kommissarin Christine UrJP spruch das fabelhafte Sams.

Anne liebt Philipp Die wilde Anne mag den netten Philipp. Aber hat sie eine Chance gegen die süße, blonde Ellen? Wunderbar unkonventioneller Kinderfilm aus Norwegen.

▶l

16 03 2012

Kinderfilm. OT: JøRGEN + ANNE ER SANT. Norwegen/Deutschland 2011. länge: 83 Min. regie: Anne Sewitzky. Buch: Kamilla Krogsveen. Kamera: Anna Myking. SchniTT: Christoffer Heie. muSiK: Marcel Noll. PrOduKTiOn: Teréz Hollo-Klausen, Silje Hopland Eik, Tanya Nanette. darSTeller: Maria Annette Tanderø Berglyd, Otto Garli, Aurora Bach Roda. Verleih: Einhorn.

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SKiP märz

PrinzeSSinnen? Einhörner? Geh bitte. Anne, 10, trägt gerne Hosen, übt Baumklettern mit ihrem Bruder, tobt herum oder hängt bei ihrer besten Freundin Beate ab. Und wundert sich, wenn die von Einar schwärmt, in den sie verliebt ist. Wie blöd ist das denn. Doch dann zieht Philipp in Annas Stadt, und auf einmal versteht sie Beate besser. Philipp ist cool, mutig und total nett: Anna ist verknallt. Doch leider findet nicht nur sie Philipp super, auch Ellen steht auf den Neuzugang. Die hübsche Ellen, die schon mal Model in einer echten Shampoowerbung war! Gegen so eine

kann Anne nicht an, da ist sie sicher. Zumindest nicht mit konventionellen Mitteln. Und so schmiedet Anne gemeinsam mit Beate einen trickreichen Plan – der ordentlich nach hinten losgeht … Kunterbunt und liebevoll verfilmte Regisseurin Anne Sewitzky eine Geschichte, die in Norwegen buchstäblich jedes Kind kennt: 1984 veröffentlichte die norwegische Schriftstellerin Vigdis Hjorth ihren Roman Jørgen + Anne er sant (in Deutsch erschienen als Tilla liebt Philipp) – und ein moderner Jugendbuch-Klassiker war geboren. Buch wie Film erzählen authentisch aus der Welt der Kinder: lustig, traurig, neugierig und nie herablassend – kein Wunder, dass Anne liebt Philipp im Rahmen der Kinder- und Jugendfilm-Schiene Generation bei der Berlinale beKZ geistert aufgenommen wurde.


▶l Film Viktor (Kristo Ferkic) auf der Spur der Krokodile: geniale, hochspannende Neuauflage des legendären Kinderkrimis aus den siebziger Jahren.

Das Haus der Krokodile

Sommerferien, nix zu tun, ein schauriges Haus voll staubiger Winkel und das Tagebuch eines toten Mädchens: Großartig spannender Kinderkrimi von CYRILL BOSS und PHILIPP STENNERT (Jerry Cotton, Neues vom Wixxer).

EIN GEHEIMNISVOLLES

Haus voller seltsamer Erinnerungsstücke und merkwürdiger, verschlossener Türen: Für Viktor (Kristo Ferkic) ist die Villa seines steinalten Onkels, in die seine Familie gerade gezogen ist, der reinste Abenteuerspielplatz: Artefakte aus fernen Ländern, altertümliche Waffen – eben alles, was ein abenteuerlustiges Kinderherz aufregend findet. Trotzdem ist Viktor zunächst wenig begeistert, dass seine Eltern genau jetzt auf Urlaub fahren und ihn mit seinen älteren Schwestern Louise (Vijessna Ferkic) und Cora (Joanna Ferkic) zurücklassen. Louise wäre ja ganz in Ordnung, wenn sie nur nicht so viel für die Uni lernen müsste, aber Cora ist die reinste Nervensäge. So bleibt Viktor die meiste Zeit alleine und erkundet das schaurige alte Gemäuer. So weit, so gut – doch dann erblickt er mitten im Spielen einen fremden Mann, der gleich darauf wieder verschwunden ist. Viktor hat keine Lust, auf einmal an Gespenster zu glauben – doch von dem Mann fehlt jede Spur. Nur die neugierige Haushälterin (Gudrun Ritter) und ihr eigenartiger Sohn (Christoph Maria Herbst) stehen plötzlich vor der Tür und wollen wissen, was los sei. Ganz schön unangenehm!

Als Viktor voller Frust gegen eine verschlossene Tür tritt, öffnet sich die mit einem Mal knarrend. Und in dem Raum dahinter, im Schreibtisch seines Onkels, in einem versteckten Geheimfach, findet er das Tagebuch einer gewissen Cäcilie – voller Hinweise, die unmittelbar mit dem Haus und seinen Geheimnissen zu tun haben. Und nun beginnt es erst, richtig spannend zu werden … Das Haus der Krokodile ist eine legendär aufregende Kinderkrimiserie aus den siebziger Jahren, die reihenweise Schüler zunächst das Gruseln lehrte und sie schließlich zu wagemutigen Hobbyermittlern machte. Mit dem hinreißenden Remake des Regisseursduos Cyrill Boss und Philipp Stennert (Jerry Cotton, Neues vom Wixxer) bekommt nun eine neue Kindergeneration die Chance, Viktors großes Abenteuer mitzuerleben: „Hitchcock für Kin-

der“ nennt Thomas Ohrner, der Darsteller des Vaters, die Story – und er muss es wissen, schließlich spielte er in der Siebziger-JahreVersion den kleinen Viktor. Im Remake ist weder die Spannung noch der Charme des Originals verlorengegangen: Das Haus der Krokodile ist ein herrlich schauriger, intelligenter Krimi für kleine Detektive und solche, MM die es noch werden wollen. ▶l

23 03 2012

ABENTEUER. OT: DAS HAUS DER KROKODILE. Deutschland 2011. LÄNGE: 91 Min. REGIE: Cyrill Boss, Philipp Stennert. BUCH: Eckhard Vollmar, Cyrill Boss, Philipp Stennert nach dem Roman von Helmut Ballot. KAMERA: Philip Peschlow. SCHNITT: Connie Strecker. MUSIK: Helmut Zerlett, Christoph Zirngibl. PRODUKTION: Christian Becker. DARSTELLER: Kristo Ferkic, Joanna Ferkic, Vijessna Ferkic, Christoph Maria Herbst, Gudrun Ritter, Waldemar Kobus, Thomas Ohrner. VERLEIH: Constantin.

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▶l Film

The Brussels Business Barroso, das Parlament oder Merkozy? Wer schafft eigentlich an in der EU? Dieser Doku-Thriller zeigt die EU-Entscheidungsträger als Teil eines ebenso eingeschworenen wie öffentlichkeitsscheuen Netzwerks aus Lobbyisten und einflussreichen Interessensvertretungen.

Demokratie oder Lobbying-Wildwuchs? In der inoffiziellen Version der Geschichte der EU gehts weniger um die Macht, die vom Volk ausgeht, und mehr um die ungeniert von Konzerninteressen gesteuerte neoliberale Ausrichtung der Wirtschaftsunion.

Zur Eu hat jeder eine Meinung. Das ist entweder dieser Wasserkopf mit sitz in Brüssel, der darüber bestimmt, wie schief Gurken sein dürfen, uns Konfitüre statt Marmelade aufs Brot schmieren wollte und überhaupt mit immer neuen richtlinien beweist, wie man am Bürger vorbeiregiert. Für andere ist der staatenbund ein zukunftsweisendes symbol für den Willen, Gemeinsames über Trennendes zu stellen, Frieden und stabilität zu sichern. Längst nicht vollkommen, aber letztlich alternativlos. Dabei sind glühende Befürworter und EU-Gegner ja die ausnahme – die meisten der rund 500 Millionen EU-Bürger betrachten die Union doch nicht anders als das Wetter: Man muss es nehmen, wie es ist. Und wenn es einem nicht passt, hat man zumindest etwas, worüber man schimpfen kann. angenehmer Nebeneffekt dieser bürgerlichen 100

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Wurschtigkeit: Die Entscheidungsträger können weitgehend unbehelligt von funktionierenden Kontrollmechanismen die EU formen, wie es denen zusagt, die am vehementesten auftreten. Nicht zufällig sind in Brüssel rund 15.000 Lobbyisten am Werk – das größte Lobbyisten-aufkommen außerhalb Washingtons. Und in diese Grauzone aus legitimer Interessenvertretung und schamloser Einflussnahme taucht dieser sorgfältig recherchierte, aufschlussreiche Doku-Thriller ein: entblößt scheinseriöse Think Tanks als gezielt gesteuerte Pr-Maschinerien; fragt, wie es um die Unabhängigkeit eines von Barroso anlässlich der Finanzkrise eingesetzten Weisenrates zur regulierung der Finanzmärkte bestellt ist, in dem ausschließlich abgesandte von krisenauslösenden Us-Großbanken und deregulierungsfreudige Finanzlobbyisten zu finden

sind; und rückt vor allem den European roundtable of Industrialists (ErT) ins Zentrum der aufmerksamkeit, die vielleicht am erfolgreichsten agierende Interessensvertretung überhaupt: Zusammengesetzt aus über 40 CEos von Multis wie Nestlé, Nokia, Philips oder Volvo, nimmt der exklusive Club ungehemmt und nicht mal sonderlich diskret Einfluss auf die EU-Kommission. Die sicht des Lobbyisten wird im Film übrigens vertreten von Pascal Kerneis von der mächtigen Lobbying-Firma European services Forum. Er sieht sich als legitime, unverzichtbare schaltstelle zwischen Interessengruppen und Entscheidungsträgern, das Lobbying keineswegs als schmutziges oder gar verwerfliches Geschäft. ob diese Einschätzung angesichts nicht von der hand zu weisender Belege für übelste Einflussnahmen des Big Business allerdings glaubwürdig ist, davon sollte sich Dm jeder selber überzeugen. ▶l

16 03 2012

Doku. oT: ThE BrUssELs BUsINEss – Who rUNs ThE EUroPEaN UNIoN? Österreich/Belgien 2012. Länge: 88 Min. Buch & Regie: Friedrich Moser, Matthieu Lietaert. kameRa: Friedrich Moser. SchniTT: Jesper osmund, Friedrich Moser, Michaela Müllner. muSik: Johannes rothenaicher. PRoDukTion: Friedrich Moser, steven Dhoedt. VeRLeih: Thimfilm.


▶l Film Politischer Aufbruch und filmischer Umbruch: Wenn das sowjetische Kino in der Tauwetter-Periode seine filmische Wiedergeburt feiert, dann schaut das Österreichische Filmmuseum genau hin. Eine Schau mit Meisterwerken von ANDREJ TARKOWSKIJ, MICHAIL KALATOSOW, MICHAIL ROMM u.v.m.

Tauwetter Aufbrüche im

sowjetischen Kino 1957 – 67

Dobro poschalowat ili Postoronnim ...

Iwanowo detstwo

Letjat schurawli

WENN ES IM WINTER

irgendwann beginnt, matschig zu werden, sich die Schnee- und Eismassen langsam aber stetig verflüchtigen und der dicke Rollkragenpullover endlich wieder einmal im Kasten bleiben darf, spricht man allgemein von Tauwetter – und meint damit auch im übertragenen Sinn immer eine Zwischenphase der Veränderung und des Aufbruchs, bevor etwas Neues entstehen kann. Das sowjetische Tauwetter – so wird eine bedeutende historische Periode in den Ländern der UdSSR bezeichnet – begann mit dem Tod von Diktator Josef Stalin im Jahre 1953 und war Auslöser für eine kulturelle Auflockerung und Neuorientierung. Die neue Freiheit nutzte Schriftsteller Ilja Ehrenburg ein Jahr später für seine namensgebende Erzählung Tauwetter, welches damit zum Synonym für das neue Bewusstsein in der sowjetischen Kunst wurde. Im Kino zeigte sich das Tauwetter nicht nur in den jungen und wütenden Filmen namhafter Rebellen wie Andrej Tarkowskij oder Andrej Kontschalowskij, die als Jugendliche den Krieg überlebt hatten, sondern auch in revolutionären Werken sowjetischer Altmeister

9 dnej odnogo goda

Andrej Rubljow

wie Michail Romm oder Michail Kalatosow, deren filmische Karrieren bereits in der Stummfilmzeit begonnen hatten. Die von Olaf Müller kuratierte Schau des Österreichischen Filmmuseums bringt das Tauwetter-Kino mit dem Eröffnungsfilm Letjat schurawli (1957) von Kalatosow perfekt auf den Punkt: Der Film wurde 1958 bei den Filmfestspielen von Cannes nicht nur mit der Goldenen Palme prämiert, sondern porträtiert das Seelenleben seiner geschundenen Protagonisten mit einer einzigartigen Eleganz und

Vielfältigkeit. Krieg und seine Auswirkungen sind wiederkehrende Themen in der Filmschau: Während Grigorij Tschuchraj in Ballada o soldate (1959) den Tod eines einfachen Soldaten porträtiert, lässt Larissa Schepitko die weibliche Protagonistin in Krylja (1966) sehnsüchtig an ihre Zeit als jugendliche Kampfpilotin zurückdenken. In diesem Zusammenhang erscheint auch Tarkowskijs Langfilmdebüt Iwanowo detstwo (1962) als elementarer Kern der Filmbewegung: Krieg als religiöse und kathartische Erfahrung durch die Augen eines Buben, der durch ihn zum Waisen wurde. Die Tauwetter-Periode endete politisch mit der Entmachtung Chruschtschows und dem Beginn politischer Repressalien. Diesen Freigeist sollte das sowjetische Kino in der Folge nie wieder erlangen. DR ▶l

08 03 2012 – 11 04 2012

TAUWETTER. AUFBRÜCHE IM SOWJETISCHEN KINO 1957 – 67. Das Österreichische Filmmuseum zeigt erstmals eine umfassende Retrospektive des sowjetischen Tauwetter-Kinos. Die Schau wurde vom Filmkritiker Olaf Möller kuratiert, der auch Einführungen zu einigen Filmen halten wird. Das komplette Programm mit allen Terminen gibts auf www.filmmuseum.at

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▶l Fun

Forward

DVD / GAMES / PREMIEREN

SPANNUNG & MAGIE

DIE ABENTEUER VON TIM UND STRUPPI – DAS GEHEIMNIS DER EINHORN

Im riesigen Universum der Comics nehmen die Abenteuergeschichten um den mutigen Tim und seinen Hund Struppi eine Sonderstellung ein: Die unvergleichliche Bildsprache und der einzigartige Wortwitz ihres Schöpfers Hergé (1907 – 1983) sind bis heute stilprägend. Noch zu Hergés Lebzeiten hatte sich Steven Spielberg von ihm die Erlaubnis geholt, Tim und Struppi ins Kino zu bringen. Gemeinsam mit Peter Jackson und dessen CGI-Experten hauchte er den Zeichnungen Leben ein: Motion capture at its best, mit den Performances von Jamie Bell, Daniel Craig, Simon Pegg & Nick Frost und natürlich Andy „Gollum“ Serkis.

▶l TEXT: GINI BRENNER

Animationsabenteuer. OT: The Adventures of Tintin. USA 2012. Regie: Steven Spielberg. Produktion: Peter Jackson. Extras: Featurettes Die Entdeckung von Tim und Struppi, Die Welt von Tim und Struppi: Die ComicbuchSerie kommt ins Kino, Das „Who’s who“ von Tim und Struppi, Struppi: Von Kopf bis Fuß, Tim und Struppi: Die Filmmusik. Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch, Türkisch (DD 5.1). Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch, Türkisch.

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N E S A N N KNOLLE !

VOR

FOTOS: SONY PICTURES

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▶l Fun DVD

! IE AUS 2011 D Ö M O K E DIE BEST

THE GUARD – EIN IRE SIEHT SCHWARZ

Versoffener Provinzpolizist (Brendan Gleeson) und wohlerzogener FBI-Spezialist (Don Cheadle) ermitteln gemeinsam in einer mysteriösen Mordserie … Grandios pechschwarze Krimikomödie mit unglaublichen Sprüchen und einigen wahrhaft epochalen Momenten – plus Filmmusik von Calexico! Krimikomödie. OT: The Guard. Irland 2011. Regie: John Michael McDonagh. Mit: Brendan Gleeson, Don Cheadle, Fionnula Flanagan, Mark Strong, Liam Cunningham. Extras: Kurzfilm The Second Death, Making of, Deleted & Extended Scenes, Outtakes, Behind the Scenes, Interviews, Audiokommentare, Originaltrailer. Sprachen: Deutsch (DTS 5.1, DD 5.1), Englisch (DD 5.1). Untertitel: Deutsch.

BULB FICTION

Sie ist das liebste Maskottchen für Energiesparwillige – doch tatsächlich ist das positive Image der Kompaktleuchtstofflampe eine gigantische Lüge: Christoph Mayrs aufrüttelnde Doku über die verlogenen Mechanismen hinter der aufgezwungenen Abschaffung der Glühbirne ist ein grandioses Lehrstück in Sachen Bürgermündigkeit. Pflicht!

DIE HAUT, IN DER ICH WOHNE

Doku. Österreich 2011. Regie: Christoph Mayr. Extras: Trailer. Sprache: Deutsch (DTS 5.1 & 2.0)

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Dr. Ledgard (Antonio Banderas) ist ein herzensguter Chirurg mit tragischer Vergangenheit. Doch niemand ahnt, welch gruseliges Geheimnis er in seiner Villa verbirgt … Abgründiges Psychodrama von Pedro Almodóvar.

SKIP & Thimfilm verlosen 3 x Bulb Fiction auf DVD. Surf auf www.skip.at und gewinn!

Horror-Drama. Spanien 2011

Peter Pans beste Freundin Tinkerbell hat sich längst als Heldin ihrer eigenen, entzückenden Zeichentrick-Filmserie in die Herzen der Kids gezaubert. Jetzt gibts alle drei Feenfilme – TinkerBell, TinkerBell – Die Suche nach dem verlorenen Schatz und TinkerBell – Ein Sommer voller Abenteuer plus dem brandneuen Abenteuer Die großen Feenspiele in einer zauberhaften Box. Der Feenfrühling kann kommen! Animation. OT: TinkerBell Trilogy-Pack USA 2008 – 2011

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SKIP & Disney Home Entertainment verlosen eine Tinkerbell Feen-Trilogie-Box. Surf auf www.skip.at und gewinn!

ONE WAY TRIP Lustige Pilze im finsteren Wald: Das muss fast blutig enden. Spektakulärer Horror-Thriller mit Sabrina Reiter, erscheint auch als 3D-Version für den ultimativen Trip-Kick! Horror. Österreich/Schweiz 2011

VERLIEBT, VERZOPFT, VERWEGEN Identities, das vielbeachtete Wiener Queer Filmfestival, präsentiert den ersten DVDRelease: faszinierende, hochspannende Doku über lesbische Liebe im verklemmten Österreich der 50er- und 60er-Jahre. Doku. Österreich 2009

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FOTOS: VERLEIHER

▶l TEXT: GINI BRENNER

TINKERBELL FEEN-TRILOGIE


PROMOTION

PUNKTE SAMMELN – KOHLE KRIEGEN

FILME GUCKEN UND GELD VERDIENEN!

Mit der großen FOX-Sammelaktion beginnt eine neue Ära für Filmfreunde, erstmals auch in finanzieller Hinsicht. Ab 16. März gibts auf besonderen Aktionsfilmen Sammelpunkte, und wer genug Punkte beisammen hat, kriegt bares Geld zurück! So einfach gehts: Vier Filme auf DVD oder Blu-ray kaufen, gucken, dran freuen, die Punkte einsenden – und fünf Euro überwiesen bekommen. Und es ist bestimmt für jeden was dabei: frühlingshafte Romantik, beinharte Thrillerspannung, Horror, herrlich vergnügliche Familienfilme und feinste Action. Von Zahnfee auf Bewährung 2 über die Comedy-Klassiker Die drei von der Feuerwache und Schneewittchen & The Three Stooges bis zu den brandneuen Blu-ray Singles von Alien 3 und Alien – Die Wiedergeburt jeweils mit neuem Artwork – und viele, viele mehr! Verkaufsstart: 16. 3.

WHITE COLLAR – SEASON 1

Neue US- Krimiserie: Kunsträuber (Matt Bomer) und FBI-Agent (Tim DeKay) machen gemeinsame Sache! Nachdem der charmante Betrüger Nick Caffrey ausgebrochen und von Agent Peter Burke wieder eingefangen wurde, bringen die beiden Kriminelle gemeinsam zur Strecke. Coole Charaktere, amüsante Wendungen, clevere Dialoge und Extras, die im TV nicht zu sehen waren. TV-Serie. OT: White Collar – Season 1. USA 2010-2011. Mit: Matt Bomer, Tim DeKay, Willie Garson, Tiffani-Amber Thiessen, Natalie Morales, Marsha Thomason, Sharif Atkins, Alexandra Daddario. Extras: Audiokommentare, Spaß am Set, Entfallene Szenen, Matt Bomer ist Neal Caffrey, Stilvolle Kleidung, Nichts als die Wahrheit. Sprachen: Englisch 5.1 Dolby Digital, Französisch 5.1 Dolby Digital, Deutsch 5.1 Dolby Digital, Italienisch 5.1 Dolby Digital. Untertitel: Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Niederländisch. Verkaufsstart: 16. 3.

LIE TO ME SEASON 3

Die Kultserie mit um den „Lügendetektor“ Tim Roth geht in die letzte Runde: Dr. Cal Lightman und sein Ermittlerteam haben die Arbeit für das FBI beendet, und ausgerechnet jetzt bekommen sie ihre brisantesten Fälle zu lösen. Parallel sorgen private Verwicklungen für Spannungen, eine attraktive Frau an Lightmans Seite bringt Unruhe ins Team und Cal Lightman lässt seiner Spielleidenschaft freien Lauf: intelligente Spannung auf vier DVDs in über neun Stunden. TV-Serie. OT: Lie To Me Season 3. USA 2010-2011. Mit: Tim Roth, Kelli Williams, Brendan Hines, Monica Raymund, Mekhi Phifer, Sean Patrick Thomas, Hayley McFarland, Jennifer Beals. Extras: Entfallene Szenen, Tim Roth ist Dr. Lightman. Sprachen: Deutsch 5.1 Dolby Digital, Englisch 5.1 Dolby Digital. Untertitel: Deutsch, Englisch. Verkaufsstart: 24. 2.

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▶l Fun ENTERTAINMENT AUF SKY

Cinema HD auf

Im Frühjahr herrscht im TV-Programm immer absolute Hochsaison: SKIP präsentiert die coolsten Sky-Fernsehevents im März – vom kultigsten Vergnügen für die ganze Familie bis hin zu den spannendsten Top-Filmen für Cineasten. MACHETE

Endlich in der ersten Reihe: Danny Trejo, ewiger Kult-Nebendarsteller, wird dank Robert Rodriguez zu Machete, Rächer der Entrechteten und erster mexikanischer Exploitationheld. An seiner Seite: Jessica Alba, Lindsay Lohan, Michelle Rodriguez.

BLACK SWAN

11. 03., 20.15 UHR CINEMA/HD Tanz um Leben und Tod: Darren Aronofsky (The Wrestler) inszeniert einen obsessiven Psychothriller mitten im Ballettmilieu – mit Natalie Portman, Mila Kunis und Vincent Cassel. Verstörend, mörderisch, virtuos und betörend!

RESIDENT EVIL: AFTERLIFE 18. 03., 20.15 UHR CINEMA/HD

In der vierten Folge der Endzeit-Saga kämpft Milla Jovovich wieder unter der Regie von Ehemann Paul W. S. Anderson und erstmals in 3D – da wird das ZombieKillen gleich nochmal so knackig!

ARTHUR WORLD INVASION: BATTLE LOS ANGELES 25. 03., 20.15 UHR CINEMA/HD

Aliens blasen zum Generalangriff auf die Erde. Eine Handvoll mutiger Überlebender, angeführt von Marine-Sergeant Nantz (Aaron Eckhart), kämpft sich durch das Action-Dauerfeuer … SciFi-Kracher vom Feinsten!

24. 03., 20.15 UHR CINEMA/HD Kindskopf Russell Brand ist als exaltierter aber liebenswerter Millionenerbe, der als personifizierte Sorglosigkeit seine Umgebung nervt, die Idealbesetzung. Genau wie Helen Mirren als schlagfertig-strenge Nanny in dieser romantischen Komödie um das Kind im Manne.

Sehen Sie die besten Filme 1 Jahr vor Free-TV, ohne W FOTOS: VERLEIHER

ERSTAUSSTRAHLUNGEN

05. 03., 20.15 UHR CINEMA/HD


PROMOTION

AUSHILFSGANGSTER

AB 08. 03. AUF CINEMA/HD Eine Truppe um ihr Geld betrogener Angestellter dreht das ganz große Ding – doch die Umstände sind suboptimal … Es treten an Ben Stiller und Eddie Murphy als chaotische Masterminds gegen Alan Alda als blasierten Geldsack.

WHAT A MAN

Verliebt, getrennt, verkorkst: Alex (Matthias Schweighöfer) wurde von Carolin (Mavie Hörbiger) betrogen und flüchtet sich zu Nele (Sibel Kekilli). Alles klar? Oh ja: Matthias Schweighöfers erste Regiearbeit ist wundervoll tiefgründiger Romantik-Slapstick.

sky SELECT

AB 09. 03. AUF CINEMA/HD

THE TREE OF LIFE AB 20. 03. AUF CINEMA/HD

Fünf Jahre lang hat die Filmwelt auf Terrence Malicks (Badlands, Der schmale Grat) neues Werk gewartet, nun schenkt uns der Meister ein bildgewaltiges Epos um die großen Fragen des Lebens. Mit Brad Pitt, Sean Penn, Jessica Chastain, (fast) echten Dinosauriern und der Goldenen Palme von Cannes!

DIE ABENTEUER VON TIM UND STRUPPI: DAS GEHEIMNIS DER EINHORN AB 22. 03. AUF CINEMA/HD

Ein neugieriger junger Reporter und sein kleiner Hund geraten gemeinsam mit einem verrückten Piraten in ein episches Abenteuer ... Hergés legendärer Comic-Held, mit neuester Technologie und viel Fantasie auf die Leinwand geholt von Steven Spielberg und Peter Jackson.

FOTOS: VERLEIHER

ne Werbeunterbrechung und in brillantem HD. Ich seh was Besseres.

MÄNNERHERZEN … UND DIE GANZ GANZ GROSSE LIEBE AB 30. 03. AUF CINEMA/HD

Die glorreichen Sechs sind zurück: In der Fortsetzung der Komödie aus 2009 spielt sich das von Til Schweiger und Christian Ulmen angeführte Ensemble erneut mit bittersüßem Humor und großen Gefühlen in die Herzen der Zuschauer.


▶l Fun GAMES ▶l TEXT: KURT ZECHNER

WOKI MIT DEIM DAUMEN!

RIDGE RACER UNBOUNDED LIMITED EDITION

Für PS3, Xbox360, PC. Seit 20 Jahren steht Ridge Racer für kompromisslose Rennspiel-Action, nun geht die Autorennserie, die vielleicht am meisten authentisches Arcade-Feeling auf PC und Konsole rüberbringt, in eine neue heiße Runde: Unbounded (also „unbegrenzt“, „unbeschränkt“) heißt der coole Spin-off, in dem es gilt, mit dem Muscle Car so viele explosive Rennduelle zu gewinnen wie möglich – je rowdyhafter, desto besser! Rasant im Einzelspieler- oder Multiplayermodus, die Limited Edition bringt zusätzlich 3 exklusive Autos und coole Lackierungen.

BLADES OF TIME

FÜR PS3, Xbox360. Eine Heldin mit zwei Schwertern:

Kopfgeldjägerin Ayumi ist die Protagonistin dieses brandneuen, furiosen Action-Abenteuers. In einer riesigen 3D-Landschaft fightet sie spektakuläre Kämpfe, lernt neue Attacken und Zaubersprüche – sogar die Zeit kann sie zurückdrehen!

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WILDLIFE PARK 2: DINO WORLD

FÜR PC. Jurassic Park auf deinem Schreibtisch. In der neuen Kampagne der tollen Tiergarten-Simulation bekommst du es mit prähistorischen Wesen zu tun: In neun spannenden und gefährlichen Missionen werden gleich elf verschiedene Dinosaurier-Arten zu neuem Leben erweckt.


PANDORA’S TOWER

Für Wii. Rein in die virtuellen Lederstiefel, das Schwert schnell umgehängt: Ein neues Rollenspiel wartet darauf, dich auf eine epische Heldenreise in eine neue, unbekannte Welt zu entführen. Die Monster von 13 Türmen musst du als Söldner namens Aeron bezwingen, und nur mit dem Fleisch der 13 Bossgegner kannst du deine verzauberte Verlobte retten. Vertrackte Labyrinthe, zahlreiche faszinierende Gegenstände und natürlich die actionreichen Monsterkämpfe sorgen für abenteuerlichen Spielspaß!

RHYTHM THIEF & DER SCHATZ DES KAISERS

DIE SIMS 3: SHOWTIME

Für PC. Starmania virtuell. Sims-Land sucht den Superstar! Die große Chance für deine Sims: Welcher hat den stärksten X-Faktor? Welcher hat soviel Talent, Charisma und Disziplin, um es bis nach ganz oben in den Star-Himmel zu schaffen, und wer endet als Lachnummer zwischendurch? Jetzt kannst du mit deinen Sims erleben, was es heißt, um Glamour und Ruhm zu kämpfen. Ob als Sänger, Tänzer, Zauberer oder DJ, Hauptsache, die Fans findens super – und dank dem neuen Social Interface, dem SimPort, gehören bald auch deine menschlichen Freunde zum p.t. Publikum.

Für 3DS. Superknifflige Aufgaben lösen und dabei hochelegant das Tanzbein schwingen: Ganz neue Herausforderung an Grips und Körper stellt dieses außergewöhnliche Game für die 3DS, in dem du als Gentleman-Meisterdieb Raphael in Paris deinem Beruf nachgehst und nebenbei einem mysteriösen Geheimnis auf der Spur bist. Das wichtigste dabei ist Taktgefühl, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn die zahlreichen Rätsel lassen sich nur mit musikalischem Einsatz lösen!

SKIP MÄRZ

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VARIANTE

SKIP

fünf

2012

DIE INTERAKTIVITÄT DES INTERNETS, KOMBINIERT MIT DER

ICONS

▶ll Film ▶

EXKLUSIV-INTERVIEW

RIHANNA

BILDGALERIE

VARIANTE

fünf

War er der Grund für deine Zusage? (wird rot) Das nicht ... aber er ist so ein Gentleman! Ich bin ein Riesenfan von ihm, ich find ihn toll in True Blood, und ihn jetzt am Set zu treffen fühlte sich richtig unwirklich an. Als er auf mich zukam, hab ich unwillkürlich den Atem angehalten. Ich meine, wie kann jemand so perfekt sein? Das nervt schon fast! (lacht) Wie kams eigentlich zu diesem Job, wolltest du schon länger bei einem Film mitmachen? Ja, und ich habe auch viele Angebote bekommen. Einige Rollen waren schrecklich, andere einfach nicht die richtigen. Dann gabs einige, die ich total super fand, aber die für mich als Anfängerin einfach zu groß waren. Ich habe viele Hauptrollen abgelehnt, weil ich klein anfangen wollte, meine Rolle sollte auch ein Lernprozess sein. Musstest du viel trainieren für die Actionszenen? Du bist doch sicher eine gute Schwimmerin ... Klar! Ich bin ja auf Barbados geboren und hab als Kind viel Zeit mit meinem Dad am Meer verbracht. Ich liebe den Ozean. Aber das körperliche Training war ziemlich hart. Ich musste mit einem Soldaten trainieren, das war zwar brutal, aber echt gut! Die Waffen, die ich im Film trage, waren sehr schwer, und um mich an das Gewicht zu gewöhnen, musste ich stundenlang mit einem Zweieinhalb-Kilo-Sandsack in der Hand rumlaufen. Du rennst in Battleship nur in Uniform rum, ganz anders als wir dich sonst kennen. Wie fandest du das? Als ich elf war, war ich bei den Kadetten in der Militärschule. Da haben wir auch mit Pistolen trainiert, also kannte ich mich schon ein wenig aus. Und wir haben damals auch Uniform getragen. Die Uniform am Set zu tragen war das Beste am ganzen Film: Sich mehr als einen Monat keine Gedanken über Mode zu machen, quasi nur im Trainingsanzug rumzulaufen, das war wunderbar! Ich habe jede Minute genossen.

irre, aber genial. Ich telefoniere täglich mit ihr. Sie hat jetzt auch SMS gelernt und schreibt mir Sachen wie „OMG, ich kanns nicht glauben, dass sich Heidi und Seal getrennt haben!“ So peinlich! (lacht) Wie geht es mit deiner Karriere weiter, willst du mehr Filme machen? Definitiv! Ich würde gern einmal in einer Komödie spielen, am besten in einer Liebeskomödie, ich würde gern mal eine etwas weniger toughe Rolle ausprobieren. Aber ich will mich nicht auf ein Genre festlegen. Ich liebe Action, ich liebe alles, was spannend ist. Ich schaue auch gern Horrorfilme, aber ich will in keinem Horrorfilm spielen, da wird mir zu viel rumgeschrien. Es gibt viele Sängerinnen, die in ihren Filmrollen auch singen. Hast du auf so etwas keine Lust? Nein, das will ich auf keinen Fall. Wenn, dann müsste das schon eine Rolle sein, die mir wirklich extrem viel bedeutet, die ich einfach nicht ablehnen kann. Und da gibt es im Moment vielleicht zwei, die ich gern spielen würde, aber die verrate ich nicht. (lacht) Ich möchte nicht, dass die Menschen durcheinanderkommen. Sie sollen Rihanna auf der Bühne als Sängerin sehen und mich im Film als Schauspielerin. Das muss getrennt bleiben. In Battleship bist du dauernd in Bewegung, und auch bei deinen Konzerten kannst du dich voll und ganz auf deinen Körper verlassen. Wie kriegt man so ein Selbstvertrauen? Ich gebe nicht gerne Ratschläge, aber bei mir wars so: Je öfter ich mich nackt gezeigt habe, desto selbstbewusster wurde ich. Ich musste mich einfach mit der Angst konfrontieren. Man findet immer irgendwas falsch an sich, und man wird unsicher, weil man glaubt, alle anderen sehen einen auch so. Aber hey, fuck it, was kann schon passieren? Irgendwann war mir einfach nichts mehr peinlich. Ich würde diesen Weg allerdings nicht unbedingt jedem empfehlen. (lacht) ▶l MAGDALENA MIEDL

Und was hältst du von Männern in Uniform? Uhhh ... Was soll ich dazu sagen? Alex Skarsgård? Einfach nur superscharf! Männer in Uniform sehen aus wie kleine Actionfiguren, nur in realer Größe. Heiß! Im Film versuchst du, die Welt zu retten. Wer ist dein persönlicher Held? Meine Mom! Das sagt jeder, oder? Sie ist die toughste Frau, die ich kenne. Ich merke, dass ich immer mehr wie sie werde. Jedesmal, wenn ich eine große Entscheidung treffen muss, überlege ich, was sie machen würde. Sie ist super, ein bisschen

„Je öfter ich mich nackt gezeigt habe, desto mehr Selbstbewusst Selbstbewusst-sein hab ich gekriegt.“ 060

SKIP MÄRZ

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SKIP: Du arbeitest in Battlefield mit zwei extrem heißen Schauspielern zusammen, Taylor Kitsch und Alexander Skarsgård. Wie wars? RIHANNA: Oh, vor allem Alex ... darf ich ehrlich sein? Auf einer Skala von eins bis zehn ist er eine glatte Elf! Können wir bitte nur über ihn reden? Frag mich doch ein paar Sachen über ihn! (lacht)


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Kick-Ass Girl. Für ihre Rolle als NavyKadettin musste Pop-Superstar Rihanna ihre Tattoos überschminken, die Haare schneiden und Make-up, High Heels und Schmuck daheim lassen – und sie hat jede Minute genossen.

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VARIANTE

TRAILER

GEILEN OPTIK EINER HOCHGLANZ-KINOZEITSCHRIFT! ICONS

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fünf

Mit weltweit über 30 Millio Millionen verkauften Tonträgern ist sie einer der erfolgreichsten weiblichen Superstars dieses Planeten, ihr aktuelles Album Talk That Talk wurde in Öster Öster-reich mit Gold ausgezeichnet. Jetzt ist sie in Battleship auch noch die einzige Frau, die mit mithilft, die Erde zu retten: Ein SKIP-Talk unter Mädchen über Männer in Uniform und über das echte RIHANNA-Feeling.

ALLE TRAILER ZU JEDEM FILM

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FOTO: UNIVERSALMUSIC

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N O L R I G T S LA

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2012

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KINOPROGRAMM

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▶l Wien. Do, 12 04 2012


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