INTERNATIONALES FILMFESTIVAL DER MENSCHENRECHTE
2010
2.–10. DEZEMBER GARTENBAU SCHIKANEDER TOPKINO CINEMAGIC BURG KINO
TICKETINFO & IMPRESSUM KARTENRESERVIERUNGEN
WIR BEDANKEN UNS BEI
INHALT
FÖRDERER
ab 19.11. 2010 Online-Kartenreservierung unter www.thishumanworld.com Ticket-Hotline: 0676 712 20 50 (tgl. von 11:00 bis 20:00 Uhr) Reservierung gilt ab Rückbestätigung. Karten können an der Vorverkaufsstelle im Top Kino oder an der Abendkassa des Festivalkinos bis 30 min. vor Vorstellungsbeginn abgeholt werden.
EDITORIAL TEAM
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FILMRETROSPEKTIVE
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EHRENKOMITEE
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ERÖFFNUNGSFILM
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EDITORIAL FILM
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FILMPROGRAMM
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SCHWERPUNKT
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RAHMENPROGRAMM
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JURY
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PROGRAMMÜBERSICHT
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VORBESTELLUNG ERÖFFNUNG ticket@thishumanworld.com Ticket-Hotline: 0676 712 20 50 (tgl. von 11:00 bis 20:00 Uhr)
SPONSOREN
EDITORIAL TEAM
VORVERKAUF / KARTENABHOLUNG Ab 29.11. im Top Kino, 6., Rahlgasse 1
this human world - ein filmisches Plädoyer für Menschenwürde und gegen Menschenrechtsverletzungen
Mo-Fr von 15:00 - 20:00 Sa, So von 11:00 - 20:00 Vorverkauf nur für Vorstellungen an Folgetagen.
Mit der dritten Festivalausgabe etabliert sich this human world - dank dem großen Publikumszuspruch der vergangenen Jahre - endgültig in der österreichischen Kulturlandschaft und freut sich, mit einem umfangreichen Programm von über 80 Spiel-, Dokumentarund Kurzfilmen (großteils Österreich-Premieren), auch heuer wieder einen kultur- und gesellschaftskritischen Beitrag leisten zu können.
UNTERSTÜTZER
KARTENPREISE Vollpreis: € 7,50 Ermäßigt: € 6,50 (Ö1 Club, StudentInnen, SchülerInnen, PensionisInnen) Schikaneder Club: € 5,50 Festivalpass: € 50,- (10 Vorstellungen nach Wahl*) Abendkassa stets eine Stunde vor Beginn der ersten Vorstellung geöffnet. * Karten müssen rechtzeitig reserviert und bis spätestens 30 min. vor Vorstellungsbeginn an der Abendkassa abgeholt werden.
FESTIVALPARTNER
FESTIVALKINOS Parkring 12, 1010 Wien www.gartenbaukino.at
MEDIENPARTNER
Rahlgasse 1, 1060 Wien www.topkino.at
Friedrichstraße 4, 1010 Wien www.cinemagic.at
VERANSTALTER DES FESTIVALS Verein this human world ZVR-Zahl: 883089244 Festival Hotline: tgl. 10.00-21.00 Uhr +43(0)676 7122 050 Spendenkonto: Erste Bank AG, KtoNr: 2922789770, BLZ: 20111
www.thishumanworld.com 02
Das diesjährige Festival stand auf Messers Schneide. Trotz erfolgreicher Durchführung 2008 und 2009 war es lange Zeit schwierig Geldgeber von der Notwendigkeit und Relevanz dieses Festivals zu überzeugen. Umso mehr danken wir den „RetterInnen“. Sie haben diesen, für Wien immer noch relativ neuen und jungen, Kulturevent möglich gemacht. Eröffnet wird das Filmfestival am 2. Dezember mit dem Preisträger des Amnesty-Filmpreises und Friedensfilmpreises der Berlinale 2010: Son of Babylon von Mohamed Al Daradji.
Margaretenstraße 24, 1040 Wien, www.schikaneder.at
Opernring 19, 1010 Wien www.burgkino.at
Eckpfeiler des Festivals sind zahlreiche Kooperationspartner, allen voran das Ludwig Boltzmanninstitut für Menschenrechte, und die zahlreichen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Ohne deren Engagement und Einsatz könnte this human world in dieser Form nicht bestehen.
Der thw SchülerInnen Kurzfilmwettbewerb wurde dieses Jahr in Kooperation mit dem Stadtschulrat wienweit ausgeschrieben. Zehn Wiener Schulen haben Kurzfilme
zu unterschiedlichen Artikeln der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte produziert. Die Filme werden am 10. 12. - dem internationalen Tag der Menschenrechte - gezeigt und von einer namhaften Jury ausgezeichnet. 2011 soll dieser Wettbewerb auf Bundesebene ausgeschrieben werden. Erstmals findet in Kooperation mit dem Kulturverein Schikaneder eine Retrospektive statt, die sich 2010 dem filmischen Schaffen von Claude Lanzmann widmet. Claude Lanzmann wird die Reihe am 6.12 2010 persönlich eröffnen. Am 8.12.2010 wird der französische Regisseur im Jüdischen Museum seine, mit dem deutschen Literaturpreis ausgezeichneten, Memoiren vorstellen. Produktionen über und für Kinder und Jugendliche, sowie die spezifischen Herausforderungen und Probleme, die das Erwachsenwerden in dieser Welt mit sich bringen, aber auch die tatsächliche Missachtung von Kinderrechten, stellen 2010 einen Schwerpunkt des Festivalprogramms dar. Erstmals ist es gelungen, zwei dotierte Filmpreise auszuschreiben (gestiftet vom Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten und dem Renner Institut). Zum Einen den thw-Festivalpreis, der von einer prominent besetzen Jury ausgewählt wird. Und zum Anderen den thw-Publikumspreis. Mit einer Preisverleihung am 10. Dezember und einer damit verbundenen Feier im Schikaneder, findet this human world Vol III einen abschließenden Höhepunkt.
Johannes Wegenstein (Festivalleitung)
Zora Bachmann (Programmleitung)
Julian Berner (Festivalkoordination)
Anna Leitenstorfer (Organisation, Leitung PR)
Lisa Wegenstein (SchülerInnen-FilmWettbewerb)
Georg Tüchert (Presse, PR, Website)
KOOPERATIONSPARTNER
Festivalteam Johannes Wegenstein (Festivalleitung), Zora Bachmann (Programmleitung), Julian Berner (Festivalkoordination), Anna Leitenstorfer (Leitung Kommunikation, Kooperationen, PR), Georg Tüchert (Presse, Webredaktion, Marketing), Lisa Wegenstein (Schulprojekt Organisation), Joachim Wegenstein (Technische Leitung, Gastronomie), Elsa Okasaki (Musikprogramm, Fotografin), Stefanie Gratzer, Andreas Raab, Clara Reiner, Evi Benscics, Bernadette Wurm, Eva Wall, Michaela Harfst, Ruth Pichler / Kristina Rohacek (Grafik), Wien Nord (Sujet 2010), Max Berner, Matthias Wintersteiger, Niki Vuckovic (Trailer 2010) Besonderen Dank an: Bruno Batinic, Patrick Müller, Angelika Rädler, Maria Grün, Laura Samaraweerowa, Teodora Nikolova, Sabine Prokopetz, Valentina Cancelli 03
EHRENSCHUTZ & EHRENKOMITEE
EHRENSCHUTZ & EHRENKOMITEE
EHRENSCHUTZ
Dr. Heinz Fischer Bundespräsident
EHRENKOMITEE Manfred Nowak Beatrice Achaleke Begründerin und Geschäftsführende Obfrau des International Center for Black Women’s Perspectives – AFRA Die Missachtung von Menschenrechten ist zur Normalität in unserem Land geworden. Selbst Kinder werden im Gefängnis bzw. in Schubhaft eingesperrt und unter den widrigsten Bedingungen abgeschoben, unter dem Motto „Recht muss Recht bleiben“. Dass diese Rechte nicht von alleine entstehen, sondern von Menschen gemacht werden, scheinen wir dabei zu vergessen. Menschenrechte sind kein Luxus, sondern sind Grundrechte, die für Alle gelten sollten, unabhängig von unser Aussehen, unsere Herkunft, Bildung und Soziale Schicht, Religions- bzw. ethnische Zugehörigkeit, egal welche Sexualorientierung, Behinderung etc. Menschenrechte gehen uns Alle etwas an und sollten Selbstverständlich und für Alle sein. Beim this human world Filmfestival geht es nicht um das Vergnügen, sondern um Grundrechte, Schicksale, Mut, Zivilcourage, und die dringliche Notwendigkeit Menschen mit Respekt zu begegnen, und zu behandeln auch wenn wir sie nicht leiden können. Das Festival ist eine einzigartige Möglichkeit die vielen Facetten von dem Kampf um Menschenrechte und Menschendasein greifbar zu machen. Dieses Festival ist ein MUSS, nehmen Sie sich die Zeit und schauen sie selber die Bilder an, reflektieren sie über ihr eigenes Handeln, denn jeder von uns hat die Wahl, jeder kann einen Beitrag zu Erhaltung der Menschenrechte leisten. this human world ist ein Festival das wichtige Botschaften vermittelt. Nutzen Sie die Gelegenheit und schauen Sie sich einen oder mehrere der Filme an. Denn Menschenrechte gehen uns Alle etwas an, egal wer und wo wir sind.
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Ruth Beckermann Autorin und Filmschaffende. Ihr neuer Film AMERICAN PASSAGES kommt 2011 ins Kino. ruthbeckermann.com
Morten Kjaerum Direktor der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte Menschenrechte gehen jede und jeden an - sie sind kein„Minderheitenprogramm“. Das veranschaulicht dieses Filmfestival auf beeindruckende Weise. Bilder, in Kombination mit Sprache und Musik, vermögen besser als jedes andere Medium, nicht nur den „Kopf“, sondern auch die Emotionen der ZuseherInnen anzusprechen. Die realen schmerzlichen Konsequenzen von Menschenrechtsverletzungen werden spürbar und erfahrbar. In diesem Sinne leistet dieses zweite internationale Menschenrechtsfilmfestival einen entscheidenden Beitrag zu dem ganz wichtigen Prozess der Bewusstseinsbildung. Aus diesem Grund unterstützt die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte this human world - möge das Festival dazu beitragen, unsere Welt tatsächlich „more human“ zu machen!
Hören wir endlich auf, von Integration zu reden und beginnen wir, die Barbaren beim Namen zu nennen, deren Hass und Gewalt weder vor ausländischen noch vor autistischen Kindern halt macht. Da sind die christlichen und sozialistischen braven Leut’ an ihren Schreibtischen, welche abschieben und delogieren und die Pensionisten, denen dieses Land in Wirklichkeit gehört, welche denunzieren und die zornigen jungen Männer, die ihrem blauen Helden folgen usw. Aber vor allem sind da wir alle, die sich über die Bilder von Gewalt gegen süße Zwillinge mehr aufregen als über dieselben Aktionen gegen weniger charmante Fremde. Der Wert des Menschen sinkt, wenn es blonder Kinder bedarf, um Entsetzen hervor zu rufen. Filme können die Welt nicht verändern, doch manchmal tragen sie dazu bei, sie zu erhellen. this human world Filmfestival gibt Ihnen Gelegenheit, in Filmen ein Stückchen Welt kennen zu lernen und die universelle Botschaft der Menschenrechte zu verstehen.
Leiter der Forschungsplattform „Human Rights in the European Context“ an der Universität Wien Direktor, Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte Wie in den beiden vergangenen Jahren ist es dem Team um Johannes Wegenstein mit ihrer Filmauswahl gelungen, die Bandbreite und Vielschichtigkeit von menschlichem Zusammenleben, im Positiven wie im Negativen, bewegend aufzuzeigen. Die Filme von this human world machen dabei die Bedeutung von Menschenrechten wortwörtlich sichtbar, und vermitteln auf ihre jeweils eigene Art und Weise - schonungslos offen, subtil, einfühlsam, entlarvend - wie deren mangelnde Umsetzung im lokalen und im globalen Kontext zu einer Welt führt, in der letzten Endes ein erfülltes Leben in Würde und Frieden für uns alle verunmöglicht wird. Ich freue mich sehr, dass this human world im 3. Jahr seines Bestehens bereits zum fixen Bestandteil der österreichischen Festivallandschaft gezählt werden darf und so einen wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für das Thema Menschenrechte in Österreich leistet. Das Programm von this human world sollte uns daran erinnern, dass kein Staat - auch nicht der österreichische - von menschenrechtlichen Verfehlungen frei ist. Gleichzeitig sollte es uns ermutigen mit einem Blick über den (Schengener) Tellerrand eingefahrene Denkmuster und provinzielles Schubladendenken zu überwinden. Ob Kosovo oder Kagran, ob Meidling oder Mekka, ob Wien oder Chicago - wir alle sind dazu aufgerufen, „this human world“ zu einem Ort der Menschenwürde zu machen.
Rudolf Hundstorfer Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
Christoph Chorherr Gründer des Ithuba Skills College in Südafrika (ithuba.org) und Gemeinderat der Grünen in Wien Mitten in einem südafrikanischen Township. Jugendliche des Ithuba Skills College stellen Bänke, Tische und die Tafel ihrer Schule auf. Der Fotograf Lukas Hüller hält den Moment fest. Es entsteht eines der Bilder seiner Fotoreihe über die Artikel der Menschenrechte - denn Hand aufs Herz: Wer kennt so aus dem Stegreif auch nur einige der 30 Artikel, die in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgelegt wurden. Zwei seien hier beispielhaft erwähnt, auch um Lust zu wecken, die anderen wahrzunehmen: z.B. Artikel 14: „Jeder hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen“, oder Artikel 26: „Jeder hat das Recht auf Bildung“. 1948 , noch im langen Schatten der unfassbaren Gräuel des 2. Weltkriegs wurde ein wahrlich geschichtlicher Moment genutzt. Diese 30 Artikel sind das Fundament einer Weltzivilisation. Wären sie innerstaatlich umgesetzt, die Welt sähe gänzlich anders aus - humaner, friedlicher, gerechter. Viele Länder sind weit von ihnen entfernt. Warum kennen sie nur so wenige?
Sehr geehrte Damen und Herren! Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und die Konventionen enthalten den klaren Auftrag zum Schutz und zur Förderung der universellen und unteilbaren Menschenrechte. Hinschauen ist Teil des Auftrags. Angesichts von Menschenrechtsverletzungen dürfen wir nicht schweigen Der Schutz der Menschenrechte hat einen zentralen Stellenwert in der Politik. Wir verfolgen als Vertreter unseres Landes die Förderung und die Verteidigung der Menschenrechte konsequent sowohl in unseren bilateralen Beziehungen als auch in multilateralen Gremien ebenso wie in der Europäischen Union. Im Laufe der Jahre hat sich die österreichische Menschenrechtspolitik zum durchaus unverwechselbaren Markenzeichen entwickelt. Wir treten für die Universalität der Menschenrechte ein. Wir wenden uns gegen Versuche, diese mit Hinweisen auf kulturelle Traditionen oder niedrige Entwicklungsstände zu relativieren. Wir setzen uns für die Unteilbarkeit der Menschenrechte, für politische, wirtschaftliche, soziale wie kulturelle, ein. Wir treten darüber hinaus mit Nachdruck gegen Diskriminierungen jeglicher Art sowie gegen Rassismus und religiös bzw. anderweitig motivierte Intoleranz ein. Wir wollen konkrete Menschenrechtsprobleme so weit wie möglich auf dem Wege des Dialogs und der Zusammenarbeit lösen. Das funktioniert, wie ich einräumen muss, nicht immer. Es ist daher auch wichtig, schwerwiegende und systematische Menschenrechtsverletzungen offen beim Namen zu nennen. In diesem Zusammenhang ist es unverzichtbar, sich immer wieder aufs Neue zu vergegenwärtigen, dass der Schutz der Menschenwürde und der Menschenrechte alles andere als selbstverständlich ist. Das internationale Filmfestival der Menschenrechte leistet daher einen wertvollen Beitrag, um die Thematik der Menschenrechte in unserem Land in der breiten Öffentlichkeit noch stärker zu verankern. 05
EDITORIAL FILM
SCHWERPUNKT
Filme für unser Festival auszuwählen ist immer mit viel Arbeit und Stress verbunden, aber vor allem ist es interessant und spannend. Das nationale und internationale Festivalprogramm, mit großteils Österreichpremieren, setzt sich aus eingereichten Produktionen und einem kuratierten Programmteil zusammen. Zur Spannung und Lebendigkeit des Festivals tragen ferner die eingeladenen FilmemacherInnen und die bei den Diskussionen anwesenden ExpertInnen bei. Die während des Festivals präsentierten Filme sind allesamt wichtige Beiträge zu gesellschaftsrelevanten Themen und verdienen in gleichem Maße gesehen, anerkannt und diskutiert zu werden. Die Filme, die wir Euch hier ans Herz legen wollen, reißen Themen auf und stehen exemplarisch für das diesjährige Programm. Der Eröffnungsfilm Son of Babylon steht in einer Reihe preisgekrönter Filme, die this human world 2010 präsentiert. Die Koproduktion aus sieben Ländern erzählt von einem Jungen, der sich mit seiner Großmutter im vom Krieg zerstörten Irak auf die Suche nach seinem Vater macht, der unter dem Regime von Saddam Hussein entführt wurde.
Besondere Erwähnung verdient auch der im Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung, von der Volkshilfe produzierte Film Blickwechsel. 12 Szenen in Armut, der das Thema Armut in Österreich beleuchtet. Die französische Spielfilmproduktion Illégal zeigt welche unmenschlichen Auswirkungen die “Illegalisierung” von Menschen hat. In diesem Kontext steht auch der schön gemachte und politisch brisante Spielfilm Hands Up, der die Geschichte einer Kinderclique erzählt, die ihre von Abschiebung bedrohte Freundin auf spektakuläre Art und Weise beschützen.
Dazu ist auch der mit dem Vaclav Havel Award prämierte Film The Sun Behind The Clouds Teil des Festivalprogramms. Besonders freuen wir uns außerdem über die Kooperation mit dem Kulturverein Schikaneder und die dadurch zustande gekommene Retrospektive zu Claude Lanzmann, der die Reihe persönlich eröffnen wird. Wir hoffen, Euch auch dieses Jahr zahlreich in den Kinos und bei den Diskussionen von this human world begrüßen zu dürfen.
Mit einer Auswahl an Filmen in deren Mittelpunkt die jüngsten und jungen Mitglieder unserer Gesellschaft stehen, widmet this human world ab 2010 einen jährlichen Festivalschwerpunkt Kindern und Jugendlichen. Menschenrechte sind im Besonderen auch Kinderrechte. Was so selbstverständlich klingt, wird, wie uns die jüngsten Ereignisse in der österreichischen Politik gezeigt haben, oft gar nicht wahrgenommen. Kinder mit migrantischem Hintergrund werden mit Polizeigewalt in die soziale Ungewissheit abgeschoben. Um den Sonderstatus des Kindes zu schützen und zu betonen, haben die Vereinten Nationen die “Kinderrechtskonvention” verfasst, der seit 1990 mehr Staaten beigetreten sind als allen anderen je verfassten UN-Konventionen. Dennoch, den offiziellen Zahlen der Statistiken folgend: - sind Kinder und Jugendliche in Europa mit häuslicher Gewalt konfrontiert.
Filme mit dieser Kennzeichnung laufen im Schwerpunkt Kindheit und Jugend.
Zahlen und Fakten, die erweiterbar sind und nachdenklich machen. Die Unicef fasst den Text der UN-Konvetion in 10 Grundrechten zusammen: 01.) das Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung, unabhängig von Religion, Herkunft und Geschlecht; 02.) das Recht auf einen Namen und eine Staatszugehörigkeit; 03.) das Recht auf Gesundheit; 04.) das Recht auf Bildung und Ausbildung; 05.) das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung;
In großartigen Bildern aus der Wüste Atacamas im Norden Chiles erzählt der essayistische Dokumentarfilm Nostalgia de la Luz von Patricio Guzmánn eine Parabel von Astronomie und der Geschichte Chiles der letzten 50 Jahre.
La Régate eröffnet den Schwerpunkt zum Thema Kindheit und Jugend. Der Spielfilm thematisiert Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, die Zerrissenheit eines Jugendlichen im Verhältnis zu Vertrauenspersonen, sowie die damit einhergehende Demütigung, Scham und Verletzung.
Mit Postcard to Daddy erzählt Michael Stock in einer sehr persönlichen und berührenden filmischen Autobiographie die Geschichte seiner Kindheit und Jugend, über den Missbrauch durch seinen Vater, seinen Kampf um Leben und Glück und seinen Wunsch nach Frieden.
Über schwierige Konstellationen im Elternhaus einer montenegrinischen MigrantInnenfamilie, dessen Sohn sich zu seinem Klavierlehrer hingezogen fühlt, erzählt der Film Sasha auf humorvolle Art, fernab üblicher Klischees.
Ein besonders Augenmerk haben wir, wie jedes Jahr, auf österreichische Produktionen gelegt. Erstmals in Wien zu sehen sein werden unter anderem Filme wie: Zwischen uns das Paradis (Na Putu), Alive!, Nicaragua - die vergessene Revolution, Aus der Asche, FC Chechnya u.v.a.m.
Mit 2 Filmen ist auch Tibet wieder Thema des Festivals 2010. Die Österreichpremiere von Tibet In Song (Gewinner des Sundance Filmfestivals 2009), vom ehemaligen Polithäftling Ngawang Choephel, erzählt in einer so noch nie gesehenen Weise über das Schicksal tibetischer Volksmusik in den letzten 50 Jahren.
- leben 19 Millionen Minderjährige allein in der Europäischen Union in Armut. - sterben in “Entwicklungsländern” 11 Millionen Kinder pro Jahr an Hunger, das sind 30.000 Kinder pro Tag. Johannes Wegenstein (Festivalleitung)
- können weltweit 781 Millionen Erwachsene nicht lesen und schreiben. - gibt es eine erschreckend hohe Anzahl an Jungen und Mädchen, die Opfer von sexuellem Missbrauch in- und außerhalb ihrer Familien sind.
Zora Bachmann (Programmleitung)
06.) das Recht, sich zu informieren, sich mitzuteilen, gehört zu werden und sich zu versammeln; 07.) das Recht auf eine Privatsphäre und eine gewaltfreie Erziehung, im Sinne der Gleichberechtigung und des Friedens; 08.) das Recht auf sofortige Hilfe in Katastrophen und Notlagen und auf Schutz vor Grausamkeit, Vernachlässigung, Ausnutzung und Verfolgung; 09.) das Recht auf eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause; 10.) das Recht auf Betreuung bei Behinderung.
THIS HUMAN WORLD SCHÜLER/INNEN KURZFILMWETTBEWERB Der this human world SchülerInnen Kurzfilmwettbewerb, der 2009 in Kooperation mit der AHS Rahlgasse seinen Anfang fand, wurde für 2010 als Wien weites Projekt ausgeschrieben. Über zehn Wiener Schulen haben Filme zu unterschiedlichen Artikeln der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte selbst produziert und für this human world eingereicht. Diese unterschiedlichen Filme werden von einer Jury gesichtet und die besten von ihnen am 10. Dezember - dem internationalen Tag der Menschenrechte - gekürt. Ab 2011 soll das Projekt und der Wettbewerb bundesweit ausgeschrieben werden.
Die Zukunft von this human world sind die Kids von „this human world“!
LUDWIG BOLTZMANN INSTITUT FÜR MENSCHENRECHTE Das Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte (BIM) besteht seit 1992 als unabhängiges Forschungsinstitut zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Menschenrechten auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Mit dem Anspruch engagierter Wissenschaft wollen wir einen Beitrag zur Stärkung der Menschenrechte sowie zur Verbesserung der Lebenssituation verfolgter, diskriminierter oder sonst benachteiligter Menschen leisten. Wir begreifen uns als Teil der wissenschaftlichen Zivilgesellschaft, die bewusst im Spannungsfeld von Staat, Politik, Wirtschaft, Medien und nichtstaatlichen Organisationen angesiedelt ist. Wir forschen mit einem ganzheitlichen Ansatz, der bürgerliche, politische, wirtschaftliche, soziale, kulturelle und kollektive Menschenrechte umfasst. Die Methoden des Instituts beruhen auf den Prinzipien des Empowerment, der Gleichheit aller Menschen sowie der Partizipation der Betroffenen. Das Institut arbeitet an der Schnittstelle von Theorie und Praxis. Unsere Forschungsergebnisse liefern die Grundlagen für unsere Tätigkeit in den Bereichen Beratung, Implementierung, Monitoring, Öffentlichkeitsarbeit sowie Bildung und Lehre. Im Rahmen letzterer organisiert das Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte seit 2008 u.a. das Seminar „Cinema and Human Rights“ an der Universität Wien. Das Seminar behandelt aktuelle menschenrechtliche Fragestellungen und Themen anhand von Dokumentarfilmen. Weitere Informationen zum Institut finden Sie auf unserer Webseite: bim.lbg.ac.at
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Kinder die heute anfangen Filme zu machen, Kinder die heute gemeinsam mit Lehrenden über die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte sprechen und nachdenken, SchülerInnen die morgen berühmte FilmemacherInnen sind, Schülerinnen die morgen die Welt gestalten. Das Projekt stellt u.A. mit einen der spannendsten Programmpunkte des Festivals dar. Mit dem Blick und der Herangehensweise von SchülerInnen, sowie der Begeisterung, mit der sie an diesem kreativen und politischen Prozess teilnehmen, entstehen überraschende, lustige und sehr berührende Filme.
JURY SCHÜLER/INNEN KURZFILMWETTBEWERB Nina Kusturica - österreichische Filmemacherin Mag. Johanna Rainer – Künstlerin Mag. Bruno Batinic - Filmkurator
Lasst Euch das nicht entgehen! Lisa Wegenstein
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JURY Erstmals ist es gelungen, zwei dotierte Filmpreise auszuschreiben. Wir bedanken uns beim Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten für die Stiftung des mit 3000.- Euro dotierten JURYPREIS und freuen uns die Jury von this human world 2010 bekannt geben zu dürfen.
Manfred Novak Manfred Nowak ist Professor für internationalen Menschenrechtsschutz an der Universität Wien und Leiter des Ludwig Boltzmann Institutes für Menschenrechte (BIM). Von 2004 bis Oktober 2010 war Prof. Nowak UN Sonderberichterstatter über Folter und im Rahmen dieser Funktion maßgeblich an der Untersuchung von Folterfällen im US-Gefangenenlager in Guantanamo Bay und sog. „secret places of detention“ der CIA beteiligt. Prof. Nowak ist des Weiteren Mitglied des österreichischen Menschenrechtsbeirates, Vize-Präsident der österreichischen UNESCO-Kommission, und Leiter der Forschungsplattform „Human Rights in the European Context“ an der Universität Wien.
Teodora Nikolova Teodora Nikolova ist bildende Künstlerin mit dem Focus Video Installationen. Sie arbeitet seit 2009 für die Schikaneder und Topkino Kulturbetriebe und kümmert sich um die Organisation und Programmierung von Filmreihen (8 Tage in Tibet, Psyennale, Asian Village etc.), der Organisation von Ausstellungen und ist im Bereich Filmproduktion tätig.
Arash T. Riahi Der österreichische Filmemacher mit iranischen Wurzeln studierte Film- und Geisteswissenschaften und gründete 1999 die Golden Girls Filmproduktion. In seinem bekannten Kinodokumentarfilm “Exile Family Movie” porträtierte er seine politisch, wie geographisch weit versprengte Großfamilie. Arash T. Riahi’s Spielfilmdebüt “Ein Augenblick Freiheit” erhielt 30 internationale Auszeichnungen und war Österreichs Oscarkandidat 2010.
Worte sind unser Geschäft: Fakten zu prüfen, Standpunkte und kontroversielle Meinungen für den Leser klar zu kommunizieren. Jede Zeile, jede Seite – aus Profession und Leidenschaft.
Filme mit dieser Kennzeichnung nehmen am Wettbewerb um den JURYPREIS teil.
Georg Friedrich
Andrea Schurian Die bekannte Kulturjournalistin ist Leiterin des Kulturressorts der Tageszeitung ‚Der Standard‘, ehemalige Moderatorin der ‚Kulturzeit‘ auf 3Sat und der ORF Kunststücke. Gestalterin von Kulturdokumentationen und Künstlerporträts.
Dem österreichischen Schauspieler wurde 2004 auf der Berlinale die Auszeichnung ‚Shooting Star‘ verliehen. Seit 1983 wirkt er in zahlreichen, großteils österreichischen Film- und Fernsehproduktionen mit. In den vergangenen Jahren trat er bei den Sommerfestspielen Perchtoldsdorf und der Berliner Volksbühne auch als Theaterschauspieler in Erscheinung.
PUBLIKUMSPREIS Der Gewinner des, mit 2000.- Euro dotiertem Preis, (gestiftet vom Renner Institut) wird vom Festivalpublikum unter allen gezeigten Filmen auserkoren. Beim Eintritt jeder Vorstellung werden Stimmzettel zur Beurteilung des Films an jeden Besucher ausgehändigt. Der Gewinnerfilm wird im Rahmen der Preisverleihung am 10.12. um 20:00 Uhr im Schikaneder bekannt gegeben.
DiePresse.com
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FILMRETROSPEKTIVE
FILMRETROSPEKTIVE
Claude Lanzmann - Widerstandskämpfer, Philosoph und Filmemacher Das literarische und filmische Schaffen Claude Lanzmann kann als tiefgründig und umfassend zugleich beschrieben werden. Eine ausführliche Darstellung seiner zahlreichen Arbeiten und Aktivitäten würde die Seitenanzahl dieses Heftes weit überschreiten. Lanzmann gilt nicht nur aufgrund seiner herausragenden Arbeiten als Filmemacher, als eine der wichtigsten Personen in der Aufarbeitung der jüdisch-europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts.
E CLAUDMANN LANZ
Claude Lanzmann, geboren 1925 in Paris, war bereits während seiner Schulzeit als Widerstandskämpfer in der „Résistance“ tätig. Nach seiner Studienzeit in Tübingen und Berlin, kehrte er nach Frankreich zurück, um dort als Journalist und schließlich als Herausgeber der politisch-literarischen Zeitschrift Les Temps Modernes, gegründet von Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir, zu arbeiten. Sein politisches Engagement setzte sich in seinen filmischen Arbeiten fort. Von 1972 bis 2001 schuf er Dokumentarfilme, die als Meilensteine der Filmgeschichte gelten. Die Filmretrospektive, die innerhalb des Festivals, this human world vom Kulturverein Schikaneder, präsentiert wird, soll einen Blick auf die Thematik des jüdischen Lebens und Überlebens gewähren. Auch nach einer Zeitspanne von 38 Jahren haben die Filme nicht an Konfliktpotenzial und Aktualität eingebüßt. So wurde im Okotber 2009 die Vorführung des Films Pourquoi Israel in Hamburg durch z.T. gewalttätige Protestaktionen einer anti-imperialistischen linksradikalen Gruppe verhindert. Im selben Jahr veröffentlichte Claude Lanzmann seine Memoiren unter dem Titel Le Lièvre de Patagonie, die in diesem Jahr unter dem deutschen Titel Der Hase von Patagonien, für die Lanzmann am 5. November 2010 mit dem Welt-Literaturpreis ausgezeichnet wurde.
FILME VON CLAUDE LANZMANN
SOBIBOR 14 OCTOBRE 1943, 16 HEURES (SOBIBOR, 14. OKTOBER 1943, 16 STUNDEN)
TSAHAL
Italien, Frankreich, 1972, 185 Minuten (OmeU)
Frankreich, Deutschland 1994, 316 Minuten (OmU)
Pourquoi Israel ist Lanzmanns erster Dokumentarfilm. Der Film, der 25 Jahre nach der Gründung Israels entstand, erfasst die Notwendigkeit dieser Staatsgründung, die durch unterschiedliche Perspektiven vermittelt wird. Der Film setzt sich aus den unterschiedlichsten Stimmungsbildern und Interviews zusammen. Für die Befragung suchte Lanzmann BürgerInnen des Staates aus, die unterschiedliche Vergangenheiten und Lebensbedingungen haben. Pourquoi Israel fragt nach der Identität und der Normalität eines Staates, der aus dem Trauma der Shoah heraus entstanden ist.
Tsahal ist ein Dokumentarfilm über die Israelische Armee, der Tsava Haganah Le Israel, einer Armee die aus dem Bedürfnis und dem Wunsch nach Verteidigung und Schutz Israels gegründet wurde. In diesem Film zeigt Lanzmann die israelische Armee aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln. Er interviewt Majore und Generäle, begleitet die jungen Soldaten bei ihrer Ausbildung und scheut keine Frage. Sterben und Töten sind zentrale Begriffe, die immer wiederkehren in den Erzählungen über das Gefecht, über Angst und Frust. Nachdem der damalige israelische Verteidigungsminister Itzhak Rabin Shoah gesehen hatte, lud er 1987 Claude Lanzmann nach Israel ein, die Dokumentation Tsahal zu realisieren.Lanzmann hatte die Möglichkeit völlig unzensiert an einem Film über die Armee Israels zu arbeiten. Tsahal ist ein Film, der keiner Heerespropaganda unterliegt und der sich nicht vor Widersprüchlichkeiten und problematischen Fragen scheut.
MO 05.12. 18:15 CINEMAGIC IN ANWESENHEIT VON CLAUDE LANZMANN
DI 07.12. TOPKINO / GROSSER SAAL
Frankreich, 1985, 550 Min. (OmU)
Frankreich, 2001, 95 Min. (OmU) Die Dokumentation behandelt den Aufstand vom nationalsozialistischen Vernichtungslager Sobibor, der als einzig gelungener Aufstand der jüdischen Gefangenen gilt. Lanzmann interviewt Yehuda Lerner, der damals den Aufstand vorbereitete und mitkämpfte. Der Film berichtigt den Mythos, dass die Juden ihre Gefangenschaft und Ermordung ohne Widerstand und Kampf hinnahmen. Das Interview Lerners, seine Erinnerungen und Schilderungen zeigen die Kraft und den Willen des Überlebens und Lebens des jüdischen Volks. „Ausgehend von einem Gespräch, das mir Yehuda Lerner 1979 gewährt hatte, als ich Shoah drehte, entstand der Film Sobibor, 14 Octobre 1943, 16 Heures - Ort, Tag, Monat, Jahr, Stunde des einzigen jemals gelungenen Aufstands in einem Vernichtungslager der Nationalsozialisten. In der Landschaft und an den Orten von heute, die immer noch dieselben wie damals sind, hat David, der nicht Gewalttätige, den ersten tödlichen Schlag geführt; er ist der Herold eines mythologischen Films und Meister einer sich steigernden Spannung bis zum letzten Bild, bis zu dem Augenblick, in dem die menschliche Ordnung wieder in Kraft tritt und wieder Freiheit herrscht.“ so Lanzmann
SA 11.12. 18:00 TOPKINO / KLEINER SAAL POURQUOI ISRAEL (WARUM ISRAEL)
SHOAH Shoah ist der bekannteste Film von Claude Lanzmann. Die zweiteilige Dokumentation, die 1985 fertig gestellt wurde, umfasst etwa 550 Minuten Film. Nach 3 Jahren Recherche und Vorbereitungsarbeit, reiste Lanzmann rund 11 Jahre durch Europa, um den Film zu drehen. Von 1974 bis 1985 entstanden so 350 Stunden Filmmaterial, das sowohl Außenaufnahmen verschiedener nationalsozialistischer Vernichtungslager und Ghettos zeigt, als auch zahlreiche Zeitzeugenberichte von Überlebenden und Kriegsverbrechern.Dem Film werden weder Archivbilder, noch Aufnahmen von Leichen hinzugefügt. Die Befragungen der Zeitzeugen, die ohne Rücksicht auf Gefühlsausbrüche fortgesetzt werden, vermischen sich mit den Bildern der tristen Gegenden, an denen die Ermordung zahlreicher Juden stattfand. Noch bevor der Film uraufgeführt wurde, versuchte die polnische Regierung den Film verbieten zu lassen, da er einen bestehenden Antisemitismus in Polen zeigt. Der Film wurde trotz der Proteste als gekürzte Fassung im polnischen Fernsehen im Oktober 1985 ausgestrahlt. Mittlerweile ist Shoah einer der wichtigsten und bedeutendsten Filme, die den Holocaust behandeln.
SO 12.12. 14:00 TOPKINO / GROSSER SAAL Von 12:00 - 14:00 Uhr Diskussion über die Darstellung der Shoah
Claude Lanzmann zu Gast im Jüdischen Museum Wien - im Gespräch mit Michael Fleischhacker (Chefredakteur, Die Presse) 08.12.2010 - 19:00 Uhr Vor wenigen Wochen hat seine Autobiografie „Der patagonische Hase“ für Schlagzeilen gesorgt, der Beststeller ist zum Buch des Jahres in Frankreich gewählt worden. Der Autor des legendären Filmepos „Shoah“ erzählt in seinem Buch voll Humor und Leidenschaft nicht nur seine Geschichte, sondern auch über die Dreharbeiten und seine Interviews zu „Shoah“. Ein Traktat über Freiheit und Gewalt, die Kritik spricht von einem epochalen Meisterwerk.
Karten unter: info@jmw.at
Jüdisches Museum Wien Dorotheergasse 11, 1010 Wien
IN ANWESENHEIT VON CLAUDE LANZMANN Eine Kooperation mit der Tageszeitung Die Presse und dem this human world Filmfestival. 10
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ERöFFNUNGSFILM
FILMPROGRAMM ERÖFFNUNGSFILM SCHWERPUNKT KINDER UND JUGEND
FR 03 LA RÉGATE (THE BOAT RACE) 12
SON OF BABYLON Regie: Mohamed Al-Daradji IQ/UK/F/NL/AE/EG/PS, 2010 90 Min, 35mm (OmeU) Ein Sohn sucht seinen Vater, Eine Mutter sucht ihren Sohn Eine Reise, die zur Wahrheit führt Irak im Frühjahr 2003. Seit drei Wochen ist das Regime von Saddam Hussein gestürzt und Ahmet, ein aufgeweckter zwölfjähriger Kurde, macht sich gemeinsam mit seiner Großmutter auf die Suche nach seinem Vater. Er wurde zwölf Jahre zuvor, am Ende des Golfkriegs und noch bevor Ahmet geboren wurde, von Saddams Republikanischen Garden gefangen genommen. Die Reise beginnt im Nordirak und führt über Bagdad in den Süden Babylons, nach Nasiriya, wo Ahmets Vater inhaftiert sein soll. Siebenhundert Kilometer lang ist der Weg ins Ungewisse, der über einsame, staubige Straßen, karge Ebenen und endlose Geröllwüste führt. Doch die Gefängnisse sind leer. Und irgendwann begreift die Großmutter - nicht in Gefängnissen, sondern in den Massengräbern, die überall im Land ausgehoben werden, muß sie ihren Sohn suchen.Diese berührende Geschichte über Vergebung und Versöhnung, Schuld und Wahrheit ist auch eine Hommage an die große Vergangenheit des Zweistromlandes. Der Regisseur drehte an Originalschauplätzen mit LaienschauspielerInnen. Die weibliche Hauptrolle übernahm dabei die Kurdin Shehzad Hussen, die einzige Zeugin, die im Prozess gegen Saddam Hussein aussagte. In Son of Babylon beeindruckt sie, genauso wie der junge Yasser Taleeb, mit ihrer einfühlsamen schauspielerischen Leistung. Amnesty International Film Prize, Berlin International Film Festival 2010 Peace Film Award, Berlin International Film Festival 2010 Nominated, Grand Jury Prize, Sundance Film Festival 2010
FR 03 THE SUN BEHIND THE CLOUDS 12
SPIELFILM Belgien / Luxemburg / Frankreich, 2010 35mm, 90 Min. (OmeU) Regie: Bernard Bellefroid
DOKUMENTARFILM AUT / FR / IN / NL / CN / USA / GB / DE, 2009 DVD, 79 Min. (OmU) Regie: Ritu Sarin & Tenzing Sonam
CINEMAGIC 18:30
TOPKINO 18:00 / GROSSER SAAL
ÖSTERREICH PREMIERE
* Alex ist 15 Jahre alt und lebt alleine mit seinem gewalttätigen Vater, von dem er geschlagen wird. Er lehnt sich gegen alle auf. Um diesem trostlosen Alltag zu entgehen, betreibt Alexander Rudersport auf der Meuse und ist nur von einer Idee besessen : Alleine und um jeden Preis die belgischen Rudermeisterschaften zu gewinnen. Durch seinen Trainer Sergi und Murielle, das Mädchen, in das er verliebt ist, entdeckt Alex wieder die menschlichen Werte die er verloren hatte. Ein langer und schwieriger Lernprozess beginnt… Prix de la Jeunesse & Prix du Public (Festival de Namur 2009) Prix du Public (Festival d’Angers 2010)
Tibet. März 2008. Der größte Aufstand geht durchs Land, seit China im Jahr 1959 die Kontrolle an sich gerissen hat. TibeterInnen aus dem Exil sind entschlossen, ihre Landsleute zu unterstützen. Es ist ein Jahr, das neue Möglichkeiten eröffnet. Mehr als 20 Jahre hat der Dalai Lama, Tibtes spiritueller und politischer Führer, einen mittleren Weg angestrebt: für die Autonomie, aber auf die absolute Unabhängigkeit zu verzichten. Aber China lehnt den Vorschlag ab. Heute hinterfragen immer mehr TibeterInnen die Strategie des Dalai Lama. Kann der friedliche Weg des Dalai Lama, der auch Kompromisse enthält, zu einer Lösung für Tibet führen? Oder werden sich die Stimmen, die nach Unabhängigkeit rufen, durchsetzen? Best of The Fest (Palms Springs International Film Festival 2010) Silver Conch (Mumbai Interfnational Film Festival, 2010) Closing Night (Human Rights Watch Film Festival, 2010) Vaclav Havel Award (One World Film Festival, 2010)
ANSCHLIESSEND: DISKUSSION WH: Samstag 04.12. Topkino / Grosser Saal, 16.00 Uhr
ANSCHLIESSEND: Q&A Dieser Film wird präsentiert von:
DO 02.12.* 20:00 / GARTENBAUKINO
WH: 04.12. Schikaneder, 16:30 Uhr
REGISSEUR: MOHAMED AL-DARDJI
DOKUMENTARFILM Südkorea, 2009 Beta SP, 59 Min. (OmeU) Regie: Bong-Nam Park
Mohammed Al-Daradji studierte Film an der Media Academy in Hilversum, bevor er nach Großbritannien ging, und zwei Masterabschlüsse in Kinematografie und Regie absolvierte. Nach dem Sturz von Saddam Husseins Regime 2003, kehrte er in den Irak zurück, um seinen ersten Spielfilm Ahlaam zu drehen. Der mehfach asugezeichnete Film gibt einen Einblick in ein Land, das nach drei Jahrzenten Diktatur vom Krieg zerrissenen ist. In dieser Zeit gründete Mohammed ein mobiles Kino im Irak, und zeigte Filme verteilt über das Land, mit der Hoffnung auf die Verbesserung der Demokratie, Freiheit und den künstlerischem Ausdruck im Irak. 2009 drehte er den hoch gefeierten Spielfilm Son of Babylon. Ausgehend von der Thematik in Son of Babylon, gründete Mohamed die ‚Iraq’s Missing Campaign‘, eine internationale Kampagne um eine Bewusstseinsförderung über die Millionen von Vermissten im Irak zu erhöhen - die zentrale Geschichte von Son of Babylon.
*AB 22:30 UHR DJ - LINE UP DJ WOLFGANG SCHLOEGL (SOFA SURFERS / I-WOLF), CHRISTOPHER JUST (DJ‘S ARE NOT ROCKSTARS) E+P (ELSA OKAZAKI & SOULGLO / TRUST)
FR 03 ROMANE PARAMISA 12
FR 03 IRON CROWS 12
TOPKINO 16:00 / GROSSER SAAL
DOKUMENTARFILM Österreich / Slowakei / Großbritannien, 2009 Beta SP, 110 Min. (OmeU) Regie: Zuzana Brejcha
TOPKINO 19:00 / KLEINER SAAL ÖSTERREICH PREMIERE
ÖSTERREICH PREMIERE
Der Friedhof der Schiffe ist die Endstation eines großen Teils der Schiffflotten der ganzen Welt. Hier bauen sich Krähen Nester aus Eisendraht. In Iron Crows zeigt der südkoreanische Filmemacher Bong-Nam Park wie Arbeiter ihr Leben für zwei Dollar am Tag auf dem weltgrößten Schiff-Schrottplatz in Chittagong, Bangladesch, riskieren. Ekramul ist erst 12 Jahre alt, aber die Armut ist stärker, als das Gesetz gegen Kinderarbeit. Rufik erinnert sich an den Anfang des Schrottplatzes in den 1960er-Jahren, als das erste Schiffwrack angespült wurde. Der 21-jährige Bilal entrinnt knapp dem Tod, während die Kamera läuft. Das beeindruckende Filmmaterial zeigt eine bedrohliche und gefährliche Atmosphäre und gleichzeitig die leuchtenden Gesichter, wenn ein neues Schiff ankommt. Best Mid-length documentary (IDFA 2009); Best Documentary feature (Asian Film Festival of Dallas 2010) Director of the year (Korea Producer and Director Awards 2010)
Romane Paramisa erzählt die Geschichte einer Roma-Familie, die am Rande der Gesellschaft in einer Elendssiedlung in der Ost-Slowakei lebt. Der Dokumentarfilm, der über einen Zeitraum von 2 Jahren gedreht wurde, folgt der Familie aus der Slowakei nach England, wo sie Arbeit finden und sich einer Pfingstchristlichen Kirche anschließen. Manche Mitglieder der Familie, seit der Geburt katholisch, versuchen, dem Druck zu widerstehen, sich ebenfalls der neuen Kirche anzuschließen. Die engen Familienbande zwischen den acht Frauen aus drei Generationen werden dadurch gelockert. Der Familienklan ist nun zwischen der Slowakei und England zerrissen, getrieben von der Sehnsucht nach einem besseren Leben und mehr Geld im Ausland, und dem Wunsch, in der Heimat leben zu können. Aber in der Slowakei, wo die meisten von ihnen ihr bisheriges Leben verbracht haben, wo ihre Verwandten und Freunde leben, sind sie mit Repression und Arbeitslosigkeit konfrontiert. So werden sie zu einem echten “fahrenden Volk“, und während sie durch Europa in Bussen und Autos pendeln, verlieren sie ihre Lust am Leben und ihre eigentliche Kraft, die ihnen bisher das Überleben sicherte.
WH: Dienstag 07.12. Schikaneder, 22.30 Uhr 12
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FILMPROGRAMM
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FR 03 KRANKHEIT DER JUGEND 12
FR 03 CONGO IN FOUR ACTS 12 SPIELFILM Deutschland, 2010 Beta SP, 90 Min. (OmeU) Regie: Dieter Berner
KURZFILME DO / CG / ZA, 2010 Digi Beta, 69 Min. (OmeU) Regie: Dieudo Hamadi, Divita Wa Lusala, Patrick Ken Kalala & Kiripi Katembo Siku
TOPKINO 20:00 / GROSSER SAAL
TOPKINO 22:00 / GROSSER SAAL
ÖSTERREICH PREMIERE
ÖSTERREICH PREMIERE
Die vier eindrucksvollen und äußerst kritischen Kurzfilme Ladies in Waiting, Symphony Kinshasa, Zero Tolerance und After the Mine zeigen Realität und Alltag in der Demokratischen Republik Kongo. „Die meisten Filme in der Demokratischen Republik Kongo werden von ausländischen Filmemachern und Produzenten gemacht. Sie kommen für eine kurze Zeit in unser Land, machen Momentaufnahmen unserer Gesellschaft und zeigen meist die Schrecken des Krieges. Wir haben dieses Image unseres Landes satt. Wir porträtieren gewöhnliche Leute, die um ihre Existenz kämpfen. Wie kommt man in einer Gesellschaft mit so großen Problemen zurecht? Wie kann man in diesem Chaos überleben?“, beschreiben die RegisseurInnen ihre Arbeit.
ANSCHLIESSEND: Q&A
FR 03 KEIN ORT (NOWHERE IN EUROPE) 12 DOKUMENTARFILM Deutschland / Polen, 2009 DVD, 98 Min. (OmU) Regie: Kerstin Nickig
TOPKINO 21:00 / KLEINER SAAL
FR 03 RAMPAGE 12 DOKUMENTARFILM Niederlande, 2009 DVD, 52 Min. (OmU) Regie: Ton van Zantvoort
DOKUMENTARFILM Australien, 2006 DVD, 103 Min. (OF) Regie: George Gittoes
SCHIKANEDER 18:30
SCHIKANEDER 20:30
ÖSTERREICH PREMIERE
ÖSTERREICH PREMIERE
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* In einer Villen-Wohngemeinschaft im Grunewald geben sich sieben junge Menschen auf der Suche nach dem ultimativen Erlebnis erotischen Verwirrspielen hin. Der Boss der WG ist Freder. Er hat die Villa geerbt und vermietet die Zimmer an Medizinstudenten. Marie liebt Bubi - Bubi will Irene - Daisy und Freder haben eine Affäre - Freder verführt Lucy - Daisy versucht Marie zu gewinnen - Marie liebt Daisy - Daisy bricht mit Marie und begeht Selbstmord. Schauspielstudenten der HFF Berlin Babelsberg holten das gleichnamige Theaterstück von Ferdinand Pruckner, das von moralischer Desorientierung der Jugendlichen handelt, aus den 20er Jahren in die Gegenwart. Es wird zu einer Parabel über dauerhafte sexuelle Ausbeutungsmuster.
FR 03 A BLOOMING BUSINESS 12
FR 03 SCHWARZER GRAF 12 DOKUMENTARFILM Deutschland, 2007 DVD, 90 Min. (OF) Regie: Walter Krieg
Der Duft einer importierten Rose ist nicht süß, sondern bitter. Ton van Zantvoort porträtiert in A Blooming Business die Arbeitsbedingungen einer kenyanischen Gemeinde, deren Haupteinkommensquelle die globale Blumenindustrie ist. Im Mittelpunkt stehen die Menschen, die zwischen Wasserknappheit und giftigen Chemikalien in der Blumenfabrik leben müssen. Wie so oft sind es auch hier Frauen, die von Unterdrückung, schlechter Entlohnung und sexueller Ausbeutung am Arbeitsplatz am stärksten betroffen sind. Die preisgekrönte und poetisch erzählte Dokumentation des niederländischen Regisseurs erlaubt einen Einblick über die Entstehungsgeschichte unserer Blumensträuße. Audience Award (Millenium International Documentary Festival, Belgium 2010); Award for best film chosen by media professionals (Festival Internacional de Cinema Ambiental FICA, Brasil 2010); Jury Award best treatment (Cinema Planeta, Mexico 2010); Audience favourites Mixed Greens (Planet in Focus, Canada 2009); Open Eyes Award special mention (Medfilm Festival, Italy 2009); Dok Leipzig Healthy Workplaces Film Award (International Leipzig Festival, Germany 2009)
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In seinem vorausgegangenen Dokumentarfilm Soundtrack of war hat der australische Filmemacher George Gittoes den „Sound des Krieges“ eingefangen – die Musik, die amerikanische GIs im Irak hören oder selbst machen. Dem Zitat eines GIs, demzufolge in Bagdad seltener auf ihn geschossen wird als in seinem Heimatviertel in Miami, geht Gittoes in seiner Dokumentation Rampage nach. Rampage ist das Porträt dreier Brüder aus Brown Sub, einer heruntergekommenen Siedlung in Miami. In Brown Sub lebt man auf der Schattenseite, nicht nur des „Sunshine State“, sondern auch seiner Ghettos - für Normalbürger ist dies alles schlicht „verbotenes Gelände“. Neben Arbeitslosigkeit, Brutalität und Perspektivlosigkeit zeigt sich Brown Sub aber auch als eine Keimzelle afroamerikanischer Kreativität und Kultur dar. Aus dem filmischen Porträt wird ein Beitrag zur Kulturgeschichte der USA, wo musikalische Stile und weltweite Trends auf den Straßen der schwarzen Wohnviertel geboren wurden.
TOPKINO 23:00 / KLEINER SAAL ÖSTERREICH PREMIERE
ÖSTERREICH PREMIERE
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Nowhere in Europe ist ein Film über die Folgen, die die Asylpolitik der EU auf vier tschetschenische Flüchtlinge und deren Familien hat. Der Journalist Ali (39) führt Tagebuch, während er in Polen auf die Entscheidung seines Asylantrags wartet. Wacha (50), dem Asyl in Österreich gewährt wurde, tut alles, was in seiner Macht steht, um seinen Sohn, der in Russland verfolgt wird, nach Europa zu bringen. Tamara (55) lebt mit ihrer behinderten Tochter, die dringend medizinische Hilfe benötigt, in Wien, aber die Familie droht abgeschoben zu werden. Ruslan (33) sitzt in der Ukraine fest, wo er weder einen Wohnsitz noch Geld hat. Er hofft auf eine baldige Auswanderung mit seiner Familie in einen anderen Teil Europas. Die Filmemacherin dokumentierte ein Jahr lang die Suche der vier ProtagonistInnen nach einem neuen Zuhause in Europa; ihre Hoffnungen und Ängste, ihre Sehnsucht nach Normalität.
Als Sohn eines afroamerikanischen US-Soldaten und einer weißen Deutschen geboren, wächst Charly in den Mannheimer Benz-Baracken auf. Der Hochtalentierte wird schnell zum „braunen Bomber“ und dann von windigen Boxveranstaltern zum „Cassius vom Waldhof“ hochgejubelt. Mit 17 boxt er um die Europameisterschaft im Schwergewicht. Nach ersten Niederlagen driftet er ins Rotlichtmilieu ab, wird zu insgesamt 10 Jahren verurteilt. Im Gefängnis lernt er das RAF-Mitglied Peter Jürgen Boock kennen und lässt sich von ihm in die einschlägige Literatur einweisen. Als Gegenleistung tut dem Intellektuellen ein wenig Boxtraining gut. Im Gefängnis in Ludwigsburg gelingt ihm sein größter Coup: Für eine Nacht darf er in der Arena kämpfen und wird Deutscher Meister im Schwergewicht.
T H E A R T O F H O S P I TA L I T Y
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FILMPROGRAMM
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SA 04 TIBET IN SONG 12
SA 04 AJAMI 12
SA 04 SAŠA (SASHA) 12
SA 04 FAMILIA 12
DOKUMENTARFILM USA, 2008 Blu Ray, 86 Min. (OmeU) Regie: Ngawang Choephel
SPIELFILM Israel / Deutschland, 2009 Digital, 120 Min. (OmU) Regie: Scandar Copti & Yaron Shani
SPIELFILM Deutschland, 2010 Digi Beta, 102 Min. (OmeU) Regie: Dennis Todorovic
DOKUMENTARFILM Schweden, 2010 Digi Beta, 82 Min. (OmeU) Regie: Alberto Herskovits & Mikael Wiström
BURGKINO 18:00
TOPKINO 18:00 / GROSSER SAAL
TOPKINO 20:00 / GROSSER SAAL
TOPKINO 22:00 / GROSSER SAAL
EUROPA PREMIERE
WIEN PREMIERE
ÖSTERREICH PREMIERE
ÖSTERREICH PREMIERE
* Tausende Jahre lang war Tibet ein souveräner Staat mit eigenen Gesetzen und Bräuchen und einer individuellen Kultur. Volkslieder waren das lebendige Gewebe zwischen Regionen, welche in mündlicher Tradition von einer Generation zur nächsten übergeben wurden. So wurde das ethnische, religiöse und philosophische Erbe aus urzeitlichen Tagen vermittelt und bewahrt. Doch die von der kommunistischen Herrschaft geförderte Verbreitung Chinesischer nationalistischer Popkultur verdrängt diese Lieder, die zu verschwinden drohen und einen Teil der tibetischen Identität mit sich reißen. Tibet in Song erzählt die Geschichte eines tibetischen Mannes, der aus dem indischen Exil in seine Heimat zurückkehrt um die Musik seines Volkes zu finden bevor sie in Vergessenheit gerät.
Tel Aviv, Jaffa, Ajami. Hier im Babel der Gegenwart ist das Leben ein permanenter Ausnahmezustand. Omar wird in einen blutigen Streit mit einer mächtigen arabischen Familie verwickelt. Ihm bleibt nur die Flucht oder das Schuldgeld zu zahlen. Auch Omars Freund Malek braucht dringend Geld, denn seine Mutter ist schwer krank. Der Bruder von Dando, einem jüdischen Polizisten, verschwindet spurlos. Während er das Schicksal seines Bruders aufzuklären versucht, bietet sich Malek und Omar ein vielversprechendes Geschäft mit zwielichtigen Drogenhändlern. Mit erbarmungsloser Konsequenz werden Omar, Malek und Dando in einen hochspannenden Krimi verwickelt, der alles verändern wird. Nur selten erlebt das Kino eine so intensive Erzählung von der unauflöslichen Spirale aus Schuld, Rache und Gewalt.
ANSCHLIESSEND: Q&A
Besondere Erwähnung (AFI Film Festival - New Lights Competition); Bester Film (Black Nights Filmfestival Tallinn); Goldene Kamera - Lobende Erwähnung (Cannes Film Festival); Beste Regie, Bester Film, Bester Schnitt, Bestes Drehbuch, Beste Musik, Beste Künstlerische Leitung, Beste Kamera, Bestes Kostümdesign, Bester Ton (Israelische Filmpreise - Ophir Awards); Wolgin Award für den besten Spielfilm (Jerusalem Film Festival); Sutherland First Feature Award - Bester Debütfilm (London Film Festival); Goldene Antigone für den besten Film (Montpellier International Filmfestival); Silberne Palme (Mostra de Valencia); Publikumspreis, Bestes Drehbuch, Goldener Alexander für den Besten Film (Thessaloniki International Film Festival)
WH: Dienstag 07.12. Topkino / Grosser Saal, 16.00 Uhr
SA 04 LA REGATE (WH) 12 TOPKINO 16:00 / GROSSER SAAL Filmbeschreibung auf Seite 13
SA 04 ONCE UPON A TIME PROLETARIAN 12 DOKUMENTARFILM Volksrepublik China / Großbritannien, 2009 Beta SP, 76 Min. (OmeU) Regie: Xiaolu Guo
Der Film ist ein Porträt der gegenwärtigen Volksrepublik China im Post-Marxismus. In 12 Kapiteln erzählt der Film persönliche Geschichten mit Humor und einer unerwarteten Direktheit: Ein alter Bauer verliert sein Land. Ein Arbeiter in einer Waffenfabrik wünscht sich, Mao wäre noch am Leben. Ein junger Migrant kommt in eine große Stadt und wäscht dort Autos. Ein erfolgreicher Hotelbesitzer lobt die liberale Wirtschaftspolitik. Junge KunststudentInnen träumen davon, berühmte westliche KünstlerInnen zu werden. Once upon a time proletarian ist eine filmische Auseinandersetzung mit einer großen und komplexen Gesellschaft, die auf der Suche nach neuen Wertmaßstäben ist.
Familia ist ein berührender Dokumentarfilm, der eine arme Peruanische Familie und ihren Versuch zeigt, trotz aller Schwierigkeiten zusammenzuhalten. Die Geschichte beginnt 2006. Die fünfzigjährige Naty hat ihren Job verloren. In nur wenigen Stunden wird sie zum ersten Mal ihre Familie verlassen. Sie fährt nach Spanien in der Hoffnung dort zu arbeiten und ihrem Mann und ihren Kindern so eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Zwei Jahre später kehrt sie nach Peru zurück und findet ihre Familie in Aufruhr vor. Eine innige Geschichte über Liebe und Familienbeziehungen in einer globalisierten Welt. Der Film umfaßt fotographisches und filmisches Material von über 35 Jahren.
German Film Advancement Award for Music and Sound Design (IFF Hof 2009) Dragon Award for Best Swedish Documentary (Gothenburg IFF 2010) Award for Best Documentary (Karlovy Vary IFF 2010)
WH: Dienstag 07.12. Topkino / Kleiner Saal, 23.00 Uhr
SA 04 HERE WE COME 12
SA 04 SILENT STORIES 12
DOKUMENTARFILM Deutschland, 2006 DVD, 90 Min. (OF) Regie: Nico Raschick
DOKUMENTARFILM Belgien, 2010 DVD, 52 Min. (OmeU) Regie: Hanne Phlypo / Catherine Vuylsteke
TOPKINO 23:00 / KLEINER SAAL
TOPKINO 21:00 / KLEINER SAAL
SA 04 PINK SARIS 12
ÖSTERREICH PREMIERE DOKUMENTARFILM Großbritannien / Indien, 2010 DVD, 69 Min. (OmeU) Regie: Kim Longinotto
TOPKINO 19:00 / KLEINER SAAL
TOPKINO 17:00 / KLEINER SAAL ÖSTERREICH PREMIERE
Das Leben kann verdammt kompliziert sein! Erst recht, wenn man 19, schwul und heimlich in seinen Klavierlehrer verliebt ist. Homosexualität in Köln ist vielleicht kein Dilemma, es sei denn, man hatte noch kein Coming Out, wird von der Mutter als Konzertpianist und vom Vater für die Familienheimkehr nach Montenegro verplant. Und wenn für den Vater Homosexualität eine große Schande und ein absolutes Tabu ist und der Klavierlehrer verkündet, für immer aus Köln weg zu gehen, dann wird es höchste Zeit, Entscheidungen zu treffen, trotz aller Angst vor den Konsequenzen… Ein lustig-tragischer Spielfilm über Tradition, Sexualität und Erwachsenwerden.
Sampat Pal Devi kämpft in den Straßen von Uttar Pradesh in Indien mit der Gulabi Gang gegen die Zwangsverheiratung von Kindern und die Gewalt gegen Frauen in der Familie. Das Markenzeichen der Mitglieder der Gulabi Gang, der „Pink Gang“, sind pinke Saris. Der Film porträtiert die Arbeit dieser Organisation und ihrer Anführerin Sampat Pal Devi, die selbst im Alter von 12 Jahren zur Heirat gezwungen wurde und sich heute auf beeindruckende Weise für die indischen Frauen der untersten Kaste einsetzt. Best Documentary (Abu Dhabi International Film Festival)
ÖSTERREICH PREMIERE
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Silent Stories ist ein poetisches Portrait von vier Menschen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung bzw. weil sie in dem falschen Geschlechtskörper geboren wurden, in ihren Heimatländern Verfolgung und massiver Repression ausgesetzt wären und deshalb Dakar, Algier, Conakry oder Bagdad verlassen mussten. In Silent Stories erzählen sie ihre Geschichten und vor allem über ihren Kampf um Asyl bzw. Bleiberecht in Europa.
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Das Zusammenspiel einer Subkultur und eines repressiven Staatsapparates: Dessau, Leipzig, Dresden, Berlin, Wolgast, Görlitz in den 1980ern: Simo, Beatschmidt, Magic Mayer, Breakdance ist ihre Heimat, Hip Hop ihr Leben. Sie treffen sich auf Straßenkreuzungen, schneidern sich Ihre Trainingsanzüge selber und tragen ihr Graffiti mit dem Pinsel auf. Die Bewegungen haben sie sich aus Film und Fernsehen abgeschaut, geübt wird vor dem Spiegel oder auf der Straße. Die Crews treten in Wettkämpfen gegeneinander an. Erst von allen verurteilt und ausgegrenzt, entwickelt sich Breakdance zu einer wichtigen Jugendkultur in der ehemaligen DDR. Here we come erzählt die Geschichte von Ostdeutschem Hip Hop und was davon bis heute überlebt hat. Audience Award 2006, Kinofest Lünen
SA 04 SON OF BABYLON (WH) 12 SCHIKANEDER 16:30 Filmbeschreibung auf Seite 12
WH: Donnerstag 09.12. Schikaneder, 16.30 Uhr 16
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FILMPROGRAMM
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SA EL ULTIMO VERANO DE LA BOYITA 04 12 (THE LAST SUMMER OF LA BOYITA)
SA 04 AMERICAN JIHADIST 12
SO BLICKWECHSEL. 05 12 12 SZENEN VOM LEBEN IN ARMUT
S0 05 THE HOLY WIVES 12
SPIELFILM Argentinien / Spanien / Frankreich, 2009 35mm, 86 Min. (OmeU) Regie: Julia Solomonoff
DOKUMENTARFILM USA, 2010 DVD, 68 Min. (OF) Regie: Mark Claywell
DOKUMENTARFILM Österreich, 2010 DVD, 45 Min. (OF) Regie: Christina Steinle
DOKUMENTARFILM Indien, 2010 DVD, 76 Min. (OmeU) Regie: Ritesh Sharma
SCHIKANEDER 18:30
SCHIKANEDER 22:30
TOPKINO 11:00 / GROSSER SAAL
TOPKINO 17:00 / KLEINER SAAL
ÖSTERREICH PREMIERE
PREMIERE
ÖSTERREICH PREMIERE
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* Jorgelina hat keine Lust, den Sommer mit ihrer pubertierenden Schwester Luciana zu verbringen und fühlt sich von der Entwicklung, die ihre Schwester durchmacht, abgestoßen. Stattdessen fährt sie mit ihrem Vater auf den Landsitz der Familie. Während ihres Urlaubs entwickelt die Tochter der wohlhabenden Arztfamilie eine enge Freundschaft zu Mario, dessen Familie auf der Farm arbeitet. Sie teilen Bücher, reiten mit Pferden aus und führen lange Gespräche. Doch der Junge scheint etwas zu verbergen. Als Jorgelina eines Tages Blutflecken zwischen Marios Beinen entdeckt, findet sie heraus, dass Mario nicht wie andere Jungen ist. The Last Summer Of La Boyita ist ein liebevoll gemachter Spielfilm über die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens und die Entdeckungen, die die Pubertät mit sich bringt. Best Sound (Lena Esquenazi/Adriano Salgado) - Best Editing, Best Film and the (Fortaleza LAFF 2010) - Biznaga de Plata Best Director (Málaga IFF 2010) - Audience Award (Toulouse Latin-American FF 2010) - Special Jury Award (Sofia IFF 2010) Jordan Alexander Ressler Screenwriting Award (Miami IFF 2010) - Best Supporting Actress, Best Photography and Special Jury Price (Cartagena IFF 2010) WH: Dienstag 07.12. Schikaneder, 16.30 Uhr
Was bringt einen Menschen dazu, für seine Religion zu töten und zu sterben? Welche sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lebensumstände beeinflussen die Denkweise eines Dschihadisten, insbesondere eines amerikanischen? Der Film American Jihadist zeigt den militanten Islam aus den Augen eines Amerikaners, der dafür gekämpft hat. Isa Abdullah Ali, auch bekannt als Celvin Raphael Holt, wuchs in Washington DC auf, wo er als African American Opfer rassistischer Gewalt war. Isa Abdullah Ali erzählt über seinen Beitritt ins amerikanische Militär und wie er den radikalen Islam entdeckte und für dessen Ideen zu kämpfen begann. Grand Jury Award Best Documentary (Slamdance Film Festival 2010) Jury Award (Indie Grits Film Festival 2010)
Der Blick auf Menschen, die mit sehr wenig Geld ihr Auskommen finden müssen, ist oft von Vorurteilen geprägt. Gezeigt werden Bilder von BettlerInnen in abgetragener Kleidung oder von Obdachlosen, die auf der Parkbank schlafen. Mit dem von der Volkshilfe Österreich initiierten und vom Ministerium für Konsumentenschutz, Arbeit und Soziales sowie der Europäischen Union geförderten Filmprojekt wird die Perspektive umgedreht: Es wird nicht über Menschen mit Armutserfahrung berichtet, sondern vier sehr unterschiedliche Menschen erzählen selbst ihre eigene Geschichte, aus ihrer ganz persönlichen Sicht. Sie zeigen mit der Kamera in der Hand, was ihnen Kraft gibt weiterzumachen auch wenn sie sich „gestrandet“ fühlen, wie es ist, wenn „das Geld, das du hast, dir nicht gehört“, wo sie im Alltag Ruhe finden und wie sie um das Recht auf ein Leben in Würde kämpfen. ANSCHLIESSEND: Diskussion
S0 05 HANA, DUL, SED 12
S0 05 YOUTH PRODUCING CHANGE 12
DOKUMENTARFILM Österreich, 2010 Digi Beta, 80 Min. (OmU) Regie: Brigitte Weich Karin Macher (Co-Regie)
KURZFILME USA, 2007 - 2009 DVD, 74 Min. (OmeU) Regie: Various Filmmakers
SA NOSTALGIA DE LA LUZ 04 (NOSTALGIA FOR THE LIGHT ) 12
SCHIKANEDER 20:30 ÖSTERREICH PREMIERE
In der Wüste Atacama, im Norden Chiles, forschen WissenschafterInnen aus der ganzen Welt in astronomischen Beobachtungsstationen, wo sie bis an die Grenzen des Universums sehen können. Gleichzeitig ist es ein Ort, an dem die grelle Sonne sterbliche Überreste unversehrt lässt: die von Mumien, BergarbeiterInnen und ForscherInnen. Aber auch die sterblichen Überreste der politischen Häftlinge der Pinochet-Diktatur. Während die AstronomInnen die entferntesten Galaxien auf der Suche nach außerirdischem Leben beobachten, graben unweit davon Frauen in den Massengräbern nach den Körpern ihrer verschwundenen Verwandten …
TOPKINO 18:00 / GROSSER SAAL
TOPKINO 15:00 / KLEINER SAAL ÖSTERREICH PREMIERE
DOKUMENTARFILM CL / FR / ES / D, 2009 35mm, 90 Min. (OmeU) Regie: Patricio Guzmán
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‚Wives of God‘, Devadasis, Jogins, Mathammas, das sind nur einige der Namen, die das Schicksal junger Frauen beschreiben, die bereits im Kindesalter der Zwangsprostitution im Namen der Religion verschrieben werden. Noch bevor sie die Bedeutung von Sexualität erfassen können, werden sie in einen Teufelskreis von sexueller Sklaverei, Armut und gesellschaftlicher Missachtung getrieben. Nicht nur gibt es keinen Ausweg aufgrund der traditionellen Muster, auch sieht die indische Regierung tatenlos zu. The Holy Wives offenbart das Leben dreier unterschiedlicher Gemeinden Indiens, die Opfer sexueller Ausbeutung durch das Kastensystem sind. Gezeigt werden Lebensgeschichten und -kämpfe sowie der Traum von einem würdevollen Leben für die nächste Generation.
* Youth Producing Change ist ein gemeinschaftliches Kurzfilmprojekt bestehend aus zehn Kurzfilmen, die von Jugendlichen aus der ganzen Welt gedreht wurden. Diese Jugendlichen, die aus verschiedenen Ländern mit verschiedenen Hintergründen kommen, haben ihr eigenes Leben gefilmt und laden die Zuseher ein, ihre Erfahrungen zu teilen: Jugendliche aus Kenia leben im zweitgrößten Slum Afrikas, ein 15-jähriger palästinensischer Flüchtling, ein 15-jähriges Mädchen aus Indien, die sich zwischen Nahrungsmittel für ihre Familie und einer Ausbildung entscheiden muss oder ein 14jähriger afghanischer Jugendlicher, der um Asyl ansuchen muss, nachdem sein Vater von den Taliban ermordet worden ist.
Hana, dul, sed erzählt von vier jungen Frauen aus Pjöngjang in Nordkorea, die eine Leidenschaft teilen: das Fußballspiel. Für das nationale Frauenteam ausgewählt, ermöglichte ihnen der Sport lange ein angenehmes Einkommen und versprach ihnen eine hoffnungsvolle Zukunft. Dank ihnen gewann das Team Nordkoreas bei zahlreichen Wettkämpfen und kam so unter die zehn besten Teams der Welt. Doch die Auslandsreisen führten regelmäßig zu ideologischen Auseinandersetzungen. Die Frauen mussten sich Anfeindungen und Schimpftiraden über ihr Regime gefallen lassen. Als das Team die Ausscheidung für die Olympischen Spiele in Athen verpatzte, nahm das Abenteuer ein Ende: Die vier wurden entlassen, jede hat sich ein Leben außerhalb des Sports aufgebaut. Jetzt sehen sich die besten Freundinnen, Mi-ae und Hyang-ok, nicht mehr oft. Aber wenn sie doch einmal gemeinsam ausgehen, ist die alte Vertrautheit sofort wieder da: Dann schlendern sie durch die dunklen Prunkboulevards der Stadt, plaudern über Erinnerungen und den Alltag ohne den geliebten Sport. Großer Diagonale-Preis Dokumentarfilm (Diagonale 2010) ANSCHLIESSEND: Q&A
WH: Mittwoch 08.12., Schikaneder, 16.30 Uhr & Freitag 10.12., Schikaneder, 16.00 Uhr
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FILMPROGRAMM
FILMPROGRAMM
S0 05 SIN BY SILENCE 12
S0 SHTIKAT HAARCHION 05 (GEHEIMSACHE GHETTOFILM) 12
S0 05 TALLERES CLANDESTINOS 12
S0 05 MOUNTAINS THAT TAKE WING 12
DOKUMENTARFILM USA, 2009 DVD, 49 Min. (OF) Regie: Olivia Klaus
DOKUMENTARFILM Deutschland / Israel, 2010 DVD, 89 Min. (OmU) Regie: Yael Hersonski
DOKUMENTARFILM Österreich, 2010 Blu Ray, 40 Min. (OmeU) Regie: Catalina Molina
DOKUMENTARFILM USA, 2010 DVD, 95 Min. (OF) Regie: C.A. Griffith & H.L.T. Quan
TOPKINO 19:00 / KLEINER SAAL
TOPKINO 21:00 / KLEINER SAAL
SCHIKANEDER 16:30
SCHIKANEDER 20:30
ÖSTERREICH PREMIERE
ÖSTERREICH PREMIERE
ÖSTERREICH PREMIERE
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Sin by Silence erzählt aus der Perspektive der Gefängnisinsassen die Lebensgeschichten außergewöhnlicher Frauen, die ihr Leben einer Zukunft ohne häusliche Gewalt widmen. In Kaliforniens ältestem Frauengefängnis wurde die erste InsassenVereinigung der USA gegründet und geführt. Initiiert wurde sie von Brenda Clubine, um missbrauchten Frauen zu helfen und ihnen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind. Über die letzten Jahre hat die CWAA (Convicted Women Against Abuse) Gesetzesänderungen für misshandelte Frauen durchgebracht und das Bewusstsein für dieses Problem gestärkt. Sin by Silence ist ein emotional starker Dokumentarfilm, der persönliche und schockierende Geschichten dieser mutigen Frauen erzählt, die aus ihrer Vergangenheit gelernt haben, die ihre Zukunft verändern und vermitteln, dass häusliche Gewalt jeden Menschen etwas angeht.
Das ist die Geschichte eines Films, der nie fertiggestellt wurde. Erhalten bleibt ein Rohschnitt, der im Bundesfilmarchiv in Deutschland lagert. Er ist der längste Film den ein Nazi-Propaganda-Team im Warschauer Ghetto drehte. Aufgenommen wurde der Film kurz vor der Deportation der GhettobewohnerInnen. Das Filmteam inszeniert das vermeintliche Luxusleben der Jüdinnen und Juden und erzeugt ein weiteres Bild der anti-semitischen Wahnhaftigkeit. Yael Hersonski stellt diesen Aufnahmen die Realität im Ghetto gegenüber, in denen Hunger, Tod und Leiden der BewohnerInnen zu sehen sind. In ihrem Film befragt sie AugenzeugInnen, die sich an die Dreharbeiten erinnern, sucht nach Aufzeichnungen in geretteten Tagebüchern und fand das Verhörprotokoll des damaligen Kameramanns. Zu diskutieren bleibt einiges...
Die junge Bolivianerin Juana bekommt Arbeit als Näherin in eine Schneiderei im Nachbarland Argentinien, muss dafür jedoch ihre Kleinfamilie zurücklassen. Angekommen im fremden Buenos Aires, wird die versprochene Werkstatt jedoch zu einem Gefängnis. Unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen wird Textilware für Luxusmarken hergestellt. Als sie Nachricht von zu Hause erhält, versucht sie mit allen Mitteln aus der Werkstatt zu fliehen. „Talleres Clandestinos – geheime Werkstätten ist ein Film über Menschen, die in der Wahl eigentlich keine Wahl haben. Die fröhlich dahinplätschernde Radiomusik, die im Workshop die verräterischen Nähmaschinengeräusche übertönen soll, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es hier um moderne Sklavenarbeit geht.“ Michael Palm
ANSCHLIESSEND: Diskussion
Mountains That Take Wing porträtiert zwei Aktivistinnen in den USA: Angela Davis, ehemalige Präsidentschaftskandidatin der CPSU, Mitglied der Black Panther Party of Self-defence, feministische Theoretikerin und Kämpferin für die Rechte von Schwarzen. Und Yuri Kochiyama, Mitstreiterin von Malcom X und Mitglied der Organization Of Afro-American Unity, deren Familie nach dem Angriff auf Pearl Habour in dem Jerome War Relocation Center inhaftiert wurde. Der Film umfasst 13 Jahre eines mitreißenden Austauschs der beiden Frauen. Ihre Gespräche geben einen Einblick in ihre Arbeit und ihr Leben, die von der Emanzipation, Geschlecht und Klasse geprägt sind. Art & Technology post-production residency award (Wexner Center for the Arts 2009 2010); St. Claire Bourne Award documentary film (San Francisco Black Film Festival 2010)
Lobende Erwähnung der Jugendjury (Diagonale Graz 2010) Best International Feature (2010 Hot Docs Canadian International Documentary Film Festival); World Cinema Documentary Editing Award (2010 Sundance Film Festival)
S0 05 SHAHADA 12 SPIELFILM Deutschland, 2009 35mm, 90 Min. (Englisch) Regie: Burhan Qurbani
S0 05 TEHROUN 12
TOPKINO 20:00 / GROSSER SAAL
ANSCHLIESSEND: Q&A
S0 05 SHABANA’S VALG (SHABANA’S CHOICE) 12
ÖSTERREICH PREMIERE
SPIELFILM Iran, 2009 35mm, 95 Min. (OmeU) Regie: Nader T. Homayoun
DOKUMENTARFILM Norwegen, 2010 DVD, 69 Min. (OmeU) Regie: Martin Rehman Gaarder
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TOPKINO 22:00 / GROSSER SAAL
SCHIKANEDER 18:30
ÖSTERREICH PREMIERE
ÖSTERREICH PREMIERE
Shahada erzählt die Geschichten von drei jungen Muslimen in Deutschland, deren bisherige Werte und ihr Glaube durch persönliche Krisen ins Wanken geraten sind. Auf berührende Weise thematisiert Regisseur Qurbani in seinem Film das oftmals widersprüchliche, komplexe Verhältnis von Religion und Kultur, vom Islam im 21. Jahrhundert und der vielfältigen Gesellschaft im heutigen Berlin. Shahada war in diesem Jahr der große Überraschungserfolg im Wettbewerb der 60. Internationalen Filmfestspiele Berlin. Er wurde dort mit dem begehrten Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater ausgezeichnet. Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater (Berlinale 2010) Filmkunstpreis (Festival des deutschen Films 2010) Studio Hamburg Nachwuchspreis 2010 First Steps Sonderpreis 2010
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Ibrahim hat sein Dorf und seine Familie zurückgelassen, um sein Glück in Teheran zu suchen. Im Großstadt-Dschungel, wo alles gekauft und verkauft werden kann, wird sein Traum schnell zum Alptraum. Um seine Bettel-Einnahmen zu steigern, ‚mietet‘ Ibrahim ein Baby, um bedürftiger zu wirken. Doch das Baby wird gestohlen, und so müssen sich Ibrahim und ein Freund auf die Suche machen, während ihm die ‚Babyvermieter‘ im Nacken sitzen. Als ob die Situation nicht schon schlimm genug wäre, kommt Ibrahims schwangere Frau in die Stadt und bemerkt schnell, in welcher Situation sich ihr Ehemann befindet … Fribourg International Film Festival Talent Tape Award (2010) Venedig Filmfestival International Critics’ Week Award (2009)
Die norwegisch-pakistanische Shabana, eine kompromisslose und mutige Frau, die laut und lustig für die Freiheit kämpft. Mit ihrem politischen Kabarett ‚Allah Bless America‘ und ihren sexy Stand Up Performances nimmt sie sich kein Blatt vor den Mund. Auf spielerische Art und Weise versucht sie in ihrem künstlerischen Programm, die Grenzen von Identität, Religion und Herkunft zu karikieren. Aber ihre Berühmtheit hat ihren Preis - sie erhält Todesdrohungen. Daraufhin flüchtet sie nach New York, um ihre Ruhe zu haben und am berühmten American Comedy Institute zu arbeiten. Es ist eine Geschichte von Freiheit und Migration, die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau und einer außergewöhnlichen Beziehung, erzählt aus der Perspektive ihres Mannes. Ein lustiger und mitreißender Film. „Gullruten“, The Norwegian Emmy
WH: Donnerstag 09.12. Topkino / Kleiner Saal, 21.00 Uhr
20
21
KURZFILMPROGRAMM
RAHMENPROGRAMM
KURZFILMPROGRAMM 1 Beginn 14:00 Uhr S0 05 THANK YOU THIRD WORLD 12
S0 05 THE STINKING SHIP 12
KURZFILM Deutschland, 2010 Beta SP, 3 Min. (OF) Regie: Jessica Benzing & Markus Gerlach
KURZFILM USA, 2010 DVD, 25 Min. (OF) Regie: Bagassi Koura
TOPKINO GROSSER SAAL
TOPKINO GROSSER SAAL
ÖSTERREICH PREMIERE
EUROPA PREMIERE
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Ohne euch, dritte Welt, könnten wir nicht täglich Fleisch essen, den großen, schicken Wagen fahren und unsere Kinder mit billigem Plastikspielzeug beschenken, das man auch ohne Gewissensbisse mal wegwerfen kann! Thank you third World - eine multimediale Open End Kampagne. Makaber? Provokativ? Definitiv! Ist es pervers, Danke zu sagen? Oder ist es pervers, die Folgen unseres Konsums weiter zu ignorieren?
S0 05 A PERM (DAUERWELLE) 12 KURZFILM Südkorea, 2009 DVD, 19 Min. (OmeU) Regie: Lee Ran-hee
Die Entsorgung von Giftmüll ist mit enormen Kosten für die betroffenen Firmen verbunden. Die Versuche einer in der Schweiz ansässigen Öl- und Rohstofffirma, diese Kosten zu senken, hat zu einer der schlimmsten Umweltkatastrophen des letzten Jahrzehnts geführt. Eine Schiffsladung mit toxischem Abfall wird mitten in einer der größten Städte der Elfenbeinküste entladen – kurz darauf erkranken tausende von Menschen und hunderte sterben. Doch die Firma schafft es sich aus der Verantwortung zu ziehen und mit ‚Entschädigungszahlungen‘ an die dortige Regierung jegliche Beweise zu reglementieren. Auch die britischen Medien berichten eigenartiger Weise nicht von dem Vorfall. The stinking Ship deckt die Machenschaften der Industrie und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Bevölkerung der Elfenbeinküste auf. Am Ende bleibt die Frage, warum es bis heute so leicht ist, aus Kostengründen Umwelt und Menschen zu schädigen. Best Short Film (United Nations Association Film Festival)
TOPKINO GROSSER SAAL ÖSTERREICH PREMIERE
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Die frisch vermählte Loan zieht aus Vietnam nach Korea, um dort mit ihrem Mann zu leben. Gleich nach ihrer Ankunft führt sie ihre Schwiegermutter in einen Schönheitssalon, um ihr eine Dauerwelle machen zu lassen. Anhand dieses symbolischen Aktes erzählt der Film, auf unkonventionelle Art und Weise, über die Perpetuierung der vielschichtigen Machtstrukturen innerhalb asiatischen Gesellschaften.
S0 05 THE TUNNEL 12 KURZFILM Südafrika, 2010 Beta SP, 25 Min. (OmeU) Regie: Jenna Bass
TOPKINO GROSSER SAAL
Hamburger Kurzfilmpreis (Internationales Kurz Film Festival Hamburg 2010)
ÖSTERREICH PREMIERE
S0 05 HAYERIDA (THE DESCENT) 12 KURZFILM Israel, 2009 DVD, 20 Min. (OmeU) Regie: Shai Miedzinski
TOPKINO GROSSER SAAL
The Tunnel spielt im Zimbabwe der 1980er-Jahre, zur Zeit der Massaker unter der 5. Brigade. Erzählt wird die Geschichte der kleinen Elisabeth, einer begabten Geschichtenerzählerin, die versucht, ihr Dorf zu retten und das rätselhafte Verschwinden ihres Vaters aufzuklären. Als sie in einem Guerilla Camp ankommt und um Hilfe bittet, muss sie die größte Geschichte ihres Lebens erzählen … Fakt und Illusion werden bei dieser Geschichte verwoben, aber um ihr Dorf zu retten, muss sich Elisabeth mit der Realität konfrontieren. Mit beeindruckenden Bildern und auf außergewöhnliche Art zählt die südafrikanische Produktion zu den Highlights des diesjährigen Kurzfilmprogramms.
ÖSTERREICH PREMIERE
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Eine Familie begibt sich auf den Weg, um einen Stein für das Grab des verlorenen Sohnes zu finden. Die Suche findet in der Wüstenregion der Kraterlandschaft von Negev statt. Einem Ort, den der Sohn liebte und oft besuchte. Aus diesem Unternehmen wird eine Reise, die von unterdrückten Erinnerungen geprägt ist. Der Gewinner des diesjährigen Silbernen Bären der Berlinale transportiert in eindrucksvollen Bildern eine Stimmung, die noch lange nachhallt. Silberner Bär Kurzfilm (Berlinale Film Festival 2010) 22
Fokus Dialogue Award (Sehsüchte Film Festival 2010)
WH - KURZFILMPROGRAMM 1: Montagg 06.12. Schikaneder, 16.30 Uhr
DJ LINE-UP GARTENBAUKINO DO 02.12.2010
THW OPENING NITE DJ Wolfgang Schloegel (Sofa Surfers/I-Wolf) Christopher Just (DJ’s are not rockstars) E+P (Elsa Okazaki & Soulglo / Trust)
Wolfgang Schloegl Seit 1986 in der Musik-Szene aktiv, erst als Bassist und Sänger tätig, später vor allem als Produzent und auch als DJ. 1996 gründete Wolfgang Schlögl zusammen mit Freunden die Band Sofa Surfers. Es folgten bis jetzt 5 Albumproduktionen und hunderte Konzerte im In- und Ausland. 2003 erschien unter dem Pseudonym „I-Wolf“ sein Solo-Album „Soul Strata“, das unter anderem als erstes österreichisches Album Platte des Monats im Magazin Spex war, sowie 2004 mit dem österreichischen Musikpreis Amadeus in der Sparte „Fm4 alternative act“ ausgezeichnet wurde. Mit den Sofa Surfers komponierte er die Musik zu Wolfgang Murnbergers Wolf Haas Verfilmungen, sowie zahlreiche andere Fernseh- und Kinofilme. Seit 2004 widmete sich Wolfgang Schlögl vermehrt der Theatermusik und komponierte für Produktionen des Burgtheaters, Wiener Schauspielhaus, Wiener Festwochen, Sommerfestspielen Melk und das Schauspielhaus Basel.
Christopher Just Der 1968 geborene Wiener Christopher Just, dessen musikalische Laufbahn 1982 als DJ im Wiener Szenelokal “Motto” seinen Anfang nimmt, veröffentlicht 1992 gemeinsam mit Studiopartner Peter Votava alias Dj Pure seine erste Platte unter dem Pseudonym ILSA GOLD. Unkonventionelle Samples (Karel Gott, Peter Cornelius,..), gepaart mit nicht immer feiner Ironie sind das Markenzeichen von Ilsa Gold, die Tracks “Up” “Silke” und “Süchtig” werden zu gefeierten Hymnen der Rave- und Technoszene, zahlreiche Auftritte in ganz Europa folgen. Auf dem Label “Wiener Stadtwerke” brilliert Just in der Rolle des verkrampften Elektronikbastlers GERHARD und prophezeit der Ravemusik als ROY EDEL eine finstere, volkstümliche Zukunkt. Nächste Single: You Looked Much Cuter (On My Computer)
Chilo
Christopher Schweiger
Constantin Zeileissen
akaRed
Patrick Rampelotto
SCHIKANEDER FR 03.12.2010 Chilo (Laton UK)
SA 04.12.2010 Christopher Schweiger (Tongues) Constantin Zeileissen (Tongues / Trust)
SO 05.12.2010 I resist you! IX Tomate van Monte & akaRed Squsi
MO 06.12.2010 Patrick Rampelotto (Zirkus Maximus)
DI 07.12.2010 Squsi
Kolonel Bleep
MI 08.12.2010 Kolonel Bleep (Istanbul) E+P aka Elsa Okazaki & Soulglo Soulglo: Ein Teil vom Produzenten Duo Microthol. Seit 1992 DJ. Bevorzugt Electro, Acid, House sowie Techno. Letztes Release: Microthol „Binary Systems“ auf Trust. www.myspace.com/microthol2 Elsa Okazaki: Fotografin und seit 3 Jahren Part time DJ. Bevorzugt New Rave und Pop Musik. Legte u.a. in Flex, Icke Micke, Planetarium, Fluc Wanne auf. Nicht nur privat, sondern auch auf die Bühne ein Duo. 2 unterschiedliche Musikstile, die sich überraschend komplementieren.
DO 09.12.2010
sm84
sm84
FR 10.12.2010
THW ABSCHLUSSFEIER UND PREISVERLEIHUNG
Arash T. Riahi
Arash T. Riahi Jimmy die Tulpe (Black Lodge Party) E+P (Elsa Okazaki & Soulglo / Trust) Jimmy die Tulpe 23
PROGRAMMÜBERSICHT
FR 03.12
SA 04.12
16.30 SON OF BABYLON (90 Min) 02. 12. 2010 GARTENBAUKINO 20:00 Uhr ÖSTERREICH PREMIERE Regie: Mohamed Al Daradji ai Filmpreis und Friedensfilmpreis Berlinale 2010 Großer Preis der Jury (Nominierung) Sundance 2010 DJ LINE-UP WOLFGANG SCHLOEGL (Sofa Surfers / I-Wolf) CHRISTOPHER JUST (DJ’s are not rockstars) E+P (Elsa Okazaki & Soulglo / Trust) projections by VJ SIKANDA
SCHIKANEDER KINO
E R Ö F F N U N G thw 2010
ERÖFFNUNG RETROSPEKTIVE in Anwesenheit von Claude Lanzmann
TOPKINO KLEINER SAAL
Widerstandskämpfer, Philosoph und Filmemacher
20.30
RAMPAGE 103 Min (OF)
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DI 07.12
MI 08.12
DO 09.12
FR 10.12 16:00
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TALLERES CLANDESTINOS 40 Min (OmU) +Q&A!
KURZFILMPROGRAMM 1
EL ÚLTIMO VERANO DE LA BOYITA (THE LAST SUMMER OF LA BOYTA) 86 Min (OmeU)
NOSTALGIA DE LA LUZ (NOSTALGIA FOR THE LIGHT) 90 Min (OmeU)
ONCE UPON A TIME PROLETARIAN 76 Min (OmeU)
EL ÚLTIMO VERANO DE LA BOYITA (THE LAST SUMMER OF LA BOYTA) 86 Min (OmeU)
*
SHABANA’S VALG (SHABANA’S CHOICE) 69 Min (OmeU)
THE WAY UP 52 Min (OmeU) + Q&A!
INGELORE 40 Min (Gebärdensprache meU) + Diskussion!
WE ARE HALF OF IRAN’S POPULATION 49 Min (OmeU) + Diskussion!
PRAY THE DEVIL BACK TO HELL 72 Min (OmeU) + Diskussion!
MOUNTAINS THAT TAKE WING 95 Min (OF)
LIDERI KHOVELTVIS MARTALIA (THE LEADER IS ALWAYS RIGHT) 43 Min (OmeU) + Diskussion!
LES MAINS EN L’AIR (HANDS UP) 90 Min (OmeU)
KAPITALISM. RETETA NOASTRA SECRETA (CAPITALISM. OUR PROVED FORMULA) 76 Min (OmeU)
WOMEN IN SHROUD 73 Min (OmeU) + Q&A!
NOSTALGIA DE LA LUZ (NOSTALGIA FOR THE LIGHT) 90 Min (OmeU)
*
*
AMERICAN JIHADIST 68 Min (OF)
22.30
17.00
3.12.2010 CINEMAGIC 18:30 Uhr
RETROSPEKTIVE CLAUDE LANZMANN
A BLOOMING BUSINESS 52 Min (OmU)
MO 06.12
SON OF BABYLON 90 Min (OmeU)
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*
IRON CROWS 59 Min (OmeU) YOUTH PRODUCING CHANGE-KURZFILMWE 74 Min (OmeU)
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ONCE UPON A TIME PROLETARIAN 76 Min (OmeU)
THE HOLY WIVES 76 Min (OmeU)
*
15.00
ERÖFFNUNG SCHWERPUNKT KINDHEIT UND JUGEND LA REGATE (90 Min)
Kulturverein Schikaneder & Jüdisches Museum Wien präsentieren:
18.30
SO 05.12
LES MAINS EN L’ AIR 90 Min (OmeU)
FILMBESCHREIBUNGEN:
NOSTALGIA DE LA LUZ (NOSTALGIA FOR THE LIGHT) 90 Min (OmeU)
20.00 Uhr PREISVERLEIHUNG
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anschliessende Abschlussfeier
19.00
ROMANE PARAMISA 110 Min (OmU)
PINK SARIS 69 Min (OmeU)
SIN BY SILENCE 49 Min (OF)
CONTRACT 80 Min (OmeU) + Diskussion!
GIRLS ON THE AIR 62 Min (OmeU) + Q&A!
FAMILIA 82 Min (OmeU)
ORGASM INC. 73 Min (OF)
MOVING THE MOUNTAIN 52 Min (OmU)
21.00
KEIN ORT (NOWHERE IN EUROPE) 98 Min (OmU)
SILENT STORIES 52 Min (OmeU)
SHTIKAT HAARCHION (GEHEIMSACHE GHETTOFILM) 89 Min (OmU) + Q&A!
NOBODY’S PERFECT 84 Min (OmeU)
TOUMAST - ENTRE GUITARE ET KALASHNIKOV 88 Min (OmU)
NICARAGUA DIE VERGESSENE REVOLUTION 28 Min (OmU) EINMAL MEHR ALS NUR REDEN 72 Min (OF) + Diskussion!
TEHAROUN 95 Min (OmeU)
LO, LA MIA FAMIGLIA ROM E WOODY ALLEN (ME, MY GIPSY FAMILY AND WOODY ALLEN) 70 Min (OmeU) +Q&A!
23.00
SCHWARZER GRAF 90 Min (OF)
HERE WE COME 90 Min (OF)
SAŠA (SASHA) 102 Min (OmeU)
THE GOLDEN GAG (EXPERIMENTALFILM) 85 Min (OmeU)
POSTCARD TO DADDY 86 Min (OmeU) + Q&A!
*
*
POURQUOI ISRAEL (185 Min)
*
06.12.2010 CINEMAGIC 18:15 Uhr
11.00
TSAHAL (290 Min) 07.12.2010 TOPKINO GROSSER SAAL 22:00 Uhr
SOBIBOR (95 Min)
14.00
11.12.2010 TOPKINO KLEINER SAAL 18:00 Uhr
TOPKINO KLEINER SAAL 14:00 Uhr
8.12.2010 Claude Lanzmann im Gespräch mit Michael Fleischhacker (Die Presse) im Jüdischen Museum siehe Seite 10-11
LEGENDE: DOKUMENTARFILMSPIELFILM RETROSPEKTIVEKURZFILME
*
Schwerpunkt thw Kindheit und Jugend
Diskussion! > Podiumsdiskussion mit Filmschaffenden/ ExpertInnen/ AktivistInnen/ProtagonistInnen Q&A! > Question and Answers Publikumsgespräch mit FilmemacherInnen 24
16.00
IRON CROWS 59 Min (OmeU)
LA REGATE (THE BOAT RACE) 90 Min (OmeU)
18.00
THE SUN BEHIND THE CLOUDS 79 Min (OmU) + Q&A!
AJAMI 120 Min (OmU)
20.00
KRANKHEIT DER JUGEND 90 Min (OmeU) + Q&A!
SAŠA (SASHA) 102 Min (OmeU)
*
*
*
10.00
KURZFILMPROGRAMM 1
+ PREISVERLEIHUNG
22.00
SCHÜLERINNEN WETTBEWERB
KURZFILMPROGRAMM 2
KURZFILMPROGRAMM 2
TIBET IN SONG 86 Min (OmeU)
DIE FÜNF HIMMELSRICHTUNGEN 94 Min (OmU)
HANA, DUL, SED 80 Min (OmU) + Q&A!
TE HENUA E NNOHO (THERE ONCE WAS AN ISLAND) 80 Min (OmeU) + Diskussion!
THE RESPONSE 30 Min (OF) + Diskussion!
ALIVE! 90 Min (OmU) + Q&A!
GARBAGE DREAMS 79 Min (OmeU)
WENN EINER VON UNS STIRBT, GEHE ICH NACH PARIS 81 Min (OF) + Q&A!
POSTCARD TO DADDY 86 Min (OmeU) + Diskussion!
ILLEGAL 95 Min (OmeU) + Diskussion!
TSAHAL 290 Min (OmU)
REINDEERSPOTTING 84 Min (OmeU)
JEAN GENTIL 84 Min (OmeU)
SHAHADA 49 Min (OmU)
*
*
*
DRAQUILA 79 Min (OmeU)
ILLEGAL 95 Min (OmeU)
AUS DER ASCHE 44 Min (OF) + Diskussion!
FC CHECHNYA 70 Min (OmU) + Diskussion!
*
BURMA DISPLACED 90 Min (OmU)
21.30
CINEMAGIC
SHOAH (550 MIn)
BURKINO
ÜBER DIE DARSTELLBARKEIT DER SHOAH
TOPKINO GROSSER SAAL
12.12.2010 12:00-14:00 Uhr DISKUSSION
BLICKWECHSEL. 12 SZENEN VOM LEBEN IN ARMUT 40 Min (OF) + Diskussion!
CONGO IN 4 ACTS 69 Min (OmeU)
18.30
FAMILIA 82 Min (OmeU)
*
ERÖFFNUNG LA REGATE (THE BOAT RACE) 90 Min (OmeU) + Diskussion!
TEHROUN 95 Min (OmeU)
*
18.15 ERÖFFNUNG
18.00
CLAUDE LANZMANN POURQUOI ISRAEL (WARUM ISRAEL) 192 Min (OmeU) +Q&A!
GEWINNER DEUTSCHER MENSCHRECHTSPREIS
18.00
20.30
20.30
18.00
TIBET IN SONG 86 Min (OmeU) + Q&A!
DRAQUILA - L`ITALIA CHE TREMA 79 Min (OmeU)
NA PUTO (ZWISCHEN UNS DAS PARADIES) 100 Min (OmU) +Q&A!
SOLUTIONS LOCALES POUR UN DÉSORDRE GLOBAL (THINK GLOBAL ACT RURAL) 113 Min (OmU)
AUF SEITE
A Blooming Business A Perm Ajami Alive! American Jihadist Aus der Asche Blickwechsel. 12 Szenen vom Leben... Burma Displaced Congo in Four Acts Contract Der schwarze Graf Die fünf Himmelsrichtungen Draquila Einmal mehr als nur reden El Último Verano de la Boyita Familia FC Chechnya Garbage Dreams Girls on the Air Hana, dul, sed Hayerida Here We Come Illegal Ingelore Iron Crows Jean Gentil Kapitalism. Reteta Noastra S ecreta Kein Ort Krankheit der Jugend La Régate Les Mains en l’Air Lideri Khoveltvis Martalia lo, la Mia Famiglia Rom e Woody Allen Mountains That Take Wing Moving the Mountain Na Putu Nicaragua - Die vergessene Revolution Nightmare in Dreamland NoBody’s Perfect Nostalgia de la Luz Once Upon A Time Proletarian Orgasm Inc. Pink Saris Postcard to Daddy Pourquoi Israel Pray the Devil Back to Hell Rampage Reindeerspotting Romane Paramisa Saša Shabanas Valg Shahada Shoah Shtikat Haarchion Silent Stories Sin by Silence Sobibór Solutions Locales pour un Désordre Global Son of Babylon Talleres Clandestinos Te Henua e Nnoho Tehroun Thank You Third World The Golden Gag The Holy Wives The Response The Stinking Ship The Sun Behind The Clouds The Tunnel The Way Up Tibet in Song Toumast - Entre Guitare et Kalashnikov Tsahal Von Bagdad nach Dallas Wagah We Are Half of Iran’s Population Wenn einer von uns stirbt, gehe ich ... Women in Shroud Youth Producing Change
15 22 16 33 18 36 19 29 14 28 14 33 30 34 18 17 39 28 30 19 22 17 37 31 13 37 35 14 14 13 31 29 40 21 39 36 33 27 29 18 16 35 16 33 10 37 15 34 13 17 21 20 11 20 17 20 11 39 12 21 28 20 22 34 19 30 22 13 22 29 16 31 10 27 27 35 30 38 19
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RAHMENPROGRAMM
KURZFILMPROGRAMM
VERLEIHUNG DER MENSCHENRECHTSPREISE DER ÖSTERREICHISCHEN LIGA FÜR MENSCHENRECHTE Die Österreichische Liga für Menschenrechte vergibt die Menschenrechtspreise 2010 für besonderes Engagement zur Umsetzung der Menschenrechte.
KURZFILMPROGRAMM 2 Beginn 16:00 Uhr S0 05 WAGAH 12
S0 05 VON BAGDAD NACH DALLAS 12 KURZFILM Deutschland, 2009 DVD, 13 Min. (OmeU) Regie: Supriyo Sen & Najaf Bilgrami
KURZFILM Österreich, 2009 DVD, 29 Min. (OmU) DVD Regie: Fritz Ofner
TOPKINO GROSSER SAAL
TOPKINO GROSSER SAAL
Am 9. Dezember 2010 um 19.00 im Festsaal des Bundesministeriums für Justiz
Weitere Informationen: www.liga.or.at
in Kooperation mit dem Filmfestival this human world NATIONALER MENSCHENRECHTSPREIS Team der Deserteurs- und Flüchtlingsberatung
INTERNATIONALER MENSCHENRECHTSPREIS Margarita Ilieva, Bulgarien
Der nationale Menschenrechtspreis 2010 geht an das Team der Deserteursund Flüchtlingsberatung, das seine Arbeit 1992 mit der Unterstützung serbischer und kroatischer Deserteure begann. Heute werden zahlreiche KlientInnen aus über 40 Ländern betreut, die Einrichtung bietet zudem kostenlose Rechtsberatung und Deutschkurse an, und vermittelt medizinische und psychotherapeutische Betreuung für Menschen ohne Versicherung. Der Preis wertschätzt den besonderen Einsatz des teils ehrenamtlich arbeitenden Teams für Flüchtlinge und Deserteure, aber auch dessen engagierte politische Arbeit.
Die bulgarische Menschenrechtsaktivistin und Anwältin Margarita Ilieva setzt sich im Rahmen ihrer Tätigkeit für das Bulgarische Helsinki Committee in besonderer Weise für den Schutz vor Diskriminierung ein.
SPECIAL SCREENING FREITAG, 10.12. 2010 19:45 Uhr VOLKSKINO KLAGENFURT, KINOPLATZ 3, 9020 KLAGENFURT #UNIBRENNT Eine Bewegung zwischen Frustration und Euphorie. Rund um die Besetzung des Audimax der Universität Wien im Oktober 2009 hat sich ein Bildungsprotest internationalen Ausmaßes entwickelt. Die AG Doku hat die Proteste von der ersten Stunde an dokumentarisch begleitet und mitgetragen. In Zusammenarbeit mit der Coop99 versucht sie nun eine filmische Reflexion der Ereignisse. Wie viel Veränderung ist in unserer Gesellschaft möglich? Ein Film von AG Doku und coop 99 Anschließend Podiumsdiskussion
Ausgezeichnet wird ihr Engagement für von Gewalt betroffene behinderte Kinder in bulgarischen Kinderheimen. Die von Margarita Ilieva durchgeführte Untersuchung dokumentiert den Tod hunderter Kinder in den letzten zehn Jahren.
Wagah ist der letzte Teil einer Trilogie über die Teilung von Indien und Pakistan. Jede Nacht wird der einzige Grenzübergang zwischen Indien und Pakistan auf einer 1000 km langen Strecke Schauplatz eines außerordentlichen Ereignisses. Tausende Menschen versammeln sich um das rituelle Schließen der Grenze mitzuerleben und um sich im Anschluss daran so nah wie möglich an das Tor zu drängen, um ihre ehemaligen Nachbarn zu grüßen. Dieses „Fest“ ist einerseits eine Feier der Teilung Indiens, andererseits auch das einzige verbindende Element. Was bedeuten die Begriffe Teilung, Heimat und Nähe für die Menschen auf beiden Seiten der Grenzen? Erzählt wird uns die Geschichte von Manpreet, einem kleinen Jungen, der im Dorf Attari auf der indischen Seite lebt und seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von DVD’s von der Parade verdient.
Nach mehrjähriger Odyssee, aus dem Bürgerkriegsland Irak über die Flüchtlingsquartiere in Syriens Hauptstadt Damaskus, hat die Familie des zwölfjährigen Achmed nun Asyl in den Vereinigten Staaten erhalten. Geboren und aufgewachsen in einer arabischen Gesellschaft, beginnt für ihn und seine Familie nun ein neues Abenteuer. Der Film begleitet Achmed über längere Zeit und dokumentiert seine Transformation vom Leben eines Flüchtlingskindes in Damaskus hin zu seinem Teenagerleben in Dallas. Der Film ist eine Suche nach Bruchlinien in der Lebensgeschichte eines Kindes, die auch von den Auswirkungen der Weltpolitik bestimmt wurde. Es ist ein Film über Hoffnung, über Träume, die wahr werden und dann doch ganz anders aussehen. WH - KURZFILMPROGRAMM 2: Montag 06.12. Topkino, 16.00 Uhr / Grosser Saal
Sieger Berlin Today Award 2009 Publikumspreis Hamburger Wettbewerb (IKFF Hamburg 2009) Jurypreis Hamburger Wettbewerb (IKFF Hamburg 2009)
S0 05 NIGHTMARE IN DREAMLAND 12 KURZFILM Deutschland, 2010 Digi Beta, 43 Min. (OmeU) Regie: Edgar Wolf, Eva Grün und Adamna Adim
TOPKINO GROSSER SAAL ÖSTERREICH PREMIERE
Jährlich fangen tausende junge afrikanische Frauen als Dienstmädchen im Persischen Golf zu arbeiten an, da die Existenzgrundlage in ihrer Heimat nicht gesichert ist. Für viele äthiopische Mädchen ist der Job als Dienstmädchen in Dubai ihre einzige Hoffnung auf eine bezahlte Arbeit. Sie verdienen 100 Dollar im Monat für einen 24Stunden-Job im Haushalt einer arabischen Familie. Zu Hause in ihrer Heimat könnten sie von diesem Gehalt nur träumen. Aber wenn sie erst einmal in ihrem „Traumland“ Dubai ankommen sind, endet dieser Traum schnell in einem Alptraum moderner Sklaverei. Das Filmteam begleitet eine junge Äthiopierin auf ihrer Reise in das vermeintliche Glück und gerät dabei selbst zwischen die Fronten …
In Kooperation mit dem ‘Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagog’ und der ‘Democracy and Human Rights Education’
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FILMPROGRAMM
FILMPROGRAMM
M0 06 POURQUOI ISRAEL (WARUM ISRAEL) 12
M0 06 CONTRACT 12
CINEMAGIC 18:15 Filmbeschreibung auf Seite 10 ANSCHLIESSEND: Q&A mit Claude Lanzmann
M0 06 NOBODY´S PERFECT 12
M0 06 THE WAY UP 12
DOKUMENTARFILM USA, 2010 DVD, 80 Min. (OmeU) Regie: Guenny Pires
DOKUMENTARFILM Deutschland, 2008 Digi Beta, 84 Min. (OmeU) Regie: Niko von Glasow
DOKUMENTARFILM Israel, 2009 DVD, 52 Min. (OmeU) Regie: Shirly Berkovitz
TOPKINO 19:00 / KLEINER SAAL
TOPKINO 21:00 / KLEINER SAAL
SCHIKANEDER 18:30 ÖSTERREICH PREMIERE
ÖSTERREICH PREMIERE
M0 06 KURZFILMPROGRAMM 2 (WH) 12 TOPKINO 16:00 / GROSSER SAAL Filmbeschreibung auf Seite 27
M0 TE HENUA E NNOHO 06 (THERE ONCE WAS AN ISLAND) 12 DOKUMENTARFILM Neuseeland, 2010 DVD, 80 Min. (OmeU) Regie: Briar March
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In seiner Dokumentation Contract erforscht Guenny Pires bisher unbeachtete Aspekte der afrikanischen Diaspora. Anhand der Geschichte seiner eigenen Familie erzählt der Filmemacher von den LeiharbeiterInnen der Republik Kap Verde, die in der ehemaligen portugiesischen Kolonie São Tomé und Príncipe auf Kaffee- und Kakaoplantagen gearbeitet haben. Der Vertrag, an den sie dabei gebunden waren, ließ oft nicht mehr zu, ins Heimatland zurückzukehren. Contract schafft es, durch seine persönliche Herangehensweise, kombiniert mit historischen Ereignissen, ein eindrucksvolles Portrait der größtenteils unbekannten Inselgruppe Kap Verde und ihrer EinwohnerInnen zu erstellen.
Best Documentary (German Film Award 2009) Best Documentary (Roxbury International Film Festival 2010) Audience Favorite Docudrama Award (Pan African Film Festival Los Angeles 2010)
Die Bewohner des kleinen “Takuu” Atolls im Pazifischen Ozean erleben unmittelbar die verheerenden Konsequenzen des Klimawandels. Immer näher kommen die Flutwellen, immer öfter stehen ihre Häuser unter Wasser. Ihre nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegende Heimat droht zu versinken. Für die Dorfgemeinschaft stellt sich die Frage, ob sie noch weiter auf ihrem Atoll bleiben können, oder ihre Heimat, und damit indigene Kultur, verlassen müssen.
ANSCHLIESSEND: Diskussion Dieser Film wird präsentiert in Kooperation mit dem Boltzmann Institut für Menschenrechte und der Forschungsplattform „Human Rights in the European Context“ (UNI Wien)
TOPKINO 21:30 / GROSSER SAAL
DOKUMENTARFILM USA, 2009 Digi Beta, 79 Min. (OmeU) Regie: Mai Iskander
TOPKINO 20:00 / GROSSER SAAL ÖSTERREICH PREMIERE
Jury Grand Prix (FIFO); Programmers Choice Natural Facts Award (Big Sky Documentary Film Festival); Award for Best Development Message (Millennium International Documentary Film Festival) Best Editing (New Zealand Qantas Film and Television Awards) Best Documentary (Jameson Cinefest Miskolc International Film Festival)
ANSCHLIESSEND: Q&A DOKUMENTARFILM Österreich, 2010 Blu Ray, 90 Min. (OmU) Regie: Roland Wehap
M0 06 GARBAGE DREAMS 12
* Der Dokumentarfilm begleitet drei Jugendliche, die als Müllsammler der größten Mülldeponie der Welt in Kairo ihren Alltag meistern. Für die Zaballeen, die „Garbage People“, ist das Müllsammeln zu einem überlebenswichtigen Geschäft geworden ist. Sie verwerten den Großteil des Mülls wieder. Der Staat hat durch diese Art der Abfallentsorgung, die die ärmsten EinwohnerInnen Kairos übernommen haben, weniger Ausgaben. Doch mit dem Beschluss, ausländische Unternehmen für die Müllentsorgung zu engagieren, die lediglich 20 % des Mülls recyceln, ist die Existenz der Zaballeen bedroht. Humanitas Award Winner (IDFA) Al Gore Reel Current Winner (Nashville Film Festival) Best Documentary Winner (Hollywood Film Festival) Best International Winner (Santa Cruz Film Festival) World Cinema Audience Award Winner (Phoenix Film) (insgesamt über 24 Auszeichnungen)
M0 LIDERI KHOVELTVIS MARTALIA 06 (THE LEADER IS ALWAYS RIGHT) 12 DOKUMENTARFILM Georgien, 2010 DVD, 43 Min. (OmeU) Regie: Salomé Jashi
WIEN PREMIERE
Mit der Safranrevolution 2007 und dem Wirbelsturm Nargis im darauf folgenden Jahr war Burma kurzfristig im Blickfeld der Weltöffentlichkeit. Burma Displaced sucht Menschen, die aus Burma geflohen sind. Und findet sie in unterschiedlichen Situationen, als illegale Arbeiter in den benachbarten Ländern, in Flüchtlingslagern in Bangladesch, als Touristenattraktion in Thailand und einsam in den schweizer Bergen. Burma lebt nur noch in ihren Erinnerungen weiter. Burma Displaced trifft auch die Rappergruppe „Myanmar Future Generation“, die die grausame Geschichte Burmas in Lieder verpackt. Was alle in dieser ausweglosen Lage aufrechthält, ist die Hoffnung auf Veränderung, die Hoffnung auf ein besseres Leben und die Hoffnung auf ein freies Burma. ANSCHLIESSEND: Q&A
M0 06 KURZFILMPROGRAMM 1 (WH) 12 SCHIKANEDER 16:30
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Während Ceausecu’s Regime in Romänien, waren Abtreibungen illegal und Waisenhäuser waren überfüllt mit Kindern, deren Mütter sie nicht behalten konnten. So wächst auch Lian auf. Bis ein Israelisches Paar sich entscheidet, sie im Alter von vier Jahren, als eines unter den vielen verlassen Kindern, zu adoptieren. Die neue Familie misshandelt sie, mit 14 Jahren beschließt sie von zu Hause wegzurennen und lebt bald auf der Straße. The Way Up ist die berührende Geschichte des Überlebenskampfes eines Straßenkindes, geführt von ihrem Traum nach einer ‚wahren‘ Familie. Nur in dieser Welt, bringt sie sich selber bei, mit der Realität umzugehen und sucht nach Wegen ihre Einsamkeit zu lindern. Der Film begleitet Lian über drei Jahre und zeigt die harten Seiten des Lebens auf den Straßen Tel Avivs. Honourable Mention (TLVFest 2009 Tel Aviv) Best Film - Women in Cinema Category (Bucharest International Film Festival)
M0 06 BURMA DISPLACED 12
ANSCHLIESSEND: Diskussion
TOPKINO 18:00 / GROSSER SAAL ÖSTERREICH PREMIERE
NoBody’s Perfect dokumentiert Niko von Glasows Suche nach elf Menschen, die – wie er selbst – im Mutterleib durch das verheerende Medikament Contergan geschädigt wurden und bereit sind, sich für einen Bildband fotografieren zu lassen. Und das nackt – damit die, die alltäglich verstohlene Blicke auf die « Contis » oder andere Körperbehinderte werfen, mal ganz in Ruhe hinschauen können. Dabei entdeckt er faszinierende Persönlichkeiten, die in so anspruchsvollen Berufsfeldern wie Politik, Medien, Sport, Astrophysik oder Schauspiel arbeiten und gelernt haben, mit ihrer Behinderung eine beeindruckende « Normalität » zu leben.
SCHIKANEDER 20:30 ÖSTERREICH PREMIERE
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Das Ferienlager im Film The Leader is Always Right ist kein gewöhnliches Ferienlager. Hier verbringen Jugendliche zehn Tage in sogenannten „patriotischen Camps“ in Georgien, in denen ihr nationales Bewusstsein „gefördert“ wird. Das bedeutet, die Abneigung gegen Russland zu schüren und einen Nationalstolz bei den Teenagern zu wecken. Welche Ziele haben Jugendliche in Georgien? Und wie will sie der Staat formen? Das Camp, in dem jede und jeder dem Anführer gehorchen muss, wurde vom georgischen Präsident Micheil Saakaschwili im Jahr 2005 initiiert und wird vom Staat finanziert. Uniformen mit dem gregorianischen Staatssymbol, Flaggen auf den Kabinen, ideologische Slogans und Regeln wie The Leader is always Right sind Mittel, die dazu dienen, jeden Jungen und jedes Mädchen an die Vergangenheit zu erinnern und den Wunsch nach Rache zu schüren. ANSCHLIESSEND: Diskussion In Kooperation mit:
Filmbeschreibung auf Seite 22
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FILMPROGRAMM
FILMPROGRAMM
DI 07 DRAQUILA - L’ ITALIA CHE TREMA 12
DI 07 TOUMAST - ENTRE GUITARE ET KALASHNIKOV 12
DI 07 GIRLS ON THE AIR 12
DI 07 INGELORE 12
DOKUMENTARFILM Italien, 2010 35mm, 97 Min. (OmeU) Regie: Sabina Guzzanti
DOKUMENTARFILM Italien, 2009 DVD, 62 Min. (OmeU) Regie: Valentina Monti
DOKUMENTARFILM Schweiz, 2009 35mm, 88 Min. (OmU) Regie: Dominique Margot
DOKUMENTARFILM USA, 2009 DVD, 40 Min. (Gebärdensprache meU) Regie: Frank Stiefel
BURGKINO 20:30
TOPKINO 19:00 / KLEINER SAAL
TOPKINO 21:00 / KLEINER SAAL
SCHIKANEDER 18:30
ÖSTERREICH PREMIERE
ÖSTERREICH PREMIERE
ÖSTERREICH PREMIERE
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Am 6. April des vergangenen Jahres brach in den Abruzzen alles zusammen. Die Stadt L‘Aquila wurde fast vollständig zerstört. Bei dem Erdbeben mit der Stärke 6,3 waren am 6. April vergangenen Jahres 308 Menschen ums Leben gekommen. Der kontrovers diskutierte Dokumentarfilm Draquila portraitiert den Erfolg den der italienische Premierminister Silvio Berlusconi durch sein „Krisenmanagement“ aus der Katastrophe schöpfen konnte und wie er das Unglück nutzen konnte, um aus seinem Popularitätstief zu klettern. Die Filmemacherin Guzzanti beschreibt die Art und Weise, wie die »Protezione Italia« mit den Folgen des Erdbebens umging, wie Gesetze umgangen wurden und wie die Situation möglichst effizient als Publicityevent zugunsten der Regierung genutzt wurde.
Die 25jährige Humaira hat das Taliban-Regime durchlebt. Heute macht sie sich voller Selbstbewusstsein hübsch für die Kamera und trägt Lippenstift auf. Nach ihrem Journalismus-Studium gründete Humaira 2003 ihre eigene Radiostation, Radio Sahar. Humaira entführt uns in eine Welt, die nicht nur die brutale Wirklichkeit Afghanistans zeigt, sondern in der auch Träume, Poesie, Humor und Hoffnung ihren Platz finden. Der Dokumentarfilm zeigt eine andere Facette dieses Landes, abseits des stereotypen Bildes, das die westlichen Medien von Afghanistan geschaffen haben. ANSCHLIESSEND: Q&A
Die Tuareg sind seit dem Einmarsch der Franzosen in Nordafrika vor rund hundert Jahren einen weiten Weg gegangen, einen Weg, gezeichnet von Unterdrückung, Dürrezeiten und Rebellionen. Trotzdem gelten sie heute weltweit als eines der besten Beispiele, wie sich ein Nomadenstamm durch Kultur, Ausbildung und Musik in der Moderne seinen Platz schaffen kann. Und dies als islamisches Volk in einer der unwirtlichsten Landschaften der Welt: der Sahara. Der Film stellt die Frage, wie es nach jahrzehntelanger Unterdrückung und bewaffnetem Kampf dazu kommen konnte, dass die Tuareg ihre Waffen niederlegten und sich heute mit politischen und kulturellen Mitteln für ihre Rechte einsetzen.
Ingelore Herz Honigstein ist 85 Jahre alt. Sie ist Jüdin und taub. Sie wurde 1924 in Deutschland geboren. Erst im Alter von sechs Jahren sprach sie zum ersten Mal. Ihre Familie schämte sich für sie, ihre MitschülerInnen grenzten sie aus. Als junges Mädchen wurde sie von Nazis vergewaltigt, kurz danach gelang der Familie die Flucht in die USA. Aber Ingelores Alptraum fand damit kein Ende. In New York fand sie heraus, dass sie schwanger war, und macht sich auf die Suche nach einem Arzt, der bereit war, eine Abtreibung vorzunehmen. Eine mitreißende und berührende Dokumentation über eine Frau, die Ja zum Leben sagt. Audience Award - Best Short Film (Sarasota Film Festival 2010)
Dieser Film wird präsentiert von: Dieser Film wird präsentiert von:
ANSCHLIESSEND: Diskussion
DI EINER VON UNS STIRBT, 07 WENN GEH’ ICH NACH PARIS 12
DI 07 TIBET IN SONG (WH) 12
Dieser Film wird präsentiert von:
DOKUMENTARFILM Deutschland, 2008 DVD, 81 Min. (OF) Regie: Jan Schmitt
TOPKINO 16:00 / GROSSER SAAL
TOPKINO 20:00 / GROSSER SAAL
Beschreibung siehe Seite 16
ÖSTERREICH PREMIERE
DI 07 THE RESPONSE 12
DI 07 TSAHAL 12
SPIELFILM Frankreich, 2009 35mm, 90 Min. (OmeU) Regie: Romain Goupil
TOPKINO 22:00 / GROSSER SAAL Beschreibung siehe Seite 10
DOKUMENTARFILM USA, 2008 DVD, 30 Min. (OF) Regie: Adam Rodgers
TOPKINO 18:00 / GROSSER SAAL EUROPA PREMIERE
Basierend auf den Protokollen der Militärtribunale im US Gefangenenlager Guantanamo Bay (Combatant Status Review Tribunals oder CSRTs) portraitiert das Doku-Drama The Response das ungleiche Verfahren zwischen einem des Terrorismus verdächtigten Gefangenen und US-Militärs. Hat er Al-Qaida maßgeblich unterstützt und trägt somit die Schuld für den Tod mehrerer amerikanischer Soldaten? Oder ist er ein unschuldiges Opfer äußerer Umstände, wie er selbst behauptet? Die US-Militärs haben Einsicht in die geheimen Beweisstücke - er nicht.
Eine Frau wird tot aufgefunden. Sie liegt wie aufgebahrt in ihrem Bett, die Haare gekämmt, die Lippen geschminkt. Ein Schock, sie hat sich selbst vergiftet. Ein Freitod, frei gewählt und doch nicht freiwillig. Februar 1996. Elf Jahre später kommt der jüngste Sohn der Frau einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur, das mehr mit seinem eigenen Leben zu tun hat als ihm lieb ist. Filmemacher Jan Schmitt begibt sich auf eine gewagte Reise in die Vergangenheit. Das ist kein Spaziergang, denn das Schweigen über das, was in der eigenen Familie passiert ist, hält bis heute. Warum hat sich seine Mutter mit 53 selbst getötet? Das lässt ihm keine Ruhe, er erkennt: „Die Vergangenheit ist nicht vergangen, solange wir darüber schweigen.“ ANSCHLIESSEND: Q&A In Kooperation mit:
SCHIKANEDER 20:30
DI 07 SAŠA (WH) 12 TOPKINO 23:00 / KLEINER SAAL Beschreibung siehe Seite 17
DI 07 EL ULTIMO VERANO DE LA BOYITA (WH) 12 SCHIKANEDER 16:30 Beschreibung siehe Seite 18
Short listed 2010 Academy Awards Best Short Film (Live Action); Top Prize A.B.A. Silver Gavel 2009 Award for Drama & Literature; Winner Politics on Film Audience Award Best Film (Washington, D.C.) ANSCHLIESSEND: Diskussion Dieser Film wird präsentiert in Kooperation mit dem Boltzmann Institut für Menschenrechte und der Forschungsplattform „Human Rights in the European Context“ (UNI Wien)
30
DI 07 LES MAINS EN L’AIR (HANDS UP) 12
22. März 2067. Milana erinnert sich, was ihr vor 60 Jahren passiert ist. Im Jahr 2009 ist die gebürtige Tschetschenin Milana Schülerin der Klasse CM2 in Paris. Ihre Freunde und ihre Clique, das sind Blaise, Alice, Claudio, Ali und Youssef. Eines Tages wird Youssef, der keine Papiere hat, abgeschoben. Kurz darauf ist auch Milana von der Abschiebung bedroht. Da sich die Kinder in Gefahr fühlen, beschließen sie zu handeln. Sie schwören einander immer beisammen zu bleiben und organisieren ein Komplott, um Milana zu retten… WH: Donnerstag 09.12. Schikaneder, 22.30 Uhr Dieser Film wird präsentiert von:
DI 07 IRON CROWS (WH) 12 SCHIKANEDER 22:30 Beschreibung siehe Seite 13 31
FILMPROGRAMM
Support ... … people
… passion … success
MI 08 DIE FÜNF HIMMESLRICHTUNGEN 12 DOKUMENTARFILM Österreich, 2009 DigiBeta, 94 Min. (OmU) Regie: Fridolin Schönwiese
… bravery
Tres Valles und Kansas City - zwei Orte, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, verbunden durch Menschen wie Maria Esther und Miguel. Beide haben für eine lebenswerte Zukunft ihre Familien und ihre Heimat verlassen und sind von Tres Valles nach Kansas City ausgewandert. Zwei Menschen auf der Suche nach dem mexikanischen Traum und einer Zukunftsperspektive, die sie im eigenen Land nicht haben. In Kansas City führen beide ein Leben am Rande der Gesellschaft, kämpfen gegen Einsamkeit und steigende Arbeitslosigkeit im Zuge der Wirtschaftskrise, die sie als illegale MigrantInnen besonders trifft. Getrieben von ihren Träumen und Sehnsüchten folgen sie der fünften Himmelsrichtung, der Hoffnung auf ein besseres Leben. Die Ortslosigkeit in der Migration, das Dazwischen- und Verlorensein, sind dabei ihre Wegbegleiter. 3sat-Dokumentarfilmpreis für den besten deutschsprachigen Dokumentarfilm (Duisburger Filmwoche 2010) Dokumentarfilmpreis (Internationales Film Festival Innsbruck 2010) International Filmfestival Kansas City International Filmfestival Morelia
p99
Beschreibung siehe Seite 17
MI 08 POSTCARD TO DADDY 12
Member of Cine Regio
th by Jasmila Zba ˇ ni´c© coo
TOPKINO 19:00 / KLEINER SAAL
TOPKINO 16:00 / GROSSER SAAL
… this human world
Na putu – On the Pa
MI 08 FAMILIA (WH) 12
MI 08 ALIVE! 12 SPIELFILM Albanien / Österreich / Frankreich, 2009 35mm, 90 Min. (OmU) Regie: Artan Minarolli
TOPKINO 18:00 / GROSSER SAAL
DOKUMENTARFILM Deutschland, 2010 Blu Ray, 86 Min. (OmeU) Regie: Michael Stock
TOPKINO 20:00 / GROSSER SAAL ÖSTERREICH PREMIERE
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Michael Stock wurde als Kind jahrelang sexuell missbraucht – von seinem Vater. 25 Jahre später ist er noch immer auf der Suche nach innerem Frieden. Mit der Kamera besucht er seine Mutter und seine Geschwister. In Gesprächen, eigenen Erzählungen, Familienfilmen und Ausschnitten aus Michaels Projekten entsteht ein Bild seines Lebens. Mit ungeheurer Intensität wird spürbar, wie sehr das Trauma seiner Kindheit alles überschattet. Trotz des unfassbaren Dramas aber ist Postcard to Daddy nicht von Hass geprägt, sondern von überraschender Hoffnung und Liebe zum Leben. Als er und sein Vater fast gleichzeitig einen Schlaganfall haben, will Michael nicht die womöglich letzte Chance verpassen. Mit der Videobotschaft – der „Postkarte an Papa“ – im Gepäck besucht er das erste Mal nach Jahren seinen Vater und konfrontiert ihn vor laufender Kamera … Honorable Mention in der Sektion Documentary Feature (Los Angeles Reel Film Festival 2010); Best Directing Award in der Sektion Documentary Feature (Los Angeles Reel Film Festival 2010); Special Mention (San Francisco International LGBT Film Festival 2010); Best Documentary Feature (Tel Aviv Fest 2010); Best Personal Narrative (Amsterdam Film Festival 2010); Outview Award for Best Film (Gay&Lesbian Film Festival 2010) ANSCHLIESSEND: Diskussion
ÖSTERREICH PREMIERE In Kooperation mit:
ALIVE! erzählt die Geschichte eines albanischen Studenten, Koli, der plötzlich mit einer Blutrache konfrontiert wird, vor 60 Jahren ausgelöst von seinem Urgroßvater. Koli muss einen Umgang mit dieser archaischen Praxis finden. Zuerst versucht er es mit Vernunft. Als er damit nicht ankommt, taucht er bei seinem Onkel in einem Provinzstädtchen unter und arbeitet in der Autowäscherei. Der Film beschreibt ein Leben voller Hoffnung und Doppelmoral an der Schnittstelle zur Moderne. Schließlich entscheidet sich Koli nach Tirana zurückzukehren - zusehends paranoider. Sein Leben gerät aus den Fugen. Als er selbst beginnt, mit einer Pistole aus dem Haus zu gehen, wird ihm bewusst, dass er seinen Verfolgern gleich geworden ist. Ihm bleibt nur mehr die Flucht auf einem schrottreifen Schiff ins italienische Exil.
Support films: that’s what we do..
WH: Donnerstag 09.12. Topkino, 23:00 Uhr / Kleiner Saal
Technical Support Award 2009 (Montpellier Mediterranean Film Festival 2009) Don Quijote Award 2009 (Connecting Cottbus Film Festival 2009)
www.filmfonds-wien.at
ANSCHLIESSEND: Q&A
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FILMPROGRAMM
FILMPROGRAMM
DOPPELVORSTELLUNG! MI 08 NICARAGUA - DIE VERGESSENE REVOLUTION EINMAL MEHR ALS NUR REDEN 12
MI 08 NOSTALGIA DE LA LUZ (WH) 12
DOKUMENTARFILM Österreich, 2010 DVD, 28 Min. (OmU) Regie: JENSEIDE
DOKUMENTARFILM Österreich, 2010 Blu Ray, 72 Min. (OF) Regie: Anna Katharina Wohlgenannt
TOPKINO 21:00 / KLEINER SAAL
TOPKINO 21:00 / KLEINER SAAL
Beschreibung siehe Seite 18
MI 08 WE ARE HALF OF IRANS POPULATION 12
WIEN PREMIERE
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Nicaragua - die vergessene Revolution erzählt anhand von sehr persönlichen Portraits über die aktuelle Situation bzw. das Leben in Nicaragua. Die Portraits werden mit Szenen der Feierlichkeiten zum 30-jährigen Jubiläum der sandinistischen Revolution konterkariert. Was ist von der sandinistischen Revolution übriggeblieben? Was wurde aus den Träumen und Utopien der SandinistInnen? Diese Fragen und mehr werden in diesem Film behandelt, dazu kommen auch Intellektuelle wie Gioconda Belli oder Ernesto Cardenal zu Wort.
SCHIKANEDER 16:30
DOKUMENTARFILM Iran, 2009 DVD, 49 Min. (OmeU) Regie: Rakhsãn Bani-E‘temãd
Einmal mehr als nur reden - nämlich etwas tun: Im Februar 1984 bilden 50 ÖsterreicherInnen die Arbeitsbrigade „Februar ‚34“ und brechen auf nach Nicaragua. Ihr Motiv ist die Solidarität mit der sandinistischen Revolution, die die jahrzehntelange Diktatur des Somoza-Clans gestürzt hat. Jetzt aber durch die Invasionspolitik der USA bedroht ist. Einen knappen Monat lang bauen sie unter schwierigsten Bedingungen an einem Gemeindezentrum und lernen währenddessen ein Land im revolutionären Prozess kennen. Ein Film über Engagement, Ernüchterung und die bis heute anhaltende Sehnsucht nach einer anderen Welt.
SCHIKANEDER 18:30 EUROPA PREMIERE
ANSCHLIESSEND: Diskussion ANSCHLIESSEND: Diskussion
MI 08 REINDEERSPOTTING 12 DOKUMENTARSPIELFILM Finnland, 2010 35mm, 84 Min. (OmeU) Regie: Joonas Neuvonen
TOPKINO 22:00 / GROSSER SAAL ÖSTERREICH PREMIERE
MI 08 THE GOLDEN GAG 12 EXPERIMENTALFILM Spanien, 2010 Beta SP, 85 Min. (OmeU) Regie: María José Ruiz Fenorella
TOPKINO 23:00 / KLEINER SAAL
Die iranische Regisseurin Rakhshãn Bani-E‘temãd dokumentiert in ihrem neuesten Film, wie sich Menschenrechtsaktivistinnen im Vorfeld der iranische Präsidentschaftswahlen im Juni 2009 mit ihren unterschiedlichen Meinungen und Fragen an die Kandidaten wenden, um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen. Eine der Forderungen: Iran soll der UN-Konvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frauen beitreten (CEDAW). Die Präsidentschaftskandidaten werden für eine Sondervorstellung eingeladen, um die verschiedenen Forderungen zu diskutieren. Mehdi Karrubi, Mir Hossein Mousavi, und Mohsen Rezaei kommen, nur einer fehlt – Mahmoud Ahmadinejad. ANSCHLIESSEND: Diskussion
Wie fühlst du dich, wenn dein Vater möchte, dass du berühmt wirst?
Dieser Film wird präsentiert in Kooperation mit dem Boltzmann Institut für Menschenrechte und der Forschungsplattform „Human Rights in the European Context“ (UNI Wien)
ÖSTERREICH PREMIERE
Jani hat sein ganzes Leben in Rovaniemi, Finnland verbracht. Dieses Leben besteht seit fünf Jahren aus Drogen. Gemeinsam mit seinen Freunden lebt er isoliert innerhalb der Gesellschaft. Kriminalität und Drogen sind sein Lebensinhalt. Jani will nicht länger in einer Kleinstadt leben und ist sich sicher, seinen Problemen anderswo entkommen zu können. Seine Reise beginnt, nach einem Gelddiebstahl, am Bahnhof in Stockholm, der so groß ist wie ganz Rovaniemi. Was er findet ist eine neue Lebensfreude. In Sizilien zerstört er schließlich seine Nadel als Symbol eines Neuanfangs. Doch eine Frage bleibt bestehen: Ist es möglich, sein Leben zu ändern - einfach so? Reindeerspotting ist ein Dokumentarspielfilm über die Junkie-Gemeinschaft in einer finnischen Kleinstadt.
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Eine bunte Reise durch die Welt und Filmgenres. Verwirrend, bizarr, brillant. „Die Redefreiheit“ bringt einen Regisseur von zweitklassigen Filmen, der von seiner Vergangenheit gequält wird, dazu, vier verfolgte KünstlerInnen zu treffen (eine Tänzerin aus Palästina, einen Maler aus Kuba, eine Sängerin aus Tibet und einen Dichter aus Zimbabwe). Ihre unglaublichen Lebensgeschichten inspirieren ihn dazu, seine alten Filme neu zu gestalten. Sie werden so zu Geschichten über Orte, wo Freiheit und Frieden nur Ideen und nicht Realitäten sind. Auch die Realitäten im Film verschwimmen untereinander und hinterlassen ein Meer von Möglichkeiten. Der Rote Faden? Eine leere Box, die um die Welt wandert, um mit Geschichten gefüllt zu werden
MI KAPITALISM - RETETA NOSTRA SECRETA 08 12 CAPITALISM - OUR IMPROVED FORMULA DOKUMENTARFILM Rumänien / Frankreich / Belgien, 2010 Beta SP, 76 Min. (OmeU) Regie: Alexandru Solomon
SCHIKANEDER 20:30 ÖSTERREICH PREMIERE
Semaine De La Critique Prize (SRG SSR Idie Suisse 2010) Alexandru Solomon wirft mit seinem Film Capitalism - Our Improved Formula einen ironischen Blick auf die rumänische Gesellschaft. Man stelle sich vor, Ceausescu würde 20 Jahre nach seinem Sturz und seiner Hinrichtung wieder zurückkehren und den Staat, den er hinterlassen hat, mit dem heutigen vergleichen. Man stelle sich vor, der kommunistische Diktator würde erfahren, dass einer seiner engsten Vertrauten das kapitalistische System eingeführt hat und dass die RumänInnen im Allgemeinen nur an Geld, Autos und Konsum denken. Diese Idee klingt absurd - ist sie auch. Denn wie sonst sieht die postkommunistische Realität aus? HR/D/BiH 2007 - 82 Min, 35mm, Original mit dt. UT mit Emir HadžihaÀzbegoviý, Armin Omeroviý, Marie Bäumer, Jens Münchow und Orhan Güner
Ab 11.12. im Top Kino 34
www.topkino.at 35
FILMPROGRAMM
FILMPROGRAMM
DO 09 NA PUTU (ZWISCHEN UNS DAS PARADIES) 12
DO 09 AUS DER ASCHE 12
SPIELFILM BA / AT / D / HR, 2010 35mm, 100 Min. (OmU) Regie: Jasmila Žbani
DO 09 ILLEGAL 12 DOKUMENTARFILM Österreich, 2010 Blu Ray, 44 Min. (OF) Regie: Gregory Glaser & David Arno Schwaiger
BURGKINO 20:30
TOPKINO 18:00 / GROSSER SAAL
WIEN PREMIERE
DO 09 POSTCARD TO DADDY (WH) 12 DOKUMENTARFILM Belgien / Luxemburg / Frankreich, 2010 DVD, 95 Min. (OmeU) Regie: Olivier Masset-Depasse
TOPKINO 23:00 / KLEINER SAAL
TOPKINO 20:00 / GROSSER SAAL
ANSCHLIESSEND: Q&A
ÖSTERREICH PREMIERE
PREMIERE
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Luna und Amar sind ein verliebtes Paar. Sie haben begehrte Jobs und genießen das Leben im pulsierenden Alltag von Sarajevo. Sie ist als Flight Attendant viel in der Luft, und er verliert manchmal an Boden, wenn er ein Glas zu viel hebt. Als man Amar beim Alkoholtrinken in der Arbeit erwischt, wird er entlassen. In einer Lebenskrise steckend findet er eine Anstellung in einer ultrakonservativen religiösen Gruppierung der Wahhabiten. Amar fühlt sich mehr und mehr von der Gemeinschaft angezogen, doch Luna will ihm nicht folgen. Sie muss sich entscheiden, wie viel an eigenen Werten sie für die Liebe aufgeben will und muss sich fragen: Wie viel Religion erträgt der Mensch?
Mehr als 20 Jahre dauert der Konflikt in Uganda zwischen der Regierung und der Lord‘s Resistance Army bereits an. Die Folgen sind verheerend: Sexueller Missbrauch, Folter, Verstümmelung und Entführungen haben schwere psychische und physische Narben hinterlassen. Heute ist Nord- Uganda ein permanentes Krisengebiet – ein chronischer Ausnahmezustand. In einer Kooperation mit CARE Österreich produzierte Sancho Pansa Film Aus der Asche und zeigt damit beeindruckende Szenen aus dem Leben der Frauen aus Pader, dem Epizentrum des Konflikts in Nord-Uganda. ANSCHLIESSEND: Diskussion
Award for Best Director (Filmkunstfestival Schwerin); Bernhard Wicki Film Prize - The Bridge - The German Cinema Award for Peace 2010; FIPRESCI jury award (Golden Apricot IFF Yerevan); Golden Arena for Best Director, Golden Arena for Best Actress (Pula Film Festival); Golden Mimosa for Best Actress - Zrinka Cvitesic (Herceg Novi Film Festival) ANSCHLIESSEND: Q&A
DO 09 DRAQUILA - L’ ITALIA CHE TREMA (WH) 12
Dieser Film wird präsentiert von:
DO 09 ONCE UPON A TIME PROLETARIAN (WH) 12 SCHIKANEDER 16:30 Beschreibung siehe Seite 16
ANSCHLIESSEND: Diskussion
DO 09 PRAY THE DEVIL BACK TO HELL 12 DOKUMENTARFILM USA, 2008 DVD, 72 Min. (OmeU) Regie: Gini Reticker
Dieser Film wird präsentiert von
DO 09 ORGASM INC. 12 DOKUMENTARFILM USA, 2009 DVD, 73 Min. (OF) Regie: Liz Canner
TOPKINO 19:00 / KLEINER SAAL ÖSTERREICH PREMIERE
SCHIKANEDER 18:30
DO 09 TEHROUN (WH) 12 Pray the Devil Back to Hell ist die packende Geschichte von einer Gruppe mutiger und visionärer Frauen, die für Frieden in Liberia gekämpft haben. Liberia, ein Land das durch jahrzehntelangen Bürgerkrieg völlig zerstört worden war. Die historischen, aber dennoch unbekannten Leistungen dieser Frauen, werden in dieser Erzählung ans Licht gebracht. Dieser Film erzählt ihre Geschichte mit Hilfe von Interviews, Archivbildern und Szenen aus dem heutigen Liberia. Eine Geschichte eines Landes und die Erinnerungen von Frauen, die wesentlich am Frieden ihrer Heimat mitgearbeitet haben.
TOPKINO 21:00 / KLEINER SAAL Beschreibung siehe Seite 20
In der ebenso schockierenden wie lustigen Dokumentation Orgasm Inc. nimmt die Filmemacherin Liz Canner einen Job an, bei dem sie erotische Videos für einen Arzneimitteltest eines pharmazeutischen Betriebs schneidet. Ihr Arbeitgeber entwickelt ein Medikament, das das erste Viagra für Frauen werden soll, das vom Gesundheitsministerium zugelassen wird, um eine neue Krankheit zu behandeln: weibliche Sexuelle Dysfunktion. Liz erhält die Erlaubnis, das Unternehmen für ihre Dokumentation zu filmen. Zu Beginn wollte die Regisseurin einen Film über Wissenschaft und Vergnügen schreiben, bis ihr der Verdacht kam, dass ihr Arbeitgeber möglicherweise gemeinsam mit anderen Firmen versucht, mit erfundenen Krankheiten ein neues Produkt auf den Markt zu bringen. Ein Einblick in die absurden Strategien, weibliche Sexualität zu pathologisieren. Best Feature (Vermont International Film Festival 2009); Best Documentary Award (Southeast New England Film, Music, and Arts Festival 2010); 2009 Visionary Award (Dartmouth College 2009); Best Feature Award (Newbury Port Film Festival 2010); Second Best Feature Award (Kos Heath International Film Festival 2010)
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Tania und Ivan, ihr 14-jähriger Sohn, sind Russen und leben seit acht Jahren heimlich in Belgien. Sie sind ständig auf der Lauer und Tania fürchtet die Polizeikontrollen bis zu dem Tag, an dem sie verhaftet wird. Mutter und Sohn werden getrennt. Tania wird in ein Abschiebezentrum gebracht. Sie unternimmt alles, um ihren Sohn wieder zu finden, entgeht jedoch der drohenden Abschiebung nicht.
WH: Freitag 10.12. Topkino, 16:00 Uhr / Grosser Saal
TOPKINO 16:00 / GROSSER SAAL Beschreibung siehe Seite 30
Beschreibung siehe Seite 33
DO 09 JEAN GENTIL 12 SPIELFILM DO / MX / D, 2010 Blu Ray, 84 Min. (OmeU) Regie: Laura A. Guzmán & Israel Cárdenas
TOPKINO 22:00 / GROSSER SAAL
Der haitianische Professor Jean Remy Genty ist ständig auf der Suche nach Arbeit. Obwohl er auf dem Bau arbeiten könnte, fühlt sich Jean dazu nicht in der Lage – er fühlt sich alt und schwach. Er sucht nach einer Arbeit für einen Intellektuellen, für den er sich hält. Er beginnt die Hoffnung zu verlieren, denn sein Bedürfnis nach Wachstum, einer Heimat und einer Ehefrau wächst. Als seine Verwirrung größer wird, beginnen schlechte Gefühle in ihm zu entstehen. In seiner Verzweiflung bittet er Gott um Hilfe, seinen Platz zu finden. Er verlässt die Stadt und versucht sich selbst und Gott zu finden. Am Strand angekommen baut er ein primitives Haus, in dem er vorerst bleibt. Als die Tage vergehen, fühlt sich Jean, der nicht an das Landleben gewöhnt ist, erneut einsam – bis er herausfindet, dass er in dieser Gegend nicht alleine ist.
Best Documentary Feature (Tribeca Film Festival, April 2008) Witness Award (Silverdocs AFI/Discovery Channel Film Festival, June 2008 Special Jury Prize for Non-Fiction Filmmaking (Traverse City Film Festival, August 2008); Blessed Are the Peacemakers (Awards, presented by U.S. Conference for the World Council of Churches - WCC, December 2008) Jury Award / Best Film Award - won jointly by “Pray The Devil Back to Hell” and “The Sari Soldiers (Tri Continental Film Festival, January2009) Best of the Fest Selection (Palm Springs International Film Festival, January 2009) Social Justice Award for Documentary Film (Santa Barbara International Film Festival, February 2009) The Cinema for Peace Award for Justice (Cinema for Peace, February 2009) Rudolf Vrba Award in the Right to Know Competition (One World International Human Rights Festival, Prague, March 2009) Golden Butterfly (Movies That Matter Festival, April 2009) u.v.m. ANSCHLIESSEND: Diskussion Dieser Film wird präsentiert in Kooperation mit dem Boltzmann Institut für Menschenrechte und der Forschungsplattform „Human Rights in the European Context“ (UNI Wien)
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FILMPROGRAMM
FILMPROGRAMM
DO 09 WOMAN IN SHROUD 12
DO 09 LE MAINS EN L’AIR 12 DOKUMENTARFILM Kanada / Iran, 2009 DVD, 73 Min. (OmeU) Regie: Farid Haerinejad & Mohammad Reza Kazemi
SCHIKANEDER 20:30
FR LOCALES POUR UN DÉSORDRE 10 SOLUTIONS 12 GLOBAL (THINK GLOBAL, ACT RURAL)
SCHIKANEDER 22:30 Beschreibung siehe Seite 31 Dieser Film wird präsentiert von
FR 10 MOVING THE MOUNTAIN 12
DOKUMENTARFILM Frankreich, 2010 35mm, 113 Min. (OF) Regie: Coline Serreau
DOKUMENTARFILM USA, 1994 DVD, 83 Min. (OmU) Regie: Michael Apted
BURGKINO 18:00
TOPKINO 19:00 / KLEINER SAAL
ÖSTERREICH PREMIERE
ÖSTERREICH PREMIERE
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Award for Justice (Cinema for Peace, 2010, Berlin)
Was haben französische Mikrobiologen, die Millionen Wanderarbeiter Brasiliens, experimentelle Bauernhöfe in Indien und die Landwirte der weltgrößten Bioplantage in der Ukraine gemeinsam? Sie kämpfen für die Verbesserung der Bodenqualität und die Wiederherstellung der Saatenvielfalt – zum Schutz der Umwelt und für gesündere Lebensmittel. Die französische Regisseurin Coline Serreau zeigt in ihrem neuen Dokumentarfilm Menschen, die dagegen kämpfen, dass unsere Böden durch chemische Dünger und Pestizide vergiftet werden. Sie wehre sich dagegen, dass Konzerne weltweit das Saatgutangebot kontrollieren und die BäuerInnen erpressen. Gezeigt werden faszinierende Persönlichkeiten, die vielfältige Lösungen für die intelligentere Nutzung begrenzter Ressourcen gefunden haben.
Peking im Mai 1989. Die ganze Welt war dabei, als aus hunderten Studenten Tausende wurden, wie aus Tausenden Zehntausende und aus Zehntausenden eine Million wurden - und als eine Nation nach Freiheit und Demokratie verlangt hat. In diesem fesselndem Film fängt Regisseur Michael Apted die Kraft und die Leidenschaft des Tiananmen Platz Aufstands ein. Der Film mischt Material aus Nachrichtensendungen, dramatischen Nachstellungen und Beiträgen der damaligen Studentenanführer. Dabei werden ihre persönlichen Erinnerungen, Reflexionen und Gedanken an die Zukunft gezeigt und aufgearbeitet. Moving the Mountain zeichnet ein Porträt von Mut, Überzeugung und Engagement, das die New York Post als „aufsteigenden und ernüchternden Tribut an den menschlichen Geist“ genannt hat.
ANSCHLIESSEND: Q&A
Dieser Film wird präsentiert von:
Distinguished Documentary Achievement (1994 IDA) Gold Hugo Award (1994 Chicago Film Festival) Best Documentary Feature (1994 Vancouver International Film Festival) Prize of the Ecumenical Jury (1995 Berlin International Film Festival) Crystal Heart Award (1995 Heartland Film Festival)
Der Dokumentarfilm zeigt die Arbeit einer Gruppe von iranischen AnwältInnen und AktivistInnen, die gegen die Steinigung von Menschen ankämpfen. Im Iran bedeutet das, alles zu riskieren, auch das eigene Leben. Diese Hinrichtungs-Praxis richtet sich meist gegen Frauen, die wegen Ehebruchs und anderen ‚moralischen Verbrechen‘ laut Iranischen Gesetzen beschuldigt und zum Tode verurteilt wurden. Ebenso gezeigt werden politische AktivistInnen und AnwältInnen, die diesen verurteilten Frauen helfen, den Urteilsspruch aufzuheben. Sie haben die Kampagne „Stop Stoning Forever“ ins Leben gerufen.
FR 10 ILLEGAL (WH) 12
thehumanrightsproject.org die fotografische Interpretation der Allgemeinen Deklaration der Menschenrechte
TOPKINO 16:00 / GROSSER SAAL Beschreibung auf Seite 36
FR 10 FC CHECHNYA 12 DOKUMENTARFILM Österreich, 2010 DVD, 70 Min. (OmU) Regie: Fahad Mustafa
TOPKINO 18:00 / GROSSER SAAL
SPECIAL SCREENING Das Screening von Moving the Mountain am internationalen Tag der Menschenrechte, ist Liu Xiaobo gewidmet. Der chinesische Schriftsteller und Dissident wurde 2009 wegen „Untergrabung der Staatsgewalt“ zu elf Jahren Haft verurteilt. Am 8. Oktober 2010 erhielt er den Friedensnobelpreis, den er am 10. Dezember entgegen nehmen sollte, was er selbstverständlich nicht kann. Zu Ehren Liu Xiaobo, der seinen Nobelpreis den Opfern des Massakers am Tiananmen widmet, finden am 10. Dezember Screenings von Moving the Mountain in Kooperation mit Cinema for Peace und dem Human Rights Film Network an mehreren Orten weltweit statt: Amman, Berlin, Den Haag, London, New York, Warschau, Los Angeles, Oslo und Washington D.C. In Kooperation mit
ÖSTERREICH PREMIERE ARTICLE 4/thehumanrightsproject.org/detail ©Lukas Maximilian Hüller/2009
VERSTEIGERUNG
von drei Original-Fotografien im Rahmen der Eröffnung des internationalen Filmfestivals für Menschenrechte 2010, in freundlicher Kooperation mit “this human world” am 2. Dezember im Gartenbau Kino. (Infos Versteigerung siehe www.thehumanrightsproject.org)
FESTIVALANGEBOT: Unlimitierte Original Fotografien 25 x 125cm um ¤ 350,–. BESTELLUNGEN: http://shop.thehumanrightsproject.org Der Erlös kommt dem Kulturprojekt “THE PLAY/Article 31 of The Convention on the Rights of the Child” des gemeinnützigen Vereins thehumanrightsproject gemeinsam mit Delta Cultura Cabo Verde und dem Ithuba Skills College zugute.
Der Film dokumentiert einen Fußballklub, der von tschetschenischen Flüchtlingen und AsylwerberInnen in Kärnten geführt wird – und wie er als eine soziale und psychologische Hilfsbasis im langen und emotional belastenden Asylprozess in Österreich dient. Es leben etwa 25.000 tschetschenische Menschen in Österreich, eine der größten Gemeinschaften in Europa. Der Film verfolgt den Alltag von drei jungen Flüchtlingen, die sich im Asylverfahren befinden und schon seit Jahren auf eine positive Entscheidung warten. Der Film zeigt das Leben ihrer Familien und ihre Persönlichkeiten auf und vor allem, wie Fußball ihnen dabei hilft, mit ihrem Status als Flüchtling und mit dem Asylverfahren fertig zu werden – und an ihrem Traum von einer positiven Zukunft festzuhalten. ANSCHLIESSEND: Diskussion
MÄRZ 2011: Ausstellung thehumanrightsproject zum Council for Human Rights/United Nations/Genf, Schweiz Dieser Film wird präsentiert in Kooperation mit dem Boltzmann Institut für Menschenrechte und der Forschungsplattform „Human Rights in the European Context“ (UNI Wien)
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FILMPROGRAMM FR 10 LO, LA MIA FAMIGLIA ROM E WOODY ALLEN 12 (ME, MY GIPSY FAMILY AND WOODY ALLEN) DOKUMENTARFILM Italien, 2009 Beta SP, 70 Min. (OmeU) Regie: Laura Halilovic
TOPKINO 21:00 / KLEINER SAAL ÖSTERREICH PREMIERE
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Mit einer kleinen Handkamera dokumentiert die 19jährige Regisseurin Laura Halilovic die Vergangenheit und vor allem die Gegenwart ihrer Familie, die Ende der 70er Jahre von Bosnien-Herzegowina nach Italien kam. Im Unterschied zu Laura reisen viele ihrer Verwandten, wie auch ihre eigenwillige Großmutter, noch in Karawanen. Die hasserfüllten Reaktionen der lokalen Bevölkerung und die Haltung der staatlichen Behörden verdeutlichen, dass diese nomadische Lebensart keinen Platz im heutigen Europa, geschweige denn in Berlusconis Italien, findet. Dieser fröhliche und überraschend einfallsreiche Film mit ausgezeichneter Musik bietet einen unkonventionellen Blick auf die Roma – ein Blick aus dem Herzen der Gemeinschaft. Audience Award (Rolling Film Festival) Best Documentary (Visioni Fuori Raccordo Film Festival) Jury Mention - Ucca Prize (Bellaria Film Festival) Best International Documentary Award One World Festival, Kosovo) Grand Prix for Author’s Documentary (Monte-Carlo Television Festival) Écrans d’or in the feature-lenght section (Écrans Festival) Cinema Against Racism Award, Special Jury Mention (Martini Award) ANSCHLIESSEND: Q&A
FR 10 NOSTALGIA DE LA LUZ (WH) 12 SCHIKANEDER 16:00 Beschreibung auf Seite 18
SA 11 SOBOR 12 TOPKINO 16:00 / KLEINER SAAL Beschreibung auf Seite 11
S0 12 SHOAH 12 TOPKINO 16:00 / GROSSER SAAL Von 12:00 - 14:00 Uhr Diskussion über die Darstellung der Shoah Beschreibung auf Seite 11
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Ab 14.1.2011 im Kino! ab 10.12. im SCHIKANEDER
www. schikaneder.at
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PROJEKTUNTERSTüTZUNG ALS FILMFESTIVAL FÜR MENSCHENRECHTE SEHEN WIR UNS VERANTWORTLICH ÜBER DAS FESTIVALEVENT HINAUS NACHHALTIGE ARBEIT FÜR HUMANITÄRE PROJEKTE ZU LEISTEN Wir unterstützen jährlich ausgewählte Projekte durch Bekanntmachung, Spenden, Beratung, Kontaktvermittlung.
DELTA CULTURA - Verein für interkulturelle Kommunikation Der Verein Delta Cultura Austria wurde 2002 gegründet und unterstützt seither das Kinderund Jugendzentrum Tarrafal, das von dem caboverdeanischen Partnerverein Delta Cultura Cabo Verde (DCCV) geleitet wird. Der Verein ist Mitveranstalter von this human world. Das Projekt in Afrika wird von ÖsterreicherInnen und SchweizerInnen als eine unabhängige Initiative geleitet und mit vorwiegend österreichischen Spendengeldern finanziert. Ziel von Delta Cultura Cabo Verde sind zukunftsorientierte Projekte für Kinder- und Jugendliche auf den Kapverdischen Inseln. Dazu gehören professionelle und andere Aus- bzw. Weiterbildungsmöglichkeiten, wie z.B.: Informatikkurse, Deutsch- und Englischkurse, Alphabethisierungskurse, Nachhilfegruppen, Batukugruppen - traditioneller Trommel-Tanz -Gesang, Interkulturelles Tanzprojekt (O Pulso), Workshops, Drechslerinnenausbildung, und eine Fußballschule für über 150 Kinder und Jugendliche in Kombination mit einer Lernbetreuung.
Spenden: BAWAG, BLZ: 14000, Konto.Nr: 03010-666-936
www.deltacultura.org
Quermeinen Querdenken Querreden. 2
Und zwar über Hochschulpolitik. Der „Higher Education Reloaded“-Kongress geht in die zweite Runde. Von 10. bis 12. Dezember an der FH Campus Wien – Alle Infos und die Anmeldung findest du auf: www.her2010.at
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ALLGEMEINE ERKLÄERUNG DER MENSCHENRECHTE PRÄAMBEL Da die Anerkennung der angeborenen Würde und der gleichen und unveräußerlichen Rechte aller Mitglieder der Gemeinschaft der Menschen die Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt bildet, da die Nichtanerkennung und Verachtung der Menschenrechte zu Akten der Barbarei geführt haben, die das Gewissen der Menschheit mit Empörung erfüllen, und da verkündet worden ist, daß einer Welt, in der die Menschen Rede- und Glaubensfreiheit und Freiheit von Furcht und Not genießen, das höchste Streben des Menschen gilt, da es notwendig ist, die Menschenrechte durch die Herrschaft des Rechtes zu schützen, damit der Mensch nicht gezwungen wird, als letztes Mittel zum Aufstand gegen Tyrannei und Unterdrückung zu greifen, da es notwendig ist, die Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Nationen zu fördern, da die Völker der Vereinten Nationen in der Charta ihren Glauben an die grundlegenden Menschenrechte, an die Würde und den Wert der menschlichen Person und an die Gleichberechtigung von Mann und Frau erneut bekräftigt und beschlossen haben, den sozialen Fortschritt und bessere Lebensbedingungen in größerer Freiheit zu fördern, da die Mitgliedstaaten sich verpflichtet haben, in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen auf die allgemeine Achtung und Einhaltung der Menschenrechte und Grundfreiheiten hinzuwirken, da ein gemeinsames Verständnis dieser Rechte und Freiheiten von größter Wichtigkeit für die volle Erfüllung dieser Verpflichtung ist, verkündet die Generalversammlung diese Allgemeine Erklärung der Menschenrechte als das von allen Völkern und Nationen zu erreichende gemeinsame Ideal, damit jeder einzelne und alle Organe der Gesellschaft sich diese Erklärung stets gegenwärtig halten und sich bemühen, durch Unterricht und Erziehung die Achtung vor diesen Rechten und Freiheiten zu fördern und durch fortschreitende nationale und internationale Maßnahmen ihre allgemeine und tatsächliche Anerkennung und Einhaltung durch die Bevölkerung der Mitgliedstaaten selbst wie auch durch die Bevölkerung der ihrer Hoheitsgewalt unterstehenden Gebiete zu gewährleisten. Artikel 1 Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen. Artikel 2 Jeder hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand. Des weiteren darf kein Unterschied gemacht werden auf Grund der politischen, rechtlichen oder internationalen Stellung des Landes oder Gebietes, dem eine Person angehört, gleichgültig ob dieses unabhängig ist, unter Treuhandschaft steht, keine Selbstregierung besitzt oder sonst in seiner Souveränität eingeschränkt ist. Artikel 3 Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person. Artikel 4 Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden; Sklaverei und Sklavenhandel in allen ihren Formen sind verboten. Artikel 5 Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden. Artikel 6 Jeder hat das Recht, überall als rechtsfähig anerkannt zu werden. Artikel 7 Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich und haben ohne Unterschied Anspruch auf
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gleichen Schutz durch das Gesetz. Alle haben Anspruch auf gleichen Schutz gegen jede Diskriminierung, die gegen diese Erklärung verstößt, und gegen jede Aufhetzung zu einer derartigen Diskriminierung. Artikel 8 Jeder hat Anspruch auf einen wirksamen Rechtsbehelf bei den zuständigen innerstaatlichen Gerichten gegen Handlungen, durch die seine ihm nach der Verfassung oder nach dem Gesetz zustehenden Grundrechte verletzt werden. Artikel 9 Niemand darf willkürlich festgenommen, in Haft gehalten oder des Landes verwiesen werden. Artikel 10 Jeder hat bei der Feststellung seiner Rechte und Pflichten sowie bei einer gegen ihn erhobenen strafrechtlichen Beschuldigung in voller Gleichheit Anspruch auf ein gerechtes und öffentliches Verfahren vor einem unabhängigen und unparteiischen Gericht. Artikel 11 1. Jeder, der einer strafbaren Handlung beschuldigt wird, hat das Recht, als unschuldig zu gelten, solange seine Schuld nicht in einem öffentlichen Verfahren, in dem er alle für seine Verteidigung notwendigen Garantien gehabt hat, gemäß dem Gesetz nachgewiesen ist. 2. Niemand darf wegen einer Handlung oder Unterlassung verurteilt werden, die zur Zeit ihrer Begehung nach innerstaatlichem oder internationalem Recht nicht strafbar war. Ebenso darf keine schwerere Strafe als die zum Zeitpunkt der Begehung der strafbaren Handlung angedrohte Strafe verhängt werden. Artikel 12 Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, seine Wohnung und seinen Schriftverkehr oder Beeinträchtigungen seiner Ehre und seines Rufes ausgesetzt werden. Jeder hat Anspruch auf rechtlichen Schutz gegen solche Eingriffe oder Beeinträchtigungen. Artikel 13 1. Jeder hat das Recht, sich innerhalb eines Staates frei zu bewegen und seinen Aufenthaltsort frei zu wählen. 2. Jeder hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen und in sein Land zurückzukehren. Artikel 14 1. Jeder hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen. 2. Dieses Recht kann nicht in Anspruch genommen werden im Falle einer Strafverfolgung, die tatsächlich auf Grund von Verbrechen nichtpolitischer Art oder auf Grund von Handlungen erfolgt, die gegen die Ziele und Grundsätze der Vereinten Nationen verstoßen. Artikel 15 1. Jeder hat das Recht auf eine Staatsangehörigkeit. 2. Niemandem darf seine Staatsangehörigkeit willkürlich entzogen noch das Recht versagt werden, seine Staatsangehörigkeit zu wechseln. Artikel 16 1. Heiratsfähige Männer und Frauen haben ohne jede Beschränkung auf Grund der Rasse, der Staatsangehörigkeit oder der Religion das Recht, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Sie haben bei der Eheschließung, während der Ehe und bei deren
Auflösung gleiche Rechte. 2. Eine Ehe darf nur bei freier und uneingeschränkter Willenseinigung der künftigen Ehegatten geschlossen werden. 3. Die Familie ist die natürliche Grundeinheit der Gesellschaft und hat Anspruch auf Schutz durch Gesellschaft und Staat. Artikel 17 1. Jeder hat das Recht, sowohl allein als auch in Gemeinschaft mit anderen Eigentum innezuhaben. 2. Niemand darf willkürlich seines Eigentums beraubt werden. Artikel 18 Jeder hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht schließt die Freiheit ein, seine Religion oder seine Weltanschauung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen. Artikel 19 Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten. Artikel 20 1. Alle Menschen haben das Recht, sich friedlich zu versammeln und zu Vereinigungen zusammenzuschließen. 2. Niemand darf gezwungen werden, einer Vereinigung anzugehören. Artikel 21 1. Jeder hat das Recht, an der Gestaltung der öffentlichen Angelegenheiten seines Landes unmittelbar oder durch frei gewählte Vertreter mitzuwirken. 2. Jeder hat das Recht auf gleichen Zugang zu öffentlichen Ämtern in seinem Lande. 3. Der Wille des Volkes bildet die Grundlage für die Autorität der öffentlichen Gewalt; dieser Wille muß durch regelmäßige, unverfälschte, allgemeine und gleiche Wahlen mit geheimer Stimmabgabe oder einem gleichwertigen freien Wahlverfahren zum Ausdruck kommen. Artikel 22 Jeder hat als Mitglied der Gesellschaft das Recht auf soziale Sicherheit und Anspruch darauf, durch innerstaatliche Maßnahmen und internationale Zusammenarbeit sowie unter Berücksichtigung der Organisation und der Mittel jedes Staates in den Genuß der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte zu gelangen, die für seine Würde und die freie Entwicklung seiner Persönlichkeit unentbehrlich sind. Artikel 23 1. Jeder hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz vor Arbeitslosigkeit. 2. Jeder, ohne Unterschied, hat das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit. 3. Jeder, der arbeitet, hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihm und seiner Familie eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert, gegebenenfalls ergänzt durch andere soziale Schutzmaßnahmen. 4. Jeder hat das Recht, zum Schutze seiner Interessen Gewerkschaften zu bilden und solchen beizutreten.
Artikel 25 1. Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard, der seine und seiner Familie Gesundheit und Wohl gewährleistet, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen, sowie das Recht auf Sicherheit im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit, Invalidität oder Verwitwung, im Alter sowie bei anderweitigem Verlust seiner Unterhaltsmittel durch unverschuldete Umstände. 2. Mütter und Kinder haben Anspruch auf besondere Fürsorge und Unterstützung. Alle Kinder, eheliche wie außereheliche, genießen den gleichen sozialen Schutz. Artikel 26 1. Jeder hat das Recht auf Bildung. Die Bildung ist unentgeltlich, zum mindesten der Grundschulunterricht und die grundlegende Bildung. Der Grundschulunterricht ist obligatorisch. Fach- und Berufsschulunterricht müssen allgemein verfügbar gemacht werden, und der Hochschulunterricht muß allen gleichermaßen entsprechend ihren Fähigkeiten offenstehen. 2. Die Bildung muß auf die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit und auf die Stärkung der Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten gerichtet sein. Sie muß zu Verständnis, Toleranz und Freundschaft zwischen allen Nationen und allen rassischen oder religiösen Gruppen beitragen und der Tätigkeit der Vereinten Nationen für die Wahrung des Friedens förderlich sein. 3. Die Eltern haben ein vorrangiges Recht, die Art der Bildung zu wählen, die ihren Kindern zuteil werden soll. Artikel 27 1. Jeder hat das Recht, am kulturellen Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen, sich an den Künsten zu erfreuen und am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Errungenschaften teilzuhaben. 2. Jeder hat das Recht auf Schutz der geistigen und materiellen Interessen, die ihm als Urheber von Werken der Wissenschaft, Literatur oder Kunst erwachsen. Artikel 28 Jeder hat Anspruch auf eine soziale und internationale Ordnung, in der die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten voll verwirklicht werden können. Artikel 29 1. Jeder hat Pflichten gegenüber der Gemeinschaft, in der allein die freie und volle Entfaltung seiner Persönlichkeit möglich ist. 2. Jeder ist bei der Ausübung seiner Rechte und Freiheiten nur den Beschränkungen unterworfen, die das Gesetz ausschließlich zu dem Zweck vorsieht, die Anerkennung und Achtung der Rechte und Freiheiten anderer zu sichern und den gerechten Anforderungen der Moral, der öffentlichen Ordnung und des allgemeinen Wohles in einer demokratischen Gesellschaft zu genügen. 3. Diese Rechte und Freiheiten dürfen in keinem Fall im Widerspruch zu den Zielen und Grundsätzen der Vereinten Nationen ausgeübt werden. Artikel 30 Keine Bestimmung dieser Erklärung darf dahin ausgelegt werden, daß sie für einen Staat, eine Gruppe oder eine Person irgendein Recht begründet, eine Tätigkeit auszuüben oder eine Handlung zu begehen, welche die Beseitigung der in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten zum Ziel hat.
Artikel 24 Jeder hat das Recht auf Erholung und Freizeit und insbesondere auf eine vernünftige Begrenzung der Arbeitszeit und regelmäßigen bezahlten Urlaub.
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INTERNATIONALES FILMFESTIVAL DER MENSCHENRECHTE
2010
2.–10. DEZEMBER GARTENBAU SCHIKANEDER TOPKINO CINEMAGIC BURG KINO