D EEZ E I N ZI G * N I CH T ARTI G * U N PARTE I I S CH * KO S TE N LO S
DEEZ 03/ 2015 1 2. Jahrgang / April - Mai
MAGAZIN FÜR DIE BAYERISCH-TSCHECHISCHE REGION TAG E S AKTU E LLE I N F O U N TE R: www. e sl a rn -n e t. d e !
Rev.1 [0504201 5} Unser Heimatfest-Claim lautet:
JA SOU SAMMA!
Bild (05.04.201 5): So sehen Sie das neue "Seniorenwohnheim am Tillyplatz" aus der Heubachgasse in den Eslarner Tillyplatz einfahrend.
DEEZ - Magazin für die bayerisch-tschechische Region
EDITORIAL
Liebe Leserinnen, Liebe Leser, zunächst einmal düren wir uns entschuldigen, dass diese April/ Mai-Ausgabe ein wenig später erscheint. Wir wolltn und mußten aber wieder gewisse Regionalberichterstattung abwarten, sonst wäre unsere Informationsschrift nur halb so interessiert. So ist es doch wirklich fast schon profetisch, wenn wir vor 10 Jahren - unmittelbar nach Gründung unserer "Eslarner Zeitung" darüber siniert hatten, dass die Region immer prekärer werden könnte um letztlich als Pendant zu Korea und der damals noch dort vorhandenen geringfügigen Beschäftigungsmisere zu enden. Jetzt haben wir es (fast) so weit. Auch in der Oberpfalz geht es einigen Unternehmen sehr gut, doch hier - wo man seit jeher nicht allzuviel "zu Beißen" hatte - tritt nunmehr vermehrt ein neues "Prekariat" auf, welches es so eigentlich gar nicht geben dürfte. Niemand weiß zwar so richtig wieviele Millarden DM und später EU in den Regierungsbezirk Oberpfalz geflossen sind, um hier "gleiche Lebensverhältnisse" mit dem Rest der Bunesrepublik zu schaffen. Sicher aber ist, dass die neuen Häuser, die großen Pkws, und der mittlerweile etwas angehobene Lebensstil nur zu einem sehr geringen Prozentsatz aus diesen Geldern gespeist wurden. Nicht wenige InwohnerInnen der Region werden zusammen mit deren nächsten Generation alle diese "Errungenschften" welche zumindest nach außen und statistisch das Bild "angenäherter Lebensverhältnisse abgeben können - abbezahlen. Woher aber die durch Bund-, Land- und EU investierten Finanzmittel entschwunden sind, ist Frage der Zeit. Wäre nämlich die (Nord)Oberpfalz mittlerweile wirklich so "prektär" wie es mittlerweile Presseartikel in Bezug auf einen "Ansturm auf Tafel" (Bild oben) darlegen wollen, dann
Bild: Screenshot eines Presseartikel von oberpfalznetz.de. "Tafelfreuden in der
Nordoberpfalz". Regionale Politik freut sich über Steigerung des regionalen Präkariats?" ist schwer zu begreifen warum man einheimische ExistenzgründerInnen nahezu nicht will, bzw. Unternehmen die ohne politische Kontakte mit ausländischen Unternehmen kooperieren, nachhaltigst bekämpft. Es hat den Anschein, als wolle man nur diejenigen Unternehmen, die man sich selbst - nahezu als "Volkseigene Betriebe" erstellt hat, und welchen man ohne meßbare Produktivität diejenigen Wirtschaftsfördermittel gibt, welche nicht zum Erhalt sondern zur Neuschaffung von Unternehmen und zur Realisierung hochwertiger Arbeitsplätze gedacht sind. Viel Spass beim Lesen! Die Redaktion!
DEEZ ist ein Teil des Projekts "iSLING™", und ein Projekt von OIKOS News & Media, einem firmenbereich von ZBE Theresia M. Zach, Ludwig-Müller-Str. 2, D-92693 Eslarn. Diese Veröffentlichung erscheint monatlich unter: www.scribd.com/zach51 8, sowie www.issuu.com/smde. Wir behalten uns vor, Leserbriefe ohne vollständige Absenderabgabe nicht zu veröffentlichen und nicht zu kommentieren.
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V.i.S.d.P.: Michael W. Zach, Ludwig-Müller-Str .2, D-92693 Eslarn, Tel./ Fax: 004996534070001 , email: oikos-sms@office.eu.org
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Eslarner Heimatfest 201 5 31 .07. - 09.08.201 5
Aktuelle Informationen zum kommenden "Fest der Feste". Im Anfang war das Bier und auch der "Müllner Schorsch")* war hier.!
Die Vorbereitungen zu Eslarns einzigartigem "Fest der Feste", dem erstmals 1938 wieder beschlossenem "Heimatfest" gehen in die Schlußrunde. Da verbietet es sich eigentlich Zweifel daran zu hegen, dass es vielleicht nur ein örtliches "Fest der Täuschung" werden könnte. Schliesslich haben - wie neuerdings in der Regionalzeitung "Der neue Tag" zu lesen, nicht nur die Marktgemeinden Tännesberg und Moosbach Probleme deren Zukunft in finanzieller Hinsicht unbedenklich zu gestalten. Auch die Marktgemeinde Eslarn hat mit der, nicht nur den "Schellenbachstrasse" betreffenden, und u. W. seit über 20 Jahren aufgeschobenen "Generalkanalsanierung", wie auch der bis 2020 ebenfalls zu realisierenden neuen "Kläranlage" ein paar große Brocken zu stemmen. Da möchte man vielleicht der Bevölkerung noch einmal - vielleicht das letzte Mal bevor die meisten der hier Verantwortlichen sich ins Rentenalter verabschieden - ein Honigbrot kredenzen. Es wird ein wirklich großes "Tohuwabohu". Wie auch immer, das kommende Heimatfest ursprünglich einmal drei Tage länger geplant - wird eines der größten Feste werden, welches Eslarn seit 2010 gesehen hat. Dafür garantiert schon, dass nicht nur wenige Festdamen, -mädchen und -burschen, sondern nahezu eine gesamte Eslarner Generation in die entsprechenden Darstellungs-
gremien einbezogen wurde(n). Jede Mutter durfte deren Tochter/ Töchter, jeder Vater seine(n) Sohn/ Söhne entsenden. Die ganze Herrlichkeit von Gottes Schöpfungswirken wird beim Heimatfest vorhanden sein.
Bild: S. 1 4 aus dem aktuellen "LebensART"-Magazin (April 201 5) Eslarn schöpft aus dem Vollen! Da man sich in Eslarn traditionell nichts von irgendeinem Fremden sagen lässt, scheint man bewußt Eslarns kreativen Beistand wörtlichen in den "Schöpfer" umgewandelt zu haben. Eslarns "Schöpfungsgeschichte" ist also noch nicht zu Ende. Freuen wir uns auf die nächsten Dinge. [x] "Müllner Schorsch" ist der Hausname von ) * Diözesan-Kirchenmusikdirektor Georg Friedrich Zimmermann (+ 1 984)
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Eslarner Heimatfest 201 5 31 .07. - 09.08.201 5
Aktuelle Informationen zum kommenden "Fest der Feste". Wie Sie nebenstehendem Bildmaterial aus regionalen Veröffentlichungen entnehmen können, wird ganz Eslarn zum "Heimatfest 2015" ganz offiziell auf den Beinen sein. Bleibt zu Hoffen, dass sich auch noch Gäste dazugesellen, denn nur Eslarn alleine wäre doch ein wenig fad.
Tschechien bleibt "außen vor"? Noch ist nichts davon zu lesen oder zu hören, dass neben den aufgrund political correctness einzuladenden Amts- und Würdenträgern der tschechischen Partnergemeinde Belá nad Radbouzov auch die bundesgrenznahe Bevölkerung zu diesem Event begrüßt würde.
Bild: Bildbericht aus der Regionalzeitung "Der neue Tag".
Es würde ja schon reichen, hier aus EU-Nachbarschaftsgründen ein wenig von den Resentiments der Vorzeit Abstand zu nehmen. Jedenfalls konnten wir bislang aufgrund vielfältiger Kontakt feststellen, dass solche Ressentiments auf tschechischer Seite nicht bestehen, und auch auf bayerischer Seite solche Dinge bestenfalls bei denjenigen Leuten bestehen, welche qua politischem Amt eigentlich für Mässigung sorgen sollten. [x]
Bild: S. 26 der aktuellen "Heimatzeitung" (April 201 5)
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ESLARN - TILLYPLATZ
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E sl a rn s g e p l a n te r
"H el d en h ai n ". Wer auch im 21 . Jahrhundert noch "großdeutsch" und revanchistisch denkt, dem vermag dieses Kriegerdenkmal nicht genügen! Als EslarnerIn sollten Sie es nicht unterlassen, öfter mal unsere Damen und Herren im Rathaus zu besuchen. Weniger für einen "Kaffeeklatsch", denn offiziell werden Sie sowieso nichts erfahren. Es ist jedoch immer wieder interessant zu sehen, was in manchen Büros an den Wänden hängt bzw. aktuellen Planungen zugänglich zu sein scheint. So hatte jemand unserer Eslarner Redaktion Anfang März dieses Jahres Gelegenheit in einem der Büros eine sehr interessante Beobachtung zu machen. Dort hing unter anderem auch ein Entwurf für die künftige "Kriegerdenkmal"-Gestaltung an der Wand. Nein, nicht in der seit über einem Jahr bekannten und vom Weidener Architekturbüro "G2-Architekten Gebhardt & Gruber" im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatssitzung vorgestellten Form. Ein traditioneller "Heldenhain", denn wer weshalb Krieg führte soll verborgen bleiben?
Vielmehr zeigte sich eine Art "Heldenhain". Geplant für das bisherige "Kriegerdenkmal-Areal" am Eslarner Tillyplatz sollen zwei bis drei Treppenstufen zu einem erhöhten Platz führen auf welchem sich in halbrunder Anordnung um die Statue des "Un-bekannten Soldaten" die bekannten Namensstelen befinden. Als Hintergrund dieses Ensembles sollen neu gepflanzte Bäume fungieren und damit einen "Heldenhain" traditioneller Form erstehen lassen. So etwas ist selbstverständlich bestens in einem Ort geeignet, der gerade einmal zwei Kilometer Luftlinie
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vom vormaligen, in mehrfacher Hinsicht durch das letztmalige diktatorische Regime Deutschland, das Nazi-Regime arg gebeutelt wurde. Es will was heißen, dass noch nicht einmal der BSB 1874 e. V. - mitunter ebenfalls nicht gerade für mässigende Wortwahl bekannt - uns vor gut einem Jahr über deren damaligen Vorsitzenden, GenMaj. a. D. Jürgen Reichhardt mitteilen liess, dass man weder von einer geplanten Sanierung noch einer Verlegung des Eslarner Kriegerdenkmals wisse. Nur wer im 21. Jahrhundert immer noch "großdeutsch" und revanchistisch denkt, dem vermag das aktuelle Kriegerdenkmal trotz eingefügtem Spruch "In Treue fest!" immer noch nicht zu genügen. In Eslarn sind übrigens vor allem auch die JuSo's, also die Jugendorganisation der SPD ziemlich "gut mit dabei", dem Eslarner Kriegerdenkmal u. E. mehr als notwendig anzuerkennen. Die ganze Sache könnte natürlich auch damit zusammenhängen, dass - wie immer wieder kolportiert wird - an diesem Denkmal Namen stehen, welche "dort gar nicht hingehören" sollen. Eslarn "krankt" immer noch daran, dass in den letzten Kriegswochen womöglich zigtausende vor allem russischer Kriegsgefangener aus dem in Auflösung befindlichen Stalag XIIIB in Weiden in die Grenzregion verbracht und hier ermordet worden sind. Jedenfalls ist bis heute nicht geklärt, wohin die Personen aus dem aufgelösten Stalag XIIIB verschwunden sind. [x]
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ESLARN - TERMINE
Amtliche Termine Zah l u n g s term i n e - M a rktka sse / Kre i ska sse -
Bislang keine Information verfügbar!
April 201 5 E N T S O RG E R - T E RM I N E - DSD/ Gelber Sack / Restmüll / Papier 01 .04.
Papiertonne (Fa. Bergler)
02.04.
Restmüll (Fa. Schmidt & Zweck)
1 6.04.
Papiertonne (Fa. Kraus)
1 7.04.
Restmüll (Fa. Schmidt & Zweck) + Gelber Sack/ DSD
25.04.
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Sondermüll-Sammlung (Kläranlage - 08.00 09.00 Uhr)
KONTAKTDATEN
Von Entsorgung bis Zahlung
Online-Info ebenfalls, unter:
abfall.neustadt.de
Dort können Sie übrigens kostenlos einen SMS-Reminder bestellen, welcher Sie frühzeitig an die Abholtermine erinnert!
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ESLARN - TSCHECHIEN
Die Feierlichkeiten sind eröffnet, und Plzen begrüßt Sie das gesamte Jahr 201 5 als "Europäische Kulturhauptstadt". Nutzen Sie die Chance diese Stadt mit künstlerischer Tradition näher kennenzulernen. Von der Nordoberpfalz aus leider (immer noch) nicht effizient mit öffentlichen Verkehrsmitteln, empfehlen wir bei einem Urlaub in der Nordoberpfalz die Verwendung des eigenen Pkw oder eines Mietwagens. Sollten Sie über Regensburg anreisen, können Sie auch das integrierte Mietwagenangebot der Deutschen Bahn AG nutzen, oder einen zu festgelegten Zeiten verkehrenden Sonder-Zugwaggon des alex, einem Angebot der Vogtlandbahn.
www.czechtourism.com
www.plzen201 5.eu
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ESLARN - STÄDTEBAU
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Neues und Altbekanntes über Eslarns Städtebauambitionen. Diesmal ist die Information über Eslarns Städtebauambitionen sehr schnell abgehandelt. Es gibt nichts Neues zu berichten,
Tisch flattern", doch wir sind nicht der liebe Gott. Will heißen, dass wir zwar über solche - auch u. E. "Mißstände in Sachen Bür-
und auch die Veröffentlichung des ISEK unter www.eslarn.de lässt - trotz Vorankündigung bei dessen Vorstellung im Rahen einer Bürgerversammlung (Nov. 2014) noch immer auf sich warten.
gerbeteiligung" berichten können, viel mehr aber auch nicht.
Hervorragend klappt es mit ortsfernen Informationssitzungen Hervorragend jetzt klappte es bislang und klappt es noch immer, wenn Informationssitzungen stattfinden. Diese werden - je wichtiger desto weiter ent-fernt von Eslarn abgehalten. Die/ der einfache Bürger/in welche(r) letztlich das Geld für solche Sachen verdienen, sollen scheinbar keine Möglichkeit haben an solchen Informationsveranstaltungen teilnehmen zu können. Dazu finden solche Veranstaltungen regelmässig auch noch wochentags entweder während üblicher Bürozeiten statt, oder werden in die frühen Abendstunden nahe von Schichtbeginn oder -ende terminiert. Es ist zwar schön, wenn unerer Redaktion immer wieder entsprechende Beschwerden "auf den
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Unser Städtebau-Song für die Marktgemeinde Eslarn: " NIX IS FIX" von Rainhard Fendrich!
Selbst ist die Frau/ der Mann. Da auch die Oberpfalz über den Freistaat Bayern zur demokratisch verfassten Bundesrepublik Deutschland gehört, müssen Sie Ihrem Ärger doch nur bei denjenigen Leuten "Luft machen", welche von Ihnen zur Vertretung Ihrer Interessen gewählt wurden. Gehen Sie also (nicht nur uns, sondern) Ihren PolitikerInnen "auf die Nerven". Fragen Sie nach, warum Sie nicht entsprechend beteiligt werden, und warum vielleicht Ihrer Meinung nach in der breiteren Öffentlichkeit ein ganz anderes Bild von "Bürgerbeteiligung" kommuniziert wird, wie diese tatsächlich vor Ort stattfindet. Ähnliche Dinge hatte man doch in dieser Region bereits zu Zeiten der sog. "Flurbereinigung" zu besorgen. Manche Leute die damals nichts, zumindest aber nicht so viel hatten, sollen durch die Flurbereinigung innerhalb we niger Jahre zu übergroßem Grundeigentum gelangt sein. Sehen Sie die aktuellen Vorgänge
Warum dieser Titel? Weil er vom Text her u. E. voll zu Eslarn und zum Unterfangen "Städtebausanierung" passt. Ausserdem stammt er aus dem Jahr 1 991 , als Eslarn schon einmal in Sachen "Städtebau" unterwegs war. vielleicht unter dem Aspekt, dass es eben "die zweite Welle" einer Eigentumsumverteilung sein könnte. [x]
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VERANSTALTUNGEN
Eslarner Veranstaltungskalender für Wer braut braucht eine Brauerei, da hilft am Ende DEN Frühling auch kein Gschrei! ---------------------------------------------Weitere Veranstaltungshinweise finden Sie unter:
econtent.eslarn.de, sowie für den gesamten Landkreis Neustadt/ Wn. unter:
Nur der "Preisschafkopf" eines Fußball-Fanclubs fällt in diesem Monat etwas "aus der Reihe". Ansonsten hat - wie eigentlich immer - nur die "Eslarner Zoigl-Stum" geöffnet.
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econtent.neustadt.de.
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OBERPFALZ - KULTUR
Klerikal‐Spagat?
Der Pfarrer fährt jetzt Auto, denn Jesus fuhr einst Rad? Vielleicht heißt dies liturgisch bald "Klerikal-Spagat". Anmerkungen zur "Neuevangelisierung" in der Oberpfalz. Heute: Vom "Simultankirchen-Radweg", ökumenischen Hoffentlich schlagen alle diese seit einigen Jahren im Zeichen der "Neuevangelisierung" getätigten Dinge nicht doch irgendwann ungut zurück. Primär zählt in dieser Welt - auch und vor allem in der Oberpfalz nur noch das Geld. Damit, und nur damit, ist es möglich sich jederzeit frei zu bewegen, sich zu entfalten und ein menschenwürdiges Leben zu führen. Auf "Geld" wird also niemand verzichten (können), auf die Zugehörigkeit zu einer Religions- oder Weltanschaungsgemeinschaft im Zweifel wohl eher. Die Kirchen in Deutschland haben Geld ohne Ende?! Nachdem nunmehr "raus ist", dass die christlichen Kirchen in Deutschland - um im Oberpfälzer Sprachgebrauch zu schreiben "Geld wie Heu" haben, es der Bevölkerung jedoch bei einem durchschnittlichen "guten Monatsverdienst" von ca. 1.900.-Euro dran mangelt, ist dies eiin erster Punkt, welcher zum Nach denken anregt. Der Liedermacher Reinhard Mey hat im Jahr 1994 in einer Liedstrophe mit der Sentenz "...halt Du sie dumm, ich halt sie arm!" verarbeitet, was den Menschen immer mehr ins Gedächt-
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Die offizielle (staatliche) "Bocklradweg"-Seite unter www.bocklweg.de nis tritt. Könnte es nicht auch wirklich so sein, dass das Geld immer mehr dort anlandet, wo es für die/ den einfache(n) Bürger(in) "unerreichbar nah" ist? Könnte es nicht sein, dass man nun den "Mangel an Geld" einem Reichtum an Jenseitsglauben" entgegensetzen will. Sicher nicht, denn die Bundesrepublik Deutschland und damit auch die Oberpfalz ist/ sind grds. weltanschaulich neutral verfaßt. Keine(r) der von Ihnen gewählten Politiker(innen) würde Ihnen in dieser Weise das sprichwörtliche "X" für ein "U" vormachen (wollen). Wieso dann diese ganzen "Neuevangelisierungs-Maßnahmen"? Ganz einfach: Die christlichen Kirchen in Deutschland nutzen,
wie übrigens auch der Vatikan, die Fähigkeiten der diversen, weltweit tätigen Unternehmensberatungen. Bereits vor fast zwanzig Jahren soll die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) eine Unternehmensberatung damit beauftragten haben, die Effektivität der sog. "Schriftenstände" in Kirchen und kirchlichen Einrichtungen unter die Lupe zu nehmen. So etwas muß sich - man ist schließlich gefordert mit dem Geld der Gläubigen "bestmöglichst" zu handeln - irgendwie rechnen. Auch diese seit einigen Jahren vor allem im sozial abgrenzten Regierungsbezirkd Oberpfalz (Freistaat Bayern) eingeführte Übung, ursprünglich profane Wegstrecke zu "evangelisieren", also mit einem, neumodisch sog. "Tag", einem/ einer auf
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OBERPFALZ - KULTUR
Klerikal‐Spagat?
Der Pfarrer fährt jetzt Auto, denn Jesus fuhr einst Rad? Vielleicht nennt man dies bald schon den "Klerikal-Spagat". Anmerkungen zur "Neuevangelisierung" in der Oberpfalz. Heute: Vom "Simultankirchen-Radweg", ökumenischen Autobahn- und Radwegekirchen und Kreuzen wohin man sieht. eine Weltanschaung, eine Religion hinweisenden Zeichen/ hinweisenden Benennung zu versehen, scheint von einer dieser Unternehmungsberatungen gekommen zu sein. Ein wenig klarer wird jetzt, warum nicht bereits seit über 10 Jahren vermehrt CrossMedia-Bezüge in Form informationserweiterndem Taggings z. B. durch, beim "Bocklradweg" angebrachte sog. "QRCodes" unterstützt wurden. Dieses "neumodische Zeugs" würde jederzeit eine entsprechende "Umwidmung" ermöglichen, doch könnte eine solche nicht von Dauer sein. Eine offizielle, mit einer Segnung verbundene "Umwidmung" kann und wird dagegen in jeder Menge Unterlagen und touristischen Druckwerken derart "verewigt", dass eine Umbennung kaum mehr möglich ist. (Nur noch) Auf christlichen Wegen.... Warum denn eigentlich nicht? Sicher hat niemand etwas gegen die "Christianisierung der Radund Wanderwege", denn den meisten Inwohner(innen) der Region sind die Wege seit altersher so bekannt, dass diese weder die alten noch die neuen Schildchen
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betrachten werden. Einheimische gucken auch nicht in die Tourismusprospekte, um irgendetwas zu Rad- oder Wanderwegen zu erfahren. "Auswärtige" wie man bei uns sagt, also "Tourist(innen)" schauen aber durchaus sowohl auf die Schildchen wie auch in die Tourismusprospekte. Man muß jetzt kein(e) Profet(in) sein um zu wissen, dass die Oberpfalz schon seit jeher als "BibleBelt Deutschlands", also als christlich höchst konservativ geprägte Region gilt. Deshalb - so sagen Einige - "geht es der Oberpfalz so gut". Andere wiederum jammern seit Jahrzehnten, dass es ihnen "gerade in der Oberpfalz so schlecht wie nirgendwo an ders" geht. Wirtschaftliche Prosperität nur mit christlichen Werten? Kann man nun wirklich die "christlich-abendländischen Werte" dafür heranziehen, um einer Region wirtschaftliche Prosperität zu bescheinigen oder abzusprechen? "Nein", dies kann man u. E. nicht, und man sollte es gefälligst auch unterlassen, eine Religion derart mit "geldigen Dingen" zu verweben. Wer dies dennoch macht, dürfte seine eigenen Religion/
Weltanschauung nachhaltig schädigen, denn Glaube und Geld passen einfach nicht zusammen. ... wenn man auf die Folgen sieht. Es bringt also für die Neuevangelisierung an den Einheimischen rein gar nichts, hier die Wege derart christlich zu verbrämen. Trotzdem bringt es den christlichen Kirchen etwas, denn diese können damit aufzeigen, dass diesen nahezu alle Ländereien in dieser Region gehören. Bessere "Landmarken" wie eben mittels Feldkreuzen, Kapellen, Kirchen und Wegebenennungen hat es noch nie gegeben. Touristisch jedoch dürfte man sich damit den Weg zu größerer touristischen Akzeptanz verbauen, denn "Beten, Beichten, Demut und Gehorsam" - lettzlich die Leitinien des Christentums - passen nicht so ganz zur Freiheit, Ungezwungenheit und zum "Dolce Vita", welchem TouristInnen mit derem Geldausgeben huldigen wollen. Den Menschen an die Vergänglichkeit des Irdischen zu erinnern, dürfte durchaus den touristischen Ertrag schmälern können. Wenn man letztlich nur christli-
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OBERPFALZ - KULTUR
Klerikal‐Spagat?
Der Pfarrer fährt jetzt Auto, denn Jesus fuhr einst Rad? Vielleicht nennt man dies bald schon den "Klerikal-Spagat". Anmerkungen zur "Neuevangelisierung" in der Oberpfalz. Heute: Vom "Simultankirchen-Radweg", ökumenischen che PilgerInnen in die Region bringen will, dann sollte man ebenfalls nicht vergessen, dass es auch unter diesen die berühmten "Klassenunterschiede" gibt. Begüterte PilgerInnen werden - soweit sich wie mit Klosterhotellerien angemessene Unterkünfte bieten - nicht in traditionellen Pilgerherbergen nächtigen (wollen). Auch "Wasser/ Zoigl und Bauernbrot aus dem Dorfbackofen" müssen nicht sein, wenn es im Umfeld der eigenen, gehobenen Kreise Besseres zum Schnabulieren gibt. Letztlich machte es jede/r mit (seinem) Gott aus, wie er denn pilgern will. Um mit Gott allein zu sein, braucht es ja noch nicht einmal gekennzeichnete Pilgerwege, und viele Wallfahrten finden schon lange nicht mehr traditionell zu Fuß, sondern unter bequemer Nutzung von Pkw, Omnibus oder Flugzeug statt. Die multifunktionale Vergangenheit und Zukunft der (ehem.) Eisenbahntrasse vom "Bockl". Vor noch nicht einmal 100 Jahren war die Eisenbahntrasse von der nordoberpfälzischen Stadt Weiden über Floß mit Abzweigung Flossenbürg nach Eslarn führend, für tausende von Häftlingen und
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Kriegsgefangenen des nationalsozialistischen Regimes der Weg in den Tod. Seit etwas über zwanzig Jahren ist diese ehemalige Bahntrasse, ohne länger erkennbare Abzweigung nach Flossenbürg, der "längste Bahntrassenradweg Bayerns". Nichts weist im Umfeld dieses Weges darauf hin, dass dieser als Eisenbahntrasse genutzt, der industrialisierten Vernichtung von Menschen diente. Nun werden größtere Teilstücke dieses "Bocklradweges" zu einem "christlichen Erfahrungsweg". Hoffen wir mal, dass dieses Trasse und die umliegende Region diese "multifunktionale Zukunft" irgendwie verkraften kann.
Hätten Sie's gedacht? Auch der mittlerweile überregional Berühmtheit erlangte "Goldsteig-Wanderweg" ist jetzt von kirchlicher Seite nahezu "acquiriert worden und heißt jetzt bislang nur in der Gegend und nicht Online bekannt gemacht "Kapellen & Goldsteig-Naturwanderweg". Man kann es schon ein wenig übertreiben, aber Not macht eben erfinderisch, und schaden tut es eh niemandem.
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Bild: Seite 26 der April-Ausgabe vom "LebensART"-Magazin. Dieses erscheint nur gedruckt, nicht Online. Es zeigt sich vielleicht ein klein wenig die "Unbeholfenheit" den röm.-kath. Glauben wieder hierher zurückzubringen, wo er traditionsgemäß schon immer war. Vorbildfunktion ist eben nur da möglich, wo sich dafür bezahlte Leute auch entsprechend vorbildhaft verhalten (wollen). Wo das Geld im Vordergrund steht, wird eben eher eine Unternehmensberatung engagiert, denn das eigene Leben dem Anspruch entsprechend zu ändern. Was dann dabei rauskommt zeigt auch dieses Beispiel. [x]
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SOZIALES
Zu guter Letzt! Gedanken zur Region. Alle freuen sich über die Zunahme des Prekariats? Der Altlandkreis Vohenstrauß scheint immer "prekärer" zu werden, und regionale PolitikerInnen scheint dies zu freuen. So jedenfalls gem. einem Regionalzeitungsartikel, den man am 04. April - also dem Karsamstag - in der Teilausgabe Vohenstrauß der Regionalzeitung "Der neue Tag" lesen konnte. Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte die sog. "Weidener Tafel", ein ehrenamtlich engagiertes Hilfsprojekt (aus) der nordoberpfälzer Kleinstadt Weiden - einer Kleinstadt mit "Einkaufszentrum-Wartestatus" (Wir berichteten im Blog!) - in der ehem. Kreisstadt Vohenstrauß eine Zweigstelle deren Hilfsprojekt eröffnet. Da kommt es natürlich sehr gut, wenn diese "Zweit-Tafel" nun so viel Zulauf erfährt, dass sogar regionale Poli tiker gerne zur Seite springen.
Der Oberpfalz geht's doch gut? Irgendwie scheinen wir hier die Verlautbarungen der letzten Monate, welche übrigens anlässlich der Eröffnung eines Unternehmensanbaus größeren Ausmasses auch von landespolitischer Seite kamen, falsch verstanden zu haben. Da hieß es nämlich, dass es "Bayern gut und der Oberpfalz besser" ginge. Wenn aber Tafeln - nicht die kalten Buffets bei so mancher Einweihungsveranstaltung - Zulauf erhalten, dann geht es einer Region, einem Ort kaum so gut, dass man dies politisch derart bezeichnen kann.
Vohenstraußer Zweigtafel - Eine outgesourctes Projekt der "Arbeiterwohlfahrt". In Vohenstrauß jedenfalls ist es kein Hilfsprojekt von irgendjemanden. Hier wird nun die "Arbeiterwohlfahrt" tätig, welche in der Region auch bemerkenswerte Hilfsdienste in der Altenpflege und -unterbringung leistet. Über die AWO ist es damit sicher auch besser möglich den auf dem Land immer noch bestehenden Spagat zwischen CSU und SPD zu überwinden. Schliesslich will man diese politische Differenz regional noch so lan
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ge wie möglich aufrechterhalten, und die (röm.-kath.) Caritas würde wohl kaum öffentlich mit einer SPD-na hen Hilfsorganisation zusammenarbeiten. Nein, da geht es nicht um eine Entferntheit der SPD von der Röm.-Kath. Kirche. Vielmehr geht es darum, dass sowohl die Caritas wie auch die AWO für sich alleinstehend mehr Geld vom Bund und vom Land erhalten, wie dies bei einer offenen Kooperation der Fall sein würde. Ja, es geht um's Geld. Es geht eigentlich immer ums Geld, wenn es um Hilfe geht. Gerade deshalb scheint man es in der Region regionalpolitisch gar nicht zu wollen, dass ExistenzgründerInnen "hoch kommen" und qualifizierte, zudem gutbezahlte Arbeitsplätze schaffen. Deshalb darf auch niemand davon erfahre, wohin die Abermillionen DM und später Euro an Wirtschaftsfördermitteln gekommen sind, welche in den vergangenen Jahrzehnten bestenfalls zum Erhalt unproduktiver Unternehmen, keinesfalls aber zur Schaffung "gleichwertiger Lebensverhältnisse" im bayerisch-tschechischen Grenzland verwendet wurden. Wir denken hier an die im Jahr 201 0 in Eslarn festgestellten, und nie existenten touristischen Einrichtungen "Hotel Adler", Hotel "Adler Ottenbacher", Klostercafé etc.. Dafür gabes mit Sicherheit Fördermittel, aber kaum real. [x]
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KIRCHLICHES
Zu guter Letzt! Ehrungen sind das "Salz in der Suppe des täglichen Lebens"!
Wir wissen jetzt nicht, ob es sich bei der, dem Eslarner Kirchenpfleger überreichten "PapstBenedikt XVI-Gedächtnismedaille" um eine Ausprügung der obigen Art handelte. Jedenfalls wurde auch der Neffe von KMD Zimmermann derart für dessen Verdienste geehrt.
Verdiente 40jährige Tätigkeit zum Wohle der Kath. Pfarrgemeinde Eslarn. Mesner Josef Egerer feierte Jubiläum und wurde ausgezeichnet.
Selten genug, dass man wie vor kurzer Zeit in der Pfarrgemeinde Eslarn einem so lange Zeit wirkenden Mesner noch persönlich eine Ehrung zuteil werden lassen kann. Der kath. Ortsgeistliche Erwin Bauer machte dies mit sichtllicher Freude, denn bereits Josef Egerer's Großvater wie auch dessen Vater waren in selbiger Weise im Dienste der Kath. Pfarrgemeinde Eslarn. Die Tätigkeit eines Mesners ist weiß Gott nicht einfach. Man muß sich hier nicht nur mit der Bevölkerung gut, sondern auch mit dem jeweiligen Ortsgeistlichen bestens verstehen. Dazu kommen die jeweiligen Besonderheiten eines Ortes, wie lange man z. B. die Sterbeglocke läutet/ läuten soll, und ob sich deshalb nicht vielleicht doch jemand übergangen fühlt, weil diese im Gegensatz zu anderen DEEZ 03/ 2015
Sterbefällen ein paar Sekunden we-niger geläutet hatte. Ortsbefindlichkeiten, auf welche ein Messner immer wieder eingehen, die er "im Kopfe haben" muss. Josef Egerer erlebte es auch noch hautnah mit, wie die katholischen Gottesdienste nicht zumeist in den frühen Abendstunden sondern in aller Herrgott's Früh stattfanden, und der Mesner mindestens eine halbe Stunde vor den anderen Akteuren anwesend sein mußte. Dies nicht hauptberuflich, wie es seit einigen Jahren der Brauch ist, sondern ehrenamtlich neben dem eigentlichen Brotberuf bei einem Eslarner holzverarbeitenden Betrieb. Quelle: pfarrei-eslarn.de
Eslarns Pfarrkämmerer Anton Hochwart wurde mit "Papst-Benedikt XVI.Gedächtnismedaille" ausgezeichnet.
Auch Eslarns Pfarrkämmerer, der Neffe von KMD Georg Friedrich Zimmermann (+ 1 984) bekam eine Ehrung für dessen aufopferungsvollen Dienste um die Finanzen der Kath. Pfarrei Eslarn. [x]
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