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Schon mal von MINT und SAGE gehört? »

Was für eine klischeefreie Berufswahl wichtig ist

Die Abkürzung MINT ist dir vielleicht bereits geläufig. Aber hast du auch schon mal von SAGE gehört? Die beiden Begriffe spielen eine Rolle, wenn Jugendliche ohne Rollenklischees im Kopf Berufe wählen sollen.

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Die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) haben in den vergangenen Jahren viel Aufmerksamkeit erfahren. Der Begriff SAGE hingegen ist weit weniger bekannt. Unter diesem aus Anfangsbuchstaben gebildeten Wort sind die Berufsfelder Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege sowie Erziehung und Bildung zusammengefasst.

Während in MINT-Berufen häufig noch Männer dominieren, ist es im SAGE-Bereich genau umgekehrt. „Wichtig ist deshalb, dass auch Eltern ihre Kinder darin unterstützen, sich von häufig hartnäckig haltenden Rollenklischees zu lösen“, erläutert das Internetportal „planet-berufe.de“.

Deine Eltern sollten deine Berufswahl ohne Vorbehalte unterstützen

Entscheidend sei beispielsweise, volle Unterstützung zu zeigen, wenn sich junge Erwachsene für einen bestimmten Bereich interessieren oder ein Talent dafür entwickeln. Eltern sollten ihren Kindern zudem signalisieren, dass sie das tun sollten, was sie gut können und woran sie Spaß haben. „Die Erwartungen anderer sind hingegen nachrangig“, heißt es weiter.

Außerdem können Mütter und Väter ihre Kinder auch auf bestimmte Praktika oder Aktionen aufmerksam machen. Auch bei Gesprächen mit Menschen, die einen Wunschberuf ausüben, können deine Eltern dich begleiten. –

» www.planet-beruf.de/ eltern-und-erziehungsberechtigte/ mein-kind-unterstuetzen/inschule-und-ausbildung-begleiten/ tipps-rollenklischees-ueberwinden

Reinschnuppern leicht gemacht

Am 28. April 2022 findet wieder der jährlichen Girls‘- und Boys’Day statt. In vielen Veranstaltungen können Jungen und Mädchen ab der 5. Klasse Einblick in Berufsfelder erhalten, die sie sonst nur selten in Betracht ziehen.

» www.girls-day.de » www.boys-day.de

Keine Klischees im Kopf: Es ist wichtig, dass Jugendliche bei der Berufswahl nicht ständig Rollenstereotype präsentiert bekommen. Foto: javi_indy (freepik)

Warum ich auf gar keinen Fall

… und mir jetzt überhaupt nichts anderes mehr vorstellen kann.

Eine der schlimmsten und zugleich auch wichtigsten Fragen für Jugendliche ist wohl die der späteren Berufswahl. Ich selbst hatte beispielsweise bis in die Oberstufe hinein keine Ahnung, welcher Beruf für mich geeignet wäre und was mir auch längerfristig Spaß machen würde.

Als Kind hat man verschiedene Träume und Helden, denen man nacheifern möchte: Zunächst wollte ich Gerichtsmedizinerin werden, einige Zeit später dann Polizistin. Beides habe ich aber wieder verworfen. Es hat auch nicht geholfen, dass alle immer gedrängt und gefragt haben: „Julia, was willst du denn nach dem Abi machen?“

Das hat schon ziemlich genervt und mich auch irgendwie gestresst – weil ich das Gefühl hatte, dass etwas schieflaufen würde, weil ich noch nicht wusste, welchen Job ich machen möchte. Irgendwann ist mir aber klar geworden, dass diese Unsicherheit normal ist und nicht jeder diese Entscheidung direkt und endgültig treffen kann.

Inzwischen bin ich 20, stehe kurz vor meiner Bachelor-Arbeit im Lehramtsstudiengang und bin sehr froh, einen Berufsweg eingeschlagen zu haben, den ich bis zur Rente machen möchte. Der Weg dorthin war zwar nicht schwierig, aber auch nicht ganz einfach – und teilweise auch sehr von glücklichen Zufällen geprägt.

An meinem Gymnasium gab es in der 10. Klasse eine Veranstaltung zur Berufsberatung, bei der wir einen Zettel ausfüllen und zum Beispiel angeben mussten, wie gerne wir mit Kindern arbeiten wollten. Aber das habe ich damals nicht wirklich ernst genommen. Bei mir kam zwar seinerzeit schon als eine Option der Beruf Lehrerin raus. Ich habe darüber jedoch sehr gelacht, weil ich mir nicht vorstellen konnte, für immer in einer Schule zu sein.

Als ich dann ein Jahr später meine Facharbeit schrieb, habe ich bei meinem Lieblingslehrer eine Doppelstunde in seiner 5. Klasse unterrichtet, um einen Unterrichtsversuch zu machen und diesen in die Arbeit einzubauen. Nach diesen 90 Minuten wusste ich, wie viel Spaß es mir gemacht hat, mit den Kindern zu arbeiten. In diesem Moment habe ich ernsthaft angefangen, darüber nachzudenken, Lehrerin zu werden.

Als ich mich dann im Internet und privat bei Lehrkräften informiert habe, war ich mir ziemlich schnell sicher: Das ist es, was ich will. Da man leider nur mit einem Studium Lehrerin werden kann, habe ich mich schon während der AbiturZeit nach Universitäten umgesehen. Ich wollte gerne in der Nähe bleiben, damit ich mir keine eigene Wohnung nehmen muss und meinen Eltern auf der Tasche

Die 20-jährige Studentin hat in ihren Semesterferien jüngst ein mehrwöchiges Praktikum in der SN-Redaktion gemacht – und bei dieser Gelegenheit unter anderem aufgeschrieben, was sie in Sachen Berufswahl erlebt und bewegt hat. Foto: hb

Warum ich auf gar keinen Fall Lehrerin werden wollte ...

… und mir jetzt überhaupt nichts anderes mehr vorstellen kann.

liege. Vielleicht hätte ich mich damals auch schon über Bafög und andere Förderprogramme informieren sollen, aber im Nachhinein ist man bekanntlich immer schlauer.

Da Deutsch schon immer eine große Leidenschaft für mich war, stand dieses Fach in meinem Fall ziemlich schnell fest. Beim zweiten Fach habe ich erst etwas geschwankt und mich dann für Spanisch entschieden, da ich mich sehr für Sprachen interessiere und Spanisch schon zur Schulzeit mein zweitliebstes Fach war.

Trotzdem war ich mir zu dem Zeitpunkt immer noch nicht ganz sicher, ob ein Studium das Richtige für mich ist und habe alternativ nach Ausbildungen gesucht, falls ich mein Studium irgendwann abbrechen wollen würde. Allerdings hat es mir trotz des vielen Stresses so viel Spaß gemacht, dass ich diesen Gedanken bereits nach dem ersten Semester verworfen habe. Im Gegensatz zu einer Freundin, die ihr Studium abgebrochen hat und jetzt eine Ausbildung zur Logopädin macht. Sie sagt, dies sei die beste Entscheidung ihres Lebens gewesen.

Da ich in meiner Familie die erste Studierende bin, war das anfangs ein bisschen komisch: Denn keiner wusste so richtig, wie das alles abläuft. Ich konnte mich aber an Freunde und Bekannte wenden, die studieren. Und Hannover hat ein echt gutes „Ersti“-Programm.

Inzwischen hatte ich schon ein offizielles Praktikum an einer Schule und bin noch verliebter in meinen späteren Beruf. Wenn man sich jeden Morgen darauf freut, zur Praktikumsstelle zu gehen, dann ist das ein sehr gutes Zeichen dafür, dass man das Richtige gefunden hat.

Ich kann grundsätzlich jedem empfehlen, ein Praktikum oder eine Besichtigung in dem vermeintlichen Traumberuf oder jedem Beruf zu absolvieren, der euch interessiert (oder den ihr vielleicht auch ganz ausschließen möchtet). So bekommt ihr gegebenenfalls noch vor Beginn der Ausbildung oder des Studiums einen Einblick und könnt abschätzen, ob ihr Spaß daran haben werdet oder man sich den Job vielleicht ganz anders vorgestellt hat.

Rückblickend kann ich sagen: Ich weiß nicht, ob ich heute Lehramt studieren würde, wenn ich nicht in der 10. Klasse durch zufälligen Zwang die Unterrichtsdoppelstunde gehalten hätte. –

Julia, was willst du denn nach dem Abi machen?“

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