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Die COVID-19-Pandemie hat für ein abruptes Ende der Wintersaison und viele Fragen gesorgt. Bereits wurden Massnahmen für den Weg in die Zukunft beschlossen
WEITREICHENDE KONSEQUENZEN
COVID-19 sorgte für ein abruptes Ende der Wintersaison und brachte viele Herausforderungen mit sich. Diese Übersicht soll zeigen, wie Swiss Snowsports mit dieser neuen Situation umging und wie der Weg in die Zukunft aussieht.
Text: SSSA, Fotos: Michael Portmann, Romano Salis
Rückblick Winter 2019/2020
Wir blicken auf eine spezielle Wintersaison zurück. Im Unterland hielt der Winter kaum Einzug. Nach kurzem Schneefall kehrten rasch wieder frühlingshafte Temperaturen zurück, darunter litten vor allem die tiefgelegenen Skigebiete. Schade, insbesondere weil die Voraussetzungen mit der sehr guten Wirtschaftslage und den hohen Investitionen in den Berggebieten grundsätzlich sehr gut waren.
Dennoch ist es erfreulich, dass der Berg tourismus insgesamt wieder Wachstums signale gezeigt hat. Mit der Werbekampagne «Schweizer Skischule für Alle» konnten wir darauf aufmerksam machen, dass die Schweizer Skischulen nicht nur für Einsteiger und Kinder passende Angebote haben, s ondern auch erwachsene Könner und Wiedereinsteiger von attraktiven Produkten profitieren. Mit dem Swiss Snow Playground führten wir einen ersten Testwinter durch, und wir sind überzeugt, dass wir mit diesem Produkt den Einstieg in den Schneesport noch einfacher und erlebnisreicher gestalten können.
Tornado Covid-19
Der Ausbruch von COVID-19 in der Schweiz und in aller Welt wird kurz- und mittelfristig weitreichende Konsequenzen in den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und T ourismus mit sich bringen. Wir befinden uns aktuell zwischen der kurz- und mittelfristigen Phase. Mit diesem Artikel wollen wir einen Überblick über die Corona-Impacts geben.
Krisenmanagement
Die besondere Situation und die getroffenen weitreichenden Massnahmen des Bundesrates vom 13. März 2020 erforderten von Swiss Snowsports schnelles Handeln und ein gut bedachtes Krisenmanagement in verschiedenen Bereichen. Dafür wurde ein Krisen-Team mit klaren Zuständigkeiten ein berufen. In einem ersten Schritt standen und s teht nach wie vor die Gesundheit der Bevölkerung an erster Stelle. In diesem Sinne forderte und förderte Swiss Snowsports in allen Belangen, sich an die Empfehlungen und Vorgaben des BAG zu halten und somit die Massnahmen der Behörden vollumfäng lich zu unterstützen.
D ie folgenden Abschnitte beschäftigen sich mit den Konsequenzen des Ausbruchs von COVID-19 auf die Schweizer Skischulen, die Schneesportlehrer/innen, das Swiss Snow Happening und auf die Geschäftsstelle SSSA und zeigen auf, mit welchen Mass nahmen diesen begegnet wurde.
Schliessung Skigebiete
Durch die Schliessung der Skigebiete mussten auch alle Schweizer Skischulen ihren Betrieb am 13. März 2020 einstellen. Swiss Snowsports lancierte rasch eine Umfrage bei den Regionalpräsidenten über die Auswirkungen und den Handlungsbedarf. Bereits während der Tage vor der Schliessung der Skigebiete war ein Rückgang der
Am 13. März stoppte COVID-19 auch den Schneesport abrupt.
Gäste zu spüren. Für alle Schweizer Skischulen, deren Betrieb normalerweise noch bis e twa Mitte April angedauert hätte, bedeutete dies einen Umsatzausfall von rund 80 Prozent für die Periode März bis Ende der Saison, was etwa CHF 15 Mio. entspricht. Die Auswirkungen sind nicht nur kurzfristig, sondern auch mittel- und langfristig. So werden die Mittel für zukünftige Investitionen, a ber auch für Marketingaktivitäten fehlen.
Zur Unterstützung der Skischulen in dieser schwierigen Situation ergriff SSSA in Zusammenarbeit mit den Regionalpräsidenten und der Tourismusbranche verschiedenste kurzsowie mittelfristige Massnahmen. Primär und prioritär ging es dabei darum, den Lohnausfall für die betroffenen Schneesportlehrenden zu kompensieren respektive zu minimieren. Un ter Berücksichtigung der arbeitsrechtlichen S ituation und der Beschlüsse der Politik zur Unterstützung der Wirtschaft wurden konkrete Massnahmen getroffen.
So wurde unter anderem innert kürzester Frist eine interne Austauschplattform für die Skischulen ins Leben gerufen, mit dem Ziel eines praxisorientierten Austauschs für die Umsetzung der Massnahmen des Bundes sowie für die Kurzarbeitsentschädigung. Zur Besprechung und Einbringung politischer Forderungen sowie gegenseitigem Wissens au stausch in den Bereichen Kurzarbeitsent schädigung nahm Swiss Snowsports zudem E insitz in der Steering-Group der «Allianz Tourismus».
Betreffend mittel- und langfristige Massnahmen befindet sich SSSA in intensiven G esprächen mit den Regionalpräsidenten sowie mit der Tourismusbranche. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen in der Politik durch politische Forderungen zu verbessern sowie durch Gespräche mit wichtigen Key-Playern in der Tourismusbranche einen gemeinsamen Weg zur Stärkung der Branche einzuschlagen und die Kräfte zu bündeln.
Absage der Aus- und Fortbildungskurse
Durch die Schliessung der Skigebiete wurde SSSA gezwungen, alle bevorstehenden Aus- sowie Fortbildungskurse zu annullieren. Von den Kursabsagen sind insgesamt 5 10 Teilnehmende an 45 Ausbildungsmodulen sowie über 250 Teilnehmende an 13 Fort bildungskursen betroffen.
SSSA ist sich der Auswirkungen auf die Schneesportlehrenden bewusst und ergriff sofort entsprechende Massnahmen. So w urden alle Teilnehmenden der abgesagten Module sofort informiert und sämtliche Kos ten vollumfänglich rückerstattet (Kurs, Hotel, A bo). Zudem werden die SSSA- und J+SAnerkennung aller für die FKs Angemeldeten bis Ende 2021 verlängert (Status «gültig bis 31.12.2021»). Des Weiteren wurden laufen Prüfarbeiten für eine allfällige Verschiebung von Kursen sowie der Berufsprüfungen durchgeführt. So wurden die Tourismus und Recht-Kurse nach hinten verschoben, sodass diese durchgeführt werden können. Mehr Informationen zu den Ergebnissen der Prüfarbeiten finden sich auf der Seite 17.
Die Absage der Aus- und Fortbildungs kurse hat auch auf die Geschäftsstelle SSSA sowie die für die Kurse vorgesehenen E xperten Konsequenzen. Durch den deutlich verminderten Arbeitsaufwand im Backoffice Education sowie die ausfallenden Einsätze der Experten von SSSA wurde eine Voranmeldung für Kurzarbeitsentschädigung gemacht.
Geschäftsstelle SSSA: Arbeitsumfeld pflegen, danach Home-Office
Die Gesundheit der Mitarbeitenden der Geschäftsstelle SSSA hat oberste Priorität, indem der Betrieb sichergestellt wird und gleichzeitig die Mitarbeiter mit Kommunik ation und gesundheitlichen Massnahmen vom Arbeitgeber unterstützt sind. Regelungen sowie Massnahmen wurden in der Geschäftsstelle eingeführt und konsequent umgesetzt und kontrolliert. Per 19. März 2020 wurde somit für die Mitarbeitenden Home-Office empfohlen und mit klaren R egeln und Massnahmen eingeführt. Die Rückkehr an den Arbeitsplatz in Belp erfolg te am 27. April 2020. SSSA kann insgesamt e in positives Fazit zur Umsetzung des HomeOffice ziehen. Eine funktionierende IT-Infrastruktur sowie intensive Austausche ermöglichten auch ausserhalb des Büro Belp eine p roduktive und zuverlässige Arbeitsweise.
Swiss Snow Happening
Die Schliessung der Skigebiete sowie das Veranstaltungsverbot zwangen SSSA und das OK des SSH 2020 dazu, das Swiss Snow Happening 2020 auf der Bettmeralp abzu sagen. Das Interview mit Skischulleiter Reto Stucky auf Seite 14 soll euch einen kurzen Einblick in die Situation des OKs geben sowie Vorfreude auf das Happening 2021 auf der Bettmeralp vermitteln.
Danke!
Die Konsequenzen von COVID-19 sind weitreichend und bis heute noch nicht in i hrem vollen Umfang abzuschätzen. Swiss Snowsports dankt allen für ihr Verständnis gegenüber den getroffenen Entscheidungen und bittet auch für noch zu treffende Ents cheidungen um Verständnis. Als Dachver band wird SSSA für die Interessen seiner E inzel- wie auch Kollektivmitglieder weiterhin voll einstehen und diese vollumfänglich in den entsprechenden Gremien vertreten.
Swiss Snowsports arbeitet auf Hochtouren an der Umsetzung der im vergangenen J ahr definierten strategischen Leitsätze 2020-2025. Prioritär beschäftigen wir uns mit der Aufbereitung einer unseren Mitgliedern dienlichen Digitalisierung. Gleichzeitig setzen wir uns im Bereich Marketing weiterhin stark dafür ein, unsere Angebote bestmöglich zu positionieren, um auch mar ketingseitig unseren Mitgliedern eine ideale A usgangslage zu schaffen. Der Verlauf des aktuellen Winters zeigt uns, dass die weiteren strategischen Zielsetzungen, wie das Erschliessen neuer Geschäftsfelder, die Imagepflege aber auch die Nachhaltigkeit, Themen von grosser Wichtigkeit sind. Wir sind überzeugt, unsere Mitglieder auch in diesen Bereichen wertvoll unterstützen zu können. ●
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