Solidarität 1/2013

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Ausgabe Februar 1/2013

thema Humanitäre Hilfe heute MOçAMBIQUE Feindin Malaria Das Magazin von


2 EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, Humanitäre Hilfe muss unabhängig von Alter, Geschlecht, Hautfarbe, Religion, Herkunft oder was auch immer erfolgen – «unparteiisch» also. So lautet die Vorschrift der Uno.

Auch die schweizerische Unterstützung für humanitäre Hilfe ist nicht «unparteiisch»: Ein Spendenaufruf nach einer Unwetterkatastrophe bringt in kurzer Zeit viel mehr Geld ein, als wenn die humanitäre Katastrophe durch menschliches Versagen verursacht wird, so wie aktuell in Syrien durch einen Diktator, der Menschenrechte mit Füssen tritt. Und wenn dies im arabischen Raum passiert, hält sich die Spendenfreudigkeit zusätzlich in Grenzen – auch wenn Zehntausende von Flüchtlingen in Zeltlagern genauso frieren und erfrieren im Winter, genauso Schutz und Nahrung brauchen wie im Fall einer Überschwemmung.

Und doch: Ich erinnere mich gut an ein Treffen im Oktober mit unserer Partnerorganisation Norwegian People’s Aid aus dem europäischen Netzwerk Solidar. Als wir die anstehenden Massnahmen in den Flüchtlingslagern rund um Syrien diskutierten, meinte unsere norwegische Kollegin dezidiert: «Hilfe ist immer auch Parteinahme. Die Begünstigten unterscheiden sich von jenen, die keine Hilfe erhalten. Und wenn wir im Falle eines beAuch das stimmt. Und trotzdem haben waffneten Konflikts die Flüchtlinge unEsther Maurer unsere SpenderInnen Partei ergriffen für terstützen, halten wir jener Konfliktpartei, Geschäftsleiterin Solidar Suisse die Not leidende Bevölkerung. Auch im die sich diesen Flüchtlingen verbunden Falle von Syrien. Und die Spendeneinfühlt, den Rücken frei. Im schlechtesten Fall führt dies dazu, dass Gelder für Waffen verwendet werden, gänge haben unsere Erwartungen sogar übertroffen, wofür wir die dank unserer Hilfe nicht für Medikamente oder Nahrungs- sehr dankbar sind. mittel eingesetzt werden müssen.» Wir hoffen, liebe Leserinnen und Leser, dass wir auch 2013 Stimmt. Aber heisst das nun, dass wir leidenden Menschen darauf zählen können, dass Sie gemeinsam mit uns in diesem Sinne «parteiisch» sind! Esther Maurer dringend notwendige Unterstützung verweigern sollten?

Medienschau

16.11.2012 «Seid mutig und lebt digitale Caritas!» (…) Über das Web-Potenzial bei Kampagnen berichtete Christian Engeli von Solidar Suisse. Den «geheimen ClooneySpot» für fairen Kaffee auf Youtube hätten Hunderttausende gesehen. Wochenlang sei auf der Facebook-Site von Nespresso über Fairtrade-Kaffee diskutiert worden, und 800 Unternehmen verwendeten nur noch solchen Kaffee. Engeli: «Wir hatten ein kleines Budget, aber eine Idee und Glück. Die Liker haben den Spot in die Welt gestreut, das Thema wurde diskutiert, und wir haben Spendengelder generiert.»

13.11.2012 Humanitäre Antwort auf zuneh­ mende Flucht aus Syrien Der Bürgerkrieg in Syrien treibt täglich Menschen auf die Flucht aus ihren Lebensräumen und aus dem Land hinaus. Nach Angabe von Tony Burgener, Direktor der Glückskette, benötigen in Syriens Nachbarländern mehr als 400 000 Personen Unterstützung. (…) Das Hauptgewicht der Nothilfe liegt bei Flüchtlingen in Libanon und Jordanien. Die Begünstigten – oft von Gastfamilien aufgenommen – erhalten vor allem Güter des Grundbedarfs. (…) Zu einem Projekt von Solidar Suisse gehört die Schulung von Freiwilligen, die in Flüchtlingslagern arbeiten.

24.10.2012 Granit: Hilfswerk äussert Skepsis Bei dem für die neue S-Bahn-Haltestelle Allmend verbauten Granit aus China sei keine Ausbeutung von Arbeitskräften im Spiel, betonte Kantonsingenieur Rolf Bättig kürzlich. Er berief sich dabei auf Aussagen der China Stone Marketing GmbH mit Sitz in Deutschland, die den besagten Granit vertreibt. Dass man diesen Informationen uneingeschränkt vertrauen kann, bezweifelt nun das Hilfswerk Solidar Suisse. «Generell kann man sagen, dass eine Selbstdeklaration einer Firma ohne Belege wenig vertrauenswürdig ist», sagt Solidar-Suisse-Sprecher Christian Engeli auf Anfrage. (…)


3 THEMA Humanitäre Hilfe

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Soforthilfe, Wiederaufbau, Katastrophenprävention: eine Tour d’horizon 6 Die syrischen Flüchtlinge im Libanon brauchen Unterstützung, um den Winter zu überstehen 8 Die Auswirkungen der immer häufiger auftretenden Naturkatastrophen in El Salvador lindern 9 Pakistan: Zwei Jahre nach der Jahrhundertflut sind viele Häuser flutsicher wieder aufgebaut 10 STANDPUNKT Olivier de Schutter: Regionale Produktion verhindert Nahrungsmittelknappheit bei Katastrophen 11

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THEMA

Was ist eigentlich humanitäre Hilfe? Wie unterscheidet sie sich von Entwicklungszusammenarbeit? Und was hat das alles mit dem Klimawandel zu tun?

aktuell Nahrungsmittelspekulation: Arme können sich das Essen nicht leisten, SpekulantInnen machen Profit 12

STANDPUNKT

Die Abhängigkeit der Nahrungsmittelversorgung vom Handel muss reduziert werden, damit arme Länder nicht den Schwankungen der Weltmarktpreise ausgeliefert sind.

Wie wird die Wirkung des SolidarProgramms in Bolivien gemessen? 15

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Kolumne 13 PINGPONG 16 NETZWERK News aus den SAH-Vereinen 17 EINBLICK Filomena João informiert die Menschen in Moçambique, wie sie sich gegen Malaria schützen können 18

Aktuell

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Die Deregulierungen der Finanzmärkte haben die Rohwarenbörsen zu gigantischen Kasinos werden lassen.

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EINBLICK

Malaria ist in Moçambique eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern. Filomena João engagiert sich mit Herzblut gegen die Ausbreitung der Krankheit.

IMPRESSUM Herausgeber: Solidar Suisse, Quellenstrasse 31, Postfach 2228, 8031 Zürich, Tel. 044 444 19 19, E-Mail: kontakt@solidar.ch, www.solidar.ch, Postkonto 80-188-1 Mitglied des europäischen Netzwerks Solidar Redaktion: Katja Schurter (verantwortliche Redaktorin), Rosanna Clarelli, Christian Engeli, Alexandre Mariéthoz, Cyrill Rogger

Layout: Binkert Partner, www.binkertpartner.ch / Spinas Civil Voices Übersetzungen: Irene Bisang, Ursula Gaillard, Milena Hrdina, Daniel Süri, Jean-François Zurbriggen Korrektorat: Jeannine Horni, Carol Le Courtois Druck und Versand: Unionsdruckerei/subito AG, Platz 8, 8201 Schaffhausen Erscheint vierteljährlich, Auflage: 37 000

Der Abonnementspreis ist im Mitgliederbeitrag inbegriffen (Einzelmitglieder mindestens Fr. 50.–, Organisationen mindestens Fr. 250.– pro Jahr). Gedruckt auf umweltfreundlichem Recycling-Papier. Titelbild: Solidar verteilt Hilfsgüter in Mentawai, nachdem ein Tsunami die Inselgruppe in Sumatra überschwemmt hatte. Foto: Stephan Titze. Rückseite: Herzlichen Dank für Ihre Solidarität! Foto: Henriette Eppenberger.


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Humanitäre Hilfe

Was ist humanitäre Hilfe eigentlich? Wie unterscheidet sie sich von Entwicklungszusammenarbeit? Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf die humanitäre Hilfe? Antworten auf diese Fragen erhalten Sie auf den nächsten Seiten anhand der konkreten Projekte von Solidar Suisse, mit denen wir Menschen nach Katastrophen unterstützen und dazu beitragen, dass sie dank besserer Vorbereitung von einer nächsten Flut oder Dürre weniger hart getroffen werden – zum Beispiel in Pakistan, im Libanon oder in El Salvador. Foto: Debora Neumann


THEMA

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Nachdem der Indus sich wieder in sein Bett zurückgezogen hatte, kehrten die Menschen in Pakistan in ihre zerstörten Häuser zurück.


6 Nach der Katastrophe ist vor der Katastrophe Was ist humanitäre Hilfe, was macht Entwicklungszusammenarbeit aus? Eine Tour d’horizon der Arbeit von Solidar Suisse.

Text: Rolf Stocker, Solidar Suisse, Fotos: Alexandre Ventura, Debora Neumann, Mónica Vásquez Von der humanitären Hilfe bis zur Entwicklungszusammenarbeit spannt sich ein weiter Bogen an Unterstützung für Menschen in Notsituationen. Nach einer Katastrophe gibt es verschiedene Unterstützungsphasen. Zuerst muss erste Hilfe geleistet werden: Leben retten, Verletzte in Sicherheit bringen und ihre Wunden versorgen. In den Tagen und Wochen danach wird Solidar Suisse aktiv mit Soforthilfe zur Befriedigung der Grundbedürfnisse: Essen, Trinkwasser, Hygiene und sanitäre Anlagen. Ist dies sichergestellt, müssen temporäre Unterkünfte und Kochmöglichkeiten, psychosoziale Unterstützung, Zugang zu Schulen und Freizeitaktivitäten organisiert

werden. Schutz vor Gewalt, vor allem für Frauen, ist in jeder Phase ein Thema. Als kleine Organisation kann Solidar nicht grossflächig intervenieren. Wir konzentrieren uns auf die Unterstützung der Menschen, die durch die Maschen fallen. Dabei achten wir darauf, keine Konflikte auszulösen, zum Beispiel indem immer nachvollziehbar ist, wer warum Unterstützung erhält. Es braucht Sensibilität für die lokalen Verhältnisse und mögliche Empfindlichkeiten. Zurück in die Normalität In der Phase der Rehabilitation – etwa nach drei Monaten – geht es darum, dass die Betroffenen sich wieder eine

Existenz aufbauen: Saatgut und Werkzeuge werden verteilt, damit die Menschen ihre Felder wieder bestellen können. Oder sie erhalten Starthilfen und Umschulungsmöglichkeiten, wenn sie nicht mehr in ihrem angestammten Beruf arbeiten können. Solidar arbeitet mit so genannten «Geld-für-Arbeit»-Modellen. Die EinwohnerInnen bauen die Infrastruktur ihrer Gemeinde wieder auf – etwa Schulen oder Bewässerungsanlagen – und erhalten dafür ein Einkommen. Dies hat ausserdem den positiven Effekt, dass sich die Menschen wieder nützlich fühlen. Sie brauchen eine Beschäftigung, um nicht in Trauer und Lethargie zu versinken, sondern ihr Leben wieder in


THEMA 7 Ob Menschen vor bewaffneten Auseinandersetzungen (Sri Lanka, hinten) oder Überschwemmungen (El Salvador, vorne) fliehen müssen, sie brauchen Unterstützung, um sich wieder eine Existenz aufbauen zu können (Pakistan, Mitte).

die eigenen Hände zu nehmen. Denn der Schock nach einer Katastrophe ist nicht zu unterschätzen. Nach ein bis zwei Jahren führt Solidar Suisse seine Rehabilitationsprojekte wenn möglich in Programme der Entwicklungszusammenarbeit über, damit die Unterstützung nicht verpufft, sondern eine längerfristige Wirkung entfaltet – sei es in Sri Lanka oder Pakistan (siehe S. 10). Eine besondere Herausforderung ist die humanitäre Hilfe bei bewaffneten Auseinandersetzungen. Die prekäre Sicherheitssituation und die Gefahr der Instrumentalisierung reduzieren die Handlungsmöglichkeiten. Wir unterstützen deshalb syrische Flüchtlinge nicht im eigenen Land, sondern konzentrieren uns auf die in den Libanon Geflohenen (siehe S. 8). Die nächste Katastrophe kommt bestimmt … Bei allen Aktivitäten wird versucht, die Auswirkungen zukünftiger Katastrophen zu verringern. Häuser werden so aufge-

baut, dass sie bei der nächsten Überschwemmung nicht wieder mitgerissen werden, beim nächsten Sturm nicht wieder davonfliegen, beim nächsten Erdbeben nicht wieder einstürzen. Die Verteilung von dürreresistentem Saatgut, die Diversifizierung der Produktion oder die Weiterbildung in nachhaltigen Anbaume-

Effektive Hilfe dank Vernetzung Solidar Suisse wird in der humanitären Hilfe aktiv, wenn sich im betroffenen Gebiet Partner aus der Entwicklungszusammenarbeit oder dem Solidarnetzwerk befinden. Sie kennen die Situation und sorgen dafür, dass die Unterstützung den Bedürfnissen der Menschen entspricht. So konnte Solidar dank der langjährigen Präsenz in Sri Lanka nach dem Ende des Bürgerkriegs im Jahr 2009 gezielt intern Vertriebene unterstützen, wieder eine Existenz aufzubauen. Da die Regierung viele NGOs des Landes verwiesen hatte und andere wegen der schwierigen Sicherheitslage gegangen waren, hätten diese Menschen sonst vermutlich keine Unterstützung erhalten. Dieses Vorgehen bedeutet aber auch, dass wir nicht bei jeder Katastrophe aktiv werden.

Nachhaltige Veränderungen Mit dem Übergang zur Entwicklungszusammenarbeit verschiebt sich unsere Arbeit von der Einzelhilfe zum Einsatz Nur wenn die Betroffenen sich für strukturelle Veränderungen. Wir für ihre Bedürfnisse engagieren, arbeiten meist mit ist die Unterstützung nachhaltig. Genossenschaften, Basis- und gethoden sind weitere Massnahmen. Aus- werkschaftlich orientierten Organisatioserdem werden Frühwarnsysteme etab- nen zusammen. Einerseits ist dies unseliert. rem Fokus auf faire Arbeit geschuldet, In El Salvador organisieren sich Dorfbe- andererseits ist es wichtig, dass sich die wohnerInnen, um für eine nächste Kata- Menschen für ihre Bedürfnisse organisiestrophe gewappnet zu sein (siehe S. 9). ren. Nur wenn das Projekt zu ihrem eigeMit der Zunahme von Naturkatastrophen nen wird, entfaltet die Unterstützung wegen des Klimawandels erhält die Ka- nachhaltige Wirkung. Denn aus einem tastrophenprävention zusätzliche Dring- Brunnen, den niemand wartet, fliesst lichkeit. schon bald kein Wasser mehr.


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Der ungeheizte Raum im Bekaa-Tal, in dem Khalil Qabbanis nach der Flucht aus Syrien mit seinen sechs Kindern untergekommen ist.

Ungewisse ZukunfT

Solidar Suisse unterstützt syrische Flüchtlinge im Libanon, damit sie den Winter überstehen. Text: Katja Schurter, Foto: Solidar Im November waren die syrischen Flüchtlinge im Libanon akut vom Wintereinbruch bedroht. Solidar-Mitarbeiter Christian Gemperli reiste durch das Bekaa-Tal, um ihre Bedürfnisse abzuklären, und stellte dabei fest, dass die Flüchtlinge keineswegs winterfest untergebracht sind. «Der Winter ist ähnlich wie im Schweizer Mittelland – es gibt Temperaturen unter Null und Schneefall», erklärt er. «Und die Leute leben in Zelten oder schäbigen Unterkünften – ohne Decken und Öfen.» Überteuerte Unterkünfte So zum Beispiel Khalil Qabbanis*, der im September unter Granatenhagel aus einem Dorf in der Nähe von Damaskus ins Bekaa-Tal geflüchtet ist. Seither lebt er mit seinen drei Töchtern und drei Söhnen in einer kleinen Einzimmer-Hütte, die ihm von einem Dorfbewohner zur Verfügung

gestellt worden ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Flüchtlingen hatte er bisher das Glück, keine Miete bezahlen zu müs-

Qabbanis jede Arbeit annehmen würde. Seine mageren Ersparnisse sind mittlerweile aufgebraucht, da die Lebenshaltungskosten im Libanon um ein Vielfaches höher sind als in Syrien. Auf die Frage nach seiner grössten Sorge meint er: «Wir haben nichts zu essen. Aber auch der Winter bereitet mir Sorge, wir sind nicht darauf vorbereitet.» Nur Registrierte werden unterstützt Viele Flüchtlinge sind nicht registriert – aus Angst, ihre Daten könnten an den syrischen Geheimdienst weitergegeben werden, weil sie nicht wissen, dass sie sich registrieren müssten, oder weil das UNHCR angesichts der grossen Zahl der Flüchtlinge schlicht an die Grenzen seiner Kapazitäten stösst. «Viele versuchen seit Wochen vergeblich, die Hotline anzurufen», erzählt Christian Gemperli. Wer nicht registriert ist, erhält keine Unterstützung vom UNHCR. Solidar Suisse verteilt im Bekaa-Tal Decken, Öfen und Heizmaterial. «Wir können auch nicht registrierte Flüchtlinge unterstützen. Dafür klären wir mit der lokalen Bevölkerung sorgfältig ab, ob die Betreffenden tatsächlich Flüchtlinge sind.» Die etwa 50 000 Flüchtlinge leben verstreut, eine logistische Herausforderung für die Verteilung von Hilfsgütern.

Am schlimmsten ist die Ungewissheit «Die Leute leben in Zelten Neben der direkten Überlebenshilfe unterstützt Sooder schäbigen Unterkünften lidar Suisse auch Freizeit– ohne Decken und Öfen.» aktivitäten für Kinder. Ein Puppentheater soll die sen. Anders als die umliegenden Länder triste Situation ertragen helfen und erlaubt die libanesische Regierung näm- gleichzeitig Hygienebotschaften vermitlich keine Flüchtlingslager. Die meisten teln. Auch für die Erwachsenen ist die SiFlüchtlinge im Bekaa-Tal wohnen daher tuation schwierig. «Am schlimmsten ist in privaten Unterkünften und Garagen die Ungewissheit», meint Christian Gemund müssen bis zu 250 Franken für ein perli. «Die Flüchtlinge haben keine Aheinziges Zimmer bezahlen. Der Besitzer nung, wann sie zurückkehren können, seiner Unterkunft hat Khalil Qabbanis wer dann an der Macht sein wird und ob angekündigt, dass er ab nächsten Monat heimkehrende Flüchtlinge Repressionen befürchten müssen.» ebenfalls Miete zahlen muss. Der Versuch, als Tagelöhner Arbeit zu fin- www.solidar.ch/syrien den, war bisher erfolglos, obwohl Khalil *Name geändert


THEMA 9 Wenn der Rio Lempa über die Ufer tritt, würde das Wasser Rosa Lilian Molina auf der Brücke bis zur Brust reichen.

Jedes dritte Jahr eine Überschwemmung In El Salvador führt die Klimaerwärmung zu immer verheerenderen Naturkatastrophen. Vorbeugende Massnahmen vermindern ihre Auswirkungen. Text und Fotos: Alexandre Mariéthoz «Seit ich hier wohne, habe ich sieben Überschwemmungen erlebt. Das Wasser steigt um bis zu zwei Meter und oft ertrinken die Kühe», erzählt Rosa Lilian Molina. Die vierfache Mutter ist 1991 nach Santa Marta gezogen. Das 600-Seelen-Dorf liegt am Rio Lempa, dem grössten Fluss El Salvadors, und lebt hauptsächlich von Landwirtschaft und Viehzucht. Rosa Lilian Molina ist Mitglied der kommunalen Zivilschutzkommission. Diese ist für die Alarmierung der Bevölkerung, Evakuierungsmassnahmen und den Unterhalt der Schutzunterkünfte zuständig. Mit Erfolg: «In den letzten zwanzig Jahren hatten wir keine Todesopfer zu beklagen», erklärt sie. «Aber die Überschwemmungen dezimieren den Viehbestand und vernichten die Ernten. Und die Malariafälle nehmen zu.»

Suisse für das Projekt im Katastrophenschutz zuständig. Sie betont, wie sehr El Salvador unter den Auswirkungen der Klimaerwärmung leidet: «Extremereignisse werden immer häufiger. Es gibt mehr Dürren, aber auch mehr Wirbelstürme mit Überschwemmungen.» Das Solidar-Projekt, das von der Humanitären Hilfe der Europäischen Kommission (ECHO) mitfinanziert wird, unterstützt die am meisten bedrohten Dörfer, sich vor Überschwemmungen zu schützen. Zudem wird die Koordination zwischen den lokalen und nationalen Zivilschutzorganisationen verbessert. «Die Leute in den Dörfern wissen unterdessen, wie sie reagieren müssen», meint die Koordinatorin. «Aber da die Katastrophen immer verheerender werden, braucht es auch mehr Mittel für den Zivilschutz.»

Bedrohte Dörfer sichern Rocío García de Las Heras ist im örtlichen Koordinationsbüro von Solidar

Neue Schutzunterkünfte Rosa Lilian Molina bestätigt, dass vor Ort Verbesserungen erzielt wurden: «Wir wis-

sen nun, wie wir unsere Ernten besser schützen können. Zudem haben wir Material erhalten: Funkgeräte, Decken, Werkzeuge. Vor allem aber wurden neue Schutzunterkünfte gebaut.» Trotzdem gibt es noch viel zu tun. So muss laut Rosa Lilian Molina der Betrieb der Schutzunterkünfte verbessert werden. «Bei den Überschwemmungen 2011 hat die Gemeinde einigen Familien mehr Lebensmittel zukommen lassen als anderen. Solche Willkür führt zu Spannungen. Dank dem Projekt von Solidar kann die Hilfe professioneller und auf der Grundlage klarer Kriterien geleistet werden.» Das Projekt hat auch erreicht, dass die Betreiberfirma des Staudamms am oberen Lempa-Fluss ein Frühwarnsystem und den Ausbau der Flussuferbefestigung mitfinanziert. Dies hat wesentlich dazu beigetragen, die fatalen Auswirkungen von Überschwemmungen einzudämmen. Hat Rosa Lilian Molina eigentlich je daran gedacht, die Region zu verlassen? «Nein, nie! Ich hänge an diesem Stück Erde, und ich werde alles tun, damit ich weiterhin hier leben kann.»

Ihre Spende wirkt Mit Ihrer Spende von 50 Franken kann eine Familie, die vor Überschwemmungen fliehen musste, in der Notunterkunft mit Matratzen und Decken ausgestattet werden. www.solidar.ch/elsalvador


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Bashiran Mai und ihre Familie wohnen zwei Jahre nach den Überschwemmungen endlich wieder in einem Haus.

«Wir schöpften wieder Hoffnung»

Zwei Jahre nach der Jahrhundertflut in Pakistan haben Betroffene mit Unterstützung von Solidar ihre Häuser wieder aufgebaut. Text und Fotos: Stephan Titze, Solidar Suisse

Bashiran Mai lebt mit ihrem Mann und ihren sechs Kindern an den Ufern des Indus im Dorf Basti Bahar Shah Maoua Shenh Wala. Wie viele andere verlor sie 2010 ihr gesamtes Hab und Gut, als der Indus über die Ufer trat und mehr als 1,7 Millionen Häuser zerstörte oder beschädigte. 14 Millionen Menschen waren betroffen. Die meisten davon lebten bereits vor der Flut unter der Armutsgrenze. So auch Bashiran Mai, deren Familie von den zwei Franken pro Tag lebt, die ihr Mann als Fahrradmechaniker verdient. Ein Jahr im Flüchtlingslager «Als die Flut kam, begann für uns eine harte Zeit», erzählt sie. «Wir mussten das Dorf verlassen, um uns in Sicherheit zu bringen. Unsere behinderte Tochter trugen wir stundenlang auf den Armen durch brusthohes Wasser.» Die Familie lebte ein Jahr lang in einem Flüchtlingscamp, weil ihr das Geld fehlte, um ihr

Haus wieder aufzubauen. «Alle waren mit sich selbst beschäftigt», berichtet Bashiran Mai. «Wir erhielten kaum Hilfe.» Solidar Suisse unterstützte die Armen im Dorf beim Wiederaufbau ihrer Häuser. In Tür-zu-Tür-Befragungen wurden Grösse, Einkommen und Vermögen der Familien ermittelt. Die Liste der Familien, die unterstützt werden sollten, wurde zwei Wochen lang öffentlich ausgehängt, damit sich äussern konnte, wer mit der Auswahl nicht einverstanden war. Die Familie von Bashira Mai war unter den Bedürftigsten. Sie bekam Material, und gelernte Arbeitskräfte halfen beim Wiederaufbau ihres Hauses. «Da schöpften wir wieder Hoffnung», erzählt Bashiran Mai. Schmutziges Wasser macht krank Auch Shazad Bibi erhielt Unterstützung von Solidar. Die geschiedene Mutter von drei Kindern zählte zu den Ärmsten im Dorf, da ihr niemand Arbeit geben wollte.

Bereits vor den Überschwemmungen lebte sie unter prekären hygienischen Bedingungen, ohne Toilette und Waschgelegenheit. Mit der Flut wurde es noch schlimmer: «Das Wasser war grün und roch schrecklich. Fast alle litten unter Fieber und Durchfall», berichtet sie. «Doch es war uns nicht klar, dass die Krankheiten mit dem verschmutzten Wasser zusammenhingen.» Nach einer Weiterbildung vermittelt Shazad Bibi diese Zusammenhänge nun den Menschen in ihrem Umfeld. Sie meint stolz: «Heute habe ich wieder ein Haus und sogar eine Toilette.»

Flutsichere Häuser 900 Familien in Basti Bahar Shah Maoua Shenh Wala wurden von Solidar beim flutsicheren Wiederaufbau ihrer mit Toilette und Dusche versehenen Häuser unterstützt. Bis anhin hatten 80 Prozent der Bevölkerung keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen. Über 1  700 Hilfsarbeiter und 600 Hand­­werker erhielten eine Ausbildung in flutsicheren Konstruktionstechniken, um auch in Zukunft Häuser zu bauen, die Überschwemmungen standhalten. Ausserdem werden Trainings zu Hygiene und Krankheiten durchgeführt. www.solidar.ch/pakistan


standpunkt 11

Ernährungssouveränität als prävention Regionale Produktion schützt vor Nahrungsmittelknappheit infolge zunehmender Naturkatastrophen. Text: Olivier de Schutter, Uno-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung

arme Länder günstiger schien, Nahrungsmittel zu importieren als selbst zu produzieren. Sie wurden ermuntert, ihre Landwirtschaft zu restrukturieren: von der Produktion für den lokalen Konsum zur Exportproduktion. Doch nun bedroht der Klimawandel – bzw. die zunehmenden Dürren und Überschwemmungen – die Fähigkeit ganzer Regionen, genug Nahrung zu produzieren. Bis 2080 könnten deswegen 600 Handel als Garant für Nahrungs­ Millionen Menschen zusätzlich von Hunsicherheit? Die Mitglieder der WTO sind zutiefst ger betroffen sein. Dies führt zu einem gespalten in der Frage, in welche Rich- neuen Argument: Wenn Regionen nicht tung die landwirtschaftliche Handelspoli- mehr genügend produzieren können, um ihre Bevölkerung zu ernähren, soll der tik gehen soll. Handel die Nahrungssicherheit gewährleisten. Es wird erwartet, Die regionale Produktion dass sich der Handel mit Nahvon Nahrungsmitteln rungsmitteln zwischen 2000 schützt vor Preisschocks. und 2030 mehr als verdoppelt, wenn nicht massiv in den AusDie eine Seite argumentiert, dass der bau der Landwirtschaft in Afrika invesAbbau von Handelsschranken bei land- tiert wird und die betroffenen Länder mit wirtschaftlichen Produkten zur Nah- dem Klimawandel umzugehen lernen. rungssicherheit beitrage, da alle Länder gewännen, wenn Nahrung dort produ- Regionale Ernährungssouveränität ziert werde, wo es einen komparativen Die andere Seite weist daraufhin, dass Vorteil dafür gibt. Dieses Argument über- eine Zunahme des internationalen Hanzeugte vielleicht in den 1980er und dels den gleichberechtigten Zugang aller 1990er Jahren, als Überproduktion und zu Nahrung nicht verbessere. Einerseits sinkende Preise vorherrschten und es für ist die Ära der tiefen Nahrungsmittelprei-

Katastrophenprävention und Nahrungssicherheit sind eng miteinander verbunden. Doch um Hungersnöte und Nahrungsmittelknappheit zu verhindern, reicht es nicht, Vorräte anzulegen. Die globale Aufteilung der landwirtschaftlichen Produktion und die Abhängigkeit vom Handel für die Nahrungsmittelversorgung muss hinterfragt werden.

se vorbei. Das Bevölkerungswachstum, die Umstellung auf proteinreichere Nahrung in Entwicklungs- und Schwellenländern und die zunehmende Konkurrenz zwischen Nahrungsmittel- und Treibstoffproduktion führen zu einer wachsenden Nachfrage. Die Preise für Nahrungsmittel auf den internationalen Märkten steigen und schwanken zunehmend. Die armen Länder befinden sich also in einer prekären Situation, wenn sie von Importen abhängig bleiben. Die Herausforderungen des Klimawandels verlangen nach einer Dezentralisierung der Nahrungsmittelproduktion, damit jede Region ihre existenziellen Bedürfnisse möglichst selbst abdecken kann. Denn die Konzentration der Produktion auf gewisse Regionen führt bei Ernteausfällen infolge extremer Wetterbedingungen zu Preisschocks auf den Märkten. Schutz davor kann die regionale Produktion von Nahrungsmitteln bieten. Die Stärkung der regionalen Ernährungssouveränität macht den Handel nicht überflüssig. Doch er ist kein Ersatz für die nötigen Investitionen in die landwirtschaftliche Produktion, um die gegenwärtigen Ungleichheiten zu verringern. Denn sonst müssen ganze Regionen um ihre soziale Stabilität fürchten, wenn die internationalen Märkte nervös werden.


12 Aktuell

Mit Essen spielt man nicht Millionen von Menschen hungern, während ein paar wenige von der Spekulation mit Nahrungsmitteln profitieren. Stoppen wir den Wahnsinn. Text: Andrea Arezina, Solidar Suisse, Cartoon: Corinne Bromundt

Es ist kurz vor 12 Uhr. Ich sitze im Büro, meine Konzentration sinkt, und ich überlege mir, was ich heute Mittag essen könnte. Zurück am Arbeitsplatz bin ich wieder voller Energie und um 25 Franken für das Mittagessen im Restaurant leichter. In der Schweiz machen die Ausgaben für Nahrungsmittel etwa 20 Prozent unseres Budgets aus. Wenn wir über den Tellerrand hinaus schauen, auf

Entwicklungsländer wie Moçambique oder Nicaragua, stellen wir fest, dass die Menschen dort ein Mehrfaches, nämlich 60 bis 80 Prozent ihres Einkommens, für Nahrungsmittel aufwenden müssen. Wegen Preisexplosionen hungern mehr Menschen Erinnern Sie sich an die Preisexplosion von 2007/2008, als die Preise für Reis

und Getreide um 126 Prozent anstiegen? Wahrscheinlich nicht. Denn in der Schweiz schlug sich dies kaum im Haushaltsbudget nieder. Doch in Entwicklungsländern stieg die Zahl der Unterernährten um 40 Millionen. Heute hungern eine Milliarde Menschen auf der Welt oder sind unterernährt. Das ist nicht zufällig, selbst verschuldet oder wetterbedingt. Es fehlt auch nicht an Nahrungs-


mitteln, davon gäbe es genug, um die gesamte Erdbevölkerung zu ernähren. In den letzten zehn Jahren wuchs die Produktion der wichtigsten Grundnahrungsmittel wie Reis, Mais und Weizen um einen Viertel.

CS die drittgrösste europäische Bank im Rohstoffhandel, die UBS liegt auf Rang fünf. Bedeutende Kapitalgeberinnen der Banken für die Spekulation an den Rohwarenmärkten sind die Pensionskassen. Allein die Schweizer Pensionskassen verwalten rund 700 Milliarden US-Dollar. Spekulation als Volkssport Das Problem ist, dass viele Menschen Gemäss einer Studie der KPMG haben sich die Nahrungsmittel nicht leisten Schweizer Pensionskassen 2009 etwa 1,75 Prozent ihres Vermögens in RohAlle mit etwas Erspartem können stoffe investiert. Bei einem Gesamtverin einen Fonds investieren und mögen von 700 Milauf steigende Preise wetten. liarden sind das über 12 Milliarden können. Weil lokal nicht genügend Franken. In Europa verwalten die PensiGrundnahrungsmittel angebaut werden, onskassen nur gerade in Grossbritannisind sie dem Weltmarktpreis ausgeliefert, en und den Niederlanden mehr Geld. der heute zweieinhalb Mal so hoch ist wie vor zehn Jahren. Einer der Gründe Stoppen wir das Spiel mit dem für diesen Preisanstieg ist die Rohwa- Hungertod renspekulation an der Börse. Die Dere- Dass die Finanzspekulation Auswirkungulierungen der Finanzmärkte seit den gen auf die Rohwarenpreise hat, zeigen 1990er Jahren haben die Rohwarenbör- verschiedenste Studien. Ein Gutachten sen zu gigantischen Kasinos werden las- der renommierten Ökonomen John Bafsen. Die Banken konstruieren heute fes und Tassos Haniotis kommt zum ständig neue Anlagemöglichkeiten, die Schluss, dass «die Aktivität der Indexwahlweise mehr Sicherheit und tiefere fonds die Schlüsselrolle bei der PreisRenditen oder mehr Risiko und höhere spitze im Jahr 2008 gespielt hat». Baffes Erträge versprechen. Heute kann jede ist leitender Analyst für die Rohstoffund jeder mit etwas Erspartem in einen märkte bei der Weltbank. Die Zahl der der unzähligen Fonds investieren und auf spekulationskritischen Studien wächst, im Gegensatz zu jenen, die einen Zusamsteigende Preise wetten. menhang zwischen Preiserhöhungen und Nahrungsmittelspekulation negieBanken und Pensionskassen ren. profitieren Die Banken spekulieren auch mit ihrem Die zweitgrösste deutsche Bank, die eigenen Geld. Dies ist für sie besonders Commerzbank, ist in der Folge aus dem lukrativ, weil sie einfach an günstige Kre- Spekulationsgeschäft mit Nahrungsmitdite herankommen. Ausserdem verfügen teln ausgestiegen. Dieser Schritt erfolgte die Banken meist über einen enormen nicht zuletzt auf Druck einer breiten Informationsvorsprung: Ihre HändlerIn- Kampagne von NGOs. nen sitzen direkt an den Börsen und er- Für Solidar Suisse ist klar: Mit Essen halten dank vieler Kundenaufträge An- spielt man nicht. Deshalb unterstützen haltspunkte darüber, wie sich der Markt wir die Initiative «Keine Spekulation mit entwickelt. So hat die Credit Suisse im Nahrungsmitteln». Bis Ende 2013 müsJahr 2011 mit der Spekulation auf Roh- sen die Unterschriften gesammelt sein. waren einen Gewinn von 321 Millionen Wenn Sie noch nicht unterschrieben haUS-Dollar erzielt. Bei der UBS waren es ben, tun Sie es jetzt: www.solidar.ch/ 152 Millionen US-Dollar. Damit ist die nahrungsmittelspekulation

KOLUMNE Hans-Jürg Fehr Präsident Solidar Suisse und SP-Nationalrat

Wasser dank Demokratie Die Frauen von Chibabava in Moçambique müssen nicht mehr jeden Tag sechs Stunden lang Wasser schleppen, hinunter zum Fluss und zurück ins Dorf. Schlechtes Wasser, das oft krank machte. Es gibt nun einen Brunnen im Dorf. Er liefert sauberes, gesundes Wasser. Die Frauen haben jetzt viel mehr Zeit für die Arbeit auf den Feldern. Das verbessert das Familieneinkommen und reduziert die Armut. Wichtig daran ist aber nicht nur das Resultat, wichtig ist auch der Weg, der dazu geführt hat. Die Frauen und Männer von Chibabava haben nämlich erstmals in einem basisdemokratischen Prozess selbst bestimmt, wofür sie die spärlichen Mittel ausgeben wollen, die ihnen der Staat zur Verfügung stellt. An Budgetversammlungen unter freiem Himmel legten sie fest, welche ihrer elementaren Bedürfnisse zuerst befriedigt werden müssen: Wasser, Schule, Gesundheitsversorgung. In den vorangegangenen Zeiten wurde an ihnen vorbei politisiert, zuerst von den portugiesischen Kolonialherren, dann von der eigenen Oberschicht. Die da oben sorgten für sich und ihre Klientel, die da unten gingen leer aus. Demokratisierung ist darum eine der wichtigsten Methoden im Kampf gegen die Armut. Demokratie aber will gelernt und durchgesetzt sein. Von denen da unten gegen die da oben. Solidar steht mittendrin in diesem Prozess. Unser Team in Moçambique berät und begleitet die Menschen auf ihrem schwierigen Weg in die demokratische Selbstbestimmung und Selbstverantwortung.


14 Notizen San Salvador: Brutale Räumung von Marktständen

Bolivien: Jugendtreffen für Demokratie Im Oktober 2012 trafen sich im bolivianischen Cochabamba 150 Jugendliche zu einem dreitägigen Austausch. Sie zeigten einander Theaterstücke, Kurzfilme und Tanzdarbietungen zu den Themen Leben ohne Gewalt, Recht auf Information und würdige Arbeit. Diese hatten sie im Rahmen von LanzArte entwickelt, das Jugendlichen in verschiedenen Regionen des Landes die Möglichkeit bietet, ihre Fragen und Träume mittels kreativer Mittel auszudrücken. So födert das Solidar-Programm die Auseinandersetzung der Jugendlichen mit aktuellen gesellschaftlichen Themen und trägt zum Aufbau einer demokratischen und gleichberechtigten Gesellschaft bei. www.solidar.ch/bolivien_projekte

Ende Oktober 2012 hat die Polizei im Zentrum von San Salvador 1700 Marktstände, die fast 5000 Familien die Existenz gesichert hatten, brutal geräumt. Der Schaden durch die Polizeiaktion beträgt 1,9 Millionen US-Dollar. Die Räumung wurde mit der Sicherheit im Stadtzentrum begründet. Dies ist absurd, denn einerseits stellen die HändlerInnen kein Sicherheitsrisiko dar, und andererseits ist die Sicherheit vor allem in den von Banden beherrschten Aussenquartieren ein Problem. Die vertriebenen Menschen kehrten ins Stadtzentrum zurück und verkaufen ihre Produkte nun vom Boden. Viele schlafen auch an diesen Orten, weil sie Angst

Entwicklungspolitik multimedial Um den Zugang zu entwicklungspolitischen Web-Ressourcen zu erleichtern, hat Alliance Sud ein Multimedia-Portal entwickelt. Es enthält über 100 Filme, die nach Themenkreisen – von Energie über Kultur bis zu Migration und Rohstoffe – geordnet

Filmtage Nord/Süd Vom 20. Februar bis 20. März finden die 18. Filmtage Nord/ Süd in verschiedenen Städten statt. Schwerpunkt ist das Thema «Müll und Recycling als globale Herausforderung». Weitere Filme widmen sich der globalisierten Wirtschaft, der Fussballproduktion in Pakistan und dem fairen Handel. Das Programm ist zu finden unter: www.filmeeinewelt.ch/deutsch/ pagesnav/HO.htm

Südafrika: Angriff auf strei­ kende MüllarbeiterInnen Am 15. Oktober 2012 wurde eine Demonstration von MüllarbeiterInnen in Johannesburg attackiert. Mit Peitschen

haben, die Polizei könnte ihre Waren konfiszieren. Der Bürgermeister von San Salvador, Kandidat der Rechten für die Präsidentschaftswahlen 2014, weigert sich, über einen neuen Standort zu verhandeln. www.solidar.ch/news

sind und laufend ergänzt werden. Die durchschnittlich fünf bis zehn Minuten langen Videos gibt es mehrheitlich auf Deutsch oder Französisch. Ausserdem bietet das Portal Hinweise auf Podcasts und Video-/Audiostreams, Infografiken und Karikaturen, Fotos und Blogs. www.alliancesud.ch/multimedia/de

bewaffnete Schläger verfolgten die ArbeiterInnen und schlugen auf sie ein. Drei Personen wurden verletzt. Anschliessend gingen die Schläger zur Beratungsstelle für GelegenheitsarbeiterInnen (CWAO) und drohten, diese zu zerstören. Die MüllarbeiterInnen waren seit zwei Wochen im Streik, um dagegen zu protestieren, dass sie von Subunternehmen statt direkt von der Gemeindeverwaltung angestellt werden. Die Folge dieser um sich greifenden Politik sind mangelnde Sozialleistungen und tiefere Löhne, die ausserdem häufig nicht ausbezahlt werden unter dem Vorwand, die Strassen seien nicht sauber. Solidar Suisse unterstützt die CWAO bei ihrem Engagement für die Rechte der MüllarbeiterInnen.


Aktuell 15 Weil ihr Engagement etwas bewirkt, beteiligt sich die bolivianische Bevölkerung zunehmend an der Entwicklung ihrer Gemeinden.

Ungeheuer Mobilisierend Die Wirkung von Entwicklungszusammenarbeit soll messbar sein. Was bedeutet dies für die Arbeit von Solidar? Fragen an Joachim Merz, Programmverantwortlicher für Bolivien. Interview: Katja Schurter, Foto: Joachim Merz

Kannst du die Wirkung der Arbeit von Solidar in Bolivien belegen? Letztes Jahr wurde das Programm «Promoción cultura ciudadana» (siehe Kasten) extern evaluiert. Dabei wurde die Wirkung eines Fonds untersucht, bei dem Gemeinden Weiterbildung und technische Beratung beantragen können. Die Evaluation ergab, dass die Hälfte aller bolivianischen Gemeinden diese Dienstleistung in Anspruch nahm. Im Vergleich zu nicht beteiligten Gemeinden schöpften sie ihr Budget viel besser aus und ihre Verwendung der Gelder wurde kaum je beanstandet. Der Fonds hat also zur Effizienz der Verwaltung beigetragen.

Natürlich ist das nicht zweifelsfrei messbar, aber nur wenn die Strukturen der Gemeinde funktionieren, können die Ideen umgesetzt werden, welche die Bevölkerung einbringt. Um ihre Beteiligung zu fördern, wird öffentlich dazu aufgerufen, Projektvorschläge und Initiativen einzureichen, die den Zugang zu Bildung und Gesundheit verbessern oder die Mitsprache erhöhen. In den letzten drei Jahren wurden 15 Frauen- und 70 Jugendinitiativen prämiert. Die ausgewählten Eingaben erhielten einen Geldbeitrag und wurden bei der Umsetzung begleitet – darüber wurde dann breit berichtet, um zur Nachahmung anzuregen.

Trägt dies zum erklärten Ziel bei, die Partizipation von Frauen und Jugendlichen zu verbessern?

Welche Wirkung haben diese Initiativen? Die erwähnte Evaluation zeigte einen ungeheuer mobilisierenden Effekt. Aus

dem ganzen Land wurden Vorschläge eingereicht, denn die Leute merken, dass sie mit ihrem Engagement etwas verändern können. Ausserdem führt es zu einer Hebelwirkung: In Quillacollo zum Beispiel hat ein Frauennetzwerk eine Rechtsberatungsstelle eingerichtet. Wir unterstützten dies mit etwa 1 000 Franken. Daraufhin hat die Gemeinde weitere 40 000 Franken in deren Aufbau investiert und das Signal ausgesendet: «Wer Gewalt anwendet, muss damit rechnen, zur Rechenschaft gezogen zu werden.» Das tönt gut. Doch kann dies wirklich dem Projekt angerechnet werden? Gibt es nicht auch andere Faktoren, die zum Erfolg beitragen bzw. diesen wieder zunichte machen können? Natürlich spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Gerade wenn langfristige, nachhaltige Veränderungen erreicht werden sollen, ist es schwierig zu sagen, was genau was bewirkt hat. Das entbindet uns aber nicht von der Pflicht, unsere Arbeit intern und extern zu evaluieren und Rechenschaft abzulegen. Diese regelmässigen Evaluationen tragen auch dazu bei, unsere Projekte zu verbessern.

Promoción cultura ciudadana in Bolivien Das Programm «Promoción cultura ciudadana» hat zum Ziel, die Gemeinden demokratischer und den Service public effektiver zu gestalten. So fördert Solidar die Chancengleichheit und verbessert die Lebensbedingungen benachteiligter Menschen. www.solidar.ch/demokratie


16 PINGPONG Solidar-sudoku 3

5 8

2 7

1 1

4 2

8 7

3 7

4 9

8 2

Lösungswort

Einladung

6 3

Spielregeln Das Lösungswort ergibt sich aus den schraffierten Feldern waagrecht fortlaufend nach folgendem Schlüssel: 1=K, 2=H, 3=S, 4=O, 5=R, 6=P, 7=T, 8=E, 9=A Schicken Sie das Lösungswort an Solidar Suisse – mit einer Postkarte oder per E-Mail an: kontakt@solidar.ch, Betreff «Rätsel». Jede richtige Lösung nimmt an der Verlosung teil.

5

1

9

6

5

Preise Drei Fair-Trade-Einkaufsgutscheine von Gebana im Wert von 40 Franken mit je einem Degustationsset mit zwölf Sorten exotischer Trockenfrüchte. www.gebanashop.ch Einsendeschluss ist der 18. März 2013. Die Namen der GewinnerInnen werden in der Solidarität 2/2013 veröffentlicht. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind Mitarbeitende von Solidar Suisse. Das Lösungswort des Rätsels in Solidarität 4/2012 lautete «Fairer Lohn für Frauen überall». Silvia Bertschinger aus Winterthur hat eine E-Pad-Hülle, Monique Tschalèr aus Chêne-Bourg und Suzanne Bonzon aus Bière haben je einen USB-Stick gewonnen. Wir danken den Mitspielenden für ihre Teilnahme und den SAH Waadt und Zentralschweiz für die gestifteten Preise.

Wenn ich nicht mehr bin ...

Generalversammlung 2013 Solidar Suisse Am Montag, 6. Mai, um 16.30 Uhr im Volkshaus, Weisser Saal, Stauffacherstr. 60, Zürich Programm 16.30 Uhr: Statutarische Geschäfte Eingeladen sind die Mitglieder von Solidar Suisse. Bitte melden Sie sich per E-Mail (kontakt@solidar.ch) oder Telefon (044 444 19 19) bis zum 15. April 2013 an. Anschliessend Apéro 18 Uhr: Öffentliche Veranstaltung mit Peter Maurer, Präsident des IKRK, zu Grenzen und Möglichkeiten der Humanitären Hilfe in Konfliktgebieten. Weitere Informationen unter: www.solidar.ch/agenda

Wenn ich nicht mehr bin, ermögliche ich den Kindern in Burkina Faso eine gute Schulbildung, damit sie später bessere Chancen haben. Möchten Sie wissen, warum es sinnvoll ist, ein Testament zu machen, und worauf Sie dabei achten müssen? Bestellen Sie unsere Merkblätter oder rufen Sie uns an! Weitergehende Informationen rund um das Testament finden Sie auf unseren Merkblättern unter www.solidar.ch/testament oder direkt bei Christof Hotz: Telefon 044 444 19 45 oder christof.hotz@solidar.ch


NETZWERK 17 In dieser Rubrik bieten wir Organisationen aus unseren Netzwerken eine Plattform. In dieser Nummer sind es Neuigkeiten aus den SAH-Regionalvereinen, die in der Schweiz Programme für Erwerbslose und MigrantInnen durchführen. Mit ihnen verbindet Solidar Suisse eine gemeinsame Geschichte und Trägerschaft.

SAH Waadt: INIZIO im Dienst der Kunst Zum hundertjährigen Jubiläum der Uraufführung von «Sacre du printemps» am Theater der Champs-Elysées in Paris kehrt der Choreograph Cisco Aznar nach Lausanne zurück für eine lyrische

Neuer Geschäftsleiter des SAH Zentralschweiz Am 1. Februar 2013 hat Ruedi Fahrni sein Amt als neuer Geschäftsleiter des SAH Zentralschweiz angetreten. Er ist der Nachfolger von Felix Föhn, der nach 14 Jahren als Geschäftsleiter das SAH Zentralschweiz verlässt und die Direktion der Strafanstalt Wauwilermoos übernimmt. Felix Föhn hat das SAH Zentralschweiz mit viel Dynamik und Geschick geführt. Allein in den letzten sechs Jahren hat sich die Zahl der Mitarbeitenden und der Angebote verdoppelt. Auch in der Regionalkonferenz, in der alle GeschäftsleiterInnen der SAH-Vereine vertreten

sind, hat Felix Föhn einen erheblichen Beitrag geleistet. Ruedi Fahrni war Leiter des Asyl- und Flüchtlingswesens beim Amt für Migration Kanton Schwyz und hatte zuvor die Geschäftsleitung der Non-Profit-Organisation Pro Arbeit in Zug inne. In verschiedenen leitenden Funktionen in der Privatwirtschaft und bei Hilfswerken war Ruedi Fahrni für zahlreiche Projekte in rechtlicher und organisatorischer Hinsicht verantwortlich und setzte diese erfolgreich um. www.sah-zs.ch

Kreation zu Ehren des Meisterwerks von Igor Stravinsky. Die frisch renovierte Lausanner Oper wird vom 3. bis 5. Mai 2013 die Inszenierung des katalanischen Choreographen mit den TänzerInnen der Lausanner Schule Rudra Béjart unter der Leitung von Michel Gascard präsentieren. Die Aufführung wird von der multidisziplinären Ouverture Mulambo begleitet. Das Arbeitsintegrationsprogramm INIZIO des SAH Waadt hat die Masken der TänzerInnen produziert, die den Originalmasken nachempfunden sind. Die von den Teilnehmenden von INIZIO hergestellten Objekte sollen fruchtbare Verbindungen zwischen zwei Welten spinnen. www.oseo-vd.ch www.opera-lausanne.ch


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Unsere Feindin Malaria In Moçambique sterben viele Kinder an Malaria. Filomena João engagiert sich mit Herzblut gegen die Ausbreitung der Krankheit. Text und Foto: Christian Engeli


Einblick 19 schreiben. Aber als ich gehört habe, dass Solidar ein Training zur Malaria-Bekämpfung durchführt, bin ich sofort hingegangen.

Filomena João ist überzeugt, dass die Ansteckung vieler Kinder mit Malaria verhindert werden könnte. Deshalb erklärt sie den Menschen, was sie dafür tun können.

Im Kampf gegen Malaria verteilt Solidar Suisse in Moçambique nicht nur Moskitonetze, sondern bildet auch Anti-MalariaKomitees aus. Filomena João ist Teil eines solchen Komitees. Sie vermittelt mir und allen, die ihr zuhören, die Botschaft: Wir können der Malaria die Stirn bieten, wir sind der Krankheit nicht einfach ausgeliefert. «Die Krankheit tötet uns und vor allem unsere Kinder. Ich habe so viele Menschen gesehen, die an Malaria erkrankt sind. Ich fühlte mich immer ohnmächtig, hilflos, verzweifelt. Jetzt aber kann ich handeln. Ich habe fünf Kinder. Zum Glück sind alle gesund. Mein genaues Alter weiss ich nicht. Ich kann auch nicht lesen oder

der Nähe deines Hauses brütet. Schütte alle Pfützen rund ums Haus zu. Schneide das Gras kurz. Dies hier ist die wichtigste Seite. Sie zeigt, wie man das Moskitonetz richtig benützt. Und mit diesem Bild erkläre ich die Symptome der Malaria: Fieberschübe, Schüttelfrost, heftigstes Kopfweh. Wenn dein Kind diese Symptome zeigt, musst du sofort zum Arzt.»

Anti-Brumm-Pflanzen 15 Leute aus unserem Dorf konnten teilnehmen, ich war zum Glück auch dabei. Das Training war gut, sehr lehrreich. Während drei Tagen lernten wir alles über Malaria. Wie die Krankheit übertragen wird. Wie man die Brutstätten der Zwei Millionen Kinder mit Malaria Mücken austrocknen kann. Welche Pflan- Dies – und noch viel mehr – erzählt mir zen man einreiben kann, um die Mücken Filomena João mit einer Begeisterung, fernzuhalten. Welches die Symptome der die ansteckt. Sie hat schon mit HunderKrankheit sind. Das meiste war neu für mich. «Schütte alle Pfützen rund Als Kind sah ich oft, wie meiums Haus zu. Schneide das ne Eltern das Haus ausräuGras kurz.» cherten. Sie erklärten mir, dass dies gegen Malaria helfe. Als ich erwachsen wurde, übernahm ten, wenn nicht Tausenden von Leuten ich diesen Brauch. Doch ich kannte den gesprochen. Ich bin sicher, dass diese eigentlichen Sinn dieses Rituals nicht. Menschen sofort zuhause alle WasserHeute ist mir klar, dass der Rauch die pfützen zugeschüttet und das Gras kurz Mücken vertreiben soll. Die Mücken, die geschnitten haben. Fieber oder gar Tod für deine Kinder bedeuten können. Erst heute kenne ich die- Malaria ist in Moçambique noch immer eine der häufigsten Todesursachen bei se Zusammenhänge. Kindern. Letztes Jahr wurden fast vier Millionen Malariafälle gezählt, die Hälfte Malariagespräche am Brunnen Alle, die am Training teilgenommen ha- davon waren Kinder unter fünf Jahren. ben, gehören jetzt zum Malaria-Präven- Doch vor wenigen Jahren waren es noch tions-Team in unserem Bezirk. Wir gehen sechs Millionen. Dieser Fortschritt ist hinaus in die kleineren Dörfer und geben auch Filomena João und ihrem grossen unser Wissen weiter. Ich warte aber nicht Engagement zu verdanken. darauf, dass es eine Versammlung gibt, an der ich davon erzählen kann. Ich gehe Malariaprävention auf die Leute zu und spreche sie darauf an. Zum Beispiel am Morgen, wenn ich zum Brunnen gehe, um Wasser zu holen. Solidar Suisse will in Moçambique die Oder wenn ich sehe, dass es vor der KliAnsteckung mit Malaria reduzieren und nik eine Warteschlange gibt. Dann gehe die Sterblichkeitsrate von Malaria-Erich zu den Menschen hin und spreche mit krankten senken. Dafür bilden wir Antiihnen über Malaria. Erkläre ihnen, was sie Malaria-Komitees aus, die die Bevölketun können, um die Ausbreitung der Marung informieren, wie sie sich vor laria zu verhindern. Ich mache das, weil Malaria schützen kann. Ausserdem die Malaria unsere Feindin ist. wurden Moskitonetze verteilt und die Von Solidar habe ich dieses grosse Buch Gesundheitsversorgung verbessert. mit den Malaria-Bildern erhalten. Hier www.solidar.ch/moçambique_ zum Beispiel wird gezeigt, was du maprojekte chen kannst, damit die Mücke nicht in


MERCI! Die grosse Solidarität unserer SpenderInnen mit den syrischen Flüchtlingen im Libanon hat uns sehr gefreut. Dank Ihrem Beitrag konnte Solidar Suisse an 1300 Familien Nahrungsmittel und Hygieneartikel abgeben und freiwillige HelferInnen ausbilden. Zurzeit verteilen wir den Flüchtlingen Decken, Öfen und Heizöl, damit sie den Winter überstehen. Wir danken Ihnen ganz herzlich für Ihre Unterstützung!


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