SolidarMed aktuell 70 / August 2012

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Nr. 70 / 18. August 2012 Spendenkonto: 60-1433-9

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Editorial

Legende Spital SolidarMed Büro Wichtige Ortschaft Hauptstadt (politisch)

Tanzania

Mbulu Arusha

Dareda

Damit die Schwindsucht verschwindet

Dodoma

Dar es Salaam

Ifakara

Es ist noch nicht lange her, da schonten die Spitalärzte in der Schweiz ihre Patienten durch die Diagnose der Koch’schen Krankheit. Die etwas harmlosere Umschreibung änderte allerdings nichts am drohenden Schicksal: Die Tuberkulose (TB) raubte die für Arbeit und Erwerb notwendigen Kräfte und liess die ohnehin schon vor der Türe stehende Armut prompt eintreten. Tuberkulose war schon immer eine Krankheit der armen Familien. Und sie ist es bis heute: In Regionen mit extremer Armut ist sie weltweit auf dem Vormarsch. Schlechte hygienische Verhältnisse, mangelhafte Ernährung, ein dadurch geschwächtes Immunsystem und der fehlende Zugang zum Gesundheitssystem sind entscheidende Faktoren dafür, wie unsere TB-Expertin Karolin Pfeiffer erklärt (Seite 3). Nach zwei Jahren als Arzt für SolidarMed in Lesotho unterstreicht auch Dr. Niklaus Labhardt die wachsende Gefahr durch die Tuberkulose im Gespräch (Seite 6). In der Theorie wissen wir, wie Tuberkulose unter Kontrolle gebracht werden kann. Wären die Menschen weniger arm, hätten sie eine gesündere Ernährung und ihre Abwehrkraft wäre gestärkt. SolidarMed leistet mit einer verbesserten Gesundheitsversorgung einen wichtigen Beitrag für viele Menschen, die der Armut nicht so einfach entkommen können. Durch Prävention steigt der Hygienestandard und die Familien wissen, dass sie in den von SolidarMed unterstützten Gesundheitseinrichtungen lebensrettende Hilfe erhalten. Die Schweiz hat die Armut überwunden und verzeichnet nur noch Einzelfälle von Tuberkulose. In Afrika ist eine kompetente Behandlung von Tuberkulose wichtiger denn je. Nur gesunde Menschen können die Armut in Afrika bekämpfen und die Schwindsucht verschwinden lassen! Dr. med. Svend Capol, Präsident von SolidarMed

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SolidarMed aktuell

Lugala

Zambia

Chiúre

Mpanshya

Ancuabe Pemba

Katondwe

Chongwe Lusaka

Chainama College

Moçambique

Harare

Zimbabwe

Masvingo Silveira Musiso

Maputo

Seboche Maseru

Paray

Lesotho

Impressum «SolidarMed aktuell» 70/2012 SolidarMed, Obergrundstrasse 97, Postfach, CH- 6000 Luzern 4, Telefon +41 41 310 66 60, Fax +41 41 310 66 62, www.solidarmed.ch Redaktionsteam: Silvia Bucher, Benjamin Gross, Joel Meir, Lisbeth Pembele Texte: Benjamin Gross Gestaltung: Silvia Bucher Umschlagsbild: Fussballspiel in den Bergen von Lesotho; Foto: SolidarMed Druck: Brunner AG, Druck und Medien, Kriens Auflage: 15 500 Exemplare «SolidarMed aktuell» erscheint viermal jährlich – die nächste Ausgabe im November 2012. Das Abonnement kostet jährlich CHF 5.— und wird einmalig von Ihrer Spende abgezogen. Für Mitglieder ist es im Jahresbeitrag enthalten. Mitgliedschaft: CHF 50.— für Einzelmitglieder; CHF 80.— für Familien und Institutionen. Spenden und Mitgliederbeiträge überweisen Sie bitte mit entsprechendem Vermerk an: Aus der Schweiz: Postkonto 60-1433-9, lautend auf: SolidarMed, CH-6000 Luzern 4 Vom Ausland: IBAN: CH0909000000600014339, BIC: POFICHBEXXX, Geldinstitut: Swiss Post, Postfinance, Nordring 8, 3030 Bern, Konto 60-1433-9, lautend auf: SolidarMed, CH-6000 Luzern 4 Online spenden: www.solidarmed.ch «Spenden» Lastschriftverfahren (LSV): www.solidarmed.ch «Spenden» oder auf telefonische Bestellung

Herzlichen Dank! SolidarMed ist ZEWO-zertifiziert und steht für einen effizienten und gewissenhaften Einsatz Ihrer Spende. Spenden an ZEWO-zertifizierte Organisationen können in den meisten Kantonen der Schweiz von den Steuern abgezogen werden. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: www.solidarmed.ch unter «Spenden» oder direkt beim Steueramt Ihrer Gemeinde.


Tuberkulose

Ein junger Mann erhält eine warme Decke als Preis in einem Quiz über Tuberkulose. In den Bergen Lesothos ist dies im winterlichen Juli ein willkommenes Geschenk. Bild: Sabine Heinrich

Im Schatten von HIV

Tuberkulose-Epidemie in Lesotho Von Dr. med. Karolin Pfeiffer, SolidarMed

Global gesehen gehört Tuberkulose noch immer zu den gefährlichsten Erkrankungen überhaupt. Die Bakterien befallen meist die Lunge und zerstören das Gewebe. Die HIVEpidemie im südlichen Afrika gefährdet die Betroffenen durch ihr bereits geschwächtes Immunsystem besonders. SolidarMed reagiert und sorgt in Lesotho für schnelle Diagnosen und kompetente Behandlung bis in abgelegene Dörfer. Noch vor hundert Jahren war Tuberkulose für die Schweizer Bevölkerung – besonders für Mittellose – die grösste gesundheitliche Gefahr. Heute erkranken pro Jahr nur noch rund 500 Menschen an Tuberkulose, kaum jemand stirbt daran. Durch die Industrialisierung und die Verbesserung der Lebensumstände, insbesondere der Wohnbedingungen, ist die Zahl in den letzten hundert Jahren drastisch zurückgegangen. Nicht so in Lesotho. Dort ist Tuberkulose nach HIV/Aids eine der häufigsten Krank-

heiten. Weltweit starben im Jahr 2010 1,4 Millionen Menschen an Tuberkulose. HIV-positive Personen sind, bedingt durch das geschwächte Immunsystem, vermehrt anfällig, nach einer Infektion an Tuberkulose zu erkranken. Wegen der hohen HIV-Infektionsrate von bis zu 23,6 Prozent stieg in den letzten Jahren auch die Zahl der Tuberkulose-Fälle wieder an: Daraus entstand eine Doppel-Epidemie.  SolidarMed aktuell

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Tuberkulose Doppelte Epidemie durch Tuberkulose und HIV Tuberkulose ist trotz grosser Fortschritte in der Behandlung die häufigste Todesursache bei HIV-Patienten. In Afrika wurde im Jahr 2010 nur gerade bei 59 Prozent der Tuberkulose-Patienten zum Zeitpunkt der Diagnose auch ein HIVTest gemacht. Eine vergebene Chance, den Erkrankten die bestmögliche Therapie anzubieten. Denn dank der verbesserten Betreuung von doppelt infizierten Patienten konnte die Sterberate deutlich reduziert werden. Die gleichzeitige Behandlung von HIV/Aids mit antiretroviralen Medikamenten erhöht die Überlebenschance deutlich. Allerdings erhielten 2010 nur 46 Prozent der Patienten mit einer doppelten Infektion auch eine Therapie gegen HIV.

Die Realität birgt grosse Herausforderungen Eine Kombination der beiden Behandlungen zu einem möglichst frühen Zeitpunkt erfordert ein funktionie-

rendes Gesundheitssystem, um eine rasche Diagnose der beiden Erkrankungen und einen ebenso raschen Beginn der Behandlungen sicherzustellen. Darüber hinaus ist sowohl vom Patienten als auch vom Gesundheitspersonal eine Bereitschaft zur Zusammenarbeit erforderlich. In der Realität stellen sich hier immer noch viele Herausforderungen, um die Behandlungskontinuität der Patienten zwischen Diagnose und Therapie von Tuberkulose, zwischen HIV-Test und Beginn der HIV-Behandlung, oder zwischen Spital und peripherem Gesundheitszentrum sicherstellen zu können.

Ein wesentlicher Beitrag SolidarMed engagiert sich von der Tuberkulose-Prävention im Dorf über die schnelle Diagnose und den Therapiebeginn bis zur Betreuung der Patienten während der Behandlung. Darüber hinaus wird den Patienten, falls notwendig, eine qualitativ hochstehende HIV-Behandlung angeboten. Somit leistet SolidarMed einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung dieser beiden Erkrankungen. ▪

SolidarMed hilft mit Prävention und wirksamer Behandlung  Infektionen vermeiden. Seit diesem Jahr gibt es am Seboche-Spital in den Bergen Lesothos einen gesonderten Raum zur Erfassung von Patienten mit lang anhaltendem Husten, dem häufigsten Symptom einer Tuberkulose. Somit können infektiöse Patienten direkt der entsprechenden Diagnostik und Therapie zugeführt werden, ohne dass sie zusammen mit den anderen Patienten im Warteraum sitzen und diese einem Infektionsrisiko ausgesetzt werden. Die schnelle Diagnose von Tuberkulose bewirkt ebenso, dass auch das Gesundheitspersonal weniger in Gefahr läuft, infiziert zu werden.

 Rasche Diagnose. Im Seboche-Spital wird Tuberkulose und HIV/Aids seit 2011 unter einem Dach und von derselben Krankenschwester behandelt, so dass Patienten nicht zweimal auf einen Therapiebeginn warten müssen.

 Beratung durch Betroffene. SolidarMed unterstützt Laienberater, welche die positiv getesteten Patient/innen über Tuberkulose und HIV informieren. Oft sind sie selber HIV-positiv und können die schwierige Situation der Betroffenen gut nachvollziehen.

 Bessere Betreuung. Einmal in Therapie, werden HIV- und Tuberkulose-Patienten auch in ihrem Dorf durch Gesundheitsberater unterstützt. Hier setzt SolidarMed mit dem Projekt «Primary Health Care» an, indem es Dorfgesundheitsberatende ausbildet und deren Supervision durch das Spitalteam gewährleistet. Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem die Verbreitung von vorbeugenden Massnahmen gegen Tuberkulose sowie die Überweisung von Verdachtsfällen an das nächstgelegene Gesundheitszentrum. 4

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Tuberkulose

«Ich habe Tuberkulose besiegt – und lebe trotz HIV.» Die Geschichte von Thandeka aus Taung in Lesotho, 38 Jahre

Vor drei Jahren war ich schwer krank. Ich hustete, war sehr schwach, bekam kaum Luft und hatte Fieber. Mein Zustand wurde immer schlimmer und ich entschied mich, im Seboche-Spital nach Hilfe zu fragen. Dort vermutete eine Pflegerin, ich könnte mit Tuberkulose infiziert sein. Sie erklärte mir alles und testete mich auf die Krankheit. Das Resultat war positiv und mir wurde geraten, mich auch auf eine HIV-Infektion testen zu lassen, weil HIV eine Erkrankung an Tuberkulose begünstigt. Zu meinem Schrecken war auch dieser Test positiv. Ich begann zuerst mit der Tuberkulosetherapie, nachher auch mit der HIV-Behandlung. Dank den Medikamenten ging es mir noch im gleichen Jahr wesentlich besser. Die Tuberkulose hatte ich besiegt – ich wusste aber auch, dass ich noch immer das HI-Virus in mir habe und ein Leben lang Medikamente brauche. Da erzählten mir Freunde von einem Heiler, der angeblich HIV/Aids heilen kann! Voller Hoffnung besuchte ich den Mann und verzichtete auf sein Anraten auf die Medikamente. Am Anfang ging es mir gut, doch nach zwei Monaten wurde ich erneut richtig krank. Da erhielt ich überraschend Besuch von einem Berater, der von SolidarMed ausgebildet wurde. Ich schämte mich, dass ich die Behandlung einfach abgebrochen hatte und sagte, ich hätte kein Geld gehabt, um ins Spital zu fahren. Der Mann gab mir Geld für die Transportkosten. Als ich diesmal im Seboche-Spital ankam, traf ich mich mit einer Frau (Laienberaterin), der ich alles erzählte. Sie erklärte mir, wie wichtig es sei, dass ich die Medikamente ohne Unterbruch einnehme und regelmässig zur Kontrolle erscheine. Seither setze ich die Therapie fort und fühle mich gesund – trotz der HIV-Infektion. Ich danke SolidarMed sehr für die Partnerschaft mit dem Seboche-Spital. Die Leute aus der ganzen Region profitieren davon! SolidarMed aktuell

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Interview

Nicht spektakulär, aber nachhaltig

Die Behandlungsqualität für HIV- und Tuberkulose-Patienten verbessern. Interview mit Dr. med. Niklaus Labhardt, SolidarMed-Projektmanager SMART in Lesotho

Nach zwei Jahren in Lesotho kehrt der SolidarMed-Arzt Niklaus Labhardt in die Schweiz zurück. Im Gespräch berichtet er über Erreichtes und die Herausforderungen eines Schweizer Arztes in Lesotho, einem Land, in dem Tuberkulose eine der grössten Bedrohungen für die Menschen darstellt.

Sie verlassen mit Ihrer Familie Lesotho. Was beschäftigt Sie momentan am meisten? Beruflich stehen der Abschluss laufender Aktivitäten und die Projekt-Übergabe an meine Nachfolgerin im Vordergrund. Privat beschäftigt uns vor allem das Abschied nehmen von Menschen, die wir nur ungern zurücklassen. Was sind die grössten Alltagssorgen der Menschen in Lesotho? Die grösste Sorge der ländlichen Bevölkerung ist die grosse Armut und Nahrungsmittelknappheit. Nach den Überschwemmungen vor eineinhalb Jahren und der Trockenheit in diesem Jahr können zahlreiche Familien nicht mehr für ihren Unterhalt aufkommen. Die massiv hohe HIV-Rate ist sowohl Folge als auch Mitursache der Armut, da Armut zu grösserem Risikoverhalten führt und die Krankheit wiederum Erwerbsausfall für die betroffenen Familien bedeutet. Was war in den letzten Jahren ihre Aufgabe? Meine Arbeit war sehr vielfältig, da sie unter anderem Management, Koordination mit dem Gesundheitsministerium, direkte klinische Arbeit sowie Training und Coaching von Gesundheitspersonal beinhaltete. Am meisten Befriedigung fand ich im Anlernen und Coachen von Krankenpfleger/innen, die HIV- und Tuberkulose-Patienten behandeln. Was können SolidarMed-Ärztinnen und -Ärzte in Afrika bewirken? Man kann am meisten erreichen, wenn man über längere Zeit als Teil des gesamten Personals in den Gesundheitsin6

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stitutionen wahrgenommen wird und so von innen heraus verbesserungsbedürftige Prozesse und Abläufe beeinflussen kann. Ein solches Vorgehen in kleinen Schritten und als Teil des gesamten Teams führt zu weniger spektakulären, dafür aber nachhaltigeren Ergebnissen, da die Betroffenen daran beteiligt werden.

«Der Wert dieser Errungenschaften liegt vor allem darin, dass es SolidarMed gelungen ist, die vor Ort arbeitenden Fachpersonen und Personen im Gesundheitsministerium für diese Bereiche zu sensibilisieren und sie aktiv einzubinden.» Dr. med. Niklaus Labhardt, SolidarMed

Worin sehen Sie rückblickend den Wert Ihrer Arbeit der vergangenen Jahre? In verschiedenen kleinen, aber entscheidenden Details, welche die Behandlungsqualität für HIV- und Tuberkulose-Patienten in den Projektgebieten verbessert haben. Der Wert dieser Errungenschaften liegt vor allem darin, dass es SolidarMed gelungen ist, die vor Ort arbeitenden Fachpersonen und Personen im Gesundheitsministerium für diese Bereiche zu sensibilisieren und sie aktiv einzubinden.


Interview Thema Lesen Sie mehr zum unter h auf: www.solidarmed.c «Lesotho»

Dr. med. Niklaus Labhardt bei der Arbeit. Er war für SolidarMed von 2010 bis 2012 als Projektmanager in Lesotho. Bild: Dominik Labhardt

Was wird SolidarMed weiter beschäftigen? Die Liste an Herausforderungen bleibt lang. Kurz- und mittelfristig werden HIV und Tuberkulose weiterhin das Gesundheitswesen dominieren. Dabei sollten aber «klassische» Anliegen der primären Gesundheitsversorgung wie Mutter-und-Kind-Gesundheit nicht vergessen gehen. Ausserdem erreicht die Epidemie der nicht ansteckenden chronischen Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Herzschwäche auch das ländliche Lesotho. Darauf ist das Land zurzeit noch ungenügend vorbereitet.

tur und Abläufe für HIV- und Tuberkulose-Patienten. Privat lasse ich in Lesotho viele Menschen zurück, mit denen ich in den vergangenen Jahren einen intensiven Austausch pflegte. Dieser wird mir in Zukunft fehlen. Was nehmen Sie aus Lesotho mit nach Hause? Den tiefen Eindruck, den die Menschen Lesothos bei mir hinterlassen haben. Ihre Würde, ihre Art soziale Verantwortung wahrzunehmen und ihre zwischenmenschliche Verbindlichkeit. ▪

Was lassen Sie in Lesotho zurück? Ich hinterlasse an den Partnerspitälern und in den Gesundheitszentren ein kompetentes HIV-Team, ein involviertes Distrikt-Gesundheits-Team sowie verbesserte InfrastrukSolidarMed aktuell

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Kampagne

Stichtag – Malaria in der Schweiz Erwischt! Schweizer Pendler/innen erfuhren am eigenen Körper, wie schnell man sich mit «Malaria» ansteckt. Die SolidarMed-­ Epidemie ist zwar ungefährlich, aber äusserst wirkungsvoll. Knapp 10 000 Passant/innen bemerkten auf ihrer Tasche oder Jacke plötzlich einen kleinen roten Sticker. Aufgeklebt wurde dieser von «Mücken», die unauffällig durch die Bahnhöfe in Zürich, Luzern, Basel und Bern schlichen. An vier SolidarMed-Stichtagen im Juni verbreitete sich durch sie Malaria hier in der Schweiz so heimlich und schnell wie in Afrika. Innerhalb von wenigen Stunden waren Tausende infiziert. SolidarMed machte mit der Aktion auf anschauliche Weise die lebensgefährliche Krankheit Malaria zum Thema. Wer beklebt wurde, verstand wie schnell man ernsthaft erkranken kann. Die SolidarMed-Form der Malaria ist aber glücklicherweise nicht gefährlich. Im Gegenteil: Beklebte konnten dank der Geheimnummer auf dem Sticker sogar etwas gewinnen. Trotz der spielerischen Art wurde die Aktion stets von der bedrückenden Bilanz von Malaria begleitet. Den Schweizer/innen wurde für einmal wieder bewusst, dass alle 40 Sekunden ein Kind an Malaria stirbt. Kinder machen den grössten Teil der jährlich 1,2 Millionen MalariaOpfer aus. Dank Stichtag ist Malaria vielen Menschen ein Begriff, gemeinsames Engagement gegen die Krankheit erst möglich.

n zu Malaria: Mehr Informatio«Mne alaria»

Bilder: Silvia Bucher; Ulrich U. Schutz (Stichtag Basel)

www.solidarmed.ch

Bildschirmwarnung, Bahnhof Luzern

Ein Stich mit dem Kleber vor dem Bahnhof in Luzern

«Erwischter» Pendler in Basel

tion: Fotos der StrassrMened/akphotos lida www.facebook.com/So Kampagne: Videos der STICHTArmG-ed www.youtube.com/use

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r/solida

Die Mücke, Bern

Nik Hartmann, Zürich


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