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SONNTAG
Kirche bunt 20 / 2020
1. Lesung
Als die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, schickten sie Petrus und Johannes dorthin. Diese zogen hinab und beteten für sie, dass sie den Heiligen Geist empfingen. Denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen; sie waren nur getauft auf den Namen Jesu, des Herrn. Dann legten sie ihnen die Hände auf und sie empfingen den Heiligen Geist. Apg 8,5-8.14-17
Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt. Aus dem Evangelium nach Johannes
2. Lesung
Jedem Rede und Antwort stehen Schwestern und Brüder! Heiligt in eurem Herzen Christus, den Herrn! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt; antwortet aber bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen, damit jene, die euren rechtschaffenen Lebenswandel in Christus in schlechten Ruf bringen, wegen ihrer Verleum-
dungen beschämt werden. Denn es ist besser, für gute Taten zu leiden, wenn es Gottes Wille ist, als für böse. Denn auch Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, ein Gerechter für Ungerechte, damit er euch zu Gott hinführe, nachdem er dem Fleisch nach zwar getötet, aber dem Geist nach lebendig gemacht wurde. 1 Petr 3,15-18
Kurz erklärt Am vergangenen Sonntag war von der Wahl der ersten sieben Diakone zu hören. Nun, nach der Steinigung des Stephanus, berichtet die 1. Lesung von der davon ausgehenden Ausbreitung der Frohbotschaft. Sie geschieht (wie alles Wirken der Kirche) unter Führung des Heiligen Geistes. Das „heidnische“ Samaria umfasst das Bergland nördlich von Jerusalem (im heutigen Westjordanland). Politisch-religiös war es aus den zehn Stämmen hervorgegegangen, die sich um 926 v. Chr. von Israel abgespalten hatten. Durch Philippus geschehen dort jene Zeichen und Wunder, die auch Jesus wirkte, als er in dieser Gegend umherzog. An Christen in Kleinasien, die gegen Ende des 1. Jahrhunderts Anfeindung und Verfolgung erdulden, wendet sich die 2. Lesung. Die Vergöttlichung des Kaisers und die damit verbundenen Opfer waren für Christen nicht annehmbar. Sie sollten den
Glauben durch ihr Leben bezeugen: bescheiden, untadelig, gewaltlos. Aus diesem Glauben, der in der Auferstehung Jesu gründet, kommt auch die Kraft, nicht vor falschen Göttern auf die Knie zu fallen. Im Evangelium spricht Jesus nicht nur von seinem Weggang, sondern auch davon, dass er wiederkommen wird. In dieser Spannung steht das Leben der Glaubenden, ja die Kirche als ganze. Der Beistand, „der für mmer bei euch bleiben soll“, ist der Geist Gottes, von dem Jesus nicht wie von einem Fremden reden kann, denn er ist mit dem Vater und dem Geist in einer innigen Beziehung. Die gelebte und konkrete Liebe zu Jesus und den Seinen verbindet alle. Im Halten der Gebote wird diese Gemeinschaft verwirklicht. Gebote dürfen nicht als Norm oder Zwang verstanden werden. „Die Gebote halten“ ist geradezu gleichbedeutend mit „Jesus lieben“.
„Ihr aber kennt ihn“, den Geist der Wahrheit. Bild: Fenster mit der Taube als Symbol des Heiligen Geistes an der Stirnseite von St. Peter im Vatikan.
Evangelium vom Sonntag In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird. Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, ich komme zu euch. Nur noch kurze Zeit und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und weil auch ihr leben werdet. An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch. Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. Joh 14,15-21
Liturgie der Woche 17. Mai – 6. Sonntag der Osterzeit L1 Apg 8,5-8.14-17 A Ps 66,1-3.4-5.6-7.16 u. 20 L2 1 Petr 3,15-18 Ev Joh 14,15-21 StB Woche 2 18. Mai L Apg 16,11-15 Ev Joh 15,26 - 16,4a 19. Mai L Apg 16,22-34 Ev Joh 16,5-11 20. Mai L Apg 17,15.22 - 18,1 Ev Joh 16,12-15 21. Mai – Christi Himmelfahrt L1 Apg 1,1-11 A Ps 47,2-3.6-7.8-9 L2 Eph 1,17-23 Ev Mt 28,16-20 22. Mai L Apg 18,9-18 Ev Joh 16,20-23a 23. Mai L Apg 18,23-28 Ev Joh 16,23b-28 24. Mai – 7. Sonntag der Osterzeit L1 Apg 1,12-14 A Ps 27,1.4.7-8 L2 1 Petr 4,13-16 Ev Joh 17,1-11a
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In jenen Tagen kam Philippus in die Hauptstadt Samariens hinab und verkündete dort Christus. Und die Menge achtete einmütig auf die Worte des Philippus; sie hörten zu und sahen die Zeichen, die er tat. Denn aus vielen Besessenen fuhren unter lautem Geschrei die unreinen Geister aus; auch viele Lahme und Verkrüppelte wurden geheilt. So herrschte große Freude in jener Stadt.
Foto: Schlager
Ein Pfingstfest in Samaria