Hauskirche - 7. Sonntag der Osterzeit

Page 1

SONNTAG

Kirche bunt 21 / 2020

1. Lesung

Sie verharrten einmütig im Gebet Als Jesus in den Himmel aufgenommen worden war, kehrten die Apostel von dem Berg, der Ölberg genannt wird und nur einen Sabbatweg von Jerusalem entfernt ist, nach Jerusalem zurück. Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes,

Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn des Jakobus. Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern. Apg 1,12-14

Nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Aus dem Evangelium nach Johannes

2. Lesung

Standhaft in der Verfolgung Schwestern und Brüder! Freut euch, dass ihr Anteil an den Leiden Christi habt; denn so könnt ihr auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit voll Freude jubeln. Wenn ihr wegen des Namens Christi beschimpft werdet, seid ihr seligzupreisen; denn der Geist der Herrlichkeit, der Geist Gottes, ruht auf euch.

Wenn einer von euch leiden muss, soll es nicht deswegen sein, weil er ein Mörder oder ein Dieb ist, weil er Böses tut oder sich in fremde Angelegenheiten einmischt. Wenn er aber leidet, weil er Christ ist, dann soll er sich nicht schämen, sondern Gott darin verherrlichen. 1 Petr 4,13-16

Kurz erklärt Die ganze Osterzeit hindurch ist die 1. Lesung aus der Apostelgeschichte. Sie führt an die Anfänge der Kirche und zeigt exemplarisch, worin Kirche besteht. Als erstes Wesensmerkmal wird das einmütige Verharren im Gebet genannt. In der Aufzählung werden elf Apostel genannt – es fehlt Judas Iskariot. Zur Gemeinschaft gehören auch Frauen – vielleicht die Ehefrauen der Apostel, vielleicht auch jene Frauen, die Jesus schon früher folgten (vgl. Lk 8,2), insbesondere Maria, die Mutter Jesu. Die Anhänger Jesu werden in der 2. Lesung bereits Christen („Christianer“) genannt. Bei den „Leiden“, die sie ertragen, handelt es sich nicht um körperliche Gebrechen, sondern um Verfolgung und Strafe: Sie werden wie Mörder oder Diebe behandelt, wobei die „Leiden“ derer, die ihr Leben für Christus geben, nicht irdischer Gerechtigkeit geschuldet sind, sondern auf eine völlig neue Ethik verweisen, die auch das unschuldige Leiden beinhaltet und Gott verherrlicht. In den Versen,

die dem Lesungstext unmittelbar vorausgehen, ist die Rede von einer „Feuersglut, die zu eurer Prüfung über euch gekommen ist“. Christen suchen nicht das Leiden, aber sie verlieren darin nicht die Hoffnung, weil sie Gottes Geist erfüllt. Das Gebet, das Jesus im Evangelium spricht, führt zurück zum Ort des Abendmahls, in die Stunde vor seinem Leiden. Das ganze Kapitel 17 des Johannesevangeliums ist eine Bitte Jesu für sich und die Seinen an den Vater. Es zeigt auf, wozu Jesus gekommen ist: Jesus wird durch sein Leiden den Vater verherrlichen und so selbst verherrlicht werden. Die Jünger verstehen nur ansatzweise, was er ihnen offenbart. Wer er ist, was er ihnen gegeben hat, dafür werden ihnen erst nach dem Tod Jesu die Augen geöffnet. So sehr wir geneigt sind, das Leiden für den Glauben in eine längst vergangene Zeit zu versetzen, so dürfen wir nicht übersehen, dass es auch heute in vielen Teilen der Welt eine Realität für die Glaubenden ist.

Evangelium vom Sonntag In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sagte: Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht! Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. Das aber ist das ewige Leben: dass sie dich, den einzigen wahren Gott, erkennen und den du gesandt hast, Jesus Christus. Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. Jetzt verherrliche du mich, Vater, bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war! Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir und du hast sie mir gegeben und sie haben dein Wort bewahrt. Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. Denn die Worte, die du mir gabst, habe ich ihnen gegeben und sie haben sie angenommen. Sie haben wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast. Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt und ich komme zu dir. Joh 17,1-11a

Liturgie der Woche 24. Mai – 7. Sonntag der Osterzeit L1 Apg 1,12-14 A Ps 27,1.4.7-8 L2 1 Petr 4,13-16 Ev Joh 17,1-11a StB Woche 3 25. Mai L Apg 19,1-8 Ev Joh 16,29-33 26. Mai L Apg 20,17-27 Ev Joh 17,1-11a 27. Mai L Apg 20,28-38 Ev Joh 17,6a.11b-19 28. Mai L Apg 22,30; 23,6-11 Ev Joh 17,20-26 29. Mai L Apg 25,13-21 Ev Joh 21,1.15-19 30. Mai L Apg 28,16-20.30-31 Ev Joh 21,20-25 31. Mai – Pfingsten L1 Apg 2,1-11 A Ps 104,1-2.24-25. 29-30.31 u. 34 L2 1 Kor 12,3b-7.12-13 Ev Joh 20,19-23

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART

8


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Hauskirche - 7. Sonntag der Osterzeit by meinekirchenzeitung.at - Issuu