BOARDSPORT
ISSUE #069. FEB/MAR 2014. €5 IN WITH THE NEW… AW14/15 PREVIEWS: GOGGLES/OUTERWEAR/SNOWBOARDS/WETSUITS BACKCOUNTRY BUSINESS: WIE MAN EFFIZIENT DEN UMSATZ STEIGERT SKATE-FLATION: IST SKATE HARDWARE ZU GÜNSTIG?
E U R O P E A N S U R F / S K AT E / S N O W B U S I N E S S
BIG WIG INTERVIEW: RYAN HOLLIS VON MERVIN MANUFACTURING
PLUS! BRAND PROFILES: LOVE INC, OUTDOOR TECH, INDOSOLE, TRADESHOWS, NEWS UND VIELES MEHR …
US
HELLO #69
Editor Jojo Cook jojo@boardsportsource.com
Willkommen im Jahr 2014, wir wünschen allen Lesern ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.
Surf & French Editor Iker Aguirre iker@boardsportsource.com
Wie bereits im Vorwort der letzten Ausgabe angesprochen, weht ein frischer Wind in unserer Branche. Die Marken passen sich erfolgreich an die neuen Marktbedingungen an und sind reaktionsschneller und robuster geworden. Viele gehen auch mit mehr Bedacht zur Sache, wenn es um die Positionierung ihrer Produkte und den Start neuer Produktkategorien geht. Das ist gut, denn immerhin bietet der Markt weiterhin Chancen für neue Produktsegmente. Zu den Paradebeispielen zählen in 2014 vorgestellte Wintersportprodukte wie die Boots von Nikita, Damen-Outerwear von Apo, die ersten KinderSplitboards von Jones sowie der OuterwearRelaunch von Lib Tech und 686. An neuen Marken mangelt es auch nicht: In dieser Ausgabe sprechen wir mit Derek O’Neill über die neuen Labels Vissla Surf und das Brillenlabel D’Blanc Eyewear. Interessante Einblicke bietet auch das Big Wig Interview mit Ryan Hollis, CEO der vor Kurzem unabhängig gewordenen Boardschmiede Mervin Manufacturing.
Snowboard Editor Rémi Forsans remi@boardsportsource.com German Editor Stefan Dongus stefan@boardsportsource.com Design & Art Director Owen Tozer owen@boardsportsource.com Design & Production Roddy Bow production@boardsportsource.com Web Media Manager Denis Houillé denis@boardsportsource.com Digital Content Manager Harry Mitchell Thompson harry@boardsportsource.com Proofreaders Harry Mitchell Thompson, Insa Muth, Marie-Laure Ducos Contributors Harry Mitchell Thompson, Dirk Vogel, Michael Reinwald, Asier Zabarte, Luke Van Unen, Lucy Paltz, Gordon Way, Fabien Grisel, Yuri Kolobov, Franz Holler, Frank White, Joey Jorgensen, Alex Crowe, Luke Van Unen, Miriam Deller, Patrick Colton, Lucy Stephens, Carly Gough, Ross Robinson, Peter Warwick-Brown, Jade Persaud-Walters, Daisy Maddinson, Sam Grant, Clare McInerney, Tom Wilson-North, Peter Warwick-Brown, Anna Langer Advertising & Marketing clive@boardsportsource.com Germanic Markets Advertising kone@boardsportsource.com Accounts Manager accounts@boardsportsource.com To Subscribe www.boardsportsource.com subs@boardsportsource.com Publisher clive@boardsportsource.com Published by Extreme Sport Business 22 Friars Street, Sudbury Suffolk, CO10 2AA. UK Boardsport SOURCE is published bi-monthly © Extreme Sport Business All Rights Reserved
Wie gewohnt zeigen unsere Brand Profiles aufstrebende Marken auf dem Weg in den europäischen Markt. Rechtzeitig zur
Wintermessensaison haben wir auch eine Vorschau auf Snowboards, Outerwear, Goggles und Wetsuits für 2014/15. Als besonderes Extra bieten wir einen Ratgeber für Händler, die mit Produkten für das angesagte Backcountry-Segment punkten möchten. Außerdem beleuchten wir, passend zu den anstehenden Olympischen Winterspielen, die Zukunft im Snowboarding. Und unsere Serie von Interviews mit Frauen im Boardsport startet mit Donna Carpenter. Unsere Artikel zum Thema Preissetzung im Bereich Skate-Hardware sowie zur Rabattpraxis im Onlinehandel sollen zum Nachdenken anregen. Der Rideometer bietet eine Übersicht über die aktuelle Medienpräsenz von Marken und Fahrern und berücksichtigt auch Videos in der Analyse. Zum Abschluss bietet diese Ausgabe eine Vorschau auf wichtige Termine im Messekalender wie ISPO, Slide und Sport Achat, wo Händler all die neuen Produkte persönlich begutachten können. Also, es tut sich etwas da draußen und wir blicken mit Zuversicht in die Zukunft. Neues Jahr, neues Glück – und jede Menge neue Marken und Produkte. Da sollte für jeden etwas dabei sein. In diesem Sinne frohes Neues und viel Spaß, Eure SOURCE-Redaktion
CONTENT 15 NEWS
69 MEN’S OUTERWEAR PREVIEW
17 TRADE SHOW PREVIEWS
82 WOMEN’S OUTERWEAR PREVIEW
21 RETAILER PROFILE
90 DEREK O’NEILL VISSLA AND D’BLANC
23 SNOWBOARD PREVIEW
92 RIDE O’METER
29 SNOWBOARD PICTORIAL
95 BRAND PROFILE – INDOSOLE
41 SKATE PRICES
97 BRAND PROFILE – LOVE INC
43 SOCIAL MEDIA
99 BRAND PROFILE – OUTDOOR TECH
46 BIG WIG – LIB TECHNOLOGY
101 BACK COUNTRY
49 GOGGLE TRENDS
105 GREEN PAGE
52 GOGGLE PICTORIAL
106 NEW PRODUCTS
57 WETSUIT TRENDS
108 MARKET INTELLIGENCE
61 DIE ZUKUNFT DES SNOWBOARDING
120 EVENTS
65 DONNA CARPENTER INTERVIEW
122 ONE EYED MONSTER
ON THE COVER: Kyle Martin, Dragon Snow Marketing Manager. Photo by Abe Blair
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INDUSTRY NEWS
#69
UMSTRUKTURIERUNGEN BEI BILLABONG
SCHWEDENS PRÄSIDENT WÜRDIGT ZOUND INDUSTRIES
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung von Billabong bestätigte der Vorstandsvorsitzende Ian Pollard den neuen Geldgeber Centerbridge & Oaktree sowie Neil Fiske als neuen CEO. Die Marken der Gruppe wurden in zwei Lager gespalten: Zum einen die „Big Three“ – Billabong, RVCA und Element – und zum anderen die „aufstrebenden“ Marken. Weiterhin will sich das Unternehmen auf Produkte und Zusammenarbeit mit Händlern konzentrieren, wobei laut Fiske großes Verbesserungspotenzial in Sachen Einzelhandelsplanung, Einkauf und Warenbestandsmanagement besteht. Im Marketingbereich wird der „Integrated Marketing Calendar“ verbessert, der jeden Monat die zentralen Produkte und dazugehörigen Hintergrundstorys vorstellt und somit wichtige Orientierung für den Einkauf bietet. Weiteres Hauptaugenmerk ist der Bereich Customer Relationship Merchandising (CRM) – langfristige Kundenbeziehungspflege – und gezielte Ausrichtung auf Wünsche der Kunden in den Bereichen OnlineShopping und stationärer Einzelhandel. Durch geplante Änderungen in der Lieferkette sollen Einsparungen in Höhe von mehreren Dutzend Millionen Dollars erzielt werden. Widerspiegeln wird sich das in frischeren Produkten, weniger Rabattpreisen und einem deutlich höheren Cash Flow. Im Rahmen der Umstrukturierung soll eine weltweite Markenstruktur für die „Big Three“Marken zur Pflege der jeweiligen Markenidentitäten geschaffen werden.
Die schwedische Kopfhörermarke Zound Industries wurde als am schnellsten wachsendes schwedisches Unternehmen der letzten drei Jahre geehrt. Der Preis wird von der führenden schwedischen Wirtschaftszeitschrift DI (Dagens Industri) verliehen und würdigt Unternehmen, die profitables Wachstum erzielt und Jahr für Jahr neue Arbeitsplätze geschaffen haben. In den letzten drei Jahren ist der Umsatz von Zound Industries um fast 11.000% auf 322,9 Millionen Schwedische Kronen im Jahr 2012 gestiegen. Rund die Hälfte des Umsatzes wird von der Marke Urbanears erwirtschaftet.
POW INC. ÜBERNIMMT HOLDEN OUTERWEAR POW Inc., die Dachfirma von POW Gloves und Spacecraft Collective, hat im Dezember 2013 erfolgreich die Übernahme von Holden Outerwear abgewickelt. „Wir hatten im letzten Jahr diverse Möglichkeiten im Auge und Holden Outerwear entsprach unseren Kriterien zum Abrunden unseres Portfolios an authentischen und wiedererkennbaren Marken. Wir freuen uns, direkt mit den Gründern zusammenzuarbeiten und ihnen die organisatorische Unterstützung zu bieten, um in der Outdoorbekleidungsbranche konkurrenzfähig zu bleiben“, sagt Greg Danielson, CEO von POW. Der seit August 2011 als CEO von Holden fungierende Ben Pruess hat die Marke verlassen, während die beiden Mitbegründer von Holden, Mike LeBlanc und Scott Zergebel, sowie die Designerin Nikki Brush an Bord bleiben.
INHABER VON AMPLID STARTET NEUES WOLLBEKLEIDUNGS-LABEL Der Inhaber von Amplid, Peter Bauer, hat eine neue Marke namens Pally’Hi mit Fokus auf Bekleidung aus Merinowolle ins Leben gerufen. Pally’Hi richtet sich an Freunde von Merinowolle, die das Material gerne in anderen Styles als immer nur im „Bergsteiger-Look“ tragen wollen. Die erste Kollektion bietet eine solide Mischung aus Sommer- und Winterbekleidung und wird durchgehend aus Merinowolle mit Herkunftszertifikat der AWTA (Australian Wool Testing Authority) gefertigt.
BATALEON FEIERT SEINEN 11. GEBURTSTAG
Bei der kommenden Messe präsentiert Bataleon bereits seine elfte Kollektion. Den 10. Geburtstag hat das Label nicht gefeiert, weil sie eigentlich alles immer etwas anders machen. Oder feiern sie etwa erst jetzt, weil die 11 eine verrückte Zahl ist? Als Bataleon seine Triple Base Technologie auf den Markt brachte, wurden sie von vielen für verrückt erklärt. Heute sieht man das ein wenig anders. Nach der Rocker Revolution und all den anderen kreativen Ideen, die dann folgten, ist nun der klassische Camber zurück und 3D ist das Buzz Word überhaupt. Bataleon kombiniert diese beiden Features seit 2003 bei all seinen Boards. Solltest Du noch kein Board von Bataleon gefahren haben, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, dies zu tun. Auf 10 weitere Jahre.
NÄCHSTE SCHRITTE BEI QUIKSILVER Quiksilver hat einige wichtige Schritte im Rahmen des Plans zur Gewinnoptimierung abgeschlossen. Nach dem Verkauf von Mervin Manufacturing im November für $58 Millionen hat Quiksilver alle bestehenden Minderheitsanteile an seinen Beteiligungsunternehmen in Mexiko und Brasilien aufgekauft und in Europa Kreditmodalitäten in Höhe von ¤60 Millionen gesichert. Gleichzeitig laufen zurzeit die Vorbereitungen zur Ausgliederung weiterer, nicht zum Kern gehörender Geschäftsbereiche wie Surfdome, Hawk Designs, Moskova sowie das unter Lizenz laufende Geschäft mit Maui and Sons. Die Geschäftsführung konzentriert sich fortan auf den Ausbau der drei wichtigsten Marken der Gruppe, Quiksilver, Roxy und DC Shoes.
NITRO IM VERTRIEB VON ULTRA SPORT IN GROSSBRITANNIEN
Nitro Snowboards hat Ultra Sport zum neuen exklusiven Vertriebspartner für Großbritannien und Irland ernannt. Die Zusammenarbeit startet mit Auslieferung der Winterkollektion 2014/15 im Januar 2014, passend zum 25. Jubiläum von Nitro.
BACKCOUNTRY.COM ÜBERNIMMT DHD SURFBOARDS ERÖFFNEN BERGFREUNDE.DE SURFBOARDFABRIK IN PORTUGAL Die etablierte amerikanische Online-Shoppingplattform Backcountry. In der neuen Fabrik wird die APS 3000 eingesetzt, die gleiche Maschine wie im australischem Werk und ebenso die gleichen Surfboard-Rohlinge (von South Coast), Textilien und Werkzeuge, um die Qualität auf demselben Niveau zu halten. Durch die neue Fabrik haben Kunden und Teamfahrer in Europa, Australien und den USA die Möglichkeit, ihre eigenen Boards nach Wunsch zu gestalten.
com mit umfassenden Angeboten in den Bereichen Outdoor, Action Sports, Bike und Power Sports hat die auf den deutschsprachigen Raum spezialisierte Outdoor-Zubehör-Plattform Bergfreunde.de übernommen. Diese Transaktion bedeutet für Backcountry.com den ersten Schritt auf den internationalen Markt. 15
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MESSEN-VORSCHAU SLIDE 4.–6. FEBRUAR 2014 / TELFORD, GROSSBRITANNIEN / WWW.SLIDEUK.CO.UK Zum bereits vierten Mal in Folge findet die größte britische Wintersportmesse im Telford International Centre statt. Der Termin wurde aufgrund der britischen Schulferien um zwei Wochen vorverlegt und die Messe geht erneut mitten in der Woche über die Bühne – von Dienstag bis Donnerstag – was weniger Stress bezüglich der Abgabetermine für die Vorbestellungen der Händler bedeutet. Die Slide wird auch dieses Jahr komplett ausgebucht sein. Bereits vor Weihnachten waren 90% der Standflächen vergeben. Rund 250 Marken werden erwartet, mehr als ein Dutzend neuer Marken steht auf der Ausstellerliste, unter anderem Zeal Optics, Picture Organic Clothing, Misguided Fools und Lucky Bums. Für Händler in Großbritannien ist Slide die einzige Gelegenheit, eine derartige Vielzahl von Marken auf einen Schlag zu sehen – dementsprechend wird die Messe als Pflichttermin für Fachhändler gehandelt. Die Slide
Party am 4. Februar wird in diesem Jahr präsentiert von Bern und Pow und steht unter dem Motto „mexikanische Strandparty“ – es wird also heiß hergehen! Am 5. Februar präsentiert SIGB, Veranstalter der Slide, seine jährliche Hauptversammlung mit Podiumsdiskussion, bei der alle Besucher (nicht nur SIGB-Mitglieder) die Gelegenheit haben, aktuelle Themen rund um die Branche in Großbritannien zur Sprache zu bringen. Als Veranstaltungsort bietet Telford seinen Besuchern zahlreiche Vorteile, darunter Unterbringung in Hotels direkt im Messezentrum sowie gute Verkehrsanbindung über Autobahnen und den Bahnverkehr. Hinzu kommen kostenlose Shuttle-Busse vom Messezentrum zum Bahnhof für alle Besucher. Anmeldung für Branchenvertreter ab jetzt online unter www.eventdata.co.uk. Eintrittskarten für Besucher bietet www. ultrasporteu.com.
SPORT ACHAT 17.–19. MÄRZ 2014 / LYON, FRANKREICH / WWW.SPORTAIR.FR Sport Achat ist europaweit die zweitgrößte Wintersportmesse – direkt nach der ISPO – und zählt für die französische Branche seit Jahren zum Pflichtprogramm. Auch dieses Mal werden im Lyon Eurexpo Centre mehr als 650 Ski-, Snowboard- und Outerwearmarken vertreten sein. Im bereits zwölften Veranstaltungsjahr findet die Messe als Ergänzung der anderen Business-to-Business-Events von Sport Air statt, darunter ASAP (eine Bekleidungsmesse in Annecy), Snow Avant Premiere (ein Snowboard-Test für Händler) und Traces (Pisten-Test für Freeride- und Freetouring-Zubehör). Nach Teilnahme an diesen Testveranstaltungen kommen die Händler dann zur Sport Achat, um ihre Bestellungen für die kommende Saison zu schreiben. Im letzten Jahr waren 320 Aussteller und 650 Marken, darunter zahlreiche Neuzugänge, auf 18.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche vertreten. Im Laufe der Veranstaltung kamen 3.682 Besucher zur
Messe, rund 3% mehr als im Vorjahr. Bei Redaktionsschluss hatten die folgenden Snowboard-Hartwaremarken ihre Teilnahme bestätigt: Nitro, Ride, Nikita, Libtech, Dupraz, Nidecker, Yes, Jones, Flow, Apo, Electric, Smith, Deeluxe, Vans, Fox, Giro, Drake, Volcom, Oakley, Dakine und POC. Im Outerwear-Segment stellen folgende Marken aus: Bench, Nikita, Bonfire, Mons Royal, Patagonia, The North Face, Columbia, Norrona, Dolomite, Jack Wolfskin, Sun Valley, Helly Hansen, Millet, Eider, Fusalp, Brunotti und viele andere. Direkt im Anschluss an den letzten Messetag am Montag laden Gore-Tex und Sportair alle Händler und Marken zu einer gemeinsamen Abschlussparty ein. Inzwischen ist Sport Achat zum unersetzlichen Hilfsmittel für Händler geworden, um die richtigen Marken und Produkte für ihren Shop auszuwählen und mit relativ wenig Zeitaufwand einen guten Überblick der aktuellen Lage der Branche zu erhalten.
JACKET REQUIRED 5.–6. FEBRUAR 2014 / LONDON, GROSSBRITANNIEN / WWW.JACKET-REQUIRED.COM Nach vier erfolgreichen Veranstaltungen im Victoria House in Bloomsbury kehrt die Messe Jacket Required zu ihren Ursprüngen in East London zurück: Am Mittwoch von 10–17 Uhr und Donnerstag von 10–18 Uhr findet die Messe in der Old Truman Brewery statt. Es wurde eine neue Ausstellungsfläche hinzugefügt, die Platz für zusätzliche 50 Aussteller bieten wird. Bei der sechsten Ausgabe der Messe werden als Aussteller dabei sein Altamont, Deus ex machina, Dickies, Element, Herschel Supply Co, Lightning Bolt, Makia, Nixon, Carhartt, Poler, RVCA, Stance, Critical Slide Society und Wemoto. Eine aktuelle Liste der bestätigten Aussteller
gibt es unter www.jacket-required.com/brands. Als authentische und gut sortierte Messe für junge Herrenmode im Herzen Londons bietet Jacket Required einen guten Überblick über die britische und internationale Modeszene. Die Messe steht nur geladenen Gästen offen, also auf jeden Fall rechtzeitig anmelden. Durch die zentrale Lage ist die Messe leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß erreichbar; zu den Haltestellen in der Nähe zählen: Shoreditch High Street Station, Liverpool Street Station and Aldgate East Station und Old Street Station. Infos und Wegbeschreibung bietet www.rac.co.uk. 17
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ISPO VORSCHAU MÜNCHEN, 26.–29. JANUAR 2014 Die ISPO 2014 wurde um eine Woche auf den 26. Januar vorverlegt und findet nun erstmals als erste Wintersportmesse des Jahres noch vor der SIA in den USA statt. Die Messe verspricht, so erfolgreich zu werden wie die vergangene Winterausgabe, die 81.000 Fachbesucher aus 109 Ländern angezogen hatte, ein Anstieg von 4% im Vergleich zum Vorjahr. Auch dieses Mal sind Boardsportarten mit drei eigenen Ausstellungshallen ein zentraler Teil der ISPO. Im letzten Jahr kehrte die Quiksilver Group mit einem eindrucksvollen Stand als Aussteller zurück. Auch die anderen großen Marken werden wie jedes Jahr vertreten sein, denn die Messe gilt längst als Pflichttermin für Snowboarding und andere Wintersportarten. Den Ausstellerzahlen nach zu urteilen sind die Sportartikelbranche und der Actionsportbereich wirtschaftlich gesehen wieder stark, Grund genug für Händler, sich mit eigenen Augen von den neuesten Produkten zu überzeugen.
wollen. Zu den Ausstellern zählen Picture Organic Clothing, Teko, Monkee, Bleed, Entropy Völkl, Patagonia und Vaude. Im Scooter Village zeigen Aussteller dieses Jahr, dass Scooter-Fahren zur eigenständigen Sportart gereift ist, die Händler beachten sollten. Auf der Rampe finden vier Tage lang Contests statt, unter anderem mit Scooter-Weltmeister „Kota“ sowie Europameister Ryan McNamara. Zu den Ausstellern zählen Marken wie Grit, Crisp, Chilli, Razor, District, Eagle, Annaquda, Blazer, AO, Zinc und Micro. In der Longboard Embassy werden über 100 Marken vertreten sein, über 20% mehr als im letzten Jahr. Die Aussteller bieten vier Tage lang Europas größte Auswahl an Longboardmarken unter einem Dach. Zahlreiche Teamfahrer werden den Pumptrack skaten, während der deutsche Fotograf Gordon Timpen in einem Fotozelt die Messebesucher ablichtet. Zu den Marken in diesem Bereich zählen unter anderem Landyachtz, Arbor, Carver, Never Summer, Madrid Skateboards und Mike Jucker Hawaii.
Das ISPO Shop Summit in Halle A1 wird dieses Jahr abgelöst vom ISPO Action Sports Summit, bei dem Händler und Marken aus sämtlichen Actionsportarten angesprochen werden, nicht nur Neu dabei ist dieses Jahr das ISPO FREESKI SUMMIT in Halle A3. Snowboarding. Dort stehen auch die dazugehörigen Angebote Hier sollen Vertreter der Freeskibranche mit den Medien und Aktiven ISPO Academy, ISPO Beijing und ISPO Jobs im Mittelpunkt. Die zusammengeführt werden, um mit vereinten Kräften den Sport neu gestaltete Bar bietet genügend Platz für Meetings sowie den voranzubringen. Im Herzen der Halle A3 bietet das von Distillery traditionellen Weißwurst-Brunch Concepts & Creation Event am Mittwochmorgen. Besucher veranstaltete Summit den Marken Das ISPO Shop Summit in Halle A1 wird dieses Jahr des ISPO Action Sports Summit Gelegenheit, Produkte, Fotos und abgelöst vom ISPO Action Sports Summit, bei dem erhalten Zugang zu eigenen Infotexte zu präsentieren. Händler und Marken aus sämtlichen Actionsportarten Schließfächern, Aufladestationen für Laptops und Mobiltelefone, Gibbon präsentiert die erste angesprochen werden, nicht nur Snowboarding. kostenlosem W-LAN und jede Ausgabe der ISPO Slackline Menge Action-Sport-Magazine. Street Games unter Leitung von In der Mitte des Summits steht eine Bühne für Podiumsdiskussionen Mr. Slackline Andy Lewis aus den USA. Zu Ende jedes Messetages und Präsentationen zum Status Quo der Branche und den diversen wird ein Sieger unter den teilnehmenden „Slackline Gangs“ gekürt. im letzten Jahr neu gestarteten ISPO-Plattformen parat. Dazu Josè Die SUP Area von Paddle Expo zeigt erneut den Stand Up Paddle Moreno-Tapia Rivas, ISPO Action Sports Community Manager: „Wir Surfmarkt mit Marken wie Mistral, Bic Sport, SIC und NRS. haben das Konzept erweitert, um die gesamte Actionsportbranche anzusprechen. Unser Ziel besteht darin, eine umfassende Auswahl für Bei der Spacejunk-Ausstellung in Halle A2 stehen Kunstwerke Händler, Branchenvertreter sowie die Medien und Athleten zu bieten.“ von Künstlern aus den Bereichen Boardsport, Street Art und Surrealem Pop im Mittelpunkt, unter anderem Werke von Jon Fox Das Action Sports Summit steht im Mittelpunkt der diversen (Großbritannien), Didier Ra (Frankreich), Goin (Frankreich), Todd thematisch nach Sportarten gegliederten Plattformen, die ISPO im Schorr (USA), Nicolas Thomas (Frankreich), Nicolas Le Borgne letzten Jahr vorgestellt hat. So wird World Freeride Festival & Tailgate (Frankreich) sowie eine Kollektivausstellung von Tattoo-Künstlern. Alaska die zweite Ausgabe von TAILGATE MUNICH veranstalten. Vor Ort werden außerdem neue Kunstwerke gemalt und die THCDabei handelt es sich um eine Plattform für Freeride Snowboarding, Ausstellung präsentiert Marken, die wie Burton direkt mit Künstlern bei der Informationsveranstaltungen, Produkttests, tägliche Seminare zusammenarbeiten. Die Volcom-Miniramp eröffnet am Sonntag und zu Produkten und Trends sowie wissenschaftliche Informationen zu bietet jede Menge Action, unter anderem beim Best Trick Contest, Schnee- und Pistenbedingungen und Sicherheit im Backcountry auf sowie am Montag beim Wettkampf um ¤8000 Preisgeld mit 40 dem Programm stehen. Zu den bestätigten Marken beim TAILGATE geladenen Skatern. Am Dienstag zeigen beim ISPO Industry Contest MUNICH zählen K2, Voelkl, Libtech, Karakoram und Spark R&D. alle Aussteller und ihre Angestellten ihr Können. Anmeldung unter register@volcomeurope.com. Beim ISPO INSPIRE Projekt steht der verantwortliche Unternehmergeist von Brand for Goods sowie das Umweltbewusstsein Der wohl spektakulärste Event im Abendprogramm der letzten ISPO von GreenroomVoice im Mittelpunkt. Der Stand bietet Beispiele war der 686 „Lights Out“ Boxkampf. Dabei hatten alle Aktiven aus für verantwortliches Geschäftsgebaren in Bezug auf Umwelt und der Boardsportszene – Fahrer, Händler, Männer und Frauen – die Arbeitspersonal. Brands for Good stellt Projekte von Marken zum Gelegenheit, sich vor Publikum und mit echtem Schiedsrichter und Thema unternehmerische Verantwortung vor, darunter Billabong, Ansager im Boxring zu messen. Dieses Jahr findet der Wettkampf im Volcom, O’Neill, Indiana, Arc’teryx, The North Face und Patagonia. Backstage statt, mit Henry Jackson als Ansager und Bob Van Unnik GreenroomVoice präsentiert erfolgreiche Projekte von Marken, die (686 Teamfahrer) als Titelverteidiger. Wer dabei sein will, sollte schon bereits auf umweltbewusste Produktion setzen, und bietet Hilfsmittel mal trainieren. Noch ein Grund mehr, sich auf die ISPO zu freuen. Wir und Kommunikationsmöglichkeiten für Marken, die das noch tun sehen uns dort! 18
retailer profile
OUT OF BOUNDS Out of Bounds öffnete vor 25 Jahren als Snowboard Schule mit einem kleinen Shop. Nach dem Umzug nach Oberstdorf 2003 wurde die Verkaufsseite des Geschäfts weiter ausgebaut. Die Wintersportschule und der Shop von Sven Gittermann liegen günstig am Fuß der Nebelhorn-Seilbahn. Es gibt dort sogar eine Cafe-Bar, in der die Kunden sich stärken können, bevor es auf die Piste geht. Dieses Jahr hat Sven seinen Onlineshop gelauncht: www.outofbounds.de/onlineshop. Wie nutzt du Soziale Netzwerke, um deinen Shop zu promoten? Ich promote meinen Shop auf Facebook. Soziale Netzwerke sind sehr nützlich, sie transportieren jegliches Marketing, das ich machen möchte. Ich bleibe in Kontakt mit meinen Kunden, kann mit ihnen kommunizieren und erhalte Feedback. Welches Produkt war der Bestseller? Was funktioniert und was nicht? Meine Snowboards verkaufen sich gut. Die letzten paar Jahre waren zudem Freeride-Produkte sehr beliebt. Dadurch werden andere Produktkategorien möglicherweise etwas in den Hintergrund gedrängt, aber ich würde nicht sagen, dass sie deshalb nicht funktionieren. Welches ist die bestverkaufte Kategorie bei den Accessoires? Handgemachte Beanies sind immer sehr beliebt. Sie verkaufen sich konstant gut. Wie viel Prozent deiner Einnahmen stammen aus Onlineverkäufen im Verhältnis zum stationären Verkauf? Da ich erst vor Kurzem mit dem Onlineverkauf angefangen habe, gibt es noch keine Vergleichszahlen. Zurzeit generiert der Shop den meisten Turnover. Ob sich das in Zukunft ändert, sei dahingestellt. Meine persönliche Beratung ist für die Kunden immer sehr wichtig – sie wollen meine Meinung zu den Produkten hören, bevor sie eine Entscheidung treffen. Was sind die Vorteile eines Shops vor Ort im Vergleich zum reinen Onlineshop? Mit der Kombination aus Snowboardschule und Shop habe ich ein breites Angebot. Beide Geschäftszweige profitieren stark voneinander. Wie bereits erwähnt, ist persönlicher Service und Beratung nur im Verkauf vor Ort erhältlich. Die Reichweite meiner Website ist jedoch ebenfalls groß. Ich glaube, der Onlineshop wird stark an Bedeutung gewinnen. Wie ist die Wintersportszene in Deutschland? Riesig! Oberstdorf ist das größte Ski- und Snowboard-Resort im Land. Für Freeriding ist es ebenfalls berühmt. Meine Verkäufe bei Freeride-Produkten sind kontinuierlich gestiegen, seit die Szene an Beliebtheit zunimmt. . Was unterscheidet deinen Shop von der Konkurrenz? Mein Laden ist mehr als nur ein Shop. Er ist eine Schule und ein Ort, an dem
sich Freunde und Kunden treffen, unterhalten und wohlfühlen. Dieser soziale Aspekt ist beachtlich, er sorgt für einen guten Vibe rund um den Store. Wie zieht dein Cafe Kunden in den Laden? Die Kombination, dass der Kunde nicht nur einkauft, sondern dabei auch eine Tasse Kaffee genießen kann, gefällt den Leuten. Sie kommen rein, trinken Kaffee und sehen so zwangsläufig, was ich im Laden habe. Das unterscheidet meinen Laden von anderen und sorgt zusätzlich für eine entspannte Atmosphäre. Welche Trends siehst du kommen? Freeriding wird immer größer, vor allem hier in der Region. Ich erwarte für diese Produkte ansteigende Verkaufszahlen für die nächsten Jahre. Welchen Ratschlag gibst du anderen unabhängigen Retailern, die gegen große Ketten konkurieren? Am wichtigsten ist die persönliche und professionelle Beratung, um eine Beziehung zum Kunden aufzubauen, jedes Mal, wenn er den Laden betritt. Dagegen können die großen Ketten nicht konkurrieren und darauf müssen wir uns konzentrieren und besser werden. Welche vielversprechenden Brands willst du in Zukunft verkaufen? Ich habe angefangen, Produkte von Arc’teryx zu verkaufen, genau wie verschiedene Splitboards. Ich werde weiterhin Freeride-Produkte aufstocken, da ich hier gute Verkäufe erwarte. Womit ziehst du Kunden in deinen Laden? Ich gestatte den Kunden, meine Boards zu testen, damit sie zwischen diversen Brands und Shapes unterscheiden und vergleichen können. Sie bekommen das Produkt, das am besten zu ihnen passt. Die Cafe-Bar hilft dabei! Was war innerhalb der letzten 12 Monate die bestverkaufte Kategorie? Snowboardbekleidung und alle Arten von Freeride-Produkten. Welche Initiativen hast du für die Zukunft geplant? (Events, Signierstunden etc…) Wir hatten eine Video-Premierenparty und Snowboard-Testtage im Dezember. Im März wird es ein großes Freeride Event geben.
OUT OF BOUNDS, NEBELHORNSTR. 67, 87561 OBERSTDORF, GERMANY / WWW.OUTOFBOUNDS.DE / INFO@OUTOFBOUNDS.DE 21
photo: Head
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SNOWBOARD VORSCHAU 2014/15 Nach außen tun die meisten Boarder so, als mache die Technik bei den Boards nicht besonders viel aus. Fahrkönnen ist alles, oder?! Im stillen Kämmerlein wälzen sie aber bereits ab Sommer schon Kataloge und durchsuchen das Internet nach dem absoluten Killer-Board, das die Vollendung im Fahrgefühl bringen soll. Zurzeit ist der Markt übersättigt mit den verschiedensten Cambers, limitierten Auflagen, Quick-Strikes und Innovationen – wer hat da noch den Überblick? Eine willkommene Orientierungshilfe bietet unsere Snowboard-Vorschau für 2014/15 von Tom Wilson-North. WICHTIGE NEUE MODELLE Angesichts der aktuellen Wirtschaftslage schnallen viele Kunden den Gürtel enger und geben weniger Geld für Boards aus. Daher geht der Trend momentan zum Allround-Board für alle Lebenslagen. Eine der vielseitigsten Kategorien ist Backcountry Freestyle, wobei TwintipPowderboards eine lukrative Kategorie darstellen, die von den Marken aktiv vermarktet wird. Jones Snowboards gibt hier mit dem neuen Film „Higher“ den Ton an, der im Herbst erscheinen wird. „Für 2015 wollen Snowboarder ein Board, das alles kann und unter allen Bedingungen und Geländearten vom Backcountry bis in den Park abgeht. Wir entwerfen alle unsere Boards mit Augenmerk auf Vielseitigkeit. Wir bieten eine Reihe neuer, hochwertiger Freestyle-Boards, darunter ultraleichte Modelle in limitierter Auflage wie das preisgekrönte Aviator und Mountain Twin“, sagt Seth Lightcap, Global Marketing Manager von Jones. Ähnlich sieht das auch Dustin Morrell von Niche Snowboards: „Viele Leute wagen sich aus dem Park heraus und die All-Mountain-Szene gewinnt an Popularität, wobei die Fahrer nicht auf die Vielseitigkeit eines Freestyle-Boards verzichten wollen.“ Die Grenzen zwischen Freestyle/Freeride/Indoor-Anlage/Snow-Park
verschwimmen immer mehr, was sich auch auf die Board-Shapes auswirkt. Auf der ispo wollen wir unbedingt das Modell „Pillow Talk“ von Amplid abchecken – ein 156-Twin-Board mit schaufelförmigen Spitzen und breiter Mitte. In diesem Segment schickt Lib Tech das Travis Rice „Goldmember“-Board ins Rennen, das durch FirepowerVerarbeitung eines der leichtesten Boards auf dem Markt ist. Endeavor hat die „Clout“-Serie mit neuer 3D-Base, höherer Nose und Tail überarbeitet, während Whitegold mit dem „Proto XIV/V“-Modell ein schönes, kurzes Twin-Powder-Board bietet, das fast schon ein Skateboard für den Schnee ist. Never Summer setzt auf das „Rip Saw“ mit zusätzlichem Camber als optimales Big-Mountain-Board. Alle diese Boards haben etwas gemeinsam: Sie richten sich an fortgeschrittene Fahrer, die angesichts der schwindenden Teilnehmerzahlen momentan die Zukunft der Branche darstellen. Aber Vorsicht: Der Trend zu Powder-Twin-Boards könnte von kurzer Dauer sein. „Der Freestyle-Trend kommt langsam aber sicher wieder auf“, sagt Emilie Valade von Nikita. „Das zeichnet sich bereits stark in den USA ab, während Europa noch aufholt und aktuell im Richtung ‚Allround’ tendiert. Wir werden aber oft angesprochen auf weichere Boards mit 23
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„Anscheinend verschwimmen die Grenzen zwischen Freestyle und Freeride, was letztendlich hilft, Produkte zu entwickeln, die wirklich den Titel ‚All Mountain’ verdient haben.“ Marc Vitelli, Sims robuster Kantenhaftung, also eine Mischung aus Herumspielen und aggressivem Fahren in einem Brett.“ Das neue Freestyle-Board von Rough Snowboards namens „Young Guns“ ist in zwei Farbvarianten erhältlich. Signal hat mit dem Modell „Freedom Machine“ ein Board für alle Jib-Fans geschaffen, das steif zwischen den Bindungen aber weich um Nose und Tail ist.
PROGRESSIVES FREERIDING 2013/14 ging der Trend zum unbeschwerten Freeriding, 2014 wird die Sache etwas moderner. Nach eineinhalb Jahren Entwicklung stellt Völkl ein neues Freeride-Board namens „Alright“ vor, das durch Powder Tip und verkürzte Kanten auch super im Backcountry zu fahren ist. Dabei hat das Modell in Größe 167 die gleiche „Active Edge“ (Kante mit tatsächlichem Schneekontakt) wie Größe 140, deren Shape in der Mitte am breitesten ist. Arbor geht mit dem „Shreddy Krueger“ Freeride-Board in die Saison, das gutes Taper und bewährten System-Rocker bietet, während das Shape eine gute Mischung aus Rocket Nose und Swallow Tail darstellt. Als Innovation bietet Ride das sogenannte „SplitTail“ – ein normales Board lässt sich auf Swallow-Shape umschalten – im „Alter Ego“-Modell von Jake Blauvelt. Auch Noboards sind diese Saison ein Thema, unter anderem bei Jones sowie Burtons „Pile Driver“-Fishcut-Board. Bei Family Tree erwartet uns das Nicholas Mueller-Modell namens „Flight Attendant“ als Powder/Freeride-Board mit S-Rocker und Topsheet aus Recycling-Materialien. NEUE TECHNOLOGIEN Neue Boardkerne (Cores) gibt es nächste Saison zuhauf. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf weniger Gewicht und besserer Reaktionsfreudigkeit. Der neue PH Bounce Core von Apo klingt vielversprechend, Venture spart durch neue Aspen-Cores deutlich an Gewicht. Auch Roxy bietet durch ultraleichte Core-Technologie namens „Heart Cores“ mehr Leistung. Bei Bataleon werden alle Composite-Cores durch 100% Holzkerne ausgetauscht, und zwar in allen Preislagen. Endeavor verwendet als erste Marke die „Channel“-Technik von Burton. Flow bringt als Neuheit eine Boardkonstruktion namens Vectorply mit Einlagen aus Karbon/Fiberglas für bessere Haftung bei schön weichem Flex der Bretter. Auch die Sidewalls wurden weiterentwickelt: Rome und Endeavor setzen auf Elastomer für bessere Dämpfung und Haltbarkeit, Slash auf ultra-haltbare Sidewalls aus solider Birke. Whitegold verwendet beim bereits erwähnten „Proto XIV/V“-Modell Sidewalls aus Kork und Burton fertigt seine neuen Dual Guardrails mit einer ähnlichen Einspritztechnik wie seine Bindungen. Das Ergebnis sind ultra-robuste Sidewalls aus Polykarbonat, TPU und Gummi. GIB KANTE! Kanten und Sidecuts sind elementare Bestandteile jedes guten Shapes. Rossignol bietet hier nächste Saison einiges an Technik: „Verschiedene Radien bei den Sidecuts sind nicht gerade einer der herausragenden 24
Bereiche im Snowboarding“, beklagt Product Manager Arnaud Repa. „Unsere überarbeitete Radcut-Technik hat einen sehr kleinen SidecutRadius bis hin zur Brettmitte in Kombination mit einem größeren Radius zu Nose und Tail hin, was das Brett insgesamt vielseitiger macht und dem Fahrer sehr viel Kontrolle an den Kanten eröffnet.“ Zum Einsatz kommt Radcut bei den Modellen „Angus“ und „Justice“, kombiniert mit Magne-Traction 5S Kanten für optimale Kontrolle. Salomon bietet neue EQ1-Sidecuts in den Modellen „Sanchez“ und „Spark“, die super schnelles Bremsen ermöglichen und sich sonst eher wenig auf das Fahrverhalten auswirken. DAS ENDE DES SPLITBOARD-TRENDS? Splitboarding ist im Handel langsam aber sicher gewachsen, ungebremst von Unmengen an Imitaten und Billigware auf dem Markt. Bleibt die Frage, ob der Trend 2014 so richtig Gas gibt, oder eher wieder nach unten geht? Dazu Matt Patty von Arbor: „Splitboards bleiben weiterhin ein kleiner, aber wichtiger Bestandteil von Snowboarding. Aus Sicht der Händler bin ich mir nicht sicher, ob dieser Bereich jemals so richtig Fuß gefasst hat, was Stückzahlen angeht. Wir bemerken jedoch in der Szene ein Wachstum und bedienen diese Nachfrage sehr gerne.“ Insgesamt scheint das Interesse an Splitboarding derzeit zu steigen. Burton bietet weiterhin seine „Channel Split“-Boards und erweitert die Größenvarianten des Modells „Landlord“, während das ältere „Freebird“ aus dem Programm genommen wird und neue G3-Skins mit Branding von Family Tree hinzukommen. Neu bei Smokin’ ist das „Future Freeride“Splitboard, Venture bietet das neue, superkurze „Storm“-Modell in Größe 148 und 153 mit ultrabreiter Boardmitte. Seit diese Kategorie im Trend liegt, gibt Jones ganz klar den Ton an und setzt dieses Jahr neue Akzente mit Splitboards zu Einsteigerpreisen sowie Kindergrößen – eine Weltneuheit. Bislang hat der überdurchschnittlich hohe Preis dem Wachstum der Splitboards im Weg gestanden, also ist es begrüßenswert, dass Jones erschwingliche Modelle auf den Markt bringt. Lib Tech konzentriert sich weiterhin auf Premium-Bretter wie das „ Wingman“ und „Skunk Ape HP Split“ sowie ein Travis Rice Splitboard. Ebenfalls im Premium-Bereich befindet sich das „Thunderbolt Split“ von Nitro mit Core aus Koroyd. Interessante Technik bringen einige Skifirmen ins Spiel, die auf jahrelange Erfahrung im Ski-Touring-Bereich zurückgreifen können. Salomon hat ein vierteiliges Splitboard namens „Premiere“ mit dünnen Skis und einer
photo: Oakley
Wer als Händler zögert, im Premium-Bereich zuzuschlagen, wird sich über den Zuwachs in den mittleren Preislagen freuen: Slash bringt das neue, von Manual Diaz inspirierte Twin-Midline-Modell „Brainstorm“, während YES das „Basic“-Modell mit neuem Shape versehen hat. Neu im Programm von Nitro ist das „Brainstorm“-Modell inklusive Lowrider Camber und Powder Pods. Auch Salomon hat sein mittelpreisiges Angebot ausgebaut und bietet Boards mit extrem guter Preis-Leistung sowie aus dem Premium-Bereich übernommenen Technologien, guten Flex-Eigenschaften und robustem Fahrverhalten.
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NEUE CAMBERS Seit dem Siegeszug neuer Camber-Technologien vor einigen Jahren ist die Entwicklung im Rocker-Bereich wieder zum Stillstand gekommen und man besinnt sich überraschenderweise wieder auf traditionellen Camber. Das „PurePop“-Camber von Burton wurde mit flachen Segmenten um die Füße herum überarbeitet, die angenehm lockeres Fahrgefühl bieten. Das TT (Tomahawk Technology) Full-Camber von Lib Tech ist die Weiterentwicklung der beliebten C3-Serie. In der Fabrik in Lake Tahoe verarbeitet Smokin’ Snowboards ein neues Camber namens „Thrash Rocker“. Aber auch Hybrid-Camber und Reverse Camber haben einen festen Platz in der Branche. Imperium hat sein Double Rocker weiterentwickelt, während das „Mountain Division“-Board von Rome mit super Mischung aus Rocker, Flat und Camber eine neue FreerideGeheimwaffe werden könnte. VIELFALT BEI DEN GRAPHICS Einen einheitlichen Trend in Sachen Graphics gibt es in der kommenden Saison nicht. Die Marken holen sich ihre Inspiration aus den unterschiedlichsten Bereichen oder arbeiten direkt mit namhaften Künstlern zusammen. Uns gefallen die Graphics der oberen Schichten der Boards von Verdad, die eine robuste Mischung aus Fotos und rauen Formen bieten. Das „Expression“-Board von Nikita zeigt Graphics des isländischen Künstlers Sindri Már Sigfússon, bekannt durch seine Skateboardgraphics für Alien Workshop.
Zum Schluss noch ein Tipp, wie die ganze Branche deutlich umweltfreundlicher werden, noch dazu Geld sparen und Händlern weniger Grund für endlose Rabattaktionen geben kann: Umstellung auf einen Zyklus neuer Produkte nur alle zwei Jahre! Die Händler werden es den Marken danken, wenn sie nicht schon nach einem Jahr die Produkte um jeden Preis heraushauen müssen. Dupraz geht hier bereits mit gutem Beispiel voran. FAZIT Die Branche kann sich auf eine solide Saison freuen: Verbesserungen im Freeride-Bereich, Trend zum All-Mountain-Boarding bei Brettern im mittleren Preisbereich, sexy Technik bei den Cores und Sidecuts sowie hübsche Graphics. Und: „Anscheinend verschwimmen die Grenzen zwischen Freestyle und Freeride, was letztendlich hilft, Produkte zu entwickeln, die wirklich den Titel ‚All Mountain’ verdient haben“, sagt Sims Brand Manager Marc Vitelli. Weniger ausgeflippte Boards bedeuten auch weniger potenzielle Flops, also darf mit gutem Gewissen für die Saison 2014/15 vorbestellt werden.
Eindeutiger Sieger im Bereich Graphics im kommenden Jahr ist Lib Tech: Zur Feier des 20. Jubiläums von Jamie Lynn gibt es gleich fünf Pro-Modells mit handgemalten Graphics von Jamie. photo: Head
zusammenklappbaren Track-Lock Boardmitte entwickelt. Völkl bringt Innovationen beim Splitboard-Zubehör wie ein Climbing Skin mit VakuumKern und einen in vier Teile zusammenklappbaren Wanderstock, der dem „Compactor“ von Black Diamond Konkurrenz machen wird.
Im Freeride-Bereich geht man auf Nummer sicher: Jones und Arbor setzen auf Holzmuster, Dupraz auf Berge, während Venture auf naturverbundene Muster und Farben schwört. Für die Graphics des „Blunt“-Modells von Burton wurde eine Reihe von fiktiven Zeitungsartikeln verfasst, während die Graphics des „Déjà Vu“-Modells aus Stoffdrucken entstanden. Beim Easy Livin Danny Davis Modell arbeitete die Marke mit Künstler Martin Guitars zusammen, entstanden ist eine Mischung aus Fotografie und Comics. Eindeutiger Sieger im Bereich Graphics im kommenden Jahr ist Lib Tech: Zur Feier des 20. Jubiläums von Jamie Lynn gibt es gleich fünf ProModells mit handgemalten Graphics von Jamie. Das Modell „Half Cap“ ist einem seiner Pro-Models aus den Neunziger Jahren nachempfunden mit fast identischen Graphics, Verarbeitungsmerkmalen und Camber. Auch das Modell „Deflowered“ sowie ein Powder-Modell sollte man im Auge behalten – perfekt zum Fahren oder an die Wand hängen. ÖKO MIT VERANTWORTUNG Wie wir bereits wissen, kaufen Kunden gerne umweltfreundliche Produkte – aber: sie geben nicht so gern extra Geld dafür aus. Und wie umweltfreundlich ist Snowboarding überhaupt insgesamt? „Man muss sich das nicht schönreden“, sagt Shams von Stepchild. „Snowboarding und Skifahren sind wohl die am wenigsten umweltfreundlichen Sportarten der Welt. Unsere Branche ist für unglaublich viele Flüge, Helikopterausflüge, Autofahrten, abgetragene Berghänge, verdrängte Tierarten und Frachtwege verantwortlich! Wir sehen das keinesfalls naiv, tun aber unser Bestes, um den Schaden zu minimieren. Also stellen wir nicht in China her – einem der schlimmsten Umweltverschmutzer der Welt – und nutzen Holz mit FSC-Zertifikat. Einige unserer Bretter haben recycelte Sidewalls. Wir sind keine Hippies, aber hätten gern in Zukunft weiter Schnee im Winter statt Erderwärmung.“ Die Jungs von Goodboards gehen mit gutem Beispiel voran und sammeln im hiesigen Skigebiet Müll ein. Burton verschickt seine „Family Tree“-Boards in biologisch abbaubaren Kraft-Beuteln und Verdad stellt im Logistikbereich behinderte Mitarbeiter ein. 26
Bislang hat der überdurchschnittlich hohe Preis dem Wachstum der Splitboards im Weg gestanden, also ist es begrüßenswert, dass Jones erschwingliche Modelle auf den Markt bringt.
TREND AUF EINEN BLICK
1-POWDER TWINS 2-FULL CAMBER (MIT NEUEN IDEEN) 3-SEHR LEICHTE CORES 4-SPLITBOARDS ZU ATTRAKTIVEN PREISEN 5-NEUE TECHNOLOGIEN BEI DEN SIDECUTS
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SNOWBOARD PRODUCT PREVIEW 2014/15 TITLE: PICTORIAL
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PRODUCT: SNOWBOARDS SEASON: AW 2014/15
AMPLID MORNING GLORY / PILLOW TALK / STEREO
APO
ARBOR
BATALEON
ICONIC EERO / ICONIC SAGE / ICONIC SPENCER
AFRAME / WASTELAND / WHISKEY
AIROBIC / ETA / GOLIATH
BURTON
CAPITA
DC
ATTENDANT / TALENTSCOUT / TRICKPONY
DEFENDERS OF AWESOME / BLACK SNOWBOARD OF DEATH / HORRORSCOPE
MEDIA BLITZ / PLY / SUPERNATANT 29
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SNOWBOARD PRODUCT PREVIEW 2014/15 TITLE: PICTORIAL
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PRODUCT: SNOWBOARDS SEASON: AW 2014/15
DRAKE BATTLE / DF1 / TEAM
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DUPRAZ
ENDEAVOR
FANATIC
STD / X-LIGHT / SPILT
COLOUR / LIVE / NEW STANDARD
FTC / SNOWSURF / TWIN CBC
FLOW
GNU
GOODBOARDS
CANVAS / CHILL / WHITEOUT
ECO IMPOSSIBLE / FOREST BAILEY SPACE OUT / LADIES CHOICE
APIKAL / CAPRA / WOODEN
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SNOWBOARD PRODUCT PREVIEW 2014/15 TITLE: PICTORIAL
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PRODUCT: SNOWBOARDS SEASON: AW 2014/15
HEAD FORCE / SHINE / EVIL
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IMPERIUM
JONES
K2
CLASSIC / FATALE / MADNESS
EXPLORER / POWDERSURFER / ULTRAAVIATOR
HAPPY HOUR / WOWPOW / WWW
LIB TECH
LIGHT
LOBSTER
TRAVIS RICE GOLD MEMBER / JAMIE LYNN PHOENIX / SKATE BANANA
JOY / TROOPER / VICE
JIBBOARD / NOSEJOB / YOUTHBOARD
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SNOWBOARD PRODUCT PREVIEW 2014/15 TITLE: PICTORIAL
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PRODUCT: SNOWBOARDS CARBONIUM SERIES
US PAT. NO.7798514
SEASON: AW 2014/15
NEVER SUMMER RIPSAW / SNOW TROOPER / THE CHAIRMAN
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NICHE
NIDECKER
NIKITA
KNEW / MINX / THEME
ESCAPE / LIVIN’ THE DREAM / MEGALIGHT
CHICKITA / EXPRESSION / SIDEWAYS SISTA
NITRO
PALMER
RIDE
ADDICT / BADSEED / GLORYSTOMPER
CROWN / HONEYCOMB / HONEYCOMB PRO
ALTER EGO / BERZERKER / BUCKUP
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SNOWBOARD PRODUCT PREVIEW 2014/15 TITLE: PICTORIAL
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PRODUCT: SNOWBOARDS SEASON: AW 2014/15
ROME GANG PLANK / LO FI RKR / MOUNTAIN DIVISION
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ROSSIGNOL
ROUGH
ROXY
ANGUS / JUSTICE / XV SPLIT
POWDERSKATE / SIGNATURE / YOUNGUN
SUGAR BANANA WATERCOLOR / RADIANCE / TORAH BRIGHT
SALOMON
SIGNAL
SLASH
DERBY / SPLIT / PREMIERE
DISRUPTOR / JAKE FREEDOM MACHINE / TROUBADOUR
ATV / BRAINSTORM / HAPPYPLACE
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SNOWBOARD PRODUCT PREVIEW 2014/15 TITLE: PICTORIAL
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PRODUCT: SNOWBOARDS SEASON: AW 2014/15
SMOKIN SUPERPARK / FAWESYMMETRICAL / POWWOW SPLIT
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STEPCHILD
TECHNINE
VERDAD
DIRTYBAG / LIZZARD&POSSUM / STEREOTYPE
ELEMENTPRO / LM PRO / THOMSON PRO
CLOCKWORK / SNOWVATO / FLYING ACE
VOLKL
WHITE GOLD
YES
ALRIGHT / DISTURBIA / UNTRAC
NORTH / FLYER / SHAKA
GREATS / PYL / STANDARD
industry analysis
WIRD SKATEBOARD-HARTWARE ZU BILLIG VERKAUFT? Während alle Produkte von Tag zu Tag teurer werden, bleibt der Preis für Skateboard-Hartware immer gleich. Schießt sich die Branche damit ein Eigentor? Bericht von Dirk Vogel.
Als ich im Jahr 1988 mein erstes Pro-Board bei Sport Gerich in Wiesbaden kaufte, kostete das Teil gestandene 320 DM, was heute rund ¤350 entspricht. Heutzutage kostet ein durchschnittliches Marken-Deck im Skateshop rund ¤60 (inklusive gratis Grip), ein Satz Achsen €60, Rollen ¤30 und Schrauben und Kugellager zusammen noch mal ¤30. Also kostet ein komplettes Set-Up in Europa heutzutage etwa halb so viel wie 1988. Wer eine Ausgabe von Thrasher von 1988 aufschlägt, findet nach Kundenwunsch zusammengestellte Komplettboards im Versandhandel für $99,99. Das entspricht heute – bei einer Inflationsrate von 97,4% – rund $197,40! Und in den USA gibt es gute Komplettboards zurzeit ab $84,99. (Zum Vergleich: Vans Hi-Tops kosteten früher $34,99 und heute $60,00, also haben andere Kategorien die Preise doch angepasst.) Wir diskutierten die Preisentwicklung im Hartware-Bereich mit zwei der erfahrensten Großhändler in Europa. Wie sich herausstellt, ist die ganze Sache doch etwas komplizierter, als sie auf den ersten Blick erscheinen mag. Grund Nr.1: China, China, China In den Achtziger Jahren wurden fast 100% aller Skateboardprodukte in den USA produziert – das kostete entsprechend. Auch 1999 stellten Firmen in Kalifornien noch jeden Monat 100.000 Decks und 500.000 Rollen her. Nur zwei Jahre später begann die Auslagerung der Produktion ins Billigland China, was bis heute niedrigere Produktionskosten und höhere Gewinnspannen bringt. Dazu Jörg Ludewig von Urban Supplies: „Wenn man die Inflation berücksichtigt, kosten Decks heute locker die Hälfte davon, was Skater in den Achtzigern zahlen mussten. Bestimmt weniger. Zu verdanken ist das der Akzeptanz von in China hergestellten Produkten.“ Vertriebe fangen Preisunterschiede durch niedrigere Gewinnspannen ab. Während der Zahlenwert der Preise sich trotz Inflation nicht verändert hat, mussten die Großhändler niedrigere Gewinnspannen in Kauf nehmen, um konkurrenzfähig zu bleiben (vor allem bei den Decks). Dazu Chris Allen von Shiner in Großbritannien: „Shops in den USA verkaufen mit niedrigerer Spanne als die in Europa. Um gegen Direktbestellungen der Kunden in den USA konkurrieren zu können, mussten Vertriebe in Europa mit niedrigeren
photo: Dwindle
Die folgende Frage beschäftigt zurzeit die Skateboard-Foren im Internet: Wird Skateboard-Hartware heutzutage im Handel zu billig angeboten? Seit fast zehn Jahren sind die Preise für Decks, Achsen und Rollen nahezu unverändert. Gleichzeitig ist so ziemlich alles andere teurer geworden, vor allem Strom, Lebensmittel und Benzin. Berücksichtigt man dann auch noch die Inflationsrate – ¤100 im Jahr 2000 sind heute ungefähr ¤138 (EU Konsumentenpreisindex) – drängt sich die Frage auf: Wie lange kann das noch weitergehen? Gewinnspannen auskommen.“ Das Geschäft mit Hartware kann hart sein, sagt auch Jörg Ludewig: „Tatsache ist, dass die Gewinnspanne bei der Hartware nicht immer die beste ist. Und die Auswahl ist im Vergleich so vielfältig, dass der durchschnittliche Laden nur kaum die Hälfte der Produkte im Shop zeigen kann. Also ist das Inventarrisiko deutlich höher und lässt sich auch nicht immer durch höhere Gewinnspannen für die Händler ausgleichen.“ Decks waren im Jahr 2000 sogar noch teurer. Wie Chris von Shiner bemerkt: „Der Preis für Decks ist gleich geblieben – oder in den letzten 15 Jahren sogar gefallen. Zur Jahrtausendwende kosteten Decks noch £60/ ¤70.“ Härtere Tricks und häufiger Nachschub. Zwar mag ein Komplettboard 1988 doppelt so viel gekostet haben, aber es hielt auch doppelt so lange. Halfpipe und anfängliches Streetskaten – meistens auf Rampen – bedeutete weniger Verschleiß als die Street-Stunts von heute. Hierzu Jörg Ludewig: „Skateboarding war damals anders, die Decks hielten länger. Wenn man bedenkt, wie viele Decks ein guter Skater heute im Jahr verschleißt, gibt er weit mehr aus als Skater in den Achtzigern. Die Produkte werden deutlich härter rangenommen als damals.“ Shop-Decks verderben das Geschäft. Zurzeit machen Shop-Decks zu ¤29,99 in manchen Gegenden über 50% des Markts für Decks aus. Daher müssen Markenhersteller vorsichtig bei der Preissetzung sein, um keine Kunden zu vergraulen. „Und man muss konkurrenzfähig gegenüber dem Preis für Shopboards sein. Das erklärt auch die niedrigeren Rollenpreise“, sagt Chris Allen. Preis und Wert sind zwei paar Schuhe. Wie das berühmte chinesische Sprichwort besagt: Nur ein Narr verwechselt Preis mit Wert. Das gilt auch für Skateboard-Hartware, betont Jörg Ludewig: „Leider ist Skateboarding noch zu 90% Marketing, also ist das Billigste nicht immer am schlechtesten oder das Teuerste am besten. Man kann viel Müll für zu viel Geld kaufen, selbst wenn es als günstig gilt, oder man kann Top-Produkte preiswert bekommen, auch wenn sie als teuer gelten. Ein billiges China-Deck für ¤30 ist Abzocke, aber ein aktuelles Technik-Deck für ¤70 ist günstig.“
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market insight
SOCIAL MEDIA DIE BESTE FREUNDIN EINER FRAU Trotz all der Herausforderungen, die der Markt für Frauen zu bestehen hat, werden wir ständig ermahnt, die Frauen als wichtige Zielgruppe zu berücksichtigen. Diese Reportage stellt die grundlegenden Fakten zusammen, die jeder Brand über Social Media und frauenspezifisches Marketing wissen sollte.
KINDER DER DIGITALEN REVOLUTION Die Bedeutung des digitalen Marketings hat sich mit wachsenden und veränderten Geschäftsmodellen verlagert. Durch das Internet und die ständig zunehmenden multimedialen Gadgets bieten sich den Firmen immer mehr Möglichkeiten, mit ihren Kunden in Kontakt zu treten. Ein Marketingtool im Onlinebereich, das großen Einfluss auf die Kundenbindung hat, sind soziale Netzwerke. Mit einer Reichweite von 40% bei sieben Milliarden Menschen ist dort die größte Zielgruppe überhaupt. In der wechselhaften Online-Landschaft ist der Erfolg jedoch noch lange nicht garantiert. Effektives Marketing ist eben mehr als nur ab und zu ein Instagramm-Foto hochzuladen oder den üblichen Tweet zu versenden. „Durch Social Media wird eine eher sprunghafte Zielgruppe angesprochen und wir müssen uns ihre Besonderheiten bewusst machen. Anders als bei einem Newsletter-Abonnenten oder einem wiederkehrenden Kunden (online oder offline) steht die Social Media Fan Base nicht wirklich hinter dem Brand“, meint Theo Caget, Web und Social Media Koordinator bei Billabong. „Solange man sich das vor Augen hält, ist klar, dass man immer nach neuen Trends, neuen Plattformen und neuen Arten der Kommunikation Ausschau halten muss, denn keine der bestehenden Plattformen wird ewig existieren. MySpace ist ein Beispiel dafür, was passieren (oder schiefgehen) kann. Es ist wichtig, den richtigen Zeitpunkt abzupassen.” „Vergesst Indien, China oder das Internet. Wirtschaftliches Wachstum wird durch die Frauen vorangetrieben.” The Economist Viele Brands handeln seit jeher nach der verbreiteten Meinung: „Halte dich an die Männer, dann folgen die Frauen automatisch.” Forschungen
in Bezug auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede haben jedoch gezeigt, dass es für Brands enorm wichtig ist, die psychologischen Unterschiede im Einkaufsverhalten von Männern und Frauen zu kennen, um eine Verbindung herzustellen. Obwohl sich Brands bereits seit 1960 in der Werbung explizit an Frauen wenden, fühlen sich 91% der Frauen von den Werbern unverstanden (Nielsen). Was bei Männern funktioniert, funktioniert eben nicht zwangsläufig auch bei Frauen – eher im Gegenteil. Heutzutage sind Frauen diejenigen, die Entscheidungen treffen. Sie sind für 66% der globalen Ausgaben verantwortlich. 2009 waren es nur 27%, das sind 8% Zuwachs pro Jahr. Mit dieser Info im Hinterkopf steht geschlechtsspezifisches Wachstum bei Regierung und Wirtschaft ganz vorn auf dem Plan, um die strauchelnde Wirtschaftslage wieder anzukurbeln. Es geht dabei nicht um Männer gegen Frauen, sondern um die Bedürfnisbefriedigung eines aufstrebenden Marktes. Wenn man die Kaufkraft der Frauen im globalen Markt bedenkt, wäre es schlecht fürs Geschäft, das Potenzial zu ignorieren, das weibliche Kunden für unsere Branche bedeuten. Neueste Studien der Snowsports Industries America haben ergeben, dass Frauen im Jahr 2012/13 eine Milliarde Dollar für Wintersportartikel ausgegeben haben. In Bezug auf die Wiederbelebung des Marktes lautet die Frage also nicht ob, sondern wie man die Frauen berücksichtigen kann. Wir haben mit führenden Marketingteams der Branche gesprochen, um herauszufinden, wie geschlechtsspezifisches Marketing aussieht. Ihre Expertenmeinung hat uns dabei geholfen, fünf Kernfragen aufzustellen, die entscheidend sind, wenn eine Firma Social Media effektiv für beide Geschlechter einsetzen will.
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market insight
Wenn es um Kommunikation in sozialen Netzwerken geht, nutzen Frauen diese zu 71% im Vergleich zu Männern mit 62%. Sie verbringen im Schnitt 30% mehr Zeit auf Seiten von sozialen Netzwerken.
1. WAS WOLLEN DIE FRAUEN? “Hast du ein paar Minuten Zeit!? Frauen wollen nämlich alles,” meint Carla Murphy, Brand Direktorin bei Nikita. “Und heutzutage bekommen sie das auch von den Brands, die sie für sich entdecken. Brands, die sich einem breiteren Themenfeld öffnen, als dem, das sie selbst betrifft, können hier punkten. Brands, die sich weniger um sich selbst drehen, die informieren, aber nicht bevormunden, die teilen, aber nicht monopolisieren und die vor allem einen Mehrwert bieten, der es wert ist, weitergetragen zu werden.” 2. NUTZE ICH DIE RICHTIGEN KONTAKTE? MOMENT. HABEN WIR ÜBERHAUPT KONTAKT? Wenn es um Kommunikation in sozialen Netzwerken geht, nutzen Frauen diese zu 71% im Vergleich zu Männern mit 62%. Sie verbringen im Schnitt 30% mehr Zeit auf Seiten von sozialen Netzwerken. „Durch soziale Netzwerke entsteht ein unmittelbarer Kundenkontakt. Unser Bestreben ist hier, einen sinnvollen Mehrwert zu liefern, wir wollen offen sein und Ideen austauschen”, erklärt Murphy von Nikita. „Somit schaffen wir ein gegenseitiges Engagement und vermarkten nicht nur einen Brand. Wenn dadurch die Loyalität zur Marke gestärkt wird, umso besser. Aber wir sehen es eher als Beziehungsaufbau und möchten langlebige Gründe für diese Verbindung schaffen.” 3. WAS SIND DIE BEDÜRFNISSE MEINER DIVERSEN ZIELGRUPPEN? UND WIE KANN ICH DIESE BEDIENEN? Die Ära der sozialen Netzwerke hat die Art und Weise, wie wir miteinander kommunizieren, neu geprägt. Aber es bleiben ein paar grundlegende Unterschiede im Konversationsverhalten von Männern und Frauen bestehen. Für Männer geht es vor allem darum, eine konkrete Auskunft zu bekommen, während Frauen soziale Netzwerke eher als Mittel für soziale Kontakte und Beziehungspflege nutzen. „Frauen interagieren genauso viel, wenn nicht sogar mehr als Männer. Vielleicht liegt es daran, dass wir unsere Plattform nach Geschlechtern getrennt haben (Männer und Frauen haben jeweils einen eigenen Channel). Wir haben uns viel Mühe gegeben, speziellen Content für die jeweilige Zielgruppe zusammenzustellen. Somit verbessern wir die Beziehung zu unseren Fans”, erklärt Caget von Billabong. „Frauen scheint es wichtiger zu sein, Feedback geben zu können und sich über die Produkte auszutauschen – wobei wir bei technischen Produkten auch gutes Feedback und Interaktion von Männern bekommen.” 4. GIBT ES EIN PATENTREZEPT FÜR ALLE? Nein. Es ist wichtig, herauszufinden, auf welches soziale Netzwerk die Kunden am besten reagieren. Frauen mögen clevere mobile Apps, bei denen sie sich mit anspruchsvollen Medien beschäftigen können. Facebook, Twitter und der Newcomer Pinterest haben den größten Zugriff von Frauen. Von den 1,5 Milliarden Facebook Usern sind 53% weiblich, Pinterest nutzen fünf Mal mehr Frauen als Männer. LinkedIn, YouTube und Google+ hingegen ziehen eher männliche User an.
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„Als wir unsere Social Media Plattformen genauer unter die Lupe genommen haben, stellten wir fest, dass die Frauen hier sehr präsent und stark engagiert sind. Das hatten wir so nicht unbedingt erwartet, da wir einen Actionsport Background haben, der üblicherweise eher die Männer fasziniert“, erzählt uns Katrin Mayr, Interactive Marketing Managerin bei Vans & Reef. „Als wir diesen Split zwischen männlicher und weiblicher Zielgruppe festgestellt haben, die sich durch alle Altersklassen zieht, hat uns das dazu bewogen, unser Marketing zielgruppengerecht zuzuschneiden und spezielle Plattformen für Frauen bereitzustellen, wie den Vangirls Blog oder den @vansgirls Twitter Account.“ Es ist außerdem entscheidend, die Unterschiede bezüglich Alter und Herkunft zu kennen. Ein Drittel der Frauen im Alter zwischen 18 und 24 checkt morgens als erstes Facebook. Frauen unter 40 und Frauen, die Vollzeit arbeiten, checken eher ihr Smartphone, während Frauen über 40 und Frauen, die von zu Hause aus arbeiten, eher ihren Computer anwerfen. 5. SCHAFFE ICH DIE RICHTIGE BRAND EXPERIENCE? Mit der richtigen Brand Experience ist im Großen und Ganzen der Content gemeint. „Frauen erwarten hier definitiv eine Story rund um das Produkt. Das ist genau das, was wir durch Social Media bereitstellen und teilen (Lookbook, Collection Videos, Storys und Tagebücher der Sportler, Alltägliches usw.). Frauen reagieren viel eher auf diese Storys und teilen die Inhalte, als wenn wir einfach eine Kollektion ohne Hintergrundinformationen rausbringen“, erklärt Caget. Bei Frauen funktionieren stereotypische Kampagnen nicht. Wenn sie ein Produkt kaufen, gehen sie nicht danach, ob es pink ist. Sie wollen Informationen und etwas darüber erfahren, wie Features und Preis, Funktionalität, Größe und Gewicht. Es muss sie inspirieren, ergreifen, eine Bedeutung haben, ihre angeborene Fähigkeit zu Interaktion und Multitasking ansprechen. „Vans ist ein sehr visueller Brand, das Marketing für Männer und Frauen unterscheidet sich durch die Bildsprache”, beschreibt Mayr. „Im Laufe der Zeit haben wir festgestellt, dass Frauen eher auf frauentypische Symbolik reagieren, wie bestimmte Styles, Prints, Silhouetten und sich dann eher auf die Marke einlassen.“ Frauen empfehlen einen Brand eher durch ein soziales Netzwerk weiter, wenn sie persönlich damit eine gute Erfahrung gemacht haben. „Nikita ist es wichtig, nah am Kunden zu sein. Wir hören und teilen gern ihr Feedback, ihre Meinungen und Kommentare. So können wir direkt darauf reagieren, sie zur Teilnahme ermutigen und ihnen zeigen, dass sie mehr als nur Konsumenten sind. Sie sind ein Teil des Brands. Wir wollen Social Media dazu nutzen, Storys und Ideen einer Community zu teilen und damit nicht einfach nur den Brand vermarkten und Verkaufszahlen erhöhen. Unser Ziel ist es, zur Social Sphere in Bezug auf Inhalt, Ideen, Inspiration usw. so viel wie möglich beizutragen, ohne uns bei unseren Fans oder Kunden zu bedienen.” So, da hätten wir es also - den richtigen Medienkanal auswählen, den richtigen Content zusammenstellen und eine gute Experience schaffen, das sind die wichtigen Schritte, um die Frauen für sich zu gewinnen.
big wig interview
RYAN HOLLIS MERVIN MFG Seit November 2013 befindet sich die amerikanische Firma Mervin Manufacturing, Dachfirma von Lib Tech, Gnu und Roxy Snowboards, in neuem Besitz nach Wechsel von Quiksilver zur Kapitalgesellschaft Altamont. Die SOURCE sprach mit dem CEO von Mervin, Ryan Hollis, über die internen Veränderungen und die aktuelle Lage der Snowboardbranche. Interview von Remi Forsans
Ryan Hollis begann seine Karriere im Jahr 1988 mit einem Praktikum bei Quiksilver, als die Marke noch ein relatives kleines Office in Costa Mesa hatte. Einige Jahre lang festigte er seine Grundkenntnisse in den Bereichen Verkauf und Marketing. Dann wurde er nach China versetzt, wo er drei Jahre lang an einem Gemeinschaftsprojekt arbeitete, um die Marken Quiksilver, Roxy und DC in China und Hongkong auf den Markt zu bringen. Nach seiner Rückkehr nach Kalifornien arbeitete er mit Bob McKnight im Corporate Team zusammen und ging 2009 nach Seattle, wo er eine Infrastruktur für skalierbares Wachstum bei Mervin Manufacturing einrichtete. Im Oktober 2013 brachte der Verkauf von Mervin an Altamont Partners eine spannende Chance und nun gestaltet Hollis mit großen Schritten die Zukunft von Mervin Manufacturing.
Uns war klar, dass die Leute von Altamont ideale Partner sein würden, um Mervin beim Ausbau der Geschäfte in aller Welt zu helfen.
Mit welcher Denkweise gehen Altamont Capital Partners in den Boardsport? Altamont hat die Action-Sport-Branche seit Jahren beobachtet. Nachdem das Unternehmen kürzlich Dakine von Billabong übernommen hat, behielt sie die Boardsportbranche scharf im Auge.
Wie läuft nun die Zusammenarbeit mit der Quiksilver Group, vor allem mit Roxy? Mervin übernimmt weiterhin das Design und den Verkauf von Roxy Snowboards, Bindungen und Skateboards über eine Lizenzvereinbarung mit Quiksilver. Die Zusammenarbeit mit Roxy
Wie sieht die Strategie der Gruppe zu den Marken Lib Tech, Gnu und Bent Metal aus? Wir werden weiterhin in die Technologie investieren. Innovation ist seit Gründung von Mervin vor 30 Jahren der Grundstein der Firma. Wir werden unsere Marken weiter pflegen und unverwechselbare Produkte und Marketingkampagnen entwickeln. Für 2014/15 konzentrieren wir uns auf die Entwicklung der unglaublichen Outerwear-Kollektion von Lib Tech und werden in den folgenden Jahren weitere neue Kategorien vorstellen. Wir leben diese Sportarten und wollen Produkte bieten, um sie noch besser zu machen.
„Für 2014/15 konzentrieren wir uns auf die Entwicklung der unglaublichen Outerwear-Kollektion von Lib Tech und werden in den folgenden Jahren weitere neue Kategorien vorstellen. Wir leben diese Sportarten und wollen Produkte bieten, um sie noch besser zu machen.“ 46
big wig interview
„Wir bei Mervin konzentrieren uns auf den Aufbau von Events, die deutlich teilnehmerfreundlicher sind. Wir wollen Kids auf die Piste bringen, damit sie einen Tag lang Spaß am Fahren haben und Preise gewinnen können. Bald starten wir eine Reihe von Events in Europa, die genau das bieten werden... direkt am Berg neue Teilnehmer zu begeistern.“
wird ähnlich wie bisher laufen. Mervin entwickelt und fertigt die Snowboards in unserer Fabrik in Sequim, Bundesstaat Washington. Wird die Fabrik in Sequim dafür erweitert? Wir bemühen uns stets um die Verbesserung unserer Fabrik und Prozesse in Sequim. Das Herzstück der revolutionären, branchenführenden Board-Innovationen von Mervin ist unsere Near Canada Fabrik, die eine neue Idee innerhalb eines Tages in einen Prototyp umsetzen kann. Von Anfang an legten die Mitbegründer von Mervin, Mike Olson und Pete Saari, großen Wert auf nachhaltige Herstellungsmethoden, fortschrittlichste Prozesse und Materialien sowie ein gesundes Arbeitsumfeld. Wie seht ihr die Zukunft im Snowboarding – als Branche und als Lifestyle und Sport? Snowboarding steckt noch in den Kinderschuhen. Die Produkte werden immer noch besser und erleichtern das Fahren und bringen Fahrern aller Leistungsklassen mehr Spaß. Die Athleten erweitern immerzu die Grenzen und es ist spannend, dabei zuzuschauen. Wir freuen uns darauf, zu sehen, wo Snowboarding in den nächsten fünf bis zehn Jahren sein wird und wollen an vorderster Front mitmischen, indem wir neue Produkte entwickeln und Fahrer unterstützen, die eine erfrischende Perspektive in den Sport bringen. Wie steht ihr zum steigenden Durchschnittsalter der Teilnehmer? Wie bringt man neue Fahrer aufs Brett? Snowboarding ist nach wie vor ein relativ neuer Sport mit viel Raum für Wachstum. Traditionell richtet sich Snowboarding an ein junges Teilnehmerfeld, aber zurzeit steigt das Durchschnittsalter, da die erste Generation erwachsen wird. Und diese Generation hat mittlerweile Kinder, die ebenfalls Snowboarden lernen und ihrerseits irgendwann auch künftige Generationen inspirieren werden. Sollte man Bedenken haben, wenn eine alternde Generation waghalsigen Betätigungen nachgeht? Snowboarding ist immer so waghalsig wie man selbst will. Ob man sich auf riesige Kicker schmeißt oder nur eine Powderabfahrt genießt, jeder kann seinen Spaß haben. Es ist ganz natürlich, es mit zunehmendem Alter langsamer anzugehen, aber das ist nicht Jedermanns Sache. Leute wie Travis Rice werden immer an ihre Grenzen gehen und genau deshalb macht der Sport so viel Spaß. Gibt es bedeutende Innovationen, die in allen Snowboards eingesetzt werden sollten? Wir wissen, dass Banana Tech und Magne-Traction allen mehr Spaß an der Sache bringen. Unsere Mitarbeiter arbeiten hart daran, allen Fahrern unsere Boards ans Herz zu legen. Wir wissen, die Leute werden begeistert sein und eins kaufen wollen. Das ist der Grundsatz unserer Technologien... sichtbare Technologien, die funktionieren! Wenn Skifahrer sich zum Festziehen der Bindungen immer in den Schnee setzen müssten, würden dann so viele Leute noch Ski fahren? Machen Step-In Bindungen unseren Sport auf Dauer attraktiv oder ist das illusorisch? Wir sind mit unseren Bindungen ziemlich zufrieden... traditionell mit zwei
Straps und Step-In Technologien. Wir finden, die funktionieren super. Wie seht ihr die allgemeinen Probleme der Action-Sport-Branche im Moment? Die Branche hat sich in den letzten Jahren rasant verändert durch Online-Shopping, schwieriges Wetter im Winter und die allgemein angespannte Wirtschaftslage. Für die Zukunft erwarte ich starke Ergebnisse, zumal die Leute lernen, sich anzupassen. Durch harte Zeiten werden wir alle stärker. Hat die Outdoor-Branche einige Antworten zum Meistern der Krise parat? Zwischen Outdoor und Snowboarding besteht eine natürliche Verbindung. Wir vermarkten unsere Snowboards an alle Fahrer, auch Outdoor-Fans. Wir verzeichnen tolles Wachstum bei Splitboards und BackcountryBoards. Die Leute wollen rausgehen und die Wildnis erkunden. Wie findest du den Rückzug der Winter X Games aus Europa? Es ist schade, dass sie sich aus Europa verabschieden. Wir bei Mervin konzentrieren uns auf den Aufbau von Events, die deutlich teilnehmerfreundlicher sind. Wir wollen Kids auf die Piste bringen, damit sie einen Tag lang Spaß am Fahren haben und Preise gewinnen können. Bald starten wir eine Reihe von Events in Europa, die genau das bieten werden... direkt am Berg neue Teilnehmer zu begeistern. Seht ihr die Olympischen Winterspiele als Chance oder Bedrohung für Snowboarding? Für die Branche ist es gut, Snowboarding auf der Weltbühne zu präsentieren. Massive Halfpipes entsprechen vielleicht nicht der Erfahrung vieler Snowboarder, aber dadurch wird der Sport in einem guten Licht präsentiert. Einige unserer Fahrer sind bei der Olympiade dabei und wir unterstützen sie nach Herzenskräften. Welche Projekte habt ihr für den europäischen Markt in Arbeit? Wir waren noch nie so begeistert von Europa wie jetzt. Jetzt haben wir die Chance, direkt mit unseren Partnerhändlern ein gesundes Geschäft aufzubauen. Wir werden mit jedem einzelnen unserer Handelsvertreter, Agenten und Vertriebe arbeiten, damit die Verkaufsinitiativen für beide Seiten optimal sind. Wir schaffen Logistik, um zeitnahe Lieferung zu garantieren. Dabei wollen wir einen Service auf dem Niveau unseres Angebots in den USA bieten. Was ist die Herausforderung unseres sehr am Alpinsport orientierten Markts? Wir finden die Orientierung am Bergsport sehr spannend. Das deckt sich genau mit dem Bild unserer Marke. Wir freuen uns, mit den Händlern und Skigebieten in der Region beim Aufbau der Marken von Melvin zu arbeiten. Plant ihr Veränderungen für Europa? Mervin konzentriert sich weiter auf die Grundlagen, die unsere Firma bis heute geprägt haben. Wir entwickeln und produzieren hoch leistungsfähige, umweltfreundliche Produkte und arbeiten mit jedem unserer Händler am Aufbau gesunder Geschäftsbedingungen. Wir wissen, dass unsere Produkte gut ankommen und die Kunden nach ihnen fragen. Wir wollen diese Nachfrage decken und unser Bestes tun, guten Abverkauf im Handel zu gewährleisten – und dabei eine ganze Menge Spaß haben!
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photo: Dragon
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GOGGLE VORSCHAU 2014/15 Dass wir die Goggles von den Skifahrern geklaut haben, lässt sich nicht leugnen. Doch während Schneebrillen für sie nur nötiges Übel an verschneiten Tagen sind, gehörten sie für Snowboarder von Anfang an zum Tag auf dem Berg dazu. Snowboarder lieben Goggles und sehen verdammt gut damit aus. Wenn du Snowboard fährst, brauchst du eine. Wenn du mit Helm fährst, erst recht – da wirkt die Sonnenbrille mehr als fehl am Platz. Kein Wunder, dass diese Produktgruppe in unserer Branche zu den stabilsten gehört und wie es aussieht, wird sich daran auch in der Saison 2014/15 nicht viel ändern. Tom Wilson-North verschafft uns einen Einblick. TYPISCHE MODELLE Der größte Zuwachs ist bei teureren, rahmenlosen Modellen zu sehen. Wie die Flight Deck, das neue Flaggschiff von Oakley, dessen Sichtfeld überwältigend groß ist. Dazu gibt es eine überarbeitete Version ihrer legendären A Frame, bei der sowohl die periphere Sicht als auch die nach unten verbessert wurde. Und auch Quiksilver hat der Hubble RL ein Upgrade verpasst, mit einfachem OneTouch-System zum Wechseln der Gläser und einen drehbaren Seitenclip für den Einsatz mit Helm. Das hat auch Roxy gefallen, die mit der neuen Popscreen ein rahmenloses Frauenmodell entwickelt haben.
zylindrischen Goggles aber auch nicht den typischen Stubenfliegen-Effekt, weswegen die Beliebtheit solcher Brillen in Zukunft weiter steigen wird.
Davon abgesehen sind vor allem große, zylindrische Goggles gefragt, wie sie auch bei den Pros beliebt sind. „Unsere zylindrischen Modelle waren noch ausbaufähig“, meint Joe Snyder, Category Manager bei Smith. „Also haben wir die hochwertige Squad Goggle entworfen, die gleich mit Wechselglas geliefert wird.“ Das hat sich auch Anon gedacht und die zylindrische ‚The Relapse‘ herausgebracht, die mit besonders schmalem Rahmen begeistert, ähnlich wie die extra große ‚Beefy XL‘ von Von Zipper. Dragon geht mit der NFXs dagegen wieder etwas zurück und setzt auf eine kleinere Größe. Im Gegensatz zu sphärischen Brillen hat man mit
Außerdem gibt es auch noch die hochwertige Bowl von Imperium, die mit dreifach verdichtetem Schaum gepolstert ist und ebenfalls mit Wechselglas geliefert wird. Anon geht sogar noch einen Schritt weiter und gibt zur neuen MIG gleich den passenden Neckwamer aus. Der lässt sich mit Magneten am unterem Rand des Brillenrahmens befestigten, sodass weder Schnee noch Wind nach innen kommen.
Outrigger sind ebenfalls ein großer Trend. „Unsere neue RIG hat Outrigger“, schmunzelt Jesse Dawber von Electric. „Die verteilen den Druck des Rahmens optimal auf dem Gesicht und hindern die Elemente daran, hinter die Goggle zu dringen“. Auch die neue I/O7 von Smith ist mit Dual Axis Outriggern ausgestattet, die sich sowohl vertikal als auch horizontal anpassen lassen.
ÄSTHETIK Beim Kauf einer neuen Goggle ist besonders wichtig, dass sie zum Helm 49
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„Wie mit Beanies oder Socken kann man auch mit Goggles den eigenen Stil zeigen und auf der Piste seine Persönlichkeit ausdrücken.“ Travis Tomczak, Spy. passt. Dabei können die Kombinationen auch gerne ein bisschen verrückter sein – gedeckte Farben sind kein Indikator mehr für den Preis. Ganz im Gegenteil scheinen viele das Investment in ihre Brillen direkt zur Schau stellen zu wollen.
so Wichtiges auszugeben wie ein Statussymbol für den Berg. „Wie mit Beanies oder Socken kann man auch mit Goggles den eigenen Stil zeigen und auf der Piste seine Persönlichkeit ausdrücken“, resümiert Travis Tomczak von Spy.
Ein großer Trend ist dabei eine Art Retro-Futurismus. Die Flight Series von Oakley erinnert an die Pilotenbrillen aus 80er-Jahre-Filmen wie Top Gun oder Der Stählerne Adler. Giro arbeitet mit großen, industriellen Labels und futuristischen Logo-Interpretationen. Dem gleichen Ansatz folgen auch die Texanischen Designer von L A N D, die für ihre Kollaboration mit Smith eine ganz neue Typografie mit historischen und digitalen Elementen kreiert haben. Quasi der Inbegriff der heiß-ersehnten aber nicht erreichten Zukunft.
KOLLABORATIONEN Ohne eine gute Dosis Kollaborationen wäre der Goggle-Markt nur halb so lustig. Das haben sich auch Volcom, Electric, Spy, Airhole, Oakley, Recon, Tailgate Alaska, Dye, Stance, Von Zipper und viele mehr gedacht. Am meisten freuen wir uns jedoch auf die Iris X, die POC gemeinsam mit Jeremy Jones entwickelt hat. Und auch Giro hat durch die Zusammenarbeit mit dem verrückten, retro-futuristischen Künstler Justin Krietemeyer ein echtes Highlight auf Lager, zu dem es jeweils einen seiner Kunstdrucke dazu gibt. Das nennt man Mehr-Wert.
O’Neill, die 2014/15 eine neue Goggle-Linie herausbringen, halten sich an Altbekanntes. „Am besten beschreibt man die Kollektion wahrscheinlich als Mischung aus Retro-Weiß, mattem Schwarz und fluoreszierenden Farben sowie asymmetrischem Colour Blocking. Dabei ist sie so entworfen, dass sie perfekt zur O’Neill Snowwear passt und diese ergänzt“, erklärt Designer Nick Youle. Doch das ist noch lange nicht alles, denn die alten Straps haben ebenfalls ein Update bekommen und werden mit ausgefallenen Stoffen und Texturen zu echten Highlights.
FAZIT Es ist nicht mehr zu leugnen, welchen unglaublichen Auftrieb diese Produktkategorie hat und wie gut sie sich dank anständiger Gewinnmargen den ganzen Winter über verkaufen lässt. Dabei sind bei den Kunden vor allem rahmenlose, sphärische oder große, zylindrische Modelle gefragt, während die neuen Outrigger-Modelle vor allem bei Helmträgern gut ankommen. Dazu kommen neue Technologien und Gläsern, die einen guten Ausblick auf die Zukunft geben.
Das macht sie noch attraktiver und die Konsumenten neugierig, vor allem wenn neue Materialien im Spiel sind, wie die Bambus-Straps von Anon, die aus Hanf von Electric oder die weichen Höcker auf den Straps der Quiksilver-Brillen. Ihre Rahmen lassen Quiksilver und Roxy sogar von einem Italiener von Hand bemalen. „Er ist der einzige auf der ganzen Welt, der so malt“, schwärmt Stephanie Fontenille-Leuridan von Roxy. „Er bearbeitet jede Brille einzeln und so ist jeder Spritzer, jede Marmorierung und jeder Batikeffekt einzigartig.“
Gleichzeitig werden auch einfache Standardgläser immer besser. Das Tri Acetate Cellulose Glas von Marker bietet absolut reflektionsfreie Sicht und Spy hat die Happy Lens Technologie ihrer Sonnenbrille jetzt auch für Goggles übernommen. Die sind für bestimmte UV-Strahlen durchlässig, die das Gemüt positiv stimmen und die Aufmerksamkeit steigern. Was erst mal nur nach rosaroter Brille klingt, lässt sich mit der neuen Bravo ausprobieren. Für diffuses „Flat Light“ hat Oakley die PRIZM Technologie entwickelt, die mehr Konturen und Details zeigt, und auch die I/S funktioniert dank der neuen Zeiss Optik Defcon im Schneesturm jetzt noch besser. PREISKLASSEN Die Tage, in denen zwischen verschiedenen Features gewählt wurde, um im Budget zu bleiben, sind lange vorbei. Die Leute scheinen sich nicht mehr zu scheuen, für ihre Brillen Geld auszugeben. Während alles über ¤250,- für Otto-Normal-Verbraucher an Wucher grenzt, haben gutbetuchte Snowboarder kein Problem damit, das Erbe ihres Nachwuchses für etwas 50
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GLÄSER Dank Clips, Magneten und cleveren Steck-Systemen ist der Wechsel der Brillengläser so einfach wie nie zuvor und damit ist die Lens-Evolution noch lange nicht vorbei. „Wir haben neue photochrome Gläser, die sich an die Lichtverhältnisse anpassen. So muss der Fahrer nicht ständig das Brillenglas wechseln“, erklärt Dirty Dog Sales Manager Corrie Williams. Etwas Ähnliches sieht man auch bei den hochwertigen Modellen von Dragon, deren Technik ‚Transitions‘ heißt. Bei eher dunklen Lichtverhältnissen „öffnen“ sich die Gläser auf bis zu 79% VLT (Visible Light Transmission), bei hellen Verhältnissen drosseln sie runter bis zu 33% VLT.
5 GROSSE GOGGLE TRENDS RAHMENLOS ZYLINDRISCH SCHNELLER GLASWECHSEL PHOTOCHROME GLÄSER RETRO-FUTURISMUS
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PRODUCT: GOGGLES SEASON: AW 2014/15
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SCHWARZES GOLD WETSUIT TRENDS AW 14/15 Surfen auch im kalten Wasser wird in Europa immer verbreiteter und entsprechend wächst der Markt für Neopren-Produkte, um die steigende Nachfrage nach hochwertiger Ausrüstung zu decken. Es sieht sogar fast so aus, als wäre das „schwarze Gold“ mittlerweile die umsatzstärkste Kategorie in den Surfshops. Manche Shops machen kein großes Geheimnis daraus, dass sie auch ohne Klamotten, nur von Hardware (Boards, Wetsuits und Accessoires), bestens überleben können - und noch Gewinn machen. Das wirkt erst einmal verwunderlich, betrachtet man die Gewinnmarge, die mit einem Faktor von 1,7 doch einiges geringer ist als bei Klamotten (ungefähr 2,3). Allerdings bezieht das noch nicht das neue, stellenweise sehr präzise Einkaufsverhalten anspruchsvoller Surfer mit ein, die keine Hemmungen haben, in den perfekten Neoprenanzug zu investieren - und das nicht nur ein Mal. Mit einem 2/2mm Anzug für den Sommer, einem 3/2mm im Herbst, 5/4mm im Winter und 4/3mm für den Frühling ist der Wetsuit bei vielen sogar der am häufigsten erneuerte Teil ihrer Ausrüstung. Und dabei nicht gerade günstig. Im Gegensatz zu den Boards, die im Schnitt sehr viel weniger oft gewechselt werden (weniger als ein Mal pro Jahr), hat sich der Neoprenanzug als echter ‚Highlight-Kauf‘ entpuppt, bei dem die Kunden sich nicht lumpen lassen - auch wenn sie eigentlich nicht viel Geld haben. Dieser gesunde Hype hat dafür gesorgt, dass Aushängeschilder wie der Infiniti Drylock von Xcel oder der VaporX von Bodyglove vielerorts schon vor dem Winter ausverkauft sind. Das gilt auch für die neuen Modelle ohne
Reißverschluss von Rip Curl, auf die sich seit der Einführung des E-Bomb Pros letztes Jahr alle stürzen. Die Erfahrungen der Händler waren sogar so gut, dass sich der Brand (der auch den aktuellen ASP Surfweltmeister Mick Fanning ausstattet) entschlossen hat, diese Innovation auf das Juniorenmodel auszuweiten. Heutzutage sind die Kunden bestens informiert und nur mit den hochwertigsten technischen Attributen zufrieden. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach erstklassigen Produkten, was die Umsätze in den kältesten vier bis fünf Monaten des Jahres nach oben treibt. 3-LAGIGES NEOPRENE Fünfstündige Sessions in Schottland, Norwegen oder Alaska sind keine Wunschvorstellungen mehr. In Sachen Komfort und Bequemlichkeiten ist der Anspruch der Kunden deutlich gestiegen: sie wollen immer länger in kaltem Wasser surfen, ohne sich dabei eingesperrt zu fühlen. Dafür wird in drei Lagen gearbeitet: - die äußere, wasserabweisende Schicht lässt keine Flüssigkeit nach innen durch und verringert das Kälteempfinden durch den Wind - die mittlere Lage hat eine Wabenstruktur, die durch möglichst viel Luft optimal isoliert 57
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„In letzter Zeit wird mit immer weniger Panels und Nähten gearbeitet, was Flexibilität und Bewegungsfreiheit erhöht, während störende Nähte verringert werden. Weniger ist mehr!” Tom Ellyatt, Osprey
- die innere Lage ist ebenfalls wasserabweisend, aber auch schnelltrocknend, damit alle Feuchtigkeit sofort von der Haut abgeleitet wird und einer dünnen Luftschicht Platz macht. Genau darin besteht für Mike Piekering von Gul auch die Herausforderung, „dass die wärmende Schicht möglichst viel Luft behält, gleichzeitig aber alle Feuchtigkeit abtransportiert.“ Denn die „wärmsten Wetsuits sind die, die am trockensten bleiben. Luft isoliert 20 Mal besser als Wasser“, gibt Jonathan Cétran von Rip Curl zu Bedenken. Damit ist auch klar, woher die Beliebtheit der neuen „Liner“ kommt. LINER 2.0 Noch vor ein paar Jahren quasi nicht existent, ist das Futter eines Neoprenanzugs heute ein echtes Verkaufsargument. So verkaufen sich Modelle mit solchen, fast ‚magischen‘ Linern besser denn je, da sie den Surfer sehr viel besser vor kalten Fluten schützen als herkömmliche Anzüge. Allerdings gibt es auch hier einiges zu beachten, warnt Joe Turnbull, Product Manager bei O’Neill Wetsuits in Europa. „Ein weicher Liner wirkt im Shop zwar ganz kuschelig, aber will man den mit Wasser vollgesogen am Hals haben?” Lieber nicht, weswegen das Material vor allem leicht bleiben sollte. Das wird durch einen Kapillareffekt erreicht, der die Feuchtigkeit vom Körper über die Fasern direkt nach draußen leitet. Für die Stellen, an denen Wärme essenziell ist (wie Brust und Rücken), haben alle Hersteller ganz spezielle, neue Stoffe entwickelt. So nutzt Hurley besonders hohle Fasern, um extra viel Wärme zu speichern, während Feuchtigkeit abgeleitet wird. Bei Bodyglove ist dafür ein Gitterwerk zuständig und bei den Stoff-Pionieren von Patagonia wird eine echte Bienenwabenstruktur verwendet, die „in eine Kombination aus chlorfreier Merinowolle und recyceltem Polyester“ eingewoben wird, wie Gabe Davies erklärt. Auch O’Neill sorgt mit der Firewall dafür, dass alles Wasser abtransportiert wird und Quiksilver kontert mit neuen KokosnussHolzkohle-Polyester-Fasern dem Mief nach nassem Hund. PANEL ANORDNUNG Vor allem bei den Giganten der Surf-Hersteller werden die Produkte jedes Jahr überarbeitet und die Funktion aller Teile eines Wetsuits geprüft – von Form und Größe der einzelnen Bestandteile („Panels“) über ihre Nähte bis hin zur Öffnung. Da ist es nur logisch, dass sich mit jeder Anpassung das gesamte Ergebnis verändert. Das ist auch der Grund, warum „jedes einzelne Element überarbeitet werden muss, damit das Endprodukt einwandfrei funktioniert“, wie Mark Brown von C-Skins betont. Durch die Entscheidung, bei zwei neuen Kollektionen auf Reißverschlüsse zu verzichten, mussten die Designer bei Rip Curl dann auch jedes einzelne Panel ihrer Anzüge neu entwerfen, um Passform sowie Tragekomfort zu garantieren. „Dafür haben wir drei Stellen besonders verbessert“, verrät Product Manager Jonathan Cétran. „Darunter natürlich der reißverschlussfreie Rücken, aber auch die Pads an den Knie wurden neu entworfen und für mehr Bewegungsfreiheit reduziert; und auch die Schienbein-Parts wurden optimiert . Der Trend geht zu Minimalismus und Funktionalität. „In letzter Zeit wird mit immer weniger Panels und Nähten gearbeitet, was Flexibilität und Bewegungsfreiheit erhöht, während störende Nähte verringert werden. Weniger ist mehr!“, bestätigt auch Tom Ellyatt von Osprey. Eine optimale Passform vereint möglichst wenig Nähte mit größtmöglicher Flexibilität. Für ihren Refle-X hat Body Glove extra ein ergonomisches Panel 58
in X-Form entwickelt, das am oberen Rücken platziert wird. Durch diesen strategischen Einsatz kann man schneller paddeln, da Schultern und Arme weniger Widerstand haben. Das macht sich sofort bemerkbar. „Seit ich den ersten Vapor X zusammengenäht habe, wusste ich, dass diese Technik einschlagen wird. Aber mit so einem Erfolg hätte ich auch nicht gerechnet“, gesteht Mike Vavak, Sales Manager von Body Glove. REINE PERFORMANCE OHNE EINSCHRÄNKUNG Für Wetsuit-Produzenten ist die uneingeschränkte Performance der Surfer genauso wichtig wie sie warm zu halten. Phil von Tiki Wetsuits hofft in Zukunft sogar „alle Einschränkungen zu eliminieren, damit man sich in seinem Neo wirklich wie in einer zweiten Haut fühlt.“ Entsprechend werden jede Naht und jedes Panel auf bestmögliche Leistung und geringsten Widerstand ausgelegt. So sind Schultern und Achseln, die man beim Paddeln am stärksten bewegt, besonders elastisch, um zusätzliche Anstrengung möglichst gering zu halten. Dazu kommen „intelligente Nähte, die dem Neopren erlauben, sich dort zu dehnen, wo es am meisten gebraucht wird“, erklärt James Trevelyan von Circle One. Was Komfort und Elastizität angeht, hat Rip Curl die Latte jetzt noch höher gelegt mit den reißverschlussfreien Modellen, die auch besonders leicht und wasserdicht sind. Aber auch C-Skins haben mit dem Future Fit, den sie vor zwei Jahren patentieren ließen, alles richtig gemacht. Welche Neuerungen uns für den Winter 2014/15 ins Haus stehen, bleibt allerdings noch streng geheim. Bei Hals und Nacken sind absolut wasserdichte, weiche Lösungen gefragt, die auch sensible Gesichtspartien wie das Kinn nicht aufscheuern. Da macht vor allem O’Neill keine Kompromisse: „Bei einem neuen WinterAnzug sollte man nicht an den falschen Enden sparen. Aber auch nicht unnötige Optionen für verschiedene Looks aufrecht erhalten.” Zum Glück hat ein neuer, ultradünner Saum aus flüssigem Polymer aber auch nicht mehr viel mit den alten, Stich für Stich vernähten Säumen gemeinsam. Allerdings muss seine Elastizität dafür zu der des NeoprenPanels passen. So entgeht die Haut jeder Reibung. FAZIT Die Wetsuit-Hersteller arbeiten unermüdlich daran, ihre Produkte sowie den Markt zu verbessern und auch die Kunden sind heute über alle Neuerungen bestens informiert. Solange die Händler genügend Ware auf Lager haben, die Nachfrage ihrer Kundschaft zu bedienen, kann also kaum etwas schief gehen!
TOP FIVE WETSUIT TRENDS Maximale Geschmeidigkeit von Nähten und Neopren Panels Liner 2.0: warmes Futter bei geringem Eigengewicht Vier verschiedene Wetsuits für alle europäischen Jahreszeiten Markenspezifische Passformen erfordern große Auswahl im Sortiment Gestiegene Nachfrage nach höchster Qualität - High-End-Modelle sind schnell ausverkauft
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WAS BRINGT DIE ZUKUNFT IM SNOWBOARDING? Action Sport zählt heutzutage zum Kreis der Freiluft-Sportarten, neudeutsch „Outdoor“ genannt. Ganz groß dabei sind drei Sportarten, die mit „S“ anfangen: Surfen, Skateboarding und Snowboarding. Und während Surfen und Skaten gemeinsame Wurzeln haben und vorwiegend im Sommer ausgeübt werden, steht Snowboarding als fast reine Wintersportart alleine da und hat daher einen eigenständigen Lifestyle entwickelt. Was die Umsätze mit Produkten angeht, liegt Snowboarding klar vor Surfen und Snowboarding, schon alleine wegen der hohen Kosten für Outerwear und Zubehör. Aber wird das auf Dauer so bleiben? Ein Ausblick von Remi Forsans. Snowboarding verfügt über seine eigenen Produktionsanlagen sowie eigene Marken, Fahrer, Medien und Events und konnte sich im Laufe der Jahre eine Alleinstellung gegenüber seinem ewigen Widersacher, Skifahren, aufbauen. Surfen und Skateboarding hingegen haben keine wirkliche ‚Gegner‘ oder Konkurrenten. Beide Sportarten sind eigene, unverkennbare Ausdrucksmittel. Surfen teilt einige seiner Wertvorstellungen mit Boardsportarten wie Windsurfen, Kitesurfen und Wakesurfen. Oft wird Skateboarding im selben Atemzug genannt mit Longboarden, Rollerskaten oder Inline-Skaten (Hilfe!), aber das sind ganz andere Sportarten. Außerdem mussten Skaten und Surfen nicht die Art von Widerstand überwinden, wie sie Snowboarding im Laufe seiner Geschichte erfahren hat, vor allem seitens der organisierten Skibranche. In den 70er und 80er Jahren entdeckte eine ganze Generation unsere drei Boardsportarten und nutzte sie als Ausdruck von Rebellion, jugendlicher Energie und Widerstand gegen das System. Angesichts der Vielzahl von Teilnehmern an den Sportarten mussten auch Lösungen für einen organisatorischen Rahmen gefunden werden. Jedoch wurde das Problem mit unseren Sportarten, die damals noch als „Alternativsport“ galten, bereits früh klar: Sie passten nicht in die bestehenden Strukturen von Vereinen und Verbänden, die überall in Europa für den Breitensport bestanden. Außerdem fehlte in den Organisationen für Breitensport jegliches Verständnis für den Boardsport. Kein Wunder – Breitensport ist letztendlich auf Wettkämpfe sowie die
Teilnahme an den Olympischen Spielen ausgerichtet. Da passt ein Haufen Boarder einfach nicht rein. Im Boardsport störte das niemanden, immerhin stehen Surfen, Skaten und Snowboarden der Hippie-Kultur sehr nahe, und da steht das gemeinsame Vergnügen am Fahren mehr im Vordergrund als der Wettkampf. Also konzentrierte man sich eher auf den Aufbau eines alternativen Lifestyles, mit unbeschränkter Teilnahme für Leute aus allen Ecken der Gesellschaft und dazugehöriger Musik, Modetrends sowie einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten mit gemeinsamen Werten. Daraus entstanden Freeride und Freestyle – frei nach dem Prinzip, macht was ihr wollt! Die Werber und Medien sahen schon sehr früh das kommerzielle Potenzial dieser Bewegung. Den Vereinen fehlte jedoch das nötige Verständnis, sie sahen Surfen, Skaten und Snowboarding als kurzlebige Sportarten für pubertierende Problemkinder. Dementsprechend nahmen die aktiven Fahrer den Aufbau eigener Wettkampfserien selbst in die Hand – bewusst komplett anders gestaltet als die Olympischen Spiele. Dabei nahmen sie den Status als Randsportart gern in Kauf, solange sie die Kontrolle über den Sport in der Hand behielten. Damals wurden Snowboards noch von kleinen Marken hergestellt, die ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht hatten und sich durch eigene 61
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Die TTR World Tour etablierte sich schnell als die „wahre“ Weltmeisterschaftsserie. Jedenfalls die einzige, die in der Szene zählt. Gleichzeitig machte sich die FIS zum Narren, indem sie weiterhin alpine Snowboardwettbewerbe wie Slalom austrug, die aus Sicht unserer Branche und ihrer Fahrer komplett unbedeutend sind.
Innovationen von der Skibranche abzuheben wussten (Innovationen, die dann später wieder von der Skibranche übernommen wurden). Nach dem Zusammenbruch der Skibranche in Japan in den 90er Jahren sahen die großen Konzerne dann das Potenzial von Snowboarding als Markt für 15-bis-21-jährige Teilnehmer. Damals tauchten Snowboards erstmals bei den großen Sportketten auf, bei Snowboardwettbewerben stand plötzlich Slalom auf dem Programm und die International Ski Federation (FIS) steckte zum ersten Mal ihre Finger in unsere Angelegenheiten. Die FIS organistisierte Wettbewerbe stur nach ihren Prinzipien und erhoffte sich anscheinend einen Ausgleich für die drohenden Verluste im Skibereich. Und so kam es auch, dass Snowboarding im Jahr 1998 zur Disziplin bei den Olympischen Winterspielen wurde. Natürlich versuchten seinerzeit die großen Player (Skibranche, Skiverband, Olympisches Komitee, Minister für Sport etc.), die Kontrolle über einen Sport zu erlangen, dessen Werte sie nicht verstanden, der aber ihrer Meinung nach in den Skiverband gehörte. Toll! In ihren Augen sind Skifahren und Snowboarding fast gleich – beide fahren auf Schnee – also warum nicht auch derselbe Verband mit denselben Regeln für alle? Die Snowboardfahrer reagierten mit einer Protestbewegung und distanzierten sich deutlich vom Olympischen Komitee, der FIS und ihren nicht mit Snowboarding kompatiblen Wertvorstellungen. Ein Paradebeispiel für die Stimmung damals ist Terje Haakonsen, der die Olympiateilnahme trotz bester Aussichten auf eine Goldmedaille ablehnte. Aus dem damaligen Protest erwuchs eine von den Snowboardern selbst geführte Organisation mit Unterstützung der Fachmedien aus der Szene. Die TTR World Tour etablierte sich schnell als die „wahre“ Weltmeisterschaftsserie. Jedenfalls die einzige, die in der Szene zählt. Gleichzeitig machte sich die FIS zum Narren, indem sie weiterhin alpine Snowboardwettbewerbe wie Slalom austrug, die aus Sicht unserer Branche und ihrer Fahrer komplett unbedeutend sind. Aber aufgrund des Drucks ihrer Sponsoren, die auf Medaillensiege vor Massenpublikum spekulierten, nahmen einige Snowboarder dann doch an den Olympischen Spielen teil. Weshalb, ist schwer zu sagen... Ruhm, Geld, Anerkennung oder die Aussicht, auch mal eine Goldmedaille in der Hand zu halten – oder eine Kombination aus allem. Dabei ist anzumerken, dass das Niveau bei FIS-Wettbewerben abgesehen von den alle vier Jahre stattfindenden Olympischen Spielen nicht immer das höchste war, und dementsprechend war der Weltmeistertitel der FIS nicht unbedingt repräsentativ für die besten Fahrer. Die Top-Fahrer unseres Sports hatten andere Eventserien für sich entdeckt. Inzwischen lag das Medieninteresse bei Veranstaltungen wie X Games, Dew Tour, Arctic Challenge oder Air and Style. Wer sich hier bewährt, hat es wirklich zu etwas gebracht. Leute wie Shaun White haben das längst verstanden: Mr. „Flying Tomato“ ist der wohl bestbezahlte und bekannteste
Wintersportler unserer Zeit. Und er macht auch bei den Olympischen Winterspielen mit, was nicht jedem in der Szene gefällt. Auch die FIS blieb nicht untätig und hat mal eben ganz dreist den World Snowboard Day komplett kopiert und ihren eigenen FIS World Snow Day ausgerufen. Frech! In Europa fehlt – im starken Gegensatz zu den USA – nach wie vor der Respekt vor Snowboarding und die SkilehrerLobby macht weiter Druck gegen unseren Sport, aber im Endeffekt kopiert die Skibranche dann doch nur die Werte und Innovationen aus dem Snowboarding. Zwar ist der Markt für Snowboards zurzeit rückläufig, aber nicht so stark wie der für Ski. Also muss sich die FIS gut überlegen, wer hier wen dringender braucht: Wir die Skibranche oder die Skibranche uns? Die Antwort erübrigt sich wohl. Viel wichtiger ist die Frage: Wie sieht die Zukunft im Snowboarding aus? Snowboarding und Skifahren werden immer unterschiedliche Sportarten bleiben, keine Frage. Junge Fahrer sehen Boarden nicht als Konkurrenz zum Skifahren, sondern als Ausdrucksmittel und Lifestyle. Angesichts der rückläufigen Entwicklung in der Skibranche, verschlimmert durch die Wirtschaftskrise, werden die mächtigen Konzerne hinter den großen Marken wohl bald ihre Prioritäten ändern. Und im Snowboarding verstärken sich derzeit einige Trends der letzten Jahre, die eine völlig neue Zielgruppe an Bord bringen können: Touring, Backcountry und Splitboarding sorgen für Vielfalt und bieten mehr Abwechslung als die jahrelange Konzentration auf Freestyle. Gleichzeitig besinnt sich unsere Branche auf authentische Marken aus dem Herz der Szene, was positiv für die Zukunft ist. Ein offenes Problem bleibt hingegen die Beziehung zur FIS, einem Verband ohne echtes Interesse an Snowboarding und keinerlei Bereitschaft, wirklich etwas für die Publikumswirksamkeit des Sports zu tun. Gleichzeitig bemühen sich aus der Szene stammende Initiativen wie die World Snowboard Federation darum, fast ohne externe Unterstützung die Werte unseres Sports am Leben zu halten. Das macht sich inzwischen bezahlt, denn immer mehr Leute besinnen sich wieder auf Snowboarding, während Freeski – lange als der nächste Mega-Trend gehandelt – das Nachsehen hat und nur schwer sein eigenes Image aufbauen kann. Die Snowboardbranche entwickelt weiterhin neue Herstellungskapazitäten, neue Marken im Besitz von Fahrern entstehen auf regionaler Ebene und bringen neue Dynamik und Begeisterung ins Spiel. Dem Sport geht es gut, die Zahl der Aktiven ist von 2012 auf 2013 gestiegen und die Umsätze gingen nur zurück, da die Leute eher Zubehör leihen und nicht mehr so regelmäßig neu kaufen. Und letztendlich ist das nicht unsere Schuld, sondern eine weitere Konsequenz der globalen Wirtschaftskrise. Snowboarding ist nach wie vor eine der stärksten Sportarten im Action-Sport-Segment, wobei sich der Focus zunehmend auf den Outdoor-Bereich erweitert, was ein noch breiteres Publikum anzieht. Jetzt muss die Branche nur noch Zubehör entwickeln, das etwas für jeden Geschmack bietet. Und genau das sollte die nächste große Aufgabe für uns als Branche darstellen.
Die Snowboardbranche entwickelt weiterhin neue Herstellungskapazitäten, neue Marken im Besitz von Fahrern entstehen auf regionaler Ebene und bringen neue Dynamik und Begeisterung ins Spiel. Dem Sport geht es gut, die Zahl der Aktiven ist von 2012 auf 2013 gestiegen und die Umsätze gingen nur zurück, da die Leute eher Zubehör leihen und nicht mehr so regelmäßig neu kaufen. 62
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DONNA CARPENTER BURTON SNOWBOARDS
photo: Gabe L’Heureux
Im September hatten wir von SOURCE die große Ehre, Donna Carpenter zu treffen. Sie ist Präsidentin von Burton Snowboards und eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in der Branche. Interview von Jade Persaud-Walters.
Donna, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für ein Interview mit SOURCE nehmen. Wir haben bei der letzten ‚Women in Boardsport‘-Konferenz von Ihnen gehört, bei der es um das Thema ‚Wie erreiche ich meine Ziele?‘ ging. Das erscheint uns ein guter Anhaltspunkt. Nach der Finanzkrise 2009 erkannten Sie für Burton die Notwendigkeit, “back to basics” zu gehen und definierten ein paar Hauptziele: Wiederbelebung des Sports, Wiederaufbau des Brands und der Fokus auf Fahrer und Händler. Wie haben Sie als Firma diese Ziele umgesetzt? Diese Ziele habe ich im Zusammenhang mit Japan genannt. Die hatten dort ein großes Problem mit dem Grauen Markt. Boards wurden aus den USA eingeführt und zu Discountpreisen angeboten. In Japan war es wirklich nötig, die Marke und den Sport neu zu beleben. In den USA haben wir all unseren Kontakten (seien es Händler oder Fahrer) gesagt, dass wir wieder der Lieblingsbrand werden wollen. Wir sind die größte Snowboardfirma mit der unbestreitbar besten Qualität, aber die Leute haben ihre Begeisterung für uns verloren. Das Wichtigste war, weniger Produkte zu produzieren. Die gesamte Branche war Schuld an der Überproduktion, die dazu geführt hat, dass zu viele Produkte am Ende des Jahres verschleudert wurden. Ich glaube, dass die Finanzkrise die Fehler unserer Branche ans Licht gebracht hat.
Das Nächste war der Fokus auf uns selbst. Ich bin der Meinung, wir hatten immer eine fantastische, leidenschaftliche Firmenkultur. Aber je größer man wird, desto schwieriger wird es. Man muss wirklich aktiv werden und die Kultur pflegen. Sie haben die ‚Burton-Haltung‘ erschaffen, um die Ziele der Angestellten mit den Visionen der Firma zu vereinbaren. Können Sie uns etwas mehr darüber erzählen, was das beinhaltet und wie es dazu kam? Die Burton-Haltung kam durch das Feedback unserer Angestellten zustande, die gesagt haben ‚wir wollen wissen, wo es hingeht und warum‘. Wir haben einfach angenommen, sie wüssten das. Aber ich denke, wenn eine Firma expandiert, kann man das leicht aus den Augen verlieren. Die Idee ist, eine genaue Vorstellung davon zu haben, wer wir sind. Es geht um die Konzentration auf die Fahrer. Es hat uns geholfen, hinter das “Was” zu blicken und nach dem “Warum” zu fragen. Was tun wir? Wir machen Snowboards. Und warum? Wegen unserer Leidenschaft fürs Snowboardfahren. Wir haben auch unseren Blickwinkel auf die Welt etwas verändert. Was wir in der Firma tun, macht Sinn für die Leute, weil es nicht nur um das Snowboarden an sich geht, sondern um den Blickwinkel eines Snowboarders auf die Welt. Außerdem haben wir etwas eingeführt, das wir die ‚Strategische Landkarte‘ nennen. Die Haltung zeigt uns, wo wir hinwollen und die Landkarte
„Die gesamte Branche war Schuld an der Überproduktion, die dazu geführt hat, dass zu viele Produkte am Ende des Jahres verschleudert wurden. Ich glaube, dass die Finanzkrise die Fehler unserer Branche ans Licht gebracht hat.” 65
women in boardsports interview
photo: Jeff Curtes
„Ich würde sagen, dass gerade in Europa der mangelnde Nachwuchs das größte Problem ist. Jeder wünscht sich wachsende Beteiligung. Bei den jüngeren Kids herrscht jedoch die irrige Meinung, sie müssten ein bestimmtes Alter erreichen, bevor sie Snowboarden lernen können und dass sie vorher Skifahren können müssen.“
zeigt den Leuten, wie wir dahin kommen. Sie vereinigt die persönlichen Mitarbeiterziele mit denen des Unternehmens, so dass die Menschen ein Gefühl dafür bekommen, wie sie bei uns hineinpassen. Sie erkennen, dass sie an einem gemeinsamen Ziel arbeiten. Bei der WIB haben Sie über die ‚Womens Leadership‘-Initiative von Burton gesprochen. Wie sind Ihre Ansichten in Bezug auf Gleichberechtigung am Arbeitsplatz? Meine Ansichten beruhen auf zwei grundsätzlichen Dingen. Das eine ist Talent. Und wenn man die Hälfte der Menschheit weglässt, hat man eben nur halb so viel Potenzial. Um also das volle Talent auszuschöpfen, ist Gleichberechtigung das Ziel. Das andere ist Innovation. Wir halten uns für eine innovative Firma in verschiedenen Beziehungen. Man kann aber nicht innovativ sein, wenn jeder am Tisch den gleichen Hintergrund hat und die gleichen Ansichten vertritt. Es geht darum, die Interessen der Frauen zu vertreten. Ich finde es wichtig, Menschen mit strategischen Visionen zu haben. Das ist für unsere Firma genauso zentral wie für unseren Sport. Sie scheinen sehr engagiert sowohl in Bezug auf Snowboarden als auch auf Ihre Angestellten. Welche weiteren Zulagen / Programme haben Sie installiert, um das Team zu motivieren und Burton zu einem besseren Arbeitsplatz zu machen? Mein oberstes Ziel der vergangenen Jahre war immer, unsere Vorgaben zu erreichen, damit die Angestellten ihren Bonus erhalten. Wir haben ein gutes Bonusprogramm eingeführt und konnten die letzten drei Jahre fast 100% ausbezahlen. Das motiviert mich, morgens aufzustehen – dass sie für ihre harte Arbeit belohnt werden. Wir haben einige tolle Basisorganisationen – es gibt die ‚Womens Leadership‘-Initiative, die komplett von Freiwilligen geleitet wird, Nachhaltigkeitsgruppen, die innerhalb der Firma Dinge bewirken, sowie ein Mentoren Netzwerk. Wir haben Ride Days und viele Partys – im Feiern sind wir wirklich gut! Ich sage immer, komm zur Arbeit, wie du bist, zieh an, was du willst und bring deinen Hund mit, sei informell. Zudem haben wir in den letzten Jahren ein internes Netzwerk eingeführt, damit die Leute sehen, was in anderen Teilen der Erde so passiert. Es ist sehr bildhaft, man kann Schaufenster sehen, nachgebaute Galerien und Demos. Was ist Ihrer Meinung nach das größte Problem im Snowboarding heutzutage und wie geht Burton damit um? Ich würde sagen, dass gerade in Europa der mangelnde Nachwuchs das größte Problem ist. Jeder wünscht sich wachsende Beteiligung. Bei den jüngeren Kids herrscht jedoch die irrige Meinung, sie müssten ein bestimmtes Alter erreichen, bevor sie Snowboarden lernen können und dass sie vorher Skifahren können müssen. Wir arbeiten hart daran, das 66
zu ändern. Zurzeit konzentrieren wir uns stark auf unsere Riglet Parks – das sind diese kleinen Übungsparcours, die man in einem Skigebiet oder vor einem Verkaufsstand aufbauen kann. Es gibt eine richtige Tour in Europa, bei der 3- bis 6-Jährige das Snowboarden erleben können. Die Begeisterung, die dadurch geweckt wird, ist erstaunlich! Burton hat enorme Umstrukturierungen vorgenommen, um den Brand wieder seinen Wurzeln zuzuführen. Wie schafft die Firma die Balance zwischen Großunternehmen und Anti-Großunternehmen? Zwischen Mainstream und Core? Das Gute an Burton ist, dass wir eine private Firma sind. Jake und ich sind die alleinigen Shareholder, dadurch sind wir weniger wie ein Großunternehmen aufgebaut. Wir können auf lange Sicht planen. Es geht nicht um den Gewinn für das nächste Quartal, sondern um das Wohlergehen des Sports und des Brands an sich. Sobald man expandiert, muss man aktiv an der Firmenkultur arbeiten, damit sich die Menschen einer Gemeinschaft zugehörig fühlen. Das ist es doch, was Snowboarding so attraktiv macht – die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft. Dieses Gefühl sollte auch in der Firma herrschen. Außerdem wurden wir von einem Unternehmer gegründet und dieser unternehmerische Geist spiegelt sich in der Firmenkultur wider. Die Menschen sind motiviert, die Dinge voranzutreiben und die Firma wie ihr eigenes kleines Geschäft zu betrachten. Und dann gibt es da noch die Beteiligung der Frauen. Sie war in den USA im letzten Jahr leicht rückläufig, aber im Jahr davor lag sie bei 25%. Es gab also in den letzten Jahren leichten Zuwachs zumindest in Nordamerika und das ist entscheidend. Die Frauen entscheiden, wohin es in den Urlaub geht. Wir wollen, dass die Mütter mit ihren Kids zum Snowboarden fahren! Wir tun einiges, um die Menschen zum Mitmachen zu ermutigen. Von unseren Lern-Centern bis zu unseren Progression Parks. Wir brauchen gar keinen riesigen Zuwachs, ein bisschen reicht uns schon. Es geht nur darum, den Kids die Erfahrung zu ermöglichen. Da Sie in der Firma so viel Verantwortung übernehmen, übernimmt Jake dann einen entsprechenden Part zu Hause? Haha, ja, das macht er, mehr als genug. Er ist ein sehr aktiver und engagierter Vater. Definitiv übernimmt er seinen Part zu Hause. Meine letzte und vielleicht wichtigste Frage stellvertretend für alle Ladies der WIB 2013 lautet: wie läuft‘s mit dem Longboarden? Ich hatte einen Riesenspaß! Ich hätte nie gedacht, ich würde mal Longboard fahren. Valeria (Kechichian) hat uns alle so charmant überzeugt, es zu versuchen und ich hab angebissen. Es ist ein tolles Gefühl, etwas zu tun, von dem man nie gedacht hätte, dass man es könnte.
photo: O’Neill
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HERREN OUTERWEAR VORSCHAU: 2014/15 Vom Jibber im Teenageralter bis zum Backcountry-Enthusiasten im gehobenen Alter haben Snowboarder eines gemeinsam: Ohne Outerwear geht nicht viel im Schnee. Und obwohl Outdoormarken manchmal als kostengünstige Alternative durchgehen, sind echte Snowboardmarken doch am besten. Denn letztendlich zeichnet uns kaum etwas stärker als Snowboarder aus als „echte“ Snowboardklamotten von Marken aus unserer Branche. Hier die Vorschau auf die kommende Saison von Tom Wilson-North. OUTERWEAR IM STREETWEAR-LOOK „Groß im Trend sind zurzeit Stücke im Streetwear-Look mit technischen Materialien“, sagt John Lacy, Chief Product Officer von Burton. „Die Taschen sind etwas galanter platziert und auch in der Farbkombination verschiedener Stoffe gibt es frische Ideen.“ Uns erwarten weiche Stoffe, Farb-Blocking in dezenten Farbtönen, abseits der Mitte platzierte vertikale Reißverschlüsse, figurbetonte Passformen und klare Silhouetten. Dabei sind die Stücke nach wie vor funktionell für Snowboarding gestaltet, sehen jedoch aus wie Streetwear für den täglichen Gebrauch. Diese Art von modischer Outerwear haben einige Marken wie Holden und L1 bereits seit Jahren im Programm. Jetzt wird das ehemalige Randphänomen von großen Marken aufgegriffen und somit zum Mainstream. Oxbow benutzt Baumwolle im Vintage-Look sowie Wolle in Kombination mit inneren Schichten aus technisch leistungsfähigem Material, Billabong bietet eine ganze Kollektion namens „Summit“ im Streetwear-Look. Die „RidePlus“-Kollektion
von Quiksilver bringt neue Passformen und sieht aus wie Streetwear, fährt sich jedoch wie technische Outerwear. Im Rahmen des Re-Launchs hat 686 zwei Collabo-Projekte gestartet: In Zusammenarbeit mit Diesel entstand eine unglaublich modische Hose im Jeans-Look und gemeinsam mit Dickies ein Shop Jacket mit Kapuze und dreifarbiger Reißverschlusspartie vorne. Auch Lib Tech hat eine ähnliche Jacke namens „Assistant Coach Jacket“ im Angebot, die aussieht wie ein Hemd mit Kapuze. Ebenfalls erwähnenswert ist das „Division Insulated“ Jacket von Oakley, inklusive Thinsulate-Fütterung und SoftshellKapuze. Auch in den Details geht der Trend zur Streetwear und Workwear, etwa mit den Metalletiketten der Billabong „Downtown Collection“. Ob sich der Trend bei den Kunden durchsetzen wird? Bleibt abzuwarten. Aber es liegt an den Händlern, der anfänglichen Skepsis zu begegnen und auf die technische Leistungsfähigkeit unter der „streetigen“ Oberfläche zu verweisen. 69
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DER TREND ZUR TECHNIK Den Gegenpol zu streetwear-orientierter Outerwear bieten hochtechnische Kleidungsstücke mit hoher Wasserdichte, minimalistischem Styling, hauchdünnen Materialien, Reißverschlüssen in Kontrastfarben und technisch anspruchsvollem Finish.
RIDE
LIB TECH
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Und während streetwear-mäßige Outerwear zunehmend beliebter wird, greifen hartgesottene Fahrer vielleicht sogar verstärkt zu technischer Kleidung, um sich gegen „Poser“ abzugrenzen. „Viele Marken springen gerade auf den StreetLook, aber uns geht es mehr um den Outdoor-Style. Und wir entwickeln zunehmend mehr Produkte für diesen Bereich“, sagt Julien Durant, Gründer von Picture Organic Clothing zur erfolgreichen „Expedition“-Kollektion seiner Marke. Damit steht Durant nicht alleine da. Nitro präsentiert eine technische Kollektion namens „Pioneers“, Dakine bietet Stücke mit 3L Gore-Tex an. 32 hat eine neue PremiumJacke namens „Welkin“ und auch CLWR hat Jacken und Hosen mit 3L im Angebot. Ein Vorreiter in Sachen technischer Outerwear ist zweifelsohne die Marke Lofoten aus Norwegen, die neues farbliches Styling und eine Jacke unter Verwendung des neuen Alpha-Materials von Polartec auf den Markt bringt. Aber nicht vergessen: Die Kunden für diese Kategorie sind hauptsächlich erwachsene Snowboarder der ersten Stunde, die bereits seit 15 Jahren auf dem Brett stehen und dank sicheren Einkommens das nötige Kleingeld für anspruchsvolles Snowboardzubehör parat haben.
„Groß im Trend sind zurzeit Stücke im Streetwear-Look mit technischen Materialien.“ John Lacy, Burton 3CS
NORTHFACE
Ein Risiko beim Trend zu technischer Bekleidung ist, dass letztlich alle Leute auf der Piste damit recht ähnlich aussehen. Hierzu heißt es bei Holden: „Die Leute werden sich bald Outerwear wünschen, die nicht unbedingt technisch aussieht, aber alle Leistungsmerkmale für extreme Bedingungen bietet.“ Um den Look etwas aufzupeppen, bietet Analog einen Aufsatz aus Gummimustern in einigen der Premium-Stücke aus Gore-Tex. Sweet Protection präsentiert eine neue Jackeund-Hose-Kombination aus 3L Gore-Tex mit Namen „Monkeywrench“.
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DAKINE
O’NEILL
DC
BONFIRE
JACKE WIE HOSE? Bei den Passformen und Silhouetten hat sich einiges getan: Gemäß aktueller Modetrends setzen Snowboarder verstärkt auf länger geschnittene Jacken in Kombination mit eng sitzenden Hosen. Obwohl es für die kommende Saison auch kürzere Jacken im Angebot gibt, darunter die „Fairmont“Jacke von L1, die „Bong Fit“ von Billabong oder die Collabo von Bonfire mit 4Star, liegen längere Jacken zurzeit klar vorne. 32 hat seine längeren Jacken mit eng anliegender Körpermitte und leicht „hängender“ Passform überarbeitet. Dem aktuellen Trend zufolge erleben auch Anoraks, die bereits in den Neunzigern schwer angesagt waren, ein Comeback. Ganz vorn dabei ist hier O’Neill mit einer ProModell-Jacke für Teamfahrer Seb Toots. Auch die „Fox Overhead“-Jacke von Westbeach folgt dem Anorak-Trend
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mit Neon/Collagen-Druckmuster sowie Wasserdichte bis 10K, einem Powder Skirt und guter Belüftung. Die „heruntersackende“ Passform erfreut sich auch bei den Hosen großer Beliebtheit. Analog bietet eine Hose mit niedrig sitzendem Schritt für enorme Bewegungsfreiheit. Optimale Beweglichkeit steht auch bei DC im Mittelpunkt, deren „City Series“ verbesserte Flexibilität um die Knie bietet. Ein weiterer großer Trend bei den Hosen sind Latzhosen, etwa von Sweet, Dakine und Patagonia, deren „Snowshot“Hose per Reißverschluss abnehmbare Hosenträger bietet. Anscheinend lösen Latzhosen gerade Overalls ab; hier scheint das einzige Exemplar für die kommende Saison ein Backcountry-Einteiler von Rip Curl zu sein, der als Funktionsmerkmal zum Beispiel eine Schlaufentasche für schnellen Zugang zum Lawinenmelder bietet.
„Die Leute werden sich Outerwear wünschen, die nicht unbedingt technisch aussieht, aber alle Leistungsmerkmale für extreme Bedingungen bietet.“ Holden
CROSSOVER-MODE Während der große Trend im Outerwear-Bereich zu Jacken und Hosen geht, die aussehen wie Streetwear, haben viele Marken ein weiteres Eisen für die kommende Saison im Feuer: Mode für den Alltagsgebrauch, die sich dank zusätzlicher Funktionen auch zum Boarden tragen lässt. Analog hat derartige Crossover-Modelle wie die „ATF“-Kollektion seit Jahren im Programm, nun hat sich Vans komplett aus dem Bereich Outerwear verabschiedet und bietet stattdessen modische Bekleidung für den Berg. Die Marke Bench hat sich ebenfalls als „Mehrzweckbekleidungsmarke“ umdefiniert. Auch 686 hat eine kleine Crossover-Kollektion namens „Tech Goods“ im Programm und We Live Different hat funktionelle Parkas mit Wasserdichte bis 10K und Belüftungsfunktion im Programm.
NITRO
QUIKSILVER
VOLCOM
32
ANALOG
NORTHFACE
686
L1
RIP CURL
BENCH
Als Händler bleibt diese Kategorie mit Vorsicht zu genießen. Wer Crossover-Mode ins Programm nimmt, sollte auf gezielte Kundeninformation im Verkaufsgespräch achten und die technischen Leistungsmerkmale hervorheben, damit die Stücke nicht unter der „normalen“ Streetwear verloren gehen. VOLL IM KOMMEN: FLEECE Bislang galt Fleece als Lieblingsmaterial von Joggern und Bergsteigern, doch für die nächste Saison erwarten uns einige Teile mit aufgepepptem Styling und Materialien. PYUA setzt als eine der ersten Marken das neue „Recyled Fleece“ von Primaloft ein, seines Zeichens ein ultrawarmes, hoch-umweltfreundliches Material. Protest verpasst mit einer neuen Drucktechnik seinen Fleeceteilen eine interessante Oberflächenstruktur. Als erste Marke unserer Branche bietet Analog neue Fleeceteile mit 3L-Stretcheigenschaften; sie sind nicht nur kostengünstig und bestens geeignet für alle möglichen Abfahrtbedingungen, sondern finden sich auch in gleich vier Stücken der neuen ATF-Kollektion. 72
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NEUE FARBVARIATIONEN Im Bereich Farben geht der Trend kommende Saison in eine bodenständige Richtung: Erdtöne geben ganz klar den Ton an! „Bei uns sind Erdtöne weiterhin ein starkes Thema“, sagt Jelle Mul von 32. „Wir haben eine breite Auswahl von Khaki, Clove, Stain Black, Clay, Carbon bis hin zu Gold. Aber um es etwas aufzupeppen, haben wir ein paar Neonfarben in die Kollektion aufgenommen, die dadurch für eine breite Reihe an Kunden interessant wird.“ Erdtöne lassen sich sehr leicht verkaufen und sind gut mit anderen Farben kombinierbar, was den Kunden gefällt. Inzwischen sind die Farbvariationen etwas reifer geworden: Aus leuchtendem Gelbgrün wird Waldgrün, aus dem Signalblau der letzten Jahre werden tiefblaue Indigo-Töne. Urban Beach kombiniert eine herbstliche Farbpalette mit knalligen Kontrastfarben. Oxbow hat kommende Saison eine Auberginefarbe im Programm, während Horsefeathers seine Erdtöne mit Limettengrün, „Firewater“-Rot und grellem Blau kombiniert. Auch Picture Organic hat Erdtöne in Kombination mit knalligen Akzenten im Programm, etwa Limettenfarben, Ultramarin und SignalOrange, die gut zum Rest der Kollektion passen, vor allem zu den Reißverschlüssen in Regenbogenfarben. Weitere Kontrastpunkte zu den Erdtönen sind etwas dezentere Akzente wie Kürbisorange, Schwefel und Korallenfarben. Bei den technischen Outerwear-Teilen liegen aber auch nach wie vor poppige Farbblöcke und Primärfarben sehr hoch im Kurs.
Wer als Händler eine gute Mischung aus technisch aussehender Outerwear, streetwear-orientierten Teilen und etwas Crossover-Mode für Berg und Straße im Programm hat, kann nicht viel falsch machen.
MUSTER: TARNUNG MUSS SEIN Bei den Mustern zeichnet sich ein klarer Trend ab: Nachdem viele Outerwear-Marken jahrelang Vollgas bei den Volldrucken gegeben haben, setzen fast alle für die kommende Saison verstärkt auf Tarnfarben. Vorbilder sind wahrscheinlich Popstars wie Justin Bieber oder Rihanna, deren CamoKlamotten sich nach einigen gekonnten Instagram-Auftritten in den Modekollektionen führender Designer wiederfanden und dann schon bald in den Katalogen führender Outdoor-Marken und Streetwear-Labels auftauchten. Aber egal, woher der Tarnfarben-Trend auch kam, fest steht: Camo ist einer der großen Trends der kommenden Saison.
LIGHT
CLWR
O’NEILL
IFOUND
PICTURE
VOLCOM
DC
PENGUIN
SWEET
ANIMAL
Bei den Tarnfarben-Mustern erwartet uns einiges an Vielfalt. Marken wie L1, Billabong und adidas setzen auf eher herkömmliche Tarnfarbenmuster, die sparsam eingesetzt werden. Etwas auffälliger ist das Tiger-Camo in der Travis Rice-Kollektion von Quiksilver oder das alternative Tarnfarbenmuster von The North Face. Apo setzt Camo sehr dezent nur im Innenfutter ein, während 686 sein Wald-Camo mit Farbakzenten wie Tabak und Sandfarben kombiniert. Außerdem bieten aktuelle Kollektionen auch dunklere Tarnfarbenmuster, etwa die „Stale Sandbech“74
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Jacke von Oakley im ausgewaschenen Look oder die „Scatter“-Jacke von Rhythm mit dunkler Tarnfarbe und das Sturmfront-Camo der neuen Patagonia-Jacken. Aber Tarnfarbe ist längst nicht die einzige Spielart bei den Mustern für 2014/15. Tropische Muster sind ein kleiner Trend, der sich in einige Kollektionen eingeschlichen hat: Vans bietet Papageien, während Quiksilver auf Aloha-Blumen, Nitro auf Hawaii-Muster und DaKine auf Ananas-Drucke setzt. DC bietet gleich das volle Programm mit einem Muster aus Haifisch, Kokosnusspalmen, Marihuana-Blatt und einem tropischen Sonnenuntergang aus der Feder des Künstlers BIZMUT.
Den Gegenpol zu streetwearorientierter Outerwear bieten hochtechnische Kleidungsstücke mit hoher Wasserdichte, minimalistischem Styling, hauchdünnen Materialien, Reißverschlüssen in Kontrastfarben und technisch anspruchsvollem Finish.
STOFFE & MATERIALIEN Bei den Stoffen und Materialien wird einiges an Abwechslung geboten: 686 setzt beim „Airflight“-Hoodie im Stepjackenlook auf gutes altes Taft, Zimtstern auf ein hoch funktionelles Ripstop Twill mit einer edel anmutenden und sehr matten Oberflächenstruktur. Bleed hat ein recyceltes Fischgrätenmuster mit Membran aus Sympatex und Wasserdichte bis 20K in seiner Parka-Kollektion im Angebot. O’Neill bietet sein „Firewall“-Material in einer Vielzahl von Stücken der neuen Kollektion und das wärmespeichernde Thinsulate hat sich weiterhin bewährt. Für Kim Scholze von Bench steht eine Revolution bei den Materialien bevor: „Nanotechnik gibt es jetzt schon seit ein paar Jahren und sie wird unsere Bekleidung künftig schlauer machen, indem die Fasern sich auf molekularer Ebene an die Umwelt anpassen. Die Stoffe werden die Fähigkeit haben, bei steigender Luftfeuchtigkeit wasserfest zu werden und bei niedrigeren Temperaturen werden sich die Fasern verdichten, um bessere Wärmedämmung zu garantieren. Antibakterielle Stoffe werden uns vor Krankheiten schützen. Das klingt vielleicht etwas nach Science Fiction, aber genau das sind die Entwicklungen, an denen führende Stoffhersteller momentan arbeiten.“
AIRBLASTER
BURTON
686
TREW
WESTBEACH
VANS
URBAN BEACH
APO
OAKLEY
PROTEST
Wir können es kaum erwarten und hoffen, dass unsere Jacken in Zukunft auch eigenständig die Farbe wechseln können, um zu unseren neuen Hosen zu passen. Die aktuell coolste Technik in Sachen Materialien kommt von The North Face: Deren „Fuseform“-Stoff kombiniert zwei Arten von Materialien zu einem einzigen Stoff, ohne auf Nähte oder Kleber angewiesen zu sein. Das Material wird an Körperstellen mit hoher Abnutzung dicker, etwa um Schritt, Knie oder Knöchel. Und durch Verzicht auf Nähte lassen sich leichtere, strapazierfähigere und insgesamt schöner geschnittene Kleidungsstücke formen. 76
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Ebenfalls lobend zu erwähnen ist Patagonia, deren Daunenfedern nun sämtlich gemäß des „Tracable Down“Umweltstandards produziert werden. Das bedeutet akzeptable Lebensbedingungen für die Federtiere, bevor sie als Futter der Jacke dienen. Vermieden werden Gräueltaten der industriellen Daunenherstellung wie Zwangsmast und Rupfen der Federn bei lebendigem Leib. Ein gutes Vorbild, dem hoffentlich bald auch andere Marken folgen werden. FAZIT Für die kommende Saison wird es weniger brandneue Trends geben, sondern eher konsequente Weiterführungen bestehender Entwicklungen auf dem Markt. „Wir haben eine Trendwende weg von knalligen Farben, lauten Druckmustern und verrückten Farbblöcken erlebt“, sagt Emily Kaelin, Senior Product Developer von Ride. Stattdessen erwarten uns anspruchsvolle Stoffe, cleane Schnitte und ergonomische Passformen mit viel Bewegungsfreiheit. Wer als Händler eine gute Mischung aus technisch aussehender Outerwear, streetwear-orientierten Teilen und etwas Crossover-Mode für Berg und Straße im Programm hat, kann nicht viel falsch machen. Und nicht die Tarnfarbenjacken vergessen...
RIPZONE
URBAN BEACH
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ADIDAS
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HORSEFEATHERS
PROTEST
PYUA
KEY NEW TRENDS STREETWEAR-MÄSSIGE OUTERWEAR OUTERWEAR MIT MINIMALISTISCHER TECHNIK ANORAKS „LABBRIGE“ PASSFORM TARNFARBEN DEZENTE FARBBLÖCKE
RIP CURL
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LIB TECH
DAMEN OUTERWEAR VORSCHAU: 2014/15 Outerwear für Damen ist zurzeit ein komplizierter Marktbereich. Ist attraktive Preissetzung ohnehin schon ein schwieriges Thema lenkt zusätzlich zu viel reduzierte Ware die Kundinnen ab von Anschaffungen zum vollen Preis. Für neuen Schwung sorgen einige brandaktuelle Teile für die kommende Saison. Hier eine Vorschau auf die Highlights im Bereich Damen-Outerwear 2014/15 von Tom Wilson-North. WICHTIGSTE TRENDS Im letzten Jahr sah Workwear wie ein vielversprechender Trend aus, konnte sich jedoch im Handel nicht wirklich durchsetzen. Anscheinend gefiel den Mädels der Schreiner- oder Schienenarbeiter-Look für die Piste nicht. Die Kollektionen für kommende Saison sind dezenter im Styling und inspiriert von urbaner Outdoor-Bekleidung, Vintage-Military und klassischer Bergsteigerkleidung. Aber der größte Trend ist dieses Jahr ebenso wie im Streetwear-Bereich eine Rückbesinnung auf klassische amerikanische Styles der 70er Jahre.
bietet einige interessante Stücke: Eine lange, formschöne Daunenjacke mit Ripstop-Muster sowie einen mit Pelz gepolsterten Parka und eine Hose mit gewachster JeansOberfläche. Gewachster Jeansstoff liegt voll im Trend und bietet eine Alternative zu grauen und schwarzen Stoffen. L1 setzt den gewachsten Stoff bei der „Heartbreaker“ Premium-Hose ein und auch Burton hat „Waxed Denim“ im Programm. Aus der Streetwear bekannte Mischungen verschiedener Stoffe und Muster liegen ebenfalls im Trend, etwa Fischgrätenmuster kombiniert mit Segeltuch, Wolle oder Seilmustern.
College-Jacken mit langem Saum sind ein wichtiges Thema: „Der College-Style bietet eine fahrtaugliche Passform“, erklärt David Pitschi von Billabong. „Die Jacken sind länger und lockerer, für alle Fahrerinnen die gerne aktiv sein und dabei gut aussehen wollen.“ Zimtstern hat ein schönes Modell mit netten Details entworfen und so ziemlich jede Marke hat diese Saison eine College-Jacke im Angebot.
Ein weiterer Trend ist „Fantasy“, zu finden in der 686-Kollektion von Forest Bailey sowie in einigen von alten Zauberergeschichten inspirierten Stücken von Volcom. Protest geht einen Schritt weiter mit einer MiniKollektion namens „Optical Illusion“ mit surrealen Grafiken und Styling. Durchaus ungewöhnlich, findet vielleicht aber Gefallen bei mutigen Kundinnen.
Die Outerwear von DC ist seit jeher sehr urban im Styling und die neue „Research Mountain“ Capsule Collection 82
Ebenfalls brandaktuell ist „altmodische Kleidung für junge Leute“. Viele 18-bis-24-jährige Boarderinnen laufen mit Klamotten herum, die man sonst bei alten Omas vermuten
photo: Head
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würde: Dicke Strickteile, gehäkelte Muster, Hosen im Karottenschnitt, weiche Strickjacken und wuschelige Accessoires. Diesen Trend sollte man im Auge behalten. CROSSOVER-KOLLEKTIONEN Streetwear ist eindeutig ein wichtiger Trend im Outerwear-Bereich. Als nächsten Schritt bringen einige Marken Kollektionen heraus, die gleichzeitig Mode und Outerwear sind – auf neudeutsch also „Crossover“Kollektionen. Sollte der Streetwear-Bereich auf urbane Snow-Outerwear anspringen, wäre das für Marken unserer Branche ein willkommener Geldsegen.
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Sehr vielversprechend sind in diesem Bereich die Kollektionen von Picture Organic Clothing, deren „Adventure“-Kollektion eine Verbindung aus Qualität und Umweltbewusstsein bietet. Die Marke We Live Different legt Wert auf Funktionalität für den täglichen Gebrauch und hat Parkas mit Wasserdichte bis 10K im Angebot, während Ride neue Passformen im Crossover-Bereich bringt. Die kommende Saison bietet jede Menge Stücke für die mittlere Klamottenschicht, etwa leichte und herausnehmbare Daunenwesten, die alleine oder als Teil einer 3-in-1-Jacke getragen werden können. Dieses Konzept bietet auch echten Mehrwert, so Carolyn Simons Campos von Volcom: „Angesichts der Wirtschaftslage kann sich unsere Zielgruppe oft nicht mehrere Jacken pro Saison leisten, also entwerfen wir unsere Jacken mit Augenmerk auf Vielseitigkeit, vom Backcountry zur Skipiste bis auf die Straße mit ansprechendem Styling und hoher Funktionalität.“ JACKEN TRENDS Keine großen Veränderungen bei den Jacken: Lang, schlank und smart sind die Schlagworte der kommenden Saison. Gleichzeitig sollten Jacken auch genug Bewegungsfreiheit bieten und nicht beim Fahren behindern. Uns gefallen die neuen Bomberjacken und Trenchcoats von Burton, die modernen Billabong-Jacken im Shirt-Look und die schön geschnittenen Parkas von CLWR. Ein Comeback erleben zurzeit Pullover-Jacken, etwa von Roxy mit schönem Micro-Farbblockmuster oder die Gretchen Bleiler Pullover-Jacke von Oakley sowie schöne Modelle von O’Neill und Westbeach. Auch diesen Trend sollte man im Auge behalten. NEUE SCHNITTE BEI DEN HOSEN Eine gute Auswahl an Jacken ist wichtig, aber man darf nicht vergessen: Viele Kundinnen sind auf der Suche nach einem kompletten Outfit. Hier gilt es, auch einige gut geschnittene Hosen parat zu haben. Der allgemeine Trend geht weiter zu gerade und eng geschnittenen Hosen, passend zu langen, schlanken Jacken. Bei den Hosen gibt es jedoch etwas Spielraum: Apo bietet zum Beispiel nicht ganz so enge Schnitte im Bootcut-Schnitt und auch DC und Horsefeathers haben lockere Hosen im Angebot, die niedrig unter der Hüfte sitzen. Latzhosen für Damen sind ebenfalls ein aktuelles Thema. adidas hat ein sehr schönes Modell im Angebot, The North Face bietet eine Latzhose mit Gore-Tex und Patagonia präsentiert ein Modell namens „PowSlayer“ mit femininem Schnitt und funktionell platzierten Taschen. Die über die Schulter 83
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geschwungenen Halter machen sich bei Backcountry-Touring und Powder-Abfahrten auf jeden Fall bewährt.
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BENCH
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VOLCOM
APO
ADIDAS
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WARM BLEIBEN Die Damen haben es bekanntlich gerne warm und muckelig – auch auf der Piste. Obwohl sich leichte, wasserabweisende Jacken (Shell Jackets) durch Tragen einiger warmer Schichten auch für den Winter eignen, kaufen die meisten Kundinnen eher gleich gesteppte und gepolsterte Jacken. Noronna bietet eine warme Jacke mit neuer Alpha-Fütterung von Polartec. Nitro kombiniert Synthetik-Daunen von Primaloft mit einer Cocona 2.5 Außenschicht für warmen und atmungsaktiven Tragekomfort. PYUA setzt auf ein futuristisches Material namens EtaProof, das sich trotz technischer Leistung sanft wie Biobaumwolle anfühlt, und Roxy hat eine neue Jacke mit Außenschale aus 2L Gore-Tex und Futter aus 70/30 Daunen entwickelt. Bei Burton kommt in der gesamten Kollektion das patentgeschützte Dryride Durashell Material zum Einsatz, während O’Neill in allen Wintersportteilen weiche Fütterung mit Thinsulate bietet.
Der Trend geht weg von Burgunderrot und Beige der letzten Saison; aus Lila wird dunkles Blau, aus Aquamarin wird Mint oder Kleegrün und dunkles Leder wird zu hellerem Wildleder.
Auch Horsefeathers hat einige dick gefütterte Jacken für den kalten Januar parat und Bonfire hat das Mystic Heat Wärmespeicherungssystem weiterentwickelt. Bei den gefütterten Jacken bleibt jedoch zu bedenken: Sich warm halten ist schön und gut, aber keine Kundin will eine dicke Jacke, mit der sie aussieht wie das MichelinMännchen. Also neben Wärmedämpfung auch auf schlanke, figurbetonte Schnitte achten. TECHNISCHE BEKLEIDUNG Technische Materialien liegen weiterhin im Trend und der superdünne, hoch technische Look der neuesten Gore-Tex-Stoffe eignet sich perfekt für den Einsatz im Backcountry, vor allem in Kombination mit robusten Reißverschlüssen, Fütterung mit Kevlar und sichtbarer Belüftung. Im technischen Bereich geben die altbekannten Marken den Ton an: Sweet Protection, Patagonia und Noronna, wobei auch einige Newcomer auf den Markt drängen. Vielversprechend sieht hier die neue 2L Gore-Tex Jacke von DaKine in Kombination mit gefütterten Hosen im dezenten Matt-Look aus und auch Volcom bietet im Premium-Bereich anspruchsvolle Technik. FARBEN Im letzten Jahr drehte sich bei den Farben alles um dezente Primärfarben und tragbare Herbsttöne. Für die Saison 2014/15 erwarten uns einige frische Farbvarianten: Der Trend geht weg von Burgunderrot und Beige der letzten Saison; aus Lila wird dunkles Blau, aus Aquamarin wird Mint oder Kleegrün und dunkles Leder wird zu hellerem Wildleder. Als Alternative zum Einheits-Schwarz
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bietet sich Anthrazit an, während als Kontrastfarben häufig Ultramarin, knalliges Pink und Hellblau zum Einsatz kommen. Weiterhin erwarten uns viele aus dem Sportbereich bewährte Primärfarben: adidas setzt auf Rot, Weiß und Blau und sogar Holden tauscht seine gewohnt dunklen Farben gegen ein paar knallige Akzente ein. Picture Organic hat ebenfalls einige bunte Farben parat, darunter zwei schöne fluoreszierende Farben sowie bedruckte Reißverschlüsse. O’Neill hat einige unerwartete Farbkombinationen entwickelt, darunter Aquamarin/Grau/ Rosa und Rot/Chino/Pink. LIGHT
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Viele Marken lassen sich von der Natur inspirieren, etwa Bleed und Apo mit einer Palette aus satten Naturfarben oder Nikita, die Inspiration aus der Landschaft Islands ziehen. Neben tropischem Grün und Marokko-Blau freuen wir uns über knallige Akzente wie die vulkanartigen Rottöne – die Mädels von Nikita sind immer für eine Überraschung gut. Die große Revolution in der Farbgebung bleibt jedoch weitgehend aus, was aus Sicht der Händler eher positiv ist, da man so auch noch Ware aus der vergangenen Saison verkaufen kann.
Gewachster Jeansstoff liegt voll im Trend und bietet eine Alternative zu grauen und schwarzen Stoffen.
NETTE MUSTER Druckmuster haben ihren Schrecken so langsam verloren und durch den allgemeinen Modetrend zu Mustern im Indianer/Azteken-Look kommen viele Boarderinnen auf den Geschmack. Die meisten Marken bieten wenigstens ein starkes Druckmuster für die kommende Saison, etwa die Kaktus-Collage von adidas oder die Eulen-Tarnfarbe von Patagonia im dezenten Mintgrün. Auch Tiermuster sind weiterhin angesagt, vor allem Leoparden, Geparden und Schlangen – zu sehen in den Kollektionen von L1 und DC, nicht zu vergessen auch die handgemalten Katzen von Nitro. Außerdem sind Tarnfarben ein modisches Thema in vielen Kollektionen, darunter 686 und CLWR, wobei Billabong Tarnfarben eher dezent im Innenfutter oder am Reißverschluss einsetzt. DaKine bietet Fütterung mit Mustern in den Innentaschen und Apo druckt SnowboardGrafiken ins Futter der Goggle-Taschen der Jacken. Die Drucke setzen starke modische Akzente und lassen sich am besten in Kombination mit neutralen Stücken tragen, etwa schlichte Hose plus „laute“ Jacke – oder umgekehrt. WELCHE ROLLE SPIELEN PRO-FAHRERINNEN? Sind Teamfahrerinnen noch wichtig für den OuterwearMarkt oder kosten sie einfach nur unnötig Geld aus dem Marketingbudget? „Auf keinen Fall“, meint Susanne Wuttke von Oakley. „Unsere Pro-Fahrerinnen sind mehr und mehr eingebunden in die Entwicklung und Testphase unserer technischen Outerwear. Wenn unsere Produkte gut genug für einige der weltbesten Athleten sind, sollten sie gut genug für den allgemeinen Markt sein. Dabei geht es nicht nur um den guten Namen der Fahrerinnen, sondern auch um ihr Fachverständnis.“ 86
trend preview
Volcom zufolge engagieren sich viele weibliche ProSnowboarder auch außerhalb vom Sport in Umweltinitiativen und wohltätigen Organisationen, was ihr Publikum erweitert und ihre Präsenz als Vorbilder in den Sozialen Medien verstärkt. „Teamfahrerinnen haben eine Vorbildfunktion für Kundinnen und zeigen, dass die Produkte ihren Zweck erfüllen und Leistungen bis an die Grenzen des Möglichen unterstützen“, sagt Tom Ellyatt von Urban Beach. RELAUNCH BEI 686 Etablierte Marken werfen nicht alle Tage alles über den Haufen und wagen den Neuanfang. Aber genau das tut 686 in der kommenden Saison: „Die Marke geht ein ziemliches Risiko ein und hat sich insgesamt weiterentwickelt. Das war keine Reaktion auf bestimmte Ereignisse, da die Dinge sehr gut liefen, sondern ein bewusster Schritt zur Verbesserung“, sagt Brent Sandor, Director of Marketing. Einige elementare Technologien von 686 bleiben erhalten (Smart Layers, Thermagraph Hitzedämpfung und infiDRY Materialien), während die neue Kollektion in vier Teile strukturiert ist: Technik (GLCR), Crossover (Parklan), Klassisch (Authentic) und Fantasy (die „Cosmic Collection“ von Forest Bailey). Das Ergebnis ist eine der bestsortierten Damenkollektionen aller Zeiten. FAZIT Obwohl die dramatischen Veränderungen bei den Trends weitestgehend ausbleiben, haben viele große Marken ihre Herangehensweise an den Bereich Damen-Outerwear geändert. Die Kollektionen für 2014/15 sind bunter, schlanker und insgesamt stimmiger als je zuvor. Lange, figurbetonte, smarte Passformen und angenehm tragbare Materialien geben den Ton an. Händler sollten sich vor zu weiten, klobigen Stücken und allzu grellen Farben hüten, können aber sonst nicht viel falsch machen. Die Snowboarderin von heute will ihrem Sport nachgehen und dabei modisch und gut gekleidet aussehen. Der „Ich bin eine durchgeknallte Snowboarderin“-Look ist jedenfalls passé – und das ist gut so.
BONFIRE
PICTURE
HORSEFEATHERS
DC
PROTEST
ANIMAL
ROXY
NORTHFACE
BRUNOTTI
NITRO
Die Kollektionen für 2014 / 15 sind bunter, schlanker und insgesamt stimmiger als je zuvor. Lange, figurbetonte, smarte Passformen und angenehm tragbare Materialien geben den Ton an.
TRENDS AUF EINEN BLICK OUTERWEAR IM STREETWEAR-LOOK CROSSOVER-KOLLEKTIONEN PULLOVER-JACKEN GESTEPPTE UND GEPOLSTERTE JACKEN VOLLDRUCKE HERBSTFARBEN KOMBINIERT MIT GRELLEN AKZENTEN
88
interview
WIR STELLEN VOR:
VISSLA & D’BLANC
2014 ist das Jahr der Veränderungen. Ein neuer Brand für Surfbekleidung betritt die Bühne, einer, der Freshness, Innovation und Kreativität verspricht. Und gegründet wurde er vom Branchen-Veteran Paul Naude. Im Exklusivinterview hat SOURCE mit Derek O’Neill, Lizenznehmer von Vissla und D’Blanc, gesprochen. Von Iker Aguirre. Paul Naude ist als Kopf von Billabong USA bekannt. Sein Name war im Zuge von Übernahmeverhandlungen innerhalb der Boardsportindustrie im Gespräch, die zuletzt den australischen Brand betrafen. Nach den Unruhen haben sich seine Zielsetzungen mit der Gründung seiner neuen Brands Vissla (Surf Fashion) und D’Blanc (Eyewear und Accessories) geändert. „Bei dieser Firma geht es nicht darum, der Größte zu sein. Es geht darum, mit dem happy zu sein, was wir machen. Es geht darum, ein gewisses Level an Kontrolle und Disziplin zu halten und gleichzeitig mit den richtigen Leuten zusammenzuarbeiten – und zwar mit denen, die den Boardsport verstehen. Es ist kein ‚Verkaufen um jeden Preis‘-Ansatz“, beschreibt es Derek O’Neill, ehemaliger CEO der Billabong Group, der Billabong Europa gegründet und von 1992 bis 2003 geleitet hat. Derek beschreibt zuerst den Kontext. „Die Branche durchläuft viele Änderungen. Die Hardgoods im Bereich Surfen beinhalten viel Energie. Junge Shaper versuchen immer häufiger, aus der Masse hervorzustechen. Vor allem in Southern California sieht man junge Surfer mit Boards, für die sie noch vor fünf Jahren ausgelacht worden wären. In unserem Brand wollen wir solche kreativen und innovativen Menschen wie diese Shaper, die ihre Kunstwerke in Handarbeit herstellen, willkommen heißen. Für uns ist das eine Surf-was-du-willst- Mentalität.” Er fährt fort, den Brand zu beschreiben. „Vissla ist ein kalifornischer Surf Brand, der sich an den jungen Surfmarkt, also an junge Leute zwischen 12 und 25 Jahren, richtet. Wir wollen eine witzige Firma sein, die klein anfängt und sich dann vergrößert.“ D’Blanc wird das Pendant für Eyewear und Accessoires, das sich mit Top-of-the-Range UnisexProdukten, Made in Italy, positioniert. Ein neuer Girls Brand wird Mitte 2014 gelauncht. Was die Produkte betrifft: „Wir starten mit Boardshorts und T-Shirts, gefolgt von einer kompletten Kollektion, unter Rücksicht auf das, was in Europa klimatechnisch benötigt wird. Wir haben ein paar tolle Produktverantwortliche im Team. “ Aber nicht zuletzt weil die Industrie Unschuld verloren hat, müssen wir auch über Gewinne und Verkaufsstrategien sprechen. „Unser Ziel ist eine vernünftige Gewinnmarge für Retailer und so nah wie möglich an die Pan-Europäische Preisstruktur zu kommen. Wir streben faire Bedingungen für alle an, egal ob E-Commerce oder Kerngeschäft.” „Wir wissen, wie schwierig das wird. Erfolg in der Vergangenheit ist keine Garantie. Die Produkte müssen sich ihren Platz erst verdienen. Die Balance für die richtigen Rahmenbedingungen zu finden, damit beide von einer Win-Win-Situation profitieren, wird unser Hauptziel der nächsten sechs Monate sein. Es geht darum, anzuerkennen, was Core Retailer leisten und vertrieblich eng mit ihnen zusammenzuarbeiten. Was die Kontrolle des Brands und Lagerbestände betrifft: „Unser Ziel ist es, das richtige Business-Level für den Markt zu finden, ohne etwas erzwingen zu wollen. Unsere Geschäftserwartungen halten wir eher klein und werden keine übertriebenen Produkteinkäufe tätigen. Die Tage sind vorbei, als man einfach alles gekauft hat, 90
von dem man glaubte, es verkaufen zu können. Überkauf und Kontrollverlust der Produkte ist etwas, das wir nicht fördern wollen.” Wo man verkauft, ist wichtig wie nie zu vor. Das Headquater wird in Hossegor in Frankreich liegen. Die ersten Kollektionen werden im April/Mai 2014 zur sofortigen Lieferung erhältlich sein. Die Herstellung ist zentralisiert und basiert auf einem globalen Design. Sie ermöglicht intelligentes Stock Management, um das Verkaufspotenzial im ersten Jahr zu maximieren (Winter 2015 wird auf der gleichen Grundlage laufen.). Einige Länder in Europa, wie z.B. Frankreich, UK, Spanien und Deutschland, werden direkt beliefert, andere durch einen Großhändler und einige stehen noch offen. Sobald sich das Ganze etabliert hat (Produkte, Service, Auslieferung) folgt die Kür, das Marketing. „Digitale Medien eröffnen viele Möglichkeiten. Diese Seite wird von uns konsequent entwickelt. Bald werden wir auch einige Team Rider vorstellen. Unser Kreativ-Team wird zudem mit vielen Underground Shapern zusammenarbeiten. Wir werden als kleines Unternehmen einen Marketing Push starten, um Aufmerksamkeit zu bekommen.” Was uns am besten gefällt, ist erfrischender Optimismus! „Zeit für die guten Neuigkeiten. Ich glaube, ehrlich gesagt, dass viele neue Brands auftauchen werden. Es wird Zeit, dass die Kreativen wiederkommen. Die letzen vier, fünf Jahre waren sehr unternehmerisch. Die Leute fragen: ‚Warum geht ihr in diesen Zeiten in den Surfmarkt?‘ – Ich denke, es ist der beste Zeitpunkt seit Langem.” Weiter Infos sind erhältlich unter: europeinfo@stoke-house.com. www.vissla.com / www.dblanc.com Eine lange Version des Interviews gibt es auf: www.boardsportsource.com
91
industry insight
fig1.
RIDER EXPOSURE: GEOGRAPHIC SPLIT, JANUAR – JUNI 2013 (PRINT / SNOWBOARD / EUROPE) MARKUS KELLER, EXPOSURE GEO SPLIT.
JESSICA KIMURA, EXPOSURE GEO SPLIT.
Germany (37%) France (11%) UK (9%) Italy (9%)
UK (66%)
Spain (9%)
Germany (20%)
Switzerland (7%)
France (4%)
Austria (4%)
Spain (3%)
Netherlands (3%)
Austria (2%)
Belgium (2%)
Switzerland (2%)
Others (9%)
Others (3%)
RIDE O’METER BOARDSPORT MEDIENPRÄSENZ-ANALYSE Ab Januar 2014 bringen wir in Zusammenarbeit mit Ride O’Meter regelmäßig die neusten Analysen zur Medienpräsenz in der Boardsportbranche. Unter Berücksichtigung von vier Medienkanälen – Printmedien, Websites, Soziale Netzwerke und Online-Videos – erfasst und bewertet das System die Medienpräsenz von Marken, Produkten, Fahrern und Events in Boardsportmedien in ganz Europa. fig2.
PRINTMEDIEN / EUROPA (€), SNOWBOARD & CROSS-OVER JANUAR – JUNI 2013 HERREN MEDIENPRÄSENZ-BEWERTUNG / TOP 5
DAMEN MEDIENPRÄSENZ-BEWERTUNG / TOP 5
1. Marcus Keller
1. Jessica Kimura
2. Bode Merrill
2. Spencer O’Brien
3. Xavier DeLeRue
3. G. C. Maiden
4. Shaun White
4. Cheryl Maas
5. Danny Kass
5. Helen Schettini 0
EDITORIAL
50,000 100,000 150,000 200,000 250,000 300,000 350,000
0
20,000
40,000
60,000
80,000
100,000
, 120 000
ADVERTISING
See fig1. for top male/female exposure geo split.
„Respekt an Markus Keller, der Mann der alles in Grund und Boden fährt! 2013 hatte Markus, wie man sieht, eine der besten Saisons aller Zeiten. Noch bevor er im September seinen neuen Signature-Move „Chamäleon“ rausgehauen hat, führte er die RIDE O’METER Rangliste an! Danke, dass du mein Budget für Foto-Incentives ruiniert hast!“ Jan Prokes - Volcom Snow Division Manager Europe 92
industry insight
fig3.
TEAM REDAKTIONELLER WERT (€) SNOWBOARD & CROSS-OVER JANUAR – JUNI 2013 OUTERWEAR TOP 5.
SNOWBOARDS TOP 5.
1. VOLCOM
1. BURTON
2. NIKE
2. NITRO
3. BURTON
3. SALOMON
4. BONFIRE
4. K2
5. DC
5. ROME 0
EDITORIAL
500,000
1,000,000
1,500,000
2,000,000
0
500,000
1,000,000
1,500,000
2,000,000
ADVERTISING*
*Werbung nach Team beinhaltet sowohl Werbungen der Marke selbst, als auch von anderen Sponsoren (Beispiel: Smith-Werbung mit Burton-Fahrer) fig 4.
ONLINE VIDEO ANALYTICS, JANUAR – JUNI 2013 Im Januar 2013 nahm Ride O’Meter auch Videoauftritte von Fahrern mit in die Wertung und ist somit die erste Firma, die Statistiken in diesem Medienkanal bietet. Grundlage ist die Erfassung und Analyse von rund 800 Videos pro Monat mit über 100 Stunden Gesamtlaufzeit. Diese Videos werden von unserem Expertenteam (Surf, Skate und Snowboard) ausgewertet und zu einzelnen Parts zusammengeschnitten für alle Fahrer, Events, Marken und Produkte. Neue Videos werden hinzugefügt aus den Videogalerien der besten Websites der Branche (Ride O’Meter hat 150 Video-Websites in der Datenbank) sowie von YouTube und Vimeo. Jedes Video wird durch einen der drei weitverbreitesten Player – Youtube, Vimeo und Dailymotion – und/oder den im Core-Boardsport verbreiteten Playern Mpora, Surfline & Zapiks eingespielt. Hierzu analysiert und erfasst die automatische Bewertungssoftware von Ride O’Meter die Zahl der Aufrufe, „Gefällt mir“-Klicks, „Teilen“-Klicks sowie das Gesamtpublikum für Fahrer und Marken (Zahl der Aufrufe x Zeitlänge der Parts in jedem Video).
ONLINE VIDEO, HERREN GESAMTPUBLIKUM (IN STUNDEN) / TOP 5 Global ranking
Euro ranking
Name
Number of Videos
Total Views
Cumulated Audience
Average Views
Total part minutes
1
-
Shaun White
59
744,020
143,668 hrs
12,611
43:31
2
-
Kevin Pearce
8
24,611
85,639 hrs
3,076
13:49
3
1
Torstein Horgmo
60
1,002,957
77,526 hrs
16,716
11:31
4
2
Terje Haakonsen
15
308,631
65,134 hrs
20,575
14:26
5
3
Marko Grilc
20
578,785
47,042 hrs
28,939
36:51
ONLINE VIDEO, DAMEN GESAMTPUBLIKUM (IN STUNDEN) / TOP 5 Global ranking
Euro ranking
Name
Number of Videos
Total Views
Cumulated Audience
Average Views
Total part minutes
1
1
Enni Rukajarvi
14
204,841
3,875 hrs
14,632
10:59
2
2
Ana Rumiha
7
66,468
1,341 hrs
9,495
07:17
3
-
Erin Comstock
12
121,031
1,211 hrs
10,086
07:11
4
-
Kelly Clark
32
197,103
1,177 hrs
6,159
15:50
5
-
Elena Hight
20
193,605
1,165 hrs
9,680
15:18
BOARDSPORTS EXPOSURE ANALYSIS
Weitere Informationen zu Ride O’Meter und der Methodik zur Erfassung der Medienpräsenz bietet www.rideometer.com. Oder per E-Mail: info@rideometer.com 93
brand profile
INDOSOLE
Indosole macht modische Sandalen und flauschige Schuhe aus alten Autoreifen aus Bali, perfekt für den Strandurlaub. Die ebenso umweltfreundliche wie innovative Marke ist ab Frühjahr 2014 auch in europäischen Shops erhältlich. Hier die Details im Interview. Wann und wie habt ihr angefangen? Indosole wurde im Sommer 2010 als LifestyleMarke mit Focus innovatives Denken und Herstellung von Schuhen gegründet. Die ursprüngliche Idee zur Firma hatte ich bereits 2004 während einer Surfreise nach Indonesien. Auf der Suche nach einem authentischen und außergewöhnlichen Souvenir stieß ich auf Sandalen aus alten Motorradreifen, die vor Ort produziert wurden. Obwohl die Qualität der Sandalen noch zu wünschen übrig ließ, hatte ich das Konzept seitdem im Hinterkopf. Und ich wusste, ich konnte das besser. Fast zehn Jahre nach der inspirierenden Reise nach Indonesien habe ich die Idee umgesetzt. Indosole hat seine Zentrale momentan in San Francisco, Kalifornien, und spezialisiert sich auf Bio-Produkte aus weggeworfenen Rohstoffen aus Indonesien. Unsere Waren kann man im Showroom in Südkalifornien bewundern. Sandalen und Schuhe werden schon lange aus alten Autoreifen gefertigt... Wir haben das Konzept nicht erfunden, Reifen als Schuhsohle zu nehmen, aber wir haben es deutlich verbessert! Wer sitzt bei euch im Management und welchen Hintergrund bringen diejenigen mit? In Bali leitet unser Production Manager Kai Paul – seines Zeichens Indonesier und Kalifornier – die Geschäfte. Er spricht die Sprache, ist gut vernetzt und hat unsere Produktion fest im Griff. Unser Global Sales Manager Ed Santos ist seit 20 Jahren in der Branche und knüpft mit Sitz im Showroom in San Clemente wichtige
Geschäftskontakte in aller Welt. Der Showroom hat schon viele erfolgreiche Start-Ups hervorgebracht (Ocean Minded und Stance wurden hier gegründet) und wir sind umgeben von einigen der besten Shaper der Welt (Terry Senate, Patterson, Cole, Lost Surfboards). Unser Office Manager ist Ryan Winfield King, der mit mir in San Francisco zusammenarbeitet, wo ein Großteil unserer Ware gelagert ist. Wie sieht euer Vertriebsnetzwerk in Europa aus? Wir haben gerade einen Vertrag mit Groove Armada in Großbritannien abgeschlossen, die erste Lieferung erfolgt Frühjahr 2014. Andreas und Rob leisten großartige Arbeit und das Verhältnis ist super. In Spanien arbeiten wir mit Playgop 114, bei denen Patrick toll am Aufbau der Marke in der Region arbeitet. Wie hebt ihr euch von der Konkurrenz ab? Die Geschichte unserer Marke und Produkte... Sachen aus alten Reifen zu machen und Indonesien sauber zu halten – das können nicht viele Konkurrenten von sich behaupten. Unser neues Sandalenmodell „Innertubed“ läuft super und bietet Qualität weit über den Preis hinaus. Die Sandale besteht zu 66% aus Recyclingmaterial, mit Sohlen aus Reifen und Riemen aus Reifenschlauch. Der Schuh ist flexibel, schlicht und super für Jungs ebenso wie Mädels geeignet. Das Damenmodell „Kelapa“ ist ein Strandschuh in bunten, lebendigen Farben wie Mint, MarigoldGelb und Chill Blue. Der Schuh ist leicht tragbar (einfach reinschlüpfen und los geht’s!), sehr bequem und waschmaschinenfest. Mit dem
„Ikahana“-Modell wagten wir erstmals eine modische Sandale für Damen und die Resonanz war bislang super! Der Schuh bietet Schlaufen aus veganem Wildleder und Drucke mit klassischen indonesischen Mustern. Was ist das Wichtigste am europäischen Markt? Wir wollen mit Leuten zusammenarbeiten, denen unsere Mission am Herzen liegt... Wir suchen gleichgesinnte Leute, die unsere Arbeit als Marke unterstützen wollen. Welche Formen von Marketing betreibt ihr? Wir arbeiten mit einer Reihe von „Good Humans“, darunter der zehnjährige Vanis Buckhulz. Er hat mit sieben Jahren seine eigene Recyclingfirma gegründet und wird von den Leuten aus seiner Gemeinde unterstützt. Wenn sich jemand in diesem Alter für unseren Planeten einsetzt, sollte das uns alle inspirieren. Warum sollten Händler eure Marke ins Programm nehmen? Wir haben ein neues und spannendes Produkt. Etwas, das eine Geschichte erzählt, denn jeder Schuh hat eine unterschiedliche Sohle und erinnert daran, dass wir Bali sauber halten helfen. Eine tolle Story, die nie langweilig wird. Wo kann man eure Produkte, Videos etc. in den Sozialen Medien bewundern? Web: www.indosole.com Katalog: www.indosolecatalog.com Presse: www.issuu.com/indosole Instagram: @indosole Facebook: www.facebook.com/indosole
WWW.INDOSOLE.COM / 3830 NORIEGA AVE, SAN FRANCISCO, CA / 415.742.662 / KYLE@INDOSOLE.COM / 95
brand profile
LOVE INC
Love Inc ist eine britische Marke für Snowboardbekleidung, die in der lokalen Szene schon seit Jahren bekannt ist. Hinter der Marke stehen James Shaw und Alex Clipston, die mit Love Inc gegen die langjährige Monopolstellung der großen Marken ankämpfen wollen und nun ihren Vertrieb auf ganz Europa ausweiten.
Wann und wie habt ihr angefangen? Die Firma wurde 2006 gegründet, teilweise aus kreativem Frust und teils weil wir es leid waren, die Leute immer mit den gleichen Klamotten zu sehen. Die großen Marken hatten den Markt komplett in der Hand und das wollten wir ändern! Wir wollten Klamotten von Snowboardern für Snowboarder herstellen! Wer sitzt bei euch im Management und welche Erfahrungen bringen diejenigen mit? Für das Management bin ich, James Shaw, zusammen mit Alex Clipston verantwortlich. Anfangs leitete ich die Firma alleine, dann kam vor zwei Jahren Alex hinzu. Wir fahren beide seit Jahren Snowboard, unter anderem in Kanada und Europa. Ich komme aus der kreativen Branche und kümmere mich um Grafikdesign und Fotografie, während Alex eine solide Logistik-Ausbildung hat. Wie lautet eure Firmenphilosophie? Unsere Firmenphilosophie besteht darin, qualitativ hochwertige Produkte für Gleichgesinnte herzustellen und einige Fehler zu vermeiden, die große Marken mit ihren Produkten begehen. Aber vor allem geht es darum, Spaß zu haben! Wir machen Sachen, die uns gefallen und an denen wir Freude haben.
Wie hebt ihr euch von der Konkurrenz ab? Ich denke, vor allem durch unser Qualitätsniveau und die Liebe zum Detail. Und wir scheuen keine Risiken. Wir versuchen neue Ansätze, wenn es günstig für unser Geschäft erscheint. Und wenn’s nicht klappt, reißen wir uns zusammen und versuchen etwas anderes. Was ist das Wichtigste am europäischen Markt? Da ein großer Teil unserer Zielgruppe in Europa lebt und Snowboard fährt, schenken wir dem Markt die entsprechend nötige Aufmerksamkeit. Wie unterstützt ihr eure Fahrer und den Boardsport an sich? Wir sponsern eine Reihe von Snowboardern. Einige davon waren von Anfang an dabei und jedes Jahr kommen neue hinzu. Wir versorgen sie mit kostenlosem Stuff und hauen ihre Videos und Fotos über möglichst viele Medienkanäle heraus. Welche anderen Formen von Marketing betreibt ihr? Zu unseren zahlreichen alternativen Marketinginitiativen zählen monatliche E-MailNewsletter an über 1000 Leute, Twitter sowie Werbung auf Facebook, im Internet und in Magazinen. Und wir sponsern jedes Jahr die Freestyle Week in Morzine und eine Social
Week in Serre Che. Warum sollten Händler eure Marke ins Programm nehmen? Die Frage ist eher, warum nicht?! Die Händler sollten uns in den Shop holen, da wir hochwertige Qualitätsprodukte zu vernünftigen Preisen bieten. Und die Resonanz zeigt, dass Kunden in aller Welt nach unseren Produkten fragen. Wir konzentrieren uns darauf, die Marke aufzubauen und unterstützen stets unsere Händler mit gemeinsamem Marketing, um Umsätze zu steigern. Was erwartet ihr für die Zukunft eurer Firma? Die Zukunft der Firma liegt stets im Snowboarding. Die Marke ist von Jahr zu Jahr gewachsen und dieses Jahr sind wir in technische Bekleidung eingestiegen, etwa Handschuhe. Im Zuge unserer Entwicklung kann ich mir noch mehr technische Produkte und vielleicht sogar Boards vorstellen. Und wie seht ihr die Zukunft der Branche? Wenn sich die Dinge in unserer Branche weiter so entwickeln wie momentan, ist nach oben alles offen! Wo kann man eure Produkte, Videos etc. in den Sozialen Medien bewundern? www.loveincsnowboardcompany.com
WWW.LOVEINCSNOWBOARDCOMPANY.COM / 74 SMITH STREET, CHAPELTOWN, SHEFFIELD S35 1WY UK / +44 (0) 700 349 6685 / INFO@LOVEINCSNOWBOARDCOMPANY.COM 97
brand profile
OUTDOOR TECH
Weltweit führt Outdoor Tech die größte Auswahl an kabellosem Audioequipement. Das haben wir uns von CEO Caro Krissman genauer erklären lassen und gleichzeitig alles über die Hintergründe der kalifornischen Marke herausgefunden. Wie hat damals alles angefangen? Die Marke ist aus Liebe zu Design, technischen Geräten und zum Outdoorspirit entstanden. Dazu kam der Wunsch, tolle Produkte zu entwickeln und immer weiter zu verbessern. Wer sitzt im Management? Ich bin Gründer sowie CEO. Ich habe einen BA in International Business von der Universität Südkalifornien und Geschäftssinn im Blut. 2004 habe ich eine Sourcing Firma gegründet, die rapide gewachsen ist. Also habe ich 2011 ein Management Team eingestellt, damit ich mich ganz auf Outdoor Tech konzentrieren kann. Charlie Gugliuzza ist mein Partner und COO, er hat einen Master BA sowie umfangreiche, langjährige Erfahrung in verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Was ist die Firmenphilosophie? Spaß an der Sache, harte Arbeit und das Richtige tun. Ich glaube fest daran, dass man die Konkurrenz mit guter Arbeit und kompromissloser Ehrlichkeit abhängt. Was unterscheidet euch von der Konkurrenz? Besonders dort, wo die CE-Zertifizierung gilt, unterscheiden wir uns sehr stark von der Konkurrenz, weil wir uns nicht als CE-Firma sehen. Wir sind aber auch ganz anders als unsere Kollegen auf dem Lifestyle-Markt, da passiert bei der Technik und den Hardgoods nicht viel Neues. Wir machen Produkte, die die Leute wirklich haben wollen und haben auch noch Spaß bei der Vermarktung. Das
sehe ich bei der Konkurrenz so nicht. Kannst du uns einen Überblick über eure Produktpalette geben? Unsere Auswahl an kabellosem Audio-Zubehör ist mittlerweile die größte der Welt. Es gibt drei kabellose Boxen (Buckshot, Turtle Shell® 2.0 und Big Turtle Shell®), drei große Kopfhörer (DJ Slims, Privates, und TUI) und zwei kleine Stöpsel (Tags und Orcas), einen kabellosen Adapter mit dem passenden Namen The Adapt, sowie kabellose Einsätze für die Ohrenpads vieler Helme (The Chips). Daneben gibt es natürlich auch noch Softgoods und viele andere coole Accessoires. Was ist am europäischen Markt besonders wichtig? Ich sehe Europa als Zentrum der Mode und die Kunden entsprechend wählerisch. Trotzdem denke ich, dass unsere Kollektion nicht nur in den zentralen Märkten wie Outdoor, Action Sports oder Elektronik gut angenommen werden wird, sondern auch in Fashionkreisen. Das ist sicher die größte Herausforderung, hat aber auch einen großen Einfluss auf den Erfolg einer Marke. Der europäische Markt hilft uns dabei, genau auf dem Punkt zu bleiben. Wenn man das nicht schafft, merkt man es hier zuerst. Gleichzeitig wächst man aber auch nirgendwo sonst so schnell, wenn man es richtig macht. Eine echte Achterbahnfahrt...
am meisten im Wintersport, wie den Skifahrer KC Deane, der schon auf fast jedem Cover war. Zusätzlich arbeitet unser Team Manager Ryan jeden Tag daran, neue Talente in allen Sportarten von BMX bis Base Jumpen zu finden und zu fördern. Macht ihr auch noch anders Werbung? Wir machen viel Social Media, besonders Instagram und Facebook. So bleibt unser Marketing ganz organisch und natürlich, selbst die PR. Warum sollten die Händler kabellosen Sound verkaufen? Weil das die Zukunft ist! Von Kabeln wird sich die Welt in den nächsten Jahren immer mehr verabschieden und dann wollen wir der Marktführer im kabellosen Segment sein. Es gibt also keinen Grund, nicht auf den Zug aufzuspringen! Wie seht ihr die Zukunft eurer Firma? Wir werden 2020 mit einem Street Team aus verdammt gut aussehenden Leuten, die alle mit kabellosem Audio ausgestattet sind, die Welt übernehmen. Wo kann man eure Sachen anschauen? Auf facebook.com/OutdoorTechnology, @OutdoorTech auf Instagram @OutdoorTech auf Twitter sowie youtube.com/OutdoorTechnology und vimeo.com/outdoortec
Wie unterstützt ihre eure Athleten und den Boardsport? Wir haben relativ viele Athleten unter Vertrag,
WWW. OUTDOORTECHNOLOGY.COM / 5702 WEST PICO BLVD. LOS ANGELES, CA 90019 / 310-677-0190 / INFO@OUTDOORTECH.COM 99
photo: Head
market insight
BACKCOUNTRY BASICS Das Interesse am Backcountry-Sektor wächst weiterhin rapide und lockt mit saftigen Umsätzen – wenn man es richtig angeht und die Schlüsselbereiche berücksichtigt. Worauf es dabei ankommt, erklärt Rasmus Ostergaard von Tailgate Alaska Backcountry, Freeriden – schon allein die Worte beschwören Bilder von unberührten Hängen, majestätischen Gipfeln, kristallklarer Luft und friedlicher Stille fern der Massen hervor. Das wirkt nicht nur als Werbebotschaft Wunder, sondern auch im Shop. Denn mit einer Backcountry Corner und authentischer Beratung wirkt der ganze Laden gleich noch eine Spur authentischer. Dabei gibt es zwar einiges zu beachten, doch es lohnt sich auf jeden Fall – vorausgesetzt, das Personal lebt und liebt das Backcountry selbst entsprechend. Denn die Freeride-Kundschaft durchschaut platte Phrasen und Verkaufsmaschen sofort. Deshalb sollte man sich bestens auskennen und so viel Wissen wie möglich aneignen, um maximale Verkaufserfolge zu erzielen. Backcountry-Neulinge brauchen eine fundierte Beratung in Sachen Sicherheit und es ist die Pflicht des Shops, neben dem Equipment auch das auf Lager zu haben. Es lohnt sich auf jeden Fall, da zu investieren, meint Rasmus. Und das nicht nur, weil der Freeridemarkt der einzige ist, der derzeit echtes Wachstum aufweist. Wer das ignoriert, treibt seine Kunden nur noch mehr in die Arme großer Kaufhäuser und Outdoor-Läden, die schon ein gieriges Auge auf das SplitboardGeschäft geworfen haben und teilweise eine größere Auswahl an entsprechender Ausrüstung führen als viele Core Shops. Diese müssen mit geschultem Personal, das immer auf dem neuesten Stand der Technik ist, dagegenhalten. Dafür bieten viele Hersteller Fortbildungen oder Workshops mit ihren Produkten und Materialien an. Sobald mit Splitboards und anderen Powder-Brettern gute Verkäufe
erzielt werden, kann das Sortiment mit zusätzlichem Backcountry Equipment erweitert werden. Dazu gehören Eisäxte, Steigeisen, Erste-Hilfe-Sets, Stirnlampen, GPS-Geräte, Höhenmesser, Ferngläser, Klettergurte und vieles mehr. Denn der nächste große Trend ist Winter-Campen, fährt Rasmus fort: „Wenn man es wirklich richtig machen will und den nötigen Platz hat, sollte man das ganze Winter-Camping-Thema mit Zelt, Schlafsack, Kochgeschirr usw. präsentieren. Das ist die nächste Entwicklung im Backcountry Snowboarden und bereits in vollem Gange.” Bei begrenzter Verkaufsfläche braucht man ein gutes Konzept mit Zulieferern, die die Kundschaft versorgen, sie aber nicht streitig machen. Und auch Kleinigkeiten wie Energy-Riegel oder Wasserflaschen bzw. Trinksysteme wie das beliebte Camelback, die das Hiken angenehmer machen, sollten nicht außer Acht gelassen werden. WISSEN Dass alle Mühen ohne das nötige Hintergrundwissen vergeudet sind, ist ein nur allzu wahres Klischee. Abhilfe schaffen Bergführer oder Lawinenexperten, die im Shop entsprechende Workshops geben. Viele Firmen haben außerdem auch entsprechende Broschüren mit kostenlosen Informationen – einfach fragen! Oft sind auch die umliegenden Bergrettungsdienste bereit, Aufklärungsseminare zu halten. Rasmus zufolge sollten sich die Shops „dafür verantwortlich fühlen, ihren Kunden neben der Ausrüstung auch das entsprechende Wissen zur Verfügung 101
market insight
Die Freeride-Kundschaft durchschaut platte Phrasen und Verkaufsmaschen sofort. Deshalb sollte man sich bestens auskennen und so viel Wissen wie möglich aneignen.
überhaupt transportieren zu können. Der sollte auf jeden Fall mit freeride-spezifischen Features ausgestattet sein, wie einem BoardTragesystem, Fixierung für die Eisaxt und bequemen Brust- sowie Hüftgurten, damit auch bei den rasantesten Abfahrten alles perfekt sitzt. AIRBAGS Airbags sind ganz besondere Rucksäcke mit integrierten Gaskartuschen, die im Notfall große Ballons aufblasen, durch die man auf einer abgehenden Lawine aufschwimmt. Je nach Hersteller sitzen die an den Seiten oder rund um Hals und Kopf. Allerdings ist die Technologie hier noch nicht ganz ausgereift und entwickelt sich schnell zu Batteriebetrieb und Ventilatoren-Unterstützung weiter, weshalb man sich keine allzu großen Lagerbestände ans Bein binden sollte. Die wichtigen Features bleiben: horizontale oder vertikale Boardbefestigung, leichtes Leergewicht sowie ein vielseitig einsetzbares System zum Packen und Verstauen der Ausrüstung.
zu stellen. Damit können sie im Härtefall Leben retten.” Aber auch so ist es mehr als nur ein schöner Zug, die eigene Kundschaft aufzuklären und kann dafür sorgen, dass diese in Zukunft wächst. Also vielleicht auch gleich noch ein paar Bücher mit an die Ladentheke packen. Die essenzielle Grundausrüstung: LVS-Gerät, Schaufel & Sonde LVS GERÄTE Mit dem Verkauf eines Lawinenverschüttetensuchgeräts (LVS) hat man bereits einen dicken Batzen Geld in der Kasse. Und auch wenn die Gewinnspanne bei solchen Elektrogeräten notorisch niedrig ist, bringt man sie leicht an den Mann (bzw. die Frau), der (die) sich für Backcountry, Freeriden oder Splitboarden interessiert. Eigentlich sollte man sogar versuchen, jedem Kunden so ein Gerät zu verkaufen, da kein ernsthafter Freerider ohne auf den Berg geht. Dabei helfen Aktionen oder Kombinationen mit anderen Angeboten. Viele Marken haben auch komplette Einsteiger-Sets mit LVS-Gerät, Schaufel und Sonde im Programm. Sonst braucht man auf jeden Fall zusätzlich noch... SCHAUFELN Die sind einfach zu bestellen, einfach zu präsentieren, einfach zu verkaufen. Zumindest mit entsprechender Stabilität, ausreichendem Schaufelblatt und Teleskopstiel. Dabei sind D-Griffe einfacher zu bedienen als T-Griffe, wobei Letztere sich weniger schnell verheddern, wenn sie außen am Rucksack festgemacht werden. Billiges Plastikzeug kann man dagegen gleich vergessen, denn trotz des günstigen Preises ist das sehr negativ behaftet und Metall das einzig wahre Material für Lawinenschaufeln. Für die anspruchsvollere Kundschaft sollte man außerdem auch ein paar extraleichte Modelle vorrätig haben, die etwas mehr kosten, aber Gewicht sparen, was vor allem erfahrene Freerider zu schätzen wissen. SONDEN Der ‚Industriestandard‘ für Sonden liegt bei 240cm, also sollte man nicht darunter gehen. Ob der Schaft aus Carbon oder Aluminium ist, spielt dabei eine weniger große Rolle, wichtig sind vor allem Bedienerfreundlichkeit und Schnelligkeit im Einsatz. RUCKSÄCKE Genauso wichtig ist auch ein guter Rucksack, um die ganze Ausrüstung 102
STÖCKE Zusammenklappbare Tourenstöcke sind zum Splitboarden und Schneeschuhwandern absolut essenziell, also sollte man sowohl günstige als auch hochwertige Alternativen im Laden haben. Die eignen sich auch großartige für Schwertkämpfe beim Après-Ski... FELLE Wer Splitboards verkauft, muss auch Felle anbieten. Damit kann jeder Splitboard-Vertrieb dienen und bei einigen Firmen sind die passenden Felle sogar direkt beim Board dabei. Wichtig ist ein guter Kompromiss zwischen Halt und Gleitfähigkeit und auch die Beständigkeit der Klebeschicht an der Unterseite ist in Betracht zu ziehen. Tail Clips können ebenfalls sehr praktisch sein, da sie die Felle an Ort und Stelle halten und verhindern, dass Feuchtigkeit zwischen Fell und Base kommt. Da die Felle genau zum Shape des Boards passen müssen, sollte für das Zuschneiden allerdings immer eine gute Viertelstunde Verkaufszeit mit einberechnet werden. SCHNEESCHUHE Obwohl sie mit der Erfindung des Splitboards fast überflüssig geworden sind, gibt es immer noch ein paar eingeschworene Schneeschuh-Fans, die sich mit der kräftesparenden Alternative eines teilbaren Boards noch nicht anfreunden können und auf ihren traditionellen Aufstieg schwören. Wer dafür Kurzski bevorzugt, ist mit den Marktführern von MTN Approach oder den CLIMB System gut bedient. „Und nicht die Steigeisen vergessen!”, warnt Tailgate Experte Ostergaard; diese müssen vor allem leicht und Snowboardboot-kompatibel sein. „Einen Blick wert sind auch die Schneeschuh von Verts. Das sind die einzigen, mit denen man bei tiefem Schnee steile Wände hochsteigen kann.” ZUSÄTZLICH Bei richtiger Anwendung kann ein Avalung bei einer Verschüttung Leben retten, da das Opfer weiter atmen kann, was den Rettern im Zweifelsfall wertvolle Zeit verschafft. Aber auch damit sollte man sich nie ohne Partner ins Gelände wagen! Noch mehr Info gibt’s bei der TAILGATE MUNICH World Freeride Expo in der HALL A1 am Stand 320/321 auf der diesjährigen Winter ispo, also schaut vorbei, tauscht euch mit anderen Händlern aus und frischt euer eigenes Wissen auf!
green vine
ÖKOLOGIE IM HANDEL TEIL DREI: ZERTIFIZIERUNGEN UND STANDARDS Standards und Zertifizierungen können hilfreich sein, verantwortliches Handeln von Unternehmen zu kommunizieren sowie nachhaltig hergestellte Produkte zu identifizieren. Doch die Komplexität und Vielfältigkeit überfordert oft Handel und Konsumenten. Von Cira Riedel und Anna Rodewald/GreenroomVoice.com Zunächst ist es wichtig zu unterscheiden, ob ein Siegel eine ökologische oder eine soziale Fragestellung abdeckt, ob es auf bestimmte Faserstoffe fokussiert ist (z.B. nur Naturfasern) und ob es ein unabhängiges Siegel ist oder vom Hersteller selbst kreiert wurde. Antworten liefern einige zuverlässige Informationsquellen, wie itfits. de in Deutschland zum Beispiel, die mit einem regelmäßigen Newsletter über den neuesten Stand von Zertifizierungen und Standards berichten. Bevor wir in das Thema einsteigen, müssen wir mit zwei generellen Vorurteilen aufräumen, welche im Handel immer wieder vom Kunden angesprochen werden: „Naturfasern sind gut und Produktionen in China/Asien schlecht“. Diese Meinungen haben sich in vielen Köpfen verfestigt, sind aber definitiv so nicht haltbar. Der konventionelle Baumwollanbau verschlingt zumeist große Mengen an Wasser, Herbiziden und Pestiziden. Zum Herkunftsland lässt sich sagen, dass in fast allen Regionen „gute“ und „schlechte“ Betriebe zu finden sind. Jedoch befinden sich die meisten Konfektionsbetriebe in Ländern mit geringen staatlichen Auflagen für Arbeits- und Naturschutz, was sich in niedrigen finanziellen Preisen und teilweise unmenschlichen Herstellungsbedingungen ausdrückt. Also: die sozialen und ökologischen Kosten werden nicht im Produkt abgebildet. Transparenz ist hier einer der wichtigsten Ansätze, um verantwortungsvoller produzieren zu können. Hier die gängigsten Zertifikate im Überblick: ISO 14001 und EMAS (Eco Management and Audit Scheme): Verlangt jährliche Berichterstattung über die wichtigsten umweltrelevanten Aspekte: Wasserverbrauch, Material und Energieeffizienz, Gesamtemissionen inklusive Treibhausgase, Abfallaufkommen und die biologische Vielfalt im Flächenverbrauch. Einbindung von Mitarbeitern, die Implementierung aller relevanten Rechts- und Verwaltungsvorschriften, sowie Erstellung eines Plans für Notfallmaßnahmen lassen die EMAS in mehreren Bereichen deutlich breiter ausgerichtet sein als die ISO 14001. GOTS: Ziel darauf ab, Anforderungen zu definieren, um den ökologischen Status von Textilien (angefangen von der Gewinnung textiler Rohfasern über umweltverträgliche und sozial verantwortliche Herstellung bis zur Kennzeichnung der Endprodukte) zu gewährleisten und dadurch eine glaubwürdige Produktsicherheit für den Endverbraucher zu erzielen. Textile Exchange: Mit der Einführung des OE Standard 100/blended möchte Textile Exchange den Anbau von kontrolliert biologischer Baumwolle fördern und vor allem signifikant ausbauen.
bluesign: Der bluesign®-Standard ist ein „Input-Stream-ManagementSystem“, das viele Aspekte von Umwelt, Gesundheit und Sicherheit entlang der textilen Herstellungskette abdeckt. Er basiert auf fünf Grundprinzipien: Ressourcenproduktivität, Konsumentenschutz, Abluft, Abwasser, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. OEKO TEX STeP: Sustainable Textile Production (STeP) ist ein OEKO-TEX® Zertifizierungssystem für Marken, Handelsunternehmen und Hersteller der textilen Kette, die ihre Leistungen in Bezug auf nachhaltige Produktionsbedingungen transparent und glaubwürdig kommunizieren möchten. EU Eco Label: Kennzeichnet Textilprodukte, die im Vergleich zu herkömmlichen Produkten mit dem gleichen Gebrauchswert in allen Phasen des Lebenszyklus geringere Umweltauswirkungen haben. Cradle to Cradle (C2C): Bedeutet Ökoeffektivität, also einen bestimmten nachhaltigen Herstellungsprozess. Es handelt sich um ein Designkonzept mit einer grundlegend neuen Herangehensweise zur Herstellung ökologisch intelligenter Produkte. BSCI (Business Social Compliance Initiative): Besonders in Amerika bekannt – bedeutet keine Kinderarbeit, geregelte Arbeitsstunden, Sicherheit der Arbeitnehmer. Richtet sich jedoch nach dem Mindestlohn des Landes, der nicht ausreicht und somit nichts über eine wirklich faire Entlohnung aussagt. Die Asian Floorwage Association rechnet das Existenzminimum für ganz Asien inklusive Indien aus – differenziert nach Region. Die Fair Wear Foundation (FWF) setzt sich als gemeinnützige, nicht gewinnorientierte internationale Verifizierungsinitiative für ein besseres Leben von ArbeiterInnen ein. Fair Wear nimmt unbequeme Themen wie „forced labor“ (erzwungene Arbeit) und unsichere Gebäude in Angriff. FWF stellt ein Tool zur Verfügung – www.wellmade.org – welches es Mitarbeitern einer Marke sowie Konsumenten ermöglicht, sich ein Bild von den Konsequenzen ihres Handelns zu machen. Fazit: Je eher wir als Konsumenten bereit sind, die wahren Kosten (ökonomische, ökologische und soziale Kosten) der von uns konsumierten Produkte zu übernehmen und dies auch von den Herstellern einfordern, desto schneller besteht die Chance, dass sich an den katastrophalen Herstellungsbedingungen etwas ändern kann. Weitere Informationen www.itfits.de http://fair-zieht-an.synagieren.de/
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NEW PRODUCTS 01.
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01 NEUE SONNENBRILLEN VON ADIDAS ORIGINALS www.adidas.co.uk/originals Die fünf verschiedenen Sonnenbrillen der neuen Kollektion verbinden Style mit technischer Performance. Alle Modelle sind in einer Fülle verschiedener Gläservarianten erhältlich, inklusive polarisierten Gläsern und Korrekturgläsern. Hier abgebildet sind die Modelle Malibu (oben) und San Diego (unten). 02 PHUNKSHUN SL (SINGLE LAYER) TALL TRUNK www.phunkshunwear.com Die SL Tall Gesichtsmaske besteht aus einer Mischung von Polyester und Spandex und bietet durch einen Netzstoff gleichzeitig Belüftung und Schutz vor schädlicher UV-Strahlung. Die Maske wirkt antibakteriell und Wasser ableitend und bietet Sonnenschutz bis über Faktor 50 – was will man mehr?
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03 XTREME WEYE FEYE™ www.xsories.com Das WEYE FEYE™ ist ein externes Gerät mit eigenem W-LAN-Netzwerk, das sich drahtlos mit digitalen Kameras und Smartphones verbinden lässt und allerlei Funktionen bietet. WEYE FEYE™ ermöglicht Steuerung der Kamera per Smartphone, automatisches Archivieren der Fotos und drahtlosen Zugang zu den Daten. 04 RECCO INSIDE www.recco.com Das Modell S1+ verbindet zwei einzigartige Innovationen bei den Lawinenmeldern: Displayanzeige der Position von Lawinenopfern und Smart Antenna Technology ermöglichen das Markieren gefundener Opfer und ein eingebauter Recco-Reflektor bietet zusätzliche Sicherheit.
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05 WHITEGOLD PROTO XIV/V www.bataleon.com/whitegold Whitegold Snowboards geht mit brandneuen Shapes und jeder Menge technischer Neuentwicklungen in die Saison. Das Modell Proto XIV/V ist ein Twin Tip Freestyle Powder Board mit breiterem Shape und verkürzter Länge. Das Resultat ist ein extrem wendiges Powder Board, das Dank 3BT-Shape gut auf der Piste liegt. Das Proto XIV/V wird als Teil des +U-Projekts auf den Markt gebracht, bei dem alle Käufer der Firma ihr Feedback zum Fahrverhalten direkt an Whitegold Snowboards senden können, wo die Entwickler es in die nächste Brettergeneration miteinbeziehen. 06 AIRHOLE BALACLAVA www.airholefacemasks.com Das Modell Beanieclava ist dank seiner Wärme und Funktionalität ein Favorit unter Profi-Fahrern und passt perfekt unter den Helm. Die flexible Gesichtsmaske kann heruntergezogen werden, wenn der Träger etwas essen oder eine Pause machen will, ohne komplett die Maske abzulegen.
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MARKET INTELLIGENCE DEUTSCHLAND Von Anna Langer Nachdem die Welt trotz Maya-Prophezeiung nicht unterging, hielt 2013 keine großen Überraschungen bereit; weder Katastrophen noch echte Highlights, nur ein leichtes prophezeites Plus für das Weihnachtsgeschäft. Dennoch scheinen wir vor einem „neue Zeitalter“ zu stehen (worum es in besagter Prophezeiung eigentlich ging) - zumindest was die BoardsportKundschaft angeht.
bzw. Tiefzeiten, aber das ist eben so, wenn man sich ausschließlich auf Hardware sowie Zubehör und Neopren zum Wellenreiten konzentriert“, meint Jan, Inhaber des Hamburger Surfshops. Zu seinen Bestsellern gehörten dieses Jahr „Small-Wave-Schlitten, Bretter, die in kleinen, nicht so druckvollen Wellen funktionieren und maximalen Fahrspaß bieten.“ Wie die anderen Shops kann aber auch er nur schwer einzelne Marken herausarbeiten, die 2013 besonders gewonnen oder verloren haben. „Es gibt im Lauf der Jahre immer mal eine Marke, die mehr gefragt ist, dann weniger und irgendwann wieder durchstartet“, erzählt Jan. Für 2014 ist er zuversichtlich: „Wir sind positiv eingestellt, was die Saison 2014 anbelangt. Mit Boardshorts und Neopren freuen wir uns auf Frühling, Sommer, Herbst Winter – egal ob kalt oder warm!”
Denn die Zeiten, in denen große Marken Scharen von Kunden in die Läden gelockt haben, sind lange vorbei. Stattdessen sind kleine, unabhängige Brands angesagter denn je. „2013 hat die Trends bestätigt, die in den letzten 4-5 Jahren begonnen haben“, meint Heiko vom Funbox Store in Coburg, in der Mitte des Landes. „Um der Konkurrenz durch Onlinehändler zu begegnen, haben wir einen richtigen Maßnahmen-Katalog erstellt. So konzentrieren wir uns schon bei der Order auf Marken und Produkte, Auch in Coburg fallen einzelne Marken nicht mehr besonders ins Gewicht. die im Netz nicht so einfach zu bekommen sind, sowie auf Service und „Von der Idee, dass die Marken die Produkte verkaufen, habe ich mich Beratung. Eine Kombination aus einzigartigem Sortiment und perfektem schon vor langer Zeit verabschiedet. Mein Anspruch war schon immer, Kundenservice.” Daneben hat Funbox auch den Kurs- und Eventbereich dass Funbox die Marke ist, die wir verkaufen. Damit tritt alles andere in stark ausgebaut, was vor allem im Skaten neue Umsätze gebracht hat. „Wir den Hintergrund. Wir sind diejenigen, die aussuchen und ansagen, und bieten viele Skate-, Longboard- und Wakeboard-Kurse für alle von 6-99 die Kunden können sich darauf verlassen, dass wir das gut machen.“ Jahren an. Im Sommer kommt dann noch Surfen Statt sich auf die Marketingaktionen seiner dazu und im Winter natürlich Snowboarden.“ Ein Lieferanten zu verlassen, verfolgt er lieber sein „Um der Konkurrenz durch ganzheitlicher Ansatz, der Wunder wirkt: „Unser eigenes Mix & Match-Konzept, vor allem bei der ältester Teilnehmer war 65 Jahre alt und in den Outerwear. „Wir sprechen im Laden nicht viel Onlinehändler zu begegnen, haben Freitagabendkursen sind viele Mütter mit ihren über bestimmte Brands, sondern fragen den wir einen richtigen MaßnahmenSöhnen, die danach nicht ein, sondern zwei Kunden, was er haben möchte und was ihm Katalog erstellt. So konzentrieren Longboards kaufen, weil sie es selbst so toll gefällt: eher gedeckte Farben oder bunt, nur wir uns schon bei der Order auf fanden.“ Der neue Skatepark unter dem Laden für den Berg oder auch die Stadt. Dann zeigen hat sicher auch geholfen, da Heiko dafür sorgt, wir ihm dazu ein paar Alternativen, aus denen Marken und Produkte, die im Netz dass er immer genau das im Laden hat, was seine er wählen kann.” Ramona bestätigt ähnlich nicht so einfach zu bekommen sind, homogene Verkaufszahlen bei allen Marken, Kunden wollen. „Ich lege eine Liste aus, in der die sowie auf Service und Beratung.“ Kids einfach eintragen können, was sie brauchen.“ räumt allerdings einen kleinen Rückgang bei der Outerwear im Gegensatz zum Vorjahr ein: „Man Kurse und Events kamen auch beim Watercolors sagt ja, dass sich die Leute im Schnitt alle zwei in Oberfranken sehr gut an, wo nach dem Einbruch im Vorjahr wieder eine Jahre eine neue Kombi holen.“ Da die Saison im September bereits relativ Entspannung im Skateboardmarkt spürbar war. „Die Leute fangen langsam früh gestartet ist, sieht es insgesamt ganz gut aus. wieder an, für ihren Sport oder ihr Hobby rauszugehen. So wird das auch für die Kids Schritt für Schritt wieder interessanter“, freut sich Filialleiterin In Coburg war Snowboarden bereits im August Thema. Diese neu und Einkäuferin für Fashion & Textil Ramona. 2013 ist außerdem ein entflammte Leidenschaft scheint sich direkt auf die Hardware zu leichter Rückgang bei den Onlineverkäufen aufgefallen. „Mittlerweile stehen übertragen, für die wieder mehr Geld ausgegeben wird. „Die Leute wir ungefähr bei 50-50, während online in den Vorjahren noch viel stärker wollen wieder gescheite Ausrüstung und hochwertige Boards, dafür war.“ Ein starker Anstieg war im Surf-Sektor zu sehen, wo SUP „die neue nehmen sie gerne Geld in die Hand und geben zwischen €450,Sportart“ ist. Ramona erklärt diesen rapiden Zuwachs mit der einfachen und €1000,- aus“, hat Heiko gemerkt. Das bestätigt Ramona von Zugänglichkeit: „Das spricht sehr viele Leute an, die es mal probieren Watercolors und meint: „die Kunden sind total überfordert von den vielen wollen. Um ein bisschen auf dem See herumzupaddeln, muss man auch Billigprodukten, die ihnen überall hinterhergeworfen werden, und ziehen nicht sehr sportlich sein, sondern nur einen guten Gleichgewichtssinn sich erstmal zurück, bis sie wieder etwas brauchen. Dann lassen sie haben. So finden auch unsportliche Leute wieder zum Sport.“ Dabei waren sich richtig beraten und kaufen lieber einmal hochwertig als fünfmal das besonders aufblasbare Boards gefragt, die zwar nicht so steif und schnell Falsche.” Diese Entwicklung sieht sie in den kommenden Jahren sogar sind wie reguläre SUPs, „dafür aber viel leichter zu transportieren, vor noch stärker, bis das „Mittelmaß als Kunde“ durch den „ganz Billigen“ allem wenn man keinen Van hat“, meint Ramona. und den „exklusiven Kunden“ ersetzt wurde. „Entweder schauen sie nur noch auf den Preis oder Geld spielt keine Rolle.“ Eine größere Auch beim Wellenreitshop im Norden des Landes war man 2013 ganz Nachfrage nach hochwertiger Qualität ist dabei aber sicher nicht das zufrieden mit dem Surfmarkt. „Es gibt natürlich immer saisonale HochSchlechteste, was dem Boardsport passieren konnte! 108
MARKET INTELLIGENCE UK Von Gordon Way Nichts als gute Nachrichten – alles wird besser und besser! Wie oft kann man einen Artikel schon so starten? Nicht allzu oft. Allerdings gilt das natürlich nur unter Vorbehalt und nicht für alle, aber im Großen und Ganzen, sowohl in Großbritannien als auch in der Branche im Allgemeinen, sieht es ziemlich gut aus. Trotz gegenteiliger Erwartungen stiegen die Einzelhandelsverkäufe in Großbritannien letzten Monat und auch die Produktionszahlen wurden nach oben korrigiert (was dieses Jahr nicht das erste Mal war). Das Bauwesen schoss sogar weit über die Prognosen heraus. Gleichzeitig bleiben die Zinssätze auf Rekordtief stabil, wonach die britische Wirtschaft derzeit mehr wächst als alle vergleichbaren. So wurden auch die Vorhersagen für 2014 nach oben korrigiert. Somit scheint sich Großbritannien nach der heftigsten Krise der modernen Zeit erstmals wieder gefangen zu haben.
Klamotten, dafür aber umso glücklicher mit der Hardware. „Die Discounter haben den Softgoods-Markt kaputt gemacht, sodass man heute mit deren Preisen mithalten muss, um überhaupt etwas zu verkaufen. Sie haben es einfach maßlos übertrieben, das sieht man ganz deutlich. Der Klamottenmarkt ist ein einziges Gemetzel und als Händler muss man sich ernsthaft fragen, ob man diese MonsterBrands überhaupt weiter verkaufen soll, die sich ständig ins eigene Fleisch schneiden.“ Zum Glück läuft es nicht überall so. „Hardware verkauft sich fast von selbst und das sollte auch unser Fokus sein. Da stimmen die Verkäufe, für uns ist das gerade die Zukunft.” Gefragt nach einer „OptimismusSkala“ teilt Ian die Geschäfte in zwei Bereiche auf und kommt zu einer 6 für Hardcloud (Softgoods) und einer 10 für den Boardshop mit der Hardware. Die erste 10 in dieser Wertung! Besser kann ein Jahr wohl nicht enden.
Und auch im Handel scheint wieder alles glatt zu laufen, wie man der Dezember-Ausgabe des Outdoori Magazins entnehmen kann, wo Überhaupt waren Innovationen und technische Neuerungen dieses die jährliche Umfrage zur ‚Lage des Handels‘ veröffentlicht wird. Jahr die großen Gewinner und wer sich mit diesen Kategorien Dabei werden die Ergebnisse mit den Vorjahren verglichen und der (besonders den hochpreisigen) beschäftigte, blieb auch von den Ausblick auf 2014 könnte kaum besser sein. Über 74% der Befragten Launen der Jahreszeiten verschont. Denn hochwertige Ware verkaufte sind der Meinung, dass der Binnenhandel (in sich von Anfang an und das ganz Jahr über Großbritannien) 2014 weiter wachsen wird. besonders gut, während andere Bereiche auf „Hardware verkauft sich fast Gleichzeitig hat sich die Zahl derer, die mit entsprechendes Wetter angewiesen waren. von selbst und das sollte auch einem harten Jahr rechnen, halbiert, von Aber genau das kam Anfang Juli relativ spät, 55,6% in 2012 zu nur noch 23,1% in 2013. unser Fokus sein. Da stimmen die brachte dafür dann immerhin eine wahre Flut Dass der Markt weiter schrumpfen wird, ausgehungerter Kunden, die sich vor allem Verkäufe, für uns ist das gerade glauben nur noch 2,5%. Allerdings stellt der mit Einstiegs- Ausrüstung für Kajak, SUP die Zukunft.“ Bericht auch klar, dass die Zuversicht zwar oder Surfen eindeckten. steigt und definitiv in die richtige Richtung geht, sich auf dem Arbeitsmarkt aber erst Schlüsselkunden waren dieses Jahr die einmal noch nicht allzu viel ändern wird (Outdoori, Dezember 2013). Männer über 30 mit ordentlichem Einkommen. Allerdings fehlt, wie Ian auffällt, der Nachwuchs. „Das finde ich ziemlich alarmierend. Während sich die meisten also über gute Nachrichten freuen, haben Dafür braucht es auch Eltern, die Geld fürs Benzin locker machen, einige weiterhin mit schlechten zu kämpfen. Allerdings sollten auch um an den Strand zu fahren und so weiter. Sonst werden wir weiter diese von diesen Aussichten profitieren und es in Zukunft leichter Kundschaft verlieren.” haben – zumindest theoretisch. Jeremy von TSA/Ellis Brigham lässt sich seine Zuversicht nicht Unter denen, die derzeit am härtesten kämpfen, sind ein paar der nehmen und landet bei einem Optimismuswert von 8,5. „Uns geht es größten Namen der Surfindustrie. Da verlagern sich zwangsläufig wunderbar. Es ist wie damals in den 90ern. Die Hardware geht weg auch die Handelsziele und in diesem Kielwasser bleiben leider auch wie nichts”. Zumindest in den letzten Monaten, Anfang des Jahres sah viele Händler auf der Strecke. Im Moment stellt sich vor allem die es noch nicht ganz so gut aus. „Im gesamten Rückblick war das Jahr Frage, wer diese Lücke für sich nutzen und ihren Platz übernehmen okay. Die letzte Saison ging nicht optimal zu Ende, über den Sommer wird. Wird sich Sports Direct noch weiter ausbreiten? Wie wird sich haben sich die Regale dann aber geleert und Platz für neue Ware das auf das gesamte Geschäft auswirken? Manche argumentieren, gemacht, die quasi aus der Tür fliegt. So freuen wir uns dieses Jahr dass so auch mehr neue, „marktferne“ Kundschaft dazu kommt; andere auf eine richtig gute Saison.” sind gegenteiliger Meinung. Sicher ist nur, dass wir dabei ziemlich wenig zu sagen haben werden. Was die wohl bringen wird? Das Fundament ist gesetzt und bietet die besten Voraussetzungen zur Erholung. Dafür ist es natürlich wichtiger Wie war 2013 also? Schwach zu Beginn, in Ordnung in der Mitte denn je, die richtigen Produkte im Laden zu haben und dem Kunden und zum Ende hin immer besser. Mit den richtigen Produkten und wirklich etwas für sein Geld zu bieten. Sonst lässt sich noch nicht viel entsprechender Präsenz war 2013 ein recht gutes Jahr. sagen – also seid gespannt auf 2014. Happy New Year! Ian vom Hardcloud/Boardshop war zwar enttäuscht über die
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MARKET INTELLIGENCE FRANCE Von Patrick Colton Ein Rückblick auf das Jahr 2013 in der französischen Boardsportbranche erfordert auch einen Blick auf die wirtschaftliche Gesamtsituation. Das Jahr endete positiv mit 0,5% Wachstum des Bruttosozialprodukts im letzten Quartal und Experten erwarten weiterhin wirtschaftliche Erholung und leichtes Wachstum bis zum Jahresende. Dennoch ist die Krise noch lange nicht gemeistert: Im 3. Quartal erlebte die Wirtschaft noch einen leichten Rückgang von 0,1% und der Führungsstil von Francois Holland sorgte für heftige Kritik. Die Regierung beschloss noch höhere Steuern, darunter eine Erhöhung der Mehrwertsteuer sowie Steigerung der Vermögenssteuer auf 75%, während die Sozialausgaben ebenfalls weiter ansteigen. Dementsprechend wandern viele Wohlhabende aus dem Land aus, die Jugendarbeitslosigkeit steigt weiter (momentan 16%) und viele staatliche Gelder verschwinden spurlos in den Kassen der Gemeinden.
Drittens standen die großen Marken unserer Branche unter extremem Leistungsdruck und fällten dementsprechend einige skrupellose Entscheidungen, die unserer Branche und ihren Händlern großen Schaden zufügten. Wie es Eric Gros von Hawaii Surf in Paris ausdrückte: „Der sture Blick auf das Erreichen von Quartalszahlen führte zu einigen falschen Entscheidungen, von denen die unabhängigen Händler am stärksten betroffen sind, während die Attraktivität unserer Sportarten ebenfalls leidet.“ Viele Marken eröffnen so schnell wie möglich eigene Flagship Stores. Aber: „Zwar können Flagship Stores die Markenbekanntheit steigern und kurzfristig Umsätze fördern, insgesamt schaden sie den Umsätzen jedoch auf lange Sicht eher“, meint Michael Plasse von Wallstreet. „Im letzten Jahr haben einige große Marken in unserer Nähe eigene Shops aufgemacht, was wir gar nicht toll finden.“
Bei den französischen Unternehmen erreichte der Abbau von Stellen angesichts der weitreichenden Umstrukturierungen im ganzen Land ein neues Rekordniveau. Zahlreiche Firmen wandern derzeit kurzum nach Spanien aus. Der Grund? Im Rahmen der Finanzkrise hat Spanien seine Arbeitsgesetze und Steuerregelungen für Unternehmen deutlich vereinfacht – und es funktioniert super. Erfreulich ist die Lage der französischen Banken, die angesichts konservativer Vergabe von Krediten und zurückhaltender Investitionen gefestigt dastehen. Gleichzeitig zählt die Sparquote unter den französischen Verbrauchern zu den höchsten in ganz Europa und die Touristikbranche sorgt weiterhin für solide Einnahmen. Im Ländervergleich ist die Wohlstandsverteilung in Frankreich ebenfalls fair, also kann man abschließend sagen: Frankreich ist weiterhin ein tolles Land zum Leben und Arbeiten, auch wenn die sozialistisch angehauchte Regierung nicht immer optimal für die Wettbewerbsfähigkeit sein mag.
Viertens ist der Online-Handel immer noch wie der Wilde Westen: Die Kunden nutzen die Shops als Garderobe für Online-Käufe, während fragwürdige Online-Rabattaktionen den stationären Handel unter Druck setzen. Durch ebenso hohe wie unberechenbare Rabatte im Internet kommen die geregelten Verkaufszyklen und Lagerbestände im Handel komplett durcheinander, was die Konkurrenzfähigkeit der Shops zusätzlich mindert. Einige Händler konnten Verluste im stationären Handel durch ihre Online-Shops ausgleichen, viele Shops mussten jedoch leider im letzten Jahr angesichts der übermächtigen Online-Konkurrenz Konkurs anmelden. Darüber hinaus mussten Händler im ganzen Land 2013 längere Öffnungszeiten fahren, nur um die Verkaufszahlen vom Vorjahr halten zu können.
RÜCKBLICK AUF 2013 Bei Gesprächen mit diversen Shops im ganzen Land kristallisierten sich einige Hauptthemen für das vergangene Jahr heraus: Erstens hat sich die aktive Teilnahme ein gutes Stück verbessert und es gab mehr Surfer, Snowboarder und Skater als je zuvor. Michael Plasse, Inhaber des unabhängigen Skateshops Wallstreet in Lyon, meinte begeistert: „Die Kids steigen endlich von Scootern auf Skateboards um. Wir haben im Vergleich zum Vorjahr deutlich mehr Komplettboards verkauft. Das liegt auch an der Unterstützung regionaler Marken mit regional bekannten Teamfahrern, zu denen die Kids aufschauen. Ein sehr begrüßenswerter Trend.“ Leider sind jedoch die Zeiten ungestörter Surfsessions an der Küste des Baskenlands vorbei, denn dort tümmeln sich immer mehr Nachwuchsfahrer und ihre Väter in den Wellen. Für die Branche ist das jedoch ein willkommener Segen, denn mehr Teilnehmer bringen natürlich auch mehr Umsatz in die Shops. Zweitens berichten viele Händler 2013 bessere Geschäfte im Vergleich zum Vorjahr, jedoch stark abhängig von ihrer Größe, Lage und Positionierung in einer bestimmten Nische. Unabhängige Händler und Ketten in Touristikgebieten meldeten 2013 konstante bis leicht gesteigerte Umsätze, vor allem in wohlhabenden Fremdenverkehrshochburgen wie Megeve, Chamonix und Biarritz. Während französische Durchschnittsverdiener eher knapp bei Kasse sind, sorgt eine neue Klasse von gut betuchten Kunden aus Osteuropa, Russland, Asien, Skandinavien und dem Nahen Osten für klingelnde Kassen. Gleichzeitig war 2013 ein eher schwieriges Jahr für Shops in den Ballungsgebieten. Diese standen nicht nur in heftiger Konkurrenz untereinander, sondern mussten auch auf extrem schnelllebige Trendwechsel bei den Kunden und billige Kopien durch Massendiscounter reagieren. 112
AUSBLICK AUF 2014 Auf Trends angesprochen, meint Martin Green von Zero G in Chamonix – ein Shop mit 35 Jahren Erfahrung – nur trocken: „Nichts Neues! Wenn nicht neue Materialien oder Technologien auf uns zukommen, erwartet uns Ähnliches wie bisher. Das ist nicht unbedingt schlecht: Einige Marken erwägen ernsthaft den Umstieg auf Produktzyklen mit zweijähriger Laufzeit, was ich toll finde. Momentan wollen Vertreter schon die Bestellung für die kommende Saison, bevor auch nur ein Stück der aktuellen Kollektion verkauft wurde. Für die Marken und Händler würde so das Inventarrisiko minimiert und der Kunde würde kaum etwas davon merken.“ Als weitere Produkttrends nannte Martin: „Den Splitboards winkt das gleiche Schicksal wie Jojos und Hoola Hoops.“ Ähnlich wie bei den SUP-Boards platzt hier bald die große Seifenblase. Vielleicht können ausgewählte Fachgeschäfte weiter mit Splitboards punkten, doch sie werden vom allgemeinen Markt verschwinden. Ein weiterer Trend ist der Wechsel von mittelpreisigen Produkten in den High-End-Bereich oder zu billigen Komplettpaketen. Abschließend haben wir leider keine beruhigenden Aussichten zur Hand. Als wir unter den Händlern nach drei zentralen Adjektiven zur Beschreibung ihrer Erwartungen für 2014 fragten, waren diese überall dabei: beängstigend, ermutigend und wachsam. Wen wundert es? Beängstigend, denn immerhin liegt der Konkurs von einer Saison auf die andere für viele Shops weiterhin in greifbarer Nähe. Ermutigend, denn die Teilnahme steigt und harte Zeiten bringen bekanntlich hartgesottene neue Marken hervor. Und wachsam, denn: Wer 2014 deutlich mehr von den Einnahmen bekommt, ist jetzt schon klar – das Finanzamt!
market intelligence
SPANIEN
SCHWEIZ
Von Asier
Von Fabien Grisel
2013 sah nach einer Schicksalswende für Spanien aus, irgendwie scheint aber dann doch alles beim Alten zu bleiben. Denn obwohl die Exportrate auf Rekordniveau gestiegen ist und satte 16% des Bruttoinlandsprodukts ausmacht (der höchste Wert seit 1971), wird Spanien als Mitbewerber immer schwächer, vor allem im Boardsport. Da hilft es wenig, dass viele Regierungsbeamte, ‚Vorbilder‘ der spanischen Gesellschaft, in Korruptionsskandale verwickelt sind. Juan Pablo Relloso, Mitbesitzer der Fuck Skateboard Boutique in Bilbao, ist bereits seit zehn Jahren im Geschäft und verkauft keine spanischen Produkte mehr. „Genauso wie die Politiker selten die Wahrheit sagen, ist auch die spanische Skateindustrie weit davon entfernt, gut zu funktionieren. Die Qualität ist schlecht, die ‚Just in Time‘-Lieferung funktioniert nicht und die Gewinnmargen sind minimal. Gleichzeitig machen Onlineshops wie Karmaloop mit ihren günstigen Lieferbedingungen den Markt weiter kaputt. Deswegen wird unsere Strategie 2014 so aussehen, dass wir alle Textilien, die 2013 um 20% gesunken sind, durch Sneaker ersetzen, die wir gut verkauft haben, wie den Nike Janoski oder die Adidas Campus Vulk und Busenitz-Modelle. Bei den Hardgoods verlassen wir uns weiter auf Cliche, Enjoy und Western Edition.” Jordi, der 2010 Locals Barceloneta gegründet hat, macht sich richtig Sorgen. „Wir sind vom ersten Tag an unserem eigenen Weg gefolgt und mussten dabei schon viele Steine überwinden, wie Vertriebe, die plötzlich selbst direkt verkaufen, oder Shops, die unter Wert verkaufen. Billigprodukte sind überall und der Preiskampf hört nie auf. Manchmal fühlt es sich so an, als ob es immer weiter den Bach runtergeht, bis der Markt hinüber ist. Obwohl die Industrie Argwohn und Neid zwischen den Shops geschürt hat, sind unsere Kunden treu und wir ihnen nie böse, wenn sie mal fremdgehen. Wir haben als Surfer einen Shop für Surfer geschaffen und hoffen, dass die ‚Geschäftsmänner‘, die sich in die Branche eingeschlichen haben, bald wieder verschwinden.” Juanan Arcas, Manager von Wakalouka an der Bizkaia, bestätigt bei seinem Jahresrückblick, wie der steigende Druck die Boardsportkultur in Spanien verdirbt. „Unsere Arbeit basiert auf Bescheidenheit und authentischer Beratung der Kunden. Leider gibt es mittlerweile zu viele Leute in der Industrie, die nicht wissen, was gesunde Konkurrenz ist. In Spanien ist der Boardsportmarkt weit von Professionalität entfernt. Im Skaten hat der ganze Cruiser-Hype viele billige Marken angelockt, im Surfen wird der Preiskampf durch lokale Hersteller angefacht und im Snowboarden machen ausländische Onlinehändler den heimischen Markt kaputt. Die Kunden zeigen uns zum Teil mit ihren Smartphones, wo es die gleichen Produkte sehr viel günstiger gibt und fragen, was sie tun sollen. So ist der Umsatz mit Snowboard-Produkten in einem Jahr um 50% gefallen. Da wird es umso wichtiger, dass die großen Marken ihre Produkte nicht mehr in alle Läden packen, wenn sie wollen, dass die Branche weiter besteht. Aber es gibt auch etwas Positives zu berichten, denn der Verkauf von Skate Hardware ist um 20% gestiegen, Accessoires sogar um 30% - und das nur durch guten Service. Im Surfen wächst vor allem der Markt für Kinder und auch Frauen kommen jetzt sogar im Winter, wodurch der Wetsuit-Verkauf gute 20% gestiegen ist.“ Hingegen berichtet Javier Sanchez, seit 1996 Manager von BackinBlack, dass „der Umsatz mit Schuhen um 20% gesunken ist. Accessoires haben sogar zwischen 20-30% verloren. Skate und Snow Hardware ist ungefähr so geblieben wie im Vorjahr, Technical Apparel dagegen ebenfalls um 10% gefallen. Auch die Streetwear ist 2013 um fast 40% eingebrochen, vor allem in den letzten Monaten.“ Er macht dafür vor allem die Marken verantwortlich, die viel Ware in Outlet Stores und auf Seiten wie Privalia oder Private Urban platzieren, anstatt die Core Shops zu unterstützen. Da bleibt für 2014 nur zu hoffen, dass die Umsätze mit Hardware stabil bleiben und bei Klamotten wieder anziehen. 114
Trotz einiger Überraschungen endete 2013 nicht im großen Chaos. Das Kaufverhalten ändert sich, die Erwartungen der Kunden steigen, die Nachfrage verlagert sich und wer darauf reagiert, wird mit gutem Umsatz belohnt. Der kommt bei vielen durch guten Service. Denn heutzutage kann man alles kaufen, alles hat seinen Preis - außer guter Service, der quasi unbezahlbar ist und in vielen Fällen den Unterschied ausmacht, indem er das Dreifache des Einsatzes wieder reinholt. Denn obwohl in der Schweiz die Kaufkraft zum Glück noch hoch ist, kaufen die Schweizer nicht kopflos (das war noch nie ihr Ding), sondern wohlüberlegt und umfangreich informiert. Dann nehmen sie sich aber doch gerne die Zeit und das Geld, beim Spezialisten ihres Vertrauens zu kaufen. Natürlich nicht ausnahmslos, denn die Jugend der ‚Generation Y‘ kauft nach wie vor gerne online. Trotzdem wird auch viel gute Ausrüstung zu vernünftigen Preisen an die treue und leidenschaftliche lokale Kundschaft verkauft. Da die Finanzkrise die Schweiz nicht ganz so heftig getroffen hat wie viele andere Länder, sind die Preise recht stabil geblieben, weshalb sehr gewissenhaft gekauft wird. Man sagt ja, dass Luxusgüter solche Krisen am besten meistern und heutzutage zählt dazu auch der Sport. Zum einen weil er sehr kostenintensiv ist, was Geld sowie Zeit angeht, aber auch weil er einen ziemlich großen Teil unseres Lebens einnimmt. Die besonderen Momente, die man bei einem Powdertag oder der perfekten Welle am Lieblingsspot erlebt, werden immer wertvoller, sodass die Leute immer weniger Hemmungen haben, viel Geld dafür auszugeben, um das Beste herauszuholen. Das geht Hand in Hand mit der Nachfrage für guten Service. Denn wenn wir etwas lieben, verlangen wir die beste Beratung und den besten Service, was natürlich auch für den Sport gilt. Indem wir ihm mehr Bedeutung beimessen, werden wir aufmerksamer, wählerischer und offener dafür, etwas mehr Geld auszugeben. Im Snowboarden wird das unter anderem durch den Anstieg an individuell angepassten Boots reflektiert. Der gesteigerte Komfort ist seinen Preis scheinbar wert und so wird dieser Service jede Saison beliebter und in immer mehr Shops angeboten. Das gilt auch für das leichte Umsatzwachstum bei Splitboards, den teuersten Snowboards der Produktpalette. Denn obwohl sie meistens als zweites, zusätzliches Brett gekauft werden, sind die Zahlen vor allem in den letzten Monaten stetig gestiegen. Auch hier scheint der Mehrwert, allein auf dem Berg zu sein, preisliche Limitierungen zu sprengen. Das lässt sich auch durch das gestiegene Alter der Snowboardkundschaft erklären, denn während die Verkaufszahlen zurückgehen, bleiben die Umsätze relativ konstant. Die Kunden kaufen zwar weniger, dafür teurer und qualitativ hochwertiger als früher. Das ist auch im Verleih spürbar, wo viele Ausrüstung aus den höheren Preisklassen anbieten, die auch teurer zu leihen ist als die Standardsachen. Im Sommer hat man das auch bei Hardware wie Longboards, Cruisern, Stand Up Paddle Boards und Downhill Mountainbikes gespürt, die vor allem in den Shops in den Ferienregionen liefen. Softgoods und Surfmode hat dagegen etwas verloren. Dank des recht erbarmungsvollen Wetters, das uns nach einem guten Sommer früh den ersten Schnee geschickt hat, konnten die Schweizer Händler vor allem bei hochpreisigen Produkten gute Verkäufe verbuchen und sind bestens gerüstet, das nächste Jahr in Angriff zu nehmen.
market intelligence
ITALIEN
ÖSTERREICH
Von Franz Josef Holler
Von Michael Reinwald
Berlusconi hat das italienische Parlament verlassen! Oh ja, endlich hat er sich verabschiedet und wird in der nächsten Zeit auch nicht so schnell in die Politik zurückkehren, nachdem er vor Gericht für diverse Verbrechen verurteilt wurde. Damit ist die Regierung um Premierminister Enrico Letta endlich stabil genug, um Italien aus den Schulden zu führen und der Bevölkerung nach vielen harten Jahren wieder einen positiven Ausblick zu geben. 2013 war ein weiteres Jahr mit schwieriger Wettersituation und Jahreszeiten, die sich so ganz anders verhielten als erhofft. Frühling gab es quasi keinen und auch der Schnee kam spät, zu spät für viele. Über die kurze Wintersaison beschweren sich aber nicht nur die Shops, sondern jeder Geschäftszweig, der mit Wintersport zu tun hat. Denn der Schlussverkauf beginnt nach Weihnachten viel zu früh, was vor allem in der Hardware zu spüren ist, wo viele Kunden sehr preisbewusst geworden sind und immer nach dem besten Angebot suchen. Da hilft es nicht, dass zum Teil große Preisunterschiede in Europa herrschen. Trotz guten Wachstums im italienischen Onlinegeschäft beschweren sich viele Händler, dass die Preise in Deutschland oder Österreich im Direktverkauf der Marken teilweise sehr viel niedriger sind. Damit können viele Vertriebe nicht mithalten und wünschen sich eine europaweite Kontrolle der Preise. Denn durch die stetig steigende Transparenz wirkt es für den Endkonsumenten schnell so, als ob die Händler den Preis für ihre eigene Gewinnmarge aufschlagen, was gar nicht der Fall ist. Und auch die vorweihnachtlichen Rabattaktionen gewisser Onlinehändler machen den kleinen Shops das Leben schwer, da die Kids heute bestens informiert sind und immer wissen, wo sie den besten Deal bekommen. Produktsegmentierung ist ebenfalls ein wichtiges Schlüsselwort, nicht nur für das nächste Jahr, sondern die Zukunft allgemein. Kleine Läden brauchen spezielle Kollektionen, um ihre Einzigartigkeit zu wahren, sonst gehen sie unter. Und die großen Marken brauchen eine Segmentierung ihres Sortiments, um die coolen Core Shops nicht zu verlieren. Gleichzeitig können sich kleine Brands gut auf dem Markt positionieren, in dem sie eben nicht zu den Großen gehen, sondern ‚core‘ bleiben. Das gibt neuen Marken eine tolle Chance zu wachsen und hält den gesamten Markt frisch. Denn alles Neue und Progressive motiviert und macht neugierig auf die nächste Saison.
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Wenn man auf 2013 zurückblickt, kann man auf jeden Fall sagen, dass es sehr durchwachsen war. Extreme Wetterwechsel haben sich mehrfach negativ auf den Boardsporthandel ausgewirkt. Angefangen mit einem super kalten Winter weit bis in den April, der das sonst recht profitable Ostergeschäft eingefroren hat. Im Frühsommer folgten dann horrende Regenmassen, die große Teile Österreichs überfluteten und direkt von einer fiesen Hitzewelle abgelöst wurden. Der Herbst zeigte sich dagegen übertrieben mild, was den Winterbeginn unnötig verzögerte. Diese Wetterbedingungen machten es den Händlern nicht unbedingt leichter und verschärften den Trend zu unsinnigen Rabattaktionen sowie Discounts noch zusätzlich. Dabei sind Rabatte keine neue Erfindung, um Verkaufszahlen auf die Sprünge zu helfen. Allerdings sind sie mittlerweile ziemlich aus dem Ruder gelaufen und an einem Punkt angekommen, an dem die Kunden bei jedem Kauf einen Nachlass erwarten. Oder gar nichts mehr zu regulären Preisen kaufen und lieber auf die Reduzierung warten oder sich für ein anderes Modell aus dem Vorjahr entscheiden. Das gilt insbesondere für die großen Marken, die sich auf allen Verkaufswegen ausgebreitet haben und damit ihr Image sowie ihre Attraktivität kompromittieren. Viele Händler sind dem mit einem breiteren Mix verschiedener Marken begegnet, aber trotzdem gilt, dass die meisten Endverbraucher erst bei Sonderangeboten zuschlagen. Auch Skate Shops berichten, dass sich Decks erst verkaufen, seit die Preise sinken. Trotzdem gab es auch Shops wie 5 Boro in Gmunden, die ihre Umsätze bei Softgoods und Footwear steigern konnten. Hardgoods liefen aber auch hier nur mit Rabatt. Beim X-Double in Innsbruck fragen die Kunden sogar zu Saisonbeginn schon ganz direkt, wann es besondere Aktionen gibt; ohne scheint sich zurzeit gar nichts mehr zu verkaufen.
Was Trends angeht, waren Cruiser und Longboards im Frühling bei der Hardware besonders stark, Baumwoll-Tanktops bei den Klamotten. Der Schuhmarkt war nach wie vor von Vans dominiert, aber auch rundere Modelle haben sich das ganze Jahr über gut verkauft. Im Winter waren in der Streetwear bisher vor allem Parkas gefragt und wieder etwas schlichtere Outerwear mit gutem Preis-LeistungsVerhältnis. Gleichzeitig wird auch das Outdoor-Thema immer größer und verschafft den entsprechenden Marken Platz in den Boardsport Shops. Überhaupt wächst Freeriden und Splitboardverkäufe steigen, gerade bei der älteren Kundschaft, für die es immer wichtiger wird, Zeit in der Natur zu verbringen.
Aber bleiben wir beim Positiven. Überall wo die Szene aktiv ist, florieren auch die Shops. Vor allem Skateboards laufen gut, hört man bei Freedom in Wien und Graz, dem Fame in Wien und dem X-Double. Longboards und Cruiser waren in vielen Läden ebenfalls heiß begehrt, genau wie Caps in allen Formen. Auch Schuhe mit technischen Features verkaufen sich bestens, auch in höheren Preisklassen, berichtet man unter anderem beim Free at Last Vertrieb. 2013 war außerdem ein gutes Jahr für Skateparks, die im ganzen Land wie Pilze aus dem Boden schossen, unter anderen in Feldkirch und Leobersdorf sowie natürlich der Skateplaza in Wien. Und das geht 2014 genau so weiter, Pläne für Linz und Villach sind bereits bestätigt. Für die österreichische Skateszene hat sich das als echte Rettungsleine entpuppt. Neue Parks motivieren die älteren Skater, wieder aufs Brett zu steigen und machen den Nachwuchs neugierig. Dazu kommen zahlreiche Events auf regionaler Ebene, die ebenfalls helfen, die Skateund Snowboard-Gemeinschaft wieder auszubauen. Bleibt zu hoffen, dass die Industrie mitmacht und diese wichtigen Initiativen unterstützt. Andi vom X-Double erklärt: „Wir müssen die Kids wieder von der Social-MediaCouch runter und auf den Berg bzw. in den Park bringen! Für mich ist die wichtigste Aufgabe, die unsere Branche derzeit hat, den Sport am Leben zu halten – ganz zu schweigen von der Gesundheit unseres Nachwuchses.”
Das stetig steigende Ordervolumen, das von den Händlern verlangt wird, stößt vielen negativ auf, da der Abverkauf der Ware oft schleppend und im schlimmsten Fall erst im Schlussverkauf läuft. Gleichzeitig haben viele großen Namen ihre Marketingbudgets gekürzt, weswegen die Shops weniger Unterstützung bekommen. Dennoch ist der Ausblick auf 2014 erstmal positiv.
Ein paar neue Shops haben 2013 auch eröffnet, darunter der Boardshop Salzburg, der von den Seidl-Brüdern an die Pothast Bros überging und im November an neuem Standort mit Café wiedereröffnete. Im Moment sind sie je zur Hälfte auf Snowboarder und Freeski ausgerichtet, berichtet Julian, werden ihren Fokus im Frühling aber auf Skateboard und Longboard Equipment wechseln. In dem Sinne: Frohes Neues!
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