SOURCE 79 (DEC/JAN) GERMAN VERSION

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ISSUE #079. DEZEMBER 2015/ JANUARY 2016. €5

NITRO MITGRÜNDER SEPP ARDELT ON-SNOW DEMO TIPS RETAILER PROFILE: TIGNES SPIRIT BRAND PROFILE, BUYER SCIENCE & VIELES MEHR.

TREND REPORTS: SNOWBOARD BOOTS & BINDUNGEN, HELME & PROTEKTOREN, CRUISER, STREETWEAR, SKATESCHUHE UND SURF APPAREL











WIR

Editor Harry Mitchell Thompson harry@boardsportsource.com Surf & French Editor Iker Aguirre iker@boardsportsource.com Snowboard Editor Rémi Forsans remi@boardsportsource.com Skate Editor Dirk Vogel dirk@boardsportsource.com German Editor Anna Langer Anna@boardsportsource.com SUP Editor Robert Etienne sup@boardsportsource.com Graphic Design Séréna Lutton serena@boardsportsource.com Web Media Manager Denis Houillé denis@boardsportsource.com Proofreaders Insa Muth, Marie-Laure Ducos, Sam Grant Contributors Jokin Arroyo, Benoît Brecq, Gordon Way, Fabien Grisel, Franz Holler, Adam Rowlands, Robert Etienne, Anna Langer, David Bianic, Siana Ivanova, Gayle Hockin. Advertising & Marketing clive@boardsportsource.com

HaLLO #79 Der Großteil Europas war diesen Sommer mit strahlendem Sonnenschein und fast unverschämt guten Wellen gesegnet. Was die Wintersaison angeht, sind die Wetterverhältnisse im November und Dezember bekanntlich richtungsweisend und bisher gibt es auch da nichts zu beklagen. Die Westküste der USA wurde nach ein paar schrecklich trockenen Jahren bereits mit kräftigen Schneefällen bedacht und die Snowboard Verkäufe sind dort schon fast auf das Doppelte der Vorjahre geklettert. Eine lang ersehnte Erleichterung für viele Händler, wobei die Snowsports Industries America (SIA) vor Produktknappheit warnt, falls das El Niño Phänomen andauern sollte. Denn in den harten Bedingungen der letzten Saisonen haben viel Shops ihr Sortiment stark ausgedünnt. Zuhause sind die Alpen und Pyrenäen gerade ebenfalls mit der ersten satten Schneeschicht bedeckt worden und mehr ist in Sicht. Die Herausforderung kommt momentan also eher von den Wechselkursen, wo der steigende Dollarkurs vielen Firmen in ganz Europa die

Gewinnspanne auffrisst, während der Anstieg von Sterling und Schweizer Franken die Konkurrenz im Online-Business erhöht. Trotzdem ist ein gewisser, optimistischer Unterton zu spüren, da die Industrie mittlerweile für alles gewappnet ist, was der Winter uns so vor die Türen wehen könnte. ähnlich wie ihre amerikanischen Kollegen scheinen auch die europäischen Händler ihren Cash Flow besser im Griff zu haben, indem die Produktauswahl heruntergefahren und aus den überfüllten Lagern der letzten Jahre gelernt wurde. Könnte es sein, dass wir irgendwann auf die zweite Hälfte von 2015 als Beginn eines echten Wendepunktes in der Boardsport Industrie zurückblicken? Always Sideways Harry Mitchell Thompson Redaktion

INHALT P.11 Inhalt

FW16/17

P.12 News

P.54 Ride O’Meter

P.15 On-Snow Demo Vorschau

P.56 Skateschuhe Trend Report FW16/17

Accounts Manager accounts@boardsportsource.com

P.16 Messen Vorschau

P.58 Buyer Science: Gianluca Tognoli, Frisco,

To Subscribe www.boardsportsource.com subs@boardsportsource.com

P.21 Snowboard Boots Trend Report FW16/17

P.60 Men’s Surf Apparel Trend Report FW16/17

P.25 Snowboard Bindungen Trend Report

P.63 Brand Profile: Mons Royale

FW16/17

P.65 Brand Profile: S-Wings

Publisher clive@boardsportsource.com

P.28 Boardsports Marketing

P.66 Brand Profile: Big Balls Collective

P.31 Cruiser Trend Report 2016

P.68 Brand Profile: FLVR

P.34 Big Wig: Nitro Mitgründer Sepp Ardelt

P.70 Brand Profile: Cheapo

P.37 Men’s Streetwear Trend Report FW16/17

P.72 GreenRoomVoice

P.42 Women’s Streetwear Trend Report

P.74 Neue Produkte

FW16/17

P.77 Market Intelligence

P.45 On-Snow Demo Tips

P.86 Events

P.49 Helme & Protektoren Trend Report

P.89 One Eyed Monster

Published by ESB 22 Friars Street, Sudbury Suffolk, CO10 2AA. UK Boardsport SOURCE is published bi-monthly © ESB. All Rights Reserved www.boardsportsource.com

P.19 Retailer Profile: Tignes Spirit, Frankreich Italien

Auf dem Cover: Dennis Dusseldorp, Direktor von Low Pressure Studio

No part of this publication may be reproduced or transmitted in any form or by any means, or stored in any retrieval system of any nature without prior written permission, except for permitted fair dealing under the Copyright Designs and Patents Act 1988. Application for permission for use of copyright material including permission to reproduce extracts in other public works shall be made to the publishers. Full acknowledgement of author, publisher and source must be given. The views expressed in this publication are not those necessarily held by the Publisher. ISSN # 1478-4777 11


INDUSTRY news

Halldor Helgason startet neue Outerwear-Marke mit Stigma Distribution

Anomaly Action Sports ernennt Plein Nord Distribution zum neuen Partner in Frankreich

Unter dem Namen Atrip hat Halldor Helgason eine neue Outerwear-Marke ins Leben gerufen. Nachdem Nike letztes Jahr aus dem Snowboarden ausgestiegen war, stand Halldor ohne Outerwear da und arbeitet nun mit Stigma Distribution (Horsefeathers) zusammen. Atrip verarbeitet Einflüsse aus der Streetwear und verkörpert Halldors drei große Hobbys: Snowboarden, Skateboarden und Feiern.

AAS hat Plein Nord Distribution zum Exklusivvertrieb von Shred Optics und Slytech Protection in Frankreich ernannt.

Zimtstern öffnet Shop in München Zimtstern hat einen 80 m2 großen Shop im Münchener GlockenbachViertel eröffnet. Schaut mal vorbei!

NASDAQ gibt PacSun 180 Tage Frist Pacific Sunwear of California (PacSun) hat eine offizielle Warnung von der NASDAQ Börsenaufsicht erhalten. PacSun hatte es versäumt, den geforderten Marktwert von $15 Millionen in 30 Tagen vor dem 29. Oktober zu decken, was einen Verstoß gegen die Handelsregeln des NASDAQ darstellt. PacSun hat nun 180 Tage Zeit - bis zum 26. April 2016 - um den Wert seiner öffentlich gehandelten Aktien wieder zu erhöhen und das mindestens 10 Arbeitstage lang zu halten.

Rip Curl meldet starke Ergebnisse Rip Curl berichtet eine Steigerung der Nettogewinne um 26,3% vor Steuer, was der Marke erlaubt, ihren Anteilnehmern attraktive Renditen auszuschütten. Auf dem europäischen Markt hat die Marke ihre Profitträchtigkeit wieder erreicht und meldet konstante Umsätze mit einem Wachstum von 3,7% auf Firmenebene.

Quiksilver verkauft Schuhmarke Ampla an ehemalige Angestellte Quiksilver hat beim Konkursgericht beantragt, den Verkauf der Laufschuhmarke Ampla für die Summe von $200.000 an zwei ehemalige Angestellte zu genehmigen. Ampla wurde im Jahr 2013 ins Leben gerufen und passt angesichts der Konkursstrategie nicht mehr ins Boardsportorientierte Firmenprogramm. Die beiden ehemaligen Mitarbeiter sind Rob Colby, von 2011 bis Februar 2015 Quiksilver President of the Americas, und Charles Exon, ehemaliger Chief Legal Officer.

Homeschool ernennt Fred Royle zum European Brand Manager Die amerikanische Snowboard Outerwearmarke Homeschool hat den ehemaligen CEO von Westbeach, Fred Royle, zum neuen European Brand Manager ernannt. Mit seiner umfangreichen Erfahrung soll er der Marke helfen, auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen. Diese Saison bringt Homeschool in Großbritannien zusammen mit TSA eine exklusive Capsule Collection auf den Markt, die auf qualitativ hochwertige, technisch leistungsstarke Outerwear für den Boardsport spezialisiert ist.

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#79

Olivier Lemoine ist neuer Leiter der europäischen Geschäfte von Neff Neff hat den langgedienten Brancheninsider Olivier Lemoine zum neuen General Manager in Europa ernannt. Zuvor besetzte Lemoine zahlreiche leitende Positionen bei Marken wie Adidas, Ripcurl und zuletzt Skullycandy, wo er als EMEA Sales Director für alle Kanäle zuständig war. Bei Neff wird Olivier sämtliche Europageschäfte mit Sitz in der Zentrale in Innsbruck leiten.

Surf Expo startet im Juni 2016 neuen Preview-Event Die Surf Expo bietet ab nächstes Jahr die “Preview Days” als VorschauEvent für alle Händler an der amerikanischen Ostküste. Die erste Ausgabe der Preview Days findet vom 23.–24. Juni 2016 in Orlando, Florida statt und ergänzt die beiden bestehenden Termine der Surf Expo im Januar und September. Gleichzeitig bietet die Veranstaltung den Händlern eine Chance, vor dem großen Feiertag am 4. Juli noch reichlich neuen Stuff zu ordern.

Black Diamond verkauft POC für $65 Millionen an Investcorp Black Diamond hat den Verkauf von POC an die Investmentfirma Investcorp für $65 Millionen abgeschlossen. Die Optik- und Schutzausrüstungsmarke POC erzielte im Jahr 2014 Umsätze in Höhe von $34,8 Millionen. Black Diamond führte Anfang dieses Jahres eine strategische Geschäftsprüfung durch und will sich fortan auf die Marken Pieps und Black Diamond konzentrieren. Im Juli 2012 hatte Black Diamond die Marke POC für $44,9 Millionen gekauft.

Nikita & Bonfire Europe verlegen Zentrale nach Europa, Sessions startet neu auf dem hiesigen Markt Pretty Great LLC führt seine Marken von nun an aus der neuen Europazentrale in München. Im internationalen Team von Pretty Great sitzen einige neu eingestellte Action Sport Größen, die bei der Umstrukturierung aus dem Besitz von Amer Sports im letzten Jahr helfen sollen. Nikita-Gründerin Heida Birgisdottir ist weiterhin eng in die Marke involviert und gibt Input zum Design von Snowboards und Bekleidung. Zur kommenden ISPO bringt Pretty Great auch die Bekleidungsmarke Sessions zurück auf den europäischen Markt. Alle Marken von Pretty Great werden mit direkten Verkaufsteams in ausgewählten Märkten weltweit operieren.

TKC Sales ist neuer Vertrieb von Triple Eight NYC in GroSSbritannien

TKC Sales übernimmt ab jetzt den Exklusivvertrieb von Triple Eight NYC in Großbritannien und Irland. Triple Eight NYC ist eine Marke für Boardsportschutzbekleidung mit Sitz in New York. Ian Hendrie leitet den Vertrieb in Irland und Großbritannien mit Unterstützung von TKC Sales Director Matt Woodruffe und seinem Team.


#79

INDUSTRY news

World Snowboard Day geht in die zehnte Runde

Blue Tomato eröffnet neue Shops in Tirol und Vorarlberg

Am 20. Dezember findet die inzwischen zehnte Ausgabe des World Snowboard Day statt. Auch dieses Mal gibt es zahlreiche internationale Events wie Demos, Filmpremieren, Testfahrten und vieles mehr.

Blue Tomato baut seine Präsenz im Westen Österreichs mit zwei neuen Shops in Bregenz und Wörgl aus. Das Unternehmen bietet nun über 450.000 Produkte von 650 Marken, sowie eine starke Online-Präsenz in den Bereichen Snowboard, Freeski, Skateboard und Surfen. In Österreich und Deutschland betreibt das Unternehmen 23 stationäre Shops und beschäftigt 490 Angestellte, davon 220 in der Logistik und 270 als Ladenpersonal.

Mervin ernennt Julia Mantler zum European PR & Marketing Manager Mervin Manufacturing weitet seine Präsenz in Europa aus und verpflichtet Julia Mantler in der neu geschaffenen Position als PR & Marketing Manager mit Sitz in der Europazentrale in München. Bis vor kurzem war Mantler für die PR der Millhaus GmbH verantwortlich und betreute Marken wie BMW, Red Bull und Specialized. Sie berichtet direkt an Marian Kaeding, General Manager Europe von Mervin.

Pally’Hi ernennt Johannes Ritter zum Global Brand & Sales Manager Pally’Hi wurde von Snowboardpionier und Ex-Weltmeister Peter Bauer gegründet und holt nun Johannes Ritter als Global Brand & Sales Manager ins Team, um das internationale Wachstum der Marke zu steuern.

Surftech weitet Umstrukturierungen auf Führungsebene aus Surftech hat Ryan Guay zum Vice President of Sales und Monique Dabbs zum Director of Operations ernannt. Hintergrund ist die anhaltende Umstrukturierung der Marke, die nun auch leitende Positionen erreicht hat. Gleichzeitig wurde das Angebot an Produkten für Surfen und SUP ausgebaut, während neue Marken, Technologien und Geschäftsmodelle für 2016 angekündigt sind. So wird NSP ab jetzt als exklusiver Vertrieb für die USA fungieren, während die klassische Surfmarke Donald Takayama Surfboards als Teil von Channel Islands neu aufgelegt wird.

Bob Hurley tritt als CEO zurück Der Gründer von Hurley, Bob Hurley, tritt von seiner Position als CEO der Marke zurück. Er tritt eine neue Position bei der Dachfirma Nike an, “um den Gemeinschaftsgeist zu fördern und die Beziehungen von Nike zu seinen Elite-Athleten auszubauen.”

Thierry Kunz kehrt als CMO zu Nidecker zurück Ex-Profi-Snowboarder Thierry Kunz ist zurück bei Nidecker, nachdem er neun Jahre lang führende Positionen bei Quiksilver besetzt hat, darunter Head of Global Winter Marketing (DC, Roxy, Quik), EMEA Marketing Director DC Shoes und Snow Business Manager DC Shoes in Europa. Kunz gründete die Marke Donuts Snowboards bevor er bis zum Jahr 2006 als Marketing Manager bei Nidecker aktiv war. Nun kehrt er als Chief Marketing Officer ins Unternehmen zurück, wo er vorwiegend die Marken Nidecker sowie Laird betreut, und im Aufsichtsrat sitzt.

Laird Hamilton startet eigene Bekleidungsmarke Big Wave Surflegende Laird Hamilton hat seine eigene Bekleidungsmarke ins Leben gerufen: Laird Apparel LLC. Die Kollektion besteht aus Kleidung für alle Menschen, die Wert auf aktiven Lifestyle und passende, funktionelle Kleidungsstücke legen.

SUPERbrand startet Joint Venture mit Xtrementerprise in Europa SUPERbrand ist eine Arbeitsgemeinschaft mit Xtrementerprise eingegangen, in deren Rahmen die Surfmarke ihre Präsenz in Europa erweitern will. Mit Sitz in Biarritz ermöglicht die Zusammenarbeit den Ausbau der Tätigkeiten in Frankreich, Spanien und Portugal, während der Vertrieb in Großbritannien, Deutschland, Österreich, Dänemark, Russland und Griechenland unverändert bleibt. Das Vertriebsnetz von Xtrementerprise erreicht zurzeit 3800 Shops in Frankreich, Spanien und Portugal, mit insgesamt 425 Angestellten.

...Lost stellt auf Lizenzmodell um …Lost geht mit einem neuen Geschäftsmodell auf den Markt, in dessen Rahmen Design, Merchandise, Marketing und Verkauf der Marke aus der Zentrale im kalifornischen Irvine geführt werden. Gleichzeitig werden Herstellung, Lieferkette und Finanzierung durch eine Investmentgruppe abgewickelt. Diese wird vom Experten für Herstellung und Logistik Nick Agakanian mit Sitz in Chino, Kalifornien geleitet.

Catch Surf verpflichtet Rollin’ Stoke SAS als Europavertrieb Rollin’ Stoke SAS, der Europavertrieb von Sector 9, betreut nun auch die Marke Catch Surf auf dem europäischen Markt. Mit Sitz in San Clemente spezialisiert sich Catch Surf auf leistungsstarke Schaum-Surfboards. Die Zentrale von Rollin’ Stoke SAS ist in Hossegor und verpflichtete vor kurzem den Profi-Surfer Alain Riou als neuen Teamfahrer von Catch Surf in Europa.

TITUS GEWINNT BEIM VANS SHOP RIOT 2015 Nach einem Sommer voller rasanter Vorentscheidungen traten die besten Shop-Teams Europas in Madrid bei den Vans Shop Riot Finals 2015 an. Letztendlich gewann das Team von Titus aus Deutschland, nachdem ein Teamfahrer verletzungsbedingt ausfiel und Team-Manager Yannick Schall als “Auswechselspieler” den Pokal holte. Den zweiten Platz belegte das schwedische Team von Grind Lounge, den Best Trick Event gewann Farid Ulrich von Titus.

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On Snow Demo Tips SNOW AVANT-PREMIÈRE, LA CLUSAZ, Frankreich, 10.-12. Januar Französische und europäische Händler treffen sich in La Clusaz, um die neuen Produkte von fast 50 verschiedenen Marken direkt im Schnee zu testen. Im letzten Jahr kamen 328 Shops zusammen, der Großteil davon aus Frankreich, aber auch ein paar Händler aus England, Wales, Belgien, Deutschland und der Schweiz. Nach der erfolgreichen Einführung der Ausstellungswand im 450m² großen Showroom-Zelt wird sie den Händlern auch dieses Jahr wieder die Möglichkeit geben, Hardgoods, Softgoods, Boots und Accessoires in entspannter, professioneller Atmosphäre zu begutachten. Bisher sind folgende Marken bestätigt: Amplid, Arbor, Burton, Capita, Dakine, Drake, Gnu, Jones, K2, LibTech, Never Summer, Nidecker, Nitro, Northwave, Picture, Ride, Rome, Rossignol, Salomon, Slash, Smith, Union, Völkl Snowboards und Yes. Nach dem Tag am Berg gibt es jeden Abend ab 17 Uhr eine ‘Happy Hour’ im Showroom-Zelt, bei der man sich mit den Firmen-Vertretern sowie der Presse austauschen kann und sich auf der Ausstellungsfläche

schonmal ansehen kann, was man am nächsten Tag testen will. Am Sonntag Abend veranstaltet Radio Meuh außerdem die Snow Avant Première Party im Le Bachal im Zentrum von La Clusaz. Pro Shop sind zwei Personen zum Testen eingeladen, inklusive Skipass für La Clusaz, Frühstück und Lunch. Wer mit mehr als zwei Personen anreist, zahlt €50 extra pro Person und Tag. Vom Genfer Flughafen gibt es einen Shuttle für €45 (hin & zurück), sowie vergünstigte Unterkünfte. Wie immer findet auch Sportairs ASAP etwas weiter unterhalb in Annecy statt, wo die Marken ihre neuen Apparel Kollektionen vorstellen, entweder im eigenen Showroom oder dem von ASAP. Zwischen den Showrooms gibt es ebenfalls einen Shuttle Bus sowie eine Modenschau mit Party im Impérial Palace in Annecy am Montagabend, die man nicht verpassen sollte... www.sportair.fr

SHOPS 1ST TRY, ALPBACHTAL, Österreich, 17.-19. Januar Nach dem erfolgreich Auftakt in der neuen Location im letzten Jahr kommt der Shops 1st Try 2016 zurück ins Alpbachtal, das aus allen Richtungen bestens zu erreichen ist. 75 Minuten von München, 45 Minuten von Innsbruck und 1 Stunde 45 Minuten von Salzburg entfernt. Folgende Marken sind bereits bestätigt: 686, adidas snowboarding, Amplid, Amplifi, Anon, Arbor, Bataleon, Bent Metal, Bern, Burton, Capita, Dakine, Deeluxe, Drake, Flow Snowboarding, Flux, Gnu, Goodboards, Head, Icetools, Jones, K2 , Karakoram, L1, Lib Tech, Lobster, Marker PSE, Never Summer, Nidecker, Nitro, Northwave, NOW, Pally’Hi, Picture, POW, Ride Snowboards, Rome, Rossignol, Roxy, Salomon Snowboards, Sandbox, SevenNine13, Slash, Smith, SP Bindings, Switchback, Union, Vans, Völkl Snowboards und YES. Am Sonntag Abend werden beim

gemeinsamen Abendessen im Congress Zentrum in entspannter Atmosphäre die Highlights der neuen Kollektionen vorgestellt. Zum ersten Mal sind auch ausgewählte Händler von ausserhalb des deutschsprachigen Raums eingeladen: aus Osteuropa, Skandinavien, den Benelux Ländern, Griechenland und dem Baltikum. Die begehrten, kostenlose Plätze werden von den Firmen-Vertretern an ihre Kunden vergeben, bei Interesse also einfach an sie wenden. Und da die ISPO in München direkt im Anschluss stattfindet, lohnt es sich eventuell sogar, dafür gleich zu bleiben. www.shops-1st-try.com

SNOW SHOP TEST, BARDONECCHIA, Italien, 31. Januar-2. Februar16 Der Snow Shop Test ist DAS B2B Event des Ski- und SnowboardMarktes in Italien und betont den Fokus auf Wintersport 2016 mit dem neuen Name Snow Shop Test. Das ist Teil einer Erweiterung des Konzepts der Pro Shop Test Tour von Moon, um neue Bereiche zu erschließen. Die Pro Shop Test Tour besteht aus drei Events für Wintersport, Bike- und Outdoor-Ausrüstung: dem Bike Shop Test (Bologna und Rom), dem Outdoor Shop Test (Reggio Emilia) und dem Snow Shop Test (Bardonecchia). Der Snow Shop Test kommt 2016 zurück nach Bardonecchia und findet zum ersten Mal nach der ISPO statt. Wie zuvor sind ungefähr 100 Shops eingeladen, um die

Produkte der kommenden Saison während der Orderphase zu testen, inklusive Unterkunft, Verpflegung und Lifttickets. Für die sechste Ausgabe bekommt die Freeride Ausstellungsfläche eine Update und es kommt eine neue Ski-Alp Sektion dazu. Das volle Programm wird in Kürze veröffentlicht, doch der Snow Shop Awards, B2B Workshops, die Willkommens-Party und neue On-Snow Aktivitäten sind bereits bestätigt. www.snowshoptest.com.

FUTURE TRY, Schweiz: Davos, 10.-11. Januar und Les Crosets, 1. Februar Future Try ist der On-Snow B2B Test für den Schweizer SnowboardHandel. Teilnehmende Shops bekommen die Möglichkeit, die besten Produkte der kommenden Saison auf ein paar der besten Pisten der Schweiz zu testen. Und natürlich wäre der Event nicht komplett, wenn er nicht auch die Chance bieten würde, sich zusammen mit den Profis der Marken direkt mit den neuen Bindungen und Boards auseinanderzusetzen. Nach dem Test warten Drinks mit der Schweizer

Snowboard Industrie auf die Gäste. Dazu gehören dieses Jahr: Amplid, Arbor, Bataleon, Burton, Capita, Flow, Head, Jones, K2, Never Summer, Nidecker, Nitro, Ride, Rome, Rossignol, Salomon, Völkl Snowboards und andere. Die Händler können sich zwischen Davos und Les Crosets entscheiden. www.snowboardbox.ch 15


MESSEN VORSCHAU BERLIN FASHION WEEK, 19.-21. JANUAR 2016 Die kommende Winterausgabe der Berlin Fashion Week bringt zahlreiche Neuerungen. Zum ersten Mal findet die Veranstaltung ohne BBB statt, außerdem gehört die Bright erstmals zur Veranstaltergruppe, die auch für SEEK und Premium verantwortlich ist. So sind diesmal alle an der Berlin Fashion Week beteiligten Messen noch enger integriert, um es Besuchern und Händlern noch einfacher zu machen. Dazu gehört auch eine neue Registrierung, durch die ab

Dezember zentral alle Messen (SEEK, Premium, Fashiontech Berlin, Bright, Show & Order, Ethical Fashion Show und Green Showroom) gebucht werden können. Als zusätzlicher Service verkehren kostenlose Shuttle-Busse zwischen Bright, SEEK und Premium. www.fashion-week-berlin.com

BRIGHT, BERLIN, JANUARY 19.-21., 2016 Zur Wintermesse 2016 findet die Bright direkt neben der Seek am gleichen Veranstaltungsort statt; eine Kombination die verspricht, die Berlin Arena als Hauptangelpunkt der Berlin Fashion Week zu etablieren. In der neuen Location präsentiert die Bright alle Aussteller auf dem gleichen Stockwerk, wobei Standdesign und Ambiente den Charakter der Messe perfekt unterstreichen. Als größte Neuerung der kommenden Ausgabe stellt die Bright zusätzliche 500 m2 Fläche zur Verfügung, um zwischen den Ständen Platz für eine Skate-Area mit zwei Quarterpipes und einigen Obstacles zu schaffen. Somit steht Skateboarding im wahrsten Sinne des Wortes wieder im Mittelpunkt der wichtigsten Messe für Skaten, Streetwear und Sneaker. Die Skate-Area bietet auch den idealen Rahmen für Shows von Skateboard-Teams - bislang bestätigt sind Demos von Element, Etnies und 24/7, weitere Events werden noch folgen. Die Catering-Area befindet sich wieder im Inneren des Messegebäudes, wo eine Neugestaltung der Gänge für besseren Durchlauf der Besucher sorgen soll. Als Aussteller bestätigte Marken sind Altamont, Atticus, Black Eye, Brixton, Carhartt, Cheapo Brand, Cleptomanicx, Converse, DC Shoes, Diamond Supply, DVS, HUF, Element, Emerica, éS, Etnies, Globe, Irie Daily, Levis Skateboarding, Makia, NEFF, Nixon, Obey, Reell, Shisha, Turbokolor und Vans.

Zum fünften Mal präsentiert die Bright auch die Preisverleihung der European Skate Awards, die am 19. Januar als offizielle Rahmenveranstaltung der Bright Trade Show stattfindet. Neue Location ist der legendäre Lido Konzertsaal in Kreuzberg, wo mehr als 600 geladene Gäste - darunter Pro-Skater, Branchenvertreter und Größen aus den Bereichen Kunst, Mode und Musik - die Zeremonie verfolgen werden. Die Awards werden in folgenden Kategorien vergeben: Media Platform Of The Year, Brand Of The Year, Shop Of The Year, Photographer Of The Year, Video Of The Year, Video Part Of The Year, Rookie Of The Year, Skate Charity Of The Year, Red Bull Media House Videographer Of The Year und European Skater Of The Year. Die Afterparty findet ebenfalls im Lido statt und wird mit Sicherheit ein rauschendes Fest… Wir sind gespannt auf die erste Bright unter ihrem neuen Inhaber, The Premium Group, und freuen uns auf die daraus entstehenden Synergien mit anderen Messen und Bereichen. www.brighttradeshow.com

SEEK, BERLIN, 19. – 21. JANUAR 2016 Die Seek findet diesen Winter in der gleichen Location wie die Sommerausgabe und in direkter Nachbarschaft zur Bright statt. Beide Messen sind durch einen überdachten Übergang verbunden - so muss niemand raus in die Kälte - und ergänzen sich programmtechnisch blendend. SEEK gilt als fortschrittlichste Messe für zeitgemäße Mode und präsentiert dieses Mal über 200 Marken aus den Bereichen moderner Herren- und Damenmode sowie gehobene Streetwear, authentische Designerkollektionen und Lifestyle-Produkte. Zu den Ausstellern zählen CLAE, Deus Ex Machina, Dickies, Element, Happy Socks, Heimplanet, Herschel Supply Co, Iron & Resin, Komono,

Lightning Bolt, Native Shoes, Pointer Footwear, Poler Outdoor Stuff, RVCA, Stance und Wemoto. Die Ausstellungsfläche konzentriert sich auf ein Stockwerk, während das vereinheitlichte, minimalistische Design der Stände einen neutralen Rahmen zur Präsentation der Produkte bietet. Somit haben alle Marken ungeachtet ihrer Größe und Budgets die gleiche Chance, einen bleibenden Eindruck bei den Besuchern zu hinterlassen und mit ihren Waren zu glänzen. www.seekexhibitions.com

JACKET REQUIRED, LONDON, 3. - 4. February 2016 Die britische Messe für Menswear zeigt in der Old Truman Brewery im trendigen Londoner East End auf zwei Ebenen hochwertige MännerCasuals. Mit leeren, weißen Wände und jeweils zwei Kleiderstangen pro Stand dreht sich hier alles um das Wesentliche: die Produkte. Durch die Überlappung mit der ISPO im letzten Winter hatten sich viele auf Funktionskleidung-spezialisierte Händler für München entschieden. Dieses Jahr findet Jacket Required jedoch erst zwei Wochen nach der ISPO statt, so dass es keine Überschneidung mehr gibt. Im Sommer hatten die Veranstalter die Show bereits mit einem neuen Eingang sowie mehr Platz bedacht, was sich als großer Erfolg erwies. 16

Mitten in London ist die Show mit U-Bahn, Zug, Bus oder auch zu Fuß super zu erreichen. Shoreditch High Street Station, Liverpool Street Station, Aldgate East Station und Old Street Station sind alle in Fußnähe. Seit ihrer Einführung im August 2011 mit gerade mal 30 Marken ist die Show vier Jahre später in ihrer 9. Ausgabe mit über 300 internationalen Premium-Brands am Start, die alle Aspekte von Menswear reflektieren. www.jacket-required.com


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retailer profile

tignes spirit, tignes, frankreich Kieran “Kipper” Hicks, Besitzer und lokale Legende, eröffnete Tignes Spirit 2007 mit einem neuen BusinessKonzept: statt erschöpfte Urlauber bei der Ankunft im Resort auf die Suche nach Leih-Ausrüstung zu schicken, brachte er die Ausrüstung zu ihnen. Acht Jahre später bietet Tignes Spirit diesen Service für Touristen immer noch an, Kieran machte sein Geschäft allerdings auch zu einem Community-Treffpunkt, indem er Locals und Saisonarbeitern gut geschulte Verkaufs-Mitarbeiter, Qualitäts-Produkte, Reparaturen und Service sowie Unterkunft anbietet - egal, ob für den einwöchigen Urlaub oder eine ganze Saison. Shop Manager Corinne Mayhew beantwortete unsere Fragen. Bitte erzähle uns kurz die Geschichte des Stores. Kieran startete Tignes Spirit 2007 als einzigen mobilen SnowboardVerleih in Tignes und Val d’Isere. Er sah eine Marktlücke für den Verleih von Qualitäts-Snowboards, die verlässliche Lieferung sowie Abholung, und arbeitete mit lokalen Firmen zusammen. Wir starteten den Verkauf mit Option; Endeavor, Signal, Burton und Ride Snowboards kamen hinzu. Letztes Jahr verdoppelte der Shop seine Größe und heute bieten wir auch Outerwear, Hardware sowie Touren- und SplitboardEquipment an. Unser Store erfüllt fast alle Ansprüche und wir bieten alle Services… sogar Unterkünfte! Was sind die Vorteile eines richtigen Shops im Gegensatz zu einem reinen Online-Store? All unsere Mitarbeiter wurden wegen ihrer guten Kenntnisse, ihrer Mentalität und ihrem freundlichen Umgang ausgewählt. Sie sind außerdem großartige Snowboarder, die diverse nationale und internationale Titel ihr Eigen nennen. Unsere Kunden profitieren davon, direkt mit ihnen zu sprechen, denn es macht einen großen Unterschied, ob man die richtige Ausrüstung für die eigenen Bedürfnisse kauft oder nur etwas, das Freunde empfohlen haben. Unser unabhängiger Workshop gilt außerdem als der beste für Service und Reparaturen. Und diese Saison zieht unser Main Store in eine größere Location nach Tignes le Lavachet. Erkläre uns bitte einige eurer Verkaufs-Techniken. Wir vertrauen auf die Brands, die wir verkaufen, und die Produkte sprechen für sich. Wir haben gut informiertes, super-motiviertes Personal, das an Demos teilnimmt und Hardgoods auf einigen der besten Pisten, Parks und Freeride-Terrains in ganz Europa testet. Dadurch können sie beim Verkaufen persönliches Feedback geben. Das ist essentiell, um das richtige Produkt zu finden, und hebt uns sicher von anderen ab, wenn es ums Customer Service geht. Außerdem veranstalten wir gratis Demo Days, damit man das Produkt testen kann, bevor man es kauft. Das ist eine gute Möglichkeit für den Kunden, mehrere Boards zu fahren, und sorgt für mehr Zufriedenheit

Erzähl uns mehr über den Verleih-Markt. In Tignes und Val d’Isere machen großen Verleih-Ketten viel Druck, doch wir haben Tignes Spirit so gestaltet, dass wir uns davon unterscheiden und Services anbieten, die andere nicht bedacht haben. Im Gegensatz zu französischen Shops sind wir den ganzen Tag geöffnet, am Wochenende sogar bis Mitternacht, damit sich Neuankömmlinge nicht stressen müssen, um rechtzeitig Ausrüstung zu besorgen. Wir sind überzeugt, dass die Kombination aus Unterkunft, freundlichem und gut-geschulten Personal sowie verlässlicher Lieferung und Abholung uns Vorteile verschafft. Welchen Rat hast du, um sich gegen große Megastores durchzusetzen? Es ist gut, sich die Konkurrenz anzusehen und das Lager oder den Online Store aufzustocken, doch man sollte sich treu bleiben und darauf besinnen, was einen ausmacht. Großen Unternehmen fehlt oft die Einbindung in die Community. Nützt die Vorteile und die Freiheiten der Kleinen und werdet mit Events kreativ. Immerhin streiten sich bei euch nicht 20 verschiedene Marketing-Leute darum, welches Katzenbild sie auf Instagram posten sollen. Sponsert ihr Athleten? Wir sponsern Talente, die hart für das britische Freestyle Team trainieren, sowie ältere Athleten, die bereits seit einiger Zeit Teil der Szene sind. Freeride, Freestyle, Street, Boardercross… wir haben ein Team in jeder Disziplin! Unser Development Squad Program unterstützt junge Athleten, die von der GB Park and Pipe Academy gefördert werden; sie profitieren von unserem breiten Support-Netzwerk, das ihnen dabei hilft, ihren Traum zu verwirklichen. In einem fantastischen Resort wie Tignes ist es unglaublich wichtig, kleine Events und Competitions zu unterstützen und den Spaß zu erhalten, damit wir nicht vergessen, warum wir es lieben, in den Bergen zu leben.

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photos: Nitro

trend report

Snowboard Boots FW16/17 Trend Report Snowboard Boots sind ein ernstes Geschäft. Sie sind ein wichtiger Teil des Sports - und des Sortiments - weswegen nächstes Jahr unbedingt die richtigen Modelle im Regal stehen sollten. Was bringen uns die großen Namen der Snowboard-Branche kommenden Winter? Werfen wir einen Blick in die Zukunft… Von Tom Wilson-North. DIE MUST-HAVES Die spannendsten Neuerungen gibt es auch nächstes Jahr im Freerideund All-Mountain Bereich. Zum Glück wird dank neuer Sohlen alles etwas leichter. Der Guide von Rome kommt mit einer eigenen VibramSohle mit geringem Volumen, kleinerem Fußabdruck und wesentlich weniger Gewicht. Bei 32s Jones MTB Modell - im Vorjahr eine absolute Neuerung und gleichzeitig ein Bestseller - wurde bei der Sohle Gewicht eingespart, ohne die Stabilität einzuschränken. Die bisherige 15/16 Sohle wandert dafür zum neuen TM-Two XLT, der auch die VollgummiKappe erbt, die sich bestens dafür eignet, Stufen in harten Schnee zu treten oder nach dem Après-Ski durch matschige Straßen zu streifen. Im Mid-Mountain Bereich ist das neue Yusaku Horii Pro Model von Deeluxe mit seinem Material-Mix und auffälligem Look ein echtes Highlight, das für Park-Fahrer und Freestyler gemacht ist und einen weichen bis mittleren Flex und Halt bietet. Northwaves neuer Prophecy S Freestyle Boot bringt eine weitere interessante Neuerung: den Corset Sock, der den Innenschuh mit dem Außenschuh verbindet, und dadurch für ein optimales Fahrgefühl sorgt. Vimana konzentriert sich bei den Boot-Technologien auf ein Modell den Continental - , ein veganer Boot mit einer ziemlich einzigartigen Neopren-Konstruktion. Burton treibt die Dinge in der Top-Kategorie voran und präsentiert gewebte Boots, was momentan in jedem anderen Schuh-Segment als große Sache gehandelt wird. Der Brand nennt die

Technik ‘Ultraweave’ und setzt sie beim Almighty (Männer) und Ritual (Frauen) ein. Das 3D Gewebe ermöglicht es, Teile zu verstärken und somit langlebiger zu machen, während gleichzeitig Abfall reduziert wird, da keine Einzelteile ausgestanzt werden müssen. Beide Modelle befinden sich unterhalb der SLX Linie. Salomons verrückte Entwickler basteln ebenfalls weiter an Erfolgsgeschichten und 16/17 sieht nach einem entscheidenden Jahr aus. Die große Neuigkeit heißt Mutation und ist “ein richtiger Wendepunkt für uns: eine revolutionäre Art, Snowboard Boots zu designen, zu entwickeln und herzustellen.“ Man findet die Technologie im HiFi, einem high-end Freestyle Modell. “Der menschliche Fuß und Knöchel sind nicht symmetrisch, deshalb sollten es die Boots auch nicht sein,” erklärt DC Snowboarding Global Hardgoods Director David Appel. Der Brand stellte vergangene Saison mit großem Erfolg Travis Rices asymmetrischen Boot vor und setzt dies 16/17 fort. Außerdem präsentiert DC Shredbot Torstein Horgmos ersten Pro Boot, der - wie David behauptet - “erste Snowboard Boot, der bewusst für das heutige Level im Snowboarden designt wurde.” Vans Allround Team Rider Pat Moore leiht seinen “Ride-AnywhereVibe” dem individualisierbaren Infuse Boot und zeichnet sich für ein spezielles New Hampshire “Live Free or Die” Design verantwortlich. Die Flow Boot Linie wird völlig neu ausgerüstet, mit dem neuen Hylite

“Jeder, der Boots kauft, nimmt die Dinger auseinander und schaut sich an, was drinnen steckt. Innenschuhe bekommen also die Aufmerksamkeit, die sie verdienen!” 21


trend report

Heellock Focus, einem Hybrid-Schnürsystem und positivem Forward Lean, während Rossignols Crank Boa H3 und Alley Boa H3 eine neue Passform und mehr Steifigkeit bekommen. INNOVATIVE BOA-LÖSUNGEN Nächstes Jahr setzen einige Brands Boa-Schnürungen neuartig ein. Vans spielte vom ersten Tag an eine wichtige Rolle in der BoaGeschichte. Juss Apivala, Global Category Manager, erklärt: “Mit Hybrid Plus Boa lässt sich der Flex des Boots neu anpassen, mit einer größeren Bandbreite. Rider erwarten, dass ihre Boots in jedem Terrain, in allen Bedingungen funktionieren. Es ist ähnlich wie bei Telefonen - früher hatte man Music Player, Kamera, Videokamera und Handy, heute will man alles in einem Gerät und es soll das beste seiner Art sein. Das gleiche gilt für Boots.” Bei K2 wird der Maysis Boot zu einem Maysis+ upgegradet, mit einem Tailored Zonal Fit, der von oben bis unten drei verschiedene Boa-Zonen einsetzt, die sich separat spannen lassen, ohne dafür an zwei Rädern drehen zu müssen. SCHNÜRSYSTEME Trotz dieser Fortschritte werden Boa-Systeme auch weiterhin regulär eingesetzt und sind bei allen Brands, die damit arbeiten, weiter stark am Wachsen. Dennoch gibt es ein paar neue Alternativen, die man kennen sollte: das Northwave SPIN System verwendet gesponnene Polyethylen-

Material-Mix und dunkle Farbtöne, bei Head gibt es Animal Prints und Mesh-Materialien und Deeluxe zeigt natürliche, erdige Farben sowie Finishes mit Struktur. Nachdem Adidas eine der weltweit führenden Schuhmarken ist, überrascht es wenig, dass die Inspiration für Snowboard Boots dort aus anderen Bereichen stammt: der Samba würdigt die Fußball-Wurzeln des Brands und der Superstar Shell Toe ist sowieso ein klassischer Adidas. 32 hat wie immer einige sehr knallige 90er Pop-Farben auf Lager, die das Boot Regal aufpeppen. INNENSCHUHE Jeder, der Boots kauft, nimmt die Dinger auseinander und schaut sich an, was drinnen steckt. Innenschuhe bekommen also die Aufmerksamkeit, die sie verdienen! Adidas haben bei ihren Boots den Flex verbessert. Der Brand mit den drei Streifen und Nitro machen ihre Modelle außerdem von oben bis unten unter Hitze verformbar, damit sie direkt aus dem Schuhkarton gut passen. Vans bietet drei unterschiedliche Innenschuhe an, die sich leicht unterscheiden und sich auf vielfältige Weise anpassen lassen. Salomon präsentiert ein neues Innenschuh-Konzept (Shadowflex) und Burton verkauft Liner Upgrades namens Toasters. Dieser Dinger klingen beeindruckend mit ihrer leichten Lithium-Ionen-Batterien, die in den Schaum gewebt sind und sich über ein Mikro-USB-Kabel aufladen lassen. Drei verschiedene Hitzegrade wärmen die Füße zwischen vier und acht Stunden lang und man kann sie an USB-Ladegeräte anstecken, genauso wie ein Handy. In

Quotation marks boots orientieren sich meist stark am Aussehen der Outerwear… Bei Rome findet man Material-Mix und dunkle Farbtöne, bei Head gibt es Animal Prints und MeshMaterialien und Deeluxe zeigt natürliche, erdige Farben sowie Finishes mit Struktur.”

Stränge, wie man sie in Kites, Fallschirmen oder auch kugelsicheren Westen findet. SPIN soll Knicke in der Schnürung vermeiden und sie leichter machen. Nitro Mitbegründer Tommy Delago ist völlig begeistert von Nitros RE/ LACE Liner Locker: “Du kannst den Innenschuh noch verstellen, wenn dein Boot bereits geschnürt ist, indem du einfach am Griff ziehst. So kannst du deinen Innenschuh und den Halt untertags einfach anpassen (zum Beispiel am Sessellift), ohne den Boot komplett neu zu schnüren.” Ansonsten gilt für Schnürsysteme, was wir bereits wissen: traditionell, SpeedZone, FastLace und Boa überall. DAS UNVERMEIDBARE LAUFSCHUH-CROSSOVER Running bleibt voll im Trend, unglaublich viel Cash wird dort gerade in die Entwicklung gesteckt und das färbt natürlich auch auf unseren Sport ab. Obwohl wir die Verbesserungen in Hinblick auf Dämpfung und Konstruktion gerne annehmen, könnt ihr die rotzigen Nasen und Stirnbänder behalten, vielen Dank! Northwave setzt den gleichen Prozess der Thermo-Schweißung ein wie unsere Jogginghosentragenden Kumpanen, um Volumen und Gewicht zu verringern, während Salomon die Sensifit Technologie aus der Trail Running Serie klaut, die Fuß-Gefühl und Langlebigkeit verbessert. Beim HiFi findet man außerdem eine Kombination aus Springback Spine und Premium Energy Cell+ Schaum an der Außensohle, die für einen lebhaften, federnden Ride sorgen. Zu guter Letzt präsentiert Head beim Five Boa ein superschönes, vom Laufen inspiriertes Obermaterial mit einem Power Strap für verbesserten Support, Reaktionsfreudigkeit und Wasserdichte. AUSSEHEN Nachdem Kunden die Farbe ihrer Boots gerne auf den Rest ihrer Outerwear abstimmen, orientieren sich Boots meist stark an deren Aussehen. Nächstes Jahr ist keine Ausnahme. Bei Rome findet man

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der oberen Preiskategorie zeigt Burton außerdem zwei neue Premium Innenschuhe namens Lifeliner und Lifeplus, die die alten Infinite Ride Liner ersetzen, die im Ion und Supreme steckten. Sie kommen mit einem neuen Ultralon Schaum, der aus füllstoff-freiem PE besteht und eine bessere Performance bei wesentlich weniger Gewicht bietet. AUSBLICK Was macht man also aus all dem? Die Tage gigantischer technischer Neuerungen alle zwölf Monate sind offensichtlich vorbei und 16/17 wirkt, als würde es eher ein Jahr der Verfeinerung und Festigung werden, in dem Brands um die Positionierung ihrer Preispunkte kämpfen, während sie sich mit steigenden Produktionskosten, Wechselkursen, Inflation und der nahezu völligen Unmöglichkeit, noch etwas zum vollen Preis zu verkaufen, herumschlagen. Zum Glück sind es die teureren Boots, die am besten funktionieren. “Unsere meistverkauften Modelle liegen im mittleren und oberen Bereich,” sagt der Marketing Manager von Deeluxe, Matthieu Perez. “Kunden sind bereit, für Qualität zu zahlen, es geht nur darum, das richtige Gleichgewicht zwischen hoher Qualität und gutem Preis zu finden.”

highlights Inspiration von Laufschuhen Farben folgen Outerwear Trends Beheizte Innenschuhe Neuerungen im Backcountry-Bereich Anpassbare Liner




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BINDUNGEN FW16/17 TREND REPORT Früher war es um einiges schwieriger, eine Bindung zu kaufen. Allein vor zehn Jahren war die Hälfte aller Modelle unbequem oder unzuverlässig. Im Gegensatz dazu ist das heutige Angebot ziemlich gut und kommende Saison wird sogar noch besser, denn ein bedeutender, neuer Player ist im Spiel und es gibt einzigartige Verbesserungen bei altbewährten Produktlinien. Lehn dich zurück und lies, was Tom Wilson-North über die besten Fußklammern des nächsten Jahres zu erzählen hat. KEY MODELS Die größte Neuigkeit in Sachen Bindungen ist die Rückkehr von Mervin Manufacturings Bent Metal. Hier sollte man ohne Frage die Transfer und die Solution auschecken. Für die Flex Control Drive Plate der Transfer Bindung, die in der Werkstatt in Seattle handgemacht wird, wird ein aluminisiertes Biopolymer verwendet. Die steifere Solution ist die Antwort für aggressivere und anspruchsvollere Fahrer, sie ist mit einem ultra-leichten Voll-Carbon Highback und einer steiferen, Carbon-verstärkten Baseplate ausgestattet. Beide kommen mit Highback Handle Holes, einem raffinierten CUBE FLAD und ziemlich cooler Baseplate Tech, die wir uns gleich genauer ansehen. Auch bei Union wimmelt es vor Carbon. Die Ultra FC bekommt eine neue MiniDisk Baseplate, mit einer Mischung aus Nylon und Carbon namens “X-Carb”. Das Travis Rice Modell, ein Bestseller in Shops weltweit, wird mit einem geschmiedeten Carbon und Duraflex Nylon Highback und neuen ExoFrame Straps aufgemotzt und hat so weniger Gewicht bei gleicher Reaktionsfähigkeit. Bei Burton ersetzt die Genesis X die Diode - sie kombiniert die Form der Genesis mit einem mit Glas verstärkten Nylon Highback. “Sie ist quasi die Genesis auf Steroiden”, sagt Burton Hardgoods VP Chris Cunningham. Außerdem stattet Burton seine Top-Line X-Base mit Titan aus, für alle Snowboarder, die es besonders leicht brauchen.

So viel zu den großen Jungs. Doch wie schon Goliat auf die harte Tour lernte, sind es die Kleinen, die man beobachten sollte, denn oft haben sie die innovativsten Neuerungen. Now vergrößert das Sortiment um die Brigade, für die die positiv angenommenen SIEVA Straps eingesetzt werden. Und Rome überträgt die Technik der Spitzenbindung Katana nun auch auf die gepimpten Targa und die neue D.O.D. Wer Quick-Entry Bindungen mag wird sich freuen, dass K2 alle 16/17 Cinch Bases auf den Tripod Rahmen umstellt und Völkl bei der Fastec Choice Alu neue asymmetrische Ankle Straps einsetzt. Die kommt außerdem mit einem neuen, gecantetem EVA Fußbett für verbesserte Dämpfung. Flow hat eine neue SKU namens NX2-Redwood mit NX2 Baseplate, die perfekt auf das Rush Board und die Hylite Boots abgestimmt ist. Bei den Demo-Tagen im Schnee sollte außerdem das neue Salomon Alibi Freestyle Modell mit Blaster Tech und Memory Foam Strap getestet werden, oder die Head NX THREE mit gepolsterter EasyRiding Baseplate und neuem Softback für maximale “Tweakability”. Wenn du eine steifere Verbindung zu deinem Board bevorzugst, dann ist Nideckers überarbeitetes Carbon-Modell einen Blick wert, es kommt mit neuer Unibody Baseplate und einem Highback aus 100% Carbon. 25


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“Bent Metal Flex Control Drive Plates verleihen der Bindung Kontrolle von den Zehen zu den Fersen, genauso wie ein Snowboard Kontrolle zwischen Tip und Tail bietet. Wie MiniSnowboards.” Pete Saari, Mervin

UPDATES BEI GÜNSTIGEREN MODELLEN Obwohl Kryptonit Highbacks, Skyhooks und Louis Vuitton Collabs schön anzusehen sind, freuen wir uns besonders darüber, dass die Mittelklasse nicht vergessen wurde. Burtons Cartel & Cartel EST bekommen endlich den feinen EVA Hammockstrap und Heads BasisModell NX1 wurde ein Gesichts-Lifting verpasst, mit durchsichtigen Buckles, nagelneuem Highback und matt-glänzendem Finish. STRAPS UND SO WEITER Der Trend um EVA Straps bleibt bestehen, und das ist gut so, denn sie sind preisgünstig, leicht und - wenn sie richtig gemacht sind - überaus bequem. Sie sind lange genug im Handel, um Early Adopters und Premium-Kunden überzeugt zu haben - hoffentlich versteht auch die übrige Kundschaft die Vorteile und beklagt sich nicht über das Fehlen der dicken, weichen Alternative. Bei Toestraps ist SP mit einem neuen, superleichten Toecap für die sLAB Serie, die eine super Passform verspricht, vorne mit dabei. Genauso wie Switchbacks neuer Miller Toestrap, der funktionell ist und großartig aussieht. Minimale Straps sind auch das Ding des norwegischen Brands Vimana: “Unsere Straps fühlen sich an, als wären sie gar nicht da. Es gibt keine Druckpunkte,” erklärt Trond-Eirik Husvaeg. AUSSEHEN Obwohl wir gerne eine Verlagerung der Nachfrage verkünden würden, findet man auch auch nächstes Jahr Schwarz, Schwarz und noch mehr Schwarz. Damit das Bindungs-Regal nicht wie das Innenleben eines VW-Auspuffs aussieht, gibt es dennoch Licht am Ende des Tunnels: unglaublich, aber Weiß wurde von einigen Brands als großer Trend erwähnt. “Weiterhin sehen wir gedämpfte Farben und auch Weiß setzt sich immer stärker durch, besonders bei Artwork Modellen,” erklärt Ray Takahash, Sales & Marketing Manager bei Flux. “Aber ja, Schwarz ist immer gefragt.” Weiß spielt auch bei Union eine wichtige Rolle, neben monochromen Farbgebungen und Farbverläufen. Abgesehen davon sind Outdoor-Farben und Camo-Kombinationen nach wie vor populär, Oliv, Rot und Senf setzen sich hier durch. Es gibt einige coole, zusammenpassende Sets von Salomon (die blaue Hologram auf dem Huck Knife Snowboard) und Bent Metals Bindungen kommen natürlich mit Artworks von Team-Fahrer Jamie Lynn, während die Nitro Zero Bindung mit dem “neuen SHAKA, einem vom Surfen inspirierten Finish, das echte Surf Traction Pads beinhaltet,” an den Strand geht, wie Florian Lang von Nitro enthusiastisch erzählt. Wenn es um Kollaborationen geht, solltest du nach der Wildcats Collab von Now Ausschau halten - der neue Film der Crew erscheint im Herbst. Auch bei Flux gibt es Collabs, mit Kunst von NOFX auf der R2 und John Jackson auf dem Team Modell. NEUE TECHNOLOGIEN Ein paar technologische Verfeinerungen sind bei den Bindungen 16/17 auch von Interesse. Drakes Reload and Supersport Modelle sind 100% Tool-frei und Now ersetzt den Alumi-Ring durch einen Nylon und Carbon Ring. Der Brand präsentiert die Hanger 2.0 mit einem breiteren Heelcup und etwas niedrigerer Seitenwand für mehr Flexibilität, die auch bei den Top-Modellen und beim Jeremy Jones Pro Model eingesetzt wird. Ein Schlüsselelement von Bent Metals Angebot sind die Flex Control Drive Plates. Die Jungs verwenden hier die gleichen Materialien, mit denen sie bei Lib Tech und Gnu den Board Flex kontrollieren. Laminate an Ober- und Unterseiten, einen Ahorn-Holzkern, UHMW Full-Wrap Sidewalls und Faserzusammensetzungen, durch die sich die Performance jeder Bindung justieren lässt. Oh ja, kein Witz: Holzkern-

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Bindungen! “Wie Mini-Snowboards”, sagt Mervin Mitbegründer Pete Saari. „Die Drive Plates verleihen der Bindung Kontrolle von den Zehen zu den Fersen, genauso wie ein Snowboard Kontrolle zwischen Tip und Tail bietet.“ Florian von Nitro ist unterdessen begeistert von der Air Dampening Technologie, die ihm zufolge “die leichteste und effizienteste Dämpfungs-Technologie der Welt ist. Sie schützt deine Knie und Knöchel bei kalten Temperaturen genauso gut wie bei frühlingshaften Verhältnissen. Luft verändert ihre Eigenschaften nicht aufgrund von Temperatur, währen Gel Pads und feuchter Schaum bei Minusgraden steinhart werden.” SPLITBOARD BINDUNGEN Schön und gut, wenn keine man keine Splitboard Bindungen im Sortiment hat, doch da dieser Trend nun mal bleiben wird, sollte man zumindest auf dem Laufenden sein… Bei Rossignol freut sich Product Manager Arnaud Repa “eine gemeinsame Entwicklung von Rossignols Snowboard R&D Xavier De Le Rue und Plum Splitboard Bindings vorzustellen, die ein Produkt geschaffen haben, das über jedermanns Erwartungen liegt. Sobald du Degrees North siehst, wirst du verstehen, warum!” Spark R&D arbeitet “mit neuen, Glas gefüllten Nylon-Materialien, die wir aus den USA beziehen, da wir unsere Highbacks zum ersten Mal inhouse produzieren werden. Außerdem basteln wir intensiv an neuen Straps und hoffen, dass sie bis zu den Messen fertig sind. Wir haben es geschafft, Schaum völlig aus unserem Highbacks rauszuhalten, was aus vielen Gründen eine gute Sache ist. EVA ist ziemlich fieses Zeug: es lässt sich schwer gleichmäßig verteilen und ist oft eine Schwachstelle von Highbacks.” meint Gründer Will Ritter. Bei Karakoram liegt der Schwerpunkt auf ‘Quivering’: “von Surf-Shapes zu Big Mountain Maschinen erwecken wir unterschiedliche Board Shapes für unterschiedliche Bedingungen zum Leben. Unser Prime System bietet Performance, egal ob Split oder Solid.” erklärt Gründer Tyler Kloster. AUSBLICK Nächstes Jahr wird es eine solide Auswahl an Bindungen geben, die genug Würze haben, um Kunden in den Store zu Locken. Ansonsten ist die Evolution der Bindungen ein bisschen langsamer geworden - immerhin können manche Dinge kaum besser werden und von der perfekten Bindung sind wir auch nicht mehr weit entfernt. Der Markt weiß, was er will, und die Brands versorgen ihn mit einem guten Sortiment. Ohne einen großen Schub in Forschung und Entwicklung, z.B. von einem neuen Unternehmen, werden Bindungen weiterhin so gut sein, wie sie eben sein müssen. Und das ist immer noch weit von den dürftigen, unzuverlässigen Bindungen der 90er und frühen 2000er entfernt. Selbst, wenn sie schwarz sind.

highlights Gedämpfte Farben Tech sickert zu günstigeren Modellen durch Minimalistische Toestraps Splitboard Bindungeb Holzkerne



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Boardsport Marketing: Gestern und heute Lange bevor Mark Zuckerberg (Facebook) und Tom Anderson (MySpace) ihre sozialen Netzwerke ins Leben riefen, betrieben Boardsport-Marken bereits soziales Marketing. Aber was hat uns dieser Vorsprung gebracht? Report von Iker Aguirre. In der Boardsportbranche waren traditionelle Ansätze im Marketing und Branding schon immer problematisch. Denn um Erfolg bei unseren hoch spezialisierten, enorm kritischen Zielgruppen zu haben, müssen Marken authentisch und “core” sein – oder es gar nicht erst versuchen.

Die Demokratisierung des Internets in den Neunzigern war dabei zwar hilfreich, allerdings war die Reichweite damals noch bedeutend kleiner. Also behalf sich die Branche weiter mit einer Kombination aus Marketingansätzen für den Nischenmarkt, um Wachstum zu erzielen, allem voran das Konzept des “Crossover-Marketings“.

Dementsprechend mussten wir akzeptable Marketing-Modelle für den Boardsport von Grund auf neu erfinden - keine leichte Aufgabe. Aber mit jeder Menge Kreativität und Verbindung zu den grundlegenden Werten der Szene ist uns das gelungen - und zwar sehr früh und mit globalem Erfolg.

Rückblickend waren wir dabei doch etwas naiv und das Marketing dieser Zeit eine Kombination aus wilden Träumen und “mehr Herz als Verstand”. Wir hatten einen Lifestyle gefunden, der uns beflügelte und inspirierte. Und diese Leidenschaft trugen wir mit unserem Marketing in die Welt. Wie mir Fernando Aguerre, Gründer von Reef, in einem Gespräch im Jahr 1996 erklärte: “Iker, wir verkaufen keine Schuhe oder Sandalen - wir verkaufen einen Traum.”

VORSPRUNG Der rebellische, anti-konformistische Ansatz aller Boardsportarten zeichnet sich durch einen gemeinsamen Verhaltenskodex aus, der sich gleichzeitig von der Norm abgrenzt und mit Gleichgesinnten verbündet. Dementsprechend sind Boardsportarten einzigartig in Sachen Look, Geschichte, Attitude, Musik, Kleidung, Sprache, Helden, Kunst… und nur die Eingeweihten können mitreden. Gegen Mitte der Neunziger verglich die Mainstream-Presse den “Extrem-Sport” mit Zugehörigkeit zu Eingeborenenstämmen (Tribes) und prägte den Begriff “Tribal Marketing”. Innerhalb der Szene war die Rede von Marketing für die “Nische”, obwohl einige Marken bereits seit Ende der Achtziger an der Börse gehandelt wurden. Ein Hindernis stand all die Jahre jedoch zwischen unserer Branche und dem großen Durchbruch im Mainstream: die „Kluft“ in den Mainstream zu überbrücken, wovon Geoffrey A. Moore bereits in seinem 1991 erschienen Buch “Crossing the Chasm” sprach.

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Im Jahr 2004 veröffentlichte der Geschäftsführer der Agentur Saatchi & Saatchi, Kevin Roberts, einen Bestseller: seine Marketing-Fibel “Lovemarks” sowie der dazugehörige Nachfolger beschreiben eine neue Generation von Marketingansätzen, in der Gefühle und eine authentische Verbindung zum Konsumenten im Mittelpunkt stehen. Das Buch war ein Hit in Marketing-Kreisen, lag aber nüchtern betrachtet ganze 15 Jahre hinter den Ansätzen der Boardsportbranche zurück, wo Emotionen und Zugehörigkeit aus Leidenschaft bereits die Norm waren. Im Boardsport-Einzelhandel stand schon lange nicht nur der reine Konsum, sondern die Kauferfahrung im Mittelpunkt. Ein Shop war mehr als die Summe seiner Waren, sondern eine eigene Welt. An jeder Ecke lebten die Träume vom Boardsport auf, unterstützt vom Geruch von Surfwachs, mit Skate- und Snowboardvideos auf den Bildschirmen, sowie der Musik von Pennywise, Green Day oder


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Die unschlagbare Kraft des Boardsports liegt jedoch schon immer in unserer revolutionären Kreativität und ungebremsten Leidenschaft für unseren Sport.

Offspring. All diese Elemente prägten ein unverwechselbares, einzigartiges Kauferlebnis im Boardsporthandel. Oder wie man heute sagen würde, “Experiential Marketing” (ein Begriff, der damals noch nicht existierte). Wir wussten damals nur, dass der Kunde etwas fühlen musste, wenn er den Shop betrat. WAS WIR DAMALS SCHON WUSSTEN Seit fast zehn Jahren verfolge ich die “neuen” Ideen der digitalen Marketing-Gurus. Sie werden in der Marketingbranche von allen Seiten bejubelt, aber für uns im Boardsport sind ihre Ideen alles andere als bahnbrechend. Wir kennen - und verwenden - diese Konzepte bereits seit Jahren für den Surf-, Skate-, und Snowboardbereich. Aber leider hat die Boardsportbranche ihren ursprünglichen Vorsprung inzwischen fast komplett aufgebraucht. Wir haben einen Großteil der rasanten Veränderungen durch das Internet verpasst oder zu spät aufgegriffen und müssen in diesem Bereich technische sowie kulturelle Nachholarbeit leisten. Gleichzeitig wurden Lifestyle und Verhaltenskodex unserer Sportarten mit Erfolg von Mainstream-Anbietern wie Hollister oder Abercrombie & Fitch kopiert und vermarktet. Die unverwechselbare, authentische Kultur des Boardsports ist für den Massenmarkt aufbereitet und verwässert worden, was uns in einigen Bereichen bereits unsere Vormachtstellung gekostet hat. AUCH WIR MÜSSEN UNS ÄNDERN… Sport ist nach wie vor ein lukratives Segment, also sollte sich unsere Branche bemühen, mit frischen Ideen und eigenen Ansätzen wieder neue Akzente zu setzen! Unsere Branche hat seit fünf Jahren wenig radikal neue Ideen geliefert, andererseits existiert sie aber auch erst seit 30 Jahren. Dabei liegt die aktuelle Misere nicht nur an Problemen im Surfbekleidungsbereich: Surfen ist so beliebt wie nie zuvor, das belegen 25% Zuwachs bei den Umsätzen mit technischem Zubehör in den letzten fünf Jahren. Skate-Longboards brachten Rekordwachstum von über 50% im Jahr 2014. Und auch SUP geht steil nach oben, vor allem in Europa. Die Dynamik ist positiv, doch leider verderben negative Meldungen - vor allem von den großen Konzernen der Branche - momentan die Stimmung. Die gute Nachricht ist jedoch: Boardsport ist weiterhin gefragt. Ein breites Publikum möchte teilhaben, doch leider hat unsere Branche vergessen, wie man den Leuten einen Traum verkauft. Und genau das brauchen wir momentan! Diese Lücke füllen Marken wie Hollister, um nur ein trauriges Beispiel zu nennen. Sie nutzen die Formel des Boardsports aus und kommerzialisieren das Image. Für uns ist das ein entscheidendes Signal. Wir müssen aufhören, uns von Börsenmeldungen schockieren zu lassen und wieder an unsere eigenen Ideen glauben. Wir müssen wieder sein, wer wir seit jeher sind – und das entsprechend auf dem Markt kommunizieren und unseren Kunden vermitteln. Marketing ist dabei nur eines von vielen Mitteln. Aber wenn es funktioniert, steht immer mehr im Mittelpunkt, als nur neue Waren und Produkte. Es geht um geteilte Leidenschaft, um Träume, die von Herzen kommen. Selbst die großen Marketingagenturen haben das begriffen und setzen die Formel mit perfider Logik erfolgreich um. Die unschlagbare Kraft des Boardsports liegt jedoch schon immer in unserer revolutionären Kreativität und ungebremsten Leidenschaft für unseren Sport. Das erkennen die Kunden: sie wollen Teil einer gemeinsam gelebten Kultur sein, die einen eigenen Lebensinhalt vermittelt und nicht unbedingt für Jedermann geeignet sein muss.

Mit den Börsengängen unserer Marken hat sich unsere Perspektive verschoben. Plötzlich standen Profit und gewinnbringende Strategien im Mittelpunkt. Der Traum vom Boardsport blieb auf der Strecke. Nach einer Periode der Marktbereinigung mussten wir uns wieder darauf besinnen, dass unser Reichtum nicht allein finanzieller Natur ist. Der Boardsport ist reich an Kultur, reich an unvergesslichen Momenten, reich an geteilter Leidenschaft. Das kann uns niemand nehmen - und gemeinsam können wir diesen Traum wieder aufleben lassen. Wie mir ein inzwischen in Rente gegangener Firmenchef einst erklärte: “Ehrlich gesagt weiß ich nicht, warum es funktioniert. Ich weiß nur: wir haben unsere Leidenschaft ausgelebt und die Leute sind uns gefolgt.” Und egal was uns die Marketing-Gurus heutzutage erzählen wollen, Leidenschaft kann man nicht in Modelle zwängen, oder berechnen und quantifizieren. Leidenschaft muss gelebt werden. Punkt. Die Börse hat ihre eigenen Gesetze und fordert Gewinne um jeden Preis. Aber immer mehr Menschen definieren “Gewinn” nicht mehr als rein finanzielle Größe, sondern aus menschlicher Sicht. Dieser neue Ansatz - Gewinn für die persönliche Entwicklung, nicht die Aktionäre - bestimmt das Marketing im Boardsport. Wir leben ehrlich, was wir sind. Niemand muss sich verstellen. Man ist, was man ist - oder gehört nicht dazu. Für Schauspieler ist kein Platz mehr.

Wer im Boardsport für etwas steht, kann sich diese Message mit gutem Gewissen auf die Fahnen schreiben. Wenn das dann noch im Einklang mit den Werten und Produkten einer Marke steht, wird nichts auf der Welt den Erfolg bremsen können.

Wer im Boardsport für etwas steht, kann sich diese Message mit gutem Gewissen auf die Fahnen schreiben. Wenn das dann noch im Einklang mit den Werten und Produkten einer Marke steht, wird nichts auf der Welt den Erfolg bremsen können. Ihr werdet sehen! Denn wenn wir ehrlich sind, müssen wir eingestehen, dass wahres Genie nicht aus dem Kopf kommt, sondern aus dem Herzen. Und genau da muss erfolgreiches Boardsport-Marketing ansetzen, an diesem unergründlichen Ursprung, wo der Mensch mit seinem innersten Wesen im Einklang steht und Berge versetzen kann. Wenn wir dieses unendliche Potenzial gezielt einsetzen, können wir damit im Leben sowie im Geschäft erfolgreich sein und ein unvorstellbares Maß neuer Chancen nutzen. Dieser Ansatz verbindet uns mit der Leidenschaft für den Boardsport und mit Gleichgesinnten in der Szene. Und letztendlich wird auch der finanzielle Erfolg nicht ausbleiben und neues Wachstum für die gesamte Boardsportbranche bringen. Wenn wir wieder auf unsere Herzen hören und unseren Träumen folgen, sind unserem Erfolg keine Grenzen gesetzt. Willkommen im neuen Zeitalter des Boardsport-Marketing, in dem wir wieder die Ideen vorgeben, denen der Rest der Welt folgen wird! Neue Ideen und Ansätze für den Boardsport bringt Iker Aguirre regelmäßig auf ikeraguirre.com.

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photo: D-Street

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CRUISERS 2016 trend report Steht nach grenzenlosem Wachstum im Cruiser-Segment die große Marktbereinigung ins Haus? Dirk Vogel berichtet von den Trends für 2016. Egal wie man dazu steht: Skateboarding braucht neue Trends. Zwar erscheinen manche Trends im Nachhinein einfach nur lächerlich, etwa die superweiten Hosen, Neon-Shirts von Vision Street Wear oder ultrakleinen Rollen aus vergangenen Zeiten. Aber aus Sicht der Händler waren diese Trends nicht lächerlich, sondern ein echter Geldsegen. Cruiser-Skateboards sind da keine Ausnahme. Die letzten vier Jahre brachten Cruiser jede Menge neue Fahrer aufs Brett - vor allem Außenseiter, die an der Skatekultur teilnehmen wollten - sowie jede Menge Geld in die Kassen europäischer Skateshops. Bleibt jedoch die Frage, wie viel ungenutztes Marktpotenzial heute noch offen liegt? Manche Marken sind weiterhin zuversichtlich, darunter auch CruiserTrendsetter Penny Australia. “Der typische Penny Kunde hat nie im Leben ein Skateboard gekauft, also schauen wir immer nach vorn, auf die nächste Generation potenzieller Kunden. Um weiter wachsen zu können haben wir viel Zeit mit Nachforschungen verbracht, warum Leute unsere Marke kaufen und was ihre Wünsche sind,” erklärt Dean Cracknell, Trade Marketing Manager, Absolute Board Co. (Penny & Z-Flex). Bei Sector 9 sagt Andreas “Maui” Maurmeir: “Der Markt entwickelt sich und wird reifer. Das Tempo verlangsamt sich momentan, was auch gut und nötig ist. Die Nachfrage wächst aber weiter und das sind gute Nachrichten.” DIE SITUATION IN EUROPA Gleichzeitig gibt Maui zu bedenken: “Die Shops sind überladen mit Ware, die sich nicht gut verkauft. Und das ist schlecht für alle Beteiligten.” Diesen Eindruck bestätigt ein Großteil der befragten Marken , wobei manche darin ein regionales Problem sehen. “In Europa ist Warenüberschuss ein größeres Problem als anderswo. Bei

den Cruisern verbrauchen die Leute ja keine Decks wie bei normalen Popsicle Boards. Und wenn dann keine neuen Kunden reinkommen, entsteht schnell eine Situation wie aktuell in Europa,” meint Chris Brunstetter, Sales and Marketing Director von GoldCoast. Gleichzeitig sieht Marc Ferullo, International Sales Manager von Arbor, positive Signale in Europa: “Der hiesige Markt legt großen Wert auf Qualität und die Kunden geben gern etwas mehr Geld aus, wenn dafür erkennbarer Wert geboten wird.” Den Trend zu besserer Qualität bestätigt auch Karl Martinez von D Street/Shiner Distribution: “Der Markt ist überflutet mit minderwertiger Billigware, die neue Kunden vergrault. Aber unsere D Street Cruiserboards aus Holz haben dieses Jahr gesunde 34% Wachstum erzielt.” SHAPES: ETWAS FÜR JEDEN GESCHMACK Angesichts der breiten Vielfalt an Größen und Shapes - von spitzer Nose über Fish Tail bis zu bauchigen Kurzboards (etwa das StubbyModell von Globe) - wird deutlich: der Begriff “Cruiser” ist heutzutage ein dehnbarer Begriff. “Abwechslung ist Trumpf! Die trendigen Kids wollen eine Vielzahl an Farben und Grafiken, die zu ihren Rucksäcken und Schuhen passen. Die Core-Fahrer, die echt Gas geben auf dem Brett, wollen eine Auswahl an Shapes und Konstruktionen passend zu verschiedenen Fahrstilen,” sagt Nano Nobrega, Creative Director bei Dusters California. Auch Matt Wong, President der Product Division von Globe, bestätigt: “Die Shapes tendieren zu funktionstüchtigeren Boards. Exzentrische Shapes sind weniger beliebt. Da viele Leute bereits ein Cruiser Board besitzen und keine Einsteiger mehr sind, wollen sie Bretter, mit denen sie etwas mehr anfangen können.” Zur Saison 2016 liegen Fish Tails im Siebzigerjahre-Style im Trend, zu finden bei Globe, Flying Wheels und OB Five. Weiterhin geht der Shape-Trend zu eingearbeiteten Mulden unter den Rollen, 31


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“Der typische Penny Kunde hat nie im Leben ein Skateboard gekauft, also schauen wir immer nach vorn, auf die nächste Generation potenzieller Kunden. Um weiter wachsen zu können haben wir viel Zeit mit Nachforschungen verbracht, warum Leute unsere Marke kaufen und was ihre Wünsche sind,” Dean Cracknell, Trade Marketing Manager, Absolute Board Co.

oft im Zusammenspiel mit breiteren Achsen (siehe Zubehör). Der durchschnittliche Cruiser wird zunehmend länger, wie auch das Big Blazer von Globe. Hierzu sagt Dean von Penny: “Wir bekommen immer mehr Anfragen nach längeren Boards. Dabei werden Bretter zwischen 27 und 36 Zoll zunehmend populärer.” Ali Crichton von Mindless bestätigt den Trend zu längeren Boards: “Wir erweitern unsere HamuKollektion von einem Brett auf drei und richten uns damit an den Dancing-Bereich sowie den Trend zu größeren Cruisern, wo wir für 2016 enormes Wachstum erwarten. Das liegt auch daran, dass immer mehr Frauen ins Segment kommen.” FLAIR & STYLE: MINIMAL ODER GRELLE FARBEN In Sachen Styling zeichnen sich für 2016 zwei entgegengesetzte Trends ab: dezente, natürliche Ästhetik auf der einen Seite und grelle, grafikorientierte Farbvielfalt auf der anderen. Zum schlichten Styling meint Karl von D Street: “Die Kunden verlangen nach Cruisern, die ihren Zweck erfüllen und mehr leisten, als bloß ein Board mit schicker Grafik. Und je mehr man ein Komplettboard auf seine Grundbestandteile reduziert, desto gefragter ist es momentan.” Natürliche Holzmaserungen, unlackierte Achsen und Rollen in schwarzem oder durchsichtigem Urethan sind die Markenzeichen der schlichten Cruiser der nächsten Saison. “Wir bemerken große Nachfrage nach gemasertem Furnier, einfarbigen Boards sowie natürlich wirkenden Holzpolituren,” berichtet er weiter. Benoit Brecq, Marketing Manager von Flying Wheels betont: “Retro-Klassiker aus den Siebzigern und Achtzigern sind momentan der führende Trend.” Die für bunte Farben bekannte Marke Penny überarbeitet ihre grellen Cruiser mit “neuen Grafiken zur Steigerung der Nachfrage zur Frühjahr/Sommersaison 2016.” Bei vielen Marken erwarten uns Blumenmuster, Palmen, Tarnfarben sowie psychedelische Farbspielereien. Gleichzeitig bemerkt Nano von Dusters “enorm starke Nachfrage nach femininen Designs in unserer Kollektion. Unser Angebot für Damen wird nächstes Jahr weiter zunehmen.” OB FIVE setzt mit Grafiken auf der Oberseite der Boards - darunter schöne Ananas- und Wolkenmuster - stilistische Akzente, während Globe kunstvolle Palmen und Sector 9 Logos auf dem Griptape ins Spiel bringen. Als weiteren heißen Trends veröffentlichen Marken wie Z-Flex, Sector 9 und Arbor neue Cruiser Boards als Pro Model. Marc von Arbor ist stolz auf die Pro-Cruiser von James Kelly und Liam Morgan: “Beide Shapes richten sich an Freeride- und DownhillSkater.” MATERIALIEN: DAS BESONDERE EXTRA Da viele Kunden bereits einen Cruiser besitzen, liefern hochwertige Materialien oft einen Grund für den Kauf eines Zweitboards. “Unsere Standard-Cruiser-Shapes laufen immer noch am besten und unsere Premium-Boards mit exotischem Holz erfreuen sich steigender Beliebtheit,” berichtet Kris O’Brien, Brand Director von OB FIVE. Gleichzeitig ist die Experimentierlaune der Kunden momentan begrenzt, findet Marc von Arbor: “Wir von Arbor konzentrieren uns auf hochwertige Handwerkskunst mit einer Vielzahl an Holzvarianten. Super technische Materialien sind zweifellos innovativ, aber vom Preis her zu hoch für den Markt und nur für eine extrem kleine Gruppe relevant.” Was Materialien angeht beschreibt Benoit von Flying Wheels den allgemeinen Trend: “Plastik scheint rückläufig und Retro-Cruiser aus Holz bringen steigende Umsätze. Materialmäßig ist 7-lagiges Holz weiterhin der Standard, auch wenn neue Konstruktionen wie Bambus zunehmend gefragt sind.” Chris von GoldCoast bleibt beim bewährten Erfolgsrezept: “Jugendorientierte Grafiken, schicke Muster und poppige Farben laufen bei uns am besten. Unsere Designs richten sich eher an reifere Kunden, während Bambus unser Top-Material bleibt.”

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ZUBEHÖR: ACHSEN UND LEUCHT-ROLLEN Großer Trend sind breite Achsen im Zusammenspiel mit schmalen Decks mit Mulden unter den Rollen, zu finden in den Kollektionen von Stewart, Dusters sowie den Boards mit den Surf Trucks von OB FIVE. Die neuen Achsen simulieren das Gefühl von Surfen, schwärmt Kris: “Unser Surf Truck Cruiser kam gerade in Australien auf den Markt und erzielt großartige Resonanz im Handel. Für uns passt er bestens ins Programm einer Surf- und Skatemarke.” Matt von Globe betont die funktionellen Vorteile von anspruchsvollen Achsen: “Unser Stubby-Modell ist ein Carving-Board mit breitem Deck und Achsen mit Reverse Kingpin Design sowie kurzer Wheelbase. Man kann damit wie mit einem Surf-Carver Gas geben, aber gleichzeitig auch bei hohen Geschwindigkeiten ein sehr stabiles Fahrgefühl genießen, vor allem im Vergleich zu Dual Pivot Trucks.” Und was viele Kunden noch nicht haben - aber bestimmt wollen: die kalifornische Marke Mello LED Skateboards bietet innovative Rollen mit LED-Beleuchtung an, sowie Boards in Zusammenarbeit mit einigen coolen Marken. “Wir haben unsere Auswahl an Farben wie Blaubeere, Limone und Kirsche durch extrem poppige Farbkombinationen erweitert, darunter Wassermelone und Minze. Unser neuer 27-Zoll-

“In Europa ist Warenüberschuss ein größeres Problem als anderswo. Bei den Cruisern verbrauchen die Leute ja keine Decks wie bei normalen Popsicle Boards. Und wenn dann keine neuen Kunden reinkommen, entsteht schnell eine Situation wie aktuell in Europa,” Chris Brunstetter, Sales and Marketing Director von GoldCoast Cruiser aus Ahorn entstand in Zusammenarbeit mit der VintageBoardmarke Bahne aus den USA. Neu im Programm sind auch neue Mello LED Rollensets in den Farben Green Ice, Blue Ice und Red Jelly.” AUSBLICK Karl von D Street sieht in Cruiser-Boards eine Bereicherung für die gesamte Skateszene: “Händler melden bereits Zuwachs bei den normalen Street-Boards.” Weiterhin erwartet Kris von OB FIVE einen Trend zum Zweitboard unter den Cruiser-Kunden: “Die Kunden begleiten unser Wachstum als Marke und erweitern ihr Sortiment an Boards, viele sammeln Cruiser sogar als Mode-Accessoires.” Ali von Mindless wünscht sich, “dass Händler in Markentreue investieren und nicht auf Billigprodukte aus China aufspringen.” Mit Blick in die Zukunft erwartet Nano von Dusters einen engeren Zusammenhalt in der Branche: “Heute ist die Konkurrenz härter als noch vor ein paar Jahren und ich glaube, dass Händler und Marken zunehmend auf engere Zusammenarbeit angewiesen sind.”

highlights Pro Model Cruiser Fish Tails & Mulden unter den Rollen Feminine Designs Breite Achsen + schmale Bretter = sanfte Fahrt Griptape-Grafiken & leuchtende LED-Rollen



bigwig interview

SEPP ARDELT NITRO MITBEGRÜNDER Sepp Ardelt arbeitete für eine Segel- und WindsurfFirma, als er 1990 gemeinsam mit Tommy Delago Nitro Snowboards gründete. Die beiden begannen klein, präsentierten sich vor 26 Jahren erstmals auf der ISPO und landeten im selben Jahr einen Deal für die Produktion von 7.000 Snowboards. Der Rest ist, wie sie sagen, Geschichte. Eine Geschichte voll guter Freundschaft zu Brands, Athleten, Händlern und Kunden auf der ganzen Welt. Für das Big Wig Interview dieser Ausgabe baten wir Sepp, uns mit den Highlights seiner Karriere zu unterhalten. Sepp machte den Brand zu einem führenden, globalen Unternehmen - dank der Unterstützung seines dynamischen Teams. Dieses ist heute zwar bedeutend größer als 1990, doch Sepp spielt nach wie vor eine wichtige Rolle im Unternehmen und ist davon überzeugt, dass Snowboarden immer Spaß macht. Interview von Harry Mitchell Thompson.

Wie kam es dazu, dass du und Tommy Nitro gegründet habt? Alles passierte im Grunde genommen per Zufall. Wir trafen uns im Herbst 1989 und gemeinsam mit ein paar anderen Partnern stellten wir eine kleine Produktlinie zusammen. Im März 1990 fuhren wir zum ersten Mal zur ISPO, ohne viel zu erwarten. Tommy war involviert im Snowboarden, er leitete eine Snowboardschule, testete und schrieb für ein Snowboard Magazin. Ich arbeitete bei einer WindsurfFirma. Im ersten Jahr bekamen wir Bestellungen über 7.000 Boards. Das war kurz gesagt der Anfangspunkt, wir beschlossen uns von nun an voll und ganz auf das neue Abenteuer ‘Nitro Snowboards’ zu konzentrieren. Dieses Abenteuer ermöglichte es uns, so viele fantastische Leute zu treffen, einzigartige Orte zu besuchen und eine Industrie voller Leidenschaft kennenzulernen, mit Menschen, die wirklich lieben, was sie tun. Nitro Snowboarding hat uns in vielerlei Hinsicht sehr viel zurückgegeben. Wie hat sich die Führung einer Snowboard-Marke seither verändert? Vor 26 Jahren war Alles ganz anders. Das Führen eines Unternehmens war komplizierter, weil uns die Grundlagen und die Erfahrungen fehlten. Es war wichtig, regelmäßig Hersteller und Fabriken zu besuchen und Produkte von Grund auf zu entwickeln. Während dieser Zeit (den Anfängen) lernten wir viel darüber, wie eine Snowboard

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Unternehmen geleitet werden soll und kann, in Hinblick auf Marketing, Sales und Design - wir probierten viel aus, doch das ist die einzige und beste Art, zu lernen. Heute blicken wir auf 26 Jahre Erfahrung mit Produktion, Sales, Marketing, Design und Menschen zurück. Wir sind sehr gut gerüstet, um die Hürden zu nehmen und die guten Zeiten zu genießen, wenn sie kommen. Also, es war zu Beginn um einiges schwieriger, doch das ist der Grund, weshalb man etwas tut und Spaß daran hat - weil man will, dass die Sache Erfolg hat. Wie bleibt Nitro relevant — welche Strategien verfolgt ihr? Unsere Strategie ist, den Wurzeln des Unternehmens und unserer Mission treu zu bleiben. Wir bleiben relevant, weil wir durch unser Team, unsere Distributoren und Händler permanent mit der Szene in Kontakt sind. Snowboarden ist ein ‘People Business’ - Menschen snowboarden, weil sie Spaß haben wollen, und normalerweise wollen sie den gemeinsam mit anderen Menschen haben. Das gleiche gilt fürs Business - wir alle sind hier, weil wir Snowboarden und die Leute, die snowboarden, lieben. Deshalb ist es sehr wichtig, mit allen vernetzt zu sein: von Shop Kids über Kunden, Team und Magazine bis zu Großkunden und Distributoren. Wir haben einen neuen Slogan für Nitro: ‘Built For Good Times’, weil der genau zusammenfasst, was wir tun - wir bauen Produkte, damit Leute (ganz egal wer) Spaß daran haben, sie zu verwenden. Gute Produkte zu machen und mit den Menschen in Verbindung zu bleiben hält uns relevant.

Snowboarden ist ein ‘People Business’ — Menschen snowboarden, weil sie Spaß haben wollen, und normalerweise wollen sie den gemeinsam mit anderen Menschen haben.


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Dieses Abenteuer ermöglichte es uns, so viele fantastische Leute zu treffen, einzigartige Orte zu besuchen und eine Industrie voller Leidenschaft kennenzulernen, mit Menschen, die wirklich lieben, was sie tun. Nitro Snowboarding hat uns in vielerlei Hinsicht sehr viel zurückgegeben.

Wenn du heute nochmals von Grund auf einen Snowboard Brand aufbauen würdest - was wäre deine Zielgruppe? Die gleiche Zielgruppe, die wir bei Nitro haben. Das bedeutet nicht nur die Jungen, sondern diejenigen, die auf dem ganzen Berg zuhause sind und gerne mit den Elementen in Berührung kommen. Diese Gruppe repräsentiert Snowboarden und die Zukunft des Snowboardens - ohne sie wären wir nicht, wer wir heute sind. Wer hat dich im Snowboard Business am meisten beeindruckt und weshalb? Mike Olsen von Mervin. Es ist schwer, jemanden im Business zu finden, der sich gar nicht verändert hat und immer noch der selbe, motivierte Entdecker ist, der er in den Anfangszeiten des Sports und der Industrie war. Über die Jahre hat Mike so viel für das Snowboarden getan und tut es heute noch. Seine Leidenschaft für alles, was mit Snowboarden zu tun hat, ist eine Inspiration. Was ist für dich das absolute Highlight deiner Karriere in der Snowboard Industrie? Dass ein Fahrer wie Eero Ettala nach wie vor auf einem sehr hohen Level fährt und - obwohl er mittlerweile ein Superstar ist - immer noch der selbe freundliche, lustige Typ ist, den wir vor 15 Jahren kennenlernten. Eero verkörpert die Leidenschaft und Einstellung, die auch wir haben, er will jeden Tag fahren, filmen, Flips machen, lachen und den Sport pushen. Wir sind so froh und stolz, dass Eero seit über 15 Jahren ein Teil von Nitro ist. Eero beweist, wie fantastisch Snowboarder sind - selbst die besten der Welt gehen immer noch gerne jeden Tag raus, um zu fahren. Wie involviert bist du in den Auswahlprozess der Athleten für das Team? Was braucht ein Fahrer, um deine Aufmerksamkeit zu bekommen? Nicht mehr so viel. Andi Aurhammer (International Marketing Manager) und Knut Eliassen (Global Marketin Manager) kümmern sich darum und machen einen super Job. “Obwohl Sepp sagt, dass er nicht mehr involviert ist, erkennt er einen guten Menschen, wenn er ihn sieht. Wir besprechen neue Fahrer immer mit Sepp, seine Meinung, ob und wie der Rider zu Nitro passen würde, ist uns wichtig. Prinzipiell suchen wir nach Fahrern, die den Sport pushen (generell oder auf ihre eigene Art und Weise) und nach Snowboardern, die das Leben und die Freuden, die das Snowboarden bringt, lieben.” - Knut Eliassen, Global Marketin Manager, Nitro Was entgegnest du Leuten, die behaupten, Snowboarden hätte die Coolness verloren? Ich widerspreche. Snowboarden ist noch genauso spannend, wie es immer war. Die Poser gehen oder sind gegangen und die, die es gerne tun, bleiben. Snowboarden war immer und wird auch immer cool

bleiben. Der Grund dafür ist nicht das Image oder die ‘Attitude’, es ist das Gefühl, das du während dem Snowboarden hast. Die Begeisterung und das Gefühl, im Hier und Jetzt zu sein, wenn du mit Freunden den Berg hinunterfährst oder einfach nur im Lift sitzt. Es gibt nichts Cooleres, als die Elemente zu spüren, mit einem Board an den Füßen und unendlichen Möglichkeiten vor dir. Seit 2008 hat die Snowboard-Branche einiges durchgemacht, aber momentan sieht es so aus, als ob bessere Zeiten bevorstehen. Was hast du und Nitro aus der globalen Finanzkrise gelernt? Wir haben etwas wichtiges gelernt: auf dem Boden zu bleiben, Märkte und Chancen zu evaluieren und sehr flexibel zu sein. Während der letzten zweieinhalb Jahre sahen wir Trends kommen und gehen und lernten, smart und flexibel zu sein, sowohl während der guten als auch während der schlechten Zeiten. Wie wir 2008 sahen, kann der Finanzmarkt alle Branchen betreffen, doch schwierige Zeiten übersteht man leichter, wenn man sein Unternehmen langfristig ausrichtet, weil einem der Sport am Herzen liegt. Wir wollen, dass Snowboarden sich weiterentwickelt und wir wollen auch die nächsten Jahre ein Teil davon sein. Wo produziert ihr eure Snowboards und inwiefern könnte sich das in den nächsten Jahren ändern? In Taiwan sitzen einige der besten High-Tech-Unternehmen der Welt, wie ACER oder THC. Ungefähr 90% aller Carbon-Fahrradrahmen werden in Taiwan hergestellt. Wir sind sehr zufrieden mit unserem Produzenten und ich sehe keinen Grund für Änderungen. Gemeinsam werden wir uns die nächsten Jahre weiterentwickeln, denn eine gute Partnerschaft ist unbezahlbar. Momentan sind Snowboards kurz und breit und mit komischen Nose und Tail Shapes - was wird der nächste Trend sein? Es gibt ein paar Gründe für diese neuen Shapes: nachdem die letzten zehn Jahre ein Schwerpunkt auf ‘ernsthaftem’ Park und Street Riding lag, kehrt jetzt ein Fahrstil zurück, der Spaß macht, den ganzen Berg nutzt und Nichts zu ernst nimmt. Außerdem wollen die Leute wieder einzigartig sein und kehren zu den vom Surfen inspirierten Wurzeln des Snowboardens zurück. Schau dir mal die Alaia Bewegung im Surfen an. Ich bin davon überzeugt, dass der Trend in Richtung Einfachheit, Anwenderfreundlichkeit und Individualismus geht. Wie stärkt der L1 Brand Nitro? L1 Premium Goods stärkt Nitro, weil wir unseren Distributoren und Händlern so ein breites Spektrum anbieten können. Außerdem war es wirklich spannend, L1 Premium Goods auf den Markt zu bringen, und wir werden weiterhin Saison für Saison die Grenzen funktionaler Snowboard Outerwear pushen.

Wir sind sehr gut gerüstet, um die Hürden zu nehmen und die guten Zeiten zu genießen, wenn sie kommen. Zu Beginn war es um einiges schwieriger, doch das ist der Grund, weshalb man etwas tut und Spaß daran hat weil man will, dass die Sache Erfolg hat. 35



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MEN’S STREETWEAR FW16/17 TREND REPORT In den Streetwear-Kollektionen für Herbst/Winter 2016/17 setzen Marken aus der Boardsportbranche auf wetterfeste Technologien, in Kombination mit modischem Styling. Dirk Vogel hat sich das genauer angesehen. Ein kurzer Blick auf die aktuelle Modelandschaft zeigt: “Streetwear” ist heutzutage ein dehnbarer Begriff. Wenn Kanye West auf der New York Fashion Week seine Models in beigefarbenen, überweiten Lumpen über den Laufsteg schickt, nennt die Presse das “Streetwear”. Wenn gut betuchte Jugendliche mit Designer-T-Shirts und zerfetzten BikerJeans für $1200 herumlaufen, gilt es ebenso als “Streetwear” wie die hochgekrempelten Dickies und weißen Shirts der Street-Skater. Streetwear ist ein vielschichtiges Phänomen geworden. Aber wie genau passen Marken aus dem Boardsport in dieses bunte Bild? Die Antwort ist relativ einfach, denn immerhin ging es aktiven Skatern, Surfern und Snowboardern bei ihrer Bekleidung seit jeher um mehr als einen coolen, “Street”-Look, sondern auch um Funktionalität. So beschreibt Guillaume Dartenuc, Volcom European Surf Marketing Manager, den Ansatz zur kommenden Saison: “Die Idee dreht sich um Kleidung, die zum Lifestyle einer Person passt, die viel reist. Jemandem, der schwierigen Witterungsbedingungen ausgesetzt ist oder den rauen Bedingungen auf der Straße, wie sie Skateboarder erleben.” Bei Burton sieht Product Manager Andrew Burke die Sache ganz ähnlich: “Es geht vor allem um Lifestyle-Bekleidung, mit der man länger draußen, sowie warm und trocken bleiben kann. Ein sportlicher, alpiner Lifestyle - das ganze Jahr über.” Nicht nur im Snowboardbereich ist funktionelle Kleidung Trumpf, auch im Skateboarden entwickeln Marken wie Element technische Verbesserungen für mehr Spaß am Sport im Freien. Hierzu meint Rey Gautier, VP Global Design: “Die Marke ist fast 25 Jahre alt und hat eine klar etablierte Identität, die wir konstant weiterentwickeln wollen. Es ging schon immer um Skateboarding, Kreativität und möglichst langwierigen Spaß im Freien - sei es in der Stadt oder der Natur.” PREISE: HÖHEN UND TIEFEN Egal ob Textilien oder Hartware, fast alle Bereiche stehen momentan unter extremem Preisdruck. “Die Preise sind auf jeden Fall gestiegen und wir haben lange damit gerechnet,” sagt Patrick Hill, Creative Director von The Hundreds und ergänzt: “Vor ein paar Jahren

haben wir uns bereits entschlossen, nicht auf Preise zu setzen und stattdessen die bestmöglichen Produkte herzustellen. Wir haben sehr enge Beziehungen mit unseren Zulieferern und konnten weitgehend die Kontrolle behalten, obwohl wir etwas teurer sind als die Konkurrenz. Wir glauben aber, dass wir unsere Preise durch Qualität, Materialien, Design und Verarbeitung rechtfertigen können.” Dieser Ansatz, höhere Qualität zu gerechtfertigten Preisen, steht bei fast allen befragten Marken im Mittelpunkt. “Momentan gibt es ein Rennen um die niedrigsten und die höchsten Preissegmente. Wir konzentrieren uns darauf, eine Premium-Marke zu entwickeln,” sagt Andrew von Burton und nennt als wichtigste Preisklassen LifestyleRegenbekleidung für €100–150, ebenso wie Gore Tex ab €200 und technische Outerwear ab €300. In einigen Produktgruppen ist der Preisdruck jedoch höher als anderswo, berichtet Guillaume von Volcom: “Jacken sind die am stärksten betroffene Produktgruppe. Dort sind die Preise generell höher, also machen sich Schwankungen bei den Wechselkursen stärker bemerkbar.” Gleichzeitig wird es zunehmend schwerer, Markenbekleidung mit hoher Wertigkeit zu verkaufen, meint auch Robert Wright, Inhaber von Lifted Research Group (LRG): “Die Verbreitung von No-NameWare direkt aus den Fabriken erhöht den Druck auf die Preissetzung von Markenware sowie auf die Händler. LRG konzentriert sich auf detailreiche und hochwertige Markenprodukte, die unter weniger Preisdruck stehen, als austauschbare Verschleißware. Letztendlich sind die Verbraucher aber heutzutage extrem wertorientiert und preisbewusst, wenn es um Bekleidung geht.” DIE 5 WICHTIGSTEN STREETWEAR-THEMEN FÜR HERBST/WINTER 2016/17 Im Boardsport wird preisbewussten Kunden auch in Zukunft viel Mehrwert und topaktuelles Styling geboten. Das belegen auch die fünf wichtigsten Themen für die kommende Saison: 1. Sportlich & athletisch: Der lockere “Athleisure”-Trend der vorherigen Saison geht in die nächste Phase: sportliche Performance. So kommen immer mehr sportliche und athletische Kleidungsstücke in 37


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“Die Idee dreht sich um Kleidung, die zum Lifestyle einer Person passt, die viel reist. Jemandem, der schwierigen Witterungsbedingungen ausgesetzt ist oder den rauen Bedingungen auf der Straße, wie sie Skateboarder erleben.” Guillaume Dartenuc, Volcom European Surf Marketing Manager

die Streetwear, zu sehen in Kollektionen wie der Collabo zwischen Palace Skateboards und Adidas, die sehr stark an den Style britischer Fußballfans angelehnt ist. Sportliche Trainingsanzugsjacken, Trikots, Jogginghosen mit reflektierenden Streifen und technischen Features gehören fest zum Repertoire moderner Streetwear. Andrew von Burton spricht vom “Verschmelzen technischer Funktionalität mit Lifestyle. Wir sehen technische Performance bei Materialien vor allem im Laufsegment, in Verbindung mit Freizeitkleidung. Die Leute haben immer weniger Zeit und brauchen daher flexible, vielseitige Klamotten.” Robert von LRG sagt: “Wir haben diese Saison einige Outerwear-Teile, die funktionale Synthetik-Materialien einbeziehen

bei Globe: “Unsere Hikari Legacy Jacke hat einen leistungsstarken Regenschutz mit trendigem Anorakschnitt. Sie ist hoch funktionell und kann bei jeder Witterung getragen werden, bringt aber auch die richtige Portion modischen Style in die Wintermonate.” Und weil edler Style nicht nur bei Jacken gut kommt, hat Rhythm mit dem Studio Oxford Hemd genau das richtige Teil für Darunter parat: “Unsere Hemden sind schon immer ein wichtiger Teil unserer Kollektion und verbinden edle Materialien mit detailorientierten Designs. Dieses Hemd setzt diese Tradition mit Oxford-Styling und anspruchsvollem Look fort.”

photo: Burton

3. Nachhaltigkeit & Transparenz: Wer sich einmal so richtig schämen und ekeln möchte, sollte im Internet nach Tierquälerei bei der Produktion herkömmlicher Daunen suchen. Unglaublich! Und die industrielle Herstellung von Wolle sowie Wildleder ist auch nicht besser. Zum Glück setzt eine steigende Zahl von Marken aus dem Boardsport auf mehr Nachhaltigkeit, darunter auch Burton. “Wir erweitern unser Angebot an Bekleidung mit bluesign-Zertifikat und nachhaltigen Daunen in der Evergreen Serie. Wir haben viel erreicht, um unsere Kollektion transparenter und nachhaltiger zu gestalten,” erklärt Andrew. Auch Ragwear denkt verstärkt an die Umwelt, sagt Julia Schmökel, Production Assistant: “Nachdem unsere nachhaltige Damenkollektion letzte Saison enorm erfolgreich war, haben wir diese Saison eine nachhaltige Herrenkollektion produziert. Es ist eine überschaubare Serie, die unser Gesamtangebot jedoch bestens ergänzt.“

und sportlich-technischen Style bieten. Dabei handelt es sich um aufwändige Kleidung mit technisch versierten Materialien, wie unsere neuen Anoraks und Windbreaker.” 2. Klassisch & edel. Ihren Gegenpol findet die sportlich-athletische Bekleidung in edlen, klassisch gehaltenen Stücken wie Pea Coats und Anoraks, sowie dem großen Jacken-Trend der Saison: “Coach Jackets in aktuellen Materialien sind der Hit! Wir bieten für Herbst/Winter 2016 einige Varianten, von kurzen Ärmeln für den frühen Herbst bis hin zu luxuriöser Melton-Wolle für die kalten Tage des Jahres,” sagt Patrick von The Hundreds. Auch Globe hat eine wetterfeste Jacke für kühle Temperaturen im Angebot, sagt Matt Wong, President of Product

4. Grunge & Flannel-Hemden: Zur kalten Jahreszeit sind Holzfällerhemden – Neudeutsch “Flannels” – ganz in ihrem Element. Bei Zimtstern freut sich Senior Designer Marianne Schoch auf “ein gefüttertes Shirt mit Flannel-Muster der 90er-Grunge-Bewegung.” Bei Matix sind Flannel-Shirts fester Teil der Marken-DNA, sagt Mark Shin, Director of Marketing: “Wir sind für unsere Flannels bekannt und haben diesen Herbst auch kurzärmlige Modelle. Die sind super bequem und sehen toll aus, perfekt für die nicht ganz so kalten Tage im Herbst.” The Hundreds setzt auf robuste Flannels mit “extra dickem Stoff, der zwei- bis dreimal so dick ist, wie herkömmliche Stoffe auf dem Markt. Die tragen sich nicht nur extrem bequem, sondern halten auch ewig.” 5. Wetterfeste Performance: Ebenso wie im Skateschuhbereich (siehe Trend Report in dieser Ausgabe) sind wetterfeste Varianten - Neudeutsch: Weatherized - beliebter Designs ein wichtiger Trend in der Streetwear. Dazu meint Luciano Mor, Global Merchandising and Design Director for Men’s Apparel & Accessories von Vans: “Wetterfeste Produkte liegen bei uns definitiv im Trend. Bei unserer Vans ‘All Weather’-Kollektion für Herbst 2016 handelt es sich um Streetwear-Bekleidung für alle Witterungsbedingungen, mit speziellem Schutz gegen kaltes und nasses Wetter. Alle Stücke sind mindestens bis 1K wasserdicht und besitzen verschiedene Arten von Innenfutter, sowie wasserfeste Reißverschlüsse.” Zahlreiche Marken behandeln ihre Stoffe mit wasserfester Beschichtung wie Wachs oder anderen feuchtigkeitsabweisenden Substanzen, darunter auch Matix: “Der Großteil unserer Jacken nutzt wasserfeste Materialien aus natürlichen Rohstoffen, die gleichzeitig leicht und atmungsaktiv sind. Und wir erweitern die Zusammenarbeit mit 686, deren infiDRY Technologie in Matix Jacken zum Einsatz kommt.” MATERIALIEN: KÄLTESCHUTZ Im Rahmen des Trends zu wetterfester Kleidung kommt bei den Materialien der kommenden Saison immer mehr Technik zum Einsatz.

“Wir sind für unsere Flannels bekannt und haben diesen Herbst auch kurzärmlige Modelle. Die sind super bequem und sehen toll aus, perfekt für die nicht ganz so kalten Tage im Herbst.” Mark Shin, Director of Marketing, Matix 38



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“Letztendlich sind die Verbraucher heutzutage extrem wertorientiert und preisbewusst, wenn es um Bekleidung geht.” Robert Wright, Inhaber, Lifted Research Group (LRG)

Der Wales-Anorak von The Hundreds besteht aus “nano-beschichtetem Cord und wasserfestem Nylon,” während die “Junipero MTE” Regenjacke von Vans “durchgehend aus Polyurethan besteht und durch ihren extra langen Schnitt vollständig vor Regen schützt.” Kevin Penney von Dickies freut sich über die neuen Anoraks seiner Marke, “die dieses Jahr aus technisch leistungsfähigem Croisé besteht, das sehr gut zu unseren Hosen passt.” Colour Wear zeigt kommende Saison eine Mischung aus technischen Materialien mit Street-Styling, sagt Johan Ullbro, Mitbegründer und Design & Production Manager: “Wir arbeiten mit einem jeansartigen Croisé aus Polyester, sowie einer Mischung aus Baumwolle und Polyester, um vielfältig einsetzbare Bekleidung mit Inspiration aus der Streetwear zu kreieren.” Burton hat sein komplettes Fleece-Angebot überarbeitet: “Wir nutzen Fäden mit hohlem Kern in unserem Fleece, was extrem gut Wärme speichert und gut aussieht. Fleece war schon immer wichtig für uns, aber diese Saison wollen wir richtig Gas geben,” meint Andrew.

“Bomberjacken sind diese Saison ein großer Trend in diversen Varianten, etwa ohne Bund, als Steppjacke oder langer Mantel.” Johan von Colour Wear verweist auf das Boom-Model seiner Marke: “Eine klassische Bomberjacke, entwickelt mit unseren Teamfahrern und ebenso perfekt für die Berge wie die Großstadt.” Denn genau darum geht es in der kommenden Saison: modische Streetwear mit leistungsstarken Eigenschaften als perfekter Begleiter in allen Lebenslagen.

SCHNITTE & PASSFORMEN: “BAGGY” ODER STRETCH? Im Hosenbereich befinden sich die Passformen kommende Saison im Umbruch. Rhythm zufolge steht die “Skinny Jeans kurz vor dem Aus! Die Vintage Blue Jeans von Levi’s ist ein enormer Trend in unserer Branche und lässt klassisches Surf-Feeling aufleben.” Auch Robert von LRG sagt: “Die Hosen tendieren definitiv weg von engen Schnitten, wir sehen wieder mehr bequeme, entspannte Passformen. Der Einsatz von Stretch und flexiblen Materialien wird immer wichtiger.” Fast alle Marken bringen dehnbare Elemente in ihre Stoffe ein, egal ob bei Jeans oder Chino Pants. Und während gerade sowie weit geschnittene Hosen führend sind, geht auch bei den engen Hosen die Entwicklung weiter: “Skinny Pants tendieren zu spitzer zulaufenden Hosen, die unten eng an den Knöcheln sind, während um die Hüfte mehr Platz geschaffen wird,” berichtet Guillaume von Volcom. Auch Marianne von Zimtstern bemerkt “kürzere Hosen mit eng geschnittenen Beinen.” Gleichzeitig sieht Patrick von The Hundreds “einen anhaltenden Trend zu Hochwasser-Hosen”

VOLL IM KOMMEN: BOMBERJACKEN Für Herbst/Winter 2016/17 kündigt sich ein enormer Jacken-Trend aus dem Military-Bereich an, wie Marianne von Zimtstern bestätigt: “Bomberjacken mit großzügigem Schnitt wie unsere Zenas aus Oxford-Stoff mit rauer Oberfläche aus 48% Polyester und 52% recyceltem Polyester.” Auch Volcom sieht hier großes Trend-Potenzial:

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photo: Matix

FARBEN & DRUCKE: DEZENT, MILITARY, CRAZY Die Farbpalette der kommenden Saison ist dezent und klassisch, wie Matt von Globe treffend auf den Punkt bringt: “Einfarbige Looks sind immer noch wichtig, mit Farben wie Schwarz, Grau und Weiß. Gleichzeitig arbeiten wir in den einzelnen Bekleidungssegmenten von Strickteilen bis Hemden mehr mit Army-, Navy- und Steinfarben.” Julia von Ragwear sagt: “Was die Farben angeht vertrauen wir auf zeitlose Klassiker wie Marineblau oder Schwarz, und runden die Farbpalette mit Dunkelrot, Grün und Blautönen ab.” Ebenfalls aktuell sind Erdtöne und Militär-Grün, oft in Kombination mit geometrischen Mustern und Tarnfarben. Fast alle Marken setzen weniger auf gedruckte Muster und stattdessen auf Materialien mit unterschiedlichen Oberflächen. Jedoch gibt es auch Ausnahmen, darunter Neff: “Wir sind bekannt für unsere grellen, wilden Outfits. Diese Saison mischen wir dezente Farben mit bunten Tönen, damit es interessant bleibt - aber stets im tragbaren Bereich!” sagt Ken Olson, Creative Director.

highlights Höhere Preise, bessere Qualität Wetterfeste Materialien Fleece & Holzfällerhemden Nachhaltige Materialien & Transparenz Stretch & Flex bei Jeans und Chinos Gerade Hosenschnitte & neue Skinny Pants Bomberjacken



photo: Rhythm

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Women’s Streetwear FW16/17 Trend Report Ganz gleich in welchem Alter oder in welchem Jahrzehnt eine Frau sich befindet - etwas zum Anziehen braucht sie immer. Wobei mit “etwas” in Bezug auf Style, Vielfalt und Auswahl eher “viel” gemeint ist. Doch die Trends des nächsten Winters versprechen eine grandiose Auswahl für die Herbst/Wintersaison 16/17. Anna Langer hat sich für uns umgesehen. Sportlich-feminine Tendenzen bleiben in der Women’s Streetwear weiterhin aktuell, Inspiration kommt dabei von den jüngst vergangenen Jahrzehnten: von den 70ern (Volcom) bis hin zu den 80ern (Colour Wear), wobei die 90er mit ihrem“Pop Culture”-Einfluss (Vans), “Grunge und Hip Hop” (Zimtstern) sowie Karo-Looks (Volcom, Vans, Nikita) dominant bleiben. Stoffe spielen eine wichtige Rolle bei Colour Wear, Bleed und Burton, die laut Andrew Burke, Vice President of Softgoods, “Lifestyle und Action” kombinieren. NATURLIEBHABER Moderne Frauen sind weltweit auf der Suche nach guter Balance zwischen Beruf und Freizeit. Das wirkt sich auch auf die Bekleidung aus, optisch ebenso wie funktionell. Stadt und Natur werden daher gleichermaßen zur Inspirationsquelle. “Wir haben uns vom Action Sport in den Bergen genauso inspirieren lassen, wie von einem Tag mit den Freunden in der Stadt”, erklärt Zimtstern Senior Designer Marianne Schoch. Bleeds Kollektion ist inspiriert von “den tiefen und weiten Wäldern, die uns umgeben” und von “Road- und Campingtrips als kleine Flucht aus dem Alltag”, so CEO und Designer Michael Spitzbarth. Blumen-Prints passen natürlich hervorragend zu diesen Themen, die sich in den Kollektionen von Volcom, Vans und Rhythm wiederfinden. Auch Ragwear setzt auf Naturmotive. “Die Prints sind von Landschaften und dem Waldleben inspiriert”, verrät Production Assistant Julia Schmökel. Nikita verwendet das “Muster eines Kaffeebaums” in Übereinstimmung mit dem Motto der Kollektion: “Das ist etwas, zu dem die meisten Frauen weltweit eine Beziehung haben: Kaffee!” erklärt US Marketing Manager Vicki Vasil. 42

STADTMÄDCHEN Auf der anderen Seite finden wir urbane Einflüsse mit Fotos und “Collagen-Prints aus den Archiven” bei Burton, “schwedischem Handwerk und kunsthandwerklichem Erbe” bei Colour Wear, Tokios “Megawatt-Leuchten” in der Kollektion von Roxy, “marokkanischen Kachelmustern” bei Rhythm, Tribal-Motiven bei Ragwear sowie ein “Wasserfarben-Print in Rosa- und Brauntönen, der sich auch in unserer Snowboard-Outerwear-Kollektion wiederfindet” bei Nikita. Streifen kommen nie aus der Mode - finden auch Roxy und Rhythm, wo es “gestreifte Jerseys in Retro-Farbkombinationen sowie in Natur, Coco und Indigo” gibt. “Außerdem haben wir einen gestreiften Webstoff in Natur und Chambray im Angebot,” sagt Daniella Ciano, Brand Manager for Girls.

“Wir haben uns vom Action Sport in den Bergen genauso inspirieren lassen, wie von einem Tag mit den Freunden in der Stadt.” Zimtstern Senior Designer Marianne Schoch

Ganz im Sinne des 90er Revivals ist auch Colour-Blocking wieder im Trend, so wie wir es bei Roxy und Nikita sehen. Vor allem in Kombination mit dem oben erwähnten Symbol der Grunge-Ära, Karo, das laut Vicki von Nikita für einen modernen Look “frisch” interpretiert wird. Für Vans sind “klassische Karos mit Militärfarben”


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“Das Flannel-Hemd ist ein Must-Have in jedem Kleiderschrank, ob es nun einfach so, als Jacke oder um die Hüfte getragen wird.” Amelie Robert, Merchandising Manager Women’s & Kids EMEA Apparel Accessories VANS die “perfekte Grundlage für eine Kombination mit femininen Mustern und Farbakzenten,” erklärt Amelie Robert, Women’s & Kids Merchandising Manager bei Vans. Colour Wear besinnt sich laut Johan Ullbro, Mitgründer und Design & Production Manager, auf sein “Sportswear-Erbe aus den 80ern”, während Volcom auf die 70er Jahre zurückblickt und der “Epoche mit wogenden Kleidern und Blusen, Retro-Surf T-Shirts, femininen Rollkrägen und Spitzen sowie Rüschen Tribut zollt.” LANG, KURZ, WEIT, SCHMAL Zimtstern hat mit “hochtaillierten und kurz geschnittenen Hosen mit schmalen Beinen, Karottenschnitten und Hosenröcken” anspruchsvolle Kundinnen im Auge. Overalls bzw. Einteiler sind das Lieblingsteil bei Volcom und Roxy. Marie Lauga, Head of Global Design von Roxy führt sie sogar als DAS Kernstück 16/17 an: “Ich liebe Overalls diese Saison - kurz, lang, ärmellos oder langärmelig. Diese Teile sind so einfach zu tragen - zum Espresso-Trinken am Sonntagmorgen oder zum Ausgehen an einem Freitagabend.” Sie lassen sich auch gut mit anderen Teilen kombinieren, haben fast alle Brands erkannt. “Das ganze Layering-Thema ist weiter aktuell,” heißt es bei Zimtstern und Colour Wear stimmt zu: “Durch die Kombination von weiten und schmalen Silhouetten kreieren wir einen vielseitigen Look.” Rhythm fügt seinen “simplen, relaxten und bequemen Silhouetten und Oversize-Formen” interessante Details hinzu und Roxy peppt “luftigen, leichten Stoffe” mit gestickten Details auf. Vans kreiert laut Amelie zeitlose Silhouetten “mit neuen Stoffen und überraschenden Details”, die den “klassischen Tomboy-Style mit koketten Akzenten” auflockern. Die Kombination aus “Tomboyinspirierten Klassikern und femininen Formen ergänzt unsere KultSchuhe perfekt.” “Lockere, lange Tops mit einem jungenhaften Aussehen” machen einen weiteren Teil der Zimtstern-Kollektion aus. Das legendäre FlannelShirt spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. “Das Flannel-Hemd ist ein Must-Have in jedem Kleiderschrank, ob es nun einfach so, als Jacke oder um die Hüfte getragen wird,” findet Amelie von Vans. Andrew von Burton fügt hinzu, dass Flannel-Shirts “warm und gleichzeitig funktionell sind.” Vans geht noch einen Schritt weiter und verlängert den Schnitt “zum perfekten Winterkleid”. Apropos Kleider: hier ist Volcom mit seinen langärmeligen Modellen groß vertreten. Megan LeBrasseur, Senior Designer Volcom, spricht vom “Shift-Dress mit tief ausgeschnittenem Rücken aus gemusterter Wolle und Häkelstrick, langärmeligen T-Shirt-Kleidern mit buntgewebten Streifen” und von “Kimono-ähnlichen Pullis”. Ein Trend findet sich nächstes Jahr bei jedem Label wieder: die Bomberjacke. “Weitere und längere Bomberjacken” gibt’s bei Burton, “Bomber-Jacken mit Pelz-Details” bei Volcom und “klassische Bomberjacken als Riding Jacket” bei Colour Wear. Vans hat CoachJacken im Angebot, die von der Männer Kollektion angeregt und “verkleinert” wurden. “Jetzt ist es ein total süßes Teil, die perfekte Ergänzung für den urbanen Tomboy-Look,” meint Amelie. FARBENVIELFALT Die Farbpaletten haben im kommenden Jahr ebenfalls einen nostalgischen Touch: “Reiche Edelstein-Farben, die an die 90er erinnern” (Nikita), gedeckte (Colour Wear) und erdige (Burton) Farben, sowie “Rosa-, Rot- und Grüntöne” von Kaffee- und Kirschbäumen bei Nikita. Volcom kombiniert “neutrales Schwarz und Hellbraun mit knallrotem Garn, und blassrosa Karos mit gedecktem Grau und Weiß.” Ragwear verbindet “Pastell- und Erdtöne”, während Colour Wear mit

“kräftigen, fröhlichen Farben sowie Pastelltönen” Erinnerungen an die 80er Jahre weckt. Bleed wählt gedeckte Farben und mischt Blau und Aubergine mit “Grautönen”. Rhythm spielt mit “grauen Marmortönen, Natur, Chambray, Marineblau, Coco, Rosa und Pflaume.” Für Zimtstern ist “Schwarz und Weiß” unentbehrlich und Roxy nutzt “optisches Schwarz-Weiß als visuelle Stimulation für die Kollektion.” STRUKTUR-STOFFE Moderne Technologien sorgen regelmäßig für textile Innovationen und rücken neben dem Look und der Funktion auch die Haptik in den Fokus. Und da wir alle wissen, dass nichts unser uraltes Lieblingsshirt schlagen kann, sind “abgenutzte” und abgetragene Stoffe (Vans) begehrt. Colour Wear stellt eine neue Baumwoll-Polyester-Mischung vor, die “hervorragend altert und vom Gebrauch eine schöne Patina bekommt”. Vans schwört auf seine “Basics mit weichem Fleece und flauschigem Frottee, das sich mit der Zeit immer besser” anfühlt. Bei Ragwear gibt es “einige neue Mélange-Stoffe, die immer gut bei den Kunden ankommen”, erklärt Julia. Volcom bietet “zarten ViscoseTwill” neben “neuen Häkelmustern, bei dem sich gradlinige Säume horizontal durch die Muster ziehen.” Roxy ergänzt seine typischen Looks mit “Krepp-Viskose und Twill.”

“Ich liebe Overalls diese Saison - kurz, lang, ärmellos oder langärmelig. Diese Teile sind so einfach zu tragen - zum Espresso-Trinken am Sonntagmorgen oder zum Ausgehen an einem Freitagabend.” Marie Lauga, Head of Global Design ROXY Vans stellt außerdem funktionelle Outerwear für jedes Wetter vor, die mit einer “wasserabweisenden Beschichtung von 1K” für “maximalen Schutz vor Wind, Regen und Schnee” sorgt. Burton legt Wert darauf, funktionelle Elemente in stylische Kleidungsstücke zu integrieren, sodass die Damen der Schöpfung nicht übertrieben praktisch, sondern ebenso hübsch und feminin daherkommen. Bleed kombiniert technische Elementen mit umweltfreundlichen Stoffen, wofür das Label “eine große Vielfalt an strukturierten Materialien, vor allem für gestrickte Sweater-Styles” entwickelt und damit eine “neue Richtung für organische und nachhaltige, strukturierte Materialien” einschlägt. Das beinhaltet Kork, TENCEL®, eine spezielle Mischung aus Leinen und Bio-Baumwolle sowie “vegane Daunenjacken” aus PRIMALOFT®Eco, “einer Füllung, die aus recycelbaren Polyesterfasern besteht.” Ragwear bietet jetzt schon zum zweiten Mal eine spezielle Organic-Kollektion und nutzt dafür “umweltfreundliche Materialien sowie Bio-Baumwolle, recyceltes Polyester oder Bambus-Viskose.”

highlights Karos Bomber-Jacken Layering Umweltfreundliche Stoffe Strukturen 43



on snow demo tips

ON SNOW DEMO TIPS Snowboard-Tests können harte Arbeit sein, immerhin gibt es eine Riesen-Auswahl und viele Produkte, die man in sehr kurzer Zeit probieren will. Tests übersetzen die Theorie in die Praxis - nachdem man sich das Fachgesimpel der Sales Reps angehört hat, wird es Zeit, die Dinger anzuschnallen und selbst auszuchecken. Vermutlich kannst du dich gar nicht mehr an alle Test-Events erinnern, so viele hast du schon hinter dir. Um dir die Sache künftig zu erleichtern und zu zeigen, wie andere an die Sache herangehen, sprachen wir mit einigen europäischen Snowboard Shops, den Organisatoren der drei großen, europäischen Test-Events und unseren hauseigenen Testern. Harry Mitchell Thompson fasst die ultimativen Tips zusammen.

MACH DIR EINEN PLAN Alle Befragten ware sich einig, dass das Wichtigste ist, einen Plan zu haben. Das mag dir zwar dein gesunder Menschenverstand sagen, aber unüberlegt bei einem Snowboard-Test aufzutauchen wird vermutlich in einem Disaster enden. Gerade wenn es die Nacht über geschneit hat, werden alle um dich herum austicken, deshalb vergiss nicht, den Wetterbericht zu checken, bevor du losfährst, und vorbereitet zu sein. Wie du weißt, solltest du gerade bei Schneefall so früh wie möglich an den Teststationen eintreffen und dir ein Brett sichern, das leicht durch den Pow gleitet. Powder-spezifische Boards sind meist schnell vergriffen und kommen erst zurück, wenn der ganze Neuschnee schon zerfahren ist.

INFORMIER DICH VOR DEM TEST Sprich nicht nur während des Tests mit deinen Sales Reps, sie stellen dir das Sortiment des kommenden Jahres mit Sicherheit auch vorher schon mit Feuereifer vor. Tom von Zero G in Chamonix holt sich seine Infos gerne früh: “Bei uns kommen zu Beginn der Saison regelmäßig Pros oder Leute aus der Industrie vorbei, die für ein Sales Meeting in der Stadt sind. Wir reden mit ihnen, verfolgen Blogs sowie wichtige Instagram-Accounts und wenn die Avant Premiere losgeht, haben wir schon eine ziemlich genaue Idee, was uns interessiert und was wir ausprobieren wollen.” Chris Shannon von TSA in Großbritannien ist ähnlicher Ansicht: “Wir sehen uns vor den Tests die neuen Linien an, um einen Überblick zu haben, was spannend ist und was wir fahren wollen.” Jetzt, wo du recherchiert hast, ist es Zeit für ein Zahlenspiel: welchen Anteil sollen neue Shapes an deinem Einkauf haben?

NEUE SHAPES Du wirst im Vorhinein nie ganz genau wissen, was dich beim TestEvent erwartet, also halte dir etwas Zeit frei für Glanzstücke, die dir vor Ort ins Auge springen. Jeder Händler gibt für den Anteil der neuen Shapes an seinem Sortiment einen unterschiedlichen Prozentsatz an: Tom von Zero G probiert es mit 20%, Ridersheaven in Deutschland wagt 25% und Jean-Charles Beau von Addicted in Lyon investiert 5-10% in neue Shapes. Jean-Charles von Addicted betont, dass Snowboard-Tests wichtig sind, aber er schaut sich auch frühere Verkaufszahlen an, bevor er seine Order platziert. So weiß er, was sich verkauft. JC ist nicht der einzige, Chris von TSA fügt hinzu: “Nur weil etwas neu ist oder einen neuen Shape hat, garantiert ihm das noch keinen Platz in meinem Regal. Es muss sich logisch in unser Sortiment fügen.” Aber Chris gibt auch schnell zu, es sei “schon ein paar mal passiert, dass wir Snowboards getestet haben und so gestoked waren, dass sie einfach einen Platz bekommen mussten.” Tom von Zero G erinnert sich, wie er vor sechs Jahren spontan auf Jones setzte - ein Glückstreffer! Diesen Winter tat er dasselbe mit Korua und das könnte auch dieses Mal wieder aufgehen…

NÜTZE REPS & PRO RIDERS Sales Reps sind randvoll mit Produkinformationen und das Pro Team ist die Teile schon eine ganze Saison gefahren. Schnapp sie dir für eine Liftfahrt oder dreh’ eine Runde mit ihnen und lass dir erzählen, warum du dieses oder jenes kaufen solltest. Niemand kennt die Produkte besser als diese Jungs, außerdem wird es mit Sicherheit ein richtig gutes Verkaufsgespräch, wenn du nebenbei erwähnen kannst: “Ich bin dieses Board mit JP Solberg bei einem Test gefahren, es funktioniert ziemlich gut.”

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on snow demo tips

DIE ULTIMATIVE FRAGE Welche Produkte sollst du testen? Jeder Händler hat seinen eigenen Weg, aber unsere Experten haben dennoch ein paar Tipps, wie deine drei Tage im Schnee den ganzen nächsten Winter über Dividenden liefern. Wenn es um Boards für Anfänger und Fortgeschrittene geht, versucht Tom Wilson North “Kategorien herauszuarbeiten, die hinter den Erwartungen zurück blieben. In diese investieren wir dann Zeit, um besser zu verstehen, wo und wie wir optimieren können.” Anna Langer, unsere deutsche Redakteurin und die einzige Frau unter unseren Befragten, ist eine Snowboard-TestVeteranin und lässt gerne die Reps erzählen: “Ich gebe den Brands oft die Möglichkeit, ein Board für mich auszusuchen _ entweder eines, das sie marketing-technisch pushen wollen, oder, wenn sie mich kennen, eines von dem sie denken, dass ich es mag.” Jean-Charles von Addicted in Lyon testet zuerst neue Produkte der Marken, die er im Angebot hat, um sich danach “weitere interessante Brands” anzusehen. Muck Müller vom Shops 1st Try in Österreich empfiehlt Händlern, sich im Vorfeld klar zu werden, ob sie auf der Jagd nach neuen Marken sind oder bei den Brands bleiben wollen, die in ihrem Shop bereits funktionieren.

DEN ÜBERBLICK BEHALTEN Jeder hat seine eigenen Methoden, Notizen zu sammeln. Tom von Zero G tippt alle Infos in sein iPhone, während Anna sich gerne auf dem Sessellift mit anderen Testern über Produkte unterhält und so alles in ihr Gedächtnis einbrennt. Muck vom Shops 1st Try beschreibt uns ihr Candy System, das Teilnehmern ermöglicht, zu jedem getesteten Produkt Informationen digital abzuspeichern; später werden alle Notizen in einer geordneten Liste per E-Mail zugesandt. Mathieu Kurtz erzählt, dass sie bei der Snow Avant Premiere in Frankreich an einer ähnlichen App basteln: “Wir arbeiten an einer IOS und Android App, die es Händlern erleichtert, Infos zu einem Board, einer Bindung oder anderen Dingen abzuspeichern, die sie dann in einem persönlichen Web Account wiederfinden.”

WIE VIELE BOARDS TESTEN? Marco Sampoli vom Snow Shop Try in Italien verrät uns, dass durchschnittlich sechs Boards pro Person pro Tag getestet werden. Obwohl sich alle Befragten mit dieser Zahl anfreunden können, haben die Schnee-Bedingungen große Auswirkungen auf die Anzahl der getesteten Boards. Shannon von TSA glaubt: “Wenn es Neuschnee gibt, werden weniger Boards getestet (die

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Boards werden dann wesentlich seltener getauscht), auf der anderen Seite arbeitet man sich manchmal zu schnell durch die Bretter, wenn es nicht schneit. Ich würde zwischen drei und vier Boards pro Tag testen.” Jean-Charles von Addicted probiert zwischen vier und fünf Boards am Tag, während die Ridersheaven Crew im Durchschnitt zwischen fünf und sieben Boards testet, jedes davon für vier Runs - deutsche Effizienz eben!

SCHMIEDE DAS EISEN, SOLANGE ES HEISS IST Immer dieses Wetter. Wenn es seit Wochen nicht geschneit hat, kannst du lange nach einem Händler suchen, der ein Teil mit breiter Nose und Schwalbenschwanz probiert. Genauso wirst du den Kürzeren ziehen, wenn du ein schmales, kurzes Brett in in den Händen hältst, während es dumpt. Also was tun, wenn das Wetter nicht mitspielt? “Wenn wir ein Powder Board nicht kennen und es gut aussieht,” sagt Tom von Zero G, “nehmen wir es für einen Run auf der Piste her, um zu sehen, wie schlecht es dort performt. Man kann die Eigenschaften eines Boards nur beurteilen, wenn man es gefahren ist.” Die Quintessenz ist: man muss ein Brett fahren. Jeder unserer Experten würde beim Rep anfragen, das Board zu einem späteren Zeitpunkt testen zu können, wenn die Bedingungen nicht passen. Nachdem der Backcountry-Markt nach wie vor stark ist, geht Marco vom Snow Shop Test davon aus, dass wir im Januar viel Bergauf-Action sehen werden, wenn das Wetter zu wünschen übrig lässt (wir wollen es nicht verschreien): “Wenn wir zum Test-Event nicht ausreichend Schnee haben, wird es schwierig, die Freeride Boards zu testen. Sollte das der Fall sein, kannst du dich immer noch den Split Boards widmen, die für viele Kunden die neueste coole Sache sind.”

SPRICH MIT ANDEREN HÄNDLERN Es ist immer gut, einen Plan zu haben, welche Boards du unbedingt testen willst. Doch wer schlau ist, spricht sich mit anderen Händlern ab. Verteile die Aufgaben und vergleiche Notizen, einerseits um zu sehen, was sie von den unterschiedlichen Boards halten, andererseits um Zeit und Aufwand zu sparen. Du gibst ja keine Betriebsgeheimnisse weiter, du warnst einfach einen Freund und Gleichgesinnten davor, einen Disaster Stick zu kaufen, oder teilst die Begeisterung über das nächste große Ding.

READY, STEADY… SHRED! Ob der angekündigte El Niño Europa nun trifft oder nicht wird sich zeigen, ich drücke auf jeden Fall die Daumen für großartige Testbedingungen. Wir sehen und im Januar!




photo: Giro

trend report

HELME & PROTEKTOREN FW16/17 Trend Report Der Winter ist gefährlicher geworden, vor allem seit es Carving Ski gibt und Menschen mit mehr Speed den Berg hinunter rasen, als sie kontrollieren können. Auch fahren immer mehr Leute ins Gelände, wo sich tödliche Felsen unter einer unberührten Decke aus weißem Gold verstecken, was die Sicherheit natürlich nicht erhöht. All dies ist weder Geheimnis noch Überraschung sowohl für Kunden als auch für Brands - und das Protektoren-Angebot in den Regalen ist größer als je zuvor. Anna Langer hat die feinen Unterschiede herausgearbeitet. HELM-TRENDS “Es mag offensichtlich klingen, aber Sicherheit ist ohne Frage ein Trend, der in der Helm-Industrie immer wichtiger wird”, erklärt Mattia Berardi, Product Manager bei Giro. “Kunden wollen wissen, wie und gegen welche Stürze sie in einer bestimmten Situation geschützt werden.” Smiths Helmet Category Manager Graham Sours stimmt zu, er sieht “ein stärkeres Bewusstsein in Hinblick auf Helm-Technologie bei den Kunden,” und Ståle N. Møller, Director of Design and Development bei Sweet Protection, fügt hinzu, dass Kunden “besseren Schutz und Performance von den Produkten” erwarten. TECHNOLOGIE & MATERIALIEN Das betrifft auch die Passform von Helmen, von der die Schutzfunktion stark abhängt. Bern, Burton und Smith setzen deshalb Boa-Systeme ein, “das größte Upgrade unserer Linie dieses Jahr, denn es zieht sich durch alle Modelle,” wie Berns Brand Manager Josh Walker verkündet. Sowohl Passform als auch Schutz werden durch das MIPS MultiDirectional Impact Protection System optimiert, mit dem Anon, Giro, Smith und Sweet Protection zusammenarbeiten. “Damit lässt sich die ganze Schale an den Kopf anpassen,” erklärt Mattia von Giro, und “der Aufprall bei Rotationsbewegungen wird gemindert,” wie Graham von Smith sagt. Sweet Protection bietet MIPS “sowohl standardmäßig als auch optional bei allen Helmen an.”

Die Materialien sind für den Träger dabei genauso wichtig, “der Einsatz alternativer Materialien und verschiedener Lagen gewinnt an Bedeutung“, teilt Anons Category Manager für Helme, Andy Deakin, mit. Er kündigt stolz den neuen Endure Helm an: dieser kombiniert “die Anon Flex-Shell Konstruktion mit der innovativen G-Form Reactive Protection Technology (RPT®) und HDPE Schaum für unvergleichliche Performance bei wiederholtem Aufprall.” Sweet arbeitet mit einem “fortschrittlichen Carbon-Gemisch, das entweder als Full Shell oder als Laminat mit Thermolastic” in mehreren Modellen eingesetzt wird. TSG kombiniert “widerstandsfähigen ABS- mit schockabsorbierendem EPS-Schaum für super-starken Schutz,” neben einer “dünnen Schicht Polycarbonat über dem verstärkten EPS” in den formgegossenen Modellen, “für einen sehr leichten, protektiven Helm“, wie Head of Communication Nadja Herger erklärt. Nutcase arbeitet ebenfalls mit “langlebigen ABS-Schalen und EPS-Linern,” Giro verwendet EPS, EPP und Vinyl Nitrile in allen Linern sowie PC und verschiedene Arten von ABS Plastik für die Schale und Smith kombiniert EPS und Koroyd®: “Ein revolutionäres, neues Material, das bei einem Aufprall im Vergleich zum internationalen Standard 30% mehr Energie absorbiert und gleichzeitig die Durchlüftung verbessert.” An der Innenseite des Liners verwendet der Brand “ein leistungsfähiges Nanosilver-Material, das Feuchtigkeit abtransportiert 49


trend report

und unangenehme Gerüche auch bei häufiger Nutzung unterbindet,” während POC “ein brandneues Liner-Konzept auf Basis einzigartiger Materialien und Kombinationen” präsentiert, “die wir bereits in unserem Werkzeugkasten hatten, aber nun an eine andere AufprallArt anpassen,” wie E-Commerce and Digital Marketing Manager Stine Schjött-Quist erzählt. Picture Organic Clothing ließ seine “In-Mold COMPOSITE FUSION™ PLUS Technologie mit Dual Density Schaum und Crumple Zone Tech” patentieren, die eine “perfekte Verbindung zwischen Schale und Liner” bietet und das Gewicht der Helme mit “recyceltem Polystyren aus

und Smith arbeiten auch mit OT zusammen, da “Musik zum Erlebnis auf dem Berg dazugehört oder man, um den ersten Powder Tag der Saison auszunützen, auf dem Lift manchmal auch ein Arbeits-Telefonat führen muss,” wie Graham von Smith erklärt. K2 präsentiert laut Sales Manager Nikolaus Dietrich “integrierte Lautsprecher und Taschen speziell für Bluetooth-Lautsprecher” und Anon setzt “audio-kompatible Ear Pads” bei allen Erwachsenen-Modellen ein. Sweet Protection arbeitet für “sehr guten Sound sowie iPhone-Kompatibilität” mit Koss zusammen. Goggle-Kompatibilität ist mittlerweile Standard in der Industrie. Brands wie Bern, der die erste Goggle Linie vorstellt, und Smith, der beides anbietet, konzentrieren sich auf “ultimative Integration.” Für andere ist eine große Auswahl wichtiger. “Wir wollen, dass unsere Goggles und unsere Helme perfekt zusammenpassen,” meint Mattia von Giro, “trotzdem sollen unsere Kunden ihren Helm- oder Goggle-Brand frei wählen können. Also testen wir unsere Produkte auch mit KonkurrenzProdukten, um sicherzustellen, dass sie mit den meisten Angeboten auf dem Markt funktionieren.” Sweet teilt diese Ansicht, wie Ståle bestätigt: “Wir stellen sicher, dass wir auf dem Laufenden sind, was führende Goggle-Anbieter treiben, um unsere Passform perfekt darauf abzustimmen. All unsere Helme haben ein ziemlich tiefes, breites Gesichtsfeld, damit große Goggles ohne Lücken und Druckstellen passen.” Goggle Straps an der Rückseite (oder an der Seite, wie bei K2) unterstützen dies. Weitere Features sind eine “versteckte, benutzerfreundliche, abnehmbare POV Kamerabefestigung” von Giro, die man einfach in einen Schlitz an der Schale ein- und ausklinken kann (sogar mit Handschuhen), oder der Nutcase Fidlock Buckle, “eine einzigartige Lösung, die sich auch einhändig bedienen lässt und ein Einklemmen der Haut verhindert,” wie Philip Mascher, Head of Marketing, sagt.

photo: Picture

Smith hat sich mit Woolrich zusammengetan und sich “für die diesjährigen Muster durch die Woll-Archive gegraben. Das Resultat ist ein traditionelles DeckenMuster, das auf die Trapper-Pioniere zurückgeht, sowie ein geometrisches Muster aus den Archiven.”

der japanischen Autoindustrie” reduziert, wie Gründer Julien Durant erzählt. Bern reduziert mit der Zipmold Konstruktion Gewicht, “die aus PU Schaum besteht, der eine super-dünne Konstruktion erlaubt, wie der neue Junior Zipmold Helm beweist.” FEATURES Max Thurner, International Marketing Manager für Snowboards und Protection bei Head, weist darauf hin, dass “Helme ein fixer Bestandteil der Wintersportausrüstung geworden sind”, die meisten bereits einen besitzen und “jetzt ihren zweiten (dritten, etc.) kaufen. Neben der grundlegenden Schutzfunktion für den Kopf werden deshalb Aussehen und Features wichtiger für die Kunden.” Genauso wie der Komfort, weshalb die neue, super-leichte In-Mold V-Serie “mit urbaner Ästhetik” eine Venturi Belüftung hat, die für ein angenehmes Klima unter dem Helm sorgt. Smith ist stolz auf die AEROCORE Konstruktion, die eine verbesserte “Passform und Belüftung sowie eine außerordentliche Schutzfunktion” bietet. Die Integration von Audio ist vielen Brands und Kunden wichtig und Outdoor Tech™ ist mittlerweile ein “Standard der Industrie” geworden, wenn es nach Josh von Bern geht, bei dem alle Modelle “mit kabellosen und kabelgebundenen Kopfhörern” funktionieren. Giro

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PRINTS, MUSTER, FARBEN K2 stimmt der Aussage von Head weiter oben zu, dass Protektoren immer mehr zu einem “Mode-Artikel” werden und setzt nächstes Jahr auf “moderne, frische Farben“. Nutcase fügt “expressive Grafiken” wie Graffitis, Comics, Animal Prints und Blumen-Muster zur Street Linie hinzu, außerdem kommen 16/17 - wie bei den meisten Brands . neue Farben. Smith hat sich mit Woolrich zusammengetan und sich “für die diesjährigen Muster durch die Woll-Archive gegraben. Das Resultat ist ein traditionelles Decken-Muster, das auf die Trapper-Pioniere zurückgeht, sowie ein geometrisches Muster aus den Archiven.” Bei Shred Optics gibt es “dunklere, neutrale Farben für das perfekte Styling. Außerdem haben wir hart an unserer Shred Femme Linie gearbeitet, unseren ersten Modellen speziell für Frauen in allen Produktgruppen,” berichtet Brand Manager AJ Avrin.y Bern “entfernt sich von den leuchtend-bunten Farbvarianten” und zeigt gedecktere Farben mit Understatement. Max von Head denkt außerdem, dass “die Produkte farblich zum Rest der Ausrüstung und in Bezug auf Look und Features zum Riding Style passen sollten.” Picture Organic stimmt die Helme auf die Outerwear ab und kombiniert Schwarz und Weiß sowie matte Töne mit Neon-Farben. Sweet arbeitet mit “mehrlagigen Beschichtungen, die matten Tönen Tiefe verleihen und sie interessant machen” und TSG bevorzugt nächstes Jahr “eine matte Satin-Oberfläche,” entweder alleinstehend oder kombiniert mit Ton-in-Ton-Prints oder glänzenden Drucken auf mattem Untergrund. Giro präsentiert Helme mit “Grafiken und Ear Pads speziell für Frauen, mit Features wie angenehmeren Linern oder Satin beim Fit System, damit sich die Haare nicht verfangen,” doch generell gesprochen



trend report

“geben Helme im Skate-Style immer noch den Ton an - genau wie es sein sollte,” wie Josh von Bern zusammenfasst.

Einsatz von harten Materialien ab,” außer es ist notwendig “einen sehr niedrigen Spannungskoeffizienten zu haben.”

KÖRPER-PROTEKTOREN “Der Bedarf an Protektoren betrifft sowohl Core Rider als auch gelegentliche Fahrer, deshalb bieten wir Optionen für beide an,” sagen Slytech’s CMO/CFO Federico Merle und Mitbegründer und Lead Product Engineer Carlo Salmini, die mit dem SLYTECH ONE, einem “Derivat” der SLYTECH 2ND SKiN™ XT Linie, nun eine kosteneffizientere Option anbieten.

Jan von EVOC stimmt zu, dass “gute weiche Protektoren die gleichen Dämpfungs-Eigenschaften wie harte Modelle haben, manchmal sogar bessere.” Der Brand arbeitet nur “bei lebenswichtigen Bereichen mit EPS Protektoren” und verwendet “für Gelenks-Schutz, wie z.B. an der Schulter, visko-elastischen Schaum von SAS Tec,” der seine Eigenschaften je nach Temperatur verändert. Die MKII Protektoren von Amplifi betrifft die Temperatur im Gegensatz dazu nicht, denn ihr “Silikon-Polymer kann auch in der Kälte eingesetzt werden (und deshalb problemlos über Nacht im Auto bleiben),” wie CEO Jens Hartmann erklärt. Ihm zufolge ist das Produkt “einer der flexibelsten, wenn nicht DER flexibelste Protektor” überhaupt. Forcefield Body Armour ist “seit über 25 Jahren Pionier bei weichen Protektoren,” erklärt Matthew Dawson, Director of Sales and Marketing. G-Form entfernt sich ebenfalls “von den traditionellen, harten Pads” und setzt XRD Schaum als “eine von mehreren Zutaten” in der Protektoren-Technologie ein. UNSICHTBARER SHOW OFF Da Protektoren immer dünner werden, können Kunden sie tragen, ohne wie ein Michelin Männchen auszusehen. “Körper-Protektoren sollen schützen und funktionieren; das sollte der Hauptfokus sein,” findet Nadja von TSG und Jens von Amplifi stimmt zu: “Zieh ihn an und vergiss ihn - er wird für dich da sein, wenn du ihn brauchst.” G-Form Protektoren sind bereits so “unauffällig, dass sie oft gar nicht bemerkt werden,” sagt Alex Sardella, Brand and Sponsorship Coordinator. Forcefield fügt hinzu, dass “momentan engere Passformen und dünner, dezenter Schutz im Trend liegen - solange der Protektor performt, passt das für uns.”

photo: Slytech

EVOC auf der anderen Seite ließ sich vom Reisen inspirieren, “kombiniert Protektoren-Technologie mit einem stylischen Kleidungsstück” und “setzt Trends in Hinblick auf Design, Komfort und Sicherheit. EVOC Produkte sind immer ein bisschen mehr als einfach nur Teil der Ausrüstung. Wir glauben, dass unsere Kunden unsere Produkte aus zwei Gründen mögen: Funktionalität und Aussehen.“ TSGs Angebot richtet sich auch an “die meisten Wintersportler,” indem der Brand “eher dünne, flexible Protektoren mit großem Tragekomfort und keiner Einschränkung der Bewegungsfreiheit” anbietet, wie Nadja erklärt; ein Schwerpunkt liegt auf den Kleinen, mit zwei Größen beim Backbone Junior. EVOC fügt einen “kompakten Daypack mit integriertem Protektor” für Leute mit kürzerem Rücken und weitere Größen bei den Protektor-Westen für Kinder hinzu, bestätigt Head of Marketing Jan Sallawitz. Die neue Linie von G-Form richtet sich insbesondere an Frauen: Gemeinsam mit Burton bietet der Brand eine “Total Impact Crash Shorts mit Schutz an Hüfte und Steißbein speziell für Snowboarder” an. Forcefield Body Armour zeigt neue Slam Shorts mit einer BeCool 4 Channel Cross Fibre Thread Technologie, während Amplifi die Armourgel Materialien der MKII Serie weiter entwickelt und “einzigartige seitliche Stabilisatoren” in den MKII Knee Pro integriert. SOFT SKILLS Die meisten Brands scheinen sich heutzutage für weiche Materialien zu entscheiden, da die sich bequemer tragen und den gleichen Aufprallschutz bieten. Geht es nach Nadja von TSG, sind die Hauptvorteile harter Materialien, dass “sie nicht durchbohrt werden, wenn man auf sehr spitzem Untergrund stürzt, was eher selten vorkommt.” D3O Schaum “hat wesentlich bessere Eigenschaften, wenn es darum geht, den Aufprall zu absorbieren.” Slytech geht noch weiter und zeigt Risiken von harten Protektoren auf: “Harte Materialien können sogar zu Knochenbrüchen und schlimmen Verletzungen führen. Der Aufprall komprimiert die weichen Materialien, dadurch wird die Kraft beschleunigt und über die harten Komponenten direkt an den Körper abgegeben.” Sie “lehnen den

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Slytechs Mission ist es, “den sichersten und bequemsten Aufprallschutz zu machen, den man unter Outerwear tragen kann,” und “Fahrern gleichzeitig zu ermöglichen, ihren persönlichen Style zu zeigen.” Frederico und Carlo sehen auch “immer mehr Athleten, die ihre Protektoren über der Kleidung tragen und damit beweisen, dass ein weiterer Tag auf dem Berg wichtiger ist, als das Aussehen.” AUSBLICK Nachdem “die meisten Protektoren traditionell sehr schwer und/oder unbequem waren,” ist Slytech der Meinung, dass “Kunden technische und innovative Produkte kaufen wollen, die das Fahrvergnügen vorantreiben, und nicht behindern.” Jan von EVOC stimmt zu, dass “der Protektoren-Markt einer der am stärksten wachsenden Märkte ist. Da Helme heutzutage üblich sind, werden sich die Leute bewusst, dass es sinnvoll sein könnte, weitere Teile ihres Körpers zu schützen.” Es ist also wahrscheinlich, dass der Trend weiter besteht. “Nicht nur Sportausrüstung ist in den letzten Jahren viel besser geworden und ermöglicht höhere Geschwindigkeiten, auch der Zugang zu anspruchsvollem Gelände wurde vereinfacht. Außerdem pushen die Medien das Thema vermehrt,” wie Jan weiter ausführt. Und wir sind ziemlich sicher, dass er Recht behält...

highlights Matte und gedeckte Helm-Farben Rotations-Aufprallschutz Audio-Integration Weiche (Gel)-Protektoren Dezent, unaufdringlich, zurückhaltend



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snowboard media analytics Ride o’meter Tracking action sports media content globally, through print, web, online videos and social networks, RIDE O’METER is showcasing a selection of the 2014/2015 snowboard season highlights. Presented by RIDE O’METER.COM

web / EVENT RANKING

top 5

RANKING

EVENT

1

X Games - Aspen 2015

109 354 ¤

2

Burton Us Open 2015

106 936 ¤

296

3

Air & Style Snow 2015

81 158 ¤

259

4

Red Bull Double Pipe 2015

73 277 ¤

188

5

Burton European Open 2015

62 084 ¤

289

EXPOSURE VALUE CLIPPINGS

243

Dieses Ranking zeigt die 5 Events mit dem höchsten Medienwert der Saison in den internationalen Snowboard Online Magazinen. Slopestyle & Half-pipe Events sind noch immer bei Weitem an der Spitze der Tabellen. Das erste Freeride Event zeigt sich erst auf dem achten Platz. 4 von 5 dieser Events sind langzeitige amerikanische Events und haben sich zu Institutionen in der Snowboard Szene entwickelt. Red Bull und sein Double Pipe Konzept findet seinen Platz im Ranking, obwohl es erst seit zwei Jahren existiert. Das legendäre Burton European Open ist der einzige europäische Event in der Rangliste, bei dem im kommenden Jahr allerdings der historische Namenssponsor durch Laax ersetzt wird.

Period analyzed: 1/08/2014 - 30/06/2015

videos / RIDER AUDIENCE TOP 5

TOP 5

RANKING

NAME

1

Travis Rice

56

5 554 521

179 077

4 555

2

Zak Hale

75

5 312 948

165 688

3 322

3

Torstein Horgmo

123

1 005 278

1 005 278

15 662

4

Mark McMorris

151

93 535

93 535

10 141

5

Ethan Deiss

30

828 060

828 060

9 720

NB VIDEO

TOTAL VIEWS

CUMULATED AUDIENCE (hrs.)

TOTAL PART (sec.)

Period analyzed: 1/08/2014 - 30/06/2015 Hier zeigt uns die Rangliste, welche Videos die höchste Zahl von Views erreicht haben. Das meistgesehene Video ist ein GoPro «best of», welches 3,7 Mio. views mit Travis Rice erreicht hat. Torstein Horgmo, das norwegische Genie hat mit Horgasm, seinem eigenem Film hart eingeschlagen und gewinnt sogar nach 145 Wochen noch neue Zuseher. Für Zak Hale und Ethan Deiss, kommt das Interesse von einer verrückten Backcountry Eskapade mit Ken Block und Raptortrax, wo sie Snowboard Vibes mit Motorsport Begeisterung mischen und so ein noch breiteres Publikum erreichen. 54


ride o’meter

social / riders

MATCHUP

Der Kampf zwischen 2 verschiedenen Profilen, Vorbildern von 2 Generationen von Snowboardern, mehr als 10 Jahre Altersunterschied, 2 verschiedene Styles, wütet in den Social Rankings mit 2 unterschiedlichen Ansätzen. In Social Media zielt man entweder auf die größte Fanbase oder die höchsten Engagement Raten. Ohne Zweifel hat Mc Morris den größeren Einfluss in der Fanbase, aber auch wenn Mc Morris 6x so viele Followers hat, können wir bei Ettala’s fans eine weitaus höhere Interaktion sehen. Besonders auf Facebook hatte er doppet so viele Interaktionen. Genauer betrachtet, sehen wir dass Eero’s facebook Rate ist 1,6, während Mark’s ist bei 0,2. Das bedeutet eine 8 Mal hähere Interaktion pro Fan pro Monat für den finnischen Fahrer.

20 947 likes 56 958 shares 11 635 comments

mark mc morris

JAN. - JUL. 15 Follower Fb/ Inst/ Tw

Mark MC MORRIS

828 019

143 290 (1.6)

Av. Monthly interactions Facebook Instagram Tweeter

89 511 129 213 -

Ratio of own interactions*

82%

Vom 18 jährigen Ayumu Hirano bis zu Billy Morgans quad cork. Hier sind die 3 top social posts sei Jänner 2015.

Billy Morgan

VS eero Ettala

TOP postS riders

46 698 468 618 15 101

(0.2)

56 975 likes 1 103 comments

68%

*Comparison between own rider posts interactions and interactions created by posts when tagged (Brands, Medias, Contributors & Riders).

Ayumu hirano

print / cover RANKING RANKING

BRAND

1 2

top 5

TOTAL EXPOSURE

NB OF COVERS

Capita

50 165 ¤

3

Oakley

41 690 ¤

5

3

Burton

41 250 ¤

2

4

Monster Energy

27 817 ¤

2

5

Nitro

26 581 ¤

3

2 885 likes 866 shares

Dieses Ranking zeigt die 5 Marken, welche die meisten internationalen Covershots erobert haben. Capita führt das Rudel mit seinem Newschool Team an, und zeigt unter anderem bei Simon Gruber ein tolles Logo Placement auf der Snowboard - Base. Oakley folgt direkt mit seinem beeindruckenden Team.; Sven Thorgren punktet mit einem Selfie auf dem Transition Cover. Burton, Nummer 3 in der Liste zeigt, dass Kollaborationen (Martin guitar base & Danny Davis) funktionieren. Monster Energy zeigt Flagge und platziert die richtigen Promotion Tools am richtigen Ort zur richtigen Zeit

Period analyzed: 1/08/2014 - 30/06/2015

Hungry for more ? Drop us a line at info@rideometer.com 55


photo: Globe

trend report

SKATESCHUHE FW16/17 TREND REPORT Angesichts der Flut billiger, austauschbarer Skate-Videoclips im Internet investieren kaum noch Marken in hochwertige Videos. Einzige Ausnahme: Schuhmarken! Nachdem Vans mit Propeller neue Maßstäbe setzte, kommt im Dezember das mit Spannung erwartete Nike SB Chronicles Vol. 3 Video sowie im kommenden Mai das erste offizielle Adidas Skateboarding Video, Away Days. Weiterhin leisten Skateboardschuhfirmen nicht nur einen Beitrag zur Skateboardkultur, sondern bringen trotz kalter Temperaturen heiße Produkte in den Handel. Dirk Vogel beurteilt für uns die neuen Trends. Führende Skateschuhmarken passen sich den Jahreszeiten an, sagt Doug Weston von Osiris: “Im Herbst und Winter werden die Tage kürzer und kälter, also greifen die Themen unserer Kollektionen dunklere Farben und dezente Akzente auf. Für uns ist es spannend, wenn die Produkte die entsprechenden Jahreszeiten widerspiegeln. Die leichteren Canvas-Stoffe des Sommers weichen dickerem Canvas mit Flannel-Futter.” Aber obwohl “Winter-Varianten” beliebter Skateschuhe der heißeste Trend der FW16/17 Saison sind, müssen die Marken sensibel an das Thema herangehen. Hierzu meint Nick Pappas, Footwear Product Manager von New Balance Numeric: “Es ist nicht leicht, eine WinterVersion eines Schuhs herauszubringen. Während die Hälfte der Welt von Kälte und Regen heimgesucht wird, scheint anderswo die Sonne. Sobald man also eine Winter-Version eines Schuhs entwickelt, verliert man die Hälfte seiner Kundschaft.” PREISE & STRATEGIE Mehr als sieben Wochen vor Weihachten bieten Fußgängerzonen und Einkaufsmeilen in ganz Europa das gleiche Bild: rot markierte Billigpreise und 50%, 60% oder 70% Rabatt auf so ziemlich alles. “Niedrigere Preise scheinen Trend zu sein. Abgesehen davon suchen 56

die Leute nach bequemen Schuhen, die lange halten und Qualität bieten - seit über 17 Jahren die Spezialität von C1RCA,” sagt Ky Baker, Footwear Designer. Preise im Handel konzentrieren sich momentan um die €55 für Einsteigermodelle, €85 für winterfeste Schuhe und exklusive Materialien, sowie €120 für Performance-Schuhe mit anspruchsvollen technischen Merkmalen.

“Schwarz wird im Skatebereich immer führend sein. Wir wollen Skatern aber auch Alternativen zu schwarzen und weißen Schuhen bieten.” Nick Pappas, New Balance Ein Paradebeispiel für gelungene Preisstrategien bietet die Website von Vans, auf der alle brandaktuellen Modelle sowie bewährte Klassiker zu finden sind. Was völlig fehlt ist ein Bereich für SALES oder Schlussverkauf, ebenso wie rot markierte Preise oder Rabatte. Stattdessen gibt es Qualitätsschuhe zum empfohlenen


trend report

Ladenpreis - genau so vermittelt man den Kunden Wertschätzung für Markenprodukte! Der Erfolg gibt Vans bereits Recht: im 3. Quartal 2015 berichtete die Marke einen Zuwachs von fast 20% im Direktverkauf an Endkunden in eigenen Läden und Online-Shops. HEISSER TREND: WINTERFESTE MODELLE Sobald es schneit, werden die Straßen europäischer Städte mit Salz und Rollsplitt zugeschüttet. Und jeder Skateboarder weiß, wie hartnäckig die kleinen Steinchen in den rutschfesten Profilen von Skateboardschuhen hängen bleiben. Deswegen tragen viele Skater auf dem Weg zur Session winterfeste Schuhe oder Stiefel und transportieren ihre Skateschuhe sicher im Rucksack. Diesen Trend unterstützen viele Marken durch wintergerechtes Schuhwerk. Momentan bemerkt Julian Vergnes, Element Global Footwear Product Manager, eine “steigende Nachfrage nach Schuhen für schwierige Witterungsbedingungen.” Element bedient den Bedarf mit “wintergerechten Features, warmem Innenfutter und Laschen sowie wasserfesten Materialien.” Fast alle in diesem Trend Report erwähnten Marken folgen diesem Trend, darunter auch Vans: “Winterfeste Produkte sind eine enorme Kategorie für Vans bei Schuhen sowie Bekleidung, wobei zahlreiche neue Technologien aus der Entwicklung unserer Snowboard-Boots mit einfließen,” sagt Darryl Charles, Merchandise Manager Action Sports & Energy bei Vans. Im Hause Globe ist Matt Wong besonders stolz auf den neuen YES Après Boot, ein winterfester Stiefel mit Vibram-Sohle und Reißverschlusseinstieg als Teil “der fortlaufenden Zusammenarbeit mit YES Snowboards für alle Leute, die gern im Schnee unterwegs sind.” Wo wir gerade bei Stiefeln sind: der Geheimtip dieser Saison sind sogenannte Duck Boots, bekannt aus dem Jagdbereich, mit wasserfester Gummikappe rund um die Sohle, zu sehen in den Del Pato Modellen von Vans.

“Die Kollektion ist die Jahre über gereift, während sich der Markt insgesamt von fetten, globigen Schuhen wegentwickelt hat. Schlankere Passformen, niedrigere Schnitte, bessere Innensohlen und bequemeres Futter sind bei uns die wichtigsten Punkte.” Ky Baker, C1RCA EDLE MATERIALIEN Der zweite große Trend des nächsten Winters lässt einen alten Klassiker wieder aufleben. Die weißen “Toe Caps” aus dickem Gummi an der Fußspitze, seit 1935 Markenzeichen des Jack Purcell Sneakers (später von Converse vermarktet), finden sich in zahlreichen Kollektionen. Saison-Highlights sind der Nike SB Cory Kennedy Zoom All Court, HUFs Classic Lo Skate sowie eine Auswahl von VansModellen. “Bei fast allen Marken sieht man kommende Saison Toe Caps aus Gummi und Schuhe im Court-Look,” bestätigt Darryl von Vans. Passend zur kalten Jahreszeit setzen Marken auf Materialien aus dem Outdoor-Segment, die Ky von C1RCA wie folgt zusammenfasst: “Geöltes Wildleder, gewachster Canvas sowie Innenfutter aus Twill, Wolle und Sherpa.” Zu Materialien meint Jamie Thomas von Fallen Footwear: “Unser wetterfestes Wool Pack ist ein garantiertes Highlight, ebenso unsere Kollektion gewachster Wildlederschuhe passend zur Herbstsaison.” Servant Footwear vertraut verstärkt auf synthetisches 4SKIN Microfiber: “Durch die künstliche Herstellung haben wir mehr Kontrolle über die durchgehende Qualität und bringen eine tierfreundliche Alternative zu Wildleder,” meint Rasmus Åhrberg, Head of Design. Filament setzt kommende Saison auf “jede Menge skateboardtaugliches Wildleder und Canvas sowie verschweisste Nähte,” berichtet Mitgründer und -inhaber Tim Gavin. FARBEN & STYLING Trotz wechselnder Jahreszeiten ändert sich wenig an den Farbvorlieben der Skateboarder, sagt Nick von New Balance Numeric:

“Schwarz wird im Skatebereich immer führend sein. Wir wollen Skatern aber auch Alternativen zu den schwarzen und weißen Schuhen bieten.” Dafür nennt er “tiefes Weinrot, saisongerechte Brauntöne sowie sportliche Grautöne mit dezenten Farbkontrasten.” Julian von Element bemerkt einen Trend zu “Kombinationen aus Farbtönen und gedämpften Farben.” Tim von Filament setzt auf “Erdtöne mit klassischen Kontrastfarben” und Jamie von Fallen auf “Schwarz, Mitternachtsblau und interessante Brauntöne.” Zu den Farbtrends für FW16/17 sagt DVS Product Line Manager Mike Kubota: “Unsere Farbstorys gehen ins dunklere Spektrum mit Schwarz-, Braun-, und Grautönen.” Zeitgemäße Schuhe haben “Outsoles aus Naturgummi oder in dunklen Farben, die unsere herbstliche Farbpalette unterstreichen,” meint Darryl von Vans. Für Farbvielfalt sorgen gedruckte Muster und Grafiken auf den Schuhen, kommende Saison vor allem Totenköpfe, Tarnfarben und Batik. Anlässlich der Collab mit dem angesagten Pariser Straßenkünstler HUIT hat Osiris sogar in neue Produktionstechniken investiert. “Für unsere Schuhe mit grafischer Oberfläche haben wir einen neuen Herstellungsprozess entwickelt,” erklärt Brian Reid von Osiris. Weitere Akzente kommen durch lichtreflektierende Materialien - darunter 3M - zu sehen in Modellen wie dem Flash von Nike SB. SCHNITTE & PASSFORMEN In Sachen Schnitten und Passformen geht die Entwicklung im Skateboardschuhbereich ständig weiter. Ky von C1RCA meint: “Die Kollektion ist die Jahre über gereift, während sich der Markt insgesamt von fetten, globigen Schuhen wegentwickelt hat. Schlankere Passformen, niedrigere Schnitte, bessere Innensohlen und bequemeres Futter sind bei uns die wichtigsten Punkte.” Für FW16/17 liegen zwei Passformen im Trend. Einerseits ein spitz zulaufender, niedrig geschnittener Vulcanized mit dezent in Sohle und Fußbett eingearbeiteter Technologie. “Mit seinem gepolsterten Vaporcell Fußbett für optimale Stoßdämpfung ist der Ignition SC perfekt zum Stufen springen und Rails skaten,” erklärt Mike von DVS. Der zweite Trend geht zu skateboardtauglichen Schuhen mit Cup-Sohle und fortschrittlicher Technik, wie das Eagle David Gonzalez Pro Modell von Globe mit konturierter Cup-Sohle und integrierter PU-Dämpfung. Etnies unterstützt Skateboarder durch vielseitige Technologie: “Unser STI Evolution Foam ermöglicht hochleistungsfähige Technik sowohl in unseren Vulc- als auch unseren Cup-Sohle-Modellen. Die Technik nutzt die dämpfende Wirkung von Kunststoffschaumpartikeln zum Abfedern heftiger Stöße bei langer Haltbarkeit,” sagt Antonio Melero. Schlanker geschnittene Schuhe werden durch Technologien wie Rapidweld von Vans unterstützt, einem “atmungsaktiven Gitter in einer Verarbeitung ohne Nähte. So können wir einen funktionellen und technischen Skateschuh für moderne Skateboarder produzieren,” sagt Darryl und nennt als Beispiele die neuen Modelle AV Rapidweld Lite & Pro. New Balance hat das hoch technische Modell 868 im Programm, erklärt Nick: “Technische Schuhe erleben momentan ein Comeback, wobei die Technik dezent eingearbeitet wird. Zum Erfolg braucht man klassisch aussehende Schuhe mit versteckter Technologie.” Der große Trend zu “Jogger”-Schuhen nach Vorbild des Roshe Run von Nike geht bei fast allen Marken weiter, wobei einige Händler bereits melden: “Jogger sind die Longboards im Schuhbereich und bringen jede Menge Mainstream-Kunden.” Und beim Stichwort Kunden mein Tim von Filament: “Ich denke eine steigende Anzahl von Kunden verlangt wieder nach authentischen Skateboardmarken aus dem Core-Bereich.”

highlights Klassische Schuhe mit weißen Toe Caps Cup-Sohlen im Performance-Bereich Wintergerechte Modelle Schwarz Bequem : Wolle, geöltes Wildleder, gewachster Canvas Jogger & Stiefel

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buyer science

buyer science Im Jahr 2001 eröffneten Gianluca Tognoli und sein Bruder den Frisco Shop in Brescia, Italien als neuen Angelpunkt für die hiesige Skate- und Snowboardszene. 2007 kam ein zweiter Shop in der Stadt hinzu und Gianluca ist für den Einkauf beider Läden sowie des Online-Shops verantwortlich. In unserem Interview gibt er Einblicke in die Einkaufsstrategie und wichtige Tipps für Händler.

Was waren für dich als Einkäufer die wichtigsten Lektionen wenn es darum geht, die Wünsche der Kunden zu berücksichtigen? In meinen fast 15 Jahren im Geschäft habe ich einiges lernen können. Es ist zwar am allerwichtigsten, immer ein offenes Ohr für die Wünsche der Kunden zu haben, aber heutzutage muss man auch nicht blind auf alles hören, was die Leute wollen. Es gibt viele neue Kunden, die es gewohnt sind, im Einkaufszentrum zu shoppen. Denen muss man erst noch vermitteln, dass unsere Branche etwas anders läuft und wir keinen endlosen Vorrat an neuer Ware haben, wie Zara oder Foot Locker. Alle wollen genau die gleichen Schuhe und das gleiche Sweatshirt, aber wenn man erst mal tausende davon verkauft, ruiniert man auch schnell in weniger als einem Jahr das Image einer Marke. Braucht man heutzutage unterschiedliche Strategien im Einkauf für den Online-Shop und den stationären Handel? Ja klar, im Online-Handel bedient man einen komplett anderen Kundenkreis mit ganz anderen Anforderungen bei sehr viel härterer Konkurrenz. Man muss die Preise im Auge behalten und auf jeden Fall seltene und limitierte Produkte haben, die anderswo schwer zu finden sind. Wir sind jetzt seit fünf Jahren im Online-Handel und - wie alle wissen - wächst dieser Markt konstant. Das gilt vor allem für Italien, wo wir im Vergleich zum Rest von Europa etwas hinterher sind. Der Unterschied zwischen dem stationären Handel und Online-Shops ist, dass die Kunden momentan zum Internet tendieren. Welche Marken machen ihre Sache momentan gut? Bei uns laufen erfreulicherweise alle Marken im Sortiment sehr gut, aber als Vorzeigebeispiel würde ich Element nennen. Vans geht ebenfalls enorm gut, vor allem bei Bekleidung. Aber leider gibt’s Vans fast überall, also verliert die Marke in unserer Art von Laden etwas an Attraktivität. DC macht seine Sache ebenfalls enorm gut. Im Streetwear-Bereich ist Obey immer noch führend und im Schuhbereich reißt Nike SB den Markt an sich. Welche Messen besuchst du und wie wichtig sind sie zur Entscheidungsfindung? Normalerweise gehe ich auf die ISPO in München und decke damit den Snowboardbereich ab. Als Shop in der Nähe der Alpen war die ISPO schon immer wichtig für uns. Da kann man neue Kontakte knüpfen und sich einen Überblick verschaffen, von großen Brands bis kleinen Nischen-Marken, die mir sehr am Herzen liegen. In anderen Produktgruppen ist die Nachfrage bei uns anders als im Rest

von Italien. Also gehe ich kaum auf andere Messen, auch weil die wichtigsten vom Termin genau in unsere Hauptsaisons fallen, etwa zu Anfang der Sommersaison. In Zukunft will ich mir aber mehr Zeit für andere Messen nehmen. Die letzten Winter waren extrem schwierig. Wie hast du deine Einkaufsstrategie angepasst? Wie bereits angesprochen sind unsere Situation und Kundenwünsche untypisch für Italien, also haben uns die schwierigen Winter wenig ausgemacht. Hauptgrund ist einfach, dass Snowboarden nicht unsere Haupteinnahmequelle ist, also haben wir auch keinen Überschuss an Snowboardware im Lager. Als Antwort auf die schwierigen Bedingungen haben wir eine Zusammenarbeit mit einer der besten Snowboardschulen in der Gegend ins Leben gerufen: The Garden. Das wirkt sich auch auf die Einkaufsstrategie aus, da die Schule Sponsoren für ihre Hardware und Bekleidung hat und wir entsprechend mehr von diesen Marken bestellen. Für mich ist die einzige Antwort auf einen rückläufigen Markt, noch härter an Lösungen zu arbeiten. Und keine Angst zu haben.

Alle wollen die gleichen Schuhe und Shirts, aber wenn man erst mal tausende davon verkauft, ruiniert man auch schnell in weniger als einem Jahr das Image einer Marke. 58



photo: Urban Beach

trend report

Men’s Surf Apparel FW16/17 Trend Report Winterliche Landschaften, kaltes Wasser und wildes Camping… Surfen während der kalten Jahreszeit bietet starke Kontraste zu den Palmen, sommerlichen Stränden und Boardshorts der Sommermonate. Doch vor allem in Europa gehen viele Surfer trotz niedriger Temperaturen weiter viel ins Wasser und brauchen daher in den kommenden vier Monaten möglichst leistungsstarke Kleidung. In den Surf Apparel Kollektionen für Herren im Herbst/Winter 2016/17 finden sich Technologien und modisch anspruchsvolles Styling als perfekte Kombination für aktiven Lifestyle trotz Kälte. Denis Houillé berichtet. THEMEN UND INSPIRATION Die Lust am Reisen ist seit jeher fester Teil der Surfkultur und gerade in den letzten Jahren geht der Trend zu immer exotischeren, entlegeneren Zielen und Spots. Und dementsprechend steigt auch der Bedarf an leistungsstarker Kleidung sowie technisch ausgereiftem Zubehör. Inzwischen bieten fast alle Marken ein komplettes Bekleidungsprogramm für Surfen im Winter an, inklusive Zubehör für Camping-Trips (Tassen, Messer, Kühltaschen). Als Inspiration für die Designs dienen die winterlichen Surfspots in ganz Europa, etwa bei Superbrand: “Uns reizt der Kontrast zwischen Großstädten und kleinen Küstenorten. Zwischen Ruhe und Chaos,” erläutert Juliana Dantas, Apparel M&D Director. Bei Animal steht die ganze Kollektion im Zeichen von Cold Water Surfing und ist von den Breaks nahe des Firmensitzes in Großbritannien inspiriert. “Wir wollten Kleidung schaffen, die funktional ist, aber anders aussieht als das, was die typischen Outdoor Marken produzieren,” erklärt Designer Karl Reid.

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Sommermonate. Zur kalten Jahreszeit stehen die Themen Outdoor und Camping verstärkt im Blickpunkt und die Marken bieten den Kunden die nötige Ausrüstung, um bei allen Wetterlagen aktiv in der freien Natur unterwegs zu sein - egal wohin die Reise auch führen mag. Ostsee? Nordatlantik? Nordsee? Für alles gibt es die richtige Kleidung. Bei Brunotti wird diese Philosophie sogar zum Leitmotto: “No matter the conditions” (auf deutsch: Wetterbedingungen egal), kurz NMTC.

“Was unsere SKUs angeht, konzentrieren wir uns auf unsere Stärken und haben eine kleinere, aber genauer abgestimmte Kollektion.” Brice Maumet, Rip Curl Product Manager Men Surfwear

Obwohl bei den meisten Herrenkollektionen für FW16/17 eher schlichte Designs und neutrale Farbgebung im Mittelpunkt stehen, dürfen wir auch auf kreative Ideen gespannt sein. Vor allem bei den T-Shirts bringen Marken wie Billabong frische Ideen und zahlreiche Projekte in Zusammenarbeit mit angesagten Künstlern.

FARBEN UND LOOKS Neutral, natürlich und komplex - die Farbpalette für FW16/17 bedient sich großzügig des Vorbilds der europäischen Küstenregionen, mit Farbtönen wie sattem Grün, Kalkstein oder Sandfarben. Urban Beach bringt außerdem Farben aus dem Wald oder dem winterlichen Strand in die neuen Kollektionen mit ein. Auch starke Herbstfarben in Kombination mit ausgewaschenen, dunklen Stoffen liegen im Trend.

Letztendlich ist winterliches Surfen in Europa eine Welt für sich der absolute Kontrast zu den Küstenorten und großen Contests der

Lightning Bolt setzt auf eine energiegeladene Farbpalette mit “roten Akzenten, inspiriert durch das brennende Feuer des Vulkans Kïlauea


trend report

Bei Animal steht die ganze Kollektion im Zeichen von Cold Water Surfing und ist von den Breaks nahe des Firmensitzes in Großbritannien inspiriert. “Wir wollten Kleidung schaffen, die funktional ist, aber anders aussieht als das, was die typischen Outdoor Marken produzieren,” erklärt Designer Karl Reid.

auf Hawaii, das in ausgewaschene Aschefarben sowie staubiges Grau und Schwarz mündet. Ebenfalls von der natürlichen Vielfalt Hawaiis inspiriert sind unsere Farbtöne Sycamore und Antique Green, sowie Moon Indigo und tiefes Marineblau.” Bei Reef kombinieren die Designs eine Reihe warmer Farbtöne wie Senf, Braun und Pflaumenfarben mit kühleren Farbtönen wie Indigo oder Hellgrau. Die Marke …Lost setzt auf dunklere Farbtöne und zwar nicht nur, “um unsere Designer zu nerven,” wie Artistic Director Jim Zapala versichert. Superbrand tendiert zu dunklem Blau und Militärgrün in Kombination mit warmen Akzenten wie Rot und Gelb. Bei Billabong trifft dunkles Türkis auf verwaschenes Orange, Rostfarben und Tannengrün. Finisterre kombiniert Marineblau mit dunklen Tönen wie Holzkohle, Kobalt und erdigem Rot. Rip Curl Europe verzichtet zum ersten Mal auf getrennte Farbpaletten in einzelnen Kollektionen. “Wir gehen mit einem einheitlichen Farbschema in die Saison, um so eine freier kombinierbare Kollektion mit unterschiedlichen Unterthemen schaffen zu können, die sich im Laden gut zeigen lassen,” erklärt Brice Maumet, Rip Curl Product Manager Men Surfwear. Weiterhin sorgen gebleichte Waschungen bei den Stoffen für coole Optik und angenehmen Tragekomfort. Bei Superbrand kommt “neben unseren eigenen gebleichten Waschungen eine spezielle Drucktechnik für den jeweiligen Look zum Einsatz,” erklärt Juliana.

“Wir bemühen uns seit jeher um einen klassischen, zeitlosen Ansatz. Unsere Produkte sollen sich auf Dauer und trendunabhängig bewähren können.” Jackson Chandler, Iron&Resin Mitgründer/Designer

MATERIALIEN & STRUKTUREN Funktionalität, Bequemlichkeit und Vielseitigkeit treten bei Surfbekleidung zunehmend in den Mittelpunkt. “Wir bemerken immer mehr Kunden, die mehr von ihren Klamotten verlangen. Bezüglich ethischer Lieferketten genauso wie Funktionalität, ohne beim Style Abstriche zu machen,” berichtet Debbie Luffman, Product Director bei Finisterre. Dafür setzen die Designer kommende Saison edlere, hochwertigere und bequemere Materialien ein: Sherpawolle sorgt für Wärme und Mehrwert in vielen Kollektionen. Baumwolle mit Stretch findet sich in vielen Hosen, während Flannel-Hemden und Fleece durch dickeres Innenfutter verstärkt werden. In Sweatshirts kommt recycelter Jeansstoff zum Einsatz, während Baumwolle in verschiedenen Varianten verarbeitet wird (Poplin, Twill, etc.), was für interessante Oberflächenstrukturen sorgt, sowohl was Optik, als auch Haptik angeht. Einfachheit und lange Lebensdauer sind ebenfalls wichtige Faktoren. Hierzu Jackson Chandler, Mitbegründer von Iron&Resin: “Wir bemühen uns seit jeher um einen klassischen, zeitlosen Ansatz. Unsere Produkte sollen sich auf Dauer und trendunabhängig bewähren können.” Finisterre kombiniert zur kommenden Saison “die Bequemlichkeit und Vielseitigkeit von Wolle mit modernen Oberflächenbehandlungen und Verstärkungen für längere Haltbarkeit.” Auch Lightning Bolt setzt auf kontrastierende Strukturen und Farbvarianten. PERFEKTE REISEBEGLEITER Auf der Suche nach winterlichen Surf-Spots nehmen viele Surfer auch das Campen in direkter Nähe zum Strand in Kauf (Emails können so lange warten). Reef greift diesen Trend unter dem Motto “Just Passing Through” (deutsch: Nur auf Durchreise) auf.

Die Kollektionen der kommenden Saison richten sich an alle reiselustigen Surfer, die für ein paar Wochen - oder nur fürs Wochenende - in der Nähe zur Natur leben wollen. Perfekte Reisebegleiter sind Chinos oder Jogger Pants mit Stretch, die Bewegungsfreiheit bieten und ohne Gürtel getragen werden können (und keine Probleme mit Metalldetektoren am Flughafen haben). Diese Saison stehen auch Jacken wieder hoch im Kurs, wobei drei Arten voll im Trend liegen: Trucker Jackets, etwa von Levi’s; kürzere Daunenjacken, wie von Patagonia; sowie Coach Jackets von zahlreichen Marken. All diese Schnitte und Passformen sollten vor allem eins sein: leicht und warm, und ebenso platzsparend im Gepäck, aber mit moderner Ästhetik. Viele Marken setzen auf vielseitige Outerwear, darunter auch Urban Beach mit “Multi-Funktions-Outerwear für alle erdenklichen Wetterbedingungen.” Die Jacken von Reef kombinieren “die Funktionalität von Outerwear mit der Ästhetik aus dem Lifestyle zu einem enorm vielseitigen Produkt,” sagt Paulo Cortelazzi, EMEA Reef & SmartWool Marketing Coordinator. Auch bei Billabong sind Jacken elementarer Bestandteil der Kollektion: “Unsere Jacken für die Saison bestehen aus Baumwolle und Canvas, wie unsere ‘Adventure Division’Kollektion. Deren Modelle wurden allesamt stark verbessert, was Materialien, Schnitte und Oberflächenbehandlungen angeht, wobei Technologien wie atmungsaktives Primaloft zum Einsatz kommen,” erklärt Nicolas Perceval, Head Designer Billabong Men. AUFS WESENTLICHE REDUZIERT Insgesamt wird kommende Saison deutlich, dass die Marken ihre Kollektionen wieder aufs Wesentliche reduzieren, wodurch auch die Zahl der SKUs bei Marken wie Rip Curl reduziert wurden. “Was unsere SKUs angeht, wollen wir uns auf unsere Stärken konzentrieren und fahren eine kleinere, aber genauer abgestimmte Kollektion,” meint Brice. Das Design Team von …Lost konzentriert sich für Herbst/Winter auf “alles mit Stretch, Bequemlichkeit und langer Haltbarkeit.” Die Segmentierung der Kollektionen soll ganz natürlich im Laden passieren, wobei teilweise vier getrennte Lieferungen zur Herbst-/ Wintersaison 2016/17 in den Shops eintreffen. Dadurch wirken die Kollektionen einheitlicher - sowohl im Katalog, als auch im Shop - und der Bestellprozess wird vereinfacht. AUSBLICK Die angespannte Marktsituation im Boardsportsegment hat der Kreativität bei Bekleidung keinerlei Dämpfer verpasst. Vor allem der Outdoor-Bereich bietet jede Menge Potenzial für Synergien und funktionelle Designideen, die in der Surfbekleidung perfekt aufgehoben sind. Denn gerade zur kalten Jahreszeit ist der Boardsport ebenso in der Großstadt wie in den Bergen und entlegenen Küstenregionen zuhause. Gleichzeitig wissen die Marken inzwischen genau, was die Kunden wollen und wie sie es im Handel attraktiv präsentieren können. Somit startet die Surfbekleidungsindustrie geschlossen und mit neuem Tatendrang in die kalte Jahreszeit und bietet Händlern viele coole Möglichkeiten, die Kunden auch im Winter bei Laune zu halten.

highlights Synergien mit Outdoor-Bereich Vielseitige aber modische Stücke Hochpreisige Funktions- und Freizeitkleidung Jacken enorm wichtiges Segment (Trucker, Daunen, Coach Jackets) Kollektionen aufs Wesentliche reduziert

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mons royale Der neuseeländische Brand Mons Royale will seinen Kunden das Beste aus beiden Welten bieten - Tech und Style, auf und abseits der Piste. Der Einsatz von Merino-Wolle bringt Funktionalität und ermöglicht ein feines Design, das die Marke von anderen abhebt. Gründer Hamish Acland erzählt uns noch mehr. Bitte schildere kurz, wie und warum du das Unternehmen gegründet hast. Mons Royale startete 2009, da es eine große Marktlücke für technisches Layering mit Street Style gab. Warum sollte man nicht ein technisches Teil machen, das alle Vorzüge von Merino-Wolle bietet - Wärme, Atmungsaktivität, Geruchsneutralität, etc. -, aber trotzdem nicht wie Funktionsunterwäsche aussieht, sondern auch für die Stadt passt? Wo ist das Unternehmen zu Hause? Das Headquarter ist in Wanaka, NZ. Hier gibt es viele Gleichgesinnte und wir konnten unsere Mitarbeiterzahl verdoppeln, indem wir Key Management einführten und Leute mit tollem Wissen und Erfahrung einstellten. Wanaka liegt in Neuseelands südlichen Alpen und wir können neue Ideen sehr schnell in den Bergen testen, sobald wir die Prototypen haben. Wie arbeitet ihr in Europa? Die Schweiz ist unser Heimatmarkt und dort haben wir auch unsere Sales Reps. Dieses Jahr gründeten wir die Mons Royale Europe GmbH in Innsbruck, wo wir auch unseren 3PL Partner haben. Unser General Manager, Roland Lichtensteiger, führt den europäischen Betrieb. Habt ihr in letzter Zeit einen stärkeren Crossover zu Active Wear bemerkt? Wir waren immer im Bereich der Active Wear tätig, da unsere Designs im Umfeld einer Kleinstadt in den Bergen entstehen. Ein Langarm-Top aus Merino-Wolle wird vielleicht in einem Snowboard Shop gekauft, aber der Kunde trägt es auch zum Yoga, Laufen oder Mountainbiken. Wenn du dir ansiehst, was

unsere Fans auf Instagram teilen, verstehst du, wie Mons Royale Produkte unterschiedliche Schneesport- und Outdoor-Kategorien überschreiten. Was findest du so erstaunlich an MerinoWolle? Erstens das Verhältnis zwischen Wärme und Gewicht: sie ist leicht und nicht dick, aber trotzdem wärmedämmend. Zweitens nimmt sie keine Gerüche an - ein großer Vorteil gegenüber synthetischen Fasern - und ermöglicht unseren Fans, Mons Royale in den Bergen, auf der Straße oder in anderen Lebensbereichen zu tragen. Ihr habt eine Sommerkollektion - wie funktioniert das mit Merino-Wolle? Alle Vorteile, die Merino im Winter so super machen, gelten auch im Sommer - das Material trocknet schnell, wärmt selbst wenn es feucht ist, etc. Die Struktur der Merino-Faser verleiht ihr klimaregulierende Eigenschaften, somit wirkt sie kühlend, wenn der Träger ins Schwitzen gerät, und eignet sich bestens für alle möglichen Aktivitäten. Wer gibt die kreative Richtung vor? Hannah Acland - sie ist unser Creative Director und meine Frau und war von Anfang an im Unternehmen. Die Richtung von Mons hatte immer schon etwas Furchtloses. Es gibt da draußen viele Brands im Mittelfeld, doch wir setzen uns durch, weil wir unseren eigenen Weg gehen. Wie arbeitet ihr mit Athleten für PromotionZwecke zusammen? Louie Vito spazierte erst letztens herein und wollte von uns ausgestattet werden, einfach

weil er unsere Sachen gut findet. Dennoch leiden wir unter schlechter Sichtbarkeit, da wir normalerweise von der Outerwear der Fahrer bedeckt sind. Um das zu überwinden, konzentrieren wir uns mit unseren Athleten auf Social Media und laden sie nach Neuseeland ein, um gemeinsam mit ihnen Content zu produzieren. Mit welchen Events arbeitet ihr? Die Winter Games NZ - der Event ist global sichtbar und findet in unserer Heimatstadt statt, wodurch es einfach ist, Host zu sein und Partys zu schmeißen. Im Sommer ist unsere Schlüssel-Plattform das Crankworx in Rotorua (NZ), das Teil der weltweiten Crankworx Mountainbike Event Serie ist. In der nördlichen Hemisphäre ist unsere Schlüssel-Plattform im Winter die Freeride World Tour. Wir sind der offizielle Base Layer und Neckwear Partner der Serie. Kannst du eure aktuellen Produktkategorien auflisten? Wir starteten mit Merino-Unterwäsche und Base Layers. Dann fügten wir MidLayers hinzu, die vom Look her an Frottee erinnern. Unsere Outer Layers beinhalten Kleidungsstücke wie das Mtn Shirt, das sowohl auf der Piste als auch zum Holzhacken getragen werden kann. Socken sind zu einer Kategorie geworden, die unsere Händler lieben. Im Moment wachsen Head- und Neckwear am meisten. Unser Sortiment hat sich im Winter 2016 verdoppelt und schließt auch innovative Sturmhauben und Tubes ein, z.B. mit Merino Mesh, das das Atmen erleichtert und Kälte dennoch fern hält.

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S-wings S-Wings ist eine neue Finnen-Firma aus dem Südwesten Frankreichs. Mit einem einzigartigen neuen Shape und dem Input von Pros sowie Freunden aus der Industrie wollen die Gründer Xabi Lafitte und Philippe Lopez ein Produkt auf den Markt bringen, dass beim Surfen massiven Einfluss auf Geschwindigkeit und Kontrolle haben soll. Wir fragen nach, was es damit auf sich hat... Bitte beschreibt S-Wings und wer genau dahinter steckt. S-Wings ist eine revolutionäre neue Surfboard-Finne. Entwickelt haben sie Xabi Lafitte (42), ein Surfer aus Guéthary mit viel Erfahrung sowie Wissen, und Philippe Lopez (51), Designer und Shaper aus Marseille. Unterstützt werden sie von Freunden wie dem Freesurfer Jérôme Sahyoun und dem Surfindustrie-Veteranen Baptiste Caulonque. Das Projekt läuft seit 18 Monaten und dank vielen großartigen Helfern haben wir nun ein funktionierendes Produkt in den Händen. Dabei arbeiten wir mit Leuten aus den verschiedensten Bereichen, wie ESTIA - einem Technologie-Institut, das mit uns die einzelnen Modelle entwickelt hat. Oder SNOOTLAB, einem Internet Start Up, das die Performance der Finnen misst, sowie COMPOSIT’ADOUR, die das Material entwickelt haben, das den nötigen Flex in die Finne bringt. Wo habt ihr euren Firmensitz? S-Wings hat seinen Sitz in Guéthary, Frankreich. Diese ideale Location ermöglicht dem Team das Produkt in allen möglichen Bedingungen zu testen. Von den kraftvollen Beachbreaks in Hossegor bis zu den langen Pointbreaks in Lafitenia. Außerdem haben wir von Anfang an vielen Surfern jeglicher Levels (darunter auch Weltmeister) unsere Finnen in die Hand gedrückt, damit sie sie auf der ganzen Welt ausprobieren. Am Ende haben sie uns alle positives Feedback gegeben.

Was ist das Neue an eurer FinnenTechnologie? Momentan ist das exklusive Feature bei S-Wings der Shape. Wir haben uns in der Natur umgeschaut und dabei viele neue Möglichkeiten erkannt. Fischflossen waren dabei immer wieder im Fokus. Wie werden die beispielsweise beim Beschleunigen und Manövrieren genutzt? Unsere Finnen sind von der Evolution der Unterwasserwelt inspiriert und von Surfern entwickelt. Parallel arbeiten wir außerdem an neuen Materialien, mit denen die Finnen umweltfreundlicher und noch besser werden. Jetzt versuchen wir aber erstmal möglichst viele Surfer (sowohl Shortals auch Longboarder) für dieses Projekt an Bord zu bekommen. Was unterscheidet eine Finnen-Firma von einer anderen? Bei S-Wings haben wir den Designprozess auf einem komplett weißen Stück Papier gestartet und hatten immer ein klares Ziel: die Geschwindigkeit und Kontrollierbarkeit des Surfboards zu erhöhen, ähnlich wie bei den Carving-Skiern. Dabei haben wir uns die Natur als Vorbild genommen und nicht einfach mit dem momentanen Stand der Finnen-Technologie gearbeitet. Unserer biometrischer Ansatz machte es möglich, einen komplett neuen Shape zu entwickeln. Dabei haben wir ein einzigartiges Produkt mit großartigen Eigenschaften erschaffen, mit dem wir versuchen werden, auf einem Markt Fuß zu fassen, der bereits von zwei IndustrieGiganten besetzt ist.

Was macht ihr in Sachen Einzelhandel? Es gibt momentan noch keine SalesAktivitäten. Wir haben das Produkt zu 99% fertig und fokussieren uns gerade auf die Distribution. Wir planen einen kleinen, exklusiven Produkt-Launch auf unserer Webseite rund um Weihnachten. Im Frühling 2016 wollen wir dann auf dem Markt sein und mit selektierten Einzelhändlern in Europa sowie den USA starten. Das Angebot wird Finnen für Shortboards (kompatibel mit FUTURE und FCS1 Set-Ups) und für Longboards (kompatibel mit USboxen) beinhalten. Wer ist im Athleten-Team? Wir haben kein Athleten-Team. Wir haben das Glück, dass Freunde und bekannte ProSurfer unser Produkt testen und von Anfang an davon begeistert waren. Wir sind eine Gruppe passionierter Surfer, die versuchen, dem Sport etwas zurückzugeben und den Bedürfnissen der Surfern gerecht zu werden. Wie produziert ihr Bildmaterial fürs Marketing? Wir produzieren keins. Unser einziges Ziel ist, ein verlässliches Produkt auf den Markt zu bringen. Natürlich produzieren wir Fotos und Videos, während wir die Finnen testen und wir Spaß bei der Arbeit haben, aber das ist noch nicht ernst zu nehmen. Das richtige Marketing wird später kommen. www.s-wings.surf

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big balls collective Big Balls Collective ist ein Headwear Brand, der aus Liebe zu Kopfbedeckungen entstand. Als Annie Richmond als Liftwartin in Breckenridge arbeitete, war ihr Beanie das ultimative Accessoire, um ihre Uniform zu individualisieren. Nach einem kurzen Ausflug in die Formel 1 wandte sich Annie wieder den Bergen zu und kreiert schöne Produkte in einer Kategorie, die für die meisten Brands nebensächlich ist. Was ist die Story hinter Big Balls Collective? Als ich mit der Uni fertig war, verbrachte ich drei Jahre in Breckenridge, wo ich als Liftler arbeitete. Da wir alle die gleiche Uniform trugen, waren Beanies und Accessoires die einzige Möglichkeit, unseren eigenen Style zu zeigen. Eines Tages häkelte mir ein Freund eine Mütze in Baby-Rosa und da war es um mich geschehen! An diesem Tag entdeckte ich meine Liebe zu Kopfbedeckungen. Wer ist Teil des Managements und welchen Background haben diese Personen? Wir sind zu dritt und haben einen komplett unterschiedlichen Background. Bevor ich BBCo gründete, arbeitete ich in der F1 und im Motorsport, wo ich mit supercoolen Brands zu tun hatte und gleichzeitig lernte, wie man eine Marke aufbaut. Ich verließt den Motorsport, da ich wieder zurück in die Berge und auf mein Board wollte. Welche Marketing-Strategie verfolgt ihr oder worauf seid ihr Stolz? Als Marke versuchen wir, ethische, sozial verträgliche und nachhaltige Produkte herzustellen. Wir spenden 1% unseres Gewinns an “1% For The Planet,” eine Initiative von Yvon Chouinard, die sich im Umweltschutz engagiert. Wir sponserten außerdem unseren ersten Freeski Film “Misconceptions,” der von den britischen Perspective Studios produziert wurde. Es war toll zu sehen, wie das Projekt entstand, und lokale britische Talente zu unterstützen.

Wodurch unterscheidet ihr euch von euren Mitbewerbern? Viele andere Brands sehen Headwear als etwas, wo man ein Logo draufknallen kann, ein gebrandetes Nebenprodukt, bei dem die Qualität fehlt. Unsere Beanies sind keine handelsüblichen, vorgefertigten Beanies von Seiten wie Alibaba, auf die wir einfach unser Logo anbringen. Jedes Stück hat ein Konzept, das wir skizzieren und dann mit einem speziellen Garn kombinieren. Wir lassen Samples herstellen und testen diese, bevor sie in Produktion gehen. Kopfbedeckungen sind unser Core-Business und wir stecken viel Zeit ins Design, experimentieren mit neuen Farbkombinationen und verbessern die Qualität. Wie sieht die Zukunft des Unternehmens aus? Was sind eure Ambitionen? Wir wollen uns als DER Brand für Outdoor Headwear positionieren. Es sind viele neue Linien geplant und wir kratzen gerade erst an der Spitze des Eisbergs. Wir möchten unsere Produkte stärker in Europa und den USA verkaufen. Was ist der Hauptfokus des Brands? Eines Tages gab mir ein Händler einen guten Rat: “Mach’ ein Ding und mach’ es gut.” Headwear wird immer unsere Leidenschaft und unser Fokus sein, doch sobald die Marke stark genug ist, werden wir darauf aufbauen und weitere Accessoires einführen. Im Mai präsentierten wir eine Bekleidungs-Linie, für deren Designs wir mit Künstlern wie Rosalind Monks zusammenarbeiteten. Wir werden die Bekleidungs-Linie nicht einstellen, aber www.bigballscollective.com

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wir wollen uns besser positionieren und sicherstellen, dass wir etwas produzieren, das wettbewerbsfähig ist. Demnächst mehr — ihr dürft gespannt sein! Inwiefern wollt ihr eure Produktlinie erweitern? In FW16 kommt die neue Darwin Beanies Linie und wir planen auch eine leichtere SS16 Kollektion. Unsere Beanies gehören zu den wärmsten auf dem Markt, deshalb arbeiten wir an einem neuen Produkt, das dünner und leichter ist, so dass man es nach einem Surftag oder abends beim Lagerfeuer am Strand tragen kann. Warum sollten Händler Big Balls Collective Produkte verkaufen? Wir sind ein authentischer Brand: BBCo entstand in den verschneiten Rocky Mountains und wird von Snowboardern gemacht. Wir sind kein großes, multinationales Unternehmen und selbst wenn es klischeehaft klingt, stecken unser Herz und unsere Seele in unseren Produkten. Wie siehst du die Entwicklung des Bekleidungsmarktes im Allgemeinen? Ich denke, dass Kunden in Hinblick auf Accessoires experimentierfreudiger werden. Ein Beanie soll heute nicht nur warm halten, sondern den eigenen Style ausdrücken — auf und abseits der Berge. Es gibt eine neue Generation, die die Liebe zum Abenteuer entdeckt, und das führt zu einer breiteren Auswahl an farbenfroher Bekleidung und Accessoires.



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flvr series Auf der alternativen Skateboardmesse Shitfoot Mongoland in Berlin gehörte FLVR zu unseren Favoriten. Die Skateboardmarke hat sich mit künstlerisch anspruchsvollen Decks in Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Artists sowie begleitenden Events einen Namen gemacht. Wir sprachen mit den Gründern Xavier Staal und Youri Fernandez über ihr Erfolgsrezept. Wie kam FLVR ursprünglich zustande? FLVR entstand aus dem Wunsch, schöne Boards herzustellen, in denen Geschichte und Handwerkskunst stecken. Die ursprüngliche Idee bestand aus Boardgraphics mit ästhetischem Mehrwert, statt den üblichen Logo-Boards. Wir wollten damit die Brücke zwischen Skateboarden und der Kunstszene schlagen. Bei den Serien arbeiten wir jeweils mit unterschiedlichen Künstlern zusammen, was frische Perspektiven auf den Sport eröffnet.

des Ahorns liegt uns am Herzen und wir überwachen die Einhaltung von Umweltrichtlinien. Hier in Berlin bedruckt ein hiesiges Unternehmen die Bretter, was uns viel Kontrolle über jede einzelne Serie erlaubt. Die Qualität ist einfach besser, wenn man gute Beziehungen zu gleichgesinnten Leuten hat. Begleitend zur aktuellen FougèreSerie haben wir ein Buch mit Fotos und Illustrationen produziert. Man muss jeden Arbeitsschritt im Auge behalten, aber das Endergebnis rechtfertigt den Aufwand.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit den Künstlern ab? Jedes neue Board und jede Serie ist Teil eines übergreifenden Projekts, zu dem es begleitend kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen, Konzerte, etc. gibt. Jeder neue Künstler im FLVR-Kollektiv arbeitet mit den anderen Mitgliedern zusammen.

Wie haben sich Skateboardszene und die Branche im Laufe der Jahre entwickelt? Vor einigen Jahren erlebte die europäische Szene enormes Wachstum und ist mittlerweile international gut etabliert. Das bereitet sogar US-Marken Sorgen, die vorher den Markt dominiert haben. Cliché war für mich die erste europäische Marke, aber Polar hat sehr viele Leute motiviert, auch auf den internationalen Markt zu gehen. Und Palace hat bewiesen, dass man international Hype generieren und mehr bieten kann, als nur Skaten. Wir feiern den New York Vibe und den Spirit der East Coast, aber etwas anders als damals zu Zeiten von Zoo York und Love Park. Heute kommen die Trends von Supreme und Einflüssen aus Kunst und Mode - sowohl was Tricks, als auch Kleidung angeht.

Was unterscheidet euch von der Konkurrenz? Wir haben kein festes Logo sondern wechseln das von Projekt zu Projekt. Unsere Identität hängt von der jeweiligen Serie ab und entwickelt sich ständig weiter. So bleiben wir wandlungsfähig und können Innovationen sowie Überraschungen bringen. Obwohl unsere Boards in erster Linie zum Skaten gedacht sind und wir auch ein paar Fahrer unterstützen, wollen wir auch den Künstlern ein öffentliches Forum bieten. Verarbeitet ihr regional gewonnene Rohstoffe in euren Produkten? Unsere Boards kommen aus Kanada und werden in Berlin bedruckt. Die Herkunft

Marken wie Fucking Awesome und Hockey sind für mich das neue Gegenstück zu unseren 90er-Lieblingsmarken wie Chocolate oder Girl. Damals haben wir Videos auf VHS immer wieder angeschaut. Heute gibt es jeden Tag einen neuen Clip im Internet und www.flvrseries.com

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dieser schnelle Konsum ist fast schon eine Schande. Andererseits hat das Internet vielen europäischen Marken geholfen, anerkannt zu werden. Dadurch konnten sie eine neue kreative Vorstellung von Skateboarden mit gestalten, ebenso wie Marken in Japan. Was habt ihr für die Zukunft geplant? Zurzeit präsentieren wir die neue FLVR-Serie Fougère auf einer Tournee durch Frankreich und Deutschland. Die Sachen kommen Ende November in die Shops. In Zukunft wollen wir eine breite Auswahl von Produkten anbieten, von Büchern über Schallplatten bis zu Klamotten - alle im Spirit von FLVR. Sponsert ihr auch Fahrer? Obwohl wir anfangs kein eigenes Team aufbauen wollten, haben wir dann doch bestimmten Leuten Boards gegeben, die unserer Meinung nach Anerkennung verdient haben. Und wir überlegen, wie wir Skater mit dem FLVR-Kollektiv zusammenbringen können. Welche andere Arten von Marketing betreibt ihr? Wir stehen direkt mit Händlern im Kontakt, sind auf Facebook und seit neustem auch auf Instagram. Uns gefällt aber nicht unbedingt die Frequenz, die von diesen sozialen Netzwerken vorgegeben wird. Unsere Wurzeln sind in den 80ern und 90ern, wo man Videos und Fotos noch zu schätzen wusste und über Neuheiten staunte, die ohne große Vorankündigung im Shop landeten.




brand profile

cheapo Cheapo ist ein Accessories-Brand mit Wurzeln in der skandinavischen Skate- und Snowboard-Szene. 2005 wurde die Marke von Johan Graffner gegründet, 2013 stieß der ehemalige Quiksilver- und WeSC -Angestellte Viktor Telégin dazu. Er erklärt uns, warum sich die Ästhetik der Marke verändert hat, seit er im Unternehmen ist. Bitte beschreibe uns das Management von Cheapo. Cheapos Gründer Johan Graffner begann vor 25 Jahren damit, Skateboards und Skateboard-Bekleidung zu importieren und sie von der Garage seines Vaters aus zu verkaufen. Die Marke Cheapo wurde 2005 in Stockholm gegründet und ist seither ein zu 100% von Skatern geführter Streetwear- und Accessories-Brand. 2013 stieg ich als Partner und CEO ins das Unternehmen ein. Johann und ich teilen den Skateboard-Background. Ich habe einige Jahre für WeSC und danach für Quiksilver gearbeitet. Seit ich Cheapo beigetreten bin, haben wir den Brand neu positioniert und alles, was man heute sieht - vom Design der Produkte bis zum Look der Marke - entstand während der letzten paar Jahre. Was heißt Cheapo? Wir glauben, dass man kein Vermögen für eine gut-aussehende Qualitätsuhr oder Sonnenbrille ausgeben muss. Deshalb bauten wir eine Marke auf, die Qualität und Werte wie ein Premium Streetwear- und AccessoriesBrands bietet, aber zu einem Preis, den sich jeder leisten kann. Wir treten auch stark für Gleichberechtigung und Menschenrechte ein, wenn du also Vorurteile gegenüber Homosexuellen, Menschen anderer Hautfarbe oder Frauen hast, tu uns einen Gefallen: kauf unsere Produkte nicht. Welche Produktkategorien produziert ihr im Moment? Wir machen Uhren und Sonnenbrillen und die sehen gut aus. Nicht nur gut - wirklich gut!

Und welche Märkte bedient ihr? Ganz Europa und ein paar Schlüsselmärkte in Asien wie Japan, Südkorea und Hong Kong. Nächsten Sommer planen wir, in den USA zu starten. Erzähl uns von eurer Skateistan Collab — wird es künftig mehr davon geben? Dank unserem Background unterstützen wir die Arbeit von Skateistan seit Jahren. Skateistan setzt sich für gefährdete Kinder in Afghanistan, Kambodscha und Südafrika ein und versucht, sie zum Skateboarden zu motivieren. Für die Kollaboration designten wir eine neue Uhr namens Nawroz, was auf Dari - dem Persisch, das in Afghanistan gesprochen wird - “neuer Tag” bedeutet. Die Uhr hat ein minimalistisches Design, das unserer skandinavischen Herkunft entspricht, während die Farbpalette von der bergigen Landschaft Afghanistans und dem typischen Skateistan-Grün inspiriert wurde. 100% der Einnahmen gehen an Skateistan. Die Zusammenarbeit war bisher ein großer Erfolg und wir planen, sie in Zukunft weiterzuführen und eventuell auszubauen. Weitere Kollaborationen sind in Arbeit, eine davon mit Loud Headphones. Loud wurde von einer Gruppe professioneller Skateboarder, Fotografen und Filmer gegründet, die den Großteil ihres Arbeitslebens unterwegs sind und deshalb wissen, wie wichtig gute und bequeme Kopfhörer sind. Wie bei uns ist auch bei Loud das Ziel, Qualitäts-Produkte herzustellen, die kein Vermögen kosten.

Außerdem wollten die Jungs etwas sinnvolles schaffen, deshalb liegt dem Unternehmen ein gemeinnütziges Business Modell zugrunde. Die Marke ist Partner der Let Them Hear Foundation und für jeden verkauften Loud Kopfhörer wird $1 an unser Hear No Evil Projekt gespendet, das Gehörlosen und Hörgeschädigten zugute kommt. Wo produziert ihr im Moment? Unsere Uhren werden mit japanischen Uhrwerken von Hand in China zusammengebaut und auch die Sonnenbrillen werden in China produziert. Um sicherzustellen, dass alle Produkte unter guten Bedingungen hergestellt werden, arbeiten wir mit kleinen Fabriken zusammen. Wie setzt ihr Athleten ein, um eure Produkte zu promoten? Sie sind wer wir sind. Wenn du sie - einzeln oder als Gruppe - kennenlernst, dann kennst du uns als Brand. Deshalb wählen wir Athleten in erster Linie wegen ihrer Persönlichkeit. Sie sollen unsere Produkte nicht nur mögen - was sehr wichtig ist, - sie sollen auch verstehen, wofür wir stehen. Die meisten unserer Ambassadors sind Skater und Snowboarder, aber wir arbeiten auch mit unterschiedlichen Künstlern und Musikern zusammen. Einige davon sind weltberühmt, während andere mehr oder weniger unbekannt sind. Wie sind eure Verkaufspreise? Die Uhren kosten im Verkauf €55-70, die Sonnenbrillen €29.

www.cheapo.se 71


green page

Recycling 2.0 Plastikmüll aus dem Ozean in Jeans? Alte Fischernetze in Socken? Gibt es Hoffnung, Rohstoffe aus Abfall zu gewinnen? Bis vor kurzem galt recycelte Ware noch als minderwertig, dank innovativer und verbesserter Technik ist sie heute jedoch qualitativ gleichwertig mit neuem Rohmaterial. Hier sehen wir uns anhand einiger Beispiele an, wie weit diese Technologie schon ist, aber auch wo noch so manche Grenze durchbrochen werden muss. Von Cira Ridel. Unbrauchbar gewordene Produkte bestehen aus Materialien und Komponenten, welche als Rohstoffe für neue Produkte zur Verfügung stehen könnten. Was ist also die Voraussetzung dafür, statt in linearen Prozessketten in Kreisläufen zu wirtschaften? Werden die Müllhalden der Vergangenheit die Rohstoffquellen der Zukunft? Die erste Voraussetzung für den Erfolg von Kreislaufwirtschaft ist die Bereitschaft zu recyceln. Steigende Rohstoffpreise und große Mengen an Produktabfall helfen dieser Entwicklung. Und wenn jemand wie Kelly Slater Recyceltes mit seiner hochpreisigen Marke Outerknown sogar ins Luxussegment einführt, wissen wir, dass diese Option wirtschaftlich attraktiv ist. Für Bekleidung gibt es zwei Möglichkeiten Faserstoffe auseinanderzunehmen, um daraus einen brauchbaren Rohstoff zu erhalten: den mechanischen und den chemischen Weg. Mechanisches Recycling gibt es vor allem für Naturfaserstoffe schon seit Jahrhunderten. Mittlerweile ist es so weit entwickelt, dass bisherige Einschränkungen verbessert wurden, so fühlen sich die Stoffe, dank erhöhter mechanischer Festigkeit, angenehmer an. Nach 300 Jahren Wollwiederverwertung lässt sich kein Unterschied mehr zu frischer Ware ausmachen, wie auch bei der regenerierten Wolle, die Slater in seiner Kollektion verwendet. Chemisches Recycling ist erst um zehn Jahre alt und kommt nun in die Phase der Reifung, in der man beginnt, die Technik zu beherrschen. Dass große Faserhersteller wie Teijin aus Japan und Unify aus den USA, Polyesterfasern sowohl aus frischem Material, als auch aus recycelten Quellen herstellen, zeigt, dass eine globale Nachfrage existiert und das funktionierende Businessmodell ist. Das aus diesem Verfahren gewonnene Garn nutzen viele bekannte Marken. Vor ein paar Jahren hat der Teenager Boyan Slat mit einer Filteranlage Furore gemacht, die unsere Ozeane von Plastikmüll befreien soll, die jetzt in die erste Testphase geht. Hinter ihm steht mittlerweile ein ganzes Team an Wissenschaftlern, Investoren und NGOs. Die Firma Bionic transformiert dieses undefinierbare, von Salzwasser und UVStrahlung zersetzte Plastikgemisch in eine homogenen Spinnmasse, um es mit bis zu 60% weiterer Synthetik- oder Naturfaser gemischt zu einem neuen Garn zu machen. Damit arbeiten unter anderem G-Star und Adidas. Der Entertainer Pharrell Williams, der hinter Bionic steht, sorgt für öffentliche Aufmerksamkeit.

Eine bahnbrechende Innovation liefert auch die italienische Firma Aquafil. Hier wird Polyamid 6 (Nylon) recycelt, was bisher nicht möglich war. Die Polymere werden chemisch auf Monomere reduziert und wieder zu Polymerketten zusammengesetzt. Das bedeutet, dass das recycelte Polyamid mit dem Namen “Econyl” exakt die gleichen Eigenschaften besitzt, wie ein frisch aus Rohöl gewonnenes Polyamid. Neben der Tatsache, dass dies technisch und finanziell sinnvoll ist, berührt dieses Thema auch unsere emotionale Seite. Alten Fischernetzen, die weitgehend aus dem begehrten Polyamid 6 bestehen, wird ein zweites Leben geschenkt. Sie besitzen jetzt einen wirtschaftlichen Wert und werden mancherorts nun nicht mehr als “Ghost Nets” ins Meer versenkt. Immer mehr Firmen wie Outerknown, aber auch Vaude oder Teko Socks setzen das daraus gewonnen Econyl ein. Besonders Norditalien bringt Innovationen wie diese hervor, das durch traditionelle Textilwirtschaft von einem enormen Erfahrungsschatz profitiert. Am Anfang ging es vor allem darum, Produktionsabfälle direkt bei der Herstellung wieder zu verwerten, um die Ressourcen maximal auszunutzen. Dafür waren die Recycling Fabriken direkt an die Garn- und Stoffproduktion angeschlossen. Heute wird dagegen versucht, auch Ware einzusammeln, die vom Konsumenten kommt, was sehr viel komplexer ist. Seit kurzem kann man jedoch bei H&M seine Kleidung zurückgeben. Diese Aktion wurde zusammen mit I:CO von SOEX gestartet, die in Europa das Resyntex-Projekt leiten. Das konzentriert sich auf Recycling von Polycotton-Mischungen, aus welchen viele Bekleidungsteile gemacht sind. Oft werden synthetische Fasern mit Naturfasern gemischt, um den gewünschten Effekt oder die Performance zu erzielen. Dieses Gemisch zu recyceln, um wieder einen brauchbaren Rohstoff daraus zu erhalten, ist bisher noch nicht kommerziell realisierbar. Doch es werden erhebliche Summen in dieses Projekt investiert, das alle Aspekte der Wertschöpfungskette mit einbezieht: das Konsumenten-Verhalten, den Sammelprozess und die automatische Sortierung. Letztendlich geht es darum, die besten ökonomischen Modelle zu identifizieren, um Policen für eine erfolgreiche Einführung in die Europäischen Märkte zu ermöglichen. Technologien um die Kreisläufe zu schließen, existieren. Es ist an uns, sie zu kennen und optimal zu nutzen.

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NEUE PRODUKTE 01-Urban Beach - Drava Micro Puffer Jacket (Herren) Das Drava Micro Puffer Jacket schlägt die Brücke zwischen Boardsport und Outdoor: die Jacke ist extrem leicht, warm sowie wasserdicht (5K/5K), und lässt sich dank ihrem Futter aus Polyesterperlen leicht zusammenfalten. Das Ergebnis ist technische Outerwear mit Styling aus der Streetwear. www.urbanbeach-surf.co.uk

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02-Aluminati - Anyway Freestyle Cruiser Nach erfolgreichem Markteintritt mit drei CruiserModellen bringt Aluminati Skateboards nun den Anyway Freestyle Cruiser auf den Markt. Das etwas länger geschnittene Deck mit gleichmäßiger Form an Nose und Tail ist in zwei Varianten für verschiedene Fahrstile erhältlich und spricht ein breites Publikum an. www.aluminatiboards.com 03-Airhole - Airhood Airhood ist eine neue Skimaske der Marke Airhole, die aus wetterfestem Stoff mit Innenfutter aus allergiefreundlichem Drytech besteht. So hält sie innen mollig warm und gleichzeitig nach außen trocken. Als extra Style-Bonus kann das Airhood auch über den Helm gezogen werden. www.airholefacemasks.com

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04-Rusty Girls Rocker Langarmshirt Dieses Langarmshirt mit Batikmuster und Rusty Druck ist gerade im Winter ideal, wenn LayerLooks für die nötige Wärme und Gemütlichkeit sorgen. Mit seinem von der Sonne Kaliforniens inspiriertem Design passt es aber auch perfekt in den Frühling. 05-Lousy Livin - Palm Boxer Short Die deutsche Marke Lousy Livin ist auf kreative und erschwingliche Produkte spezialisiert, die in Zusammenarbeit mit einem Team aus bekannten Ambassadors vermarktet werden. Im Laufe der Jahre hat sich Lousy Livin durch anspruchsvolle Grafiken und gelungene Collabo-Projekte mit ausgewählten Marken sowie Künstlern einen Namen gemacht. Die neue Palm Boxer Short setzt diese Tradition fort und bringt Boardsport-Style ins Unterwäschesegment. www.lousylivin.com 06-686 - The 686 GLCR Gore-Tex Smarty Das neue 686 GLCR Gore-Tex Smarty Weapon Jacket mit passender Hose zählt zu den bislang innovativsten Produkten der Marke 686. Die Jacke bietet eine doppellagige Außenhülle aus GoreTex im Zusammenspiel mit herausnehmbarem Thermagraph-Innenfutter, einer Kombination aus atmungsaktivem Fleece und Primaloft, für zuverlässigen Wärmeschutz. www.686.com 74

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Von Gordon Way

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Bei Ultra Sport haben wir seit über 30 Jahren denselben Versicherungsmakler und denselben Anwalt. Seit 20 Jahren arbeiten wir mit demselben Grafikdienstleister und seit 15 Jahren mit derselben Druckerei zusammen. Wir haben ein gutes Gefühl bei den Leuten, die unser Business und unsere harte Arbeit kennen. Gleichzeitig sind wir ihnen gegenüber loyal. Unsere Loyalität wurde nun auf die Probe gestellt, als eine neue Druckerei auf der Bildfläche erschien. NewCo.co.uk versprach günstige Preise, schnelle Lieferung und eine benutzerfreundliche Webseite. Also wiesen wir die bisherige Druckerei auf die Konkurrenz hin: “Keine Ahnung, wie sie das zu dem Preis machen können.” Die Entscheidung fiel: mit Bedauern verließen wir den lokalen Anbieter, denn die Einsparung war erheblich. Anscheinend ist keiner vor dem Preiskrieg sicher, auch nicht der Wintersportmarkt: frühe Rabatte sind aggressiver als je zuvor, die Shops wollen sich frühzeitig Marktanteile sichern. Wir haben noch nie so viele Anrufe von Händlern bekommen, die sich über andere beschweren. Und natürlich können wir nichts dagegen tun. Preisbindung ist im Einzelhandel illegal! Das starke britische Pfund veranlasst außerdem die europäischen Kollegen dazu, Großbritannien ins Visier zu nehmen. Die typische Antwort der Briten ist der Versuch, beim Preis mitzuhalten und damit die Marge zu begrenzen. Jeremy von TSA berichtet dagegen, dass “Board Sales weit oben” sind. “Ich bin echt froh. Bei den Boots sieht es nicht so gut aus, aber man kann ja nicht alles haben. Insgesamt bin ich zufrieden mit dem Saisonauftakt. Wenn wir eine gute Ladung Schnee im Dezember bekommen, nicht wie im letzten Jahr, dann könnten wir mit guten Verkäufen am Ende des Jahres rechnen.” Das klingt zwar etwas überraschend, aber Jeremy erzählt keinen Unsinn. “Ich weiß, dass viele Händler Probleme haben. Ich führe das aber auf schlechte Einkäufe zurück. Sie können niemand anderem die Schuld dafür geben.” Jeremy ist der Meinung, dass es bergauf geht. “Unser Wachstumskreislauf ist wieder so wie damals, als Snowboarding größer wurde. Ich bin sehr zuversichtlich für diese Saison.” Doch woher kommt das Wachstum? “Leider kommt es wohl nicht von einem Wachstum im Sportsektor. Es liegt eher daran, dass wir einfach einen größeren Marktanteil ausmachen,” meint er. Eine möglich Bedrohung aus der EU tut er gelassen ab. “Das ist Schwachsinn. Die Währung ist stark, aber die Kunden sind nicht dumm und der angekündigte Preis ist nicht unbedingt der, den man auch zahlt. Außerdem sind sie loyal und wollen einen guten Service. Sie kaufen dort, wo der Händler einen guten Ruf hat. Um ehrlich zu sein, ist das dieses Jahr kein Problem.” Wenn man andere Händler befragt, zeichnet sich allerdings ein ganz anderes Bild ab. Brian von Boardwise Edinburgh ist total genervt vom zunehmenden ‘Showrooming’. “Mir stinkt es gewaltig, dass die Leute in den Shop kommen, die Sachen anprobieren, unsere Zeit verschwenden und dann rotzfrech sagen, dass sie online bestellen. Was für eine Frechheit!” Und dieses ‘Showrooming’ scheint immer akuter zu werden da es ziemlich schwer ist, dem effizient entgegen zu wirken, ohne es sich

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dabei mit dem (potenziellen) Kunden zu verderben. “Wir versuchen alles, die Kunden von uns zu überzeugen, aber es ist fast so, als ob sie in uns den ‘großen bösen Verkäufer’ sehen und die Online-Händler als weniger aufdringlich. Es ist ihnen egal, dass wir Snowboarder mit einem Snowboard-Shop sind und Snowboards an Snowboarder verkaufen. Sie realisieren nicht, dass der Online-Typ ein Anzugsträger sein könnte, der mit dem ganzen Sport überhaupt nichts am Hut hat, sondern nur an Zahlen interessiert ist. Echt frustrierend!” Und wie sieht es im Vergleich zum letzten Jahr aus? “Wir liegen zurück. Aber alle sind gespannt auf die Investitionen in die schottischen Skigebiete in dieser Saison. Wir brauchen nur Schnee,” schließt Brian. In Süden des Landes sprachen wir mit Angelo von S2AS, der gerade von der London Ski & Snowboard Show zurück kam. Wie lief die Show? “Gut. Nicht grandios, aber gut genug. Die Show bekam nicht die erhoffte Aufmerksamkeit, aber es war ein guter Anfang dafür, dass sie in einer neuen Location stattfand.” Die Show zog in den Battersea Park um und Angelo hielt es für einen guten Anfang - obwohl das Wetter ein totaler Reinfall war. “Ich bin zuversichtlich, dass die Show sich deutlich verbessern wird. S2AS kehrt im nächsten Jahr zurück, wenn die Show hoffentlich während der Schulferien stattfindet und mehr Besucher anzieht.” Was die Verkäufe bei der Show angeht, war “Hardware schwer – fast unmöglich, aber die Verkäufe der Outerwear fielen sehr gut aus. Insgesamt waren die Einnahmen geringer als im vergangenen Jahr. Im Gespräch mit den Kunden zeigte sich aber, dass sie mehr Zeit im Urlaub verbringen wollen. Das ist ein gutes Zeichen für die Zukunft,” findet Angelo. Ein recht positiver Eindruck - abgesehen von einer Warnung: “Ich denke, dass die Hardware dieses Jahr das größte Problem überhaupt sein wird. Wir passen zwar die Preise an, doch meist ist es zu spät und die Leute haben bereits online bestellt. Die warmen Temperaturen helfen zurzeit auch nicht, dafür haben wir ein komplettes Wakeboard-Set verkauft.” Insgesamt bietet sich hier ein ziemlich gemischtes Bad der Gefühle – aber es ist noch früh. Zurück zu der Loyalitäts-Sache. Wir haben unsere Druckerei gegen eine andere Firma eingetauscht. Die Qualität war gut, die Waren kamen pünktlich an und alles war in Butter. Als ich die Rechnung erhielt, fiel plötzlich der Groschen: da stand keine Mehrwertsteuer. Wir hatten bei einer italienischen Firma bestellt. Und Italiener sind toll – wir importieren Northwave aus Italien und das Smith Optics Euro HQ ist ebenfalls dort. Und Pizza ist einfach nur genial - an Italien ist also nichts falsch. Aber wir haben unserer Loyalität gegenüber Großbritannien einen Tritt verpasst… und festgestellt, wie schnell man denkt, dass man mit Joe und nicht mit Gio verhandelt. Spielt das eine Rolle? Für unsere britischen Händler und Lieferanten spielt es sehr wohl eine Rolle. Gibt es hier in Großbritannien am Ende ein kleines Problem über das IN and OUT mit der EU? Tja, ein paar weitere Jahre der Unsicherheit – das hilft immer!

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france Von Benoit Brecq

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“Das Wachstum ist da, aber es ist nicht stark genug“, sagte François Hollande am 14. Juli 2015. Die Zahlen des INSEE (Nationales Institut für Statistik und Wirtschaftsstudien) zeigen, dass Frankreich im Frühjahr 2015 tatsächlich ein zweites Quartal in Folge vom ökonomischen Stillstand betroffen war. die Ursache für die Stagnation des BIP ist insbesondere auf den Rückgang von Unternehmensinvestitionen zurückzuführen. Ende Juli bereiteten die steigenden Arbeitslosenzahlen einen weiteren Grund zur Sorge. Nach langem Warten gab es endlich eine positive Nachricht: im September 2015 verzeichnete die Arbeitslosigkeit in Frankreich mit 0,7% Arbeitssuchenden weniger seinen stärksten Rückgang seit 2007. Auch die Situation der Jugendarbeitslosigkeit verbesserte sich. Im September 2015 sahen wir einen Rückgang von 2,6% bei den unter 25-Jährigen und somit 14.000 Arbeitssuchende weniger. Dennoch bleibt die Arbeitslosigkeit hoch, insgesamt 3,5 Millionen Menschen haben keinen Job. Laut Hollande ist jedoch ein Licht am Ende des Horizonts zu sehen - eine wichtige Entwicklung in dieser Zeit, die üblicherweise der Auftakt für die WinterSaison ist und die Verbrauchertrends für die Weihnachtszeit anzeigt. Nach einem ruhigen Sommer sind die Verkäufe in den Geschäften “vergleichbar mit dem letzten Jahr. Seit dem Ende der Sommerferien sind die Zahlen viel besser im Vergleich zum Sommer, der bei uns ruhig war,” erklärt Romain von ABD in Lyon. Diese Tendenz bestätigt auch Florian vom Okla-Shop in Toulouse: “Wir haben eine leichte Verbesserung im Vergleich zum Ferienende von 2014 festgestellt. Der Sommer war sehr ruhig, aber als die Schule wieder began, konnten wir eine Umsatzsteigerung verbuchen.” Während im Norden und Osten Frankreichs der Winter Einzug hält, ist im Süden das Gegenteil der Fall. Florian meint: “Die Leute trauen sich noch nicht, Wintersachen zu kaufen, weil die Temperaturen auch Anfang November noch so warm sind.” Im Hinblick auf die Verkaufszahlen scheint Hardware, insbesondere Skateboards, klar im Vorteil zu sein. Julien vom Transfert-Shop in Bordeaux berichtet: “In der Zeit nach den Ferien sticht die Hardware hervor. Es ist wichtig, eine gute Auswahl an Produkten anzubieten.” Außerdem ist eine Veränderung im Bereich Fashion festzustellen: “Der Skater-Style ist auch bei Nicht-Skatern im Trend,” erkennt Florian von Okla. “Sogar aktuelle Skate-Brands produzieren Kollektionen für dieses modebewusste Klientel.” Dabei ist ein spezielles Interesse an Brands wie Obey, Carhartt und Nike SB zu beobachten. Das Wetter ist natürlich auch für die Winter-Shops der Schlüssel zum Erfolg. Der Saisonauftakt in Frankreich ist bisher recht mild verlaufen. “Die Saison beginnt relativ langsam und die Kunden warten ab, um zu sehen, wie die Bedingungen dieses Jahr sein werden. Das Wetter ist wichtig und der Winter kommt später als letztes Jahr”, erklären Catherine und Norbert vom Atmosphere-Shop in Gap. In den Shops der Bergregionen war nach den Sommerferien ein Rückgang im Verkauf zu sehen. Laut Emilie von Addicted aus Bordeaux liegt das aber nicht am Wetter: “Die Wirtschaftslage ist Schuld an der Talfahrt der Umsätze.” Hoffentlich kann die positive Entwicklung auf dem französischen Arbeitsmarkt in diesem Herbst auch den Verkauf ins Rollen bringen und den relativ schlechten Start in die Wintersaison für die Shops

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wettmachen. Die größten Schwierigkeiten scheint es im Verkauf von Bekleidung zu geben, auch wenn Outdoor-orientierte Brands wie Picture oder North Face keine größeren Probleme haben. Reisegepäck und Accessoires hingegen, sowie Uhren und Mützen von Brands wie Dakine und Nixon, erwiesen sich bisher als absoluter Hit beim Auftakt dieser Saison. Was die Hardware angeht, ist es noch ein wenig früh, um erste Trends zu erkennen. Man kann aber schon sagen, dass sich Ski und Snowboards soweit recht gut verkaufen und wie schon im vergangenen Jahr Splitboards immer gefragter sind. “Wir stellen eine wachsende Nachfrage für diese Produkte fest,” betonen Catherine und Norbert. Hier sind die Kunden auf der Suche nach leichten und vielseitigen Produkten. Die Shops in Küstennähe verzeichnen einen leichten Rückgang der Verkäufe zu Beginn des Herbstes. Die Surfbedingungen im September 2015 waren bei weitem nicht so gut wie im vergangenen Jahr und das zeigt sich auch im Umsatz. Serge Ballorca vom Shop Le Wharf in Seignosse meint dazu: “Nach einem Sommer voller Wellen waren es im September und Oktober viel ruhiger als letztes Jahr. Das Wetter und die Surfbedingungen sind Faktoren, die einen großen Einfluss auf unsere Verkäufe haben und in diesem Jahr war der Herbstanfang nicht so förderlich.” Gerard ‘Zaz’ Zabaleta vom Surfshop Uncle Zaz in Anglet sieht das ähnlich: “Wenn das Wetter und der Surf gut sind, dann steigen die Umsätze beim Verkauf von Surf-Equipment ganz natürlich. Deshalb mussten wir nach den Sommerferien im Vergleich zu 2014 einen leichten Rückgang hinnehmen, obwohl der Sommer dank erstklassiger Bedingungen sehr gut war.” Stand Up Paddle ist hingegen nach wie vor erfolgreich: “Wir sind noch immer oben auf, vor allem bei den technischen Produkten sowie Wetsuits und Boards. Das verdanken wir der Beliebtheit von SUP und der anhaltenden Faszination des Sports,” so Pat Colin vom Aloha-Shop in Six Fours. Aus diesem Grund sollten die als “technisch” geltenden Brands bei den Kunden besonders beliebt sein - ganz so wie es Rip Curl und Madness bei Wetsuits und Channel Island oder NSP bei Boards sind. Auch hier ist der Verkauf von Bekleidung schwierig. Eine Ausnahme bilden NischenBrands wie Deus. Serge, Pat und Zaz sind sich einig: “Die Kunden achten verstärkt auf die Preise und das Preis-Leistungs-Verhältnis. Qualität bleibt weiter von großer Bedeutung für reguläre Kunden.” Zaz ergänzt: “Die Kunden sind nach wie vor auf der Suche nach einer gezielten Beratung. Hier können sie auf uns zählen.” Laut einer Studie von Adobe ist anzunehmen, dass die Käufe im Internet in diesem Jahr einen noch größeren Anteil des Weihnachts-Shoppings ausmachen werden. Vor allem Amazon ist hier beliebt, auch weil viele Boardsport-Shops in Frankreich mittlerweile ihre Produkte hier anbieten. Auch in diesem Jahr ist der Internethandel weiter gewachsen, den größten Umsatz erzielen dabei Mobiltelefone und Tablets. Laut einer Studie von CRITEO soll Frankreich zwar hinter den Japanern (49%) und den Amerikanern (29%) liegen, dennoch machen um die 25% der Umsätze im Netz allein die Mobiltelefone aus. Ein Trend, den die Händler auf dem Radar haben und berücksichtigen sollten…



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germany Von Anna Langer

Auf den mit Abstand besten und wärmsten Sommer seit Jahrzehnten folgte in Deutschland ein nicht weniger schöner Herbst. Der zog mit leuchtend bunten Blättern und goldenem Sonnenschein Jung und Alt vor die Haustüren und nach draußen in die Straßen und Skateparks, sowie die Natur und die Berge. Und wenn man den berühmtberüchtigten bayrischen Wetterfröschen glauben darf, könnte sogar ein echter Jahrhundertwinter vor der Türe stehen. Das meinen US-Wissenschaftler, die das El-Nino-Wetterphänomen untersuchen, übrigens auch. Daran glaubt auch Basti, Inhaber vom Edge2Edge Surf Skate Snow Shop in Garmisch-Partenkirchen. “Wir glauben daran und werden alles geben, dass wir und alle, die bei uns einkaufen, einen wunderbaren Winter haben werden. Wir sind positiv eingestellt.” Dazu gibt es auch allen Grund, immerhin lief 2015 für ihn bisher insgesamt ziemlich gut, in allen drei Bereichen. Wellen sind im Süden des Landes ja bekanntlich eher spärlich, dafür gibt es viele “schöne Seen” durch die “Abverkäufe von Boardshorts und Bikinis passend zum Wetter ganz guad” waren. Wobei bei letzteren vor allem der Preis entscheidet, “ab €65 ist die Luft sehr dünn,” weiß Basti aus Erfahrung. Anders als Kollegen im ganzen Land glaubt er weiterhin an den Frauenmarkt, statt dieses Segment auszudünnen. “Wir haben immer daran festgehalten: Mädels sind und kaufen wieder mehr im Boardsport” berichtet er stolz. Positive Erfahrung macht er sonst vor allem mit kleinen Labels, speziell aus dem eigenen Land: “Mit unseren deutschen Brands wie SHISHA und Iriedaily sind wir sehr zufrieden. Ich glaube, es wird auch wieder mehr darauf geachtet, was gekauft wird bzw. wo es her kommt!” meint Basti. “Brixton macht bei uns einen großen Schritt,” fügt er hinzu, “mit Volcom, Levi’s und Carhartt sind wir bei Hosen und Jeans echt gut. Andere Brands, derzeit aus der Surfbranche, schwächeln dafür gern mal…” schließt er und vermutet, dass das auch mit einer gewissen Ungeduld zusammen hängt. “Das hört sich erstmal hart an, aber es gibt Brands, die innerhalb kurzer Zeit viel bzw. zu viel wollen, ihre Förderer hinten anstellen und das Produkt an jeder Strassenecke zu finden ist.” Dafür hat Basti, “wie jedes Jahr” auch diesen Sommer wieder seine “1-2 Snowboards in den Sommermonaten verkauft” und auch mit Skate ist er recht glücklich. “Wir versuchen das Ganze mit kleineren Events im Frühjahr und Herbst zu fördern, das gelingt uns ganz gut. Zudem sind wir auch davon überzeugt, dass es den ein oder anderen in der Zukunft vom Longboard auf´s Skateboard bringt das war doch schon immer viel cooler!” schließt Basti. Martin von Pivot Distribution hat das Jahr über Ähnliches beobachten können: “Erfreulicherweise steigen die Skateboard-Verkaufszahlen wieder an. Aktuell gibt es eine verstärkte Nachfrage nach Komplettboards,” aber auch Decks, Rollen, Achsen, etc. werden wieder mehr bestellt, erzählt er. Außerdem berichten einige seiner Händler, “dass ein Teil ihrer Kunden, die sich vor einiger Zeit ein Longboard gekauft haben, nun (zusätzlich) ein Skateboard kaufen, da sie merken, dass sie damit mehr Tricks machen können.” Hier nennt er “KomplettBoards und Decks der Marke Jart” als Verkaufsschlager, sowie “preisgünstige Einsteiger-Sets mit guter Qualität der Marke Tricks.” So scheint sich der Kreis schlussendlich wieder zu schließen und der Longboard-Boom zu erfüllen, was sich viele erhofft haben: dass

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der Spaß am Rollen langfristig die Skate-Szene wiederbelebt. Und nach dem Hype der letzten Jahre pendeln sich die Verkäufe von Longboards langsam ein. “Nach einer starken ersten Jahreshälfte sind die Longboard-Verkaufszahlen deutlich zurückgegangen” berichtet Martin und erklärt das auch durch die viele Ware, der derzeit am Markt ist. “Zurzeit findet eine Marktbereinigung statt, die Händler konzentrieren sich auf wenige Hauptmarken, von denen sie wissen, dass sie funktionieren. Weniger relevante Marken, die zum Teil mit bestellt wurden, als die sehr hohe Nachfrage kaum befriedigt werden konnte, werden nun nicht mehr nachbestellt.” Er wagt sich sogar noch weiter: “Es sieht so aus, als wäre der große Longboardboom vorbei.” Allerdings geht er davon aus, dass sich Longboarding “als fester Bestandteil der Shop-Umsätze etablieren” wird. Bei den Shops, mit denen Pivot arbeitet, sind besonders “in Europa hergestellte und mit Caliber Trucks ausgestattete Longboards (insbesondere Drop-Through-Modelle) von Long Island” gefragt, “die entgegen dem (aus dem starken Dollar resultierenden) Trend, zum November günstiger geworden sind und jetzt ein fast unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen.” Aber auch die “qualitativen und preisgünstigen Longboards der Marke Aloiki” sind positiv aufgefallen. Bleibt abzuwarten, auf welchem Niveau sich dieser Sektor einpendeln wird. Kürzere Cruiser-Boards mit großen Rollen sind als Mittelstück zwischen den beiden “Extremen” weiterhin beliebt, berichtet Martin. “Im Sommer war die Nachfrage nach Holz- und bunten Vinyl-Cruisern sehr hoch. Kunden, die ein Board hauptsächlich zur Fortbewegung benötigen, kaufen sich gerne (oft zusätzlich zum Skateboard oder Longboard) einen Holz-Cruiser, der durch seine größeren, weicheren Rollen eine schnelle Fortbewegung auch auf rauerem Untergrund ermöglicht.” Zu den Verlierern gehörten bei der in Köln ansässigen Pivot Distribution vor allem die Marken, “die die Preise deutlich erhöht haben” sowie solche, die ihre Waren im Internet direkt verkaufen – speziell über Amazon: “Sobald eine Marke direkt an Amazon verkauft (was leider manche machen), verkaufen Einzelhändler fast nichts mehr, da Amazon die Produkte prominent anzeigt und teilweise frühzeitig/verfrüht radikal reduziert.” Was langfristig nicht die beste Methode scheint, wie Basti aus Bayern bereits angemerkt hat. “Online-Verkäufe machen einen wichtigen Teil der gesamten Verkäufe aus,” meint Martin, fügt jedoch hinzu: “Zum Glück werden Skateboard/Longboard-Produkte nach wie vor viel im stationären Fachhandel gekauft.” Hier hofft er vor allem vor Weihnachten nochmal auf gute Geschäfte: “Bis zum Einsetzen des Weihnachtsgeschäfts werden die kommenden Wochen voraussichtlich recht ruhig verlaufen und die Umsätze nicht sehr stark sein (wie es zu dieser Jahreszeit im Bereich Skateboard/ Longboard ja für gewöhnlich immer ist). Hoffentlich wird es ein gutes Weihnachtsgeschäft geben und viele Skateboards/Longboards/ Cruiser werden als Weihnachtsgeschenke verschenkt werden.“ Das gleiche wünscht sich Basti, der sich mit Worten verabschiedet, die wir zwar oft hören, aber wohl noch öfter sagen müssen: “Unser Boardsport sollte wieder dahin wo er hingehört und raus aus den großen Sporthäusern und Onlineplattformen! Support your LOCAL Dealer…”



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In diesen turbulenten Zeiten muss sich unser kleines Land, das einst so wohlhabend war, ständig neuen Bedingungen anpassen. Wir haben zwar mit die größte Kaufkraft Europas, aber die Konkurrenz schläft nicht und kommt in unterschiedlichster Gestalt daher. Der Skateboard-Markt, der in den letzten beiden Jahren gute Ergebnisse erzielte, ist ein interessanter Markt für die Shops, die im Sommer geöffnet sind. Wir dürfen nicht vergessen, dass ein Großteil der Shops in Skigebieten liegt und mehrere Monate im Jahr, oder sogar den ganzen Sommer über, geschlossen ist. In dieser Saison beobachten wir eine stabile Entwicklung, auch wenn in Manly in Morges und Escape in Lausanne anscheinend das Ende der vor Kurzem noch so beliebten Plastic Cruiser gekommen ist. Skateboarden bleibt für wichtig, aber es ist schwer, eine gute Gewinnspanne zu erzielen. Nach einem wundervollen Sommer stehen uns mit Blick auf den Winter ernste Angelegenheiten bevor. Die erste große Herausforderung ist die Lieferung der Waren: anscheinend gestaltet sich eine fristgerechte Zustellung für die Lieferanten zunehmend schwierig. Textilien erweisen sich als das größte Problem, da diese früher als alles andere fertig sein müssen. In diesem Jahr sind zahlreiche Brands im Verzug. Einige Shops warten auch im November noch auf Waren, die im September hätten geliefert werden sollen. Bei den Hardgoods läuft es etwas besser, aber auch hier kommt es immer wieder zu Verspätungen. Die zweite Herausforderung ist die Preisangleichung. Nachdem die Schweiz den Mindestkurs zwischen Franken und Euro im Januar 2015 aufhob, musste das Land seine Preise drastisch senken. Um die Wettbewerbsfähigkeit mit anderen

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europäischen Ländern zu erhalten bleibt auch den Händlern nichts anderes übrig, als ihre Verkaufspreise zu senken. Diese Anpassung liegt zwischen 10-15% und zieht einen Rückgang des erwarteten Umsatzes in gleicher Höhe nach sich. Darüber hinaus reduzieren einige Händler ihren Gewinn weiter, um mit dem konkurrierenden Online-Markt mithalten zu können. Gerald von Break Point in Visp bietet zum Beispiel zusätzlich 10% Rabatt auf seine Waren an. Außerdem können seine Kunden mithilfe eines Tablets, das im Shop ausliegt, die Preise mit seinen Online-Konkurrenten vergleichen. Die Kunden sollen sich so wieder daran gewöhnen, erst die einheimischen Shops zu checken, statt sofort in anderen Ländern zu kaufen. Bisher scheint seine Methode zu funktionieren. Im Allgemeinen scheinen diese Preisanpassungen erste Früchte zu tragen. Der Oktober 2015 erwies sich im Vergleich zum vergangenen Jahr als recht stabil. Einige sprechen von einem Umsatzverlust von 4% - ein relativ geringes Übel. Oktober ist jedoch meistens ein stabiler Monat: die Kunden kommen langsam in Winterstimmung, die Ungeduldigen wollen so schnell wie möglich ihre neue Ausrüstung kaufen und das Wetter beeinflusst die Verkaufszahlen noch nicht. Tatsächlich erwartet wohl kaum einer Schnee und Kälte im Oktober und selbst wenn der Herbst mild ist, rechnen wir mit einem harten Winter. Das ändert sich allerdings schnell im November und Dezember. Hier spielt das Wetter sehr wohl eine Rolle und beeinflusst das Kaufverhalten der Kunden. Kein Wunder, dass sich viele Händler zum Jahresende hin Sorgen um das Wetter machen und am liebsten mehr als nur zwei Daumen drücken würden.

germany

Endlich gibt es in Italien etwas zu feiern: nach vielen Jahren mit stagniertem Wirtschaftswachstum ist Besserung in Sicht, auch wenn diese bescheiden ist. Obwohl Premierminister Matteo Renzi ständig in der Kritik steht, konnte er den Aufschwung zurückbringen und sein Versprechen einlösen. Außerdem stellt die Regierung ein Stabilisierungsprogramm auf die Beine, das für weiteres Wachstum sorgen soll. Firmen können Ausgaben damit in höherem Umfang von der Steuer absetzen. Der Kauf von Autos, Maschinen und andere Investitionen werden so attraktiver für sie. Insgesamt ist diese Entwicklung erfreulich, da sie die Wirtschaft im Allgemeinen stärkt und sich 2016 positiv auf das BIP auswirken wird. Gute Nachrichten für die Wirtschaft, die sich auch auf den Boardsport auswirken sollten. Aufgrund des warmen Wetters ist die Wintersaison in Italien allerdings noch nicht richtig ins Rollen gekommen. Die Shops sind vollgepackt mit neuer Ware, aber nur wenige von ihnen bieten noch die volle Bandbreite von Brands und Produkten an. Die meisten konzentrieren sich auf ausgewählte Labels, da sie bei den Lagerbeständen kein Risiko eingehen wollen. Insgesamt sind die Prognosen vorsichtig, die Shops erwarten nicht allzu viel von dieser Saison. Frühe Rabattaktionen aus alten Lagerbeständen von 2014 sind für viele Händler nach wie vor ein Problem. Die zahlreichen reduzierten Produkte erschweren den Verkauf von Neuware. Kleine Shops leiden außerdem unter der niedrigen Gewinnspanne bei der Hardware. Vertreter und Lieferanten stellen fest, dass wir uns in einer Übergangszeit befinden, in der nur die Besten überleben. In schwierigen Zeiten geben zwar immer einige auf, aber die, die mit Leidenschaft dabei sind, kämpfen weiter für ihren Traum. Das hat auch etwas Positives, weil 82

switzerland

Von Fabien Grisel / David Lambert

switzerland

italy

Von Franz Josef Holler

es den Markt reguliert. Was die Snowboard-Hardware angeht, bahnen sich neben den zwei großen Akteuren Burton und Nitro auch CAPiTA und Lib Tech ihren Weg erfolgreich in die Shops, bei den Bindungen führen Burton und Union. Nachdem es ‘arrivederci Nike’ hieß, dominieren im Boots-Markt Burton, Thirty-two und Vans, die sich nach einjähriger Pause zurückmelden. Bei der Outerwear ist das Verhältnis ausgeglichener: um sich von den Kaufhäusern abzuheben bieten die Shops eine Kombination aus großen Brands und kleinen, exklusiven Labels an. Viele Inhaber vermuten, dass der Snowboard-Industrie ein Abbau bevorsteht. Grund dafür sind die vielen unverkauften Produkte, die noch immer in den Regalen liegen, und deren Verkauf zahlreiche Sonderangebote verhindern. Daher sind sie vorsichtig bei ihren Bestellungen und der Einführung neuer Brands. Manche Shops haben sogar den Verkauf von Hardware in diesem Winter eingestellt, was anderen wiederum neue Möglichkeiten eröffnet. Streetwear und Skateschuhe verkaufen sich gut und machen die Shop-Besitzer glücklich. Skateboards sind ebenfalls gefragt, vor allem Longboards liegen weiter im Trend und sind damit ein Must-Have für jeden Core-Shop. Online-Shopping wird in ganz Italien immer wichtiger und die Geschäfte nutzen die Gelegenheit, ihr Business auch außerhalb der Shops zu erweitern. Die Möglichkeiten im Internet sind endlos und harte Arbeit macht sich bezahlt. So läuft’s. Und schließlich läutete Ende Oktober der Skipass-Event in Modena die Wintersaison mit einem Rail Contest ein, für den F-Tech Snowparks ein tolles Set-Up bereit stellte.



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APRIL 2-10

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SWATCH FREERIDE WORLDTOUR

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one eyed monster

#79

Vans Shop Riot Finals 2015

Neil Hendrix & Greg Poissonnier

Titus’ Farid Ulrich

Weasel

Winners - Titus, Germany

STUBAI Opening TEST Area

Smith Opening & Demo Team Steffen Barho and Ferdi Grekosch

Rome SDS with intern Lukas Stadler, Eddie Villmow from Customer Service, Demo Chief Chris and Marketing Manager Phil Kämmerer

Picture Clothing International Sales Manager Gerald Matter on the left with his demo crew & team riders

Nitro Snowboards

Mervin MfG’s Demo Chief Tobi Leyendecker, new PR & Marketing Manger Julia Mantler & Sales Rep Germany Tobias Hammer

Dragon & Nike Vision Sales Manager Austria Matti Puster

Deeluxe Marketing Manager Matthieu Perez

Burton - Anon Optics Demo Coordinator Carli Stehmer

Quik Pro France & Surf Summit

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Zapik’s Pierre-Jean, Electric’s Alex and Stokehouse’s Adrien

Reef’s Nathan and Shea

Maurice Cole and Tom Curren at Ripcurl

SUPERbrand’s Remi

Quiksilver’s Nicolas Foulet

Quiksilver’s Garry and friends from California

Eurosima Awards... And the winners are Wavegarden

Eurosima Awards European surfer of the year - Benjamin Sanchis receives his award from Greg Long


CAPiTA MOTHERSHIP FACTORY OPENING, AUSTRIA

CAPiTA Art Director, Ephraim Chui

CAPiTA’s Mark and the team and DC’S Bobby Meaks

Chief Pilot and CEO of the Mothership Michael Kollman

Darren (Subvert, Manchester), Will Lenton (Riders Lounge), Lorriane (Subvert, Manchester) and Rich Wilder from the Riders Lounge, UK Capita distributor

James T Kirk AKA Blue.

Prost - Amplid’s Conrad and Peter

Transworld’s Nick Hamilton, with SIA’s Nick Sargent and CAPiTA’s president Bob Gundram

Union’s Martino gets it on down..with his wife

Marta and Paolo from Onda wetsuits

Fanatic’s Karin, Sven, Gregor and Dani

Paddle Expo 2015, Nurnburg

Team Starboard plus one

Red Paddle’s Matteo, Marcus and Sarah

Hotzone Hintertux Park Opening

Rome SDS Crew with notable support from the US

Ride Snowboards Event & Marketing team Florian Hässler & Christof

Mervin MfG sales rep for Austria, Mr. Didi Feichtner

Matthieu Perez & Peter Rossner holding up camp for Deeluxe Boots, Union Bindings & CAPiTA Snowboards

Just like Didi Feichtner & Tobi Leyendecker at the Mervin MfG booth with Lib Tech, Roxy & Gnu Boards

Despite the late night DJing, 686’s Stephane & Innsbruck based team rider Alex Fischer are back up the mountain bright and early

Avantgarde’s Uli Köhler, Playboard’s ed-in-chief Jochen Bauer & Muck Müller

686’s Marketing Manager Stephane Gerenet spinning some tunes before Peter Sandner took over to get the party crowd stoked on the movie premiere of ‘A Bunch of Friends Snowboarding’

ELMAR SHOP LES SABLES D’OLONNE

CALIFORNIA CONCEPT STORE (NANTES)

RHYTHM - The Mysterious North

Pete Leakey live at BLACK SHEEP - BORDEAUX - ©JulienBinchBinet

MEL X CHRIS ANDERNOS

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