Der fliegende Stadtteilzeitung für Kiel-Holtenau
Jahrgang 13 I Ausgabe 2
Eine besinnliche Weihnachtszeit und ein gesundes neues Jahr! Weihnachtszeit - Eigentlich die Zeit der Besinnlichkeit. Zeit um inne zu halten und in sich zu gehen. Zeit um nachzudenken und zu reflektieren. Die Natur macht es uns vor: Es ist die Zeit um sich auszuruhen, einen Gang zurückzuschalten und neue Kraft zu schöpfen. Doch dann hat er uns wieder - der Weihnachtsstress. Von Besinnlichkeit keine Spur. Wie soll man sich mitten in diesem ganzen Trubel „besinnen“? Und vor allem: worauf? Der Alltag hat uns gefangen, wir hetzen und strampeln, um alles unter einen Hut zu bekommen. Die Uhr scheint sich noch schneller zu drehen, die Ansprüche werden immer größer und die Angst vor dem sozialen Abstieg auch. Hinzu kommt das wachsende Gefühl der Unsicherheit. Was bringt die Zukunft? Sind unsere Jobs, unsere Einkommen, unsere Renten noch sicher? Haben unsere Kinder eine gesicherte Zukunft? Gerechtigkeit ist immer ein großes
Thema, das jeder Mensch für sich anders definiert. Wenn es Gesellschaft und Politik wieder mehr gelingt, sich auf Grundwerte wie Freiheit – Gleichheit – Solidarität zu besinnen, sind das die besten Voraussetzungen dafür, unsere großartige Demokratie und unser Rechts– und Sozialsystem zu erhalten. Sie sind Errungenschaften, für die unsere Groß– und Urgroßeltern hart gekämpft haben. Wir alle sind dazu angehalten, dieses wertvolle Erbe zu bewahren und verantwortungsbewusst damit umzugehen. Darauf sollten wir uns besinnen, bevor wir unsere freiheitlichen Grundrechte leichtfertig aufs Spiel setzen. Es gibt kein besseres Rechtssystem als die Demokratie. Auch wenn wir manchmal das Gefühl haben, dass sich die Dinge um uns herum schneller und dramatischer verändern, als uns lieb ist, dass sie gar aus dem Gleichgewicht geraten. Umbrüche in Gesellschaft und Arbeitswelt hat es schon immer gegeben. Und schon immer gab es
auch Migration. Auch wenn wir uns dagegen wehren: Wandel und Migration passieren - heute genauso wie in vergangenen Jahrhunderten. Unsere Aufgabe ist es, diese Herausforderungen anzunehmen und aus den gegebenen Voraussetzungen eine positive Zukunft zu gestalten.
Solidarität bedeutet, dass jeder den Beitrag dazu leistet, den er einbringen kann. Dabei dürfen sich Menschen im Notfall auf den Sozialstaat verlassen. So sollte es sein, und dies sollten wir uns wieder mehr bewusst machen. Mitbestimmung, Frauenwahlrecht, Bafög - Errungenschaften, die uns heute selbstverständlich erscheinen, und für die die SPD steht. Aktuell haben die Sozialdemokraten u. a. das „Gute-Kita-Gesetz“, die „Musterfeststellungsklage“ oder das „Rückkehrrecht in Vollzeit“ durchgesetzt. Das Teilhabechancengesetz von Hubertus Heil, das 2019 in Kraft tritt, ist mit Sicherheit eines der besten arbeitsmarktpolitischen Instrumente des
letzten Jahrzehnts. Dennoch, es gibt noch viel zu tun, damit wir den Herausforderungen unserer Zeit gerecht werden, damit der Fortschritt gelingen kann. Ein Grundpfeiler für Frieden, Wohlstand und Fortschritt ist ein geeintes Europa. Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und freie Wahlen sind nicht selbstverständlich. Olof Palme hat einmal gesagt: „Politik heißt: etwas wollen.“ Genauso ist es. Und das, was wir wollen, gibt es selten zum Null-Tarif. Das gilt für unsere Volksvertreter genauso wie für uns Bürger. Was wollen wir? Was ist uns wichtig? Wo liegen unsere Prioritäten? Über 70 Jahre Frieden in Deutschland. Großartig! Wir sollten uns alle gemeinsam dafür stark machen, dass der Frieden - auch im gesellschaftlichen Sinne - den kommenden Generationen erhalten bleibt. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine besinnliche Adventszeit, friedvolle Weihnachtsfeiertage und ein gesundes neues Jahr! cb