De soswi jm web

Page 1


„NOCH NIE HABE ICH SOVIEL SPORTGEIST ERLEBT WIE BEI SPECIAL OLYMPICS. AUF MICH KÖNNT IHR JEDERZEIT ZÄHLEN“ Urs Müller, Freiburghaus, Schiedsrichter „SPORTGEIST, ENTHUSIASMUS, GUTE LAUNE - SCHLICHT EMOTION PUR; DAS IST SPECIAL OLYMPICS! DAMIT KÖNNEN WIR UNS BEI SCHRODERS BESTENS IDENTIFIZIEREN. WAS GIBT ES SCHÖNERES ALS MIT DEN ATHLETEN MIT ZU FIEBERN UND SIE BEI IHREM SPORTLICHEN ENGAGEMENT ZU UNTERSTÜTZEN.“ Béatrice Hirzel, Leiterin Marketing und Kommunikation, Schroder Investment Management (Schweiz) AG

„BEI SPECIAL OLYMPICS BIN ICH GERN DABEI. ICH MESSE MICH GERNE MIT ANDEREN UND MÖCHTE AM LIEBSTEN GEWINNEN, WENN ICH TENNIS SPIELE.“ Alex Vujcic, Athletenbotschafter „DIE TOYOTA AG FREUT SICH, PARTNER VON SPECIAL

NSG Bern 2014

OLYMPICS ZU SEIN. DER HÖHEPUNKT IN DIESEM JAHR BILDEN BESTIMMT DIE SUMMER GAMES IN BERN. DIE BEGEISTERUNG FÜR DIESES ENGAGEMENT ZEIGT SICH AUCH BEI DEN MITARBEITERN DER TOYOTA AG, DIE SICH FREIWILLIG SPONTAN ZUR MITHILFE VOR ORT GEMELDET HABEN. WIR SIND ÜBERZEUGT, DIE ATHLETEN WERDEN HÖCHSTLEISTUNGEN ERBRINGEN UND SOMIT BEI DEN SPORTLERN, HELFERN UND ZUSCHAUERN VIEL BEGEISTERUNG UND EMOTIONEN AUSLÖSEN. WIR WÜNSCHEN ALLEN TEILNEHMERN EINEN ERFOLGREICHEN WETTKAMPF.“ Martina Molin, Kommunikationsverantwortliche Toyota

„SOSWI IST SUPER, WEIL DIE LEISTUNG DER ATHLETEN GEWÜRDIGT WIRD. SONST WERDEN NUR DIE GESUNDEN SPITZENSPORTLER GEEHRT, DABEI BRINGEN UNSERE ATHLETEN EINE EBENSO GROSSE LEISTUNG. WENN NICHT NOCH DIE GRÖSSERE. FÜR PASCAL IST DIES EINE GROSSE WERTSCHÄTZUNG UND STÄRKT SEIN SELBSTVERTRAUEN“ Sabine Piller, Mutter eines Athleten

IMPRESSUM Herausgeber Texte Übersetzungen Bilder Layout Druck Erscheinung Auflage

Special Olympics Switzerland (SOSWI) Irene Nanculaf (in) Christoph Schmid (cid), SOSWI Textocreativ, Nathalie Clerc Alexandra Wey, Gian Ehrenzeller von PPR Media Relations AG, Melanie Jane Hakios Compresso AG – Saray Neveri Valmedia AG, klimaneutral gedruckt 1 x jährlich 8‘500 Exemplare


Editorial WILLKOMMEN ZU UNSEREM NEUEN MAGAZIN Wertschätzung, Akzeptanz und Gleichstellung von Menschen mit geistiger Behinderung! Die Vision von Special Olympics ist sinngemäss auch Inhalt der UNO Behindertenrechtskonvention, die in diesem Jahr von der Schweiz ratifiziert worden ist. Diesem Thema widmet sich ein Fachartikel im aktuellen Magazin. Sport ist ein ausgezeichnetes Mittel, um Vorurteile und Ängste im Umgang mit geistig behinderten Menschen abzubauen. Sport unterstützt die Bemühungen um Inklusion und ist auch für Menschen mit geistiger Behinderung enorm wichtig. Bewegung, Fitness, Ausgleich, soziale Kontakte, Lernen, Freude, Erfolg und Glücksmomente werden vermittelt. Leistungen werden erbracht und gefeiert. Um Sport dreht sich alles bei Special Olympics. Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Lesen des Magazins 2014.

2 Athlet 4 Fokus 6 Facts&Figures 7 Vergangene Events 8 Jahresbericht 10 Rückblick 12 Menschen

Bruno Barth Geschäftsführer

14 Sportart 16 Organisator

In diesem Magazin darf ich das Editorial schreiben. Ich bin einer der sechs Botschafter für die National Games Bern. Darauf bin ich sehr stolz. Special Olympics bedeutet mir viel. Es ist eine wichtige Plattform für Behindertensport. Special Olympics organisiert Sportanlässe für Menschen mit Handicap. Diese sollten eine Kette mit vielen Gliedern bilden. So lernt man Leute kennen. Für mich ist es wichtig, Kontakt zu haben. Es ist gut, so was zu haben.

17 Event 18 Partner 19 Organisation 20 Programm 21 News 22 Fachartikel

Koni Schmid Athletenbotschafter NSG Bern 2014

24 Ausblick 25 Sponsoren

LIEBE FREUNDE VON SPECIAL OLYMPICS

Texte mit diesem Symbol richten sich auch an unsere Athletinnen und Athleten. Sie sind ganz bewusst in einer einfachen und verständlichen Sprache geschrieben und mit einer grösseren Schrift gedruckt.

Editorial: Bruno Barth, Konrad Schmid Titelseite: Samantha Kurth von der Sportgruppe Valida, St. Gallen Rückseite: Reiter Nilo Grazia


ATHLET

KONI SCHMID, ALEKSANDAR VUJCIC UND PASCAL HALLER Diese drei aussergewöhnlichen Sportler sind Botschafter für die National Games in Bern. Sie erledigen viele wichtige Aufgaben: Auftritte vor Journalisten, Interviews mit Zeitungen, Präsentationen bei Sponsoren, Fotoshootings. Sie vertreten die Interessen aller 1500 Athletinnen und Athleten, die in Bern dabei sind. Und sie helfen mit, Special Olympics in der Schweiz bekannt zu machen. Koni ist ein fröhlicher und wissbegieriger Mensch. Er kann auch sehr tiefgründig sein. Es gibt kaum ein Thema, das ihn nicht interessiert. Er hat viele Fragen. Und er weiss viel zu erzählen. Seine Heimat, das Berner Oberland, kennt er wie seine Hosentasche.

2

Er arbeitet in der Stiftung Sunneschyn. Das ist manchmal anstrengend. Dann macht er gerne Sport zum Ausgleich. Im Winter fährt er Ski. Im Sommer hält er sich mit Pétanque und Radfahren fit. Koni schreibt aber auch gerne. Seine vielen Gedanken kann er am besten auf einem Blatt Papier ordnen. Deshalb wird er während der National Games einen Blog schreiben. Sein Auftritt als Gast bei den Credit Suisse Sports Awards war für ihn beeindruckend – und für Special Olympics mit viel Symbolcharakter verbunden, geht es doch schliesslich immer um Integration und Wertschätzung.


Botschafter für Wertschätzung und Akzeptanz

Der Duft von frischem Holz. Eine Trommel. Ein Rad. Das ist die Welt von Pascal. Er ist ein draufgängerischer Velofahrer. Bei jedem Rennen gibt er Vollgas. Konzentriert bereitet er sich auf die Rennen vor. Er ist ehrgeizig, wenn er am Start steht. Er arbeitet in der Schreinerei der Stiftung Valida. Während der Woche wohnt er auch dort. Das Gestalterische an seiner Arbeit gefällt ihm besonders – und der Duft der frischen Holzspäne. Der blonde Ostschweizer ist auch in der Freizeit aktiv. Er spielt Trommel im Tambourenverein Gossau.

Athletenbotschafter Céline Perriraz, Koni Schmid, Pascal Haller, Simona Ciani und Aleksandar Vujcic zusammen mit dem Special Olympics Botschafter Simon Ammann. Die Athleten durften mit Simi einen Rundflug im Sportflugzeug geniessen.

Aleksandar ist ein leidenschaftlicher Tennisspieler. Er liebt diesen Sport. Und er liebt die Bewegung. Wenn er spielt, will er gewinnen. Nach einem schlechten Match ist er ein wenig wütend. Aber die Wut ist immer schnell verraucht. Denn Alex hat ein sonniges Gemüt. Er lacht viel. Und er hängt gerne mit seinen Freunden. Serbische Volksmusik hört er am liebsten.

Für die National Games hat er am Weih- Sein wichtigster Auftritt als Botschafter nachtsevent von Schroders geworben. war die Medienkonferenz mit dem Berner Stadtpräsidenten Alexander Tschäppät. Das ist ein Partner von Special Olympics.

3


FOKUS

Im Clinch – das Interview

mit Sports Director Aldo Doninelli über Strategien, Ziele und Visionen von Special Olympics Switzerland

Aldo, du bist verantwortlich für den Sport bei Special Olympics Switzerland. Was heisst das, welches sind konkret die Kompetenzbereiche und Verantwortlichkeiten des Sports Director? Im Sport unterscheiden wir vier Kompetenzbereiche: die Jugendförderung mit den sogenannten Special Trainings; die Ausbildung mit den Basiskursen und Sportartenkursen; die Delegationen an World Games, European Games und andere internationale Wettkämpfe und schliesslich; die Wettkämpfe, das heisst ein attraktives Angebot an lokalen und nationalen Wettkämpfen bis hin zu Regional Games und National Games. Lass uns näher auf die einzelnen Kompetenzbereiche eingehen – wie sieht denn die Jugendförderung bei Special Olympics aus? Hier bieten wir seit zwei Jahren die Special Trainings an. Ziel und Absicht sind, Jugendliche bis 18 Jahre in den Trainingsbetrieb eines «normalen» Sportklubs zu integrieren, denn Special Olympics selber hat ja keine Mitglieder. Mit diesem neuen Modell schaffen wir Angebote, wie es sie in den traditionellen Behindertensport-Strukturen nicht gibt. Das ist gar nicht so einfach. Es braucht gut geführte Vereine, vor allem aber engagierte und entsprechend ausgebildete Trainer, welche die Projekte begleiten können. Special Olympics unterstützt sie mit den Kontakten zu Eltern und Institutionen, die voll und ganz hinter der Idee stehen und ihre Kinder motivieren und fördern. Du sprichst von engagierten und entsprechend ausgebildeten Trainern. Wie sieht denn die Ausbildung bei Special Olympics aus? In den Basiskursen vermitteln wir allgemeine Informationen zur Philosophie von Special Olympics. Sie richten sich an alle und sind Grundvoraussetzung für ein Leiterengagement. In den Sportartenkursen vermitteln wir spezifisches Sportwissen im Bereich des Sportunterrichtes für Menschen mit geistiger Behinderung. Das Ziel ist

4

es, diese Kurse laufend weiterzuentwickeln und Synergien mit den jeweiligen nationalen Sportverbänden aufzubauen. Und weil nach dem neuen Sportförderungsgesetz die Verbände auch Sport für Behinderte anbieten müssen, ist das Bundesamt für Sport gefordert, eine neue Ausbildung für Jugend+Sport zu entwickeln. Ab Herbst 2014 soll es eine entsprechende J+S-Ausbildung «Sport und Handicap» geben. Das ist für die Sportvereine ein Quantensprung, können doch entsprechende Kurse und Leiter künftig auch über J+S abgerechnet werden. Was für eine Ausbildung ist denn nötig, um Special Trainings zu leiten? Um bei Special Olympics Special Trainings zu leiten, braucht es die Anerkennung als Sport Coach. Dazu ist eine Sportausbildung nötig, sei es bei J+S oder in einem Sportverband, sowie eine Behindertenausbildung, zum Beispiel Behindertensportleiter bei PluSport. Dann muss ein Sport Coach noch einen Basiskurs von Special Olympics besuchen, und zudem sollte er über praktische Erfahrungen als Leiter im Behindertensport verfügen. Die von Special Olympics ausgewiesene Anerkennung als Sport Coach erlaubt es ihm als kompetentem Fachtrainer, Special Trainings zu leiten. Was gibt es denn zu Aufgabenbereich drei zu sagen, den Delegationen an internationale Wettkämpfe? Grundsätzlich dürfen sich alle für internationale Wettkämpfe, European Games oder World Games bewerben, unabhängig vom sportlichen Niveau, vorausgesetzt, sie trainieren regelmässig und nehmen an nationalen Wettkämpfen, Regional Games oder National Games teil. Dabei geht es – und das ist wichtig und ganz besonders bei Special Olympics – nicht um Limiten oder Leistungen,


Sportler und Sportlerinnen am Athletenabend während den National Winter Games 2012 an der Lenk

sondern um regelmässiges Training und die Teilnahme an hiesigen Wettkämpfen. Doch bewerben müssen sich die Coaches. Sie werden dann zusammen mit ihren Athletinnen und Athleten selektioniert. Uns obliegt es, die Delegation optimal auf diese Grosseinsätze im Ausland vorzubereiten und sie dort zu betreuen. Bleiben als letzter Verantwortungsbereich des Sports Director noch die Wettkämpfe: Was gilt es da zu beachten, was gibt es zu tun? Wir achten darauf, dass es ein attraktives und möglichst breites Sportangebot gibt. Jährlich werden rund 50 Wettkämpfe in 17 Sportarten ausgeschrieben, die unter der Leitung von sogenannten Sport Officials durchgeführt werden. Koordiniert und «verwaltet» werden die Sportarten von den jeweiligen Technical Coordinators, den Sportarten-Verantwortlichen von Special Olympics. Sie sind auch für die Entwicklung des Sports in ihren Disziplinen zuständig. Dabei achtet Special Olympics vor allem auf die Qualität der Anlässe und der Entwicklung des Sports und nicht auf eine Zunahme der Anlässe.

unter 30 Jahre erreicht werden, also eine wesentliche Verjüngung. Zudem hoffe ich mit den nun geschaffenen Voraussetzungen und Strukturen die Anzahl der Special Trainings sowie der an all den Trainings und Wettkämpfen teilnehmenden Jungen deutlich zu steigern. Aber vor allem möchte ich, dass die Qualität des Trainingsangebots weiter steigt, weil die Sportler mit geistiger Behinderung es einfach verdienen. Dazu braucht es weitere kompetente Coaches, die bei Special Olympics mitmachen, sich engagieren und von diesem fantastischen Angebot profitieren.

Es ist sehr viel bewegt und erreicht worden in den vergangenen zwei Jahren. Die Entwicklung im Bereich Sport mit den Special Trainings, einem wesentlich intensivierten und verbesserten Ausbildungsangebot, einem durch Regional Games erweiterten Wettkampfangebot und einer Professionalisierung des Sportbetriebs ist schier unglaublich. Was für Ziele und Visionen hat der Sport Director denn noch? Vor vier Jahren wurde ein wichtiges Ziel formuliert, und daran wird entsprechend gearbeitet: Bis 2017 soll eine Senkung des Durchschnittalters von zurzeit 35,9 auf

5


FACTS & FIGURES

Zahlen und Fakten 2013 Auch im Jahr 2013 haben viele Athleten bei Special Olympics mitgemacht. Lokale Wettkämpfe, Regional Games, Delegationen an Internationale Wettkämpfe – bei Special Olympics ist immer etwas los. Facts & Figures

50 Wettkämpfe mit 4269 Teilnehmern 15 Sportarten World Winter Games in PyeongChang

30 Athleten und 15 Coaches und Betreuer in den Sportarten Ski alpin, Langlauf, Snowboard und Unihockey Insgesamt 2200 Sportler aus über 100 Ländern

2 Regional Games in Lausanne und St. Gallen mit über 600 Teilnehmenden 10 Schweizer Delegationen an Wettkämpfe im Ausland mit insgesamt 97 Athleten 2227 registrierte aktive Athletinnen und Athleten Durchschnittliche Teilnahme eines Athleten an einem Wettkampf 2x jährlich

12 verschiedene Special Trainings in 6 Sportarten mit 107 Athleten Facts & Goodies

2088 T-Shirts wurden verteilt 81 Flots wurden an Reitwettkämpfen abgegeben 6095 Medaillen wurden glücklichen Athleten überreicht

6


VERGANGENE EVENTS

Basel

Birrhard Unterengstringen

Trimbach

Wohlen

Winterthur

Zürich

Rorschach REGIONAL GAMES ST. GALLEN Balgach

Uster Herrliberg

Langenthal

Cham

Baar Einsiedeln

La Chaux-de-Fonds Cernier

Kriens

Oberburg

Hoch-Ybrig

Ittigen Bern Sarnen

Düdingen Fribourg Villars-sur-Glâne

Chur

Interlaken Bulle Le Mont sur Lausanne REGIONAL GAMES LAUSANNE Aubonne

Charmey

Montreux

Obergoms Lenk

Sion

Carouge

Tenero Martigny Lugano

Pétanque-Boccia

Leichtathletik

Radfahren

Langlauf

4 Pétanque, 1 Boccia 315 Athleten

4 Veranstaltungen 179 Athleten

1 Veranstaltung 127 Athleten

2 Veranstaltungen 91 Athleten

Fussball

Judo

Schwimmen

Ski Alpin

8 Veranstaltungen 1100 Athleten

4 Veranstaltungen 180 Athleten

6 Veranstaltungen 617 Athleten

2 Veranstaltungen 173 Athleten

Unihockey

Reiten

Tennis

National Congress

4 Veranstaltungen 490 Athleten

1 Veranstaltung 16 Athleten

3 Veranstaltungen 79 Athleten

Special Olympics

Basketball

Tischtennis

Snowboard

Geschäftsstellen

7 Veranstaltungen 864 Athleten

1 Veranstaltung 30 Athleten

2 Veranstaltungen 8 Athleten

Special Olympics

7


JAHRESBERICHT

In erster Linie ist dies den vielen Coaches, Betreuern und Organisatoren zu verdanken, die oft seit vielen Jahren mit unseren Athletinnen und Athleten arbeiten, regelmässig trainieren und an Wettkämpfe fahren. Wir können nur immer wieder unseren Respekt und unseren Dank aussprechen! All unsere Bemühungen sind dafür da, Sie zu begleiten, wertzuschätzen und Ihnen zu helfen. Stets werden wir versuchen ein guter, verlässlicher, professioneller und auch menschlicher Partner für Sie alle zu sein. Der Stiftungsrat ist 2013 um zwei neue Mitglieder erweitert worden. Elvira Hitz, Turn- und Sportlehrerin und Heilpädagogin aus Fideris, und Philipp Hertig, ehemaliges Mitglied der Schweizer Fussball Nationalmannschaft und Mitglied des Zentralvorstandes des SFV, komplementieren das Team. Auch wurden in den administrativen Bereichen der Abteilung Sport und Events zwei neue Stellen geschaffen. Damit wird der Support für die Coaches, Betreuer und Organisatoren weiter gestärkt und den neuen Anforderungen angepasst. Eine wichtige Kooperation konnte Special Olympics mit dem Eidgenössischen Büro für Gleichstellung von Menschen mit Behinderung (EBGB) und der Loterie Romande für den Aufbau und die Betreuung von Special Trainings abschliessen. Ein «Special Training» ist ein auf Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung ausgelegtes Training in einer Sportart, das regelmässig innerhalb eines Sportvereins stattfindet. Dank dem finanziellen Support der beiden Organisationen konnten gesamtschweizerisch 12 Pilotprojekte aufgebaut werden, an denen bereits 107 Kinder und Jugendliche teilnehmen. Die Erfahrungen daraus werden in ein Konzept einfliessen, das Trainingsangebote für Kinder und Jugendliche national und gezielt aufbauen soll. Bereits 2012 hat Special Olympics mit der Umsetzung eines neuen Ausbildungskonzepts begonnen. Neben den Basiskursen, die das Grundwissen über Organisation und Philosophie von Special Olympics vermitteln, kamen 2013 Sportartenkurse in 6 verschiedenen Sportarten hinzu. Ziel dieser Kurse ist die Vermittlung von Wissen, wie man die einzelnen Sportarten entsprechend den Anforderun-

8

gen unserer Athletinnen und Athleten vermittelt. Mit 178 Personen an den insgesamt 12 Basis- und Sportartenkursen sind die Teilnehmerzahlen sehr erfreulich. Wegweisend ist auch der nun unterzeichnete Rahmenvertrag mit dem Bundesamt für Sport (BASPO) in Bezug auf die Durchführung von Ausbildungsmodulen. Damit wird der Weg für die Integration von Sportangeboten in Sportvereinen weiter geöffnet. Die Entwicklung bei unseren Kernaufgaben ist erfreulich: An 50 Wettkämpfen in 15 Sportarten wurden 4'269 Teilnahmen registriert. Die Anzahl Athletinnen (583) und Athleten (1'644), die an einem oder mehreren Wettkämpfen teilnahmen, konnte gegenüber dem Vorjahr um 3,7% auf 2'227 gesteigert werden. Erstmals fanden in Lausanne und St. Gallen Regional Games statt. Mit 7 Sportarten und 611 Teilnehmern waren diese sehr erfolgreich, weshalb wir auch künftig Regional Games veranstalten möchten. Wir hoffen, Organisatoren dafür begeistern zu können. 2013 vertraten 97 Athletinnen und Athleten sowie 32 Coaches die Schweiz an internationalen Wettkämpfen von Special Olympics. Der grosse Höhepunkt waren die World Winter Games in PyeongChang, Korea, wo 2018 die nächsten Olympischen Winterspiele stattfinden werden. Die Schweizer Delegation umfasste 45 Personen, darunter 30 Athleten und 15 Coaches/Betreuer aus den 4 Sportarten Ski, Snowboard, Langlauf und Unihockey. Nicht nur das sportliche Erlebnis war besonders, sondern auch das mehrtägige Hosttown Programm in einem buddhistischen Kloster war für alle Beteiligten unvergesslich und sehr eindrücklich. Mit einem Jahresumsatz von 3.35 Mio. Franken und über 750'000 Franken Organisationskapital steht Special Olympics Switzerland gut da. Der Dank dafür geht an alle Fans, Donatoren, Sponsoren und Partner, die unsere Anliegen und unsere Vision für Wertschätzung, Akzeptanz und Gleichstellung von Menschen mit geistiger Behinderung unterstützen!

Stephen Mills Verwaltungsratspräsident

Bruno Barth Geschäftsführer

Bruno Barth, Pascal Haller und Stephen Mills

Special Olympics hat sich auch im Jahr 2013 erfreulich weiterentwickelt.


JAHRESRECHNUNG BILANZ PER 31. DEZEMBER 2013

alle Beträge in CHF

AKTIVEN

2012

%

2013

%

Umlaufvermögen

954‘687

92.5

1‘320‘970

96.0

Flüssige Mittel

633‘859

61.4

811‘994

59.0

Forderungen

40‘428

3.9

63‘646

4.6

Vorräte

96‘000

9.3

81‘000

5.9

184‘000

17.9

364‘330

26.5 4.0

Aktive Rechnungsabgrenzung Anlagevermögen

77‘900

7.5

54‘730

Materielles Anlagevermögen

48‘000

4.6

43‘330

3.1

Immaterielles Anlagevermögen

29‘900

2.9

11‘400

0.8

1‘032‘587

100

1‘375‘700

100

TOTAL AKTIVEN PASSIVEN Kurzfristeges Fremdkapital Sonstige Verbindlichkeiten

2012

%

2013

%

342‘287

33.1

596‘421

43.4

64‘211

6.2

56‘754

4.1

278‘076

26.9

539‘667

39.2

Fondskapital

83‘189

8.1

27‘915

2.0

Zweckgebundene Fonds

83‘189

8.1

27‘915

2.0

Organisationskapital

607‘111

58.8

751‘365

54.6

Passive Rechnungsabgrenzung

Stiftungskapital

100‘000

9.7

100‘000

7.3

Freie Fonds

553‘500

53.6

553‘500

40.2

Reservefonds

-150‘749

-14.6

-46‘388

-3.4

Jahresergebnis

104‘360

10.1

144‘253

10.5

1‘032‘587

100

1‘375‘700

100

TOTAL PASSIVEN

BETRIEBSRECHNUNG 2013 alle Beträge in CHF 2012 Betrieblicher Ertrag

3‘097‘817

Fundraising, Events, Sport, Programme, PR/Kommunikation

%

3‘348‘956

-86

-2’846’645

3‘097‘817

Betrieblicher Aufwand

-2’656’441

Fundraising, Events, Sport, Programme, PR/Kommunikation

-2‘656‘440

2013

100

% 100

3‘348‘956 -66

-2‘846‘645

Zwischenergebnis

441’377

14

502’310

15

Interner Aufwand

-293’761

-9

-282’669

-8

-37’327

-1

-42’424

-1

-7’004

0

-7’109

0

103‘286

3

170‘108

5

1‘074

0

2‘060

0

Abschreibungen Vorsteuerkürzung Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit Finanzertrag Ergebnis ohne Fondsergebnis

104‘360

Veränderung Fonds

172‘168

-

Jahresergebnis

104‘360

3

-27‘915

-1

144‘253

4

BEITRÄGE VON BUND, KANTONEN, LOTTERIEN UND DACHORGANISATIONEN LUFEB*-Beitrag (ausbezahlt über PlusSport) Beitrag Loterie Romande

118‘879

118‘879

80‘000

80‘000

* Leistungen zur Unterstützung und Förderung der Eingliederung Behinderter (LUFEB) Die detaillierte Jahresrechnung gemäss den Richtlinien von Swiss GAAP FER 21 und den Revisionsbericht finden Sie unter www.specialolympics.ch/ueber-uns/downloads-links

9


RÜCKBLICK

Regional Games eine gelungene Premiere

DIESE ART VON WETTKÄMPFEN IST NEU BEI SPECIAL OLYMPICS Die Idee: Es werden Wettkämpfe in mindestens drei Sportarten an einem Ort angeboten. Vergangenes Jahr wurden in Lausanne und St. Gallen erstmals Regional Games ausgetragen. Insgesamt haben über 600 Athleten teilgenommen.

gespielt und im Judo gekämpft. Drei sehr unterschiedliche Sportarten.

Die ersten Regional Games fanden im Juni 2013 in Lausanne statt. Sie waren sehr erfolgreich. 246 Athletinnen und Athleten machten mit. Die Sonne strahlte. Viele Gesichter leuchteten – aus Anstrengung, aus Freude oder aus Leidenschaft. In Lausanne wurde Tischtennis und Fussball

10

Beim Tischtennis waren die Zuschauer von der Stille in der Halle fasziniert. Die Athleten spielten sehr konzentriert. Beim Judo spürte man Disziplin und Respekt gegenüber dem Gegner. Die Sportart ist gut entwickelt bei Special Olympics. Beim Fussball waren Fairness und Teamgeist bemerkenswert. Die Teams freuten sich gemeinsam über das erlebnisreiche Wochenende.


Oben: Patrick Hardegger, Sportgruppe Valida, St. Gallen. Unten: Adrian Rutz, Säntisblick Degersheim

In St. Gallen fanden im August 2013 Regional Games statt. Auch hier war der Ansturm gross. Aus der ganzen Schweiz reisten 365 Fussballer, Basketballer, Reiter und Rad-

fahrer an. Die Eröffnungsfeier war sehr unterhaltsam. Danach hatten die Teilnehmenden Zeit, neue Freundschaften zu knüpfen und alte zu pflegen. Die Wettkämpfe waren sportlich und spannend. Die Stimmung war sehr gut. Wie an allen Special Olympics Veranstaltungen wurde viel gelacht. Die Gemeinschaft unter den Athleten, Coaches und freiwilligen Helfern war sehr herzlich.

11


MENSCHEN

Im Einsatz für Special Olympics Menschen, die Special Olympics unterstützen, Menschen, die in irgendeiner Form mit den Athleten zu tun haben. Stellvertretend für all jene, die viel Engagement und Herzblut in die Arbeit mit geistig behinderten Sportlern investieren, werden hier eine Donatorin und ein Schiedsrichter vorgestellt. Sie stehen mitten im Leben und denken doch stets auch an jene, die mit dem Leben zu kämpfen haben.

DIE GROSSE ÜBERRASCHUNG Urban Müller Freiburghaus war überrascht. Als Schiedsrichter rechnet er nie mit allzu viel Herzlichkeit, wenn er einen Match pfeift. Auch in seinem Job als stellvertretender Stabschef für ABCN-Ereignisse beim Bund gehören Umarmungen und High-Fives nicht unbedingt zum Alltag. In der Sporthalle Sarnen jedoch – bei seinem ersten Basketballspiel für Special Olympics – spürte er sofort, dass alles anders war. Bereits bei seiner Ankunft fühlte er sich willkommen. Und wusste doch nicht so richtig, wie ihm geschah. Denn noch vor Kurzem konnte er sich unter der Organisation Special Olympics nicht viel vorstellen. Geistig hatte er sich auf Rollstuhl-Basketball eingestellt. Voller Spannung und mit gemischten Gefühlen trat er also seine Reise nach Obwalden an. Freundschaftlich wurde er an jedem Ort begrüsst, den er betrat – das vermeintliche Handicap der Begrüssenden empfand er gleich als charmante Herzlichkeit. Angesteckt von so viel aufrichtiger Menschlichkeit, legte er sofort Hand an und half bei den letzten Vorbereitungen mit. Von Beginn an war der Schiri vom fairen Ambiente angetan. Der sportliche Ehrgeiz war zwar spürbar, aber nie stand das Ego eines Spielers im Vordergrund, sondern nur das sportliche und kämpferische Engagement als Team. Gerührt und um eine wertvolle Erfahrung reicher machte sich Urban Müller Freiburghaus auf den Heimweg. Seine anfänglichen Fragen in Bezug auf den richtigen Umgang

12

mit geistig behinderten Menschen klärten sich von selbst. Natürlichkeit, Wertschätzung und Akzeptantz heisst die Zauberformel. Eine Frage jedoch stellte er sich neu: «Wer hat hier nun wirklich ein Handicap?» Er ist überzeugt, dass es nicht die sogenannt «Handicapierten» sind. Abschliessend meint Urban Müller Freiburghaus zu seinem Engagement: «Viele Jahre habe ich selbst im Bereich Leistungssport gespielt und bin immer noch als Trainer und Schiedsrichter aktiv, doch nie habe ich derart echten Sportsgeist – Sport um der Sportlichkeit willen – spüren dürfen wie hier! Ein wahrhaft berührendes Erlebnis! Auf mich könnt ihr auch künftig zählen».


Sportler und Sportlerinnen am Athletenabend während der National Winter Games 2012 an der Lenk

SPENDE FÜR EIN LÄCHELN Monika Meier aus Grüt im Kanton Zürich liebt es, unterwegs zu sein. Ihre vielseitigen Tätigkeiten lassen ihr zum Innehalten auch nicht viel Raum. Als Geschäftsführerin von zwei Firmen und zweifache Mutter ist sie dauernd gefordert. Gerne verbringt sie die Freizeit mit ihren Söhnen und mit Freunden oder wirkt in Muscials und Theaterstücken mit. Das Transportunternehmen J. Meier Grüt Transporte AG führt sie zusammen mit ihrem Bruder in der zweiten Generation. Menschen mit Behinderung sind den beiden Jungunternehmern sehr nah, haben sie doch eine Schwester mit Down Syndrom. Die Firma unterstützt gerne Organisationen, die sich für andere Menschen einsetzen. Anstelle von Weihnachtsgeschenken für die Kunden haben sie letztes Jahr entschieden, einen «Batzen» an Special Olympics zu überweisen. «Es ist sehr schön, die leuchtenden Augen der behinderten Sportler zu sehen, wenn sie Freude haben. Unsere

Herzen lachen, wenn wir diese Menschen lachen sehen», begründet die Geschäftsführerin ihr Engagement. Und sie fügt hinzu: «Sport ist ein wertvoller Ausgleich zum Alltag.» Den Special Olympics Athleten wünscht sie, dass sie nach Sportanlässen mit einem Lächeln nach Hause gehen können, und meint: «Es ist sehr wichtig, ein Ziel vor Augen zu haben, um etwas Grossartiges zu leisten. Die Herausforderung spornt an, um dafür zu trainieren. Natürlich macht ein gutes Resultat glücklich, aber das Wichtigste ist noch immer, Spass am Sport zu haben!»

13


SPORTART

Basketball ist der Fussball von Special Olympics Fussball, und dann lange nichts mehr – das ein Eindruck, wie er leicht entstehen kann, wenn man sich spätabends durch das TV-Programm zappt oder frühmorgens beim Schlürfen des ersten starken Kaffees die Tagespresse durchblättert. Bei Special Olympics ist das, wie so vieles, etwas anders.

Keine andere Teamsportart ist traditionell so gut organisiert wie Basketball. Die Sportart ist bei Special Olympics so beliebt wie die NBA in den USA – und die einzige Teamsportart, in welcher eine Schweizer Meisterschaft gespielt wird. Insgesamt etwa 30 Teams spielen in 5 Ligen an verschiedenen Orten aller Landesteile der Schweiz übers Jahr an meistens 3 Turnieren und in einem Finalturnier um den Sieg sowie Aufstieg oder Abstieg. In der Saison 2013/2014 spielten rund 350 Basketballerinnen und Basketballer in dieser Meisterschaft mit. Martin Mock ist als Technical Coordinator verantwortlich für die Organisation der National-League, Michel Fortin ist als Technical Coordinator der Sportverantwortliche und zuständig für die Reglemente und die Schiedsrichter. «Wir spielen traditionell nun schon seit Jahren in den verschiedenen Turnieren in fünf verschiedenen Stärkeklassen eine Meisterschaft. Seit zwei Jahren spielen wir mit Rückrunde», sagt Mock. Die Coaches

14

der teilnehmenden Teams treffen sich dabei alljährlich zu einem Meeting, um über Formalitäten und Modalitäten der Meisterschaft zu diskutieren. «Wir sind sehr gut organisiert, haben viel Erfahrung und ein grosses Know-how», konstatiert Mock zufrieden. Das gilt auch für die Schiedsrichter. Meist leiten zwei Schiris mit entsprechender Erfahrung und Ausbildung ein Spiel. So wird gewährt, dass die Regeln auch immer professionell interpretiert werden – gar nicht so einfach und selbstverständlich, schliesslich hat jede Liga und somit jede Stärkeklasse ihr eigenes, den Bedürfnissen angepasstes Reglement mit dem entsprechenden Interpretationsspielraum. Und so ist es häufig gar nicht so einfach zu entscheiden, ob etwas nun ein Foul oder die Behinderung. Mit regelmässigen Kursen zur Ausbildung und Weiterbildung wird streng darauf geachtet, dass die Coaches stets auf dem neusten Stand sind. Kontinuität wird


Altra Schaffhausen gegen Valida St. Gallen an den Regional Games in St. Gallen.

grossgeschrieben, auf eine nachhaltige und langfristige Entwicklung auf allen Ebenen speziell geachtet. «Es ist erfreulich, wie sich die Sportart entwickelt. Das Niveau ist inzwischen recht hoch. Wohl mehr als zwei Drittel der Teams trainieren ausschliesslich Basketball und bereiten sich entsprechend seriös und konsequent auf die Meisterschaft vor. Längst wird in allen Teams regelmässig trainiert, meist mindestens einmal wöchentlich. Nicht selten stehen zusätzlich auch Trainingslager auf dem Programm», konstatiert Mock. Die Entwicklung der Sportart macht entsprechend Freude. Wer die Basketball-Meisterschaft spielt, muss eine Lizenz lösen. Auch hier zeigt sich, wie fortschrittlich die Sportart bei Special Olympics ist, wie professionell organisiert zudem. Die Basketballer sind Pioniere und Vorbilder zugleich, zumal es ganz und gar wie im «normalen Sport» nicht nur um Sieg und Niederlage geht, sondern auch um Aufstieg und Abstieg. «Darauf legen wir Wert»,

betont Mock, «denn wir wollen sportlich ernst genommen werden und uns entsprechend verhalten». Organisatorisch und sportlich fortschrittlich und professionell, was will man noch mehr? «Einen Nachteil hat diese Entwicklung vielleicht doch auch», analysiert Mock selbstkritisch: «Die dank der professionellen Strukturen so wegweisende Form eines sportlichen Meisterschaftsbetriebs birgt die Gefahr, zu einer Art geschlossenen Gesellschaft zu werden. Dadurch gibts wenig Blutauffrischung, kaum neue Teams. Eine gewisse Stagnation ist so nicht auszuschliessen. Liebend gerne würden wir uns deshalb jedenfalls immer wieder auch über neue Teams freuen und vor allem auch mehr neue und junge Spieler und Spielerinnen für unsere Sportart gewinnen.» Möge sich sein Wunsch erfüllen und Basketball der Fussball von Special Olympics bleiben.

15


ORGANISATOR

Veranstalter mit Herz Daniel Reichmuth ist mitten im Berufsleben verankert. Er ist Organisator eines Unihockeyturniers, Fan des Komiker-Duos Divertimento, interessierter Sportler und Supporter der Rapperswil Jona Lakers. Einer, der sich trotz Behinderung nicht behindern lässt. Auch wenn es manchmal schwierig ist. Sein Lebensmotto: Never give up! Seit seinem neunten Lebensjahr weiss Dani Reichmuth, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Seine Gehprobleme werden immer stärker, und bereits in seiner Jugend läuft nichts mehr ohne Rollstuhl. Was aber wirklich mit ihm los ist, weiss er erst seit gut acht Jahren. Die extrem seltene Krankheit Ataxie mit okulomotorischer Apraxie wurde diagnostiziert – eine degenerative Störung des Nervensystems.

Nichtsdestotrotz ist Dani Reichmuth voll im Leben integriert. Er arbeitet bei einer Baufirma in Pfäffikon SZ. Seine Freizeit geniesst er draussen in der Natur mit seinem Handbike oder mit dem Malen von Acrylbildern. Und für Special Olympics stellte er den March Cup auf die Beine. Dieses sehr beliebte und äusserst professionell organisierte Unihockeyturnier wird nun schon seit 2006 alle zwei Jahre durchgeführt. Früher selbst aktiver Unihockeyspieler, hegte Dani schon lange den Wunsch, einmal ein Turnier in eigener Regie durchzuführen. Was noch fehlte, war ein OK und eine rollstuhlgängige Halle. 2005 nahm der Traum Gestalt an. Dani fand Unterstützung für die Organisation und konnte das Turnier in der Mehrzweckhalle in Altendorf durchführen. Schon beim ersten March Cup war das Echo so positiv, dass einer Fortsetzung des Turniers nichts mehr im Wege stand. Die Erfahrungen des ersten Cups liess man gleich in die Vorbereitungen der zweiten Ausgabe einfliessen. So wurde z.B. nicht mehr mit 21 Mannschaften an einem Tag gespielt, sondern in 2 Kategorien à je 7 bis 8 Mannschaften. Auch Mitte April 2014 fand ein March Cup statt, an dem 18 Mannschaften teilnahmen. Dank tatkräftigen Menschen wie Daniel Reichmuth können in der Schweiz jahrein, jahraus bis zu 50 Wettkämpfe und Turniere für geistig behinderte Menschen ausgetragen werden. Dafür bedankt sich Special Olympics Switzerland nicht nur bei Daniel Reichmuth, sondern bei allen lokalen Organisatoren, die mit viel Engagement, Herzblut und Professionalität diese Wettkämpfe ermöglichen.

16


EVENT

Alain Chappuis an den World Winter Games in PyeongChang

World Winter Games PyeongChang ERFAHRUNGEN IM GRENZBEREICH – ODER WAS ATHLETEN STARK MACHT!

12 Stunden im Flugzeug. Eine Zeitverschiebung, die Körper und Geist verwirrt. 14 Tage lang weit weg von zu Hause. In einem Land, das man höchstens vom Hörensagen kennt. Dieses Abenteuer erlebten 30 Athletinnen und Athleten mit ihren 15 Coaches und Betreuern. Die 45-köpfige Schweizer Delegation reiste im Februar 2013 an die World Winter Games nach PyeongChang.

Es war eisig kalt. Einige waren sogar krank. Andere hundemüde. Aber alle haben gekämpft. Jedes Rennen wurde leidenschaftlich bestritten. Wohlverdient waren die vielen Medaillen, mit denen die Schweizer nach Hause kamen. Die Freude und der Stolz über die Siege waren immens. Die Erinnerungen an die vielen Highlights wird den Athleten niemand mehr nehmen.

Viele Athleten hatten noch nie zuvor in einem Flugzeug gesessen. Die meisten essen auch keine Nudeln oder Reisgerichte zum Frühstück. Und bei eiskalten Temperaturen in einem buddhistischen Tempel zu übernachten – das war wohl auch ungewohnt. Die Reise nach Südkorea war für die Delegation ein Abenteuer. Kurz vor dem Abflug kribbelte in jedem die Vorfreude. Aber auch die Angespanntheit war spürbar.

Was aber noch viel wichtiger ist: Die Athleten wissen jetzt, welche Fähigkeiten in ihnen stecken. Mut, Durchhaltewille, Selbstständigkeit, Teamgeist, sportliche Leistungen. Dies hat ihnen für den Alltag zu Hause viel Kraft und Selbstvertrauen gegeben. Denn wer hätte je gedacht, dass ein Unihockeyteam vor vielen Zuschauern selbstsicher und unterhaltsam durch eine Präsentation führen würde? Wer hätte je darauf gehofft, dass ein Skifahrer aus der Westschweiz im Fernsehen ein Interview gibt? Tatsachen, die jeden Athleten stark machen. Genau für diese wertvollen Erfahrungen setzt sich Special Olympics ein.

In Südkorea trafen sich über 2000 Athleten aus 100 Ländern. Es gab ein unterhaltsames Programm und viele sportliche Wettkämpfe. Die Schweizer Delegation hat Grossartiges geleistet. Sportlich haben sich die Athleten immer wieder selbst übertroffen. Persönlich sind alle gereift und gewachsen.

17


PARTNER

Vereinte Kräfte Wertschätzung, Akzeptanz und Gleichstellung. Das sind die Ziele, die den verschiedenen Behindertenorganisationen gemein sind. Hier eine kurze Präsentation der Partner von Special Olympics.

Auch heute noch sind Menschen mit Behinderungen mit zahlreichen Benachteiligungen konfrontiert, die ihnen die volle Teilhabe am Leben der Gesellschaft erschweren. Das Ziel des Behindertengleichstellungsrechts ist es, dies zu ändern. Es umfasst ein Set von Massnahmen, welche die Hindernisse, denen Menschen mit Behinderungen begegnen, abbauen. Der verfassungsrechtliche Schutz von Menschen mit Behinderungen vor Diskriminierung und das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) sind die zwei zentralen Pfeiler des Behindertengleichstellungsrechts. Wichtige Regeln finden sich aber auch in weiteren Erlassen auf Bundes- und auf kantonaler Ebene.

Gemeinsam mit und für Menschen mit geistiger Behinderung www.insieme.ch insieme vertritt die Interessen von rund 50'000 Menschen mit geistiger Behinderung in der Schweiz und zählt 9'000 aktive Mitglieder – vorwiegend Eltern und Angehörige. insieme engagiert sich für gute Rahmenbedingungen, um Menschen mit geistiger Behinderung ein möglichst eigenständiges Leben als gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft zu ermöglichen. Der Verband informiert und sensibilisiert die Öffentlichkeit und sorgt unter anderem für qualitativ gute Bildungs- und Freizeitangebote sowie für Entlastungsmöglichkeiten für Menschen mit geistiger Behinderung und deren Angehörige.

Integration durch Sport www.plusport.ch Von jeher verbindet Sport Menschen. Um Grenzen abzubauen, will der Dachverband PluSport vermehrt Synergien mit der validen Sportlandschaft nutzen. In 90 Sportclubs gibt es zudem vielseitige Angebote; vermehrt auch in Trendsportarten, bei denen Behinderte und Nichtbehinderte im selben Team an ihre Grenze gehen können. Sport verbessert die Beweglichkeit, steigert das Selbstvertrauen und führt zu mehr Selbstständigkeit. Das kann die Integration ins tägliche Leben erleichtern und bringt vermehrt gesellschaftliche Akzeptanz.

18

Branchenverband für Institutionen www.insos.ch INSOS Schweiz vertritt als nationaler Branchenverband die Interessen von 750 Institutionen für Menschen mit Behinderung. 60'000 Menschen finden dort Arbeit, eine Tagesstruktur, ein Zuhause sowie die Möglichkeit, von einer Integrationsmassnahme oder einer beruflichen Massnahme zu profitieren. Der Verband pflegt Kontakte zur Politik, nimmt an Vernehmlassungen teil, arbeitet in verschiedenen nationalen Fachgruppen mit und meldet sich zu aktuellen politischen Themen öffentlich zu Wort. Für die Facharbeit sind bei INSOS Schweiz die sechs Fachkommissionen Arbeit, Berufliche Integration, Bildung, Psychische Beeinträchtigung, Tagesstätten und Wohnen zuständig.

ein Netzwerk für Menschen mit Handicap www.procap.ch Procap ist mit rund 20'000 Mitgliedern der grösste Verband für Menschen mit Behinderung in der Schweiz. Menschen mit einer Behinderung sollen möglichst selbstständig und gleichberechtigt leben können – für diese Vision kämpft Procap auf allen politischen Ebenen. Ihren Mitgliedern bietet sie Rechts- und Sozialversicherungsberatungen an und informiert über hindernisfreies Wohnen, Ferien für Menschen mit Behinderung und den gleichberechtigten Zugang zu Sport, Freizeit und Kultur.


ORGANISATION

Special Olympics Switzerland Special Olympics Switzerland ist eine unabhängige nationale Stiftung, die in den drei grössten Sprachregionen vertreten ist. Der Stiftungshauptsitz ist in Ittigen. Weitere Büros befinden sich in Carouge, Tenero und Zürich.

Da sich Special Olympics ausschliesslich über Spenden und Sponsoren finanziert, ist die Organisation auch hierzulande auf eine breite Unterstützung angewiesen, um den Athletinnen und Athleten einzigartige Erlebnisse wie regionale Wettkämpfe, Regional oder National Games oder gar eine Reise an European oder World Games überhaupt zu ermöglichen. Sie finden auf dem folgenden Link das Formular, um sich als Fan anzumelden: specialolympics.ch/fundraising/goenner Herzlichen Dank für Ihre Spende

ATHLETENKOMMISSION

KOMMISSION SPORT

Sie vertritt die Interessen der Athletinnen und Athleten von Special Olympics Switzerland gegenüber der Organisation. Die Kommission besteht aus neun Mitgliedern aus allen drei Landesteilen und trifft sich zweimal jährlich.

Die Kommission Sport wurde Ende 2010 vom Stiftungsrat eingesetzt. Aktuelle Mitglieder: Kurt Murer (Vorsitzender), Bruno Barth, Aldo Doninelli, Peter Lehmann und Cäcilia Wiese. Gemeinsam haben sie unter anderem das Reglement Sport (Grundsätze) erarbeitet.

STIFTUNGSRAT Der Stiftungsrat besteht zurzeit aus neun Mitgliedern und setzt sich wie folgt zusammen: JJ Stephen

JJ Peter

JJ Kurt

Mills, Präsident Murer, Vizepräsident und Vorsitzender der Kommission Sport JJ Walter Caranzano, Mitglied und Verantwortlicher Family Program JJ Peter Ottiger, Mitglied

JJ Alfred

Boeni, Mitglied Landolt, Mitglied JJ Catherine Marchand, Mitglied JJ Philippe Hertig, Mitglied JJ Elvira Hitz, Mitglied JJ Patrick Nöthiger, hat als Athletensprecher Einsitz

19


PROGRAMM

Netzwerk und Prävention Das Family Program und Healthy Athletes sind Programme, die von Special Olympics International gefördert werden. Hier werden sie kurz vorgestellt.

ES GEHT NICHTS ÜBER STARKE FAMILIENBANDE Dies gilt auch für Angehörige der Athleten von Special Olympics. Denn sie sind häufig Coach, Fan und Betreuer in einem. Auch im Alltag haben Familien mit einem geistig behinderten Kind oftmals grosse Hürden zu überwinden. Umso wertvoller ist ein Austausch unter Gleichgesinnten. Und just hier setzt das Family Program von Special Olympics an. Das Family Program von Special Olympics ist ein Netzwerk, das Familienangehörige von geistig behinderten Athleten zusammenbringen will. Das Wissen und die Erfahrungen verschiedener Länder fliessen in das Programm ein. Häufig kämpft im Alltag jeder für sich – aber bestimmt gibt es immer wieder ähnliche Probleme zu meistern und oft dieselben Fragen zu klären. Sich über gemeinsame Erfahrungen austauschen zu können, Antworten auf häufig gestellte Fragen zu erhalten oder da und dort gar selbst einen Tipp geben zu können – für alle Teilnehmenden ein Mehrwert. Bis 2014 beschränkt sich das Family Program vorwiegend auf spezielle Angebote an National Games und World Games. In den kommenden Jahren soll – auch in Zusammenarbeit mit insieme Schweiz – ein breites Netzwerk von sportinteressierten Familien aufgebaut, gepflegt und betreut werden. Ein entsprechendes Konzept wird noch in diesem Jahr erarbeitet. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier: www.nationalgames.ch/family

EFFIZIENTE PRÄVENTION Menschen mit geistiger Behinderung tragen ein um 40% höheres Risiko für zusätzliche gesundheitliche Einschränkungen. Bei National und World Games bietet Special Olympics deshalb allen Sportlern im Rahmen des Healthy Athletes® Programms kostenlose und umfassende Kontrolluntersuchungen an. Diese finden in einer angenehmen Atmosphäre statt und wurden speziell für Menschen mit geistiger Behinderung konzipiert. In der Schweiz können aktuell an Grossanlässen die beiden Programme Healthy Hearing und Opening Eyes durchgeführt werden. Die Programme werden lokal von einem Clinical Director geleitet, der von Special Olympics International geschult wird. Für Healthy Hearing sind Thomas Brütsch und Heike Birnbaum verantwortlich, für Opening Eyes ist es Karin Spohn. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier: www.specialolympics.ch/programme/healthy-athletes

20


NEWS

SPECIAL OLYMPICS AUF FACEBOOK Special Olympics hat seine Facebookseite aktiviert. Klicken Sie «like» und Sie sind immer auf dem neusten Stand der Dinge. Hier werden Bilder und Videos gepostet und Kommentare ausgetauscht. Regelmässig werden emotionale Geschichten unserer Athletinnen und Athleten veröffentlich. www.facebook.com/specialolympics.ch

JA ZUR UNO BEHINDERTENRECHTSKONVENTION Die UNO Behindertenrechtskonvention (UNO BRK) verlangt die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung und soll diesen Prozess beschleunigen.

Die UNO BRK unterstützt die Mission von Special Olympics: Akzeptanz, Wertschätzung und Gleichstellung von Menschen mit geistiger Behinderung.

Die Ratifizierung durch die Schweiz ist eine klare Verpflichtung, Hindernisse für Menschen mit Behinderung zu beseitigen, sie vor Diskriminierungen zu schützen und ihre Inklusion und Gleichstellung in der Gesellschaft aktiv zu fördern.

Special Olympics arbeitet in verschiedenen Bereichen genau in diese Richtung und begrüsst daher die Ratifizierung der UNO BRK sehr, denn damit sind nun auch die gesetzlichen Grundlagen für die Gleichstellung geschaffen.

NEUER CEO BEI SPECIAL OLYMPICS INTERNATIONAL (SOI) Janet Froetscher ist die neue Vorsitzende des SOI Verwaltungsrats. Als Nachfolgerin von Tim Shriver (Sohn der Gründerin Eunice Kennedy Shriver, der sich nun ausschliesslich auf seine Aufgaben als Präsident konzentrieren kann) hat sie viele Ziele. Die wichtigste Priorität hat für sie der Ausbau der weltweiten Community. Die Menschen rund um den Globus sollen SOI als grösste Sport- und Gesundheitsorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung wahrnehmen.

Ein weiteres Thema, das sie schon sehr bald angehen will, ist das globale Fundraising durch das Gewinnen von internationalen Geldgebern, damit die rund 4 Mio. Athletinnen und Athleten weltweit auch weiterhin vom umfassenden Angebot von SOI profitieren können. «An einem Special Olympics Wettkampf wurde mein Kind zum allerersten Mal angefeuert, gefeiert und bejubelt». Aussagen wie diese einer jungen Mutter geben der neuen Chefin von SOI Antrieb und die Sicherheit, dass die Organisation auf dem richtigen Weg ist.

21


FACHARTIKEL

Die UNO-Behindertenrechtskonvention AUCH FÜR DEN SPORT

Am 13. Dezember 2013 hat die Schweiz die UNO-Behindertenrechtskonvention (BRK), die Ende 2014 in Kraft treten wird, ratifiziert.

EIN INSTRUMENT MIT GESELLSCHAFTLICHER DIMENSION Als Instrument zur Förderung der Menschenrechte hat die Konvention einen expliziten gesellschaftlichen Aspekt. Sie besagt, dass alle Menschen mit Behinderung von allen Grundrechten und Freiheiten profitieren sollen. Sie präzisiert die Anwendung der Menschenrechte, weist auf die Bereiche mit Anpassungsbedarf hin und mahnt wo nötig einen stärkeren Schutz an. Diese Regeln beruhen auf der Anerkennung des neuen Paradigmas der Behinderung, wonach die sozialen Fähigkeiten einer Person ebenso vom Willen der Gesellschaft abhängen wie von den spezifischen funktionellen Einschränkungen, aufgrund derer wir eine Person als «behindert» definieren.

WESHALB IN DER SCHWEIZ? Mit Artikel 8 Absatz 2 der Schweizerischen Bundesverfassung sowie dem Bundesgesetz über die Beseitigung von Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen (BehiG) hat die Schweiz bereits ein gesetzliches Mittel, das Menschen mit Behinderung eine vollständige Teilnahme am gesellschaftlichen Leben sichern soll. Allerdings ist festzustellen, dass der aktuelle Schutz noch immer mangelhaft ist. Die gesetzlichen Vorgaben beschränken sich auf fünf Bereiche: Bau, öffentlicher Verkehr, Dienstleistungen, Bildung sowie die Arbeitsbedingungen beim Bund. Zudem liegen diese Bereiche teilweise in der Kompetenz der Kantone, was den Handlungsspielraum des Bundes begrenzt. Mit Ausnahme des öffentlichen Verkehrs schreibt das Gesetz für keinen dieser Bereiche Umsetzungsfristen vor. Ein weiteres Problem besteht darin, dass sich die Gesetzgebung hauptsächlich auf körperliche sowie sensorische Behinderungen konzentriert und intellektuelle oder psychische Defizite unberücksichtigt lässt.

Pierre Margot-Cattin Pierre Margot-Cattin, Jahrgang 1964, ist Anwalt und Ethnologe. Er leidet seit seiner Geburt unter einer schweren körperlichen Behinderung. Der verheiratete Vater eines Kindes unterrichtet an der Walliser Hochschule für Soziale Arbeit (Hes-so/Wallis) und führt den Vorsitz des Gleichstellungsrates Égalité Handicap. In dieser Funktion war er aktiv an der Kampagne für den Beitritt zur UNO-BRK beteiligt.

22


Bild: UN Photo - Mark Garten

SPORT Die von der Konvention betroffenen Bereiche beeinflussen alle Tätigkeiten des täglichen Lebens. Im Zentrum stehen jedoch Barrierefreiheit, eigenständige Lebensführung, Integration, Mobilität, Bildung, Gesundheit, Lebensstandard, soziale Sicherheit und Beteiligung am politischen und öffentlichen Leben. Artikel 30 postuliert ein wichtiges Menschenrecht auf Beteiligung am kulturellen Leben, an Freizeitaktivitäten und Sport. Dieser Grundsatz festigt die bereits existierenden Verbindungen zwischen dem Recht auf Eingliederung und der Beteiligung von Menschen mit Behinderung an Sport- und Freizeitaktivitäten. Damit wird unterstrichen, dass diese Beteiligung für die soziale Integration eine entscheidende Rolle spielt. Mit ihrem Aktionsplan 2006–2007 anerkennt die Europäische Union die Bedeutung des Sports als «Faktor zur Verbesserung der Lebensqualität, des Selbstwertgefühls und der sozialen Integration von Menschen mit Behinderung». Wird die Sozialisierung nicht gefördert, nimmt die Gesellschaft in Kauf, dass zu den Nachteilen einer Behinderung auch noch die Erfahrung von Ausgrenzung und Unterdrückung hinzukommt. Der Sport ist ein schönes Beispiel, da es nach der traditionellen Auffassung zwei Varianten davon gibt: den allgemeinen Sport und den Behindertensport. In Artikel 30 werden Massnahmen aufgeführt, um die Beteiligung an Kultur und Sport zu fördern. Die Kon-

vention räumt Menschen mit Behinderung das uneingeschränkte Recht ein, am sozialen und kulturellen Leben teilzunehmen – sei es als Hobby- oder Profisportler, Zuschauer, Tourist, Künstler, Musiker etc. Die Länder sind bestrebt, Menschen mit Behinderung auf allen Leistungsstufen in sportliche Aktivitäten einzubeziehen und ihnen den Zugang zu Freizeiteinrichtungen zu erleichtern. Dieses Grundrecht geht jedoch über den blossen Zugang hinaus: Die Länder verpflichten sich, Menschen mit Behinderung die aktive Beteiligung bei spezifischen Sportarten und die Teilnahme an allgemeinen sportlichen Programmen zu ermöglichen. Menschen mit Behinderung sollen genauso von Angeboten im sportlichen Bereich profitieren können wie alle anderen Einwohner. Schliesslich anerkennt Artikel 30 ein spezifisches Recht für Kinder mit Behinderung, an Freizeitaktivitäten und sportlichen Betätigungen teilzunehmen. Dies betrifft die Gesellschaft im Allgemeinen und das schulische Umfeld im Besondern – einschliesslich des Zugangs zu einem angemessenen Sportunterricht. Die Inkraftsetzung der Konvention stellt für die Gesellschaft eine Herausforderung dar, der die Politik vielleicht nicht das angemessene Gewicht beimisst. Sie ist aber auch eine Chance, ein neues Paradigma des Behindertensports einzuführen: weg vom einschränkenden Schema des Behindertensports zu einer Form gemeinsamer sportlicher Betätigung, an der sich alle Menschen beteiligen können – ob mit oder ohne Behinderung.

23


AUSBLICK

INTERNATIONAL COMPETITIONS Lokale und regionale Wettkämpfe sind spannend. Unzählige Athletinnen und Athleten nehmen jährlich daran teil. Sie freuen sich auf Begegnungen mit alten Bekannten. Sie geniessen die Wettkampfstimmung und den Sportsgeist.

European Games werden alle vier Jahre von Special Olympics Europe / Eurasia veranstaltet. Dieses Jahr finden sie in Antwerpen statt. Das ist eine bedeutende Hafenstadt im Norden von Belgien.

Eine Reise ins Ausland an European oder World Games ist aber noch viel aufregender. Special Olympics Switzerland entsendet immer eine Delegation an internationale Wettkämpfe. Für 2014 sind dies die European Summer Games in Antwerpen und für 2015 die World Summer Games in Los Angeles.

Vom 24. Juli bis 2. August 2015 finden die World Summer Games in Los Angeles statt. Das ist für Special Olympics die allergrösste Veranstaltung. Es nehmen jeweils rund 7'000 Athleten aus 170 Ländern teil. 25 Sportarten werden dort angeboten. Die Vom 8. bis 20. September wird die 50-köp- Schweiz wird mit einer Delegation von 69 fige Schweizer Delegation die Schweiz ver- Athleten und 20 Coaches vertreten sein. treten. Zusammen mit 2'000 Athletinnen und Athleten aus 58 Ländern. Die Schweiz Weitere Informationen und Details finden ist mit den Sportarten Boccia, Fuss- Sie auf der Homepage unter: ball, Judo, Leichtathletik, Radfahren und specialolympics.ch/events/world-games Schwimmen dabei.

24


PREMIUM PARTNER

NATIONAL PARTNER

SUPPORTER

PREFERRED PARTNER Belcolor Photobooks

Compresso Web, Print, Events

Klein Computer IT Management

Herby-Print Advertising technique

ppr Media Relations Photopress division

Toko Snow sports equipment care and preparation

HUSPO AG Sporting Gear

Schönenberger AG Fine Swiss Chocolat

Hotel Olten Hotel, Seminar, Restaurant

PROJEC T PARTNER

DANK UNSEREN DONATOREN & GÖNNERN Wir danken unseren Donatoren und Gönnern für die Unterstützung. Nachfolgend erwähnte Unternehmen und Einzelpersonen haben im Jahr 2013 Special Olympics mit einem Beitrag von mindestens CHF 250.- unterstützt und eine Erwähnung gewünscht: Allmend Automobile AG Zürich | APT Techniques GmbH Oberentfelden | Arondo AG Lachen | AVANTEC AG Zürich | BB HELI AG Niederglatt | Bopp Intérieur AG Zürich | BP Service Volkiland REMITT GmbH Volketswil | Bürgin & Scherrer Dentaltechnik Rüti | China Medical GmbH Aesch | Conditorei Kern AG Zürich | Connecta Kommunikation und Marketing Services GmbH Zürich | Eike GmbH Restaurant Volkshaus Zürich | FLYING TEACHERS Zürich | Fopp Organisation & Treuhand AG St. Moritz | GWG Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Winterthur | Kayser AG Dänikon | Kern Strassenbau AG Bülach | LOHER Keramik-, Kunst- & Natursteinbeläge Montlingen | M & J FASHION Lachen | Malermeister Hupf GmbH Dübendorf | mb martin bruggisser ag Wettingen | Neubauer Treuhand Zug | PALOKA Liegenschaften-Unterhalt Wohlen | Pro Life Bern | Prodega/Growa/Howeg Transgourmet Schweiz AG Winterthur | Rebschule Keller Kleinandelfingen | Restaurant Schützenruh AG Zürich | schadenanwaelte.ch Zürich | Tonazzi AG Brunnen | U. Müller Ingenieure AG Reutlingen | Uni-Service Caterina Fois Schlieren | Walter Züger GmbH Lachen


Special Olympics Switzerland Haus des Sports, Postfach 606, 3000 Bern 22 +41 31 359 75 85 info@specialolympics.ch www.specialolympics.ch Spendenkonto 80-4545-9 IBAN CH71 0900 0000 8000 4545 9


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.