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AUSGABE 2015
IMPRESSUM Editorial: Titelseite: Rückseite: Herausgeber: Texte: Übersetzungen: Bilder: Grafik: Druck: Erscheinung: Auflage:
Bruno Barth, Andrea Rellstab Jonas Schmid, Athlet, Walzenhausen Marie Courtin, Athletin, Bellinzona Special Olympics Switzerland (SOSWI) Irene Nanculaf (in) Christoph Schmid (cid) / SOSWI Sofia Bulloni, Stefanie Joannin Alexandra Wey & Alexander Wagner / PPR Media Relations AG, Andreas Frutig / WIR Bank Saray Neveri / Compresso AG Valmedia AG, klimaneutral gedruckt 1 x jährlich 10'000 Exemplare
EDITORIAL WILLKOMMEN ZU UNSEREM NEUEN MAGAZIN « Jetzt gilt es die UNO-Behindertenkonvention umzusetzen. Die entsprechenden Konzepte fehlen noch in unserem Land », schreibt Nationalrat Christian Lohr, ein unermüdlicher Kämpfer für die Rechte von Menschen mit Behinderung. Ja, es gilt die UNO-Konvention umzusetzen. Nein, die Konzepte – zumindest jene für den Sport von Menschen mit geistiger Behinderung – fehlen nicht. Seit nunmehr zwei Jahren organisiert Special Olympics zusammen mit verschiedenen Sportvereinen die « Special Trainings ». Das Ziel ist einfach: Innerhalb von bestehenden Sportvereinen werden verschiedene Trainingsmöglichkeiten angeboten. Der Sportverein ist dank unserer Hilfe bereit, den Mehraufwand auf sich zu nehmen, der die Organisation und Durchführung eines Special Trainings mit sich bringt. Athletinnen und Athleten sind Teil des Sportvereins, tragen seine Farben und nehmen am Vereinsleben teil. Genauso, wie es die UNO-Behindertenkonvention und das Sportförderungsgesetz des Bundes vorsehen. Aber wir sind erst am Anfang! Bruno Barth,Geschäftsführer
INDEX
SPECIAL OLYMPICS IST MEINE ZWEITE FAMILIE Ich fühle mich sehr wohl. An den Wettkämpfen treffe ich viele Freunde. Und in der Athletenkommission ist es spannend. Ich bin sehr stolz darauf, dass ich Athletensprecherin sein darf. Ich möchte gerne mehr über Frauenfussball sprechen.
Andrea Rellstab Athletensprecherin
LIEBE FREUNDE VON SPECIAL OLYMPICS Texte mit diesem Symbol richten sich auch an unsere Athletinnen und Athleten. Sie sind ganz bewusst in einer einfachen und verständlichen Sprache geschrieben und mit einer grösseren Schrift gedruckt.
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2 ATHLET 4
RÜCKBLICK GROSSEVENT
6 MENSCHEN 8
FACTS & FIGURES
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VERGANGENE EVENTS
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JAHRESBERICHT
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FOKUS
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SPORTART
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VERANSTALTER
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RÜCKBLICK EVENT
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FACHARTIKEL
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PROGRAMM
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AUSBLICK
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PARTNER
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ORGANISATION
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NEWS
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SPONSOREN
AT H L E T
«MEIN BESTER FREUND IST ELIO» PASCAL SCHERZ IM PORTRAIT Pascal Scherz, 18-jährig, ist bei Special Olympics als Fussballer registriert. Der Berner Oberländer nimmt regelmässig an den Special Trainings im Projekt « FC Thun macht Schule » teil. Er war auch an den National Summer Games in Bern dabei. Lernen Sie den passionierten Kicker hier etwas näher kennen.
Als Fussballfan war Pascal natürlich auch an den National Games in Bern. Das Fussballturnier hat ihm sehr gut gefallen. Die Stimmung war toll. Auch seine Begegnung mit Schwinger-König Matthias Sempach bleibt für ihn unvergesslich. Seine Augen leuchten, wenn er davon berichtet. Der König hat ihm die ersten Handgriffe des Schwingens beigebracht. Das war ein Riesenspass für alle. Und stolz zeigt er den Artikel, der darüber in der Schweizer Illustrierten erschienen ist.
Pascal liebt Fussball. Er ist wendig, flink und braucht die Bewegung. Er freut sich jede Woche riesig auf das Special Training im FC Thun. Es findet immer am Mittwoch in der Stockhorn Arena statt. Kinder mit und ohne Behinderung trainieren zusammen. Am besten gefällt Pascal aber, wenn er und seine Freunde allein mit ihrem Coach Markus Schneider trainieren. « Beim Aufwärmen mit all den anderen Kindern aus der Region hat es viel zu viel Tumult », meint er verschmitzt grinsend.
REISELUST UND FREUNDE Das Reisen ist eine weitere Leidenschaft von Pascal. Er ist sehr gerne unterwegs. Seine Familie hat einen gemütlichen Wohnwagen. Im Frühling geht's jeweils ab nach Deutschland. In den Sommerferien ist die Familie spontan und fährt, wohin die Reiselust sie gerade treibt. Im Herbst verbringen sie ein bis zwei Wochen am Meer in Frankreich.
« Mein allerbester Freund ist Elio ». Und man glaubt es ihm sofort, wenn man die beiden zusammen sieht. Elio ist sein treuer Golden Retriever. Er ist immer bei ihm. Gibt ihm Trost, wenn er traurig ist und teilt seine Freude am Herumtollen. Beni ist auch ein guter Freund. Mit ihm zusammen drückt er die Schulbank. Manchmal gehen die beiden Familien sogar zusammen in die Ferien.
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Bild: Adrian Bretscher / Schweizer Illustrierte
mit Games am Fernseher oder auf seinem iPad unterhält er sich gut. Und Pascal ist bekannt als Feinschmecker. Am liebsten sitzt er gemütlich mit seiner Familie zusammen und isst Raclette oder Fondue Chinoise. Spaghetti Bolognese und Poulet gehören ebenfalls zu seinen Lieblingsmahlzeiten. Wenn er Zeit hat, hilft er seiner Mutter Das grösste Hobby von Pascal ist der Fuss- sogar beim Kochen. Schelmisch lächelnd ball. Er hört aber auch gerne Musik. Am liebs- sagt er dazu: « So kann ich überwachen, dass ten Hip Hop. Und er tanzt gerne dazu. Auch es sicher gut wird... » Bis zum Sommer geht Pascal noch in die Heilpädagogische Schule in Spiez. Sein grosser Wunsch: Er möchte danach in den « Bubenberg », ebenfalls in Spiez. Das ist eine geschützte Wohn- und Werkstätte. Momentan ist aber noch kein Platz frei. Ihm würde die Werkstatt sehr gut gefallen.
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DAS WUNDER VON BERN DIE EMOTIONALSTE SPORTVERANSTALTUNG DER SCHWEIZ Die National Summer Games 2014 waren sehr eindrücklich. Alle Teilnehmenden werden noch lange daran denken. Der Olympische Geist war in Bern gut spürbar. Die Athleten sorgten für eine fantastische Stimmung. Es wurde viel gelacht, gejubelt, geklatscht und gefeiert. UNBEZAHLBARE ERFAHRUNGEN Für die Athleten waren die Games eine wichtige Erfahrung. Sie durften vor Publikum ihre Leistungen zeigen. Sie kämpften mit viel Leidenschaft und Siegeswillen. Dafür erhielten sie grosse Anerkennung. Zahlreiche Athleten haben sogar eine Medaille gewonnen. Darauf sind alle stolz. Die positiven Erlebnisse haben ihnen Selbstvertrauen gegeben. Das macht ihnen für den Alltag viel Mut und gibt Kraft, Neues zu wagen. UNGLAUBLICHES RAHMENPROGRAMM Die stimmungsvolle Eröffnungsfeier auf dem Bundesplatz war ein erstes Highlight. Bundesrat Ueli Maurer ist mit den Athleten eingelaufen. Er hat mit vielen gesprochen und gescherzt. Seine Ansprache war einfühlsam und authentisch. Das Überbringen der Fackel durch die Polizisten war auch sehr berührend. Vertreter der Athletenkommission durften die Flame of Hope entzünden und den Eid sprechen.
1378 ATHLETEN HABEN IN 13 SPORTARTEN SPANNENDE WETTKÄMPFE AUSGETRAGEN 484 COACHES HABEN SIE BETREUT
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1383 VOLUNTEERS HABEN MIT IHREM ENGAGEMENT DIE GAMES UNTERSTÜTZT
den Ständen der Sponsoren war immer etwas los. Natürlich gehörten auch die Begegnungen mit Simon Ammann, Matthias Sempach, Christa Rigozzi, Jörg Stiel, Giulia Steingruber, Ariella Käslin und Nadine Zumkehr zu den besonderen Momenten.
Ein weiterer Höhepunkt war der Festabend. Nach dem Essen tanzten alle ausgelassen zur Musik von DJ « Mike Steez » und « Cello Bello ». Auch während der Games lief sehr viel. In der Olympic Town gab es Konzerte von Bo Katzman und Linard Bardill. Und an
UNERMÜDLICHE HELFER ren war beeindruckend. Die wahre Freude und der Kampfeswille der Special Olympics Athleten haben bei allen Coaches, Zuschauern, Partnern und Volunteers tiefe Spuren hinterlassen.
Dieser grossartige Anlass wurde von fast 1400 Freiwilligen vor Ort unterstützt. Sie alle haben viel zum Erfolg der National Games beigetragen. Auch die grosszügige Unterstützung aller Partner und Sponso-
UNERWARTETES MEDIENECHO ganzen Land. Damit hat Special Olympics einen grossen Schritt gemacht, um ihr Ziel zu verwirklichen: die Wertschätzung, Gleichstellung und Akzeptanz von Menschen mit geistiger Behinderung in der Schweizer Gesellschaft.
Die Menschen vor Ort waren beeindruckt von den Games. Aber auch die ganze Schweiz hat davon erfahren. Es haben unzählige Zeitungen darüber berichtet. Im Radio und Fernsehen gab es ebenso viele Berichte. Die Athletinnen und Athleten von Special Olympics Switzerland wurden sichtbar im
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MENSCHEN
HAUTNAH DABEI INTERVIEW MIT EINEM DAL Ein Grossanlass wie die National Games kann ohne das unermüdliche Engagement von Freiwilligen gar nicht erst durchgeführt werden. Unzählige Helfer waren als Streckenposten, im Catering, als Schiedsrichter oder Kampfrichter im Einsatz oder mit vielen anderen Aufgaben in den verschiedensten Bereichen beschäftigt. Sie alle zeigten sich beeindruckt von der Herzlichkeit, der Leidenschaft und der Frohnatur der Athleten. Den innigsten Kontakt zu den Sportlern aber erlebten die DALs.
DELEGATION ASSISTANT LIAISON Der DAL – oder Delegation Assistant Liaison – hat eine sehr wichtige Aufgabe und kommt immer an National Games oder World Games zum Einsatz. Er ist das Bindeglied zwischen der Organisation und dem Coach. Der DAL kennt jedes Detail des Programms, weiss, wo sich Sportstätten, Umkleidekabinen oder Sanität befinden und ist zur Stelle, wenn der Coach Unterstützung braucht. Gleich bei der Ankunft übernimmt er eine Sportgruppe und wird zu deren stetigem Begleiter. So lernt er die Athleten sehr nah kennen. Er feiert Siege und Triumpfe ausgelassen mit, als wären es seine eigenen. Er tröstet, wenn die Medaille knapp verpasst wurde und motiviert, wenn die Müdigkeit sich langsam in den wettkampferprobten Körpern breit macht.
Gabriela Von Burg, zweifache Mutter aus Horgen, war DAL in Bern. Mit ihrer Begeisterung nach dieser prägenden Erfahrung an den Summer Games konnte sie ihre zwei erwachsenen Töchter auch gleich als freiwillige Helferinnen für Special Olympics Wettkämpfe gewinnen.
WAS HAT DICH DAZU BEWOGEN, DICH ALS DAL ZU MELDEN?
Ich war an der Lenk im März 2012 bereits als DAL dabei. Dieses Erlebnis hat mich so positiv geprägt, dass ich mich auch für Bern sofort anmeldete. HATTEST DU DAVOR SCHON KONTAKT ZU GEISTIG BEHINDERTEN MENSCHEN?
Vor der Lenk hatte ich nie Kontakt mit geistig behinderten Menschen. Ich war am ersten Tag schon ziemlich kribbelig, hatte keine Ahnung, was auf mich zukommen würde. Die Nervosität verflüchtigte sich jedoch schnell. Die Athleten haben mich derart herzlich in ihre Gruppe aufgenommen, dass ich mich wohl und willkommen fühlte.
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WIE WAR DER ERSTE KONTAKT MIT DEINER SPORTGRUPPE?
GAB ES AUCH SCHWIERIGE MOMENTE?
Meine Gruppe kannte ich bereits von der Lenk. Ausserdem helfe ich seither zweimal im Jahr an ihren Leichtathletik-Meetings und Unihockeyturnieren mit. Es gab also keine Berührungsängste mehr. Ganz im Gegenteil: Wir freuten uns riesig auf das Wiedersehen.
Improvisationstalent war jeweils gefragt, wenn ich zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten sein sollte: Ein Athlet fühlte sich krank und ich begleitete ihn zum Sanitätsposten. Im gleichen Moment sollte ich andere Sportler zur Healthy Athletes Untersuchung bringen. Und genau zur selben Zeit rief mich ein Athlet an und wollte unbedingt, dass ich seinen Lauf nicht verpasste. Irgendwie war immer alles möglich – bestimmt, weil man von all dieser Freude und Leidenschaft einfach mitgetragen und zu besonderen Leistungen angetrieben wird!
WIE HAST DU DEINE GRUPPE ERLEBT?
Einige waren sehr fokussiert und konzentrierten sich voll auf den Wettkampf. Einige waren nervös und benötigten aufmunternde Worte. Die Gruppe war positiv und harmonisch und wurde von ihren Coaches umsichtig betreut.
WAS BRINGEN SOLCHE ANLÄSSE DEN ATHLETEN?
WELCHES WAREN DEINE KONKRETEN AUFGABEN?
Ganz viel Gutes! Die Athleten fühlen sich ernst und wichtig genommen. An diesen Events zeigen sie, was sie alles erreichen können und woran sie glauben. Diese kollektive Motivation und positive Energie geht auf jeden Einzelnen über. Es ist sehr wertvoll.
Ich war die Kontaktperson zu den Sportgruppen und Anlaufstelle in allen Fragen der Organisation. Die Coaches und Athleten wurden von mir über das Wettkampfprogramm und die verschiedenen Lokalitäten informiert, über die Verpflegungsmöglichkeiten, das Rahmenprogramm, die Unterkunft und die Logistik.
KANNST DU DIR VORSTELLEN, WIEDER EINMAL EINE SOLCHE AUFGABE ZU ÜBERNEHMEN?
WAS HAT DICH BESONDERS BERÜHRT?
Ja, klar, auf jeden Fall. Das Vertrauen der Athleten und Coaches berührt mich immer wieder aufs Neue. Ich schätze ihre Offenheit und Ehrlichkeit und kann sehr viel von ihnen lernen. Für meinen Alltag habe ich diese Aufmunterung mitgenommen: « Never give up! »
Die Eröffnungsfeier auf dem Bundesplatz war sehr eindrücklich. Die bemerkenswerten Reden, die wertvollen Begegnungen mit so vielen Menschen, die immer gut gelaunt waren und alles daran setzten, dass die Tage in Bern perfekt wurden.
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FA C
TS & FIGURES
ZAHLEN UND FAKTEN 2014 BEI SPECIAL OLYMPICS IST IMMER ETWAS LOS Der grosse Höhepunkt von 2014 waren die National Summer Games in Bern. Aber auch viele lokale Wettkämpfe, Regional Games in Porrentruy und European Summer Games in Antwerpen haben die Athletinnen und Athleten begeistert. FACTS & FIGURES 50 Wettkämpfe mit 4551 Athleten 17 Sportarten National Summer Games Bern 1378 Athleten, betreut von 484 Coaches, zeigten in 13 Sportarten ihr Können 1383 Personen standen vor Ort als Helferinnen und Helfer im Einsatz 10'322'852 ist die Gesamtauflage aller in der Schweiz erschienener Print Artikel 1860 Medaillen, 1800 Siegesbänder, 40 Flots wurden produziert Regional Games in Porrentruy mit 197 Athleten und 44 Coaches 12 Schweizer Delegationen an Wettkämpfen im Ausland mit insgesamt 82 Athleten, inklusive European Summer Games Antwerpen 2751 registrierte aktive Athletinnen und Athleten 19 verschiedene Special Trainings in 7 Sportarten mit 173 Athleten wovon 154 jünger als 21 Jahre alt sind
FACTS & GOODIES 4112 T-Shirts wurden verteilt 6580 Medaillen und Siegesbänder wurden produziert
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VE
RGA
N G EN E E V E N
TS
VERGANGENE EVENTS Basel
Brugg
PORRENTRUY Birrhard
Langentahl
Corbières
Montreux
Wohlen Zofingen
Oberburg
Cernier Villars-sur-Glâne
Uster
Trimbach
Delémont
Weinfelden
Winterthur
Herliberg Baar
Kriens
Altendorf
Einsiedeln
Trübbach
Liechtenstein
Glarus Sargans
BERN
Sarnen
Val-de-Charmey
Bulle
Lenk
Ulrichen
Sion Martigny
Boccia 1 Wettkampf 29 Athleten
Basketball 7 Wettkämpfe 1104 Athleten
Judo 4 Wettkämpfe 195 Athleten
Tischtennis 2 Wettkämpfe 64 Athleten
Snowboard 1 Wettkampf 2 Athleten
Pétanque 4 Wettkämpfe 263 Athleten
Unihockey 4 Wettkämpfe 509 Athleten
Reiten 1 Wettkampf 32 Athleten
Tennis 3 Wettkämpfe 83 Athleten
Ski Alpin 2 Wettkämpfe 133 Athleten
Golf 1 Wettkampf 15 Athleten
Leichtathletik 3 Wettkämpfe 241 Athleten
Radfahren 1 Wettkampf 121 Athleten
Schwimmen 4 Wettkämpfe 506 Athleten
Langlauf 3 Wettkämpfe 117 Athleten
Fussball 8 Wettkämpfe 1124 Athleten
NATIONAL SUMMER GAMES BERN
REGIONAL GAMES PORRENTRUY
Segeln * 1 Wettkampf 13 Athleten
* Segeln hatten wir an den National Summer Games als Demo-Sportart
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JAH
RESBERICHT
JAHRESBERICHT EIN JAHR GEPRÄGT VON DEN NATIONAL GAMES
Das Jahr 2014 stand unter dem Zeichen der National Summer Games. Noch nie hat Special Olympics in der Schweiz einen grösseren Anlass durchgeführt und noch immer erhalten wir positive Feedbacks und werden von Erinnerungen eingeholt. 1'378 Athleten, betreut von 484 Coaches, zeigten in 13 Sportarten ihr Können und wurden dafür gefeiert. Wir haben keinen Aufwand gescheut, unseren Athletinnen und Athleten hervorragende Sportstätten und eine perfekt organisierte Veranstaltung zu ermöglichen – und die Reaktionen beweisen, dass es uns gelungen ist. 1'383 Personen standen vor Ort als Helferinnen und Helfer in der Organisation im Einsatz. Sie alle haben unglaublich viel zum Erfolg des Events beigetragen. Gemäss einer Umfrage bei den Volunteers haben die Games bei über zwei Dritteln der Befragten einen « sehr guten Gesamteindruck » hinterlassen. Die Emotionalität, die Direktheit, die Freude und die positive Grundhaltung der Special Olympics Athletinnen und Athleten haben auch bei den Volunteers tiefe Spuren hinterlassen. 10'322'852 ist die Gesamtauflage von allen erschienen Artikeln in Printmedien. Ein sehr zufriedenstellende Zahl. Auch die Fernseh- und Radiopräsenz lag über allen Erwartungen. Sie ist das Resultat einer intensiven, dreijährigen Arbeit mit dem grossen Ziel, unsere Vision zu verwirklichen: Wertschätzung, Gleichstellung und Akzeptanz von Menschen mit geistiger Behinderung in der Schweizer Gesellschaft. Das Projekt « Special Trainings », welches das Ziel hat Trainings für Menschen mit geistiger Behinderung innerhalb von Sportclubs aufzubauen und das unter anderen vom Eidgenössischen Büro für Gleichstellung von Menschen mit Behinderung und von der Loterie Romande unterstützt wird, entwickelt sich weiter erfreulich und verlässt die Pilotphase. Von den aktuell insgesamt 19 Pilotprojekten mit 173 Teilnehmern haben die ersten 5 Vereine das Label « Special Training » erhalten. Der im Herbst erstmals von J+S durchgeführte Kurs « Sport für Menschen mit Handicap » setzt ein klares Zeichen, dass auch der Bund die Inklusion des Sports für Menschen mit geistiger Behinderung in die Sportstrukturen und –vereine vorantreibt. Wir sind auf dem richtigen Weg.
Neben den National Games fanden schweizweit 2014 weitere 37 Wettkämpfe in 10 Sportarten statt. Insgesamt 2'165 Athletinnen und Athleten nahmen daran teil. Die Durchführung dieser Wettkämpfe wäre ohne motivierte Organisatoren nicht denkbar. Viele sind schon seit Jahren dabei und wir sind sehr dankbar, dass wir uns auf sie verlassen können. Im Herbst hat eine Delegation mit 35 Athletinnen und Athleten aus 6 Sportarten zusammen mit ihren 15 Coaches und Betreuern die Schweiz an den European Summer Games in Antwerpen (B) vertreten. Die Bilanz der Schweizer Delegation ist äusserst positiv. Während der Vorbereitungszeit und dem Event sah man bei allen Teilnehmern eine grosse Entwicklung sowohl im sportlichen wie auch im persönlichen Bereich. Die Athleten sind selbstsicherer geworden, denn sie haben gesehen, wozu sie fähig sind – auch ohne ihr gewohntes Umfeld. Sie trauen sich mehr zu, sind motivierter im Training und treten ganz allgemein im Alltag selbständiger auf. Auch finanziell war das Geschäftsjahr 2014 geprägt von den National Games. Die Gesamtkosten der Games betrugen rund 2.27 Mio. Franken und konnten nicht im erwarteten Mass mit direkten Erträgen finanziert werden. Die Stiftung schliesst das Geschäftsjahr bei einem Umsatz von über 4.69 Mio. Franken mit einem positiven Resultat von 30'555 Franken ab, welches den Reserven zugewiesen wird. Das Organisationskapital beträgt 782'000 Franken Ohne Coaches, die mit unseren Athletinnen und Athleten trainieren und sie an Wettkämpfe begleiten; ohne Veranstalter, die Wettkämpfe organisieren; ohne Fans, Donatoren, Bundesstellen, Stiftungen, Unternehmen, aber auch ohne unsere Mitarbeiter und Volunteers würde Special Olympics nicht existieren. Der Jahresbericht ist auch immer eine Plattform um ihnen allen von Herzen zu danken. Stephen Mills Verwaltungsratspräsident
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Bruno Barth Geschäftsführer
JA
HRE
SRECHNUN
G
BILANZ PER 31. DEZEMBER 2014 alle Beträge in CHF
AKTIVEN
2013
%
2014
%
1'320'970
96.0
1'091'207
93.2
811'994
59.0
468'315
40.0
Forderungen
63'646
4.6
82'190
7.0
Vorräte
81'000
5.9
235'000
20.1
Umlaufvermögen Flüssige Mittel
Aktive Rechnungsabgrenzung
364'330
26.5
305'701
26.1
Anlagevermögen
54'730
4.0
79'850
6.8
Materielles Anlagevermögen
43'330
3.1
66'600
5.7
Immaterielles Anlagevermögen
11'400
0.8
13'250
1.1
1'375'700
100
1'171'057
100
2013
%
2014
%
Kurzfristeges Fremdkapital
596'421
43.4
375'956
32.1
Sonstige Verbindlichkeiten
56'754
4.1
24'769
2.1
539'667
39.2
351'188
30.0
Fondskapital
27'915
2.0
13'181
1.1
Zweckgebundene Fonds
27'915
2.0
13'181
1.1
Organisationskapital
751'365
54.6
781'920
66.8
Stiftungskapital
100'000
7.3
100'000
8.5
Freie Fonds
553'500
40.2
553'500
47.3 8.4
TOTAL AKTIVEN PASSIVEN
Passive Rechnungsabgrenzung
Reservefonds
-46'388
-3.4
97'865
Jahresergebnis
144'253
10.5
30'555
2.6
1'375'700
100
1'171'057
100
TOTAL PASSIVEN
BETRIEBSRECHNUNG 2014 alle Beträge in CHF
2013
%
2014
%
Betrieblicher Ertrag
3'348'956
100
4'691'133
100
Fundraising, Events, Sport, Programme, PR/Kommunikation
3'348'956
Betrieblicher Aufwand
-2'846'645
Fundraising, Events, Sport, Programme, PR/Kommunikation
-2'846'645
4'691'133 -85
-4'371'406
-93
-4'371'406
Zwischenergebnis
502'310
15
319'726
7
Interner Aufwand
-282'669
-8
-239'926
-5
-42'424
-1
-37'123
-1
-7'109
0
-27'134
-1
170'108
5
15'544
0
2'060
0
277
0
Abschreibungen Vorsteuerkürzung Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit Finanzertrag Ergebnis ohne Fondsergebnis
172'168
15'821
Veränderung Fonds
-27'915
-1
14'734
0
JAHRESERGEBNIS
144'253
4
30'555
1
BEITRÄGE VON BUND, KANTONEN, LOTTERIEN UND DACHORGANISATIONEN alle Beträge in CHF
LUFEB* -Beitrag (ausbezahlt über PlusSport) Beitrag Loterie Romande
2013
2014
118'879
118'879
80'000
80'000
* Leistungen zur Unterstützung und Förderung der Eingliederung Behinderter (LUFEB) Die detaillierte Jahresrechnung gemäss den Richtlinien von Swiss GAAP FER 21 und den Revisionsbericht finden Sie unter www.specialolympics.ch/ueber-uns/downloads-links
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FOKUS
SPORTFÖRDERUNG NUR DER FORTSCHRITT MOTIVIERT NACHHALTIG Sport für Menschen mit geistiger Behinderung – das ist bei Special Olympics Programm. Nachdem in den vergangenen Jahren wichtige Aufbauarbeit in den Bereichen Wettkämpfe, National Games und Kommunikation geleistet wurde, nimmt sich die Stiftung nun der Sportförderung von Kindern und Jugendlichen ganz besonders an. Ein Interview mit Kurt Murer, Special Olympics Stiftungsrat und Vorsitzender der Kommission Sport.
WELCHE PROJEKTE SIND DENN IN NÄCHSTER ZEIT GEPLANT? KURT MURER, SIE WAREN BIS VOR KURZEM PROFESSOR AN DER ETH ZÜRICH UND VORSTEHER DES INSTITUTS FÜR BEWEGUNGSWISSENSCHAFTEN UND SPORT. IHRE AFFINITÄT ZU SPORT IM ALLGEMEINEN KANN WOHL VORAUSGESETZT WERDEN. WARUM ABER IST DIE SPORTLICHE MOTIVATION VON KINDERN UND JUGENDLICHEN MIT GEISTIGER BEHINDERUNG SO WICHTIG?
Sport ist grundsätzlich gesund. Wenn es gelingt, bereits das Kind für Bewegung, Sport uns Spiel zu begeistern, ist die Chance real, dass es auch als Erwachsener sportlich aktiv ist. Hat man diese Möglichkeit verpasst, wird es schwierig. Bei Menschen mit geistiger Behinderung kommt erschwerend hinzu, dass sie häufig durch weitere gesundheitliche Beschwerden in ihrem Bewegungsdrang eingeschränkt sind. Ausserdem leben viele Menschen mit Behinderung in Institutionen oder Heilpädagogischen Schulen. Dort arbeiten sie oder drücken die Schulbank. Dies bedeutet, dass sie meist nicht einmal einen Schulweg zurücklegen müssen. Wenn also Sport nicht explizit angeboten wird, bewegt sich ein Mensch mit Behinderung im Alltag nur wenig. Übergewicht und entsprechende gesundheitliche Probleme sind die Folgen. Special Olympics kann hier eine wichtige Aufgabe übernehmen, indem sie Institutionen und Schulen sensibilisiert und beratend zur Seite steht. Bewegung sollte ganz selbstverständlich in den Arbeits- und Schulalltag integriert werden.
SPECIAL OLYMPICS BIETET VIELE WETTKÄMPFE IN DER GANZEN SCHWEIZ, AN DENEN ÜBER 2000 ATHLETINNEN UND ATHLETEN TEILNEHMEN. BRAUCHT ES ZUSÄTZLICHE ANGEBOTE, EXPLIZIT FÜR KINDER?
Wir haben festgestellt, dass an unseren Wettkämpfen vorwiegend Erwachsene teilnehmen. An den National Games betrug das Durchschnittsalter 32 Jahre – und dies inklusive zahlreicher Kinder und Jugendlicher, die am U21 Fussballturnier mitgespielt haben. Wir haben hier ein grosses Defizit, das wir mit gezielten Massnahmen beheben möchten.
Die Strategie von Special Olympics Switzerland sieht vor, in den nächsten vier Jahren Sport- und Bewegungsangebote für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung zu fördern und den Zugang dazu zu erleichtern. Es ist wichtig, das Angebot polysportiv zu gestalten. Ein Kind soll sich möglichst lange vielseitig bewegen, damit es von der Freude an der Bewegung und dem Zusammenhalt mit anderen angesteckt wird. Eines dieser Angebote sind die « Kids Days ». Im Tessin wurde dieser Anlass bereits zweimal erfolgreich durchgeführt. In der Deutschschweiz wird er nun im Mai an den Regional Games Zürich angeboten und er ist auch für die National Winter Games in Chur geplant. Neben dem Ziel, den Kindern Freude am Sporttreiben zu vermitteln, geht es auch darum, Eltern auf Special Olympics aufmerksam zu machen und ein Netzwerk von Interessierten aufzubauen. Denn regelmässige Sport- und Bewegungsangebote stehen und fallen mit dem Umfeld, wie bei « normalen » Sportclubs auch. Es braucht Eltern und Institutionen, welche die Kinder zum Training bringen und vor allem engagierte Coaches, die regelmässige Trainings anbieten.
MIT WELCHEN WEITEREN ANGEBOTEN SOLLEN DIE KINDER UND JUGENDLICHEN GEFÖRDERT WERDEN?
Die Special Trainings sind neben den Kids Days ein weiteres Basisangebot. Es sind Trainings, die speziell auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung abgestimmt sind. Seit gut zwei Jahren konnten in Zusammenarbeit mit bestehenden Sportvereinen und dank der finanziellen Unterstützung des Eidgenössischen Büros für Gleichstellung von Menschen mit Behinderung diverse solcher Pilotprojekte initialisiert werden. Diese sind als Inklusionsangebote innerhalb bestehender Strukturen zu verstehen und sollen Eltern, Institutionen und Clubs miteinander vernetzen, damit überall in der Schweiz solche Angebote entstehen können. In der Westschweiz wurde schon viel erreicht, gibt es doch bereits acht Trainings für diverse Sportarten. Dieses Engagement soll nun auch in der Deutschschweiz verstärkt werden, um in Zusammenarbeit mit Sportvereinen Bewegungs- und Sportangebote aufzubauen.
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WIE STELLEN SIE SICH DAS KONKRET VOR?
Hier muss Special Olympics zu Beginn Schützenhilfe leisten. In einem ersten Schritt sind bereits auf Ebene der Nationalen Sportverbände Gespräche und Verhandlungen am Laufen, um die organisatorischen Strukturen und politischen Voraussetzungen für Inklusionsangebote zu schaffen. In einem weiteren Schritt müssen die verschiedenen Sportvereine auf regionaler Ebene für das Anliegen der behinderten Athletinnen und Athleten sensibilisiert werden. Es soll künftig ganz selbstverständlich sein, dass im lokalen FC oder Judo Club auch geistig behinderte Kinder trainieren. Diese Kinder sollen sich genauso mit ihrem Verein identifizieren können, wie ihre Nachbarn aus dem Quartier und der Zugang soll möglichst unkompliziert sein.
KANN JEDER EIN SPECIAL TRAINING STARTEN, BEISPIELSWEISE AUCH DER VATER EINES GEISTIG BEHINDERTEN KINDES?
Ganz so einfach ist es nicht. Special Olympics legt sehr grossen Wert darauf, dass die Qualität der Trainings stimmt. Ein Coach muss eine gewisse Kompetenz in der jeweiligen
Sportart ausweisen, aber er muss auch eine Affinität im Umgang mit geistig behinderten Menschen haben. Das Ziel von Special Olympics ist ganz klar, dass sich die Athleten, unabhängig von ihrer Behinderung, sportlich weiterentwickeln. Denn nur Fortschritt motiviert langfristig. Und nur dann bleibt ein Kind am Ball. Ausserdem sind Erfolgserlebnisse im Sport auch für den Alltag hilfreich; sie stärken das Selbstbewusstsein und die Selbständigkeit der Athleten.
WAS UNTERNIMMT SPECIAL OLYMPICS UM DIESE QUALITÄT ZU GEWÄHRLEISTEN?
Wir bieten diverse Kurse an. Neben den bestehenden Sportarten- und Basiskursen wird in Kürze das neue Modul « Kids Sporttraining » lanciert. Es bietet Coaches Unterstützung und Tipps, um Trainings für Kinder im Alter von 8-12 Jahren zu geben. Der Kurs richtet sich an alle Menschen, die bereit sind, längerfristig solche Trainingsangebote aufzubauen. Wir sind zurzeit auch in Gesprächen mit J+S, damit die Kurse gegenseitig anerkannt werden.
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S P O R TA R T
ALLES FÄHRT SKI DIE SCHWEIZ IST EIN VOLK VON SCHNEESPORTLERN Skifahren und Snowboarden sind auch bei Special Olympics beliebt. Da diese Sportarten allerdings sehr aufwändig sind, werden pro Saison nicht mehr als zwei Wettkämpfe angeboten. Für regelmässige Trainingsmöglichkeiten ist dank des Stützpunkt-Trainings im Brunni Alpthal trotzdem gesorgt. Trotz nicht immer so weisser Winter wurden in den Sportarten Skifahren und Snowboarden in den vergangenen Jahren stabile Teilnehmerzahlen registriert. Ziel ist es deshalb, allen Schneebegeisterten pro Wintersaison zwei zweitägige Rennen anzubieten. Das Ski- und Snowboardrennen Hoch-Ybrig findet alle zwei Jahre statt und hat bereits Tradition. Bis zu 70 Teilnehmer sind jeweils dabei. Aber auch das jährliche Rennen an der Lenk ist von der Agenda nicht mehr wegzudenken. An diesem Wettkampf sorgen rund 100 Athletinnen und Athleten für Wettkampfstimmung. Sport Official für Skifahren und Snowboard ist Cäcilia Wiese. In dieser Funktion ist sie unter anderem
verantwortlich für die Koordination der Rennen vor Ort. « Die Organisation der Wettkämpfe ist anspruchsvoll und erfordert viel Flexibilität, da wir stark von den Wetterverhältnissen abhängen », sagt Wiese. Als sehr positiv bewertet sie die Entwicklung und die Arbeit der Coaches. « Ich erkenne eine klare Verbesserung der Regel-Kenntnisse, » stellt Wiese zufrieden fest und fügt schmunzelnd hinzu: « Aber auch die Athleten tragen viel zum Gelingen der Rennen bei. Sie sind genauso motiviert und leidenschaftlich an einem Wettkampf dabei, ob sie nun von Postkartenwetter verwöhnt werden oder zusätzlich gegen Kälte und Wind im Schneegestöber fahren müssen. »
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Alternierend steht alle zwei Jahre zudem ein wichtiges Grossereignis an: 2016 sind das die National Winter Games in Chur und 2017 die World Games in Schladming. « Wir wollen sicherstellen, dass die Athleten vor Ort mit viel Vertrauen ihr Bestes geben können und letztlich stolz auf ihre Leistungen sein können, » sagt Tiefenauer.
Das Training gliedert sich in zwei Teile. Am Morgen wärmen sich die Athleten mit gezielten und spielerischen Übungen auf, damit die Verletzungsgefahr reduziert werden kann. Die Technik steht im ersten Teil ganz klar im Vordergrund. Ziel ist es, dass sich jeder einzelne Skifahrer und Snowboarder gemäss seiner individuellen Leistungsfähigkeit verbessern kann. Diese kleinen Erfolgserlebnisse spornen an und stärken das Selbstvertrauen. Auch die Motivation und Disziplin, im Training « dranzubleiben » und regelmässig Sport zu treiben, sind dank dieser persönlichen Fortschritte merklich verbessert. Teilweise werden von gewissen Übungen Videos gemacht, damit die Leistung anschliessend analysiert werden kann. Am Nachmittag stehen in einem zweiten Teil Zeitläufe auf dem Programm. Auch diese werden analysiert und besprochen. Kurz vor Schluss werden abschliessend mit lockerem Ausfahren die müden Muskeln wieder entspannt.
Das Training steht allen Interessierten offen und wird kostenlos angeboten. Einzig für das Mittagessen und die Tageskarte müssen die Teilnehmenden selber aufkommen. Zurzeit sind regelmässig 20 Ski- und Snowboardbegeisterte dabei. Sie werden von 5 Coaches betreut.
« Die Nachfrage ist gross, die Athleten zeigen immer sehr viel Freude an den Trainings und sind entsprechend motiviert. Allerdings ist es nicht immer ganz einfach, auch genügend Betreuer zu finden, welche die Trainingswilligen regelmässig ins Brunni fahren », sagt Tiefenauer.
Den vielen leidenschaftlichen Ski- und Snowboardfahrern sind zwei Rennen aber nicht genug. Dank der Initiative von René Tiefenauer, Coach von Insieme Rapperswil, ist das Stützpunkt-Training Zürichsee entstanden. Vor gut 10 Jahren hat Tiefenauer, selber passionierter Schneesportfan, das Training ins Leben gerufen. Ziel ist dabei, so an der Technik zu feilen dass die Teilnehmer optimal auf die Special Olympics Wettkämpfe vorbereitet sind. Schliesslich geht es nicht nur um die beiden Rennen an der Lenk und im Hoch-Ybrig.
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VER
A N S T A LT E R
SPECIAL OLYMPICS - WAS IST DAS? JCI LERNT DIE STIFTUNG KENNEN Wenn man an Junior Chamber International (JCI) denkt, erwartet man nicht in erster Linie ein Engagement im Behindertensport. Vielmehr verbindet man mit dieser Non-Profit Organisation das Networking unter jungen Führungskräften und das Diskutieren von wirtschaftlich relevanten Themen. Die JCI Ausserschwyz und Innerschwyz hat sich trotzdem an eine ganz neue Aufgabe gewagt: die Organisation eines Skirennens für geistig behinderte Menschen.
JCI Ausserschwyz wurde im Jahr 2011 angefragt, die Durchführung eines Skirennens für Special Olympics Switzerland zu prüfen. Yasmin Kistler, die damalige Vizepräsidentin, zeigte sich gleich interessiert, dieses Projekt in ihrem Präsidialjahr 2012 anzugehen. Wofür Special Olympics steht, war Kistler damals allerdings noch völlig unbekannt. Genauso erging es den anderen Mitgliedern der JCI. Was jedoch von Anfang an alle klar war: Dieses Projekt sollte realisiert werden. Schliesslich setzt sich die JCI regelmässig für soziale Projekte ein.
Einsiedeln gesellte sich schon bald der perfekte Partner für die Unterkünfte dazu.
Dieses positive Feedback allein war hingegen bei weitem noch nicht ausreichend, um ein logistisch äusserst aufwändiges Rennen zu organisieren. Die Manpower und finanziellen Ressourcen mussten rekrutiert und gefunden werden. Das Organisationskomitee fand sich schnell und auch die Suche nach Sponsoren ging gut voran. Mit dem Regionalen Leistungszentrum Hoch-Ybrig fand sich ein optimaler Partner für die Durchführung des Rennens, sowohl was das Material vor Ort, als auch das Know-How angeht. Das Skigebiet Hoch-Ybrig selber war auch sofort offen für diesen aussergewöhnlichen Anlass und mit dem Hotel Allegro in
Der Anlass war für die JCI äusserst emotional, allfällige erste Hemmschwellen wurden von der Herzlichkeit und Authentizität der Athleten augenblicklich überwunden. Und so stand schnell fest: Dies sollten für die Junge Wirtschaftskammer nicht die letzten Wettkämpfe mit Special Olympics sein. Bereits im Januar 2015 fuhren nun wieder knapp 60 Ski- und Snowboardfahrer auf dem Hoch-Ybrig um die Wette. Special Olympics dankt der JCI Ausserschwyz und Innerschwyz und all ihren Helfern und Sponsoren herzlich für den Einsatz – und hofft auf eine langfristige Tradition!
Das Rennen wurde erstmals im Januar 2013 durchgeführt. Der Zeitpunkt war ideal, konnte es doch gleich als letzte Vorbereitung für die World Winter Games in PyeongChang genutzt werden, an der eine Schweizer Delegation teilnahm. Bereits die erste Austragung war ein grosser Erfolg: 74 Athletinnen und Athleten nahmen daran teil, unterstützt von 27 Coaches.
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WAHRER SPORTGEIST REGIONAL GAMES IN PORRENTRUY Regional Games haben bereits Tradition bei Special Olympics. Nach den beiden erfolgreichen Premieren in Lausanne und St. Gallen im Jahr 2013 fanden am 22. Februar 2014 Regional Games in Porrentruy statt. An Regional Games können Athleten aus der ganzen Schweiz teilnehmen. Es werden immer mindestens drei Sportarten angeboten. In Porrentruy konnte man schwimmen, Tischtennis und Basketball spielen.
Petrus ist ein Freund von Special Olympics, vor allem der Regional Games, denn die Sonne strahlte auch am 22. Februar, als die Athleten in Porrentruy ankamen. Es waren knapp 200 Sportbegeisterte aus den verschiedensten Regionen der Schweiz dabei. Weil aber alle Teilnehmer zu unterschiedlichen Zeiten eintrafen, ging die Akkreditierung sehr schnell. Die Athleten konnten sofort mit den Wettkämpfen beginnen. Sie verbreiteten wie immer eine wunderbare Stimmung. Und kämpften fair aber mit sehr viel Kampfgeist. Kurz vor Mittag versammelten sich alle Athleten und Betreuer in einem wunderschönen Saal. Dort fand die Eröffnungsfeier statt. Es war ein sehr feierlicher Moment. Die Zuschauer und die Behörden brachten den Athleten viel Wertschätzung entgegen. Das
spürte man aus der Ansprache des Kantonspräsidenten. Nach dem ansteckend fröhlichen Auftritt der Steelband « Schnabre » stärkten sich die Sportler mit einem feinen Essen. Der Nachmittag bot spannende Wettkämpfe: Im Tischtennis waren die Finalspiele eng umkämpft. Die letzten Schwimmer kämpften leidenschaftlich bis zum Schluss. Und die Basketballer zeigten ihr kunstvollstes Spiel. Dank der guten Organisation kamen alle Teilnehmer pünktlich für die Abschlusszeremonie und die letzten Medaillenübergaben zusammen. Die Athleten auf den Siegerpodesten gaben ihrer Freude lautstark Ausdruck. Sie wurden von höchster Stelle geehrt. Dieser Tag war geprägt von Herzlichkeit, unvergesslichen emotionalen Höhepunkten und wahrem Sportgeist.
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FA C H
AR T I K E L
INTEGRATION DURCH SPORT NACHHALTIGE TRANSFERLEISTUNGEN Auswertung der Ergebnisse einer Erhebung von SOD im Rahmen der Nationalen Sommerspiele Timo Schädler & Florian Becker Im Mai 2014 haben in Düsseldorf die Nationalen Sommerspiele von Special Olympics Deutschland (SOD) stattgefunden. Rund 4800 Athleten, 1700 Übungsleitende und Betreuende sowie 2000 freiwillig Helfende waren dabei im Einsatz. SOD hat gemeinsam mit dem Landessportbund NRW und dem Behinderten-Sportverband NRW die Engagierten durch eine speziell konzipierte Fortbildung auf dem Umgang mit Menschen mit geistiger Behinderung und ihren Einsatz während der Veranstaltungswoche vorbereitet. Zusätzlich wurden alle Engagierten vor Ort in der Thematik Sport und Behinderung geschult sowie für ihren Einsatz bei der Sportveranstaltung befähigt. Die Evaluation der Fortbildungen und deren nachhaltige Wirkung auf die Helfenden, Übungsleitenden und Schiedsrichtenden bei den Spielen ist Bestandteil einer Kooperation zwischen SOD und der Gold-Kraemer-Stiftung. Durchgeführt wurde die Evaluation vom Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport (FIBS gGmbH), dessen Hauptgesellschafter die GoldKraemer-Stiftung neben der Sporthochschule Köln und der Lebenshilfe NRW ist.
FRAGESTELLUNG
BEWERTUNG DER INHALTE DER SCHULUNG.
Primäres Ziel der Untersuchung war es herauszufinden, ob und wie Erfahrungen mit dem Themenfeld Sport und Behinderung im Sinne von Fort- und Weiterbildungsmassnahmen und der Einsatz bei den Nationalen Sommerspielen von Special Olympics Deutschland nachhaltig wirken.
Hat die Ausbildung ihr Interesse geweckt, sich weiter mir der Thematik zu befassen?
ERGEBNISSE
An der Fort- und Weiterbildung « Einführung in den Behindertensport / Inklusionssport » haben insgesamt 85 Personen teilgenommen, wobei der Grossteil der Teilnehmenden nicht aus dem Behindertensport kam. 47,1% der Personen hatten keine Erfahrungen in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung im Sport. Es besteht also eine grosse Chance neue Interessenten zu sensibilisieren und für ein längerfristiges Engagement zu gewinnen.
Können Sie sich nach der Ausbildung eher vorstellen, Menschen mit Behinderung in Ihrer Sportpraxis zu integrieren?
70%
65,7%
60%
Die Befragten haben auch ausserhalb des Sports nur sporadisch Kontakt zu Menschen mit Behinderungen; 24,3% geben an selten, 58,6% manchmal und 17,1% nie Kontakt zu haben.
50%
Die überwiegende Mehrheit (85,7%) kann sich nach der Schulungsmassnahme eher vorstellen, Menschen mit Behinderung in ihrer Sportpraxis zu integrieren, siehe folgende Abbildung.
20%
40%
52,9%
41,5%
30% 20% 11,4%
10% 4,3%
0%
20
1,4%
2,9%
HAT IHRE TEILNAHME BEI DEN NATIONAL GAMES ZUR ERWEITERUNG IHRER KOMPETENZEN IM HINBLICK AUF ZWEITE ERHEBUNG
MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN IM SPORT BEIGETRAGEN?
Bemerkenswert ist, dass bei der zweiten Erhebung vier Monate nach den Nationalen Spielen überwiegend Schiedsrichtende aus dem allgemeinen Sport geantwortet haben und diese sich nach den Nationalen Sommerspielen von Special Olympics Deutschland mit über 60% eher vorstellen können, Bewegungsangebote für und mit Menschen mit Behinderungen zu gestalten. Die bei den Nationalen Sommerspielen gemachten Erfahrungen können über die Hälfte (51,2%) der Teilnehmenden in ihren sportlichen Alltag einbringen, siehe Abbildung 2. Besonders häufig nennen die Befragten hierbei Veränderungen der eigenen Einstellung durch mehr Offenheit gegenüber Menschen mit Behinderungen und eine Sensibilisierung für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen. Auch haben viele Personen Impulse für den eigenen Verein erhalten und planen etwa die Übernahme des Unified Gedankens.
KONNTEN SIE DIE BEI SPECIAL OLYMPICS GEMACHTEN ERFAHRUNGEN IN IHREM SPORTLICHEN ALLTAG EINBRINGEN?
16,3%
51% 32,7%
ja 51,0%
nein 32,7%
Ebenso scheinen die gemachten Erfahrungen positiv auf den Alltag zu wirken und zu einer Kompetenzerweiterung zu führen (71,43%, siehe Abbildung 3).
weiss nicht 16,3%
70%
ja 71,4%
n = 49
60% 50% 40%
meine Kompetenzen waren vorher schon sehr hoch 24,5%
30% 20% 10% 0%
nein 2,0%
weiss nicht 2,0%
SCHLUSSFOLGERUNGEN
Der Sport bietet vielfältige Möglichkeiten, die Teilhabe von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung an der Gesellschaft positiv zu beeinflussen. Der Sport kann Vorbild und Motor für weitere gesellschaftliche Bereiche sein und leistet seinen Beitrag, um die Vision einer inklusiven Gesellschaft zu verwirklichen. Zu diesem Ziel müssen sowohl auf institutioneller als auch auf personeller Ebene Grundvoraussetzungen geschaffen sein, dass Menschen mit Behinderungen, « am kulturellen Leben, sowie Erholung, Freizeit und Sport » (UN-BRK, Artikel 30) teilhaben. Dafür sind Fort- und Weiterbildungsmassnahmen ein zentraler Baustein. Im Bildungsbereich sind insbesondere die Dachorganisationen und Verbände gefordert, entsprechende Fortbildungsangebote für Vereine, aber auch mit und für behinderungsspezifische(n) Einrichtungen zu entwickeln und praxisnah zu vermitteln. Die Verknüpfung von Theorie und erlebnisreicher Praxis, wie sie von SOD umgesetzt wird, trägt bei den Personen zur Erweiterung ihrer Kompetenzen und zum Abbau von Barrieren bei. Personen, die vorher wenige Berührungspunkte zu Menschen mit Behinderung hatten, können sich nun vorstellen, Bewegungsangebote für und mit Menschen mit Behinderungen zu gestalten. Über die Hälfte der Befragten scheint die bei den Nationalen Sommerspielen von SOD gemachten Erfahrungen in ihren (sportlichen) Alltag einbringen zu können. Das bedeutet, dass über solche Fort- und Weiterbildungsmassnahmen im Sport das Aufgabenfeld der Inklusion niedrigschwellig erschlossen wird, mit der positiven Folge für die Umsetzung des Inklusionsgedankens über den Sport hinaus in anderen Lebensfeldern wie Bildung, Arbeiten und Wohnen. Weitere Informationen bei den Verfassern
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PROGR AMM
HEALTHY HEARING DU GEWINNST GOLD – UND HÖRST DEN JUBEL NICHT Der Fussballtrainer gibt matchentscheidende Anweisungen – aber keiner hört sie richtig. Aufmunternde Zurufe von Teamkameraden oder Fans bleiben dumpf im Hintergrund. Es ist ungleich schwieriger, ohne diese Anweisungen zu verstehen, ohne diese wichtigen Geräusche im Hintergrund als orientierungshelfende Anhaltspunkte eine Sportart auszuüben. Viele Athleten erleben jedoch wegen Gehörschwächen genau diese Einschränkungen. Healthy Hearing soll hier helfen.
Healthy Hearing ist Teil von Healthy Athletes, dem internationalen Gesundheitsprogramm von Special Olympics, das bei allen Grossanlässen für die teilnehmenden Athleten kostenlos angeboten wird. In der Schweiz wurde Healthy Hearing während der National Games in Bern 2014 zum ersten Mal durchgeführt. Bei diesen ersten Gehörscreenings hat sich die Notwendigkeit des Programms klar bestätigt. Denn auch hierzulande unterliegen Ärzte, Eltern, Coaches oder Betreuer häufig demselben Irrtum: Bestimmte Verhaltensweisen oder Einschränkungen von geistig behinderten Menschen werden oft auf deren Behinderung zurück geführt. Dabei wird ausser Acht gelassen, dass es nicht zwingend am Verarbeiten des Gehörten, sondern schlicht am Gehör selber liegen kann, wenn etwas nicht verstanden wird. Für einen geistig behinderten Menschen ist es schwierig, nicht gut Gehörtes durch kognitive Leistung zu kompensieren. Grosse Missverständnisse, Frust auf beiden Seiten und leider oft auch Ausgrenzung aus der Gemeinschaft sind vorprogrammiert. Dies zeigt sich seit Jahren regelmässig bei Screenings im angrenzenden europäischen Ausland und bestätigte sich jetzt auch in der Schweiz. Neben den Gehörschwächen hat sich zudem ein weiteres Problem gezeigt – das Cerumen (Ohrenschmalz). Die Gehörgänge vieler Athleten sind in einem hohen Masse verschmutzt oder teilweise ganz verstopf. Dies verschlechtert
nicht nur das Gehör, sondern bietet auch Nährboden für Bakterien. Die Reinigung hat in allen 143 Fällen, bei denen die Entfernung des Cerumen angeordnet worden ist, wesentlich zum besseren Wohlbefinden der Athleten beigetragen. Das Healthy Hearing Programm wurde in der Schweiz von Heike Birnbaum und Thomas Brütsch geleitet. Für die beiden erfahrenen Hörgeräteakustiker war dieser Einsatz zugleich Teil ihrer Ausbildung zum Clinical Director. Sie erhielten während der Games vom Global Director Healthy Hearing Special Olympics ihre Diplome. Die beiden Fachspezialisten wurden von sehr vielen Freiwilligen unterstützt. Die Stimmung unter den Volunteers war unglaublich. Alle waren hochmotiviert, voller Freude und Elan: « Hier können wir endlich die Leidenschaft zu unserem Beruf ausleben. Die Erfahrungen, die wir hier machen konnten, sind überwältigend. Gerne sind wir auch beim nächsten Mal wieder dabei. »
FACTS HEALTHY HEARING NSG 2014 SCREENING-STUNDEN 28
GEHÖRSCREENINGS 455 (142 w, 311 m)
VOLUNTEERS: 44 21 Hörgeräteakustiker, 6 Audiologiestudentinnen, davon 2 Logopädinnen, 3 Ohrenärzte, 14 Personen aus diversen Berufen
ALTER von 6 bis 72 Jahren
VOUCHER: 35 eindeutiger Bedarf für ein oder zwei kostenlose Phonak Hörgerät mit individueller Anpassung über Hear the World Stiftung
Sponsoren von Equipment unterschiedlichster Art waren 2014 folgende Firmen und Organisationen: Amplifon AG | Anklin AG | Bachmaier GmbH & Co. KG | Der Hörladen AG | Diatec AG | Hear the World Stiftung | Karl Storz AG | ORL-Klinik UniveritätsSpital Zürich | University College of Arteveldehogeschool, Ghent, Belgium |
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AUSBLICK
EVENTS VON SPECIAL OLYMPICS BEI SPECIAL OLYMPICS WIRD ES DEN ATHLETEN NIE LANGWEILIG In jedem Jahr gibt es einen Höhepunkt. In diesem Jahr sind es die World Summer Games in Los Angeles. Aber auch die Regional Games in Zürich werden für viele Athleten unvergesslich sein. Und 2016 finden in Chur dann schon wieder National Winter Games statt.
AM 16. MAI FINDEN ZUM ERSTEN MAL IN ZÜRICH REGIONAL GAMES STATT
Regional Games sind Wettkämpfe, an denen mindestens drei Sportarten angeboten werden. Alle Athleten aus der ganzen Schweiz können daran teilnehmen. In Zürich werden die Sportarten Judo, Leichtathletik und Boccia angeboten. Es wird auch den Kids Fun Park geben.
IM JULI 2015 GIBT ES EIN BESONDERES HIGHLIGHT: IN LOS ANGELES FINDEN VOM 25. JULI BIS ZUM 2. AUGUST DIE WORLD SUMMER GAMES STATT
7000 Athletinnen und Athleten aus über 170 Ländern nehmen teil. Es wird der grösste Sportanlass der Welt in diesem Jahr. Aus der Schweiz wird eine Delegation mit 102 Personen an den World Summer Games dabei sein. Die Schweizer Athleten werden in den folgenden 12 Sportarten Wettkämpfe bestreiten: Basketball, Boccia, Fussball, Golf, Judo, Leichtathletik, Rad, Reiten, Schwimmen, Segeln, Tennis und Tischtennis.
VOM 3. BIS 6. MÄRZ 2016 FINDEN IN CHUR DIE NATIONAL WINTER GAMES STATT
National Games sind immer die wichtigste Veranstaltung für Special Olympics in der Schweiz. Es werden rund 600 Athletinnen und Athleten erwartet. Die National Games werden bestimmt wieder ein grossartiger Event sein. Es werden die Sportarten Ski alpin, Snowboard, Unihockey und Langlauf angeboten. Und es wird ein sehr schönes Rahmenprogramm geben. Weitere Informationen zu allen Events gibt es auf unserer Homepage: www.specialolympics.ch
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PA R T N E R
VEREINTE KRÄFTE WERTSCHÄTZUNG, AKZEPTANZ UND GLEICHSTELLUNG Das sind die Ziele, die den verschiedenen Behindertenorganisationen gemein sind. Hier eine kurze Präsentation der Partner von Special Olympics.
Auch heute noch sind Menschen mit Behinderungen mit zahlreichen Benachteiligungen konfrontiert, die ihnen das Leben in der Gesellschaft erschweren. Das Ziel des Behindertengleichstellungsrechts ist es, dies zu ändern. Es umfasst eine Reihe von Massnahmen, welche die Hindernisse abbauen, denen Menschen mit Behinderungen begegnen. Der verfassungsrechtliche Schutz von Menschen mit Behinderungen vor Diskriminierung und das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) sind die zwei zentralen Pfeiler des Behindertengleichstellungsrechts. Wichtige Regeln finden sich aber auch in weiteren Erlassen auf Bundes- und auf kantonaler Ebene.
GEMEINSAM MIT UND FÜR MENSCHEN MIT GEISTIGER BEHINDERUNG
BRANCHENVERBAND FÜR INSTITUTIONEN
insieme vertritt die Interessen von rund 50'000 Menschen mit geistiger Behinderung in der Schweiz und zählt 9'000 aktive Mitglieder – vorwiegend Eltern und Angehörige. insieme engagiert sich für gute Rahmenbedingungen, um Menschen mit geistiger Behinderung ein möglichst eigenständiges Leben als gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft zu ermöglichen. Der Verband informiert und sensibilisiert die Öffentlichkeit und sorgt unter anderem für qualitativ gute Bildungs- und Freizeitangebote sowie für Entlastungsmöglichkeiten für Menschen mit geistiger Behinderung und deren Angehörige. www.insieme.ch
INSOS Schweiz vertritt als nationaler Branchenverband die Interessen von 750 Institutionen für Menschen mit Behinderung. 60'000 Menschen finden dort Arbeit, eine Tagesstruktur, ein Zuhause sowie die Möglichkeit, von einer Integrationsmassnahme oder einer beruflichen Massnahme zu profitieren. Der Verband pflegt Kontakte zur Politik, nimmt an Vernehmlassungen teil, arbeitet in verschiedenen nationalen Fachgruppen mit und meldet sich zu aktuellen politischen Themen öffentlich zu Wort. Für die Facharbeit sind bei INSOS Schweiz die sechs Fachkommissionen Arbeit, Berufliche Integration, Bildung, Psychische Beeinträchtigung, Tagesstätten und Wohnen zuständig. www.insos.ch
EIN NETZWERK FÜR MENSCHEN MIT HANDICAP
INTEGRATION DURCH SPORT
Seit jeher verbindet Sport Menschen. Um Grenzen abzubauen, will der Dachverband Plusport vermehrt Synergien mit der validen Sportlandschaft nutzen. In 90 Sportclubs gibt es zudem vielseitige Angebote; vermehrt auch in Trendsportarten, bei denen Behinderte und Nichtbehinderte im selben Team an ihre Grenze gehen können. Sport verbessert die Beweglichkeit, steigert das Selbstvertrauen und führt zu mehr Selbständigkeit. Das kann die Integration ins tägliche Leben erleichtern und bringt vermehrt gesellschaftliche Akzeptanz. www.plusport.ch
Procap ist mit rund 20'000 Mitgliedern der grösste Verband für Menschen mit Behinderung in der Schweiz. Menschen mit einer Behinderung sollen möglichst selbstständig und gleichberechtigt leben können – für diese Vision kämpft Procap auf allen politischen Ebenen. Ihren Mitgliedern bietet sie Rechts- und Sozialversicherungsberatungen an und informiert über hindernisfreies Wohnen, Ferien für Menschen mit Behinderung und den gleichberechtigten Zugang zu Sport, Freizeit und Kultur.
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www.procap.ch
ORG
A N I S AT I O N
ORGANISATION SPECIAL OLYMPICS SWITZERLAND Special Olympics Switzerland ist eine unabhängige nationale Stiftung, die in den drei grössten Sprachregionen vertreten ist. Der Stiftungshauptsitz ist in Ittigen. Weitere Büros befinden sich in Carouge, Tenero und Zürich.
STIFTUNGSRAT
Der Stiftungsrat ist das höchste Gremium und definiert die Strategie der Stiftung. Er setzt sich wie folgt zusammen: ¡¡ Stephen Mills, Präsident
¡¡ Peter Ottiger, Mitglied
¡¡ Kurt Murer, Vizepräsident und Vorsitzender der Kommission Sport
¡¡ Philippe Hertig, Mitglied ¡¡ Elvira Hitz, Mitglied
¡¡ Walter Caranzano, Mitglied und Verantwortlicher Family Program
¡¡ Andrea Rellstab, Athletensprecherin
KOMMISSION SPORT
Die Kommission Sport wurde 2010 vom Stiftungsrat eingesetzt und ist verantwortlich für die Entwicklung des Sports. Aktuelle Mitglieder: ¡¡ Kurt Murer, Vorsitzender
¡¡ Peter Lehmann
¡¡ Bruno Barth
¡¡ Cäcilia Wiese
¡¡ Aldo Doninelli
ATHLETENKOMMISSION
Sie vertritt die Interessen der Athletinnen und Athleten von Special Olympics Switzeland und setzt sich aus Vertretern aller drei Landesteile zusammen: ¡¡ Andrea Rellstab
¡¡ Walter Schmucki
¡¡ Patrick Nöthiger
¡¡ Jérôme Bérard
¡¡ Stefan Niederberger
¡¡ Davide Ciampini
¡¡ Fabian Frey
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NEWS
NEWS ERSTER WORLD GAMES TORCH RUN MIT SCHWEIZER BETEILIGUNG
ERSTER SCHWEIZER POLIZIST AM TORCH RUN IN LOS ANGELES
Der Law Enforcement Torch Run wird bei Special Olympics für National, European und World Games organisiert. Im Jahr 1988 von einem US-Polizeichef ins Leben gerufen, ist der Fackellauf mittlerweile zu einer globalen Tradition geworden. Bereits in 48 Ländern wird er von Polizistinnen und Polizisten durchgeführt. Für die World Summer Games in Los Angeles wird nun erstmals auch ein Vertreter aus der Schweiz dabei sein. Ramon Mooser aus Freiburg darf diesen einzigartigen Anlass als erster Schweizer Polizist hautnah erleben. Er wurde aus allen rund 500 Polizisten ausgewählt, die beim Torch Run anlässlich der National Summer Games in Bern dabei waren.
WAS WIRKLICH ZÄHLT
Timothy Shriver, Chairman von Special Olympics International, hat ein Buch veröffentlicht. In « Fully Alive – What matters most » erzählt er über die bereichernden Erfahrungen, die er mit den Athleten von Special Olympics gemacht hat. « Ich hoffe, die Leser werden in meinen Erzählungen die Lebensfreude, die Weisheit und die Tiefgründigkeit der Athleten von Special Olympics erkennen, die ich dank meiner Arbeit mit ihnen erleben durfte », sagt Timothy Shriver, Sohn von Special Olympics Gründerin Eunice Shriver Kennedy. « In diesem Buch geht es um Sport, Politik und Behindertenrechte – aber es geht auch um die grossen Fragen des Lebens, denen wir uns täglich stellen. Wir suchen nach Lebenssinn und nach Mentoren, die uns in orientierungslosen Zeiten leiten können », sagt Shriver weiter. In « Fully Alive » stellt er uns seine Lehrmeister vor: Es sind Menschen mit geistiger Behinderung, denn sie haben ihn gelehrt, die Welt mit anderen Augen zu sehen.
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PREMIUM PARTNER
NATIONAL PARTNER
SUPPORTER
PREFERRED PARTNER Belcolor Fotobücher | Compresso Web, Print, Events | HUSPO AG Sportgeräte | Klein Computer IT Management | ppr Media Relations Photopress division | Schönenberger AG Fine Swiss Chocolat | Toko Snow sports equipment care and preparation | Hotel Olten Hotel, Seminar, Restaurant
PROJEC T PARTNER
DANK UNSEREN DONATOREN & GÖNNERN Wir danken unseren Donatoren und Gönnern für die Unterstützung. Nachfolgend erwähnte Unternehmen und Einzelpersonen haben im Jahr 2014 Special Olympics mit einem Beitrag von mindestens CHF 250.- unterstützt und eine Erwähnung gewünscht: 5 Architekten AG Wettingen | Addedo AG Zug | AeBo + Dill AG Olten | Aeschbacher Transport AG Appenzell | AKUWA Akustik und Wandsysteme AG Hünenberg | Alder & Alder GmbH Näfels | Alfred Dessauer Zürich | Autospritzwerk André Ehmann GmbH Hinwil | Autospritzwerk Catalbas AG Wetzikon | BB HELI AG Niederglatt | berufsbildneria gmbh Zürich | Bio-Strath AG Zürich | Blumengalerie Claudia Lischer St. Moritz | Bopp Intérieur AG Zürich | Borgo Malergeschäft Kollbrunn | BORTIS Dächer und Fassaden Baar | BP Service Volkiland REMITT GmbH Volketswil | Bufalini GmbH Zürich | Bürgin & Scherrer Dentaltechnik Rüti | China Medical GmbH Aesch | China Restaurant Pak Lok Haus Wallisellen | Connecta Kommunikation und Marketing Services GmbH Zürich | ETAVIS AG Baden | Feldmann Bau AG Bilten Bilten | FLYING TEACHERS Zürich | Fopp Organisation & Treuhand AG St. Moritz | Freecon Bäretswil | Frey+Cie Elektro AG Zug | Gebrüder Vogel & CO Winterthur | Gewerbekletterer. ch GmbH Herisau | Guido Sigrist AG Regensdorf | GWG Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Winterthur | Heierli Parkettpflege GmbH Effretikon | Hugger AG Wil | Hultafors Group Switzerland AG Langenthal | Hypno4you für mehr Lebensfreude Wohlen | Inceptus GmbH Zürich | Indextra GmbH Ibach | infochroma ag Zug | ING PLUS.ch AG Reutlingen | Kaminfegermeister Guido Alpiger Ebnat-Kappel | Keller & Maurer GmbH Wolfhausen | Kern Strassenbau AG Bülach | Kilchherr Interlaken AG Interlaken | Kirsch + Egli AG Wädenswil | kmd Industrievertretungen Ebnat-Kappel | Kranich-Apotheke GmbH Stäfa | Kunz & Huber AG Zürich | LägereBräu AG Wettingen | Landgasthof zur Bündte Jenins | LAUX LAWYERS AG Zürich | Lichtwerk GmbH Zürich | Mächler Brillen und Contactlinsen AG Rapperswil | Malermeister Hupf GmbH Dübendorf | marabau - Baukoordinationen GmbH Thusis | MAURA WASESCHA Bern | MEEX Versicherungsbroker AG Langenthal | Micropayment AG Sarnen | Mobimo Management AG Küsnacht | MZ Sanitär + Heizung AG Lachen | Native GmbH Zürich | neuhaus.tierärzte.team Solothurn | Oeko-Handels AG Rickenbach | Optimum Personal AG Dietikon | PALOKA Liegenschaften-Unterhalt Wohlen | Peduzzi Gipser AG Pfäffikon | philippe baumgartner baurealisierung gmbh Thalwil | PHOENIX CONTACT AG Tagelswangen | PIXELTEX (Schweiz) GmbH Zürich | Ponato AG Bauunternehmung Hombrechtikon | Promino AG Bern | Raimann Holzbau AG Wolfhausen | Ramensperger Generalunternehmung AG Lachen | Rebschule Keller Kleinandelfingen | Reist Telecom GmbH Zürich-Flughafen | REMA Elektro AG Zürich | Remer Heizungen & Sanitär Schindellegi | Restaurant Schützenruh AG Zürich | Rheintalreisen Gegenschatz AG Altstätten | Rumox AG Zürich | Sanitäre Anlagen Wald | Sanoline Alten | schadenanwaelte.ch AG Zürich | SCHÄTTIN Gartenbau GmbH Wangen | selezionemeier Hergiswil | Senn Chemicals AG Dielsdorf | SMI Swiss Marketing Institute AG Köniz | Somatic Healing Arts Zürich | Spielmann Holding AG Rapperswil-Jona | Steinmann & Partner GmbH Volketswil | Sulser Logistik AG Otelfingen | SURYA PROFESSIONAL MEDICAL MASSAGE Zürich | Swiss FTS AG Glattbrugg | Swissi AG Wallisellen | Swiss-Taxi-Murina Oberglatt | Syntax Übersetzungen AG Thalwil | Tessa & Thomi AG Thun | Tonazzi AG Brunnen | Toni Frei Metallbau AG Niederuzwil | Top Fifty AG Zug | trendpersonal ag Bülach | TRUMPF Maschinen AG Baar | TS Holzbau Bubikon | Tube Design GmbH Winterthur | Walter Züger GmbH Lachen | Wehrli Tiefbau Kirchberg | WITO Automation AG Weinfelden
ADRESSE Haus des Sports Postfach 606 3000 Bern 22
+41 31 359 75 85 info@specialolympics.ch www.specialolympics.ch
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