KURIER

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Ausgabe 1/12

35. Jahrgang

Januar 2012

Kurier Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln

inhalt SPOrt | 2 Was ist eigentlich Korfball? SpoHoStudierende bei der Korfball-Weltmeisterschaft in Shaoxing.

© Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) Berlin

FOrSChunG | 3 Sechs Männer, 520 Tage Isolation, eine fiktive Reise zum Mars. Ein Interview mit PD Dr. Stefan Schneider.

Offener ausgang

„Es ist schön, wenn die menschliche Leistung und nicht die Wissenschaft im Vordergrund steht.“ (Britta Steffen, Rekordschwimmerin) Winter 2010: Bei den Olympischen Spielen in Vancouver holen André Lange und Kevin Kuske nach Gold im Zweierbob auch Silber im Viererbob. Und das mit einem ganz „heißen Eisen“ unter dem Hintern: Der Hightech-Bob aus dem Hause FES, dem staatlich geförderten Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten in Berlin. Das Geheimnis seiner Schnelligkeit kennen nur die Ingenieure um Bob-Projektleiter Michael Nitsch. Beide Fälle schildern mit Blick auf die laufende Wintersportsaison und die kommenden Olympischen Spiele in London eine hochaktuelle Thematik. Die Podiumsdiskussion zum Thema „Technisches Doping oder faire unterstützende Maßnahme?“ am 7. Dezember 2011 traf deshalb den Nerv der Zeit und den vieler Zuhörer. Auf dem Podium diskutierten Professor Gert-Peter Brüggemann (Institut für Biomechanik und Orthopädie), Sportrecht-Experte Professor Martin Nolte und Professor Volker Schürmann (Abteilung Philosophie) über die Problematik im Allgemeinen und Oscar Pistorius im Besonderen. „Es wird lange dauern, bis es wieder so einen Athleten geben wird“, sagt Wojtek Czyz, mehrfacher ParalympicsSieger im Weitsprung und Sprint. Der beidseitig unterschenkelamputierte Pistorius hat den Umgang mit seinen

CHEETAH-Prothesen so perfektioniert, dass er auf den 400 Metern mit gesunden Sportlern mithalten kann. Doch die Leistungen des heute 25-Jährigen erzeugen nicht nur Aufmerksamkeit sondern auch Argwohn. Die IAAF beauftragte 2007 Gert-Peter Brüggemann zu untersuchen, ob die Karbon-Prothesen Pistorius einen Vorteil verschaffen. Ergebnis der Studie: Bei Maximalgeschwindigkeit hat der Südafrikaner tatsächlich einen Vorteil, weil unter anderem der Energieverlust der Federn beim Auftreffen auf den Boden im Gegensatz zu menschlichen Beinen viel geringer ist, somit der Energieaufwand reduziert wird und nicht so schnell Ermüdung eintritt. Infolgedessen sperrte die IAAF Pistorius für Rennen gegen Nicht-Behinderte. Der legte 2008 Berufung vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) ein und gewann. Professor Martin Nolte zeigte sich bei der Podiumsdiskussion verblüfft über das Urteil: „Das Gericht führte in seiner Begründung auf, dass in einer Gesamtschau und mit einem ‚vernünftigem Verständnis’ kein NettoVorteil zu erkennen war.“ Brüggemanns Studie zeige eben jenen Netto-Vorteil („overall advantage“), unter Berücksichtigung der durch die Prothesen entstehenden Startschwierigkeiten, nicht auf. Im Sommer 2011 startete Pistorius dann als erster Prothesenträger bei einer Leichtathletik-WM und erreichte das Halbfinale über 400 Meter. „In meinen Augen gibt er dem Behindertensport einen Push, dadurch werden wir alle mehr wahrgenommen.“ (Wojtek Czyz) Schwimmanzüge, Rennbobs und der Fall Pistorius mögen grundverschieden sein, doch es gibt eine zentrale Gemeinsamkeit: Es geht um Chancengleichheit, um

die Vergleichbarkeit der Leistung von Athleten, um gleiche Voraussetzungen. „Die Frage nach der Fairness im Sport ist die Frage danach, ob die Offenheit des Ausgangs des Wettkampfes gewahrt ist.“ (Volker Schürmann) Die Fairness ist es auch, die unter Doping im Allgemeinen leidet. Doch es gibt einen wesentlichen Unterschied zum Doping: Es handelt sich um sichtbare materielle Unterstützungen. Aus diesem Grund wehrt sich Gert-Peter Brüggemann gegen den Begriff „TechnoDoping“. Für ihn ist der Begriff Doping belegt mit der heimlichen Einnahme von leistungsfördernden Medikamenten. Er spricht deshalb lieber von technischen Manipulationen. Eben weil diese sichtbar sind, lassen sie sich mehr oder minder leicht regulieren und überprüfen. Was aber, wenn auch gesunde Athleten zukünftig körperliche Benachteiligungen durch operative Eingriffe ausgleichen wollen? So könnte man beispielsweise die schwache Achillessehne eines Hochspringers verstärken, um damit „Chancengleichheit“ zu schaffen. Laserkorrekturen der Augen, um Kurz- oder Weitsichtigkeit auszubessern, sind bei Topathleten heute schon üblich. In diesem Fall werden die Parallelen zum Doping schon deutlicher – zumindest was die Unsichtbarkeit der Manipulation angeht. Für Schürmann ist die Frage nach richtig oder falsch allein durch klare Regeln zu beantworten, die letzten Endes von den Verbänden selbst gemacht werden. Brüggemann sieht in der Diskussion auch eine politische Dimension. „Für mich stellt sich die Frage, ob es vertretbar ist, dass national über Technik im Sport geforscht wird und die Erkennt-

VeranStaltunGen | 5 Über die Behinderung hinauswachsen: „Dance without Borders“. hOChSChule | 6 Gelassen in die Prüfung und ins Leben – Anna Heese und Günter Klein leisten Hilfestellung. Karriere | 7 Improof Football: Vier SpoHo-Studenten wollen den Fußball wissenschaftlicher machen. unD SOnSt ...? | 8 Global Player ausgezeichnet: Internationales virtuelles Seminar.

Podiumsdiskussion: Wieviel Technologie im Sport ist fair? Sommer 2009: Ein neuer Schwimmanzug sorgt für Schlagzeilen. Wer ihn trägt, schwimmt deutlich schneller. Im Winter beschließt die FINA, den Anzug zu verbieten, weil er ungleiche Voraussetzungen schafft.

VeranStaltunGen | 4 Sport und schwanger? Das geht! Neueste Entwicklungen ...

nisse nicht international publiziert werden. Natürlich ist das ein Wettbewerbsvorteil“, äußert er Kritik an der Geheimhaltungspolitik des Instituts für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten. Eine denkbare Alternative wäre für ihn, jedem Athleten dasselbe Sportgerät zur Verfügung zu stellen. „Zumindest müsste man die Möglichkeit eröffnen, ein technisch innovatives Gerät zu benutzen und natürlich auch die Chance, sich hinreichend lange an dieses Gerät zu gewöhnen. Das wäre vernünftig.“ Aber auch er weiß: „Natürlich wollen wir für uns selbst Wettbewerbsvorteile herausholen, das liegt in der Natur der Sache.“ Das sieht Bobentwickler Michael Nitsch ähnlich und verweist auf die Problematik als ein allgemeingesellschaftliches Phänomen. „Das ist so wie in jedem Wettbewerb des menschlichen Lebens, ob man nun Sportgeräte oder Flugzeuge baut. Das kann nun mal nicht jede Nation gleich gut… so ist das Leben.“ (Michael Nitsch) Ein Kompromiss könnten Regelkorridore mit klar festgesetzten Grenzen sein, die dem einzelnen Athleten Spielraum für individuelle technische Verbesserungen lassen. Schließlich soll es im Sport vor allem darum gehen, was die Athleten leisten: Schwimmer brauchen Kraft und Technik, Bobpiloten ein gutes Gespür für Bahn und Sportgerät und Hochspringer nicht nur eine reißfeste Achillessehne. Und auch Oscar Pistorius benötigt weit mehr als nur zwei hochentwickelte Federn, wie Wojtek Czyz aus Erfahrung weiß: „Es ist ja nicht so, dass wir das Ding einfach nur anziehen müssen, und schon sind wir schnell.“ Jm

termine Kölner Hochschulen – Wege zur Familienfreundlichkeit Familienfreundliche Strukturen für pflegende Angehörige – Was können Hochschulen leisten? 13. Februar, 16-17:30 Uhr (Kath. Hochschule). Alltag zwischen Kita und Elternhaus: Praxistag „Bewegte Kindheit“ zeigt Konzepte der ganzheitlichen Gesundheitsförderung (U3/Ü3-Bereich): 17. März, 9-12:30 Uhr (DSHS). Anmeldung für beide Veranstaltungen: familienservicebuero@dshs-koeln.de Kollegen-Stammtisch Der Kollegen-Stammtisch trifft sich 2012 an folgenden Terminen: 2. Februar, 2. April, 5. Juni, 3. August, 1. Oktober und 3. Dezember (jeweils 18 Uhr im Hockey-Judo-Zentrum). Kontakt: pressestelle@dshs-koeln.de Sporteignungsprüfung Am 6. und 7. Februar geht es für 1661 Bewerberinnen und Bewerber beim Eignungstest um den ersten Schritt zu einem Studienplatz an der SpoHo. www.dshs-koeln.de/et Prüfungsangst bewältigen Blockseminar für SpoHo-Studierende stellt Methoden zur Angstüberwindung, Entspannungsübungen und mentales Training vor: 7.+8. Februar, jeweils 9:30-15 Uhr. Anmeldung: a.heese@dshs-koeln.de (s. S.6). Tanzpädagogischer Forschungstag Austausch über aktuelle Forschungsarbeiten im Themenfeld von Tanz und Bildung: 28. März. Call for Papers: 27. Januar. Weitere Infos gibt es auf der DSHS-Homepage (Quicklinks Veranstaltungen): www.dshs-koeln.de


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Titelverteidigung!

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die Faszination von Korfball, da man anders kommuniziere, als zum Beispiel in einer Fußballmannschaft unter elf Männern. Sven erwähnt diesen Vergleich, weil er selbst auch lange Fußball gespielt hat. Susanne beeindruckt im Vergleich zu Fußball und Basketball, dass keiner alleine mit dem Ball laufen darf. „Man muss sehr gut zusammenspielen, um etwas zu erreichen.“ Auch die Positionen sind, anders als bei den meisten Mannschaftssportarten, nicht fest. „Ein guter Korfballer kann jede Position spielen.“ Ebenso wie ihr Teamkollege sieht sie keine Nachteile in der gemischten Gruppenkonstellation: „Männer dürfen nur Männer und Frauen nur Frauen verteidigen. So ist das Spiel sehr ausgeglichen.“

Sven Müller und Susanne Peuters (links im Bild) belegten mit der deutschen Mannschaft den neunten Platz bei der Korfball-Weltmeisterschaft in Shaoxing – hier im Spiel gegen Portugal.

„Wir haben gezeigt, dass wir auch zu den besten Teams der Welt gehören!“ SpoHo-Studierende Sven und Susanne bei der Korfball-WM in China Susanne: Sie mussten täglich mehrmals eine weite Strecke mit dem Bus zurücklegen, um zum Training und zu den Spielen zu fahren. Ein weiterer, für die Deutschen ungewohnter Zustand: „Es gab keine Duschen in den Umkleiden.“ So fuhr das Nationalteam nach den Spielen direkt zurück ins Hotel. Nach zwei Auftaktsiegen erlebten die Deutschen am dritten WM-Tag eine herbe Niederlage. Mit 11:16 unterlag das Team von Trainer Jan Hof im entscheidenden Vorrundenspiel den Portugiesen. „Sich da wieder zu motivieren war

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Was ist eigentlich Korfball? Korfball ist die einzige gemischte Mannschaftssportart der Welt. Das Wort „Korf“ stammt aus dem niederländischen und bedeutet Korb. Der Niederländer Nico Broekhuysen kreierte die Sportart Korfball und machte sie 1902 publik. Korfball erinnert ein wenig an Basketball und Korbball. Einen Punkt erzielt, wer den Ball von oben durch den Korb wirft. Am Ende siegt die Mannschaft, die die meisten Körbe erzielt hat. Es spielen immer vier Männer und vier Frauen gleichberechtigt in einem Team (Frauen gegen Frauen und Männer gegen Männer, wobei jeder seinen direkten Gegenspieler hat). Das Spielfeld ist in zwei gleich große Hälften (Angriff und Verteidigung) unterteilt. Nach je zwei erzielten Körben wechseln die Spieler Angriffs- und Verteidigungsfeld. Korfball ist ein Spiel ohne harten Körpereinsatz. Alleinspiel, wie das Laufen und Dribbeln mit dem Ball ist verboten.

Kein Vogelfutter für die Raben! Kölnerinnen feiern mit 700 begeisterten Zuschauern Im Achtelfinale des Deutschen Volleyball–Pokals trafen die Spielerinnen des FC Junkersdorf an der Kölner Sporthochschule auf die Roten Raben aus Vilsbiburg. Den Erstliga-Tabellenführer aus Bayern beschrieb Kölns Trainer Jimmy Czimek, nicht ohne Respekt, als Traumgegner. Oberstes Ziel der Mannschaft war es, kein Vogelfutter für die Raben zu sein. Am 23. November war in Halle 22 der Sporthochschule von Unterlegenheit nichts zu spüren. Vor 700 begeisterten Zuschauern glänzten die Domstädterinnen durch ihren Kampfgeist und lieferten ein spannendes Match. Nach einem gelungenen Start fielen die Kölnerinnen etwas ab und verloren den ersten Satz

mit 18:25. Der zweite Satz ging mit 5:25 an die Raben, die sich in Hochform zeigten. Besonders spannend wurde es im dritten Satz, in dem sich die Junkersdorferinnen nach einem Rückstand von 18:22 zum 23:22 nach zwei gelungenen Blockaktionen ins Spiel zurück kämpften. Nachdem Köln einen Matchball erfolgreich abgewehrt hatte, gab es beim Ausgleich von 24:24 Satzverlängerung. Letztendlich verloren die Spielerinnen des FCJ jedoch knapp mit 24:26 gegen den großen Gegner aus Vilsbiburg. Traurig waren sie über ihre Niederlage allerdings nicht zu sehr, denn sie konnten vor dem heimischen Publikum eine sehr gute Leistung zeigen. Lob kam auch vom

schwer.“ Es gelang ihnen dennoch, und am Ende belegten sie, zufrieden mit ihrer Leistung, den neunten Platz. „Wir haben gezeigt, dass wir zu den besten Teams der Welt gehören“, so Susanne. Etwas mehr hatten sich die beiden Sportstudierenden von der Stimmung erhofft. Bei ihrem letzten Spiel gegen Polen sahen 300 Zuschauer zu. „Es hätten etwas mehr Leute sein können! In der Stadt hat man gar nicht gemerkt, dass gerade eine Weltmeisterschaft stattfindet“, so Sven. Korfball in der Schule Genau wie in China zählt Korfball auch in Deutschland zu den Nischensportarten. Um dagegen anzugehen, wurde vom Deutschen Turnerbund die Mission 2020 ins Leben gerufen, die die Verbreitung und Etablierung von Korfball in Deutschland fördern soll. Dazu gehört auch die Integration von Korfball in den Schulsport. Sven, der selbst über eine Schul-AG zum Korfball kam, hält dies für sehr sinnvoll: „Mädchen und Jungen können Korfball zusammen spielen. Man lernt respektvoll miteinander umzugehen.“ In den gemischten Teams liegt für Sven auch

Trainer der Raben, Guillermo Gallardo, dem der Kampfgeist der Kölner Spielerinnen imponierte. Auch Trainer Jimmy Czimek, Volleyball-Dozent an der SpoHo, zeigte sich hochzufrieden angesichts der Tatsache, dass ein solches Ereignis an der Sporthochschule Seltenheitswert besitzt. „Das Spiel wurde von den Studentinnen

Christian Saur und Jannik Ruppert kamen sich am Ende vor wie in einem Film. Ein einziges Mal hatten die beiden SpoHo-Neulinge nur mittrainiert, bevor es zu den deutschen Hochschulmeisterschaften im Futsal nach Kleve ging. „Die Jungs haben uns sämtliche Taktiken und Techniken förmlich eingehämmert“, erzählt Saur. „Ich hatte sogar leichte Kopfschmerzen.“ Auf den Futsal-Crash-Kurs folgte ein intensives Wochenende in Kleve, wo an zwei Turniertagen zwölf Teams um den Cup und die damit verbundene Qualifikation für die europäischen Studentenspiele 2012 im spanischen Cordoba wetteiferten. Vorrundensiegen über Köln II, Regensburg, Freiburg und Hamburg folgte eine knappe 6:7-Niederlage gegen Frankfurt. Als Gruppenzweiter der Vorrunde wartete im Halbfinale dann bereits Mitfavorit Münster auf die Kölner. Nach 16 Toren in 40 rasanten Minuten siegte der Titelverteidiger aus Köln mit 9:7. Im Endspiel hatte Außenseiter Rostock dann nichts zu bestellen. Dem 7:2-Kantersieg folgte die Gewissheit der sportlichen Qualifikation für Cordoba 2012. „Wir waren im Sommer ja erst in Finnland und hatten eine richtig gute Zeit dort. Am liebsten würde ich schon in der nächsten Woche nach Spanien fliegen“, frohlockte der Kapitän des alten und neuen Titelträgers, Alexander Sokolowski. Jannik Ruppert und Christian Saur hätten damit wohl auch kein Problem. Außer vielleicht erneutem Schädelbrummen. Peter Schulze-Zachau

Korfballverein bald in Köln In den Familien von Sven und Susanne spielen die Geschwister auch Korfball. Es scheint, als ob man schnell vom „Korfballfieber“ angesteckt wird. Wer sich überlegt, mit Korfball anzufangen, brauch erstmal noch kein großes Regelverständnis. Schritt für Schritt werden Anfänger an die Technik herangeführt. Neben einer allgemeinen Ausdauer wird viel Sprungkraft trainiert, Wurftechniken und Spielzüge werden geübt. Momentan trainieren die beiden Sportstudierenden zwei Mal in der Woche bei ihrem Heimatverein SG Pegasus Rommerscheid und je nach Bedarf individuell. In Zeiten der WM wurde sechs Mal pro Woche trainiert. Studium und Leistungssport unter einen Hut zu bringen, findet Susanne „manchmal schwierig“. Auf ihren Sport verzichten würde sie deshalb aber nicht. Susanne Peuters hat 2011 ein Stipendium erhalten und wird auch von ihren Eltern finanziell unterstützt. Dennoch investiert sie viel in ihren Leistungssport. Die Reisekosten zur WM nach China fielen trotz Sponsoren relativ hoch aus. Mit dem Sport kann sie kein Geld verdienen. Dennoch „bekommt man viel zurück“, und „wer darf schon bei einer WM für Deutschland antreten?“ Susanne und Sven engagieren sich stark für ihren Sport. Beide sind ehrenamtlich im Verein tätig und wünschen sich, dass Korfball nicht nur in NRW, sondern auch in ganz Deutschland verbreitet wird. In Köln soll noch in diesem Jahr ein Korfballverein gegründet werden.

Mendner schafft das Triple Auch Kögel und Kurda verteidigen ihre Titel

Weitere Infos zum Korfballverein in Köln: Fabian Rodenbach, Tel. 0221 16997766 Su

und Studenten der Sporthochschule in grandioser Form angenommen. Schade, dass wir nicht mehr solcher Sportevents hier haben.“ Die Kölner Spielerinnen jedenfalls feierten trotz 0:3 Niederlage ausgelassen, nachdem sich die Fans mit Standing Ovations für ein tolles Spiel bedankt hatten. Su

© Su

Vom 27. Oktober bis 5. November 2011 fand in Shaoxing die 9. KorfballWeltmeisterschaft statt. Sven Müller (22) und Susanne Peuters (22) waren dabei. Die beiden SpoHo-Studierenden packten ihre Koffer und reisten ins ferne China. Dort angekommen erwartete sie ihre erste WM. Familie und Freunde fieberten von zu Hause aus mit. „Die Stimmung vor Ort und unter den Mannschaften war sehr positiv“, so die beiden Korfballspieler. Alle Athleten wurden im selben Hotel untergebracht. Einziges großes Manko für Sven und

Auf Tampere folgt Cordoba

Trotz Niederlage hatten die Kölnerinnen im Achtelfinale des DVV-Pokals allen Grund zu feiern.

„Schlag den Mendner“ war das Motto des Weihnachtsbankdrückens 2011. Es zahlte sich aus, dass die Veranstaltung zum ersten Mal im Hörsaal 1 stattfand, denn das Interesse am vorweihnachtlichen Kräftemessen war groß. Akustisch unterstützt von DJ Tarek am Mischpult, fanden die Athleten beste Voraussetzungen vor, um sportliche Höchstleistungen zu bringen. Wie üblich hatte jeder Teilnehmer drei Versuche, möglichst viel Gewicht zu stemmen – proportional zum Körpergewicht. Am besten machten das die drei Sieger des Vorjahres. Unglaubliche 200 kg drückte Walter Kurda trotz Rückenproblemen im ersten Versuch und gewann bei den Externen. Leonore Kögel stemmte mit 65 kg bereits im ersten Versuch nahezu ihr eigenes Körpergewicht und siegte in der Kategorie „eingeschriebene Studentinnen“. Die Frage des Tages war jedoch, ob Sascha Mendner auch 2011 unschlagbar bleiben würde. Die Konkurrenz lauerte: Frederic Hellmann (Kampfgewicht: 105 kg) steigerte sich von 125 kg im ersten auf 155 kg im letzten Versuch. Fabian Plenz (77 kg) drückte gleich im ersten Versuch 140 kg. Ein Raunen ging durch den Raum, als Sascha Mendner bei einem Körpergewicht von 95 kg im ersten Versuch bereits 165 kg auflegen ließ. Im zweiten Versuch steigerte er sich noch auf 170 kg und scheiterte erst im dritten Versuch an 175 kg. Damit verwies Mendner Plenz und Hellmann auf die Plätze und bleibt auch 2012 der stärkste Mann an der SpoHo. Jm


FoRSchunG

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Die fiktive Reise zum Mars Über das längste Isolationsexperiment der Raumfahrtgeschichte

Herr Schneider, die Crew der MARS500-Mission ist heil wieder auf die Erde zurück gekehrt und Ihr Projekt damit vorerst beendet. Was haben Sie an Bord untersucht? Wir waren gemeinsam mit den Russen verantwortlich für das Sportprogramm. Insgesamt waren 105 Experimente mit an Bord – verschiedene Experimentatoren haben verschiedene Schwerpunkte gelegt. Uns ging es innerhalb des Sportprogramms darum, zu zeigen, ob sich über ein regelmäßiges Training eine Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit ergeben kann bzw. auch des psychischen Wohlbefindens. Können Sie das kurz erläutern? Wir wissen, dass es eine Stressentwicklung auf Grund von Isolationen gibt, was dazu führt, dass die kognitive Leistungsfähigkeit abnimmt oder Einbußen im Bereich der Feinmotorik sichtbar werden. Ich bin also beispielsweise nicht mehr in der Lage, ein Andockmanöver so sauber auszuführen wie unter normalen Bedingungen. Handlungsentscheidungen, Abläufe innerhalb der Gruppe, Gruppenprozesse – all das ist durch Isolation negativ beeinflusst. Uns interessiert im Endeffekt die Veränderung vor und nach Sport bezüglich der Hirnfunktion und der kognitiven und emotionalen Befindlichkeit.

Was ist dabei herausgekommen? Was wir im Moment an Ergebnissen vorweisen können, bezieht sich auf den Hinflug, also die ersten 245 Tage. Hier haben wir gesehen, dass zum einen die Astronauten sehr regelmäßig trainieren, dass sie dem Programm also wirklich folgen, dass die psychosoziale Befindlichkeit sehr positiv ist und dass es nach dem Sport, so wie es üblich ist, zu einer deutlichen Stressreduktion kommt, dass man also eine veränderte, verbesserte körperliche Wahrnehmung hat. Bezüglich der kognitiven Leistungsfähigkeit haben Tests zur Reaktionszeit und zum Arbeitsgedächtnis gezeigt, dass nach Sport eine deutlich bessere Leistung erzielt wurde als vor Sport.

© IBMP, ESA

520 Tage verbrachten sechs Probanden in einem nachgebauten Raumschiff auf einem simulierten Flug zum Mars. Mit an Bord: ein Experiment der Deutschen Sporthochschule Köln. Neurowissenschaftler PD Dr. Stefan Schneider über erste Ergebnisse, durch Schwerelosigkeit provozierte Stressoren und „urige“ Isolationsbedingungen.

Was schließen Sie daraus für zukünftige Marsexpeditionen? Ganz zentral ist der Fakt, dass wir Sportprogramme individualisieren müssen. Wenn wir rein aus der muskelphysiologischen oder herzkreislaufphysiologischen Perspektive schauen würden, dann wäre für uns die Regulation im Herz-Kreislaufsystem und im muskulären Haushalt wichtig. Wenn wir Sport aber auch als Stressbewältigungsmechanismus einsetzen, dann muss er dem Crew-Mitglied auch Spaß machen, sonst wird es eine zusätzliche zeitliche und damit auch psychische Belastung.

Im MARS500-„Raumschiff“: Alexandr Egorovich Smoleevskiy mit EEG-Kappe auf dem Laufband (links). PD Dr. Stefan Schneider legt Sukhrob Rustamovich Kamolov die EEG-Kappe an.

wurden, ein Gewächshaus, ein ca. 20 qm großes ‚Fitnessstudio‘, ein Aufenthaltsraum, eine Küche, und dann hat jeder Kosmonaut eine Privatkoje von 4 qm. Es sieht sicherlich nicht so aus, wie man sich es vorstellt. Es ist sehr urig. Wie isoliert war die MARS500-Besatzung wirklich? Wir, also die Experimentatoren, hatten nie direkten Mail- oder Telefonkontakt zu der Crew. Das lief immer über Mission Control – so wie es normalerweise auch üblich ist. Die europäischen Crewmitglieder haben regelmäßig gebloggt, Mails geschrieben und werden sicherlich auch in einem gewissen Rahmen mit ihren Familien in Kontakt gewesen sein. Letzten Endes ist es so, dass es keine zeitliche Limitation gibt, aber es muss in der Realität halt passen.

Sie waren auch vor Ort … Wie können wir uns das „MARS-Raumschiff“ vorstellen? Das sieht ein bisschen aus wie eine finnische Sauna. Es ist komplett holzvertäfelt, aus den 60er/70er Jahren. Insgesamt hat es eine Fläche von 240 qm, darin integriert ist ein riesiges Kühlhaus, da die ganzen Lebensmittel für die 520 Tage mit an Bord genommen

Wird es bald möglich sein, tatsächlich zum Mars zu fliegen?

Mit Muskelkraft und Gleichgewicht gegen das Fallen „iStoppFalls“ – Europäisches Forschungsprojekt zur Sturzprävention diesem Abbau entgegenzuwirken wollen die Wissenschaftler im Rahmen von „iStoppFalls“ eine TV-basierte Trainingssoftware entwickeln. „Ein Sportprogramm, für das die Menschen nicht aus dem Haus gehen müssen“, so Michael Kroll. Denn die Angst zu fallen führt oft dazu, dass die Betroffenen nur noch für die notwendigsten Dinge die Wohnung verlassen und der Weg zum Sport gespart wird. Dank einer High-Tech-Leiste, die oben auf den Fernseher gestellt wird, können die Bewegungen des Übenden registriert werden. „Der Körper wird mit Hilfe einer Kombination aus Kamera- und Infrarotsensoren an über 20 Punkten erfasst“, so Michael Kroll. Dadurch lassen sich Bewegungen nicht nur frontal, sondern auch in der Tiefe, im 3D-Raum erfassen. Testverfahren ermöglichen es schließlich, ein individuelles Profil zu erstellen und das Programm ganz persönlich zuzuschneiden. Ein Riesenvorteil, meint der Fachmann: „So können wir genau dort ansetzen, wo es hakt. Also z.B. gezielt die Reaktionsfähigkeit schulen oder die Beinkraft.“ Der Spielende sieht sich selbst und einen virtuellen Trainer, der die Übungen korrekt ausführt. Zusätzlich werden die Bewegungen noch von einer Moderatoren-

stimme korrigiert. „Es besteht natürlich das Risiko, dass gerade bei der älteren Generation, die noch ohne viel Technik aufgewachsen ist, das Ganze nicht akzeptiert wird.“ Geplant ist deshalb, das Programm zunächst in den Haushalten persönlich zu installieren und den Umgang einzuüben. Das TV-basierte Trainingsprogramm ist Teil des europäischen Forschungsprojekts „iStoppFalls“, das auf drei Jahre angelegt ist und IKT-basierte Technologien (Informations- und Kommunikationstechnologie) entwickeln soll, die kostengünstig in das tägliche Leben älterer Menschen integriert werden können. Beteiligt sind universitäre und industrielle Partner aus fünf europäischen Ländern und Australien. Hi Weitere Infos: www.istoppfalls.eu

Sie führen gerade ein neues Projekt durch und haben Ihre Kollegin Vera Abeln in die Antarktis geschickt. Was macht sie da? Die ESA interessiert sich für so genannte analoge Umgebungen, also die Frage, wie kann ich einen Weltraumaufenthalt simulieren. Ähnlich wie bei MARS500 leben die Menschen auf der ConcordiaForschungsstation in kompletter Isolation. Der letzte Flieger verlässt die Antarktis Mitte Februar. Der erste Flieger kommt Anfang November wieder rein, d.h., wir haben mindestens acht Monate Isolation, davon drei Monate in kompletter Dunkelheit, weitere fünf Monate mit sehr wenig Sonnenlicht. Die Fragestellung ist genau dieselbe. Das Interview führte Lena Overbeck

Das Projekt wird vom DLR gefördert (DLR 50WB0819). Der Blog von Vera Abeln: spohogoesantarctica.wordpress.com

Wissen aus der Stabsstelle QL Akkreditierung von Studiengängen: Mit dem Bologna–Prozess wurden in Deutschland sukzessive Bachelor- und Masterstudiengänge an den Hochschulen etabliert. Zur Qualitätssicherung beschloss die Kultusministerkonferenz (KMK) gesetzliche Vorgaben, wie z.B. das System der (Programm-)Akkreditierung. Die Programmakkreditierung wurde 2007 mittels einer Grundsatzentscheidung der KMK ergänzt durch die Einführung der Systemakkreditierung. Diese überprüft und zertifiziert das hochschulinterne Qualitätssicherungssystem für Studium und Lehre und nicht mehr den einzelnen Studiengang. Die Hochschulen haben nunmehr die Wahl, ihre Studiengänge weiterhin einzeln oder übergreifend ihr internes Qualitätssicherungssystem akkreditieren zu lassen. Die Deutsche Sporthochschule Köln hat sich bundesweit als eine der ersten Hochschulen dazu entschieden, das System der Programmakkreditierung durch die Systemakkreditierung abzulösen. Um alle Hochschulangehörigen über diesen Prozess zu informieren, findet am Montag, 13. Februar 2012, von 9 bis 10:30 Uhr in Hörsaal 1

© Shutterstock / iofoto

Die freundliche Stimme aus dem Fernseher sagt: „Ihre Kniebeuge könnte noch tiefer sein. Probieren Sie es ruhig noch einmal.“ Der Mann vor dem Gerät versucht die Übungen, die auf dem Bildschirm vorgemacht werden, genau zu imitieren. Und bekommt dabei Tipps von einem digitalen Moderator. So oder so ähnlich könnte man sich eine Szene vorstellen, bei der ein neu entwickeltes Sportprogramm für ältere Menschen zum Einsatz kommt. Es soll helfen, das Risiko von Stürzen zu reduzieren. „iStoppFalls“ heißt das Forschungsprojekt, das am Institut für Bewegungsund Sportgerontologie durchgeführt wird, unter der Federführung des Instituts für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien der Universität Siegen. Das Grundproblem: Ältere Menschen stürzen häufiger als junge. Auch in ganz alltäglichen Situationen können sie, wenn sie stolpern, den Sturz nicht so gut abfangen. Die Hauptursachen liegen in der abnehmenden Leistungsfähigkeit. „Vor allem die Muskelkraft in den Beinen kann zusammen mit Einbußen der Gleichgewichts- und Reaktionsfähigkeit als einer der Hauptrisikofaktoren für Stürze identifiziert werden.“, sagt Michael Kroll vom Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie. Um

Rein technisch gesehen ist es möglich. Da habe ich überhaupt keine Zweifel. Für mich stellt sich die Frage, ob es ethisch zu vertreten ist. Aber auch da, glaube ich, werden sich Menschen finden. Logistisch ist die Frage des Starts zu klären. Ein Raumschiff wird nicht von der Erde aus starten können, dazu würde es zu viel Treibstoff brauchen und wäre zu schwer um abzuheben. Ein Szenario, das durchgespielt wird, ist, dass man die ISS nutzt, um im Orbit ein Raumschiff zusammenzubauen, peu à peu, um dann von dort aus zu starten. Ein anderes Szenario ist eine Station auf dem Mond und dann vom Mond aus zu starten. Also ich glaube, dass es technisch zumindest zum jetzigen Zeitpunkt schon möglich wäre, innerhalb von zehn Jahren so ein Raumschiff zu bauen. Aber ob dann die finanziellen Ressourcen dafür da sind, ob die politischen Ressourcen und der politische Wille dazu da ist, das kann ich nicht beurteilen.

eine hochschulweite Kick-Off-Veranstaltung zur Einführung der Systemakkreditierung an unserer Hochschule statt. Der Rektor und der Prorektor Lehre und Studium informieren über alle anstehenden Schritte des Verfahrens und freuen sich auf Ihre Anregungen und aktive Beteiligung. Stabsstelle für Qualitätssicherung und Lehrorganisation (SQL)


veranstaltungen

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3. Symposium Sport und Schwangerschaft an der SpoHo „Ich sehe, es sind auch Männer anwesend. Herzlich willkommen!“, scherzte Prof. Dr. Jens Kleinert, Leiter der Abteilung Gesundheit und Sozialpsychologie am Psychologischen Institut. Denn traditionell kommen vor allem Expertinnen wie Hebammen, Physiotherapeutinnen, Sportwissenschaftlerinnen und Ärztinnen zu dem Symposium, das neueste Entwicklungen zum Thema „Sport und Schwangerschaft“ vermittelt. Auch dieses Mal gab es spannende wissenschaftliche Vorträge, kombiniert mit praktischen Workshops. „Es geht uns auch darum, nicht nur graue Theorie zu vermitteln, sondern praktische Infos für

den Arbeitsalltag“, so Organisatorin Marion Sulprizio. Gleich im ersten Fachvortrag präsentierte Dr. Sabine Hartmann vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin neueste Studien und die Entwicklung in der Forschung. Der Tenor: Sport vor und während der Schwangerschaft schadet weder der schwangeren Frau noch dem Fötus. Im Gegenteil: Physische Aktivität kann sogar präventive und therapeutische Effekte in vielen Bereichen haben. „Das Risiko, z.B. an einer Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken, reduziert sich bei Frauen die sportlich aktiv sind um 50%.“ Vorausgesetzt, es werden bestimmte Dinge be-

Auf das Rad, fertig, los ... RADschlag motiviert 6.000 Kinder zum Fahrradfahren

Kinder und Jugendliche auf das Fahrrad bringen – das ist das Ziel von RADschlag, ein Projekt des Instituts für Natursport und Ökologie der Sporthochschule. „Unser Ansatz ist es, Kinder und Jugendliche über die Komponenten Spaß und Erlebnis zum Fahrradfahren zu motivieren. Dabei steht nicht die klassische Verkehrserziehung im Vordergrund, sondern die Verbesserung der Fahrfertigkeiten, die den Kindern in

kritischen Situationen ein Ausweichen ermöglichen soll“, so Projektleiter Dr. Achim Schmidt. Gemeinsam mit dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) und dem Automobilclub Europa (ACE) hat die Sporthochschule 2008 das Projekt beim Bundesverkehrsministerium beantragt. „Ausschlaggebend war für uns die allgemein rückläufige Fahrradnutzung von Kindern und Jugendlichen und die daraus resultierenden vermin-

Sport und Zivilgesellschaft In welchem Verhältnis stehen Öffentlichkeit und Sport? dvs-Jahrestagung der Sektion Sportphilosophie In welchem Verhältnis stehen Öffentlichkeit und Sport? Diese Fragestellung markiert die zentrale Thematik, die im Rahmen der dvs-Jahrestagung der Sektion Sportphilosophie “Sport und Zivilgesellschaft”, ausgerichtet von der Abteilung Philosophie des Instituts für Pädagogik und Philosophie (Leitung: Prof. Dr. Volker Schürmann), zur Diskussion stand. Ausgehend von dieser thematischen Rahmung eröffnete sich ein disziplinär nicht auf die (Sport-)

Philosophie eingegrenztes Fragenfeld, in dem verschiedene Konkretisierungen der Verzahnung von gesellschaftstheoretischen Fragen mit der Rolle des Sports aus (sport-)philosophischer (Thomas Bedorf, Gerhard Gamm, Martin Gessmann, Hans-Peter Krüger und Volker Schürmann,) sportsoziologischer (Thomas Alkemeyer, Sandra Günter), historischer (Rudolf Oswald), sportpädagogischer (Robert Prohl), sportpolitologischer (Jürgen Mittag, Hol-

benen Ehrgeiz an den Tag zu legen und das eigene Leistungsniveau noch steigern zu wollen.

derten Fertigkeiten beim Radfahren“, so Schmidt, der mit seinen Mitarbeiterinnen Daniela Gerhards und Nadine Jörres vor allem für die praktischen Inhalte von RADschlag verantwortlich ist. Nach dreijähriger Laufzeit – mit einem Gesamtbudget von 600.000 Euro, finanziert vom Nationalen Radverkehrsplan des Bundesverkehrsministeriums – ist das Projekt zum Jahreswechsel abgeschlossen. Viele Inhalte bleiben!

Artikel, Informationen und Materialien sowie Videos bereit. Damit hat RADschlag einen einmaligen Wissenspool rund um das Fahrrad und die Fahrradförderung bei Kindern und Jugendlichen geschaffen, auf den kostenfrei zugegriffen werden kann. Während der Projektlaufzeit konnten Interessierte zudem Rat und Hilfe über eine telefonische Hotline sowie per E-Mail erhalten. Die telefonische Beratung musste zum offiziellen Projektende eingestellt werden, der Fortbestand der Homepage mit ihren umfassenden Informationen ist für die kommenden fünf Jahre abgesichert.

Kostenfreie Beratung rund um die Uhr Zentraler Bestandteil von RADschlag ist die Bereitstellung von Informationen. Über www.radschlag-info.de werden Antworten zu Fragen rund um das Rad gegeben: „Wie bringe ich Kindern das Radfahren bei?“, „Wie organisiere ich als Lehrer einen Ausflug oder eine Klassenreise mit dem Rad?“, „Worauf muss ich beim Kauf von Kinderfahrrad, Roller & Co achten?“, „Wie wird die Kita oder die Schule fahrradfreundlicher?“ oder „Wie gestalte ich als Übungsleiter ein vielseitiges Radtraining für Kinder und Jugendliche?“. Die im Portal integrierte Datenbank hält über 500 nationale und internationale, zielgruppenrelevante

ger Ihle und Jörg-Uwe Nieland) und sprachwissenschaftlicher Perspektive (Armin Burckhardt) zur Diskussion gestellt wurden. Vor der Erörterung der Konkretisierungen des Verhältnisses von Sport und Öffentlichkeit bedurfte es zunächst der Verständigung darüber, wie Zivilgesellschaft gefasst werden kann. Für Krüger galt es demgemäß unter Bezugnahme auf die Differenzierung von Öffentlichem und Privaten nach Dewey und dessen Entwürfen zu einer ›Great Community‹ zu klären, was man erstens unter Zivilgesellschaft – jenseits von staatlichen oder ökonomischen Konzeptionen – verstehen kann und zweitens, worum es im Kern geht, wenn in der Philosophie von Zivilge-

Online-Coaching für Schwangere Frisch motiviert mit diesen vielen neuen Erkenntnissen ging es für die Symposium-Teilnehmer anschließend in die praktischen Workshops. Einige ließen sich eine Stunde in „SchwangerschaftsYoga“ geben, die anderen lauschten neugierig Dr. Birgit Schulte-Frei, die „am eigenen Leib“ die Messung von Muskelaktivität mit Hilfe moderner Elektromyographie per Beamer auf der Leinwand präsentierte. Dafür legte sich die Wissenschaftlerin Elektroden an und die Teilnehmer konnten an den EMGAusschlägen erkennen, ob sie die Beckenbodenmuskulatur anspannte. Eine große Hilfe für die Praxis: „Viele Frauen können den Beckenboden nicht isoliert anspannen. Wenn man ihnen aber zeigt, wie man z.B. oberflächlich die Bauchmuskulatur aktiviert, haben sie damit automatisch die Beckenboden auch mit aktiviert.“ Die Gynäkologin Waltraud Merz verfolgte das gesamte Symposium mit großem Interesse: „Mir war nicht klar, dass es diesen Schwerpunkt hier an der Sporthochschule gibt und ich finde das Programm sehr spannend.“ Zum Abschluss hörten die Besucher noch einen Vortrag zum Thema „OnlineCoaching – internetbasierte Bewegungsberatung“. Marion Sulprizio informierte

über das Angebot des Arbeitskreises „Sport und Schwangerschaft“. Wer möchte, kann hier online eine individuelle Frage oder ein Problem schildern und bekommt von einem ausgewählten Expertenteam aus Hebammen, Psychologen, Medizinern oder Ökotrophologen eine persönlich zugeschnittene Antwort. Das „Online-Coaching“ gibt es seit knapp vier Jahren, 750 Anfragen wurden bereits beantwortet. Am Ende des Tages waren alle zufrieden und voller neuer Informationen. Die Teilnehmerin und Betriebswirtschaftlerin Sandra Paz de Lucas aus Peru fand die Veranstaltung hoch interessant: „Was für tolle Möglichkeiten man hat. Spannend fand ich auch, woher die vielen Ängste eigentlich kommen. Ob die Ärzte diese haben oder die Frauen. Und was man dagegen tun kann.“ „Eine rundum gelungene Veranstaltung“, freute sich auch Veranstalterin Marion Sulprizio mit einem leicht müden, aber zufriedenen Lächeln. www.sportundschwangerschaft.de Hi

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Sport und schwanger? Das geht!

achtet. So kommt es z.B. darauf an, die Belastungsintensität moderat zu gestalten. „Wer möchte, kann dann durchaus sieben Mal in der Woche Sport treiben, ohne dem Ungeborenen und sich selbst zu schaden“, so Dr. Hartmann. Mit interessanten Zahlen und Fakten entzauberte die Fachfrau die weit verbreitete Meinung, dass Sport dem Ungeborenen schade und gab zugleich abschreckende Beispiele. Laut einer Befragung in den USA aus dem Jahr 2007 bekomme ein Großteil der Schwangeren mit Frühgeburtsrisiko komplette Bettruhe verschrieben. „Das ist fatal, denn es führt zu kompletter Inaktivität.“ Zudem gebe es keine einzige Studie, die belegt, dass Sport das Risiko einer Frühgeburt erhöhe. Im Weiteren ging es um die Problematik, dass immer mehr Mütter schon vor der Schwangerschaft übergewichtig sind und damit auch die Kinder dick zur Welt kommen. „Das war schon früher so. Die Adligen, die gut genährt waren, gebärten immer die dicksten Kinder. Das einfache Volk bekam eher kleine Kinder.“ Die möglichen negativen Folgen von Übergewicht sind bekannt: Diabetes, Bluthochdruck, metabolisches Syndrom, Asthma. Unterm Strich lautet die Empfehlung, auch während der Schwangerschaft sportlich aktiv zu bleiben, da sich dadurch u.a. Stress abbauen lässt und ungewünschte Nebeneffekte wie Übergewicht vermieden werden können. Es sei lediglich wichtig, keinen übertrie-

6.000 Kinder und 100 Lehrer Über das Forum des Portals, Newsletter sowie Workshops konnte RADschlag die verschiedenen Akteure der Fahrradförderung vernetzen und trug dazu bei, Erfahrungen und Know-How zu verbreiten. Es wurden ein Roller- und ein Fahrradparcours entwickelt, die auf über 50 Veranstaltungen etwa 6.000 Kindern und Jugendlichen das Thema Rad und Roller altersgruppengerecht näher brachten. An zehn Piloteinrichtungen (Kitas, Schulen, Vereine) wurden neue Programme der Fahrradförderung erprobt und optimiert. Über 100 Erzieher­Innen, LehrerInnen und TrainerInnen wurden fortgebildet und für das Thema sensibilisiert. Über ein Nebenprojekt (Schoolbike) konnten zehn Schulen kostenlos mit jeweils 15 Rädern ausgestattet werden.

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sellschaft gesprochen wird. Ausgehend von praxisphilosophischen Entwürfen Sartres erörterte Bedorf dann, inwiefern im Sport erzeugte Solidarität ein für die Gesellschaft alternatives Modell der Verbundenheit darstellen kann. Der folgende Tagungstag konkretisierte das Verhältnis von Sport, resp. Aspekten des Sports (wie auch Doping und Leistungssport) und Zivilgesellschaft u. a. durch die Bezugnahme auf den Fußball: Ausgehend von dem Phänomen, das Gumbrecht als die Wiederkehr der Schönheit im Fußball beschrieb, zeigte Gessmann, wie sich im konkreten Spielgeschehen des Fußballs neue Modelle gelungener Gemeinschaftsbildung und bürgerlicher Formen der Öffentlichkeit

Zukünftig wird sich die Projektgruppe weiterhin dem Thema Fahrradmobilität von Kindern und Jugendlichen widmen. Neu konzipierte Projektideen und Kampagnen sollen in den kommenden Jahren umgesetzt werden. Puk

herausgebildet und so einen Wandel in der Rezeptionshaltung gegenüber dem Fußball begründet haben. Im Zeichen der Rolle des Sports in der Zivilgesellschaft stand der Abschluss der Tagung: So thematisierte Mittag konkret den Sport als Projektionsfläche für die Artikulation von Protest und systematisierend die Rolle des Sports als Vehikel für zivilgesellschaftliche Entwicklungsprozesse. Schürmann wies – ausgehend von Idee, dass auch moderne Gesellschaften ein Allerheiligstes brauchen – dem Sport die Rolle einer Zivilreligion zu. Er lehnt sich damit an Coubertin an, der die Bedeutung des sinnlichen Mittuns für die Demokratie hervorhob. Denise Temme


veranstaltungen

Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 01-2012

Dem zeitgenössischen tanz neue ästhetische Impulse geben Was ist Perfektion? Was ist Tanz? Was ist Ästhetik? Über die Behinderung hinauswachsen – Workshop „Dance without Borders“ nicht-behinderte Teilnehmerinnen ihre Unsicherheit darüber, was dem behinderten Übungspartner wohl wehtun könnte, was geht und was nicht geht. Aber da hilft die Natürlichkeit von Gitta Roserweiter. Sie ist WorkshopTrainerin, choreografische Assistentin von Gerda König und Absolventin der

viel Offenheit und Neugierde auf die Herausforderung einlassen. Eine wagt sich sogar aus dem Rollstuhl heraus. Der Workshop ist eine (willkommene!) Abwechslung: die Freizeitangebote sehen normalerweise anders aus. Außer Ergotherapie oder Krankengymnastik wird nicht viel Sport getrieben. Für Choreografin Gerda König, deren Muskeln atrophiert sind, steht allerdings nicht die Begegnung zwischen „Menschen mit und ohne körperlichen Besonderheiten“ im Vordergrund, sondern die Kunstform Tanz. „Was ist Perfektion?“, „Was ist Ästhetik?“, „Was ist Tanz?“. Das sind die Fragen, die die studierte Psychologin umtreiben, seitdem sie Anfang der 1990er Jahre ihren ersten „DancAbility“-Workshop bei Alito Alessi mitmachte.

Sporthochschule. Ohne Hemmung legt sie sich mit so viel Schwung quer über den Rollstuhl von Sabine, dass beide im Kreis herumwirbeln. Die drei Begleiterinnen des Frida-Kahlo-Hauses erkennen schnell die Neuartigkeit der Bewegungen, die ihre Bewohner im Rollstuhl ausprobieren, wie sie sich mit

© Institut für Tanz und Bewegungskultur

„Das hätte ich mal vor zwanzig Jahren kennenlernen sollen“, sagt Arnd am Ende des eintägigen Workshops. „Dance without Borders“, so der Titel, wird von der DIN A13 Tanzcompany geleitet. Die professionelle Company ist in Köln ansässig und eine der wenigen, in der behinderte und nicht-behinderte Tänzer zusammenarbeiten. Der rollstuhlfahrende Arnd wollte zunächst gar nicht mitmachen und war in der Mittagspause nur mal vorbei gekommen, um seine Freunde zu begrüßen. „Wer von den ausgebildeten Tänzern hier kriegt die Bewegungsqualität des Tremolo genau so hin, wie Marcel es macht?“, fragt die Choreografin Gerda König in die Runde. Keiner schafft es. Marcel hat eine Spastik und wohnt, wie die anderen Rollstuhlfahrer, im Frida-Kahlo-Haus des Clarenbachwerks. Stephani Howahl, kommissarische Leiterin des Instituts für Tanz- und Bewegungskultur, ist es wichtig, den Studierenden des Masterstudiengangs Tanzkultur V.I.E.W. die Möglichkeiten und Potenziale aufzuzeigen, die Tanz im Bereich der Inklusion zu bieten hat. Die Thematik hat auch Studierende der Hochschule für Musik und Tanz Köln sowie Teilnehmerinnen der Akademie Remscheid und des OffTheaters Neuss hierher gelockt. Dabei ist es nicht so selbstverständlich, Menschen mit Behinderungen (tänzerisch) nahe zu kommen. In einer der Gesprächsrunden bemerken einige

Über die Behinderung hinauswachsen Danach hatte sie das Glück, in Köln auf eine der ersten Gruppen mit „Rollstuhlfahrern und Fußgängern“ zu stoßen: An der Sporthochschule leitete seit den 1980er Jahren Christine MerschhemkeHader die semi-professionelle Gruppe Mobiaki. Deren erster vierminütiger Auftritt 1986 im Hörsaal 1 war ein Riesenerfolg und der Anfang von vielen öffentlichen Vorstellungen. Christine Merschhemke-Hader, Mitarbeiterin im InfoPoint der Sporthochschule, ist noch immer voller Begeisterung: „Wenn jemand die künstlerische Ar-

beit und die Freiheit der Kreativität für sich entdeckt hat, dann ist er nicht mehr zu halten und wächst über jede Behinderung hinaus.“ Als Gerda König Anfang der 1990er Jahre zu Mobiaki kommt, ist sie die treibende visionäre Kraft, die die Gruppe allmählich in die Professionalität führt – mit Live-Musik und internationalen Tourneen. In dieser Umbruchphase, in der die Leitung an Gerda König übergeht, entsteht der Name DIN A13. Gerda König ist überzeugt, dass die speziellen und individuellen Bewegungsqualitäten, die nur behinderte Tänzer ausführen können, dem zeitgenössischen Tanz wichtige Impulse geben und die Sehgewohnheiten der Zuschauer verrücken können. DIN A13 wird seit einigen Jahren vom GoetheInstitut gefördert, um z.B. in Südamerika und Afrika Tanzstücke mit mixedabled Gruppen zu choreografieren. Die Stücke kommen sowohl im Heimatland als auch in Deutschland auf die Bühne. Nach dem Workshop wird im MuFo ein Filmauschnitt über ein Projekt von DIN A13 in Brasilien gezeigt. Der Weg von der anfänglichen Scheu bis zum mitreißenden, fast akrobatischen Tanz auf der Bühne ist spannend zu sehen. Man wundert sich, dass DIN A13 in Deutschland oft Schwierigkeiten hat, Menschen mit Behinderung zu finden, die eine Produktion mitmachen wollen. Nur Mut, Arnd! Pascale Rudolph

„es gibt nicht ‚die Kinder’ – nur ‚das Kind’“ Am 18. November fand das 2. Fach- und Praxisforum „Bewegung musiziert – Musik bewegt – Bewegung bildet“ statt steigern können, ist eine Vermutung, die Dr. Claudia Behrens von der Johannes Gutenberg Universität Mainz und ein Team der Deutschen Sporthochschule endlich auch empirisch belegen wollen. Dazu wurde nach den Herbstferien 2011 eine Modellreihe gestartet, deren Aufbau und Ziele Dr. Claudia Behrens, die 2010 am Institut für Bewegungskultur und Tanz promoviert hatte, am Abend vorstellte. Die ganzheitliche Musikalisierung bedeutet für Kinder und Lehranstalten gleichermaßen eine Bereicherung. Sie spielt sowohl eine Rolle in neueren Konzepten zur kulturellen Bildung, als auch in der individuellen Förderung und der Gesundheitsförderung. Das Ineinandergreifen von Musik und Bewegung fördert die Gestaltungs- und Wahrnehmungsfähigkeit von Kindern, vermittelt Kenntnisse über Bewegung und Musik, stärkt das Sozialverhalten und das Selbstbewusstsein. Die Workshops vermittelten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eindrucksvoll und praktisch, wie Musikalität gefördert werden kann. So sollte sich die Gruppe von Marco Grawunder Choreografien mit Basketbällen im Takt eines Schlagzeugs ausdenken. Der ehemalige Ins© Jm

„Ich finde es toll, dass man Musik, Sport und Bewegung endlich einmal sowohl aus einer bildungsthereotischen als auch aus einer persönlichkeitszentrierten Perspektive betrachtet“, lobte Prof. Klaus Schäfer die Arbeit des Instituts für Tanz und Bewegungskultur. Der Staatssekretär im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport sprach anlässlich des 2. Fach- und Praxisforum „Bewegung musiziert – Musik bewegt – Bewegung bildet“ am 18. November 2011 an der Sporthochschule. Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter Musik- und Sportlehrer, aber auch Betreuer in Offenen Ganztagsschulen und Studierende nahmen an den Workshops und dem anschließenden Round Table-Gespräch teil, um mehr über das Konzept ganzheitlicher Musikalisierung zu erfahren. Das gleichnamige Modellprojekt der LAG Musik NRW erprobt bereits seit längerem gemeinsam mit Studierendenteams des Instituts für Tanz und Bewegungskultur der Sporthochschule und der Universität zu Köln das Konzept ganzheitlicher Musikalisierung in Kölner Ganztagsschulen. Dass Musik und Bewegung die emotionale Kompetenz

titutsleiter, Professor Wolfgang Tiedt, erklärte die „Bedeutung von Musik für Aktion, Szene, Theaterstück, Tanz und Bewegungserziehung“ mithilfe einer Polonaise, und Dr. Claudia Behrens zeigte ihrer Gruppe, wie einfach sich gymnastische Bewegungsabläufe zu Musik zusammensetzen lassen zu ganzen Choreografien und welche Spielarten damit möglich sind. Kooperation und Miteinander spielten in allen Workshops eine zentrale Rolle. Zum abschließenden Round Table-Gespräch

im Musikalischen Forum mit Professor Klaus Schäfer, Professorin Christine Graf (Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft), Dr. Claudia Behrens, Professor Wolfgang Tiedt und Dr. Rüdiger Meierjürgen, Leiter Prävention der Barmer GEK, begrüßte SporthochschulRektor Univ.-Prof. Dr. Walter Tokarski die Teilnehmer herzlich. Er wies auf die traditionell große Bedeutung des musischen Bereichs an der Sporthochschule hin: „Die vier Säulen in unserem Logo stehen für das Starke, das Wahre, das

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Gute und das Schöne. Im Schönen soll das Künstlerische repräsentiert sein.“ Im Anschluss nahm Professor Klaus Schäfer in seiner engagierten Rede die Politik und damit auch sich selbst in die Pflicht, die Rahmenbedingungen für die individuelle Förderung von Kindern zu schaffen: „Es gibt nicht ‚die Kinder’, nur ‚das Kind’. Die Heterogenität der Lebenswelten von Kindern ist die größte Herausforderung unserer Zeit.“

16:11 Uhr

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HocHscHuLe

Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 01-2012

„Gelassen in die Prüfung“ – und ins Leben Diplom-Psychologin Anna Heese und Mentalcoach Günter Klein bieten Unterstützung in vielen Lebenslagen

ten führt dies zu hohen Belastungen, die sich alleine im Alltag nur schwer ausgleichen lassen. Doch alleine ist mit diesen Problemen niemand. Seit April 2011 können sich Studierende der Deutschen Sporthochschule an die Psychologische Beratung wenden. Hier erhalten sie zeitnahe, individuelle Beratung und tatkräftige Unterstützung nicht nur bei studiumsbezogenen Fragen, sondern auch bei großen und kleinen Hindernissen im Alltag. Denn, so weiß Diplom-Psychologin Anna Heese aus Erfahrung, auch die persönliche Situation wirkt sich indirekt auf die Zufriedenheit mit dem Studium

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Das Studium ist für viele der Anfang eines neuen Lebensabschnittes. Die Erfahrung, in eine fremde Stadt zu ziehen, die erste eigene Wohnung zu suchen, neue Freunde zu finden und Lern- und Freizeitgestaltung selbst zu organisieren, sind aufregend und eröffnen viele neue Möglichkeiten. Gleichzeitig ergeben sich hieraus jedoch auch zahlreiche Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Ob es sich um den Wunsch nach guten Noten, die Suche nach einem geeigneten Nebenjob oder die Organisation finanzieller Unterstützung handelt; viele Dinge müssen im Studium unter einen Hut gebracht werden. Nicht sel-

nanderzusetzen, um zukünftig gelassener in die Prüfung gehen zu können. Diese Angebote stellen auch eine präventive Maßnahme dar. Die erlernten Methoden sollen verhindern, dass sich Klausuren, Lernphasen oder Wettkämpfe für die Studierenden überhaupt erst zu Stress- oder sogar Angstsituationen entwickeln. Anna Heese rät hierzu generell: „Lern- oder Trainingsphasen von Anfang an gut strukturieren, klare Lern- aber auch Freizeiten einplanen und für genügend Ausgleich sorgen – die eigenen Ansprüche immer wieder überdenken.“ Wer bei diesen Schritten Hilfe braucht, kann an der Deutschen Sporthochschule neben der Psychologischen Beratung auch ein praxisorientiertes Coaching in Anspruch nehmen – wahrscheinlich einmalig in der deutschen Hochschullandschaft. Mentalcoach und Diplom-Sportlehrer Günter Klein hilft und begleitet die Studierenden dabei nicht nur bei Problemen mit dem Lernmanagement und bei Prüfungs- oder Präsentationsangst, sondern vor allem auch bei sportpraktischen Themen. So ist der Einstieg ins Training nach einer Sportverletzung oft von bewegungshemmenden Erinnerungen begleitet, die durch ein Coaching in der jeweiligen Trainings- oder Wettkampfsituation positiv verändert werden können. Anna Heese sieht im Mentalcoaching und der Psychologischen Beratung eine

und die Studienleistung aus. Daher hilft sie nicht nur bei studiumsbezogenen Problemen, wie Studienstress, bei Prüfungs- und Wettkampfängsten oder beim Umgang mit Sportverletzungen, sondern auch bei familiären Schwierigkeiten, Suchtproblemen, Essstörungen oder Beziehungsproblemen. „Falsche Themen gibt es nicht!“, betont die Psychologin. Obwohl der Schritt in die Psychologische Beratung für die meisten Studierenden zunächst ungewohnt ist, hat die Offenheit gegenüber dieser Hilfestellung zugenommen. Anna Heese erklärt: „Es gibt keinen Grund, sich zu schämen. In manchen Lebenssituationen ist es hilfreich, nicht mit allem allein fertig werden zu wollen.“ Sie möchte vor allem darüber aufklären, dass sie unter Schweigepflicht steht, die Beratung für alle Studierenden der Sporthochschule kostenlos ist und sie diese jederzeit wieder beenden können. Denn viele Unsicherheiten seitens der Studierenden seien auf fehlendes Wissen über den Ablauf einer Beratung zurückzuführen. Über die Einzelgespräche hinaus bietet Anna Heese in jedem Semester verschiedene kostenlose Kurse und Seminare an, für die Studierende sich per E-Mail (Kontakt siehe Infobox) anmelden können. In kleinen Gruppen gibt es hier die Möglichkeit, Entspannungstechniken zu erlernen oder sich mit den eigenen Prüfungsängsten gezielt ausei-

wichtige und oftmals notwendige Entlastung für die Studierenden und: „Fragen kostet schließlich nichts!“ Maike Czychi

Infos: Psychologische Beratung, Anna Heese: Die Psychologische Beratung befindet sich im Hauptgebäude in der HochschulAmbulanz. Offene Sprechstunde ohne Voranmeldung: dienstags 11:30-13 Uhr, donnerstags 12-13 Uhr. Kontakt: a.heese@dshs-koeln.de Coaching, Günter Klein: Ein Schwerpunkt des Coachings liegt in der Bewältigung von Problemen im Rahmen der Praxisausbildung. Beratungsstunden nach Anmeldung: klein@dshs-koeln. de, Institutsgebäude III, Raum 5. Infos & aktuelle Veranstaltungen: www.dshs-koeln.de/psychologischeberatung www.dshs-koeln.de/coaching

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„Keine Annehmlichkeit sondern Notwendigkeit“

Bunter Markt im Hauptgebäude

Erfolgreiche Auftaktveranstaltung: Kölner Hochschulen – Wege zur Familienfreundlichkeit

Akademisches Auslandsamt lädt zum Internationalen Tag

„Ein Problem besteht auch zwischen Semesterferien und Schulferien.“ Übereinstimmendes Nicken verrät, dass heute nicht mehr kontrovers diskutiert wird. Im Gegenteil: alle sind sich einig, dass an den Kölner Hochschulen mehr für die Familienfreundlichkeit getan werden muss. Die heutige Veranstaltung soll dazu beizutragen. In der neugebauten Kindertagesstätte der Uni Köln, Paramecium, findet die Auftaktveranstaltung zur Reihe „Kölner Hochschulen – Wege zur Familienfreundlichkeit“ statt. Das Thema: Welchen Beitrag können Hochschulen zur Vereinbarkeit von Studieren, Arbeiten, Lehren und Forschen mit Familie leisten? Tanja Becker, Mitarbeiterin im Familienservicebüro der Deutschen Sporthochschule Köln, stellt vor, was die Hochschule bereits umgesetzt hat. Dazu gehören Beratungsangebote, das Elterncafé, die Kinderecke in der Mensa oder die Wickelstationen. „Eine flächendeckende Ausstattung ist garantiert“, so Tanja

Becker. „Wir haben acht Wickelstationen. Wer unseren Campus kennt, weiß, flächendeckend ist hier fast wörtlich zu nehmen.“ Eine Kinderbetreuungseinrichtung wie das Paramecium gibt es noch nicht, ist aber in Planung. Die Veranstaltungsreihe „Kölner Hochschulen – Wege zur Familienfreundlichkeit“ wird von dem Arbeitskreis Hochschulen im Kölner Bündnis für Familie organisiert, der sich aus den sechs öffentlichen Kölner Hochschulen zusammengeschlossen hat, um Unterstützung für Studierende und Mitarbeiter mit Kind noch effektiver anbieten zu können. „Wir erhoffen uns von den Veranstaltungen eine breitere Öffentlichkeit an den Hochschulen sowie, durch die enge Verzahnung mit Stadt und Kommune, einen Impuls zu strukturellen Verbesserungen“, so die Kuratorin des Kölner Bündnisses, Professorin Anja Steinbeck. Für Simon Lindow von der Akademischen Elternvertretung e.V. sind vor allem die Infrastruktur, die

Flexibilität und die Mentalität entscheidend für eine familiengerechte Hochschule. Auch Thomas Delaveaux, Geschäftsführer des European College of Sport Science an der Deutschen Sporthochschule, macht in der abschließenden Podiumsdiskussion deutlich, was in seinen Augen zählt: „Wir müssen gemeinschaftlich begreifen, dass Familienfreundlichkeit an Hochschulen keine Annehmlichkeit sondern eine Notwendigkeit ist. Auch eine Hochschule kann im Wettbewerb nur funktionieren, wenn das installiert ist.“ Wie das in der Praxis dann aussehen kann, davon machen sich die rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Eindruck bei der Führung durch das Paramecium, das 110 Betreuungsplätze für Kinder bietet. Die nächsten Termine der Veranstaltungsreihe finden Sie auf unserer Homepage: www.dshs-koeln.de/familienservicebuero Lo

Betrat man am 22. November das Hauptgebäude der SpoHo, kamen einem fröhliche Musik, leckere Gerüche und nicht definierbares „Gebrabbel“ entgegen. Näherte man sich dann dem Hörsaalumgang, kamen lauter bunter Farben hinzu. Der Grund: Das Akademische Auslandsamt der Sporthochschule hatte zum Internationalen Tag geladen! Die Bühne gehörte an diesem Nachmittag den Erasmus- und Programm-Studierenden der SpoHo, die ihre Heimatuni und ihr Heimatland vorstellten. An den bunt gestalteten Ständen boten sie den „Marktbesuchern“ landestypisches Essen, Infomaterial und natürlich die Bereitschaft zum Austausch. Und am „Gebrabbel“ wird deutlich: Das kam gut an bei den SpoHo-Studierenden, die die Gelegenheit nutzten, um sich über einen möglichen Auslandsaufenthalt im Rahmen des Studiums zu informieren. Organisatorin Stefanie Sommer erzählt, was den Tag ausmacht: „Das Besondere ist die lockere Atmosphäre. Es ergeben

sich Gespräche, und Hemmschwellen werden abgebaut.“ Schon zum dritten Mal gibt es den Internationalen Tag – er hat seine Wirkung: „Die Bewerberzahlen der Leute, die ins Ausland wollen, steigen.“ Neben dem speziellen Programm an diesem Dienstagnachmittag hatten Studierende während der ganzen Woche die Möglichkeit, sich an einem Infotisch beraten zu lassen. Zum Abschluss des Internationalen Tag ging‘s rüber in Hörsaal 2, wo die „Internationals“ ein abwechslungsreiches Programm mit Tanz, klassischer Musik, Gesang und lustigen Spielen boten, das von den Zuschauern mit viel Applaus bedacht wurde. Scott aus Australien fasste zusammen: „The International Day is very good. The visitors get an idea of the countries and universities.“ Infos zum Studium im Ausland: www.dshs-koeln.de/international Sd


karriere

Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 01-2012

„Die Leidenschaft für den Fußball war bei allen Beteiligten gleich groß“

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Improof Football – Sporthochschul-Absolventen wollen mit ihrem Unternehmen den Fußball wissenschaftlicher machen

Donnerstag, 10 Uhr – Interviewtermin mit Philipp (26), Benny (29), Daniel (27) und Till (26). Die vier SpoHoAbsolventen bzw. -Studenten haben ihr eigenes Unternehmen gegründet. Hat man da am Morgen Zeit für ein Interview? Benny erklärt, dass vormittags die gut einteilbaren Arbeiten, wie Videoanalysen und Auswertungen von Leistungsdiagnostiken, anstehen und „nachmittags und abends die Praxis, weil zu dieser Zeit die Fußballvereine trainieren“. Die vier Kommilitonen haben „Improof Football“ gegründet, um Fußballvereine in Training und Spiel auf Basis der Wissenschaft zu unterstützen. Ihr Konzept: Fußball – Wissenschaft – Fortschritt. Den Grundstein legten die vier Jungunternehmer vor rund zwei Jahren, als sie festgestellt hatten, dass im Fußball nur selten „Dinge kombi-

niert werden“, erklärt Philipp, und Till ergänzt: „Profivereine haben ein ganz großes Problem damit, Daten in irgendeiner Form preiszugeben. Transparenz ist aber einfach notwendig, um wissenschaftlich arbeiten zu können.“ So beschlossen die Sportwissenschaftler, ihr eigenes Unternehmen zu gründen, das die Bereiche Leistungsdiagnostik, Athletiktraining und Videoanalyse abdeckt, um eine Verknüpfung zwischen diesen Bereichen herzustellen. Zusammengefunden hatten sie durch stundenlange Diskussionen über Fußball. Daniel erinnert sich: „Das ging oft ins Theoretische, auch über einzelne Spieler. Die Leidenschaft für den Fußball war bei allen Beteiligten gleich groß.“ Doch eine Gründung bringt auch Herausforderungen mit sich, wie beispielsweise die finanziellen Aufwendungen: „Unsere größte Investition hatten wir

im Bereich Leistungsdiagnostik. Wir haben uns mit einem System ausgestattet, das Sprint- und Sprungkraftdiagnostiken ermöglicht.“ Aber auch die persönliche Entwicklung will forciert werden. Die Vier haben ihre Diplomarbeitsthemen entsprechend ausgelegt sowie Fortbildungen, BusinessplanWettbewerbe und Existenzgründerseminare besucht. Wissenschaftlich-sachlicher Ansatz Durch ihre Praktika und dadurch entstandene Kontakte war schnell der erste Kunde gefunden: der Wuppertaler SV – bisher das Aushängeschild von Improof Football. Doch auch viele weitere, auch unterklassige Vereine greifen auf den Service des frisch gegründeten Unternehmens zurück. Till glaubt, dass man da „mit einem wissenschaftlichen, sachlichen Ansatz noch einige

semester 2010/2011, war davor zwei Jahre Tutor für Badminton und kümmert sich aktuell um drei Bachelorkurse und einen Kurs für Lehrämtler. Daniel selbst spielt Badminton seit er laufen kann. Er stammt aus einer „badmintonbegeisterten“ Familie aus Viersen. Sein Opa gründete die Badmintonabteilung des TuS Viersen in den 70er Jahren. Auch im heimischen Verein ist Daniel aktiv und als Trainer tätig. Seit Daniel das Studium an der Kölner Sporthochschule begonnen hat, hat er immer weniger Zeit zum Badminton spielen und verlagerte den Schwerpunkt schließlich auf das Unterrichten. Als Trainer freut er sich besonders, wenn er die Fortschritte seiner Schützlinge mitverfolgen kann.

„Der Funke ist übergesprungen“ Exkursion zum Badmintonspiel der ersten Bundesliga Gebannte Blicke, offene Münder und Staunen. Julia sitzt inmitten ihrer Kommilitonen auf der Tribüne. „Die Sportart ist einfach superschnell, und es ist manchmal schwer, den Ball zu verfolgen. Es ist schade, dass immer zwei Spiele parallel stattfinden. Man weiß manchmal gar nicht, auf welches Feld man gucken soll.“ 30 Studierende der Kölner Sporthochschule sitzen gebannt in einem Block in der Steinbreche-Halle in Refrath und schauen bei einem Badminton-Spiel der ersten Bundesliga zu. „Die Spieler sind spitze“, sagt ein Student, der sich

besonders freut, den WeltranglistenSechzehnten Marc Zwiebler einmal live zu sehen. Die Studierenden empfinden das Spiel als: „spektakulär“, „faszinierend“, „schön anzuschauen“ und „eine interessante Erfahrung“. Badminton ist definitiv eine zuschauerattraktive Sportart. „Unsere Erwartungen wurden erfüllt“, hieß es einstimmig. Organisiert wurde die Exkursion von einem Sportstudenten. Daniel Hoffmann (25) ist Badminton-Lehrbeauftragter an der Deutschen Sporthochschule Köln. Er unterrichtet seit dem Winter-

Badminton auf höchstem Niveau Um den Studentinnen und Studenten zu zeigen, wie Badminton auf höchstem Niveau gespielt wird, hat er nun schon zum zweiten Mal eine Exkursion zu einem Bundesliga-Spiel organisiert. Am 4. Dezember 2011 spielte der TV Refrath gegen den BC Beuel, und Studierende der Sporthochschule waren dabei. „Die Studierenden sollen sehen, dass die Profis genau das anwenden, was ihnen in den Kursen gezeigt wird.“ Sie haben die Möglichkeit, die Technik zu beobachten, und bekommen so ein besseres Verständnis für die Kursinhalte. Daniel hat sich zum Ziel gesetzt, dass „der Funke überspringt“ und die Studierenden einen großen Schub an Motivation vom Profispiel für ihr eigenes Training mitnehmen können. Mission erfüllt! Die Stimmung in der

Links: Die Jugendspieler vom Wuppertaler SV schwitzen unter der Anleitung von Improof Football. Unten: Die vier Gründer Benny, Philipp, Till und Daniel.

Dinge verbessern kann.“ Die Gründer kritisieren jedoch, dass amerikanische Profiligen oder der Handballsport in Deutschland auf diesem Gebiet einige Schritte weiter seien. Dennoch sehen sie – nicht zuletzt seit Jürgen Klinsmanns Engagement als Bundestrainer – den Fußball auf dem Weg zu mehr Wissenschaftlichkeit und machen so den vielen Sportstudierenden Mut: „Wir sind guter Dinge und denken, dass sich die Profivereine immer mehr öffnen und Kompetenzen auch an wissenschaftlich ausgebildete Leute vergeben werden.“ Die Ausbildung an der Deutschen Sporthochschule halten sie diesbezüglich für gut, wenngleich es jedem selbst überlassen sei, sich entsprechend zu spezialisieren: „Es ist sehr wichtig, frühzeitig die Möglichkeiten zu ergreifen, die einem die SpoHo bietet, um so eigene Interessen zu finden und sich beruflich

zu orientieren.“ Das ist Philipp, Benny, Daniel und Till schon gelungen. Und wenn es nach ihnen geht, haben sie bald auch morgens keine Zeit mehr für ein Interview: „Wie jeder Mensch der irgendwelche Ambitionen hat, wollen wir nach oben“, blickt Philipp in die Zukunft. Für Improof Football heißt das: „Der Traum ist, irgendwann eine GmbH zu haben, die expandieren kann ...“

Halle war sehr positiv, die rund 200 Zuschauer zufrieden und die 30 SpoHoStudierenden unter ihnen zeigten Bewunderung für das schnelle Spiel. Der Weltrekord im Badminton liegt bei 421 km/h. Viele wollen sich gerne wieder ein Bundesligaspiel ansehen. Auch der TV Refrath bedankte sich in der Eröffnungsansprache und in der Zeitschrift zum Spiel für das zahlreiche Erscheinen der Sportstudierenden. Schade fand Daniel, dass die Spiele eindeutig für den BC Beuel ausgingen und die Studierenden keine hart umkämpften Partien erleben konnten. Mit 5:1 bezwang der aktuelle Vizemeister und Deutsche Meister von 1981/1982 und 2005 den TV Refrath. Lediglich im Damen-Einzel dominierte Kim Buss (TV Refrath). Der beste deutsche Spieler, Marc Zwiebler (BC Beuel), siegte souverän im Einzel (21:18; 21:12), sowie im gemischten Doppel mit Birgit Michels (21:13; 21:17). Mit großer Wahrscheinlichkeit wird Daniel auch 2012 eine solche Exkursion anbieten, da die Studierenden bisher sehr davon profitiert haben und „so ein Ausflug auch zum Gruppenzusammenhalt innerhalb der Kurse beiträgt“.

hgnc e.V.

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Vereinsgründung ist erfolgt hochschulgründernetz cologne (hgnc) e.V. – dieser Zukunftsplanung ist das Gründernetzwerk der Kölner Hochschulen ein entscheidendes Stück näher gekommen. Bei der konstituierenden Sitzung des Vereins, die am 24. November an der Kölner Universität stattfand, konnten die grundlegenden Weichen gestellt werden. Nach der Verabschiedung der Satzung und Festsetzung der Mitgliedsbeiträge wurde der Gründungsvorstand gewählt, der bis zur nächsten Mitgliederversammlung Ende März Strategien und Konzepte entwickeln, den Geschäftsplan vorbereiten und den offiziellen Eintrag des hgnc e.V. in das Vereinsregister vorbereiten soll. Dem Gründungsvorstand gehören nach einstimmiger Wahl an: Prof. Dr. Klaus Becker (Fachhochschule Köln), Dr. Rudolf ­Faymonville (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt), Sabine Maas (Deutsche Sporthochschule Köln), Prof. Dr. Klaus Meerholz (Universität zu Köln), Prof. Dr. Kai Thierhoff (Rheinische Fachhochschule Köln). Gründungsmitglieder: Cologne Business School, DSHS Köln, DLR, FH Köln, Hochschule Fresenius, IHK Köln, Macromedia Hochschule, NUK – Neues Unternehmertum Rheinland, RFH Köln, Uni Köln. Auch die Stadt Köln plant einen Beitritt zum hgnc e.V. Alle Infos unter: www.hgnc.de PuK

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und sonst...?

Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 01-2012

RAndnotIZEn Personal Beendigung des Arbeitsverhältnisses: Renate Stegt, zum 30.11.2011, Zentrale Beschaffung

„Global Player“ ausgezeichnet

Kai Viebahn, zum 31.01.2012, Marketing & Sponsoring

„Ontario – Amsterdam – Köln“ – international war die Lehre für die Studierenden des Bachelors Sportmanagement und Kommunikation im aktuellen Wintersemester. Mit dem von Dr. Babett Lobinger und Dr. Stefan Walzel geleiteten Seminar „Human Ressource Management“ wurde eine Reihe internationaler Lehrveranstaltungen an der DSHS fortgesetzt, denn „gemeinsame Lehre mit den Universitäten in Brüssel, Madrid, Coventry und Groningen steht bereits seit mehreren Jahren auf dem Stundenplan unseres Studiengangs“, so Stefan Walzel. Bereits 2010 hatte er den Kontakt zur kanadischen Partnerhochschule hergestellt und seither gemeinsam mit der kanadischen Kollegin die Zusammenarbeit vorbereitet. Im Mittelpunkt des virtuellen Seminars, das über die Lernplattform der kanadischen Hochschule organisiert wurde, stand das Thema „Internationale Bewerbungsverfahren“. 70 Studierende der University of Western Ontario, der Johan Cruyff University Amsterdam und der Deutschen Sporthochschule arbeiteten Bewerbungsverfahren im internationalen Arbeitsmarkt aus, simulierten Assessment-Aufgaben

und Job-Interviews. Das Ganze natürlich in gemischten Teams und komplett in englischer Sprache, ehe in der Abschlussveranstaltung das beste internationale Team „Global Player“ ausgezeichnet wurde. „Durch die Zeitverschiebung erfolgte die Zusammenarbeit überwiegend asynchron über Diksussionsforen, teilweise auch direkt über Skype“, so Silke Kirberg (E-Learning Didaktik), die die beiden Seminarleiter im Hinblick auf multimediale Inhalte unterstützte. Eine gute Vorbereitung auf das spätere Berufsleben, denn „in globalen Unternehmen ist es heutzutage einfach üblich, sich über Web-Konferenzen oder über Skype auszutauschen.“ Virtueller Austausch Und wie war das für die Studierenden? Für die meisten eine komplett neue Art der Seminarabwicklung – ein nur virtueller Austausch mit den Teammitgliedern, dazu noch kulturelle Unterschiede im Studierverhalten zwischen den einzelnen Ländern. Aus den Rückmeldungen der Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer lässt sich schließen, dass die kanadischen und holländi-

Wulf Götsch, zum 29.02.2012, Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten

©Silke kirberg

Internationales virtuelles Seminar schen Studierenden mehr an schnellen Ergebnissen interessiert waren, während die deutschen Studentinnen und Studenten gerne noch ausgiebiger diskutiert und die Ergebnisse kritisch reflektiert hätten. Insgesamt kam das virtuelle Seminar aber sehr gut an, so auch bei Student Simeon Ivanov: „Wir mussten selbständig Wege finden, wie und wo es die besten Informationen über einen Arbeitgeber gibt – und das alles auf Englisch. Über die Diskussionsforen haben wir alle Ergebnisse mit den ausländischen Studierenden diskutiert, und jeder hat mit seinen Ideen zur Lösung beigetragen.“ E-Learning-Referentin Silke Kirberg hat die Zusammenarbeit großen Spaß gemacht und auch Dr. Babett Lobinger ist trotz des hohen Arbeits- und Zeitaufwands durch die zusätzliche Betreuung der ausländischen Studierenden mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Wir haben uns – auch im Nachhinein betrachtet – zurecht für diese innovative Seminarform entschieden. Arbeitsmarktbezogene Inhalte und die hohe Interaktivität in den virtuellen Teams haben perfekt zum Seminartitel ‚Human Ressources’ gepasst“.

Und wie geht‘s weiter? Geplant ist auf jeden Fall die Fortsetzung der internationalen Zusammenarbeit. Basierend auf den aktuellen Rückmeldungen arbeiten die Verantwortlichen im Moment an Optimierungs- und Ausbaumöglichkeiten. Studierende des Bachelors Sportmanagement und Kommunikation können sich also auch im Wintersemester 2012/2013 wieder auf ein Webinar mit Studierenden aus Kanada, Holland und vielleicht sogar einer weiteren Universität freuen. Best practice „Eine gelungene Kooperation mit den Partnerhochschulen“, findet auch Hochschulrektor Walter Tokarski, „und damit natürlich auch ein „best practice“-Beispiel für die internationale Ausrichtung unserer Hochschule.“ Übrigens … Dozierende, die sich für länderübergreifende Seminare interessieren, werden durch das Akademische Auslandsamt und – bezogen auf Online-Lehrinhalte – durch E-Learning Didaktik in der Stabsstelle QL unterstützt.

Weiterbeschäftigung: Kuno Schuch, zum 01.01.2012, Zentrum für Olympische Studien Silke Kirberg, zum 01.01.2012, Stabsstelle QL

Meldungen Ausgezeichnet Gleich zweimal ausgezeichnet wurde das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin beim 35. Wissenschaftlichen Kongress der deutschen Hochdruckliga. Doktorandin Anna Lena Bickenbach erhielt den „Young Investigators Award“, Oberarzt Dr. med. Joachim Latsch gewann mit seiner „Längsschnittbeobachtung hämodynamischer Profile bei Master Ironmen“ einen Posterpreis. Besuch aus Costa rica Der costa-ricanische Botschafter José Joaquín Chaverri Sievert informierte sich am 13. Dezember über die Deutsche Sporthochschule und die Kooperation der DSHS mit der Universidad Nacional Costa Rica in Heredia.med.

Ms

Neues Institut Mit Beginn des Jahres erfolgte die Gründung des neuen Instituts für Vermittlungskompetenz in den Sportarten. Kommissarische Leiterin ist Frau Prof. Dr. Klara Brixius.

„Wir sind nach wie vor im Aufwind“ Am 5. Januar 2012 ludt der Kanzler zum traditionellen Neujahrsempfang in die Mensa

Impressum KurIer Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln, Am Sportpark Müngersdorf 6, 50933 Köln www.dshs-koeln.de

fänglichen Schwierigkeiten bewährt“, so der Kanzler. Die Neuauflage des SPOHO GUIDES durch die Studierendenverwaltung lobte er ebenso wie die Umsetzung der onlinegestützen Gleitzeitverwaltung durch die Personalverwaltung. Die Vorbereitungen für die neuen Lehramtsstudiengänge laufen planmäßig. Die Vermietung der hochschuleigenen Sport-

anlagen an städtische Vereine wurde auf neue Beine gestellt, so dass wieder mehr Kapazitäten für die Lehre frei wurden. Auch der Hochschulhaushalt profitierte durch wegfallende Mietzinszahlen, etwa für das Radstadion, und durch die Nutzungsentgelte für DSHS-Anlagen. Das Teilprojekt „Q“ hat Optimierungspotentiale aufgezeigt, brachte aber auch die Erkenntnis: „Die Verwaltung ist in vielen Bereichen weit besser als ihr Ruf.“ Probleme gibt es nach wie vor mit dem Bau- und Liegenschaftenbetrieb NRW, was den Neubau des Gebäudes für die naturwissenschaftlichen und medizinischen Institute angeht. Baubeginn soll nun im Juli 2012 sein. Der Bau des Kindergartens verzögert sich wegen noch ausstehender Mietzinsberechnungen des Finanzministeriums weiterhin. Einiges Kopfzerbrechen wird allen Beteiligten auch 2012 der Haushalt bereiten. Aktuell ist in diesem Jahr ein Haushaltsdefizit von 1,2 Millionen Euro zu erwarten. Horst bat deshalb alle um Mithilfe bei den Ein-

Herausgeber redaktion Univ.-Prof. mult. Dr. Walter Tokarski, Lena Overbeck (Lo), Simon Drießen (Sd), Rektor der Deutschen Sporthochschule Köln Hanna Immich (Hi), Judith Mader(Jm), Susanne Sauer (Su) Chefredaktion Tel. -3440/-3441/-3442/-6158 Sabine Maas (Ms), Presse und Kommunikation Tel. 0221 4982-3850, Fax: -8400 pressestelle@dshs-koeln.de

Layout Sandra Bräutigam (Sb) Tel. 0221 4982-2080

sparungen: „Wir alle sind gefordert, unsere Ansprüche zu überdenken und unser Arbeiten mehr denn je nach ökonomischen Prinzipien auszurichten, um Ausgaben zurückzufahren.“ Auch dieHochschulstruktur wird 2012 neu überdacht werden. Die Abschaffung der Fachbereiche hat nicht zu einem in jeder Hinsicht überzeugenden Erfolg geführt; aus heutiger Sicht ist das Fehlen einer Mittelebene eher als Defizit zu betrachten. „Hier gilt es nachzubessern.“ Hochschulrat, Senat und Rektorat wollen sich dazu Lösungen überlegen. Horst dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung für die geleistete Arbeit und machte ihnen Mut für das neue Jahr: „Es ist vieles auf einem guten Weg und wird hoffentlich alsbald auch zu einem guten Ende gelangen.“ Dass dieses Ende bei allen bereits begonnenen und neuen Projekten auf den 21. Dezember 2012 fallen wird, ist nach bisherigen Erfahrungen mit Weltuntergangsprognosen wohl nicht zu erwarten. Jm

Auflage 3.000 Druck WAZ-Druck, info@waz-druck.de Tel. 0203 99487-0 erscheinungsweise Je dreimal im Sommer- und im Wintersemester. Der nächste KURIER erscheint Ende

Kurier Quiz Dass der neue Einstellungstest für Berufsfeuerwehren im Frühjahr 2012 eingeführt wird, wussten beim letzten Quiz Heiko Wicklaus, Georg Raueiser und Daniel Sander. Ihr Gewinn: jeweils zwei Startplätze beim Kölner Nikolauslauf. Auch beim ersten Quiz 2012 haben wir wieder zwei tolle Preise: 2 x 1 TREFFER-Party-Paket (Schlemmergutschein im Wert von 25 Euro plus Gutschein für ein Gaffel-Partyfässchen) – gestiftet von der Sportsbar/Restaurant TREFFER, Aachener Straße 704 (www.treffer-koeln.de). Mitmachen können alle, die die folgende Frage richtig beantworten: Wieviele personen sind beim Korfball pro Team auf dem Feld? Schicken Sie Ihre Antwort per Post an die im Impressum angegebene Adresse, per Hauspost oder per EMail an: pressestelle@dshs-koeln.de. einsendeschluss ist der 19. Februar 2012.

März. Eine PDF-Version des KURIER finden Sie unter: www.dshs-koeln.de/presse. redaktionsschluss KurIer 2/2012: 9. Februar 2012 In dieser Publikation wird aus Gründen einer besseren Lesbarkeit teilweise nur die männliche Form/ Ansprache verwendet. Dies soll ausdrück-lich nicht als Diskriminierung von Frauen verstanden werden.

©PR

Kaum hatte das Jahr begonnen, da redete Kanzler Dr. jur. Johannes Horst schon vom Ende. Vom Weltuntergang genauer gesagt, der laut Maya-Kalender zur Wintersonnenwende am 21. Dezember 2012 ansteht. Übermäßig besorgt zeigte sich der Chef der Hochschulverwaltung allerdings nicht, dass dies seine letzte Neujahrsrede gewesen sein könnte. Er schaute lieber darauf, was das Jahr 2012 an der Sporthochschule an greifbar Neuem bringen wird. Zunächst aber zog er Bilanz. „Wir sind nach wie vor im Aufwind und unser Alleinstellungsmerkmal „Sportwissenschaft“ macht uns konkurrenzlos und einmalig – aber leider manchmal vielleicht auch etwas selbstüberschätzend“, fügte er hinzu. Das Jahr 2011 sei nicht ganz problemlos verlaufen, es gebe jedoch einiges Gutes zu vermerken, allem voran die Renovierung der Mensa. „Nunmehr gehören lange Warteschlangen der Vergangenheit an, und die Essensausgabe wurde erfolgreich entzerrt. Auch das Bezahlungssystem hat sich nach an-

©Sb

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