Ausgabe 3/13
36. Jahrgang
Juli 2013
Kurier Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln
Inhalt Veranstaltungen | 2 4. Kölner Abend der Sportwissenschaft: „Alltäglich ALLtauglich“ kinderuni | 3 Bei der KölnerKinderUni lernen Kids: „Nur fliegen ist schöner“ Absolvententag | 4 Feierliche Atmosphäre: Akademische Jahresfeier und Sporthochschulball hochschule | 5 Interview mit den Lehrpreis-Gewinnerinnen Hedi Richter und Maria Becker
Fotos: Montage/NASA
kooperationen | 6 „Fit am Ball“ feiert 10. Geburtstag
Abgehobene Lehre
Dr. Alexander Choukér von der LudwigMaximilians-Universität München und PD Dr. Stefan Schneider, Sprecher des ZiP, folgte eine lebendige Podiumsdiskussion, die um Astronaut Dr. Reinold Ewald erweitert und von Wolf-Dieter Poschmann moderiert wurde.
Gefühl von Ausdauersport unter Weltraumbedingungen nachzuempfinden. „Radfahren auf der ISS“ war das Motto, unter dem Benjamin Schulz, Mitarbeiter am Institut für Physiologie und Anatomie, den Studierenden ein unvergessliches Erlebnis bescherte. Die vier Tage voller Weltraumforschung waren abwechslungsreich und dürften ihr Ziel, Interesse an Forschung zu wecken und Wissen zu vermitteln, nicht verfehlt haben. Das Programm
Fotos: Michael Müller, Stefan Schneider
den. Das ZiP untersucht unter anderem die Anpassung physiologischer und kognitiver Systeme bei längeren Weltraumaufenthalten. Dabei sind neben der Schwerkraft natürlich noch andere Parameter bedeutsam, die bei der Forschung mit einzubeziehen sind. So bedeutet ein Aufenthalt im Weltall auch ein begrenztes Platzangebot, mangelnde Abwechslung und soziale Einschränkung. Das ZiP, in dem die weltraumbezogenen Forschungsakti-
schlüpften, welche von der Hüfte abwärts für einen Überdruck sorgt und somit den Körper nach oben drückt, erklärte die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Bewegungsund Neurowissenschaft, warum diese Art Forschung überhaupt so wichtig ist: „Aufgrund der im Weltall deutlich reduzierten Schwerkraft hat der Körper viel weniger Arbeit zu verrichten. Um einem Abbau an Muskeln und einem Rückgang der Ausdauer entgegenzuwirken, muss auch im Weltall trainiert werden“, erläuterte Abeln. Dabei ist „Laufen wie auf dem Mond – Riesensprünge machen“ nur eine der vielen Veranstaltungen, die im Rahmen der ersten Space Days, veranstaltet vom Zentrum für integrative Physiologie im Weltraum (ZiP), an der Deutschen Sporthochschule stattfan-
vitäten der Sporthochschule gebündelt sind, liefert wichtige Beiträge zur raumfahrtmedizinischen und -physiologischen Weltraumforschung. Um dieses spannende Feld sportwissenschaftlicher Forschung auch in der Lehre sichtbar zu machen, fanden vom 13. bis zum 16. Mai die Space Days statt. Ein umfangreiches Programm Im Schwimmzentrum hatte sich zu diesem Anlass der Boden des Sprungbeckens über bis dato unbekannten Besuch gefreut. Ein Aqua-Bike wurde bis auf fünf Meter Tiefe abgesenkt und befestigt. Der hydrostatische Auftrieb des Wassers simulierte dabei die Schwerelosigkeit und gab den Studierenden des Moduls „BAS5 – Rettungsund Tauchsport“ die Gelegenheit, das
reichte von klassischen Vorlesungen über Lehrveranstaltungen bis hin zu Exkursionen und Diskussionsrunden. So beschäftigte sich beispielsweise die Vorlesung von Prof. Dr. Brüggemann mit den Auswirkungen eines Weltraumaufenthaltes auf Muskeln, Knochen und Knorpel. Die Exkursion von PD Dr. Stefan Schneider führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in das Astronautenzentrum der ESA in Köln-Porz, in welchem Astronauten auf ihre Missionen im All vorbereitet werden. Der „4. Kölner Abend der Sportwissenschaft“, der in die Space Days eingebettet war, befasste sich in einer Expertenrunde mit der Frage, welche Anforderungen im All herrschen und wie wir von Forschungserkenntnissen aus dem All auch auf der Erde profitieren können. Zwei spannenden Impulsvorträgen von PD
karriere | 8 Wege nach dem Studium: Karriereplanung in der Career Week SPORT | 9 Kölner Erfolge bei Deutschen Hochschulmeisterschaften
Space Days: Einblicke in die Weltraumforschung „Mit dieser Kammer auf dem Laufband ist es möglich, das Körpergewicht auf bis zu 20 Prozent zu reduzieren und somit die geringere Schwerkraft auf anderen Planeten nachzustellen“, erklärte Dr. Vera Abeln den gespannt lauschenden Studenten und Studentinnen, die sich bereits um 8 Uhr morgens in den Laboren des Institutsgebäudes II eingefunden hatten. Während die Studierenden der Reihe nach in die „Anti-Gravity-Treadmill“
diversity | 7 Welches Konzept die Sporthochschule beim Thema Vielfältigkeit verfolgt
„Sowas sollte es öfter geben“ Die ersten Space Days waren ein voller Erfolg und kamen bei den Studierenden sehr gut an. „So was wie die Space Days und die Behindertensportwoche, in der sich ja dann alles rund um den Behindertensport dreht, sollte es öfter geben“, sagte Student Fabian und fügte hinzu: „Es ist für uns Studenten immer spannend, wenn die Theorie um Praxiskurse und Exkursionen, zu denen man vielleicht außerhalb der Uni keinen Zugang bekommt, erweitert wird.“ Wenn es nach Dr. Vera Abeln geht, soll es dieses Angebot in der Zukunft noch häufiger geben und die Space Days keine einmalige Aktion bleiben: „Das Feedback war durchweg positiv und somit gibt es keinen Grund, die Space Days nicht auch in Zukunft durchzuführen!“ Mm
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Mehr zum Thema Weltraumforschung?
Einen umfangreichen Einblick in die weltraumbezogenen Forschungsaktivitäten der Sporthochschule lieferte auch der 4. Kölner Abend der Sportwissenschaft: „Alltäglich ALLtauglich“. Einen ausführlichen Bericht des von Wolf-Dieter Poschmann moderierten Abends finden Sie auf Seite 2 dieser Ausgabe!
sport / karriere | 10 Professionelles Minigolf und nachhaltiges Surfen sportrecht | 11 Hochkarätige Redner beim 5. Kölner Sportrechtstag von SpoHo und Uni und sonst...?| 12 Internationaler Tag: Austauschstudierende stellen ihre Unis vor
Termine Bahnrad-Hochschulmeisterschaft Am 11. Juli kürt die Sporthochschule im Albert-Richter-Radstadion ihre schnellsten BahnradfahrerInnen. Das Institut für Natursport und Ökologie lädt von 9:30 bis 17:30 zu den Qualifikationsrennen ein; das Hauptprogramm startet um 17:30 Uhr, das legendäre Institutsrennen um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei; anschließend wird auf der Playa gefeiert. www.dshs-koeln.de/veranstaltungen Sommercamps des LT DSHS e.V. Langeweile in den Sommerferien? Fehlanzeige für Jeden, der an einem der sechs Sommercamps des Leichtathletik-Teams teilnimmt. Kinder zwischen acht und 13 Jahren können viele schöne Sportarten ausprobieren wie Leichtathletik, Trampolinspringen, Klettern, Beachvolleyball und Inlineskating. Infos und Anmeldung unter: www.web.lt-dshs-koeln.de. Semesterferien Am 19. Juli endet die Vorlesungszeit für das SS 2013. Der KURIER wünscht allen Studierenden einen guten Semesterendspurt, eine angenehme vorlesungsfreie Zeit und einen schönen sonnigen Sommer. Am 14. Oktober geht es dann mit dem WS 2013/14 weiter.
veranstaltungENen
Alltäglich ALLtauglich Dem Weltraum ein Stück näher – beim 4. Kölner Abend der Sportwissenschaft
deutlich, dass die Zukunft in gesamtheitlichen, den ganzen Körper betreffenden Ansätzen liegt. „Wie verfolgen einen holistischen Ansatz“, so Choukér, der damit gleichsam die Wichtigkeit der Zusammenarbeit der Forschungseinrichtungen unterstrich. Für den Transfer in die Praxis sorgte Astronaut Dr. Reinhold Ewald. In einer unterhaltsamen Podiumsdiskussion, wortwitzig und schlagfertig moderiert von Wolf-Dieter Poschmann, berichtete der 56-Jährige von seinem Aufenthalt im Weltall während der MIR97-Mission. „Weltraumflüge sind ein Privileg, darum kann man uns sicherlich benei-
und können daher sehr einfach Defizite benennen.“ Defizite konnte Astronaut Ewald während seines Fluges mit dem Raumschiff Sojus TM-25 nicht feststellen: „Im Weltraum habe ich keinen körperlichen Verfall wahrgenommen, aber nachher, als ich wieder auf der Erde gelandet bin. Ich wollte ein Buch überreichen und konnte es nicht. Ich war das Halten gar nicht mehr gewöhnt, nur Stupsen und Loslassen.“ Daher sei Sport nicht nur während des Aufenthaltes in Schwerelosigkeit wichtig, so Schneider, sondern auch in der Regeneration. „Wir haben das gleiche Phänomen bei bettlägerigen Patienten, bei
dankte der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Sporthochschule, die die Veranstaltungsreihe gemeinsam mit der Hochschule ausrichtet. Der 4. Kölner Abend der Sportwissenschaft bot gleichzeitig den Rahmen für die Preisverleihung der Toyota-Forschungsförderung für den jungen wissenschaftlichen Nachwuchs. Toyota-Geschäftsführer Lothar Feuser überreichte die Auszeichnung an Thorben Hülsdünker („Auswirkungen einer akuten körperlichen Belastung auf die kognitive Leistungsfähigkeit und deren neuronale Korrelate im Alter und bei Patienten mit chronischem Fatigue Syndrom“)
bestimmter Zellantworten hin, die in der Infektabwehr bedeutsam sind“, erklärte der Mediziner der LMU München und nannte ein weiteres Beispiel, aus dem Alltag: „Wir haben die Immunantwort gegen eine Grippeimpfung bei Menschen, die an Alzheimer erkrankte Angehörige pflegen, analysiert und konnten feststellen, dass die negativer ausfiel, als bei einer Kontrollgruppe. Grund war wahrscheinlich ein erhöhtes Stresseniveau.“ In ihren kurzweiligen Vorträgen machten die Wissenschaftler
den. Aber am Ende überwiegt doch die Pflichterfüllung“, sagte Ewald und ergänzte: „Vielleicht trifft das Wort Erfüllungsstress am besten zu.“ Was für die Astronauten Stress ist, ist für die Wissenschaftler Grundlage für ihre Forschung: „Wie reagieren wir auf die veränderten Bedingungen? Das Weltall bietet eine einzigartige Gelegenheit zu beobachten, wie der Organismus lernt, sich anzupassen“, erzählte Choukér begeistert. Schneider ergänzte: „Wir haben einen sehr kontrollierten Raum
denen es aufgrund von Immobilisation zum Abbau von Muskel- und Knochenmasse kommt“, sagte Schneider. Die Faszination für das Weltall übertrug sich von den Protagonisten auf die 300 Gäste in Hörsaal 1 und so schauten viele verwundert auf die Uhr, als Moderator und Sporthochschul-Absolvent Wolf-Dieter Poschmann zu Getränken und Häppchen in das Foyer einlud. „Sie dürfen wiederkommen, zum nächsten Kölner Abend der Sportwissenschaft“, verabschiedete sich Poschmann und
und Tobias Morat („Erstellung und Effektivitätsprüfung eines Slingtrainings zur Verbesserung der funktionellen Mobilität, der Kraft- und der Gleichgewichtsfähigkeit von Älteren“). „Bereits seit vielen Jahren ist Toyota ein wichtiger Kooperationspartner unserer Hochschule, der sich die Förderung unseres wissenschaftlichen Nachwuchses auf die Fahne geschrieben hat“, bedankte sich Rektor Tokarski bei Lothar Feuser und Toyota. Lo
nen, Leichtathletik, Rhythmische Sportgymnastik, Schwimmen, Tennis, Tischtennis, Volleyball, Wasserund Turmspringen sowie Wasserball sind in Kazan 14 weitere optionale Sportarten vertreten. Während Badminton, Beachvolleyball, Gewichtheben, Hockey, Kanusprint, Ringen, Rudern, Schach und Schießen bereits bei früheren Universiaden ausgetragen wurden, geben die Sportarten Belt-Wrestling, Boxen, Rugby, Sambo und Synchronschwimmen ihr Debüt. Neben den sportlichen Höchstleistungen ist die Kommunikation unter den Studierenden über alle Nationen
und Kulturen hinweg ein besonderes Charakteristikum der Veranstaltung. Die Verbindung von Spitzensport und persönlichem Austausch macht die besondere Atmosphäre und Anziehungskraft der Universiaden aus, die auch von etablierten Sportstars sehr geschätzt wird. Die deutsche Mannschaft besteht voraussichtlich aus 142 studentischen Spitzensportlerinnen und -sportlern, die in 18 Sportarten an den Start gehen. Dies sind: Badminton, Basketball, Beachvolleyball, Fechten, Gerätturnen, Gewichtheben, Hockey, Judo, Kanusprint, Leichtathletik, Ringen, Rudern, Schach, Schießen, Schwimmen, Tennis, Tischtennis und Wasserspringen. Insgesamt umfasst das deutsche Team mit der Delegationsleitung, den Trainern, Betreuern, Ärzten und Physiotherapeuten rund 220 Personen.
ten mit ihren WM- oder Olympiateams an. Im deutschen Universiade-Team stehen in diesem Jahr vor allem die Nachwuchsathleten im Vordergrund. Sie sollen über die Universiade Erfahrung und Motivation sammeln, um für den kommenden Olympischen Zyklus bis zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro in den A-Kaderbereich vorzudringen.“
Schlagkräftiges deutsches Universiade-Team nominiert Auch SpoHo-Studierende in Kazan am Start Vom 6. bis 17. Juli wird Kazan zur Metropole des studentischen Spitzensports: Zur 27. Sommer-Universiade werden rund 13.000 Teilnehmende aus mehr als 170 Nationen in Russland erwartet. Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) entsendet ein etwa 220-köpfiges Team zu den Weltspielen der Studierenden; für die SpoHo gehen in Kazan an den Start: Turn-Ass Fabian Hambüchen, die Hockeyspieler Lennard Leist und Georg Ferdinand von Oertzen, Ruderer Heiner Schwartz, Stabhochspringer Hendrik Gruber und Tischtennisspieler Lennart Wehking. Als Disziplinchef Leichtathletik wird Dr. Norbert Stein dabei sein. Über 350 Entscheidungen Nach den Olympischen Spielen ist die Sommer-Universiade die größte Multisportveranstaltung der Welt.
Foto: NASA
abgeschieden von der Außenwelt, haben sehr hohe Arbeitsanforderungen und agieren in multikulturellen Teams“, sagte Schneider. Dass Sport ein Stresskiller, auch in Schwerelosigkeit ist, konnte in zahlreichen Studien belegt werden. „Die Veränderungen in den unterschiedlichen Bereichen des Cortex geben Aufschluss über die Auswirkung von Sport auf das Gehirn und damit verbunden auf die Stressregulation“, erklärte Schneider. Auch in den Untersuchungen von Dr. Alexander Choukér spielt Stress eine entscheidende Rolle. Sein Forschungsinteresse gilt in erster Linie den Auswirkungen von Stress auf das menschliche Immunsystem. „Die ersten vorläufigen Studienergebnisse deuten auf eine Modulation und Hemmung
Fotos: Lena Overbeck
In rund 400 km Höhe kreist die Internationale Raumstation ISS um die Erde. Auch die Sporthochschule ist regelmäßig mit Experimenten an Bord des fliegenden Labors. Was sie dort macht und vor allem, warum sie in Schwerelosigkeit forscht, war Thema des 4. Kölner Abends der Sportwissenschaft. Unter dem Titel „Alltäglich ALLtauglich“ konnten Kölner Bürgerinnen und Bürger sowie alle Interessierten einen Einblick in die weltraumbezogenen Forschungsaktivitäten der Hochschule gewinnen und dem Weltall ein Stück näher sein. „Wir gehen in die Luft, um Erkenntnisse für die Erde zu gewinnen“, erklärte Rektor Professor Walter Tokarski und ergänzte: „Wir betreiben Weltraumforschung im Dienste der Gesundheit.“ Was das genau bedeutet, erörterten die Wissenschaftler PD Dr. Stefan Schneider von der Deutschen Sporthochschule Köln und PD Dr. Alexander Choukér von der Ludwig-Maximilians-Universität München. „In Schwerelosigkeit laufen die Prozesse, wie zum Beispiel Muskelschwund oder Knorpeldegeneration, wie im Zeitraffer ab. Alles geht viel schneller. Um herauszufinden, wie man diese Prozesse aufhalten oder hinauszögern kann, bietet das Weltall optimale Bedingungen“, erklärte Schneider in einem spannenden Impulsvortrag. Je länger die Aufenthalte in Schwerelosigkeit würden, so der Sprecher des Zentrums für integrative Physiologie im Weltraum (ZiP), desto wichtiger seien neben den physiologischen Faktoren die Aspekte Kognition und Immunsystem. „Leben in Schwerelosigkeit bedeutet Stress, da die Astronauten unter sehr extremen Bedingungen leben: Sie bewegen sich auf engstem Raum, sind
Die diesjährige Universiade soll alle bisherigen Veranstaltungen in den Schatten stellen: Die russischen Ausrichter haben mit 27 Sportarten und über 350 Medaillenentscheidungen das Programm deutlich ausgeweitet. Neben den 13 klassischen Kernsportarten Basketball, Fechten, Fußball, Judo, Kunst- und Gerättur-
Foto: Kazan2013.com
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Nachwuchsathleten im Fokus adh-Sportdirektor Thorsten Hütsch: „Zur Sommer-Universiade werden viele Nationen ihre Top-Athleten entsenden. Insbesondere die führenden Sportnationen aus Asien und Osteuropa treten in den meisten Sportar-
Aussicht auf Top-Ten-Platzierungen Dennoch zeigt sich Hütsch optimistisch was die Medaillenchancen und die Aussicht auf Top-Ten-Platzierungen der deutschen Mannschaft anbelangt: „Wir haben die Nominierungskriterien erneut angepasst, um auch in diesem Jahr ein international konkurrenzfähiges Team zu entsenden. Insbesondere im Gerätturnen, Sportschießen, Rudern, Beachvolleyball, Kanusprint und Schwimmen haben die deutschen Sportlerinnen und Sportler gute Chancen auf Edelmetall.“ Die Mannschaftsmitglieder im Basketball sowie die Ruderteams im Leichtgewichts-Einer und LeichtgewichtsDoppelvierer werden noch bekannt gegeben. Julia Beranek
Kinderuni
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 3-2013
Fotos: Presse und Kommunikation
KölnerKINDERUNI
Experimente im All, DschungelParcours, Tauchen, Schießen und vieles, vieles mehr. Das Programm der KölnerKinderUni (17. bis 20. Juni) hielt wieder einmal zahlreiche spannende Aktivitäten bereit. Insgesamt 16 Workshops rund um das Thema „Nur Fliegen ist schöner“ fanden auf dem
Campus sowie in den Hallen, Laboren und Hörsälen der Deutschen Sporthochschule statt. Neben dem Lernen und Zuhören waren Mitmachen und Ausprobieren angesagt, ob zu Lande, zu Wasser oder in der Luft. So gab es beispielsweise auf der Airtrack-Matte, einem übergroßen
Luftkissen, spektakuläre Sprünge und Flugeinlagen zu bestaunen: Bei Salti, Drehungen, Überschlägen und anderen Kunststücken flogen die Kinder hoch hinaus. In die Tiefe ging es hingegen beim Tauchen. Mit Taucherflasche, Maske und Schwimmflossen fühlten sich die Kinder schwerelos wie Astro-
nauten. Derweil war beim Bahnradfahren Bodenhaftung gefragt, denn hier ging es darum, 42°-steile Kurven zu bezwingen und die Fliehkräfte im Zaum zu halten. In altertümlichen Sportarten, die schon lange aus dem Olympischen Programm gestrichen wurden, durften sich die kleinen Olympioniken bei einer Olympischen Zeitreise messen, wie etwa im Standweitspurng mit Gewicht oder im Tauziehen. In Anlehnung an die Ballonwettfahrten im Rahmen der Olympischen Sommerspiele 1900 ließen die Kinder mit Helium gefüllte Ballons in den Kölner Himmel steigen. Viele „große“ Studierende, Dozentinnen und Dozenten
und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sporthochschule bereiteten den „kleinen“ Studierenden unvergessliche Erlebnisse und viel Spaß. Das zeigten die vielen lachenden Gesichter und glitzernden Augen und einige TeilnehmerInnen kündigten bereits an, im kommenden Sommer wieder bei der KölnerKinderUni an der Sporthochschule dabei sein zu wollen. Jn
THEMENJAHR
2013 Luft- und Raumfahrt
Montag: Maxim (12), Sportstudium-Vorlesung: „Wir haben erklärt bekommen, was man an der Sporthochschule studieren kann und in welchen Berufen man dann später arbeiten kann. Wir haben lustige Videos geguckt.“
Nina (8), Erlebnisturnhalle: „Ich wollte mal gucken, ob ich Turnen mag und was man da so alles machen kann. Wir haben viele tolle Dinge ausprobiert, mir hat alles viel Spaß gemacht, am besten fand ich aber das Springen über die großen Kästen.“ Lucien (13), Handbike: „Ich interessiere mich für den Kurs, weil ich zwei Nachbarn mit körperlicher Behinderung habe und ich gerne einmal wissen wollte, wie es ist, mit so einem Gerät zu fahren. Es war super, dass wir hier unsere Kraft in den Armen beim Kurbeln messen konnten – das ist aber ganz schön anstrengend.“ Max (13), Beachvolleyball: „Ich habe vorher noch nie richtig Beachvolleyball gespielt, nur mal mit Kumpels. Das Training hat mir großen Spaß gemacht; vor allem als wir am Ende mit den großen Studierenden gespielt haben, hat es richtig gut geklappt. Jetzt freue ich mich aufs Tauchen – eine willkommene Abkühlung!“
Janina (11), Tauchen: „Ich wollte mal eine neue Sportart ausprobieren, denn getaucht bin ich noch nie – es war super! Der Unterricht war gut organisiert und alle sind so nett hier. Das Abtauchen in meiner Gruppe war ein tolles Erlebnis.“
Dienstag: Fabio (9), Astronauten-Vorlesung: „Ich finde das Thema Weltraum sehr spannend und da wollte ich mir unbedingt die Vorlesung dazu anhören. Einen Großteil davon wusste ich zwar schon, aber dennoch war es sehr spannend. Immerhin war es auch meine erste Vorlesung an einer Universität und nun könnte ich mir vorstellen, selber mal zu studieren.“
Joris (9), Dschungel-Parcours: „Alle Stationen waren super, aber Trampolin springen war am coolsten.“ Julia (10): „Ich bin heute hier, weil der Dschungel ganz viele tolle Sachen hat und sehr spannend ist. Da wollte ich wissen, was man hier so macht. Wir durften an Seilen schwingen, an Stangen klettern und Trampolin springen. Am schönsten fand ich das Schwingen und Klettern an den Seilen.“
Marlon (10), Kraftlabor: „Ich bin heute hier, weil ich unbedingt mal die ganzen Kraftgeräte ausprobieren und kennenlernen wollte. Ich hab heute einiges über Muskeln gelernt, wie man sie testet und warum das in vielen Sportarten so wichtig ist. Unsere eigenen Ergebnisse dürfen wir nachher sogar mit nach Hause nehmen.“ Colin (11), Bahnrad: „Mich hat schon immer interessiert, wie Bahnradfahren funktioniert, vor allem wie man an einer so steilen Wand noch fahren kann, ohne hinzufallen. Aber so steil hab ich es mir dann doch nicht vorgestellt. Ich dachte wirklich, es wäre viel flacher. Leider bin ich auch ein Mal gestürzt. Man muss also sehr vorsichtig sein und eine ganze Menge Mut mitbringen.“
Mittwoch: Carla (8), Basketball: „Ich bin mit meiner Freundin Ines hier. Wir spielen auch sonst zusammen im Basketballverein, bei den 99ers. Heute haben wir schon ein paar Körbe getroffen. Man muss am besten seitlich anlaufen den Ball in die Zauberecke werfen – dann geht er oft rein.“
Donnerstag: Katharina (13), Schießen: „Meine Patentante ist Polizistin und daher habe ich das Schießen schon mal bei der Polizei ausprobiert. Ich möchte später mal zum CIA und da muss man das ja auch können. Heute habe ich auch schon ein paar Mal die Zehn getroffen mit dem Gewehr.“ Jan (12): „Ich habe schon oft bei der KinderUni mitgemacht, aber bisher noch nicht beim Schießen. Klasse, dass es diesmal geklappt hat. Ich habe mich auch ein bisschen vorab informiert über die Technik und so. Das Gewehr finde ich ein bisschen cooler als die Pistole. Gerne würde ich mir auch ein eigenes kaufen.“ Alessia (12), Schwimmen: „Ich bin beim ersten Mal bei der KinderUni dabei. Beim Streckenschwimmen bin ich schon ganz gut, denn ich trainiere im Schwimmverein.“ Nina (11): „Das Training im Schwimmzentrum macht mir großen Spaß. Am meisten bin ich auf das Springen vom Sprungturm gespannt. Darauf freue ich mich schon jetzt riesig.“
Torben (9), Dschungel-Parcours: „Ich war Montag und Dienstag auch schon hier und bekomme die zehn Stempel für das KinderUni-Diplom auf jedenfall zusammen. Die Rollbretter haben voll Spaß gemacht.“ Sam, 10, Airtracks: „Das sind voll die coolen Matten. Ich habe Saltos gemacht und das war ganz einfach. Man kann auf den Matten voll gut springen, weil sie mit Luft gefüllt sind, und man tut sich auch nicht weh. Das würde ich am liebsten jede Woche machen.“
Luisa (11), Kids Olympics: „Am Anfang haben wir gelernt, welche Sportarten früher mal olympisch waren, aber jetzt nicht mehr, zum Beispiel Ballonfahren, Tauziehen, Golf und Standweitsprung mit Gewicht. Das haben wir dann selbst ausprobiert.“ Anna (12): „Wir haben auch Golf ausprobiert. Das ist ja bei den nächsten Olympischen Spielen wieder im Programm. Und ich finde es klasse, weil ich selbst gerne und häufig Minigolf spiele. Aber mit zwölf ist es vielleicht ein bisschen spät, professionelles Golf anzufangen.“
Danke an: Das KölnerKinderUni-Team der SpoHo bedankt sich bei allen KinderUni-Dozentinnen und Dozenten für ihren Einsatz! Jimmy Czimek Hendrik Franke Ilona Gerling Hauke Heinz Heinz Kleinöder Helge Knigge Carolin Krabbe Wolfgang Krause Ansgar Molzberger Dennis Pieper
Achim Schmidt Stefan Schneider Kuno Schuch Karsten Schul Benjamin Schulze Stefan Türk Anna Wasserkampf Nicolas Wirtz René Wolff Sebastian Zeller
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absolvententag
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 03-2013
Von der SpoHo für die SpoHo Jetzt darf gefeiert werden! Ausgelassene Stimmung bei den Absolventinnen und Absolventen der Sporthochschule
Mit einem Sektglas in der Hand steht Susanne fröhlich quatschend in einer Runde von Kommilitonen. „Das sind meine Eltern“, stellt sie ihren Papa Werner und ihre Mutter Therese vor, die gerade von einer kleinen Besichtigungstour durch das Hauptgebäude wiederkommen. Susanne feiert heute gemeinsam mit ihrer Familie und Freunden ihren Studienabschluss. Mit ihr feiern 390 Bachelor-, 160 Master- und 215 Lehramts-Absolventinnen und -Absolventen sowie 45 Promovierte. „Es ist total schön, alle wiederzusehen“, sagt die 27-Jährige, die im Dezember ihre Bachelorarbeit abgegeben hat und seit sechs Monaten als Pressereferentin in Bonn arbeitet. Während sich die Gäste im Foyer der Hochschule angeregt unterhalten, herrscht im Leichtathletikzentrum hektische Betriebsamkeit. Die Mikrofone werden getestet, die Präsentation geprüft und Moderator Sebastian Hempfling erhält die letzten Infos. Trotz der aufwändigen Vorbereitungen sind alle Organisatoren gut gelaunt. „Für ein so schönes Ereignis kommt man gerne auch am Wochenende an die Hochschule“, sagt Cornelia Frank, Mitarbeiterin des Rektors. Und dann geht es auch schon los. Die ersten Studentinnen und Studenten treffen mit ihren Gästen in die festlich geschmückte Sporthalle ein. „Oh Gott, Kugelstoßen, weißt Du noch?“, hört man einen Studenten seinen Kommilitonen fragen. Bei Susanne kommt ein bisschen Wehmut auf: „Ach, das war schon schön hier. Allein der Geruch, da kriegt man direkt Lust loszulegen.“
„Von der SpoHo für die SpoHo“ lautet das Motto des heutigen Tages, der am Abend im Maritim Hotel Köln weitergeht. „Ich finde es großartig, dass Sie alle hier sind. Guten Morgen!“, begrüßt Sebastian Hempfling, ebenfalls ein Sporthochschul-Absolvent, die Gäste, bevor der Hausherr das Podium betritt. „Hier haben Sie viel Zeit verbracht, das möchten wir Ihren Angehörigen zei gen“, so der Rektor der Sporthochschule, Professor Walter Tokarski. Neben beglückwünschenden Worten hält er auch einige Fakten bereit. „Sechs Prozent von Ihnen haben mit ‚sehr gut‘ abgeschlossen, 87 Prozent mit ‚gut‘ und vier Prozent mit ‚befriedigend‘. Das macht eine Durchschnittsnote von 2,0 bei den Bachelorstudierenden.“ Die MasterStudierenden schnitten noch besser ab: Hier liegt die Durchschnittsnote bei 1,7. „Auch auf dem Arbeitsmarkt stehen unsere Absolventinnen und Absolventen gut da. Nur zwei Prozent sind nach einem Jahr noch erwerbssuchend“, so der Rektor. Das macht Hoffnung. Susanne, die den Master Sport, Medien- und Kommunikationsforschung studiert hat, verdient zwar bereits ihr eigenes Geld, aber einige ihrer Mitstudierenden sind noch auf der Suche oder in Praktika. Am Ende seiner Rede sagt Professor Tokarski: „Zeigen Sie Rückgrat und stehen sie zu ihrer Meinung, das möchte ich Ihnen mit auf den Weg geben. Sie werden in Situationen kommen, in denen Sie denken, dass Sie sich verstellen müssen. Präsentieren Sie sich so, wie Sie sind, dann kommen Sie auch zum gewünschten Ziel.“
So, ‚wie sie sind‘ präsentieren sich auch die Preisträgerinnen und Preisträger, die nacheinander auf die Bühne gebeten werden – in festlichem Kleid, kurzer Shorts oder mit Kopfhörern um den Hals. „Frisch vom Training“, lautet die augenzwinkernde Bemerkung vom Moderator. Susannes Kommentar: „Genau das mag ich an der Sporthochschule, alle sind locker und gut drauf.“ Zum Abschluss der Akademischen Jahresfeier wird es noch einmal wissenschaftlich. Privat-Dozent Dr. Stefan Schneider entführt die Gäste in die Schwerelosigkeit. In einem spannenden Festvortrag erläutert der Sprecher des Zentrums für integrative Physiologie im Weltraum, kurz ZiP, die Forschungsarbeiten der Sporthochschule in extremen Umwelten. „Sport ist eine gute Art und Weise, um fit zu bleiben, körperlich und geistig. Astronauten sind vielen Stressfaktoren ausgesetzt, sie leben auf engstem Raum, sind abgeschieden von der Außenwelt und haben ein sehr hohes Arbeitsaufkommen. Stressabbau durch Sport spielt hier eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und das gilt im Weltall wie auf der Erde.“ Susannes Mutter ist begeistert: „Mir war gar nicht klar, dass die Sporthochschule auch an internationalen Weltraummissionen beteiligt ist.“ Für Sporthochschul-Absolventin Susanne lautet die nächste Mission: Essen und Umziehen.
Bei Kerzenschein und Live-Musik Im beigen Kleid betritt Susi, wie sie von allen genannt wird, den Ballsaal des Maritim Hotels. Ein Blick auf die Sitzordnung verrät ihr den Weg zu ihrem Tisch. Vorher kauft sie sich aber noch zwei Lose, deren Erlös dem Deutschlandstipendium zu Gute kommt. „Den Einkaufsgutschein von Zalando hätte ich gerne oder die Konzertkarten für Kings of Leon.“ Am festlich gedeckten runden Tisch, mit einem großen Kerzenleuchter in der Mitte, nimmt Susanne mit ihrer Familie Platz. „Ich begrüße sie ganz herzlich. Das gesamte Rektorat schließt sich den Glückwünschen von heute Morgen an“, beginnt der Prorektor für Studium und Lehre, Professor Stephan Wassong, seine Willkommensrede. „Wir streben an, unsere Studierende stets am Puls der Zeit auszubilden und ich möchte mich an dieser Stelle bei Ihnen allen bedanken, die unsere Lehre zu einem gelebten Sportstudium machen. Ich möchte mich aber auch bei den Eltern bedanken, die einiges dazu beitragen, damit ihre Kinder zu einem erfolgreichen Abschluss gelangen.“ Papa Werner huscht ein Lächeln über die Lippen und Susanne, die zwar neben ihrem Studium immer gearbeitet hat, weiß die Finanzspritzen und die Unterstützung ihrer Eltern zu schätzen. „Natürlich haben es die Studierende, die sich komplett selbst finanzieren müssen oder aus dem Umfeld keine Unterstützung erhalten, schwer“, sagt die gebürtige Schwäbin. Um die Förderung der SporthochschulStudierenden geht es auch Toyota. Die Firma ist seit 26 Jahren ein enger Kooperationspartner der Sporthochschule. „Soziales Engagement und Verantwor-
tung für die Gesellschaft, das ist uns wichtig. Und wie kann man das besser umzusetzen, als mit jungen Menschen“, sagt Frank Gründler, General Manager Marketing bei Toyota, der die ToyotaPreisträger Richard Moskopp, Dennis Dreischner, Dr. Philipp Furley und Dr. Nina Hamann ehrt. „Während der Arbeit bekommt man natürlich irgendwann ein Gefühl, ob es gut läuft oder nicht, aber trotzdem ist das Ergebnis dann doch überraschend. Ich habe nicht mit dem Preis gerechnet“, sagt der 28-jährige Moskopp. „Die viele Arbeit hat sich ausgezahlt“, freut sich Dr. Nina Hamann (32), die den Preis für ihre Dissertation erhalten hat. Ausgezahlt hat sich die Arbeit auch für die Preisträgerinnen und Preisträger des Lehrpreises. „Wir haben in diesem Jahr zwei neue Kategorien“, erklärt Professor Wassong. „Neben den bereits bestehenden Preisen vergeben wir einen weiteren im Bereich Tutorien und einen für besonderes Engagement in der Lehre.“ Denn Motivation, so Wassong, sei der beste Garant für qualifizierte Lehre. „Das ist eine richtig tolle Anerkennung für uns und unseren Einsatz für die Lehre und das Studium“, bestätigt ihm Dr. Axel Kupfer, der gemeinsam mit Dr. Stefan Türk sowie Dr. Thomas Abel und Christiane Wilke mit dem Sonderpreis ausgezeichnet wird. „Wahnsinn, wie ausdrucksstark die sich bewegen“, ist Susi, die selbst einige Jahre getanzt hat, vom Act auf der Bühne begeistert. Auch Mutter Therese gefällt das abwechslungsreiche Programm aus Comedy, Tanz und Reden: „Das ist schon beeindruckend zu sehen, welche Talente die Sporthochschul-Zugehörigen haben.“ Bis fünf Uhr morgens wird zu Live-Musik und DJ getanzt. Organisator Matthias Oschwald schließt die Türen hinter sich zu: „Jetzt muss ich erst einmal schlafen, aber ich glaube, das war ein gelungener Abend“, so das erste Fazit des Mitarbeiters aus der Marketingabteilung. Da liegt Susi schon im Bett. Sie hat um 4 Uhr den Heimweg nach Müngersdorf angetreten: „Mir schmerzen die Füße, aber ich hatte einen wunderschönen Abend.“ Lo
Fotos: Kenny Beele
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cPreisträgerinnen und Preisträger c Studierendenpreis 2013 1. Preis: 500 €, Thomas Schulz 2. Preis: 300 €, Dennis Pieper 3. Preis: 200 €, Christian Ramb Fotowettbewerb 1. Preis, Peter Töws, „Bouldering in Castle Hill“ 2. Preis, Martin Kasprzyk, „Good Morning Norway“ 3. Preis, Konstantin Arnold, „Flieh-Kraft“ Buddy System Manuela Broecker DAAD-Preis Florence Correa (Senegal), 1.000 €
Preis für Inszenierung und Bewegungskunst (GFF) „Up or down“, Judith-Riccarda Suermann, 1.000 €
Preisträger Studiengangsbeste Bachelor SGP - Sport, Gesundheit und Prävention, Lasse Mausehund
„Le ‚Nerd und sein Alltag“ Stephan Kribben, 1.000 €
SEB - Sport, Erlebnis und Bewegung, Jan Trostmann
David Friesen, Martin Temple, Philipp Schroer, Benjamin Weißenborn
SUL - Sport und Leistung Thorben Hülsdünker
August-Bier-Plakette bester Bachelor-Absolvent/beste Bachelor-Absolventin Julia Kern, 1.000 €, Sport und Leistung (1,3)
SMK - Sportmanagement und Sportkommunikation, Christina Neeb
Thorben Hülsdünker, 1.000 €, Sport und Leistung (1,3)
Master ESC - Exercise, Science and Coaching, Patrizia Jensen MKF - Medien- und Kommunikationsforschung, Judith Mader
RGM - Rehabilitaion und Gesundheitsmanagement, Anja Amediek SBG - Sport- und Bewegungsgerontologie, Theresa Hoppe SMA - Sportmanagement, Tassilo von Hanau TEC - Sports Technology, Florian Sueptitz TEM - Sporttourismus und Erholungsmanagement, Lisa Knittel Toyota-Preis: Dissertationen: Naturwissenschaftliche Arbeiten 1. Preis: Dr. Nina Hamann, 1.500 €, Institut für Biomechanik und Orthopädie
Sozial- und geisteswissenschaftliche Arbeiten 1. Preis: Dr. Philipp Furley, 1.500 €, Institut für Kognitionsund Sportspielforschung Diplomarbeiten Geistes-/Sozialwissenschaften: 1. Preis: Richard Moskopp, 1.000 €, Institut für Pädagogik und Philosophie Diplomarbeiten Naturwissenschaften/Psychologie: 1. Preis: Dennis Drieschner, 1.000 €, Institut für Biomechanik und Orthopädie
hochschule
Foto: Lena Overbeck
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 3-2013
Was zeichnet gute Lehrkräfte aus? Fairness, Einsatzfreude, Verlässlichkeit und eine praxisnahe Ausbildung, sagen die Turndozentinnen Maria Becker und Hedi Richter, die Gewinnerinnen des diesjährigen Lehrpreises.
Jedes Jahr haben die Studentinnen und Studenten der Sporthochschule die Möglichkeit, Lehrveranstaltungen, mit denen sie besonders zufrieden sind, für den Lehrpreis vorzuschlagen. Für den Lehramtskurs Gerätturnen der diesjährigen Preisträgerinnen wurden viele lobende Worte gefunden. Im Interview mit dem KURIER verraten Maria Becker (28) und Hedi Richter (61), wie die Studierenden ihren Kurs bewerten, welche Aspekte für die Turndozentinnen gute Lehre ausmachen und was sie mit dem Preisgeld vorhaben.
Herzlichen Glückwunsch zum Lehrpreis in der Kategorie Praxiskurse! Besonders hervorgehoben hat die Jury die Interdisziplinarität und die hohe Arbeitsmarktorientierung. Warum ist Ihnen das wichtig? Richter: Vielen Dank, wir haben uns wirklich tierisch gefreut. Die Arbeitsmarktorientierung ist in allen Studiengängen gefordert. Sie ist aber eben in Lehramtsstudiengängen besonders leicht zu erreichen. Wir wissen, wo unsere Absolventen und Absolventinnen hingehen werden. Sie ist für Lehrer aber auch besonders wichtig, gerade
in Sportarten wie Gerätturnen. Das ist eine Sportart, die den meisten Studierenden sehr fremd ist und wenn man nicht ständig und sehr stark den direkten Bezug zur Schule herstellt, werden sie es schwer haben, das Erlernte auf die Schule zu übertragen. Die Interdisziplinarität liegt darin begründet, dass ich diese Studiengänge mitkonzipiert habe und sehr für diese ‚Gemischtwarenmodule‘ gekämpft habe, welche Theorie und Praxis innerhalb eines Moduls miteinander verknüpfen. Warum ist Ihr Kurs bei den Studierenden so gut angekommen? Becker: Hedi hat es gerade schon angesprochen: Wir sind immer bemüht, sehr praxisnah zu unterrichten und das wird dankbar angenommen. Während wir unseren Studierenden etwas vermitteln, kommen bereits Rückfragen, wie sie das später in ihrer Schule anwenden können. Denn, wir haben ja hier an der Sporthochschule einen großen Luxus – wir haben schöne Hallen und gutes Equipment. Das ist in den Schulen nicht immer gegeben. Richter: Das wird von den Studierenden auch ausdrücklich erfragt, weil sie, im Vergleich zum Bachelor Sportwissenschaft, eine viel stärkere Vorstellung
von ihrem Berufsfeld haben, auf das sie hinarbeiten. Sie haben den Preis als Team erhalten. Wenn man Ihre Lehrsemester betrachtet, könnte man sagen: junger Hüpfer und alter Hase. Ergänzen Sie sich besonders gut? Becker: (lacht) Ja, das würde ich schon so sagen. Aber ich muss da ein bisschen was zu erzählen. Relativ am Anfang meines Studiums 2006 hatte ich Hedi im Zweier-Turnkurs. Während sie an der Tafel stand und unterrichtete, ging ich in mich und merkte, dass das genau das ist, was ich machen will. Und jetzt darf ich das tatsächlich tun und von Hedi, aber auch den anderen Turnkolleginnen und -kollegen, Ilona Gerling, Axel Kupfer, Wolfgang Krause, lernen. Und das ist einfach unglaublich toll, da immer ein Vorbild da ist, ich aber auch die Chance habe, Neues einzubringen. Ich glaube, dieses Glück hat nicht jeder junge Mitarbeiter, eine solche Mentorin zu haben. Frau Richter, was können Sie von Frau Becker lernen? Richter: Maria ist unglaublich fit in E-Learning-Dingen. Da übernimmt sie ganz viel für uns. Außerdem profitiere
ich von ihrer Hilfsbereitschaft, davon, dass sie sich schnell in neue Felder einarbeitet und dass sie sich auch für das Schleppen von schweren Sachen nicht zu schade ist. Aber mal abgesehen davon, dass wir uns gut ergänzen, sind wir uns vom Unterrichtstyp auch sehr ähnlich. Und deswegen funktioniert es auch besonders gut. Gibt es nie Meinungsverschiedenheiten? Becker: Ehrlich gesagt, nein. Richter: Das ist aber etwas, was die Turner schon immer ausgezeichnet hat. Wir sind charakterlich sehr verschieden, sind wir schon immer gewesen. Und trotzdem ist die Arbeit miteinander von sehr hohem Respekt füreinander geprägt. Der Preis ist mit 3.000 Euro verbunden. Was machen Sie mit dem Geld? Richter: Wir sind im Moment in der Findungsphase. Wir werden sicher nicht zwei neue Kästen und einen Barren kaufen. Eine Idee ist, die Möglichkeiten für schnelle E-Learning-Einheiten zu verbessern. Es gibt eine Software, Dartfish, mit der wir unterrichtsbegleitend Bewegungsanalysen erstellen. Eine ganz schlanke Dartfish-Version läuft auf dem IPhone und IPad und da gehen unsere Phantasien gerade hin. Becker: Das Praktische an der Software ist, dass man alle möglichen biomechanischen Parameter einzeichnen kann und nicht noch extra eine Kamera, einen Laptop und eine Leinwand mit in den Unterricht nehmen muss. Der Lehrpreis wird für herausragende Lern- und Lehrkonzepte vergeben. Was macht für Sie gute Lehre aus? Becker: Das ist ganz umfangreich. Zu allererst muss Lehre praxisnah sein. Die Studierenden müssen etwas aus dem Unterricht mitnehmen, was sie später anwenden können. Dann glaube ich, wurde von unseren Studierenden auch unser motivierter und engagierter Einsatz gewürdigt. Dass wir in den Kurs reingehen und sagen, wir wollen hier heute gemeinsam etwas schaffen. Ganz wichtig ist auch die Vermittlung von Spaß und Einsatzfreude. Gerade beim Gerätturnen haben viele Studierende Angst und kommen in eine Situation,
cPreisträgerinnen und Preisträger c DSHS Lehrpreis für innovative und herausragende Lehr- und Lernkonzepte Kategorie Seminare: Platz 1 – 3.000 €, Budimir Dokic, „Praktikumsvor- und -nachbereitung“ im Bachelorstudiengang Sportmanagement und Sportkommunikation, Institut für Sportökonomie und Sportmanagement Platz 2 – 1.500 €, Dr. Petra Guardiera, „Reflektions- und anwendungsbezogene Vertiefung von Vermittlungskompetenzen“ in den Erziehungswissen-
schaften, Institut für Schulsport und Schulentwicklung Platz 2 – 1.500 €, Jörg Krieger, „Die olympische Bewegung: Werte, Ziele und Institutionen“, Institut für Sportgeschichte Kategorie Praxiskurse: Platz 1 – 3.000 €, Maria Becker / Hedi Richter, Gerätturnen, Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten Platz 2 – 1.500 €, Karsten Schul , Basketball, Institut für Kognitions- und Sportspielforschung
Kategorie Vorlesungen: Platz 2 – 1.500 € Prof. Jürgen Mittag, Soziopolitische und -kulturelle Aspekte des Tourismus, Institut für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung Preis für besonderes Engagement für die Lehre: 1.000 €, Dr. Christiane Wilke, Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation 1.000 €, Dr. Thomas Abel, Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft
1.000 €, Team Dr. Axel Kupfer / Dr. Stefan Türk, Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft / Institut für Natursport und Ökologie Tutorienpreis: 500 €,Martina Riechmann, Fachtutorium Schwimmen 500 €, Christine Leibinger, Fachtutorium Leichtathletik 500 €, Oliver Jan Quittmann, Fachtutorium Methodenlehre & Statistik
in der sie sich überwinden müssen. Wenn sie sich am Ende des Unterrichts dennoch gut fühlen, dann ist ein wichtiges Lernziel erreicht. Richter: Und, dass man Zeit hat, sich mit Einzelnen auseinanderzusetzen. Mit den Studierenden, die Angst haben oder fehlende Bewegungserfahrungen und dadurch bestimmte Lernschritte und -ziele nicht erreichen. Unter dem Strich profitiert der ganze Kurs davon, da die Studierenden erleben, wie sie eine Person an etwas so heranführen können, dass sie die Aufgabe am Ende bewältigen kann. Ich denke, gute Lehre ist auch sehr stark mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen des Unterrichtenden verknüpft. Dazu gehört für mich ganz viel Gerechtigkeit und Fairness, Verlässlichkeit und, dass meine Anforderungen an die Studierenden für sie einsichtig und erreichbar sind. Meine Sprache muss am Ende des Semesters immer noch die gleiche sein, wie am ersten Tag. Ist ein gutes Lehrkonzept auf jeden Kurs übertragbar? Richter: Sicher nicht eins zu eins. Die Aufgabenstellung ist ja auch in einem Lehramtskurs und einem sportwissenschaftlichen Bachelorkurs verschieden. Wir haben allerdings in allen Kursen den Ehrgeiz, die gute Seite unserer Sportart aufzuzeigen. Wir möchten, dass die Studierenden am Ende der Stunde die Turnhalle verlassen und sagen, ‚Das war aber spannend‘ oder `Ich hätte nicht erwartet, dass ich das erreichen, lernen kann‘. Sie sollen sich bereichert fühlen und von ihren Vorbehalten gegenüber dieser Sportart etwas abgerückt sein. Das ist ein Ziel, das wir in allen Kursen verfolgen. Was bedeutet der Preis für Sie persönlich? Becker: Für mich ist der Preis eine Wertschätzung für die Arbeit, die man sich macht. Die regelmäßigen Evaluationsbögen sind auch ein gutes Feedback, aber die Ergebnisse bekommt ja kaum einer mit. Jetzt war es ganz offensichtlich und in einem schönen Rahmen. Man fühlt sich gewürdigt und tut weiterhin gerne, was man bisher getan hat. Richter: Für mich ist eine Sache ganz entscheidend: Die Studierenden, die mich vorgeschlagen haben, haben eine ganze DIN A4-Seite geschrieben und als ich das gelesen habe, hätte ich heulen können. Weil alles das, was mir wichtig ist, in diesem Brief stand. Ich habe gedacht: Mensch, endlich hat ein Kurs all das begriffen, was ich vermitteln möchte. Ich bin jetzt in meinem 80. Semester hier und wenn einem Studierende dann immer noch dokumentieren, dass man mit Engagement, Spaß und Ehrgeiz in den Unterricht geht, dann ist das ein unheimlich großes Kompliment. Und ich habe mir einen Ast abgefreut. Das Interview führte Lena Overbeck
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Kooperationen
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 03-2013
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Über den Tellerrand: Neben dem Ziel, Kindern Spaß an Bewegung zu vermitteln, engagiert sich „Fit am Ball“ auch für den guten Zweck. Durch SpendenDribbelläufe, eine große Spendenwanderung und viele weitere kleinere Aktionen wurden bisher über 300.000 Euro gesammelt. Auszeichnungen: „EU-Platform on Diet, Health and Physical Activity“ als Best-Practice-Modell, „365 Orte“, „Guinness World Records“ für „Die längste Dribbel-Staffel der Welt“ über 3.067,8 Kilometer.
„Fit am Ball“
Unterstützung: Zahlreiche Prominente wie Bastian Schweinsteiger und Shary Reeves sowie bekannte Vereine zählen zum Kreis der heute über 200 Freunde und Förderer.
Public Private Partnership – Projekte sind heute aktueller denn je. Bereits vor zehn Jahren wurde an der Deutschen Sporthochschule mit „Fit am Ball“ solch ein Konzept erfolgreich etabliert. Bei diesen Kooperationen zwischen öffentlicher Hand und privatrechtlich organisierten Unternehmen bündeln die Partner ihre Ressourcen, um Ziele gemeinsam besser verwirklichen zu können. Nun feiert das mehrfach ausgezeichnete Projekt, von dem auch Studierende der Hochschule in hohem Maße profitieren, sein zehntes Jubiläum – ein guter Anlass, einmal genauer hinzusehen. „Entstanden ist die Idee zu ‚Fit am Ball‘ im Jahr 2003, als das Unternehmen Intersnack, zu der Zeit mit „funny frisch“ Sponsor des 1. FC Köln, nicht mehr länger nur den Spitzensport, sondern auch den Breitensport fördern wollte“, blickt Mathias Bellinghausen, Leiter des Projektbüros an der Deutschen Sporthochschule, auf die Anfänge zurück. „Wir führen ‚Fit am Ball‘ mit unserem Projektleiter Professor Jürgen Buschmann eigenverantwortlich durch, Intersnack stellt lediglich die finanziellen Mittel bereit“, erläutert er die Rollenverteilung bei dem daraus entstandenen wissenschaftlichen Projekt der Deutschen Sporthochschule. Als Teil einer ganzheitlichen Erziehung werden den
Kindern die Komponenten Bewegung, Stressbewältigung, Integration und Ernährung vermittelt. Neben der Freude an Bewegung und am aktiven Lebensstil steht auch die Gemeinschaft im Vordergrund. „Das Wort ‚Wir‘ wird bei unseren Aktivitäten groß geschrieben, nur wenn alle mitmachen – die Starken wie die Schwächeren – können wir Erfolg haben, das ist eine ganz wichtige Botschaft an die Kinder“, so Bellinghausen. Das Basis-Projekt wurde seit Beginn im Jahr 2003 sowohl räumlich als auch inhaltlich stetig ausgebaut. Von Köln, über NRW und Deutschland bis nach Österreich: Seit dem Jahr 2007 sind auch 23 Schulen aus Österreich in Kooperation mit der Uni Wien dabei. 2012 hat „Fit am Ball“ den Teilnehmerkreis und das Konzept geöffnet und neu ausgerichtet. So haben jetzt neben Schulen auch außerschulische Institutionen wie beispielsweise Freizeitgruppen, kleine Vereine, Kirchengemeinden und engagierte Bürger (ehrenamtliche Übungsleiter, Jugendleiter) die Möglichkeit, am „Fit am Ball“-Projekt teilzunehmen. Von Beginn an wurden die ersten Maßnahmen und Aktionen evaluiert sowie von weiterer Forschung begleitet. Eine diesbezügliche Kooperation mit dem Institut für hermeneutische Sozial- und Kulturforschung
(IHSK) Frankfurt unter der Leitung von Professor Ulrich Oevermann und Begleitforschung im eigenen Haus sorgen für die wissenschaftliche Fundierung des Projekts. Die Studierenden profitieren in vielerlei Hinsicht. Neben dem Verfassen von Abschlussarbeiten und der Mitarbeit an Evaluationen können die Studierenden während der verschiedenen Aktionen mitarbeiten, Berufsorientierung sammeln oder als Nebenjob Geld dazuverdienen. „Explizit zu diesem Projekt wurden bisher etwa 15 Diplom-, Bachelorund Examensarbeiten angefertigt, zwei Dissertationen sind in Arbeit. In mehr als 20 Arbeiten fand ‚Fit am Ball‘ Erwähnung, die Anzahl der Seminar- sowie Hausarbeiten und Referate kann ich schon gar nicht mehr zählen“, resümiert Bellinghausen. Hinzu kommen noch weitere Arbeiten, die am IHSK in Frankfurt verfasst wurden. Auch beim Jubiläumsturnier am 29. Juni in Köln waren wieder zahlreiche Helfer und Helferinnen im Einsatz, um den fast 1.000 Kindern einen tollen Tag zu ermöglichen. „Wir freuen uns über das große Finalturnier, bei dem wir auf einer Gala auch die Auszeichnungen „Schule des Jahres“ und „Engagement des Jahres“ verliehen haben“, blickt Bellinghausen auf die Jubiläumsveranstaltung zurück. Mh
Fotos: Fit am Ball
Projekt feiert zehnten Geburtstag
„Auf die Plätze, fertig, Spaß!“ Rund 3.500 Kinder tummeln sich beim 4. Kölner KinderSportFest auf dem SpoHo-Gelände Strahlende Kindergesichter, zufriedene Eltern und bestes Sommerwetter – so präsentierte sich das 4. Kölner KinderSportFest am 8. Juni im Müngersdorfer Sportpark. Gemeinsam mit dem Turnverband Köln und der Agentur Heimspiele hatte die Deutsche Sporthochschule Köln rund 3.500 Kinder zwischen vier und zehn Jahren zu kostenlosen Sportschnupperangeboten eingeladen. Seit der Premiere des KinderSportFestes im Jahr 2010 stellt die SpoHo ihre Trainings- Wettkampfflächen zur Verfügung. Auf dem Campus, im NetCologneStadion und auf der Westkampfbahn herrschte reges Treiben. Und nicht nur bei den Sportstätten engagiert sich die Hochschule: Auch 25 Sportstudierende der Sporthochschule bereiteten sich in Vorlesungen und Seminaren auf das Event vor und halfen bei der organisatorischen Umsetzung. „Natürlich liegen die Ziele dieser jährlich stattfindenden Veranstaltung auch in unserem Interesse“, erklärt SpoHo-Vizekanzler Michael Krannich. „Wir möchten uns aber noch mehr inhaltlich einbinden, den Trans-
fer aus Wissenschaft und Lehre in die Organisation und den Ablauf des Events ausbauen“, sagt er. Der „Sportliche Wettkampf Kölner Kinder“ stellte erneut ein Highlight dar. Alle Kinder konnten sich im Linienlauf und Zielwerfen sowie erstmals im Hochsprung miteinander messen. Die drei Besten eines Jahrgangs erhielten
Fotos: Agentur Heimspiele
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Medaillen und Siegerurkunden aus den Händen von Weitsprung-ParalympicsSieger Markus Rehm. Auch Dr. Agnes Klein, Dezernentin für Bildung, Jugend und Sport, Dr. Bernd Steegmann, Vorsitzender des StadtSport-Bundes Köln, und Manfred Wolf, Bürgermeister der Stadt Köln, hatten Freude bei der Ehrung der Kinder.
Laut der Agentur Heimspiele seien erneut mehr Kinder beim Kölner KinderSportFest dabei gewesen als im Vorjahr. Lars Bischoff: „Es freut uns auch sehr, dass wir so viele Vereine, Verbände, Helfer und Partner für unsere Idee begeistern können. Wenn wir dann noch die tobenden Kindern, zufriedenen Eltern und glücklichen Helfer sehen,
bestätigt es uns, diese Idee weiter voranzutreiben.“ In diesem Jahr boten unter anderem die Judoka des Bushido Köln ein kindgerechtes Programm für den Judosport. Auch das Eishockeyteam der Cologne Brownies stellte seine Sportart vor – was auch ohne Eis gut funktionierte. „Genau nach so einer Gelegenheit haben wir gesucht, um uns und unsere Sportart präsentieren zu können“, freute sich Rene Nosper, Trainer und Sportlicher Leiter der Cologne Brownies. Premiere hatte bei der vierten Auflage des Festes das Thema Inklusion. So konnten auch Kinder mit Handicap fast alle Angebote wahrnehmen. Die Arbeitsgruppe „Sport für Alle, behindert oder nicht“ und die Kämpgen-Stiftung hatten Gebärdensprachdolmetscher eingeladen, die unter anderem die Siegerehrungen übersetzten. Dieses Projekt soll im kommenden Jahr weiter ausgearbeitet werden. Nicola Smets
Diversity
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 3-2013
Mit Flexibilität zu mehr Vielfalt – denn „Vielfalt ist ein Gewinn“ Alle Talente nutzen, mehr Bildungschancen bieten und dabei alle Potenziale ausschöpfen – das ist das erklärte Ziel der Landesregierung. Die Sporthochschule und neun weitere NRW-Hochschulen sind mit an Bord. Frau Geske, wie fühlen Sie sich als junge Mutter an der Hochschule? Geske: Man fällt schon auf und sticht irgendwie heraus. Gerade in den Bachelorstudiengängen kenne ich keine andere Studentin, die im gleichen Semester ist wie ich und auch ein Kind hat. Also für mich ist es natürlich ganz normal, wenn ich mit Nelio auf dem Campus unterwegs bin, aber ich werde schon viel angeguckt und angesprochen. Aber eigentlich immer nur positiv. Was hat die Geburt von Nelio für Ihr Studium bedeutet? Geske: Am Anfang war ich zunächst überfordert, da die Schwangerschaft nicht geplant war. Dann hat sich aber
Brüner: Mir ging es nach der Chemotherapie in erster Linie darum, wieder ganz normal anzufangen, in ein normales Alltagsleben reinzukommen. Ich wollte keine Sonder- oder Andersbehandlung und habe daher meinen Dozierenden auch nicht von der Krankheit erzählt. Einigen Kommilitonen natürlich schon. Und so ist es jetzt auch noch. Ich möchte einfach nicht, dass mit mir nachsichtiger umgegangen wird. Frau Geske, nehmen Ihre Dozierenden mehr Rücksicht auf Sie? Geske: Das ist ganz unterschiedlich. Es gibt einige Dozierende, überwiegend die, die selber Familie haben, die sich für meine Gründe, warum gerade wie etwas
klar. Aber etwas mehr Flexibilität, das würde es wirklich erleichtern. Wie könnte diese Flexibilität aussehen? Becker: Wie gesagt, in dem Lehrende und Beschäftigte in den Anlaufstellen der Hochschule innerhalb ihrer Ermessensspielräume zugunsten der Studierenden agieren. Das tun übrigens bereits viele und mit dem Audit wollen wir auch die restlichen noch erreichen. Konkrete Maßnahmen sind, dass sich studierende Eltern vorgezogen in Lehrveranstaltungen eintragen können. Dann gibt es angepasste Prüfungsordnungen – Eltern dürfen länger an ihrer Abschlussarbeit schreiben oder bei Krankheit des Kindes von einer Prüfung zurücktreten, ohne
ningstherapiefläche in der Uniklinik zu trainieren und das hat mir sehr geholfen. Auch der Umgang mit den Leuten dort. Ein Blick in die Zukunft: Haben Sie schon Pläne für nach dem Studium? Brüner: Ich würde mich gerne hier an der Sporthochschule für einen Master bewerben. Aber dafür muss ich jetzt erstmal meine Bachelorarbeit schreiben. Geske: Ich mache ab September ein Praktikum im erlebnispädagogischen Bereich. Internationale Entwicklungszusammenarbeit interessiert mich auch sehr. Eine Kombination aus beidem wäre perfekt. Frau Becker, wie geht es im Auditierungsprozess weiter?
Fotos: Sandra Bräutigam
Seit Anfang des Jahres befindet sich die Hochschule im Auditierungsprozess „Vielfalt gestalten in NRW“. Ziel des Audit-Verfahrens ist, Kriterien für den produktiven Umgang mit Diversität im Hochschulalltag zu entwickeln und für mehr Bildungsgerechtigkeit an den Hochschulen zu sorgen. „Vielfalt ist ein Gewinn. Das gilt vor allem für den Bereich der Bildung“, sagt Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, die den Diversity-Wettbewerb für Hochschulen ausgelobt hat. Wir haben die Projektleiterin Tanja Becker gefragt, was unter Diversität an der Sporthochschule zu verstehen ist und mit zwei Studierenden gesprochen, die sich von „Normalstudierenden“ unter-
Der kleine Nelio spielt im neuen Multifunktionsraum für Hochschulangehörige mit Kind, während Mama Lena (mittleres Bild hinten) und Familienservicebüro-Leiterin Tanja Becker (mittleres Bild vorne) dem KURIER ein Interview geben. Der Multiraum ist im FC-Sportinternat untergebracht.
scheiden: Lena Geske ist 23 und hat am Ende ihres ersten Semesters ihren Sohn Nelio auf die Welt gebracht, der mittlerweile ein Jahr und neun Monate alt ist. Der zweite Gesprächspartner (28) ist in seinem Auslandssemester an Morbus Hodgkin, Lymphdrüsenkrebs, erkrankt. Er möchte namentlich nicht genannt werden. Warum, erklärt er selber. Frau Becker, was versteckt sich hinter dem Wort Diversität? Becker: Für Hochschulen heißt Diversität- oder Diversity-Management zunächst, sich die Studierendenschaft und Beschäftigungsstruktur anzuschauen und zu gucken, wie homogen oder heterogen das vorgefundene Milieu ist. Wieviele Frauen sind an der Hochschule? Wieviele Eltern? Wieviele internationale Studierende? Wieviele mit Behinderung oder chronischer Erkrankung? Wieviele studieren hier, die älter sind als 20 bis 25 oder die muslimischen Glaubens sind? Das sind die Fragestellungen, mit denen wir uns beschäftigen, denn der Gedanke bei dem Diversity-Audit ist, dass aus einer vielfältigen Zusammensetzung wertvolles Potenzial für die weitere Hochschulentwicklung erwächst. Wie vielfältig ist die Sporthochschule? Becker: Junge, männliche Studierende sind die klar dominante Gruppe und das prägt die Atmosphäre im Studium und auf dem Campus. Eine stärkere Durchmischung wäre schön, um voneinander zu lernen und den Horizont zu erweitern. Das ist das Ziel mehrerer AGs, die sich im Zuge des Audits an der Sporthochschule gegründet haben.
relativ schnell herausgestellt, dass es viele Anlaufstellen innerhalb der SpoHo gibt. Im Moment kann ich mich überhaupt nicht beklagen. Nelio ist jetzt bei den Gummibären in der Krabbelgruppe aufgenommen und ihm geht es dort super gut. Außerdem habe ich dieses Jahr das Deutschlandstipendium bekommen, so dass es auch finanziell geht. Und mit dem Elternbüro haben wir einen super Ansprechpartner, da kann ich auch für die anderen Eltern sprechen. Herr Brüner (Name von der Redaktion geändert), Sie hatten ein einschneidendes Erlebnis in Ihrem Studium, eine Krebserkrankung. Wann haben Sie davon erfahren? Brüner: Als die Krankheit festgestellt wurde, war ich gerade im Auslandssemester in Australien. Es war dann erst einmal nebensächlich, wie es mit der Uni weiterläuft. Im Vordergrund stand natürlich die Behandlung der Krankheit und ich bin nach Deutschland zurückgekehrt. Ich muss allerdings sagen, dass ich einen riesigen Support hatte – sowohl in Australien, als auch hier durch das Auslandsamt. Ich konnte alle Kurse, die ich noch nicht zu 100 Prozent fertig hatte, nachholen und anrechnen lassen, so dass ich in dieser Hinsicht keinerlei Nachteile hatte. Im Grunde war es ein gutes Timing (lacht). Nein, aber im Ernst: Die Diagnose kam im Oktober, als ich in Australien fast fertig war. Die Behandlung ging dann bis Mitte März und zwei Wochen später konnte ich noch zwei Klausuren an der SpoHo nachholen. Und dann bin ich ganz normal wieder eingestiegen. Warum ist es Ihnen wichtig, nicht erkannt zu werden?
läuft, interessieren. Ich hatte aber auch schon ein paar schwierige Situationen. Zum Beispiel: Wenn ein Kurs um acht Uhr anfängt, kann ich erst um fünf nach da sein, weil vorher die Krabbelgruppe nicht öffnet. Wenn ich das versuche zu erklären, kommt auch schonmal der Spruch: Das ist ein Vollzeitstudium, so ist es eingetragen und Sie haben sich dafür entschieden. Becker: Um solche Aspekte geht es eben auch bei Diversity-Management. Nämlich um die Sensibilisierung von Beschäftigten, die im direkten Kontakt zu den Studierenden stehen. Es ist nicht die Rede davon, alles für jeden und jede möglich zu machen. Es gibt hier Regeln und an die muss man sich halten, das ist ganz
dass ihnen ein Nachteil entsteht. Die geringe Abbruchquote spricht ja dafür, dass die Studierenden gerne hier sind. Das Ziel ist, alle zum Studienabschluss zu bringen – nach ihren Möglichkeiten. Herr Brüner, wie geht es Ihnen heute? Brüner: Gut. Ich gelte als geheilt. Und ich treibe auch wieder viel Sport. Ich hatte das Glück, an einer SporthochschulStudie der Arbeitsgruppe „Bewegung, Sport und Krebs“ teilzunehmen. Sport ist für den Heilungsprozess sehr förderlich und war auch gerade am Anfang für mich persönlich sehr wichtig, um wieder eine gewisse Routine in den Alltag zu bekommen. Die Arbeitsgruppe hat mir auch ermöglicht, auf der Onkologischen Trai-
Becker: Das Audit ist vom NRW-Wissenschaftsministerium bis Februar 2015 angelegt. Aktuell nehmen wir die psychische Belastung im Sportstudium unter die Lupe, inwiefern sich das Vollzeitstudium, neben dem Studium arbeiten zu müssen oder Prüfungsstress auf den Studienerfolg auswirkt. Dann wollen wir uns dem Thema Sport und Ethnie widmen. Da gibt es ein ganz spannendes Kooperationsprojekt mit der Uni Köln zum Thema Islam und Sport. In einem anderen Projekt drehen unsere Studierenden Kurzfilme zum Thema Diversity, was aus ihrer Sicht Diversität an der Hochschule bedeutet. Die Ideen gehen uns nicht aus. Das Interview führte Lena Overbeck
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hochschule
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 03-2013
„Man kann nicht früh genug anfangen“ 4. Jobinformations- und Hochschulkontaktmesse an der Deutschen Sporthochschule
Interessante Masterthesen und tolle Noten Erster Abschlussjahrgang in Sportphysiotherapie Im Mai haben die Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs „M.Sc. Sportphysiotherapie“ der Deutschen Sporthochschule Köln ihre Abschlusszeugnisse in einer feierlichen Abschlussveranstaltung erhalten. Mit dieser offiziellen Verabschiedung endete die zweijährige akademische Ausbildung, die die Absolventen berufsbegleitend durchliefen. Studiengangsleiter Professor Hans-Joachim Appell-Coriolano und Christine Hanusa, Leiterin der Universitären Weiterbildung der Sporthochschule, blickten als verantwortliche Organisationseinheit bei ihren kurzen Abschlussreden
aus vielerlei Gründen in zufriedene Gesichter. Interessante Betätigungsfelder und wertvolle Erfahrungen haben sich den Absolventen durch Praktika in Wissenschaft, Sport oder auch (Sport-) Physiotherapie erschlossen, u.a. übernahmen manche die sportphysiotherapeutische Betreuung von Bundesligamannschaften. Andere erlebten über ihre Mitarbeit in Projekten der SpoHo und anderer Universitäten Wissenschaft „live“ und bauten ihre wissenschaftlichen Kompetenzen aus. Die Früchte können in anschließenden Promotionen und wissenschaftlichen Karrieren geerntet werden.
sollte. „Viele haben noch nicht erkannt, wie wichtig es ist, sich mit solchen Themen schon während des Studiums zu beschäftigen“, wissen Susanne Schneider und Hauke Schlimme von der Projektleitung der SKN. „Damit kann man nicht früh genug anfangen.“ Mm
Die Career Week im Studienalltag Um das Thema der beruflichen Zukunft auch in den Lehrveranstaltungen sichtbar zu machen, wurden einige Seminare und Vorlesungen auf die Career Week zugeschnitten. In zahlreichen Foren wurde dabei die berufliche Zukunft der Studierenden thematisiert. So beispielsweise im Forum „Arbeitsmarkt Alterssport“, welches das Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie gestaltete. Mit einem Impulsvortrag eröffnete Institutsleiter Prof. Dr. Wiebren Zijlstra das Forum und stellte dabei die Bedeutung des Sports für die Erhaltung geistiger und körperlicher Leistungsfähigkeit der Bevölkerung heraus. Die Überalterung der Gesellschaft, so der Konsens der abschließenden Expertenrunde, sorgt für Bedarf an geschulten Sportwissenschaftlern und Sportwissenschaftlerinnen, die älteren Menschen beim Erhalt ihrer Leistungsfähigkeit helfen. Dabei ist eine zentrale Frage aktueller Forschung, genauer zu definieren, auf welche Aspekte mit welchen Mitteln Einfluss genommen werden soll. Gute Berufschancen also für alle, die bereit sind, die wissenschaftliche Herausforderung anzunehmen und diese praktisch umzusetzen.
Interessante Masterthesen zeugen von der Vielseitigkeit der Absolventen. Eine empirische Untersuchung zu „Verletzungen im Judo“, eine Fallstudie „Therapeutische Aspekte des Kletterns bei Tetraplegie“ oder eine experimentelle Arbeit „Neue Ansätze funktionsdiagnostischer Tests zur Erkennung verschiedener Formen des Schulterimpingements“ zeigen die diversen Interessen der Sportphysiotherapeuten und die verschiedenen Facetten der Profession auf. Auch Themengebiete außerhalb physiotherapeutischer Kerngebiete wurden bearbeitet. So beispielsweise der „Einfluss von Isoflavonen auf das Ausmaß und die Regeneration einer trainingsinduzierten Schädigung der Skelettmuskulatur durch die nutritive Aufnahme von Sojamilch“ oder der „Einfluss von Ausdauertraining in normobarer Hypoxie auf den Glukosestoffwechsel von Typ II Diabetikern“.
Bereitschaft, so waren sich auch Catrin Müller, Tobias Genzler, Markus Däggelmann und Karsten Schul einig, ist eine wichtige Eigenschaft, die Berufsanfänger/innen an den Tag legen sollten. Beim von Sven Voss (ZDF, Aktuelles Sportstudio) moderierten Forum „Arbeitsmarkt Leistungssport“ gaben die Sporthochschulabsolvierenden den interessierten Studierenden Einblicke in ihre Erfahrungen und ganz unterschiedliche Werdegänge, die sie aber schließlich alle in das Berufsfeld Leistungssport geführt haben. „Es gibt mehr Jobs im Leistungssport als die 18 Trainerpositionen in der 1. Bundesliga“, drückte es Markus Däggelmann, Trainerbarater bei Projekt b, ganz plakativ aus. Das „Team hinter dem Team“ sei ebenso wichtig und dort gebe es viele attraktive und spannende Jobs. Karsten Schul, den meisten Studierenden als Basketballdozent bekannt, appellierte, dass es sich lohnt, während des Studiums nach links und rechts zu schauen. „Macht das, woran ihr Spaß habt und was ihr gut könnt“, riet der Co-Trainer der Luxemburgischen Nationalmannschaft im Basketball bei der Wahl von Praktika oder Nebenjobs. Training und Leistung oder Management und Marketing studierten die Vier an der Sporthochschule. Gute Nachrichten also für zukünftige Nachwuchskräfte, die ähnliche Berufsziele haben. Mm/Mh
Beachtliche Abschlussnoten Zusätzlich konnte die Studierendengruppe insgesamt sehr beachtliche Abschlussnoten vorweisen. Ein Gesamtdurchschnitt aller Absolventen der Note 2,0 entspricht durchweg guten Leistungen über das gesamte Studium hinweg. Der nebenberufliche Einsatz hat sich bereits kurz nach Abschluss des Studiums für manche der Studierenden gelohnt. So konnten bereits einige Absolventen berufliche Aufstiege vermelden. Mehrere Positionsaufstiege, Promotionsstudien und die Übernahme einer Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Anschluss an das Masterstudium sind hierbei zu nennen. Auch die weiteren Masterabsolventen erwarten aufgrund ihrer profunden wissenschaftlichen Ausbildung Vorteile gegenüber Mitbewerbern auf dem Arbeitsmarkt. Gleichzeitig findet auch der dynamische Arbeitsmarkt in den Absol-
venten des M.Sc. Sportphysiotherapie der Sporthochschule bestens ausgebildete Persönlichkeiten zur Stärkung der Profession Sportphysiotherapie. Philipp Orthmann
Foto: Universitäre Weiterbildung
„Ich bin wegen Sky hier, da es mein absoluter Traum ist, Sportmoderator oder -kommentator zu werden. Jetzt möchte ich mir ein paar Tipps abholen und erfahren, welche Einstiegsmöglichkeiten es gibt.“ Martin hat gerade sein Studium an der Sporthochschule zu Ende gebracht, wodurch ihm eine Messe mit namhaften Arbeitgebern gerade recht kommt. Im Rahmen der Career Week an der Deutschen Sporthochschule fand am 13. Juni nun bereits zum vierten Mal die Jobinformations- und Hochschulkontaktmesse statt. Erneut erwartete die Studierenden ein tolles und umfangreiches Angebot. „In der Career Week berichten Unternehmen in Vorträgen vom Arbeitsmarkt und geben wichtige Informationen zu Stellenangeboten und Praktika. Studierende können sich umfangreich beraten lassen, wie sie ihre Bewerbungsunterlagen am besten zusammenstellen. Zudem gibt es tolle Angebote, wie etwa direkt vor Ort Bewerbungsfotos schießen zu lassen“, berichtet Budimir Dokic. Dabei macht der Bereichsleiter des Career Service deutlich, welches Ziel die Aktionswoche verfolgt: „Es geht um die Karriere und Zukunft unserer Studierenden.“ Höhepunkt der Career Week ist dabei die SKN (Sport.Karriere.Netzwerk), die Jobinformations- und Hochschulkontaktmesse. Das Angebot potentieller Arbeitgeber war in diesem Jahr wieder ebenso vielfältig wie die Interessen der Besucher. Von Reiseveranstaltern wie Alltours über offizielle Sportinstitutionen wie den Deutschen Olympischen Sportbund bis hin zu Medienvertretern wie den Pay-TV Sender Sky waren vielerlei Branchen vertreten. An den Ständen herrschte dabei große Begeisterung über die Chance, sich dem potentiellen Nachwuchs zu präsentieren: „Wir haben unseren Bereich Praktika stark ausgebaut. Nachdem wir vor zwei Jahren das erste Mal an der Hochschulmesse teilgenommen haben und eine ganze Fülle von qualifizierten und interessierten Kandidaten für unsere Stellen finden konnten, war es für uns keine Frage, wieder vorbeizukommen“, schwärmt Bernd Monsau, Personalchef des Deutschen Olympischen Sportbundes. Dabei ist es nicht zuletzt auch das Ziel, Chancen aufzuzeigen und erste Brücken zu den einzelnen Arbeitgebern zu schlagen, wie Mario Kottkamp, verantwortlich für die Eigenvermarktung bei Sky, erklärt: „Für uns ist natürlich wichtig, sich hier zu präsentieren. Ein großer Teil der Leute, die in den Sportredaktionen bei Sky arbeiten, sind Absolvierende der Sporthochschule. Darin sieht man schon, dass der Nachwuchs auch direkt aus Hochschulen rekrutiert wird und Sky überhaupt nicht weit weg oder unerreichbar ist.“ Informationen, welche die Studierenden dankbar zur Kenntnis genommen haben dürften. Im offenen Dialog nutzten viele ihre Chance, die nächsten Schritte ihrer Karriereplanung voranzutreiben. So auch Yogev Cohen, der im sechsten Semester Sportmanagement und -kommunikation studiert: „Ich bin auf der Suche nach einem Praktikum im Bereich Marketing und da dachte ich mir, ist es wohl der beste Schritt, die Suche hier zu beginnen. Denn das Angebot der Hochschule ist einfach super, hier haben wir die Möglichkeit, direkt mit Unternehmen zu sprechen. Wir müssen nicht nach Unternehmen suchen – die Unternehmen kommen zu uns.“ Ein Angebot, das man gar nicht hoch genug einschätzen kann. Auf dem Weg zum Traumberuf haben vor allem praktische Erfahrungen sowie die richtigen Kontakte große Bedeutung, um die man sich schon früh bemühen
Fotos: Budimir Dokic, Michael Müller
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Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 3-2013
heimsieg für Kölner Turner Die Zuschauerränge in den Nordhallen 21 bis 24 waren zum Bersten gefüllt. Ankommende Besucher stolperten über haufenweise Gepäck und mussten die Köpfe recken, um einen Blick auf den Turntrubel unten in den Hallen werfen zu können. Viva Colonia schallte aus den Lautsprechern und die begeisterten Zuschauer skandierten „SpoHo!… SpoHo!...“. Anlass war das hochklassige Gerätefinale, mit dem die besten Turnerinnen und Turner die zweitägigen Deutschen Hochschulmeisterschaften im Gerätturnen (14./15. Juni) beendeten. Hierbei wurde SpoHo-Student Fabian Hambüchen die Ehre zuteil, den Wettbewerb an seinem Paradegerät Reck zu beschließen. Und nach einer eindrucksvollen Flugshow und einem gelungenen Abgang gab es beim Kölner Team kein Halten mehr. Die WG Köln feierte sich selbst, die Zuschauer und vor allem die tolle Stimmung und ließ den Abend auf der DHM-Party an der Playa feuchtfröhlich ausklingen. Herausragender Turner
unter den Kölnern war erwartungsgemäß Fabian Hambüchen, der insgesamt sieben Titel abräumte: fünf Einzelsiege (Boden, Ringe, Sprung, Barren, Reck), den Mannschaftstitel mit den Teamkameraden sowie den ersten Rang im Mehrkampf. „Ich habe hier an der SpoHo viele neue Freunde gefunden und fühle mich richtig wohl. Die Stimmung im Team und seitens des Publikums ist toll“, sagte Hambüchen nach Wettkampfende. Auch wenn die Wettkampfbedingungen für die rund 450 Teilnehmer wohl ein wenig lockerer ausfielen als auf seinen üblichen Profiwettkämpfen – die Unterstützer der WG München verbreiteten beispielsweise in Lederhosen und Dirndl bayerisches Flair – so ging der 25-Jährige dennoch mit sportlichem Ernst an die Sache: „Ich habe zeigen können, dass ich für die Universiade in Russland in guter Form bin. Außerdem wollte ich mit meiner Teilnahme bei den DHM auch der Sporthochschule ein kleines Dankeschön für die tolle Unterstützung aussprechen“, sagte Hambüchen. Insgesamt unterzogen sich acht für die Universiade
Fotos: Julia Neuburg
Deutsche Hochschulmeisterschaften 2013
deutlich zu spüren, auch bei uns Trainern“, erinnert sich Istas. Nach den Kämpfen sei die Stimmung aber umso ausgelassener gewesen. Trotz fehlender Kampferfahrung und geringer Vorbereitungszeit erreichten die Teilnehmer hervorragende Platzierungen: Drei erste Plätze, vier zweite Ränge und drei dritte standen am Ende zu Buche. Unterstützt wurde Istas, der auch die Box-AG und den Betriebssport Fitness-Boxen an der SpoHo leitet, an diesem Wochenende von seinem Freund und Mentor Wilfried Maidhof, einem ehemaligen Kaderboxer der Bundeswehr. „Dadurch, dass in zwei Ringen parallel gekämpft wurde, hätte ich die Betreuung alleine nicht realisieren können. Wilfried hat mich sehr unterstützt und den Jungs mit seinem Wissen und seiner Erfahrung enorm weitergeholfen“, bedankte sich Istas für dessen Engagement. Und das Ziel für die nächsten Hochschulmeisterschaften? „Ich bin mir sicher, dass wir nächstes Jahr mit einer guten Vorbereitung noch bessere Ergebnisse erzielen können. Die Mannschaft ist noch jung und hat großes Potenzial“, so Istas. Mh
bratwurst, beats und basketball Das Basketball-Freiplatzturnier 2013 Nach einem langen Winter und nasskalten Frühling kommt der Sommer immer mehr ins Rollen. Und was gibt es Besseres als an einem sonnigen Tag draußen Basketball zu spielen? Für das Basketball-Turnier am 6. Juni herrschten optimale Bedingungen – blauer Himmel und Sonnenschein. Darüber und über die rege Teilnahme freuten sich insbesondere der SEB6-Kurs, der das Turnier organisierte: Im Vorfeld hatten sich 50 SpoHo-Studenten angemeldet, aber auch während des Turniers kamen immer wieder Nachzügler dazu, die eines der zwölf Teams verstärken konnten. In einer hart umkämpften Vorrunde setzten sich schließlich vier Teams durch, die die ersten Plätze ausspielten. Aber auch die übrigen Mannschaften hatten die Möglichkeit, um die unteren Plätze zu konkurrieren. Am Ende ei-
nes schweißtreibenden Turniers behaupteten sich die Füchse vor den Pumas und Luchsen und konnten den diesjährigen Turniersieg einfahren. Das Ausrichter-Team „Beast Mode“ musste sich gegenüber den anderen Teams geschlagen geben, bezeichnete sich aber als „Sieger der Herzen“. In der Mittagspause konnten die Damen und Herren außerdem beim Shoot-Out Gutscheine für das Neptunbad gewinnen. Abseits des Feldes wurden Teilnehmer und Zuschauer mit fetzigen Beats vom DJ beschallt und mit selbstgemachtem Bananeneis, Kuchen und Heißem vom Grill versorgt. Kathrin Petermann
Frauen der WG Köln mit Anna Isselstein, Kristiane Wilkens, Hannah Danowski, Colina Kirchgessner und Lisa Bretzel für sich entscheiden. Kristiane Wilkens sicherte sich zudem noch den Titel in der adh-Cup-Einzelwertung. „Der Hochschulsport der DSHS ist sehr froh, dass wir diesen hochwertigen Wettkampf, unter anderem auch als Universiadevorbereitung, hier in Köln ausrichten durften. Noch nie war ein Niveau so hoch bei einer DHM. Wir sind natürlich besonders stolz auf unsere starken Turnerinnen und Turner. Mein besonderer Dank gilt dem sehr rührigen Organisationsteam. Da haben alle einen tollen Job gemacht“, sagte Norbert Stein, Leiter des DSHS-Hochschulsports. Auch Swantje Scharenberg, Disziplinchefin Gerätturnen beim adh, lobte die „konstruktive Zusammenarbeit“ mit dem studentischen Kölner Organisationsteam. „Ich habe mich sehr gefreut, nach 2006 wieder mit den DHM in Köln sein zu dürfen. Die Wettkämpfe waren auf einem sehr hohen Niveau und das Publikum hat alle Teilnehmer beklatscht und bejubelt – eine legendäre Veranstaltung.“ Jn
Kölnerinnen verteidigen den Titel
Münchnerinnen bei, denn die Gäste hatten den ersten Satz sogar für sich verbuchen können. Das Kölner Team behielt jedoch die Nerven, glich mit einem deutlichen Vorteil im zweiten Satz aus, verteidigte im entscheidenden dritten Satz stark und realisierte letztlich die Titelverteidigung (24:26, 25:16, 15:13). In der Männerkonkurrenz sicherte sich die WG Mainz den Hochschulmeistertitel, nachdem diese im Halbfinale Vorjahressieger München ausgeschaltet hatte. Die Kölner Männer konnten sich zwar im anderen Halbfinale gegen Paderborn behaupten, hatten aber im Finale gegen Mainz das Nachsehen mit 1:2 (25:27, 25:12, 10:15). Das Kölner Organisationsteam um Anja Beicht und Dr. Jimmy Czimek freute sich über eine rundum gelungene Veranstaltung mit zwei würdigen Titelträgern. Jn
Fotos: Nils Nöll
160 Boxerinnen und Boxer von Hochschulen aus ganz Deutschland haben sich vom 24. bis 26. Mai in zehn Gewichtsklassen bei den Hochschulmeisterschaften in Würzburg gegenüber gestanden. Mit dabei: neun Athleten von der Deutschen Sporthochschule, die eine tolle Vorstellung zeigten. Trainer Leo Istas war mit den Ergebnissen seiner Schützlinge, die alle in der Leistungsklasse B (Athleten mit bis zu sieben Siegen) antraten, mehr als zufrieden: „Was die Jungs gezeigt haben, war schon beeindruckend, denn nur einer von ihnen hatte vorher Kampferfahrung als Amateur gesammelt. Hier den ersten Schritt in den Ring zu wagen und sich einem unbekannten Gegner zu stellen, der in manchen Fällen sogar über Kampferfahrung verfügt, zeugt von großem Mut.“ Ein Wochenende ganz im Zeichen des Boxsports, bei dem aber nicht nur die Kämpfe selbst im Vordergrund standen. „Dadurch, dass wir viel Zeit miteinander verbracht haben, war es auch eine super Teambuilding-Maßnahme, die gerade bei Individualsportarten wie dem Boxen einen besonderen Stellenwert hat“, blickt Istas auf die Tage in Würzburg zurück. Da alle Jugendherbergen bereits ausgebucht waren, quartierte sich die Gruppe in einem idyllischen Landhaus außerhalb von Würzburg ein. Dort wurden die Athleten unter anderem mental auf die anstehenden Kämpfe vorbereitet und die vergangenen Begegnungen gemeinschaftlich ausgewertet. „Die Jungs waren alle sehr fokussiert, die Anspannung war am ersten Abend
Foto: Leo Istas
spoho-boxer zeigen großen mut
(6. bis 17. Juli in Kazan) nominierte Studierende einer Generalprobe an der SpoHo. Auftakt der Veranstaltung bildete der Mannschaftsmehrkampf mit der Regelung „sechs-vier-drei“, das heißt sechs Personen gehören zum Team, vier dürfen an die Geräte gehen, drei Wertungen fließen in das Mannschaftsergebnis ein. Hier hatten die Kölner Männer ihr Team am erfolgreichsten zusammengestellt: Fabian Hambüchen, Mirco Osting, Kai Berner, Huy Giang, Stefan Kloock und Simon Hetkamp setzten sich denkbar knapp mit einem Vorsprung von nur 0,65 Punkten gegen die WG Chemnitz (238,250 Punkte gegen 237,600 Punkte) und die WG München durch. Die Kölner Turnerinnen belegten den dritten Rang hinter Karlsruhe und Heidelberg. Beste Kölnerin in der DHM-Mehrkampf-Einzelwertung war Christine Chau auf Platz 7. Im Vergleich zu den DHM, die gemäß der internationalen Wertungsvorschriften (Code de Pointage) stattfanden, turnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des adh-Cups unter etwas erleichterten Bedingungen. Diesen Wettbewerb konnten die
Für die Wettkampfgemeinschaft Köln war die Finalrunde der Deutschen Hochschulmeisterschaften im Volleyball ein echtes Heimspiel: Als Vorjahressieger bei den Damen hatte das Kölner Team für die diesjährige Auflage am 1. und 2. Juni von ihrem Optionsrecht Gebrauch gemacht und zur Endrunde an die Deutsche Sporthochschule Köln eingeladen. Das von DSHS-Volleyballdozent Dr. Jimmy Czimek betreute Team erwies sich dabei nicht nur als guter Gastgeber, sondern erneut als bärenstark: Den Kölnerinnen gelang es, ihren Vorjahreserfolg zu verteidigen und sich als Deutsche Hochschulmeister im Volleyball zu küren. Dabei trug das heimische Publikum nicht unwesentlich zum 2:1-Finalerfolg gegen die
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sport / karriere
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 03-2013
Minigolf – zwischen Freizeitspaß und Wissenschaft Oleg Klassen und der Traum einer Weltmeisterschaft
Eine Wissenschaft für sich Die Knie sind gebeugt, die Arme steif. Der Blick ist hochkonzentriert und wandert entlang der ausgemachten Ideallinie des Balles. Wie an der Schnur gezogen rotiert der Oberkörper. Abschlag! Am „Salto“ saust der Ball durch den Looping, lässt das Loch links liegen und prallt gegen die dahinterliegende Bande, auch Kopfbande genannt. Langsam, fast
ein wenig unwirklich, rollt der Ball in einer leichten Kurve Richtung Loch, fällt, Ass! „Auf Rücklauf“, meint Oleg lächelnd und erklärt: „Man spielt den Ball bewusst mit Schnitt am Loch vorbei, wodurch er Geschwindigkeit verliert und einen Zug Richtung Loch entwickelt.“ An manchen Bahnen sei dass die „leichtere“ Spielweise. Entscheidend dafür ist natürlich auch der richtige Ball. „Das eben war ein so genannter ‚Rohling‘, ein komplett unlackierter, griffiger Ball aus Gummi, der den Schnitt des Schlages sehr gut annimmt und an der Bande umsetzt“, erklärt der Kölner während er seinen Ballkoffer öffnet und den Rohling zurück zu den anderen rund 150 Artgenossen steckt. Dabei seien 150 Bälle noch wenig, meint der Sportstudent und zeigt seine beeindruckende Sammlung, die sich hinsichtlich Größe und Material unterscheidet. Schnell wird klar, dass es mit einer ruhigen Hand im professionellen Minigolf nicht getan ist. Denn die Vorbereitungen für einen perfekten Schlag beginnen bereits, bevor man den Schläger in den Händen hält.
Weltmeisterschaft knapp verpasst Auf professionellem Niveau sind solch akribische Vorbereitungen jedoch unabdingbar. In der höchsten deutschen Spielklasse, der Minigolf Bundesliga, spielen insgesamt sechs Mannschaften um den Titel. Es gliedern sich die 2. Bundesliga, sowie Regional-, Verbands- und Gruppenligen an. Die SG Arheilgen, in der Oleg spielt, hat die aktuelle Bundesliga-Saison als Vizemeister beendet. „Leider haben wir es wieder verpasst, Hardenberg zu schlagen, die in den letzten 23 Jahren insgesamt 20 Mal Deutscher Meister wurden – das Bayern München des Minigolfs sozusagen. Dennoch können wir als Mannschaft durchaus zufrieden sein“, erklärt Oleg und fügt etwas zähneknirschend an: „Anders sieht es mit meiner persönliche Leistung aus, mit der konnte ich nicht immer zufrieden sein.“ Der SportmanagementStudent verpasste nämlich, nach einer durchwachsenen Spielzeit, im WM-Aufgebot für 2013 zu sein. „Sehr schade, denn die WM ist in diesem Jahr in Deutschland, da wäre ich na-
SpoHo-Absolvent mit erfolgreicher Geschäftsidee Promotionsstudent Marc Ebinger bringt deutschen Studierenden auf Bali das Surfen bei und unterstützt damit die lokalen Geschäftsleute
365 Tage Wellengarantie, tropisch warmes Wasser und Tageswerte von konstant 30 Grad – diese Bedingungen haben die indonesische Insel Bali zu einer der bekanntesten Surfdestinationen der Welt gemacht. Das Paradies fernab der deutschen Heimat ist daher auch ein beliebtes Reiseziel für deutsche Studierende. Jedes Semester verbringen im Rahmen des IBSN-Studienprogramms 150 bis 200 Deutsche ein Auslandssemester an der UdayanaUniversity, darunter auch Studierende der Deutschen Sporthochschule Köln. IBSN ist eine Kooperation der Fachhochschule Dortmund und der Udayana University auf Bali, deren Ziel es ist, den Teilnehmern ein Gefühl für die Märkte der Schwellenländer zu vermitteln. Surfen steht dabei zwar nicht auf dem universitären Lehrplan. Allerdings gehört es wohl zum guten Ton, dass jeder Austauschstudent den „Nationalsport“ der Balinesen einmal selbst ausprobiert. „Ich habe selbst 2008 an
dem Programm teilgenommen und bei einem weiteren Bali-Aufenthalt während meines Masterstudiums an der SpoHo 2010 in Kooperation mit dem zuständigen Professor die Surfschule mebiSURF gegründet“, erinnert sich Surflehrer Marc Ebinger. Ob Anfänger, Fortgeschrittene oder Profis – Bali ist eine absolute Wellenmaschine für jedes Surfniveau. Vorausgesetzt man kennt sich vor Ort aus. Genau hier setzt das Konzept von Ebinger an, der als Promotionsstudent am Institut für Biomechanik und Orthopädie der Deutschen Sporthochschule tätig ist. Vor seinem Einstieg in das Surfbusiness studierte Ebinger an der Hochschule Reutlingen Ingenieurswissenschaften, arbeitete dann als Vertriebsingenieur in der Nähe von Stuttgart und entschied sich, noch einen Master in Sports Technology an der SpoHo draufzusatteln. Während eines achtmonatigen Praxissemesters in Südafrika schnupperte er zum ersten Mal ins Wellenreiten hinein und entdeckte dabei seine Leidenschaft für diesen Sport. Es folgte 2010 ein Urlaub, in dem er seinen Surfschein erlangte, dann baute er auf Bali das Programm auf und setzte damit seinen Traum um. Eine Surfschule im eigentlichen Sinne ist mebiSURF zwar nicht; man könnte es mehr als Geschäftsmodell bezeichnen, oder als Konzept, wie Ebinger es
nennt. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Anfänger das Surfen ausprobieren, aber dann schnell wieder aufgeben“, beschreibt er die Ursprungsidee. „Mein Ziel war daher, ein Konzept zu entwickeln, damit die Surfbeginner langfristig dabei bleiben. Wir schaffen also eine Basis, auf der die Anfänger selbst weiterlernen kön-
türlich sehr gerne dabei gewesen. Zumal wir Topfavorit sind, denn die Nationalmannschaft ist gegenwärtig das Maß aller Dinge im internationalen Vergleich.“ Doch anders als im Fußball, hat Oleg mit 27 den Zenit seiner Karriere noch nicht überschritten, das ist der Vorteil bei Sportarten, die von Technik, Erfahrung und Nervenstärke abhängen. „Grundsätzlich kann man sein Leben lang spielen, wenn man fit bleibt und es schafft, die Leistung konstant zu halten. Spieler mit Mitte 40 sind keine Seltenheit.“ Also noch genug Zeit, den Traum zu erfüllen und Weltmeister zu werden. Mm
nen zu analysieren, Bälle zu testen und Schlagvarianten herauszufinden. Alles wird dann sehr genau in einer ‚Bahnenbeschreibung‘ festgehalten“, erklärt der Minigolfer. Eine Wissenschaft für sich!
nen.“ In der Praxis läuft die Surfausbildung deutscher Studierender auf Bali so: Ebinger hält zu Beginn jedes Semesters eine Gastvorlesung zum Surfen an der Udayana University und lädt dabei die Zuhörer ein, seine Kurse zu besuchen. Die Studierenden erhalten dann zweimal zwei Stunden Unterricht bei Ebinger und seinen Assistenten,
Fotos: Achim Braungart Zink
Jeder kennt es, jeder mag es. Ob beim ersten Date, beim Familienausflug oder mal eben zwischendurch, Minigolf zählt seit Jahrzehnten zu den Evergreens deutscher Freizeitgestaltung. Was die wenigsten jedoch wissen: Minigolf ist eine professionell betriebene Sportart! Neben großer technischer und psychischer Anforderung bedarf es vor allem eines: Erfahrung. Oleg Klassen, Student an der Deutschen Sporthochschule und Nationalmannschaftsaspirant, hat sein Ticket für die diesjährige Weltmeisterschaft knapp verpasst. Mit der Pressestelle sprach der 27-Jährige über eine Welt voller Bälle, Löcher und Bahnen.
„Am wichtigsten ist die Wahl des richtigen Balles sowie der besten Schlagvariante. Beides muss auf Grundlage der jeweiligen Hindernisse und des Bahnbelags entschieden werden“, erklärt der 27-Jährige. Denn während einer Bundesliga-Saison wird sowohl auf Beton-, Eternit- als auch Filzbahnen gegolft. „Die meisten Bälle sind tatsächlich aus Gummi, wobei hier vor allem zwischen Härtegraden und Sprunghöhe unterschieden wird. Je härter der Ball, desto lauffreudiger ist er und umso weniger lässt er sich in seinem Lauf beeinflussen. Die Sprunghöhe dient dabei als Indikator der Ballgeschwindigkeit. Allerdings ist dabei auch die Temperatur des Balles entscheidend, denn warme Bälle werden schneller und weicher. Und wenn der Ball mal nicht die gewünschte Temperatur hat, dann wird er eben in der Unterhose auf Temperatur gebracht“, erklärt Oleg grinsend und ergänzt: „Ein Sport mit vollem Körpereinsatz eben.“ Die richtige Schlagvariante beruht zumeist auf Erfahrung, muss jedoch an jeder Bahn wieder neu ermittelt werden. „Keine Bahn ist wie die andere, selbst wenn die Hindernisse gleich sind. Wenn der Spieltag, wie üblich, an Sonntagen stattfindet, reisen wir bereits Donnerstag oder Freitag an und trainieren vor Ort, um die Bah-
Fotos: mebiSURF
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die zum Großteil auch lokale Surfer und Geschäftspartner (so genannte Locals) sind. „Mir liegt es sehr am Herzen, die Locals bei der Organisation und Durchführung der Kurse mit ins Boot zu nehmen. Somit unterstützen wir auch stark die lokalen Strukturen im Stadtteil Legian – und das langfristig, da unsere Idee ja ist, die Anfänger dauerhaft für das Surfen zu begeistern“, betont der 29-Jährige. Wenn die Surfer dann auch nach Kursende ihr Equipment bei den Händlern vor Ort ausleihen oder kaufen, sei ein wichtiges Ziel erreicht. Zwar geht es bei mebiSURF in erster Linie ums Surfen, gleichzeitig möchte Ebinger aber auch die Studierenden dazu anregen, eigene Projekte in Indonesien auszuprobieren und umzusetzen. Der Schwabe aus einer Unternehmerfamilie hat selbst mit dem Try and Error-Prinzip angefangen. Anfangs zog er sich den Unmut der alteingesessenen und namhaften Surfschulen zu – verständlicherweise. Durch Gespräche und auch durch seine guten Kontakte zu den Locals konnten die Startschwierigkeiten aber schnell beigelegt werden. „Beim ersten Mal habe ich gedacht, dass das eine einmalige Sache wird. Aber das Interesse war so groß, dass wir die Kurse jetzt zweimal im Jahr jeweils zwei Wochen lang anbieten und durchschnittlich 100 Studierende teilnehmen“, beschreibt Ebinger, der mittlerweile fast 30 Kurse durchgeführt hat. Er denkt bereits daran, die Federführung des Projekts in neue Hände zu geben, da er sich intensiver um seine Promotion an der Deutschen Sporthochschule kümmern muss. Sein Herz wird aber wohl weiterhin an Bali und den dortigen Wellen hängen. Jn
SPORTRECHT
Foto: J2000,2001,2002 Free Software Foundation, Inc.
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 3-2013
„Die klassische Toto-Wette hat ausgedient“ Fußball- und Rechtsexperten beleuchten und diskutieren auf dem 5. Kölner Sportrechtstag gesellschafts- und wirtschaftspolitische Themen im Fußball
Enormes Wettaufkommen in Asien Wetten auf Spiele, die nie stattgefunden haben; Platzieren von Wetten, um Schwarzgeld zu waschen; gefälschte FIFA-Titel, um Vertrauen zu Spielern und Schiedsrichtern aufzubauen. Was sich zunächst abstrus anhört, sind mittlerweile gängige Methoden von Kriminellen bei der Wettmanipulation, legte Mutschke in seinem Vortrag dar. Fußball als Motor des Sportrechts – was könnte schlimmer sein als ein Motor, der anfängt zu stottern und in Folge dessen ganz ausfällt? „Die klassische Toto-Wette hat ausgedient. Sie können auf digitalen, vernetzten Plattformen heutzutage auf alles wetten – die erste Rote Karte, den ers-
ten Einwurf, es sind keine Grenzen gesetzt“, beschrieb der ehemalige Leitende Direktor des Bundeskriminalamtes die rasante Entwicklung. Durch Live-Wetten während des Wettbewerbs könnten von jedem Ort der Welt Gelder platziert werden. „Insbesondere in Asien verzeichnen die Wettanbieter enorme Zuwächse. Insgesamt werden durch Sportwetten rund 600 bis 1.000 Milliarden US-Dollar generiert“, konkretisierte Mutschke. Umsätze, von denen auch Berufskriminelle profitieren wollen und zu diesem Zweck mit ihren Strukturen in den Wettmarkt dringen. Fußball ist das attraktivste Produkt auf dem Markt, denn ungefähr 70 Prozent der Wetten betreffen das Spiel mit dem runden Leder. Neben den erhofften Gewinnen werden die Sportwetten von der Organisierten Kriminalität aber auch dazu genutzt, Gelder aus illegalen Geschäften zu waschen. Hohe Erträge bei niedrigem Entdeckungsrisiko – werden die Kriminellen doch erwischt, erhalten sie
FIFA Integritätsinitiative Die Infiltrationsversuche finden dabei auf allen Ebenen statt: Bei Clubs, Verbänden, Konföderationen oder sogar der FIFA. Die Kriminellen suchen sich „Türöffner“, durch die sie sich in die Fußballgemeinschaft hineinbringen wollen. Falsche FIFA-Titel, z.B. Player Agent, werden zum Vertrauensaufbau genutzt, um dann Schwächen von Spielern oder Schiedsrichtern auszuloten und gezielt auszunutzen. „Wenn das klappt, dann spielen Spieler und Schiedsrichter nach einem vorher vereinbarten Drehbuch“, beschrieb Mutschke die Bedrohung der Integrität des sportlichen Wettbewerbs. „Fußball wird durch Spielmanipulation seiner gesellschaftlichen, sozialen und politischen Werte beraubt.“ Auch finanzielle Auswirkungen wie das Abwenden der Fans oder der Verlust von Sponsoren seien Folgen, die unbedingt vermieden werden müssten. Mit der FIFA Integritätsinitiative, die Mutschke auf dem 5. Kölner Sportrechtstag erstmalig in Deutschland vorstellte, will die FIFA den Kampf
Positives Feedback „Mit dem uneingeschränkt positiven Echo auf die Veranstaltung bin ich sehr zufrieden“, würdigte Mitveranstalter Professor Nolte die gelungene Veranstaltung. „Die Beiträge waren inhaltsreich und ausgewogen, ebenso das abschließende Podium mit den Herren Kind und Koch. Der 12. Mann des RheinEnergieStadions war eine ideale Plattform für den Fußball als Motor des Sportrechts“, resümierte er. Martin Kind, Geschäftsführer Hannover 96, und Rainer Koch, DFB-Vizepräsident für Rechts- und Satzungsfragen, hatten sich zur Abschlussdiskussion auf dem Podium eingefunden. Moderiert von Achim Späth (Richter am Oberlandesgericht Stuttgart) äußerten sie sich zur Chancengerechtigkeit im deutschen und europäischen Fußball. Dabei ging es u.a. um Financial Fairplay, die 50+1-Regel, Fernseh- und Sponsoreneinnahmen sowie Wettmanipulation. Lockerung der 50+1-Regel Bekannt ist Hannover 96-Präsident Martin Kind unter anderem als einer der schärfsten Kritiker der so genannten 50+1-Regel. Diese DFL-Statute soll davor schützen, dass Investoren, z.B. Großunternehmen oder private Geldgeber, die Mehrheit eines Fußballclubs und damit die vollständige Kontrolle übernehmen. Vor zwei Jah-
nete DFB-Mann Koch die Regeländerung, betonte aber gleichzeitig: „Fußball ist ein sportlicher Wettbewerb, der nicht massiv von außen durch Dritte beeinflusst werden sollte. Sport generell steht für mehr als nur für Unternehmensinteressen. Wir können ja am Ende nicht nur TV-Sport machen.“ Einen weiteren Diskussionspunkt zur Chancengerechtigkeit stellte das Financial Fairplay-Konzept der UEFA dar, welches ab der Saison 2013/14 greifen soll. Dieses soll sicherstellen, dass dauerhaft nicht mehr ausgegeben als eingenommen wird und dass alle Vereine die gleichen Chancen haben. Die Tatsache, dass in diesem Jahr erstmals zwei deutsche Fußballclubs das Finale der Champions League bestritten, wird von Vielen als Zeichen des soliden BundesligaGeschäftsmodells gedeutet. Auf die Frage, welchen Beitrag Financial Fairplay zur Chancengleichheit im europäischen Fußball leisten kann, sagte Martin Kind: „Es ist aus europäischer Sicht absolut richtig, Financial Fairplay einzuführen. Allerdings muss allen bewusst sein, dass das nicht schon morgen funktionieren kann – wir müssen eine vernünftige Zeitachse berücksichtigen.“ Einen vergleichsweise geringen Anteil an den Einnahmen der Fußballclubs machen hierzulande die Fernsehgelder aus, die – anders als in anderen europäischen Ländern – zentral vermarktet werden. Durch den neuen Vertrag mit Sky und ARD kassiert die DFL im Schnitt künftig 628 Millionen Euro pro Saison, in der Spitze gar 673 Millionen; bisher waren es 412 Millionen Euro im Jahr. „80 Prozent davon erhalten die Clubs der 1. Liga, 20 Prozent entfallen auf die 2. Liga“, erklärte Moderator Achim Späth. Bei diesem Solidaritätssystem ergäben sich lediglich marginale Unterschiede zwischen den Vereinen innerhalb einer Liga. DFB-Rechtsexperte Rainer
Fotos: Julia Neuburg (2), Meike Helms (1)
König Fußball regiert Deutschland. Diese Tatsache bewies einmal mehr das Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und Bayern München Ende Mai in London: Rund 22,5 Millionen Fernsehzuschauer in Deutschland sahen das Finale im Wembley-Stadion – eine Zahl, die die gesellschaftliche Bedeutung des Fußballs hierzulande, aber auch in Europa und der Welt verdeutlicht. Passender hätte das Thema des 5. Kölner Sportrechtstags, der am 5. Juni im RheinEnergieStadion stattfand, also nicht ausfallen können: „Fußball – Motor des Sportrechts“ lautete der Titel der Veranstaltung, zu der sich zahlreiche namhafte Referenten sowie mehr als 160 interessierte Zuhörer einfanden. Professor Martin Nolte, Inhaber der Professur für Sportrecht an der Deutschen Sporthochschule Köln, und Professor Wolfram Höfling, Direktor des Instituts für Staatsrecht an der Universität zu Köln, führten durch die Veranstaltung. Neben Vertretern der Deutschen Fußball Liga (DFL), des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und des Weltfußballverbandes FIFA referierten Rechtsexperten verschiedener Universitäten und Gerichte über die gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Dimensionen des Fußballs sowie über Arbeits- und Schiedsverfahren. So widmete sich beispielsweise Ralf Mutschke, Sicherheitsdirektor der FIFA, dem Thema Wettmanipulation und hierbei insbesondere der Frage, wie die Organisierte Kriminalität Einzug in den Sport gehalten hat und was die FIFA unternimmt, um dieser Bedrohung Einhalt zu gebieten.
sind so gut aufgestellt wie beispielweise der DFB“, zeigte Mutschke die uneinheitlichen Standards im Weltfußball auf. Mit einem multidisziplinären „FIFA‘s integrity team“ soll diesen Ländern beispielweise mit Workshops und Konferenzen Hilfe zur Selbsthilfe gegeben werden, damit zukünftig alle Mitgliedsverbände beim Kampf gegen Spielmanipulationen an einem Strang ziehen können und das Spiel „Integrer Wettbewerb gegen Organisierte Kriminalität“ den richtigen Sieger findet.
Ralf Mutschke (li.) referierte zum Thema Wettmanipulation; Mitveranstalter Professor Martin Nolte freute sich über prominenten Besuch von Hannover 96-Präsident Martin Kind (Mitte) und Vorträge von Dr. Friedrich Curtius und Dr. Holger Blask (re.)
oftmals Freisprüche oder Bewährungsstrafen. „Die Aufklärung eines solchen Falles ist sehr komplex und aufwändig. Die Ermittlungen müssen international geführt werden, das Sichern von Beweisen ist teuer und zeitintensiv“, erläuterte Mutschke die Probleme. Hinzu kommen Fragen wie: Um welchen Tatbestand handelt es sich genau? Wurde legal oder illegal gewettet? Wer ist Zeuge, wer ist Geschädigter? Unklarheiten, die zu Strafen führen, die – wie Mutschke sie bezeichnet – „unterm Strich lächerlich sind“.
gegen Wettmanipulation vorantreiben, indem alle Protagonisten des Fußballs eingebunden werden. „Unser Ziel ist es, die Abwehrreihen auf allen Ebenen zu schließen, sodass wir den Angriffen der Organisierten Kriminalität widerstehen können“, erläuterte er. Mit einem Monitoringsystem werden Auffälligkeiten beobachtet, Regularien und Formulare wurden verändert, Deklarationen unterzeichnet. Die aber wohl wichtigste Komponente ist die Prävention. „Das Vorgehen gegen Wettmanipulation ist für viele Länder absolutes Neuland, nicht alle
ren konnte Kind eine Modifikation der Regel erreichen. Ein Stichtag, der bis dato festlegte, dass ein Investor 20 Jahre Engagement vor dem 1. Januar 1999 nachweisen musste, wurde gestrichen. „Die Lockerung der 50+1-Regel durch das Schiedsgerichtsverfahren 2011 gibt allen Vereinen wichtige Gestaltungsoptionen für die Zukunft im Hinblick auf Organisation und Kapitalbeschaffung“, kommentierte Kind diese Entscheidung erneut auf dem 5. Kölner Sportrechtstag. Als weisen Mittelweg und als juristisch richtige Entscheidung bezeich-
Koch präsentierte sich auf dem Podium als Verfechter dieses Systems und betonte, dass auch die hiesigen Großclubs mit der Art der nationalen TV-Gelder-Verteilung einverstanden seien, da diese ja auch andere Einnahmen verzeichnen könnten. „Wie beim Monopoly haben hier zu Beginn jedes Spiels alle Mitspieler dieselben Voraussetzungen. Diesen würde es bestimmt keinen Spaß mehr machen, wenn bei der nächsten Partie der eine vom Start weg mit der Schlossallee beginnt und der andere nur mit der Turmstraße.“ Mh/Jn
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und sonsT...?
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 03-2013
die Welt zu gast an der spoho
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Der „Internationale Tag“ sorgt für tolle Stimmung und gutes Essen
Fördermöglichkeiten: >> ERASMUSStudium (SMS): Erlass der Studiengebühren an den europäischen Partneruniversitäten der DSHS und Zuschuss zu den Aufenthaltskosten im Ausland >> ERASMUS-Praktikum (SMP): Aufenthaltskostenzuschuss für Praktika bei Unternehmen, Institutionen und Schulen innerhalb der Europäischen Union >> Stipendium für Freiplätze an Überseeuniversitäten: Erlass der Studiengebühren an den Partneruniversitäten außerhalb Europas >> PROMOS: Zuschuss zu den Reiseund Aufenthaltskosten für Praktika und Forschungsaufenthalte weltweit
Auch in diesem Jahr hatten unsere Gäste aus Europa und der Welt wieder die Möglichkeit, ihre Heimatuni und ihr Heimatland vorzustellen. Der Internationale Tag des Akademischen Auslandsamtes verwandelte die Hörsaalgänge wieder in einen bunten Markt aus Ständen, an dem insgesamt 14 Länder vertreten waren. Getreu dem Motto: „Liebe geht durch den Magen“, waren es vor allem wieder die kulturellen Kochkünste, die als repräsentative Aushängeschilder genutzt wurden. Für die zahlreichen SpoHo-Studierenden, die den Internationalen Tag besuchten, war das sicher nicht zum Nachteil. Doch natürlich standen Essen und Trinken nicht im Vordergrund, wie Anke Heber, Mitarbeiterin im Auslandsamt und Organisatorin des Internationalen Tages, erklärt: „Ziel ist es, den Studierenden, die von Partneruniversitäten an unsere Hochschule kommen, die Möglichkeit zu geben, ihr Land und ihre Universität vorzustellen. Unsere Studierenden haben
personal
dadurch die Möglichkeit, umfangreiche Informationen, auch über ein mögliches Auslandssemester, aus erster Hand zu erhalten und ein wenig in andere Länder einzutauchen.“ Ein Angebot, das sehr große Resonanz erfuhr und sein Ziel ganz und gar nicht verfehlte: „Ich finde den Tag total hilfreich, da man einen besseren Eindruck von den verschiedenen Ländern und Universitäten bekommt. Es ist eine völlig andere Art der Information als beispielsweise über das Internet. Im Gespräch mit den Studis aus anderen Ländern kann man eben auch sehr gut persönliche Fragen stellen und sich gezielt die Infos holen, die man braucht“, berichtet Friederike Culeman, SEB-Studentin im zweiten Semester. Allerdings war es mit Infoständen bei Weitem nicht getan. Die internationalen Studierenden hatten für den ganzen Nachmittag ein buntes Programm zusammengestellt, das die jeweiligen Kulturen in aktiven (Sport-) Veranstaltungen aufgriff. Von klas-
sischen Sportarten, wie etwa Cricket (England) über Volkstänze (Bulgarien) bis hin zu „Kann-Jam“ (USA), war das Programm ebenso unterhaltsam wie abwechslungsreich. Nicht zuletzt auch für unsere internationalen Gäste ein toller Tag, der ein entsprechend gutes Feedback bekam. „Die Leute haben unheimlich großes Interesse gezeigt und viele Fragen gestellt. Man merkt richtig, dass es sinnvoll ist, vor einem Auslandsaufenthalt mit Leuten sprechen zu können, die aus dem jeweiligen Land kommen. Schlichtweg eine tolle Form der Information.“ Mm
Bewerbungsprozess: >> Besteht Interesse an einem Studium und/oder Praktikum innerhalb Europas, so ist diese Bewerbung im Europabüro abzugeben.
Litauen: Weil wir zwar ein sehr kleines, aber dafür wunderschönes und vor allem freundliches Land sind.
>> Bewerbungen für ein Studium außerhalb Europas oder für ein PROMOSStipendium gehen an das Auslandsamt der DSHS. >> Alle Infos zu den notwendigen Bewerbungsunterlagen, Fristen und Kontakten findet Ihr unter: www.dshs-koeln.de/international unter Studium im Ausland (Praktikum im Ausland). Die jeweils zuständigen Koordinatoren für die Partneruniversitäten laden nach der Bewerbung geeignete Bewerber/innen zu einem persönlichen Gespräch ein, welches in der Unterrichtssprache der Gasthochschule abgehalten wird, um ausreichende Sprachkenntnisse zu überprüfen. Studierende, die ein Stipendium erhalten, können, nachdem abschließende Schritte bearbeitet wurden (Formalitäten des Stipendiums, Immatrikulation, Unterkunft, ggf. Visa etc.), ihr „Abenteuer Auslandssemester“ beginnen.
Türkei: Weil in unserem Land vergangene und moderne Kulturen zusammenkommen.
Kanada: Aufgrund der zahlreichen Aktivitäten in der freien Natur. Russland: Um den russischen Geist zu erleben, der sich insbesondere durch Gastfreundschaft auszeichnet.
Kurier-Quiz Im letzten KURIER-Quiz haben wir gefragt, zum wievielten Mal in diesem Jahr der Girls‘Day an der Deutschen Sporthochschule Köln stattfand. Die richtige Antwort lautet: zum fünften Mal. Die Gewinnerinnen Mechthild Hennecke-Böttcher und Carina Vogtmann dürfen sich über je zwei Tickets für einen KölnBäder-Besuch freuen.
IMPRESSUM KURIER Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln, Am Sportpark Müngersdorf 6, 50933 Köln www.dshs-koeln.de
Diesmal wollen wir wissen: Wie lange läuft das Diversity-Audit „Vielfalt gestalten in NRW“ an der Deutschen Sporthochschule Köln?
Schicken Sie Ihre Antwort per Post an die im Impressum angegebene Adresse, per Hauspost oder per E-Mail an:
presse@dshs-koeln.de. Einsendeschluss ist der 29. Juli 2013!
Schleckermäuler aufgepasst: Mit der richtigen Antwort und etwas Losglück können Sie einen Sonntagsbrunch an der Playa in Cologne gewinnen.
Herausgeber Redaktion Univ.-Prof. mult. Dr. Walter Tokarski, Lena Overbeck (Lo), Julia Neuburg (Jn) Rektor der Deutschen Sporthochschule Köln Meike Helms (Mh), Michael Müller (Mm), Tel. -3440/-3441/-6158/-3442 Chefredaktion Sabine Maas (Ms), Presse und Kommunikation Tel. 0221 4982-3850, Fax: -8400 pressestelle@dshs-koeln.de
Layout Sandra Bräutigam (Sb) Tel. 0221 4982-2080 Auflage 2.500
Druck Gänßlen GmbH, naila@gaensslen.de Tel. 09282 96393-0 Erscheinungsweise Je dreimal im Sommer- und im Wintersemester. Der nächste KURIER erscheint im September 2013.
Weiterbeschäftigung: Dr. Nana Ueffing, Forschungsservicestelle, zum 01.05.2013 Dr. Claudia Combrink, Leiterin der Forschungsservicestelle, zum 21.05.2013 40-jähriges Dienstjubiläum: Dr. Johannes Stollenwerk, Institut für Sportsoziologie, am 01.06.2013
meldungen
Apropos Auslandsaufenthalt: Was sagen denn eigentlich unsere Gäste, warum man gerade ihr Land besuchen sollte? Was spricht, wohlgemerkt in einem Satz, für das eigene Land? Hier ein kleiner Auszug der Antworten:
Fotos: Michael Müller, Gerd Altmann_pixelio
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Eine PDF-Version des KURIER finden Sie unter: www.dshs-koeln.de/presse Redaktionsschluss KURIER 12.08.2013 In dieser Publikation wird aus Gründen einer besseren Lesbarkeit teilweise nur die männliche Form/ Ansprache verwendet. Dies soll ausdrücklich nicht als Diskriminierung von Frauen verstanden werden.
Ehemaligentreffen Im Mai haben sich die Diplomsportlehrer des Abschlussjahrgangs Frühjahr 1963 in Hannover-Burgdorf getroffen. Die 15 SpoHo-Absolventen schauten alte Filme (u.a. Skikurse, Griechenlandfahrt nach Olympia, Segeltörn nach Schweden) und alte Fotos an und erinnerten sich an Geschichten rund um ihr Studium. Ein Ausflug zum Steinhuder Meer sowie ein Grillabend rundeten das Treffen ab. 2015 wollen sich die mittlerweile 73-bis 79-jährigen Ruheständler wieder treffen. Foto (von oben) 1. Reihe: Dieter Knoke, Hans Müller, Paul Spies; 2. Reihe: Stefan Lazar, Karl-Heinz Dörner, Herbert Hessing; 3. Reihe: Helmut Zimmer, Robert Timmermeister; untere Reihe: Hans Decker, Hermann Schleifenbaum, Georg Werner, Horst Grah, Frank Weinke, Hartmut Gabler. Honorarprofessur an Dr. Michael Der Lehrbeauftragte der Deutschen Sporthochschule Köln Dr. Joern Michael erhält eine Honorarprofessur. Er ist seit 2001 in die universitäre Lehre eingebunden und kann auf sehr gute Ergebnisse der Lehrevaluationen verweisen. Zudem zeichnete er sich bereits als Modulleiter des Masterstudiengangs Sportphysiotherapie aus. Er erlangte zwei hochrangige Auszeichnungen: 2004 erhielt Dr. Michael das GOTS-Sigascot Italien Travelling Fellowship und 2011 das ASG-Fellowship, eine der höchsten Auszeichnungen der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V.. Beste Gründer der Region Mit einer feierlichen Preisverleihung ging am 19. Juni der NUKBusinessplanwettbewerb zu Ende. Den Hauptpreis, dotiert mit 10.000 Euro Preisgeld, gewann das Gründerteam von Desino (www.desino. eu) mit Thyl Junker (Absolvent der FH Köln), Daniel Levedag (SpoHo) und Roman Pagano (RWTH Aachen). Das hgnc begleitet das Team seit der Einwerbung des Exist-Gründerstipendiums (1.6.2012 bis 31.5.2013) und darüber hinaus. Desino entwickelte einen innovativen Rollstuhl mit dynamischer Sitzfläche.