Ausgabe 3/12
35. Jahrgang
Mai 2012
Kurier Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln
inhalt hOChSChule | 2 Im Büro des Rektors ... Prof. Walter Tokarski über Ziele der Hochschule. VeranStaltungen |3 In sozialen Brennpunkten ... Laureus Academy Mitglied Boris Becker stellt Körbe für Köln vor. prOjeKte | 4 Auf dem Schulhof ... Körperbehinderte Kinder fahren zum ersten Mal Rad – Rückenwind macht‘s möglich.
Fotos: Vera Abeln (4)
hOChSChule | 5 Im Hörsaal ... Zu Änderungen in der Lehrerausbildung im BA-/MA-System.
Spoho goes antarctica Sport-universität sind insgesamt sechs weitere Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Belgien, Österreich, Ungarn, Spanien, Italien und Frankreich involviert. Von Auffälligkeiten im Schlafverhalten bis hin zu hormonellen Veränderungen werden viele Aspekte untersucht und von den verschiedenen Wissenschaftseinrichtungen differenziert behandelt. „Brains on Ice“ setzt sich dabei gezielt mit den Auswirkungen der Umgebung auf das körperliche und geistige Wohlbefinden, aber auch mit neurophysiologischen Veränderungen und der Leistungsfähigkeit auseinander. Die hierfür notwendigen Extrembedingungen sind in der Antarktis ideal und werden beim Menschen nicht ohne Folgen bleiben. Jedenfalls ist das der vorherrschende Konsens der beteiligten Wissenschaftler, wie Vera Abeln erklärt. „Wir erwarten, dass wir über den Verlauf der Isolation eine Reduktion der Gehirnaktivität feststellen, was mit einer Veränderung der Befindlichkeit und Leistungsfähigkeit einhergehen wird. Regelmäßiger Sport wird, so denken wir, den negativen Folgen der vorherrschenden Bedingungen entgegenwirken“. So weit die Theorie. Doch irgendwie musste das Wissen über die Testverfahren und die Ausrüstung den rund 10.000 Kilometer langen Weg von Müngersdorf ins ewige Eis finden. Darum machte sich Vera Abeln im Dezember 2011 auf ihre
lange und nicht unbeschwerliche Reise zum Ende der Welt. Der Zeitplan sah vor, Deutschland am 19. Dezember zu verlassen und bereits am 30. Dezember das erste Mal in der Concordia am Frühstückstisch zu sitzen. Dass sie die 1971 erbaute Forschungsstation erst am 23. Januar 2012 und somit über drei Wochen später als geplant erreichen würde, damit hatte Vera Abeln nicht gerechnet. Aufbruch ins ewige Eis Visa-Probleme auf dem Weg in die tasmanische Hauptstadt Hobart, von wo aus es per Schiff in die Antarktis gehen sollte, bildeten den Auftakt einer „Reise der Planänderungen“. Eine für diese Jahreszeit untypische Eisdichte sorgte dafür, dass die Abfahrt des Antarktisschiffes L´Astrolabe immer wieder verschoben werden musste und Dumon d´Urville, Hauptanlegehafen und Knotenpunkt an der Küste der Antarktis, erst am 16. Januar erreicht wurde. Von dort sollte es dann per Flugzeug zügig ins Landesinnere zur rund 900 Kilometer entfernten Concordia gehen. Doch auch hier kam es, aufgrund schlechter Wetterverhältnisse und russischer Stationsmitglieder, die betrunken mit einem Tanklaster ein Flugzeug gerammt hatten, immer wieder zu Verspätungen. Umso herzlicher fiel die Begrüßung durch die Concordiabewohner aus, als „famous Vera Abeln“ endlich die Forschungsstation erreichte.
VeranStaltungen | 7 Vor heimischem Publikum ... Die Judo-Damen der WG Köln sind neuer Deutscher Hochschulmeister. und SOnSt ...? | 8 An alter Wirkungsstätte ... Noch einmal den Eignungstest bestehen und gleichzeitig Gutes tun.
Forschungsprojekt untersucht „Brains on Ice“ „Extremkälte friert Europa ein“ titelte der Spiegel im Februar dieses Jahres. Publizierte Endzeitstimmung in einem Land, in dem man Temperaturen von bis zu -20 C° nicht unbedingt gewohnt war. Drei Monate später sieht die Welt schon wieder angenehmer aus. Der Frühling hat Einzug gehalten, und die Vorstellung von vier Monaten ohne Sonnenlicht, Temperaturen bis zu -80 C° und einer Höhe von 3.200 Metern passt so gar nicht in unsere neugewonnene Freude auf die schönste Zeit des Jahres. Doch genau diesen Bedingungen setzen sich gerade 13 Forscher aus Frankreich und Italien aus, die von März bis August in der Forschungsstation Concordia, im Herzen der Antarktis, überwintern werden. Mit dabei: Messinstrumente der Sporthochschule. „Kann regelmäßige sportliche Betätigung helfen, den sowohl psychologischen als auch physiologischen Effekten der Isolation entgegenzuwirken?“ So fasst Dr. Vera Abeln die zentrale Fragestellung des Instituts für Bewegungsund Neurowissenschaft zusammen. Das vom Leiter der Arbeitsgruppe, PD Dr. Stefan Schneider, gestartete Projekt „Brains on Ice“ ist Teil eines von der ESA (European Space Agency) ausgeschriebenen Programms. „Es geht insgesamt darum, die Effekte von Kälte, Höhe und Isolation in ihren Auswirkungen auf den Menschen zu analysieren“, erklärt die ehemalige SpoHo-Studentin die Ziele der ESA. „Am Ende werden sämtliche Ergebnisse der verschiedenen Concordia-Projekte ein großes Ganzes bilden, das der ESA als wissenschaftliche Grundlage für Weltraumexpeditionen dienen wird. Denn wer einmal in der ewigen Nacht der Antarktis überwinterte, weiß, dass die Bedingungen denen im Weltraum sehr ähnlich sind“. Neben der Kölner
hOChSChule | 6 Neu an der DSHS ... Inst. für Vermittlungskompetenz in den Sportarten.
Die in französisch-italienischer Kooperation entstandene Station bietet seit ihrer Erbauung verschiedensten Wissenschaftsrichtungen die Möglichkeit für Forschungsarbeiten. Die Bereiche Astronomie, Klimaforschung, Seismologie und Geologie bestimmen den Alltag einer Station, die das Überleben an einem Ort möglich macht, an dem sonst nichts lebt. „Während an der Küste noch Zoologie dazukommt, ist das in der Concordia nicht möglich. Denn außer einigen Bakterien lebt hier nichts“, so Vera Abeln. Dr. Alexander Kuma, Arzt bei der ESA und eines der Stationsmitglieder, die überwintern werden, wurde von Vera Abeln in den Versuchsaufbau des Instituts für Bewegungs- und Neurowissenschaft eingeführt und wird im Laufe dieses Jahres für die Durchführung der Messungen verantwortlich sein. „Im Sechs-Wochen-Rhythmus werden die Probanden Stufentests auf dem Fahrradergometer durchführen, um die physiologischen Veränderungen zu analysieren. Vorher und hinterher wird es einen kognitiven Test und einen auf die wahrgenommene Befindlichkeit abzielenden Fragebogen geben. Um dabei die potentiellen Veränderungen der Gehirnaktivität zu messen, wird eine Haube zur Elektroenzephalographie getragen“, beschreibt die 29-Jährige das Verfahren. 12 der insgesamt 13 Stationsmitglieder hatten sich als Probanden für die Untersuchungen der Sporthochschule bereiterklärt. Die ersten Daten werden ab Oktober erwartet. Es wird spannend zu sehen, ob die Theorien stimmen und Sport in der Lage ist „Brains on Ice“ ein wenig aufzuwärmen. Und während sich Vera Abeln am 8. Februar 2012 auf den Weg zurück nach Deutschland machte, blieben einige Forscher in der ewigen Nacht zurück. Mit dabei: Messgeräte der Deutschen Sporthochschule. (Mm)
termine TEAMWORKscience Die Bewerbungsphase für das Mentoring-Programm für Nachwuchswissenschaftlerinnen hat begonnen. Jetzt bewerben! www.dshs-koeln.de/teamwork Vollversammlung der Studierenden Am 23. Mai findet eine Vollversammlung der Studierenden des Studiengangs B.A. „Sport, Erlebnis und Bewegung“ (SEB) statt: 17 bis 19 Uhr, Hörsaal 1. Für diese Zeit hat der Rektor unterrichtsfrei für die SEBStudierenden erteilt. Absolvententag Juni 2012 Gemeinsam mit den Lehramts- und Masterabsolventen findet am 18. Juni der allerletzte Diplomer-Absolvententag statt: Am Vormittag mit der Akademischen Jahresfeier an der SpoHo, abends mit SporthochschulBall und After-Ball-Party im Maritim Hotel. www.dshs-koeln.de/ball Eignungstest Reloaded Kommilitonen von früher treffen, noch einmal den Eignungstest bestehen, und das alles für einen guten Zweck. Jetzt anmelden für den Eignungstest Reloaded am 30. Juni! Weitere Infos auf Seite 8. www.eignungstest-reloaded.de Die Generalprobe Am 26. August startet der 14. Kölner Halbmarathon – veranstaltet vom Leichtathletik-Team der DSHS. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können während des Laufs entscheiden, ob sie 14, 21 oder 28 Kilometer in Angriff nehmen. Anmeldung: www.koelner-halbmarathon.de
RubRik
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 03-2012
Fotos: Sandra Bräutigam
was sich natürlich alle Universitäten wünschen: Von der DFG geförderte Forschung auf allen Ebenen ist so etwas wie die Königsklasse, die Champions League, in der Forschungsförderung.
Champions League für die Forschung Hochschulrektor Professor Walter Tokarski über Zielvereinbarungen und Forschungsschwerpunkte Zwischen 2009 und 2011 hat die Hochschulleitung mit vielen Einrichtungen Gespräche geführt. Was war der Grund dafür? Es ging um die internen Zielvereinbarungen, die wir mit den Instituten und einigen wissenschaftlichen Zentren geschlossen haben. Sie wurden in Ergänzung zu den externen Zielvereinbarungen erarbeitet, die die Hochschule mit dem Land NRW und dem Wissenschaftsministerium abgeschlossen hat. Diese beziehen sich auf verschiedene Themen in Lehre und Forschung und darüber hinaus. Und diese sollten dann auch intern umgesetzt werden? Genau. Wenn die Hochschule mit einem außen stehenden Partner ein Ziel vereinbart, macht es natürlich Sinn, dies dann auch nach innen, bis zu den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie den Instituten zu transportieren.
Was waren die wichtigen Themen? Worüber wurde verhandelt? Da ging es neben Lehre und Forschung z.B. um das Thema „Internationalisierung“ und darum, ausländischen Studierenden verstärkt die Chance zu bieten, ihren Abschluss zu machen, also Bedingungen zu schaffen, die es ihnen ermöglichen, die Prüfungen auch zu schaffen und damit die Abbrecherquote zu verringern. Ein weiteres Feld waren Genderfragen. Allgemeine landespolitische Vereinbarungen sollen auch im universitären Leben und im täglichen Umgang konkretisiert und umgesetzt werden.
Wissenschaftlerinnen hier im Hause zu motivieren, sich bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der EU oder anderen hochkarätigen Forschungseinrichtungen um Drittmittel zu bemühen. Denn es gibt sowohl an der Sporthochschule als auch im Land NRW den Beschluss, dass wir uns verstärkt um hochkarätige Forschungsmittel bemühen sollen. Hat das funktioniert? Wurden die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen durch die finanziellen Anreize motiviert? Das wurde auf jeden Fall erreicht, sogar besser, als ich erwartet hatte. Die Anschubfinanzierungen, die wir investiert haben, sind mit den eingeworbenen Mitteln noch übertroffen worden. Und auch qualitativ hat sich Einiges bewegt. Eine ganze Reihe von DFG-Anträgen wurde genehmigt. Das ist etwas,
Welche Rolle spielte der Punkt „Forschung“ in den internen Zielvereinbarungen? Eine ganz wichtige. Es war das erklärte Ziel der Hochschulleitung, die Institute sowie Wissenschaftler und
Freiheit für Qualitätsziele und eigene Verantwortung für Studium und Lehre? Bildungspolitischer Klärungsbedarf über NRW-Akkreditierungsverfahren verzögert die Arbeit des Lenkungsausschusses der Deutschen Sporthochschule Köln für die Systemakkreditierung Mit ihrer Entscheidung für die Systemakkreditierung erhält die Deutsche Sporthochschule Köln die große Chance, ihre Studiengänge eigenverantwortlich weiterzuentwickeln, zu verändern und zu verbessern. Die Qualitätsprüfung, die bisher von externen Agenturen für jeden einzelnen Studiengang vorgenommen wurde (Programmakkreditierung), soll dann nicht mehr stattfinden. Stattdessen wird einmalig das bestehende hochschulinterne Qualitätsmanagementsystem für Studium und Lehre überprüft (Systemakkreditierung). Bereits während des Systemakkreditierungsverfahrens steht die Kölner Sportuniversität eigenverantwortlich für die gute Qualität ihrer bestehenden und neu einzurichtenden Studiengänge. Jedoch hat sich in aktuellen Gesprächen gezeigt, dass die Verantwortlichen für die Lehrer/innen-Ausbildung im NRW-Schulministerium derzeit noch – auch für Studiengänge an systemakkreditierten Hochschulen – auf die zusätzliche Programmakkreditierung für die Lehramtsstudiengänge Wert legen. Die Rechtslage ist allerdings für die Sporthochschule aus Sicht des Prorektors für Studium und Lehre eine andere: Das NRW-Lehrerausbildungsgesetz verweist in §11 auf das NRW-Hochschulgesetz, in dem eine Akkreditierung „nach den geltenden Regelungen“ gefordert wird. Dies schließt die Systemakkreditierung nach den bundesweiten
Vorgaben des Akkreditierungsrates ein. Das nordrhein-westfälische Lehrerausbildungsgesetz formuliert lediglich die Mitwirkungserfordernis des Schulministeriums bei der Akkreditierung und Re-Akkreditierung von Lehramtsstudiengängen. Diese Mitwirkung kann über die Systemakkreditierung optimal realisiert werden. „Das NRW-Wissenschaftsministerium begrüßt die Systemakkreditierung. Das Schulministerium hat noch Klärungsbedarf. Bis zur Abstimmung der Sachlage werden wir an der Sporthochschule intern unser Qualitätsmanagement-System weiter optimieren und unseren Studierenden die bestmögliche Ausbildung bieten. Bis zur landespolitischen Klärung werden wir die Verschiebung aller anstehenden Akkreditierungsverfahren anstreben“, reagiert Prorektor Professor Stephan Wassong pragmatisch auf die ausstehende bildungspolitische Abstimmung zwischen den Landesministerien. Der bereits konstituierte „Lenkungsausschuss Systemakkreditierung“ (LASA) wird daher in Kürze weiter über die Strategie der Hochschule im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystems für Studium und Lehre beraten. „Im Lenkungsausschuss werden wir, gemeinsam mit zahlreichen engagierten Hochschulangehörigen aller Statusgruppen, die Leitlinien und Maßstäbe für die Qualität unseres Studienangebotes diskutieren und die nötigen qualitätssichernden Instrumente
optimieren“, sagt dazu der Leiter des Ausschusses, Rektor Professor Walter Tokarski im Hinblick auf die neuen Herausforderungen der kommenden Jahre. Gleichzeitig zur strategischen Weiterentwicklung des QualitätsmanagementSystems für Studium und Lehre im Lenkungsausschuss wird die Stabsstelle für Qualitätssicherung und Lehrorganisation die operative Qualitätssicherung weiter voranbringen. Aktuell ist der erste umfassende Gesamtreport zur Qualität der Lehre in Arbeit, der noch in diesem Semester erscheinen soll. (Barbara Jesse)
Foto: claudiarndt / photocase.com
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Kamen aus den Instituten und Zentren Rückmeldungen auf die Gespräche? Wie wurde das aufgenommen? Wir haben eine Reihe von Erfahrungsberichten erhalten. Und alle besagen: das war eine gute Politik. Die Institute haben vermehrt Forschungsanträge geschrieben. In der Regel gab es eine personelle Verstärkung. Und bei einigen wenigen Instituten ist dabei aufgefallen, dass insgesamt die Personalsituation nicht so optimal ist. Ich denke: Alles in allem überwiegen die positiven Rückmeldungen – und dort wo ein Defizit festgestellt wurde, können wir in Zukunft besser darauf eingehen. Wird man diese Zielvereinbarungen auch in Zukunft weiterführen? Nein, wir haben die Gelder jetzt umgeleitet. Die interne Zielvereinbarung war im Grunde der erste Schritt, verstärkt Forschung zu initiieren und alle zu motivieren, Anträge zu schreiben und zu stellen. Jetzt kommt der nächste Schritt. Wie sieht der aus? Gibt es noch ein weiteres Instrument, zu mehr Forschungsaktivität zu motivieren? Ja, und zwar haben wir dafür jetzt Forschungsschwerpunkte ausgelobt. Das Geld, das wir vorher allgemein für die Anschubfinanzierung investiert haben,
stecken wir jetzt in die erfolgreiche Antragstellung bei Schwerpunkten. Dadurch entsteht ein gewisser positiver Wettbewerb unter den Forscherinnen und Forschern. Die Schwerpunkte wurden ausgeschrieben, die spezielle Förderung liegt darin, dass Personal für die erfolgreiche Durchsetzung im Wettbewerb bereit gestellt wird. Und warum glauben Sie, dass das erfolgreicher ist? Es ist jedenfalls ein Erfolg versprechendes Instrument. Wenn man hochkarätige Drittmittel, z.B. von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, einwerben will, dann sind Vorarbeiten erforderlich. Man muss eine Struktur und auch ein Netzwerk haben. Und dazu dient dieser Wettbewerb: Ich gehe davon aus, dass aus diesen Forschungsschwerpunkten, die wir jetzt fördern, wieder neue Anträge gestellt werden. Das wird dann hoffentlich ein Selbstläufer und hat einen Multiplikatoreffekt. Haben die Studierenden auch etwas davon? Sehr viel sogar. Sie studieren an einer wissenschaftlich hochkarätigen Universität mit Forschungsprojekten, die internationale Anerkennung genießen. Und das wiederum fließt natürlich in die Qualität der Ausbildung ein. Denn: gute Forschung bringt auch gute Lehre mit sich – und die Studierenden profitieren letztlich davon. Vielen Dank für das Gespräch! Das Interview führte Hanna Immich
infos aus der Stabsstelle QL Zwischenauswertung von Lehrveranstaltungen mit dem Teaching Analysis Poll (TAP) – Stabsstelle QL bietet qualitatives Verfahren zur Optimierung der Lehre. Das TAP hat sich als einfache und effektive Methode zur konkreten Sicherung und Verbesserung der Lehrqualität bewährt und ist fester Bestandteil der Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre an der Deutschen Sporthochschule Köln. Zur Durchführung eines TAP werden 30 Minuten der Lehrveranstaltung, möglichst in der Mitte des Semesters, benötigt. Im laufenden Semester wäre ein TAP bis Ende Mai sinnvoll. Die Lehrkraft hat darüber hinaus keinen Aufwand. Mehrwert des TAP Ein TAP bindet die Studierenden verantwortlich und gestaltend in die Lehrveranstaltung ein. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Studierenden sehr motiviert am TAP mitarbeiten und konstruktive Rückmeldungen geben. Die Rückmeldungen können noch im laufenden Semester beachtet werden und kommen daher den Studierenden unmittelbar zugute – nicht erst der nächsten „Studierendengeneration“. Durch den gegenseitigen Austausch der Studierenden bei der Erarbeitung der Rückmeldungen gewinnen die Verbesserungsvorschläge an Substanz und spiegeln eine qualitative Mehrheitsmeinung wider. Beim TAP handelt es sich um ein optionales Angebot der Deutschen Sporthochschule an die Lehrkräfte und Studierenden. Die Rückmeldungen im Rahmen des TAP sind vertraulich. Die schriftlichen Dokumente werden nach dem Rückmeldegespräch nicht mehr aufbewahrt. Kontakt für Rückfragen und Terminvereinbarung Stabsstelle für Qualitätssicherung und Lehrorganisation Dr. Barbara Jesse Tel.: 0221 4982-6117 E-Mail: jesse@dshs-koeln.de
Veranstaltungen
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 03-2012
sport hat die Kraft, die Welt zu verändern ...
Was ist Laureus? Was unterscheidet Laureus von anderen Stiftungen? Stefanie Möllenkamp erläutert, worum es bei Laureus geht. Aktuell werden in Deutschland und
Österreich in zehn Projekten mehr als 50.000 sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche unterstützt. Dabei hat jedes Projekt seinen eigenen Botschafter – meist ein erfolgreicher Sportler, eine erfolgreiche Sportlerin. „Für mich ist Laureus eine Herzensangelegenheit“ – endlich kommt auch Boris Becker auf die Bühne im Audimax. „Sport hat mir alle Möglichkeiten gegeben“, und davon möchte die deutsche Tennis-Legende ein bisschen zurückgeben. Aus diesem Grund wird er heute Schirmherr eines neuen LaureusProjekts. „Körbe für Köln“ – eine Gemeinschaftsinitiative der RheinEnergie Stiftung, der Deutschen Sporthochschule, der Stadt Köln und des StadtSportBundes Köln – „ist ein Jugendsozialarbeitsprojekt zur Integration durch Sport.“ Volker Staufert muss es wissen, seit vielen Jahren begleitet der Körbe für Köln Vorstandsvorsitzende das Basketballprojekt und möchte so mithelfen, „Zukunft zu gestalten für die, die nicht auf der Sonnenseite leben.“ Und auch die Kölner Studierenden können und sollen mithelfen. Der neue Körbe für Köln Schirmherr Boris Becker fordert sie auf, eigene Fundraisingideen zu entwickeln, mit denen dann das neue Laureus Sport for Good Projekt gefördert werden soll. Dann ist das Publikum am Zuge: Fragestunde mit Boris Becker. Es geht um die Nachhaltigkeit der Laureus-Projekte, um Poker und um „Boris’ zweite Leidenschaft – Basketball“. „Mein ältester Sohn wäre fast Basketball-Profi geworden“, so Becker. „Er hat es aber vorgezogen zu studieren. Und ich selbst verfolge regelmäßig die amerikanische
Fit statt Fett 1. Kölner Abend der Sportwissenschaft mit Wolf-Dieter Poschmann
„Gesundheit ist ein Thema, bei dem wirklich jeder etwas für sich mitnehmen kann.“ Mit diesen Worten begrüßte Hochschulrektor Professor Walter Tokarski die rund 250 Gäste in Hörsaal 1. Dabei machte er die Ziele der neuen Veranstaltungsreihe der Gesellschaft der Freunde und Förderer der DSHS (GFF) direkt zu Beginn deutlich: „Die Universität ist Teil der Gesellschaft und als solche verpflichtet, auch etwas zurückzugeben. Dazu gehört auch der Transfer von Wissen und Erkenntnissen in die Öffentlichkeit. Und das wollen wir in Form dieser Abende
tun.“ Abende, die zwei bis drei Mal im Jahr stattfinden sollen und sich mit aktuellen sportwissenschaftlichen Themen auseinandersetzen. „Wir wollen es nicht bei einer Premiere belassen, sondern hoffen, dass daraus eine Serie werden kann, die für uns alle Früchte tragen wird“, beschrieb Sportmoderator Wolf-Dieter Poschmann den Wunsch der Organisatoren. Der Begrüßung des Rektors folgte ein Impulsvortrag von Professorin Christine Graf, die ihr Ziel, die anschließende Diskussionsrunde zu beleben, nicht verfehlte. Die Vorsitzende des Sportärztebundes
Sport for Good Day an der Sporthochschule Körbe für Köln wird offizielles Laureus Sport for Good Projekt Seit 2011 ist die Laureus Sport for Good Stiftung Deutschland/ Österreich offizieller Charity-Partner der Sporthochschule – am Sport for Good Day wurde die Partnerschaft mit der Schildübergabe an Hochschulrektor Walter Tokarski offiziell besiegelt.
Profi-Liga und freue mich auch über die Erfolge der deutschen Nationalmannschaft mit und um Dirk.“ Körbe für Köln Basketball-Profis sind die Spielerinnen und Spieler im weiteren Verlauf des Nachmittags in den AbenteuerHallen Kalk nicht. Basketball gespielt wird dennoch – mit und ohne „Rolli“. Los
Nordrhein e.V. und Mitarbeiterin am Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft wies zunächst auf ein großes Problem unserer Gesellschaft hin. „Es ist viel wichtiger, schlank und dünn als fit und gesund zu sein. Ein Bild, das so von den Medien transportiert wird.“ Warum das schlimm ist, machte die Medizinerin deutlich. „Fitte Menschen haben ein geringeres Sterblichkeitsrisiko als nicht fitte Menschen – unabhängig vom Gewicht. Es muss ein Perspektivwechsel der Maßstäbe stattfinden. Weg vom Gewicht, hin zur Fitness.“ Fitness müsse jedoch nicht direkt mit einem intensiven Sportprogramm realisiert werden. „Wir müssen in diesen Kontext nicht immer über Sport reden. Was zählt ist es, die allgemeine Bewegung im Alltag wieder zu erhöhen.“ Die Art der Motivationsmaßnahmen, die das Ziel haben „die Hürde in ein aktives und bewegtes Leben zu senken“, seien jedoch sehr stark zielgruppenabhängig und schwer zu pauschalisieren. Vor allem die Frage nach der Motivation bildete die Grundlage für eine belebte Podiumsdiskussion mit Professorin Christine Graf, Professor Jens Kleinert (Psychologisches Institut) und Ex-Fußballprofi Matthias Scherz, moderiert von Wolf-Dieter Poschmann. Zentraler Aspekt waren die „drei großen V“. Die Rückführung der Ursachen für Adipositas (starkes Übergewicht) auf Vererbung, Verhältnisse und Verhalten. Dass Vererbung nicht länger als alleinige Ausrede gelten kann, machte Kleinert, Leiter der Abteilung Gesundheit und Sozialpsychologie des Psychologischen Instituts, deutlich: „Unser Genpool
geht’s aber mit dem offiziellen Körbe für Köln Song – performed von Omar und Low Paradize – und der offiziellen Ernennung von Körbe für Köln zum Laureus Sport for Good Projekt. Da liegt es auf der Hand, dass Volker Staufert dem neuen Schirmherrn Becker gleich ein passendes Trikot überreicht. Aktiv werden, wie geplant, kann der Tennisstar leider nicht. Eine Ellbogenverletzung
lässt keine Korbwürfe, sondern nur ein Fotoshooting mit den anwesenden Spielern der Köln 99ers zu. Die anwesenden Kamerateams tragen es mit Fassung, und für die vielen kleinen und großen Becker-Fans in der Halle bleibt so mehr Zeit für Autogrammwünsche und Fotos mit ihrem Tennis-Idol. Ein gelungener Tag ... nicht nur für den Sport. (Ms)
wird auch durch äußere Einflüsse gesteuert. Genetische Veranlagung und Umwelt sind also nicht länger getrennt zu behandeln, und was meine Gene mit mir tun, ist durch mich beeinflussbar.“
Sport und Ernährung entwickeln kann, sind mir die gemachten und gezählten Schritte letztlich egal.“ An der Quelle der Persönlichkeitsentwicklung arbeitet auch Matthias Scherz. Im Rahmen seines selbstgegründeten Vereins „Scherz e.V.“ versucht der ehemalige Bundesligaprofi jungen Schülern und Schülerinnen eine gesunde Lebensweise näherzubringen. Ziel ist es dabei, Spaß an Bewegung zu vermitteln. „Natürlich renne ich als Kind nicht gerne einfach durch den Wald. Wir versuchen, durch interessante Angebote wie Fußball oder Golf den Spaß für Bewegung zu wecken.“ Und auch wenn die Frage nach der richtigen Motivation abschließend nicht völlig geklärt werden konnte, dürften sowohl die Diskussionsteilnehmer als auch die Gäste ihren Konsens in einem Zitat finden, das von Birgit Fischer, Mitglied im Hochschulrat der Sporthochschule, stammt: „Wir haben ein universelles Medikament gegen viele Krankheiten – und das völlig kostenfrei: Bewegung und Sport!“ Und so sehr Kölsch und Häppchen den Abend beim gemütlichen Beisammensein im Foyer abzurunden wussten, dürfte der ein oder andere darüber nachgedacht haben, am nächsten Morgen mal mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. (Mm)
Selbstwertgefühl durch Sport Dennoch seien die Grundvorrausetzungen natürlich unterschiedlich. In etwa so unterschiedlich, wie es bei den Grundvoraussetzungen des Verhaltens der Fall ist. „In Familien sind nicht nur gewisse Erbanlagen und Gene gehäuft, sondern eben auch Verhalten. Das Kind macht das, was die Eltern vorleben“. Eng mit Vererben und Verhalten sind aber auch die Verhältnisse verknüpft. So führte die Frage Poschmanns, ob Übergewicht in gewissen sozialen Kreisen erhöht ist, zu kontroversen Meinungen. „Es muss eine größere Transparenz bei Lebensmitteln hergestellt werden, um die wichtigen Informationen auch bildungsfernen Personen zukommen zu lassen“, so Graf. Eine Ansicht, die für Kleinert nicht die Quelle des Problems ist. „Wir betreiben seit 20 Jahren Aufklärungsarbeit, und dennoch werden die Zahlen nicht besser.“ Der Sportpsychologe sieht die Art der Motivation als Problem, da diese viel zu häufig fremdgesteuert sei. „Mir geht es gerade bei Bewegung viel zu selten um die Freude. Dinge wie Schrittzähler beinhalten auch wieder nur Verpflichtungen und Aufgaben. Ziel muss es sein, die intrinsischen Bedürfnisse anzusprechen und so Sport und Ernährung als Mittel zur Persönlichkeitsentwicklung zu nutzen. Wenn ich ein positives Selbstwertgefühl durch
Foto: Lena Overbeck (2)
Mittwoch, 14 Uhr – Hörsaal 1 beginnt sich zu füllen. In den ersten beiden Reihen sind Plätze reserviert, Medienvertreter mit Kameras sind im Anmarsch. Angekündigt ist der „Sport for Good Day“, erwartet werden Vertreterinnen der Laureus Sport for Good Stiftung Deutschland/Österreich – offizieller Charitypartner der Kölner Sportuniversität – und … Laureus Academy Mitglied Boris Becker. Das wissen die Studierenden, und die meisten von ihnen sind sicherlich gekommen, um die Tennis-Legende hautnah zu erleben. Dann kommt der Rektor in Begleitung von Gästen. Professor Walter Tokarski geht zum Rednerpult und beginnt mit den berühmten Worten von Nelson Mandela: „Sport has the power to change the world ...“ Herzlich begrüßt er den Ehrengast Boris Becker sowie den Körbe für Köln Vorstandsvorsitzenden Volker Staufert, Laureus-Geschäftsführerin Stefanie Möllenkamp, Körbe für Köln Projektleiterin Sascha Luetkens-Hovemann sowie natürlich alle Studierenden und Angehörigen der Sporthochschule. „Wir sind eine Universität, die auch einen sozialen Auftrag hat“, so Tokarski, die „in die Gesellschaft hineinwirken will.“ Das passt zum Ziel der Laureus Stiftung, mithilfe von sozialen Projekten positiv auf die gesellschaftliche Entwicklung einzuwirken, das macht die Stiftung zum idealen Partner für die Kölner Sportuniversität.
Fotos: Laureus (7), Sabine Maas (1)
Laureus-Botschafter Boris Becker zu Gast an der Deutschen Sporthochschule
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PROJEKTE
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 03-2012
Der Fahrtwind im Gesicht Zum ersten Mal in ihrem Leben fahren Schüler der Euskirchener Irena-Sendler-Schule Fahrrad – ermöglicht durch ein einzigartiges Projekt der Deutschen Sporthochschule können die Fahrräder an jeden Rollstuhl angepasst werden. Wichtig dabei ist die Einstellung der Kurbelhöhe und des Abstandes der Kurbel von den Armen der Kinder, also die ideale Passung der Räder für die Nutzer. Anschließend sind die Fahrräder in einer Minute am Rollstuhl anzubringen und wieder zu lösen“, erläutert Abel.
Schüler flitzen mit Handbike-Profi Vico Merklein (links) über den Schulhof der Irena-Sendler-Schule.
Ein anderer Blickwinkel Vier nagelneue Adaptivbikes, die extra für das Pilotprojekt angefertigt wurden, haben die Mitarbeiter der Deutschen Sporthochschule Köln mit nach Euskirchen gebracht. Nach einer Einführung in das sichere Fahren und in Grundlagen des korrekten Verhaltens im Straßenverkehr geht es zur ersten Übungseinheit in die Sporthalle. „Die fahren los, als hätten sie das schon drei Tage lang gemacht“, ist Vico Merklein begeistert. „Das Gute an den Adaptivbikes ist, dass die Kinder drei Räder haben und nicht umkippen können. Was sie lernen müssen, ist die Koordination: dass sie früh genug anhalten und früh genug in die Kurven fahren“, so der 34-jährige Profi. Für Merklein, der seit einem Motorradunfall querschnittgelähmt ist, ist Handbiken nicht nur Leistungssport sondern Lebensfreude: „Du siehst die Welt mit ganz anderen Augen, wenn du mit dem Rad in der freien Natur fahren kannst. Du kriegst alles mit: den Fahrt-
Mit Schwung fährt Max in die Kurve, wird auf der Geraden noch etwas schneller und nimmt die nächste Kurve in Angriff. Der 11-jährige Schüler der Irena-Sendler-Schule in Euskirchen fährt heute zum ersten Mal Rad. „Das macht voll Spaß“, ruft er strahlend über den Schulhof. Max ist körperbehindert und in seinem Alltag auf einen Rollstuhl angewiesen. Wie ihm geht es ca. 20.000 Kindern in Deutschland. Um Kindern im Rollstuhl dennoch die Chance zu geben, die Faszination des Radfahrens kennen zu lernen, haben Wissenschaftler der
Deutschen Sporthochschule Köln gemeinsam mit trainingsworld.com ein besonderes Projekt ins Leben gerufen: Rückenwind. „Wir besuchen Förderschulen im Rheinland und stellen dort den Schülern sogenannte Adaptivbikes vor. Das sind Räder, die man vor den Rollstuhl spannen kann“, erklärt Projektleiter Dr. Thomas Abel. Prominente Unterstützung bekommen sie dabei in Euskirchen von Handbike-Weltrekordler Vico Merklein. Bevor es ans Fahren gehen kann, müssen die Adaptivbikes an die Alltagsrollstühle angepasst werden. „Im Prinzip
Alles rund um das Thema LEISTUNG vom 11. bis 14. Juni 2012 an der Deutschen Sporthochschule Köln
Ausgezeichnetes Präventionsprojekt
Kölner KINDERUNI 2012 Nur noch wenige Plätze frei: www.dshs-koeln.de/kinderuni
Ermöglicht wird das Projekt durch die Unterstützung der Partner trainingsworld. com, Gold-Kraemer-Stiftung und KämpgenStiftung. Infos und Videos zum Projekt: www.trainingsworld.com/sporthochschule
„Es wäre schön, das bald einer Vielzahl älterer Menschen anbieten zu können!“ Warum ist es gefährlich, wenn ältere Menschen stürzen? Lassen sich Stürze vermeiden und wenn ja, wie? Diese Fragen stellte sich Tobias Morat, während er 2009 seine Masterarbeit verfasste. So entstanden erste Ideen, die schließlich zu einer Präventionsstudie führten, die ein spezielles Zirkeltraining für Ältere beinhaltet. Dabei kombiniert Morat nicht nur Krafttraining mit verschiedenen Gleichgewichtsübungen, wie es in den meisten Studien bisher praktiziert wurde, sondern bringt auch Übungen mit ein, die gewöhnlichen Alltagsbewegungen nachempfunden sind. „Ziel ist es, der kontinuierlichen Abnahme der Muskelmasse entgegenzuwirken. Eine Verlangsamung dieses Vorgangs kann durch Krafttraining erzielt werden“, so der 28-Jährige, heute wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Bewegungsund Sportgerontologie. Für sein Projekt zur positiven Beeinflussung sturzrelevanter Risikofaktoren bei Älteren ist Tobias Morat jetzt ausgezeichnet worden: im Bundeswettbewerb 365 Orte im Land der Ideen. „Das Projekt leistet einen wertvollen Beitrag für die Gesundheit älterer Menschen“, heißt es in der Laudatio. An der Studie vom Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie nahmen insgesamt 50 Probanden ab 60 Jahren teil. 13 davon trainierten zwei Mal wöchentlich jeweils 60 Minuten im sogenannten FuMoC-E-Zirkel (Functional Movement Circle for Elderly). Die
Interventionsdauer der Studie betrug sechs Monate. Während des Untersuchungszeitraums wurden die Probanden regelmäßig, im Abstand von jeweils zwölf Wochen, getestet. Kraft-, Koordinations- und Gleichgewichtsübungen, kombiniert mit alltäglichen Bewegungen, wurden partnerweise an den Stationen durchgeführt. „Um langfristig positive Effekte zu erzielen, sollte man mindestens ein halbes Jahr trainieren“, so Sportwissenschaftler Morat. Unterstützung durch Toyota Seine Studie umsetzen konnte Tobias Morat nur durch die finanzielle Unterstützung des Toyota Förder- und Wissenschaftspreises, der ihm 2009 verliehen wurde. Von der SpoHo-Schreinerei ließ er verschiedene „Alltagsgeräte“, wie Treppen und andere Hindernisse, fertigen. Damit stand ihm aber noch
die Lösung des schwierigsten Problems bevor: einen geeigneten Raum für sein Trainingsprogramm zu finden. Da die Kapazitäten an der SpoHo ausgeschöpft sind, musste das Projekt in den Technologiepark in Köln-Müngersdorf ausweichen. Die Kosten für die Raummiete übernahm der Kooperationspartner ERGO-FIT, der gleichzeitig die (Kraft-)Trainingsgeräte stellte. Im März 2011 konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Training in frisch renovierten Räumlichkeiten beginnen. Aktuell befindet sich Morat in der Auswertungsphase seiner Studie. Spannend wird sein, die Vorteile seines Zirkels gegenüber herkömmlichen Trainingsprogrammen aufzuzeigen und Kooperationspartner zu finden, die den Zirkel entweder in ein bestehendes Präventionsprogramm einbauen oder Räumlichkeiten zur Verfügung stellen,
Foto: Tobias Morat
Themen: Beachvolleyball, auf 180 Quadratmeter Sand • Luftgewehr und Luftpistole: Triff die 10! • Slackline • Geheimnisvolle Unterwasserwelt • Überschlag Dich! • Rallye, durch die größte Sportbibliothek der Welt • Beine im Labor • Kids Olympics • Über und unter Wasser • Wie gut bist Du auf dem Radparcours? • Kleine Leute, große Sprünge • Im Kraftlabor • Interviewen wie die Großen • Mit Köpfchen, Sportpsychologie und rohe Eier?! • Erlebnisturnhalle • Rollstuhlbasketball
diese Mobilitäts-Geschenke auf den Alltag der Kinder sowie deren Selbstbild haben“, so der Geschäftsführer des An-Instituts der Sporthochschule. „Unsere Idee ist es, möglichst viele Kinder an Schulen zu haben, die das Handbike als Fortbewegungsmittel nutzen. Denn Mobilität ist mehr, als nur irgendwo hinzukommen. Mobilität ist auch etwas, über das ich eine ganz andere Beziehung zu mir selber entwickele, eine größere Selbständigkeit und ein anderes Selbstwertgefühl unter Umständen auch“, sagt Thomas Abel. Ein erster Schritt in diese Richtung ist getan: die Irena-Sendler-Schule verfügt jetzt über vier Adaptivbikes und viele begeisterte Kinder. (Lo)
wind, wenn es anfängt zu regnen, ob die Vögel singen, und das ist eben das schöne am Fahrradfahren.“ Den Fahrtwind spüren auch die Schülerinnen und Schüler der Irena-Sendler-Schule. Im Übungsparcours auf dem Schulhof fahren sie bis die Arme schmerzen. „Kinder an Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung sind noch nicht dort, wo sie sein könnten“, so die Einschätzung von Dr. Volker Anneken vom Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport (FiBS e.V.). Rückenwind soll ein Schritt in die richtige Richtung sein. Neben der Aufklärung und dem ersten Kontakt zu Handbikes, geht es den Wissenschaftlern auch darum zu zeigen, welche Veränderungen sich für die Teilhabe der Kinder durch die gesteigerte Mobilität ergeben. „Wir möchten in wissenschaftlichen Längsschnittuntersuchungen abbilden, welche Auswirkungen
Fotos: Helena Ziegler (2)
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in denen solche Trainingsprogramme längerfristig angeboten werden können. Was er heute aber schon sagen kann, ist, dass die Trainingszeit sehr positiv verlief: „Die Probanden waren überrascht, wie leicht sie das Training bewältigen konnten und wie schnell sich Trainingserfolge einstellten.“ Einige Studienteilnehmer haben zudem über das Training hinaus gemeinsame Aktivitäten unternommen. „Soziale Interaktion spielt beim Sport mit Älteren eine wichtige Rolle“, so Morat, der sich über die aufkommende Gruppendynamik freute. Vom Sturzpräventionsprojekt profitieren in erster Linie ältere, untrainierte Menschen, die durch die Teilnahme am Training positive gesundheitliche Effekte erfahren und sturzrelevante Risikofaktoren minimieren. Ein solches Training kommt aber auch dem gesamten Gesundheitssystem zugute, da die Kosten für die Behandlung der Folgen eines Sturzes vermieden oder reduziert werden können. Außerdem können Anbieter von Sportangeboten, wie Fitnessstudios, Gesundheitsstudios oder Trainingszentren, für die Bedürfnisse der immer größer werdenden Zielgruppe der Älteren sensibilisiert werden. Tobias Morat ist stolz darauf, aus über 2.000 Bewerbern zu den ausgewählten Preisträgern der 365 Orte im Land der Ideen zu zählen. Er hofft, sein spezielles Zirkeltraining in naher Zukunft der Allgemeinheit anbieten zu können. (Su)
hochschule
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 03-2012
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Die lehramtsausbildung im Bachelor-/ Master-system. Was hat sich geändert? Regine Lehberger, Praktikumsmanagerin des Sportlehrer/innen-Ausbildungs-Zentrums (SpAZ)
Was ist neu? Möglichst schon vor Beginn des Studiums muss ein Eignungspraktikum absolviert werden, das erste Einblicke in das zukünftige Berufsfeld ermöglicht. Das vierwöchige Orientierungs-
praktikum bleibt wie bisher auch im Bachelor erhalten. An die Stelle des außerschulischen Praktikums rückt jetzt das Berufsfeldpraktikum, das sowohl im außerschulischen als auch im schulischen Bereich absolviert werden kann. Dadurch erhalten Studierende die Möglichkeit, andere Berufsfelder kennen zu lernen oder Einblicke in andere Schulformen zu erhalten. Im Master wird es dann ein Praxissemester geben, das an die Stelle der Fachpraktika im Staatsexamen rückt. Dieses Praxissemester wird gemeinsam durch die beteiligten Universitäten, die Ausbilder an den Zentren für Schulpraktische Lehrer-Ausbildung (ZfSL) und die Schulen begleitet. Dadurch sollen alle Akteure, die an der Lehrer-Ausbildung
beteiligt sind, zusammenarbeiten und so die einzelnen Ausbildungsphasen stärker miteinander verzahnen. Begleitend zu ihren Praktika müssen die Studierenden ein Portfolio führen. Wie kann man sich das vorstellen? Das Portfolio ist eine Sammelmappe, in der alle Inhalte zu den Praxisphasen zusammengeführt werden. Es enthält zum Beispiel alle Bescheinigungen der Praktika. Außerdem sollen die Studierenden ihre Berufskompetenzen reflektieren und diese mit Dokumenten belegen. Das Portfolio soll so die Entwicklung der Berufskompetenz im Verlauf der Ausbildung der Studierenden dokumentieren.
Foto: Shutterstock
Die Lehrer-Ausbildung im Bachelor-/ Master-System beinhaltet deutlich mehr Praxisphasen als das auslaufende Staatsexamen. Welche Motivation steht hinter dieser Neuerung? Die neuen Praxisphasen sollen die universitären Lehrangebote stärker mit dem späteren Berufsfeld Schule verknüpfen. Außerdem sollen die Studierenden früher als bisher ihr Rollenverständnis als Lehrer und ihre spätere Berufsperspektive reflektieren.
Hedi Richter, Studiengangsleiterin Lehramtsstudium Im Zuge des Bologna-Prozesses wurde die Sportlehrer/innen-Ausbildung auf Bachelor/Master umgestellt. Inwiefern hat sich die Ausbildung verändert? Wenn man die Wünsche der Macher dieser Studienordnung berücksichtigt, dann ist ein wesentlicher Punkt, dass es einen höheren Praxisbezug und somit einen frühen Kontakt zum Berufsfeld geben soll. Es gibt ein ganzes Praxissemester im Rahmen der Ausbildung und außerdem ein Eignungspraktikum vor Aufnahme des Studiums. Die Fachdidaktik soll
gestärkt werden und die Bildungswissenschaften sind so angelegt, dass sie – im Vergleich zu den Erziehungswissenschaften der früheren Studiengänge – mehr Bezug zum Berufsfeld haben. Ein ganz wichtiger Punkt ist auch, dass die Gleichwertigkeit der Lehrämter herbeigeführt werden soll. Dass das Grundschullehramt also nicht mehr ein Lehramt zweiter Ordnung ist, sondern den gleichen Ausbildungsumfang und eine sehr hohe berufsspezifische Qualifikation, gerade auf pädagogischem Gebiet, aufweist.
Was genau hat sich geändert? Geändert hat sich für die Studierenden innerhalb der einzelnen Module und Veranstaltungen gar nicht so viel. Das liegt aber daran, dass wir das Lehramt 2006/2007 schon modularisiert haben, da wir wussten, dass Bachelor und Master kommen werden. Da haben wir, soweit wir das vorausdenken konnten, schon versucht, Dinge zu berücksichtigen, die dann im Bachelor und Master wesentlich würden. Das hat uns eine Riesenchance eröffnet. Als die Politiker dann festgelegt haben, dass Bache-
lor und Master kommen muss, da war es gut, dass wir vorgearbeitet hatten. Wir haben dann Studierende, Kollegen und Studiengangsleitung gefragt, was ihnen am 06/07er Lehramt gut gefällt, was gut funktioniert und wo es eben noch hakt. Diese Erfahrungen konnten wir sehr schön für den Lehramtsbachelor und -master nutzen. Das hat sich dann bei vielen Modulen sehr positiv bemerkbar gemacht. Ich glaube auch, dass der Bachelorstudiengang jetzt ei-
gentlich ganz rund geworden ist. Was ich schön finde, ist, dass wir – im Vergleich zu unserem sportwissenschaftlichen Bachelor – bewusst gemischte Module gebaut haben. Module also, in denen wir in praktischen Kursen direkten Bezug auf den zugeordneten wissenschaftlichen Kontext nehmen können. Und das erleichtert den Studierenden, die Verzahnung von Theorie und Praxis herzustellen. Die Interviews führte Manuel Croon
Zwischen Kunst und Wissenschaft, Theorie und Praxis Wo steht die Tanzpädagogische Forschung? Institut für Tanz und Bewegungskultur lädt zum gemeinsamen Austausch privater Ballettschulen nahmen teil, was eine erfreuliche Durchlässigkeit zwischen den wissenschaftlichen Hochschulen und der Praxis sichtbar mach-
auf seine Effekte hinsichtlich kognitiver, motorischer und sozial-emotionaler Ebenen bezieht. In diesem Zusammenhang stellte auch Stephani Howahl ihr
Fotos: Lena Overbeck (2)
Um 9 Uhr ging es los: die Tür zum Musischen Forum (MuFo) stand nicht mehr still. So viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen des 2. Tanzpädagogischen
Tanzpädagogen aus dem In- und Ausland folgten der Einladung an die Sporthochschule. Rechts: Wolfgang Tiedt (ehemaliger Institutsleiter) und Stephani Howahl (kommisarrische Leiterin).
Forschungstags strömten an diesem sonnigen Frühlingsmorgen zum Veranstaltungsort. Gut 70 Gäste folgten am 28. März der Einladung der drei kooperierenden Veranstalter: dem Institut für Tanz und Bewegungskultur, dem Bundesverband Tanz in Schulen e.V. und der Gesellschaft für Tanzforschung. Vertreten waren deutsche Universitäten aus Berlin, Bochum, Hamburg, Mainz, Kassel, Konstanz, Göttingen, Erlangen und Bielefeld. Aus dem Ausland kamen Dozierende aus Bern, Zürich und Utrecht dazu. Der große Zuspruch zeigt die Bedeutung, die der tanzpädagogischen Forschung national und international beigemessen wird. Auch Leiterinnen
te. In ihrem Einführungsvortrag stellte Prof. Dr. Antje Klinge von der RuhrUniversität Bochum die Geschichte dieses Unterbereichs der Tanzforschung vor, der in den letzten Jahrzehnten vornehmlich von Sportwissenschaftlerinnen geführt wurde. Referiert wurde über die inhaltlich-methodologische Entwicklung der Tanzpädagogik-Forschung, bevor mehrere empirische Forschungsarbeiten zu den Wirkungen von Tanz vorgestellt wurden. Zurzeit wird Tanz zunehmend auch von freischaffenden Künstlern in Schulen unterrichtet. Vor diesem Hintergrund steigt der wissenschaftliche Legitimationsbedarf, der sich auf den Tanz selbst und auch
Forschungsprojekt vor, das in Kooperation mit dem Institut für Schulsport und Schulentwicklung durchgeführt wird. Im Rahmen dieses Projektes wer-
den soziale und ästhetische Prozesse, die in Tanzaufführungen auf Seiten der aufführenden Schüler und Schülerinnen sowie Zuschauer stattfinden, beleuchtet. Schnittstellen zwischen den Forschungen an der Sporthochschule und der ähnlichen Untersuchung von Prof. Dr. Liesbeth Wildschut, einer langjährigen Partnerin der Uni Utrecht, wurden diskutiert. Andere Arbeiten untersuchen die Persönlichkeitsentwicklung durch Tanz, Wirkungsweisen einzelner Tanzstile, wie Tango und meditativer Tanz, sowie die Ausbildung des Fachpersonals, in der Regel Sportlehrer. Der wissenschaftliche Nachwuchs präsentierte am Nachmittag kleinere Forschungsarbeiten im Rahmen einer Posterpräsentation. Diese konnte, dank des Sonnenscheins, unter freiem Himmel im Amphitheater vor dem Musischen
Forum stattfinden. Die Posterpräsentation war in Form eines Speed-Datings von Kleingruppen organisiert. Dass noch viel zu tun bleibt, bewiesen auch die angeregten Diskussionen, die auch nicht in den Pausen enden wollten. Die Veranstalter, der Bundesverband Tanz in Schulen e.V., das Institut für Tanz und Bewegungskultur und die Gesellschaft für Tanzforschung, kennen und unterstützen sich seit langem. Sie verbindet das Interesse, den zeitgenössischen Tanz zu beobachten, zu fördern und zu erforschen. Um Austausch und Vernetzung zu stärken, organisierten sie 2011 den 1. Tanzpädagogischen Forschungstag. Nach dem erfolgreichen diesjährigen Forschungstag ist der 3. bereits in Planung. (Pascale Rudolph)
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hochschule
Raum für die sportpraxis
Durch Vermittlung zum erfolg
Neues „Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten“
Mitarbeiter der SpoHo und „ihre“ Sportler des Jahres! ist es gut, dass wir jetzt ein eigenes Institut bekommen. Es herrscht Aufbruchstimmung“, sagt Hedi Richter, langjährige Turndozentin und Mitarbeiterin des neuen Instituts. Was allerdings nicht bedeutet, dass die Wissenschaft zu kurz kommt. Im Gegenteil: Die sportartspezifischen Aspekte sollen auch wissenschaftlich ergründet und weiter erforscht werden. Im Zentrum stehen hier: 1. Die Bewegungstechnik und das Bewegungshandeln, 2. Das Bewegungslernen und -vermitteln und 3. Die Leistungssteuerung. Vielfältige Expertise „Es geht darum, die vielfältige Expertise im Bereich der spezifischen Sportarten weiterzuentwickeln und auszubauen“, so Krause. Und das Feld ist groß. Denn, wie man z.B. Turnen am sinnvollsten unterrichtet, hängt natürlich vom Einatzbereich ab: Ob in der Schule, im leistungsorientierten Wettkampfsport, Gesundheits- oder Breitensport, Kinderturnen oder Sport in höherem Alter – der Ansatz ist immer ein anderer. „Natürlich wird ein Schwerpunkt auch auf der korrekten technischen Vermittlung der Sportarten liegen“, verrät Wolfgang Krause. Und Hedi Richter ist sich sicher: „Die Vertreter der unterschiedlichen Sportarten werden auch voneinander profitieren. Vielleicht haben die Fußballer
Herr Dr. Czimek, Ihr Team, die Volleyball-Damenmannschaft des FCJ Köln, wurde 2011 zur Mannschaft des Jahres in Köln gewählt und steigt nun in die 2. Bundesliga auf. Ein wahnsinniger Erfolg, oder? Es ist unheimlich toll, ja. Insbesondere aber auch wegen der engen Verbindung mit der Sporthochschule. Ich sehe den Erfolg nicht nur als Erfolg für den Verein, sondern auch als Erfolg für das Institut, denn genau mit diesem geht das Team eine Synergie ein.
Foto: Lena Overbeck
Hier kommen sie zusammen: Die Praktiker. Diejenigen, die den Sport nicht nur theoretisch erforschen und durchdringen, sondern ihn auch praktisch vermitteln bzw. die neuesten Methoden und Erkenntnisse, wie Sportpraxis am sinnvollsten vermittelt wird, an ihre Studierenden weitergeben. Ob im Fußball, Schwimmen, Leichtathletik, Turnen oder Volleyball: Fachkompetenz aus diversen Sportarten wird hier gebündelt: Im neu gegründeten „Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten“. „Das war lange überfällig“, sagt Turndozent Wolfgang Krause. „Die Praxis an der Sporthochschule bekommt mit diesem Institut wieder einen angemessenen Rahmen.“ Wolfgang Krause ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft. Im Dreiergespann mit Gerd Merheim und Dr. Norbert Stein hat er die Initiative ergriffen, um die Idee eines neuen Instituts schnell zu realisieren. Die drei langjährigen Dozenten haben die Institutsordnung geschrieben sowie die Zielsetzung und Ausrichtung entwickelt. Da die Sporthochschule in den letzten Jahren eine klare Orientierung in Richtung Forschung genommen hat, soll das neue Institut der Praxis wieder mehr Raum geben. „Die Vermittlung – das ist unser zentrales Ding. Da liegt unsere Kernkompetenz, und deshalb
rekrutiert. Offizieller Startschuss war der 1. Januar 2012. Das neue Institut hat derzeit 15 Mitarbeiter/innen und zwei studentische Hilfskräfte und wird kommissarisch von der Molekularbiologin Prof. Dr. Klara Brixius aus dem Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin geleitet. Die Institutsleitung ist ausgeschrieben. Alle Beteiligten sind zuversichtlich, dass die Professur bis Ende 2012 besetzt werden kann. (Hi)
etwas schon lange geklärt, wovon die Turner sich noch etwas abgucken können. Wenn wir ab jetzt alle in einem Institut arbeiten, entsteht ein klarer Mehrwert für alle.“ Drei Institute haben die Idee auf den Weg gebracht: Das Institut für Natursport und Ökologie, das Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft und das Institut für Kognitionsund Sportspielforschung. Lehrkräfte wurden nur aus den letzten beiden
Mit weiteren Partnern sind Kooperationsvereinbarungen geplant – immer als Win-Win-Situation für Sporthochschule und Verein. (Ms)
Win-Win-situation Kooperationsvereinbarungen mit Kölner Sportvereinen unterzeichnet
Die Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Sporthochschule Köln und Kölner Sportvereinen hat jetzt eine neue Qualität bekommen. In den letzten Wochen wurden mit den Vertretern ausgewählter Kölner Sportvereine Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet, die „beiden Seiten Vorteile bieten“, so Michael Krannich, Vizekanzler der Kölner Sportuniversität. „Uns war es vor allem wichtig, die Bestandteile unserer bisher eher informellen Partnerschaft nun auch schriftlich zu fixieren sowie die bestehenden Synergien weiter auszubauen.“ Bei den Kooperationspartnern handelt es sich um Sportvereine, mit denen die Sporthochschule im Bereich der Lehre und Forschung teilweise schon seit Jahrzehnten eng zusammenarbeitet,
z.B. im Rahmen von Lehrübungsgruppen und Hospitationsmöglichkeiten für die Studierenden. „Die Möglichkeit, das theoretische Wissen auch in der Praxis anzuwenden“, so Hochschuldozent Ulrich Seeck, „ist für die Studierenden ein unverzichtbarer Baustein im Rahmen ihrer Ausbildung. Da können wir auf die Möglichkeiten, die uns die kooperierenden Sportvereine bieten, nicht verzichten.“ Die Kooperationsvereinbarungen wurden bisher abgeschlossen mit dem MTV Köln 1850, dem Turnteam TOYOTA Köln e.V., dem VGS Köln – Verein für Gesundheitssport und Sporttherapie e.V. sowie der ersten Volleyballdamenmannschaft des FCJ Köln, die ab der nächsten Saison unter dem neuen Namen DSHS SnowTrex Köln in der 2. Bundesliga spielt.
Wie kann man sich das vorstellen? Das Team rekrutiert sich fast ausschließlich aus der Sporthochschule. Forschungsfragen, Theorien und Projekte, die in unserem Institut im Bereich Volleyball aufkommen, werden mit dieser Mannschaft bearbeitet. Wir praktizieren die Verknüpfung von Theorie und Praxis. Dass das Erfolg haben kann, zeigen unter anderem die Auflagenzahlen der publizierten Lehrbücher zum Thema Volleyball. Wir sehen die Kombination aus Wissenschaft und Forschung auf der einen, aber insbesondere auch die Vermittlungskompetenz auf der anderen Seite als Schlüssel zum Erfolg. Und wer kann davon unter Umständen profitieren? Eigentlich alle. Besonders jedoch Lehramtsstudierende, angehende Trainer und Übungsleiter. Alle Bereiche, in denen das Ergebnis maßgeblich von der Didaktik und Vermittlung abhängig ist. Aber auch die Sportarten selbst sind ein großer Gewinner des neuen Instituts. Denn bei aller Wissenschaft steht immer der Sport im Vordergrund.
Herr Dr. Stein, Sie sind Sportdirektor des Leichathletik-Teams der Deutschen Sporthochschule, aus dem Leena Günther zu Kölns Sportlerin des Jahres 2011 gewählt wurde. Inwieweit kann dies als Beweis für die Bedeutung guter Vermittlungskompetenz gesehen werden? Ich sehe es als einen deutlichen Beweis. Gerade im Falle Leena Günther sind wir methodisch neue und individuell angepasste Wege gegangen. Und das sehr erfolgreich. Das führt nun wiederum dazu, dass diese Methoden zum Standard neuer Trainerausbildungen geworden sind. Angebote für Studierende und Mitarbeiter Neben der Unterstützung im Rahmen der Ausbildung umfasst das Angebot der Kooperationsvereine außerdem Vereinsmitgliedschaften oder einzelne Sport- und Freizeitangebote zu speziellen Konditionen für Hochschulmitarbeiter/innen und Studierende sowie Praktikums- und Jobmöglichkeiten für die Studierenden. Ganz neu sind auch die Vorbereitungskurse für die Sporteignungsprüfung, die der MTV Köln im März zum ersten Mal organisiert hat. Weitere Termine sollen folgen. Im Gegenzug erhalten die Kooperationsvereine vergünstigte Nutzungsmöglichkeiten der Trainings- und Wettkampfstätten der Deutschen Sporthochschule Köln.
Fotos: Sandra Bräutigam, Susanne Sauer, Martin Misere, Rainer Sturm/pixelio
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Kann das neue Institut nachhaltig zu einer Weiterentwicklung der Trainingsgestaltung beitragen? Und wenn ja, wie? Das Institut kann und sollte die Nähe zu Verbänden suchen und sich an der Entwicklung von Ausbildungskonzeptionen beteiligen. Wir können wichtige Beiträge leisten, da wir sowohl wissenschaftlich als auch sportpraktisch arbeiten. Es wird also auch darum gehen, bisher bekannte Trainingsmethoden danach zu beurteilen, ob diese noch zeitgemäß sind. Oben: Die Volleyballerinnen des DSHS SnowTrex Köln. Mitte: Professor Ingo Froböse (VGS Köln) und Vizekanzler Michael Krannich bei der Vertragsunterzeichnung. Unten: Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung mit dem MTV Köln.
Die Interviews führte Michael Müller
VERANSTALTUNGEN
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 03-2012
Siegen durch Nachgeben Die besten studierenden Judoka an der Sporthochschule – Frauen der WG Köln neuer Deutscher Hochschulmeister Hockey-Judo-Zentrum um den Deutschen Hochschulmeister-Titel. Die Wettkampfgemeinschaft Köln (Uni Köln und SpoHo) nutzte den Heimvorteil und setzte sich mit jeweils drei Goldund Bronzemedaillen an die Spitze des Hochschulrankings – vor der WG Osnabrück und der Uni Duisburg-Essen. Für diesen Erfolg sorgten mit Gold in ihren Gewichtsklassen Sonja Wirth, Johanna
Für eine gelungene Veranstaltung sorgten die vielen fleißigen Helferinnen und Helfer – allen voran: Benjamin Wutzke, Christine Sylle, Sascha Andreas, Steffen Krüger, Sabrina von Leesen, Tobias Dompke, Peter Schneider und Johannes Karsch.
Blick in die Zukunft
Lange Tradition Hochschulmeisterschaften haben in Deutschland eine lange Tradition. Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) wurde 1948 gegründet, hat derzeit 176 Mitgliedshochschulen
Rekordbeteiligung Die Organisatoren der Deutschen Hochschulmeisterschaft Judo freuten sich über eine Rekordbeteiligung, auf die sie zu Recht stolz sein konnten. Den Andrang an wettkampfwilligen Judoka meisterten sie mit Bravour. Ohne große Zwischenfälle konnten sowohl die Einzelkämpfe als auch die Mannschaftskämpfe auf sechs Wettkampfflächen durchgeführt werden. Erfolgreich zeigte sich das Orga-Team mit seinen Hel-
Die Career Week – Studierende informieren sich Die 23-jährige Johanna ist unterwegs zum Hörsaal 1, um einen Vortrag von einer Mitarbeiterin des Modehauses „Peek und Cloppenburg“ zu hören. Sie studiert den Bachelor „B.A. Sportmanagement und Sportkommunikation“ und will eigentlich Sportjournalistin werden. Doch Johanna interessiert sich auch für Mode und möchte erfahren, wie man den Einstieg in ein großes Unternehmen wie „P&C“ schafft, falls ihr erster Berufswunsch nicht klappt. „Ich möchte einen Einblick in die Unternehmensstruktur erhalten und Kontakte knüpfen.“ Die Career Week, die erstmals im April an der Sporthochschule stattfand, bietet Studierenden wie Johanna ein umfassendes Angebot. Unternehmen berichten in Vorträgen vom Arbeitsmarkt Sport und geben Informationen zu Stellenangeboten und Praktika. Studierende können sich beraten lassen, wie sie ihre Bewerbungsunterlagen am besten zusammenstellen, sowie günstig Bewerbungsfotos schießen lassen. Am Infostand dürfen sie das Team des Career Service mit allen Fragen löchern und sich an der Stel-
lenbörse über Jobangebote informieren. Zwei Veranstaltungen der Reihe Berufsfelder LIVE! wurden angeboten, wo die Studierenden in kleinen Gruppen ehemalige SpoHo-Absolventen an ihrem Arbeitsplatz besuchen. Leif Wilkesmann, Produktmanager der Firma Gaastra - New Sports GmbH, und Till Stolpe, Leiter im Bereich Firmenincentives und Kongresse der LANXESS arena, berichteten, wie sie den Einstieg in die Berufswelt gemeistert haben. Geballte Informationen „Wir wollen die Studierenden für den Arbeitsmarkt Sport vorbereiten“, sagt Career Service-Mitarbeiterin Susanne Schneider. „Die Career Week soll ein Highlight in jedem Semester werden.“ Die Veranstaltung soll in Zukunft regelmäßig stattfinden. Das Besondere: Die Studierenden haben nicht nur an einem Tag, sondern eine ganze Woche lang die Chance, die Angebote des Career Service in „geballter Form“ zu nutzen. Insgesamt konnten die angehenden Sportwissenschaftler vier Vorträge besuchen. Die ersten beiden Rednerinnen, Alexandra Becker von
der Autovermietungsfirma „Enterprise Rent-A-Car“ und Leyla Samadi von „P&C“, deckten die sportfernen Unternehmensbereiche ab, während mit den Vorträgen von Felix Klemme, der die Marke „Outdoor Gym“ gegründet hat, und Bastian Schmidtbleicher von der Firma „VIP Training“ sportnahe Unternehmen ihr Konzept präsentierten. „Viele Aussteller haben sich gefreut, dass wir sie angesprochen haben, weil sie gerade Arbeitskräfte suchen“, erklärt Schneider. Durch die Career Week können Studierende lernen, wie Unternehmen funktionieren und was für sie bei der Auswahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter relevant ist. Einige Studierende scheinen das Potential solcher Angebote jedoch noch nicht voll auszuschöpfen. „Viele haben noch nicht erkannt, wie wichtig es ist, sich mit solchen Themen schon frühzeitig während des Studiums zu beschäftigen“, so Susanne Schneider. Sie wünscht sich deshalb, dass Veranstaltungen wie die Career Week für die Studierenden alltäglicher werden; dass sich die Studierenden auf der Homepage des Career Service informieren und auch die Gelegenheit einer persönlichen Beratung nutzen. Geballte Informationen gibt es nämlich nicht nur während der Career Week. (Su) www.dshs-koeln.de/career
(Universitäten und Fachhochschulen) mit rund 1.600.000 Studierenden und 400.000 Bediensteten und veranstaltet jährlich rund 40 Hochschulmeisterschaften in 35 Sportarten. Das Besondere: Hobby- und Breitensportler treten gemeinsam mit Kaderathleten an und feiern nach den Wettkämpfen zusammen. Die nationalen Hochschulmeisterschaften sind die höchsten sportlichen Wettkämpfe auf Universitätsebene. (Christine Sylle)
ferinnenn und Helfern aber nicht nur bei der gelungenen Organisation der Meisterschaft, sondern auch bei der anschließenden Bier-Staffel auf der Jahnwiese: sie sicherten sich den 2. Platz.
Girls‘Day 2012 Am Mädchen-Zukunftstag erkunden Schülerinnen den Campus
Fotos: Sandra Bräutigam (2)
Mit einer super Stimmung ging die Deutsche Hochschulmeisterschaft Judo an der Sporthochschule in Köln zu Ende. Über 550 studierende Judoka aus ganz Deutschland waren am 28. und 29. April gekommen, um sich in spannenden und attraktiven Wettkämpfen zu messen. In den Einzelkämpfen ging es am Samstag für 316 Männer und 151 Frauen im
Müller und Markus Moser. Bronze sicherten sich Anne Lisewski, Rodel Arnolds und Nils Kopke. Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Mannschaften und Nachwuchs-Judoka. Besonders stolz konnte die Frauenmannschaft der WG Köln sein. Sonja Wirth, Johanna Müller, Anne Lisewski und Inga Schroeder schafften es, sich gegen 14 weitere Frauenteams vor der Uni Duisburg-Essen durchzusetzen und sich damit nach 2009 in Aachen erneut den Titel zu sichern. Von den 37 an den Start gegangenen Männermannschaften holte sich, wie bereits 2011 in Hamburg, die WG Bochum vor der Uni Leipzig den Titel. Gute „Nachwuchsarbeit“ zeigte zum wiederholten Mal die WG Würzburg mit ihrem Frauen-NewcomerTeam vor der WG Braunschweig. Bei den Männern setzte sich die WG Magdeburg vor der TU Dresden gegen 14 weitere Newcomer-Teams durch.
nem Interesse, verschiedene Institute anschauen dürfen. „So viele neue Eindrücke, unglaublich. Der Tag war sehr informativ, und ich habe es nicht bereut, heute hergekommen zu sein. Es hat sich in jedem Fall gelohnt“, berichtet Sara Ulrich. Die 15-Jährige geht in die 10. Klasse und würde gerne in den Bereich Medizin. „Ich finde, dass man Medizin und Sport sehr gut kombinieren kann, darum bin ich heute hier.“ Bei einigen der Mädchen gibt es am Ende des Tages sogar schon konkrete Berufswünsche, wie bei Ronja Rothamel: „Ich interessiere mich sehr für den Bereich Ernährung. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, in einer Klinik für Essstörungen zu arbeiten“. Grundlage für ein solches Ziel kann ein Studium an der Sporthochschule sein, und nach all den neuen Eindrücken ist sich die 16-Jährige sicher: „Wenn ich den Eignungstest bestehe, will ich hier studieren.“(Mm)
„Rollstuhlbasketball war unglaublich, das hat mir heute am besten gefallen“, strahlt Melissa am Ende eines anstrengenden, aber ereignisreichen Tages. Die 13-Jährige geht in die 8. Klasse und ist eines der 20 Mädchen, die beim Girls‘Day für Frauenpower an der Sporthochschule sorgten. Im Rahmen des bundesweit durchgeführten Mädchen-Zukunftstages wurden den Teilnehmerinnen auch an Deutschlands einziger Sportuniversität Einblicke in Berufsfelder gewährt, in denen bisher vorwiegend Männer zu finden sind. Der Tag zur Berufsorientierung zielt darauf ab, Interesse für mögliche Karrieren zu wecken, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, erklärt Lisa Hübner: „Der Girls‘Day ist auf die MINT-Fächer ausgerichtet. An der Sporthochschule wird der Bereich der Naturwissenschaften u.a. durch das Institut für Biochemie oder Trainingswissenschaft und Sportinformatik repräsentiert, daher stand der Besuch dieser Institute im Vordergrund.“ Auch die Sportuni in Köln sieht sich mit einem Problem konfrontiert, das immer mehr Universitäten und bestimmte Berufsfelder haben, erklärt die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte weiter: „Der Anteil weiblicher Studierender an unserer Hochschule gestaltet sich seit den letzten zehn Jahren rückläufig und liegt derzeit bei etwa 33 Prozent. Daraus resultiert der Anspruch, wieder mehr Frauen für ein Sportstudium zu begeistern. Nur wenn langfristig der Anteil wieder erhöht werden kann, geht das weibliche Potenzial für die Sportwissenschaften nicht verloren.“ Mission erfülllt So machen sich die 20 Teilnehmerinnen also auf, den gesamten Campus zu erkunden, und staunen nicht schlecht, was hier alles geboten wird. So geht es zunächst sportpraktisch zur Sache. In kleinen Kennenlernspielen lockert sich schnell die Atmosphäre, bevor sich die Mädchen anschließend, je nach eige-
Fotos: Michael Müller (2)
Fotos: Orga-Team DHM Judo (2)
Markus Moser von der Wettkampfgemeinschaft Köln ist neuer Deutscher Hochschulmeister in der Gewichtsklasse bis 73 kg.
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und sonst...?
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 03-2012
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Eignungstest Reloaded Zurück zu den Wurzeln
Foto: Lena Overbeck
Ein Rad schlagen, Klimmzüge machen oder 3.000 Meter laufen? All das war im Studium an der Sporthochschule kein Problem. Doch es gibt Dinge im Leben, die man unter Umständen einfach nicht mehr macht, wenn man die SpoHo erst mal verlassen und dafür dem Berufsleben volle Aufmerksamkeit geschenkt hat. Doch ob die Absolventen der Sporthochschule nun letztlich in der Wirtschaft, der Forschung oder im Vereinssport gelandet sind, eines haben (fast) ALLE gemeinsam: Einen
erfolgreichen Eignungstest. So mag es im Laufe des Berufslebens nicht selten üblich sein, dass sich die Prioritäten von einer ordentlichen Körperhaltung beim Turnen hin zu einem kühlen Weizenbier nach Feierabend verschieben. Doch ein gesundes Maß an Ehrgeiz, das man uns Sportlern ja nachsagt, verlieren wir mit Sicherheit niemals so ganz. Und genau darum hält die Sporthochschule am 30. Juni 2012 ein besonderes Angebot für ihre Absolventen parat. Der „Eignungstest Reloaded“
bietet die Möglichkeit, erneut die Spannung, Herausforderung und Gemeinschaft zu erleben und sich die Frage zu beantworten: Würde ich es noch mal schaffen? Der Eignungstest der besonderen Art wird sich dabei wie gewohnt aus den Disziplinen Leichtathletik, Turnen, Schwimmen, Mannschaftsspiele, Rückschlagspiel und Ausdauer zusammensetzen. Während in den Mannschaftsspielen zwischen Volleyball, Fußball und Basketball gewählt werden kann, steht beim Rückschlagspiel nur der Griff zum Badmintonschläger zur Option. Große Herausforderungen warten also in einem Event, bei dem man durch die Teilnahme zudem noch etwas Gutes tun kann. Der gesamte Erlös fließt nämlich in die Deutschlandstipendien. So ist die Deutsche Sporthochschule Köln in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung in der Lage, gezielt unseren akademischen Nachwuchs zu fördern. Also warum nicht zurückzukehren zu den Wurzeln, um zu sehen, ob man es nochmals schafft? Zu dem Ort, wo alles begann? Ähnlich sieht das Klaus Paleit. Der 30-Jährige leitet mittlerweile eine eigene Tennisschule und sieht dem Event mit großer Vorfreude entgegen „Ich habe meinen Eignungstest nie verges-
Personal
sen und insbesondere auch nicht die ganzen Gefühle, die damit einhergehen. Damals hatte ich den Eignungstest ohne Defizit bestanden, auch wenn Sprint immer mein großes Problem war. Aber nun freue ich mich, die Spikes ein zweites Mal in meinem Leben sinnvoll nutzen zu können“, erklärt er lachend. „Ich freue mich, für dieses Ereignis an die Sporthochschule zurückzukommen und noch ein Mal die Stimmung und Atmosphäre des Eignungstest zu erleben. Das ist toll.“ Ehrgeiz und eine tolle Herausforderung müssen jedoch bei weitem nicht die einzigen Gründe bleiben, sich auf den Weg Richtung Müngersdorf zu machen. Der attraktive Selbstversuch wird natürlich von der Möglichkeit begleitet, alte Freunde wiederzutreffen, sich auszutauschen und am Ende gemeinsam beim „Come Together“ an der Playa das Tanzbein zu schwingen. Das heißt, wenn die Beine dann noch wollen … (Mm)
Berufung: Dr. Wiebren Zijlstra zum Univ.-Prof. und Institutsleiter des Instituts für Bewegungs- und Sportgerontologie, zum 01.06.2012 Einstellung: Steffen Krüger, zum 02.05.2012, Abteilung Prüfungsamt Beendigung des Arbeitsverhältnisses: Dr. Georgina Montiel Garcia, zum 13.05.2012, Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin
Meldungen Engagiert-couragiert-ausgezeichnet! Sporthochschul-Mitarbeiterin Dr. Bettina Rulofs und Studentin Jana Hasenberg sind für ihren Einsatz für Mädchen und Frauen im Sport ausgezeichnet worden. Im Arbeitskreis „Rote Karte gegen sexualisierte Gewalt im Sport“ engagiert sich Bettina Rulofs (Abt. Geschlechterforschung, Institut für Sportsoziologie) seit vielen Jahren. Jana Hasenberg, Bachelor-Studentin im 4. Semester, wurde für ihr besonderes Engagement in der Jugendarbeit des Fußball-Clubs Silschede 1926 e.V. ausgezeichnet. Der NRW-Preis „Mädchen & Frauen im Sport“ wurde zum siebten Mal vom Landessportbund NRW und dem NRW Sportministerium verliehen.
Wann: 30. Juni 2012 Wo: Deutsche Sporthochschule Köln Von: 9 bis 20 Uhr (ab 20 Uhr „Come Together“ an der Playa) Anmeldung und Infos: www.eignungstest-reloaded.de
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„der sommer kommt ... Was machst du bei gutem Wetter in Köln?“ Fotos: Lena Velten (9)
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„Wenn ich Zeit habe, fahre ich gerne zu irgendwelchen Seen. Ich freue mich schon sehr auf die Sonne: draußen sitzen, Eis essen und einfach mal nix tun.“ (Ricarda, 25) „Ich spiele ganz viel Tennis und gehe mit meinen Freunden auf Konzerte und Festivals. Wir gehen aber auch gerne zum Aachener Weiher oder zum Rhein grillen.“ (Valentin, 21) „Beachvolleyball spielen. Damit ich ganz viel Zeit an der Playa verbringen kann, hab ich extra Sachen aus dem
Sommersemester vorverlegt. Ich freue mich schon auf das schöne Wetter und darauf, endlich wieder kurze Hosen tragen zu können.“ (Moritz, 23) „Ganz viel draußen unternehmen: Laufen, Fußballspielen, Grillen, Spazierengehen, Fahrradfahren, Rudern, Wasserskifahren oder auch in den Hochseilgarten gehen. Wenn gutes Wetter ist, habe ich immer sehr viel vor. Die Jahnwiesen sind auch ein schöner Ort in Köln.“ (Paul, 21) „Ich versuche so viel Sport zu machen wie möglich. Ich gehe gerne zum Aache-
ner oder zum Decksteiner Weiher Inliner fahren.“ (Lukas, 20) „Das Leben in Köln genießen. Ich gehe gerne laufen und spiele Tennis. Ein schöner Ort in Köln ist der Decksteiner Weiher.“ (Jonathan, 20) „Zu den Kölner Lichtern gehen. Im Sommer werde ich die Slackline ausprobieren und oft am Rhein entlang laufen. Auf die Playa freue ich mich auch schon sehr. Volleyballspielen macht dort sehr viel Spaß.“ (Tanja, 21)
„Ich fahre zur Ruhr und spiele dort Hackysack. Ich gehe auf viele Festivals und spiele mit meinen Freunden auf kleinen Feldern Fußball. Da ich Handballer bin, werde ich trotz des guten Wetters auch viel drinnen sein. (Michel, 19) „Die Sportanlagen der SpoHo nutzen und in Seen schwimmen gehen. Radfahren im Stadtwald ist auch sehr schön. Mit meinen Freunden gehe ich gerne in die Innenstadt und an den Rhein.“ (Matthias, 25) Auf Stimmenfang war Praktikantin Lena Velten
KuRIER-Quiz Im letzten KURIER-Quiz ging es um das gesellschaftliche Problem des metabolischen Syndroms, mit dem sich einer der drei neuen Forschungsschwerpunkte der DSHS beschäftigt. Über je einen Gutschein (30 €) im Restaurant DUBAI (www.dubaikoeln.de) freuen sich Beate Mader und Walter Hubach. Dieses Mal wollen wir wissen: Welches Projekt der DSHS unterstützt Boris Becker als Schirmherr?
ImPrESSum KurIEr Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln, Am Sportpark Müngersdorf 6, 50933 Köln www.dshs-koeln.de
Als Gewinn warten 1x1 Trikot der DFBElf und 1x1 EM-Ball, gesponsert von fan & more, dem neuen Kooperationspartner der DSHS. Seit über 14 Jahren lässt fan & more – Deutschland‘s größter offizieller Fansport-Shop – die Herzen der Fans höher schlagen. Fans finden hier alle top-aktuellen Outfits und Accessoires der Nationalmannschaften und internationaler Spitzenclubs aller Bereiche: Fußball, NHL, NFL, NBA. Über 20.000
Artikel sind im Online-Shop unter www. fanandmore.de verfügbar. Alles was echte Fans zum Support ihrer Mannschaft benötigen! Schicken Sie Ihre Antwort per Post an die im Impressum angegebene Adresse, per Hauspost oder per E-Mail an: pressestelle@dshs-koeln.de Einsendeschluss ist der 04.06.2012.
Herausgeber redaktion Univ.-Prof. mult. Dr. Walter Tokarski, Lena Overbeck (Lo), Hanna Immich (Hi), Rektor der Deutschen Sporthochschule Köln Susanne Sauer (Su), Michael Müller (Mm), Lena Velten (Lv) Chefredaktion Tel. -3440/-3441/-3442/-6158 Sabine Maas (Ms), Presse und Kommunikation Tel. 0221 4982-3850, Fax: -8400 pressestelle@dshs-koeln.de
Layout Sandra Bräutigam (Sb) Tel. 0221 4982-2080
Das gibt es zu gewinnen:
Auflage 3.000 Druck Mintzel-Druck info@mintzel-druck.de Tel. 09281 7287-0 Erscheinungsweise Je dreimal im Sommer- und im Wintersemester. Der nächste KURIER erscheint Ende
Juni. Eine PDF-Version des KURIER finden Sie unter: www.dshs-koeln.de/presse. redaktionsschluss KurIEr 4/2012: 01.06.2012 In dieser Publikation wird aus Gründen einer besseren Lesbarkeit teilweise nur die männliche Form/ Ansprache verwendet. Dies soll ausdrück-lich nicht als Diskriminierung von Frauen verstanden werden.
SpoHo in der Spitzengruppe Hohe Forschungsreputation und herausragende Ausstattung der Sportstätten – dies wird der Sporthochschule durch das aktuelle CHEHochschulranking bestätigt. Außerdem ist die einzige Sportuniversität in Deutschland in den Kategorien Forschungsgelder und Wissenschaftliche Veröffentlichungen in der Spitzengruppe. Das CHE Hochschulranking ist das umfassendste und detaillierteste Ranking im deutschsprachigen Raum, bei dem mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden untersucht wurden. mechling im Ethikrat der dvs Professor em. Dr. Heinz Mechling, ehemaliger Leiter des Instituts für Bewegungs- und Sportgerontologie der Sporthochschule, wurde in den Ethikrat der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) berufen (Amtszeit 01.05.2012 bis 30.04.2014). Der Ethik-Rat hat die Aufgabe, die dvs-Gremien zu generellen und speziellen ethischen Fragen der Sportwissenschaft zu beraten. Berufung für Daniel memmert Am 29. März wurde Professor Daniel Memmert, Leiter des Instituts für Kognitions- und Sportspielforschung, für den Zeitraum 2012 bis 2014 in das Herausgeberkollegium der Zeitschrift „Sportwissenschaft“ berufen. Die Entscheidung trafen die institutionellen Herausgeber: Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft, der Deutsche Olympische Sportbund und die Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft, gemeinsam mit dem Springer-Verlag.