KURIER 03 /2014

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Ausgabe 3/14

37. Jahrgang

Juni 2014

KURIER Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln

INHALT HOCHSCHULE/FORSCHUNG | 2 „Typ“sache: SpoHo-Absolvent Markus spendet Stammzellen. FORSCHUNG | 3 Nachgefragt: die TOYOTA Forschungsförderung – ein Interview. SPORT | 4 Studium und Leistungssport? Das geht, erzählt Hockeyspielerin und SpoHo-Studentin Rebecca. WM | 5 Mit bestem Gewissen besserwissen: Fußball-Mythen auf dem Prüfstand. HOCHSCHULE/STUDIUM | 6 Hilfreiche Angebote: Sportstudentin Katrin berichtet von ihrem beruflichen Orientierungsprozess.

Gewinn für Mensch und Natur

Fotos: Nationalparkverwaltung Eifel

Spannendes Projekt des Instituts für Natursport und Ökologie Bewegung in der Natur steht im Sommer bei vielen Outdoorfans auf dem Programm. Ob im Urlaub, an einem sonnigen Wochenende oder als Feierabendausflug. Ein beliebtes Ausflugsziel in NRW und im Raum Köln ist der Nationalpark Eifel. Da liegt es nahe, dass das Institut für Natursport und Ökologie der Deutschen Sporthochschule Köln seit Jahren eine enge Kooperation mit der Nationalparkverwaltung Eifel pflegt. Nun geht die Zusammenarbeit in eine neue Runde: Mit dem Aufbau von insgesamt 19 Besucherzählgeräten haben die Deutsche Sporthochschule Köln, die Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien und die Nationalparkverwaltung Eifel eine umfangreiche Studie zum Besuchermonitoring gestartet. An 19 Eingängen zum Nationalpark erfassen die Geräte mit Wärmesensoren die Besucherzahlen im Nationalparkgebiet. Damit lässt sich erstmalig erschließen, wie viele Menschen den Nationalpark Eifel besuchen, zu welchen Zeiten sie sich darin aufhalten und welche Gebiete sie bevorzugen. Die Geräte machen weder Video-, Audio- noch Fotoaufnahmen, sodass die Privatsphäre und Anonymität der Besucherinnen und Besucher gesichert bleiben. Die Parkverwaltung hofft, dass über dieses neue Verfahren die letztmalig im Jahr 2007 hochgerechnete Besucherzahl von ca. 400.000 BesucherInnen bestätigt bzw. deutlich übertroffen wird. Parallel zur Zählung erfolgt eine umfassende Besucherbefragung vor Ort. Über ein Jahr hinweg führt das Projektteam der Deutschen Sporthochschule Köln um Dr. Stefan Türk und Felix Wölfle an insgesamt 20 Terminen Interviews und manuelle Zählungen an ausgewählten Standorten durch. Beim Auftakttermin

am 12. Juni waren 23 Studierende mit vor Ort. Von den Befragungen erhofft sich die Nationalparkverwaltung u.a. Erkenntnisse zur Besucherlenkung und zur Zufriedenheit der Besucher mit den Angeboten im Nationalpark. Zudem wird erfasst, welches Profil die Besucher haben und wie sie die Natur wahrnehmen. So kann beispielsweise klassifiziert werden zwischen Nationalparktouristen im engeren und im weiteren Sinne. Erstere besuchen den Nationalpark Eifel gezielt, weil er als Nationalpark ausgewiesen ist. Die Touristen im weiteren Sinne interessieren sich eher für die Region und Natur an sich und nicht für den Status als Nationalpark. Die Studie will zudem die Frage beantworten, wie viele auswärtige Touristen der Nationalpark in die Region zieht und wie sehr sie zur regionalen Wertschöpfung beitragen. „Bei dem Projekt handelt es sich um ein so genanntes sozioökonomisches Monitoring“, erklärt Felix Wölfle, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut seine Promotion in das Projekt integrieren wird. „Regionale Wertschöpfung bedeutet, wie viel Geld die NationalparkBesucherinnen und -Besucher in der Region lassen, etwa in der Gastronomie, für Unterkünfte oder sonstige Dienstleistungen. Außerdem möchte die Studie klären, mit welchen Motiven die Naturfreunde in den Park kommen und wie zufrieden sie mit den Angeboten sind“, nennt Wölfle weitere Ziele. Bereits in der Vergangenheit kooperierte die Deutsche Sporthochschule Köln mit der Nationalparkverwaltung Eifel. „Wir befassen uns seit einigen Jahren mit der Frequentierung ausgewiesener touristischer Angebote im Nationalpark Eifel in Verbindung mit Anreizstrukturen und Besucherverhalten. Gemeinsam

mit der BOKU Wien werden wir nun die gesamte Fläche des Nationalparks analysieren und den Versuch unternehmen, die Bedeutung eines Nationalparks für die Region detailliert darzustellen“, sagt Türk. Touristische Weiterentwicklung In dem aktuellen BesuchermonitoringProjekt bündeln das Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur der BOKU Wien (AG Arnberger, Preisel) und das Institut für Natursport und Ökologie der Deutschen Sporthochschule Köln (AG Türk, Wölfle) ihre umfangreichen Erfahrungen in touristischen Monitoring-Programmen. Die Nationalparkverwaltung um Projektleiterin Sylvia Montag beschreibt das Forschungsprojekt als einen Gewinn für Mensch und Natur. Die Ergebnisse des sozioökonomischen Monitorings (SÖM) seien sehr wertvoll für die touristische Weiterentwicklung der Region. Gleichzeitig werde die Qualität der Besucherlenkung mit dem Ziel, Störungen für Tiere und Pflanzen möglichst gering zu halten, überprüft. Seit der Ausweisung des Nationalparks im Jahr 2004 wurden umfassende Studien durchgeführt. „Bereits im Vorfeld der jetzt beginnenden Studie haben wir einige Projekte mit dem Nationalpark Eifel umgesetzt. Ein typisches Naturerlebnisangebot ist beispielsweise eine Rotwild-Aussichtsempore, auf der wir die Anzahl der Besucherinnen und Besucher erfassen“, sagt Wölfle. Aktuell wird ein Evaluationskonzept für den barrierefreien Naturwanderweg ‚Wilder Weg‘ entwickelt. Der zwei Kilometer lange Pfad mit verschiedenen Erlebnisstationen wird am 27. Juni offiziell eröffnet. Künftig können hier Nationalparkbesucher im Rollstuhl oder mit einem Rollator barrierefrei die Natur erkunden.

Im Rahmen des Projektes werden die Natursportler auch die „VisitorEmployedPhotography“ zum Einsatz bringen: „Wir geben den Besuchern am Eingang eine Kamera in die Hand und bitten sie, Dinge zu fotografieren, die ihnen besonders gefallen und solche, die ihnen nicht gefallen. Danach werten wir die Bilder gemeinsam mit den Ausflüglern aus und erfahren so viel über die deren Interessen“, sagt Wölfle. Mittels einer teilnehmenden Beobachtung werden die Nationalparktouristen „unter die Lupe genommen“. Wölfle erklärt: „Hier schauen wir zum Beispiel, ob sich die Gäste für Infoschilder interessieren und wo diese am besten stehen sollten.“ Die Besucherbefragung läuft bis Ende Mai 2015; der Abschlussbericht der Studie ist für Ende 2015 geplant. In das Forschungsprojekt werden Studien- und Abschlussarbeiten des M.Sc. Sporttourismus und Erholungsmanagement sowie des B.A. Sport, Erlebnis und Bewegung integriert. Jn

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Nationalpark Eifel:

Der Nationalpark Eifel wurde 2004 als erster Nationalpark in Nordrhein-Westfalen gegründet und feiert somit 2014 seinen zehnten Geburtstag. In einem 110 Quadratkilometer großen Gebiet haben über 1.180 gefährdete Tier- und Pflanzenarten ihr Zuhause. Seit 2010 kooperiert das Institut für Natursport und Ökologie mit der Nationalparkverwaltung. Mit dem Besuchermonitoring, das von Juni 2014 bis Ende Mai 2015 läuft, setzt das Institut erstmals eine flächendeckende Analyse des Nationalparks Eifel um.

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TERMINE Absolvententag Nicht vergessen: Am 28. Juni werden die AbsolventInnen feierlich verabschiedet – bei der Akademischen Jahresfeier (ab 10 Uhr im HochschulFoyer) und beim Kölner Sporthochschul-Ball (ab 19:45 Uhr im Maritim Hotel). Die Anmeldung ist abgeschlossen. Nachmelder können sich an events@dshs-koeln.de wenden. Hochsprung mit Musik Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr findet am Mittwoch, 2. Juli, eine Neuauflage der „Sommervariante“ von Hochsprung mit Musik statt. Um 18 Uhr beginnt der Wettkampf mit hochklassigen nationalen und internationalen Springern im Net Cologne Stadion. Der Eintritt ist frei. Bahnrad-Hochschulmeisterschaften Wie jedes Jahr organisiert das Institut für Natursport und Ökologie zum Ende des Sommersemesters die Bahnrad-Hochschulmeisterschaften der Deutschen Sporthochschule. Sie finden am 10. Juli statt. Die Endläufe beginnen ab 16:45 Uhr im Radstadion – das legendäre Institutsrennen geht um 18:30 Uhr auf die Bahn. Der Eintritt ist frei. Vorlesungsfreie Zeit Am 18. Juli endet die Vorlesungzeit; weiter geht es im Wintersemester 2014/15 am 6. Oktober. Noch bis zum 18. Juli ist die fristgerechte Rückmeldung möglich. Mehr Termine & Infos ... gibt es im Netz: www.dshs-koeln.de/termine


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