KURIER

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Ausgabe 4/12

35. Jahrgang

Juli 2012

Kurier Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln

inhalt eVentS| 2 Mit Musik geht alles besser: Ein Tag mit der SpoHoBigBand. abSolVententag| 3 Mit Eleganz: Akademische Jahresfeier und Kölner Sporthochschul-Ball verabschieden das Diplom. Kinderuni| 4 Mit Köpfchen und Volldampf: Die KinderUni an der SpoHo.

Fotos: Kenny Beele (6)

Karriere| 5 Mit Pfiff: Pfefferhandel und Outdoor-Gym als Gründungsidee nach dem Sportstudium.

arrivederci und tschö!

Die letzten Diplomer verlassen die Sporthochschule Was im italienischen Bologna begann, fand 1.000 Kilometer weiter nord-westlich, in der Rheinmetropole Köln, ein Ende. 380 Studierende waren die Letzten, die Allerletzten. 1999 unterzeichneten Bildungsminister und -ministerinnen aus 29 europäischen Ländern die Bologna-Erklärung für einen einheitlichen Europäischen Hochschulraum. Für das Diplom sollte das 13 Jahre später bedeuten: Arrivederci! Oder Tschö, wie der Kölner sagt. Grund für die Hochschul-Reform war das Bestreben nach einer uneingeschränkten Mobilität der Studierenden, Absolventen und Absolventinnen, Hochschullehrer und Hochschullehrerinnen. Zu den Kernzielen des BolognaProzesses gehören die gegenseitige Anerkennung von Studienleistungen und Studienabschlüssen, die Transparenz und Vergleichbarkeit der Abschlüsse im gestuften System und die Verwendung von Transparenzinstrumenten wie dem europäischen Creditsystem ECTS. Den 380 allerletzten Diplomern, die am 30. und 31. März ihre Diplomarbeit abgeben mussten, waren die Gründe der Systemumstellung ziemlich egal. Sie wollten nur eins: rechtzeitig fertig werden. „Die Studierenden standen morgens Schlange. Teilweise kamen sie schon um 7:30 Uhr, eine Stunde vor Öffnungszeit, um einen der begehrten Einzelarbeitsplätze zu bekommen“, beschreibt Bibliotheksleiterin Dr. Heike Schiffer die Arbeitswut in den Tagen vor der Abgabe. Doch selbst die pünktliche Einreichung der Diplomarbeit führte längst nicht jeden zum lang ersehnten Ziel. „Einem Studenten fehlte ein Teilnahmenachweis aus einem Seminar, da konnten wir leider nichts machen“, sagt Prüfungsamt-Leiterin Rosemarie Wilbertz. „Da muss man wirklich die Zähne zu-

sammenbeißen, man leidet dann ganz schön mit.“ Weniger gelitten, als es vielmehr bewusst darauf angelegt, hat es Student und langjähriger AStA-Mitarbeiter Daniel Henle. „Ich habe mir bei Jochen Appell persönlich um 23:59 Uhr einen Stempel geben lassen“, erzählt Daniel. Damit geht die rote Laterne und der Titel „wirklich allerletzter Diplomer“ an ihn.

Professor Hans-Joachim Appell Coriolano, Vorsitzender des Diplom-Prüfungsausschusses, kann der Umstellung auf das Bachelor-/Master-System wenig Positives abgewinnen: „Die Arbeitsund Prüfungsbelastung in den neuen Studiengängen ist zu hoch, und mir persönlich ist das System zu verschult, auch wenn bereits an diesen Punkten gearbeitet wurde.“ Auch der Rektor war anfangs skeptisch, sieht heute jedoch klare Vorteile in dem neuen Studiensystem. „Der Start war nicht leicht, da die Reform eine massive Veränderung der Strukturen und Inhalte der Studiengänge verlangte. Aber wir haben die Umstellung dank der tatkräftigen Mitwirkung aller Beteiligten erfolgreich hinbekommen“, sagt Professor Walter Tokarski und fügt hinzu: „Wir stellen mit diesem Reformprozess eine hohe Qualität der Bildung sicher und beziehen die europäische Dimension in die Hochschulbildung mit ein. Das ist in meinen Augen ein deutlicher Gewinn.“ Insgesamt 18.012 Studierende haben in

der Zeit von 1949 bis heute einen Diplom-Abschluss an der einzigen Sportuniversität Deutschlands erfolgreich abgelegt. Zunächst als Diplom-Sportlehrer/in (bis 1998), dann als DiplomSportwissenschaftler/in. Die „neue Studierendengeneration“ schließt mit dem Bachelor of Arts (B.A.) oder Bachelor of Science (B.Sc.) ab. Insgesamt fünf sportwissenschaftliche Bachelorstudi-

engänge, fünf Lehramtsstudiengänge sowie sieben Masterstudiengänge und drei Weiterbildungsmaster können an der Sporthochschule studiert werden. Zwischen Fröhlichkeit und Wehmut Obwohl Rosemarie Wilbertz während ihrer 30-jährigen Tätigkeit viele hundert Diplomarbeiten in Empfang genommen hat, waren die letzten Tage im März besondere für sie: „Es herrschte eine unglaublich tolle Stimmung, zwischen Fröhlichkeit und Wehmut“, erzählt die Leiterin des Prüfungsamtes. „Was mich sehr gerührt hat war, dass viele sagten, wie schade sie es fänden, dass jetzt das Studium zu Ende sei.“ Auch Klaus (28) ist glücklich, nach vielen durchschriebenen Nächten, endlich die Diplomarbeit „vom Tisch zu haben. Aber ein bisschen traurig bin ich auch, ich hatte eine tolle Zeit hier.“ Was jetzt folgt, ist die Suche nach einem spannenden Arbeitsplatz. Die Chancen stehen sehr gut. Laut der letzten Absolventenstudie fanden nahezu zwei Drittel der Diplom-

Sportwissenschaftler/innen eine hauptberufliche Anstellung, etwa ein Viertel sind freiberuflich oder selbständig tätig. Die Arbeitslosenquote ist mit 2,6 Prozent erfreulich niedrig. Nicht weniger positiv sieht es bei den BachelorAbsolventinnen und -Absolventen aus. „Der letzte Jahrgang musste im Schnitt nur neun Bewerbungen verschicken, um eine Stelle zu bekommen“, so Hoch-

schul-Rektor Tokarski. Ob Diplom oder Bachelor ... allen gemein ist eine aufregende Zeit mit vielen neuen Eindrücken und Erkentnnissen. Und denjenigen unter den allerletzten Diplomern, die stolz auf ihren „alten“ Abschluss sind, sei es gegönnt. Wie Daniel Henle ... „Ich bin gerne der Letzte meiner Spezies.“ (Lo)

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1999: Beschluss eines einheitlichen Europäischen Hochschulraums bis 2010 SS 2007: Letztmalige Einschreibung in den Diplomstudiengang WS 2007: Konsekutive Einführung von vier Bachelor- und sieben Masterstudiengängen WS 2011: Die Lehramtsausbildung im BA-/MA-System wird eingeführt SS 2012: Die letzten Diplomer verlassen die SpoHo WS 2012: Ein neuer, fünfter Bachelorstudiengang wird eingeführt: B.A. Sportjournalismus

hochSchule / KongreSSe 6 Mit Sport und Bewegung gegen Krebs: Onkologie-Symposium und neue Kooperation. KongreSSe| 7 Mit Recht: 4. Kölner Sportrechtstag zum Thema Olympia. und SonSt...?| 8 Mit Hightech in die Vergangenheit: Virtuelles Museum // Kölner Sport eröffnet.

termine Jürgen Klopp an der SpoHo Der Meistermacher kommt persönlich! Am 10. Juli besucht Jürgen Klopp die SpoHo. Von 18 bis 19:30 Uhr wird der Trainer von Borussia Dortmund in Hörsaal 1 den Fragen der Studierenden Rede und Antwort stehen. Einlass nur mit Ticket (2 Euro). Der Erlös fließt in die Deutschlandstipendien. Vorverkauf: 2. und 4. Juli, jeweils von 12 bis 14 Uhr im Mensagang. www.dshs-koeln.de/iks Hochschulmeisterschaften Bahnrad Die Kölner Bahnrad-Hochschulmeisterschaften finden am 12. Juli statt. Alle Radsportfans sind herzlich eingeladen! Das Spektakel beginnt um 17 Uhr auf der Albert-Richter-Radrennbahn gleich neben der SpoHo. Dazu gibt´s Würstchen vom Grill. www.dshs-koeln.de (Quicklinks Veranstaltungen) Olympia-Ausstellung in der Bib Passend und zeitgleich zu den Olympischen Sommerspielen in London findet in der Zentralbibliothek der Sportwissenschaften eine Sonderausstellung statt: Vom 27. Juli bis 12. August werden im ehemaligen Katalograum Medien, wie Bücher und Filme, rund um Olympia gezeigt. www.zbsport.de Kölner Halbmarathon Am 26. August startet der 14. Kölner Halbmarathon. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können noch während des Laufs zwischen der 14, 21 und 28 km langen Strecke wählen. www.koelner-halbmarathon.de


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