KURIER

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Ausgabe 5/13

36. Jahrgang

Dezember 2013

KURIER Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln

INHALT STUDIUM | 2 Sporthochschule begrüßt ihre neuen Erstsemester zum WS 2013/14 FORSCHUNG | 3 Masterstudent entwickelt Bewegungskonzept für Demenzkranke HOCHSCHULE | 4 Studierende erleben den Olympischen Geist in Griechenland HOCHSCHULE | 5 2014 kommt das Forschungsinformationssystem (FIS) – Interview mit zwei Mitgliedern der Projektgruppe VERANSTALTUNGEN | 6 5. Kölner Abend der Sportwissenschaft zum Thema „Sport und Politik“ STUDIUM | 7 Journalismusstudent gewinnt Schreibwettbewerb – Start des zweiten M.A. Tanzkultur V.I.E.W.

Entdeckungsreise online

Neues Webportal ist serviceorientiert, schnell und sicher

Foto: Photocase, Julien Eichinger/Fotolia.com

Seit dem 14. Oktober hat die lange Leidenszeit ein Ende: Das neue Webportal der Deutschen Sporthochschule ist online. Nachdem der alte Internetauftritt Anfang Februar dieses Jahres nicht mehr aktualisiert werden konnte, prangte dort stets ein gelbleuchtender Hinweis: „Stand 6. Februar 2013“. Viele Links funktionierten nicht mehr, Inhalte waren nicht abrufbar und die Sporthochschule – durch eine Übergangslösung – nur eingeschränkt im Web präsent. Pünktlich zum Start des Wintersemesters 2013/14 erschien die Website www.dshs-koeln.de im neuen Design und mit deutlich verbesserter Informationsarchitektur. Dass alle Nutzergruppen schneller zur gewünschten Information finden, ist ein wichtiges Ziel. Daran arbeitet die Sporthochschule seit April gemeinsam mit der Agentur mehrwert. Nicht die interne Struktur der Universität, sondern die speziellen Informationsbedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen geben die Wege im Navigationskonzept vor. „Ich freue mich, dass ich Ihnen heute die neue Internetseite der Sporthochschule präsentieren darf“, leitete der Rektor der Sporthochschule, Univ.Prof. Dr. Walter Tokarski, die Infoveranstaltung zum offiziellen Go-Live ein. „Die neue Website steht unserer Sportuniversität sehr gut zu Gesicht und passt hervorragend zu unserem Image

Gewinne 500€

einer modernen sportwissenschaftlichen Forschungsuniversität und Lehrstätte. Ich danke allen sehr für diese gelungene Arbeit.“ Nutzergetriebene Navigation „Basis für das vereinfachte und flexible Zurechtfinden ist die sogenannte Clusternavigation. Ihr Ziel ist, den häufigsten und wichtigsten Anliegen der Nutzer entgegen zu kommen“, erklärte anschließend Barbara Barth, Leiterin des Dezernats 5, Informationsversorgung. Die Clusternavigation besteht aus sechs Hauptgruppen, die als Leiste mit Icons und Titeln angezeigt werden. „Reduktion auf das Wesentliche“ lautet hier das Motto: Informationen auf den Punkt gebracht, mit Begriffen, die intuitiv verständlich sind. Am Fuß jeder Seite befindet sich der so genannte „Footer“, eine aufklappbare Gesamtübersicht, die zwei Ebenen der tatsächlichen Struktur der Website anzeigt. „Besonders wichtig für ein modernes Webportal ist eine leistungsstarke Suchfunktion“, betonte Barth. „In Zeiten von Google & Co. benutzen viele User als erstes die Suchmaske, um die gewünschten Inhalte zu finden. Unser neuer Internetauftritt verfügt daher über eine intelligente Stichwortsuche wie wir sie bislang nicht ansatzweise besessen haben.“

Optisch orientiert sich die Webseite am Corporate Design der Deutschen Sporthochschule Köln. Kennzeichnend sind die großzügige Flächenaufteilung, die konsistente Gestaltung der Funktionen und der konsequente Einsatz der Hausschrift als moderne Web-Variante. Auch der mobile Zugriff via Smartphone oder Tablet ist durch responsive Webseiten optimiert, die sich in ihrer Darstellung automatisch dem jeweils benutzten Medium anpassen. TYPO3 und einheitliche Sprache „Durch den Einsatz des Content Management Systems TYPO3 sind die Redakteure und Administratoren in der Lage, alle Inhalte der Website auf einfachem Wege selbst zu pflegen und aktuell zu halten“, kündigte Sabine Maas, Leiterin der Stabsstelle Presse und Kommunikation, das künftige Prozedere an. Die TYPO3-Schulungen sollen so schnell wie möglich beginnen, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bald selbständig Inhalte einstellen und pflegen können. Die Webredakteurinnen und -redakteure werden dann einen Sprachleitfaden als Handreichung erhalten, der einen einheitlichen sprachlichen Auftritt langfristig sichern soll. Nächster Schritt: Institutsseiten Die Webseiten der 20 Institute und der wissenschaftlichen Zentren sind als

Platz für Deinen Claim Das hochschulgründernetz cologne (hgnc e.V.), die erste Anlaufstelle für Gründungsinteressierte aus den Kölner Hochschulen, sucht einen neuen Claim. Alle Infos zum hgnc e.V. und die genauen Wettbewerbsbedingungen findet Ihr auf: www.hgnc.de // Einsendeschluss: 31. Januar 2014.

nächstes an der Reihe. Hier besteht für viele wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter großer Bedarf, denn nachdem nun auch die alten Seiten abgeschaltet wurden, besitzen viele Abteilungen nur eine magere Außendarstellung im Netz. Dies soll sich so schnell wie möglich ändern: Die Agentur mehrwert hat bereits Vorschläge entwickelt, wie die Inhalte der Institute strukturiert werden können. Optisch werden diese mit denselben Seitentypen und Inhaltselementen aufgebaut wie die bereits bestehenden Seiten. Parallel dazu geht der Ausbau des englischen Webauftritts voran. Zudem sollen die Bibliotheksseiten ins neue Portal integriert und die Inhalte aus dem Intranet übernommen werden. Eine SpoHo-App ist auch geplant. Somit ist der erste Schritt des Webrelaunchs zwar geschafft, gleichzeitig gibt es aber für alle Beteiligten noch viel zu tun – schließlich sollte eine Website nie fertig sein, sondern sich stets weiterentwickeln. Jn

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Fallen Ihnen Fehler auf Seiten auf? Funktioniert etwas nicht? Geben Sie uns Bescheid, schreiben Sie eine E-Mail an support@dshs-koeln.de (für interne NutzerInnen) oder nutzen Sie das Feedback-Formular (für externe NutzerInnen).

UND SONST... | 8 101-jährige ehemalige Sporthochschul-Studentin erinnert sich

TERMINE Kölner Nikolauslauf Bereits zum 17. Mal organisiert das LT DSHS e.V. den beliebten Winterlauf. Infos und Anmeldung für TopLauf und FunRun (3,4 / 6,7 / 10 km) am 8. Dezember gibts unter: www.koelner-nikolauslauf.de Tradionelles Weihnachsbankdrücken Am 11. Dezember können Studentinnen und Studenten ihre Kräfte beim Weihnachtsbankdrücken unter Beweis stellen. Auch „Externe“ sind teilnahmeberechtig, sie starten allerdings in einem eigenen Wettbewerb. Der Eintritt ist frei. Beginn ist um 18 Uhr. www.weihnachtsbankdruecken.de Versteigerung von Fundsachen Am 12. Dezember findet die Fundsachen-Versteigerung für einen guten Zweck statt. Beginn ist um 17 Uhr in Hörsaal 1. Hochsprung mit Musik 2014 7. Kölner Hochsprungmeeting am 29. Januar 2014 – jetzt schon im Kalender eintragen! ALAT 2014 Vom 31. Januar bis 1. Februar 2014 findet die Atmungs- und Leistungsphysiologische Arbeitstagung an der Deutschen Sporthochschule Köln statt. Weihnachtsferien Vom 23. Dezember 2013 bis einschließlich 6. Januar 2014 sind Weihnachtsferien. Die Deutsche Sporthochschule Köln wünscht ihren KURIER-Leserinnen und -Lesern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!


STUDIUM

Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 05-2013

Einzigartige Hörsaalatmosphäre zum Einstand Der Rektor begrüßt die Erstsemester im RheinEnergieStadion Für die insgesamt 891 neuen Studierenden der Deutschen Sporthochschule Köln war es die erste mehr oder weniger formelle Veranstaltung ihrer Universitätslaufbahn. Und obwohl es erst knapp eine Woche später so richtig losgehen sollte, lag am 8. Oktober bereits ein Hauch von Vorlesungsduft über der Business-Lounge West des benachbarten RheinEnergieStadions. Und wie konnte es im „Wohnzimmer“ des Fußball-Zweitligisten 1. FC Köln auch anders kommen: Nachdem „Hey Kölle“ durch die Boxen der Arena dröhnte, eröffnete SpoHo-Marketing-

leiter Sebastian Plingen das Event mit den Worten: „Herzlich Willkommen im schönsten Stadion Deutschlands.“ Ganz so, wie sonst FC-Stadionsprecher Michael Trippel die Zuschauer bei den FC-Heimspielen salutiert. „Ich begrüße Sie im größten Hörsaal der Sporthochschule“, startete anschließend der Rektor der Sporthochschule, Univ.-Prof. Dr. Walter Tokarski, seine Ansprache. In der Tat hatte die knapp 40-minütige Veranstaltung etwas von Hörsaalatmosphäre. Und auch, wenn das Panorama des Stadions im Hintergrund einzigartig gewesen

sein dürfte: Die neuen Studierenden lauschten von der West-Tribüne gebannt den untenstehenden Auditoren. In seiner lockeren Rede wünschte Tokarski den SpoHo-Neulingen vor allem eine gute Zeit, machte jedoch auch deutlich, dass das Studieren an der Sporthochschule noch ein wenig mehr als nur Körperertüchtigung sei: „Ich höre auf dem Campus von den Studierenden immer wieder, dass sie ‚Sport studieren‘. Bitte vergessen Sie nicht, dass es sich um ein Studium der Sportwissenschaft handelt.“

Einblick in die Weltraumforschung Davon sollten die „Erstis“ auch im weiteren Verlauf einen direkten Einblick bekommen: PD Dr. Stefan Schneider vom Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft informierte über die Arbeiten des universitätseigenen Zentrums für integrative Physiologie im Weltraum (ZIP). Dabei gab er nicht nur einen Vorgeschmack auf eine von vielen spannenden Forschungsmöglichkeiten im Bereich der Gesundheitswissenschaften, sondern forderte den Uni-Nachwuchs ebenso auf, durch aktive Mitarbeit direkten Einfluss in die Projekte zu nehmen. In diesem Zusammenhang wurde den Erstsemstern auch gleich eine sich bietende Jobchance vorgestellt. Denn die SpoHo-Absolventin Nora Petersen ist mittlerweile Astronautentrainerin bei der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) und erzählte von ihren Erfahrungen und ihrer Arbeit. Dabei gab sie den neuen Studierenden auch noch einen Tipp mit auf den Weg: „Lebt Euren

Natursportliche Exkursionen

Traum – ohne Euch zu sehr darauf zu fokussieren.“ Im Anschluss durften Tokarski, Petersen, Schneider und Asta-Referent Dirk Falken ihre Sportlichkeit beim Elfmeterschießen gegen den im Eishockey-Outfit gekleideten Amateurkeeper der Kölner Haie, Marc Kraemer, unter Beweis stellen. „Ich fand es cool, dass die jeweilige Redezeit so kurz gehalten wurde. So wurde es nicht langweilig. Besonders die Ausführungen zur Weltraumforschung fand ich gelungen“, meinte die angehende Lehramtsstudentin Helena Ahrem. Letztere durfte sich schließlich – gemeinsam mit ihren neuen Kommilitonen – noch über die obligatorischen Willkommenstüten und zahlreiche Freikarten zu Sportevents freuen, die im Innenraum des VIP-Bereichs verteilt wurden. Sonderrecht für die Sporthochschule Es herrschte eine besondere Atmosphäre im „Wohnzimmer“ des FC, in dem die deutsche Fußball-Nationalmannschaft drei Tage später in der WM-Qualifikation Irland (3:0) begrüßen durfte. Dies hatte auch Hans Rütten, der Geschäftsführer der Sportstätten GmbH, zu Beginn unterstrichen: „Das Stadion wird derweil für das Länderspiel hergerichtet und da kommt hier eigentlich niemand rein. Aber der Sporthochschule erteilen wir gerne ein Sonderrecht.“ Arbeiter hatten beispielsweise die von der FIFA geforderten Sitzschalen auf den sonstigen Stehplatzkurven montiert, wodurch es zwischendurch immer mal wieder zu Störgeräuschen kam. Auch dieser Aspekt hatte etwas von Hörsaalcharakter. Jk

Das nächste Stockwerk ist nicht zu sehen. Selbst die starke Höhlenlampe vermag den verwinkelten Abgrund nicht vollständig auszuleuchten. Mit höchster Konzentration folgt Lena den Anweisungen von Jean, Chefausbilder der französischen Höhlenführer, und seilt sich in die dunkle Tiefe hinab. 40 Meter tiefer kommt sie auf dem Boden einer Kammer an, die sich unvermittelt zu einem großen Saal weitet, an dessen Decke bizarre Kalksteinformationen hängen. Nach weiteren zwei Stunden kriechen, klettern, abseilen öffnet sich die Höhle und die Gruppe steht erschöpft aber glücklich im gleißenden südfranzösischen Sonnenlicht an einem Steilhang über der Ardèche. Den Dank der Studierenden für die exzellente Führung weisen die beiden Guides lächelnd zurück: „Das ist doch selbstverständlich, schließlich ist das unser Beruf.“ Und genau darum geht es im Modul PE Adventure Education: den Studierenden zeigen, wie das Arbeiten mit Abenteuern

ment von Natursport in Bezug auf Tourismus, Erziehung sowie für die Grunddatenerhebung verantwortlich. Entsprechend konnten die Kölner Studierenden nicht nur lernen, Klettern, Paddeln und Mountainbiken als Abenteuersportprodukte perfekt zu inszenieren, sondern sie erhielten auch interessante Einblicke in die Organisation des Natursports in Frankreich. Nicht minder erfahrungsintensiv, aber mit einem anderen Schwerpunkt, gestalteten sich die Exkursionen der Traditionssegler Windsbraut und Ronja. Mit ihnen ging es auf einwöchige Fahrt ins Nordfriesische Wattenmeer. Die Skipper John und Markus führen, wenn sie nicht gerade Studierende der Deutschen Sporthochschule an Bord haben, regelmäßig Segelexpeditionen als Teil von Suchttherapien oder Resozialisierungsmaßnahmen durch. Entsprechend authentisch konnten sich die Studierenden über Erlebnispädagogik als Teil der Jugendsozialarbeit

die persönliche berufliche Zukunft entdecken. Eine ganz ähnliche Ausrichtung besitzt der Kurs Erlebnissport Outdoor im Rahmen des B.A. Lehramt-Moduls B5 „Entwicklung der Persönlichkeit verstehen und erleben“. Auch hier erhalten die Studierenden einen Einblick in die pädagogische Arbeit mit Abenteuer- und Natursportangeboten. Da dieser Kurs speziell auf die Schule zugeschnitten ist, arbeitet das INÖK mit dem staatlichen walisischen Outdoor Education Center „Storey Arms“ im Brecon Beacons Nationalpark zusammen. Die Studierenden erlebten eine original britische Outdoor Education-Schulwoche, in der das intensive Zusammenleben selbst die Studierenden gelegentlich bis an ihre Grenzen brachte. Dank dieser Erfahrungen können die TeilnehmerInnen die Angebotsqualität im kaum regulierten deutschen Markt verlässlich einschätzen. In Zukunft werden auch Exkursionen zum Schwarzwälder Schulungsstandort des Sporthochschul-Schulprojekts „Ticket2Nature“ angeboten, die den gleichen Zweck verfolgen (www. dshs-koeln.de/ticket2nature). Die zahlreichen fachsportlichen Exkursionen im Rahmen der B.A.-Studiengänge SEB und SUL bieten darüber hinaus die Chance, in den Sportarten Tauchen, Klettern, Segeln, Kanu, Ski, Snowboard und Winter-Erlebnissport eine eigene fachsportliche Qualifikation zu erwerben, die auch Kompetenz in der Planung, Organisation und Durchführung von Exkursionen, z.B. als Sportreiseanbieter, beinhaltet. So

beruflich aussehen kann. Das Centre d’Education Populaire et du Sport Sud Est in Vallon Pont d’Arc ist dazu der perfekte Partner des Instituts für Natursport und Ökologie (INÖK) der Sporthochschule. Das nationale Ausbildungszentrum für die staatlichen Brevets zum Sportkletterlehrer, Höhlenführer und Canyonguide ist Sitz des Pole Ressource Sport en Nature. Dieser Ableger des französischen Sportministeriums verwaltet sämtliche staatlichen Ausbildungen und ist für das Manage-

informieren. Das Segeln, ein traditionelles Medium der Erlebnispädagogik und der Outward Bound Schulen, ließ die Studierenden nicht unberührt: Das Leben an Bord, die Dienste als Teil der Seemannschaft, die teils wilde, ungebändigte, manchmal aber auch sanfte und gastliche Nordsee, wie auch die großen und kleinen Abstecher ins Watt oder auf die Halligen wirkten entschleunigend und bildend zugleich. Manch einer/eine konnte dabei wohl auch eine neue Perspektive für

wird in den Kanukursen auch auf dem teils schweren Wildwasser der slowenischen Soca geschult und der Winter-Erlebnissport begibt sich auf eine siebentägige Ski-Expedition durch die Schnee- und Eiswildnis eines norwegischen Fjells. In der Summe und Qualität stellt das Angebot des INÖK, zumindest in der deutschen Hochschullandschaft, ein Alleinstellungsmerkmal dar, das die Hochschule attraktiv für zukünftige Studierende macht. Edwin Jakob

Das Institut für Natursport und Ökologie bietet sportliche Abenteuer mit konkreten Berufsperspektiven

Fotos: Jens Kopke, Natursport und Ökologie/Edwin Jacob

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FORSCHUNG

Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 5-2013

Trainingskarussell bei Demenzerkrankung Für seine Abschlussarbeit im Masterstudiengang Sport- und Bewegungsgerontologie hat Tim Fleiner ein Bewegungskonzept für Demenzkranke entwickelt und in der Praxis erprobt. Dabei geht es um körperliche Aktivierung im Einklang mit dem Tagesablauf der Betroffenen.

Fotos: Tim Fleiner

In Deutschland leben gegenwärtig fast 1,5 Millionen Demenzkranke – jährlich kommen rund 300.000 Neuerkrankungen hinzu. Die Betroffenen sind in ihrer geistigen Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, was Gedächtnis, Sprache, Orientierung und Urteilsvermögen einschränkt. Das kann so schwerwiegend sein, dass die Patientinnen und Patienten schließlich nicht mehr zu einer selbstständigen Lebensführung in der Lage sind. Aggressivität, Schreien, zielloses Herumlaufen und Widerstand gegen pflegerische Maßnahmen – diese Situationen sind für das Umfeld einer an Demenz erkrankten Person hochgradig belastend. Das sogenannte „herausfordernde Verhalten“ kommt im Laufe der Erkrankung bei nahezu allen mittel- bis schwergradig Betroffenen vor. In Phasen mit diesen Verhaltenssymptomen ist oft eine Behandlung in einer gerontopsychiatrischen Klinik nötig. Häufig kommen Neuroleptika zum Einsatz, die bei dieser älteren, dementiell erkrankten Patientengruppe gefährliche Nebenwirkungen hervorrufen können: mehr Schlaganfälle, schneller zunehmende kognitive Einschränkung, mehr Stürze und eine Verkürzung der Lebenserwartung. Neben der pharmakologischen Behandlung werden Pflegepraktiken, Maßnahmen aus der Psychotherapie sowie Ergo-, Musik-, Physio- und Sporttherapie angewendet, um Verhaltenssymptome zu reduzieren. Laut Studienlage zeigt sich ein direkter Zusammenhang zwischen körperlicher Inaktivität und einem gesteigerten Maß an herausforderndem Verhalten. Demnach rufen Experten dazu auf, an Demenz erkrankte Patienten und Patientinnen in hohem Maße zu aktivieren. Ob dies allerdings in einer geschützten stationären Unterbringung möglich ist und welche Effekte dies auf das Verhalten der PatientInnen hat, wurde bislang nicht untersucht. Dieser Frage ging Masterstudent Tim Fleiner nach. Training im Einklang mit der Tagesstruktur Im Frühjahr 2013 wurde das Projekt „Trainingskarussell“ in der LVR-Klinik Köln, Abt. Gerontopsychiatrie und -psychotherapie, durchgeführt. Projektleiter Tim Fleiner, SpoHo-Student im Masterstudiengang Sport- und Bewegungsgerontologie, beschreibt die Trainingsstruktur: „Die körperliche Aktivierung sollte im Einklang mit der Tagesstruktur stattfinden. Wir haben daher an drei Tagen die Woche je vier kurze Trainingseinheiten von jeweils 30 Minuten angeboten, zweimal vormittags und zweimal nachmittags Krafttraining mit Gewichtsmanschetten und Gleichgewichtstraining im Stehen. Die Patienten hatten somit die Möglichkeit, mehrmals am Tag körperlich aktiv zu sein.“ Der Wechsel zwischen Belastung und Pause schaffe eine Tagesstruktur, die grundlegende Ruhe-Aktivitäts-Muster fördere, welche bei an Demenz erkrankten Personen nicht mehr vorhanden seien, erklärt Fleiner.

Während des Projekts gelang es dem Großteil der PatientInnen, mehr als drei Stunden körperliche Aktivität pro Woche zu leisten. Das spreche für eine gute Machbarkeit im klinischen Alltag und eine hohe Teilnahmebereitschaft seitens der PatientInnen. Die durchgeführten 180 Minuten körperliche Aktivität pro Woche liegen sogar über den aktuell geltenden Leitlinien des American College of Sports Medicine (2009). Diese weisen darauf hin, dass bei einer körperlich und geistig nicht eingeschränkten Person von über 65 Jahren 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche gesundheitsfördernde Effekte erreichen. Die Tatsache, dass diese Empfehlung übertroffen wurde, weist auf eine gute Machbarkeit eines Trainingskarussells hin. Eine Integration in die klinische Versorgung und den Therapiealltag scheint demnach möglich zu sein und könnte eine wertvolle Weiterentwicklung in der Versorgung von an Demenz erkrankten PatientInnen darstellen. Körperliche Aktivierung als Medikament Bei den TeilnehmerInnen des Trainingskarussells war im Verlaufe des Projekts zu beobachten, dass sich die extremen Phasen des herausfordernden Verhaltens reduzierten. Allerdings sind die Verhaltenssymptome nicht weiter interpretierbar, da eine Kontrollgruppe fehlte. Die Erfahrungen aus dem Projektverlauf deuten aber darauf hin, dass die PatientInnen durch das Trainingsprogramm von einer festen Struktur im Tagesverlauf profitierten, zum Beispiel war das herausfordernde Verhalten der PatientInnen am Abend deutlich reduziert und es musste weniger Bedarfsmedikation am Abend verabreicht werden. Die Leitidee „Aktivieren um zu Deaktivieren“ (Stationsleitung Fr. Troche-Lyssy) scheint im klinischen Bereich umsetzbar und könnte eine gute Strategie bei der Behandlung von nicht-kognitiven Verhaltensauffälligkeiten bei einer Demenzerkrankung sein. LVR Klinik Köln – Gerontopsychiatrie in Bewegung Die positiven Erfahrungen aus dem Projekt „Trainingskarussell bei Demenzerkrankung“ wurden seitens der beteiligten MitarbeiterInnen und der ärztlichen Leitung der LVR-Klinik Köln erkannt und aufgenommen. Aktuelle Bestrebungen, ein hohes Maß an körperlicher Aktivität in den klinischen Therapiealltag zu

implementieren, zeugen von Offenheit und Entwicklungsbereitschaft. In Verbindung mit spezifischer kognitiver Aktivierung kann dies dazu beitragen, die nicht-pharmakologischen Therapieverfahren in der gerontopsychiatrischen Versorgung zu stärken. „Vielleicht ist es uns durch vermehrte körperliche Aktivierung möglich, potentiell schädliche Medikamente wie Neuroleptika einzusparen“, kommentiert PD Dr. Peter Häussermann, Chefarzt der Abteilung für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie, das Ergebnis des Projektes. Auf dem Weg zu einer Gerontopsychiatrie in Bewegung ist es demnach wichtig, Erkenntnisse aus der Forschung und dem klinischen Alltag zusammenzuführen. Bisher kam aus der sportwissenschaftlichen Forschung nur sehr wenig in der klinischen Versorgung an. Dies soll sich durch eine enge Zusammenarbeit und gemeinsame weiterführende Projekte mit dem Institut für Sport- und Bewegungsgerontologie der Deutschen Sporthochschule Köln verbessern. PuK

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HOCHSCHULE

Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 05-2013

Den olympischen Geist im Gepäck

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Sieben Kölner Sportstudierende kehren mit vielen neuen Ideen und Erfahrungen aus Griechenland zurück

Olympia/Köln. Der olympische Geist. Für viele ist er nur eine Vision, ein Traum, der alle vier Jahre zum Leben erweckt wird. Für sieben Studierende der Deutschen Sporthochschule Köln ist er dagegen greifbar geworden. Auf ihrer neuntägigen Exkursion führte sie das achte sportwissenschaftliche Olympia-Seminar der Deutschen Olympischen Akademie, an dem Delegationen zehn deutscher Universitäten teilnahmen, vom 31. August bis zum 8. September zu den Wurzeln der Olympischen Bewegung. Auf den Spuren der Antike bereisten sie nicht nur die altehrwürdigen Wettkampfstätten Griechenlands, sondern lernten noch viele weitere Facetten der Olympischen Spiele kennen. Von der Ökonomie und Nachhaltigkeit der Spiele über die Dopingdiskussion im Spitzensport bis hin zum Wettkampfprogramm der Zukunft blieb den Studierenden kein Einblick verwehrt. Gleich zu Beginn ihrer Reise hieß es höher, schneller, weiter. Von der Athener Akropolis, dem Dach der Stadt, liefen die insgesamt 60 Teilnehmer hinunter zur Laufbahn des Stadions der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit. Nach einem gemeinsamen Abend in der Plaka ging es am nächsten Morgen Richtung Tolon. Auf dem Programm standen die antiken Stätten von Korinth und Epidauros. Und auch am folgenden Tag durften die Mitgereisten dank interaktiver und interessant gestalteter Führungen Sportgeschichte hautnah erleben. Im Stadion von Nemea kam es kurzerhand sogar zu einem antiken, sportlichen Vergleich unter den Studierenden. Ohne jegliches Schuhwerk empfanden sie nach, wie die Griechen damals ihre Laufdisziplinen ausübten. „Unglaublich, wie die hier damals barfuß rauf und runter gesprintet sein müssen“, sagt Robin d'Alquen. Zusammen mit Verena Camen, Franziska Wülle, Hannah Nehrig, Kim Chiara Lebowski, Caroline Meier, Michael Gössing und dem Sporthistoriker und Dozenten Dr. Ansgar Molzberger bildete er die Kölner Delegation. Dem Ausflug in die antike Geschichte folgte mit der

Ankunft in der Internationalen Olympischen Akademie in Olympia der Schritt in die Gegenwart. Spätestens nach der offiziellen Eröffnungszeremonie samt olympischer Hymne war auch der letzte Teilnehmer im Bann der Olympischen Bewegung. Von nun an standen Sporttreiben, Studieren und Gedankenaustausch an erster Stelle. Dabei dienten die täglichen Ringvorlesungen der Dozierenden als Denkanstoß für die gesamte Gruppe. Diese Anregungen führten die Mitgereisten in den darauffolgenden Seminaren selbst weiter aus und entwickelten so zum Teil komplett neue Ideen. Seminarteilnehmer kommen dem IOC zuvor Das Team der Deutschen Sporthochschule Köln befasste sich im Rahmen dieser wissenschaftlichen Vortragsreihe mit der Entwicklung des olympischen Wettkampfprogramms. Und obwohl die Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees in Buenos Aires mehrere tausend Kilometer entfernt von Olympia tagte, lagen die Arbeitsergebnisse am Ende gar nicht so weit auseinander. So wählten die Seminarteilnehmer schon zwei Tage vor der offiziellen IOC-Entscheidung die Sportart Ringen zurück in das olympische Wettkampfprogramm. „Als wir dann über das Internet erfahren haben, dass Ringen tatsächlich wieder aufgenommen wurde, haben wir uns insgeheim schon ein wenig gefreut. So hatten wir eine kleine Bestätigung unserer Arbeit. Als hätten wir in die Zukunft blicken können“, erzählt Michael Gössing rückblickend. Doch die Olympische Bewegung ist weit mehr als nur Wettkampf, Spektakel und Medaillen. In ihrer ureigenen Idee soll sie die Völker und Nationen dieser Welt miteinander verbinden, Frieden schaffen und Menschen motivieren, Sport zu treiben. „So etwas habe ich noch nie erlebt. Den Mythos dieser Akademie kann man weder beschreiben noch fassen. Man muss hier vor Ort gewesen sein,

Fotos: Deutsche Sporthochschule (3),Wikipedia/Enzo Leroy, Privat

Von den Besten lernen Ein Foto zusammen mit Messi und Iniesta im Fotoalbum? Mit solchen Raritäten kann Univ.-Prof. Dr. Daniel Memmert, Leiter des Instituts für Kognitions- und Sportspielforschung, aufwarten. Warum? Regelmäßig reist er zu Lehr- und Forschungszwecken an die Universitat de Barcelona, die eng mit dem FC Barcelona zusammenarbeitet. Julia Neuburg sprach mit ihm über seine Besuche in der Starschmiede. Seit 2006 sind Sie am INEFC, der Sportfakultät der Universität Barcelona, tätig. Was machen Sie da genau? Genau genommen bin ich zweimal im Jahr dort; einmal über die Dozentenmo-

bilität des ERASMUS-Programms. Hier bin ich in der Lehre des INEFC tätig, wofür ich besonders Dr. Karen Petry danke, die mir dies immer wieder ermöglicht. Hinzu kommt ein jährlicher Forschungsaufenthalt. Unser Institut steht im regen Austausch mit den spanischen Kolleginnen und Kollegen, der sowohl für die Lehr- als auch Forschungsaktivitäten sehr wertvoll ist. Wie würden Sie die deutsch-spanische Zusammenarbeit beschreiben? Im Themenfeld unseres Instituts ist es sehr wichtig, international gut vernetzt zu sein und mit den führenden Sportpraktikern und Wissenschaftlern

zusammenzuarbeiten. Unsere Doktoranden bekommen die Chance, wichtige Kontakte für ihre wissenschaftliche Karriere zu knüpfen. Außerdem wollen wir – im übertragenen Sinne – auch in der Champions League spielen, und da können wir uns von Barca einiges abgucken. Vorbildlich finde ich die Zusammenarbeit zwischen dem INEFC und dem FC Barcelona. Sogar die Co-Trainer der ersten Mannschaft (Foto mit Trainer Paco, d. Red.) unterrichten an der Uni und vermitteln den Studierenden direkten Zugang zur Praxis. Umgekehrt sind die Trainer in der Pflicht, aktuelle wissenschaftliche Tendenzen aufzunehmen. Drei Aspekte sind Ihnen besonders wichtig. Welche sind das? Zum einen der Lehraustausch. ERASMUS bietet uns die Möglichkeit, aktuelle Erkenntnisse unserer eigenen Forschung in die Lehre zu transportieren und mit den Studierenden zu diskutieren. Alle am INEFC sind sehr offen für neue Ideen, vor allem im Fußball. Sie zücken nicht das Lehrbuchwissen der vergangenen zehn Jahre, sondern integrieren schnell neue Erkenntnisse aus der Forschung. Nur deshalb habe ich die Chance, dort lehren zu dürfen, weil die Spanier wissen wollen, welche Forschungsergebnisse an anderen Unis entstehen. Und weiter? Der zweite Punkt ist der Forschungsaustausch, 2010/11 finanziert über den

Internationale Olympische Akademie

Nach dem Tod Pierre de Coubertins (1937) engagierten sich Carl Diem und Ioannis Ketseas vom griechischen NOK für die Umsetzung der Idee Coubertins, eine olympische Studienstätte zu schaffen. Zunächst stoppte jedoch der Zweite Weltkrieg das Projekt, anschließend waren jahrelange Verhandlungen notwendig, ehe man 1961 am Ziel war: In direkter Nähe zum antiken Stadion von Olympia – für dessen Freilegung sich Diem stark gemacht hatte – wurde die Internationale Olympische Akademie eröffnet. Generationen von Studierenden sind seit dieser Zeit bereits in den Genuss gekommen, sich im Rahmen von Studienfahrten in diesem ganz besonderen Ambiente mit aktuellen und übergreifenden olympischen Fragen zu beschäftigen.

& Univ.-Prof. Dr. Stephan Wassong, Leiter des Zentrums für Olympische Studien und Leiter des Instituts für Sportgeschichte der Deutschen Sporthochschule Köln, war im September 2013 erneut als Visiting Professor an die Internationale Olympische Akademie (IOA) in Olympia eingeladen. Zu den Aufgaben zählte u.a. die Vermittlung von forschungsbasierten Lehrinhalten über historische und pädagogische Dimensionen der Olympischen Bewegung im internationalen Postgraduierten Seminar der IOA. Diese Veranstaltung, die bereits 1993 eingeführt wurde, wird als das Kernelement der wissenschaftlichen Programme bezeichnet, die an der IOA angeboten werden. Als Student der Deutschen Sporthochschule Köln nahm Robin Austermann am Postgraduierten-Seminar teil.

um dieses besondere Flair zu verstehen“, erzählt Hannah Nehrig. Und ein Blick in die Gesichter der Mitgereisten bei der Verabschiedung am Athener Flughafen ließ auch dem Außenstehenden keinen Zweifel: Dieser olympische Gedanke ist mehr als nur eine niedergeschriebene Leitidee. Er verbindet Menschen, schafft Zusammenhalt und fasziniert, egal ob jung oder alt. Und so nahm am Ende dieser erlebnisreichen Reise jeder der Teilnehmer ein Stück olympischen Geist mit nach Hause… Autoren: Hannah Nehrig, Robin d’Alquen, Michael Gössing, Caroline Meier, Kim Chiara Lebowski, Verena Camen und Franziska Wülle. Auf dem Bild v.l.n.r. zu sehen im Stadion von Olympia, dem Austragungsort der antiken Olympischen Spiele.

Deutschen Akademischen Austauschdienst. Hier stehen die Entwicklungen auf dem Gebiet der Spielanalyse im Vordergrund, konkret unser aktuelles DFGProjekt „Neuronale Netze“. Wir haben in den letzten Jahren Tools entwickelt, mit denen man in wenigen Sekunden taktische Muster, Spielzüge oder auch kreative Momente aus einem Fußballspiel extrahieren kann. Dies geschieht mit schlauen Mustererkennungsalgorithmen und auf der Basis von Positionsdaten. Der dritte Aspekt umfasst kognitives Training, auch Aufmerksamkeits-, Taktik- und Kreativitätstraining sowie den Austausch der neuesten Erkenntnisse im Sinne einer Weltstandsanalyse im Spitzenfußball: lernen von den Besten. Wir haben einen guten Zugang zum FC Barcelona aufgebaut und verfolgen, wie sich dort Strukturen entwickeln, wie die Mannschaften trainieren und wie die Verantwortlichen mit ihren Spielern umgehen. Ich schaue mir regelmäßig Spiele und Trainingseinheiten des Clubs an oder besuche das Jugendleistungszentrum La Masia, wo Sportler verschiedener Mannschaftssportarten unter einem Dach leben: Fußballer, Basketballer, Handballer, Futsalspieler. Sie unterstützen sich gegenseitig und feiern Erfolge zusammen. Wie ist die Stimmung bei einem der erfolgreichsten Fußballclubs? Der Umgang untereinander ist sehr herzlich. Alle Beteiligten behandeln sich wie

Familienmitglieder, dennoch ist natürlich am Ende die Leistung entscheidend. Aber: Der Konkurrenzkampf ist weniger mitspielerorientiert. Wichtiger ist die Frage: Warst Du heute besser als im Training gestern? Ich sage dazu gerne: You are the reference, not your team mate! (Du selbst bist der Maßstab, nicht Dein Teamkamerad). Gibt es eine Anekdote, die Ihnen zum FC Barcelona einfällt? Vor etwa zwei Jahren verfolgte ich ein Training der ersten Mannschaft mit dem damaligen Trainer Pep Guardiola. Gegen Ende der Einheit fand ein Trainingsspiel mit Nachwuchsspielern statt. Nach kurzer Zeit verletzte sich einer der jungen Spieler. Prompt wurde das Training abgebrochen. Auf meine Frage hin, warum die anderen Spieler nicht weitertrainierten, hieß es, dass sich das nicht gehöre, da sich ein sehr junger Spieler möglicherweise schwer verletzt habe und nun keiner mehr mit Spaß weiterarbeiten könne. Das Motto lautet ja: „Enjoy training than you can enjoy the match!“ Nur wenige Trainer außerhalb von Barcelona, denen ich diese Geschichte erzählt habe, haben das bislang richtig verstanden. Das zeigt doch ziemlich deutlich, welche Atmosphäre und welcher Geist bei Barca herrschen. Ab und an muss halt auch mal gelten: No training is better than training!


HOCHSCHULE

Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 5-2013

Alle Forschungsaktivitäten auf einen Blick Die Sporthochschule führt ein Forschungsinformationssystem ein, das eine breite Palette an Möglichkeiten bietet Ab Juli 2014 verfügt die Deutsche Sporthochschule Köln über ein Forschungsinformationssystem (FIS). Welche Funktionen das System hat, wer es nutzen kann und was die Vorteile sind, erläutern zwei Mitglieder der Projektgruppe im KURIER-Interview: Dr.‘ Claudia Combrink, Forschungsservicestelle, und Dr. Björn Braunstein, Institut für Biomechanik und Orthopädie.

Frau Combrink, was geschieht in der Zeit bis Juli? Combrink: Da passiert ganz viel! Das System wird durch die Firma Elsevier aufgesetzt und an unsere Bedürfnisse angepasst. Die Projektgruppe trifft sich regelmäßig, um alles gut vorzubereiten; wir müssen Personendaten, Projektdaten

Wer pflegt die Daten ein? Braunstein: Das ist eine Mischung aus einem automatisierten und einem manuellen Import. Je älter die Daten, desto größer der manuelle Anteil der Einpflege. Wir möchten möglichst viele Publikationsdaten hinzufügen, die nicht aus den Standardbibliotheken entnommen werden können. Denn das ist das große Ziel: Es sollen und werden alle Publikationen erfasst, welche in die leistungsbezogene Mittelberechnung eingehen, also auch Konferenzbeiträge oder Monographien. Combrink: Wir versuchen, möglichst viel über die Projektgruppe abzuwickeln. Das heißt aber auch, dass wir von den Instituten zum Teil Zulieferung brauchen. Dazu gehen wir auf die Institute zu und fragen, ob sie ihre Publikationen zentral vorliegen haben und in welchem Format, EndNote oder Citavi beispielsweise. Das File geben wir dann in das FIS ein. Die Institute sollen möglichst ihre Alt-Daten nicht einpflegen müssen.

die Projekte finanziert sind oder nicht, über wen sie finanziert sind und wer an den Projekten arbeitet. Und natürlich der Output, also Publikationen, Beiträge auf Kongressen etc. Braunstein: Damit zeigen wir auch, welchen Kooperationsstamm wir haben. Wir präsentieren nach außen, mit welchen namhaften Institutionen wir zusammenarbeiten und welche Kollaborationen es zu industriellen Partnern gibt. Combrink: Das Entscheidende dabei ist, dass die Datenbank alle Informationen zusammenführt und für eine vernetzte Recherche zur Verfügung stellt. Man kann also genau nachverfolgen, welche Publikationen aus einem Projekt entstanden sind und wer mitgearbeitet hat. Braunstein: Damit haben auch die Projektleiter ein sehr schönes Steuerungstool: Sie können auf einen Blick sehen, welche Kosten über welches Projekt abgedeckt sind und welcher Benefit entstanden ist. Das FIS soll keine Finanzbuchhaltungssoftware werden, aber es bietet diverse Möglichkeiten in diese Richtung.

Sie haben einige Inhalte bereits angesprochen. Was wird in der Datenbank noch zu finden sein? Combrink: Im Prinzip alles, was mit unserer Forschung zu tun hat: Projekte, ob

Wie zum Beispiel die Generierung von Statistiken durch das FIS … Braunstein: Das ist eines der großen Ziele. Für Institutsleiter, Arbeitsgruppenleiter von Wissenschaftlern oder ver-

und Publikationsdaten in das System bringen und zwar auch die Alt-Daten.

Sporthochschule gestaltet eigenständig die Zukunft ihres Studienangebots

Fotos: Sandra Bräutigam(2),Tony Hegewald/pixelio.de

Die Internationalisierung des M.Sc. Sports Technology wird hochschulintern zertifiziert – SpoHo-Studierende können ohne Studienbeiträge in Melbourne studieren

Seit dem Sommer dieses Jahres kann die Deutsche Sporthochschule Köln ganz offiziell ihr Studienangebot und die einzelnen Studiengänge in Eigenverantwortung weiterentwickeln, verändern und verbessern. Denn die Akkreditierungsagentur AQAS hat dem Antrag auf Verfahrenszulassung seitens der Sporthochschule problemlos zugestimmt. Die Qualitätsprüfung, die bisher von externen Agenturen für jeden einzelnen Studiengang vorgenommen wurde (Programmakkreditierung), findet an der Sporthochschule demnach also nicht mehr statt. Stattdessen werden die Studiengänge regelmäßig in Zusammenarbeit mit der Stabsstelle für Qualitätssicherung überprüft (systemische Studiengangsevaluation) und

intern durch das Rektorat rezertifiziert. Der Masterstudiengang M.Sc. Sports Technology konnte als erster Studiengang von dem neuen internen Verfahren profitieren: Durch die Kooperation mit dem Royal Melbourne Institute of Technology (RMIT), einer in der Biomechanik und Bionik höchst angesehenen Technischen Universität, konnte dieser SpoHo-Studiengang zu einem internationalen Dual Degree, einem sogenannten Doppelabschluss, erweitert werden. Ab dem Wintersemester 2014/15 können pro Studienjahr jeweils fünf Sporthochschul- und RMIT-Studierende an der jeweils anderen Universität ihren Master-Abschluss erwerben. Damit verbunden ist ein einjähriger Studienaufenthalt der australischen Studierenden in Köln und der Kölner in Melbourne.

Vor allem die erheblichen australischen Studiengebühren werden – auf Basis des Kooperationsvertrags – für die SpoHoStudierenden somit nicht erhoben. „Seit der hochschulpolitischen Entscheidung für die interne Weiterentwicklung unseres Studienangebots sehen wir in den einzelnen Studiengängen viele positive Entwicklungen.

gleichbaren Personengruppen besteht oftmals die Notwendigkeit, zu berichten. Ein möglichst großer Teil dieser Berichte, wie Publikationen zur Erstellung der leistungsbezogenen Mittel oder Drittmittel, soll über das FIS automatisiert generiert und zur Verfügung gestellt werden. Damit hat die Hochschule auch erstmalig die Möglichkeit, eine Hochschulbibliographie zu entwickeln. Combrink: Oder auch einen umfassenden Forschungsbericht. Je mehr Informationen eingepflegt werden, desto besser natürlich. Der große Vorteil ist, dass die Daten nur einmal eingeben werden und für diverse Zwecke genutzt werden können. Wer kann das FIS nutzen? Combrink: Alle. Wir haben uns für das Advanced Pure Portal entschieden, um über das Internet alle Informationen der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Braunstein: Die Inhalte des FIS werden durchgereicht an das Portal, also unsere neue Website. Der Endnutzer wird gar nicht wirklich merken, dass die Daten quasi on the flight generiert wurden. Combrink: Natürlich ist es auch möglich, vertrauliche Inhalte in dem System zu erfassen, die nicht öffentlich zugänglich sind oder nur für eine bestimmte Personengruppe.

Diese können wir nun eigenständig – und damit auch schneller und unbürokratischer – voranbringen“, zeigt sich Prorektor Univ.-Prof. Dr. Stephan Wassong zufrieden mit den ersten Schritten der internen Rezertifizierung. „Der Prozess zum Ausbau unseres Studiengangs zu einem Dual Degree wurde von Beginn an von der Stabsstelle für Qualitätssicherung sowie vom Akademischen Auslandsamt gesteuert und inhaltlich begleitet. Wir können unseren Studierenden hier in Köln nun eine internationale Top-Ausbildung anbieten und gemeinsam mit dem RMIT höchst spannende Forschungsprojekte auf die Schiene setzen“, ist sich Studiengangsleiter Prof. Dr. Gert-Peter Brüggemann sicher. Auch die Quali-

Ist das ein längst überfälliges Projekt? Combrink: Längst überfällig würde ich nicht sagen. Es ist ein Projekt, das gerade an vielen Hochschulen in Deutschland angegangen wird. In anderen Ländern gibt es Forschungsinformationssysteme schon sehr viel länger. Wir können auf Erfahrung anderer Universitäten aufbauen und sind trotzdem relativ frühzeitig dabei. Braunstein: Wir haben einen Berg vor uns, aber die Abfahrt wird dafür umso schöner. Das Interview führte Lena Overbeck.

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Die Einführung eines Forschungsinformationssystem wurde im Juli 2013 durch das Rektorat einstimmig beschlossen. Offizieller Projektstart für die Implementation war Ende Oktober. Der FIS-Projektgruppe und den Projektteams gehören 24 Mitglieder aus Verwaltung und Forschung an; die übergeordnete Steuerungsgruppe leitet Univ.-Prof. Dr. Heiko Strüder. Weitere Infos: www.dshskoeln.de/fis

tätsverbesserungskommission hat die internationale Wettbewerbsfähigkeit des M.Sc. Sports Technology gestärkt und finanzielle Mittel in erheblichem Umfang für die technische Ausstattung der Lehre zur Verfügung gestellt. Im Frühjahr 2014 werden alle aktuellen Weiterentwicklungen des Qualitätsmanagementsystems für Studium und Lehre in einem hochschulöffentlichen Hearing vorgestellt. Anregungen und Kritik zur Thematik richten Sie gerne jederzeit an den Prorektor für Studium und Lehre oder die verantwortlichen Mitarbeiterinnen der Stabsstelle für Qualitätssicherung und Lehrorganisation: Ines Bodemer, Dr.‘ Barbara Jesse und Tina Kranendonk. Barbara Jesse

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VERANSTALTUNGEN

Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 05-2013

„Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen?!“ 5. Kölner Abend der Sportwissenschaft zum Thema „Sport und Politik“

Seit jeher nutzen Sportlerinnen und Sportler internationale Großer- Vergabe in der Kritik eignisse als Bühne, um auf Menschenrechtsverletzungen oder po- An der Frage, warum ein Land, das die Menschenrechte missachtet, litische Missstände hinzuweisen. Bekannt und berühmt geworden dennoch den Zuschlag für Olympische Spiele bekommt, entbrannist ein Ereignis durch ein Foto, das bei einer Siegerehrung bei den te eine lebhafte Diskussion, auch unter Beteiligung des Publikums. Olympischen Spielen 1968 in Mexiko entstand: Zwei afroamerikani- Univ.-Prof. Dr. Volker Schürmann vom Institut für Pädagogik und sche Sprinter recken ihre behandschuhten Fäuste in die Höhe – und Philosophie kritisierte hier insbesondere das IOC, dem es weniger um demonstrieren damit gegen die Rassendiskriminierung in den USA. den Sport, sondern vorwiegend um ökonomische Interessen gehe. Ein neueres Beispiel: Bei der Leichtathletik-WM 2013 in Moskau fiel Auch in Bezug auf die Menschenrechte nahm er das IOC in die Pflicht eine schwedische Hochspringerin auf, die sich ihre Fingernägel in und forderte: „Es ist eine Grenze erreicht. Die zentrale Grundlage des den Regenbogenfarben lackiert hatte, welche ein Symbol der Les- Sports ist betroffen. Denn der Ausdruck der Menschenrechtstradition ben- und Schwulenbewegung sind. Dieses Zusammenspiel von Sport war seit jeher Kerngedanke des Olympischen Sports und dieser Erfülund Politik war Thema beim 5. Kölner Abend der Sportwissenschaft. lung sollte auch in Zukunft nachgegangen werden.“ Dieselbe RichAktueller Aufhänger: die bevorstehenden Olympischen Winterspiele tung schlug Univ.-Prof. Dr. Jürgen Mittag, Leiter des Instituts für Euim russischen Sotschi vom 7. bis 23. Februar 2014. Daher lautete ropäische Sportentwicklung und Freizeitforschung, ein, indem er eine der Titel der von Wolf-Dieter Poschmann moderierten Veranstal- Reform des IOC forderte und die Legitimationsgrundlage des IOC in tung: „Sotschi 2014 – Sport und Politik. Nichts hören, nichts sehen, Frage stellte: „Kann sich ein undemokratisches Organ innerhalb des nichts sagen?!“. Während die eigentlichen Hauptdarsteller – nämlich die Sportlerinnen und Sportler – seit langer Zeit auf Sotschi 2014 fokussiert sind, beschäftigen sich Medien und Öffentlichkeit momentan verstärkt mit den gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, die in Russland herrschen. Anstoß zur Kritik gibt vor allem das „Gesetz gegen Propaganda von nicht-traditionellen sexuellen Beziehungen gegenüber Minderjährigen“. Regelmäßig entbrennen Der Moderator Wolf-Dieter Poschmann und die Teilnehmer der Diskusionsrunde v.l.n.r. Hochrein,Schürmann,Breuer und Mittag. im Vorfeld sportlicher Großevents hitzige Diskussionen über die Komitees für demokratische Rechte einsetzen?“ „SportgroßereignisPolitik des Gastgeberlandes. Poschmann: „Doch diesmal ist es se werden von den Gastgeberländern traditionell dafür genutzt, sich ein ganzer Strauß von Bedenken, der zwischenzeitlich sogar die selbst zu inszenieren. Somit wird auch die Vergabe solcher Events imIdee eines Boykotts ins Gespräch gebracht hat.“ Axel Hochrein, mer mehr zu einem zentralen Thema der Sportpolitik“, fügte Mittag Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes, betonte die erklärend hinzu. Die sportlichen Großereignisse der nächsten Jahre, deutliche Tendenz zur Homophobie in Russland. Seiner Meinung z.B. die Fußball-WM 2022 in Katar, finden verstärkt in Ländern mit nach verstoße das Ausrichterland damit sowohl gegen die Men- autoritären Staatsformen und hoher Korruptionsanfälligkeit statt, schenrechte als auch gegen das Regelwerk des Internationalen die allerdings gleichzeitig als sogenannte „emerging countries“ über Olympischen Komitees (IOC), das Diskriminierung verbietet: „In ein hohes Wirtschaftswachstum verfügen. Hierzu zählen vor allem Russland darf dagegen vollkommen ungestraft Gewalt gegen Ho- die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika). mosexuelle ausgeübt werden. Da ist es mir unverständlich, warum „Im Gegensatz zu den dominanten ökonomischen Kriterien mit hoein Land, trotz solcher Politik, überhaupt noch Mitglied des Euro- hem Wirtschaftswachstum spielen humanitäre, menschenrechtliche oder demokratische Überlegungen bei den Entscheidungen oftmals parates sein darf.“

kaum eine Rolle“, begründete Mittag die Tatsache, dass Athletinnen und Athleten ihre Unzufriedenheit immer wieder mit Protestaktionen zum Ausdruck bringen. Auf die Frage einer Zuhörerin, warum denn gerade Länder mit undemokratischen Strukturen oder humanitären Schwierigkeiten den Zuschlag für Großevents erhalten, antwortete Mittag: „Die Dynamik der sogenannten BRICS-Staaten ist im wirtschaftlichen Bereich stärker als im politischen, infolgedessen weisen die gesellschaftlichen und politischen Bedingungen eine ganze Reihe von Defiziten auf. Die Veranstalter und Unternehmen können hier aber weitaus höhere Gewinne erzielen als etwa in den gefestigten Demokratien des Westens, deren Märkte weitgehend gesättigt seien.“ Mündige Athletinnen und Athleten Auch auf die Rolle der Athletinnen und Athleten auf sportpolitischer Bühne kamen die Diskussionsteilnehmer zu sprechen. Während Prof. Schürmann die Nachhaltigkeit der Protestaktionen von SportlerInnen anzweifelte, äußerte sich Christian Breuer, Athletensprecher des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), zuversichtlicher: Proteste während der Olympischen Spiele in Sotschi könnten als Türöffner für politische Veränderungen wirken. „Ob ein mündiger Athlet allerdings Stellung beziehen will oder nicht, ist diesem selbst überlassen. Wir erwarten aber, dass sich die Sportlerinnen und Sportler im Vorfeld ausreichend über die schwierige Thematik informieren und sich auch über mögliche Konsequenzen im Klaren sind“, sagte der Olympia-Teilnehmer im Eisschnelllauf. In erster Linie reisten die Athletinnen und Athleten aber nach Russland, um ihrem Sport nachzugehen. „Der Sport muss oftmals für Themen herhalten, die im Grund andere gesellschaftliche Bereiche, zum Beispiel Wirtschaft, Medien und Politik, regeln müssten“, monierte Breuer. Einig waren sich die Podiumsgäste, dass die Vergabekriterien von Sportgroßevents überdacht werden sollten, vor allem wenn – wie in Sotschi – offensichtliche Verstöße gegen die Olympische Charta vorliegen. Denn in der steht: „Jede Form von Diskriminierung eines Landes oder einer Person aufgrund von Rasse, Religion, Politik, Geschlecht oder aus sonstigen Gründen ist mit der Zugehörigkeit zur Olympischen Bewegung unvereinbar.“ Jn

„Menschen sind unterschiedlich“

Fotos: Deutsche Sporthochschule(2), Fotolia (2)

Interessante Vorträge, vielseitiger Erfahrungsaustausch und innovative Ideen bei der Veranstaltung „Inklusion in Schulen, organisiert vom SpAZ der Deutschen Sporthochschule Köln „Die UN-Behindertenrechtskonvention ist nicht nur für Menschen mit Behinderungen wichtig, sondern eine Konvention gegen Benachteiligungen jeglicher Art.“ Professor Dr. Kersten Reich vom Institut für Vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften der Universität zu Köln machte zu Beginn seines Vortrages deutlich, dass von der gesetzlichen Verankerung der Inklusion in der Bundesrepublik nicht nur Menschen mit Behinderung betroffen sind, sondern beispielsweise auch sozioökonomisch Benachteiligte, ethnokulturelle Minderheiten und – wenn auch weniger offensichtlich – Benachteiligte aufgrund des Geschlechtes oder der sexuellen Orientierung. Weil aber „Inklusion in Schulen“ zurzeit in der Ausbildung der Lehrkräfte noch wenig verankert ist, organisierte das Sportlehrer/innen-AusbildungsZentrum (SpAZ) der Deutschen Sporthochschule eine Veranstaltung mit

Vorträgen und Workshops zu dieser Thematik. „Wir tun uns in Deutschland schwer mit Inklusion. Andere Staaten wie beispielsweise Australien, Kanada oder die skandinavischen Länder sind da schon viel weiter“, konstatierte Reich und übte Kritik am deutschen Schulsystem. „Die Förderschule ist eine Sackgasse, die die Schülerinnen und Schüler unterfordert und unterschätzt. 80 Prozent von ihnen bleiben ohne Abschluss.“ Durch inklusive Schulen und den damit verbundenen Regelschulbesuch erhielten die Benachteiligten bessere Chancen auf dem Berufsmarkt und für ihre eigene persönliche Entwicklung. Inklusiver Unterricht liegt nach derzeitigen Standards vor, wenn mindestens 60 Prozent des Unterrichts in einer Schule für alle gemeinsam erfolgt, der andere Teil kann für Therapie- oder spezielle Fördermaßnahmen in kleineren Gruppen genutzt werden.

Wie aber lässt sich das Recht auf Teilhabe an Schulen realisieren und insbesondere im (Sport-)Unterricht konkret umsetzen? Hier zeigte Reich zwei wichtige theoretische Ansatzpunkte auf. Dadurch dass die Sonderpädagogikstudierenden exkludiert von allen anderen ausgebildet werden, entsteht bereits in der Lehramtsausbildung eine Gliedrigkeit, die man aufgeben müsse. In anderen Ländern sei Sonderpädagogik Teil jeder Lehrerausbildung und die Grundlagenausbildung habe sogar einen größeren Anteil als die fachlichen Komponenten. Im Schulalltag selbst sei es von großer Wichtigkeit, verschiedene Zugänge zum Lernen und auch mehrere Ergebnisse der Lernleistung – nicht nur Klausuren – zu ermöglichen. Individuelle Standortbestimmungen eines jeden Einzelnen, daraus abgeleitete Kompetenzen

und Lernziele sowie handlungsbezogenes Feedback sind Schlüsselkomponenten für gute Lernvoraussetzungen. Reich warnte ausdrücklich: „Alle gleich machen zu wollen, funktioniert nicht. Menschen sind grundsätzlich unterschiedlich – in Eigenschaften, Voraussetzungen und Persönlichkeit.“ Das zu erkennen müsse im Fokus stehen und bedeute, dass die Systeme den Schülerinnen und Schülern individuelle Wahlmöglichkeiten bieten müssen. Konkrete Lösungsansätze erarbeiteten die Teilnehmenden in theoretischen und praktischen Workshops, in denen sie sich mit verschiedenen Aspekten der Thematik aktiv auseinandersetzten. So wurden beispielsweise mit Dr. Thomas Abel vom Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft und der Lehramtsausbilderin Vera Tamm diffe-

rente Bewertungskriterien für die Leistungsbewertung beleuchtet und diese an exemplarischen Fallbeispielen angewendet. In einem anderen Workshop verdeutlichten die Schulleiterin und die Schulpsychologin der Brennpunktschule „Die Brücke“ in Neuss Möglichkeiten einer inklusiven Schulentwicklung und führten die Tagungsteilnehmer in die Arbeit mit dem international anerkannten Index für Inklusion ein. In den Praxiseinheiten, geleitet von Sportlehrkräften mit Erfahrungen in inklusivem Unterricht, wurden an verschiedenen Beispielen Möglichkeiten eines inklusiven Sportunterrichts in verschiedenen Facetten beleuchtet. „Die Heterogenität der Teilnehmenden ermöglichte einen breiten Austausch. Hier konnten sowohl Ängste und Bedenken diskutiert, als auch innovative Ideen eingebracht werden“, resümierte der Organisator der Veranstaltung, Sebastian Ruin. Mh


Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 5-2013

„Bei Reinhard Rauball musste ich meinen Mut zusammennehmen“ Beim „Champion des Jahres“ spricht Sporthochschulstudent Jonas Kothy mit bekannten Sportlerinnen und Sportlern und sammelt Erfahrungen als Agenturjournalist. Dem KURIER schildert er seine Erlebnisse

Die Teilnahme am Schreibwettbewerb des Sport-Informations-Dienstes (SID) hat sich für Jonas Kothy gelohnt: Der 20-jährige Bachelor-Student im B.A. Sportjournalismus durfte eine Woche im Robinson-Club Apulia in Italien gemeinsam mit Olympiasiegern, Welt- und Europameistern verbringen. Keine Rede allerdings von Ausspannen unter italienischer Sonne – stattdessen erlebte er hautnah den Arbeitsalltag eines SID-Redakteurs, kämpfte mit dem Texteschreiben unter Zeitdruck, und er erfuhr, dass bekannte Sportler und Sportlerinnen auch nur Menschen sind. Was ist der Champion des Jahres? Zu der Veranstaltung werden Deutschlands beste Olympia-Sportler und -Sportlerinnen für eine Woche in den Robinson Club eingeladen. Seit 13 Jahren gibt es dieses Treffen der Medaillengewinner. Als Kandidaten stehen die Sportler zur Wahl, die im höchsten Wettbewerb ihrer Sportart in den letzten zwölf Monaten eine Medaille gewonnen haben, 140 Qualifikanten waren es dieses Mal. Alle von der Deutschen Sporthilfe geförderten Athleten waren aufgerufen, ihren Favoriten zu wählen; in Italien haben dann 80 Sportler in einem finalen Wahlgang den Champion des Jahres 2013 gekürt: Speerwerferin Christina Obergföll.

einer Stunde hatten ihn einige Lokalzeitungen auf ihren Internetseiten bereits veröffentlicht. Außerdem habe ich mit Jan Frodeno, Raphael Holzdeppe, Björn Otto, Eric Frenzel und Reinhard Rauball (BVB-Präsident; d. Red.) gesprochen. Herr Rauball war eigentlich privat im Robinson Club, hat aber vor Ort angekündigt, die Veranstaltung im kommenden Jahr unterstützen zu wollen. Das war natürlich eine interessante kurzfristige Nachricht für den SID. Hattest Du Hemmungen, auf die bekannten Persönlichkeiten zuzugehen? Das kam darauf an, um wen es sich handelte. Bei Reinhard Rauball musste ich schon ein bisschen Mut zusammennehmen. Bei René Enders oder Jan Frodeno war das total entspannt. Das sind ja auch Sportler, die, abgesehen von wenigen Großereignissen, nicht so im Licht der Öffentlichkeit stehen. Sie sind meistens eher angetan vom Presseinteresse, da sie ja auch Publicity brauchen, um zum Beispiel Sponsoren zu finden. Wie hast Du Dich für den Champion des Jahres qualifiziert? In Kooperation mit dem SID hat die Sporthochschule zum SIDTalent2013 aufgerufen. Dafür habe ich einen Artikel über den Trendsport Padelsport geschrieben, eine Mischung aus Tennis und Squash. Dieser hat mich für Italien qualifiziert.

Italien, Sonne, Pool und Sport – das klingt zunächst nicht nach einem stressigen Arbeitstag. Was genau hast Du dort gemacht? Ich war für den Sport-Informations-Dienst im Einsatz und habe mit dem SID-Redakteur Tom Lucka zusammengearbeitet. Wir haben vorher abgesprochen, über welche Sportler wir berichten, wen wir interviewen wollen. Jeden Morgen mussten wir dem SID ankündigen, was wir bis mittags liefern. Häufig bestand also auch Zeitdruck. Im Wesentlichen konnte ich sehr selbständig arbeiten, hauptsächlich Interviews mit Sportlern führen und daraus Meldungen verfassen, die der SID dann seinen Medienkunden zur Verfügung stellte.

Welches Fazit ziehst Du zur Praxiswoche in Italien? Ich habe auf jeden Fall tolle Erfahrungen gemacht und einen guten Einblick in den Berufsalltag eines Agenturjournalisten bekommen. Der persönliche Kontakt zu den Sportlerinnen und Sportlern war für mich etwas ganz Besonderes. Alle waren super locker und freundlich. Gewöhnen musste ich mich allerdings an den Zeitdruck, der im Agenturjournalismus herrscht. Bisher habe ich mich im Studium hauptsächlich der Textform Feature gewidmet, einer Mischung aus Reportage und Bericht. Für den SID musste ich mich daher sehr umstellen.

Welche bekannten Sportler durftest Du interviewen? Mein erstes Interview in Italien habe ich mit dem Bahnradfahrer René Enders gemacht. Er hat mir zum Beispiel brandaktuell erzählt, dass sein finanziell angeschlagener Rennstall gerettet werden konnte. Meinen Text haben wir dann nochmal überarbeitet und der Agentur übermittelt. Nach

Inwiefern genau? Der Schreibstil und der Textaufbau unterscheiden sich stark. Bei den SIDTexten darf man nicht lange um die eigentliche Nachricht herum reden, sondern muss sofort auf den Punkt kommen. Im ersten Satz muss schon klar sein, worum es geht. Das stärkste Zitat muss oben stehen.

Tanzen – mehr als nur Leidenschaft! Bunte Mischung aus Persönlichkeiten im neuen M.A. Tanzkultur V.I.E.W.

Fotos: DSHS (23), Sandra Bräutigam, Privat

Der Weiterbildungsmaster M.A. Tanzkultur V.I.E.W. ist erfolgreich in den zweiten Jahrgang gestartet. Insgesamt 24 Studierende wurden zum aktuellen Wintersemester begrüßt. Ob Tänzer, Tanzpädagogen, Künstler oder Lehrer – die neuen Masterstudierenden bilden eine bunte Mischung an Persönlichkeiten mit interessanten Biographien und kulturellen Hintergründen. Sogar zwei Studentinnen aus China und Brasilien gehören der neuen Kohorte an. „Ich bin ich sehr begeistert, dass es so viele Praxisangebote gibt und so ein gutes Verhältnis mit der Theorie besteht. Toll, dass uns so viele unterschiedliche Dozenten unterrichten!“

Bereits nach dem ersten viertägigen Lehrwochenende waren die Studierenden von der dargebotenen Vielfalt des Studiums in Köln begeistert. Vor al-

lem die gute Mischung aus Praxis und Theorie, kompetente Dozierende, eine tolle Arbeitsatmosphäre sowie die Ein„Das Arbeitsklima ist sehr gut und inspirierend. Ich freue mich sehr, hier den Master machen zu können!“

sicht in viele Bereiche der Tanzkultur bestärkten die Masterstudierenden darin, am richtigen Ort zu sein und den richtigen Studiengang gewählt zu haben. Zu Beginn der ersten Kontaktphase übergab Professor Wolfgang Tiedt offiziell die Studiengangsleitung des Masterstudiengangs an Stephani Howahl. Letztere informierte über das Studium und nannte die Schwerpunkte des ersten Semesters: „Bewegungsreflexivität entwickeln, körperlich ankommen und ein hohes Niveau an wissenschaftlicher Arbeit etablieren.“ Auch insgesamt konnten die Master-

dozierenden ihre neuen Schützlinge mit ihrer Fachkompetenz begeistern. Insbesondere Dr.‘ Denise Temme brillierte mit ihrem tanzwissenschaftlichen Vortrag, deren Inhalt für viele Studentinnen und Studenten einen Gegenpol zu der eher bekannten Tanzpraxis darstellte und somit ein spannendes Feld für die weitere Forschung innerhalb des Studiums offenbarte. Neben den Theorieeinheiten bot das

Was hast Du für Dich persönlich als „SID-Redakteur auf Probe“ mitgenommen? Der nachrichtliche Agenturstil gefällt mir zur Zeit nicht ganz so gut; ich bevorzuge einen ausführlicheren, ausschmückenden Schreibstil. Allerdings habe ich vor der Reise gar nicht gewusst, dass es so große Unterschiede gibt, geschweige denn, welcher Stil mir mehr liegt. Eitel darf man als Agenturjournalist auch nicht sein, denn es passiert häufig, dass Zeitungen zwar einen Text übernehmen, aber Passagen rausstreichen und am Ende steht auch der eigene Name nicht drunter. Was empfiehlst Du den Studierenden, die beim nächsten SIDTalent teilnehmen möchten? Als Bewerbungstext für den Wettbewerb sollte man sich tatsächlich einen sehr ungewöhnlichen Sport aussuchen. Mein Thema war da fast noch zu normal. Falls es beim nächsten Mal wieder zum Champion des Jahres geht, sollte man versuchen, offen und nicht schüchtern zu sein, sondern auf die Leute zuzugehen. Die Veranstaltung ist wirklich eine tolle Sache, eine super Erfahrung und das sollte man natürlich nutzen. Mein Tipp: alles mitmachen, wenig schlafen. Zudem empfehle ich, sich auf die Gesprächstermine sehr gut vorzubereiten. Das Interview führte Julia Neuburg

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Der Sport-Informations-Dienst (SID)

hat gemeinsam mit dem Institut für Kommunikationsund Medienforschung in diesem Jahr mit dem SIDTalent erstmals einen Schreibwettbewerb für die Studierenden ins Leben gerufen. Inga Oelrichs, Studiengangskoordinatorin SPJ, sagt: „Es ist schön, dass wir den Studierenden mit diesem Wettbewerb einen Einblick in die journalistische Praxis ermöglichen können. Ich hoffe, dass in Zukunft viele Interessierte diese Chance nutzen und mitmachen.“ Weitere Informationen zur Teilnahme im kommenden Jahr sind demnächst auf der SpoHo-Homepage verfügbar. Kontakt: Inga Oelrichs, E-Mail: i.oelrichs@dshs-koeln.de

Lehrwochenende die Gelegenheit, Teil der Hip-Hop-Jugendkultur zu sein und im Rahmen der Veranstaltung „Local Dance Heroes“ an den Workshops und Battles der Hip-Hop-Tanzszene teilzunehmen. Mit diesem ersten abwechslungsreichen Programm können sich die Studierenden des zweiten Jahrgangs nun auf ein weiteres spannendes und lehrreiches Studium freuen – und sich anschließend auch einen erfolgreichen Werdegang in der Tanzwelt erhoffen. Denn aus dem ersten Jahrgang konnten die AbsolventInnen bereits erste Erfolge mit dem an der Sporthochschule erworbenen Masterabschluss

verzeichnen: So besetzt z.B. Rita Aozane Bilibio seit Mitte dieses Jahres die Professur für Tanzpädagogik an der einzigen reinen Tanzhochschule Deutschlands, der Palucca„Eine super Organisation und Übersicht über das erste Semester und gesamte Studium. Die Gewissheit, in viele Tanzarten, Tanzkulturen und Möglichkeiten von Tanz Einsicht zu haben.“

Hochschule in Dresden. Für sie war das Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln ein wichtiger Baustein für ihre berufliche Entwicklung. Derya Kaptan

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UND SONST...?

Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 05-2013

3 Meter bis zum Diplom-Zeugnis

RANDNOTIZEN

Die heute 101-jährige Irene Süppel studierte von 1930 bis 1934 an der Deutschen Hochschule für Leibeserziehung, der Vorgängerin der Deutschen Sporthochschule Köln

Personal

Frau Süppel, am 15. Mai 1912 als Irene Gröpke in Magdeburg zur Welt gekommen, liebt den Sport seit Ihrer Kindheit. Nach einer Zwischenstation in Quedlinburg zieht die Familie ins heutige Baden-Württemberg. Sie spielt häufig Tennis und erlebt Skifreizeiten mit der Jugendorganisation Jungdeutschland im Schwarzwald. Die Sportbegeisterung formt den klaren Berufswunsch: Diplom-Sportlehrerin. Die Eltern erlauben der damals 17-jährigen ‚Reni‘ den Wechsel nach Berlin an die Deutsche Hochschule für Leibesübungen (DHfL). Gut vorbereitet aufgrund von etlichen Trainingsstunden mit Herrn Twehle, Leiter des Sportamtes in Karlsruhe, besteht sie 1929 die Aufnahmeprüfung. In den ersten Semestern pendelt Irene Gröpke zwischen dem Lyzeum an der Heerstraße, um dort ihr Abitur zu erlangen, und der Hochschule. Sie kann von Beginn an auf dem DHfL-Gelände im Anna-Heim wohnen. Das Doppelzimmer teilt sie mit Hilde Vogt (verh. Löhr) und diese Verbindung hält ein Leben lang. Besonders die Gymnastik sowie mu-

sische Angebote (z.B. Volkstänze) gefallen ihr. In kleinen Gruppen, u.a. gemeinsam mit der Leiterin der Frauenausbildung und späteren Rektorin der Deutschen Sporthochschule Köln Liselott Diem, werden Bewegungsstücke erarbeitet. Mit großen studentischen Riegen reist Irene Gröpke für Aufführungen auch durch die Republik, z.B. nach Königsberg und Danzig.

Reiten, Fechten, Leichtathletik sind ihre liebsten Fächer. Für die MedizinVorlesung bei Prof. Sauerbruch ist einmal pro Woche der Charité-Besuch in Berlin-Mitte Pflicht. Ausflüge zum KaDeWe sind ebenfalls ein guter Grund für Fahrten in die große Stadt. Gerne

laden seriöse Bekannte oder Kommilitonen Reni Gröpke zu Tanzveranstaltungen ein. Einmal geht es im frühen Morgengrauen direkt vom Ballsaal aus mit dem Moped zum Schlosspark nach Potsdam. Sie liebt das Studium so sehr, dass sie ernst gemeinte Heiratsofferten ablehnt. Im Frühjahr 1934 sind die meisten Prüfungen bestanden. Fräulein Gröpke beginnt an der Kinderheilanstalt in Bad Orb ihre erste berufliche Tätigkeit. Zum Abschluss des Studiums ist jedoch noch die erfolgreiche Absolvierung der Schwimmprüfung notwendig. Ihre Schwester vertritt sie für einige Zeit in Bad Orb und Reni reist erneut nach Berlin. „Ich hatte große Angst vor dem Sprung vom 3-Meter-Brett; hab mir aber nichts anmerken lassen“, erzählt die jetzt 101-Jährige mit leuchtenden Augen. „Die Leiter rauf, zügig über das Brett und runter – nach dem Auftauchen war ich ganz erleichtert.“ Damit ist die Ausbildung an der DHfL bestanden und Irene Gröpke erhält ihr Zeugnis als „Diplomierte Turn- und Sportlehrerin“.

Der Turner lobt die Unterstützung, die ihm die Deutsche Sporthochschule Köln bietet

Im Rahmen der 108. adh-Vollversammlung an der Ruhr-Universität Bochum hat Fabian Hambüchen (auf dem Foto mit Dr. Norbert Stein) die Auszeichnung „adh-Sportler des Jahres 2013“ erhalten. Der 26-jährige Turner studiert seit dem Wintersemester 2012/13 Sportmanagement und Sportkommunikation an

Hatice Mersinli, Abt. 2.2, 01.10.2013 Janina Schmidlin, Abt. 2.2, 01.10.2013 Niki Karagianni, Abt. 1.4, 16.11.2013 Martina Panhans, Abt. 4.4, 15.10.2013 Marcel Fratczak, Abt. 5.2, 01.10.2013 Weiterbeschäftigung: Dr. Sebastian Schwab, Institut für Kognitions- und Sportspielforschung, 01.10.2013 Dr. Marc Ludwig, Institut für Kommunikations- und Medienforschung, 01.10.2013 Maria Becker, Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten, 01.11.2013 Dr. Philip Furley, Institut für Kognitions- und Sportspielforschung, 01.10.2013

Verwandelt Dokumentation zur Geschichte der Sporthochschule im Treppenhaus

Kuno Schuch

Fabian Hambüchen erhält adh-Auszeichnung der Deutschen Sporthochschule Köln. „Die Auszeichnung bedeutet mir viel, weil ich alles dem Sport und dem Studium unterordne und wenn man dann so belohnt wird, gibt das enorm viel Kraft und Motivation, genau so weiterzumachen“, erklärte Hambüchen nach der Preisübergabe. Der Olympia zweiter von London 2012 schafft es trotz seines enormen Trainingspensums, seinen Sport und das Studium zu verbinden: „Man braucht dafür einfach eine Uni, die den Sport unterstützt. Dazu spielt das Zeitmanagement noch eine wichtige Rolle. Ambitioniert sind wir alle, aber man muss es koordiniert bekommen“, hob

Einstellung: Marco Grawunder, Institut für Tanz und Bewegungskultur, 01.10.2013

Hambüchen die Rolle der Deutschen Sporthochschule Köln, einer Partnerhochschule des Spitzensports, hervor. Im Juli dieses Jahres turnte er bei der Sommer-Universiade in Kazan und gewann dort zwei Silbermedaillen. „Ich habe an drei Olympischen Spielen und mittlerweile zehn Weltmeisterschaften teilgenommen, aber nirgends war die Stimmung so grandios wie bei der Universiade“, blickte Hambüchen zurück. Seine Sportartkollegin Kim Bui wurde als „adh-Sportlerin des Jahres 2013“ ausgezeichnet. Über den Titel „adhHochschule des Jahres 2013“ konnte sich die Vertretung des Hochschulsportzentrums der RWTH Aachen freuen.

Im Treppenhaus des Hauptgebäudes wurde im Oktober gemessen, gestrichen, geklebt. Grund: eine neue Wandgestaltung zur Geschichte der Deutschen Sporthochschule Köln. Die Dauerausstellung besteht aus Bildern und Texten, die sich über die Treppenhauswände bis zur zweiten Etage erstrecken. Dabei handelt es sich um ein Projekt des Instituts für Sportgeschichte, das vom Rektorat der Sporthochschule mit der Umsetzung einer publikumswirksamen Dokumentation der Geschichte der Hochschule beauftragt wurde. Das Ausstellungsdesign stammt von Sebastian Karbowiak. Auf fünf Wänden wird der Zeitraum von 1920 (Gründung der Deutschen Hochschule für Leibesübungen) bis 2010 thematisiert. Auf der sechsten Wand kann die Sporthochschulgeschichte in den nächsten Jahren sukzessive fortgeschrieben werden.

KURIER-Quiz

Fotos: Deutsche Sporthochschule(3),adh, Scala Theater/PR,

Im letzten KURIER-Quiz haben wir gefragt, wie viele Fotoaufnahmen die Mood-Tour-Ausstellung umfasste, die vom 8. bis 12. Juli an der Deutschen Sporthochschule Köln gastierte. Die korrekte Antwort lautete: rund 50 Aufnahmen. Unter den Einsendungen wurden als Gewinnerinnen und Gewinner Henriette Born, Petra Köllen und Walter Hubach ausgelost, die sich über Karten für die Deiters Halloweenparty freuen durften.In dieser KURIER-Ausgabe, der letzten für das Jahr 2013, wollen wir wissen:

IMPRESSUM KURIER Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln, Am Sportpark Müngersdorf 6, 50933 Köln www.dshs-koeln.de

Welches Gesetz liefert im Vorfeld der Olympischen Wintespiele im russischen Sotschi 2014 Stoff für Diskussionen? Zu gewinnen gibt es 2x2 Karten für das Scala Theater und Walter Bockmayers kölsche Domödie „WIE FOTT JEBLOSE“. Schicken Sie Ihre Antwort per Post an die im Impressum angegebene Adresse, per Hauspost oder per E-Mail an: presse@dshs-koeln.de. Einsendeschluss: ist der 5. Januar 2014.

Herausgeber Redaktion Univ.-Prof. mult. Dr. Walter Tokarski, Lena Overbeck (Lo), Julia Neuburg (Jn) Rektor der Deutschen Sporthochschule Köln Meike Helms (Mh), Jens Kopke (Jk), Tel. -3440/-3441/-6158/-3442 Chefredaktion Sabine Maas (Ms), Presse und Kommunikation Tel. 0221 4982-3850, Fax: -8400 pressestelle@dshs-koeln.de

Layout Sandra Bräutigam (Sb) Tel. 0221 4982-3442

Auflage 2.500 Druck Gänßlen GmbH, naila@gaensslen.de Tel. 09282 96393-0 Erscheinungsweise Je dreimal im Sommer- und zweimal im Wintersemester. Der nächste KURIER erscheint im März 2014.

Eine PDF-Version des KURIER finden Sie unter: www.dshs-koeln.de/aktuelles Redaktionsschluss KURIER 03.02.2014 In dieser Publikation wird aus Gründen einer besseren Lesbarkeit teilweise nur die männliche Form/ Ansprache verwendet. Dies soll ausdrücklich nicht als Diskriminierung von Frauen verstanden werden.

Inge Achnitz, Universitäre Weiterbildung, 01.10.2013 Marco Rathschlag, Institut für Kognitions- und Sportspielforschung, 01.10.2013 Martin Jedrusiak-Jung, Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten, 15.09.2013 Ausscheiden: Michael Acker, Abt. 2.2, 15.10.2013 Bernd Schiefler, Institut für Kognitions- und Sportspielforschung, 31.03.2014 Karin-Sylke Bartels, Abt. 5.2, 31.12.2013 Ruth Novak-Blaum, Institut für Kommunikations- und Medienforschung, 31.12.2013 Stefanie Burbach, Abt. 2.2, 31.08.2013

Meldungen Dank für Benefizabend Der Verein Lebensdurst-ICH e.V. bedankt sich herzlich bei der Deutschen Sporthochschule Köln für die Unterstützung beim Benefizabend „Musik, Tanz, Performance“ am 28. November (www.lebensdurst-ich.de).

Die Deutsche Sporthochschule Köln trauert um Mechthild Hennecke-Böttcher und Klaus Joisten. Mechthild Hennecke-Böttcher starb am 22. September 2013 im Alter von 60 Jahren. Sie war 32 Jahre lang als Diplom-Bibliothekarin in der Zentralbibliothek der Deutschen Sporthochschule Köln tätig. Klaus Jürgen Joisten starb am 18. November 2013 im Alter von 68 Jahren. Vom 1. August 1977 bis zum 31. Dezember 2010 war er an der Deutschen Sporthochschule Köln im Dezernat 3 tätig.


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