KURIER

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Ausgabe 6/11

34. Jahrgang

November 2011

Kurier Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln

Inhalt hochschule | 2 Befragung: Die Meinung von Hochschulangehörigen zur Verwaltung Kongress | 3 Tagung: 7. Play the Game Konferenz an der Sporthochschule mit Größen des Sports studium | 4 Förderung: SpoHo vergibt 22 NRWund Deutschlandstipendien

© Netzwerk Feuerwehrfrauen e.V

hochschule| 5 Verabschiedung: Prorektor Kleine verlässt die Sporthochschule nach 26 Jahren Dienstzeit

Frauen in die Feuerwehr

Berufsbezug steht im Vordergrund Zu dem neuen Test, der Kraft, Koordination und Ausdauer abfragt, gehören Aufgaben wie: einen Medizinball (4 kg) seitlich über 7,5 m weit werfen. „Hier wollen wir überprüfen, ob die Bewerberinnen und Bewerber Belastungen in der Rumpfrotation bewältigen können. Dazu zählen zum Beispiel das Tragen von Equipment oder der Einsatz des Feuwehrschlauchs“, erklärt Trainingswissenschaftlerin Dr. Ulrike Dörmann. Mit dem Gleichgewichtstest DFFA werde die Koordinationsfähigkeit abgefragt, die wichtig sei, wenn man zum Beispiel einen schweren Gegenstand über ein Hindernis transportieren muss. Bei dieser Prüfung balancieren die Bewerberinnen und Bewerber über einen Schwebebalken, in dessen Mitte ein Medizinball liegt und am Ende ein Sandsack, den sie

mit einer Hand aufnehmen und auf die andere Seite tragen müssen (in 50 s). „Ein leistungsorientierter Mann und eine Frau, die vorher trainiert hat, haben gute Chancen, den Test zu bestehen“, sagt Kleinöder. „Der Einstellungstest ist wirklich sehr anspruchsvoll“, bestätigt Feuerwehrfrau Susanne Klatt. Sie hat die aus zehn Aufgaben bestehende Prüfung bereits absolviert – und bestanden. „Seit 18 Jahren trainiere ich regelmäßig. Es ist sehr wichtig, dass man in diesem Beruf fit bleibt.“ Differenzierungen in Gewicht, Zeit oder Wiederholungen gibt es keine. Jede Frau und jeder Mann durchläuft ein identisches Testverfahren. Dafür hätten sich die Feuerwehrfrauen in einer Befragung stark gemacht, so Projektleiterin Ilona Gerling von der Deutschen Sporthochschule Köln. „Weil sie gleiche Arbeiten verrichten müssen und weil sie gleichwertige Kolleginnen sein wollen.“ Bundesweite Umsetzung Der neue Test wird in Köln im Frühjahr 2012 eingeführt. Bisher hat jede Kommune ihren eigenen Einstellungstest, was in der Summe 102 unterschiedliche

Termine

Tests bedeutet. Besonders in der Vorbereitung stelle das für die zukünftigen Feuerwehrleute ein großes Problem dar, so Norbert Kronenberg, Hauptreferent für Feuer- und Rettungswesen beim Deutschen Städtetag, der mit finanzieller Unterstützung der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. das Projekt initiiert hatte. „Unser Ziel ist daher, den Test bundesweit einzuführen und somit zu vereinheitlichen. Dann können wir den Wachen etwas an die Hand geben, mit dem sie in Zukunft, über Trainingsangebote als Vorbereitungsmaßnahme, qualifiziert auf den Test vorbereiten können.“ Darüber, dass in Zukunft trotzdem mehr Männer als Frauen den Test bestehen werden, macht sich Kölns Feuerwehrchef Neuhoff keine Illusion. „Bei uns hat jeder Einsatz mit Kraft und Ausdauer zu tun“, betont er. Allein die Ausrüstung im Einsatz wiegt 35 kg. „Aber wir wollen keine Bewerberin von ­vorneherein ausschließen.“ Feuerwehrfrau Klatt unterstreicht: „Wir werden niemandem bei einem Einsatz sagen: Wir können Sie nicht retten, nur weil wir Frauen sind.“

Türchen öffne dich! Auch in diesem Jahr gibt es ab dem 1. Dezember wieder den Adventskalender auf der SpoHo-Webseite, der die Zeit bis zum Weihnachtsfest mit interessanten Fragen und Fakten rund um den Sport verkürzt. Am Ende warten tolle Preise. Momentum-Symposium „Grundlagen sportlicher Höchstleistung – Die Beziehung zwischen Trainer, Athlet und Mannschaft“ – unter der Leitung des Psychologischen Instituts am 2. Dezember. www.dshs-koeln.de/momentum 15. Kölner Nikolauslauf Viele rotbemützte Läuferinnen und Läufer rennen am 4. Dezember durch den Stadtwald – zu Gunsten des Tierparks Lindenthal. Im KURIER-Quiz werden 3x2 kostenlose Startplätze verlost. www.koelner-nikolauslauf.de Winter- und Weihnachtsfeier ... für alle ausländischen Studierenden der SpoHo am 9. Dezember. Anmeldung bis zum 5. Dezember im Akademischen Auslandsamt.

Lo

© Feuerwehr Köln (2)

Praxis habe ich das noch nie benötigt“, bestätigt Susanne Klatt aus Essen, die zu den wenigen Feuerwehrfrauen in Deutschland gehört. Auch bisherige Übungen wie Klimmzüge oder Strecksprünge aus der Hocke und dem Stand wurden gestrichen.

ProjektE | 7 Teamarbeit: Psychologisches Institut entwickelt TEAMdiagnostik für momentum UND SONST ...? | 8 Ehrung: 2. Bachelor-Jahrgang von der SpoHo feierlich verabschiedet

SpoHo entwickelt Eignungstest für die Berufsfeuerwehren „Ich will Feuerwehrmann werden“, schrie schon der kleine grüne Zeichentrickdrache Grisu. In Deutschland sind bereits 26.500 Feuerwehrmänner im Einsatz. Alleine in Köln rückt die Feuerwehr zu rund 63.400 Einsätzen im Jahr aus, rettet Menschen und Tiere, schützt Sachwerte und Umwelt und beseitigt Gefahren. Seit kurzer Zeit existiert neben dem Feuerwehrmann auch die Feuerwehrfrau – im Sprachgebrauch. In der Praxis gibt es die Frau im Feuerwehrberuf schon länger, allerdings sind es in Deutschland gerade mal 270 Frauen im Dienste der Berufsfeuerwehren und damit nur ein Prozent. Das soll sich ändern. Um mehr Frauen in die Feuerwehr zu holen, wurde die Deutsche Sporthochschule Köln damit beauftragt, einen neuen Einstellungstest zu konzipieren. Denn der sei mit Schuld an der schlechten Quote, da er die unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen von Frauen und Männern nur unzureichend berücksichtige, so Stephan Neuhoff, Direktor der Berufsfeuerwehr Köln. Das ist bei dem neuen Test anders. „Er ist geschlechterneutral und prüft das ab, was auch tatsächlich für den Feuerwehrberuf relevant ist“, sagt Dr. Heinz Kleinöder von der Deutschen Sporthochschule Köln. Um das gewährleisten zu können, hat eine Expertengruppe ein Jahr lang evaluiert, konzipiert und getestet. Gemeinsam mit seinem Team aus dem Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik hat Kleinöder die Vorgaben schließlich umgesetzt. „2010 haben sich 1.500 Männer und 15 Frauen beworben – keine der Frauen hat den Test bestanden“, so Kleinöder. ­Daran seien Übungen wie der „FünferHop“ Schuld. In fünf aufeinanderfolgenden Sprüngen müssen insgesamt 12,50 m überwunden werden. „In der

Hochschule | 6 Auslandserfahrung: Katharina Scheel war einen Monat zum Forschungsaufenthalt in Toronto

Entlastung durch Sport? Im Rahmen der Reihe „Kölner Hochschulen – Wege zur Familienfreundlichkeit“ wird am 21. Januar „fitfür100“ vorgestellt. Um die Zahl der Arbeitnehmer zu verringern, die sich neben ihrem Job um pflegebedürftige Familienmitglieder kümmern müssen, zeigt das Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie Wege der Vermeidung und Verzögerung von hoher Pflegebedürftigkeit auf. www.familienfreundliche-hochschule.org


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