KURIER

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Ausgabe 1/14

37. Jahrgang

März 2014

KURIER Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln

INHALT OLYMPIA | 2 Diskussion im Rahmen des 6. Kölner Abends der Sportwissenschaft zum Thema „Olympia braucht Platz“ VERANSTALTUNGEN | 3 Fußballprofi Stefan Reinartz zu Gast an der Sporthochschule HOCHSCHULE | 4 Fortschritte beim Nawi-Medi-Bau HOCHSCHULE | 5 Stadtholz: SpoHo-Absolventen fertigen Sonnenbrillen aus Holz in Eigenregie HOCHSCHULE | 6 Der Dokumentarfilm „Gold – Du kannst mehr als Du denkst“ begeistert das SpoHo-Publikum

Doppeltes Alleinstellungsmerkmal Das neue Institut für Sportrecht ist bundesweit einzigartig

Fotos: Meike Helms, Sandra Bräutigam

„Wissenschaftlich fundiert, mit praxisnahem Blick sowie inter- und intradisziplinär – das wissenschaftliche Kompetenzzentrum im Sportrecht“, diese Attribute möchte Leiter Professor Dr. Martin Nolte zukünftig mit dem neuen Institut für Sportrecht assoziiert wissen. Als 21. Institut der Deutschen Sporthochschule Köln wurde es zum 1. Januar dieses Jahres gegründet. „Viele Fragen des Sportrechts sind nicht allein oder ausschließlich ökonomischer Natur, sondern widmen sich ebenso gesellschaftlichen oder organisatorischen Phänomenen“, zeigt Nolte das breite Themenspektrum auf. Nur vorläufig war das Sportrecht seit 2011 daher als Abteilung am Institut für Sportökonomie und Sportmanagement angesiedelt. Doping, Korruption und Gewalt sind ebenso wie die Eigenfinanzierung des Sports oder die zeitgemäße Weiterentwicklung von Regelwerken unter angemessener Berücksichtigung der Besonderheiten des Sports Themen des Instituts. Doppeltes Alleinstellungsmerkmal „Wir sind froh, dass wir im Jahr 2011 den führenden Sportrechtler in Deutschland für die Professur an die Deutsche Sporthochschule nach Köln holen konnten und nun mit der Institutsgründung ein doppeltes Alleinstellungmerkmal innehaben“, hob Rektor Professor Walter Tokarski in seinem Grußwort bei der offiziellen Gründungsveranstaltung hervor: Schließlich handele es sich beim neuen Institut um das bundesweit einzige universitäre Institut für Sportrecht und die einzige Professur, die sich ausschließlich dem Sportrecht widmet. Die Rechtsfragen rückten zunehmend in den Mittelpunkt, so Tokarski, und verwies auf die vielfältigen Probleme im Sport und die damit verbundenen

Herausforderungen für das Sportrecht. „Das wissenschaftlich Anspruchsvolle ist, die Autonomie und die Eigenwelt des Sports unter Berücksichtigung des staatlichen Rechts zu erhalten“, sagt Nolte. Anders als bei den Rechtswissenschaften, wo staatliches Recht gelehrt und Grundlage für Entscheidungen sei, müsse beim Sportrecht eine Balance zwischen sportverbandlichen Regelwerken und dem Geltungsansprüchen des staatlichen Rechts – beispielsweise Grundrechten – gefunden werden. Doping ist nur ein Beispiel, an dem dies deutlich wird: Es gibt eine anhaltende Diskussion über die Verantwortungsteilung zwischen sportverbandlichen und staatlichen Akteuren. Sollen Dopingsünder mit staatlichen Regeln bekämpft und Eigendoping unter Strafe gestellt werden? So erfolgt kontinuierlich eine Anpassung und Korrektur von selbstgesetzten Regeln des Sports durch Reflexion am staatlichen Recht. Nolte erachtet es dabei als legitim, dass der Staat, der den Sport unterstützt und fördert, im Gegenzug berechtigte Erwartungen an diesen hat, beispielsweise im Hinblick auf umweltschützende Aspekte oder die Positionierung gegen Menschenrechtsverletzungen: „Auch hier ist es die Herausforderung für Rechtsgestalter und -empfehler, eine angemessene Balance zu finden.“ Internationalisierung Ein weiteres Ziel müsse es sein, die Qualität der Rechtsprechung zu erhöhen. Dies betreffe nicht nur die hauptberuflichen Richter staatlicher Gerichte, sondern vor allem auch die ehrenamtliche Rechtssprechung in der Sportschiedsgerichtbarkeit. Damit einher geht etwa die Durchführung von gerichtsfesten Schiedsvereinbarungen oder die notwendige Gültigkeit von Vereinbarungen,

die Athleten und Athletinnen beispielweise mit dem Internationalen Olympischen Komitee treffen. Die Internationalisierung im Sportrecht sieht Nolte als weitere Entwicklung, die sich auch in den Aktivitäten des Instituts widerspiegelt. In Kooperation mit der Universität Glasgow sollen beispielsweise Fragestellungen bezüglich internationaler Regelwerke, insbesondere deren Interpretation und Durchsetzung, zwischenstaatlicher Rechtsnormen – etwa des EU-Rechts – sowie völkerrechtlicher Probleme bearbeitet werden. Angegliederter Verlag „Die Nachfrage belegt das wachsende Interesse an wissenschaftlicher Begleitung aktueller Rechtsfragen im Sport“, konstatiert Nolte. Die Erkenntnisse sollen daher auch für die Rechtspraxis

Institutsleiter Professor Dr. Martin Nolte (l.) mit Festredner Professor Udo Steiner, Bundesverfassungsrichter a.D.

nutzbar gemacht werden. Die parallele Gründung eines eigenen Verlags mit zwei neuen Schriftenreihen (Studien und Beiträge) trägt diesem Umstand Rechnung und dokumentiert die Tätigkeiten des Instituts nach außen. Jüngst wurde der „Anti-ManipulationsCode für den organisierten Sport“ herausgegeben, der auch international auf großes Interesse gestoßen ist. Eine Übersetzung ins Englische ist bereits realisiert. Über die Resonanz zeigt sich Nolte sehr erfreut: „Ich sehe sie auch

als Indiz für die produktive, gute und nachhaltige Arbeit des Instituts.“ Praxisorientierte Lehre In den Lehrveranstaltungen zu den Themen Sport- und Medienrecht liegen ihm und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern insbesondere die Darstellung von breiten rechtlichen Fragestellungen sowie der Praxisbezug am Herzen. So gab es im letzten Jahr bereits einen ersten sogenannten Moot Court, eine fiktive Gerichtsverhandlung mit Klägern, Beklagten und Gericht zu einem dopingerelevanten Sachverhalt. Ein zweiter Moot Court in diesem Sommer zum Thema „Fußball“ oder „Olympische Spiele“ ist bereits in Planung. Als ehemaliger kommissarischer Geschäftsführer der Nationalen Anti Doping Agentur, Mitglied des Aufsichtsrates der Deutschen Sport-Marketing GmbH, Richter am Deutschen Sportschiedsgericht sowie verschiedener Verbandsgerichte des gemeinnützigen und professionell betriebenen Sports, weiß Nolte um die Vielfältigkeit der Fälle. „In den Veranstaltungen geht es nicht um dogmatische, sondern vor allem praxisorientierte Lösungen an konkreten Beispielen“, erläutert der Sportrechtler, der aktuell etwa 15 Bachelorarbeiten sowie fünf Dissertationen betreut. „Die Institutsgründung stellt nicht den Endpunkt der Entwicklung dar, sondern ist Voraussetzung für weitere Verbindungen und zukünftige fruchtbare Arbeiten“, blickt Nolte in die Zukunft. Mh

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Institut für Sportrecht Univ.-Prof. Dr. Martin Nolte Institutsgebäude II, 1. OG E-Mail: m.nolte@dshs-koeln.de

SPORTPRAXIS | 7 Verknüpfung von Theorie und Praxis am Beispiel Turnen UND SONST... | 8 Das Engagement der AStAHelferInnen beim Eignungstest

TERMINE Ausstellung „Sportfoto des Jahres“ Vom 22. April bis zum 9. Mai ist im Foyer der Deutschen Sporthochschule eine Ausstellung zum „Sportfoto des Jahres“ zu sehen. Ausrichter ist das Kicker-Sportmagazin. Getreu dem Motto „Emotionen, Rekorde, Begeisterung!“ werden die schönsten und spektakulärsten Bilder aus der großen und kleinen Welt des Sports präsentiert – mit dabei auch das Siegerbild „Wasserstand“, das russische Synchronschwimmerinnen zeigt. Richtfest Nawi-Medi Am 14. Mai feiert die Deutsche Sporthochschule das Richtfest für ihren Ersatzneubau Nawi-Medi, der neben der Albert-Richter-Bahn entsteht. Bis dahin wird der Rohbau des Gebäudes fertiggestellt. KölnerKinderUni Vom 2. bis 5. Juni findet an der Deutschen Sporthochschule die KölnerKinderUni statt. Schülerinnen und Schüler zwischen acht und 14 Jahren können Einblicke in die Arbeit der Sportuniversität bekommen. wwww.dshs-koeln.de/kinderuni Summer Master Career Week 2014 In den Masterstudiengängen stehen Anfang Juni Karrieretraining und -planung im Fokus: Vom 2. bis 6. Juni organisiert der SpoHo-Career Service die erste Summer Master Career Week. Im regulären Curriculum werden Vorträge und Workshops angeboten. Es gibt die Möglichkeit, Bewerbungsfotos machen zu lassen und Arbeitgeber live vor Ort zu besuchen. www.dshs-koeln.de/career


OLYMPIA

Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 01-2014

Olympia braucht Platz

Hinsicht, ist auch im Sport längst zum Ziel geworden“, schilderte der Leiter des Instituts für Sportökonomie und Sportmanagement, Univ.-Prof. Dr. Christoph Breuer.

Der 6. Kölner Abend der Sportwissenschaft befasste sich mit den zunehmenden Ausmaßen von Olympischen Spielen In Sotschi wurde viel gebaut. Während der vergangenen Jahre entstanden an der Küste des Schwarzen Meeres ein Stadion und vier Eishallen. Auch die dortige Infrastruktur wurde verbessert. Dies war notwendig, damit die russische Stadt ein entsprechendes Umfeld für die Indoor-Wettkämpfe und die Ausrichtung der diesjährigen Olympischen und Paralympischen Winterspiele gewährleisten konnte. Die alpinen Wettbewerbe, wie z.B. Skispringen oder Biathlon, fanden im nahegelegenen Skigebiet Krasnaja Poljana (Kaukasus) statt – auch dort war im Vorfeld ordentlich konstruiert worden. Die Realisierung eines derartigen Events obliegt speziellen Regeln des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), an die sich die Veranstalter zu halten haben. Mit den Hintergründen und Auswirkungen beschäftigte sich Anfang Februar der 6. Kölner Abend der Sportwissenschaft: „Olympia braucht Platz – Stoßen wir an ökologische, ökonomische und soziale Grenzen?“ Vorhandene Anlagen kein Vergabekriterium Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt, dachte sich an diesem Abend wohl Univ.-Prof. Dr. Ralf Roth. Am Beispiel der gescheiterten Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2018 in München lieferte der Leiter des Instituts für Natursport und Ökologie den rund 350 Zuhörern im Hörsaal der Sporthochschule eine umfassende Einleitung in die

anstehende Diskussion. Dabei kam heraus, dass das Olympiagelände in Sotschi fast komplett neu aufgebaut werden musste. Im Vergleich dazu wären für das geplante Vorhaben in München bereits über zwei Drittel der (Sport-)Anlagen vorhanden gewesen. Für eine Olympia-Vergabe ist demnach nicht entscheidend, ob das (zukünftige) Ausrichterland bereits über entsprechend nutzbare Sportstätten verfügt. „Das Konzept für München war einmalig, an ökologischer Nachhaltigkeit kaum zu überbieten“, bedauerte Stefan Klos zu Beginn der Gesprächsrunde, die von Moderator Wolf-Dieter Poschmann geleitet wurde. Der Geschäftsführer der Firma Proprojekt war – genau wie Roth – an der Konzepterstellung des jüngst geplatzten Vorhabens, die Winterspiele schließlich 2022 nach München zu holen, beteiligt. Der negative Ausgang der Bürgerentscheide im November des vergangenen Jahres verhinderte aber bekanntlich eine erneute deutsche Bewerbung – und damit womöglich auch eine baldige Olympia-Rückkehr in eine der traditionellen Skinationen. Der Trend ist ohnehin ein anderer. „Die Erschließung von neuen Märkten, vor allem in wirtschaftlicher

Zweifel an der Nachhaltigkeit Das IOC bestätigt diese Entwicklung: Für 2014 hatten sich die Komitee-Mitglieder für Sotschi und damit gegen eine traditionelle Wintersportregion wie beispielsweise Salzburg entschieden. Auch bei der Vergabe für die Winterspiele 2018 entschied man sich für das südkoreanische Pyeongchang – und damit gegen die Alpen-Mitbewerber aus München und Annecy (Frankreich). „Die traditionellen Skinationen haben die Winterspiele in den 80er- und 90er-Jahren schmackhaft gemacht und so bei den aufstrebenden Nationen Begehrlichkeiten geweckt“, begründete Roth das weltweit wachsende Interesse an der Austragung von Wintersport-Events. Dabei scheinen die finanziellen Aufwendungen für die Ausrichtung internationaler Sportgroßereignisse immer weniger eine Rolle zu spielen. Sowohl für das IOC als auch den Veranstalter. So wird vermutet, dass die russische Regierung ca. 37 Milliarden Euro in das „Projekt Sotschi“ gesteckt hat. Der Plan der Russen ist langfristig: Sotschi soll eines der größten Wintersportressorts in Europa werden. „So ein Leuchtturmprojekt funktioniert nur mithilfe großer Investitionen. Aber wie nachhaltig es sein wird, lässt sich jetzt kaum abschätzen“, offenbarte Klos Zweifel. Das zunehmende Interesse am Wintersport sorgt ebenso für einen Anstieg der Zuschauerzahlen. Und

Wolf-Dieter Poschmann, Prof. Ralf Roth, Stefan Klos, Prof. Christoph Breuer (v.l.)

5.800 Metern simuliert werden. „Sehr gute Effekte hat das Höhentraining, wenn man es zusätzlich mit einer zweiten Trainingseinheit unterfüttert, die intensive Trainingsreize unter Normalbedingungen zulässt, und das Grundlagentraining unter Höhenbedingungen durchführt“, erklärt der Sportmediziner.

In den Bergen Kölns ... bereitete sich die Behindertensportlerin Andrea Eskau auf die Mission „Winter-Gold“ vor – mit Erfolg.

Sie hat in ihrer sportlichen Karriere alles gewonnen: Olympisches DoppelGold, zahlreiche Weltmeistertitel. Die einzige Medaille die ihr noch fehlte, war Olympisches Gold bei Winterspielen. Das hat Andrea Eskau jetzt in Sotschi nachgeholt. Am ersten Tag der Paralympics gewann die 42-Jährige im Biathlon mit dem Ski-Schlitten den Sprint über sechs Kilometer ohne Schießfehler. Unterstützt wurde die Behindertensportlerin in der Vorbe-

reitung von Sportmediziner Dr. Markus de Marées. Der Mitarbeiter der Deutschen Sporthochschule Köln trainierte mit der Apoldaerin in der Höhenkammer. „Die Wettkampfstätten in Sotschi liegen auf 1.600 bis 1.800 Metern, daher ist es sinnvoll, sich in der entsprechenden Höhe auf die Wettkämpfe vorzubereiten“, so de Marées. In der knapp sieben Quadratmeter großen Kammer, 53 Meter über dem Meeresspiegel, kann eine Höhe von mehr als

Vom Handbike in den Schlitten Schon für die Sommerspiele 2012 trainierte die Diplom-Psychologin an der Deutschen Sporthochschule Köln, da noch für die Handbike-Wettkämpfe. In London holte Eskau Doppel-Gold, im Zeitfahren und im Straßenrennen. Das 48 Kilometer lange Straßenrennen gewann sie mit einem Vorsprung von mehr als zehn Minuten. Dass Eskau nicht nur im Rad, sondern auch im Schlitten zur absoluten Weltklasse gehört, ist spätestens nach dem jüngsten Erfolg klar. „Sowohl beim Handbiken als auch im Biathlon und Langlauf ist Ausdauer gefragt. Das hilft bei der Umstellung“, sagt de Marées. 90 zweistündige Trainingseinheiten hat die querschnittsgelähmte Andrea Eskau in der Höhenkammer absolviert. Auf dem Weg zur Arbeit, von ihrem Wohnort Bergheim zum Bundesinstitut für Sportwissenschaften in Bonn, hat sie an der Kölner Sportuniversität Halt gemacht. „Sie ist ein unglaubliches Motivationsbündel“, sagt Dr. Markus de Marées. Um die Allroundsportlerin und Vollzeitangestellte auch vor Ort zu unterstützen, fuhr der Sportmediziner mit nach Sotschi. Während es für Eskau die vierten Paralympischen Spiele waren, erlebte de Marées die Paralympics

dieser Aspekt hat eine Kehrseite: Die Folge ist ein größerer Platzbedarf der Sportanlagen und des olympischen Geländes, damit Delegationen, Publikum, Medienvertretern, Sicherheitskräften etc. ausreichend Fläche zur Verfügung steht. Dies schreibt das IOC vor – Eingriffe in die Natur bleiben nicht aus, eine Grenze über die Ausmaße gibt es aber nicht. Dass das IOC seine Anforderungen in Bezug auf die Dimensionierung nicht herunterschraubt, stieß bei Klos auf Kritik: „Dadurch wird die Durchführung sportlicher Großevents langfristig nur noch für die Länder interessant, die über das nötige Kleingeld verfügen.“ Und er erinnerte, dass man in München überwiegend auf die vorhandenen Anlagen in der nahen Umgebung zurückgegriffen hätte. Die mitteleuropäische Wirtschaft profitiert Die Expertenrunde war sich während des etwa 45-minütigen Meinungsaustausches allerdings einig, dass die jüngsten Olympia-Vorhaben auch positive Auswirkungen mit sich bringen. „Drei Firmen aus Österreich haben insgesamt 50 Skilifte nach Sotschi geliefert, und um die dortigen Lawinenprobleme kümmern sich beispielweise Experten aus der Schweiz“, verriet Roth. Nicht zuletzt die mitteleuropäische Wirtschaft profitiere stark von solchen Neubauprojekten. „Dennoch ist ein Paradigmenwechsel des IOC angebracht: Mehr Eigengeruch des Ausrichterlandes durch weniger strikte Vorgaben für beispielsweise Zuschauerzahlen und eine flexiblere Auslegung der Wettkampfstätten“, forderte Klos. Ob Deutschland überhaupt noch einmal Ausrichter der Winterspiele wird, bleibt fraglich. Alternativ istauch ein Kompromiss, beispielsweise ein Stattfinden in mehreren Alpenländern, vorstellbar. Dafür müsse aber nicht nur das IOC seine Vorgaben lockern, so Roth. Allerdings fügte er auch noch einen weiteren Punkt an: „Uns war in Zeiten des Klimawandels eine möglichst schnelle Bewerbung wichtig, da Deutschland nur etwa über 2,5 Prozent der Alpen verfügt. Wer weiß, was in 30 bis 40 Jahren ist.“ Spätestens dann würde Olympia an eine natürliche Grenze stoßen. Jk

sich gelohnt. „Darzum ersten Mal live. auf haben wir hin„Ich hatte gehofft, gearbeitet. Andrea dass es fröhliche hat im ersten WettSpiele werden. kampf am SchießAber natürlich stestand die Nerven hen die Ukraine behalten und in der und die Krim stark Loipe war sie ebenim Vordergrund, falls stark. Einfach der Krisenherd ist klasse“, freut sich keine 500 Kilometer entfernt. Man Dr. Markus de Marées im Interview mit handicapsport.tv de Marées. Obwohl (www.handicapsport.tv). Im Hintergrund: Andrea Eskau ein kleiner Werfährt da schon mit beim Training in der Höhenkammer. mutstropfen bleibt einem schlechten Gewissen hin, eher wie ein geprügel- – die Rennen, aus denen Andrea Eskau ter Hund als mit geschwellter Brust“, frühzeitig aussteigen musste – ist die sagte der Sportmediziner vor der Mission „Winter-Gold“ erfüllt! Lo Abreise. Die Reise nach Sotschi hat Anzeige

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Fotos: Lena Overbeck, Natursport und Ökologie/Edwin Jacob, Allianz, handicapsport.tv

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VERANSTALTUNGEN

KURIER | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 1-2014

„Der Heimvorteil ist auch nicht mehr das, was er einmal war“ Welche Rolle spielen psychologische Aspekte im Profisport? Bayer 04 Leverkusen-Profi Stefan Reinartz ordnete wissenschaftliche Erkenntnisse in den Fußballeralltag ein Euphorische Fans im Rücken, das eigene Stadion, das gewohnte Umfeld – gibt es den Heimvorteil im Fußball? Manche Spieltage in der laufenden Bundesligarückrunde legen diesen Schluss nicht nahe: „Also wir haben schon etwas für die Heimvorteil-Statistik getan“, schmunzelte der Leverkusener Fußballprofi Stefan Reinartz, nachdem sein Team auswärts 2:3 beim SC Freiburg verloren hatte (18. Spieltag) und damit die Breisgauer ihren Heimvorteil ausnutzten.

den Heimvorteil, Kreativität, „vogelwilde“ Schalker und die Frage, ob sich Wahrnehmung und Aufmerksamkeit mit Hilfe von Fußballvideospielen verbessern lassen. Mythos Heimvorteil „Der Heimvorteil ist auch nicht mehr das, was er einmal war“, konstatierte Strauß, „denn über die Jahre gesehen hat er abgenommen.“ Mit seinem Team hat er die Entwicklung über die Zeit von 100 Jahren analysiert. Durch die Aus-

zu Hause. Nicht nur bei dieser Thematik scheinen die psychologischen Komponenten wichtiger zu werden. Immer mehr Trainer und Spieler machen die Erfahrung, dass mentale Stärke eine spielentscheidende Größe im Fußball ist. „Kognitive Faktoren wie Konzentration, Fokussierung, Aufmerksamkeit oder Kreativität werden daher auch im Training verstärkt berücksichtigt“, erklärte Memmert. Wie genau sieht das im Alltag eines Bundesligisten aus? „Ich kann mit dem

Prof. Dr. Daniel Memmert, Daniel Theweleit, Christoph Biermann, Stefan Reinartz (v.l.)

Mit Professor Dr. Daniel Memmert (Institut für Kognitions- und Sportspielforschung), Professor Dr. Bernd Strauß (Uni Münster), Daniel Theweleit (Sportjournalist und Buchautor) und Moderator Christoph Biermann (Chefredaktion 11 Freunde) sprach er u.a. über

geglichenheit der Bundesliga spielten mentale Komponenten, wie beispielsweise der Glaube an sich selbst, eine größere Rolle als die Tatsache, wer Heimrecht habe. Auch Reinartz bestätigt, dass „eine Siegesserie im Kopf gestartet wird“, egal ob auswärts oder

Begriff Kreativität nicht so richtig viel anfangen. Aber wenn damit das Spielen von Pässen in freie Räume zur richtigen Zeit gemeint ist, dann trainieren wir das den ganzen Tag“, berichtete Reinartz. Es gehe immer darum, durch Überspielen von Lücken nach vorne zu

kommen. Durch das intensive Training verändere sich die Wahrnehmung: Die vier Abwehrspieler würden nicht mehr als einzelne Personen erfasst, sondern als das „Gebilde Viererkette“, was zu einem automatisierten Handlungsplan mit verbesserter Reaktionsschnelligkeit und Entscheidungssicherheit führe. Durch Videostudien werden die Spieler individuell auf den nächsten Gegner und mögliches Verhalten geschult – Welche Lücken machen Sinn, welche weniger? „Vogelwilde“ Schalker Dass aber auch die beste taktische Einstellung auf die Spielweise des Gegners umsonst sein kann, diese Erfahrung machte Reinartz mit „vogelwilden“ Schalkern. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass die einen richtigen Plan hatten. Dennoch saßen wir am Ende in der Kabine, hatten verloren und keine Ahnung, warum“, beschrieb der defensive

Mittelfeldspieler ein Spiel, bei dem alle zurechtgelegten Lösungsmöglichkeiten nicht greifen konnten. Hätte regelmäßiges Spielen von Fußball auf der Konsole möglicherweise zu einem breiteren Aufmerksamkeitsfokus und besseren Lösungsmöglichkeiten verhelfen können? „Ich kann Sie beruhigen, Herr Reinartz“, schmunzelte Memmert. „Mir ist keine Studie bekannt, die einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Spielen von Videospielen und der Performance auf dem Platz nahelegt.“ Vermutlich auch nicht bei Lionel Messi, der allerdings von sich behauptet, er lerne von seiner virtuellen Figur. Anzunehmen also, dass er auch ohne Konsolenspiele Weltklasse wäre. Mh Buchtipp: „Der Fußball. Die Wahrheit.: Fußballspiele werden im Kopf entschieden“ von Bernd Strauß, Daniel Memmert und Daniel Theweleit.

Rhythmisches Klatschen ist ein ganz wesentlicher Bestandteil des Hochsprungmeetings an der Deutschen Sporthochschule Köln (im Uhrzeigersinn: Marie-Laurence Jungfleisch, Marco Fassinotti, Luis Castro, Martin Günther)

Ergebnisse:

Wettkampf begeistert Publikum

Fotos: Lena Overbeck (6), Julia Neuburg, KSmedianet

Beim 7. Kölner Hochsprungmeeting mit Musik triumphieren Marie-Laurence Jungfleisch und Marco Fassinotti – Luis Castro bekommt ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk

In über fünf Metern Höhe kreist ein Modellflugzeug durch die Leichtathletikhalle der Deutschen Sporthochschule. Es zieht ein Banner hinter sich her, welches das Publikum auf der Tribüne stets über die aktuelle Sprunghöhe informiert. Gesteuert wird das Flugzeug von keinem Geringeren als dem deutschen Stabhochsprung-Ass Björn Otto, der – ebenso wie knapp 500 Zuschauer und Zuschauerinnen, zahlreiche Ehrengäste und Medienvertreter – zum 7. Kölner Hochsprungmeeting mit Musik gekommen war. Bereits zum siebten Mal stand das Event für einzigartige Stimmung, die die Athletinnen und Athleten kaum woanders erleben können. In der Herrenkonkurrenz sorgte der Italiener Marco Fassinotti mit übersprungenen 2,28 m für eine kleine Überraschung. Damit blieb er zwar einen Zentimeter unter seiner persönlichen Bestleistung, den Meetingrekord stellte er dennoch ein. „Das war das abgefahrenste Event, an dem ich je teilgenommen habe“, schwärmte Fassinotti nach der Siegerehrung. In einem spannenden Zweikampf mit Martin Günther von der LG Eintracht Frankfurt meisterte der Italiener die 2,28 m im zweiten Versuch, während Günther mit übersprungenen

2,26 m neue deutsche Jahresbestleistung sprang: „Ich bin richtig zufrieden mit meinem Wettkampf. Bei 2,28 m war ich dann ein bisschen platt.“ Nächstes Springen voraussichtlich im Juli Bei den Frauen siegte die Deutsche Meisterin Marie-Laurence Jungfleisch am Ende deutlich mit 1,90 m. „Ich kannte die Sporthochschule bisher nicht und bin total begeistert vom Wettkampf und dem ganzen Drumherum“, sagte die 23-Jährige. Eine besondere Ehre wurde schließlich noch Luis Castro, Athlet des IAAF World High Jump Centre, zuteil: Ihrem Publikumsliebling, der das Event im vergangenen Januar gewinnen konnte, bescherten die Zuschauer anlässlich seines 23. Geburtstages ein spontanes Geburtstagsständchen. Im Sommer – voraussichtlich am 9. Juli 2014 – ist eine neue Auflage des Hochsprungmeetings im Leichtathletik-Stadion geplant. Meeting-Organisator Dr. Wolfgang Ritzdorf rechnet auch dann wieder mit sehr großem Zuschauerinteresse: Die Outdoorvariante bringt einen Vorteil mit sich: Es gibt keine Zuschauerbeschränkung wie in der Halle. Christian Paul/Jn

Männer 1. Marco Fassinotti, Italien, 2,28 m 2. Martin Günther, LG Eintracht Frankfurt, 2,26 m 3. Mateusz Przybylko, TSV Bayer 04 Leverkusen, 2,23 m 4. Luis Castro Rivera, Puerto Rico, 2,19 m 5. Fernand Djoumessi, Kamerun, 2,19 m 6. Allan Smith, Großbritannien, 2,15 m 7. Mohamed Younis, Sudan, 2,15 m 8. Abdoulaye Diarra, Frankreich, 2,15 m 9. Sven Tarnowski, TSV Bayer04 Leverkusen, 2,15 m 10. Douwe Amels, Niederlande, 2,10 m 11. Torsten Sanders, Weseler TV, 2,10 m Frauen 1. Marie-Laurence Jungfleisch, LAV Stadtwerke Tübingen, 1,90 m 2. Hanne van Hessche, Belgien, 1,83 m 3. Nadja Kampschulte, TV Wattenscheid 01, 1,79 m 4. Katarina Mögenburg, TSV Bayer 04 Leverkusen, 1,75 m

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HOCHSCHULE

KURIER | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 01-2014

Richtfest Rohbau vor Fertigstellung Am 14. Mai ist es soweit – das Nawi-Medi feiert Richtfest. Bis dahin aber stehen noch einige wichtige Arbeiten auf dem Programm: Ein entscheidender und hochkomplizierter Schritt bei der Fertigstellung des Rohbaus ist beispielsweise die Montage einer gewaltigen Stahlkonstruktion für die stützenlose Auskragung der beiden Obergeschosse. Das Gebilde hat ein Gewicht von 300 Tonnen und soll innerhalb eines Monats verbaut werden. Dabei ist absolute Genauigkeit gefragt: Maximal 2 mm Toleranz sind teilweise nur beim Montieren erlaubt. Zu den anstehenden Handlungen gehören weiterhin technische Gewerke in den Bereichen Heizung, Sanitär, Lüftung und Elektrik. Aufgrund der entstehenden Labore und anderer hochtechnischer Räume, die ein Alleinstellungsmerkmal der Deutschen Sporthochschule Köln darstellen werden, fallen diese Arbeiten sehr umfangreich aus. Das neue naturwissenschaftlich-medizinische Institutsgebäude wird zudem eine Fassade aus Aluminium-Lamellen erhalten, die dem Gebäude ein futuristisches Äußeres verleiht. Bevor die Lamellen aber endgültig in Produktion gehen, werden sie vorher auf einigen Quadratmetern am Rohbau montiert, um die Optik und Tauglichkeit zu testen. Sollten diese noch nicht zufriedenstellend sein, können die Lamellen noch leicht verändert werden. Dass trotz der zahlreichen parallel stattfindenen Arbeiten auf der engen Baustelle alles seine Ordnung hat, dafür sorgt ein Baustellenlogistiker. Er organisiert beispielsweise Zutritt und Zufahrt der Lieferanten oder den Abtransport von Schutt. Mh

Paul van der Schoot ist tot Er war der erste Doktor der Sportwissenschaft, arbeitete an der Sporthochschule knapp 40 Jahre als Sportlehrerassistent, Hochschulsportlehrer, Dozent und Studienprofessor für das Fachgebiet Leibeserziehung an Sonderschulen. 1982 wurde er zum Professor ernannt. Zuallererst aber war er geschätzter Kollege, engagierter Lehrer und akribischer Wissenschaftler. Am 5. März 2014 verstarb Professor Dr. Paul van der Schoot im Alter von 88 Jahren. Geboren 1925 begann Paul van der Schoot nach Volksschule, Handels-/Kriegsmarine und Gefangenschaft ein Diplomsportlehrerstudium an der Universität Bonn und der Sporthochschule, wo er 1950 seinen Abschluss erlangte. Bereits 1951 wurde der Diplomsport- und Schulsonderturnlehrer an der Sporthochschule angestellt. 1967 wurde er zum Fachleiter des Fachgebiets Leibeserziehung an Sonderschulen ernannt.

Doktor der Sportwissenschaft Die Frage, wie man mit gezieltem Sportunterricht das Verhalten von geistig behinderten Kindern beeinflussen kann, stand im Mittelpunkt seiner Promotion, die er 1975 als erster „Dr. sportwiss.“ erfolgreich abschloss. 1976 wurde ihm in einem Erlass des Ministers für Wissenschaft und Forschung das Aufgabengebiet Sportpädagogische Rehabilitation im Bereich kindlicher Lern- und Verhaltensstörungen zugewiesen. Zur Förderung des Sports in Entwicklungsländern „exportierte“ er seine Expertise in die ganze Welt und fungierte als Berater der Sportministerien der jeweiligen Länder. Als langjähriger Leiter des Auslandsamtes trug er maßgeblich zum Aufbau des internationalen Renommees der Deutschen Sporthochschule bei. Mit 65 Jahren ging er 1990 in den Ruhestand. Ms

Neu an der SpoHo Vor- und Zuname: Denise Temme Titel: Jun.-Prof. Dr. des. Geburtstag: 22.07.1978 Akademische Ausbildung: Diplom-Sportwissenschaftlerin Hochschulen/ beruflicher Werdegang: Studium der Diplom-Biologie an der RuhrUniversität Bochum, Wechsel an die Deutsche Sporthochschule Köln (Diplom-Sportwissenschaft), Studentische Mitarbeiterin am Institut für Sportsoziologie, Künstlerische Arbeit (POGOensemble), Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pädagogik und Philosophie, Juniorprofessorin für das Fach Tanz und Bewegungskultur an der Deutschen Sporthochschule Köln

In meinem neuen Team ist mir wichtig ... Neugier Das würde ich gerne erfinden … Replikator Als Sportzuschauer findet man mich ... gerne mal wieder – wie früher – Block 13/ Südtribüne Ein Buch, das man lesen sollte ... Die Kindergeschichten von Peter Bichsel haben mich nachhaltig geprägt, bitte hören! Die beste Musik ist für mich ... immer die, die ich gerade für ein neues Stück höre, derzeit: Carl Orff, De temporum fine comoedia / Das Spiel vom Ende der Zeiten

Trauer um Peter Kuster Die Deutsche Sporthochschule Köln trauert um Peter Kuster. Der Leiter des Dezernats 4 verstarb völlig unerwartet am 25. Dezember 2013 im Alter von nur 62 Jahren. Er war seit August 1993 an der Deutschen Sporthochschule Köln als Dezernatsleiter für Bauangelegenheiten, Betriebstechnik, Gebäudemanagement und Sicherheitswesen tätig. Nach einer Ausbildung zum Starkstromelektriker und dem Besuch der Fachoberschule studierte Peter Kuster in den 1970er Jahren Allgemeine Elektrotechnik an der FH Düsseldorf. Von 1978 bis 1993 arbeitete er als Betriebsingenieur beim Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW in Düsseldorf. Peter Kuster war in allen Angelegenheiten rund um die Immobilie Deutsche Sporthochschule seit über 20 Jahren eine feste Größe. Er hinterlässt mit seiner Arbeit auf unserem Campus bleibende Spuren. Der bauliche Gesamtzustand der Sporthochschule sucht in der Hochschullandschaft NRW sicherlich seinesgleichen. Neben der Realisierung von Neubauprojekten wie der Zentralbibliothek, dem Leichtathletikstadion, dem Institutsgebäude V und der Playa, den großen Sanierungen wie im Schwimmzentrum sowie der Übernahme und Sanierung des Institutsgebäudes II und der ehemaligen Belgierhallen aus Bundesbestand hat Peter Kuster als Urheber der baulichen Hochschulentwicklungsplanung den Weg für das gerade entstehende Nawi-Medi sowie die anschließende Kernsanierung des Institutsgebäudes I geebnet. Sein hochgestecktes Ziel, „Ich saniere bis zur Rente die Hochschule einmal durch“, konnte Peter Kuster zwar einleiten, die Vollendung zu erleben, wurde ihm leider durch seinen plötzlichen Tod verwehrt. Im weiten Feld des Schlagwortes Gebäudemanagement hat Peter Kuster innovative Ideen entwickelt und energiesparende Technologien in den technischen Anlagen als einer der Vorreiter in der Hochschullandschaft realisiert. Aber auch der „normale“ Service rund um die Immobilie, vom Betreiben des Gästehauses über die Gestaltung des Hausmeisterdienstes bis hin zur „Rolle Toilettenpapier zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, wurde dabei nie aus den Augen verloren. Der völlig überraschende Tod Peter Kusters hinterlässt über sein dienstliches Wirken hinaus eine große menschliche Lücke, da er trotz seines unbeirrbaren Engagements für die Deutsche Sporthochschule Köln immer ein Mensch mit einem offenen Ohr für die Ansichten und Probleme seiner Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geblieben ist. Die MitarbeiterInnen des Dezernats 4.

Da möchte ich unbedingt mal hin ... auf einem mongolischen Pferd auf die Naadam-Strecke Diesen Menschen würde ich gern treffen ... Kevin – Großkreutz natürlich Meine persönliche Lebensweisheit … „Heja BVB“

In stillem Gedenken Über den unerwarteten Tod unseres Absolventen Daniel Maier sind wir sehr erschüttert. Wir haben Daniel als einen engagierten Studierenden und tatkräftigen Tutor kennen und schätzen gelernt und werden ihn so in Erinnerung behalten.

Fotos: Privat, Archiv, Stabsstelle Presse und Kommunikation

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HOCHSCHULE

KURIER | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 1-2014

120 Sportarten, 1 App Frag Dein Smartphone, welche Kurse angeboten werden – die campussportApp 2.0

Die Stadthölzer Wie aus einer fixen Idee eine Firma entstanden ist. Chris und Tobias haben Sport studiert, heute vertreiben sie sportliche Sonnenbrillen – aus 100 Prozent massivem Holz, handgefertigt Sie heißen Ehrenfeld, Prenzlberg oder Schwabing, sind reine Naturprodukte und handgefertigt von zwei Sporthochschul-Absolventen. Chris Puzik (30) und Tobias Martin (31) haben Anfang 2013 das Label Stadtholz gegründet und stellen Sonnenbrillen aus Holz her. „Chris tüftelt gerade in unserer Werkstatt bei Oldenburg“, erklärt uns Tobias zu Beginn des Interviews. Er selbst kommt von einem erfolgreichen Vertriebstermin aus der Kölner Innenstadt. Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, Holzbrillen zu fertigen? Tobias Martin: Chris war schon immer ein großer Sonnenbrillen-Fetischist. 2009 hat er seine erste Brille gefräst, die sah furchtbar aus. Bei einem Bierchen im Dezember 2012 hat er mich gefragt: Wie wäre es, wenn wir eine eigene Firma gründen? Ich war bis dato in einem festen Arbeitsverhältnis beim Fernsehen angestellt, Chris als Hochseilgartentrainer in Österreich. Wir haben beide Medien und Kommunikation studiert, hatten überhaupt keinen BWL-Hintergrund. Das wurde ein langer Abend. Wir haben dann trotz einiger Bedenken schnell Nägel mit Köpfen gemacht und Anfang Januar 2013 bereits unsere Firma angemeldet.

Fotos: Costa Belibasakis/stadtholz.de(2), Sandra Bräutigam, UniSport

Tobias Martin (links) trägt das Stadtholz Ehrenfeld aus Ahornholz, Chris Puzik Ehrenfeld in Zebrano.

Eure Brillen sind echte Handarbeit. Wie kann man sich die Herstellung praktisch vorstellen? Wir haben eine kleine Werkstatt in der Nähe von Oldenburg. Chris kommt von dort und das bot sich platz- und kostentechnisch einfach an. In Köln könnten wir uns gar keine Werkstatt leisten. Das Design erarbeiten wir gemeinsam, die praktische Umsetzung macht überwiegend Chris. Unser Kernstück ist eine computergestützte CNC-Fräse, die die Bügel und den Corpus aus einem großen Stück Holz ausschneidet. Wir behan-

deln das Holz dann nach und setzen die Gläser und Scharniere ein, die wir von einem Optiker beziehen. Unsere Brillen sind nicht verleimt oder geklebt, der Rahmen besteht zu 100 Prozent aus massivem Holz. Eine spezielle, lebensmittelechte Öl-Wachs-Kombination sorgt dafür, dass die Brillen robust und widerstandsfähig sind, zum Beispiel gegen Schweiß oder Nässe. Wo bekommt Ihr das Holz her? Das Holz beziehen wir von einem Zwischenhändler aus garantierten Quellen. Wir haben einheimische Hölzer wie Ahorn oder Walnuss und exotische Sorten. Wir dürfen sie nicht als FSC-zertifiziert anbieten, da wir die Lizenz nicht haben. Die kostet viel Geld. Unsere Hölzer stammen aus FSC-Quellen, aber wir dürfen nicht damit werben. Das sind diese „Kleinigkeiten“, auf die man als Selbständiger achten muss, sonst bekommt man großen Ärger. Hattet Ihr Unterstützung in Eurer Selbständigkeit? Wir haben das alles autark gemacht, was vielleicht nicht das Schlaueste war. Aber wir hatten keinen Studentenstatus und waren, zum Glück, auch nicht arbeitslos, so dass wir die entsprechenden Existenzförderprogramme nicht nutzen konnten – weder das Knowhow noch die finanzielle Unterstützung. Das war ein harter Start. Wie ist Eure Bilanz nach einem Jahr? Wir haben unsere Businessplan-Ziele erreicht. Das heißt: Wir können davon nicht leben, sondern haben alle Einnahmen in die Firma investiert, in Geräte und in einen besseren Einkauf. Anfangs haben wir nur regional agiert, mittlerweile auch europaweit. Gerade arbeiten wir daran, unsere Brillen verstärkt über Geschäftskooperation und nicht wie bislang überwiegend über unseren OnlineShop zu vertreiben. Gerade habe ich erfolgreich eine Kooperation mit einem Kölner Snowboardladen abgeschlossen, der uns in sein Sortiment aufnimmt.

Warum diese Materialerweiterung? Das ist ein kleiner Test. Uns ist aufgefallen, dass Optiker manchmal skeptisch reagieren, da man unsere Holzbrillen nur bedingt anpassen kann. Die Malmö hat z.B. Auflagepads und ist individuell einstellbar. Die werden wir auch ausschließlich über Optiker und nicht über unseren Online-Shop vertreiben. Mit den Holzsonnenbrillen bedienen wir eher die Sportnische: stylische Unikate für den Sommer. So versuchen wir, uns auch von den anderen Holzsonnenbrillen-Herstellern abzuheben, die seit Ende letzten Jahres neu auf den Markt gestoßen sind. Das scheint ein echter Trend zu sein, den wir da gerochen haben. Welche Tipps kannst Du Studierenden mit auf den Weg geben, die sich selbständig machen wollen? Wenn man eine tolle Idee hat, auf jeden Fall dranbleiben und ausprobieren. Sich nicht entmutigen lassen! Dann sollte man sich gut beraten lassen. Wir haben das über die Industrie- und Handelskammer Köln gemacht. Wir haben eine Gesellschaftsform gegründet, bei der im Falle eines Scheiterns nur das Geld weg ist, das wir investiert haben. Wir haften nicht mit unserem Privatvermögen. Für uns war es auch sehr hilfreich, mit vielen verschiedenen Freunden zu sprechen: uns ein Meinungsbild von unserer Idee einzuholen. Eure Freunde fungieren auch als Models auf Eurer Homepage … Ja, das stimmt. Bei uns ist alles Handarbeit – nicht nur die Brillen. Wir machen die Fotos selber, gestalten Merchandising-Artikel, betreiben den Online-Shop und unsere Homepage, akquirieren Geschäftspartner und und und ... Mittlerweile haben wir aber eine sehr gute Arbeitsteilung gefunden: Chris kümmert sich um das Produkt, ich um den Vertrieb. Wenn man sich selbständig macht, braucht man vor allem eins: Durchhaltevermögen. Vielen Dank für das Gespräch!

Eure Brillen sind alle nach deutschen Stadtteilen benannt, außer Euer neues Modell, die Malmö. Warum? Malmö ist speziell für Optiker entwickelt und unser erstes Modell, in dem wir neben Holz noch Metall verarbeiten. Um diese Andersartigkeit auszudrücken, haben wir eine internationale, zu dem Modell passende Stadt gewählt.

Im KURIER-Quiz verlost Stadtholz (www.stadtholz.com) eine Holzsonnenbrille. Mitmachen lohnt sich also!

Das Interview führten Lena Overbeck & Christian Paul

Seit zwei Semestern steht das umfangreiche Sportprogramm von campussport köln kostenlos im iTunes Store und Google Play Store als App zum Download zur Verfügung. Mit der neuen Version 2.0 können alle Sportbegeisterten jetzt auch direkt über die App Kurse buchen und aktuelle Informationen zu den Angeboten abrufen. „Besonders praktisch ist die neue Stundenplanfunktion, mit der sich die Hochschulsport-Teilnehmer ihren persönlichen Sportplan, zum Beispiel in Abhängigkeit zu ihren Uni-Kursen, zusammenstellen können“, erklärt Tillmann Bockhorst, Mitarbeiter im Hochschulsportbüro der Deutschen Sporthochschule Köln, einen weiteren Vorteil der aktualisierten App. Dabei können sie aus über 120 verschiedenen Bewegungsmöglichkeiten und rund 500 Wochenstunden Sport auswählen. campussport köln ist das gemeinschaftliche Sportangebot der Deutschen Sporthochschule Köln (Allgemeiner Hochschulsport) und der Universität zu Köln (UniSport). Die beiden Hochschulen bieten zusammen das umfangreichste Sportprogramm der Stadt. „Wichtig ist uns, neben vielen verschiedenen Angeboten, auch exotische Sportarten im Programm zu haben, die noch nicht so bekannt sind“, sagt Tillmann Bockhorst. Dazu gehört wohl auch Rollerderby. Bockhorst: „Wir sind wahrscheinlich der erste Hochschulsport in Deutschland, der, ab dem Sommersemester, Rollerderby im Angebot hat. Das ist ein reiner Frauensport, bei dem die Sportlerinnen auf Rollschuhen auf einer ovalen Bahn entgegen dem Uhrzeigersinn, dem sogenannten Track, laufen. Durch das Überrunden der gegnerischen Spielerinnen werden Punkte erzielt. Das ist ein sehr kraftvoller, ein sehr körperbetonter Sport. Ich habe mir ein Spiel der Graveyard Queens Cologne anschaut, da ist richtig gute Stimmung in der Halle.“ Alleine an der Deutschen Sporthochschule werden über 40 kostenfreie AGs angeboten, die von Studierenden, aber auch von MitarbeiterInnen und Externen genutzt werden können. „Hinzu kommen die Kurse, für die man sich, gegen ein kleines Entgelt, anmelden muss“, so Bockhorst. Während sich früher die Teilnehmer und Teilnehmerinnen vor Beginn dieser Kurse in Listen eintragen und bangen mussten, ob sie noch einen Platz bekommen, können sie dies jetzt bequem von unterwegs aus machen. Und es soll noch komfortabler für die Nutzer und Nutzerinnen werden: „Wir arbeiten momentan an Teilnahmetickets zum Scannen, sodass wir bald ganz auf Papiertickets verzichten können“, sagt Eckhard Rohde, Leiter des UniSports. Auf Papier verzichtet wird schon jetzt beim Programmheft. Es ist deutlich schlanker geworden und enthält nur noch die wichtigsten Informationen. Alles Weitere läuft über Homepage, App, Newsletter und Facebook. Lo

Danke!

Gefällt uns! Am 10. Dezember des vergangenen Jahres war es soweit. Knapp drei Jahre nach der Gründung hatte der 10.000ste Nutzer den Facebook-Auftritt der Deutschen Sporthochschule geliked. Die SpoHo bedankte sich mit Jo-Jos, die von der Firma Globetrotter gesponsert und noch am selben Tag an die Studierenden verteilt wurden. Damals wie heute lebt der Auftritt im sozialen Netzwerk von Beiträgen. Unser erstes Posting war ein Bilderalbum unter dem Titel „Impressionen vom Campus der Deutschen Sporthochschule“ und erschien am 1. März 2011. Die insgesamt 29 (damals aktuellen) Fotos zeigten einzelne Universitätsgebäude, Luftaufnahmen oder das studentische Miteinander. 33 Personen gefiel das. „Vieles hat sich seit 1987 verändert. Es war eine tolle Zeit“, kommentierte die Absolventin Claudia S. das Album – es war zugleich der erste Kommentar in der Facebook-Geschichte der Sporthochschule. Welche Aufmerksamkeit die SpoHo-Facebookseite erlangt, belegen die weltweiten Nutzungszahlen. Vier von fünf Fans der Sporthochschule haben als Herkunftsland Deutschland angegeben. Auf den weiteren Plätzen folgen Personen aus der Türkei und den USA, doch selbst in Costa Rica wird unser Auftritt verfolgt. Die meisten deutschen Nutzer kommen aus dem umliegenden Rheinland, München und Hamburg. Daumen hoch! Jk

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HOCHSCHULE

KURIER | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 01-2014

Verleihung der Deutschlandstipendien 17 Studierende erhalten Stipendien, darunter vier Studierende mit Behinderung

„Möglichkeiten statt Mitleid“ Dokumentarfilm „Gold – Du kannst mehr als Du denkst“ mit Hauptdarstellerin Kirsten Bruhn lockt ein großes Publikum – Hörsaal 1 wird zum Kinosaal Die Kamera fliegt über das offene Meer. Weit und breit ist nur Wasser zu sehen, Schaumkronen und Wellen. Ein kleiner Punkt im Wasser kommt immer näher; erst als die Kamera direkt über dem Punkt schwebt, erkennt der Zuschauer, dass es sich um eine Schwimmerin handelt, die die Wellen durchpflügt. Die Schwimmerin ist Kirsten Bruhn, eine von drei Hauptdarstellern des Dokumentarfilms „Gold – Du kannst mehr als Du denkst“, die Szene der Einstieg in einen interessanten Kino- und Gesprächsnachmittag an der Sporthochschule. Am 22. Januar wird der Hörsaal 1 zum Kinosaal. Bis auf den letzten Platz sind die Reihen besetzt. Selbst direkt vor der Leinwand haben es sich Studierende auf dem Rücken liegend bequem gemacht. Eingeladen zu diesem Filmnachmittag und der anschließenden Podiumsdiskussion mit Hauptdarstellerin Kirsten Bruhn hatten das Institut für Sportsoziologie, das Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft und das Team der Gleichstellungsbeauftragten. Das Besondere: Der Dokumentarfilm porträtiert drei behinderte Sportler auf ihrem Weg zu den Paralympischen Spielen in London 2012. Neben Bruhn, die nach einem Motorradunfall an einer inkompletten Querschnittslähmung leidet, begleitete das Filmteam den blinden Marathonläufer Henry Wanyoike und den australischen Rennrollstuhlfahrer Kurt Fearnley.

Die drei Protagonisten lassen die Kamera über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren ganz nah heran – an sich, ihre Familie, ihre Freunde. Herausgekommen ist ein sehr emotionaler und authentischer Film, der beweist, dass Behinderung nicht gleichzusetzen ist mit Unfähigkeit. Im Gegenteil: Die Sportler sind trotz – oder gerade wegen – ihres Handicaps zu absoluten sportlichen Höchstleistungen fähig. Dabei spricht der Film jede Gefühlslage der Zuschauer an. In jeder Lebenslage dabei Es wird gelacht, etwa als der Kenianer Henry Wanyoike bei einem Wettkampf seinem Laufguide Joseph nahezu davonrennt und der nur noch hinterherstolpern kann. Gleichzeitig herrscht in einigen bedrückenden Szenen absolute Stille im Hörsaal, z.B. als sich Kirsten Bruhn an die Zeit nach ihrem Unfall erinnert und sagt: „Manchmal habe ich mir gewünscht, nie wieder die Augen aufzumachen.“ Oder als Kurt Fearnleys Vater berichtet, wie er – wütend auf die ganze Welt – ziellos durch die Stadt tigerte, nachdem sein Sohn behindert auf die Welt gekommen war. Auch sportlich gesehen fühlt das Publikum mit den drei Athleten, freut sich bei Erfolgen und trauert bei Niederlagen, beispielsweise als es für den Rennrollstuhlfahrer Kurt im Paralympi-

Internationales Netzwerk wächst 17. „Mobility & Exercise“-Tagung an der Sporthochschule Internationale Experten aus Spanien, Norwegen, Schweden, Italien, der Schweiz, den Niederlanden, Neuseeland, Großbritannien und Deutschland haben im Januar die 17. „Mobility & Exercise“-Tagung (MobEx) an der Deutschen Sporthochschule Köln besucht. Ausgerichtet wurde diese erstmals vom Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie (IBuSG). Univ.-Prof. Dr. Wiebren Zijlstra begrüßte die rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Räumlichkeiten der Leichtathletikanlage. Das wissenschaftliche Programm der Tagung umfasste u.a. Vorträge zur körperlichen Aktivität von Schlaganfall- und Hüftfrakturpatienten oder zu Testverfahren und Trainingsprogrammen für Demenzkranke. Tim Fleiner, Promotionsstudent am Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie, präsentierte z.B. die Ergebnisse seiner Masterarbeit, für die er ein Trainingskarussell für Demenzkranke entwickelt hatte (KURIER 05/2013). Zudem wurden die

drei EU-Projekte FARSEEING, iStoppFalls und PROFOUND präsentiert, bei denen intelligente Informations- und Kommunikationssysteme und evidenzbasierte Übungsprogramme im Rahmen der Sturzprävention bei Älteren eingesetzt werden. Sporthochschulmitarbeiter Michael Kroll rundete die Präsentation mit einer praktischen Demonstration des Projekts iStoppFalls ab. Reger Austausch der Experten Am zweiten Tag widmete sich die Tagung u.a. der körperlichen Leistung älterer Menschen sowie verschiedenen Aspekten von Stürzen bei Älteren. Ein Beispiel für die Internationalität der MobEx-Tagung zeigte sich in der von Prof. Lorenzo Chiari (Universität Bologna) geleiteten Session mit Vortragenden aus Umeå (Schweden), Bologna (Italien) und Stuttgart. Katja Stöver (IBuSG) stellte Ergebnisse ihrer Studie mit übergewichtigen und mus-

schen Marathon nur zu Platz 2 reicht oder als der blinde Läufer Wanyoike im entscheidenen Lauf aufgrund einer Verletzung aufgeben muss. Für die Finanzierung der aufwändigen Kinoproduktion hat sich v.a. Gregor Doepke, Kommunikationsleiter der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, eingesetzt. „Es war ein langer Atem nötig, diesen Film durchzusetzen. Vor allem war es schwierig, die verschiedenen

Kirsten Bruhn und Dr. Thomas Abel im Gespräch

Welten aus Kino, Sport und Institutionen zusammenzubringen“, erklärt Doepke bei der anschließenden Diskussionsrunde. Dennoch sei er überzeugt, dass ein Film von solchem Format das geeignete Medium ist, das Thema Behindertensport unter die Menschen zu bringen. Beim Publikum in Hörsaal 1 ist das an diesem Nachmittag auf jeden Fall angekommen. Seit Januar gibt es den Film auch als DVD. Jn

kelschwachen älteren Männern vor, die Teil des Forschungsschwerpunktes „Modulation of Metabolic Fluxes by Physical Actitvity Patterns – FLUX“ der Deutschen Sporthochschule Köln ist. Univ.-Prof. Dr. Wiebren Zijlstra moderierte zudem einen technisch orientierten Themenblock, der sich unterschiedlichen Analysetechniken zur Erfassung körperlicher Aktivität widmete. Computergestützte Trainingsprogramme namens Exergames waren in der von Dr. Hannah Marston (IBuSG) geleiteten Session Thema. Ein Vortrag der Universität Trondheim zur Wirkung von Exergames und zwei Vorträge der ETH Zürich, welche die Auswirkungen von Kraft- und Gleichgewichtstraining bzw. Kraftund Ausdauertraining in Kombination mit Kognitionstraining aufzeigten, schlossen die Veranstaltung ab. „Während der MobEx-Tagung fand ein reger Austausch zwischen den anwesenden internationalen Experten statt“, resümierte Tobias Morat vom Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie. „Vor allem im Hinblick auf die drei großen EU-Projekte hat die Tagung an der Deutschen Sporthochschule Köln dazu beigetragen, dass das internationale Netzwerk weiter wachsen konnte“, sagte Morat. IBuSG

Blumensträuße und Geschenke, Urkunden und Einser-Noten, lobende Worte und zum Abschluss ein Gruppenfoto mit allen Stipendiatinnen, Stipendiaten und Stiftern: So sah – in bunten Bildern – die feierliche Stipendienübergabe an der Deutschen Sporthochschule Köln aus. Insgesamt 17 Studierende erhielten für ihre herausragenden Studienleistungen, sportlichen Erfolge oder Leistungen unter erschwerten Studienbedingungen Unterstützung von namhaften Partnern der Kölner Sportuniversität. Die Verleihung fand im Vorfeld des 5. Kölner Abends der Sportwissenschaft in Hörsaal 1 statt. Einzeln oder gruppenweise kamen die SpoHo-Studierenden auf die Bühne; aus den Händen ihrer Stifter erhielten sie Urkunden und Geschenke. Dass die Unterstützung an der richtigen Stelle ankommt, zeigte zum Beispiel Nadine Bellendir, Studentin im B.A. Sport und Gesundheit in Prävention und Therapie, die von ihren vier Kindern begleitet wurde. Die Stipendiaten erhalten für die Dauer von einem Jahr pro Monat 300 Euro Unterstützung, zur Hälfte finanziert vom Stifter, zur anderen Hälfte vom Bund. Davon profitierten im vergangenen Jahr auch vier Studierende mit Behinderung. Stifter Dr. Thomas Bscher begründet sein privates Engagement an der Sporthochschule beispielsweise so: „Das Geld kommt direkt an. Man weiß, wofür man spendet und was damit passiert, und man sieht das Resultat.“ Jn Stifter & Stipendiaten/Stipendiatinnen: Deutsche Telekom AG: Laura Darimont, Julian Steggink, Kim Carina Schmidt, Pia Engelberty Wüstenrot: Johannes Hock Ärzte-Wirtschafts-Zentrum: Carolin Franzke Playa in Cologne: Nadine Bellendir Dr. Thomas Bscher: Jannik Müller, Thorben Hülsdünker, Oliver Jan Quittmann, Melika Saber PSD Bank: Christina Neeb SpoHo.Net: Jonas Heitzer GFF: Tobias Schrick Gold-Kraemer-Stiftung: Björn Koch, Patrick Beumer United Ambient Media AG: Roman Frackenpohl

Was kommt nach dem Audit? Projekt „Familienfreundliche SpoHo“ wird fortgeführt Mit der Zielsetzung, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf bzw. Studium zu schaffen, hat die Deutsche Sporthochschule Köln in den vergangenen Jahren Strukturen und Angebote angepasst. Im Fokus standen dabei vor allem die Studienorganisation (z.B. vorgezogene Eintragung ins LSF), die Unterstützung von NachwuchswissenschaftlerInnen mit Familie (Stipendien und Trainings) oder die Verbesserung der Infrastruktur (z.B. Ausweitung der Öffnungszeiten der Krabbelgruppe Gummibären e.V. und Multifunktionsraum). Begleitet hat diesen internen Prozess das Instrument „Audit familiengerechte Hochschule“, das nach dreijähriger Laufzeit zum Dezember 2013 endete. Viele Hochschulangehörige fragen sich nun: Ist denn etwa schon alles erreicht, was eine familienfreundliche Sporthochschule kennzeichnet? Sicher nicht. Zum Beispiel klafft hinsichtlich einer Kinderbetreuung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer noch eine schmerzhafte Lücke, da sich der Bau einer Campus-Kita bis heute nicht hat realisieren lassen. Dennoch: Die Hochschulleitung verfolgt den eigeschlagenen Weg konsequent weiter. Das Projekt „Familienfreundliche SpoHo“ soll weiter vorangetrieben, das Beratungsangebot für Eltern und pflegende Angehörige beibehalten werden. Aus diesem Grund wurde die Stelle im Familienservicebüro im Anschluss an das Audit entfristet. So gewährleistet die Hochschule, dass das Thema als Daueraufgabe fortgeführt werden kann: für verbesserte Rahmenbedingungen zugunsten eines erfolgreichen Studiums, guter Lehre, Forschung und Arbeit. Tanja Becker

Fotos: Olaf Ballnus/Parapictures Film Production, Lena Overbeck, Sandra Bräutigam

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SPORTPRAXIS

KURIER | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 1-2014

Zum Greifen nah Dank der praxisorientierten Lehre an der Deutschen Sporthochschule können die Studierenden wissenschaftliche Erkenntnisse am eigenen Körper erleben

Bahnradfahren, Golfen, Klettern, Surfen – während ihres Studiums haben Bachelor-Studierende der Deutschen Sporthochschule die Möglichkeit, viele Sportarten neu oder tiefer kennenzulernen. Abhängig vom Schwerpunkt eines Studiengangs haben die einen mehr Praxisanteile und andere weniger. Eines haben allerdings alle Studierenden gemeinsam: die Pflichtpraxis-Kurse im Basisstudium. Fünf der insgesamt sieben BAS-Module haben einen sehr engen Bezug zur Praxis. Unabhängig von den Vorkenntnissen der einzelnen Studierenden liegt das Hauptaugenmerk der Dozentinnen und Dozenten in ihrer Sportart darauf, fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse in die Tat umzusetzen. Dies lässt sich nicht gleich auf den ersten Blick erkennen, ist aber letztendlich das, was das Außergewöhnliche des Sportstudiums ausmacht. Erlebnissport Turnen Besonders gut lässt sich dies an den Kursinhalten des Turnens veranschaulichen. Mit dieser traditionellen Sportart kommen alle Studierenden innerhalb des BAS7-Moduls in Berührung. „Turnen hat einen extrem hohen Erlebniswert“, sagt die BAS7Modulbeauftragte Hedi Richter. Deswegen findet sie es besonders schade, dass die Bedeutung des Turnens im Schulsport zunehmend in den Hintergrund gerückt ist: „Dadurch kennen sich die Studierenden in vielen anderen Sportarten einfach besser aus.“ Natürlich weiß die Turndozentin, die auch Studiengangsleiterin des Lehramtsstudiums ist, aus langjähriger Erfahrung um die Vorzüge ihres Spezialgebietes: „Der Lerneffekt im Turnen ist immens. Man kommt morgens ohne jegliche Vorkenntnisse in die Halle und wenn man 90 Minuten später rausgeht, ist man einen Flick-Flack gesprungen oder weiß zumindest, wie er funktioniert.“ Der Lehrplan ist bewusst so gestaltet, dass auch erwachsene Menschen innerhalb kürzester Zeit einen erheblichen Lernfortschritt erzielen können. Wer den Turnkurs selbst schon absolviert hat, weiß um seinen Erlebnischarakter – unterschiedlichste Positions- und Lagenwechsel des eigenen Körpers an diversen Geräten: Der eindrucksvolle Handstützüberschlag auf dem Tisch mit vorangegangenem Absprung vom Minitramp ist nur ein Beispiel von vielen Inhalten. Während des Semesters werden die Studierenden z.B. mit Rollbewegungen, Überschlägen oder Sprungbewegungen konfrontiert. „Man begibt sich quasi

auf eine Entdeckungsreise, die Mensch, Körper und Mechanismen als komplexes Phänomen darstellt“, beschreibt Ilona Gerling, ebenfalls Turndozentin an der Sporthochschule. Durch die anfänglichen Kontroll- oder Orientierungsverluste entstehen individuelle Emotionen, nicht selten Freude und Respekt. „Das ist total normal, weil viele Elemente bei der ersten Betrachtung erst einmal beeindrucken. Aber von der Herausforderung, selbst etwas Spektakuläres zu machen und mit Lernstörungen wie beispielsweise Angst umzugehen, lebt diese Sportart“, erklärt Richter. Spezifischer Zugang zur Wissenenschaft Damit diese Angst den Studierenden so schnell wie möglich genommen wird, gehen die Dozentinnen und Dozenten in allen Sportkursen methodisch vor: Das Gesamtelement kann zum einen in einzelne Teilübungen aufgeteilt werden, deren Schwierigkeitsgrad in der Übungsabfolge zunimmt. Eine andere Möglichkeit ist das sogenannte induktive Verfahren, bei dem die Studierenden nach Bekanntgabe der Lernzielstellung aufgefordert sind, die Bewegungsaufgabe durch selbstgewählte Aktivitäten zu lösen. Hierbei fungiert der Lehrende lediglich als Berater und achtet auf den Sicherheitsrahmen. So können Bewegungsstrukturen – je nach Charakteristik – auf unterschiedliche Weise zugänglich und lernbar gemacht werden. Beim Turnen kommt den Kommilitonen bei der Angstüberwindung eine besonders wichtige Rolle zu, da sie bei der Bewegungsausführung Hilfestellung leisten und Sicherheit geben. Das gegenseitige Helfen und Sichern ist die Grundlage eines gefahrlosen Turnens und bietet auch noch einen ganz entscheidenden Vorteil der praxisnahen Lehre. „Wenn Vertrauen gefordert ist und Verantwortung für einen Einzelnen übernommen werden muss, ist das enorm förderlich für das soziale Handeln. Dieser Effekt bleibt bei theoretischem Unterricht oft aus“, so Richter.

Doch nicht nur derartige soziologische Hintergründe fließen in die praxisorientierte Lehre der Sport hochschule ein. Besonders das breit gefächerte Bewegungs- und Experimentierfeld der Sportart Turnen bietet exemplarisch viele Verknüpfungsmöglichkeiten, da auch die wissenschaftlichen Grundlagen der Biomechanik, der funktionellen Anatomie, der Psychologie und anderes mehr in der Lehre berücksichtigt werden. Dies bringt einen weiteren Vorteil mit sich: Den Studierenden wird so auch der spezifische Zugang zur Wissenschaft erleichtert. Die Vorlesungen über die medizinisch-naturwissenschaftlichen Aspekte „Turnen ist ein tolles Beispiel, um die Sportwissenschaft greifbarer zu machen.“ I. Gerling der Sportwissenschaft (BAS1) belegen die Studentinnen und Studenten überwiegend im ersten Semester. Viele theoretische Aspekte biowissenschaftlicher Grundlagen werden den Studierenden allerdings oft erst ein paar Semester später so richtig klar – eben bei der Umsetzung in die Praxis. „Turnen ist ein tolles Beispiel, um die Sportwissenschaft greifbarer zu machen. Durch die eigene Ausführung erklären sich einige theoretischen Aspekte fast von selbst“, findet auch Richters Kollegin Gerling. In der praktischen Ausübung können Fachbegriffe erkannt und zusätzlich eben verinnerlicht werden. „Die Kippe am Reck wird ohne das Prinzip der Pendelverkürzung nicht funktionieren“, nennt Richter ein handfestes Beispiel. Aufgrund dieser Verzah-

nung zwischen Wissenschaft und Praxis werden auch diejenigen Studierenden angesprochen, die dem Sport bereits (seit langer Zeit) im Verein nachgehen. „Von denen wissen die meisten zwar, wie ein Element funktioniert, aber eben nicht, warum“, unterstreicht Richter. Das Selbsterproben kommt daher vor allem auch den Lehramtstudierenden zu Gute. „Um motorische Lernprozesse zu beherrschen, ist es notwendig, dass sich die angehenden Lehrerinnen und Lehrer selbst noch einmal in der Rolle des Lernenden erleben und dabei vieles erfahren und sich bewusst machen“, erklärt Richter. Die eigenen Erfahrungen machen eine Sportart für das ganze Leben unvergesslich. Das gilt für werdende Lehrerinnen und Lehrer ebenso wie für angehende Sportjournalisten oder -therapeuten. „Darum ist es toll, dass die Studierenden an der SpoHo die Möglichkeit haben, so viele unterschiedliche Sportarten kennenlernen zu können“, findet Richter. Allerdings weiß sie auch um die Schwierigkeiten, die das große Angebot mit sich bringt: „Am Ende des Semesters gibt es Noten. Und weil diese im Zuge der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge eine verstärkte Bedeutung haben, wählen viele Studierende die Sportarten aus, die sie schon kennen oder in denen sie sich von vornherein sicher fühlen.“ Dadurch seien viele von Beginn an stark auf die Endnote fixiert und somit weniger für die funktionellen Zusammenhänge der inhaltlichen Aspekte offen. Dabei ist es doch eigentlich das, was das Studium der Sportwissenschaft ausmacht. Jk/Lara Wlodarczyk

„Im Kurs habe ich mich nicht als Turnstar gefühlt“

Fotos: Lena Overbeck (3), Jens Kopke

Ob Profi oder nicht. Jeder SpoHo-Studierende kommt um die Pflichtveranstaltungen im Basis-Studium nicht herum. So hat auch Fabian Hambüchen im vergangenen Semester den Turnkurs im Modul BAS7 belegt. Unsere Schülerpraktikantin Lara Wlodarczyk hat sich mit dem Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 2012 in London über seine Eindrücke unterhalten. Fabian, wie war der BAS-7-Turnkurs für Dich als Profi? Hast Du etwas dazugelernt? In der praktischen Ausführung eher nicht, dafür aber neues Wissen in der Theorie. Zum Beispiel, in welche Gruppen bestimmte Bewegungen eingeordnet werden. Früher beim Training wurden uns zwar die Fachbegriffe genannt, aber eben nicht erklärt, welchen Ursprung die einzelnen Bewegungen haben. Außerdem habe ich im BAS-Kurs die richtigen Hilfestellungen erfahren. Das ist eine hervorragende Ausgangslage für eine spätere Arbeit als Trainer. Musstest Du oft Elemente vormachen? Nein, das war nur sehr selten der Fall. Einer mei-

ner Kumpels hat den Kurs auch belegt und da er ein super Turner ist, hat er dann eher mal ein Element vorgezeigt. Das fand ich aber sehr gut. Wie fühlt es sich für einen Turnstar an, mit Kommilitonen zusammenzuarbeiten, die teilweise gar keine Erfahrungen in dieser Sportart haben? Ich habe mich nie als Turnstar oder etwas Besonderes gefühlt. Im Gegenteil, ich wurde genauso behandelt wie alle anderen auch. Das hat es aber auch ausgemacht, denn wir haben uns alle gut verstanden und hatten ein super Verhältnis. Ich habe es genossen und mich absolut wohl und integriert gefühlt. Parallel zum Studium gehst Du dem Leistungssport nach. Das klingt ziemlich anstrengend... Ja, das ist schon eine Doppelbelastung, die nicht unterschätzt werden darf. Besonders wenn die Lernund Klausurphasen anstehen, werden die Tage sehr lang. Vor allem, weil ich trotzdem probiere, zweimal täglich zu trainieren. Aber das Ganze bringt auch Vorteile mit sich: Für meinen Kopf ist es auf jeden Fall ein super Ausgleich, weil ich so auch immer auf andere Gedanken komme.

Und wie war es für Fabians Kommilitonen, mit ihm den Turnkurs zu belegen? Auch hier hat sich Lara auf Stimmenfang begeben... „Ich fand es sehr motivierend, dass Fabian bei uns im Kurs war. Ich finde, dass man durch seine Korrekturen und Verbesserungsratschläge besser lernen konnte. Davon hat meiner Meinung nach der ganze Kurs profitiert.“ Jonas (21), SMK-Student im 4. Semester

„Ich habe Fabian bei den Olympischen Spielen am Fernseher die Daumen gedrückt. Im Kurs war es

keineswegs frustrierend ihm zuzusehen, weil man ja wusste, dass er ein Weltklasse-Turner ist. Es war eher interessant, ihn turnen zu sehen. Und es war toll, direkt von ihm zu lernen.“ Kristin (24), SMK-Studentin im 4. Semester

„Natürlich war es etwas Besonderes, aber Fabian war einfach ein Teil der Gruppe. Der Kurs hat sehr gut harmoniert.“ Linus (24), SMK-Student im 4. Semester Anzeige

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UND SONST...?

KURIER | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 01-2014

RANDNOTIZEN Personal Einstellung: Nicola Pietsch, Abt. 3.4, 15.02.2014 Kerstin Taczyk, Abt. 2.2, 01.02.2014

Unverzichtbare Hilfe in lila Beim Eignungstest sorgen gut 90 Helferinnen und Helfer des AStAs für Kompetenz und eine beruhigende Prüfungsatmosphäre Er ist berühmt. Er ist berüchtigt. Und er ist einzigartig. Der Eignungstest an der Deutschen Sporthochschule Köln, dessen Bestehen Voraussetzung für ein Studium an Deutschlands einziger Sportuniversität ist. An bis zu sechs Tagen, jeweils zu Beginn und in der Mitte eines Jahres, laufen dann auf dem Campus nicht nur mehrere hundert unbekannte Gesichter mit Sporttaschen herum, sondern auch viele Menschen in lilafarbigen T-Shirts. AStA-Helfer/in steht in orangener Schrift auf dem Rücken, die Brust ziert ein Klebestreifen, auf dem ein Name geschrieben steht. Rund 90 von ihnen sind beim Eignungstest im Einsatz. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden sie an diesen Tagen zu einem der wichtigsten Bezugspunkte. Motivieren, unterstützen, trösten Die AStA-Helferinnen und -Helfer haben den Eignungstest bereits erfolgreich absolviert. Schließlich sind sie allesamt Studierende der SpoHo. Und obwohl eigentlich Semesterferien sind, Klausuren geschrieben oder vorbereitet werden müssen, kommen die Tage der Eignungsfeststellung für viele einem Highlight gleich. „Mir haben die AStA-Helfer bei meinem Eignungstest sehr geholfen. Und nun möchte ich einfach etwas zurückgeben“, sagt Henrik, der Anfang Februar nun selbst als AStA-Helfer im Einsatz war. Dabei ist es nicht nur für die Prüflinge ein anstrengender und langer Tag. Für die Helferinnen und Helfer des Allgemeinen Studierenden Ausschusses der Sporthochschule (AStA) beginnt der Tag ebenfalls sehr früh am morgen: Um 6:45 Uhr finden die Mädels und Jungs in ihren lila Shirts zur finalen Besprechung im AStA-Café gegenüber des Mensa-Gebäudes zusammen. Nach der offiziellen Begrüßung in

den Hörsälen beginnt dann mit der ersten Prüfung ihr eigentlicher Job: motivieren, unterstützen, trösten – ganz im Dienst der Prüflinge. Übewochenende dient als Voraussetzung Damit für jede Prüfungsdisziplin fachmännischer Rat gewährleistet ist, werden die „lila Shirts“ nach ihren jeweiligen Stärken aufgeteilt. „Zum einen versuchen wir bei der Zusammenstellung der Teams darauf zu achten, dass jede Gruppe für jede Sportart mindestens einen Experten hat. Zum anderen streben wir eine gesunde Mischung aus erfahrenen und neuen Helferinnen und Helfern an“, erklärt Dirk Falken, der Referent für Erstsemester. Ebenfalls heterogen sollen die Helferteams im Hinblick auf das Geschlecht sein. Schließlich bleiben die 10 bis 15 HelferInnen den ganzen Tag bei ihrer Gruppe – und unterstützen von morgens bis abends bei jeder der insgesamt 21 Prüfungen. Dafür müssen sie die Disziplinen natürlich selbst fehlerfrei beherrschen. „Eine der beiden Grundvoraussetzungen, um als AStAHilfe beim Eignungstest dabei zu sein, ist der Besuch einer speziellen Schulung. Dort weisen wir auf allgemeine Richtlinien hin, erläutern typische fachspezifische Fehlerbilder und schulen Technik und Hilfestellungen“, schildert Falken. Die andere Bedingung ist die Teilnahme am Übewochenende, welches den angehenden Prüflingen als Möglichkeit der Vorbereitung dient. Dort soll auch für die HelferInnen der Ernstfall geprobt und Abläufe automatisiert werden. „Schließlich soll beim Eignungstest alles rund laufen“, erklärt Falken, der sich über das zunehmende Interesse der Studierenden an der unvergüteten Hilfe erfreut. „Es ist ein echtes Erlebnis, die

Große Veränderungen und Chancen Zu einem Neujahrsempfang hatten sich Mitte Januar die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschulverwaltung der Deutschen Sporthochschule Köln im Wildor Hollmann-Forum getroffen. Dazu hatte – in Vertretung des Kanzlers Prof. Dr. Johannes Horst – Wilfried Faßbender, Leiter des Dezernats 3, eingeladen. Faßbender bedankte sich bei allen Hochschulangehörigen für die „engagierte Mitarbeit“ in 2013. Er begrüßte die noch

neuen Kolleginnen und Kollegen und gedachte insbesondere derer, von denen sich die Deutsche Sporthochschule 2013 verabschieden musste. Wie dem Ende Dezember verstorbenen Baudezernenten Peter Kuster, der sich stets „für ein gedeihliches Zusammenleben und Zusammenarbeiten“ eingesetzt habe. Werte wie Loyalität, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft, Achtung vor jedermann, Pflichtbewusstsein, Übereinstimmung in

Veranstaltung aus der Betreuerperspektive kennenzulernen. Ich fiebere mit jedem Einzelnen mit und versuche, jeden bestmöglich zu unterstützen. Das macht totalen Bock“, findet Laura, die im Februar zum ersten Mal als AStA-Helferin dabei war. Auch für Helferin Lana haben sich die Hoffnungen erfüllt: „Das Gesamtpaket macht einfach großen Spaß; also das Helfen an sich, aber auch das Untereinander und das gesamte Drumherum. Das Übewochenende war schon cool, die Stimmung heute hat aber nochmal einen ganz anderen Reiz.“ Dass Henrik, Laura und Lana – stellvertretend für ihre unzähligen Kolleginnen und Kollegen in den lila Shirts – so hautnah dabei sein durften, haben sie sich verdient, findet Falken: „Uns ist bewusst, dass der Job als AStA-Helfer eine tolle Erfahrung ist. Darum ist ein Einsatz beim Eignungstest letztlich die Belohnung für die Unterstützung am Übewochenende und dem damit verbundenen Aufwand.“ Peter Klippel, Rektoratsbeauftragter der Eignungsfeststellung und einer der Organisatoren, stimmt das freiwillige Engagement der Studierenden ebenfalls froh: „Ob Prüfer, Verwaltung, Arztteam oder die Instituts-Helfer – alle sorgen dafür, dass die Eignungstest-Maschine läuft. Doch ohne die vielen Helfer des AStA wäre ein reibungsloser Ablauf gefährdet. Dadurch tragen sie auch für uns zu einem guten und beruhigenden Gefühl bei.“ Zum Abschluss geht es feiern Über zwölf Stunden dauert ein Eignungstest-Tag. Wenn es dann zum abschließenden Ausdauerlauf ins Leichtathletik-Stadion geht, werden auch bei den HelferInnen noch einmal die Kräfte mobilisiert: Vom Streckenrand aus werden die Prüflinge lautstark angefeuert. Und wenn es zeitlich eng wird, scheuen die „lila Shirts“ auch keine Schweißperlen: Die Athletinnen und Athleten werden auf den letzten, oft quälenden Metern auch gerne mal bis ins Ziel begleitet. Andere stehen unterdessen am Grill oder Getränkeverkauf. Feierabend ist erst dann, wenn die alte Ordnung wieder hergestellt ist. Und das nehmen die AStA-HelferInnen wörtlich: Zum Abschluss gehen alle obligatorisch feiern. Mh/Jk

Reden und Handeln sowie Identifizierung mit der Hochschule strich Faßbender als entscheidend heraus. Um diesen Appell zu untermauern, gab Faßbender den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch eine Fabel mit auf den Weg, die verdeutlichte, dass „in einem Gemeinwesen keiner ohne den anderen bestehen kann und nur in der Eintracht die Kraft liegt“. Im Hinblick auf das neue Rektorat, das im Mai 2014 seine Arbeit aufnehmen wird, und die neuen Dezernatsleiter sagte er: „Ich wünsche dieser neuen Mannschaft und damit uns allen, dass sie ein

glückliches Händchen beweist und diese unsere Hochschule in ein ruhiges Fahrwasser leitet.“ Es gelte, sich auf „exzellente Lehre eingebettet in einer exzellenten Forschung“ zu besinnen. Jn

Fotos: Jens Kopke(3), Lena Overbeck, Sandra Bräutigam, stadtholz.com

KURIER-Quiz Im letzten KURIER-Quiz haben wir gefragt, welches Gesetz im Vorfeld der Olympischen Winterspiele in Sotschi Stoff für Diskussionen lieferte. Die richtige Antwort gab es u.a. auf dem 5. Kölner Abend der Sportwissenschaft an der Deutschen Sporthochschule: Es handelt sich um das „Gesetz gegen Propaganda von nicht-traditionellen sexuellen Beziehungen gegenüber Minderjährigen“.

IMPRESSUM KURIER Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln, Am Sportpark Müngersdorf 6, 50933 Köln www.dshs-koeln.de

Gewonnen haben Marion Bauer und Henriette Born, die sich über jeweils zwei Karten für Walter Bockmayers „Wie fott geblose“ freuen durften. Mit Blick auf den herannahenden Frühling verlosen wir in dieser KURIER-Ausgabe eine hochwertige Holzsonnenbrille von Stadtholz (www.stadtholz.com). Dafür wollen wir wissen:

Herausgeber Redaktion Univ.-Prof. mult. Dr. Walter Tokarski, Lena Overbeck (Lo), Julia Neuburg (Jn) Rektor der Deutschen Sporthochschule Köln Meike Helms (Mh), Jens Kopke (Jk) Tel. -3440/-3441/-6158/-3442 Chefredaktion Sabine Maas (Ms), Presse und Kommunikation Tel. 0221 4982-3850, Fax: -8400 pressestelle@dshs-koeln.de

Layout Sandra Bräutigam (Sb) Tel. 0221 4982-3442

Wie heißt das neueste Modell von Stadtholz? Schicken Sie Ihre Antwort per Post an die im Impressum angegebene Adresse, per Hauspost oder per E-Mail an: presse@dshs-koeln.de. Einsendeschluss: 22. April 2014

Auflage 2.500 Druck Gänßlen GmbH, naila@gaensslen.de Tel. 09282 96393-0 Erscheinungsweise Je dreimal im Sommer- und zweimal im Wintersemester. Der nächste KURIER erscheint im Mai 2014.

Eine PDF-Version des KURIER finden Sie unter: www.dshs-koeln.de/aktuelles Redaktionsschluss KURIER 10.04.2014 In dieser Publikation wird aus Gründen einer besseren Lesbarkeit teilweise nur die männliche Form/ Ansprache verwendet. Dies soll ausdrücklich nicht als Diskriminierung von Frauen verstanden werden.

Stephanie Häupl, Zentralbibliothek, 01.02.2014 Diana Emberger, Institut für Sportsoziologie, 21.12.2013 Szilvia Fekete, Abt. 3.4, 01.02.2014 Dr. Luca Mariotti, Institut für Natursport und Ökologie, 01.12.2013 Anja Plemper, Dezernat 5, 5.11.2013 Weiterbeschäftigung: (alle 01.01.2014) Dr. Björn Braunstein, Institut für Biomechanik und Orthopädie Dr. Jan-Peter Goldmann, Institut für Biomechanik und Orthopädie Dr. Annika Steinmann, Institut für Pädagogik und Philosophie Tanja Becker, Gleichstellungsbüro Kirstin Krämer, Betriebssport Jubiläum: Andreas Kramer, Zentralbibliothek, 25-jähriges Dienstjubiläum, 09.01.2014 Ernennung zum Studienrat i.H.: Dr. Frowin Fasold, Institut für Kognitions- und Sportspielfoschung,01.12.2013

Meldungen ZB Sport führt Direktversand ein Die Zentralbibliothek der Sportwissenschaften hat den Buchdirektversand subito3 für Privatkunden im In- und Ausland eingeführt. Der bestellbare Bestand ist unter www. subito-doc.de aufgeführt und kann gegen eine Gebühr bestellt werden. Auch Teilkopien sind möglich. Michael Maier neuer GFF-Vorsitz Die Mitgliederversammlung der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Deutschen Sporthochschule hat Michael Maier zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der Geschäftsführer der Rhein-Erft-Akademie löst Werner Hanf (Geschäftsführer NetCologne GmbH) ab. DSHS-TV gewinnt Medienpreis Sporthochschulstudentin Katharina Busse hat mit ihrem Beitrag „Traumberuf Sportjournalist“ den Bürgermedienpreis NRW in der Kategorie „Bester Beitrag“ gewonnen. www.youtube.com/sporthochschule Neuer Golfmaster In Kooperation mit der Professional Golfers Association (PGA) of Germany bietet die Sporthochschule ab dem WS 2014/15 den Weiterbildungsmaster „M.Sc. Research and Instruction in Golf“ an. Das berufsbegleitende Studium ist auf sechs Semester angelegt und verbindet Golfsport und Sportwissenschaft. www.dshs-koeln.de/golfmaster Eröffnung des CCMB Am 11. März 2014 haben Sporthochschule, Medizinische Fakultät der Uni Köln und Uniklinik Köln das „Cologne Center for Musculoskeletal Biomechanics“ eröffnet – eine wissenschaftliche Einrichtung, die die Ursachen, Entwicklungsverläufe und Behand­lungsmethoden der muskuloskelettalen Erkrankungen erforscht.


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