Ausgabe 2/11
34. Jahrgang
März 2011
Kurier Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln
inhalt hochschule | 2 Multifunktional: Sporthochschule führt neue Chipkarte ein. studium | 3 Hochklassig: „Hochsprung mit Musik“ mit neuem Meeting- und Zuschauerrekord. Karriere | 4 Mutig: Sportstudierende gründen Sportunternehmen auf Mallorca. studium | 5 Hilfreich: Career Service ermöglicht Einblicke in Berufsfelder – ein Besuch beim IPC. Veranstaltungen | 6 Erkenntnisreich: Tagung der dvsSektion Sportmotorik.
©Tine Harden/Play the Game
Forschung| 7 Aufklärend: Sporthochschule erstellt Gutachten zum „Wetten dass...?“Unfall.
Die Werte des Sports stärken
termine TEAMWORK science Die Bewerbungsphase für das Mentoring-Programm für Nachwuchswissenschaftlerinnen hat begonnen. Jetzt bewerben! www.dshs-koeln/teamwork
7. „Play the Game“-Konferenz an der Sporthochschule Trainer über ihre Erfahrungen im Umgang mit den Medien und den Funktionären. Schließlich gewähren Workshops Einblicke in die Praxis des kritischen Sportjournalismus. Sieben Schwerpunktthemen behandelt die viertägige Konferenz. Neben Wettbetrug geht es um die Anti-Doping-Politik sowie die Verknüpfungen zwischen Doping und organisierter Kriminalität. „Play the Game“ problematisiert die geopolitischen und kommerziellen Interessen hinter den Bewerbungen für Sport-Mega-Events – wie der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien und Katar oder den Olympischen Winterspielen in München. Auf der Konferenz wird ein Index vorgestellt, der die Kosten und Nutzen sowie die Nachhaltigkeit der Sportstätten bewertet. Gesucht werden außerdem Beispiele der geziel-
Beeindruckt von der Vielfalt Ute Schäfer zu Besuch an der Deutschen Sporthochschule „Sehr spannend“, hörte man die NRWSportministerin Ute Schäfer bei ihrem Besuch an der Sporthochschule nicht nur einmal sagen. Einen Tag lang war die SPD-Politikerin zu Gast und informierte sich über das Leistungsspektrum der Kölner Sportuniversität. „Ich bin sehr beeindruckt von der Vielfalt, die ich hier vorfinde“, so Schäfer. Nach der Begrüßung durch Rektor Professor Walter Tokarski erörterte sie gemeinsam mit Doktorin Christine Graf und Professor Günter
Stibbe die Förderung von Kindern und Jugendlichen durch Sport und Bewegung. Über die Bedeutung von Sport im Rahmen der Prävention und Rehabilitation sprach die 56-Jährige mit Professor Ingo Froböse und Professor Hans-Georg Predel. Als begeisterte Probandin aktueller Forschungsprojekte zeigte sich Ute Schäfer beim Besuch der zum Deutschen Forschungszentrum für Leistungssport Köln zusammengeschlossenen Institute. Gemeinsam mit Professor Jens Kleinert
ten Förderung des Breitensports. Diskutiert wird, wie der Sport als Entwicklungshilfe auftreten kann und ob sich in der EU eine eigene Sportpolitik entwickelt. Ebenfalls aufgegriffen werden soll auf der Konferenz die Integration der Geschlechter im Sport – dies soll speziell für Sportlerinnen muslimischer Länder hinterfragt werden. Schließlich wird auf den Trend der Technisierung des Sports eingegangen. Beispielsweise den wachsenden Sektor der Sport-Computerspiele oder die hitzige Debatte über die technische Unterstützung von Schiedsrichter-Entscheidungen. Die „Play the Game“-Konferenz wird gemeinschaftlich organisiert vom Institut für Biochemie, dem Institut für Kommunikations- und Medienforschung, dem Institut für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung, in en-
erprobte die Ministerin Experimente der Sport- und Sozialpsychologie. Aufmerksamkeit und Konzentration bewies sie außerdem beim „Determinationstest“, der bei jugendlichen Athleten im Rahmen des NRW-Projekts MentalTalent.de zur Anwendung kommt. „Unsere Ausstattung ist auf dem höchsten Niveau“, so Professor Joachim Mester zu Schäfer, die zuvor den Ganzkörper-Scanner des Instituts für Biomechanik und Orthopädie vorgestellt bekam und einen Einblick in die Arbeit des Instituts für Biochemie erhielt. Der letzte Punkt auf der Tagesordnung war der Besuch bei der Sportstiftung NRW. „Das war ein sehr
ger Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Presse und Kommunikation, dem Hochschulmarketing und den dänischen Kollegen des Vereins „Play the Game“. Das Gelingen der Konferenz hängt auch von der Unterstützung durch die Studierenden der Kölner Sportuniversität ab. Deshalb werden Volunteers gesucht! Diese sollen die Vorbereitung und Organisation, die Pressearbeit, die Akkreditierung, den Shuttle-Service, die (Medien-)Technik und die Logistik unterstützen. Neben der freien Teilnahme am Kongress und der Einsicht in die Organisation eines Großevents winken den Helfern eine Praktikumsbescheinigung und ein Volunteerzertifikat. Interessierte Studierende melden sich bitte bei: k.haensch@dshs-koeln.de. Infos zur Konferenz: www.playthegame.org.
Tage der Lehre Die Veranstaltung vom 21. bis 25. März schafft eine Plattform für den Austausch der Lehrenden – mit Workshops, Vorträgen und Infos zu hochschuldidaktischen Schwerpunktthemen. Infos auf der DSHS-Homepage. E-Learning-Workshops Die Stabsstelle Qualitätssicherung und Lehrorganisation bietet für Lehrende und deren Hilfskräfte Workshops zum Thema E-Learning an. 30. März: Einstieg E-Learning – E-Learning in das Selbststudium integrieren. 31. März: Interaktive Testfragen für die Prüfungsvorbereitung/das Selbststudium erstellen. 6./7. April: „Refresher“ für moodle-Nutzer. www.dshs-koeln.de/elearning
Jörg-Uwe Nieland
© Lo
„Bringing change to the heart of sport“ – unter diesem Motto findet die 7. „Play the Game“-Konferenz vom 3. bis 6. Oktober 2011 an der Deutschen Sporthochschule Köln statt. „Play the Game“ ist eine internationale Konferenz, welche die Werte des Sports stärken will, indem sie die Diskussion über die Förderung von Demokratie, Transparenz und Meinungsfreiheit anregt. Rund 300 Wissenschaftler, Journalisten und Sportfunktionäre sowie Studierende der Sporthochschule werden erwartet. Der internationale Austausch und der Aufbau eines weitverzweigten Netzwerks gehören zu den Zielen der Konferenz. „Play the Game“ dient nicht nur der Präsentation wissenschaftlicher Befunde, darüber hinaus stellen Sportpolitiker und Verbandsvertreter ihre Positionen vor, berichten Sportler und
und sonst ...? | 8 Informativ: Erster Gender-Report zur Geschlechtergerechtigkeit an NRWs Hochschulen.
Studenten-Rallye Am 13. April können Studierende von 10 bis 16 Uhr an einer „StudentenRallye“ in der Regionalgeschäftsstelle der BARMER GEK in Köln teilnehmen und dabei den Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement kennenlernen. www.dshs-koeln.de/career
Ministerin Schäfer beim Live-Experiment im Kraftlabor.
spannender und erkenntnisreicher Tag“, bedankte sich die Ministerin bei Rektor Tokarski und versprach noch einmal wiederzukommen. Der Termin steht mittlerweile fest: Zur Sport.Karriere.Netzwerk am 1. Juni ist die Ministerin erneut an der SpoHo. Lo
KölnerKinderUni Vom 2. bis 5. Mai ist KölnerKinderUni an der SpoHo. Dieses Jahr dreht sich alles rund um die „Energie“. Anmeldung voraussichtlich ab 1. April: www.dshs-koeln.de/kinderuni
hochschule
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 02-2011
Eine Karte für Alles
Wer krank ist, braucht Vertrauen
SpoHo führt zu Semesterbeginn multifunktionale Chipkarte ein
Projekt BEM startet an der Sporthochschule
Wenn die Studierenden im März ihre Post öffnen, finden sie dort nicht wie gewohnt ihren Studienausweis auf Papier gedruckt, sondern eine Plastikkarte in Checkkartenformat. Die ist neu und multifunktional. Sie ist Studienausweis, VRS-Fahrkarte, Bibliotheksausweis und Zahlungsmittel in einem. „Mit Fertig-
stellung des Mensa-Umbaus richtet das Kölner Studentenwerk ein neues Kassensystem ein, das bargeldlose und damit schnellere Zahlung ermöglicht“, erklärt der Leiter der Arbeitsgruppe, Klaus Joisten, die Einführung der neuen Chipkarte. Die Fachhochschule Köln und die Musikhochschule Köln haben das
Stück Plastik bereits, die Uni Köln soll auch bald folgen. Die multifunktionale Chipkarte leistet aber nicht nur in den Kölner Mensen ihre Dienste, sie kann auch in den Studentenwohnheimen zur Zahlung der Waschmaschine oder des Trockners benutzt werden. Eine Karte für Alles ist das Prinzip. Mit einer Ausnahme ... „Das NRW-Ticket kann derzeit noch nicht in die Chipkarte integriert werden“, so Joisten. Hierfür wird ein ticket-to-print-Verfahren eingerichtet, dass den Ausdruck der DB-Fahrkarte von jedem Rechner aus ermöglicht. Der neue Ausweis ist ein Studienleben lang gültig und muss an sogenannten Validierungsstationen zu Beginn jedes Semesters aktualisiert werden. Zur Aufladung des Chips stehen vier Aufwerter im Mensabereich zur Verfügung. Aufgeladen werden kann ein Betrag zwischen 10 und 100 Euro, per EC-Karte an den Aufwertern oder an der Cafeteriakasse mittels Bargeld. Auch die Mitarbeiter erhalten die blau-weiße Plastikkarte, die dann gleichzeitig Dienstausweis ist. Die kommt allerdings nicht per Post, sondern kann im InfoPoint abgeholt werden. Weitere Informationen gibt’s im InfoPoint: 0221 4982-2222 oder infopoint@ dshs-koeln.de. Lo
Wem es nicht gut geht, der braucht vor allem eins: vertrauensvolle Hilfe und die Gewissheit, von seinem Problem erzählen zu können, ohne gleich um seinen Arbeitsplatz fürchten zu müssen. Beides soll an der Deutschen Sporthochschule Köln in Zukunft noch selbstverständlicher werden. Die Rede ist vom „Betrieblichen Eingliederungsmanagement“, kurz „BEM“. Dahinter steckt ein äußerst ambitioniertes Projekt. Es geht um das Wohlbefinden und die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Sporthochschule. BEM hat die Aufgabe, Menschen, die bereits länger als sechs Wochen innerhalb eines Jahres krank waren, zu helfen, wieder in einen gesunden Arbeitsalltag zurück zu finden. Es geht darum, die qualifizierte Arbeitskraft zu erhalten. Deshalb bietet das BEM Hilfe zur Wiederherstellung und Erhaltung der Gesundheit an. Die kann schlicht in der Optimierung des Schreibtisches, des Schreibtischstuhls oder Computers bestehen, aber auch weit darüber hinaus gehen. Es kann auch schon einmal sein, dass, je nach Problem, fachliche Hilfe von außen herangezogen wird. „Natürlich ist das ein sehr sensibles Thema“, sagt Nadine Lindner von der Personalabteilung. Klar ist auf jeden Fall: Der Datenschutz wird groß geschrieben. Bei der Entwicklung und Vorbereitung
Die richtigen Worte in schwierigen Zeiten Einen geliebten Menschen zu verlieren ist eine schmerzhafte Erfahrung. Damit junge Menschen mit dieser Erfahrung nicht alleine bleiben, gibt es den Trauerchatroom www.doch-etwas-bleibt.de. Benjamin Hufschmidt sprach mit den Chatbegleiterinnen Melanie Kotulla, die im Hockey-JudoZentrum der Sporthochschule arbeitet, und Romy Kohler, die den Chat vor einem Jahr ins Leben gerufen hat. Melanie, Du engagierst Dich ehrenamtlich für den Trauerchatroom. Wie bist Du darauf gekommen?
Ich habe mich nach dem Tod meiner Großeltern sehr intensiv mit dem Tod und dem Trauern beschäftigt. So habe ich gelernt, dass Hilfsangebote, wie der Trauerchatroom, unheimlich wichtig sind. Der Chatroom ist vom Hospiz Bedburg-Bergheim ins Leben gerufen worden. Da ich in Bergheim wohne, bin ich seit kurzem dabei. Ich gebe gerne Hilfe. Romy, Du bist die Koordinatorin des gesamten Hospizes und hast den Trauerchatroom gegründet. Was sind die Aufgaben eines Hospizes und kannst Du den Trauerchatroom bitte genauer erklären?
Im Hospiz wird Menschen ganzheitliche Begleitung in Medizin, Pflege, psychischer und spiritueller Hinsicht geboten. Die Idee für den Trauerchatroom kam uns, weil gerade Jugendliche und junge Erwachsene häufig das Internet nutzen und wir uns so erhofft haben, dass wir diese Zielgruppe besser erreichen können. Der Chat ist immer montags von 20 bis 22 Uhr geöffnet. Es gibt momentan zehn ehren-
Rektor Tokarski erneut berufen Professor Walter Tokarski wurde auf gemeinsamen Vorschlag von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Sportministerin Ute Schäfer erneut in das Kuratorium der Sportstiftung NRW berufen. Er vertritt dort für die nächsten fünf Jahre den Arbeitsbereich Wissenschaft.
amtliche Chatbegleiterinnen, die alle im Alter zwischen 18 und 30 Jahren sind. Es sind immer drei Begleiterinnen gleichzeitig online. Im Chat können sich die Besucher über Erfahrungen und Tipps zu Trauerbewältigung austauschen. Ich kann mir vorstellen, dass manche Besucher – gerade beim Thema Trauer – lieber mit jemandem alleine chatten wollen, als ihre Gedanken mit jedermann zu teilen?
Romy: Das stimmt. Wer lieber alleine mit einer unserer Chatbegleiterinnen reden möchte, kann sich auch in einem privaten Chatroom mit ihr austauschen. Wie wird man zum Chatbegleiter?
Melanie: Jeder Chatbegleiter bekommt eine spezielle Ausbildung über verschiedene Trauermethoden sowie Schulungen über Kommunikation. Zusätzlich gibt es bei uns eine monatliche Supervision, bei der alle Mitarbeiterinnen zusammenkommen und sich über Erfahrungen im Chat austauschen. Außerdem haben wir alle selbst eine Trauererfahrung durchmachen müssen, wodurch wir sensibilisiert sind. Was ist Trauer für Dich und wie denkst Du darüber, Romy?
Trauer ist eine Fähigkeit, die es uns Menschen ermöglicht, mit einem schwerwiegenden Verlust umzugehen. Es ist wichtig, dass Trauer ein dynamischer Prozess ist und die Menschen nicht stecken bleiben, sondern sie durchleben. Ein trauriges Erlebnis darf auch nicht verdrängt und zum
des BEM war der Datenschutzbeauftragte Michael Krannich intensiv mit eingebunden. Die Personalabteilung selbst verschickt nur das erste Anschreiben, am weiteren Procedere ist sie nicht beteiligt; weder persönliche noch medizinische Daten werden weitergegeben. Für das „Betriebliche Eingliederungsmanagement“ wurde eigens ein unabhängiges Integrationsteam gegründet, das zur Verschwiegenheit verpflichtet ist: Drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Bereich stehen als Ansprechpartner zur Verfügung. Denn vom BEM sollen alle profitieren, egal ob Professor/in, Verwaltungsmitarbeiter/in oder wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in. Das Wichtigste: Die ganze Sache ist freiwillig. Und das Angebot steht auch Menschen offen, die noch nicht so schwer erkrankt sind, dass sie bereits längere Ausfallzeiten haben, aber dennoch vorbeugend aktiv werden möchten. Wer kein Interesse an BEM hat, für den ist es nach dem ersten Anschreiben beendet. Beendet ist dann allerdings auch die Chance, auf eine Verbesserung der eigenen Arbeitssituation – und damit nicht zuletzt auch der eigenen Lebensfreude und Gesundheit. Die erste Infoveranstaltung zu BEM findet am 13. April um 9 Uhr im Hörsaal 1 statt. Hi
KompaKt
Ehrenamtlich engagiert: Melanie und Romy über den Trauerchatroom für Jugendliche und junge Erwachsene
© Privat
2
Das Team vom Trauerchatroom steht immer montags von 20 bis 22 Uhr im Chat zur Verfügung.
Tabuthema werden. Wichtig ist außerdem, dass Leute über solche Erlebnisse reden und wenn sie niemanden haben, mit uns in Kontakt treten.
nen dann die Kontaktdaten. Trotzdem bleiben viele bei uns. Wir versuchen immer unser Bestes zu geben. Kann auch Sport gegen Trauer helfen?
Geht einem die Arbeit als Chatbegleiterin nicht sehr nahe?
Melanie: Doch, aber wir lachen auch viel im Team. Wie Romy schon sagte, ist es wichtig, dass das Leben für die Leute nach einem traurigen Erlebnis weiter geht und dass man nicht in der Trauer hängen bleibt. Das versuchen wir zu vermitteln. Manchmal ist es aber schon hart. Viele Leute schütten ihr ganzes Herz aus, manchmal auch Sachen, die nichts mit dem eigentlichen Trauerfall zu tun haben. Ich denke, durch die Anonymität sind die Leute offener. Es gibt auch welche, die an Suizid denken. Was macht man in so einem Extremfall?
Melanie: Wir leiten einige Fälle an andere Stellen – beispielsweise an Therapeuten – weiter. Wir geben den Perso-
Romy: Sport ist eine sehr gute Verarbeitungsmethode. Wenn man zum Beispiel durch den Wald joggt, merkt man, dass das Leben auch in der Natur weitergeht. Wenn die Leute niemanden haben, dem sie sich anvertrauen können, ist der Sport oft ein sehr wertvoller Ausgleich. Ihr möchtet noch einen Appell an unsere Leserinnen und Leser richten...
Romy: Wegen des großen Andrangs im Chat, und weil sich bei unseren jungen Chatbegleiterinnen, die größtenteils Studentinnen sind, sehr schnell die Lebenssituation ändern kann, suchen wir ständig neue Chatbegleiter. Es können sehr gerne auch Männer sein. Voraussetzung ist eine eigene Trauererfahrung. Und natürlich kann uns jeder besuchen, der betroffen ist.
DOSB-Auszeichnung Professor Daniel Memmert, Leiter des Instituts für Kognitions- und Sportspielforschung der DSHS, ist für seine Arbeit „Kreativität im Sportspiel“ mit dem Wissenschaftspreis Bronze des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) ausgezeichnet worden. Zum Forschungsprofessor bestellt Professor Christoph Breuer, Institut für Sportökonomie und Sportmanagement, wurde vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) für weitere drei Jahre zum Forschungsprofessor bestellt. Manfred Donike Workshop 120 Dopinganalytiker aus 34 Nationen versammelten sich im Februar zum jährlich stattfindenden internationalen Kölner Workshop für Dopinganalytik an der Deutschen Sporthochschule. Der 1983 erstmals durchgeführte Workshop – initiiert vom ehemaligen Institutsleiter des Instituts für Biochemie der DSHS, Professor Manfred Donike – ist heute die weltweit wichtigste wissenschaftliche Veranstaltung im Bereich der Dopinganalytik. In zahlreichen Vorträgen wurden die neuesten Forschungsergebnisse vorgestellt und diskutiert.
EvEnts / studium
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 02-2011
ger aus zehn Ländern. Das Publikum besteht aus Studierenden, Dozierenden und Mitarbeitern der Sporthochschule, aber auch aus vielen Gästen und Freunden. Fernsehzuschauer sind ebenfalls mit dabei: Der Westdeutsche Rundfunk berichtet live vom Wettkampf. Das hochkarätige, international besetzte Teilnehmerfeld besteht aus: Douwe Amels (Niederlande), Matthew Roberts, Robert Grabarz und Tom Parsons (Großbritannien), Evgeniy Korshunov (Russland), Normunds Pupols (Litauen), Osku Torro (Finnland), Sebastian Kneifel (Deutschland), Giulio Ciotti (Italiener), Karim Lotfy (Ägypten), Kabelo Kgosiemang (Botswana) und William Woodcock (Seychellen). Sie bekommen alle kein Antrittsgeld. Warum das Meeting Jahr für Jahr trotzdem immer wieder von hochkarätigen Athleten heimgesucht wird, erklärt Leichathletik-Dozent und Cheforganisator Dr. Wolfgang Ritzdorf so: „Es gibt
kein vergleichbares Meeting in Europa mit ähnlicher Stimmung.“ Das würden die Springer zu schätzen wissen. Dafür seien vor allem die Lieblingssongs der Athleten verantwortlich, die Springer und Zuschauer zur Höchstform auflaufen lassen. Eine Motivationsmaßnahme mit sichtbarer Wirkung, die die für diesen frühen Saisonzeitpunkt ungewöhnlich hohen Sprünge erkläre. Der Wettkampf Los geht es mit der Einstiegshöhe von zwei Metern. Nach der vierten Erhöhung springen noch sieben Athleten bei 2,18 m über die Latte. Bei 2,21 lichtet sich das Feld schlagartig. Es entwickelt sich ein spannender Dreikampf zwischen Osku Torro, Kabelo Kgosiemang und Tom Parsons. Torro, eindeutig der Kleinste von den Dreien, aber mit dem wildesten Heavy-MetalSong, hat die Latte vorher in jedem Durchgang beim ersten Versuch über-
Brite Tom Parsons springt als Einziger über 2,28 m und stellt neuen Meetingrekord auf.
sprungen und meistert auch die 2,24 m souverän beim ersten Versuch. Parsons und Vorjahressieger Kgosiemang scheitern beide beim ersten Versuch, wobei der Brite, im Gegensatz zum lange verletzten Kgosiemang, in die nächste Runde zieht. Torro und Parsons lassen die nächste Höhe aus und versuchen sich an 2,28 m. Nachdem Torro in allen drei Versuchen scheitert und auch Parsons die Höhe nach dem zweiten
© spofo.de
Das Modellflugzeug zieht ein dünnes Banner mit der Aufschrift „2,28 Meter“ quer durch die Leichtathletikhalle. Neuer Meetingrekord! Die Höhe für den Sieger des diesjährigen Kölner Hochsprungmeetings an der Deutschen Sporthochschule. Der Brite Tom Parsons springt in seinem letzten Versuch als Einziger über die Höhe von 2,28 m und verweist den quirligen Finnen Osku Torro auf den zweiten Platz. Bei der Weltjahresbestleistung von 2,32 m scheitert Parsons, unter den Augen von SpoHoRektor Walter Tokarski, nur knapp. Das Meeting mit dem Namen „Hochsprung mit Musik“ ist das beliebteste Sportereignis an der Kölner Sportuniversität. Wo sonst können die Zuschauer live und kostenlos spektakuläre Sprünge von Top-Hochspringern bestaunen. So viele Zuschauer wie noch nie, mehr als 800, bejubeln und beklatschen bei der diesjährigen Ausrichtung am 26. Januar die zwölf Weltklasse-Hochsprin-
© spofo.de
o H o p S r e d n a r ege i fl r e b Ü e s s a l Weltk
Ein „Humba“ zum Abschluss 582 Prüflinge schaffen den Eignungstest bern hatten am Ende des Tests 582 Prüflinge Grund dazu, ein „Humba“ anzustimmen. Das sind knapp 43 Prozent. Julia Stockmann gehört zu diesen Glücklichen. Die 18-jährige Schülerin aus Rheine macht in diesem Jahr ihr Abitur und will im Oktober ein Studium an der SpoHo beginnen – am liebsten im Bachelor-Studiengang „Sport, Gesundheit und Prävention“. Zur Prüfung hat sie sich bei einem Kumpel in Köln einquartiert, um die perfekte Vorbereitung nicht durch eine lange Anreise auf‘s Spiel zu setzen: „Ich habe im
© Sd
Dienstag, 8. Februar 2011, 17:45 Uhr: Julia umarmt erschöpft und überglücklich zugleich ihren Freund. Zehn Meter weiter hat sich eine Menschentraube gebildet, die zum „Humba Humba tätärä“ anstimmt. Julia springt noch schnell dazu … Am anderen Ende der Tartanbahn trocknet eine Mutter die Tränen ihrer Tochter. Freud und Leid liegen manchmal so nah beieinander. Das hat der Eignungstest an der Sporthochschule Köln auch in diesem Jahr wieder gezeigt. Von den 1.361 angetretenen Bewerberinnen und Bewer-
Oktober angefangen zu trainieren.“ Das merkt man ihr in allen Sportarten an. Morgens um 8 Uhr geht es los – Badminton. Julia macht einen angespannten, aber konzentrierten Eindruck, auf dem Court variiert sie zwischen kurzen und langen Schlägen – genau das hatten die Prüfer gefordert. Fünf Minuten warm spielen, fünf Minuten Prüfung und Julia hat die erste Disziplin überstanden. Nach einer fast zweistündigen Pause geht’s in die Leichtathletik-Halle. Als Julia zum Hochsprung ansetzt, staunt die ganze Halle. Die 1,83 m große Schülerin steht konzentriert am Anlaufpunkt, läuft den üblichen Bogen und schon hat sie die Latte überwunden. Was war das? Ein Schersprung! Wo sich andere im dritten Versuch mit ei-
Die 18-jährige Schülerin Julia hat alle 20 Einzeldisziplinen des Eignungstests erfolgreich absolviert und will nun den Bachelorstudiengang „Sport, Gesundheit und Prävention“ studieren.
nem gequälten Fosbury Flop mühevoll über die 1,20 m hohe Latte wuchten, hat Julia leichtes Spiel. „Ich mache Hochsprung seit ich zehn Jahre alt bin. Letztes Jahr bin ich bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften Vize-Meisterin geworden“, erklärt die junge Frau mit einer Bestleistung von 1,79 m. Doch nicht nur in ihrer Paradedisziplin begeistert Julia die Prüfer: Auch Sprint und Kugelstoßen, Handstand und Radschlag, Auf- und Unterschwung sowie die Schwimmprüfungen meistert sie problemlos. „So richtig Angst habe ich eigentlich vor keiner Disziplin, nur der abschließende 2000-m-Lauf bereitet mir ein bisschen Sorgen, weil ich nicht so der Ausdauertyp bin“, meint Julia. Vorher geht es noch zum Volleyball. Die Gruppe 5 ist merklich kleiner geworden: von anfänglich 122 Prüflingen sind noch 44 über – davon gehen genau drei zum Volleyball. Julia nimmt’s gelassen: „Ich bin gespannt, wie die uns jetzt prüfen wollen.“ Die Situation ist tatsächlich komisch: Zwei Kandidatinnen und ein Kandidat spielen gegen den Dozenten und zwei AStA-Helfer, die in diesem Jahr zum ersten Mal in modischem Lila unterwegs waren. Schließlich gratuliert der Dozent den Prüflingen zum Bestehen und wünscht viel Erfolg für den Lauf. Kein Wunder, dass
Versuch nicht bezwingt, denken alle in der Halle, „das war‘s, Torro hat gewonnen“. Doch Parsons packt einen fulminanten dritten Sprung aus, überfliegt die Latte ohne Berührung und landet auf der Weichbodenmatte. Der wohl lautstärkste Moment des Abends. Das Publikum ist begeistert. Der lange Brite Parsons scheitert danach nur knapp an der Weltjahresbestleistung von 2,32 m. Der neue Meetingrekord wird der Stimmung an diesem Abend gerecht und unterstreicht den besonderen Charakter von „Hochsprung mit Musik“. Ein echtes Sporthighlight in Köln an der Sporthochschule. Da darf sich schon jeder auf das nächste Jahr freuen! Ein Hinweis fehlt an dieser Stelle noch ... Parsons Beflügelungssong! Nation Army von The White Stripes. Benjamin Hufschmidt
Julia spätestens jetzt überzeugt ist: „Die Leute hier sind total engagiert, dass verkörpern auch die AStA-Helfer. Außerdem finde ich das große Gelände und die tolle Ausstattung beeindruckend.“ Kennengelernt hatte sie die SpoHo erstmals bei einem Leistungstest mit ihrem Hochsprungteam – seitdem lautete das Ziel Eignungsprüfung. Jetzt ist nur noch eine Hürde zu überwinden – der Ausdauerlauf: Julia ist nicht ganz vorne mit dabei, läuft aber in ihrem Tempo und ihre Befürchtungen erweisen sich als unnötig. Sie erreicht das Ziel in der vorgegebenen Zeit – was danach folgt ist bekannt … Sd
Platz 1: adh-Wettkampfranking Die Wettkampfgemeinschaft Köln der Sporthochschule und Uni Köln konnte ihren 1. Platz im Wettkampfranking 2010 des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes (adh) verteidigen. Das Wettkampfranking setzt sich aus drei Teilrankings in den Bereichen Leistung, Teilnahme und Ausrichtung zusammen. Ausführliche Ergebnisse: www.adh.de
3
4
Karriere
Mit dem Kajak in den Sonnenaufgang Von der Sportuniversität in Köln in die Selbständigkeit auf Mallorca Natürlich ist es ein großer Traum: In den sonnigen Süden zu ziehen, sein eigener Herr zu sein, den ganzen Tag nur Sport zu machen. Stephan Conradi und Caroline Guldner haben sich diesen Traum erfüllt und den Schritt in die Selbständigkeit im Ausland gewagt. Auch wenn die Realität natürlich nicht halb so romantisch ist wie auf der Postkarte. „Es ist definitiv schwieriger, als ich erwartet habe“, gibt Stephan Conradi zu. Die beiden sind ein Paar und haben im Jahr 2009 in einem mallorquinischen Örtchen direkt am Meer ein eigenes kleines Sportunternehmen gegründet. Touristen können bei ihnen geführte Radtrips über die Insel buchen, Fahrräder leihen, angeleitete Touren mit dem Kajak unternehmen oder Tauchgänge im Meer erleben. Gute Vorbereitung Stephan und Caroline haben beide an der Deutschen Sporthochschule Köln den Schwerpunkt „Ökonomie und Management“ studiert und sind entsprechend professionell ausgebildet. So haben sie sich auch nicht völlig unvorbereitet in das Wagnis Selbständigkeit gestürzt, sondern sich gut vorbereitet. „Wir haben eine ganze Saison lang für einen ortsansässigen Radanbieter auf der Insel gearbeitet, um uns ein Bild von Mallorca zu machen und zu sehen, ob wir hier überhaupt leben möchten. Und um den Markt
zu analysieren“, sagt Stephan. Schnell entdecken sie das kleine Örtchen Cala Sant Vicenç, v e r l ie b e n sich in die unberührte Natur abseits des Massentourismus und stellen fest, dass es dort noch keinerlei Angebote gibt. Selbst die wenigen ortsansässigen Hotels haben keinen Radverleih. Damit haben sie ihre Nische gefunden. „Wir haben von Anfang an gesagt, wir brauchen auf jeden Fall mehrere Standbeine, um unabhängig vom Wetter und den Launen des Meeres zu sein“, so Caroline Guldner. Denn oftmals ist das Meer in der Bucht so aufgewühlt, dass Kajakfahren oder Tauchen unmöglich ist. „Dann bieten wir Radtouren an und haben den Fahrradverleih.“ Ein kleiner Shop, in dem sie T-Shirts und Taschen mit ihrem Logo verkaufen, soll das Ganze komplettieren. Den Winter nutzen sie für die Planung. Das Equipment muss besorgt, der Laden angemietet, die Homepage
gestaltet werden. Auch einen Namen haben sie schon gefunden: atemrausch*. Das klingt ein bisschen nach Tauchen, einem schönen Erlebnis, tollem Urlaub und guter Laune. Und dann im Frühjahr 2009 ist es endlich soweit. Der erste Tag im eigenen Geschäft. „Der Anfang war richtig hart“, sagt Caroline. „Es war auch für das Örtchen die schlechteste Saison seit über 30 Jahren. Wir standen da in unserem Lädchen, alles war tipptopp vorbereitet. Nur: Es war halt niemand da. Da denkst du dir natürlich schon: Auweia, wenn das jetzt sechs Monate so geht?“ Im ersten Jahr haben die beiden fast durchgearbeitet und ihren Laden praktisch an sieben Tagen, sechs Monate am Stück geöffnet. „Das zehrt natürlich an den Kräften“, gibt Stephan zu. „In der zweiten Saison haben wir dann gesagt: Der Sonntag ist uns heilig. Doch auch das lässt sich nicht immer durchhalten. Wenn eine Gruppe von fünf, sechs Leuten kommt, dann sagt man natürlich nicht: Wir haben geschlossen. Dann muss man sich persönlich schon sehr stark einschränken.“ Zumal die beiden auch
Gründungsvorhaben leicht gemacht Coachingworkshop des hochschulgründernetz cologne gibt wertvolle Tipps für Jungunternehmer „So, und jetzt stellt Euch einfach mal auf Eure Ziele drauf“, weist Martin Sutoris die im Raum verteilten Teilnehmerinnen und Teilnehmer an. Was sich erst einmal komisch anhört, ist eine anerkannte Methode zur Visualisierung von Unternehmenszielen. Martin Sutoris ist Diplom-Kulturwissenschaftler und leitet den heutigen Coachingworkshop vom hochschulgründernetz cologne (hgnc) an der Deutschen Sporthochschule. Doch was ist Coaching eigentlich? Beratung ohne Ratschläge, Veränderungen einleiten, Stärke gewinnen ... Die Liste ist lang. Die zehn Teilnehmer zwischen 20 und 45 Jahren erhoffen sich von der Veranstaltung des hgnc neue Ideen, neue Zieldefinitionen und professionelle Strategien. Dabei sind die Vorraussetzungen sehr unterschiedlich: Einige haben ihr Gründungsvorhaben seit kurzer Zeit bereits in die Tat umgesetzt, während anderen noch konkrete Ideen fehlen. Die Veranstaltung dauert sieben Stunden und alle sind neugierig, was sie am Ende des Tages mitnehmen. Zu den wichtigsten Aufgaben von Coach Sutoris gehören klug gestellte Fragen. Die sogenannte Hilfe zur Selbsthilfe soll die Teilnehmenden dazu bringen, selber Probleme und Lösungen zu erkennen. Auch die Vorrangehensweise zur Konzeptentwicklung soll geschult werden. Dafür gibt es zum Beispiel die Übung „Unternehmensgründung“. In kleinen Gruppen
sollen in einer halben Stunde, eine Idee und ein grobes Konzept entwickelt und vorgestellt werden. Es gibt eine Anleitung mit kleinen Hilfen, zum Beispiel zuerst die Stärken der einzelnen Gruppenmitglieder herauszustellen und auf dieser Grundlage eine Idee zu erarbeiten. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir so schnell was zu Stande bekommen und dabei so gut harmonieren“, kommentiert Rainer seine Erfahrung. Ein Teilnehmer, der bisher noch kein eigenes Unternehmen gegründet hat, möchte, zur Freude seiner Gruppe, sogar versuchen, die eben erstellte Geschäftsidee umzusetzen. Besonders viel Wert legt Martin Sutoris auf Visualisierung. Die angehenden Unternehmerinnen und Unternehmer sollen ihre Ziele auf einen Zettel schreiben und sich, im Raum verteilt, auf diesen drauf stellen. Mit geschlossenen Augen lauscht die Gruppe den Anweisungen des Coachs und jeder stellt sich vor, wie sein Ziel konkret aussieht, welche Schritte zum Erreichen des Ziels noch gemacht werden müssen und wie die eigenen Empfindungen zu der bildlichen Vorstellung sind. „Es ist ein schönes Gefühl, sein Ziel vor Augen zu haben. Das motiviert mich weiter zu machen. Ich hätte ehrlich
gesagt nicht gedacht, dass es hilft, sich auf einen Zettel zu stellen“, lacht Jungunternehmerin Inka. Durch den Coachingworkshop hat die Gruppe neue Sichtweisen bekommen, eigene Ressourcen aktiviert, motivierende Ziele und Ideen entwickelt und gelernt effektiver zu handeln. Martina hatte vor dem Workshop noch keine konkrete Idee: „Am Anfang dieser Veranstaltung wusste ich noch nicht mal, ob ich gründen möchte. Ich denke, ich werde es versuchen.“
privat ein Paar sind, oft bleibt für die Beziehung nicht viel Raum. Auch finanziell haben sie die erste Durststrecke nur überstanden, weil sie sich im Vorfeld ein entsprechendes finanzielles Polster angespart hatten. Doch inzwischen hat sich ihr Angebot herumgesprochen. „Mittlerweile kommen die Leute von überall auf der Insel extra zu uns, um mit uns tauchen oder kajaken zu gehen.“ Kleine Gruppengrößen und eine besondere persönliche Atmosphäre – das sind ihre Markenzeichen. Freunde zu finden, ist nicht einfach Von Februar bis Anfang November leben die beiden inzwischen auf Mallorca. Dort haben sie sich ein kleines Appartement gemietet, das sie auch im Winter, wenn sie in Deutschland sind, bezahlen müssen. Einheimische Freunde auf der Insel zu finden, ist allerdings nicht einfach. „Wir haben am Anfang sehr viel in diese Idee investiert. Leider mussten wir feststellen, dass die Mallorquiner eher unter sich bleiben“, sagt Stephan. Abwechslung bringen die vielen Freunde von zu Hause, die regelmäßig zu Besuch kommen. Inzwischen haben Caroline und Stephan die zweite Saison auf Mallorca hinter sich und hoffen für 2011, dass
i
Fotos: atemrausch
die Besucherzahlen noch ansteigen. Da sie sich etwas entlasten möchten, suchen sie für die kommende Saison noch einen engagierten Praktikanten oder eine Praktikantin. Auf die Frage, ob sie sich noch einmal genauso entscheiden würden, antworten beide mit einem klaren: „Ja!“ Denn immer wieder gibt es auch diese magischen Momente, für die sich die ganze Mühe lohnt, erzählt Caroline: „Einmal, als ich früh morgens mit den Gästen im Kajak in die Bucht rausgepaddelt bin, ging in der Mitte die Sonne auf und vor uns tauchten sechs Delphine auf. Dann denkst du schon: Wow, wie wunderschön! Das gibt´s gar nicht!“
Die Homepage: www.atemrausch.com Hi
Das hochschulgründernetz cologne:
Sie sind Studentin oder Student, Absolventin oder Absolvent, Mitarbeiterin oder Mitarbeiter einer Kölner Hochschule und wollen sich selbständig machen? Dann sind Sie genau richtig beim hgnc, dem hochschulgründernetz cologne. Wir unterstützen Sie bei Ihrer Existenzgründung. Ganz egal, wie intensiv Sie sich schon mit Ihrer Gründungsidee beschäftigt haben. Hier bekommen Sie Informationen, Tipps und Tricks, die Ihnen bei der Verwirklichung Ihrer Idee helfen! Sie müssen nur den ersten Schritt machen ... Informieren Sie sich unter www.hgnc.de über unsere Angebote. Wir bieten Grundlagenseminare und Workshops rund um die Themengebiete Businessplan, Finanzplanung, Förderprogramme, Ideenfindung, Marketing ... hochschulgründernetz cologne, das Gründernetzwerk der Kölner Hochschulen – auch an Ihrer Hochschule ... Einfach gründen ... mit dem hochschulgründernetz cologne.
Nina von Lovenberg SXXXXXXXXX_mhplus_AZ_Sportschule:Layout 1
13.01.2011
15:38 Uhr
Seite 1 Anzeige
Gleich ums Eck. Jetzt auch in Köln – die Kasse mit dem Großen Plus.
Wir kümmern uns schnell und zuverlässig um die wirklich wichtigen Dinge, um dich und deine Gesundheit. Einfach mehr Service, mehr Leistung und mehr Menschlichkeit. Überzeuge dich selbst in deiner mhplus-Geschäftsstelle, Jakordenstraße 18 –20, 50668 Köln.
Mehr unter Fon 0221/91641-0 oder www.mhplus.de
Bericht in Ausgabe 30/07: Testinstitut Checkstone ermittelt:
mhplus Krankenkasse
Rang 1 Bester Kundenservice
mhplus im Test gesetzliche Krankenkassen:
Leistungen
2. Rang Ratgeber Rente 2006
studium
Kraft und Herausforderung Ein Tag beim International Paralympic Committee „Ist Dir eigentlich aufgefallen, dass der einzige Aufgang hier eine Rollstuhlrampe ist?“, fragt Melih Özkardes das Mädchen neben ihm. „Das habe ich überhaupt nicht gesehen“, gibt sie erstaunt zu. Melih lächelt und öffnet die Tür zum Gebäude des International Paralympic Committee (IPC). Der 26-Jährige studiert
im letzten Diplomjahrgang Sportökonomie und Management an der Sporthochschule und hat bereits begonnen, seine Diplomarbeit zu schreiben. Ob er schon berufliche Vorstellungen hat? Ziemlich konkrete sogar! „Ich möchte unbedingt Internationales Management oder Integration und Soziales machen, z.B. Un-
terstützung in Sportvereinen, vor allem im Jugendbereich“, berichtet der aus der Türkei stammende Sportstudent von seinen Zukunftsplänen. Deshalb nutzt er heute das Angebot des Career Service im Rahmen des Workshops „Berufsfelder LIVE!“, um Einblicke in den Arbeitsalltag des IPC in Bonn zu bekommen. Der Career Service bildet die Schnittstelle zwischen der SpoHo und dem Arbeitsmarkt. Durch Beratungsangebote versuchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Studierenden gezielt in ihrer Jobsuche zu unterstützen und gegebenenfalls zu vermitteln. Dazu arbeiten sie mit dem SpoHo.Net zusammen, dem Netzwerk für Studierende, Absolventen, Mitarbeiter und Freunde der Sporthochschule, die von einem gegenseitigen Austausch profitieren. „Es ist sehr wichtig, dass Ihr Kontakte knüpft. Ihr habt jetzt die Gelegenheit, unsere Experten mit Fragen zu löchern, das müsst Ihr unbedingt nutzen“, ermutigt Ausflugsleiterin Susanne Schneider ihre Gruppe. Mit Experten sind die SpoHo-Alumni Carolin Jansen und Bart Schell gemeint, die beide als Service Manager in der Marketingabteilung des IPC arbeiten. Dass die gesamte Veranstaltung auf Englisch stattfindet, ist für die Studierenden einleuchtend, schließlich ist dies die Amtssprache in einem internationalen Unternehmen, und hilft ihnen, sich den normalen Arbeitsalltag im IPC vorstellen zu können. Melih schildert seine Erwartungen: „Ich könnte mir gut vorstellen, später beim IPC zu arbeiten. Daher möchte ich gerne die Organisationsstruktur kennen lernen, den Arbeitsaufwand sehen und auch beobachten, wie sie dort zusammenarbeiten. Außerdem erhoffe ich mir
zu erfahren, wie die Chancen sind angenommen zu werden.“ Carolin Jansen führt die Teilnehmer durch die denkmalgeschützte 100 Jahre alte Villa, die seit 1999 der Hauptsitz des IPC ist. Der behindertengerechte Umbau zum modernen Büro war eine große Herausforderung. Das Gestaltungskonzept setzt auf kräftige Farben bei Innenausbau und Möblierung sowie ein helles Lichtkonzept. Neben den Büros für die 45 internationalen Mitarbeiter verfügt die Villa unter anderem auch über zwei Appartements für Übernachtungsgäste. Im Vergleich In ihrer anschließenden Präsentation steigen Carolin und Bart mit bewegten Bildern rund um das IPC ein. Aus den Eindrücken der 26 paralympischen Sportarten geht vor allem hervor, dass der Sport den Athletinnen und Athleten Kraft gibt und sie zu neuen Herausforderungen motiviert. Inhaltlich handelt die Präsentation von den Anfängen des Behindertensports 1944 in Stroke Mandeville, über die ersten Paralympischen Spiele 1960 in Rom, die verschiedenen Sportarten und Gruppeneinteilungen der Athleten bis hin zur Entwicklung der Paralympics in Beijing und Vancouver. Anhand einer Grafik verdeutlicht Bart noch einmal diese rasante Entwicklung. So waren es 1960 in Rom noch 400 Athleten und 500 Zuschauer, 2008 in Beijing bereits 3.951 Athleten und 3,5 Mio. Zuschauer. Die Frage der SpoHo-Studierenden zur Vergleichbarkeit des IPC mit dem International Olympic Committee (IOC), versucht Carolin, unter Gelächter, mit einem Beispiel zu beantworten: „Bei
der Abstimmung für den Austragungsort der letzten Olympischen Spiele stammten 160 Stimmen vom IOC und eine vom IPC.“ Trotzdem können die Paralympics seit ihrer Entstehung auf ein schnelles Wachstum zurückblicken. Für erstaunte Blicke unter den Teilnehmenden sorgt ein Bild von den Sommerspielen in Beijing, auf dem ein paar Kinder ohne Behinderung paralympisches Hockey auf Rollbrettern mit verkürzten Schlägern spielen. „So etwas macht uns natürlich stolz“, kommentiert Carolin die hoffnungsvolle Entwicklung der Paralympics. In der anschließenden Diskussionsrunde fragen die Studierenden vor allem danach, wie es möglich ist, in einer Organisation wie dem IPC Fuß zu fassen. „Ich bin durch ein Praktikum hierher gekommen, bei dem ich viele Stationen durchlaufen habe und vor allem viel Praxis hatte“, erklärt Carolin ihren Einstieg. Besonders wichtig seien Flexibilität und die Bereitschaft, ständig Neues zu lernen. Am Ende des Tages ist Melih froh, das Angebot des Career Service genutzt zu haben. Ob er sich immer noch vorstellen könne, hier später zu arbeiten? „Auf jeden Fall. Es war sehr informativ und interessant zu sehen, was hier bewegt wird.“ Nina von Lovenberg
Bart Schell (l.) und Carolin Jansen (r.) vom IPC mit Career Service-Mitarbeiterin Susanne Schneider.
Wo ist eigentlich der Schießstand?
Der Career Service: Erfolgreiche Projekte und „sehr motiviert“
Sportart erfreut sich großer Beliebtheit bei Studierenden
Anzeige
Mitarbeiter Alexander Velten, welcher für das Jobportal und die Personalvermittlung verantwortlich ist. Angebote ausgeweitet Die Durchführung der zweiten Jobinformations- und Hochschulkontaktmesse, der Sport.Karriere.Netzwerk, war auch im Jahr 2010 ein Erfolg, so dass bereits für die 3. Messe am 1. Juni 2011 über 20 Anmeldungen von Arbeitgebern vorliegen. Sowohl die Leistungspakete für die Ausstellenden als auch die Angebote für die Besucher der Messe wurden erweitert und ausgebaut. Darüber hinaus zeigte sich, dass die neue Veranstaltungsreihe „Berufsfelder LIVE!“ als ein entscheidendes Tool zur beruflichen Orientierung von Studierenden eingesetzt werden kann. Die dafür verantwortliche Mitarbeiterin Susanne Schneider erklärt: „Wir besuchen Absolventen und Absolventinnen der Sporthochschule an ihren Arbeitsplätzen und geben den Studierenden die Möglichkeit unterschiedliche Berufsfelder ken-
nenzulernen. Herzlich danken wir unseren Partnern SpoHo.Net und Toyota für die erfolgreiche Zusammenarbeit.“ Auch die „Fit for Job-Workshops“, welche durch die „Englischsprachige Bewerbung“ erweitert wurden, treffen auf eine große Resonanz. Die Nachfrage der Studierenden an der Berufs- und Karriereberatung durch Budimir Dokic ist weiterhin sehr hoch, sodass sich diese auf eine Wartezeit von etwa acht Wochen einstellen müssen. „Wir möchten unseren Studierenden und Absolventen, mit Abschluss bis zu einem Jahr, durch all unsere Angebote die Möglichkeit bieten, Einblick und Orientierung auf dem Arbeitsmarkt Sport zu bekommen und ihnen auf ihrem Weg in den Beruf beratend zur Seite stehen. Das Team des Career Service ist sehr motiviert seine Angebote zu optimieren und weiter auszubauen und freut sich auf die neuen Projekte in 2011“, so Dr. Markus Kurscheidt. Sandra Stoß
© Christian Chwilkowski
Über 60.000 Klicks pro Monat Kaum eine Branche ist so dynamisch und heterogen, wie die des Sports. Um diese vielfältigen Chancen auf dem Arbeitsmarkt Sport für die Absolventinnen und Absolventen der sportwissenschaftlichen Studiengänge erforschen zu können und sichtbar zu machen, wurde das Career Service-Team im April 2010 durch Dr. Markus Kurscheidt, in der Position des Vertretungsprofessors im Fachbereich Arbeitsmarktforschung im Sport, entscheidend verstärkt. Mit der Besetzung der Vertretungsprofessur, wurde der Career Service dem Institut für Sportökonomie und Sportmanagement angegliedert. Eine der meist genutzten Dienstleistungen des Career Service ist die OnlineJobbörse, in der ausschließlich Stellen mit einem Sportbezug veröffentlicht werden. Sie gewinnt mit über 60.000 Klicks pro Monat deutschlandweit immer mehr an Bedeutung. „Unser mittelfristiges Ziel ist es, die Jobbörse national an die Spitze der sportspezifischen Portale zu führen“, so Career Service-
5
© Nina von Lovenberg
© IPC
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 02-2010
Alle Jahre wieder hört man diese Frage zu Vorlesungsbeginn in den Gängen der Sporthochschule. Eine Antwort bleiben die meisten schuldig … Dabei hat der Schießsport an der Sporthochschule eine mehr als 30-jährige Tradition. Elmar Frings, dreifacher Olympiateilnehmer im Modernen Fünfkampf, etablierte den Sport an Europas größter Sportuniversität im Diplomstudiengang. Nach Frings’ Tod 2002 übernahm Dr. Stefan Türk die Leitung des Fachs und verankerte es in den Bachelorstudiengängen, wo die Studierenden seit der Umsetzung der Bologna-Reform die Möglichkeit haben, das Modul im Wahlpflichtbereich BAS 5 zu wählen. Die Nachfrage nach den wenigen Kursplätzen ist dabei regelmäßig sehr hoch, was die Beliebtheit dieser sportpraktischen Besonderheit in der deutschen Hochschullandschaft unterstreicht. So wurden beispielsweise speziell für ERASMUS-Studierende Kurse in englischer Sprache eingerichtet. Türk unterrichtet mit seinen Kollegen Karsten Lütteken und Christian Chwil-
kowski die Disziplinen Luftgewehr, Luftpistole, Sportpistole und Jagdbogen. Den Studierenden werden so die unterschiedlichen Facetten des Schießsports und damit häufig ganz neue Seiten des Sporttreibens aufgezeigt: sie vereinen Konzentration, Körpergefühl und Koordination, um das Ziel zu treffen. Durch diese praktische Nähe sowie durch die Neuanschaffung entsprechender Sportgeräte und die Renovierung des Schießstandes konnte die Qualität der Ausbildung erhalten werden. Aber nicht nur in der Lehre, sondern auch im Bereich der Forschung hat der Schießstand wichtige Arbeit geleistet. Aus einer Studie des Instituts für Biomechanik und Orthopädie zum Vergleich von behinderten und nicht-behinderten Schützinnen und Schützen, resultierte die Integration von behinderten, im Rollstuhl sitzenden Sportschützen in das Ligensystem der Stehendschützen. Und wo ist er nun, der Schießstand? Alle Interessierten finden ihn unterhalb der Cafeteria und erreichen ihn über die Treppe am AStA-Service. Sd
© Shutterstock (2)
Prorektorat für Studium und Lehre Stabsstelle für Qualitätssicherung und Lehrorganisation
Lehre in Bewegung Ergebnisse und Wirkungen der Lehrveranstaltungsevaluation Darüber hinaus werden der DSHS Köln u.a. durch die Akkreditierung der Studiengänge und durch den Qualifikationsrahmen für deutsche Hochschulabschlüsse weitere qualitative Vorgaben gemacht. Die Qualität der Lehre wird jedoch nicht nur an Normen gemessen, die von außen an unsere Hochschule herangetragen werden. Auch innerhalb der DSHS bestehen Vereinbarungen darüber, welche Inhalte auf welche Art und Weise vermittelt werden sollen. Diese Vereinbarungen sind u.a. im Leitbild der DSHS Köln, in den Modulhandbüchern und im Hochschuldidaktischen Gesamtkonzept
„Verbesserung der Qualität der Lehre“, so lautet der Auftrag der Politik an die Hochschulen. Die DSHS Köln hat diesen Auftrag angenommen und sich gegenüber dem Land NRW (Ziel- und Leistungsvereinbarung III) ganz konkret dazu verpflichtet, • die optimale Studierbarkeit der konsekutiven Studiengänge zu gewährleisten, • die Studiengänge inhaltlich an den Anforderungen des Arbeitsmarktes auszurichten und • die didaktisch-methodische Qualität der Lehrveranstaltungen zu sichern.
festgeschrieben. Zudem zeigen die Kriterien für die Vergabe des Lehrpreises auf, welche Lehr- und Lernkonzepte an der DSHS Köln als besonders herausragend angesehen werden. Die Lehrveranstaltungsevaluation ist eines von mehreren Instrumenten zur Bewertung der Lehrqualität an der DSHS Köln. Sie liefert Lehrkräften, Studiengangsleitungen und Hochschulleitung genaue Daten zur Zufriedenheit der Studierenden mit den Lehrveranstaltungen. Diese Ergebnisse werden mit vielen weiteren Daten, wie z.B. mit der Befragung der Lehrkräfte, der Zufriedenheitsstudie von Prorektorat Lehre und Marketingabteilung, der Workloaderhebung, Absolvent/innenstudien und statistischen Daten der Hochschulverwaltung verknüpft. Erst die Interpretation dieser akkumulierten Daten liefert ein Gesamtbild der Qualität von Lehre und Studium an der DSHS Köln. Anhand dessen kann geprüft werden, ob externe wie interne Ziele er-
reicht werden konnten. Die Fragebögen der Lehrveranstaltungsevaluation und das Verfahren der Befragung wurden 2009 neu konzipiert. Der Fokus der Befragungen liegt seitdem nicht mehr auf der Bewertung der individuellen Lehrleistung der einzelnen Lehrkraft sondern vielmehr auf der Beurteilung der vielfältigen Qualitätsdimensionen, durch die eine Lehrveranstaltung bestimmt wird. Eine positive Beeinflussung des lehrbezogenen Handelns aller Beteiligten kann aber nur erreicht werden, wenn ein intensiver Austausch über die Befragungsergebnisse möglich ist – sowohl zwischen Lehrkräften und Studierenden als auch innerhalb der Studiengangskollegien und zwischen Lehrkräften und Hochschulleitung. Lehre wird sich nur bewegen, wenn Feedback möglich ist, ernst genommen wird und daraus gemeinsam mit allen Beteiligten sinnvolle Konsequenzen gezogen werden.
Im SoSe 10 und im WS 10/11 wurden insgesamt 425 Lehrveranstaltungen in allen BA-Studiengängen, einschließlich Basisstudium, SQ und Profilergänzung/vertiefung und in den MA-Studiengängen „Sport, Medien- und Kommunikationsforschung“, „Sporttourismus und Erholungsmanagement“ und „Sport Management“ evaluiert. In die Gesamtauswertung sind rund 9.300 Bewertungen eingeflossen, aufgeteilt auf 164 sportpraktische Kurse, 244 Seminare und 17 Vorlesungen. Der Prorektor für Studium & Lehre und die Mitarbeiter/innen der Stabsstelle QL bedanken sich bei allen, die sich an der DSHS Köln für die Lehre bewegen! Durch Ihre und Eure engagierte Beteiligung - ausdrücklich erwähnt sei auch die hervorragende Mitwirkung der Studierenden - hat sich inzwischen eine „Qualitätskultur“ entwickelt, die eine solide Basis für weitere konstruktive Qualitätsentwicklung ist.
Gesamtergebnis Sommersemester 10 und Wintersemester 10/11 engängen der DSHS Köln bewerten die Kompetenz und Fairness ihrer Lehrkräfte im Vergleich zu den anderen Items sehr positiv (s. Abb. 3). Hingegen wird die Motivationsfähigkeit der Lehrkräfte insgesamt deutlich geringer eingeschätzt. Für dieses Item ist eine Differenzierung nach Lehrveranstaltungsart notwendig. Es zeigt sich, dass die Studierenden insbesondere in Vorlesungen und auch in Seminaren motivierende Elemente vermissen (s. Abb. 4). Dieses quantitative Befragungsergebnis bestätigt eine Lehrsituation, die im Rahmen der Gespräche zur Erar-
Die Auswertung der ersten beiden Evaluationswellen zeigt insgesamt ein zufriedenstellendes Bild der Lehr- und Lernsituation. Der Mittelwert der Gesamtbewertung liegt bei 2,2 für Praxiskurse und 2,6 für Seminare und Vorlesungen (s. Abb. 1). Der Mittelwert der Gesamtnote differiert zwischen den einzelnen Studiengängen deutlich, z.B. bei Seminaren von 2.3 bis 3.0. Insgesamt werden Seminare im Bachelor besser bewertet als im Master (s. Abb. 2). Kompetenz, Fairness und Motivation Studierende in den BA- und MA-Studi-
Abb.1: Bewertung der LV nach LV-Art Wenn man alles in einer Note zusammenfassen könnte, würde ich der Veranstaltung folgende Note geben: (Schulnotensystem)
1 0%
Praxiskurs
2
20%
3 40%
19
4
5
60%
6 80%
51
100%
Durchschnitt
20
Seminar/Übung
13
41
28
Vorlesung
13
42
23
12 13
7 21
2,23
51
2,59
7 1
2,62
beitung des Hochschuldidaktischen Gesamtkonzeptes bereits vielfach von Lehrkräften als spezifische Herausforderung für die Lehre an der DSHS Köln genannt wurde: Die Studierenden sind hoch motiviert, solange sie in der Halle bzw. auf den Sportanlagen unterrichtet werden. Zur Vermittlung theoretischer Inhalte in Seminaren oder Vorlesungen wünschen sich die Studierenden die verstärkte Anwendung von aktivierenden didaktischen Elementen.
Abb.2: Bewertung von Seminaren nach BA/MA Wenn man alles in einer Note zusammenfassen könnte, würde ich der Veranstaltung folgende Note geben: (Schulnotensystem)
1 0% Bachelor Master
2
20%
40%
13 9
3
4
5
60%
42
6 80%
28
34
31
100%
11 16
51 9 1
Durchschnitt
2,56 2,85
Abb.3: Kompetenz und Fairness der Lehrkräfte Abstimmung, Transparenz und Information Ergebnisse der im gleichen Zeitraum stattgefundenen Studiengangsevaluationen und der Dozierendenbefragung 2010 an der DSHS Köln weisen darauf hin, dass gute Kooperation und reibungslose Abstimmungsprozesse innerhalb der Studiengänge und Module, zwischen den Studiengängen und zwischen Studiengangsleitungen und Stabsstelle QL die Zufriedenheit aller Beteiligten erhöhen könnten. Auch aus Sicht der Studierenden besteht hinsichtlich der inhaltlichen Abstimmung von Seminaren und Vorlesungen Handlungsbedarf (s. Abb. 5). Erkenntnisse
0%
1 trifft völlig zu 20%
2 40%
3
4 60%
5 trifft gar nicht zu 80% 100%
Die Lehrkraft verhält sich gegenüber den Studierenden fair
58
30
8 31
Die Lehrkraft ist fachlich kompetent
59
28
9 41
aus der Lehr-/ Lernforschung zeigen, dass eine deutliche Darstellung von Lernzielen und Leistungsanforderungen zu Beginn der Lehrveranstaltungen die Motivation der Studierenden steigert (vgl. Kamphans 2011). Die bisher vorliegenden Evaluationsdaten machen deutlich, dass die Trans-
parenz und/oder Kommunikation in Bezug auf diese beiden wichtigen Voraussetzungen guter Lehre, insbesondere in Vorlesungen, noch verbessert werden kann (s. Abb. 5). Auf Basis dieser Ergebnisse wurden bereits konkrete Projekte zur Optimierung der Abstimmungs- und Koordinationsprozesse
Prorektorat für Studium und Lehre Stabsstelle für Qualitätssicherung und Lehrorganisation
Abb.4: Motivation durch Lehrkräfte Die Lehrkraft motiviert die Studierenden
20%
40%
3
4
5 trifft gar nicht zu
60%
80%
100%
Praxiskurs
41 Seminar/Übung Vorlesung
31
24 19
31 27
eingeleitet, wie z.B. Einrichtung von Koordinationsstellen in den Studiengängen und „Tage der Lehre“. Weitere Projekte sind in Planung. Die Modulhandbücher versorgen Lehrkräfte und Studierende mit den grundlegenden Informationen zu den inhaltlichen und formalen Rahmenbedingungen jeder Lehrveranstaltung. Von den befragten Studierenden wird diese Informationsquelle jedoch nur bedingt genutzt (s. Abb. 6). Eine Erklärung für die geringe Bekanntheit der Inhalte von Modulhandbüchern, insbesondere bei BA-Studierenden, ist aus den Evaluationen nicht zu entnehmen. Die dargestellten Evaluationsergebnisse zeigen, dass die subjektive Zufriedenheit der Studierenden mit der einzelnen Lehrveranstaltung von der Qualität der Erklärung, dem Engagement und der Empathie der einzelnen Lehrkraft abhängt (EEE-Kurzformel für gute Lehre, vgl. Helmke/Schrader 2001). Studierende sind aber ergänzend gefordert, die Rahmenbedingungen der Lehre zu kennen und auf dieser Basis – falls nötig – aktiv Zusatzinformationen zu erfragen.
i
Was zeigt die Lehrveranstaltungsevaluation noch? Blickrichtung „Lehrerfahrung“ Auswertungen der Evaluationsergebnisse aus dem SoSe 10 wiesen bereits darauf hin, dass Studierende mit Seminaren, die von neu eingestellten Lehrkräften geleitet wurden, weniger zufrieden waren (Mittelwert der Ge-
i
19 25
24
7 2 14
15
6 15
samtnote: 3,13) als mit Seminaren erfahrener Lehrkräfte (Mittelwert der Gesamtnote: 2,51). Diese Tendenz hat sich im WS 10/11 bestätigt. Die 26 Seminare unerfahrener Lehrkräfte wurden mit einer durchschnittlichen Gesamtnote von 2,96 schlechter beurteilt als die 70 Seminare der erfahreneren Lehrkräfte (Mittelwert der Gesamtnote: 2,59). Auf Basis dieser Ergebnisse hat das Rektorat bereits drei konkrete Projekte zur Unterstützung neuer Lehrkräfte eingeleitet: die Hochschuldidaktische Seminarreihe „Startsprung in die Lehre“, das Mentoringprogramm für neu eingestellte Lehrkräfte sowie die „Tage der Lehre“ (weitere Infos zu diesen Projekten unter: www.dshskoeln.de/uw) Blickrichtung „Gender“ Studien an US-amerikanischen Hochschulen und an der Universität Duisburg-Essen zeigen, dass das Geschlecht bei der studentischen Lehrveranstaltungsevaluation eine Rolle spielt. Für die DSHS Köln stellte sich ebenfalls die Frage, ob ein „Gender-Bias“ bei der Bewertung der Ergebnisse berücksichtigt werden sollte. Die Daten aus dem SoSe 10 und WS 10/11 zeigen bei Seminaren und Praxiskursen eine tendenziell bessere Bewertung von Dozentinnen durch Studentinnen als durch Studenten (s. Abb. 7). Die Dozenten werden hingegen von männlichen Studierenden besser bewertet. Gründe für diese geschlechtsspezifischen Bewertungsmuster lassen sich aus den Evaluationsdaten nicht direkt entnehmen. Weitergehende Unter-
Was jetzt? Konsequenzen der Lehrveranstaltungsevaluation
Im Follow-Up Konzept 2010 zur Lehrveranstaltungsevaluation ist genau festgelegt, wer die Befragungsergebnisse erhält und welche Vergleichsmöglichkeiten zur Einordnung der Daten angeboten werden. Hier ist auch geregelt, dass jede Lehrkraft verpflichtet ist, die Befragungsergebnisse mit den Studierenden in der betreffenden Lehrveranstaltung zu besprechen. Somit ist jede/r Lehrende zunächst einmal selbst – in Zusammenarbeit mit den Studierenden – für die Bewertung der Daten und die Ableitung von Optimierungen verantwortlich. Zusätzlich erhält die/der Prorektor/in für Lehre und Studium alle Evaluationsergebnisse. Sie/er kann ausgewählte Lehrkräfte zu einem Gespräch einladen und Konsequenzen anregen, die mit der personalverantwortlichen Institutsleitung abgestimmt werden müssen. Als Orientierung für die/den Prorektor zur Bewertung der Evaluationsergebnisse wurde bisher die Standardabweichung der Gesamtnoten aller Lehrveranstaltungen der gleichen Art im jeweiligen Studiengang herangezogen. Ein Follow-Up-Beispiel aus dem SoSe 10: Die Studierenden eines BA-Studiengangs bewerten die Seminare durchschnittlich mit der Note 2,45. Die Standardabweichung beträgt 1,08. Drei einzelne Lehrveranstaltungen eines Moduls erhalten die Gesamtnoten 3,6 - 3,6 - 3,8 und liegen damit deutlich oberhalb der Standardabweichung. Die Befragungsergebnisse zeigen im Detail, dass die Studierenden in diesen Lehrveranstaltungen Probleme hinsichtlich der Transparenz der Lernziele und der Abstimmung der Lehrinhalte mit anderen Modulen sehen. Gemeinsam legen Prorektor/in, Studiengangsleitung, Modulbeauftragte/r, Lehrkräfte und Stabsstelle QL fest, wie die Modulinhalte optimiert und die Lehrkräfte bei der Vermittlung unterstützt werden können. Alle Lehrveranstaltungen des Moduls werden im SoSe 11 erneut evaluiert, um die Wirkung der Maßnahmen prüfen zu können. Das Beispiel zeigt, dass die Ergebnisse der Lehrveranstaltungsevaluation zur inhaltlichen und organisatorischen Optimierung der Lehre genutzt werden.
Blickrichtung Institute Im Follow-Up-Konzept 2010 für die Lehrveranstaltungsevaluation ist vorgesehen, „in den lehrbezogenen Teil der Formel zur leistungsorientierten Mittelvergabe einen qualitativen Faktor zu integrieren. Damit wird die Wertschätzung für die Lehre gesteigert“. Dieses Ziel erfordert eine institutsbezogene Datenauswertung. Die bisher vorliegenden Ergebnisse ermöglichen noch keine umfassende Betrachtung für alle wissenschaftlichen Institute der DSHS Köln. In die Berechnung wurden Institute einbezogen, von denen in den letzten beiden Semestern mindestens fünf Lehrkräfte evaluiert wurden. Für den Institutswert wurde zunächst der Mittelwert für jede Lehrkraft erstellt. Hierein flossen die Gesamtbewertungen der durchgeführten Seminare. Der Gesamtmittelwert des Instituts berücksichtigt dann jede Lehrkraft mit einer (gemittelten) Note. Von den 13 betrachteten Instituten liegen das Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft und das Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik gleichauf an erster Stelle mit einem Notendurchschnitt von 2,0. Das Institut am Ende der Rangliste weist einen Mittelwert von 2,85 auf.
So bewegt Evaluation die Lehre!
Seit dem SoSe 10 bietet der Workshop „Lehrevaluation im Dialog“ Lehrkräften die Möglichkeit, ihre individuellen Evaluationsergebnisse gemeinsam mit externen und internen Expert/innen zu bewerten. Ein Coach gibt Anregungen für Inhalt und Gestaltung des Feedback-Gesprächs mit den Studierenden und unterstützt bei der konkreten Optimierung der Lehrveranstaltungen. Ab SoSe 11 sind „Evaluationskonferenzen“ vorgesehen, in denen studiengangsbezogene Auswertungen beraten und unter Beteiligung der Studierenden ggf. konkrete Verbesserungsmaßnahmen entwickelt werden.
Abb.5: Inhalte der LV nach LV-Art Angabe der Mittelwerte trifft völlig zu
Seminar/ Übung
1
Praxiskurs
2
Vorlesung
trifft gar nicht zu
3
4
5
Die Leistungsanforderungen der Veranstaltung wurden zu Beginn deutlich gemacht Die Themen der Veranstaltung sind interessant Die Lernziele wurden zu Beginn der Veranstaltung deutlich gemacht Der inhaltliche Aufbau der Gesamtveranstaltung ist nachvollziehbar Es gibt keine unnötigen inhaltlichen Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen
Abb.6: Bekanntheit Inhalte Modulhandbuch bei Seminaren 0
20
40
60
TEM
Blickrichtung Kompetenzerwerb Der Qualifikationsrahmen für deutsche Hochschulen schreibt u.a. vor, dass Studierende in BA-Studiengängen lernen, „ihr Wissen und Verstehen auf ihre Tätigkeit oder ihren Beruf anzuwenden und Problemlösungen und Argumente in ihrem Fachgebiet zu erarbeiten und weiterzuentwickeln“. Die Evaluationsergebnisse der DSHS Köln zeigen, dass BA-Studierende zwar der Meinung sind, in ihren Lehrveranstaltungen fachspezifische theoretische Kenntnisse zu erwerben, die im späteren Berufsleben nützlich sind (Mittelwert: 2,5), dass sie jedoch die Fähigkeit, Wissenslücken zu erkennen und zu schließen, nur mittelmäßig erwerben können (Mittelwert: 2,9) (s. Abb. 8). Ihre MA-Studierenden muss die DSHS Köln lt. Qualifikationsrahmen u.a. in die Lage versetzen, „weitgehend selbstgesteuert und/oder autonom eigenständige forschungs- und anwendungsorientierte Projekte durchführen“ und „Wissen in einem breiteren oder multidisziplinären Zusammenhang“ anwenden zu können. Die Gegenüberstellung des Kompetenzerwerbs in BA- und MA-Studiengängen (s. Abb. 8) weist deutlich darauf hin, dass die Vermittlung von fachübergreifendem Denken und Wissen (Mittelwert: 2,8) und von wissenschaftlichem Schreiben (Mittelwert: 3,4) in den MA-Studiengängen bisher relativ gering ausgeprägt ist.
Weitere Informationen zu Projekten, Richtlinien, Ordnung und Instrumenten des Qualitätsmanagements in Studium und Lehre finden Sie auf der Homepage der Stabstelle QL: dshs-koeln.de/ql oder sprechen Sie uns an: Dr. Barbara Jesse -6117, Christina Kranendonk -4606.
SMA Inhalte aus LSFModulhandbuch bekannt
MKF SEB SuL SMK SGP
Abb.7: Bewertung von Seminaren nach Geschlecht Wenn man alles in einer Note zusammenfassen könnte, würde ich der Veranstaltung folgende Note geben: (Schulnotensystem)
1
Dozentinnen
0%
2
i
Bewertung durch: Studentinnen
Studenten Studentinnen
Dozenten
1 trifft völlig zu
suchungen werden in Zusammenarbeit mit der Abt. für Geschlechterforschung der Sportsoziologie durchgeführt.
Studenten
0%
20%
3
4
40%
5
60%
26
BA (SEB, SuL, SGP, SMK)
Fachspezifische theoretische Kenntnisse ...meine Arbeitsergebnisse strukturiert zu präsentieren Kenntnisse, die für mein späteres Berufsleben nützlich sind ...selbsts. Informationen aus verschiedenen Quellen zu erschließen Fachübergreifendes Denken und Wissen ...wissenschaftliche Methoden anzuwenden
...wissenschaftlich zu schreiben
1
2
3
7 10
2,18
5 10
2,03
MA (TEM, MKF, SMA)
4
2,28
2,52
Abb.8: Erwerb von Kenntnissen und Kompetenzen in Seminaren nach MA/BA, Angabe der Mittelwerte trifft völlig zu
Durchschnitt:
10 4 1
15
51
27
8 20
20
50
21
100%
21
47
12
6 80%
56
14
Fähigkeit, Wissenslücken zu erkennen und zu schließen
Autorinnen: Dr. Barbara Jesse, Christina Kranendonk
2
5 trifft gar nicht zu
Veranstaltungen
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 02-2011
Macht Bewegung glücklich? sind Philosophen hier, eine Reihe von naturwissenschaftlichen Forschern aus der Biophysik, aus der Biologie und aus der Biomechanik sowie mehrere Geistes- und Sozialwissenschaftler.“ Auch Sporthochschulrektor Professor Walter Tokarski wünschte dem gemischten Tagungspublikum in seiner Begrüßungsrede viel Erfolg: „Es wartet ein abwechslungsreiches Programm auf Sie und ich wünsche Ihnen fruchtbare Diskussionen.“ Die großen Schwerpunkte der Tagung waren: „Embodied cognition“, „Embodied perception“ und „Embodied action“. Und die drei Hauptvorträge wurden – entgegen der üblichen Praxis auf wissenschaftlichen Kongressen – von Wissenschaftlerinnen gehalten. „Wir haben bewusst drei Forscherinnen ausgewählt, weil wir glauben, dass im Moment eine Verteilung in den Haupt„Ein ganz klassisches Experiment ist: Wenn sie Cartoons beurteilen sollen und einen Stift zwischen den Lippen haben, bewerten sie diese Cartoons anders, als wenn sie den Stift zwischen den Zähnen haben. Und die Frage ist natürlich: Warum?“
vorträgen existiert, die ansonsten nicht repräsentativ zu der Qualität und der Forscherverteilung ist“, so Professor Raab. Der zweite Hauptvortrag der Tagung kam aus dem Bereich der Naturwissenschaften. Ricarda Schubotz
Rhönrad-Weltmeisterin Svenja Trepte begeisterte das Publikum. Unten rechts: Ricarda Schubotz vom Max-PlanckInstitut für Neurologie hielt einen der drei Hauptvorträge.
vom Max-Planck-Institut für Neurologie machte deutlich, dass die Forschung die neurophysiologischen Prozesse der motorischen Aktivität noch nicht bis ins Letzte verstanden hat. Wodurch ist es beispielsweise möglich, dass wir durchaus den Charakter einer Bewegung antizipieren können, also die Art wie ein Vogel landet oder eine Welle bricht, ohne dass wir diese jemals selber durchführen können? Teilnehmerin und Sportpsychologin Linda Schücker von der Universität Münster beschäftigt sich mit Aufmerksamkeitsprozessen bei der Ausführung von Bewegungen. Sie fand neben den wissenschaftlichen Vorträgen auch das abendliche Angebot der „Lab-
tours“ hoch spannend, bei denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit hatten, die Forschungseinrichtungen von Deutschlands einziger Sportuniversität zu besichtigen. „In der Biomechanik habe ich mich spontan als Versuchsperson zur Verfügung gestellt und konnte durch Ultraschall meine Wadenmuskulatur sehen. In der Neurowissenschaft fand ich die EEG-Kappe sehr interessant, die man zum Beispiel auch auf einem Fahrradergometer tragen kann und dann während der Belastung, nicht wie üblich nur bei kleinen Bewegungen, EEG ableiten kann.“ Und die Veranstalter um Professor Markus Raab haben sich noch mehr einfallen lassen, um die Tagung be-
wusst nicht nur auf die Theorie zu beschränken. „Wir wollten nicht nur über Bewegung sprechen, wir wollten auch spüren können, worüber wir diskutieren und forschen.“ Aus diesem Grund wurden alle Hauptvorträge von praktischer Bewegung begleitet. So faszinierte die Weltmeisterin im Rhönradturnen, Svenja Trepte, die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer auf der Bühne von Hörsaal 1 mit ihren fließenden, kraftvoll-akrobatischen und zugleich künstlerisch anmutigen Bewegungen. Zudem hatten alle Teilnehmer während der Tagung auch selber die Möglichkeit, sich zu bewegen. Sämtliche Sportstätten der Deutschen Sporthochschule konnten genutzt werden. Das lies sich Linda Schücker nicht zweimal sagen: „Ich habe heute morgen vor den Vorträgen erst einmal im Schwimmzentrum meine Bahnen gezogen“, sagt sie, um sich gleich anschließend, frisch und aktiviert, wieder in die wissenschaftliche Auseinandersetzung über die menschliche Bewegung zu stürzen. Hi
© Hi
Wie kann ich durch Bewegung meinen emotionalen Zustand verändern? Hilft Laufen gegen Depression? Und: Was verrät die Art meiner Bewegungen über die Art wie ich denke? Das sind nur einige der Fragen, über die die 180 internationalen Wissenschaftler aus acht Disziplinen auf der Tagung der dvs-Sektion Sportmotorik an der Deutschen Sporthochschule Köln diskutierten. Das Thema der Tagung: „Embodiment: Wahrnehmung – Kognition – Handlung.“ Professor Markus Raab vom Psychologischen Institut, welches die Tagung organisierte, gibt ein Beispiel aus der Praxis: „Ein ganz klassisches Experiment dazu ist: Wenn sie Cartoons beurteilen sollen und einen Stift zwischen den Lippen haben, bewerten sie diese Cartoons anders, als wenn sie den Stift zwischen den Zähnen haben. Und die Frage ist natürlich: Warum?“ Die Antwort ist so einfach, wie erstaunlich: Es liegt daran, dass in der einen Situation die Muskulatur, die für Emotionen zuständig ist, blockiert wird und im anderen Fall nicht. In Fachkreisen hat die dvs-Tagung einen hohen Stellenwert, da sich hier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt – von Japan bis USA – interdisziplinär zu einem Thema austauschen. Keine Frage also, dass die Hauptvorträge und Arbeitskreise auf Englisch gehalten wurden. Professor Raab: „Neben neurophysiologischen und psychologischen Experten
© Hi
Tagung der dvs-Sektion Sportmotorik
Europa macht Schule ERASMUS-Studierende stellen ihre Unterrichtsprojekte vor
Bewegung über alles im schulischen Ganztag? Vertreter aus Politik, Schule und Sport diskutierten an der Deutschen Sporthochschule Köln Dass Kindern Bewegung, Spiel und Sport gut tun und solche Angebote in der Ganztagsschule ihren Platz brauchen, darin waren sich alle einig. Doch welche Sport- und Bewegungsangebote sind das, wie und vor allem von wem werden sie durchgeführt und wo bleiben dabei die klassischen Sportvereine? Der Titel der Podiumsdiskussion endet bewusst mit einem Fragezeichen: Bewegung über alles im schulischen Ganztag? Über dieses Thema verhandelten die sechs Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Schule und Sport. Und das Interesse war groß, der Hörsaal 1 mit ca. 200 Besuchern gut gefüllt. Eingeladen hatte das SportlehrerInnen-Ausbildungs-Zentrum (SpAZ) der Deutschen Sporthochschule. Professor Günter Stibbe vom Institut für Schulsport- und Schulentwicklung leitete eloquent durch den Abend. Carl-Otto Held, Dezernent für Sport der Bezirksregierung Köln, stellte gleich zu Anfang
klar: „Wir hätten nicht gedacht, dass es so schwierig sein würde, die Vereinsstrukturen in den offenen Ganztag zu integrieren.“ Und traf damit den Nagel auf den Kopf. Denn längst nicht alle Sportvereine kooperieren mit offenen Ganztagsschulen und viele, vor allem kleinere Vereine, machen sich Sorgen, dass sie mit ihren Sportangeboten am Nachmittag auf der Strecke bleiben. Auch das Thema knapper Hallenkapazitäten wurde angesprochen. Christine Kupferer, von der Geschäftsstellenleitung der Sportjugend NRW, betonte, dass sie die Sportvereine darin bestärke und unterstütze, Kooperationspartner von Ganztagsschulen zu werden. „Alle Vereine, die bisher den Schritt in die OGS gewagt haben, haben profitiert.“ Dr. Gregor Raddatz vom Humboldt-Gymnasium in Köln erzählte aus der Praxis: „Die Kinder haben durch die verkürzte Schulzeit ohnehin schon eine enorm hohe Belastung. Deshalb brauchen wir
bei den Bewegungsangeboten vor allem Entstressung und sind für niedrigschwellige Angebote dankbar.“ Außerdem diskutierten Eberhad Kwiatkowski, Vorsitzender der Landeselternkonferenz NRW, Anja Röhricht, Geschäftsführerin vom TV Höhenhaus 1960 e.V. und Prof. Dr. Roland Naul von der Universität Duisburg-Essen. Es ging um Bewegungsarmut bei Kindern, die Frage der Förderung von sportlichen Talenten im schulischen Ganztag, die Chance der Randsportarten und die Verkürzung der Schulzeit durch die G8Reform. Diese und viele weitere Fragen wurden auch in der anschließenden Diskussion zwischen Publikum und Referenten angeregt und offen diskutiert. Und wenn Gesprächsleiter Professor Stibbe am Schluss nicht Fragen abgewiesen hätte, wäre die Diskussion wohl noch bis spät in die Nacht weitergeführt worden. So endete sie nur 20 Minuten später als geplant. Hi
Wie man die Atmosphäre in Hörsaal 1 am 28. Januar um 10 Uhr am besten beschreiben könnte? Bunt, laut und voll mit gut gelaunten Leuten. Also die beste Vorraussetzung für eine schöne Abschlussveranstaltung des Programms „Europa macht Schule“ in Zusammenarbeit mit dem internationalen Lehrangebot „International school project“. In kurzen Bild- und Videopräsentationen stellten die 20 ERASMUS- und Programm-Studierenden ihre Projekte dem aufmerksamen Publikum vor. Im Rahmen ihres Auslandaufenthaltes waren sie an deutschen Schulen zu Gast, um in kleinen Projekten den Schülern und Schülerinnen ihr Heimatland vorzustellen. „Europa macht Schule müsste in diesem Jahr eigentlich Welt macht Schule heißen. Wir haben nämlich auch zwei Teilnehmer aus Kanada und Australien dabei“, erklärte Moderator und Kölner Standortkoordinator Melih Özkardes. Darüber hinaus kamen die „Studentischen Botschafter“ aus Spanien, Bulgarien, Polen, Griechenland, Ungarn, Tschechien und der Türkei. Dr. Gerard King, Leiter des Akademischen Auslandsamtes der SpoHo, richtete sein Grußwort unter großem Applaus an die Gäste: „Wir wollen gemeinsam einen Beitrag zur Zusammenarbeit leisten.“ Er endete mit einem Zitat von Marc Twain: „Ich wünsche Euch viele schöne Begegnungen, Gespräche und keine Ignoranz.“ Souverän hielten die Studierenden ihre Präsentationen, in denen sie die drei bis fünf Unter-
richtsbesuche in den Schulen bildlich zusammengefasst hatten. Vor allem traditionelle und geografische Informationen hatten sie den Schülern und Schülerinnen durch Spiele und Kochen vermittelt. Während der Vorträge wurden die internationalen Studierenden lautstark von ihren jeweiligen Klassen unterstützt. Um sie bei leichten Sprachproblemen zu unterstützen, konnten die Schüler und Schülerinnen gerne aushelfen. Im Anschluss gab es Gruppenfotos als Erinnerung und einen regen Austausch im Foyer bei Fingerfood und Getränken. Wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihren Abschlusstag fanden? „Eine sehr gelungene Veranstaltung!“ Nina von Lovenberg
© daad.de
© Hi
6
hochschule / Forschung
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 02-2011
„Wetten dass..?“-Unfall Experten-Gutachten von der Sporthochschule
©Lo
Viele Medien interessierten sich für das Expertengutachten. Rechts: ZDF und Deutsche Sporthochschule stellen Experten-Gutachten vor.
7
„Die Ursache lag ganz klar in einem bewegungstechnischen Fehler in der späten Phase des Anlaufs und im Absprung selbst“, so das Fazit von Professor GertPeter Brüggemann vom Institut für Biomechanik und Orthopädie der Deutschen Sporthochschule Köln. Er hatte im Auftrag des ZDF den tragischen Unfall des Wettkandidaten Samuel Koch in der „Wetten, dass ..?“-Sendung vom 4. Dezember 2010 untersucht. Auf einer Pressekonferenz des ZDF an der Deutschen Sporthochschule wurden den Journalisten gleich zwei Untersuchungen vorgestellt: Die interne Expertise des Senders, an der auch der Vater von Samuel Koch beteiligt war, und das externe Gutachten von Professor Brüggemann. Das Ergebnis:
Weder technisches Versagen, noch eine falsche Einschätzung des Risikos seitens des ZDF können für den Unfall verantwortlich gemacht werden. ZDFProgrammdirektor Thomas Bellut: „Die Dokumentation und das Experten-Gutachten bestätigen, dass die notwendigen und möglichen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten wurden. Die Wette wurde über einen langen Zeitraum vorbereitet und allen war bewusst, dass es sich um eine schwierige, sportliche Wette handelt.“ Professor Gert-Peter Brüggemann hatte den Unfallhergang mit Hilfe von Videoaufnahmen rekonstruiert und eine Computersimulation erstellt. „Technisches Versagen können wir ausschließen“, so der Fachmann für Biomechanik. „Die Sprungstelzen
weisen keinerlei Defekte auf, auch der Helm und der Bodenbelag waren völlig in Ordnung.“ Er wies jedoch darauf hin, dass Sprungstelzen ein nur schwer einschätzbares Sportgerät sind, weil sie fest mit den Beinen verbunden sind und eine Korrektur der Bewegung ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr möglich ist. „Hinzu kommt, dass die Präzision des Absprungortes bei zwei sich bewegenden Objekten erschwert wird.“ Die Computersimulation machte deutlich, dass die vertikale Geschwindigkeit beim Absprung sehr viel geringer war, als bei den vielen zuvor gelungenen Sprüngen. Dazu hat beigetragen, dass Samuel Koch bei der Vorbereitung des Unglückssprungs die Hände zum falschen Zeitpunkt nach
©l.: Günter Hommes/pixelio.de r.: bildpixel/pixelio.de
„Japan kann viel von Deutschland lernen“ Kurosu will deutsche Vereinsstruktur in Japan etablieren ziologie, und habe so Professor Breuer kennen gelernt. Das Kultusministerium der japanischen Regierung hatte im September 2000 ein Grundprogramm zur Sportförderung verabschiedet, um den Sport organisatorisch fördern zu können. Ich habe gedacht, dass es viele Ratschläge und Hinweise in dem Sportentwicklungsbericht gibt. Japan kann viel von Deutschland lernen.
Für Professor Christoph Breuer ist er der Christoph Kolumbus der Sportvereinsforschung: Professor Mitsuru Kurosu von der Fukushima Universität in Japan. Seine Forschungsschwerpunkte sind die kommunale Sportentwicklung und der Ausbau des Sportvereinwesens. In Zusammenarbeit mit Christoph Breuer, Institut für Sportökonomie und Sportmanagement, hat der 52-jährige Wissenschaftler 2010 dessen Sportentwicklungsbericht, eine Analyse zur Situation der Sportvereine in Deutschland, ins Japanische übersetzt. Wie kam es dazu, dass Sie den Sportentwicklungsbericht ins Japanische übersetzt haben?
Vor 15 Jahren war ich das erste Mal hier in Köln an der Sporthochschule, als Doktorand im Institut für Sportso-
Wo liegen die Probleme im japanischen Sportsystem?
Während weltweit verschiedene Sportsysteme in erster Linie auf einem Netzwerk an regionalen Sportvereinen aufgebaut sind, stützt sich der Sport in Japan auf den Schul- und Firmensport. Firmen verschiedenster Branchen sind Gründer und Besitzer von Sportteams, in denen ausschließlich Angestellte der Firma Sport treiben können. Die traditionelle Struktur der Sportorganisation in Japan verhinderte oft die Durchsetzung von demokratischen, rationellen Ideen. Warum gerade das deutsche System?
Um sich den neuen gesellschaftlichen Herausforderungen, wie zum Beispiel dem demografischen Wandel oder dem Sport als Gesundheits-, Integrationsund Sozialisierungsfaktor anzupassen, hat sich in Deutschland der Sportverein integriert. Durch ihre Personal- und
einzuführen. Bleibt zu hoffen, dass dadurch in Zukunft Unfälle, wie der vom 4. Dezember, vermieden werden können. Moderator Thomas Gottschalk zieht jedoch für sich die Konsequenzen. In der ersten Sendung nach dem Unfall erklärte er: „Ich kann in dieser Show nicht weitermachen als wäre nichts passiert. Für mich persönlich liegt auf „Wetten dass..?“ jetzt einfach ein Schatten, der es mir schwer machen würde, jemals wieder zu der guten Laune zurück zu finden, die Sie zu Recht von mir in dieser Sendung erwarten.“ Thomas Gottschalk hört also auf – nachdem er 30 Jahre lang eine der beliebtesten Unterhaltungssendungen im deutschen Fernsehen moderiert hat. Hi
oben geführt hat. Warum das so war, kann sich auch der Experte nicht erklären. „Das ist mir absolut rätselhaft, warum ein so geübter und durchtrainierter Athlet wie Samuel Koch diesen Sprung so anders ausgeführt hat, als üblich.“ Das ZDF fühlt sich trotz der entlastenden Ergebnisse in der Verantwortung. Programmdirektor Thomas Bellut: „Es wird klar, dass wir nicht fahrlässig in der Vorbereitung waren. Dennoch ist der Wettversuch gescheitert und ich möchte festhalten, dass die Schuld nicht beim Kandidaten liegt.“ Aus diesem Grund kündigte der Programmverantwortliche an, ein neues Kategoriensystem mit vier Risikostufen und verstärkten Sicherheitsmaßnahmen
Finanzstruktur bieten Vereine finanziell erschwingliche Sportangebote für die gesamte Bevölkerung an. Außerdem ist der Sport in Deutschland Bestandteil der Gesellschaft und kann sogar mit dem Familienleben vereinbart werden. Das war in Japan bisher undenkbar.
Ich fühle mich in Deutschland und vor allem in Köln sehr wohl. Ich bin jetzt das dritte Mal hier und habe sehr viel gelernt. Ich denke, dass die Deutschen wissen wie man das Leben genießt. Deshalb habe ich die Sportvereine auch unter das Motto „Sport macht das Leben schön“ gesetzt.
Inwiefern?
Einmal hat mich jemand gefragt, ob ich glücklich damit bin, so viel zu arbeiten. Er sagte, ich solle mir mehr Zeit für meine Familie nehmen. In Japan stehen die Familie und der Sport hinten an, wenn man viel Arbeit hat. Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig sich dafür Zeit zu nehmen. Die Deutschen schaffen das.
Was soll konkret geändert werden?
Das Ziel des verabschiedeten Grundprogrammes war es, bis zum Jahr 2010 in jeder Kommune in Japan mindestens einen Sportverein und in jeder Provinz mindestens ein Sportzentrum zu gründen. Dadurch soll jeder in der Bevölkerung, unabhängig von Geschlecht,
Beruf oder Einkommen, die Möglichkeit haben regelmäßig Sport zu treiben. Durch die Umgestaltung des Sportsystems ist es möglich ein Kooperationsmodell zwischen Bürgern, Regierung und Stadtverwaltung zu schaffen. Inwiefern wurde dieses Ziel erreicht?
Es gibt 1.800 Kommunen in Japan und mittlerweile 3.300 Sportvereine. Das Ziel wurde also bereits erreicht. Die durchschnittliche Mitgliederzahl eines Vereines liegt bei 611 Mitgliedern. Das ist sogar mehr als in Deutschland. Welche Aufgaben stehen Ihnen künftig bevor?
Um die Probleme des gesellschaftlichen Wandels der letzten Jahre zu lösen, ist es wichtig die Sportpolitik systematischer zu betrachten. Vor allem aus verschiedenen Gesichtspunkten der Gesundheits-, Wirtschafts- und Gemeinschaftspolitik. In diese Richtung müssen wir in der Zukunft blicken und uns weiter entwickeln. Wir wollen dabei weiterhin mit Deutschland zusammenarbeiten. Das Interview führte Nina von Lovenberg Anzeige
STUDENTENRABATT
Bikes • Boards • Ski • Boots • Sportschuhe • Tennis • Textil • uvm. Gegen Vorlage Eures Studentenausweises an der Kasse im Laden gibt´s auf alle bereits reduzierten Preise! noch mal
10 % Rabatt
Aachener Str. 76 / Ecke Moltkestr. • 50674 Köln
www.muskelkatersport.de
Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 01-2011
Frauen holen auf …
muss sich allerdings noch einiges ändern. Unter den 33 geprüften Universitäten und Fachhochschulen ist die Deutsche Sporthochschule keine Ausnahme. Mit, bezogen auf das Wintersemester 2007/08, nur einer Professorin (Stand WS 2010/11: zwei Univ.-Professorinnen, zwei apl. Professorinnen) und einem Frauenanteil unter den Studierenden von 32,6 % gibt es noch Aufholbedarf, um eine bessere Integration von Frauen auf allen Qualitätsstufen umzusetzen. Im Frauenförderplan der Sporthochschule wird der Frauenmangel in den Leitungspositionen allerdings darauf zurückgeführt, dass nur wenige Frauen promovieren oder habilitieren. Insgesamt liegt z.B. der Anteil der Professorinnen in NRW im Jahr 2008 bei 16,6 %. Um das zu ändern, versucht Deutschlands einzige Sportuniversität, mit Hilfe ihrer Gleichstellungsbeauftragten und dem Gleichstellungsbüro, Mitarbeiterinnen, Studierende und Studieninteressierte durch verschiedene Projekte zu motivieren. Hervorgehoben werden im Gender-Report die zentralen Projekte zur Gleichstellung,
Hochschulen in NRW: 1. Gender-Report „Bei dem gegenwärtigen Tempo braucht es ein weiteres halbes Jahrhundert, um zu einem ausgewogenen Verhältnis zu kommen. Das ist eine Verschwendung von Chancen und Talenten, die nicht länger hingenommen werden darf.“ So lautete der Kommentar von Wissenschaftsminis-
terin Svenja Schulze über das Ergebnis des ersten nordrheinwestfälischen Gender-Reports vom Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung, der am 14. Januar 2011 im Düsseldorfer Landtag vorgestellt wurde. Demnach holen Frauen an Hochschulen in NRW zwar auf, in den Spitzenpositionen
personalIa Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, Ernennung: Ernennung zum Verwaltungsrat (h.D.), Vertretung des Kanzlers, Michael Krannich, zum 09.03.2011 Jochen Schlepper, Dezernat 2, zum 01.03.2011 Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, Ernennung zum Verwaltungsamtsrat, Sarah Liessfeld, Abt. 2.1 - Akademische Angelegenheiten, zum 01.03.2011 Holger Ulrich, Dezernat 2, zum 01.03.2011 Beendigung des Arbeitsverhältnisses Prof. Dr. Wolfgang Tiedt, Institut für Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, Axel Kupfer, Institut für Bewegungs- Tanz und Bewegungskultur, zum 30.04.2011 und Neurowissenschaft, zum 01.03.2011 Prof. Dr. Volker Rittner, Institut für Sportsoziologie, zum 28.02.2011
Auch in dieser Ausgabe dreht sich unser Quiz um eine „Einrichtung“ an der Deutschen Sporthochschule Köln. Die ist aber schon um einiges älter ... Nämlich mehr als 30 Jahre alt. Gemeint ist der Schießstand der SpoHo, der von Elmar Frings, dem dreifachen Olympia-
Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung erstellt. Es ist geplant, diesen zukünftig im Dreijahresrhythmus zu veröffentlichen. Der Report steht zum Download bereit unter: www.geschlechtergerechte-hochschulenrw.de/genderreport. Nina von Lovenberg
Impressum
KURIER-Quiz
KURIER Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln
teilnehmer im Modernen Fünfkampf, etabliert wurde und sich großer Beliebheit unter den Studierenden erfreut. Im aktuellen KURIER-Quiz wollen wir von Ihnen wissen, was sich viele fragen: Wo ist eigentlich der Schießstand? Aufmerksame Leser werden die Antwort schnell finden. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir dieses Mal: einmal zwei Karten für das Schokoladenmuseum in Köln und einmal zwei Karten für eine Veranstaltung der Abtei Brauweiler. Erleben Sie einen Rundgang durch 3.000 Jahre Schokoladengeschichte und kosten Sie aus dem berühmten Schokoladenbrunnen oder
Auflage 3.000 Herausgeber Univ.-Prof. mult. Dr. Walter Tokarski, Rektor der Deutschen Sporthochschule Köln
© PR (2)
Der InfoPoint ist die neue, zentrale Anlaufstelle für die Studierenden der Sporthochschule. Telefonisch zu erreichen ist er unter der Telefonnummer 0221 4982-2222. Das ist auch die richtige Antwort auf unsere letzte KURIERQuiz-Frage. Über den Gewinn von zweimal zwei Eintrittskarten für den Kölner Zoo durften sich Diana Jedlicka und Walter Hubach freuen.
die aus einem extra dafür angelegten Budget finanziert werden. Darunter fallen unter anderem der Girls´Day für Studieninteressierte, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses – z.B. durch die Unterstützung von Forschungsprojekten der jungen Wissenschaftlerinnen oder ein hochschulinternes Promotionsstipendium zur Förderung von Frauen – sowie Fortbildungsmaßnahmen für wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Beschäftigte. Aktuell unterstützt auch das Mentoringprogramm „TEAMWORK“ für Nachwuchswissenschaftlerinnen in der Promotions-, Postdoc- und Habilitationsphase durch Trainings und Networking, ebenso das Female Career Center in Kooperation mit der Universität zu Köln. Mit dem Zertifikat „Familiengerechte Hochschule“ hat die Deutsche Sporthochschule im Dezember 2010 wieder einen Schritt in Richtung Gleichstellung gemacht. Weitere Projekte, wie z.B. ein Campustag für studieninteressierte Mädchen, sind bis 2013 geplant bzw. werden bereits umgesetzt. Der Gender-Report wurde als Forschungsbericht erstmalig 2010 vom
© S. Hofschlaeger / pixelio.de
Auch in diesem Jahr wurde wieder gefeiert: Wieverfastelovend in der SpoHo-Mensa
lernen Sie eines der herausragenden kulturellen Denkmäler des nördlichen Rheinlandes kennen: die Abtei Brauweiler. Mitmachen lohnt sich also! Schicken Sie Ihre Antwort per Post an die im Impressum angegebene Adresse, per Hauspost oder per E-Mail an: pressestelle@dshs-koeln.de Einsendeschluss ist der 17. April 2011.
Chefredaktion Sabine Maas (Ms) Presse und Kommunikation Deutsche Sporthochschule Köln Am Sportpark Müngersdorf 6 50933 Köln Tel. 0221 4982-3850, Fax: -8400 pressestelle@dshs-koeln.de Redaktion Lena Overbeck (Lo), Simon Drießen (Sd), Hanna Immich (Hi), Jule Laerz (Jl); Tel. -3440/-3441/-3442 Layout Sandra Bräutigam, Jürgen Terhé Tel. 0221 4982-2080
Druck WAZ-Druck Theodor-Heuss-Straße 77 47167 Duisburg-Neumühl Tel. 0203 99487-0 Erscheinungsweise Je dreimal im Sommer- und im Wintersemester. Der nächste KURIER erscheint Ende März. Eine PDF-Version des KURIER finden Sie auf den Internetseiten der Deutschen Sporthochschule Köln unter www.dshs-koeln.de/presse. In dieser Publikation wird aus Gründen einer besseren Lesbarkeit teilweise nur die männliche Form/ Ansprache verwendet. Dies soll ausdrücklich nicht als Diskriminierung von Frauen verstanden werden. Redaktionsschluss für den nächsten KURIER: 08.04.2011