Sprachrohr_10_2013

Page 1

Eure Studierendenvertretung & euer Studentenwerk informieren Sprechen

Sprach

Alexander und Julia für den Senat mehr auf Seite 4

Thema Benachteiligung im Interview

mehr auf Seite 11

Oktober/November 2013

StuV

Gesprochen Der SSR spricht auf

mehr auf Seite 16

Benachteiligung „…wenn man auch nichts mitbringt, außer diesen Dialekt“

„…wenn man auch nichts mitbringt, auSSer diesen Dialekt“

E

Von Max Schmitt

in recht kommerzieller Comedian hat vor kurzem gesagt: „Na klar hat man’s als Schwabe schwer in Berlin. Wie sollen die einen auch mögen, wenn man nichts mitbringt, außer diesen Dialekt?“ Humor darf bekanntlich alles. Manche sagen, viel – andere ziehen sehr früh die Schmerzgrenze. Doch gerade das Beispiel Berlin zeigt, wie schnell „Schwäbisch“ nicht mehr für humoristische und vielgeklickte YouTube-Synchronisationen von „Krieg der Sterne“ oder den „Tagesthemen“ steht, sondern Auslöser ist, für Ablehnung und Hass. „Wir sind ein Volk! Und ihr seid ein anderes“, war 2009 auf Plakaten in Ostberlin zu lesen. Zwar haben Gruppen wie die „Antischwa“ oder der „Schwaben raus aus Berlin e. V.“ nur wenig Zulauf, doch sind Anschläge auf Geschäfte von Schwäbinnen und Schwaben keine Bagatelle – und sie kommen vor. Der „Spätzlekrieg“ lässt Schmierereien an Hauswänden in Berlin erscheinen, die schnell an antisemitische Schmähungen der Nazis erinnern. „Kauft nicht bei Schab’n“ prangte im Mai von einer Haus-

wand. Ort des Geschehens: Prenzlauer Berg. Gerade dort regt man sich auf. Regt sich auf, da „die Schwaben“ das Stadtviertel verändern, den Wohnungsmarkt in die Höhe treiben. Regt sich so sehr auf, dass Wolfgang Thierse (SPD) sich nicht mehr zügeln konnte und Anfang des Jahres sagte, die Schwaben sollten sich besser anpassen und lernen, dass es in Berlin „Schrippen“ und nicht „Weckle“ heiße. Ok, das war etwas aus dem Zusammenhang gerissen und man sollte vielleicht das gesamte Interview von damals lesen. Jedoch schaffte es diese Aussage in so manches Tages- und Wochenmedium. Eine Bewegung, die im Gegensatz zu den anti-schwäbischen Gruppen deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommt, ist der Hashtag „SchauHin“. Der „Stern“ titulierte „Der Aufschrei gegen Alltagsrassismus“, die „Berliner Zeitung“, „Ein neuer #Aufschrei geht durchs Netz“. #SchauHin ist ein Kürzel, mit dem Twitter-User ihre Erfahrungen mit Rassismus teilen können. Wer dann via Twitter nach „#SchauHin“ sucht, findet alle Beiträge, die mit diesem digitalen Stempel markiert sind. Jamie Schearer ist Mitbegründerin dieser Bewegung. Sie ist 28 Jahre jung, im Beirat der Initiative für Schwarze Menschen in Deutschland Bund e. V. Nach Ihren

Worten gab es für die Idee keinen Auslöser, wie den NSU oder Sarrazins Bemerkungen zu und über Deutschland. Entstanden ist die Idee während der Diskussionsrunde nach einem Vortrag in Berlin. Dort wurde sie gefragt, wie Twitter genutzt werden kann, um auf das Thema Alltagsrassismus hinzuweisen. Alltagsrassismus ist „für People of Color Alltag“, sagt sie dem Freiburger Portal „fudder“. Auch für sie selbst macht latenter oder offener Rassismus einen großen Teil ihres Lebens aus. Auf Fragen, wie „Wo kommst du her?“ erntet sie verwirrte Blicke, wenn sie sagt: „Berlin“. Oder es kommt die Nachfrage, „Ich meine ursprünglich, also deine Eltern.“ Das Ziel von #SchauHin ist es, in der Gesellschaft einen Bewusstseinswandel zu bewirken. Nicht nur durch soziale Medien. Aber eben auch durch diese Plattform. Neben Betroffenen, die Erfahrungen und Erlebnisse unter dem Hashtag schildern, gibt es auch immer wieder rechtsradikalen Content. Doch das bilde die Realität ab, so die studierte Politologin. Wir haben unter anderem dem Thema „Benachteiligung“ die Ausgabe gewidmet und verbleiben mit der Bitte: #SchauHin.

Seite 1


Sprachrohr Oktober/November 2013

Impressum

impressum Herausgeber Studierendenvertretung der Universität Würzburg Kontakt Mensagebäude am Hubland, Zimmer 104 97074 Würzburg Telefon: +49 (0) 931 31-85819 Fax: +49 (0) 931 31-84612 E-Mail: sprachrohr@uni-wuerzburg.de Internet: stuv.uni-wuerzburg.de Redaktionsleitung Max Schmitt Layout Alexander Axmann

Auflage 4.000 Stück

Für die Inhalte der jeweiligen

Druck Dresdner Verlagshaus Druck GmbH Meinholdstraße 2 01129 Dresden Redaktion Riccardo Altieri, Philipp Amendt, Alexander Bagus, Jonas Ebert, Amina Hussein, Melanie Krause, Sandra Ohlenforst, Lena Roder, Florian Ruffing, Raphael Reichel, Esther Schießer, Max Schmitt, Annabel M. Talavera de Schyrbock, Michael Weis, Sarah Zimmermann Redaktionelle Mitarbeit Studierendenvertretung der Universität Würzburg

Artikel in dieser Zeitung sind, sofern

nicht

ausdrücklich

anders vermerkt, die jeweils genannten selbst

AutorInnenen

verantwortlich.

Die

Gesamtverantwortung für die Inhalte der Website liegt bei der Studierendenvertretung der Universität Würzburg. V.i.S.d.P. StuV WÜ (siehe: Art. 5, Abs. 1 BayPrG)

Anzeige

Der Blutspendedienst des BRK bittet um Ihre Hilfe

BLUTSPENDE

06. November

2013

Studentenwerk Würzburg

Mehrzwecksaal, Am Hubland

11:00 bis 15:00 Uhr Als kleines Dankeschön erhält jeder Spender einen Verpflegungsgutschein für die Mensa!

Weitere Infos: 0800 11 949 11 (kostenlos) oder unter www.blutspendedienst.com Termin_Sprachrohr_November2013_210x150mm.indd 1

Seite 2

05.09.2013 15:35:27


Oktober/November 2013 Sprachrohr

Editorial/Inhalt

Sprachr hr o Oktober Inhalt

Max Schmitt für das Sprachrohr

Liebe Lesende,

und November 2013

zack-boom: das neue Semester ist da. Mir über Erfahrungen von Hass und Hilfe, von Geselbst ist es fast nicht aufgefallen, war doch neralverdacht und Gegenwehr. Einen fetzigen der Sommer noch nicht so intensiv wie ich Comic gibt es auch wieder – und die neue Ruihn mir gewünscht hätte – und war doch die brik „SSR pur“ hält Einzug. Gen Ende wartet Freizeit kaum mehr als während des universi- ein Kulturteil sowie alle Termine des Referats tären Normalbetriebs. Nun haltet ihr das erste Kultur im Kalenderformat. Sprachrohr im Wintersemester 13/14 in der Hand – und spätestens jetzt ist auch mir klar, Und abschließend: Herzlich willkommen an weiter geht’s. Im Zuge des neuen Halbjahres alle Erstis, weiterhin gutes Gelingen an alle hat auch der frisch gewählte Sprecher- und Studierenden und viel Spaß mit der aktuellen Sprecherinnenrat seine Arbeit aufgenommen Ausgabe des Sprachrohrs. und glänzt mit großer Vorstellungsrunde in dieser Ausgabe. Etwas genauer nachgefragt ha- Euer Max ben wir bei den beiden studentischen SenatorInnen, denn die sind ebenfalls frisch im Amt PS: Ein sanft geseufztes „hach, schade“ muss ich und ab dem WS 13/14 zu zweit am Werk. Un- noch loswerden. Leider wurden bis zum Redaktionsser Leitthema ist heuer alles, rund um Nach- schluss keine der versprochenen Leserbriefe an uns teile und Benachteiligung. Egal ob an der Uni geschickt. Wir haben zwei Mails mit Anmerkungen oder im Alltag, egal ob wegen des Geschlechts erhalten, doch nachdem Format und Länge geklärt, oder der Hautfarbe, egal ob wegen Alter oder sowie uns versprochen wurde man schickt ein überdialektologischer Zugehörigkeit – Hauptsache, arbeitetes Dokument bis zum 30.9., ist leider nichts Nebensache. Wir haben uns Gedanken ge- mehr passiert. Also an dieser Stelle „hach, schade“ macht, was uns gerade beiläufig passiert, was und nochmals der Aufruf: Solltet ihr Anmerkunfast schon Habitus und Klischee geworden ist. gen oder Kritik zu Artikeln der AutorInnen haben Und wir haben mit Betroffenen gesprochen, – schreibt uns an sprachrohr@uni-wuerzburg.de

Nachgefragt 22 Heute: Wohnsituation

Ansichten 24 Kolumnen + Comic

Kultur 28 Buchrezensionen

Im gespräch 4 Harmonie Im Gespräch mit den studentschien SenatorInnen Jana Englmeier und Alexander Bagus

10 Benachteiligung Im Gespräch mit Mohamed Amjahid 12 Am Rand Von Land und von Menschen

SSR pur

29 Streetart Ein Wettbewerb 30 Feiern und gute Laune Kulturtipps von und für Studis

Ich bins

6 Guck Guck Der neue SSR stellt sich dem Fragebogen unseres Chefredakteurs

14 eure StuV - ihre Themen Die neue Rubrik

32 Die Studi(o)bühne stellt sich vor

Thema

Mensaplan

Termine

9 Rassismus – ein schwieriges Thema Michael Weis erklärt

17 Mensaplan für Studentenhaus und Hublandmensa vom 14.10. bis 31.10.

35 Euer Referat Kultur empfiehlt

34 KIS – kennst du's schon?

Seite 3


Sprachrohr Oktober/November 2013

Im Gespräch

„ ... vor allem eine harmonische Amtszeit“ Das Sprachrohr im Gespräch mit Jana Englmeier und Alexander Bagus Der neue Sprecher- und Sprecherinnenrat (kurz: SSR) ist gewählt und hat seine Arbeit aufgenommen. Im Zuge der Wahlen im vergangenen Semester gab es eine Neuerung und die Uni Würzburg hat ab dem Wintersemester 2013/14 zwei SenatorInnen. Diese beiden Studis sind die höchsten VertreterInnen der Studierenden und repräsentieren uns im Senat. Was sie genau machen,

und Informationen austauschen. Wie wird dieser Austausch von Statten gehen? Alexander: Wir berichten regelmäßig auf den Sitzungen des studentischen Konvents und geben dort nicht nur die aktuelle Sachlage wieder, sondern werden – hoffentlich – gemeinsam mit dem Konvent über aktuelle und anstehende Inhalte reden. Der SSR wird nicht explizit mit einbezogen? Alexander: Doch, auf jeden Fall. In den Sitzungen des Sprecher- und Sprecherinnenrats ist der Austausch noch intensiver und regelmäßiger. Gerade bei langwierigen Themen, wie die Situation mit den Masterplätzen, müssen und

Der letzte Teil klingt zwar sehr positiv, aber etwas spitzer formuliert kann man sagen, die Profs können machen was sie wollen, da die Mehrheit stets bei Ihnen liegt, oder? Alexander: Das ist in der Tat etwas überspitzt gesagt, aber wahr. Jedoch muss man bedenken, dass gerade wir als Studis die Kontrollinstanz sind. Wir haben den Kanal zur Studierendenschaft, zu Presse und Öffentlichkeit. Von daher kommt es auf das gute Miteinander an – und durch den Bildungsstreik oder den offenen Brief an den Präsidenten hat man, denke ich, gesehen, dass dieser Einfluss nicht unterschätzt werden darf. Die Hochschulleitung hat zudem festgestellt, dass man mit „uns als Studis“ in der Tat produktiv und effizient zusammenarbeiten kann.

was ihre Aufgaben und Ambitionen sind, hat das Sprachrohr im Gespräch mit Alexander Bagus und Jana Englmeier nachgefragt. Interview geführt von Max Schmitt

I

hr seid die neuen SenatorInnen und habt somit das höchste studentische Amt inne. Könnt ihr kurz erklären was eure Aufgaben sind?

Jana: Hauptaufgabe ist, die Studierenden und deren Meinungen im Hochschulrat zu vertreten. Wir setzten uns für mehr Mitbestimmung ein und wollen dafür sorgen, dass die Studierenden gehört werden. Das heißt, ihr repräsentier in erster Linie, oder dürft ihr auch aktiv mitbestimmen? Alexander: Wir dürfen natürlich auch aktiv mitentscheiden. Als Senatorin bzw. Senator haben wir das volle Stimmrecht – und dieses werden wir auch zu nutzen wissen. Welche Entscheidungen kommen auf euch zu? Jana: Beispielsweise kümmert sich der Senat um Prüfungs- und Studienordnung. Hier wird abgestimmt, ob und in wie weit sich diese ändern. Alexander: Ein weiterer Bestandteil ist die Berufung von Professoren. Der Senat entscheidet letztlich final über alles, was das inneruniversitäre Leben ausmacht. Kann ich euch somit auch als Kanal zwischen Hochschulleitung und Studierenden sehen? Jana: Definitiv. Wir sehen uns natürlich in erster Linie als Repräsentanten der Studis, möchten aber in beide Richtungen Diskurse führen

Seite 4

Von links nach rechts: Max Schmitt, Jana Englmeier, Alexander Bagus

wollen wir den SSR stets auf dem Laufenden halten.

Nun zu euch und euren Zielen: Wie seid ihr zur Hochschulpolitik gekommen?

Warum gibt es seit diesem Semester zwei SenatorInnen?

Jana: Ich war schon zu Schulzeiten interessiert an der Hochschulpolitik und habe mich vor meinem Studienbeginn über Hochschulgruppen etc. informiert. Dabei hat sich schnell herauskristallisiert, dass für mich nur die Grüne Hochschulgruppe, kurz GHG, in Frage kommt. Dort engagiere ich mich nun seit dem zweiten Semester und bin so auch in den Konvent gekommen.

Alexander: Das ist auf eine Änderung im bayerischen Hochschulgesetzt zurück zu führen. Dort wurde beschlossen, dass die Anzahl der Studierenden im Senat auf „zwei“ aufgestockt wird. Als Landesvorsitzender der LHG Bayern darf ich mir diese Neuerung auf die Fahnen schreiben, da die Liberale Hochschulgruppen lange dafür gestritten haben – bis es endlich die alte Koalition umgesetzt hat. Sind die Studierenden dadurch auch prozentual besser vertreten? Jana: Kurz und knapp, ja. Die Mehrheit in diesem Gremium muss zwar immer bei den ProfessorInnen liegen, aber mit zwei Stimmen hat sich der studentische Einfluss verdoppelt.

Alexander: Ich habe mich 2008 auf die sogenannte „Liberale Familie“ eingelassen und bin so zu FDP, den Jungen Liberalen und der LHG gekommen. Als politikinteressierter Mensch war der Schritt in die Hochschulpolitik für mich von Beginn meines politischen Engagements an interessant und ich wollte, bzw. möchte, meine Hochschule mitgestalten. Als SenatorInnen seid ihr auch Mitglieder im SSR.


Oktober/November 2013 Sprachrohr

Was habt ihr euch persönlich als Ziele gesteckt für diese Amtszeit? Jana: Vor allem eine harmonische Amtszeit. Das ist Grundvoraussetzung für effektives Arbeiten. Ich möchte so gut wie möglich Konventsbeschlüsse und die Meinung der Studierenden vertreten.

Im Gespräch

Das heißt, ihr lasst euch von jemandem repräsentieren, der bzw. die nicht zwingend Teil des SSRs sein muss? Jana: Das stimmt, man muss nicht zwingend Teil des SSRs sein. Jedoch sollte auch hier ein intensiver Kontakt und Austausch zwischen der Studierendenvertretung und entsprechenden Interessierten herrschen.

Und ganz konkret? Jana: Konkret liegen mir die Punkt „nachhaltige Uni“ und „mehr Frauen an Lehrstühlen“ am Herzen. Wie ist es bei dir, Alexander? Was sind deine Ziele oder Wünsche für die Amtszeit im SSR? Alexander: Auf jeden Fall der intensivere Austausch mit der Stadt Würzburg. Bei vielen Themen, wie der Verkehrssituation am Hubland

oder dem Ausbau der Leighton-Barracks, ist es wichtig, die Stadt mit einzubeziehen. Ganz persönlich liegt mir die Zukunft der Philosophischen Fakultät I sehr am Herzen. Hier muss dringend etwas passieren und ich denke, das ist das nächste dicke Brett, das es zu bohren gilt. Der letzte SSR hat unter anderem für eine Verfasste Studierendenschaft, kurz AStA, gekämpft. Werdet ihr weiter versuchen über Öffentlichkeitsarbeit und andere Aktionen einen AStA in Bayern zu etablieren? Alexander: Bei dem Thema AStA hat der SSR als solcher wenig zu entscheiden. Hier haben andere Gremien, wie der FZS oder die LAK, zu wirken. Du meinst den Freiwilligen Zusammenschluss von StudentInnenschaften, bzw. die Landes-Asten-Konferenz? Alexander: Genau. Und wer in wie weit die Uni Würzburg in diesen Gremien repräsentiert, muss der SSR intern entscheiden.

Dann zu einem weiteren Anliegen des letzten SSRs, das du, Alexander, schon kurz angesprochen hast. Thema: Knappheit der Masterplätze. Wird das Teil eurer Agenda sein? Jana: Definitiv. Was könnt ihr dabei bewirken? Meines Wissens nach, wird das Budget vom Landtag festgelegt?

lerdings mit dem SSR und natürlich auch mit dem Konvent, ein harmonisches Miteinander pflegen möchten, gilt es hier den Konsens zu suchen. Aber als Mitglieder des SSRs unterliegt ihr den Weisungen des Konvents – um deine Wortwahl zu benutzen. Alexander: Das stimmt. Und aus eben diesem Grund ist es mein, bzw. unser Anliegen, harmonisch zusammenzuarbeiten. Jana: Wir haben uns als SSR den Beschlüssen des Konvents zu beugen, das stimmt. Diese werden stets per Mehrheitsentscheidung gefällt – und sollte man einmal persönlich nicht dieser Meinung sein, gilt es trotzdem die Meinung aller Studis – die der Konvent ja repräsentiert – auch nach außen hin weiterzutragen.

Alexander: Wir müssen hier an mehreren

Hebeln ansetzen. Zum einen gilt es, mit den Fakultäten zu sprechen, da diese die ersten Entscheidungen fällen, was die Anzahl von Studienplätzen angeht. Dabei müssen wir die Fachschaften unterstützen, da dies in erster Linie in deren Aufgabenbereich fällt. Zum anderen muss man den Kontakt zum Ministerium suchen. Auch in München muss man sich dessen bewusst werden, dass man mit einem Bachelor-Abschluss nicht automatisch einen Job bekommt – und insbesondere nicht immer für einen solchen ausreichend qualifiziert ist. Sollte man beispielsweise nach dem BA Psychologie keinen Masterplatz finden, wird es, meiner Meinung nach, schwer, beruflich Fuß zu fassen. Ihr habt eben schon erzählt, dass ihr beide in Hochschulgruppen mitarbeitet. Du, Jana, in der GHG und du, Alexander, in der LHG. Ihr unterliegt allerdings den Beschlüssen des Konvents. In wie weit können dabei Interessenkonflikte entstehen? Alexander: Insgesamt muss man zuerst darauf hinweisen, dass wir als Senatoren nicht den Weisungen des Konvents unterliegen. Da wir al-

Aber ihr denkt nicht, dass euch dies in der Ausführung eures Amtes einschränkt? Jana: Nein, auf keinen Fall. Alexander: Mein Ziel war schon immer die pragmatische Hochschulpolitik. Und ich denke, dass es dabei keine großen Konflikte geben wird. Schließlich liegt uns allen das Wohl der Hochschule an Herzen. Abschließend: Was ist euer Wunsch für die kommende Amtszeit? Jana: Ich hoffe, dass wir möglichst viele Ziele erreichen und eine schöne, harmonische Amtszeit haben werden. Und dein Wunsch, Alexander? Alexander: Wenig Frustration, viel Spaß und Erfolg bei den bevorstehenden Aufgaben und eine engagierte Truppe. 

Seite 5


Sprachrohr MaiJuni 2013

Im Gespräch

Der neue Sprecher- und Sprecherinnenrat stellt sich vor

7 von 8: Die Studierendenvertretung geht mit neuer Besetzung in eine neue Runde. Die Amtszeit dauert 1 Jahr. Was haben sie zu erwarten?

Alter: 25 Ich bin im SSR als: Fachschaft Phil I Kontakt: annabel.m.schyrbock@stud-mail.uni-wuerzburg.de Ich studiere: Französisch/Privatrecht auf B.A. (HF/NF) und Französisch M.A. Ich bin in der Hochschulpolitik aktiv, weil… es wichtig ist sich für mehr einzusetzen und ‚nur‘ Studium einfach keinen Spaß macht und kein Leben ist. Meine persönlichen Ziele für diese Amtszeit sind…decken sich größtenteils mit den Zielen des SSR. Ich bin Pate/Patin für: die Referate Presse (Sprachrohr) und Kultur und die Fachschaft Theologie Mein eigentlicher Traumberuf: war Justitiarin und Journalistin / ist (Fach-)Übersetzerin o. ä. Mein unschlagbarer Tipp gegen einen Kater: vor dem Schlafen Milch trinken. Das finde ich gut: Sprachen, Musik, Filme, Printmedien, Bretagne, Mexiko, Frankreich, (Kultur-)Reisen. Das finde ich absolut kacke: Bahn-Verspätungen und Baulärm, wenn man eigentlich zu arbeiten hat. Mein Vorbild: Vor allem mein Vater, aber noch viele andere Personen.

Alter: 20 Ich bin im SSR als (Hochschulgruppe etc.): Juso Hochschulgruppe Kontakt (Email): niklas.dehne@uni-wuerzburg.de Ich studiere… Rechtswissenschaften Ich bin in der Hochschulpolitik aktiv, weil… mir Politik Spaß macht! Meine persönlichen Ziele für diese Amtszeit sind… Politik machen, konstruktive Teamarbeit, und Schweinfurt ins Semesterticket aufnehmen! Ich bin Pate/Patin für das Referat (ggf. Fachschaft)… Jura Mein eigentlicher Traumberuf war/ist: in die Politik gehen Mein unschlagbarer Tipp gegen einen Kater: Salzlake aus Schafskäsedosen und Mozzarellapackungen Das finde ich gut: Emotionen, Ironie, Musik, Sport Das finde ich absolut kacke: Kaugummis an meiner Schuhsohle Mein Vorbild: Kopernikus Folgende Schlagzeile würde ich gerne einmal im

Seite 6

Annabel M. Talavera de Schyrbock

Folgende Schlagzeile würde ich gerne einmal im Sprachrohr lesen: Studentische Wahlbeteiligung verdoppelt sich! Mein Motto lautet: Dans la vie il n’y a pas de solutions, il y a des forces en marche: il faut les créer et les solutions suivent. (Antoine de Saint-Exupéry) – kurz : Es gibt keine fertigen Lösungen, man muss sie erschaffen, damit sie existieren. Kurzcheck Bier oder Wein: südbayerisches Bier und Wein aus dem Loiretal Duschen oder Baden: UND Strand oder Berge: UND Frühstück oder Abendessen: Sowohl als auch Lieblingstier (ggf. Garstufe angeben): Quetzal, ansonsten Kalb medium Wenn du ein Edding wärst, wie dick wärst du und welche Farbe hättest du? Eher fein und blau Lieblingsbegriff (rot markieren): * Rollkragenpullover, Kaffee, Pokemon * Gitarre, iPhone, Gemüsehobel * Zahnpasta, Bier, Volker Kauder * FBI, CIA, SPD

Sprachrohr lesen: Bayerische Hochschulen betreten Neuland nach Einführung der Verfassten Studierendenschaft Mein Motto lautet: Politik braucht Idealismus! Kurzcheck Bier oder Wein: Wein Duschen oder Baden: Duschen Strand oder Berge: Berge Frühstück oder Abendessen: Abendessen Lieblingstier (ggf. Garstufe angeben): Tukan Wenn du ein Edding wärst, wie dick wärst du und welche Farbe hättest du? Rot und dick genug um eine linke Mehrheit zu bilden Lieblingsbegriff (rot markieren):

Niklas Nadim Dehne

*

Rollkragenpullover, Kaffee, Pokemon

*

Gitarre, iPhone, Gemüsehobel

*

Zahnpasta, Bier, Volker Kauder

*

FBI, CIA, SPD


Oktober/November 2013 Sprachrohr

Im Gespräch

Alter: 19

rener Tag ;-)

Ich bin im SSR als (Hochschulgruppe etc.): Grüne Hochschulgruppe

Kurzcheck

Kontakt (Email): jana.englmeier@uni-wuerzburg.de Ich studiere… Biologie

Jana Englmeier

Bier oder Wein: Bier Duschen oder Baden: Duschen

Ich bin in der Hochschulpolitik aktiv, weil… der Klassiker: ich was verändern möchte

Strand oder Berge: beides

Meine persönlichen Ziele für diese Amtszeit sind… eine schöne und erfolgreiche Zusammenarbeit

Lieblingstier (ggf. Garstufe angeben): Frösche

Ich bin Pate/Patin für das Referat (ggf. Fachschaft)… Referat Gleichstellung, AK Lehramt, Fachschaft Me-

che Farbe hättest du? ich wäre pink und wie dick ich

Frühstück oder Abendessen: Frühstück! Wenn du ein Edding wärst, wie dick wärst du und wel-

dizin und Biologie

wäre überlasse ich euch

Mein eigentlicher Traumberuf war/ist: Astronautin

Lieblingsbegriff (rot markieren):

Mein unschlagbarer Tipp gegen einen Kater: Kaffee

Rollkragenpullover, Kaffee, Pokemon

und viiiel Schlaf ;)

Gitarre, iPhone, Gemüsehobel

Das finde ich gut: Schokolade

Zahnpasta, Bier, Volker Kauder

Das finde ich absolut kacke: schlechte Laune

FBI, CIA, SPD

Mein Vorbild: hab keins Folgende Schlagzeile würde ich gerne einmal im Sprachrohr lesen: Da gibt es viele Mein Motto lautet: Ein Tag ohne Lachen ist ein verloAlter: 29 Ich bin im SSR als (Hochschulgruppe etc.): Senator (LHG) Kontakt (Email): alexander.bagus@uni-wuerzburg. de oder alexander.bagus@lhg-wuerzburg.de Ich studierte… Geschichte auf Magister und promoviere nun in diesem Fach. Ich bin in der Hochschulpolitik aktiv, weil… ich mich gerne für meine Kommilitonen einsetze. Meine persönlichen Ziele für diese Amtszeit sind… die erreichte Mitbestimmung erhalten und vertiefen. Ich bin Pate/Patin für das Referat (ggf. Fachschaft)… Datenschutz und Deutsch-Polnische Freundschaft sowie für die Fachschaft der WiWis. Mein eigentlicher Traumberuf war/ist: Privatier Mein unschlagbarer Tipp gegen einen Kater: Mindestens ein halber Liter Wasser vor dem Schlafengehen. Das finde ich gut: Unser Semesterticket und sein stetiger Ausbau Das finde ich absolut kacke: Verfasste Student-... äh... Studierendenschaft Alter: 27 Jahre Ich bin im SSR als (Hochschulgruppe etc.): Vertreter der Grünen Hochschulgruppe (GHG) Kontakt (Email): falk.braecklein@uni-wuerzburg.de Ich studiere… BA Germanistik und Geschichte Ich bin in der Hochschulpolitik aktiv, weil… Ich den Austausch verschiedenster Meinungen mag, meine Interessen gerne selber vertrete anstatt alles zu delegieren, und weil ich keine Angst habe, meine Überzeugungen auch gegenüber "Autoritäten" durchzusetzen. Meine persönlichen Ziele für diese Amtszeit sind… Ich will meinen Beitrag zu einer faireren, demokratischeren und barrierefreien Uni leisten, die für alle ein Ort der Begegnung und der Freude am Lernen ist. Ich bin Pate/Patin für das Referat (ggf. Fachschaft)… Referat Aktion Mein eigentlicher Traumberuf war/ist: Kabarettist Mein unschlagbarer Tipp gegen einen Kater: Ausschlafen, frische Luft und sehr viel Wasser Das finde ich gut: Zucker, Kaffee, Mate, Freunde, Demokratie

Mein Vorbild: Vendetta Folgende Schlagzeile würde ich gerne einmal im Sprachrohr lesen: „Drittelparität – Studis und Profs in Gremien auf Augenhöhe!“ Mein Motto lautet: „Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.“

Alexander Bagus

Kurzcheck Bier oder Wein: Wein Duschen oder Baden: Duschen Strand oder Berge: Berge Frühstück oder Abendessen: Abendessen Lieblingstier (ggf. Garstufe angeben): Delphin Lieblingsbegriff (rot markieren):

Falk Bräcklein

*

Rollkragenpullover, Kaffee, Pokemon

*

Gitarre, iPhone, Gemüsehobel

*

Zahnpasta, Bier, Volker Kauder

*

FBI, CIA, SPD

Das finde ich absolut kacke: Rassistische Vollärsche Mein Vorbild: Gandhi Folgende Schlagzeile würde ich gerne einmal im Sprachrohr lesen: "Die Präsidentin gibt bekannt: Die größten Fakultäten erhalten von nun an die meisten Mittel" Mein Motto lautet: "Wir können nur entscheiden, was wir mit der Zeit anfangen wollen, die uns gegeben ist." Kurzcheck Bier oder Wein: Bier Duschen oder Baden: Duschen Strand oder Berge: Strand Frühstück oder Abendessen: Abendessen Lieblingstier (ggf. Garstufe angeben): Wombat Wenn du ein Edding wärst, wie dick wärst du und welche Farbe hättest du? Hauswandstärke Schwarz Lieblingsbegriff (rot markieren): Rollkragenpullover, Kaffee, Pokemon Gitarre, iPhone, Gemüsehobel, Zahnpasta, Bier, Volker Kauder, FBI, CIA, SPD

Seite 7


Im Gespräch

Sprachrohr Oktober/November 2013

Alter: 23 Ich bin im SSR als (Hochschulgruppe etc.): allererstes als Vertreter aller Studierenden und nachrangig als Vertreter der Jusos Kontakt (Email): daniel.janke@uni-wuerzburg.de Ich studiere… Luft- und Raumfahrtinformatik Ich bin in der Hochschulpolitik aktiv, weil… ich glaube, dass man mit ihr etwas verändern kann. Meine persönlichen Ziele für diese Amtszeit sind… die Zusammenarbeit im SSR effizient und freundschaftlich zu gestalten, auf die Situation von Studierenden mit Behinderung und chronischer Krankheit hinzuweisen, die finanzielle Situation von Unibibliothek und Studentenwerk zu verbessern und eine bessere Kommunikation unserer Vorhaben und Arbeit gegenüber den Studierenden zu erreichen. Ich bin Pate/Patin für das Referat (ggf. Fachschaft)… Barrierefrei, studi(o)bühne, Phil II Mein eigentlicher Traumberuf war/ist: um die Klischees über meinen Studiengang zu erfüllen, sage ich jetzt einfach mal Astronaut. Mein unschlagbarer Tipp gegen einen Kater: Salzgurken Das finde ich gut: Leute, die etwas machen, ohne

jede Gegenleistung zu erwarten. / Selbstlosigkeit Das finde ich absolut kacke: Egoismus, Ich-Bezogenheit Mein Vorbild: „Wer immer nur in die Fußstapfen anderer tritt, hinterlässt keine eigenen Spuren.“ Wilhelm Busch Folgende Schlagzeile würde ich gerne einmal im Sprachrohr lesen: Universität hat erstmals eine Präsidentin Mein Motto lautet: In der Ruhe liegt die Kraft Kurzcheck Bier oder Wein: Wein Duschen oder Baden: Duschen Strand oder Berge: Strand Frühstück oder Abendessen: Abendessen Lieblingstier (ggf. Garstufe angeben): Elefant Wenn du ein Edding wärst, wie dick wärst du und welche Farbe hättest du? Ich wäre bunt und π mm breit. Lieblingsbegriff (rot markieren): * Rollkragenpullover, Kaffee, Pokemon * Gitarre, iPhone, Gemüsehobel * Zahnpasta, Bier, Volker Kauder * FBI, CIA, SPD

Alter: 24 Ich bin im SSR als: Fachschaftsvertretung Philosophische Fakultät I Kontakt: stephan.hemmerich@stud-mail.uni-wuerzburg.de Ich studiere… Lehramt Gymnasium für Deutsch, Geschichte und Sozialkunde Ich bin in der Hochschulpolitik aktiv, weil… ich nicht nur studieren will, sondern mich gerne einbringe, wohin auch immer es mich verschlägt. Meine persönlichen Ziele für diese Amtszeit sind… zu 100% in die Ziele des SSR eingegangen, die Ihr in dieser Ausgabe nachlesen könnt. Ich bin Pate/Patin für… die Demokratische Hochschule und die Fachschaften der Philosophischen Fakultät I und der Fakultät für Physik Mein eigentlicher Traumberuf war/ist: Richter, wofür ich in Jura aber zu "schlecht" war. Mein unschlagbarer Tipp gegen einen Kater: Nicht trinken, auch wenn es sich bisher als völlig unpraktikabel erwiesen hat. Das finde ich gut: Ruhe, Zeit und Muse, um nachzudenken und mit sich selbst ins Reine zu kommen. Das finde ich absolut kacke: Aus aktuellem Anlass: absolute Mehrheiten im Bund (Stand: 22.9.2013, Alter: 22 Ich bin im SSR als (Hochschulgruppe etc.): Fachschaft Mathe/Info Kontakt (Email): klemens.hohnbaum@uni-wuerzburg. de Ich studiere… Bachelor Computational Mathematics, 2. Fachsemester (4. Unisemester) Ich bin in der Hochschulpolitik aktiv, weil… ich da irgendwie reingeraten bin und mich jetzt nicht mehr rauswinden kann – …oder so ähnlich. Sagen wir, die Neugier hat mich dazu getrieben hochschulpolitisch aktiv zu werden. Meine persönlichen Ziele für diese Amtszeit sind… die Studierenden für die Bedeutung der StuV für den Unialltag zu sensibilisieren und im Idealfall natürlich eine breitere aktive Beteiligung an der Mitgestaltung unserer Uni zu fördern. Besonders freuen würde mich dann eine Wahlbeteiligung bei den kommenden Hochschulwahlen jenseits beschämender 13%. Ich bin Pate/Patin für das Referat (ggf. Fachschaft)… Referat Ökologie & Demokratie, Chemie Fachschaft Mein eigentlicher Traumberuf war/ist: Erfinder Mein unschlagbarer Tipp gegen einen Kater: Wasser trinken, soviel und so oft es sich einrichten lässt (und man dran denkt …)

Seite 8

Daniel Janke

Stephan Hemmerich

Klemens Hohnbaum

Das finde ich gut: Mönchshof Bayerisch Hell, Riesling, ausschlafen, dekadent und gediegen essen, Ninjutsu, Motorrad fahren, Knorkator, Klavier

19.33 Uhr). Mein Vorbild: Rosemarie Krieger und – auch wenn ich ihm das nicht sagen würde – mein Vater. Folgende Schlagzeile würde ich gerne einmal im Sprachrohr lesen: Hochschulwahlen: mehr als 20 Prozent der Studierenden an der Urne. (Es dürfen auch mehr sein, aber leider müssten wir schon damit hochzufrieden sein.) Mein Motto lautet: Ein Motto habe ich nicht. Ich glaube aber auch, dass man keines braucht. Kurzcheck Bier oder Wein: UND Duschen oder Baden: DUSCHEN Strand oder Berge: BERGE Frühstück oder Abendessen: ABENDESSEN Lieblingstier (ggf. Garstufe angeben): SCHILDKRÖTEN Wenn du ein Edding wärst, wie dick wärst du und welche Farbe hättest du? DICK. DIE FARBE WÄRE MIR EGAL, HAUPTSACHE NICHT LEER. Lieblingsbegriff (rot markieren): * Rollkragenpullover, Kaffee, Pokemon * Gitarre, iPhone, Gemüsehobel * Zahnpasta, Bier, Volker Kauder * FBI, CIA, SPD

Das finde ich absolut kacke: Nazis (sind doof) Mein Vorbild: Helge Schneider Folgende Schlagzeile würde ich gerne einmal im Sprachrohr lesen: +++ Was für ein Lümmel: Studierendenvertreter lässt die Hosen runter +++ Mein Motto lautet: Wein auf Bier, das rat ich dir. Bier auf Wein, das rat ich dir. Kurzcheck Bier oder Wein: Bier Duschen oder Baden: Duschen Strand oder Berge: Berge Frühstück oder Abendessen: Abendessen Lieblingstier (ggf. Garstufe angeben): Rhönschaf (ungeschoren) Wenn du ein Edding wärst, wie dick wärst du und welche Farbe hättest du? Ich wäre rot und röche vermutlich penetrant nach Alkohol. Lieblingsbegriff (rot markieren): * Rollkragenpullover, Kaffee, Pokemon * Gitarre, iPhone, Gemüsehobel * Zahnpasta, Bier, Volker Kauder * FBI, CIA, SPD


Oktober/November 2013 Sprachrohr

Titelthema

Rassismus – ein schwieriges Thema Stolperfallen in der rassismuskritischen Bildungsarbeit

I

Von Michael Weis

n diesem kurzen Beitrag möchte ich einige mögliche Stolperfallen skizzieren, die bei der Thematisierung von Rassismus in pädagogischen (Seminar-)Angeboten auftauchen können. Ich beziehe mich dabei sowohl auf wissenschaftliche Studien (vgl. Literatur am Ende des Textes) sowie auf meine eigenen Erfahrungen als Trainer in der rassismuskritischen Bildungsarbeit. Bei politischen Debatten im Freundeskreis, in sozialen Netzwerken, am Stammtisch oder der Supermarktkasse geschieht die Auseinandersetzung mit Rassismus sicherlich unter anderen (wahrscheinlich schwierigeren) Vorzeichen. Dennoch glaube ich, dass sich aus der unten aufgeführte Liste mögliche Anhaltspunkte ergeben, welche sich auch auf Situationen außerhalb des hier beschriebenen pädagogischen Kontextes übertragen lassen. Bevor ich zum eigentlichen Thema komme, möchte ich drei wichtige Prämissen vorab treffen: Erstens ist eine Auseinandersetzung mit Rassismus unheimlich vielschichtig. Zum einen gibt es nicht den Rassismus, sondern viele unterschiedliche Spielarten (bspw. kolonialen Rassismus, Antisemitismus, Antimuslimischen Rassismus, Antiziganismus, etc.). Zum anderen ist Rassismus eng mit anderen Differenzordnungen (bspw. Sexismus, Homophobie, Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen) verwoben. Demnach kann es auf die schwierige Frage, wie genau Rassismus nun kritisch thematisiert werden sollte, gar keine einfache Antwort geben. Infolge dessen ist die Auseinandersetzung mit Rassismus, zweitens, häufig nicht ohne Dilemmata, Widersprüche und Leerstellen möglich. Gut plausibilisieren kann man dies am Gleichheits-Differenz-Paradox, illustriert am Beispiel der schulischen Sprachförderung: Erhalten Kinder mit nichtdeutscher Erstsprache keine spezifische Förderung in der Schule, sind sie nachweisbar von Mechanismen institutioneller Diskriminierung betroffen. Befinden sich die Lernenden in entsprechenden Förderangeboten, bewirkt die sprachliche Differenz häufig eine einseitige, negative Etikettierung. Eindeutig auflösen kann man diese Widersprüche nur selten. Die durch sie angestoßenen Debatten und Irritationen sind allerdings nach meinen Erfahrungen sehr bereichernd für Bildungsangebote. Hier geraten die (Herrschafts-) Verhältnisse manchmal tatsächlich ins Wanken, da gerade bei Paradoxien durch die äußere Auseinandersetzung eine innere Auseinandersetzung der Teilnehmenden losgetreten wird. Drittens, und vielleicht ist dieser letzte auch der wichtigste Punkt, der eingangs erwähnt werden muss, ist die Auseinandersetzung mit Rassismus unheimlich wichtig. Rassismus ist eine Herrschaftsform, die unsere Gesellschaft trotz Demokratie und Rechtsstaatlichkeit unterwandern kann. Auch, wenn das Sprechen über Rassismus daher vielschichtig, schwierig, irritierend und ganz gewiss nicht leicht fällt, muss es trotzdem

versucht werden. Scheitern ist meines Erachtens Teil des Prozesses, daher sind die aufgeführten Stolperfallen keineswegs als Anregungen zu verstehen, dieser Auseinandersetzung aus dem Weg zu gegen. Im Gegenteil: Gerade diese Stolperfallen sollten dazu anspornen, eine kritische Thematisierung unbedingt zu versuchen. • Bagatellisierungsfalle: Die gefährlichste aller Stolperfallen ist meines Erachtens die Bagatellisierungsfalle. Sie torpediert das Vorhaben einer kritischen Auseinandersetzung mit Rassismus von Grund auf. Bagatellisierende Äußerungen von Teilnehmenden – es sei doch alles nicht so wild, man solle nicht so empfindsam sein – ignorieren den virulenten Alltagsrassismus in Deutschland. Die verbalisierte Annahme, es gebe keinen oder zumindest keinen „schlimmen“ Rassismus, stützt den rassistischen Diskurs und verharmlost ihn, anstatt ihn zu untergraben. Eine echte Auseinandersetzung mit dem Thema

Michael Weis, zuletzt zu hören beim Festival contre le racisme im Sommer 2013

wird erst dann möglich, sobald Rassismus ernst genommen und offensiv thematisiert wird. • Relativierungsfalle: Ähnlich, aber doch anders gelagert, ist die Gefahr der Relativierung von Rassismus durch die Thematisierung anderer Formen gesellschaftlicher Diskriminierung und Unterdrückung. Der Hinweis, dass auch Frauen diskriminiert würden, ist sicherlich richtig und wichtig, dennoch hat die explizite Beschäftigung mit nur einer Differenzordnung eine Berechtigung in pädagogischen Maßnahmen, da diese ja bewusst – angeleitet durch Übungen und Methoden – dekonstruiert werden soll. • Rassismus-über-Alles-Falle: Sie ist das Pendant zur Relativierungsfalle (und bei diesen beiden Stolperfallen handelt es sich übrigens erneut um eine der weiter oben beschriebenen, unlösbaren Paradoxien). Die Auseinandersetzung mit Sexismus, Homophobie, usw. muss natürlich mit gleichem Nachdruck geführt werden, wie die Auseinandersetzung mit Rassismus. Wenn dies komplett ausgeblendet wird, werden beispielsweise Mehrfachdiskriminierungen und Verstrickungen der unterschiedlichen Diskriminierungsformen übersehen. • Delegationsfalle: Rassismus geht uns alle an, nicht nur die von Rassismus betroffenen Menschen. Wer eine kritische Auseinandersetzung

mit Rassismus anderen nur ihnen oder antirassistischen Initiativen überlassen möchte, ignoriert seine eigene Verstrickung in die rassistischen Diskurse. • Opferfalle: Werden von Rassismus betroffene Menschen nur in ihrer Opferrolle thematisiert, konstruiert man sie als wehrlose Objekte. Dies steht im Widerspruch zur essentiell wichtigen Idee des Empowerment. Nur dann, wenn die von Rassismus Betroffenen selbst an der Gestaltung und Umsetzung von Gegenstrategien beteiligt sind, können die gesellschaftlichen Verhältnisse tatsächlich verändert werden. Ein falscher Beschützerinstinkt nützt jedenfalls niemanden. • Nützlichkeitsfalle: Rassismus sollte auf keinem Fall vor dem Hintergrund ökonomisch geprägter Debatten über Einwanderung thematisiert werden. Zum einen sind auch Menschen von Rassismus betroffen, die in Deutschland geboren wurden und hier aufgewachsen sind, zum anderen darf die im Grundgesetz verankerte Unantastbarkeit der menschlichen Würde nicht von wirtschaftlichen Argumentationsmustern abhängig gemacht werden. • Rechtsextremismusfalle: Rassismus ist eine Herrschaftsform, welche die demokratische Gesellschaft unsichtbar durchdringt und in alltäglicher Form häufig nur implizit und sehr subtil zu Tage tritt. Rechtsextremismus ist ein politisches Programm, dass die demokratische Gesellschaft bewusst untergräbt. Diese unterschiedlichen Phänomene brauchen unterschiedliche Gegenstrategien und sollten daher nicht vermischt und verwechselt werden. • Moralfalle: Sie ist vielleicht die schwierigste Stolperfalle, denn sie lässt Diskussionen und somit eine echte Auseinandersetzung verstummen. Ein Seminarklima, dass von der Angst geprägt ist, etwas „Falsches“ zu sagen, kann keine wirkliche Dekonstruktion von Rassismen ermöglichen, da die Teilnehmenden zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind. Das Gegenstück zum moralischen Zeigefinger ist allerdings nicht political incorrectness oder das häufig geäußerte „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!“, sondern ein geschützter Rahmen, der Fettnäpfchen zulässt und deren Thematisierung ermöglicht ohne dabei anzuklagen. Denn die kritische Auseinandersetzung mit Rassismus braucht, darauf hatte ich ja schon hingewiesen, Irritationen und Dilemmata. Quellen: Elverich, Gabi; Reindlmeier, Karin (2009): „Prinzipien antirassistischer Bildungsarbeit“ - ein Fortbildungskonzept in der Reflexion. In: Gabi Elverich, Annita Kalpaka und Karin Reindlmeier (Hg.): Spurensicherung. Reflexion von Bildungsarbeit in der Einwanderungsgesellschaft. 2. Aufl. Münster: Unrast, S. 27–62. Kalpaka, Annita; Räthzel, Nora (Hg.) (1990): Die Schwierigkeit, nicht rassistisch zu sein. Leer: Mundo. Mecheril, Paul; Scherschel, Karin (2009): Rassismus und „Rasse“. In: Claus Melter und Paul Mecheril (Hg.): Rassismuskritik. Band 1: Rassismustheorie und -forschung. Schwalbach/Ts: Wochenschau-Verl, S. 39–58.

Seite 9


Sprachrohr Oktober/November 2013

Titelthema

Ein Kamel, Ahmadinedschad und die Drogenfahndung Wie Name und Hautfarbe einen deutschen Alltag verändern

030…tippe ich in das Telefon. Es wählt mich nach Berlin, zu Mohamed, einem Freund aus dem ersten Studienjahr. Heute studiert er Politikwissenschaften an der FU, und ist regelmäßig als Auslands-Korrespondent für die ZEIT unterwegs. Seit einer Woche ist er zurück aus Kairo, zurück im normalen Studienalltag. Normal? Nein. Denn Mohamed heißt Mohamed. Sieht „anders“ aus. Und lebt im Land der Sauerkrauts und Sarrazins. Ein Interview mit Mohamed Amjahid

Sprachrohr: Mohamed, vielleicht fangen wir mit der Frage an, die dir am häufigsten gestellt wird… Mohamed: Du meinst, woher ich komme?

Interessant: Google generiert seine Vorschläge auf Basis der häufigsten Suchanfragen

hier nicht so rigide anwendbar. Da wären wir schon bei der Frage, wo Rassismus eigentlich anfängt. Magst du dich mal an einer Definition versuchen? Ich würde sagen: Rassismus ist ein Mechanismus der Exklusion. Das muss gar nicht die Hautfarbe oder die ethnische Herkunft sein. Das kann auch ein Status - zum Beispiel „Flüchtling“ – sein, oder einfach die falsche Passfarbe. Wahrscheinlich spielen im Alltag aber Charakteristika, die man direkt sehen kann, eine größere Rolle. Rassismus ist ein Prozess, bei dem eine Gruppe von der Mehrheitsgesellschaft ausgeschlossen wird, weil ihr bestimmte Merkmale zugeschrieben werden. Ganz konkret kann das dann heißen, dass der Supermarkt XY keine Migrantinnen einstellt. Oder eben, dass ich Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche habe… Kannst du dich erinnern, wann du zum ersten Mal

Ja. Aus Deutschland. Genauer: Aus Frankfurt. Da bin ich 1988 geboren, und dort habe ich mit meinen Eltern gelebt, bis sie 1995 zurück nach Marokko gezogen sind. 2007 bin ich dann allein wiedergekommen, um hier zu studieren. Jetzt wohnst du in Berlin – der Weltstadt Berlin. Bei deiner Wohnungssuche vor ein paar Wochen hast du davon ja nicht viel gemerkt… Allerdings, ich habe wochenlang Absagen bekommen. Für Wohnungen, die schon fast sicher waren. Aber sobald mein Name fiel, waren sie plötzlich vergeben. Eine Wohnungsgesellschaft hat mich sogar mit der Begründung abgelehnt, sie nähmen keine Sozialhilfeempfänger. Beim Namen Mohamed Amjahid kamen die gar nicht auf die Idee, dass es anders sein könnte. Ist das eine Reaktion, die du oft erlebst? Ja. Viele kapieren eben nicht, dass man Mohamed heißen und gleichzeitig Deutscher sein kann. Egal ob ich in einer Bar bin, in der Redaktion oder in der Uni – es kommt immer die „woher kommst du“-Frage. Fremde wollen in dem Moment von mir wissen, was eigentlich meine Existenzberechtigung hier ist. Das ist, als würde mir immer wieder gesagt, dass ich nicht dazu gehöre. Was für ernste Folgen das haben kann, sehe ich auch bei Bekannten. Die haben Identitätsprobleme, Arbeitsausfälle und Ähnliches. Viele denken auch daran, die akademischen Sphären wieder zu verlassen. Ich bekomme da eher so eine „jetzt erst Recht“-Laune. Diese Wohnungsgesellschaft hätte ich am liebsten auf Diskriminierung verklagt. Leider ist das Antidiskriminierungsgesetz

Seite 10

soll nicht so empfindlich sein. Aber ich glaube, dass man als nicht Betroffener manchmal nur schwer nachvollziehen kann, was für ein Gefühl das ist. Stell dir vor, du hörst immer wieder Sätze wie: „Nein echt, Ahmadinedschad ist dein Nachname?“ Oder stell dir vor, im Supermarkt weicht der Security-Mann nicht von deiner Seite, weil er denkt, du klaust gleich etwas. Oder die Dame, die mit dir Aufzug fährt, hält plötzlich ihre Handtasche ganz fest. Oder jemand, der direkt neben dir steht, redet in dritter Person von dir, statt dich direkt anzusprechen. Der Rassismus, den ich hier erlebt habe, reicht wirklich von völlig dumpf zu sehr raffiniert. Und meistens steckt ein subtiles Misstrauen dahinter. Ist in diesen unangenehmen Situationen auch mal jemand für dich in die Bresche gesprungen? Am ehesten noch Leute, die selbst betroffen sind. Meist werden diese Alltagserlebnisse von Anderen nicht so ernst genommen. Oder auch gar nicht bemerkt. Ich hatte zum Beispiel einmal ein Bewerbungsgespräch, bei dem es die ganze Zeit nur um meinen Glauben ging. Ich glaube nichts. Hinterher meinten dann alle, das sei doch nicht weiter schlimm, schließlich hätte ich eine Zusage bekommen. Ich dachte nur: Einen anderen Bewerber hätten sie nicht danach gefragt. Woher kommen solche Verhaltensweisen?

Mohamed Amjahid wurde 1988 in Deutschland geboren

selbst davon betroffen warst? Ich glaube, das war im Kindergarten in Frankfurt. Ich war vielleicht vier oder fünf Jahre alt. Da kam eins der anderen Kinder zu mir, und sagte: „Du siehst aus wie ein Kamel.“ Kinder können echt Arschlöcher sein. Noch krasser als der Spruch ist mir aber in Erinnerung geblieben, wie die Erzieherin darauf reagiert hat. Sie erklärte nämlich ganz nüchtern, wie der Junge zu seiner Ansicht gekommen war. An dem Tag habe ich mich das erste Mal gefragt, wo ich hier eigentlich gelandet bin. Richtig erklären konnte es mir keiner. Als du zum Studieren nach Deutschland kamst, hast du ähnliche Momente wieder erlebt… Es sind einfach unheimlich viele kleine Szenen. Wenn ich davon erzähle, wird mir oft gesagt, ich

Vielleicht ist es Egoismus. Der heterosexuelle weiße Mitteleuropäer geht nun mal mit vielen Ressourcen ins Spiel. Da wird Rassismus zur Machtfrage. Man kann plötzlich Leute ausschließen, weil man allein Zugang zu kulturellem und wirtschaftlichem Kapital hat. Dazu kommt die Angst vor Kriminalität. Viele glauben ja, dass alle, die hier in Neukölln wohnen, ausschließlich auf Pump beim Staat leben. Rassismus wächst natürlich auch über die Medien, über Geschichten, über Erziehung. Und darüber, was man sich daraus zusammen reimt. Es gibt bestimmt Menschen im Taunus, die haben außer ihrer Haushaltshilfe noch nie jemanden mit türkischem Hintergrund getroffen. Trotzdem haben sie eine feste Meinung über Ausländer. Diesen Postkolonialismus kann man nicht einfach ausradieren. Die Vorstellung, dass ich nicht auf dem Bau arbeite, sondern Akademiker bin, ist für manche bis heute schwer vorstellbar. Viele finden ja auch gut, dass Deutschsein so etwas Exklusives ist… Genau das wird mir zumindest ständig signalisiert. Man kann hier nicht einfach reinspazieren. Damit ich hier bleiben darf, brauche ich


Oktober/November 2013 Sprachrohr

eine Festanstellung, die meinem akademischen Abschluss würdig ist. Um meine Aufenthaltsgenehmigung zu behalten, sollte ich also ein Bruttojahreseinkommen von 64 000 Euro nachweisen. Die Tatsache, dass die Hürden hier so hoch sind, sagt meiner Meinung nach vor allem etwas über die Seele, über die Geschichte Deutschlands aus. In der notwendigen Diskussion liegen wir um Jahrzehnte zurück. Wie reagierst du darauf? Meidest du zum Beispiel bestimmte Orte ganz gezielt? Du meinst die berühmten No-Go-Areas? Ja, die gibt es schon. Flughäfen zum Beispiel kann ich überhaupt nicht leiden. Da werde ich in acht von zehn Fällen blöd angemacht. Da werden Schmauchspuren von meiner Hand genommen, oder ich muss zum double-check. Was heißt das?

Titelthema

fach Lebenswirklichkeiten, denn diese Leute sind ja hier. Gleichzeitig muss die Veränderung von unten kommen. Über Bildung, über einen Pressekodex, über Werbung, Fernsehen, Soaps. Und zwar nicht Soaps, in denen bildungsferne Türken gezeigt werden und in denen Frauen auf Highheels auf unzivilisierte afrikanische Buschmänner treffen. Das ist so krude. Es kann doch nicht sein, dass Stereotype wieder und wieder reproduziert werden. Hier muss ein Umdenken stattfinden. In den USA hat so eine Bewegung in den 70er und 80er Jahren eingesetzt, in Deutschland ist sie erst im Entstehen. Woran siehst du das? Zum Beispiel gibt es Universitäten, die versuchen, wenigstens fünf Prozent an Menschen mit Migrationshintergrund aufzunehmen. Aber auf dem Weg zu den relevanten Plätzen gehen im-

mer noch sehr viele verloren. Ich glaube, einen braunen oder schwarzen oder eben nicht weißen Bundeskanzler oder Außenminister werden wir in Deutschland erst mal nicht erleben. Seit einigen Wochen werden auf twitter unter dem Hashtag „SchauHin“ Beispiele für Alltagsrassismus gesammelt. Was glaubst du kann so eine Plattform bewirken? Ich glaube, es ist wichtig, so etwas zu machen. Protest muss auch von den Betroffenen selbst kommen. Ich fürchte nur, dass auch diese Welle schnell wieder vergessen ist. Eine Veränderung muss tiefgreifend und an allen Fronten passieren. In den Medien, in der Politik. Und vor allem offline, im realen Leben. Denn am Ende ist es doch das, worauf es ankommt: Wie wir face-toface miteinander umgehen. 

Das heißt, dass ich von den anderen Passa- Anzeige gieren separiert werde, weil ein Polizist mein Handgepäck nach Drogen durchsucht, und meinen Pass 50 Mal gegen das Licht hält. Das ist mir hier in Deutschland passiert, in der Schweiz, in Kanada. Bei meinem Namen ist es für einen Polizisten auch Standard, in die Terrordatei zu gucken. Da geht bei vielen sofort ein Lämpchen an. Gibt es noch andere No-Go-Areas? Ich wurde zum Beispiel mal über ein Wochenende in die sächsische Schweiz eingeladen – das habe ich ausgeschlagen. Ich glaube, das wäre keine Erholung gewesen. Da habe ich schon zu viele komische Geschichten gehört. Interessant war auch ein Ausflug nach Teltow in Brandenburg. Da habe ich im Speckgürtel der Stadt eine Straße gesucht, und deshalb ein paar Leute nach dem Weg gefragt. Einige sind darauf hin tatsächlich vor mir weggerannt. Andere haben so getan, als würden sie mich nicht hören. Die Leute hatten also wirklich Angst vor dir… Ja! Ich habe immer noch diese Frau vor Augen, wie sie mit ihrem Hund an der Leine vor mir wegläuft. Was soll ich bei der noch ändern? Da ist es echt zu spät. Ist das so? Dass man an manchen Vorurteilen nicht rütteln kann? Diese Frau zum Beispiel, die wohnt doch in ihrer eigenen Welt. In Teltow. Da habe ich wirklich nicht die Energie, das zu ändern. Bei jüngeren Menschen habe ich mehr Motivation. Durch die frühe Trennung innerhalb unseres Bildungssystems entstehen auf beiden Seiten Stereotype. Die Kinder kennen sich gar nicht mehr. Das ist etwas, was man ändern kann. Und was noch? Was würde die Sache für dich besser machen? Wichtig ist Teilhabe. Leute müssen dahin kommen, wo Entscheidungen getroffen werden. Das ist wie bei der Frauenquote. Nur so kann man am Schräubchen drehen. Es muss eben auch mal einen Journalisten, einen Professor mit andersklingendem Namen geben, eine Politikerin mit Kopftuch. Das wären ganz ein-

Seite 11


Sprachrohr Oktober/November 2013

Titelthema

Gesellschaftsbild „Rechtsradikalismus“ Von Skinheads, „Blood & Honour“ und der Zwickauer Terror-Zelle Von Philipp Amendt

W

illkommen in einer Welt, in der Demokrat als Schimpfwort gilt. Ein Kosmos, in dem alles, was nicht weiß und protestantisch ist, als unwertes Leben und Plage verstanden wird. Es gibt sie noch, die ewig Gestrigen. Zu Lasten all derer, die nicht in ihr konstruiertes Weltbild passen. Was als Arbeitermovement der sechziger Jahre in England begann, mündet in eine von Rassenhass und Fremdenfeindlichkeit durchzogene Gruppierung, deren Aktualität selten so gegenwärtig war wie momentan. Die Rede ist vonm rechtsradikalen Teil der Skinheadbewegung. Die Organisation „Blood and Honour“ gründete sich mit der Radikalisierung der Jugend im England der achtziger Jahre, mit der Aufladung einer durchaus positiven Jugendbewegung mit Idealen, die dem entsprechen, was Deutschland aus dem „Drit-

ten Reich“ kennt. Die in England entstandene Organisation verteilte sich über das gesamte Gebiet Europas. In Ländern wie Russland, Polen und der Tschechischen Republik erfreut sich „Blood and Honour“ steigender Popularität und Mitgliederzahlen. Auf dem Gebiet der Bundesrepublik waren es jüngst die bestätigten Gerüchte um den Mythos „Blood and Honour“, die 2013 die Morde der Zwickauer Terror-Zelle um Beate Zschäpe und Uwe B. bzw. Uwe M. in Verbindung gebracht wurden. Im Verständnis des amtsdeutschen Radikalismusbegriffs und dem dazugehörigen Extremismus-Modell befindet sich diese Gruppierung weit außerhalb des verfassungskonformen Spektrums. Ausgrenzung durch rechtes Gedankengut hat viele Dimensionen. Es ist nicht nur der klassische gewaltbereite Mob, der durch die Großstädte und Gemeinden zieht. Umfasst sind diverse Einstellungen, die sich in verschiedenen Verhaltensmustern abzeichnen. So umfasst das rechte Spektrum Begriffe wie unter anderem

den Nationalsozialismus, Ethnozentrismus, Sozialdarwinismus, Antisemitismus oder Sexismus. Diese Weltbilder sind außerhalb der extremen Rechten nicht zwingend miteinander verknüpft. Die Praxis dieser Weltbilder ist in ihrer Intensität stark vom Verhalten der Trägerperson abhängig. Der Weg führt von Protest und Provokation über Mitgliedschaften in spezifischen Vereinigungen zu Gewalt und Terror. Folgt man einem von vielen Erklärungsansätzen entsteht die Ausgrenzung anderer durch politische Kultur, Persönlichkeitseigenschaften und individuelle Problemlagen, die in ihrer Gesamtsumme zum praktizierten „Extremismus“ führen. Die beeindruckende Zahl von 17.134 Straftaten mit rechtsradikalem bzw. „rechtsextremistischem“ Hintergrund im Jahr 2012 (Quelle: BKA), sollte verdeutlichen, wie wichtig es für eine funktionierende demokratische Gesellschaft ist, ein Bewusstsein für diese Problematik zu schaffen. 

Schreibtalente aufgemerkt! Das Sprachrohr freut sich über Verstärkung.

• Redaktion • Layout • Fotographie • Wer erste Erfahrungen im Journalismus sucht, ist jederzeit herzlich zu den Treffen des Referats Presse eingeladen. Besucht uns auf Facebook, oder schreibt uns eine Mail, eurer Sprachrohr Team freut sich auf euch! fb.com/sprachrohr.wurzburg sprachrohr@uni-wuerzburg.de Seite 12


Oktober/November 2013 Sprachrohr

Titelthema

Bayern sagt „Herzlich Willkommen und Servus“ zu den neuen Studierenden mit Migrationshintergrund! Aber ist es wirklich das ganze Land? Von Riccardo Altieri

W

er kennt das nicht, man kommt mit dem Zug am Hauptbahnhof in Würzburg an, durchschreitet die gelb gefliesten und wunderbar einladenden Tunnel zur Eingangshalle und wundert sich vielleicht – vielleicht auch nicht – über die stets anwesenden PolizeibeamtInnen. Und egal, ob sie nun grüne oder blaue Uniformen tragen, eins haben sie alle gemeinsam: sie durchsuchen unheimlich gerne das Gepäck von Bahnreisenden. Jetzt könnte man meinen, wenn es ihnen doch gefällt, die dreckigen Socken von Wildfremden mit den Händen zu durchwühlen? Aber das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit der GesetzeshüterInnen. Viele von ihnen orientieren sich bei ihrem sicherlich dem Zufall folgenden Raster an Auffälligkeiten, die eine gewisse kriminelle Grundhaltung erahnen lassen. Seien es nun riesige Ohrringe und Tätowierungen oder bunt gefärbte Irokesenschnitte oder vielleicht sogar ein nicht üblicher Kleidungsstil. Alles schon sehr dubios, aber nicht wirklich problematisch oder überraschend. Wo es mir persönlich allerdings wirklich krass vorkommt, das ist die starke Fixierung auf Men-

schen mit Migrationshintergrund, meist scheinbar „sichtbar“. Ob POCs nun schon seit ihrer Geburt in Deutschland leben oder nicht, kann man gewiss nicht an ihrer Hautfarbe erkennen. Oder doch? Fragt man dazu einige ältere PolizistInnen, deren Sensibilisierungszeiten für Political Corectness schon seeehr lange her sind, so erfährt man, dass es da mal eine Kategorie gab, nach der ausländische MitbürgerInnen in vier Gruppen unterteilt wurden. Diese nannte man „Südländer Stufe 1 bis 4“, wobei Stufe 1 den „Halbtürken“ oder „Halbitalienern“ zugeordnet wurde, die Stufe 4 den „Afrikanern“. Heute ist diese Art von Polizeiarbeit eigentlich mit dem Begriff „Racial Profiling“ zu bezeichnen und – so will es die Jurisprudenz – verboten. Neben dem verfassungsrechtlichen Gleichheitsgrundsatz existiert ein Gerichtsurteil, das es PolizistInnen in Deutschland untersagt, diese Form der Fahndung ohne Verdacht durchzuführen. So versuchte das Verwaltungsgericht Koblenz im Februar 2012, das Racial Profiling als sachlich legal einzustufen, was in nächster Instanz vom Oberverwaltungsgericht Rheinland Pfalz in Bezug auf den erwähnten Gleichheitsgrundsatz für wirkungslos erklärt wurde. Trotzdem begehen BundespolizistInnen keine Straftat, wenn sie „rassistische Personenkont-

Simone Tolle

Non-Citizens leiden oft am Racial Profiling

rollen“ durchführen, weil ihnen das Bundespolizeigesetz § 22 Abs. 1 ebendiese Art zu Arbeiten erlaubt. Das „European Network Against Racism (ENAR)“ und das „Deutsche Institut für Menschenrechte“ befassen sich seit Juni 2013 mit der Abschaffung dieses Paragraphen. Doch bis es in Deutschland möglich ist, unverdächtigt über einen Bahnhofsplatz zu schlendern, bedarf es noch einer geraumen Weile an Geduld „unsererseits“ und viel Toleranz gegenüber intoleranten Behördenangehörigen seitens der Betroffenen. 

Anzeige www.sparkasse-mainfranken.de

Im Team geht alles besser: unsere Angebote für Studenten.

Wie bieten Ihnen ein Dream-Team, das es in Sachen Geld voll drauf hat: Das kostenlose Girokonto-Vorteil macht Sie flexibel, der KfW-Studienkredit versorgt Sie finanziell, die Sparkassen-Kreditkarte X-Tension gibt Ihnen weltweite Zahlungsfreiheit. Und das Sparkassen-Finanzkonzept stellt die Weichen für Ihre Zukunft. Alles Weitere in Ihrer Geschäftsstelle oder unter www.sparkasse-mainfranken.de. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.

Seite 13


SSR pur!

Viele bunte Smarties

Vereine und Gruppen gibt es rund um unsere Uni mannigfaltig – der SSR will diese zusammenbringen

D

as aufwendigste Projekt, das sich der neue SSR vorgenommen hat, widmet sich der Vereins- und Initiativenwelt. Rundum die Uni gibt es so viele Aktivitäten, ob nun im Sportbereich (z.B. Rugby oder Lacrosse), im Musikbereich (z.B. Monteverdichor oder das Akademische Orchester), im Journalismus (z.B. Uni-Radio, Sprachrohr, Max und Julius) oder sonst wo. Unser Leben profitiert davon in unvorstellbarer Weise. Ohne das Engagement vieler hier wäre unser Leben um einiges ärmer. Wir wollen nicht nur eine möglichst umfangreiche Sammlung aller Gruppierungen beginnen, sondern auch prüfen, ob hier Kooperationen untereinander möglich sind. Wir halten die Vernetzung und die Ermöglichung von Synergien für sinnvoll. Zudem wollen wir auch unsere Unterstützung anbieten, beispielsweise in Form von Darstellungen in kommenden Ausgaben des Sprachrohrs. So können wir die Vielfalt und Buntheit viel besser sichtbar machen. Was aber noch viel wichtiger ist: Alle Organisation leisten mit entscheidenden gesellschaftlichen Beitrag mit den ehrenamtlichen Leistungen, die sie erbringen. Sie sind ein wahrer Gewinn für unser Miteinander. Dies wird zwar immer mal wieder erwähnt, allerdings findet es noch nicht stark genug Berücksichtigung, wie wir meinen. Daher will der neue SSR eine besondere Form der Würdigung umsetzen: Die Auslobung eines Ehrenamtspreises. Mit der Konzeptionierung dieses Preises wollen wir uns in den kommenden Wochen annehmen. An dieser Stelle werdet Ihr dazu dann auch mehr erfahren. 

Überfüllte Busse − Klappe, die 194igste Eine unendliche Geschichte

A

uch in den kommenden Semestern wird das Thema Öffentlicher Personennahverkehr an und um die Universität im Fokus stehen. Während das Semesterticket durch die Aufnahme des Landkreises MainSpessart eine positive Entwicklung hinter sich hat, bleiben die Busverbindungen noch hinter den Erwartungen der Studierenden zurück. Gute Neuigkeiten gibt es für all jene, die bis 24 Uhr die Universitätsbibliothek am Hubland nutzen! Bisher stellen die Öffentlichen Verkehrsmittel zu späten Uhrzeiten keine Möglichkeit dar, den Weg in die Stadt zurück zu nehmen − das soll sich ändern! Bereits zugesagt ist eine Änderung der Linienführung der Buslinie 6, die von 22 bis 24 Uhr einen Bogen über die Universität fahren soll. Lediglich die

Seite 14

Nicht alles ist dröge Politik Social Events Eurer StuV für Euch

N

eben den hier angesprochenen großen und wichtigen Themenkomplexen wie etwa der Würzburger Wohnungs- und Verkehrssituation, wo wir dringenden Handlungsbedarf sehen, möchten wir in unserer Amtsperiode natürlich auch dafür sorgen, dass für Euch die schönen Seiten des studentischen Lebens nicht zu kurz kommen. Das bedeutet also unter Anderem, dass wir uns in die Tradition bisheriger Sprecherund Sprecherinnenräte stellen und in den kommenden Semestern die Semesteranfangsparty im Tirili und natürlich auch die berühmt-berüchtigte Erstiparty in der Hublandmensa organisieren werden. Dort könnt Ihr zu Semesterbeginn bis in die frühen Morgenstunden auf 2 Floors zu Electro, House, R’n’B etc. tanzen und feiern! Erstis, die Ihre Immatrikulationsbescheinigung vorweisen, erhalten ermäßigten Eintritt. Zur anstehenden Fußball-WM 2014 in Brasilien werden wir ein angemessen großes Fußballfest (neudeutsch: public viewing…) veranstalten, bei dem Ihr zusammen mit Euren Kommilitonen Eure Lieblingsmannschaften anfeuern könnt. Doch wollen wir nicht nur zuschauen, sondern auch selbst spielen: Beim Campus-Cup Ende des kommenden Sommersemesters könnt Ihr Eure Kräfte im Fußball und Volleyball messen. Von Campus-Cup zu Campuslichter: Das beliebte Sommerfest wird es auch wieder geben. Hier habt Ihr die Möglichkeit, den Campus Hubland in ganz neuem Licht zu erleben – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Die Bäume rund um die Veranstaltungsfläche werden stimmungsvoll illuminiert, es gibt Feuerkunst, Artistik, Live-Musik sowie Getränke und Speisen zu studierendenfreundlichen Preisen. Doch so oft wir hoffentlich zusammen feiern können, so sehr ist uns auch bewusst, dass das Studium nicht nur eitel Sonnenschein ist, sondern man sich oft genug vor Probleme gestellt sieht, deren Lösung scheinbar unendlich weit entfernt liegt. Deshalb ist es uns ein besonderes Anliegen, Euch eine direkte Motz- und Meckermöglickeit zu bieten – und das möglichst plakativ und im Herzen der Universität! Deswegen wird es an der Sanderuni und in der Hubland-Mensa eine „Motzwand“ (Arbeitstitel) geben, an der Ihr uns Eure Anregungen und Probleme hinterlassen, oder schlicht über die ganze Sch… auskotzen könnt, die Euch beschäftigt – die Botschaften kommen bei uns an, Ihr bleibt anonym und wir werden alles daran setzen, Euer Problem zu lösen. 

Durchführung dieser bereits finanzierten Maßnahme ist vom ortsansässigen Verkehrsunternehmen offenbar vergessen worden. Dafür soll sie mit dem neuen Fahrplan endgültig realisiert werden. Weiterhin ist im Wintersemester aufgrund schlechter Witterungsverhältnisse mit einem erhöhten Fahrgastaufkommen und der damit verbundenen stärkeren Auslastung in den Bussen zwischen Stadtmitte und Hubland-Campus zu rechnen. Dementsprechend werden Studierende vermehrt in überfüllten Bussen, insbesondere der Buslinie

10, fahren müssen. Deshalb streben wir Verbesserungen bei den Kapazitäten der Busse und der Flexibilisierung des Angebots an, damit die Busfahrt nicht zur größten Hürde des studentischen Tagesablaufs wird. Zu guter Letzt noch ein Ausblick auf die Ausweitung des Geltungsbereichs des Semestertickets. Ab dem Wintersemester 2013/14 gilt das Semesterticket neben der Stadt Würzburg und den Landkreisen Würzburg und Kitzingen auch im Landkreis MainSpessart (MSP). Damit ist der Geltungsbereich noch lange nicht an die Grenzen seiner geographischen Möglichkeiten gestoßen. Unser Hauptziel ist es Schweinfurt in unser Semesterticket aufzunehmen. Auch eine Erweiterung durch den baden-württembergischen Main-Tauber-Kreis (TBB) käme vielen Studierenden zugute. 


SSR pur!

Versorgt und verpflegt statt hungrig und durstig Überleben auf den Campus leicht gemacht

S W-LAN lohnt sich.

SSR betritt Neuland und fordert Einführung des 21. Jahrhunderts.

W

enn man früher Informationen für ein Seminar brauchte, war der Weg klar: zu den rund 3,3 Mio. Medien der Universitätsbibliothek. Heute stehen uns andere Möglichkeiten zur Verfügung, ob Wikipedia für die Erstinformation oder das eBook auf dem Tablet anstatt der Printversion aus der UB. Doch die umweltschonende non-print Variante, die schnell verfügbar, nie vergriffen und unkompliziert zu handhaben ist, ist auf das Internet angewiesen. Das Internet ist für die Universität zwar kein Neuland mehr, aber leider auch kein überall verfügbarer Normalzustand, wie die Überprüfung des W-LAN-Netzes in der Philosophischen Fakultät I ergab. Dort ist, wie in anderen Fakultäten auch, von einer flächendeckenden Versorgung nicht zu sprechen. In den acht Gebäuden der Philosophischen Fakultät I gibt es 79 für die Lehre genutzte Räume, wovon 18 nicht oder nur in einem kleinen Teilbereich über W-LAN verfügen. Hiervon betroffen sind vom Hörsaal, wo es unmöglich ist das Skript zur Vorlesung herunterzuladen, über den Übungsraum, wo man nicht auf die in Wuecampus eingestellte Literatur zugreifen kann, bis hin zum Proberaum für die Musikpädagogikstudierenden jede Art von Veranstaltungsraum. Und auch in anderen Fakultäten ist der Mangel zum Teil noch immer die Norm. Wo dem so ist, werden wir in den kommenden Tagen dokumentieren, um konkret daran arbeiten zu können. In der Amtszeit des neuen Sprecher- und Sprecherinnenrat ist geplant, die Uhr der Universität richtig zu stellen: auf das 21. Jahrhundert. Für uns ist klar, zu einer modernen Universität gehört eine lückenlose Versorgung mit kabellosem Internet. Übrigens: Jede Seite, die Du nicht druckst, spart Dir 6 Cent (Preis für eine DinA4-Seite schwarz-weiß in der UB) sowie 200ml Wasser, 2g CO2 und 2g Holz. W-LAN lohnt sich! 

zenario Nummer 1: Jeder von uns Studierenden kennt das, irgendwann mitten am Tag ist die mitgebrachte Getränkeflasche leer. Option Nummer 1: Flasche mit Leitungswasser auffüllen. Allerdings ist das in manchen Gebäuden der Universität Würzburg nicht ratsam auf Grund einer miserablen Wasserqualität – schaut mal in die Alte Uni. Gut, dann geh ich eben an den nächsten Getränkeautomaten und besorg mir irgendwas – Softdrink, Wasserflasche, Saftschorle, Energiedrink oder was auch immer. Klingt einfach, ist es aber auch wieder nicht: In der Residenz z. B., wo so einige Studierende, u.a. der Philosophischen Fakultät I, anzutreffen sind, gibt es keinen einzigen Getränkeautomaten. Auf dem neuen Campus Nord, den ehemaligen Leighton Barracks, sind zwar ein paar Getränkeautomaten – z. B. im Didaktik- und Sprachenzentrum oder im Bibliotheks- und Seminarzentrum – , aber eben nicht überall. Und das auf diesem großen Gelände! So einfach ist das Ganze dann doch nicht, oder? Szenario Nummer 2: Es ist Mittagszeit oder auch schon Zeit für’s Abendessen – und es bleibt gerade noch genug Zeit, um in die Mensa zu gehen, um etwas essen, um Energie zu tanken, bevor der Uni-Tag weitergeht (der sich vielleicht bis in den frühen Abend hineinzieht). Ganz gleich, ob Erstsemester oder Studierende aus höheren Semestern: Als Studierende sind unsere finanziellen Mittel in den meisten Fällen äußerst begrenzt. Die meisten Studierenden

haben jeden Tag Kurse und eine ca. 40-Stunden-Wochen (und manchmal noch einiges mehr). Zurück zu unserem Szenario: Unser Studierender ist in der Mensa (ganz gleich, ob Hubland oder Studentenhaus) und möchte etwas Vernünftiges zu sich nehmen, wie gesagt, Energie tanken – und auf der Mensakarte ist nicht mehr viel Geld drauf! Manchmal gibt es so einen schönen Tag an dem der Preis für eines der fünf Hauptgerichte unter 2 Euro liegt. Aber eben nicht jeden Tag. Und genau DAS sollte der Fall sein. Es sollte für Studierende jeden Tag möglich sein ein vollwertiges Gericht unter 2 Euro zu bekommen. Szenario Nummer 3: Kennt ihr das auch? In eurem Freundeskreis isst jemand nur vegetarisch oder gar nur vegan? Es existiert schon ein Beschluss vom Studentischen Konvent, dass mindestens sowohl ein vegetarisches als auch ein veganes Gericht angeboten werden soll/muss. Auch gibt es das Projekt ‚Probe-Veggie-Tag’. Aber ist es nicht auch eine Überlegung wert, die vegetarischen Gerichte attraktiver zu machen? Und sei es durch einen kleinen Preisunterschied? Schließlich fällt man ja nicht gleich vom Fleisch, wenn man ab und an vegetarisch isst. Als Sprecher- und Sprecherinnenrat möchten wir uns beim Studentenwerk dafür einsetzen, dass mehr Getränkeautomaten in den Universitätsgebäuden aufgestellt werden und Studierende so auch z. B. auf dem Campus Nord Getränke erreichen; dass es uns Studierenden möglich ist, jeden Tag ein vollwertiges Hauptgericht unter 2 Euro zu bekommen! Es ist sinnvoll und möglich, aber noch nicht umgesetzt! Und als Sprecher- und Sprecherinnenrat möchten wir uns auch dafür einsetzen, dass das Konzept der vegetarischen Gerichte entsprechend angepasst wird. 

Seite 15


SSR pur! Dutch Simba | flickr.com

Wohnung, Wohnung, piep einmal Verbesserung in Sicht beim Wohnraummangel?

W

ohnungssuche. Ein Wort bei dem die meisten LeserInnen dieser Zeilen sicher nur schmunzeln können – wenn sie denn eine haben. Denn noch bevor das Studium beginnt, erwartet einen die erste Hürde – und wer zu spät dran ist vor einem für Wochen unüberwindbaren Hindernis. Wohnungsraum, zumal bezahlbarer, ist in Würzburg ein rares Gut. Die Errichtung von Notunterkünften – organisiert von Studentenwerk und Studierendenvertretung – ist keine Ausnahme mehr, vielmehr ist

es bedauerlicherweise eine regelmäßig wiederkehrende Reaktion auf den Zuzug der Studierenden. Doch auch die Studierenden untereinander helfen sich: Es gibt Tipps unter der Hand, Untermieterverhältnisse und sogar Couchsurfer. Man spricht sogar von Wohnwägen und Wohnmobilen, die als kurzfristige Zwischenlösung verwendet werden sollen. Da im Stadtgebiet keine ausreichenden Privatwohnungen vorhanden und die Wohnheime des Studentenwerks voll belegt sind, müssen Studierende aber teilweise auch immer längere Wege von ihrer Wohnung zur Uni auf sich nehmen. Wenn man keine 300 Euro für ein WG-Zimmer – geschweige den ein Einzelzimmer – aufbringen kann, muss man sich um eine Wohngelegenheit im Würzburger Umland bemühen. Mit entspre-

chender ÖPNV-Anbindung. Wir werden uns in unserer Amtszeit daher dafür einsetzen, dass neue Wohnheime gebaut werden. Den geplanten Bau eines Wohnheims auf dem Leighton-Areal werden wir intensiv begleiten und uns für einen zügigen Bau einsetzen. Wir wollen aber auch vermehrt darauf pochen, dass vor allem dem Studentenwerk von Seiten der Stadt Würzburg nicht weiter fragwürdige Auflagen gemacht werden, z.B. hinsichtlich der Stellplätze. Jedoch nicht nur den Neubau, sondern auch den Zustand der bereits bestehenden Wohnheime haben wir im Blick. Kaputte Gemeinschaftsküchen und nicht benutzbare Gemeinschaftsräume werden wir nicht kommentarlos hinnehmen und uns für die Instandsetzung und Renovierung bestehender Wohnheime einsetzen. Doch ohne Geld kann auch das Studentenwerk nicht bauen. Wir werden uns daher sowohl hier vor Ort in Würzburg als auch in München dafür einsetzen, dass dem Studentenwerk die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig weisen wir daraufhin, dass auch die Stadtverwaltung mit mehr Augenmaß handeln muss, wenn Wohnungsbauträger in Würzburg aktiv werden. Denn die Stadt trägt einen Anteil der Verantwortung für die derzeitigen Missstände und Verantwortung dafür, dass vieles nicht schnell genug und vorausschauender angegriffen wurde. Daneben wollen wir uns aber auch der Kommunikation zuwenden, nämlich indem wir unsere Wohnungskartei überarbeiten und modernisieren. Hier haben wir einiges schon in Vorbereitung, worauf Ihr gespannt sein dürft. Unsere Erreichbarkeit für die Wohnungsvermittlung wird nämlich spürbar steigen – zum Vorteil aller Studierenden. 

Der neue Studikalender ist da! Alle Infos, Facts und Tipps für das Wintersemester 2013/14

Kostenlos im StuV-Büro und bei deiner Fachschaft!

Mit Weisheiten, Terminen, Sprüchen und nützlichen Tipps!

www.stuv.uni-wuerzburg.de

Seite 16


Für die Stadtmensa und die Mensa am Hubland

Mensaplan 14.10. - 31.10.2013 Mensen Mensa am Hubland

Frankenstube

Stadtmensa

Burse

Mensa Augenklinik

Am Hubland, Montag bis Freitag, 11:00 bis 14:00 Uhr

Am Hubland, Montag bis Freitag, 11:00 bis 14:00 Uhr

Am Studentenhaus, Montag bis Freitag, 11:00 bis 14:00 Uhr

Am Studentenhaus, Montag bis Freitag, 11:00 bis 14:00 Uhr

Röntgenring 12, Montag bis Freitag, 11:45 bis 14:00 Uhr

Mensa JosefSchneider-Straße Josef-Schneider-Straße, Montag bis Freitag, 11:30 bis 14:00 Uhr


Sprachrohr Oktober/November 2013

Mensaplan

Hublandmensa

Speiseplan

Mo 14 Montag 14.10.2013 Currywurst

Mo 21 Montag 21.10.2013

Putenbrustgeschnetzeltes mit Champignons

Fränkisches Karpfenfilet gebacken mit buntem Kartoffelsalat

Schupfnudelpfanne mit Gemüse

Spaghetti "Bolognese"

DI 15 Dienstag 15.10.2013 Seelachsfilet an Tomatenragout Hähnchebrustschnitzel paniert mit Zitrone BIO Hacksteak an Bratenjus mit Püree Käsespätzle mit Röstzwiebeln

MI 16 Mittwoch 16.10.2013 Jägerschnitzel vom Schweinerücken Geflügelspieß "Southern Georgia" Couscous-Pilzpfanne mit Limettenjoghurt

DO 17 Donnerstag 17.10.2013 Dänische Geröste Hirschkeule mit gefüllter Birne BIO Ravioli Spinaci di Pomodoro Apfelkrapfen mit Vanillesoße

FR 18 Freitag 18.10.2013 Rotbarschfilet gebacken mit Zitrone Gyros mit Tsatsiki Kartoffeltaschen mit Kräuter-Käsefüllung

Pfannkuchen mit Herbstgemüse

DI 22 Dienstag 22.10.2013 Gegrilltes Victoriabarschfilet auf mediterranem Gemüse mit Rosmarinkartoffeln Gulasch vom Schwein BIO Gnocchi-Spinatpfanne Kartoffelpuffer mit Apfelmus

MI 23 Mittwoch 23.10.2013 Lachfilet auf breiten Nudeln mit Rucola und Grana Padano Marinierte Hähnchenkeule, Gemüserisotto Vegetarisches Chili

DO 24 Donnerstag 24.10.2013 Seelachsfilet im Tempura-Sesamteig auf Duftreis Fleischkäse mit Zigeunersoße BIO Vegi-Rösti auf Asia-Wokgemüse Maultaschen an Gemüsesoße

FR 25 Freitag 25.10.2013 Garnelenspieß auf tomatisiertem Blattspinat und Patatas Bravas Schweinerückensteak "Tomate-Mozzarella" Gebratener Reis mit Gemüse

Alle Bio-Gerichte: DE-ÖKO-006 Kennzeichnung Wichtiger Zusatzstoffe in Lebensmitteln

Wir sind bemüht, den Einsatz von Lebensmitteln mit Zusatzstoffen auf ein Mindestmaß zu beschränken. Gerne sind wir bereit weitere Auskünfte zu erteilen, um unseren Gästen bei besonderen Ernährungsanforderungen behilflich zu sein. Bitte wenden Sie sich bei Rückfragen an unseren Küchenleiter. Rauf Gulyev

Wir kennzeichnen Speisen und Getränke entsprechend den lebensmittelrechtlichen, Anforderungen. Die zugelassenen, kennzeichnungspflichtigen Zusatzstoffe sind auf unseren Informationskarten in Form von Fußnoten wie nebenstehend kenntlich gemacht.

Seite 18


Oktober/November 2013 Sprachrohr

Mensaplan

Diesen Mensaplan findet Ihr auch zum Download unter:

www.stuv.uni-wuerzburg.de/sprachrohr

Stadtmensa

Speiseplan

Mo 28 Montag 28.10.2013

Mo 14 Montag 14.10.2013 Schweinegeschnetzeltes in Kräuterrahm Fleischbällchen "Mailänder Art"

Schinkennudeln mit Tomatensoße

Asia-Mie-Nudeln mit gebratenem Gemüse

Hähnchenbrust in Rotweinsoße und Gemüse

DI 15 Dienstag 15.10.2013

Twisters mit Mayonnaise

Putenpfanne "Tijuana"

DI 29 Dienstag 29.10.2013

Jungbullen-Tafelspitz mit Meerrettich BIO Ravioli Spinaci di Pomodoro Vegetarisches Cordon Bleu

Pangasiusspieß auf Nudelnest Sauerbraten "Fränkisch"

MI 16 Mittwoch 16.10.2013

BIO Käsespätzle "Allgäuer Art" Gnocchipfanne mit Pilzen

Schweineschnitzel paniert mir Zitrone

MI 30 Mittwoch 30.10.2013 Siebenschwabenplatte

Seelachsfilet mit Spanat und Mozzarella überbacken auf Tomatensoße, dazu Vollkornreis Gebratene Kräuterchampignons mit Oliven, Knoblauch u. frischen Kräutern auf Bandnudeln

DO 17 Donnerstag 17.10.2013

Putengeschnetzeltes mit Gemüsestreifen Bohnen-Zucchini-Chili mit Vollkornreis

Currywurst Hähnchenbrustfilet auf Ingwer-Kürbissoße

DO 31 Donnerstag 31.10.2013 Schweinerückensteak mit Broccoli und Soße Hollandaise Tilapiafilet auf Ingwer-Kürbisragout

BIO Hacksteak an Bratenjus auf hausgemachtem Kartoffelpü Käsespätzle mit Röstzwiebeln

FR 18 Freitag 18.10.2013

BIO Penne a la Genovese

Seelachs gebacken mit Sc. Remoulade

Wrap mit Hirtenkäse und Chili

Schweinerückensteak mit Kräuterbutter Süße gefüllte Teigtaschen mit Frischkäsefüllung in KürbisVanillesoße

Rauf Gulyev

1 mit Farbstoff   2 konserviert   3 mit Antioxidationsmittel  4 mit Geschmacksverstärker   5 geschwefelt   6 Geschwärzt

7 gewachst   8 mit Phosphat   9 mit Süßungsmittel 10 mit Süßungsmitteln 11 mit einer Zuckerart und Süßungsmittel 12 enthält eine Phenylalaninquelle

13 kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken

Alle Angaben ohne Gewähr.

Seite 19


Sprachrohr Oktober/November 2013

Mensaplan

Mo 21 Montag 21.10.2013 Hähnchenpiccata auf Tomatenrahmsoße Hacksteak mit Bratensoße Bunte chinesische Reispfanne mit Gemüse

DI 22 Dienstag 22.10.2013 Cordon bleu vom Schwein Sauerbraten "Fränkisch" BIO Pangasiusfilet an Kräuterrahmnudeln

Mo 28 Montag 28.10.2013 Geflügelhacksteak mit Champignonsoße Saftiges Rindergulasch Spaghetti in Olivenöl mit Kräutern und Kirschtomaten

Bunte Tortelloni in Tomatensoße

MI 23 Mittwoch 23.10.2013

DI 29 Dienstag 29.10.2013 Putenschnitzel mit Kokos-Früchte-Soße

Spaghetti "Bolognese" Putengeschnetzeltes "Thailändische Art" Couscous-Gemüsepfanne

DO 24 Donnerstag 24.10.2013 Schinkenkrustenbraten

Kartoffelkürbisgemüse mit Wienerle BIO Schweineschnitzel paniert mit Bratkartoffeln Riesenrösti mit Ratatouille

MI 30 Mittwoch 30.10.2013

Hähnchenbrust "Winzermeister Art"

Cannelloni "Napoli"

BIO Vegi-Burger

Hähnchenbrust in Rucolasoße mit Bandnudeln

Germknödel mit Pflaumen und Vanillesoße

Gebratenes Gemüse mit Kokos und Wildreis

FR 25 Freitag 25.10.2013 Schweinerückensteak in Pfefferrahmsoße Hokifilet an Safransoße

DO 31 Donnerstag 31.10.2013 Ofenfrischer Schweinebraten

Kürbis-Lasagne

Hähnchen Cordon bleu BIO Blumenkohlkäsemedaillon an Rahmkartoffeln Apfelstrudel "Tiroler Art" mit Vanillesoße

Alle Bio-Gerichte: DE-ÖKO-006 Kennzeichnung Wichtiger Zusatzstoffe in Lebensmitteln

Wir sind bemüht, den Einsatz von Lebensmitteln mit Zusatzstoffen auf ein Mindestmaß zu beschränken. Gerne sind wir bereit weitere Auskünfte zu erteilen, um unseren Gästen bei besonderen Ernährungsanforderungen behilflich zu sein. Bitte wenden Sie sich bei Rückfragen an unseren Küchenleiter. Rauf Gulyev

Wir kennzeichnen Speisen und Getränke entsprechend den lebensmittelrechtlichen, Anforderungen. Die zugelassenen, kennzeichnungspflichtigen Zusatzstoffe sind auf unseren Informationskarten in Form von Fußnoten wie nebenstehend kenntlich gemacht.

Seite 20


Oktober/November 2013 Sprachrohr

move

ar Mittwoch o u n d

16. Okt.

DISTELHÄUSER SHUTTLE PARTY Party “all-night-long” von 20 bis 5 Uhr In einem der Läden Armbändchen holen und los geht’s, wo immer ihr wollt: airport · Brauhaus · Casa Nuvolari das boot · Enchilada · Escalera · Escobar Irish Pixie · Jenseits · Joe’s Cantina y Bar · KamiKatze · Labyrinth · Loma Mauerwerk · Nachtwächter · Soundpark Wohnzimmer · Zauberberg

SAFER PARTY

18+ Teilnahme nur für Erwachsene

Einmaliger Eintritt 7€, Studenten nur 5€

Alle Infos: shuttle-par ty.de R

Seite 21


Sprachrohr Oktober/November 2013

Nachgefragt

Nachgefragt.

Heute: Wohnungssituation Frage: Was sagt ihr zur aktuellen Wohnungssituation (für Studierende) in Würzburg? Gibt es Probleme – und wenn ja, wie können die Hochschulgruppen zur Bewältigung beitragen?

UHG und Piraten Unabhängige Hochschulgruppe gegen Studiengebühren und Piraten HSG Leider gibt es in Würzburg einen eklatanten Wohnungsmangel, unter dem insbesondere Studenten leiden. Eine Folge daraus ist auch, dass die Mietpreise in für die meisten unbezahlbare Höhen steigen. Es bleibt nur die Hoffnung, durch frühzeitiges Suche doch noch eine Wohnung zu finden oder eine WG zu gründen. Die Studentenwohnheime können den Bedarf auch nur teilweise decken.

Wie löst man nun dieses Problem? Dank des vergrößerten Radius des Semestertickets, das seit August auch Main-Spessart einschließt, können die Studenten auch in günstigere ländliche Gebiete wie z. B. Zellingen oder Karlstadt ziehen. Man verzichtet damit allerdings auf die Anbindung zur Stadt während der Nachstunden. Eine weitere Möglichkeit wäre, das LeightonAreal endlich bewohnbar zu machen. Hier se-

hen wir die Stadt in der Pflicht. Die Mitglieder der Hochschulgruppen können ihre Erfahrungen hinsichtlich der Wohnungssuche an die neuen Studenten herantragen. Dies kann auch auf der Ersti-Messe geschehen, da nicht alle Neulinge an der Uni sofort eine Wohnung haben. 

GHG Grüne Hochschulgruppe Zu Beginn jedes Semesters stehen viele StudienanfängerInnen vor dem Problem eine bezahlbare Unterkunft zu finden. Die Wartelisten für Wohnheimzimmer sind lang, bei Castings um WG-Zimmer gibt es eine Vielzahl von BewerberInnen und die angebotenen Wohnungen übersteigen oft das studentische Budget. Die angespannte Wohnraumsituation führt dazu, dass zu Vorlesungsbeginn noch immer Studierende in Jugendherbergen oder Notunterkünften untergebracht sind. Auch wenn jedes noch so kleine oder heruntergekommene Zimmer vermietet wird, ist die Nachfrage aufgrund steigender Studierendenzahlen noch immer hoch. Alternativen wie preisgünstigere Wohnungen in Vororten bringen oft den Nachteil einer schlechten ÖPNV-Anbindung mit sich. Andere

Wohnformen wie "Wohnen gegen Hilfe" sind sinnvolle Angebote, deren Ausbau noch weiter gefördert werden sollte. An dieser Stelle kann die Politik tätig werden: Die städtische Wohnungsbaugesellschaft muss in den Ausbau von Wohnraum für Studierende investieren. Besonders der Ausbau des neuen Stadtteils Hubland Nord bietet hier weite Flächen und bestehende Immobilien, die renoviert werden können und - wie schon auf dem Campus Hubland Nord geschehen - studentische Wohnheime errichten. Ein Ausbau der ÖPNV-Anbindung der umliegenden Gemeinden und ein weiterhin erschwingliches Semesterticket könnten die Wohnungsnot innerhalb Würzburgs lindern und Wohnungssuchende könnten ohne größere Nachteile ins

Umland ausweichen. Weiter muss den teils ungerechtfertigten und exorbitanten Mietpreiserhöhungen Vorschub geleistet werden, indem eine bundesweite Mieterhöhungsbremse durchgesetzt wird. Und auch bei den Wohnnebenkosten wie Wasser- und Müllgebühren sowie Strom- und Gasversorgung kann die Stadt mit studierendenfreundlichen Tarifen mehr Wohnraum verfügbar machen. Hinter vermeintlich günstigen Zimmerangeboten stehen oftmals Studentenverbindungen, die wir in verschiedener Hinsicht, wie etwa in puncto hierarchischen Strukturen, Geschlechterbild und Lebensbundprinzip, kritisch betrachten. Bevor ein solches Angebot angenommen wird, sollte man sich gründlich über die Hintergründe informieren. 

LHG Liberale Hochschulgruppe Wer kann leugnen, dass es zu Beginn jedes Wintersemesters seit Jahren einen absoluten Wohnraummangel in Würzburg gibt? Jeder, der etwas anderes behauptet, muss an Realitätsverlust leiden. Jugendherbergs- und Hostelbewohner, Couchsurfer, Untermieter sowie die Einrichtung von Notunterkünften sind die Folgen dieses Wohnraummangels im Würzburger Raum. Diese Problematik stößt vor allem bei Würzburgs Oberbürgermeister und der Stadtverwaltung auf taube Ohren, wenn ihr nicht gar mit Zynismus begegnet wird. Die Vielzahl an Wohnungssucher im Herbst/Winter, die keine Wohnung finden, sei doch ein Beweis für die Attraktivität Würzburgs, erklären unter der Hand städtische Mitarbeiter.

Seite 22

Die steigenden Mieten – denen man auch nicht mit einer Mietpreisbremse beikommt – sind neben den studentischen Nomaden nur der für alle spürbarste Ausdruck dieser Wohnraumknappheit. Ein übergroße Nachfrage steht einen zu geringen Angebot gegenüber. Da hilft es auch nichts, wenn die Stadt städtische Wohnungen im Sommersemester, wenn die Problematik einstweilen bis zum September verschwunden ist, anbietet. Das ist der falsche Zeitpunkt. Wir als Liberale Hochschulgruppe pochen seit Jahren darauf, dass der Wohnungsmarkt erweitert werden muss, indem die Stadt Bauanträge beschleunigt bearbeitet, ein günstigeres Klima für Investoren schafft und alle Spielräu-

me ausnutzt, um Bauen aktiv voranzubringen. Die Öffnung sozialen Wohnraums für Studenten ist für uns keine Lösung, sondern provoziert soziale Verwerfungen, wenn deswegen wirklich Bedürftige keine Wohnung erhalten. Da die Problematik Jahr für Jahr nicht erst seit dem doppelten Abiturjahrgang wiederkehrt, müssen aber nicht nur langfristige Lösungen geschaffen, sondern auch kurzfristige Unterbringungsmöglichkeiten bereitgehalten werden, die aber als Provisorium niemals zu dauerhafter Lösung werden dürfen. Dazu zählen für uns Containerlösungen als auch die Bereitstellung von nicht genutzten Nachtzügen der Deutschen Bahn, wie sie schon in Aachen zum Einsatz kam. 


Oktober/November 2013 Sprachrohr

Nachgefragt

Die Linke.SDS Sozialistisch-Demokratischer Studierendenverband Seit mehreren Jahren zeichnet sich zu Semesterbeginn immer wieder das gleiche Bild ab: WG-Castings mit einer mittlerweile nicht mehr überschaubaren Anzahl an Bewerberinnen und Bewerbern, gähnend leere Wohnungskarteien und überfüllte Wartelisten für einen begehrten Platz in einem studentischen Wohnheim. Mit dieser zunehmenden Wohnungsknappheit geht ein zweites Problem der aktuellen Wohnungssituation einher. Seit 2007 ist der durchschnittliche Mietpreis um über 15% gestiegen und ein Ende der explodierenden Wohnkosten ist ohne eine ernstzunehmende Intervention nicht absehbar.

Wir sagen: Lasst Euch das nicht gefallen, werdet aktiv und streitet für Euer Recht auf einen bezahlbaren Wohnplatz! Als Hochschulgruppe können wir gemeinsam mit Dir diesem Protest Gehör verschaffen! Vom 4. bis 8. November wird der Sozialistisch-Demokratische Studierendenverband in einem breiten Bündnis mit bundesweiten Aktionstagen auf diese Probleme hinweisen und unsere Forderungen nach einem sozialen Wohnbau lautstark kundtun! Nur so können wir den frisch gewählten Land- und Bundestag an deren Verantwortung uns gegenüber erinnern und für die Schaffung

eines Bund-Länder-Programms zur ausreichenden Wohnungsversorgung, Erhöhung der finanziellen Förderung der Studierendenwerke sowie ein verstärktes Engagement der Kommunen im sozialen Wohnungsbau kämpfen. Wir sagen: Es gibt ein Menschenrecht auf Wohnen, nicht eins auf Spekulation und Mietwucher! Wenn du der gleichen Meinung bist, dann informiere dich auf www.sds-wuerzburg.net über die anstehende Mietenaktionswoche oder tritt einfach direkt mit uns in Kontakt. 

JUSO Juso Hochschulgruppe Die Juso-Hochschulgruppe steht der aktuellen Wohnungssituation unserer Stadt sehr kritisch gegenüber. Wo auch immer es möglich ist wird in Würzburg der Titel <<Universitätsstadt>> als Aushängeschild groß angekündigt. Leider kommt die Grundlage eines lebenswerten Hochschulstandortes wieder einmal viel zu kurz: ausreichend bezahlbare Wohnungen für alle Studierenden. Da können Exzellenzinitativen, Ausbaupläne am Campus und ansehnliche Zahlen im Hochschulranking nur vorübergehend über eklatante Missstände in Würzburg hinwegtäuschen. Denn jedes mal zu Semesterbeginn wird man wieder von der traurigen Realität eingeholt:

Wohnungssituation für Studierende in Würzburg? Ein Armutszeugnis! Über Jahre hinweg wurde bei den Verantwortlichen die Möglichkeit, dem Wohnungsmarkt eine positive, studierendenfreundliche Entwicklung zu geben, verschlafen. Der Trend des stadtnahen Wohnens treibt die Nachfrage und somit auch die Mietpreise in nie da gewesene Höhen. Wenige Makler*innen, die ihre einem Monopol ähnelnde Stellung genießen und zu wenige Studierendenwohnheime erschweren die Situation ungemein. Wer erst kurz vor Vorlesungsbeginn eine Zusage erhält, kann sich auf schwere Zeiten einstellen und am besten gleich sein Zelt einpacken.

Es wird Zeit, dass sämtliche Zuständige, sprich Stadt Würzburg, Stadtbauamt, Studentenwerk etc. für ihre nachlässige Planung der letzten Jahre endlich zur Verantwortung gezogen werden. Wir als Juso-Hochschulgruppe werden deshalb auch außeruniversitär einerseits über die Kommunalpolitik andererseits über die Studierendenvertreter*innen im Studentenwerk Einfluss nehmen. Darüber hinaus werden wir, sollte die Situation auch nach Vorlesungsbeginn aller Voraussicht nach angespannt bleiben, auf die Wohnungssituation in Würzburg beispielsweise durch kollektive Aktionen am Campus hinweisen. 

rcds Ring christlich-demokratischer Studenten In der Tat ist die Würzburger Wohnungssitu- den vergangenen Jahren unter OB Rosenthal und ggf. zwischen Wohnungssuchenden und ation sehr angespannt. Zwar kennen wir hier (SPD) fahrlässig versäumt worden, den Trend -bietenden zu vermitteln. keine Münchner Verhältnisse, doch von einer zu entschärfen, was nun die wohnungssuchenBei aller Wohnungsnot muss aber auch dawünschenswerten Marktlage sind wir deutlich den Studenten auszubaden haben. So bleibt für rauf hingewiesen werden, dass die doppelten entfernt. Das hat vor allem einen Grund: Würz- die Zukunft zu hoffen, dass dieses ungeheuer Abiturjahrgänge bald wieder der Vergangenheit wichtige Thema nach der OB-Wahl im nächs- angehören und bei entsprechender politischer burg ist als Studienort heiß begehrt. Insbesondere die doppelten Abiturjahrgänge ten Jahr ganz oben auf der Agenda landet. Der Weichenstellung eine Entspannung der Lage haben hierbei zu einer weiteren Verschärfung RCDS setzt diesbezüglich auf eine erfolgreiche erwartet werden kann. Natürlich wird Würzder Situation beigetragen. Auch in diesem Se- Zusammenarbeit mit CSU-Kandidat Christian burg weiterhin als Studentenstadt beliebt sein mester wird es daher wieder zu einer hohen Schuchardt, der diesem Problem entschlossen und die Wohnungsfrage ein zentrales Problem Nachfrage kommen, die das Angebot weit über- begegnen wird. bleiben, dennoch dürfen andere wichtige TheVon studentischer Seite aus kann nur an die men wie das vom RCDS vehement geforderte steigt. Als politische Hochschulgruppierung lässt Solidarität appelliert werden. Wer die Möglich- bayernweite Semesterticket oder die verlängersich dem leider nur in sehr engem Rahmen keit hat, sollte überlegen, ob er nicht verzweifel- te Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek entgegenwirken. Schließlich ist es die Aufga- ten Erstsemestern vorübergehend einen Schlaf- nicht in den Hintergrund geraten. Dafür setzen be der Stadt Würzburg, für ein größeres und platz zur Verfügung zu stellen kann. Darüber wir uns auf allen Ebenen mit Nachdruck ein!  preiswerteres Angebot zu sorgen. Hier ist in hinaus gilt es sich natürlich stets umzuhören

Seite 23


Sprachrohr Oktober/November 2013

Ansichten

AberSoWasVon… Von Deutsche Bahn bis Taliban von Max Schmitt

Max Schmitt studiert Germanistik und Geschichte im 8. Semester

D

er neuzeitliche Lyriker und Tonkünstler Daniel Ebel nutzt diese schöne Verstärkung in einem seiner bekanntesten Stücke. Mir ging dieser Satz in der letzten Zeit in einem ähnlichen Rhythmus über die Lippen, wie dem Master of Ceremony von „Eins Zwo“, besser bekannt als Dendemann. Schnellen Schrittes gen Würzburger HBF habe ich erfolgreich meinen anvisierten Regio-Zug erwischt. Pünktlich wie die Maurer, AberSoWasVon. Den kleinen Koffer in meiner rechten, die Laptoptasche in der linken Hand, wusel ich durch das Abteil und suche mir einen Platz. Ziemlich mittig des Wagons werde ich fündig. Ein „Vierer“, ohne Tisch, besetzt von zwei Mitreisenden. In Fahrtrichtung am Fenster weilt ein dösender Mittvierziger. Mir gegenüber, mit Reisegepäck – große Sporttasche und pinkfarbener Rucksack – eine Frau um die 30. Ich stelle meine Tasche ab und hebe den Koffer mit beiden Händen in Richtung Gepäckfach. Auf halbem Wege muss ich allerdings inne halten und bemerke, zu eng – AberSoWasVon! HimmelHerrgottSakrament – wer baut denn ein Gepäckfach, in das nicht einmal ein Rucksack passt? Welcher sadistische Ingenieur ist dafür verantwortlich, dass mein depperter

Rollkoffer nicht über den Köpfen der Reisenden – sicher und bequem verstaut – liegt, sondern jetzt mitten im Gang stehen muss? Zum einen führt das zu hasserfüllten Todesblicken all der Berufspendler, die einfach nur nach hause wollen und keine Kraxeltour über mein Plastikköfferchen. Zum anderen habe ich nach 15 Minuten einen brennenden Trizeps, da der Koffer ohne Unterstützung meines angespannten ausgestreckten Arms ständig wegrollt. Ich bin genervt, AberSoWasVon. Schließlich war die Fahrt dazu gedacht, entspannt zu arbeiten und z.B. diese Kolumne zu verfassen. Doch das war mir nicht vergönnt… Ich komme an. Mein Oberarm übersäuert, ich sauer. Als ich meinen Unmut über die Konstruktion dieses viel zu nah an die Decke gebauten Gepäckträgers einem guten Freund erzähle, ernte ich Verständnis. Wir überlegen uns, ob man nicht mit einem Hashtag (­#KackKofferablage), großen Bannern oder sonst wie die Nation zum Aufbegehren und die DB zum Umdenken bekommen könnte. Wir überlegen, wie oft es wohl solch einfache Dinge waren, die eine Lawine aus Wut verursacht haben. Spanien, 1982. Keine Ahnung wie das Wetter war, aber ich tippe auf recht trocken und warm. Die Nationalmannschaften von Österreich und Deutschland betreten die Arena. Anpfiff. Es ist die Fußball Weltmeisterschaft in Spanien, Gruppenphase, 25. Juni in Gijón. Deutschland hat zuvor gegen Algerien verloren, aber ein 4:1 gegen Chile eingefahren und sich so die Option auf einen der beiden ersten Gruppenplätze erhalten. Österreich führt aktuell die Gruppe an. Algerien steht auf Platz 2 mit einem Spiel Vorsprung. Es ist das

letzte Gruppenspiel. Deutschland beginnt offensiv und erarbeitet sich schnell Torchancen. Das druckvolle Spiel wird mit einem Tor von Horst Hrubesch in der 10. Minute belohnt. 1:0 für Deutschland! Durch diesen Punktestand ergab sich, dass – sollte alles die restlichen 80 Minuten so bleiben – Deutschland und Österreich, beide, in die nächste Runde kämen. Es blieb so. Der Rest des Spiels wurde ohne jegliche Angriffsbemühung zu Ende gebracht. Die BesucherInnen des Stadions waren sichtlich erzürnt, der Deutsche Fernsehkommentator schwer enttäuscht. Robert Seeger, der Kommentator im Österreichischen Fernsehen, forderte die ZuschauerInnen auf, ihren Fernseher auszuschalten. Die Medien fällten ein hartes Urteil. Dieser Nichtangriffspackt ging als „Schande von Gijon“ in die Fußballgeschichte ein. Algerische Fans waren wütend und wedelten tags drauf mit Geldscheinen. Es sah aus, als wäre das Spiel abgesprochen. Eine Konsequenz daraus: Seit der Fußball Europameisterschaft 1984 werden die letzten beiden Gruppenspiele parallel ausgetragen, um solche Verhaltensweisen oder gar Absprachen zu vermeiden. Als ich meine Gedanken dazu ausführe kommt der Kneipier und bringt uns zwei neue Bier. „Ja, dank diesem Scheiß ist damals Algerien rausgeflogen. Und denkt mal drüber nach: Erst seit dieser Zeit haben wir den Terror von Arabischen Ländern.“, sagt er. Ich weiß noch nicht, ob ich lachen soll. Fußball bringt die Welt zusammen, heißt es. Fußball verbindet, schlägt Brücken. Doch wie die zu kleine Gepäckablage: Das ist eine Frechheit, ­AberSoWasVon. 

SPRACHROHR Das nächste Mal am 25.11.2013

Seite 24


Oktober/November 2013 Sprachrohr

Ansichten

Heiland! Die Musikkolumne von Florian Ruffing

Florian Ruffing studiert Deutsch, Englisch und Ethik Lehramt auf Gymnasium 5. Semester

N

eulich laufe ich so über die Alte Mainbrücke, da merke ich aus den Augenwinkeln, wie mich eine ältere Frau von der Seite anschaut. Als ich meinen Blick auf sie richte, ist sie schon im Sprechen. Ich drücke also schnell auf „Pause“ und höre nur noch, wie sie sagt: „Ich bin Christ und ich bin glücklich! Jesus ist mein Heiland, er ist mein Erlöser!“ Heidewitzka, was geht denn hier? Ihr Blick davor fiel auf mein Bad Religion T-Shirt, welches ein durchgestrichenes, weißes Kreuz mit rotem Kreis außenrum ziert. Bad Religion waren eine meiner ersten Lieblingsbands, auf einem Festival verpasste ich sie aufgrund eines starken Unwetters. Da war das natürlich schon mehr Nostalgie, eher selten ziehe ich mal ein Album aus dem Schrank. Aber das T-Shirt zu erwerben, das war auf dem Konzert in Würzburg vor ein paar Jahren schon wichtig. In der letzten Zeit beobachte ich, wie vermehrt irritierte Blicke darauf fallen, wenn ich es trage. Schon lustig, dass man mit sowas immer noch provoziert. Gut, teils auch

verständlich, die Generationen vor uns hatten da auch andere Werte und Normen als es in unserer heutigen Turboaufklärungszeit der Fall ist. Bad Religions Frontman Greg Graffin ist Evolutionsbiologe und eine starke Stimme gegen manch seltsame Ansicht des Christentums. Daher das Zeichen. Ein klassisches Logo der jüngeren Musikgeschichte, Kanon fast. Jedenfalls laufe ich weiter, fange aufgrund der für mich schon etwas lustigen Situation an zu grinsen und drücke wieder auf „Play“. Da wird das Grinsen dann noch etwas breiter, als mir auffällt, dass das Lied das ich in dem Moment hörte, God is Dead? von der neuen Black Sabbath (fantastische Platte) ist. Seit dem 22. August hat Norma nun Weihnachtsware im Sortiment. Nikoläuse, Spekulatius und der ganze Rest. Applaus, Applaus! Noch ein paar Tage früher und ich hätte das alles einkaufen können, um damit meinen Geburtstag zu feiern. Im Sommer. Ein klein wenig muss man noch bis Weihnachten (Heilandszeit) warten, aber eine aktuelle Veröffentlichung lässt mich doch schon daran denken. Es geht um den Heiland. Sein Name war Kurt Cobain. Kennt jeder. Jetzt steht das 20jährige von Nirvanas Drittling In Utero an. Natürlich mit Neuauflage, Bonustracks, pipapo! Die Herren von der Plattenfirma ärgern sich bestimmt, dass es nicht erst im Dezember 1993 rauskam. Denn seit einigen Jahren merkt man, wie verstärkt zu Weihnachten Neuauflagen

alter Klassiker, Best Ofs (wobei die Hälfte der Hits fehlt), Sondermaterial, Special Editions usw. rausgeschmissen werden. Weihnachtsgeschäft, ich hör dich singen. Das Problem? Anfangs bin ich auch darauf angesprungen, doch nach der dritten Special Edition mit Bonus Tracks und Making of DVD fragt man sich als reflektierendes Individuum, ob man das braucht. Demoaufnahmen unfertiger Songs und Bonustracks, denen man oftmals anhört, dass sie zurecht nicht auf die Platte gekommen sind. Für die zwei Soundspezis und Hardcore Fans hat das Sammlerwert, aber dem Rest sollte das eigentlich seltenst etwas bringen. Das kostet in der Super Special Universe Extended Version natürlich ein paar bis einige Euro mehr. Abgesehen davon, dass es das eigentliche Produkt, das Album als Kunstwerk zerstören kann. Das ist ja bewusst so veröffentlicht worden damals. Aber anscheinend fallen da genug Leute darauf rein. In Utero klingt immer noch toll, Cobain soll es sogar lieber gemocht haben als Nevermind. Kann ich sogar nachvollziehen. Ich denke gerade an die Nirvana Box With the Lights Out von vor einigen Jahren mit dem Rohmix von Smells like Teen Spirit. Wir hatten die.....vielleicht zweimal angehört. Hat bestimmt auch 50 Euro o.ä. gekostet. Das war vor fast 10 Jahren (zum Weihnachtsgeschäft). Dann fällt mein Blick wieder auf das Plattenregal, vor dem ich gerade stehe. Die In Utero Box, 98 Euro. Heiland! 

Das ewige Mañana Mein Auslandssemsester in Spanien Die neue Kolumne von Amina Hussein

Amina Hussein studiert Deutsch, Englisch und Ethik Lehramt auf Gymnasium 5. Semester

E

s ist soweit. Ich sitze im Flieger von Nürnberg nach Malagá und spüre schon langsam wie sich alles entschleunigt und zwar nicht nur, weil mein Flieger schon mit Verspätung losgeflogen ist. Ich bin auf dem Weg ins ewige Mañana! Spanien- meine neue Heimat für ein Semester. Ich komme genau zur richtigen Zeit in Granada an, denn es ist gerade Siesta. Weit und breit keine Menschenseele auf der Straße, die Geschäfte haben alle geschlossen und die Sonne prasselt mit 36 Grad auf mich nieder. Fehlt nur noch der obligatorische Präriebüschel aus jedem guten Westernfilm. Mein Gang wird immer langsamer, aber auch beschwingter und kaum in meinem

neuen zu Hause angekommen, lege ich mich erst einmal eine Stunde schlafen. Schließlich soll man ja die Gebräuche anderer Länder akzeptieren. Als ich wieder erwache, steht die Sonne schon relativ tief am Horizont und ausgeruht begebe ich mich in das Zentrum der Stadt. Ich erkenne es fast nicht wieder. Wohin man blickt sieht man Menschen aller Altersgruppe auf den Straßen. Es wird sich lautstark unterhalten und angeregt ausgetauscht. Ich treffe mich mit meiner Vermieterin, die mir erklärt, dass das Internet in meiner neuen Wohnung leider noch nicht funktioniere, aber es mit Sicherheit morgen eingerichtet werden sollte. Ich solle mir keine Sorgen machen. Warmwasser funktioniere im Moment leider auch nicht, aber das sollte morgen auch gerichtet werden. Sie erklärt mir dies mit dieser typischen spanischen Offenherzigkeit, dass ich mir wirklich keine Sorgen mache. Morgen wird schließlich alles anders. Am nächsten Morgen kommt der Klempner statt um 12 Uhr um 14:30 Uhr und repariert gelassen unsere Warmwasserleitung, aber vom versprochenen

Internet weit und breit noch keine Spur. Der Tag ist jedoch viel zu schön, um sich über irgendetwas aufzuregen. Die Sonne lässt ihren Charme spielen und zaubert allen ein Lächeln ins Gesicht und ich erkenne das Geheimnis der Spanier: Sonne und Gelassenheit. Das beste Rezept für ein glückliches Leben. Insgeheim glaube ich in diesem Moment Balu der Bär aus dem Dschungelbuch ist eine spanische Erfindung, denn wer sonst probiert es mit so viel Gemütlichkeit und schmeißt seine Sorgen über Bord. Ich verliebe mich sofort in diese spanische Mentalität, denn gerade in unserer schnelllebigen Zeit, sollten wir uns darauf besinnen, dass wir auch manchmal einen Gang zurück schalten müssen. Zwischendurch einfach mal eine Siesta einlegen, um wieder Kraft zu tanken und auch wenn sich das Leben hier tagsüber langsam abspielt, erwacht nachts alles zum Leben, die Menschen sind glücklich und es wird getanzt, gelacht und getrunken- bis zum Morgengrauen. ¡ Hasta Mañana ! 

Seite 25


Sprachrohr Oktober/November 2013

Ansichten

Doppelstudium ein Erfahrungsbericht aus erster Hand von Lena Roder Lena Roder studiert im 2. Mastersemester Germanistik und im 3. Semester Jura

V

iele trauen es sich nicht zu, hätten aber allgemein großes Interesse daran: Mal über den Tellerrand blicken und noch ein Studienfach studieren. Die große Masse spricht von Unmöglichkeit wegen der Umstellungen auf Bachelor und Master. Ich kann bestätigen, dass es schwieriger geworden ist, vor allem für Studierende, die auf Bafög angewiesen sind, da es unheimlich problematisch ist, in der Regelstudienzeit zu studieren. Doch wer sich nicht davon abschrecken lässt, auch ein oder zwei Semester länger an der Universität zu sein, kann ein Doppelstudium schaffen. Eigentlich studieren ich Germanistik im Master, hatte mir aber in meinen letzten Semestern des Bachelor überlegt, auch in ein anderes

Fach mal reinzuschauen. Ich hatte mich also für Jura entschieden, da man Jura glücklicherweise noch nach der „guten alten Art“ studieren kann. Natürlich hätte man sich die Vorlesungen auch einfach so anhören können, aber vielleicht hat das etwas mit Grenzen austesten zu tun. Nach verblüfften Blicken von Seiten anderer Studierenden muss ich immer sagen, dass das alles kein Hokuspokus ist. Es kommt alleine auf die Organisation an. Die wichtigsten Komponenten dabei sind Timing und natürlich die Fächerkombination. Ich möchte hier ausdrücklich sagen - was viele denken -, dass Germanistik einfach wäre, dies entspricht auf keinen Fall der Tatsache. Die geisteswissenschaftlichen Studiengänge sind nur freier, würde ich entgegnen. Wir sitzen nicht bis abends in Laboren oder in Untersuchungsräumen, sondern eben eher mit einem Buch auf dem Sofa. Es liegt aber in unserer eigenen Verantwortung wann wir unsere Literatur - egal ob Primär- oder Forschungsliteratur - lesen, denn das Gute an unserem Studienfach ist, dass wir es überall betreiben können. Jedoch für mein Jurastudium ist es erforderlich an einem Schreib-

Intern Space Ship Eine Comic-Serie von Christian Neubert

Seite 26

tisch zu sitzen, mit meiner Fallbearbeitung, dem Gesetz und am besten noch mit zwei juristischen Zeitschriften oder einem Fallbuch. Das alles hat nicht wirklich Platz auf dem Sofa, im Bett oder Bus. Man ist somit also schon eingeschränkter in seinem Studieren. Genau diese Freiheit genieße ich in meinem Germanistikstudium, denn für mich gibt es nichts schöneres als mit einem Buch vor dem Kamin zu sitzen, den Bleistift zu zücken und mir Notizen an den Rand zu schreiben oder ein Buch in einer Nacht zu verschlingen. Am nächsten Tag folgt dann die strenge und enge Linie des Gesetzes. Hier ist man plötzlich in einer anderen Welt: ein gedanklicher Cut, denn das Gesetz ist eine ganz andere Art von Literatur, mit der wieder ganz anders umgegangen werden kann und darf und doch ist beides zu interpretieren und dabei die Grenzen und Lücken zu finden und zu nutzen. Mit etwas Selbstvertrauen, Engagement und Geduld kann ich somit nur jedem Mut zu sprechen, wer schon einmal mit dem Gedanken gespielt hat, in ein anderes Studienfach hineinzublicken. 


Oktober/November 2013 Sprachrohr

Kultur

Buchrezensionen

Bretonische Verhältnisse – Ein Fall für Kommissar Dupin (Jean-Luc Bannalec) ren Messerstichen ermordet. Um diesen Fall zu lösen muss sich Commissaire Dupin mit stolzen Bretonen, die Fremden gegenüber einen freundlichen Argwohn besitzen, auseinandersetzen und sich schließlich auch noch mit einer zweiten Leiche befassen. Der Leser dieses fesselnden Kriminalromans erlebt die Tage der Ermittlung von Georges Dupin mit. Vom allmorgendlichen petit café, zu seinen kurzen, amüsanten und teils aggressiven Telefonaten mit seinen Inspektoren Kadeg und Riwal, von den Gesprächen mit seiner Sekretärin (und Vollblutbretonin) Nolwenn – ohne die Dupin oftmals aufgeschmissen wäre, über seine Angewohnheit – mit den Gedanken ganz beim Fall – plötzlich loszulaufen und zu verschwinden, bis hin zu den besonderen Momenten, an denen sich der Feinschmecker Georges Dupin daran erinnert etwas zu essen. In Begleitung von Commissaire Georges Dupin begibt sich der Leser so auf eine wunderbare Reise in die Landschaft des Finistère-Sud – mit seinem bizarren Wetter –, lernt die Eigenarten der Bretonen kennen und entdeckt zugleich die bretonische Küche. Dieses Buch ist nicht einfach nur ein Krimi, es ist ein Ausflug in eine andere Welt! 

Von Annabel Talavera de Schyrbock

Das Schlimmste, was einem Pariser passieren kann, ist aus Paris verbannt zu werden. Commissaire Georges Dupin, geborener Pariser, wurde auf Grund seiner etwas eigenen Art mit Vorgesetzten umzugehen in die Provinz zwangsversetzt – und das ausgerechnet nach Concarneau, in das südliche Finistère! An das Ende der Welt! Was zunächst als größtmögliche Strafe scheint, erweist sich schnell als Glücksfall für den koffeinsüchtigen Gourmet Dupin. Die faszinierende bretonische Hafenstadt Concarneau und insbesondere das unweit der berühmten ville close gelegene Café-Restaurant Amiral werden zu seiner neuen, irgendwie lieb gewonnenen Heimat. Bretonische Verhältnisse ist das Erstlingswerk von Jean-Luc Bannalec (Bretone und Rheinländer) und erzählt die Geschichte des ersten großen Falls von Commissaire Dupin seit seiner Verbannung aus Paris. Im idyllischen Künstlerdorf Pont Aven, am Golfe du Morbihan, wo Gaugin einst lebte und malte, wird in einer Julinacht Pierre-Louis Pennec – Kunstmäzen, Hotelbesitzer und Kopf einer alten bretonischen Familie – mit mehre-

Deutschland schwarz-weiß. Der alltägliche Rassismus (Noah Sow) Von Melanie Krause

„Als weiße Deutsche haben Sie derzeit unter anderem von Geburt an die folgenden Privilegien: - als Individuum betrachtet zu werden - als vollwertiges Mitglied der Bevölkerung betrachtet zu werden […] - nicht rechtfertigen zu müssen, warum Sie in Ihrem eigenen Land leben oder weshalb Sie überhaupt in Ihrer Form und Farbe existieren […] - sich benehmen zu können, als spiele Ihre eigene ethnische Zugehörigkeit keine Rolle […] - Fremden Ihre Herkunft nicht erklären zu müssen“ Noah Sow ist ziemlich wütend. Wütend über weiße Deutsche, die nicht glauben wollen, dass es in Deutschland so etwas wie Alltagsrassismus gibt. Über dieselben Weißen, die sich ganz selbstverständlich selbst die Definitionsmacht zuerkennen, über Nichtweiße jeder Art pauschal zu urteilen. Über Leute, die sie, eine in Bayern geborene Radiomoderatorin, für ihr „gutes Deutsch“ loben oder fragen, woher sie denn „ursprünglich“ komme. Über Hilfsorganisationen, die mit rassistischen Kampagnen Geld für all‘ die armen hungernden Kinder in Afrika zu gewinnen ver-

suchen. Und über die ständige Bagatellisierung unbewusster alltagsrassistischer Einstellungen. Doch in „Deutschland schwarz-weiß“ geht es nicht nur ums Dampf-Ablassen. Noah Sow ist seit Jahren in der Antirassismusarbeit tätig und erklärt auch hier die Ursprünge des heutigen Alltagsrassismus in Deutschland. Sie legt die Herrschaftsstrukturen offen, die der weißen Mehrheitsgesellschaft ungerechtfertigte (und meist gar nicht bewusst wahrgenommene) Privilegien verschaffen, indem sie Schwarze diskriminieren. Nach einer Auseinandersetzung über die richtige Bezeichnung Schwarzer Menschen (unter anderem mit der Erklärung, warum sich das Wort groß schreibt) und etwas Theorie zum Rassismus beschreibt sie vor allem die Erfahrungen Schwarzer Deutscher im Alltag und den subtilen, weil allgegenwärtigen Rassismus in der medialen Öffentlichkeit. So setzt sie beispielsweise in einem Kapitel haarklein auseinander, warum die Show „Mother Africa“, die erfolgreich durch Deutschland tourte, letztlich nichts tut als koloniale Klischees zu bedienen. Spätestens der Abschnitt „Ein Tag unter Weißen“ macht deutlich, was mit Alltagsrassismus gemeint ist und der Ausflug in die Kulturindustrie zeigt, dass auch erd-ferne Filme wie „Star Wars“ nicht frei von kolonialrassistischen Deutungsmustern sind. Stets spricht die Autorin die LeserInnen direkt an, um sie aus der bequemen Ecke des „Aber ich bin

doch kein Rassist!“ herauszuholen. Und konsequenterweise widmet sich der letzte Teil des Buches konkreten Handlungsvorschlägen, unter anderem in einer „Liste dummer Sprüche, die wir nie wieder hören wollen“. Ob das Buch tatsächlich den richtigen Leuten hilft, „liebgewonnene ‚Gewissheiten‘ zu hinterfragen“, wie der Klappentext es verspricht, ist jedoch nicht ganz sicher. Wer für Rassismus bereits sensibilisiert ist und sich eben bereits weitgehend von der weißen Deutungshoheit zu verabschieden bemüht hat, sieht sich womöglich zu Unrecht angegriffen durch den scharfen Ton und die immer wieder unterstellten Denkmuster. Handelt es sich dabei auch schon wieder um eine, diesmal umgekehrte, Pauschalisierung? Dennoch finden wahrscheinlich auch die bereits Aufmerksamen einige hilfreiche Hinweise. Und die, die Alltagsrassismus in Deutschland bisher geleugnet haben, sowieso. 

Seite 27


Sprachrohr Oktober/November 2013

(Uni-)leben

sie sich durch die Landschaft unserer Stadt. Exemplarisch ist dafür vielleicht der 2011 gegründete Verein für Kunst im öffentlichen Raum, KÖR e. V., der schon diverse Ausstellungen und Aktionen realisiert hat. Auch das Jugendkulturhaus Cairo veranstaltete ein internationales Streetart-Treffen, in dessen Rahmen ein Pfeiler Fotowettbewerb: der Brücke der Deutschen Einheit neu gestaltet wurde. Es ist einiges los in Würzburgs Straßen Street Art in Würzburg und wirft einen neuen Blick auf die Adern der Stadt. Dieser Blick soll beim Fotowettbewerb zum Thema Street Art dokumentiert werden. Das Referat Kultur der Studierendenvertretung Schickt eure Fotos bis zum Uni Würzburg freut sich 11. November 2013 an kristina.kindl@uni-wuerzburg.de oder schon jetzt auf viele Einsendungen – gerne auch esther.schiesser@uni-wuerzburg.de, in schwarz-weiß oder als Betreff: Street Art in Würzburg ber. Zu sehen sind gescannte Analogfotos. Von Max Schmitt die schönsten Fotos Haltet all eure Lieblingsdann vom 18. bis graffitis und -objekte mit www.stuv.uni-wuerzburg.de 22. November im der Kamera fest und teilt in Koalabär hängt lässig an einem /referate/referat_kultur Foyer der Hublanddie Entdeckungen mit Abflussrohr. Ein giftgrüner MutanMensa. den Studierenden der Uni Würzburg. Es darf tenfisch glotzt mit seinen drei Augen Ironisch-witzige Kommentare, kritische Aus- alles geknipst werden, was als bunte Straßenden BesucherInnen eines Supermarkeinandersetzung mit gesellschaftspolitischen kunst die Tristesse grauer Betonwände untertes in Grombühl entgegen. Die Laternen und Themen, sprühende Kreativität – all das kann bricht – doch Vorsicht ist geboten, bei PrivatSchilder in der Semmelstraße sind bunt einman auf einem Streifzug durch Würzburgs Stra- wohnungen oder Personen auf den Bildern. gekleidet. Seit einiger Zeit verleiht eine Beweßen, abseits der touristischen Sehenswürdigkei- Eine Auswahl der schönsten Fotos wird in der gung unserer Stadt ein neues Gewand. Street ten, entdecken. Street Art erfeut sich immer Woche vom 18. bis 22. November 2013 im Foyer Art ist in Würzburg angekommen. Das Referat größerer Beliebtheit und Aufmerksamkeit. Als der Mensa am Hubland ausgestellt. Dort könKultur ruft nun zu einem Fotowettbewerb auf, Graffiti, Schablonenkunst, Kreide- oder Abkle- nen alle Studis über ihr Lieblingsbild abstimbei dem all diese kleinen Kunstwerke fotograbaktionen, Plakate, Sticker, Strickkunst, Urban men und wer gewinnt, kann sich über einen fiert und ausgestellt werden sollen. EinsendeGardening und vielen weiteren Formen zieht Preis sowie Ruhm und Ehre freuen! schluss der Schnappschüsse ist der 11. Novem

Farbtupfer im Betongrau

E

Anzeige

Und auch die älteren Semester müssen nicht im Regen stehen.2 Schon gehört? Erstis haben freien Eintritt! 1

Eintritt für Erstis vom 14.10.2013 bis 08.02.2014! Restkarten gibt’s 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn an der Theaterkasse gegen Vorlage einer gültigen Immatrikulationsbescheinigung. 2 Für ältere Semester (ab dem zweiten Semester) gibt’s Theater bei Wind und Wetter schon ab 7,50 Euro! Weitere Infos: karten@theaterwuerzburg.de oder unter www.theaterwuerzburg.de. (Szene aus Wir verkaufen immer im Atrium des Mainfranken Theaters Würzburg) 1 Freier

Seite 28


Oktober/November 2013 Sprachrohr

(Uni-)leben

Auf den Tischen tanzen! Die Ersti-Party 2013 Do., 24.10., 21 Uhr, Hubland Mensa, Würzburg Von Alexander Bagus

A

m Donnerstag, den 24. Oktober steigt erneut die legendäre Ersti-Party in der Hubland Mensa. Organisiert von der Studierendenvertretung (StuV) der Universität Würzburg, finden dabei Jahr für Jahr tausende Studierende – Dank des Shuttleservice der WVV – ihren Weg problemlos zu dieser

einmaligen Partylocation. Wo sonst gegessen und geratscht wird, steigt die geilste Party des gesamten Semesters. Auf zwei Floors wird gespielt, was die Herzen der Feierwütigen wünschen. Dafür sorgen DJ Simon und DJ Tilo Tequilo, beide erfahrene „Schallplattenunterhalter“, die schon die eine oder andere Party an der Uni rockten. So ist beste Stimmung garantiert. Damit die Kehlen nicht trocken bleiben, werden beide Floors mit je zwei Bars

ausgestattet, die allerlei köstliches Nass bereit halten – natürlich zu studi-freundlichen Preisen. Und wem zur späteren Stunde noch der Magen knurrt, muss nicht verhungern: Das Studentenwerk sorgt für ein kleines Speiseangebot. Seit also mit am Start, wenn am 24. Oktober ab 21 Uhr die Diskokugeln in der Mensa kreisen und ihr bis in die Morgenstunden feiern könnt. Die StuV freut sich auf Euch! 

39. Distelhäuser Shuttle Party – 2 Euro Rabatt für Studis – Mi., 16.10., 20 Uhr, Würzburger Straßen

A

Von Max Schmitt

uf in Runde 39: Am Mittwoch, den 16. Oktober, startet wieder die Distelhäuser Shuttle Party. Weit über Würzburgs Grenzen hinaus bekannt und einzigartig in ihrer Vielfalt, bietet die lange Nacht von Clubs, Kneipen und Cafés auch im Wintersemester 2013/14 wieder Gelegenheit, die Feierkultur unserer Domstadt kennenzulernen. Die Idee des Shuttelns ist gleich geblieben und so bringen diverse Busse alle Feierfreudigen von A nach B bis C. Ausgesuchte namhafte Würzburger Gastronomiebetriebe haben sich vereint, um eine gemeinsame große Party zu feiern – und das bei einmaligen Eintritt für alle Locations und kostenlosen Shuttlebussen bis 5 Uhr früh. Alle Locations zeigen sich von ihrer besten Seite und da sich die Betriebe insbesondere den neuen Studierenden vorstellen wollen, lehnt das Programm des Abends an das der normalen Öffnungstage an, bietet aber dennoch viele Highlights. Der Eintritt beträgt bei der 39. Auflage für Studis erstmals 5 Euro. Dank der Kooperation mit dem Sprachrohr, wie auch dem neuen SprecherInnen Rat und dem Referat Kultur, erhalten alle Studis so um 2 Euro vergünstigte Bändchen. Also lediglich den Studi-Ausweis an der Kasse eurer Wahl-Location vorzeigen und losfeiern. Gebrauchsanleitung Für alle, die noch nie geshuttelt sind, hier die wichtigsten Facts in Kürze: Die Bändchen gibt

es bei allen teilnehmenden Locations und gelten überall dort als Eintritt. Also einmal im Lokal eurer Wahl bezahlen, Bändchen anlegen und feiern! Dann mit dem Bus zur nächsten Location fahren und weiter Party machen. Ab 20 Uhr startet die Sause durch die Stadt und endet erst, wenn es hell wird (abweichende Öffnungszeiten einzelner Locations sind in der Programmauflistung vermerkt). Die Shuttlebus-

beiden Linien sind zudem Umsteigepunkte am Enchilada, am Vierröhrenbrunnen, in der Sanderstraße und am Laby installiert. Den genauen Fahrplan der beiden Shuttle-Linien gibt es online. Der Veranstalter weist darauf hin, dass Flaschen und Gläser, sowie Rucksäcke und Tüten in den Bussen nicht erlaubt sind. 

www.shuttle-party.de

se der NVG sorgen den ganzen Abend über für reibungslosen Verkehr zwischen den Lokalen und teilt sich dabei in zwei Linien auf: Die City-Linie shuttelt in der Innenstadt und mit der Club-Linie werden auch die Locations außerhalb des Zentrums angefahren. Ab 20 Uhr starten die Busse am Oberen Mainkai (gegü. Mainkuh) und zeitgleich am airport sowie Laby. An diesen Startpunkten sind zudem größere Parkplätze vorhanden, die als Park-andRide-Punkte fungieren. Zwischen dein

Seite 29


Sprachrohr Oktober/November 2013

Kultur Foto: John Kane

Kulturtipps

Parov Stelar Band Fr., 6.12., 20 Uhr, Posthalle, Würzburg Der Aufschwung des Electroswing: Seit den letzten Jahren sind Parov Stelar und dieses Genre untrennbar miteinander verbunden. Ohne die musikalische Vision des Linzer Musikers gäbe es wahrscheinlich keine junge Menschen, die in Clubs der Nation die Verbindung von House und Breakbeat mit dem Jazz der 20er bis 40er Jahre feiern. Seine meisterhafte Mischung von verschiedensten Sounds hat dem Österreicher ein festes Standing eingebracht – und unzählige volle Konzerthallen. Die Steigerung seiner Kunst: Die Parov Stelar Band und ihre LiveAuftritte. Zusammen mit Schlagzeug, Bass, Saxophon, Trompete sowie einer Sängerin – und natürlich mit dem großen Meister selbst am DJ-Pult – werden die Konzerte zu absolut mitreisenden Ereignissen. Wer geglaubt hat, Jazz sei Musik für alte Männer, wird hier vom Gegenteil überzeugt. Hier wird der Swing auf das zurückgeführt, was er ursprünglich einmal war: Live gespielte Tanzmusik. Tickets: www.argo-wuerzburg.de 

Shadowland

Getanzte Träume aus Schatten und Licht! Fr., 8.11., 20 Uhr, s.Oliver Arena, Würzburg 2007 schaute die ganze Welt zu und war fasziniert: Die Fernsehbilder der spektakulären Performance im Rahmen der Oscar-Verleihung gingen damals rund um den Globus. 2010 waren sie bei „Wetten, dass…?“ zu sehen – und spätestens seit diesem Auftritt ist das achtköpfige Ensemble in den Köpfen der Nation. Was diese Crew entwickelt hat, schwimmt irgendwo zwischen Schattentheater und Tanz. Elemente des Balletts treffen auf Tanz im klassischen

Sinne und verschmelzen gleichzeitig zu Körperlichkeit und Illusion. Verblüffend sind dabei zum einen die Figuren, die aus menschlichen Körpern entstehen, zum anderen die vielen Effekte, die durch verschiedenen bewegliche Leinwände zu Stande kommen. So verwandeln sich Schatten der TänzerInnen in Tiere, Pflanzen, Landschaften oder fahrende Autos. Das beeindruckende Format gibt es am 8. November live in Würzburg zu bestaunen. Tickets: www.argo-konzerte.de

Martin Jondo Fast Forward Tour Mo., 4.11., 21 Uhr, Posthalle, Würzburg Martin Jondo startet durch. Nach einigen Festivals in dieser Saison steht für ihn im Herbst die neue EP „Fast Forward“ an, die exklusiv auf der gleichnamigen Tournee erhältlich ist: Sieben Stücke aus seinen beiden letzten Alben haben ein neues Gewand bekommen. Seit Anfang Oktober ist der Reggae-Ritter nun mit „Mr. Nice Guy“ – renommierter Club-DJ aus Düsseldorf – unterwegs und hat neben seinem typischen Vibe auch seine Gitarre mit eingepackt. Bouncing bei fetten Beats, tanzbar und mitreisend, doch stets soulig und typisch Jondo. Was er bei seinen Gigs mit Größen wie Xavier Naidoo, Peter Fox oder Gentleman gelernt hat, packt er in seinen individuellen Sound und erschafft einen Vibe, der von Herzen kommt und in die Beine geht. Tickets: www.posthalle.de 

Seite 30

15 Jahre Lord of the Dance Die Jubiläumstour macht Halt in Würzburg Mi., 30.10., 20 Uhr, Congress Centrum, Würzburg Seit 15 Jahren begeistert „Lord oft he Dance“ die Menschen in aller Welt. Rund um den Globus geht der Siegeszug der spektakulären Stepp-Show. 3,7 Millionen ZuschauerInnen haben sich alleine im deutschsprachigen Raum fesseln lassen. International waren es 75 Millionen Begeisterte. Die neue EntertainmentDimension wurde von Michal Flatley mit viel

Hingabe choreographiert und macht nun am 30.10. halt in Würzburg. Eine Mischung aus High-Tech-Popart, Folklore und irisch-amerikanischem Stepptanz wird von dem Ensemble seit anderthalb Dekaden professionell umgesetzt. Mit alternierenden Stepp-Stars in den Hauptrollen präsentiert sich das Format immer wieder frisch und neu – doch der Hang zum Tanz geht dabei nie verloren. Tickets: www.argo-konzerte.de


Oktober/November 2013 Sprachrohr

Romeo und Julia Das Theater in der KHG

Kultur

Kellner

Kinda Wild Tour

Saltatio Mortis

Ab Mi., 30.10. je 20 Uhr, KHG, Würzburg Romeo und Julia. Diese beiden Namen stehen für romantische Liebe, die Hindernisse überwindet. Das Stück zählt zu Shakespeares bekanntesten Werken und übt auch heute noch eine große Faszination auf sein Publikum aus. Wie könnte es mit solch leidenschaftlichen Themen auch anders sein? Junges Verlangen, verbotene Liebe als Widerstand gegen eine brutale Umwelt, Krankheit und Verfall. In seiner diesjährigen Inszenierung möchte das KHG-Theater einen Blick auf die dunkle Seite von Romeo und Julia werfen: Wodurch kann eine so verzweifelte, fiebrige Liebe entstehen? In einer zweigeteilten Inszenierung will das Theater der KHG beleuchten, was in der Stadt Verona gegeben sein muss, um die beiden Liebenden zusammenzubringen, wieder auseinander zu reißen und letztendlich in den Selbstmord zu treiben. Liegt die (wörtliche) Wurzel allen Übels in der Gesellschaft? Ist diese Umgebung so finster und morbide, dass die beiden nicht anders können, als in eine hoffnungslose Liebe zu fliehen? Oder sind es die Liebenden, die selbst so entartet sind, dass sie für ihre eigenen Freuden über Leichen gehen und dafür gerichtet werden? Auf Grundlage der gleichen Textversion beleuchtet die Theatergruppe der KHG diese beiden Sichtweisen auf das Stück abwechselnd von Abend zu Abend, ohne dabei die komischen Seiten an Shakespeares Stück außer Acht zu lassen. Egal ob die Variante der romantische Flucht oder der rücksichtslosen Jugend – in beiden Versionen liegt eine Wahrheit, die erlebt werden möchte.

Sa., 16.11., 20 Uhr, Cairo, Würzburg

Das schwarze Einmaleins

Er hat vielleicht die fesselndste Stimme Deutschlands. Der Vollblutmusiker und Sänger der Band, Mathias Kellner, bringt Musik und Humor in einer Art auf die Bühne, die ihres gleichen sucht. Der Regensburger „Bua“ ist das, was Singer/Songwriter im besten Fall sein kann. Im März erschien das vierte Kellner-Album „Kinda Wild“. Mit dem gleichnamigen Song entstand ein neuer Sound. Und mit diesem Song find alles an: Eine Nummer, die so ganz anders ist. Rau und getrieben. Das Album selbst ist rockiger als all seine Vorgänger. Denn Kellner haben Bock auf einen neuen Sound, der einem in die Glieder fährt. Auf kantige und dreckige Riffs, direkte Rockmusik, wo auch in den Balladen dieser Sturm tobt. Denn stürmisch wird es sicher, dazu intensiv und unumgänglich eben “Kinda Wild”. Alle Infos: www.cairo.wue.de

Alle Infos: www.khg-theater.de Spieltermine: 30. Oktober bis 3. November sowie am 7. November, je 20 Uhr 

Sa., 2.11., 20 Uhr, Posthalle, Würzburg Bereits seit Ende 2011 arbeiten die umtriebigen Spielleute von Saltatio Mortis fieberhaft an neuen Liedern. Wie besessen wurden im Zuge dessen fast 30 Songs komponiert. Eine Fülle von bissigen Texten, harten Riffs und fesselnden Melodien sind entstanden – und nur die besten Kompositionen haben es im Januar ins Studio und damit auf die neue CD geschafft. Noch nie zuvor haben die Karlsruher Spielmänner so viele unterschiedliche Lieder geschrieben, so viel ausprobiert, experimentiert und zum Teil auch wieder verworfen. Noch nie zuvor haben sie ein so breites Spektrum an Themen und Ideen auf einer CD vereint und noch nie zuvor fiel die Auswahl der Songs für eine CD schwerer. Die Bandbreite der Lieder reicht von mystisch bis konkret, von kritisch bis romantisch und von düster bis erheiternd. Doch allen Stücken ist gemein, dass sie Lieder von modernen Spielleuten sind. Saltatio Mortis nehmen kein Blatt vor den Mund. Sie setzen sich auf der CD sowohl mit dunklen Geschichten der Vergangenheit auseinander, als auch mit den unerfreulichen Seiten der Gegenwart. In der Tradition alter Spielleute halten sie der Welt einen Spiegel vor. Einen Spiegel, der bisweilen auch weit in die Vergangenheit zurück reicht. Dabei stellen sie fest, dass es früher auch nicht besser war. Die LiveUmsetzung gibt es im November in Würzburg. Tickets: www.posthalle.de 

Do., 31.10., 21 Uhr, Posthalle, Würzburg

Fiddler’s Green Folk, voll auf Speed

Seit 23 Jahren mischen sie die Karten ihres wilden Irish-Speedfolk-Poker stets aufs Neue kräftig durch. Und 2013 gelingt der Band ein großer Wurf: Winners and Boozers, das neue Studioalbum ist da und nach ihrer umjubelten Unpluggedtour steht die Band am Ende Oktober wieder auf einer Würzburger Bühne. In einer meisterhaften Kombination aus Tradition und Moderne

besetzen sie den Thron des Irish Speed-Folk. Beachtlich, wie es den sechs Musikern dabei gelingt, ihren eigenen Songs den wilden Charme der irischen Seele einzuhauchen und mit jeder Nummer ein neues Ass aus dem Ärmel zu ziehen. Klar, schließlich haben Fiddler‘s Green einen Ruf zu verteidigen als einer von Deutschlands Top-Liveacts überhaupt. Tickets: www.posthalle.de 

Seite 31


Sprachrohr Oktober/November 2013

Kultur

Bretter, die die Welt (?) bedeuten: Die große Bühne der Stadtmensa

Das UniTheater – Rückblick eines „Physikers“ Von Jonas Ebert

„H

ast du nicht Lust zum ersten Treffen vom Unitheater mitzukommen?“ fragte mich vor genau einem Jahr eine Kommilitonin. Das war das erste Mal, dass ich von der Studi(o)Bühne hörte und ohne Ahnung, was da auf mich zukommen würde, kam ich mit, hatte ich doch schon in der Schule gerne Theater gespielt. Heute weiß ich natürlich genauer, was es mit der Studi(o)Bühne auf sich hat. Sie ist ein TheaterProjekt der Studierendenvertretung, die Studenten die Möglichkeit gibt sich als Schauspieler, Regisseure, Bühnenbildner etc. auf und hinter der Bühne zu verwirklichen. Dabei haben die einzelnen Gruppen alle Freiheiten und können die Stücke und die Art der Inszenierung vollkommen frei wählen. Eine Woche später also saß ich abends in der Stadtmensa in einem Stuhlkreis voller neugieriger Gesichter. Nach ein paar einleitenden Worten des Referatsleiters meldeten sich dann reihum diejenigen Studenten zu Wort, die für die kommende Spielzeit ein Stück vorschlagen wollten. Sowohl Schillers „Maria Stuart“ als auch Sartres „Geschlossene Gesellschaft“ wurden genannt und klangen interessant, doch als Dürrenmatts „Die Physiker“ in den Raum gestellt wurde, fiel mir die Entscheidung nicht schwer. Schon in der elften Klasse war die dra-

Seite 32

matische Komödie voll von Liebe, Mord, moralischen Fragen und überraschenden Wendungen meine absolute Lieblingslektüre gewesen. Zur Erinnerung: „Die Physiker“ wurde 1961 vom Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt geschrieben. Die Titelfiguren des Stückes, drei Physiker, sind Patienten im Privatsanatorium Les Cerisiers. Einer von ihnen hält sich für Isaac Newton, einer für Albert Einstein und einer behauptet, ihm würde der König Salomo erscheinen und ihm die Weltformel diktieren. Die Grundidee des Stückes ist dabei die Frage, ob ein Wissenschaftler für die Folgen einer gefährlichen Entdeckung verantwortlich ist und wie weit er gehen darf, um sie geheim zu halten. Für alle drei Stücke fanden sich genügend Interessenten und nach ein paar organisatorischen Vorüberlegungen stürzten wir uns bereits eine Woche später in die Proben, zu denen wir uns jeden Mittwoch um 20 Uhr in der Stadtmensa trafen. Die ersten Treffen bestanden zunächst vor allem aus Improvisations-Spielen, die einerseits zum Kennenlernen und Warmspielen dienten, und andererseits richtig viel Spaß machten. Einer unserer Impro-Klassiker war das Auto. Vier Stühle auf der Bühne bilden ein Auto in dem drei Personen sitzen. Eine vierte Person wird per Anhalter mitgenommen und gibt ein neues Thema vor, das die anderen drei kopieren oder thematisch darauf eingehen. Sobald der nächste Anhalter mitgenommen wird kommt ein neues Thema ins Auto und ein Mitfahrer wird ausgewechselt. Mit Bankräubern, Klischeeschwulen, hochschwangeren Frauen (und Männern), Schwerhörigen Rentnern, betrunkenen Fußballfans und vielem mehr waren unsere Autofahrten immer höchst unterhaltsam. Erst als wir uns alle etwas besser kannten, ging es an die schwierige Aufgabe der Rollenverteilung. Während einige Rollen schnell

vergeben waren, gab es andere, auf die gleich mehrere BewerberInnen kamen. Doch irgendwann waren schließlich alle Rollen vergeben und wir konnten mit den eigentlichen Proben beginnen. Von den vielen Abenden an denen wir uns in der Stadtmensa trafen, sind mir vor allem die in Erinnerung geblieben, an denen wir professionelle Unterstützung hatten. Zu einer Probe kam ein ehemaliger Schauspieler des Stadttheaters, brachte uns einige nützliche Aufwärmübungen bei und trainierte mit uns die Grundlagen von Gestik und Mimik. Ein anderes Mal kam eine Sprachtherapeutin vorbei um mit uns Betonung und Aussprache zu üben. Für eine der Sprachübungen lernten wir den Zungenbrecher „Er kommt. Ob er aber über Ober-, oder ob er aber über Unterammergau kommt, das weiß man nicht.“ Anschließend stellten wir uns auf der Bühne auf und trugen ihn in unterschiedlichen Betonungen vor: wütend, verführerisch, fragend, lachend, sächsisch, … Anfang des Sommersemesters begann dann der heiße Endspurt Richtung Aufführung. Wochenendproben und Sonderproben mit einem Teil der Gruppe wurden zur Regel und mit dem gar nicht so einfachen Requisiten- und Bühnenbild-Sammeln begann das Einbiegen in die Zielgerade. Acht Monate nach unserem ersten Treffen war dann schließlich eine sagenhafte Premiere der Lohn all unserer Bemühungen. Abschließend bleibt nach vielen lustigen Abenden in einer tollen Gruppe eigentlich nur eins zu sagen: Ich freue mich jetzt schon auf unsere nächste Spielzeit!  Das erste Treffen der Studi(o)Bühne findet am 22.10.13 um 20 Uhr in der Stadtmensa statt. Neue Gesichter sind herzlich willkommen, und alte Hasen natürlich sowieso!


Oktober/November 2013 Sprachrohr

Kultur

Impro-Theater @ Studi(o)bühne „Was wäre, wenn... ?“

W

er hat sich diese Frage nicht schon einmal in einer mehr oder weniger interessanten Vorlesung gestellt und je nach Interesse am vermittelten Stoff dann seinen Gedanken unterschiedlich stark freien Lauf gelassen? Was wäre beispielsweise wenn Gollum, die Zahnfee und eine Politesse gemeinsam an Weihnachten im Gefängnis sitzen und über ihre prekäre Lage schwadronieren? Oder wenn die Heiligen Drei Könige ursprünglich gar nicht auf der Suche nach dem neugeborenen König der Juden waren, sondern es sich dabei nur um normale Vertreter handelte, die auch nicht Gold, Weihrauch und Myrrhe dabei hatten, sondern nur Staubsauger, Vaterschaftstests und den Wachturm unter das Volk bringen wollten. Während solche Gedanken in der Vorlesung sicherlich nicht allzu förderlich sind, können sie im Impro-Theater bedenkenlos durchgespielt werden, wobei letzteres durchaus wörtlich zu nehmen ist. Beim Improvisationstheater gibt es keinen Text, kein Script und keine vorgegebenen Charaktere – alles entsteht erst im Lauf einer Szene, für die meist das Publikum Vorgaben wie beispielsweise den Ort, die Handlung oder einen wichtigen Gegenstand auswählt. Jetzt stellt sich euch sicherlich die Frage: „Kann das wirklich funktionieren und dabei auch noch Spaß machen“? Eindeutige Antwort darauf: „Ja, es kann“! Sehr sogar, wie es inzwischen immer mehr Menschen selbst bei einer der zahlreichen Impro-Shows auf Bühnen oder im Fernsehen erleben können. Das vielleicht bekann-

teste Beispiel für eine Impro-Fernsehshow ist hier sicherlich die Schillerstraße, wo man auch viele bekannte Comedians und Kabarettisten sah, die zu Beginn ihrer Karriere Improvisationstheater spielten wie beispielsweise Bernhard Hoëcker oder Ralf Schmitz. Das Spielen dieses Bühnen-Genres macht nicht nur wahnsinnig viel Spaß, es fördert zugleich die Kommunikationskompetenz, die geistige Flexibilität und die Schlagfertigkeit der Akteure (an einigen Universitäten wird Improvisationstheater deshalb sogar als Kurs im Rahmen des Career-Service oder unter dem Punkt Softskills angeboten). Ein wichtiger Punkt ist dabei für die Spieler auch, dass sie den Mut aufbringen

sich dem Unvorhersehbaren zu stellen und die Angst vor dem Scheitern besiegen, was nach anfänglicher Überwindung mit der Zeit sogar in eine Lust am Scheitern umschlagen kann! Dies ist dann nicht nur bei den Proben oder Auftritten hilfreich, sondern kann auch im normalen Leben vorteilhaft sein. Wer beispielsweise schon einmal aus dem Nichts eine flammende Rede über die Geschichte der Herstellung von südafrikanischen Schrumpfkopfmöbeln gehalten hat, der hat auch vor dem nächsten Referat, bei dem man ja sogar schon den Text kennt, keine Angst mehr. 

Seite 33


Sprachrohr Oktober/November 2013

(Uni-)leben

Bei gesundheitlichen Problemen ist KIS für Euch da!

7%

dentenwerk Würzburg, um gleichwertige Studienbedingungen für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung zu schaffen. „Studierende dürfen auf Grund ihrer Behinderung nicht benachteiligt werden. Dies besagt das Hochschulrahmengesetz, das die Möglichkeit eines so genannten Nachteilausgleichs vorsieht“, so Ohlenforst. Werden längere Bearbeitungszeiten für Hausarbeiten benötigt, da der Student mehrere Stunden in der Woche medizinisch betreut wird? Oder soll die schriftliche Prüfung mündlich erfolgen, da die Antragstellerin motorisch nicht in der Lage ist zu schreiben? In einem ausführlichen Gespräch unterstützt Sandra Ohlenforst Studierende bei der Beantragung eines Nachteilsausgleichs.

fühlen sich im Studium durch eine Behinderung oder chronische Erkrankung im Studium beeinträchtigt, so die Zahlen der 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks. Dazu gehören zum Beispiel offensichtliche Gehbehinderungen, Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates, Seh- und Hörbehinderung, Hauterkrankungen, Legasthenie, Allergien, Erkrankungen der inneren Organe wie Darmerkrankungen, chroni- Das Beratungsteam der KIS sche Stoffwechselstörungen wie beispielsweise Diabetes sowie auch psychische Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen. Dass eine Behinderung nicht sichtbar ist, bedeutet nicht, dass die Studierenden dieselben Chancen auf einen regulären Studienablauf haben wie ihre nichtbehinderten Kommilitoninnen und Kommilitonen. So wird ein hörbehinderter Studierender vielleicht in Seminaren wichtige Informationen nicht registrieren, ein sehbehinderter Studierender ein Tafelbild aufgrund der kleinen Schrift nicht erkennen können.

Häufig ist es anstrengend und mühsam beispielsweise den Abgabetermin für eine Hausarbeit einzuhalten, wenn die oder der betroffene Studierende mehrere Stunden in der Woche medizinisch behandelt werden muss oder nur langsam lesen kann. Mit der Empfehlung „Eine Hochschule für Alle“ hat die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) auf ihrer Mitgliederversammlung im April 2009 in Aachen einstimmig beschlossen, Maßnahmen durchzuführen, welche die Chancengerechtigkeit für Studierende mit Behinderung/chronischer Erkrankung schaffen sollen. Zudem hat die Bayerische Staatsregierung im Februar 2012 das Konzept Inklusive Hochschule verabschiedet. Schon Anfang 2008 hat die Universität Würzburg eine Beratungsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung eingerichtet. Seitdem wurde ein Beratungsangebot aufgebaut, Informationsveranstaltungen organisiert, die gesamte Universität auf ihre Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderung unter die Lupe genommen, bei Bauvorhaben beraten, ein umfangreiches Informationsangebot im Internet erstellt sowie Informationsmaterialien erarbeitet. Zu den Zielgruppen von KIS gehören Studierende, Schülerinnen und Schüler, Studienbewerber/innen, Absolvent/innen, Mitarbeiter der Universität und Lehrende. Die Idee zur Einrichtung von KIS hatte Professor Dr. Reinhard Lelgemann, Beauftragter der Hochschulleitung für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung und Inhaber des Lehrstuhls für Körperbehindertenpädagogik an der Universität Würzburg. Sein Ziel war es, das Angebot zu professionalisieren. Ohlenforst und Lelgemann stehen in einem engen Kontakt zur Hochschulleitung, zur Zentralen Hochschulverwaltung, der Bibliothek, den Prüfungsausschussvorsitzenden oder dem StuSeite 34

Auch im studentischen Alltagsleben können sich die Studierenden mit Behinderung und chronischer Erkrankung unterstützen lassen. Zum einen gibt es die Möglichkeit, eine Studienassistenz beim überörtlichen Sozialhilfeträger zu beantragen. „Diese Assistenten begleiten die Studierenden in die Lehrveranstaltungen und schreiben dort beispielsweise mit“, erläutert Ohlenforst. Ziel von KIS ist die Schaffung chancengleicher Studienbedingungen für behinderte und chronisch kranke Studierende. KIS ist eine in Bayern einmalige Institution. KIS besteht aus drei Dienstleistungsbereichen mit den Einrichtungen • Beratungsdienst behinderter und chronisch kranker Studierender • Umsetzungsdienst zur sehgeschädigtengerechten Adaption von Studienmaterialien • Hilfsmittelpool für behinderte Studierende Die Leitung von KIS liegt bei Sandra Ohlenforst. Ihr Arbeitsschwerpunkt besteht in der Beratung und Unterstützung von Studieninteressierten, Studierenden und Hochschulabsolvent/innen, häufig in enger Abstimmung mit Lehrenden, Studienfachberatern und dem Prüfungsamt. Zusätzlich sind bei KIS 10 studentische Mitarbeiter/innen beschäftigt. Die Arbeit von KIS wird zudem unterstützt durch eine Sekretärin im Umfang von zwei Stunden pro Woche. Zu den Beratungsthemen gehören u.a. • Zulassung zum Studium (z.B. Härtefallantrag, Antrag auf Verbesserung der Durchschnittsnote) • Handlungsoptionen bei behinderungs- oder

erkrankungsbedingten Problemen im Studienverlauf (z.B. Fristverlängerungen) • Eingliederungshilfe zum Besuch einer Hochschule (z.B. Beantragung einer Studienassistenz) • Nachteilsausgleich bei Prüfungen (z.B. Klausurzeitverlängerung) • Beschaffung von Hilfsmitteln (z.B. Laptop, Lupen) • Wohnen • BAföG-Sonderregelungen • Individuelle Studienplanung in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen Für blinde und sehbehinderte Studierende aller Fachbereiche und Fakultäten werden dort beim Umsetzungsdienst für blinde und sehbehinderten Studierende Studienmaterialien in Großdruck umgesetzt, digital erfasst und auf Datenträger abgespeichert. Den Auftrag hierzu erteilen entweder die sehgeschädigten Studierenden selbst oder Lehrende, an deren Veranstaltungen blinde oder sehbehinderte Studierende teilnehmen. Umgesetzt werden all jene schriftlichen Materialien, die von allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen einer Lehrveranstaltung gelesen werden müssen, wie zum Beispiel Thesenpapiere, Skripte, Reader, Tischvorlagen oder PowerPoint-Präsentationen. Der Hilfsmittelpool verfügt über zwei FM-Anlagen und zwei Laptops, die von Studierenden für Vorlesungen und Seminare sowie für Klausuren ausgeliehen werden können. Vielfach ist eine persönliche Assistenz (Studienassistenz) unerlässlich, die Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung vorübergehend oder während des gesamten Studiums begleitet und Aufgaben aller Art übernimmt, welche sie nicht selbst bewerkstelligen können. Tätigkeiten einer Studienassistenz sind zum Beispiel: • Studierende bei der Erreichbarkeit von Gebäuden unterstützen und in Vorlesungen begleiten, • das Agieren als Schreibkraft in den Veranstaltungen (z.B. bei motorischen Einschränkungen) • sowie der Einsatz als „Vorleser“ oder Bibliotheksbegleiter für Blinde und Sehbehinderte

In den Hörsälen wurden unter anderem spezielle Plätze für Studierende mit Behinderung mit Aufklebern gekennzeichnet (in der Regel letzte Reihe außen und dritte Reihe mittig). 

Weitere Informationen Eine Übersicht über die Barrierefreiheit von Gebäuden und Informationsbroschüren zum Thema Nachteilsausgleich finden Sie auf der Homepage

www.kis.uni-wuerzburg.de Kontakt Universität Würzburg Kontakt- und Informationsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischen Erkrankung (KIS) Sandra Ohlenforst, M.A. Am Hubland, Mensagebäude, Raum 117 A 97074 Würzburg Tel.: 0931 / 31- 84052 kis@uni-wuerzburg.de


KultiMaTe – Der neue Kulturkalender für Studis –14. Oktober bis 18. November Wir staunen jedes Mal bei der Auswahl der Kulturtermine, wie viel es in Würzburg zu entdecken und erleben gibt! Und wir hoffen ihr findet hier ein paar schöne Anregungen! Falls ihr noch Ideen und Wünsche habt, was unbedingt in der KultiMaTe berücksichtigt werden müsste, kommt doch einfach mal bei einem unserer Referatstreffen (nächstes Treffen: 28.10. um 20 Uhr im Unicafé) vorbei! Oder meldet euch direkt bei uns: kristina.kindl@uni-wuerzburg.de & esther.schiesser@uni-wuerzburg.de!

Mo 14.10.2013 Musik 19.30 Uhr Monteverdichor: 1. Treffen, KHG Film 20.15 Uhr Perlenkino: Oktober Frightfest #2, Kellerperle Buntes 21.00 Uhr Semesteranfangsparty im Tirili 17.30 Uhr Vegane VoKü, Cairo Di 15.10.2013 Musik 20.00 Uhr 1. Treffen ESG-Orchester, ESG + Bigband „Chicken Swings“, KHG Film 20.00 Uhr: Jesus liebt mich, Max-Scheer-Hörsaal Mi 16.10.2013 Musik 20.00 Uhr Luftlinie 391 & Jules: Ausgeflogen!-Tour Part II (Jazz, Pop, Akustik-Soul), Kellerperle Buntes 20.00 Uhr Würzburger Shuttle-Party: Feiern mit Tradition! Bereits zum 39. Mal findet die Shuttle-Party in Würzburg statt und gibt euch die Möglichkeit einen großen Teil der Würzburger Kneipen und Diskos zu entdecken. Und das Beste: Dank dem Engagement deiner Studierendenvertretung gibt’s für Studis 2 Euro Rabatt (5 statt 7 Euro)! (Studierendenausweis mitnehmen) Do 17.10.2013 Theater 18.00 Uhr Ein durchschnittlich großes Desaster (Improtheaterwettstreit) Workshop und Show um 20.00 Uhr, Kellerperle; 20.00 Uhr Semesteranfangstreffen Theater-Ak der KHG, KHG 20.00 Uhr Maestro Impro, Cairo Fr 18.10.2013 Musik 20.00 Uhr Chinese Silk & Videotape (Indiepop), Kellerperle Tanz 20.30 Uhr Benefizgala zugunsten des tanzSpeichers: Veranstaltung zur Rettung des tanzSpeichers, Augustinerkirche Buntes: 20.30 Uhr Theatersport – Der Kampf um den goldenen Kaktus, Cairo Sa 19.10.2013 Literatur 13 – 17.30 Uhr "Wie mache ich aus dem Alltag Literatur?" - SchreibWorkshop mit Pauline Füg (30 Euro, ermäßigt 25), Kellerperle Tanz 20.30 Uhr Benefizgala zugunsten des tanzSpeichers, Augustinerkirche Buntes: 20.30 Uhr Theatersport – Der Kampf um den goldenen Kaktus, Cairo 20.30 Uhr Gorilla Impro, Cairo So 20.10.2013 Buntes 20.00 Uhr Welcome Dinner: Drei-Gänge-Menü zum Semesteranfang, KHG Mo 21.10.2013 Buntes 17.00 Ersti-Messe am Hubland: Info über Referate der Studierendenvertretung u.v.m., nicht nur für Erstis ;) Literatur 20 Uhr PULS-Lesereihe vom BR mit Ok Kid im Cairo: Nachwuchsautor_innen präsentieren ihre Texte! Ok Kid sorgt für das musikalische Begleitprogramm und setzt eigene Akzente Buntes 20.00 Uhr Kleidertauschparty, ESG Film 20.15 Uhr Perlenkino: Oktober Frightfest #2, Kellerperle Di 22.10.2013 Buntes 20.00 Uhr Bretonischer Abend mit Crèpes, Cidre, Harfe + Tanz, ESG Theater 19.30 Uhr Bube Dame Ritter: Die Slam-Show mit Stargast Lars Ruppel, Kellerperle; 20.00 Uhr 1. Treffen Improvisationstheater, KHG 20.00 Uhr studi(o)bühne: 1. Treffen für alle Theater-Interessierten, Stadtmensa Film : Iron Man 3, Max-Scheer-Hörsaal Mi 23.10.2013 Tanz Koffernachtstraum (Tanzperformance), Kellerperle Musik 20.00 Uhr KHG-Chor: 1. Treffen, KHG Buntes 19.30 Uhr @Theater Ensemble, Cairo Do 24.10.2013 Musik 19.30 Uhr Das wohltemperierte Klavier des Dimitri Schostakowitsch, Hochschule für Musik (Ebracher Gasse 1), Theater; 20.30 Uhr Binoculers (Indie-Folk), Kellerperle 21.00 Uhr Ersti-Party am Hubland Tipp: Vom 24. bis 27. Oktober findet wieder das legendäre internationale Improtheaterfestival vom Cairo statt! Tolle Workshops, krasse Shows, absolut empfehlenswert! Spielplan und Karten: www.improtheaterfestival.de Fr 25.10.2013 Musik 20.00 Uhr Mostly Ballads: Jazz in Baggies,

Hochschule für Musik (Ebracher Gasse 1), Saal U 08; 20.00 Uhr Foxxes | Sending Lights | Snakes and Lions | +1 (Hardcore / Punk), Kellerperle Buntes 15.00 Uhr Weinwanderung vom Referat Internationales, Treffpunkt: Hublandmensa 11.30 Uhr Ein Koffer voll Geschichten, Cairo Sa 26.10.2013 Literatur Lange Nacht der Märchen: Märchen, Musik + mehr, ESG Musik 22.00 Uhr PotzPlitz Electric Live Sessions (Tanzveranstaltung), Kellerperle So 27.10.2013 Musik 17.00 Uhr Monteverdichor: Große Chorgala, Neubaukirche Literatur Im Anfang war das Wort Teil II der Lesereihe "Erlesenes" (Galerie) - Martin von Wager Museum im Südflügel der Residenz Mo 28.10.2013 Buntes Informations- und Einsteiger_innen-Treffen des Asyl-AKs, KHG 20 Uhr Treffen vom Referat Kultur: Planung der StreetArt-

24.-27.10 Cairo Ausstellung „Farbtupfer im Betongrau“, Unicafe Film 20.15 Uhr Perlenkino: Oktober Frightfest #2, Kellerperle Buntes 17.30 Uhr Vegane VoKü, Cairo Di 29.10.2013 Buntes 17.00 Uhr Alternative Stadtführung „Würzburgs andere Seite“: Orte und Einrichtungen wohnungsloser Menschen, Treffpunkt: Franziskanergasse 7, Anmeldung bis 28.10., KHG Musik 21.00 Uhr I Am in Love (Indietronic), Kellerperle Film : Cabin In The Woods (Freier Eintritt mit Gruselkostüm), Max-Scheer-Hörsaal Buntes 21.00 Uhr Hunt & Godzilla was a friend mine, Cairo Mi 30.10.2013 Theater 20.00 Uhr „Romeo und Julia“ von Shakespeare – Premiere, KHG Buntes 20.00 Uhr Powerpoint-Karaoke, Kellerperle Do 31.10.2013 Musik 20.00 Uhr Perl-Jam (Jamsession): Ab Sept. gibt’s jeden letzten Donnerstag im Monat die Session der Stadt, „Alles kann nichts muss!“, in der Kellerperle! Theater 20.00 Uhr „Romeo und Julia“ von Shakespeare, KHG Buntes 21.00 Uhr Bring the mourning on & the dope, Cairo Fr 1.11.2013 Theater 20.00 Uhr „Romeo und Julia“ von Shakespeare, KHG Sa 2.11.2013 Theater 20.00 Uhr „Romeo und Julia“ von Shakespeare, KHG So 3.11.2013 Theater 20.00 Uhr „Romeo und Julia“ von Shakespeare – Dernière, KHG Literatur 11 Uhr Menschliches im Göttlichen Teil III der Lesereihe "Erlesenes" (Antike) - Martin von Wagner Museum im Südflügel der Residenz Mo 4.11.2013 Film 20.15 Uhr Perlenkino: Film Noir – die dunkle Jahreszeit beginnt Kellerperle Di 5.11.2013 Buntes 20.00 Uhr Perlenstammtisch: Kreativer Austausch aller Aktiven und Interessierten in der Kellerperle Film : Star Trek – Into Darkness, Max-Scheer-Hör-

saal Mi 6.11.2013 Musik 20.30 Uhr Gerard, Cairo Do 7.11.2013 Musik 20.00 Uhr Meisterklassen-Podium Eduardo Fernandez Espna Romero (Violine), Hochschule für Musik (Hofstr. 13), Kammermusiksaal Buntes 20.30 Uhr Speed-Dating vom Referat Internationales (Finde deine_n Sprachpartner_in), ESG Sa 9.11.2013 Buntes 10 - 17 Uhr Durch die Wand im Kopf: Workshop zu Alltagsrassismus und Zivilcourage, KHG (Anmeldung bis 24.10.) Ceilidh: Schottisches Tanzfest, ESG Musik Beats and Lyrics No. 15 (Freestyle) Kellerperle Tanz 14 – 17 Uhr Tanztag für Frauen: Tänze aus versch. Kulturkreisen, ESG (Anmeldung bis 7.11. info@ esg-wuerzburg.de) So 10.11.2013 11 Uhr Klatsch und Tratsch aus der Antike Teil IV der Lesereihe "Erlesenes" (Antike) - Martin von Wagner Museum im Südflügel der Residenz Mo 11.11.2013 Musik 20.00 Uhr Meisterklassen-Podium Cham Park (Violine), Hochschule für Musik (Hofstr. 13), Kammermusiksaal Film 20.15 Uhr Perlenkino: Film Noir – die dunkle Jahreszeit beginnt, Kellerperle 20.00 Uhr „So wie du bist“ – Film + Gespräch (Thema: Down-Syndrom), ESG Di 12.11.2013 Buntes 17.30 – 21.30 Uhr Kochkurs, KHG 20.00 Uhr Länderabend Japan, ESG Film : Ich – Einfach unverbesserlich 2, Max-Scheer-Hörsaal Mi 13.11.2013 Musik 21.00 Uhr Mäkkelä – finnisch-deutscher Songwriter/Solo-Performer, Kellerperle Do 14.11.2013 Theater 18.00 Ein durchschnittlich großes Desaster (Improtheaterwettstreit) – Workshop und um 20.00 Uhr Show, Kellerperle Buntes: Xul zolar, Cairo Fr 15.11.2013 Musik 20.00 Uhr MeisterklassenPodium (Harfe), Hochschule für Musik (Hofstr. 13), Kammermusiksaal Buntes BocksBeutelBoomBox IV. in der Kellerperle 21.00 Uhr Metz, Cairo Sa 16.11.2013 Buntes 9.20 Uhr Fahrt zum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, 3 Euro + Bayernticket, Anmeldung bis 31.10. info@ esg-wuerzburg.de Musik 20.00 Uhr Kellner, Cairo So 17.11.2013 Buntes 20 Uhr Die Zeit gehört uns: Widerstand gegen das Regime der Beschleunigung, Vortrag, ESG Mo 18.11.2013 Film 20.15 Uhr Perlenkino: Film Noir – die dunkle Jahreszeit beginnt Kellerperle TIPP: Literarischer Herbst in der Stadtbücherei, immer um 20 Uhr: 14.10. Ilija Trojanow – Wo Orpheus begraben liegt, 17.10. Nora Gomringer & Jazztrommler „Baby“ Sommer – Betrommeltes Sprachvergnügen, 22.10 Uwe Timm – Vogelweide, 5.11. Stephan Lukschy – Loriot Biographie, 13.11. Stephan Bollmann – Frauen und Bücher, 21.11. Anousch Müller – Brandstatt Tipp: Studierende ins Museum! Freier Eintritt für Studis im Kulturspeicher, jeden letzten Donnerstag im Monat

30.10-03.11 KHG

Seite 35


Erstiparty l ti gü mit

ig un g. E intritt € 4 ,00

ERSTIS T T I R T N I E 1 EURO

g

2 FLOORS

er Im ma

DJ TILO TEQUILO

trikulations

in he c s be

DJ SIMON

24. Oktober 2013 Mensa am Hubland Beginn: 21.00 Uhr, Shuttlebus ab Barbarossaplatz

StuV


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.