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hr
Barrierefreiheit
Hinschauen und Bescheid geben
Von Max Schmitt
Wissen ist Macht. Und der Zugang zu Bildung soll allen gleichermaßen ermöglicht werden. Nimmt man diesen Satz so pragmatisch und wörtlich wie er nur zu verstehen sein kann, muss man sich die Frage stellen: Wie zugänglich sind Räume, Gebäude und Plätze unserer Alma Mater? Der Slogan: Barrierefrei soll sie sein, die Würzburger Julius-Maximilians-Uni
versität. Rampen, wo einst Treppen den Weg für Rollstuhlfahrende versperrten; Sitzplätze in vorderen Reihen für Studierende mit Sehoder Hörschwäche. Sogar Parkplätze auf Dekan-Niveau gibt es für Studierende mit Behinderung. Schaut alles prima aus, oder? In dieser Themen-Ausgabe hat sich das Referat Barrierefrei zu Wort gemeldet. Es stellt sich vor, erklärt,
gibt Denkanstöße und thematisiert. Es wirft die Frage auf, ob wirklich allen der Weg an die Uni, in die Uni und zur Uni gleichermaßen geebnet wird. Der Appell: Wenn euch etwas zum Nachbessern auffällt – ruft an, schreibt eine Mail… gebt Bescheid.
Sprachrohr April/Mai 2014
Impressum
impressum Herausgeber Studierendenvertretung der Universität Würzburg Kontakt Mensagebäude am Hubland, Zimmer 104 97074 Würzburg Telefon: +49 (0) 931 31-85819 Fax: +49 (0) 931 31-84612 E-Mail: sprachrohr@uni-wuerzburg.de Internet: stuv.uni-wuerzburg.de Redaktionsleitung Christina Klaus Layout Andreas Edler Titelseite www.jugendfotos.de Jana Mila Lippitz
Auflage 4.000 Stück
Für die Inhalte der jeweiligen Artikel in dieser Zeitung sind,
Druck Dresdner Verlagshaus Druck GmbH Meinholdstraße 2 01129 Dresden
sofern
nicht
ausdrücklich
anders vermerkt, die jeweils genannten
Redaktion Alexander Axmann, Alexander Bagus, Katharina Deppisch, Amina Hussein, Sebastian Hofmann, Daniel Janke, Oliver Jörg, Melanie Krause, Julian Nagelschmidt, Sandra Ohlenforst, Lena Roder, Florian Ruffig, Esther Schießer, Denise Schiwon, Max Schmitt Redaktionelle Mitarbeit Studierendenvertretung der Universität Würzburg Die Hochschulgruppen der Universität Würzburg
selbst
AutorInnenen
verantwortlich.
Die
Gesamtverantwortung für die Inhalte der Website liegt bei der Studierendenvertretung der Universität Würzburg. V.i.S.d.P. StuV WÜ (siehe: Art. 5, Abs. 1 BayPrG)
Mit sechs Mäusen seid Ihr dabei, Erstis kriegen’s umsonst! *
* Am 9. April (Stadtmensa) und am 23. April 2014 (Hublandmensa) gibt’s ab 12.15 Uhr EXKLUSIV FÜR STUDIS Karten für ausge-
wählte Vorstellungen zum Hammerpreis von nur 6,00 Euro! Und wer‘s uns immer noch nicht glaubt: FREIER EINTRITT FÜR ERSTIS zu nicht ausverkauften Vorstellungen vom 7. April bis 12. Juli 2014 (bitte Immatrikulationsbescheinigung nicht vergessen). Hier könnt Ihr schon vorab etwas erfahren: Telefon 0931 / 3908-124 (Kasse) oder unter www.theaterwuerzburg.de/karten
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April/Mai 2014 Sprachrohr
Editorial/Inhalt
Editorial
„Moin moin liebe Lesenden, ich möchte euch zu unserem neuen Semester begrüßen und die Gelegenheit ergreifen, mich vorzustellen: Nachdem uns Herr Schmitt eine lange Zeit begleitet hat und nun seine Aufgaben als Leiter des Referats Presse niedergelegt hat, ist nun an mir, diese Aufgaben weiterzuführen. Ich freue mich sehr über diese neue Herausforderung und hoffe, dass wir gemeinsam ein schönes, entspanntest und aufregendes SoSe 2014 haben werden.
Christina Klaus für das Sprachrohr
Alles was dazu gehört werden wir euch im Laufe des Semesters vorstellen – angefangen mit der jetzigen Ausgabe. Diesen Monat erfahrt ihr alles wichtige, was ihr für euren Sommer in Würzburg wissen müsst. Kultur pur – was geht?! Wir stel
len euch DIE kulturellen Highlights vor und machen Lust auf schönes Wetter. Schwerpunkt dieser Ausgabe ist das Thema Barrierefreiheit an unserer Uni. Darüber hinaus wartet die entfachte Kontroverse über die Hiwi-Löhne und ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl: Die Hochschulwahlen stehen an!!!
Viel Erfolg beim Studieren, eure Tina
Fragen
Machen
Streiten
Im Gespräch mit Würzburger Studierenden
Das Referat Barrierefrei stellt sich vor
Hiwi-Löhne: Klarstellung und Kommentar zur Debatte
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Sprachr hr o April und Mai Inhalt
2014
Interview 4 Wie geht es beeinträchtigten Studenten an der Uni Würzburg? Im Gespräch mit drei Würzburger Studenten
thema 6 Bei gesundheitlichen Problemen ist KIS für euch da 7 Referat Barrierefrei Wir brauchen deine Ideen 8 Immer dem rasselnden Ball hinterher Fußballbegeisterung im Dunkeln 9 Selbsterfahrung Nicht quatschen sondern machen
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Nachgefragt 20 Heute: Wie sieht euer WunschLohnmodell für Hiwis aus? 22 Nachgefragt 2.0 Individuelle Fragen an eure Hochschulgruppen
Ansichten
10 Barrierefreiheit von öffetnlich zugänglichen Gebäuden 11 PROMI - Oliver Jörg
24 Kommentare, Kolumnen, ein Comic, Buch- und Filmkritiken
(Uni-)Leben
28 Städtereport - Edinburgh 29 Ein Geograph auf großer Exkursion 30 Kulturtipps Unser Chefredakteur empfiehlt
12 Klarstellung des Senators 14 Suche Minijob als studentische Hilfskraft Ein Kommentar von Melanie Krause
Mensaplan
Kultur
31 KultiMaTe Euer Referat Kultur empfiehlt 07.4. bis 11.5.
15 Mensaplan für Studentenhaus und Hublandmensa vom 03.02. bis 28.02.
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Sprachrohr April/Mai 2014
Interview
Wie geht es Beeinträchtigten Studenten an der Uni Würzburg? Im Gespräch mit drei Würzburger Studenten
terte sich schleichend in den darauffolgenden Jahren. Ich kann in der Nähe und Ferne nicht scharf sehen. Es äußert sich wie ein blinder Fleck in der Mitte eines Bildes. Eine Brille hilft in meinem Fall leider nicht. Bei meiner ersten Berufswahl ließ ich mich von der Bundesagentur für Arbeit beraten und machte eine Ausbildung zur Physiotherapeutin. Damals traute ich mir ein Studium mit meiner Erkrankung nicht zu.
Wo unterscheidet sich dein Unialltag zu dem deiner Kommilitonen? Interview geführt von Julian Nagelschmidt
Die Frage danach, wie es um die Barrierefreiheit beeinträchtigter Studenten an Universitäten steht ist berechtigt. Die Sozialerhebung 2012 zeigte, dass von 16.000 beeinträchtigten befragten Studenten 13 % barrierefreie Gebäude benötigen. Über die Hälfte der Befragten gab an, starke beziehungsweise sehr starke beeinträchtigungsbedingte Studienerschwernisse zu haben. Wo könnte die Barrierefreiheit ausgebaut werden und welche Hürden müssen weiterhin abgebaut werden um den Betroffenen die Voraussetzungen zum Erwerb eines akademischen Abschlusses zu vergünstigen? Drei Würzburger Studenten erklärten sich dazu bereit etwas aus ihrem Unialltag preiszugeben.
Wie heißt du, wie alt bist du und was studierst du in Würzburg?
Im Großen und Ganzen brauche ich mehr Zeit. Das betrifft hauptsächlich das Lesen. Ich habe zum Glück ein gutes Zeitmanagement und bereite mich frühzeitig für Klausuren oder für andere Prüfungsleistungen vor. Während sich die anderen Kommilitonen mit dem Lernen noch Zeit lassen können, beschäftige ich mich schon damit. Bei mir würde eine Nacht und Nebel Aktion nicht funktionieren, da ich den Lernstoff in so einer kurzen Zeit nicht komplett lesen und verarbeiten könnte.
Was tut die Universität für deine Barrierefreiheit? Ich bekomme in den Klausuren 50% mehr Zeit und eine Schriftvergrößerung auf Arial 20 in Fettdruck. Darüber hinaus stehe ich mit der Kontakt- und Informationsstelle für Studierende mit Behinderungen der Uni Würzburg in Verbindung. Sie unterstützt mich, wenn es darum geht Hörsäle, Bibliotheken und Arbeitsräume barrierefrei zu gestalten. Zudem sind die meisten Dozenten der psychologischen Fakultät sehr rücksichtsvoll.
Hast du Probleme den Weg zur Uni zu bewältigen? Nein. Ich wohne nicht weit von der Uni entfernt. Ich kenne den Weg mittlerweile eh sehr gut. Daher brauche ich nicht mehr alle visuellen Informationen um von A nach B zu gelangen. Zudem habe ich einen guten Orientierungssinn - auch wenn das jetzt erstmal widersprüchlich klingt. Es ist wie ein innerer Kompass, der mich intuitiv in die richtige Richtung lenkt. Voraussetzung ist natürlich, dass ich mich schon vorher über den neuen Weg informiert habe oder mindestens einmal an jenem Ort gewesen bin. Nichts desto trotz begleitet mich eine gewisse Nervosität, da ich mich bei unvorhergesehenen Veränderungen nicht auf meine Augen verlassen kann. Ich heiße Ulla Becker, bin 34 Jahre alt und studiere Psychologie im 2. Mastersemester. Nach dem Abitur machte ich zunächst eine Ausbildung als Physiotherapeutin und bin nun seit meinem 23. Lebensjahr in diesem Beruf tätig. Neben dem Studium arbeite ich auch noch weiterhin ca. 4-6 Stunden in der Woche in einer Physiotherapiepraxis.
Welche Art von Beeinträchtigung hast du? Eine Seherkrankung. Diese zeigte sich erstmalig kurz vor meinem Abitur und verschlech-
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Wo bestünde deiner Meinung nach noch Handlungsbedarf in Sachen Barrierefreiheit seitens der Uni?
Wie gestaltet sich dein Social-Life mit der Beeinträchtigung, ist dort auch für Barrierefreiheit gesorgt? Während des Semesters habe ich kaum Freizeit. Die Woche besteht hauptsächlich aus Uni und Arbeiten. In der vorlesungsfreien Zeit finde ich dann aber meist wieder Ruhe um mich zu erholen. Bei meinen Freizeitaktivitäten merke ich zum Glück meine Seherkrankung kaum. Ich suche mir nur die Dinge aus, die ich selbstständig bewältigen kann. Natürlich gibt es immer wieder Orte, die nicht barrierefrei sind wie viele Speise-/Getränkekarten in Cafés oder die Anzeigen an den Straba-Haltestellen. Wenn ich mit meinen Freunden unterwegs bin, ist das aber kein Problem. Sie lesen mir vor oder ich erkundige mich über wichtige Informationen schon vorher.
Was hast du nach dem Studium vor? Zu hundert Prozent kann ich das noch nicht sagen. Ich könnte mir vorstellen in die Wirtschaft zu gehen. Aufgrund meines Alters und einer bereits abgeschlossenen Berufsausbildung möchte ich momentan keine weitere Therapeutenausbildung machen. Zumindest im Augenblick nicht.
Wie heißt du, wie alt bist du und was studierst du? Ich heiße Sven Sittler, bin 25 Jahre alt und Studiere Political and Social Studies und Geschichte (7. Semester) und Jura (1. Semester).
Welche Art von Beeinträchtigung hast du? Ich habe eine Beinbehinderung. Konkret bedeutet das, dass ich rechts nur einen Oberschenkel habe. Links fehlt mir der Wadenbeinknochen und das Sprunggelenk, der Unterschenkel und der Fuß sind verkürzt. Das hab ich alles seit meiner Geburt. Über die Ursache kann man nur mutmaßen, möglich wären Auswirkungen von Tschernobyl da ich 10-20km Luftlinie vom Atomkraftwerk Grafenrheinfeld aufwuchs.
Wo unterscheidet sich dein Unialltag gegenüber dem deiner Kommilitonen? Wenn ich in die Hubland-Mensa will und mit dem Rollstuhl unterwegs bin muss ich in stinkende und lahme Aufzüge. Außerdem hab ich oftmals weitere Wege. Die Bushaltestelle im Wittelsbacherplatz ist vollkommen Rollstuhlungeeignet. Ein Problem stellen auch oftmals ungünstig platzierte Eingänge in den Universitätsgebäuden dar. Die Räume sind auch teilweise zu eng für Rollstühle weil zu viele Tische oder Stühle drin stehen oder die Tische sehr nah an den Wänden stehen.
Man muss ganz klar sagen, dass viele Einrichtungen noch nicht barrierefrei gestaltet sind, wie u.a. Bibliotheken und Hörsäle. Hier besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf. Es gibt z.B. eine Kamera, mit deren Hilfe Bücherseiten gescannt und vergrößert werden können. Weiterhin ermöglicht eine Vergrößerungssoftware für PCs das Lesen von Internetseiten und privat abgespeicherte Dokumente. Da solche Hilfsmittel Wie bewältigst du deinen Weg zur Uni? fehlen, habe ich in der psychologischen Teilbi- Hast du hier Schwierigkeiten? bliothek meine eigene Kamera aufstellen lassen.
April/Mai 2014 Sprachrohr
Interview
Ich fahre mit dem Bus oder der Bahn. Hier besteht das bereits genannte Problem mit der Bushaltestelle am Wittelsbacherplatz. Manchmal Alexander Bagusich auch mit dem Fahrrad oder laufe mit fahre meiner Prothese.
Wie gestaltet sich dein Social-Life in Würzburg? Hier ist genug Hilfsbereitschaft vorhanden. Ich habe keinerlei Einschränkungen, nicht zuletzt weil ich auch selbstständig mit Prothese mal den Rollstuhl verlassen kann. Aber auch mit kommt man eigentlich überall gut hinein und wird freundlich behandelt. Im sportlichen Bereich kann ich den Sport machen, den ich machen möchte. Ich spiele Rollstuhlbasketball, gehe schwimmen, klettern und fahre Rad. Auch arbeitsmäßig habe ich keine Einschränkungen. Ich bin Fahrradkurier und arbeite in einer Bar.
Was hast du nach dem Studium vor? Frag ich mich selbst bisher ohne wirkliche Erleuchtung. Abstand zum Studium gewinnen. Viel ausprobieren.
Wie heißt du, wie alt bist du und was studierst du?
nichts. Das Problem konnte mit Hilfe eines elektronischen Stethoskops mit Kopfhörern gelöst werden, was aber ca. 10-mal so viel kostet. Hier bekam ich finanzielle Hilfen des Bezirks Unterfranken, da der Erwerb des Stethoskops sonst für mich unmöglich gewesen wäre. In den Vorlesungen habe ich auch des Öfteren Probleme die Dozenten zu verstehen und somit dem Inhalt zu folgen. Ebenfalls schwierig sind diverse Seminare mit Gruppenarbeit, wo die Hintergrundgeräusche zunehmen. Aus dem „Wortfetzen-Gemurmel“ sinnvolle Aussagen herauszufiltern gelingt nicht immer. Unmotivierte Dozenten und laute Studenten sind ein weiteres Problem in den Vorlesungen.
Wie bewältigst du den Weg zur Uni? Hast du hier Schwierigkeiten? Auf dem Weg zur Uni habe ich keine Schwierigkeiten.
Welche Optionen hast du in Vorlesungen wo viel über die Akustik läuft?
Mein Name ist Liane Werner, ich bin 29 Jahre alt und studiere im 7. Semester Medizin in Würzburg.
Welche Art von Beeinträchtigung hast du und wie lang schon? Seit frühster Kindheit bin ich auf beiden Ohren schwerhörig. Dies fiel durch mein Lispeln auf. Vermutlich wurde die Schwerhörigkeit vererbt. Ich habe vor allem Probleme tiefe Frequenzen zu hören, weshalb ich Männer häufig nicht verstehe.
Worin unterscheidet sich dein Unialltag gegenüber dem deiner Kommilitonen? Als Medizinstudentin erfuhr ich zum Beispiel eine konkrete Grenze im Gebrauch des Stethoskops. Die Oliven normaler Stethoskope passen nicht in meine Ohren, solange ich Hörgeräte trage. Ohne diese Hörhilfe höre ich natürlich
Solche Veranstaltungen sind immer schwierig. Wenn Dozenten eine Mikrophonanlage benutzen versuche ich mich so zu setzen, dass ich möglichst gut sehen kann. Leider gibt es oft auch Störgeräusche oder die Batterien sind leer. Während der ersten 5. Semester konnte ich in kleineren Hörsälen und Seminarräumen fast gar nichts verstehen, weil dort auf die Mikrophone verzichtet wird. Seit dem letzten Semester kann ich eine, der Universität gehörende, FM-Anlage benutzen. Der Dozent trägt dabei ein Mikrophon mit Sender. Ich trage einen Empfänger welcher das Signal an meine Hörgeräte weiterleitet. Damit kann ich den Veranstaltungen immer folgen. Meine Dozenten haben bisher immer sehr nett und kooperativ reagiert, als ich sie bat das Miko zu tragen. Alle waren bisher sehr bemüht und interessiert.
Wo bestünde noch Handlungsbedarf Seitens der Uni? Es wäre praktisch, wenn man über das Internet Informationen über die einzelnen Räume einsehen könnte. Vor allem Informationen darüber, ob dort Mikrophone und Lautsprecher vor-
handen sind und wo in etwa die Lautsprecher hängen, würden mir das Studieren erleichtern. Für andere Studenten sind vielleicht Informationen über die Erreichbarkeit mit dem Rollstuhl interessant. Gut wäre auch, wenn einige Seminarräume mit Mikrophonanlagen nachgerüstet würden. Generell könnte sich die Wahrnehmung gegenüber beeinträchtigten Studenten an der Universität verbessern. Oft macht es den Anschein, als wüsste man nicht wirklich mit Menschen wie mir umzugehen. Toll wäre, wenn es einen gewissen Standard für die jeweilige Beeinträchtigung gäbe, damit für alle einsehbar ist, was der Student kann und wo er Unterstützung benötigt und welche Anforderungen im Studium und in den einzelnen Praktika angepasst werden können und müssen. Zum Glück gibt es die KIS. Die Beratung und Unterstützung in allen Fragen ist sehr wichtig für mich geworden.
Wie gestaltet sich dein Social-Life mit deiner Beeinträchtigung? Ist dort auch für Barrierefreiheit gesorgt? Viele Situationen in der Freizeit sind sehr beeinflussbar, obwohl sie für Schwerhörige sehr belastend sind, dazu zählen zum Beispiel laute Tischnachbaren oder laute Musik. Öffentliche Durchsagen kann ich sehr schwer verstehen. Hier wäre ein weiterer Ausbau von elektronischen Anzeigen mit Lauftexten zu den Durchsagen wünschenswert. Theater, Konzertsäle und Kirchen könnten ebenfalls mit der FM-Technik versehen werden. Somit würde schwerhörigen Menschen dort ein Besuch ermöglicht. Manche Hörgeräte können sogar über Bluetooth erreicht werden. Damit erhoffe ich mir zukünftig auch mehr Möglichkeiten.
Was möchtest du nach deinem Studium machen? Nach dem Studium möchte ich als Ärztin in einer Klinik arbeiten und eine Facharztausbildung absolvieren. Welche Fachrichtung weiß ich noch nicht genau, auf jeden Fall nichts bei dem das Hören im Mittelpunkt steht.
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Sprachrohr April/Mai 2014
Titelthema
Bei gesundheitlichen Problemen ist KIS für Euch da! 7 % fühlen sich im Studium durch eine Behinderung oder chronische Erkrankung im Studium beeinträchtigt, so die Zahlen der 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks. Dazu gehören zum Beispiel offensichtliche Gehbehinderungen, Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates, Seh- und Hörbehinderung, Hauterkrankungen, Legasthenie, Allergien, Erkrankungen der inneren Organe wie Darmerkrankungen, chronische Stoffwechselstörungen wie beispielsweise Diabetes sowie auch psychische Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen. Dass eine Behinderung nicht sichtbar ist, bedeutet nicht, dass die Studierenden dieselben Chancen auf einen regulären Studienablauf haben wie ihre nichtbehinderten Kommilitoninnen und Kommilitonen. So wird ein hörbehinderter Studierender vielleicht in Seminaren wichtige Informationen nicht registrieren, ein sehbehinderter Studierender ein Tafelbild aufgrund der kleinen Schrift nicht erkennen können. Häufig ist es anstrengend und mühsam beispielsweise den Abgabetermin für eine Hausarbeit einzuhalten, wenn die oder der betroffene Studierende mehrere Stunden in der Woche medizinisch behandelt werden muss oder nur langsam lesen kann. Mit der Empfehlung "Eine Hochschule für Alle" hat die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) auf ihrer Mitgliederversammlung im April 2009 in Aachen einstimmig beschlossen, Maßnahmen durchzuführen, welche die Chancengerechtigkeit für Studierende mit Behinderung/chronischer Erkrankung schaffen sollen. Zudem hat die Bayerische Staatsregierung im Februar 2012 das Konzept Inklusive Hochschule verabschiedet. Schon Anfang 2008 hat die Universität Würzburg eine Beratungsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung eingerichtet. Seitdem wurde ein Beratungsangebot aufgebaut, Informationsveranstaltungen organisiert, die gesamte Universität auf ihre Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderung unter die Lupe genommen, bei Bauvorhaben beraten, ein umfangreiches Informationsangebot im Internet erstellt sowie Informationsmaterialien erarbeitet. Zu den Zielgruppen von KIS gehören Studierende, Schülerinnen und Schüler, Studienbewerber/ innen, Absolvent/innen, Mitarbeiter der Universität und Lehrende. Die Idee zur Einrichtung von KIS hatte Professor Dr. Reinhard Lelgemann, Beauftragter der Hochschulleitung für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung und Inhaber des Lehrstuhls für Körperbehindertenpädagogik an der Universität Würzburg. Sein Ziel war es, das Angebot zu professionalisieren. Ziel von KIS ist die Schaffung chancengleicher Studienbedingungen für behinderte und chronisch kranke Studierende. KIS ist eine in Bayern einmalige Institution.
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KIS besteht aus den Dienstleistungsbereichen mit den Einrichtungen •B eratungsdienst behinderter und chronisch kranker Studierender •U msetzungsdienst zur sehgeschädigtengerechten Adaption von Studienmaterialien • Hilfsmittelpool für behinderte Studierende Die Leitung von KIS liegt bei Sandra Ohlenforst. Ihr Arbeitsschwerpunkt besteht in der Beratung und Unterstützung von Studieninteressierten, Studierenden und Hochschulabsolvent/innen in enger Abstimmung mit Lehrenden, Studienfachberatern und dem Prüfungsamt. Zusätzlich sind bei KIS studentische Mitarbeiter/innen beschäftigt. Die Arbeit von KIS wird zudem unterstützt durch eine Sekretärin im Umfang von zwei Stunden pro Woche. Zu den Beratungsthemen gehören u.a. •Z ulassung zum Studium (z.B. Härtefallantrag, Antrag auf Verbesserung der Durchschnittsnote) •H andlungsoptionen bei behinderungs- oder erkrankungsbedingten Problemen im Studienverlauf (z.B. Fristverlängerungen) • Eingliederungshilfe zum Besuch einer Hochschule (z.B. Beantragung einer Studienassistenz) • Nachteilsausgleich bei Prüfungen (z.B. Klausurzeitverlängerung) • Beschaffung von Hilfsmitteln (z.B. Laptop, Lupen) • Wohnen • BAföG-Sonderregelungen • Individuelle Studienplanung in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen Für blinde und sehbehinderte Studierende aller Fachbereiche und Fakultäten werden dort beim Umsetzungsdienst für blinde und sehbehinderte Studierende Studienmaterialien in Großdruck umgesetzt, digital erfasst und auf Datenträger abgespeichert. Den Auftrag hierzu erteilen entweder die sehgeschädigten Studierenden selbst oder Lehrende, an deren Veranstaltungen blinde oder sehbehinderte Studierende teilnehmen. Umgesetzt werden all jene schriftlichen Materialien, die von allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen einer Lehrveranstaltung gelesen werden müssen, wie zum Beispiel Thesenpapiere, Skripte, Reader, Tischvorlagen oder PowerPointPräsentationen. Der Hilfsmittelpool verfügt über zwei FM-Anlagen und zwei Laptops, die von Studierenden für Vorlesungen und Seminare sowie für Klausuren ausgeliehen werden können. Ohlenforst und Lelgemann stehen in einem engen Kontakt zur Hochschulleitung, zur Zentralen Hochschulverwaltung, der Bibliothek, den Prüfungsausschussvorsitzenden oder dem Studentenwerk Würzburg, um gleichwertige Studienbedingungen für Studierende mit Behinderung und
chronischer Erkrankung zu schaffen. Studierende dürfen auf Grund ihrer Behinderung nicht benachteiligt werden. Dies besagt das Hochschulrahmengesetz, das die Möglichkeit eines so genannten Nachteilausgleichs vorsieht. Werden längere Bearbeitungszeiten für Hausarbeiten benötigt, da der Student mehrere Stunden in der Woche medizinisch betreut wird? Oder soll die schriftliche Prüfung mündlich erfolgen, da die Antragstellerin motorisch nicht in der Lage ist zu schreiben? In einem ausführlichen Gespräch unterstützt KIS Studierende bei der Beantragung eines Nachteilsausgleichs. Vielfach ist eine persönliche Assistenz (Studienassistenz) unerlässlich, die Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung vorübergehend oder während des gesamten Studiums begleitet und Aufgaben aller Art übernimmt, welche sie nicht selbst bewerkstelligen können. ätigkeiten einer Studienassistenz sind zum T Beispiel: • Studierende bei der Erreichbarkeit von Gebäuden unterstützen und in Vorlesungen begleiten, • oder das Agieren als Schreibkraft in den Veranstaltungen (z.B. bei motorischen Einschränkungen) In den Hörsälen wurden unter anderem spezielle Plätze für Studierende mit Behinderung mit Aufklebern gekennzeichnet (in der Regel letzte Reihe außen und dritte Reihe mittig). Weitere Informationen: Eine Übersicht über die Barrierefreiheit von Gebäuden und Informationsbroschüren zum Thema Nachteilsausgleich finden Sie auf der Homepage www.kis.uni-wuerzburg.de
Sandra Ohlenforst M.A.
Prof. Reinhard Lelgemann
Kontakt: Universität Würzburg Kontakt- und Informationsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischen Erkrankung (KIS) Sandra Ohlenforst, M.A. Am Hubland, Mensagebäude, Raum 117 A, 97074 Würzburg Tel.: 0931 / 31- 84052 kis@uni-wuerzburg.de
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Titelthema
Wir brauchen Deine Ideen!
A
von Daniel Janke
cht Prozent aller Studierenden an deutschen Universitäten haben eine Behinderung oder eine chronische Krankheit. Nicht sehr viele? Auf die Universität Würzburg gerechnet wären das immerhin 2.200 Studierende, die darauf angewiesen sind, dass sämtliche Räumlichkeiten barrierefrei erreichbar und nutzbar sind. Deshalb hat sich vor einigen Jahren eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit den Belangen von Kommilitoninnen und Kommilitonen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung befassten. Heute ist aus dem ehemaligen Arbeitskreis das Referat Barrierefrei der Studierendenvertretung geworden, ein loser Zusammenschluss von Studierenden aller Fachrichtungen, die sich für die Beseitigung von Barrieren an der Universität einsetzen und für die Sensibilisierung der Probleme eintreten. Was wir konkret machen? Mit Ideenreichtum, Durchsetzungsvermögen und Tatendrang haben wir etwa den Bau des neuen Zentralen Hörsaalbaus (Z6) begleitet und uns dafür stark gemacht, dass alle Studierende ohne Einschränkung einen barrierefreien Zugang zum Wissen erhalten können. So wurde das Gebäude etwa mit elektrischen Türöffnern versehen. Weiterhin wurde im Gebäudeinnern auf eine kontrastreiche Farbgestaltung gesetzt, sodass sich Menschen
mit Sehbeeinträchtigung orientieren können. In nahezu allen Vorlesungssälen gibt es zudem mindestens einen unterfahrbaren Sitzplatz für Rollstuhlfahrer, welcher von diesen ohne fremde Hilfe zu erreichen und zu nutzen ist. Damit wird den Betroffenen ein wesentlicher Punkt zugestanden: die Eigenständigkeit. Andererseits wurden in den Veranstaltungsräumen Sitzplätze mit besonderer Akustik für Hörgeschädigte gekennzeichnet, sodass auch sie uneingeschränkt an der Wissensvermittlung teilhaben können. Auch die Umbaumaßnahmen auf dem Campus Hubland Nord haben wir dahingehend betreut, dass sämtliche Räume etwa zusätzlich mit Brailleschrift kenntlich gemacht wurden und somit auch für sehbehinderte Studierende erkennbar sind.
Ein wichtiger Einsatz erfolgte in der Universitätsbibliothek. Hier wirkten wir an der Umsetzung eines Nutzungsraums für Sehbeeinträchtigte mit, sodass Betroffene etwa spezielle Computer oder eine Vorlesesoftware nutzen können. In jährlich stattfindenden Selbsterfahrungstagen arbeiten wir effektiv an der Sensibilisierung gesunder Menschen für die Belange der Betroffenen und konnten damit schon so manche Vorurteile aus dem Weg räumen. Durch eine faktische Öffentlichkeitsarbeit mit Radio- und Zeitungsinterviews weisen wir nicht zuletzt anderen Institutionen und Einrichtungen einen Weg, um mit behinderten und chronisch kranken Menschen umzugehen und ihnen das Leben ein wenig einfacher zu gestalten. Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Gedanken, interessanten Menschen und engagierten Kommilitoninnen und Kommilitonen der verschiedensten Fachrichtungen, die nicht weg- oder vorbeischauen wollen. Wir brauchen Deine Ideen, um unsere Universität weiterhin für alle Studierenden ohne Barrieren zu erhalten und auf noch bestehende Hürden aufmerksam zu werden und diese zu beseitigen. Deshalb laden wir Dich herzlich zu einem Kennenlernen ein. Wann und wo wir uns das nächste Mal treffen, kannst Du auf unserer Internetseite (http:// www.stuv.uni-wuerzburg. de/referatearbeitskreise/ referat_barrierefrei/) herausfinden. Wir würden uns freuen, dich begrüßen zu können.
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Sprachrohr April/Mai 2014
Titelthema
Immer dem rasselnden Ball hinterher Fußballbegeisterung im Dunkeln
Universitätskanzler Uwe Klug probiert sich im Blindenfussball
Anzeige
Von Sebastian Hofmann
In Deutschland sind Millionen von Menschen begeisterte Fußballfans und -spieler. Bei Welt- und Europameisterschaften versammeln sich hunderttausende zum Publicviewing auf öffentlichen Plätzen. Seit 2006 ist es blinden und sehbehinderten Menschen möglich, ihren Lieblingssport unter fairen und gleichen Bedingungen auszuüben. Natürlich müssen die Regeln im Blindenfußball ein wenig angepasst werden: Das Spielfeld ist deutlich kleiner (20 x 40 Meter), alle Spieler tragen eine Verdunklungsbrille um gleiche Chancen für alle zu gewähren und der Ball ist kleiner und schwerer. Im Inneren des Fußballs befinden sich zudem Rasseln, sodass der Ball von den Spielern akustisch wahrgenommen werden kann. Und ganz wichtig: Um die Sicherheit der Spieler zu gewähren ist jeder Spieler verpflichtet, bei jedem „Angriff“ auf den Ball das Wort „Voy“ (span. = „ich komme“) zu rufen; ein Missachten dieser Vorschrift führt zu Fouls, Freistößen und ggf. Strafstößen. Blindenfußball mag für den Beobachter etwas hektisch und ungeübt wirken. Wer allerdings einmal selbst versucht hat, blind mit einem Ball am Fuß zu laufen oder auch nur blind auf ein Tor zu schießen merkt schnell, welche Leistung von jedem Sportler abverlangt wird. Seit März 2008 wird der Deutsche Meistertitel im Blindenfußball in der Blindenfußballbundesliga ausgespielt. In diesem Jahr findet der erste Spieltag am 17. Mai in Mainz statt. Auch ein Team aus Würzburg ist wieder mit von der Partie. Der VSV Würzburg trifft in Mainz auf den amtierenden Vizemeister aus dem hessischen Marburg und auf Gelsenkirchen.
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April/Mai 2014 Sprachrohr
Titelthema
Nicht quatschen, sondern machen! von Daniel Janke
Das Leben an der Universität ist bunt. Wie an anderen Universitäten auch finden sich an der Universität Würzburg Menschen verschiedenster Nationalitäten und Konfessionen, mit den unterschiedlichsten Interessen und Ideen. Doch nicht alle Studierende haben die Möglichkeit, das Universitätsgelände ohne vorherige Überlegung zu erkunden. Denn einige von ihnen leben und studieren mit einer Behinderung oder einer chronischen Krankheit. Wie fühlt es sich an, wenn man in völliger Dunkelheit über das Unigelände gehen muss? Welches Geschick benötigt man, um Seminarräume oder Vorlesungssäle mit eingeschränkter Beweglichkeit zu erreichen? Und wer setzt sich überhaupt für Studierende mit Behinderung oder chronischer Krankheit ein? Getreu dem Motto „Nicht quatschen, sondern machen“ veranstaltet das Referat Barrierefrei der Studierendenvertretung regelmäßig Selbsterfahrungstage, bei denen jede und jeder Interessierte einmal selbst erleben kann, wie es sich anfühlt, mit einer Behinderung die Universität zu meistern. Angestrebt wird damit die Sensibilisierung nichtbetroffener Menschen. Im Rollstuhlparcours etwa kann man erfahren, welche Kräfte und welches Geschick nötig sind, um einen Rollstuhl sicher durch den Alltag zu manövrieren. Zudem ermöglichen Simulationsbrillen das Üben und Erleben von Blindenfußball. Dies soll durch persönliche Erfahrungen aufzeigen, welche Leistung es darstellt, sich blind zu orientieren. Auch einfache Texte in Brailleschrift laden zum Aktiv werden ein und stellen die Meisten vor große Herausforderungen. Dieser Perspektivwechsel, der durch die Selbsterfahrungstage angestrebt wird, regt definitiv zum Nachdenken an. Aufgezeigt werden soll, welche kleinen Hindernisse Menschen mit Behinderung und chronischer Krankheit vor große Herausforderungen stellen. Du bist neugierig geworden und möchtest eigene Erfahrungen sammeln? Dann schau bei den nächsten Selbsterfahrungstagen vorbei, welche im Juni auf dem Hubland Süd stattfinden. Das Referat Barrierefrei freut sich sehr auf Dein Kommen.
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Sprachrohr April/Mai 2014
Titelthema
Barrierefreiheit von öffentlich-zugänglichen Gebäuden von Sandra Ohlenforst
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ie Gleichheit aller Menschen und das Recht auf eine freie Entfaltung der Persönlichkeit sind elementare Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Das Grundgesetz, das Behindertengleichstellungsgesetz des Bundes und Bayerns soll die Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen beseitigen und streben die gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft an. Die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen bekräftigt diese Forderung. Seit März 2009 ist die UN-Konvention in Deutschland geltendes Recht und fordert eine umfassende und wirksame Teilhabe behinderter Menschen in der Gesellschaft. Teil der Konvention ist neben vielen anderen Bereichen auch die Gewährleistung von Barrierefreiheit, etwa beim Bauen und Wohnen, in Kommunikation und Information oder bei Verkehr und Mobilität. Eine wichtige Aufgabe ist die Beseitigung von baulichen Barrieren, die sich auch die Universität Würzburg vorgenommen hat. Bis die vielfältigen baulichen Veränderungen, die gerade im Altbaubestand notwendig sind, realisiert sind, werden aber noch einige Jahre vergehen. Bei Neubauten im öffentlichen Bereich gilt das Gebot, barrierefrei zu bauen. Bei der Planung, dem Bau sowie bei großen Um- und Erweiterungsbauten wird auf Barrierefreiheit im Sinne des Bayerischen Gesetzes zur Gleichstellung, Integration und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen (BayBGG) geachtet. Die entsprechenden DINVorschriften (DIN 18040) werden angewandt.
Die DIN 18040 Unter DIN werden verbindliche Normen, Richtlinien und Empfehlungen verstanden, die dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Rechtlich verbindlich werden sie mit Bezugnahme in Gesetzen und Verordnungen. Die Einführung der Norm bzw. einzelner Punkte in die Technischen Baubestimmungen obliegt jedem Bundesland einzeln. Die DIN 18040 Teil 1 enthält die wesentlichen Vorschriften für die Barrierefreiheit in öffentlich zugänglichen Gebäuden und ersetzt die bisher gültige DIN 18024 Teil 2. Damit gelten neue Bestimmungen hinsichtlich der Barrierefreiheit, denn erstmals wurden umfassende Anforderungen an die sensorische Wahrnehmung (Sehen, Hören, Tasten) berücksichtigt. Die flexibleren Vorgaben der neuen Norm bieten außerdem die Möglichkeit, individuell zugeschnittene Lösungen für eine spezielle Gebäudesituation zu finden.
(Quelle: Kathrin Mück, KIS)
Handlaufinformationen im Treppenhaus dienen der Orientierung.
Wichtig sind z.B. Stützhilfen neben der Toilette, die sich Wegklappen lassen müssen oder der Spültaster, der leichtgängig und mit einem großen Taster ausgestattet sein muss.
Was heißt Barrierefreiheit? Die gestaltete Umwelt sollte für alle Menschen barrierefrei auffindbar, zugänglich und nutzbar sein. Mit dieser Forderung des Bayerischen Behindertengleichstellungsgesetzes – BayBGG wird das Ziel verfolgt, allen Menschen die gleichen Chancen auf eine selbstbestimmte Lebensführung einzuräumen. Eine wesentliche Voraussetzung für eine gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ist eine barrierefreie Gestaltung des öffentlichen Raumes und der öffentlichen Gebäude. „Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für behinderte Menschen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind“ (Artikel 4 BayBGG). Wird ein Gebäude neu errichtet oder geändert, ist die Landesbauordnung zu beachten. Die Barrierefreiheit von öffentlich zugänglichen Gebäuden wird in § 48 der Bauordnung Bayern geregelt. Die Vorschrift bezweckt, dass in öffentlich zugänglichen baulichen Anlagen in den Teilen, die einem allgemeinen Besucherverkehr dienen, Menschen mit Behinderungen sowie Personen mit Kleinkindern gegenüber sonstigen Besucher/innen nicht benachteiligt werden.
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(Quelle: Kathrin Mück, KIS) (Quelle: Beide Bilder Kathrin Mück, KIS)
Ein Leitsystem am Boden, dessen Profil sich auch vom Langstock ertasten lässt, führt Blinde und Sehbehinderte zu einer Infotafel mit Brailleschrift und dient der Orientierung im Gebäude.
Öffentliche Gebäude ohne Barrieren, das sind Gebäude für alle Menschen. Ein stufenloser Gebäudeeingang zum Beispiel nützt Eltern mit Kinderwagen und Personen im Rollstuhl gleichermaßen. Gut lesbare Hinweisschilder sind nicht nur für Menschen mit einer Sehbehinderung hilfreich, sie erleichtern auch allen anderen Besucher/innen eines öffentlichen Gebäudes die Orientierung.
Behinderten-WC im Zentralen Hörsaalgebäude am Hubland
Wir müssen davon Abstand nehmen kindgerecht, altengerecht, behindertengerecht zu denken und zu bauen, Sonderlösungen und Sondersituationen zu schaffen. Barrierefreiheit muss selbstverständlich sein!!!
April/Mai 2014 Sprachrohr
Titelthema
Promovieren mit Behinderung
F
von Sandra Ohlenforst
ür schwerbehinderte Absolventen ist es vor allem aus finanziellen Gründen schwierig, zu pro-movieren. Es müssen besondere Lösungen für individuelle Herausforderungen gefunden werden – oft verbunden mit hohen Kosten. Das Projekt "PROMI - Promotion inklusive" soll hier an der Uni Würzburg helfen. Neben der alltäglichen Frage, wie man den Lebensunterhalt während der Doktorarbeit finanziert, sind für Universität und Absolvent je nach Situation weitere Probleme zu lösen: Wer zahlt eine Arbeitsassistenz? Wer finanziert die notwendigen technischen Arbeitshilfen? Stipendien decken diese Kosten in der Regel nicht ab. Schnell summieren sich die Kosten auf mehrere Tausend Euro pro Jahr. Eine Antwort auf diese Herausforderungen gibt das Projekt "PROMI-Promotion inklusive". Von 2013 bis 2015 werden jährlich 15 sozialversicherungspflichtige Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter mit einer Behinde-
rung an Universitäten in ganz Deutschland eingerichtet. Das Projekt soll schwerbehinderten Akademikerinnen und Akademikern eine Promotion ermöglichen und somit ihre Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt erhöhen. An der Universität Würzburg arbeitet seit dem 1. September 2013 Bernhard Schneider an der Entwicklung einer Online-Lernplattform am Fallbeispiel "HOBOS" (Honeybee Online Studies). Bernhard Schneider ist Wirtschaftsinformatiker und als Legastheniker schwerbehindert. Doktorvater ist Prof. Dr. Axel Winkelmann, Lehrstuhlinhaber BWL und Wirtschaftsinformatik. Am 01. März 2014 hat Christoph Wendel am Lehrstuhl für Astronomie seine Arbeit aufgenommen. Er wird bei Prof. Dr. Karl Mannheim promovieren. In den kommenden zwei Jahren sollen zwei weitere Promotionsstellen geschaffen werden. Die Leitung des gesamten Projektes sowie die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation liegen beim Lehrstuhl für Arbeit und
berufliche Rehabilitation von Professor Mathilde Niehaus und dem Lehrstuhl für Pädagogik und Rehabilitation hörgeschädigter Menschen von Professor Thomas Kaul an der Universität zu Köln. Kooperationspartner sind der Arbeitgeberservice Schwerbehinderte Akademiker der ZAV (Zentrale Auslands- und Fachvermittlung) der Bundesagentur für Arbeit und das Unternehmensforum (dazu gehören z.B. BASF, ZDF, Boehringer Ingelheim, Fraport oder das Paul-Ehrlich-Institut). Das Projekt wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. Weitere Informationen: Kontakt- und Informationsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung (KIS), Sandra Ohlenforst, Am Hubland, Mensagebäude, 97074 Würzburg, Tel. 0931-31-84052, E-Mail: kis@uni-wuerzburg.de
Gleiche Ziele, gleiche Möglichkeiten – ohne Barrieren zum Hochschulabschluss! von Oliver Jörg, MdL
stv. Vorsitzender des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst im Bayerischen Landtag hochschulpolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion Ein komplett barrierefreies Bayern in zehn Jahren – nicht weniger steht auf der Inklusionsagenda für den öffentlichen Raum im Freistaat. Klar, dass die Hochschulen hier mit an der Spitze der Entwicklungen stehen müssen, denn Bildung gehört zu den wichtigsten Feldern gesellschaftlicher Teilhabe. Inklusion beginnt beim barrierefreien Bauen. Seit mehreren Jahren werden alle Neu-, Umund Erweiterungsbaumaßnahmen in Bayern unter Berücksichtigung der Barrierefreiheit ausgeführt. Planung und Durchführung eines Projekts überprüft dabei ein unabhängiger Auditor. Schwieriger ist die Nachrüstung des Gebäudebestandes. Am besten lassen sich die Defizite im Rahmen von Grundsanierungen beheben, die nach und nach im Hochschulbau verwirklicht werden müssen. Barrierefreies Bauen stellt aber nur eine Grundvoraussetzung für Inklusion dar. Damit die schätzungsweise rund 27.000 Studierenden in Bayern, die eine Behinderung haben oder chronisch krank sind, chancengleich ihren Abschluss machen können, braucht es auch gute Beratung und Interessenvertretung oder bei Bedarf den Einsatz geeigneter Didaktikangebote wie Gebärdensprachendolmetscher und technischer Hilfsmittel. Im vergangenen Jahr habe ich gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen einen Berichtsantrag
in den Bayerischen Landtag eingebracht und die Staatsregierung aufgefordert, zur Situation von Studierenden mit Behinderung oder chronischer Erkrankung Stellung zu beziehen. Den Antrag haben wir durch Handlungsmöglichkeiten ergänzt, die überlegenswert sind, zum Beispiel: Ein „Jahr der beeinträchtigt Studierenden“ ins Leben rufen, um auf ihre Situation aufmerksam
Oliver Jörg, Mitglied des Landtages und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst
zu machen, Beratungs- und Unterstützungsangebote ins Bewusstsein zu rücken und vor allem der Angst vor Stigmatisierung entgegenzuwirken. Die Arbeit der Behindertenbeauftragten erleichtern, indem sie etwa ähnlich personell und sachlich ausgestattet werden wie die Frauenbeauftragten und von anderen dienstlichen Verpflichtungen entlastet werden. Gegebenenfalls könnten die Hochschule dafür sensibilisiert werden, in ihre Grundordnungen eine Verpflichtung aufzunehmen, dass alle Entscheidungsgremien verpflichtet sind, Anregungen und Initiativen des Behindertenbeauftragten anzuhören und zu behandeln. Um das Beratungsangebot zu verbessern, könnte die Schulung des Personals der Studienberatungen und Studentenwerke noch spezieller auf die Belange von Studierenden mit Handicap ausgerichtet sein. Für Studierende mit psychischen Erkrankungen könnten an den Hochschulen geeignete Rückzugsmöglichkeiten geschaffen werden. Der Ausbau der Virtuellen Hochschule Bayern (vhb) sollte gezielt weiter unterstützt und Studierenden mit Behinderung flexible Studienmodelle auch von zu Hause aus ermöglicht werden. Dabei ist selbstverständlich auf die Barrierefreiheit der multimedial gestalteten Lehr- und Lernformen zu achten. Bei der Staatsregierung und den Hochschulen werbe ich weiter für eine Berücksichtigung der Anregungen, damit alle Studierenden ohne Barrieren zum Hochschulabschluss kommen!
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Sprachrohr April/Mai 2014
(Uni-)leben
Notwendige Klarstellungen des Studentischen Senators in Sachen HiWi-Löhne
N
Von Alexander bagus
ach der letzten Sitzung des Studentischen Konvents wurde ich von mehreren Seiten sowie per Leserbrief kritisiert. Der Vorwurf: Ich hätte mich gegenüber der Universitätsleitung gegen eine Erhöhung der Löhne für studentische Hilfskräfte (HiWis) eingesetzt. Dies weise ich mit aller Deutlichkeit zurück. Seit letztem Herbst sitze ich, über die Liste der Liberale Hochschulgruppe gewählt, im Senat. Ich war selbst von 2009 bis 2011 HiWi am Lehrstuhl für Frühe Neuzeit. Zuerst war ich studentische, später wissenschaftliche Hilfskraft. Daher weiß ich aus eigener Erfahrung sehr gut über die marginale Entlohnung der HiWis an der Uni Würzburg Bescheid und erkläre noch mal nachdrücklich: Ich habe mich, seit ich an der Uni Würzburg Hochschulpolitik betreibe, nie gegen eine Erhöhung der HiWi-Löhne ausgesprochen. Humor
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Im Januar 2012 hat der Studentische Konvent einstimmig beschlossen, was meine Stimme als damaliges Konventsmitglied inkludiert, dass der Sprecher- und Sprecherinnenrat der Uni Würzburg „sich für die Erhöhung der Löhne der wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Hilfskräfte [...] einzusetzen“ habe. Ich habe damals dieser Entscheidung zugestimmt und diese Haltung hat sich auch gut zwei Jahre später um kein Jota geändert. Auch in der Sitzung vom 13. November 2013 habe ich nicht gegen den damaligen Erhöhungsantrag gestimmt. Bezug nehmend auf die konkreten Vorwürfe, kann ich nur sagen, dass ich mich auch niemals gegenüber der Universitätsleitung gegen eine Erhöhung der HiWi-Löhne ausgesprochen habe. Vielmehr habe ich in der Diskussion mit der Universitätsleitung, nachdem man auf den von der Großen Koalition angekündigten Mindestlohn zu sprechen kam, alleine den Hinweis eingebracht, dass die CSU Studis und Rentner vom Mindestlohn ausnehmen will. Dies war erst kurz zuvor in der Presse bekannt geworden und war als Infor-
mation gedacht, nicht als Sabotage des Anliegens. Die Bezichtigung, als verlängerter Arm der Universitätsleitung zu dienen, ist in jeder Hinsicht absolut haltlos. Ich weise das strikt von mir. Das Anliegen der Hilfskräfte ist nicht nur richtig, ich empfinde es auch als wichtig, weshalb ich über den entsprechenden Leserbrief im Sprachrohr doch wenig begeistert war. Vor allem irritiert es mich ziemlich, dass dieses Mittel anstelle eines persönlichen Gesprächs oder einen persönlichen Nachricht gewählt wurde. Ich setze mich auch weiterhin ganz im liberalen Sinne auch weiterhin für meine Kommilitonen ein, sei es bei der Frage der Mitbestimmung, sei es bei der Frage der HiWi-Löhne oder auch der Arbeitsrechte der HiWis. Der Hebel ist nur nicht die Universitätsleitung alleine. Die Mittel dafür müssen vom Landtag bereitgestellt werden. Ansonsten bedeutet ein höherer Stundensatz nur eine Kürzung der Stundenzahl oder bei der Anzahl der Hilfskräfte. Diese Farce trage ich dann definitiv nicht mit – und instrumentalisieren lasse ich mich erst recht nicht.
April/Mai 2014 Sprachrohr
(Uni-)leben
Suche: Minijob als studentische Hilfskraft Ein Kommentar zur Hiwilohn-Debatte
Von Melanie Krause
„Die Mittel sind eben begrenzt.“ Das bekommt man zu hören, wenn man fragt, wie ein Institut der Uni Würzburg denn dazu komme, einer Tutorin für ein wöchentlich stattfindendes Tutorium nur zehn Stunden im Monat zu berechnen. Das macht 70 Euro monatlich für Vorlesungsbesuch, Sitzungsvorbereitung und den Kurs selbst. Dass das nicht mehr als eine kleine Aufwandsentschädigung sein kann, kann man sich ausrechnen. Dass die entsprechenden TutorInnen inzwischen die doppelte, immer noch knappe Stundenzahl berechnet bekommen, weil überraschend noch Mittel aufgetaucht sind, ändert ja nichts daran, dass das Institut bereit war, die Leute für diesen Minilohn zu beschäftigen. Die kleine Episode zeigt: Es liegt einiges im Argen bei der Entlohnung von studentischen Hilfskräften. Vor allem bei flexiblen Jobs wie den Tutoratsleitungen, bei denen die meiste Arbeitszeit eben nicht Präsenzzeit an der Uni ist, wird gleiche Arbeit verschieden vergütet, je nachdem, wie viel Geld gerade zur Verfügung steht. Gleichzeitig fehlt es jedoch an anderer „ersatzweiser“ Anerkennung und an Mitsprache- oder Verhandlungsmöglichkeiten. Dass die Lehre an einigen
Instituten überhaupt nur mit Hilfe von studentischen TutorInnen aufrecht erhalten werden kann – sei’s drum. Sich über Arbeitsbedingungen zu beschweren, ist nicht so einfach, wenn der Vorgesetzte der Prof ist, bei dem man eigentlich die Hausarbeit oder die Bachelorarbeit schreiben will. Hinzu kommt, dass viele studentische Hilfskräfte sich von der Stelle an der Uni einen Pluspunkt für den Lebenslauf, einen Fuß in der Tür des wissenschaftlichen Betriebes erhoffen – so verhindert die Angst um die gute Bewertung ein Aufbegehren gegen unfaire Bedingungen. Tendenziell fangen somit aber überhaupt nur diejenigen an der Uni zu arbeiten an, die nicht auf das Geld angewiesen sind. Die soziale Schere lässt grüßen. An vielen Stellen werden Hiwis wiederum für Verwaltungsaufgaben eingestellt, die früher von ausgebildeten Fachkräften erledigt worden wären. Manche Sekretariate oder Teilbibliotheken sind ausschließlich von Hiwis besetzt. Auch Einrichtungen wie das mineralogische Museum werden nur noch von Hilfskräften betrieben. Damit spart die Uni natürlich Geld, vermittelt aber gleichzeitig auch ausgebildeten Verwaltungsangestellten, dass sie durch ungelernte Kräfte ersetzbar seien. Wären die Hiwis nicht so viel billiger als die Fachkräfte, würde die Uni
sich mehrmals überlegen, ob sie eine volle Stelle durch zwei Hiwistellen ersetzt – und diese dann hoffentlich an Stellen einsetzen, wo ihre Arbeit für alle einen Gewinn bedeutet. Natürlich brauchen wir eine Erhöhung der Hiwilöhne wenigstens auf das Mindestlohnniveau von 8,50 Euro. Für sieben Euro in der Stunde bei zum Teil willkürlich festgesetzen Stundenzahlen sollte niemand arbeiten müssen, schon gar nicht qualifizierte Leute an einer staatlichen Einrichtung. Und dieser Beschluss muss unabhängig von den bundespolitischen Entwicklungen bezüglich Mindestlohn erfolgen, denn schließlich steht immer noch die Forderung der CSU im Raum, unter anderem Studierende von der Bindung an den Mindestlohn ganz auszuschließen. Auch von einem Job als studentische Hilfskraft sollte man leben können. Es muss Schluss sein mit der Denke, dass man mit einer Arbeit entweder Geld oder eine Qualifikation erwerbe. Vielleicht sollte ich sagen: Hilfskräfte aller Institute, vereinigt euch, es braucht eine umfassendere Anerkennung des Werts eurer Arbeit für den Unibetrieb.
Eine eigene Interessenvertretung für studentische Hilfskräfte formiert sich gerade. Das Referat für Hiwi-Angelegenheiten soll bei Konflikten vermitteln können, aber auch die Interessen der Hiwis bündeln, wo es nötig ist. Wer Unterstützung sucht oder geben möchte, kann sich an referat-hiwi@uni-wuerzburg.de wenden.
SPRACHROHR Das nächste Mal am 19.05.2014
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Sprachrohr April/Mai 2014
(Uni-)leben
Wunder gibt es immer wieder …
SamStag, 26. april ted Herold & Band · gabi und die Schlagerhosen Halbstark · mr. Finger & The Shifters · Danny & The Wonderbras rossinis · Blueballs · Free Bears · Jungletones · Cavallinis · red Cap Cats...
Beginn: 19 Uhr, VVK 12 €, aK 15 € oder 5 Deutsche mark* Feiern in 15 locations inkl. abschlussparties in Boot und Zauberberg
... und mit petticoat ist der Eintritt frei!
www.wirtschaftswunder2014.de
* münzen geprägt bis 1969 Seite 14
Hublandmensa und Frankenstube Am Hubland Montag bis Freitag, 11:00 bis 14:00 Uhr Abendmensa in der Frankenstube Montag-Donnerstag 16:30 bis 19:00 Uhr
Studentenhaus und Burse Am Studentenhaus Montag bis Freitag, 11:00 bis 14:00 Uhr Frühstück ab 9:30 Uhr Abendmensa und Cafeteria Montag-Donnerstag 15:00 bis 18:30 Uhr
Röntgenring Röntgenring 12 Montag bis Freitag, 11:45 bis 14:00 Uhr
JosefSchneider-Str. Josef-Schneider-Straße Montag bis Freitag, 11:30 bis 14:00 Uhr
Mensaplan
07.04. bis 02.05.2014
Stadtmensa und Mensa am Hubland
Abendmensa (mit Cafeteria) von Montag - Donnerstag 15.00 - 18.30 Uhr wieder ab 07.04.2014 geöffnet. Samstagsmensa (mit Cafeteria) von 11.30 - 13.30 Uhr wieder ab 12.04.2014 geöffnet. Hubland Abendmensa in der Frankenstube von Montag - Donnerstag wieder ab 07.04.2014 geöffnet.
Sprachrohr April/Mai 2014
Mensaplan
Hublandmensa
Speiseplan
Mo 07 Montag 07.04.2014 Hähnchenbrustschnitzel paniert mit Zitrone Schweinegulasch "Ungarische Art" Vegetarisch Gnocchis mit Gemüsestreifen, Pesto und Grana Padano
Mo 14 Montag 14.04.2014 Currywurst Spaghetti "Bolognese" Vegetarisch Schupfnudelpfanne mit Gemüse
DI 08 Dienstag 08.04.2014 Seehechtfilet an Tomatenfruchtsoße
DI 15 Dienstag 15.04.2014
Rahmschnitzel vom Schweinerücken
Schweinerückensteak "Yucatan"
BIO Nudelpfanne Calabria
Hähnchen Cordon bleu
Vegetarisch Asiatisches Gemüsecurry mit Duftreis
BIO Veggirösti an Rahmkartoffeln Vegetarisch Tagliatelle "ai Funghi"
MI 09 Mittwoch 09.04.2014
MI 16 Mittwoch 16.04.2014 Kalbsgulasch in Rahm
Feuerspieß
VITAL Tilapiafilet auf Blattspinat mit Tagliatelle
Halbes Grillhähnchen
Vegetarisch Countrykartoffeln mit Tsatsiki
VITAL Vegan Pennenudeln mit Favabohnen, Paprika u. Pinienkernen
DO 10 Donnerstag 10.04.2014
DO 17 Donnerstag 17.04.2014 Hähnchenbrust "Winzerin Art" mit Weintrauben und Croutons Schweinegeschnetzeltes in Madeirasoße
Hähnchenbrustfilet "Sirtaki"
BIO Käsespätzle "Allgäuer Art"
Schweinegeschnetzeltes "Schweizer Art"
Vegetarisch Spiegeleier mit Spinat
BIO Vegi-Burger auf Asia-Wokgemüse
FR 18 Freitag 18.04.2014
Vegetarisch Dampfkartoffeln mit Kräuterquark
FR 11 Freitag 11.04.2014
Geschlossen- Karfreitag
Rotbarschfilet gebacken mit Joghurtdip Gefüllte Hirtenrolle Vegetarisch Ofenfrische Pizzaschnitte
Kennzeichnung Wichtiger Zusatzstoffe in Lebensmitteln Wir kennzeichnen Speisen und Getränke entsprechend den lebensmittelrechtlichen, Anforderungen. Die zugelassenen, kennzeichnungspflichtigen Zusatzstoffe sind auf unseren Informationskarten in Form von Fußnoten wie nebenstehend kenntlich gemacht.
Alle Bio-Gerichte: DE-ÖKO-006 Wir sind bemüht, den Einsatz von Lebensmitteln mit Zusatzstoffen auf ein Mindestmaß zu beschränken. Gerne sind wir bereit weitere Auskünfte zu erteilen, um unseren Gästen bei besonderen Ernährungsanforderungen behilflich zu sein. Bitte wenden Sie sich bei Rückfragen an unseren Küchenleiter.
Rauf Gulyev
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April/Mai 2014 Sprachrohr
Mensaplan
Das Sprachrohr inklusive Mensaplan findet Ihr auch zum Download unter:
www.stuv.uni-wuerzburg.de/sprachrohr
Mo 21 Montag 21.04.2014
Mo 28 Montag 28.04.2014 Hähnchenbrust "Mailänder Art"
Geschlossen - Ostermontag
Ungarisches Gulasch Vegetarisch 1 Portion fränkischer Spargel mit Sc. Hollandaise
DI 22 Dienstag 22.04.2014
DI 29 Dienstag 29.04.2014
Putensteak mit fränkischem Spargel
Tilapiafilet "süß-sauer"
Gegrilltes Barramundifilet auf buntem Salsagemüse
Putensteak mit Bärlauchsoße
BIO Ravioli Spinaci di Pomodoro
BIO Kräuterquark vom Biobauern mit Dampfkartoffeln
Vegetarisch Pfannkuchen mit Spargelragout
Vegetarisch Gemüselasagne
MI 23 Mittwoch 23.04.2014
MI 30 Mittwoch 30.04.2014
Schweinerückensteak mit Gorgonzolasoße
Schweinerückensteak "Fränkisch"
VITAL Hähnchen-Gyros mit Paprikaquark und gebackenem Fladenbrot
VITAL Marinierte Hähnchenkeule auf Gemüserisotto
Vegetarisch Spargel - Gemüsepfanne mit Pennenudeln
DO 24 Donnerstag 24.04.2014
Vegetarisch Tortellini in Tomatensugo
DO 01 Donnerstag 01.05.2014
Hähnchenbrust mit fränk. Spargel Fränkischer Spießbraten
Geschlossen
BIO Vegan Mexikanische Gemüsepfanne mit Reis Vegetarisch Zucchinirösti im Cornflakesmantel
FR 25 Freitag 25.04.2013 Rotbarschfilet an Dillrahmsoße
FR 02 Freitag 02.05.2014
Giant Beef - Burger mit Coleslaw
Fleischbällchen "Jäger Art"
Vegetarisch Bunter Kartoffelauflauf mit Spargel
Hokifilet paniert mit Joghurtdip Vegetarisch Gnocchi-Spinatpfanne mit Parmesan
7 gewachst 8 mit Phosphat 9 mit Süßungsmittel 10 mit Süßungsmitteln 11 mit einer Zuckerart und Süßungsmittel 12 enthält eine Phenylalaninquelle
13 kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken
Alle Angaben ohne Gewähr.
Rauf Gulyev
1 mit Farbstoff 2 konserviert 3 mit Antioxidationsmittel 4 mit Geschmacksverstärker 5 geschwefelt 6 Geschwärzt
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Sprachrohr April/Mai 2014
Mensaplan
Studentenhaus
Speiseplan
Mo 07 Montag 07.04.2014
Mo 14 Montag 14.04.2014
Hähnchenkeule vom Grill
Nudelpfanne mit Bärlauch u. Schinkenstreifen in Sahnesoße
Schweinerückensteak "Berner Art"
Hähnchen Cordon bleu
Vegetarisch Cappeletti in Bärlauchsoße
Vegetarisch Kartoffeltaschen gefüllt mit Tomate u. Mozzarella auf Karotten-Lauchgemüse
DI 08 Dienstag 08.04.2014
DI 15 Dienstag 15.04.2014
Paniertes Schweineschnitzel
Griechisches Putengyros
Maccaroni mit Fleischsoße
Fleischspieß in Schaschliksoße
BIO Bratwürste auf Sauerkraut und Püree
BIO Schweineschnitzel paniert mit Bratkartoffeln
Vegan Ofenkartoffeln mit Kräuterquark oder mediterranem Dip
Vegetarisch Bunter Nudelgemüseauflauf
MI 09 Mittwoch 09.04.2014 Gefüllte Paprikaschote in Tomatensoße Paniertes Putensteak VITAL Vegan Vollkornspaghetti mit Kräuter-Champignons
MI 16 Mittwoch 16.04.2014 Hähnchenbrust "Winzermeister Art" mit Röstinchen VITAL Kabeljaufilet gedünstet auf Blattspinat an feinen Bandnudeln Vegetarisch Vital-Grünkernküchle auf Zucchinigemüse
DO 17 Donnerstag 17.04.2014 DO 10 Donnerstag 10.04.2014
Thüringer Jägerschnitzel Rindfleisch mit Meerrettich
Schweinerückensteak "Würzburger Art"
BIO Nudelpfanne Calabria
Paella
Vegetarisch Spiegeleier mit Spinat
BIO Karotten-Vollkornbratlinge auf Asia-Wokgemüse Vegane Paella
FR 11 Freitag 11.04.2014
FR 18 Freitag 18.04.2014 Geschlossen- Karfreitag
Rinderroulade "Hausfrauen Art" Scholle gebacken mit Krabbensoße Vegetarisch Spinatknödel auf Käsesoße Kennzeichnung Wichtiger Zusatzstoffe in Lebensmitteln Wir kennzeichnen Speisen und Getränke entsprechend den lebensmittelrechtlichen, Anforderungen. Die zugelassenen, kennzeichnungspflichtigen Zusatzstoffe sind auf unseren Informationskarten in Form von Fußnoten wie nebenstehend kenntlich gemacht.
Alle Bio-Gerichte: DE-ÖKO-006 Wir sind bemüht, den Einsatz von Lebensmitteln mit Zusatzstoffen auf ein Mindestmaß zu beschränken. Gerne sind wir bereit weitere Auskünfte zu erteilen, um unseren Gästen bei besonderen Ernährungsanforderungen behilflich zu sein. Bitte wenden Sie sich bei Rückfragen an unseren Küchenleiter.
Rauf Gulyev
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April/Mai 2014 Sprachrohr
Mensaplan
Das Sprachrohr inklusive Mensaplan findet Ihr auch zum Download unter:
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Mo 21 Montag 21.04.2014
Mo 28 Montag 28.04.2014 Hähnchenbrustfilet mit Rucola-Nusssoße
Geschlossen - Ostermontag
Cordon bleu vom Schwein Vegetarisch Gemüseschnitzel auf Karottenbärlauchsoße
DI 22 Dienstag 22.04.2014
DI 29 Dienstag 29.04.2014
Hacksteak "Croatia" mit Käsefüllung an Tsatsiki
Putengeschnetzeltes in fruchtiger Curry-Kokossoße
Atlantischer Butt in der Petersilienpanade mit Honig-Senf-Dill-Dip
Suflaki mit Tsatsiki
BIO Grillsteak v.Schweinenacken m.Kräuterbutter
Vegetarisch Vegetarisches Musaka mit Fetakäse u. Soja
Vegetarisch Rahm-Champignons mit frischen Kräutern
MI 23 Mittwoch 23.04.2014
BIO Geflügelhackfleischbällchen im Nudelnest und Rahmsoße
MI 30 Mittwoch 30.04.2014 Paniertes Schweineschnitzel
Rinderschmorbraten in Aceto-Balsamicosoße VITAL Chicken Wings mit Bulgur-Tomaten-Rucola-Salat Vegetarisch Kartoffelgnocchi - Gemüsepfanne
DO 24 Donnerstag 24.04.2014
VITAL Marinierte Hähnchenkeule auf Gemüserisotto Vegetarisch Allgäuer Spätzlepfanne
DO 01 Donnerstag 01.05.2014
Hähnchenschnitzel "Wiener Art " Geschlossen
Schweinegeschnetzeltes "Schweizer Art" BIO Nudelgemüseauflauf Vegetarisch Pfannkuchen gefüllt mit Gemüse an Soße Hollandaise
FR 25 Freitag 25.04.2013
FR 02 Freitag 02.05.2014
Pangasiusfilet in Orangenpfeffersoße
Cevapcici vom Rind mit Ajvar
Putensteak mit Bärlauchbutter
Lachs-Spinat-Lasagne
Vegetarisch Käsespätzle mit Röstzwiebeln
Vegetarisch Wrap mit Schafskäse und Kürbis
7 gewachst 8 mit Phosphat 9 mit Süßungsmittel 10 mit Süßungsmitteln 11 mit einer Zuckerart und Süßungsmittel 12 enthält eine Phenylalaninquelle
13 kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken
Alle Angaben ohne Gewähr.
Rauf Gulyev
1 mit Farbstoff 2 konserviert 3 mit Antioxidationsmittel 4 mit Geschmacksverstärker 5 geschwefelt 6 geschwärzt
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Sprachrohr April/Mai 2014
Nachgefragt
Heute: Wie sieht euer Wunsch-Lohnmodell für
Nachgefragt.
Ring christlich-demokratischer Studenten Der RCDS Würzburg positioniert sich klar gegen eine gesetzliche Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns für HiWis. Als Student der Wirtschaftswissenschaft lernt man in der Einführungsveranstaltung, wie der Arbeitsmarkt auf einen Mindestlohn reagiert. Durch die Einführung per Gesetz können weniger Beschäftigte eingestellt werden, es kommt daher zu einer erhöhten Nachfrage, jedoch gleichzeitig zu einem geringeren Angebot an Arbeitsplätzen. Die Folge daraus ist eine steigende
Unabhängige Hochschulgruppe gegen Studiengebühren/Piraten Eine Forderung nach einer strikten Anpassung des Hiwigehalts an den von der Regierung beschlossenen Mindestlohn von über acht Euro oder gar eine komplette Erhöhung bis an diesen Wert ist zwar aus menschlicher Sicht durchaus verständlich und nachvollziehbar, jedoch in unseren Augen eine streitbare Sache. Es ist klar, dass vor allem Studenten oftmals nicht in den Genuss eines richtigen Arbeitseinkommens kommen und sie teilweise Probeme haben, ihr Leben zu finanzieren, geschweige denn, ausschweifende Freizeitaktivitäten bezahlen zu können. Eine große Last ist mit dem Aussetzen der Studien-
Liberale Hochschulgruppe „Ich mach' mir die Welt widdewidde wie sie mir gefällt...“ Diese Zeilen aus dem Pippi Langstrumpf Lied kommen uns schnell in den Sinn, wenn es um „Wunsch-Lohnmodelle“ geht – egal, ob für HiWis oder wen auch immer. Einfache Lösungen in dieser Frage sind etwas für schlichte Gemüter und das gilt auch für diese Debatte. Natürlich ist die derzeitige Entlohnung der HiWis unzureichend und die ausbleibende Erhöhung der Löhne unbefriedigend. Das steht außer Frage. Der simple Ruf nach „MEHR“ ist nachvollziehbar, greift aber viel zu kurz. Der
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Hiwis aus?
Mindestlohn in der Politik und die Debatte über Hiwi-Löhne an der Uni Würzburg. Wir fragen euch: Wie sieht euer Wunsch-Lohnmodell für Hiwis aus? Zahl an Arbeitslosen. Der Markt sollte sich – innerhalb gewisser Grenzen – entfalten können. Ein staatlicher Eingriff wirkt hierbei wie Gift. Der Endverbraucher ist dabei der Leidtragende. Denn die Unternehmen geben die Kostensteigerungen natürlich weiter und so wird der Verbraucher spätestens beim alltäglichen Einkauf mit erhöhten Preisen konfrontiert werden. Ein HiWi-Job an der Uni ist zwar nicht mit einer Arbeitsstelle im Öffentlichen Dienst oder in der freien Wirtschaft zu vergleichen, doch kann es auch hier durch die Einführung eines Mindestlohns zu Stelleneinsparungen kommen. Zudem muss man anerkennen, dass ein HiWiJob an der Uni Würzburg zum einen zahlreiche Einblicke in den wissenschaftlichen Lehrbetrieb und die Forschung bringt, zum anderen können soziale Kontakte geknüpft werden, die sich im weiteren Berufsleben vielleicht noch als Vorteil
erweisen. Darüber hinaus muss der HiWi-Job als Nebenjob betrachtet werden, der dem Studenten als zusätzliche Einnahmequelle zur Verfügung steht, nicht aber zur Bestreitung des Lebensunterhalts ausreichen wird. Das soll er auch gar nicht und deswegen darf er nicht mit Festanstellungen verglichen werden. Doch gewissen Übereinstimmungen mit oben Erwähntem gibt es schon. Eine Einführung des Mindestlohns für HiWi-Jobs würde neben Stelleneinsparungen auch mehr Bürokratie mit sich bringen, was einen zusätzlichen Kostenfaktor für die Universität darstellt. Diese Kosten würden von der Alma Julia natürlich an die Studenten weitergegeben werden. In der Konsequenz würde das nicht zuletzt auch bedeuten, dass weniger Hilfs- und Lehrmittel für die Studenten zur Verfügung gestellt werden. .
gebühren weggefallen. Daher muss betrachtet werden, welcher Lohn für Hiwis angemessen ist. Hier springt ins Auge, dass sie oft nicht komplett ausgebildet sind und wenig bis gar keine Erfahrungswerte besitzen. Somit scheint eine Lohngestaltung mit um die sieben Euro, wie sie derzeit stattfindet, fair zu sein. Dazu kommt, dass sich die Verantwortung, die die Hiwis schultern, in Grenzen hält und nicht so sehr mit derjenigen der regulären Arbeitnehmer vergleichbar ist. Denn wichtige und endgültige Entscheidungen werden hier wohl nie alleinverantwortlich getroffen. Eine ganz wichtige Sache darf man nicht aus dem Blickfeld verlieren: minimale Einsparungen bei den Hiwilöhnen können direkt dafür sorgen, dass die finanziellen Mittel für weitere Hiwistellen zur Verfügung stehen, durch die die Bildungsqualität unserer Universität gesteigert wird. Auch für die Hiwis selber ist eine Bildungsför-
derung zu beobachten - schlicht, weil die Arbeit im eigenen Fachbereich und die Konfrontation mit dem nötigen Fachwissen durchaus auch einen Lehrwert bietet und ein solcher Job folglich nicht nur Opfer fordert, sondern auch Erfahrungswerte bringt. Insbesondere sind die Erwartungen, die man in Hiwis setzt, zwar nicht gering, doch sind sie nicht vergleichbar mit dem, was man von Vollzeitstellen fordert, denn es ist klar, dass nebenbei noch studiert wird. Letztendlich kann der Mensch seine Lasten nur angemessen verteilen. Abschließend kann man also sagen, dass man sich bewusst sein sollte: Hiwis sind durchaus tragende Säulen der Uni, sie leisten großartige Arbeit und zeigen oft große Hilfsbereitschaft, die sie freundlich vermitteln. Deswegen sollten sie gleichermaßen von Studenten und Dozenten stets respektvoll behandelt werden. Und in diesem Lichte scheint die derzeitige Regelung der Realität angemessen zu sein.
mit glänzenden Augen geforderte Mindestlohn auch für Hilfskräfte ist aus unserer Sicht der falsche Weg. Weder berücksichtigt er lokale Spezifitäten noch befreit er die HiWis aus Ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unser „Modell“ würde so aussehen, dass die Hilfskräfte sich zusammenschließen, ja sich organisieren. Die Vereinigungsfreiheit, für die auch wir uns seit jeher einsetzen, ist für uns ein wesentliches Merkmal einer freiheitlichen Gesellschaft. Diese zu nutzen und vor allem zu leben, ist das gute Recht der HiWis. Möglich wäre dann, wie in Berlin, ein Tarifvertrag für HiWis, um Lohnerhöhungen durchzusetzen. Hilfskräfte hätten sich dann nicht nur selbst mehr Lohn erstritten, sondern sie könnten in Verhandlungen auch selbst die ideale Höhe finden – unabhängig von der Politik und dem Gesetzgeber.
Mit einem Tarifvertrag wäre dann auch der Gesetzgeber gezwungen, die Geldmittel für HiWis im Staatshaushalt vorzusehen. Somit müssten keine Hilfskräfte entlassen oder keine Stunden reduziert werden. Durch die weiterhin stattfindende Einstufung als geringfügige Beschäftigung wäre zudem die Sozialversicherungsfreiheit gewährleistet. Ein Tarifvertrag hätte übrigens noch einen Vorteil: Die Rechte der Hilfskräfte wären eindeutig festgelegt und schnell nachlesbar. Für uns als Liberale ist aber klar: Diese Bewegung, dieser Wille zum Zusammenschluss, zur Verfolgung gemeinsamer Interessen muss aus der Mitte der HiWis erfolgen. Sie kann nicht von der StuV oder der LAK Bayern einfach angeordnet werden.
April/Mai 2014 Sprachrohr
Grüne Hochschulgruppe
Nachgefragt
Sozialistisch-Demokratischer Studierendenverband
Juso-Hochschulgruppe
Die Meinung von GHG, Jusos und SDS zu Hiwi-Löhnen ist klar: Wir fordern eine Anhebung auf mindestens 8,50€ pro Stunde für alle Hilfskräfte ohne ersten Abschluss. Aufgrund aktueller Debatten in der Hochschulpolitik haben wir uns aber entschlossen, unseren Platz im Nachgefragt einer gemeinsamen Stellungnahme zum Verhalten des studentischen Senators Alexander Bagus zu widmen – ein Thema, das unseres Erachtens Relevanz für alle Studierenden besitzt:
Liebe Kommiliton*innen, der studentische Konvent ist euer gewähltes Parlament, das sich auf Uni-Ebene für eure Interessen einsetzen soll. An dessen Beschlüsse ist der Sprecher- und Sprecherinnenrat (SSR), namentlich die drei vom Fachschaftenrat sowie die drei vom Konvent gewählten Sprecher*innen, aber ebenso die beiden studentischen Vertreter*innen im Senat, durch das Bayerische Hochschulgesetz (Art. 52 Abs. 4 Satz 2) gebunden! Demnach ist es Aufgabe der Sprecherrät*innen, die Forderungen des studentischen Konvents gegenüber der Universitätsleitung zu vertreten und mit aller Energie auf ihre Umsetzung hinzuarbeiten. In seiner Sitzung am 13.11.2013 hat der studentische Konvent mit breiter Mehrheit (34 Ja-Stimmen, 7 Gegenstimmen, 1 Enthaltung) beschlossen, dass die Löhne der studentischen Hilfskräfte auf einen Mindestbetrag von 8,50€ angehoben werden sollen. Die studentischen Hilfskräfte, die für einen Stundenlohn von derzeit nur 7,– Euro im Lehr-, Forschungs- und Verwaltungsbetrieb arbeiten, leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Funktionsfähigkeit der Hochschule. Ohne diesen wäre ein reibungsloses Studium genauso wenig denkbar wie die unzähligen Tutorien zur Vermittlung und Vertiefung des Lehrstoffes, die flexiblen Öffnungszeiten der Bibliotheken sowie die vielfältigen Angebote der Zentralverwaltung. Diesem engagierten Einsatz zahlreicher Studierender wird mit dem aktuellen Stundenlohn in keinster Weise gedankt. Als diese Forderung vom SSR am 18.12.2013 im Gespräch mit der Universitätsleitung (UL) vorgetragen wurde, widersetzte sich ein einzelnes Mitglied des SSRs wissentlich und willentlich diesem Beschluss und dem
BayHSchG: Der studentische Senator Alexander Bagus argumentierte breit und zur sichtlichen Freude der Universitätsleitung gegen eine Lohnerhöhung für Hiwis ohne ersten Abschluss. Weiterhin sollte beim Treffen mit der UL die Frage erörtert werden, inwiefern die Einführung einer Zivilklausel als Selbstverpflichtung der Universität zur nicht-militärischen Forschung denkbar wäre. Auch dies war ein eindeutiger Auftrag des studentischen Konvents an den SSR, der am 14.05.2013 mehrheitlich gefasst (29 Ja-Stimmen, 9 Gegenstimmen) und in der Sitzung am 04.12.2013 nochmals verschärft wurde (24 Ja-Stimmen, 14 Gegenstimmen, 2 Enthaltungen). Bagus nutzte die Gelegenheit jedoch, um vor der UL seine generelle Ablehnung einer Zivilklausel darzulegen und gegen die Argumentation seiner Kolleg*innen im SSR anzugehen. Im Anschluss trug Bagus außerdem seine Ablehnung einer Wiedereinführung der Verfassten Studierendenschaft vor, was ebenfalls seit vielen Jahren gültige und wiederholt bestätigte Beschlusslage der Studierendenvertretung ist. Die Grüne Hochschulgruppe, die Juso-Hochschulgruppe und die Hochschulgruppe des SDS, stellvertretend ihre Konventsmitglieder, missbilligen ausdrücklich ein solches Verhalten und verurteilen die Ignoranz, die hier gegenüber dem Konvent, der Studierendenschaft und der demokratischen Ordnung gezeigt worden ist! Hier wird die tatkräftige und teilweise mühsame Arbeit der Studierendenvertretung unterlaufen und behindert. Überdies wurde die Position des Sprecherinnen- und Sprecherrats sowie der Studierendenvertretung im Allgemeinen gegenüber der Hochschulleitung nachhaltig und langfristig geschwächt.
Alexander Bagus hat damit in mindestens drei Fällen aktiv und in bestem Wissen die Beschlüsse des studentischen Konvents ignoriert. Er berief sich später auf eine gesetzlich garantiere Freiheit seines Mandats als studentischer Senator. Wie jedoch das Hochschulgesetz ausführt – und der Leiter des Justiziariats der Universität, Klaus Baumann, auf Anfrage des SSRs bestätigt hat – sind die Senator*innen ausschließlich in ihrer Funktion als Vertreter*innen im Senat der Universität und im Hochschulrat frei in ihrer Meinungsbildung und Mandatsausübung, nicht aber als Mitglieder des SSRs. Als letztere sind sie, insbesondere auch bei Treffen des SSRs mit der Universitätsleitung, sehr wohl und ausdrücklich an die Beschlüsse des Konvents gebunden. Wir halten ein solches Verhalten, wie der studentische Senator Alexander Bagus es an den Tag legte, für nicht tolerierbar und fordern ihn hiermit final auf, - s eine Arbeit entsprechend seiner Funktion als Sprecherrat in den Dienst der Studierendenschaft zu stellen, - s ich den Beschlüssen des Studentischen Konvents als Sprachrohr der Studierendenschaft und deren Interessen unterzuordnen, -d ie Studierenden in ihrer Gesamtheit, und nicht nur Subgruppen, mit aller Kraft zu vertreten, sowie dies schriftlich zuzusichern – oder aber von seinem Posten als studentischer Senator zurückzutreten! Gez. Die Hochschulgruppen GHG, Jusos und SDS
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Sprachrohr April/Mai 2014
Nachgefragt
Nachgefragt 2.0 Individuelle Fragen an eure Hochschulgruppen
Mehr Platz für die Hochschulgruppen soll es sein! Das hat der Studentische Konvent im Sommer beschlossen. Nachdem sich das Redak-
tionsteam, die Haare raufend, überlegt hat, wie man diesen festen Platz gestalte könne, ob man Protokolle des Konvents abdruckt, den Hochschulgruppen einen Freifahrtschein in die Hand drückt zum Selbstgestalten oder ob wir die übliche Rubrik „Nachgefragt“ längen, sind wir zu dem Schluss gekommen, die Hochschulgruppen mit individuellen Fragen zu konfrontieren. Und
ab sofort nehmen wir Fragen entgegen, die euch, liebe Leserinnen und Leser, interessieren! Wollt ihr etwas Bestimmtes von einer Hochschulgruppe wissen? Wollt ihr nachhaken, vorschlagen oder kritisieren? Dann her mit euren Fragen an sprachrohr@uni-wuerzbur.de Betreff: Fragen 2.0 – wir wählen aus und präsentieren euch in der folgenden Ausgabe Fragen und Antworten.
Hey liebe Hochschulgruppen, wir haben uns gefragt: Wo und wie findet man euch, wenn man mitspielen möchte? Und welche Zulassungsbestimmungen gilt es zu erfüllen?
Wir sind aufgeschlossen gegenüber neuen Ideen, vielfaltsbejahend und tolerant. Außerdem möchten wir uns in unserer Arbeit auf die Probleme aller Studenten und auch einzelner Personen - soweit möglich - konzentrieren, da ein Betrieb mit so vielen Personen Reibungsfreiheit erfordert. Wir sind gegen wirkungslose Scheinmaßnahmen und Nebelkerzen, weil Hochschulpolitik nicht in Sprache und leeren Worthülsen, sondern in Taten und Entscheidungen Wirkungen zeigt. Ein Beispiel ist die Ersti-Messe, in der die neuen Studenten Starthilfe an der Uni bekommen, was wir für eine sehr große Hilfe halten. Wir möchten zudem die demokratische Macht der Studenten gegenüber der Uni stärken und befürworten und unterstützen die Anstrengungen, studentische Vertreter in universitäre Greminen zu bringen. Die komplexe und undurchsichtige Bürokratie ist uns ein Dorn im Auge. Anstrengungen, die Verwaltung zu vereinfachen, sind grundsątzlich etwas sehr positives unserer Meinung nach, allerdings nur, wenn andere wichtige Rechte wie z. B. Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung nicht darunter leiden müssen. Der wichtigste Punkt aber ist für uns, dass Probleme wie beispielsweise junge Elternschaft oder körperliche Beeinträchtigungen niemanden vom Studium abhalten sollen, da Bildung ein unbestreitsbares und selbstverständliches Recht außnahmslos aller Menschen ist. Wer uns kontaktieren möchte, findet auf http://uhg-wuerzburg.de/ oder auf http:// hochschulpiraten-wue.de/ mehr Informationen.
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Wenn Du vor der Jury der Liberalen Hochschulgrupp bestehen möchtest, dann musst Du schon ein bisschen was mitbringen: reiche Eltern, das obligatorische eigene Auto, ein Studium der Wirtschaftswissenschaften, ausreichend hellblaue Hemden, nachgewiesene Stammkundschaft im Odeon und die fette Sonnenbrille beim geringsten Anschein von Sonne auf der Nase. Und gefunden werden wir von Dir natürlich nur, wenn Du mit uns in irgendwelchen schicken Firmen für gutes Geld geile Praktika machst. Haben wir irgendein Vorurteil vergessen? Im Ernst: Wir sind ganz normale junge Menschen, die Spaß an der Hochschulpolitik haben und für Freiheit kämpfen. Wenn es einen Stereotypen gibt, dann den des querköpfigen Individualisten, der trägt, was ihm gefällt, und der sich nicht daran stößt, wenn andere sich an ihm stoßen. Wenn Du bei uns mitmachen willst, dann schau einfach mal bei unserem zweiwöchentlichen Stammtisch (derzeit im Mainbäck) vorbei. Die genauen Termine stehen auf der Homepage www.lhg-wuerzburg.de. Wir sind auch einfach per Mail an mail@lhg-wuerzburg.de erreichbar. Zudem sind wir jedes Semester auf der Ersti-Messe vertreten. Mitglied kannst Du werden, falls Du an einer der Würzburg Hochschulen immatrikuliert bist. Dein Studienfach, Deine Klamotten, Deine Eltern etc. sind uns piep egal, jeder ist bei uns eine Bereicherung. Wichtig ist vielmehr: Spaß an der Sache der LHG, den linken Hochschulmainstream gegen den Strich zu bürsten, indem wir für pragmatische und realistische Problemlösungen eintreten. Wir machen Hochschulpolitik nicht für uns, nicht zur Verbesserung der Welt oder zur Durchsetzung unserer verschiedenen liberalen Weltbilder. Wir engagieren uns vielmehr für Dich und unsere Kommilitonen, um Deine und deren Studiensituation zu verbessern und möglichst viel Freiheit im Studium zu verwirklichen.
Wir treffen uns während des Semesters einmal pro Woche in einer Kneipe unseres Vertrauens. Das Wann und Wo, sowie alle aktuellen Termine und Aktionen entnehmt ihr am besten unserer Website (http://sds-wuerzburg.net) oder Facebook (https://www.facebook.com/sds.wuerzburg). Solltet ihr Termine schon vor ihrer Veröffentlichung erfahren wollen, erhaltet ihr alle Informationen sicherlich auch unter 089 / 3 12 01 – 0 (Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz). Mitmachen kann bei uns grundsätzlich jede_r. Parteizugehörigkeiten oder ähnliches spielen für uns keine große Rolle. Viel wichtiger ist, dass sich die Menschen aktiv in unsere Gruppe einbringen und man bei allen Aktionen Spaß zusammen hat und gut miteinander auskommt. Die typischen SDS-Mitglieder denken selbstverständlich kritisch und vertreten die völlige Negation aller diskriminierenden und konstruierten Attribute zur Aufrechterhaltung bestehender Ungerechtigkeit (im Rahmen der freiheitlich demokratischen Grundordnung, versteht sich) oder aber sind V-Leute des Verfassungsschutzes. Am besten wäre es natürlich, wenn ihr einfach mal bei einem Treffen vorbeischaut und austestet, ob es für euch passt. Wir freuen uns auf euch!
April/Mai 2014 Sprachrohr
Der typische RCDSler studiert BWL oder Jura und trägt auf Wahlplakaten gelbe Pullunder und Hornbrille? Wir sind sexistisch, weil wir nicht gendern? Falsch gedacht meine Lieben! Selbstverständlich studieren bei uns einige BWL oder Jura, aber wir haben genauso andere Studienrichtungen bei uns vertreten. Als Beispiel möchten wir nur unsere letztjährige Spitzenkandidatin hervorheben, die Sonderpädagogik (???) studiert! Es gibt keinen „typischen“ RCDSler, wir bestehen aus den verschiedensten Leuten aus dem ersten bis zum elften Semester und darunter sind auch zahlreiche Frauen, die sich sogar bei dem Wort „Studenten“ angesprochen fühlen! Seit ungefähr 1946 gibt es uns in Würzburg schon. Mit über 2.000 Mitgliedern sind wir der größte und älteste Studentenverband in Bayern. Inhaltlich wird unsere politische Arbeit bestimmt von christdemokratischen, konservativen und liberalen Werten, sodass wir uns mit den Unionsparteien verbunden fühlen. Dabei haben wir mehr Themen als nur die vor kurzem abgeschafften Studienbeiträge. Wir stehen für eine bessere Busanbindung an das Hubland Nord ein, sind gegen die Zivilklausel an Universitäten und möchten das effiziente Studieren in den Vordergrund rücken. Wir wollen unsere Zukunft an der Universität Würzburg in die eigenen Hände nehmen und Eure Interessen im Studentischen Konvent vertreten. Daneben kommt natürlich auch das Gesellige bei uns nicht zu kurz – Weinproben, Nachtwächterführungen und verschiedene Seminare seien an dieser Stelle exemplarisch genannt. Unserer regelmäßigen Stammtische finden alle 14 Tage donnerstags um 19.00 Uhr in wechselnden Locations statt! Diese und weitere aktuelle Themen könnt Ihr auf unserer Facebookseite (RCDS Uni Würzburg e.V.) und bald auch vollumfänglich auf unserer Homepage (www.rcds-wuerzburg.de) verfolgen, die sich zur Zeit noch im Aufbau befindet. Vorbeikommen kann jeder Student der Universität Würzburg und uns einfach kennenlernen. Wir haben weder geheime Aufnahmerituale, noch sonstige obskure/elitäre Zulassungsvoraussetzungen und freuen uns über neue Gesichter, die uns tatkräftig unterstützen möchten! Wir freuen uns auf Dich!.
Nachgefragt
Der/die echte GHGlerIn studiert Ethnologie mit Nebenfach Soziologie, ernährt sich streng vegan und geht in seiner/ihrer Freizeit auf Demonstrationen gegen Atomkraft und Massentierhaltung. Natürlich dürfen hierbei nicht die Leinenhose und die mit Karottensticks bestückte bunte, fair-produzierte Webtasche aus dem Weltladen fehlen. Über dem Bett hängt Posterboy Hans-Christian Ströbele und zur Fortbewegung wird stets das Farrad genutzt erworben für 20 Euro auf der GHG Fahrradbörse natürlich! Jetzt mal im Ernst: an Klischees ist immer ein Körnchen Wahrheit dran. Auch bei uns. Es sympathisieren diejenigen Studierenden mit der Grünen Hochschulgruppe, die sich im vornherein als politischen Menschen und kritische DenkerInnen sehen. KommilitonInnen, die bei uns mitmachen, haben sich schon lange Gedanken über die ökologischen und sozialen Konsequenzen unserer globalisierten Wirtschaftswelt und unseres Lebensstils gemacht. "Global denken, lokal handeln", ist der Leitspruch dem wir uns als Hochschulgruppe verpflichtet fühlen. Wir sammeln zusammen Ideen, wie man die Uni ökologischer und gerechter gestalten kann. Diese Ideen suchen wir in den Gremien der Universität in die Tat umzusetzen. Seien es mehr klimafreundliche Essenangebote in der Mensa, eine höhere Entlohnung der studentischen Hilfskräfte oder die Forderung nach einer Uni ohne Militärforschung – wir nutzen die lokale Ebene, unsere alma mater, um die Welt ein klein wenig gerechter zu machen: sozial und ökologisch. Denn Kleinvieh macht bekanntlich auch (biologisch abbaubaren) Mist. Unsere Mitglieder kommen aus allen möglichen Fachrichtungen, haben die unterschiedlichsten Geschmäcker, was Essen und Freizeitgestaltung betrifft. Was wir alle gemeinsam haben sind Ideenhunger, Idealismus und Neugierde auf neue Gesichter! Wir treffen uns während des Semester jeden Donnerstag um 20:00 Uhr im Grünen Büro, Textorstraße 14. Jede/r Interessierte ist herzlich eingeladen einfach mal vorbeizuschauen!
Offen – für alle – Jusos! Wir sind sind ein offener Treffpunkt von und für Studierende aller Fachrichtungen in über 80 Juso-Hochschulgruppen bundesweit! Bei uns engagieren sich alle, die sich für eine sozial gerechte Hochschule einsetzen, egal ob SPDMitglieder, Fachschaftler*innen oder aktive Studierende. Eine Mitgliedschaft bei den Jusos oder der SPD ist keine Voraussetzung zum Mitmachen, Sympathisant*innen sind jederzeit herzlich willkommen. Vollblut Juso-Hochschulgrüppler*innen stehen für ein gebührenfreies Studium ohne Zulassungsbeschränkungen, gute Studienbedingungen für alle und eine geschlechtergerechte Hochschule. Sie kämpfen gegen soziale Selektion, die zunehmende Verschulung von Studiengängen und den Rückzug des Staates aus seiner Verantwortung für die Bildung. Sie wollen eine demokratische Hochschule, die allen ein selbstbestimmtes Studium unabhängig von sozialer Herkunft, Geschlecht und ethnischen Hintergrund ermöglicht. Das schöne an einer offenen Gemeinschaft ist, dass unabhängig davon, dass alle inhaltlich an einem Strang ziehen, jedes einzelne Mitglied eigene Schwerpunkte dabei legt, das politische Engagement auszuleben. Klischeehaft sind dabei der Demo-Juso, der bei jeder Kundgebung anwesend ist um dem System den Kampf anzusagen, der NetzJuso, dessen Ressort die sozialen Netzwerke sind und der sich erst mit 20 Tweets und/oder 10 Facebook-Postings am Tag zufrieden gibt, der Stammtisch-Juso, der vorzugsweise am runden Kneipentisch unter dem Motto „Das BIER entscheidet!“ debattiert oder schlussendlich der Amtsträger-Juso, der ohne ehrenamtliches Engagement völlig aufgeschmissen wäre, hervorzuheben. Kurzum – die Mischung macht’s! Du willst auch an der Universität Würzburg politisch mitbestimmen, den Alltag an deiner Hochschule aktiv und sozial mitgestalten oder hast du eine gute Idee Deinen Studiengang zu verbessern? Dann schau einfach mal bei uns vorbei! Denn genau dafür setzen wir uns innerhalb und außerhalb der Hochschule in Gremien, Verbänden und auch der SPD ein. Durch unser jahrelanges Engagement in der Studierendenvertretung konnten wir schon viele spürbare Verbesserungen für euch erreichen, sei es das bezahlbare Semesterticket oder eine Lohnerhöhung für HiWis, ob Uni-Theater oder die Verwendung von Umweltpapier. Mit einer motivierten Gemeinschaft ist eine andere Hochschule möglich. Kommt zu uns, wir
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Sprachrohr April/Mai 2014
Ansichten
Stolz wie Oskar Ein Kommentar von Max Schmitt
Max Schmitt studiert Germanistik und PSS im 9. respektive 1. Semester Toller Tag
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ch bin stolz wie Oskar, wenn ich vor dem Weg zum Supermarkt daran denke, die angesammelten Pfandflaschen einzupacken und mitzunehmen. So auch heute. Glücklich, innerlich pfeifend und mit einer Zigarette im Mundwinkel bahne ich mir den Weg zum Würzburger Edeka-Ableger. Vorbei an Sonnenanbetern am Mozart Café. Mitten durch die Wartenden am Barbarossaplatz, über die Straßenbahnschienen. Angekommen. Über die Schulter geworfen zwei IKEA-Taschen mit Plastik- und Glasflaschen, die geleert werden möchten. Also rechts vorbei am Gemüsestand, entlang des Kühlregals. Ganz hinten abbiegen zu diesem einen, kleinen, aber feinen, Leergutautomat. Das kreisrunde Loch wirkt unscheinbar. Wobei, das kann ich kaum sagen, stehe ich doch – wie immer, wenn ich einmal versuche dieses sch*** Pfand abzugeben – in einer Schlange. Was einst euphemistisch als sozialistische Wartegemeinschaft betitelt wurde, kann von mir kaum anders genannt werden, als die Manifestation der Wehrlosigkeit. Trittin war es, wenn ich mich recht entsinne, dem die diabolischen Dosenempfänger zuzuschreiben sind. Während ich überlege, was ich alles einkaufen möchte, rücke ich plötzlich eine Position weiter. Die Mitdreißigerin vor mir – latent genervt in ihr
iPhone hustend – verlässt ihren Platz. Noch drei. Er öffnet die Metallklappe, nimmt den Behälter Aktuell am Drücker: Ein älterer Herr, der eine raus und… und rüttelt kurz daran. Und schiebt Einkaufstüte voller Bierflaschen in die Höhe ihn zurück. Ähm, hallo?! Ist ihm denn nicht ragt und Flasche um Flasche in den Automaten klar, dass das Ding nach einigen Flaschen wieder schiebt. „Sehr gut“, denke ich mir, denn die rut- „voll“ ist? Nach 5 weiteren Buddeln – seit wann schen in ein anderes Fach als meine Ausbeute. gibt es eigentlich San Pellegrino in kleinen PlasNach ihm kommt eine ältere Dame, die nicht so tikflaschen? – erneutes Piepen. Als ich endlich gut einzuschätzen ist. Sie hat einen sogenannten an der Reihe bin – die Tonne voller zerdrückter Hackenporsche, eine Art Einkaufstrolley, der vol- Flaschen wurde in endloser Gnade nun inzwiler kleiner 0,5 Einwegflaschen sein könnte – oder schen doch ausgetauscht – passiert, was mir imaber, so gut wie leer. Inzwischen vor mir ein in mer passiert. Zwei meiner Flaschen werden von etwa Gleichaltriger. Ebenfalls zwei ordentliche dem Automaten nicht erkannt, von dem Markt Taschen voller Flaschen. Der Herr der Biere ist nicht geführt, oder/und existieren in Wirklichfertig, drückt den Knopf, nimmt seinen Bon und keit gar nicht, sondern sind nur da, um mich zur geht. Na klar. Der Trolley ist voll. Im Gegensatz Weißglut zu treiben. Dieses kleine, kreisrunde zu meiner Großmutter legt diese ältere Dame Loch ist der Schlund zur Hölle! Es macht alle wohl keinen Wert auf höchste Sorgfalt, absolute gleich. Professor oder Obdachloser, Rentnerin Gewissenhaftigkeit und normgerechten Umgang oder Schulkind – alle sitzen im selben Boot, das mit ihrem Leergut. Ihre Flaschen sind zerknittert. geradewegs auf einen Wasserfall zufährt. UnBei einigen scheint das Etikett leicht gelöst. Der aufhaltsam. Bevor ich nun aber resigniere, geht Todesstoß. Ich frage mich schon lange, warum mir ein Licht auf. Ich muss grinsen. Ich klopfe es eigentlich ein Problem ist, wenn die Flaschen zweimal an der Tür neben dem Automaten um zerknittert sind. Ok, das Auslesen des Etiketts den Herrscher des Leerguts aus seiner Werkstatt wird erschwert. Was tun? Man nimmt den Deckel zu locken. Zuvor lege ich beide Flaschen in den ab. Versucht so gut es geht gegen die Dellen zu Automat – indes blinkt „Bitte nur eine Flasche drücken und erwischt sich kurz darauf mit sei- einführen“ auf dem kleinen Display. Als die nem Mittelfinger so tief wie nur möglich in der Schritte hinter der Tür näher kommen nehme Flasche um diese eine Beule direkt am Barcode ich meine letzte Flasche und treibe die beiden auszumerzen. Es will nicht gelingen. Manchmal schwarzen Flaschenschafe mit einem kurzen setzt man sogar den Mund an den Schraubver- aber heftigen Stoß das Band entlang. Als die Tür schluss um einen Überdruck zu erzeugen, der aufgeht und der bebrillte Bubi vor mir steht sind die verdammte Flasche in eine automatenaffine die zwei Flaschen in dem quasi leeren Behälter Form zurück verwandelt. Gelingt es, wird das gelandet. Und ich grinse wie ein HonigkuchenPfandgut zwar erkannt… aber der Automat lacht pferd. „Was’n?“, fragt er. „Hi, habt ihr diese Mate einen aus. Denn er zerdrückt, presst, verbeult die Cola eigentlich auch gekühlt? Da vorne ist geraeben so schön in Reinform gepfriemelte Flasche de niemand, den ich fragen kann.“, antworte ich. hörbar von einem. Ich stelle fest: Reine Schikane. „Keine Ahnung. Schau mal da neben dem Bier.“, Und hey, da fängt der depperte Automat an zu erwidert er. „Merci“, nuschle ich, drücke den piepen. „Behälter voll“. Eine Servicekraft, besser Bon-Knopf und gehe in Richtung Kasse. Toller Pfand-Lakai, kommt aus der kleinen Türe neben Tag. Max 1 – Automat 0. dem Automaten die scheinbar zum Lager führt.
Im Überblick - Ein halbes Jahr in Granada Mein Auslandssemsester in Spanien von Amina Hussein Amina Hussein studiert Political and Social Studies im 4. Semester
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ie erste Hälfte meines Auslandsaufenthaltes ist nun vorbei und es wird Zeit zurück zu blicken, was eigentlich alles passiert ist. Ich habe unglaublich viele Leute aus allen möglichen Ländern kennengelernt. Nicht nur aus dem Erasmusprogramm, sondern auch Spanier, Leute auf der Durchreise oder Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen nach Granada kamen. Man hat Freundschaften geschlossen und Personen wieder aus den Augen verloren und sich von guten Freunden jetzt nach dem ersten Semester trennen müssen. Einige wird man wohl im Leben nicht mehr sehen, aber so manche Pläne für ein Wiedersehen sind schon geschmiedet worden. Es wurde das ganze Jahr gefeiert, wobei für Erasmus Leute jedes Ereignis aller Länder ein
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Grund zum Feiern bietet. Es floss viel Tinto de Verano und Alhambra Bier und das Beenden von Hauspartys durch die Polizei wurde zum absoluten Normalfall. Das nächtliche und fast schon obligatorische Falafel essen oder das gute alte „Tomato frito* mit Nudeln“ Katerfrühstück nach jeder guten Feier nicht zu vergessen. Wir waren sehr viel Tapas essen und haben uns dabei im Laufe des Semesters durch alle möglichen Arten probiert, wobei sich schnell Präferenzen und Abneigungen entwickelt haben. Auf der anderen Seite waren wir natürlich auch in der Uni und haben nicht nur fachlich Relevantes gelernt -sondern viel wichtiger- mit jedem Tag ein bisschen mehr Spanisch. Der Eine ging vielleicht mehr, der Andere weniger in die Uni, aber so ziemlich alle haben mit Freude das etwas-späterkommen der Spanier übernommen. Ich muss zugeben, dass auch bei mir die Uni in Granada nicht so ganz im Mittelpunkt stand und ich viel und gerne mit Freunden gereist bin. Erst langsam Südspanien erkundet und dann immer weitere Kreise gezogen bis nach Valencia, Madrid, Barcelona und Portugal. Man lernt viel über Kultur, spezifische Eigenheiten und den
einen oder anderen Witz über spanische Landsleute aus bestimmten Regionen. Allerdings bin ich nicht nur selbst gereist, sondern habe auch viel Besuch aus Deutschland empfangen, die alle Granada voller Begeisterung kennengelernt und sich mit dem Versprechen verbschiedet haben zurück zu kehren. Wir waren in den Bergen und am Strand und haben das gute Wetter jeden Tag aufs Neue genossen und vor allem wir Deutschen und die ganzen “Nordländer“ konnten es kaum glauben, dass in einem Land so viel Sonne scheinen kann. Wir haben die Siesta in unseren Alltag integriert und wundern uns nicht mehr über große Prozessionen an religiösen Feiertagen durch die Stadt. Ich habe gelernt mit zwei Spanierinnen und einem Hund zu leben und würde sie gegen nichts in der Welt eintauschen wollen. Ein wenig Heimweh und Vermissen gehört auf alle Fälle auch dazu, aber rund um glücklich und zufrieden trifft mein erstes halbes Jahr in Granada auf den Punkt. Ich bin unglaublich gespannt, was das nächste halbe Jahr bringen wird… * Fertige spanische Tomatensauce im Pack
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Manchester, This Blue World. Die Musikkolumne von Florian Ruffing Florian Ruffing studiert Deutsch, Englisch und Ethik Lehramt auf Gymnasium 5. Semester
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s gibt manche Bands, deren Größe man erst nach einiger Zeit wahrnimmt. Es sind nicht diese Nummer 1 Debüts, die von der Musikpresse schon nach der ersten Single in den Tod gehyped werden. Nicht die lauten Bands, die ständig ihre Weißheiten in den Interviews jeglicher Blätter ablassen müssen. Es sind die ruhigen. Die, die wir übersehen, die aber auch immer da sind. Die Tindersticks, Mark Lanegans und The Nationals. Und dieses Jahr wird umso mehr bewusst, auch Elbow gehören dazu. Elbow sind eine eher unscheinbare Band aus Manchester, die noch nie ein schlechtes Album veröffentlicht hat, in ihrer Heimat in den letzten Jahren gar zu einer Größe geworden sind, aber nie die Vorzeigeband waren. Dabei scheinen Elbow grundsympathisch zu sein. Mit dem neuen Album The Take Off And Landing Of Everything tritt nun eine Band auf, die in den letzten Jahren immer bekannter geworden ist. Dazu hat selbstverständlich der Gewinn des Mercury Prize beigetragen. Dieser gilt un-
ter Kennern als wichtigster Musikpreis überhaupt. Jetzt könnten viele sagen, der Grammy sei doch das Größte, was man gewinnen kann. Nein, ist er nicht. Wer sich mal ein bisschen mit den jährlich Nominierten befasst und dann vergleicht, was das Jahr eigentlich hervorgebracht hat, wird gerade die atemberaubendsten Nummern oft vermisst haben. Klar, ab und an sind auch mal die wirklichen Schwergewichte dabei, aber zu viel geht hier unter. Die Jury, die die kleinen Grammophone verteilt, scheint sich nicht weit außerhalb der Chartsdotierten umgehört zu haben. So gewannen vor ein paar Jahren Elbow mit The Seldom Seen Kid diesen britischen Musikpreis für das Album des Jahres. So weit, so gut. Was passierte, war ein regelrechter Boom in diesem Land: Elbow sind hier höchst beliebt. In Artikeln zur neuen Platte wird oft ein Song genannt: One Day Like This. Dieses sei in Großbritannien so bekannt wie Oasis' Don't Look Back in Anger oder Bittersweet Symphony von The Verve. Also wohl jedem. Es wäre auch eines der meistgewählten Hochzeitslieder. Wer kennt denn diese Band in Deutschland? Nur die Informierten. Die Stimme von Elbows Guy Garvey ähnelt gerne mal der von Peter Gabriel. Jener war der erste Sänger von Genesis, als diese noch gut waren. Also, als Phil Collins noch trommeln und nicht singen durfte. Als noch Prog statt Pop galt. Prog wird Elbows Musik auch manchmal ge-
nannt. Dabei ist sie viel mehr. Da spielt auch der opulente Britpop mit rein, man kommt ja aus Manchester. Daneben ist Elbows Musik ruhend in sich gekehrt, weniger aufrührerisch. Immer kommen hier starke Songs heraus, die sich ihre Nischen in den gut sortierten Plattenregalen suchen. Daher meine Empfehlung für diesmal: sich einmal ruhig zurücklehnen, Elbow hören, vielleicht dazu ein Buch lesen und einen Wein oder ein Bier trinken. Bestenfalls von der bandeigenen Biermarke Build A Rocket Boys! Und nicht aufgeben! Elbow erschließt sich erst nach und nach, doch irgendwann merkt man erst, wie groß das Ganze ist. Sie werden dich begleiten. Für lange Zeit. Irgendwie auch nicht außergewöhnlich, kommen sie doch aus Manchester. Der produktivsten Musikzelle der Insel. London! werden einige rufen. Ja, London! Aber aus Manchester kamen doch einige prägende Bands: The Smiths, Joy Division, Oasis, The Stone Roses, Chemical Brothers, viele andere und eben Elbow. Und jetzt die Nadel auf die neue Platte (mit dem etwas seltsamen Cover): When all the world is sucking on its sleeve / You'll hear an urgent morse in the gentle rain / And if you plot your course on the window pane / You'll see the coldest star in the arms of the oldest tree / And you'll know to come to me. Manchmal lohnt es sich, sich dem Sog hinzugeben. Dem Rauschen, das uns woanders hinführt. Manchester. This Blue World.
se oder Minijober, wenn sie es doch eigentlich gar nicht werden müssen, wenn sie nicht wollen. Es ist wohl schwieriger den Mann oder die Frau seines Lebens zu finden als einen einigermaßen guten Job, oder? Natürlich nehmen viele das Thema auf den Arm, dass sie keinen Job finden würden. Aber generell müssen sie das gar nicht, denn es gibt Jobs, egal ob Anglist, Romanist, Soziologe, Pädagoge oder Kunstgeschichtler. Es gibt zwar eben nicht den einen Job als Anglist, sondern das Arbeitsfeld reicht von Lektor über Projektmanager hin zu Leiter einer Abteilung für die Amerikanischen Kunden. Für den Mediziner oder den Juristen kann sich jeder einen konkreten Beruf vorstellen. Schwieriger ist es da eben für die Geistes- und Sozialwissenschaftler, denn deren Tätigkeiten liegen so gut wie überall in der Firma und sind nicht nur auf Journalismus oder Verlage beschränkt; so zum Beispiel im Vertrieb, Einkauf, Marketing, Werbung, Mentoring, Projektmanagement, Beratungsunternehmen, Risikomanagement in Banken oder in der Visionärsabteilung vieler Großfirmen. Also wenn man wieder mal gefragt wird: „Was macht man so mit deinem Studium?“ Dann ist das eine berechtigte Frage, denn es gibt hunderte Mög-
lichkeiten, wo man arbeiten kann. Viel wichtiger ist aber die Überlegung, wo man arbeiten möchte. Diese Frage ist eben bei vielen Studierenden noch ein Problem. Oft hört man den Kommentar: „Irgendwas mit Medien.“ Was das konkret zu bedeuten hat, ist eben schwierig zu erklären. Viele machen sich sogar erst am Ende ihres Studium darüber Gedanken, was sie mal mit ihrem angehäuften Wissen machen möchten und genau da liegt die Zwickmühle. Geisteswissenschaftler, egal ob Lehramt, Bachelor, Master oder Magister können, wenn sie wissen, was sie mal machen wollen, ihr Studium zielgerichtet auslegen. Sie können Kurse belegen, die für ihren Beruf Vorteile mit sich bringen, wie zum Beispiel „Sprache in der Politik“ oder „Medienkommunikation“ sind sehr hilfreich, wenn ich vielleicht einmal Pressesprecherin eines Politikers werden möchte. Oder eben Praktika in den Abteilungen absolvieren, in die ich entweder vielleicht sogar übernommen werden könnte oder eben Kontakte knüpfen kann. Wie man sieht ist alles möglich, egal welches Fach man studiert oder was man machen will. Man muss nur irgendwann mal wissen, was man will.
Überall Pessimisten Ein Kommentar von Lena Roder
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Lena Roder studiert im 2. Mastersemester Germanistik und im 4. Semester Jura
s ist fast gruselig Bekannten oder Freunden dabei zuzuhören, wie sie jedes Mal wiederholen, dass sie keinen Job finden würden. Ob Lehrlämtler, Bachelor, Master oder sogar noch Magister, überall in der Philosophischen Fakultäte macht sich der Unmut breit, dass es für sie keine Jobs gibt oder sie Taxifahrer oder Fäkaltaucher werden müssen. Bezogen auf mein letztes Kommentar im Sprachrohr, lässt sich dieser Pessimismus wohl auf negative Kommentare anderer Kommillitonen, Verwandten oder Bekannten zurückführen. Wer nicht nachvollziehen kann, dass jemand Philosophie aus Überzeugung und Interesse studiert und oft noch nicht einmal weiß, was die Lehrinhalte dessen sind, weiß nun eben auch nicht, was man damit machen kann. Aber genau das muss der Verwandte ja auch nicht wissen, sondern der Student. Doch warum sehen sich all diese Studierenden jetzt schon als Arbeitslo-
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Bretonische Brandung – Kommissar Dupins Zweiter Fall Von annabel Talavera de schyrbock
Kommissar Georges Dupin hat sich an das Leben in Concarneau und generell in der Bretagne gewöhnt. Es ist ganz angenehm. Das gute Essen, die zahlreichen Fischgerichte und Meeresfrüchte. Er hat so einige Orte in der Bretagne für sich entdeckt. Das Ende der Welt ist wohl doch der „Kopf der Welt“, „Penn Ar Bed“ wie die Region auf Bretonisch heißt. Für unseren Pariser Gourmet ist es ein kulinarisches Paradies, das nicht aufhört Georges Dupin mit Delikatessen zu überraschen. Und eigentlich läuft alles ganz wunderbar. Das Kommissar-Sein im südlichen Finistère scheint nicht mehr allzu sehr Strafe zu sein, schließlich wurde er aus Paris in die Provinz versetzt. Ja, eigentlich. Wenn da nicht ab und an die Notwendigkeit bestünde in ein Boot steigen zu
(Jean-Luc Bannalec)
müssen, um auf eine der Inseln zu gelangen, die in seine Zuständigkeit fallen. Georges Dupin ist nämlich kein Freund von Booten und Schiffen gleich welcher Art, zumindest nicht mit ihm auf See. Von der Küste aus, auf Land ist das eine ganz andere Sache. Zehn Seemeilen von Concarneau befinden sich die Glénan-Inseln. Ein Paradies für Naturfreunde, für Segler, für Surfer, für Taucher, für Ur-Bretonen und auch für Georges Dupin – es gibt ein Inselrestaurant mit einem Hummer auf der Karte. Es scheint ein karibisches Paradies an der östlichen Atlantikküste. Und genau hier werden an einem frühen Maimorgen, nach einer stürmischen Nacht, drei Leichen angespült. Aber war ihr Tod eine Folge des Sturms? Oder war es Mord? Es ist viel zu früh für unseren koffeinsüchtigen Kommissar. Und dann muss er auch noch in ein Boot steigen! Und sein nerviger Vorgesetzter ist auch schon wieder permanent an der Strippe. Denn unter den drei Leichen befinden sich zwei wichtige Persönlichkeiten, ein arroganter Segelstar und ein zwielichtiger Festlandpolitiker. Auf Kommissar Dupin wartet eine aufwendige und anstrengende Ermittlung, während der er so oft wie möglich den
Intern Space Ship Eine Comic-Serie von Christian Neubert
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Hubschrauber in Anspruch nimmt. Die paar Pflichttouren in den Booten sind ihm bereits zu viel. Und dann gibt es noch eine etwas nervige – und zugleich angenehme – Eigenart der Inselgruppe. Es gibt kein einziges Festnetztelefon! Und bei Sturm natürlich auch kein Mobilfunkempfang. So hat Georges Dupin, der letztlich auf Grund eines Sturms auf der Insel festsitzt, die Möglichkeit halbwegs in Ruhe seine Ermittlung zu führen – ohne dauernd den Präfekten Rede und Antwort zu stehen. Und, was noch besser ist: Der sicherste Ort auf der Insel, wo sich auch alle Bewohner – ganz wie im Asterix-Band „Der Seher“ – und Verdächtige versammeln, ist das Restaurant, dessen Besitzerin in weiser Voraussicht eine wunderbare Fischsuppe vorbereitet hat. Delikat! Und nach dem Aufenthalt auf der Insel und einigen Tagen Ermittlung löst Dupin seinen Fall und kehrt zu seinem „Amiral“ zurück. Mit seinem zweiten Buch führt uns Jean-Luc Bannalec ein weiteres Mal durch die wunderschöne und kulinarisch interessante Bretagne. Der Krimi ist ein nette und amüsante Nebensache zum (kulinarischen) Reiseführer für NeuBretonen.
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Ansichten
Buchrezension
Eine Welt dazwischen
(Aline Sax)
Von Alexander Bagus
Eine Reise in die Vergangenheit, in der Schwulsein weitaus schwieriger war
gerissen – bis Adrian, der ja eigentlich Europa gar nicht verlassen wollte, alleine dasteht; und das ohne Geld und Wohnung, verloren in einer anonymen Umgebung ohne Sprachkenntnis. Alleine muss er sich durchschlagen und so hält er sich als Tellerwäscher gerade über Wasser – denn zum Millionär wird er damit nicht. Das geht einige Zeit gut, bis er seinen Job verliert, in seinem Zimmer ein Toter liegt und er erneut mittellos da steht.
Im Jahre 1910 will die flämische Familie de Belder wie so viele Millionen Europäer zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen Neustart in dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten versuchen. Amerika – dieser Name hat vor allem für den Verzweifelt nimmt Adrian das Angebot des HoVater und Alexan- telportiers Jack an – und zieht zu diesem. Auf der einen magischen einmal hat er einen Bekanntenkreis, Jack verKlang. Adrian quälen mittelt ihm eine neue Stelle und beteiligt ihn – wie auch seine Mut- an seinen Zuverdiensten. Als Jack dabei dann ter – die Bedenken, verhaftet wird, muss Adrian feststellen: Er hat die ihm sein Zwilling sich in den attraktiven jungen Mann verliebt Alexander zu nehmen – aber geht und darf er das überhaupt? Für versucht. Und so bricht die Familie aus ihrem Adrian beginnt eine Zeit der Selbstfindung, Dorf auf, um über Antwerpen nach New York die durch seinen Bruder Alexander noch verschlimmert wird. Denn das Verhältnis der beizu reisen. Doch Stück für Stück werden sie auseinander den Zwillinge war immer ein besonderes, aber
wird und kann das so bleiben? Die junge Historikerin Sax (Jahrgang 1984) hat ein einfühlsames, gut recherchiertes Buch geschrieben. Die Eindrücke der Welt der Einwanderer in New York sind greifbar beschrieben, das Verhältnis zu den Amerikanern und die Einlebungsphase Adrians spannungsgeladen erzählt. Eindrucksvoll wird das Leben von Homosexuellen im New York des frühen 20. Jahrhunderts geschildert. Aline Sax' Erzählstil ist fesselnd, packend und die Geschichte emotional und ergreifend. Der verunsicherte Adrian ist ein so liebenswerter Charakter, mit dem man jedes Erlebnis, jeden Tiefschlag, aber auch jeden Höhepunkt mitfühlen kann. Ebenso die anderen Charaktere hat Sax gut getroffen und jeder einzelne bereichert die Geschichte mit seinen Eigenschaften ganz speziell. „Eine Welt dazwischen“ wurde in Holland für das beste historische Jugendbuch nominiert und erhielt in Deutschland und Österreich mehrere Auszeichnungen – ganz zu Recht!
Filmkritik
The Wolf of Wall Street (Martin Scorsese) Von Denise schiwon
„Geld allein macht nicht glücklich. Viel Geld hingegen schon.“ So oder so ähnlich scheint das Motto von Jordan Belfort (Leonardo DiCaprio) zu lauten. Schon nach wenigen Minuten, in denen unter anderem besagter Protagonist zu sehen ist wie er aus dem Gesäß einer Dame Koks konsumiert und kleinwüchsige Männer auf Zielscheiben wirft, wird einem klar, dass dieser Film wenig von Moral, aber dafür viel über menschliche Verdorbenheit erzählt. Man taucht in die Geschichte eines jungen Mannes ein, dessen Leben ein Drahtseilakt auf
Messers Schneide ist. Ein Leben am Limit. Mit Anfang 20 kommt Jordan an die Börse und ist innerhalb kürzester Zeit süchtig nach Geld – und nach allem was man damit kaufen kann. Doch mit dem Börsencrash am Black Monday 1987 scheint seine Karriere beendet bevor sie überhaupt begonnen hat. Daraufhin gründet er zusammen mit seinem Nachbarn Donnie Azoff (Jonah Hill) die Firma Stratton Oakmont. Es gelingt ihm sich ein schnell wachsendes Imperium aus Macht, Reichtum und Lügen aufzubauen. Demnach vermehren sich nicht nur die Scheine in seinem Portemonnaie, sondern auch die Zahl seiner Angestellten. Immer mehr wollen so sein wie er und eifern seinem Beispiel vom armen Jungen zum Multimillionär nach. Allmählich wird er als Wolf der Wall Street unter den Brokern, aber auch beim FBI bekannt, da Jordan zunehmend den Weg des Legalen verlässt. Der Börsenmakler versteht es Menschen einzuwickeln, was man nicht zuletzt an den Ansprachen bemerkt, die er des Öfteren an seine Belegschaft richtet. Die Szenen erinnern an einen Sektenfüh-
rer, der es schafft seine Anhänger so zu manipulieren, dass sie alles für ihn – oder Geld – tun würden. Geld ermöglicht das neue Ferienhaus für die Familie, gegen Müdigkeit hilft kolumbianischer Schnee und einige Penicillin Spritzen beseitigen das Jucken im Genitalbereich. Der lustvolle Exzess spitzt sich immer mehr zu bis Jordan plötzlich Gefangener seines eigenen Körpers ist und seine motorischen Fähigkeiten versagen. Mit Schaum vor dem Mund robbt er zu seinem Auto und versucht auf erbärmliche Weise in die Fahrerkabine zu gelangen. Scorseses Meisterwerk zeigt unverblümt wie die Aktienhaie ihren eigenen Tiefpunkt immer wieder neu erfinden und DiCaprio verkörpert seine Rolle in einer solch grandiosen Ausführung wie es wahrscheinlich kein anderer besser gekonnt hätte. Am Ende jedoch kämpft jeder für sich alleine, denn: „Es gibt keine Freunde an der Wall Street.“
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Sprachrohr April/Mai 2014
Kultur
Städtereport - Edinburgh
Calton Hill bei Sonnenuntergang
Von Katharina deppisch
D
wunderbar erhaltenen gotischen Kirchen solltet ihr euch ansehen. Besonders schön ist die St Giles’ Cathedral, nur etwa 500 m vom Castle entfernt, in der das Licht, dass durch die riesi-
manfiguren. Deshalb lässt sich hier das Grab des allseits gefürchteten Lord Voldemort / Thomas Riddle finden. Hinter dem ‚Kirkyard’ ragt ein imposanter Sandsteinbau, die ‚George Heriot’s School’, hervor. Das Vorbild für die berühmte Zauberschule Hogwarts.
er potentielle Städtetrip in naher Zukunft schwirrt bereits in euren Köpfen herum? Ihr habt Lust, die größte Insel Europas besser kennenzulernen und ein bisschen an der Nordsee entlang zu spazieren? Dann nichts wie nach Edinburgh! Berühmt ist Schottlands Hauptstadt natürlich für seine zahlreichen Festivals im Sommer. Von jung, bunt und verrückt, über traditionell und klassisch, Kunst, Tanz, Musik oder Film hier wird jeder fündig und glücklich. Doch nicht nur zur typischen Festival-Saison ist Edinburgh sehenswert. Da das Wetter sich das St. Giles' Cathedral Inspiration für Hogganze Jahr über immer zwischen 11 - 18 Grad warts gen Buntglasfenster fällt eine ganz besondere bewegt, lohnt sich auch ein Kurztrip während Atmosphäre zaubert. Lord Voldemorts Kulinarisch wird des Semesters. Mir persönlich jedoch hat am besten das Grab man wohl nicht viel von First things first: Das majestätische EdinDugald Stewart Monument gefallen. Da es auf Edinburgh erwarten. Ich war selbst überrascht, burgh Castle, der ehemalige Sitz der schottidem Calton Hill steht, kann man seinen Blick als ich in dem Land des Haggis (Schafsmagen schen Könige – von Touris geliebt, von den sowohl über die Stadt, als auch über das Meer gefüllt mit Innereien – nicht jedermanns SaEinheimischen gewürdigt. Mit £16 ist der Beschweifen lassen. Am schönsten ist es dort bei che), eines der wohl besten vegetarischen Resuch dort nicht gerade ein Schnäppchen, doch Sonnenuntergang, wenn die Stadt von dort staurants entdeckte: David Bann. Nicht ganz es lohnt sich! Immerhin wird eine professiooben wie in Gold getaucht scheint. billig, doch selbst Fleischliebhaber können nelle Führung angeboten – for free. Vielleicht Zum Shopping geht’s auf die beliebte Prindem Essen dort kaum wiederstehen. Darf’s ein habt ihr ja Glück und erwischt denselben huces Street, wo sie alle nebeneinander aufgebisschen einfacher sein? Schnelles Essen, sättimorvollen Guide wie wir, der neben dem intereiht sind, die großen Brands, wie Topshop, gend, für wenig Geld: Fisch and Chips, gibt’s ressantem aber trockenem historischen Input, Urban Outfitters, Primark, Zara und Co. Wenn an jeder Ecke. Noch eine kleine Köstlichkeit, hin und wieder spontan einen Witz einbaut es ein bisschen individueller sein darf, kann die ihr unbedingt probieren solltet: Scones oder über die Queen späßelt. Apropos, falls ich euch den Grassmarket wärmstens empmit Jam and Cream. ihr die Gute einmal live und in Farbe sehen fehlen! In gutsortierten Vintage-Läden wie wollt: in der ersten Juliwoche stattet sie der „Armstrong’s“ und „Godiva“ findet ihr Schätze schottischen Hauptstadt einen Besuch ab aus dem ganzen letzten Jahrhundert, zu fairen und residiert Preisen. gewöhnlich Während ihr beim Städtebummel neugierig im Holyrood vom einen ins nächste Schaufenster kuckt, gePalace. Vielnießt auch mal die Architektur dort. Es tumleicht winkt meln sich dort viele kleine Gassen, aber auch sie ja mal aus große Villen, die meisten davon im ‚Georgian dem Fenster. Style’ (18. Jhd.) erbaut. Auch wenn Vegetarische 'Goodies' Für den kulturellen Input sorgen jede Men- Scone with Jam and ihr keine KirCream bei David Bann ge Museen und Kunstgalerien, wie etwa „The chengänger Ausgehen am Abend lässt’s sich hier auch National Galleries of Scotland“, wo ihr u.a. seid und mit Meisterwerke von Titian, Rembrandt und Van prima, beispielsweise im Cabaret Voltaire. Religion am Zu lässiger Elektro-Indie Musik tanzen und Gogh bewundern könnt. Eintritt frei. Liebsten nicht Auch Harry Potter Fans kommen auf ihre bunt gemischte Cocktailkombinationen, wie in BerühKosten. Der Greyfriars’ Graveyard ist einer der ‚Erdbeer-Basilikum-Rum’, schlürfen. Was hier rung kommen gruseligsten Plätzen überhaupt. Genau hier unter Studenten auch sehr beliebt ist: „Jägermöchtet – weGreyfriars Bobby - Nase belieh sich Joanne K. Rowling einige Namen von bomb“ (Jägermeister + Red Bull). Cheers! rühren bringt Glück! nigstens eine der Verstorbenen, für ihre weltweit bekannten Ro-
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April/Mai 2014 Sprachrohr
Kultur
Ein Geograph auf großer Exkursion Lehramtsstudenten auf dem Annapurna-Trail in Nepal von alexander axmann
Im Flieger Der Bildschirm zeigt mir, dass wir gerade über das schwarze Meer fliegen. Zum Abendessen wurde uns die Wahl zwischen Hühnchen mit Spätzle, arabischem Lamm mit Reis, oder vegetarischer Lasagne angeboten. Ich habe Lamm bestellt, dazu Rotwein, 37.000 Fuß über dem Meer. Es gibt sogar Filme, für die man seinen eigenen Bildschirm ausklappen muss. Was mich wohl in Nepal erwartet? Unser Ziel: Iman, 3 Stunden Zeitverschiebung und 7000 km weiter. Ein 20-minütiger Marsch durch das belebte, durch einen kräftigen Regen gereinigte Pohhara, vorbei an einer lückenlosen Folge aus Restaurants, OutdoorGeschäften (echte und gefälschte Markenkleidung), Stoffgeschäften,Schmuckläden (inkl. Klangschalen) und vieler anderer. Beim Abendessen gibt es wie immer exzellenten Service, ein paar Cocktails und einer hat sich sogar eine Wasserpfeife bestellt. Nepal ist doch ganz anders als ich es mir vorgestellt habe. Und dabei habe ich eigentlich versucht, mir gar keine Vorstellungen zu machen. Lasse ich die lange Anreise bei dieser Erzählung weg, landen wir direkt in Kathmandu und zuckeln mit einem älteren Kleinbus über ruckelige Straßen mit spärlicher Beleuchtung.. Der Verkehr funktioniert irgendwie, allerdings ohne Verkehrsregeln, daür mit viel Gefühl und Gehupe. Für Europäer, selbst solche aus Neapel, wo Ampeln konsequent ignoriert werden, wäre das aufregend. Aber warum beginne ich mit dem Verkehr? Vielleicht, weil wir noch nicht mit dem Wandern angefangen haben, und weil wir heute 8 Stunden mit dem Bus von Kathmandu nach Pohhara gefahren sind, durch endlose Berglandschaften mit Terrassenfeldbau, einfachen Hütten, abgefahrenen Villen, die oft nur zur Hälfte fertig sind und leider jeder Menge Plastikmüll, der eigentlich nicht hierher gehört. Heute Abend sind wir voller Vorfreude, und nach einer ernsten Ansprache von unserem nepalesischem Bergführer uns auch bewusster darüber, dass eine Wanderung zum AnnapurnaBasislager nicht ganz ungefährlich ist. Diese letzte Nacht in einem schicken Hotel mit Toilette und warmer Dusche ist vorerst die letzte; oben in den Bergen wird es nur noch einfache Unterkünfte geben. Nepalesen sind freundlich und nicht aufdringlich. Wenn man sich vor Läden in ein Gespräch verwickeln lässt, geht es auch um anderes als nur um das Geschäft. Es fällt schwer, sich hier nicht als reicher Europäer zu fühlen, aber ich glaube nicht, dass die Menschen in Nepal unser Mitleid oder unsere Hilfe brauchen.
Den Abend verbringen wir im Aufenthaltsraum auf Stelzen, der Mountain View Lodge. Höhe ungefähr 2300m. Die Dusche ist eiskalt, aber einige sind trotzdem gegangen. Sa. 22.03. Mittagspause und Mahlzeit auf einer der typischen Lodges auf dem Weg. Dann kommt der nasse Hagelschauer runter, den wir schon auf der Hängebrücke erwartet haben. Jetzt sitzen wir alle und warten bis das Gewitter vorüber ist. Unsere chinesische Begleiterin verteilt Kaugummis aus China mit Grüntee-Minz-Geschmack, die ein bisschen wie Seife schmecken. Die Sonne geht auf, lange nach dem sie hinter den Bergen schon zu erahnen gewesen war. Ihr Licht strahlt jetzt über die schneebedeckten Gipfel des Annapurna-Massivs mit einigen der höchsten Berge der Welt. Unser Ziel ist das Annapurna Base Camp auf 4400 m Höhe und wir haben gerade die dritte Tagesetappe Wandern hinter uns gebracht. Unsere Ankunft am Flughafen von Kathmandu vor 3 Tagen folgte eine rasante Busfahrt durch die meist unbeleuchteten Straßen der Hauptstadt. Riesige chaotische Kabelbäume verlaufen an Strommasten durch Häuserschluchten und der Verkehr reguliert sich regellos durchHupen und für Europäer mysteriöse unverständliche Gesetze selbst. Heute wandern wir vor allem über Treppenstufen hinauf und hinunter. Wir folgen einem Tal an dessen Ende ein schneebedeckter, riesigerBerg aufragt. Das WLAN wird auf dieser Hütte zwar angepriesen, funktioniert aber wie so oft nicht. Etwa 500m über uns hängen tiefe Wolken herab und verschleiern den verschneiten Bergwald. 24.03.14 Die heutige Etappe war die schwerste bisher. Sie führte uns von 2450m Höhe bis über die Baum- und Schneegrenze auf 3300m Höhe in das Machapuchre-Basislager. Bei der Ankunft war herrlichster Sonnenschein und nur 5 Minuten später hatte eine Wolke kalten Nebel und Niederschlag gebracht. Meine gewaschenen Socken sind den ganzen Tag nicht trocken geworden. Wir haben eine Lawinenhalde passiert; zwischen schwarzen Felswänden, die hunderte Meter senkrecht aufragten und weiter oben in den Wolken verschwanden. Irgendwann wurde auch die Luft knapp und hier oben ist jede Bewegung mit Anstrengung verbunden, noch mehr als sonst. Zum Abendessen gibt es Linsenbrot, Reis, Kartoffelcurry, Mangold und eingelegten Rettich. Das hört sich nach Viel an, tatsächlich bedienen uns unsere Guides, bringen jedes Mal die Kochtöpfe und verteilen, was übrig geblieben ist. Danach gibt es mehrere Thermoskannen
mit Tee, der ist inklusive. Je höher man steigt, desto mehr Betten stehen in jedem Zimmer. Zu Beginn waren es noch Zweier- jetzt sind es regelmäßig Viererzimmer, in denen wir übernachten. Sie sind nicht beheizt und haben manchmal keine Scheiben, sondern nur Fensterläden. Ich hoffe, dass mein Schlafsack auch hier oben noch genug wärmt. Bisher war das immer der Fall. Alles, was sich hier oben befindet wurde auf dem Rücken heraufgetragen, auf dem Rücken der Sherpas. Sherpa, eigentlich nur ein Volksstamm unter vielen, ist jetzt ein Synonym für diese Träger oft gewaltiger Lasten geworden. Dabei wird alles, auch Pakete mit 5 Matratzen auf dem Rücken und über ein Stirnband befestigt, ganz ohne andere Gurte. Im Annapurna-Basislager auf 4400m Höhe sollen es nachts -20 °C sein, weshalb wir unsere Pläne ändern. Keine Übernachtung, dafür Aufund Abstieg am gleichen Tag und eine weitere Nacht hier. Noch gab es in der Gruppe keine Verletzungen, Krankheiten, noch nicht einmal Durchfall! Ich habe ein bisschen mit meinen Achillesfersen zu kämpfen, zum Glück ist morgen der letzte Aufstieg. Danach fährt uns ein Bus durch den wilden Verkehr hoffentlich sicher nach Kathmandu zurück. Die meisten fliegen dann glücklich nach Hause; glücklich ein Abenteuer mitgemacht und überstanden zu haben, mit vielen hundert Bildern im Gepäck. 25.03.14 Der Weg in das ABC (Annapurna Base Camp) war nicht weit, aber trotzdem einer der mühsamsten bisher. Dafür ist die extremm dünne Luft verantwortlich, der Luftdruck liegt oben nur bei 620 Millibar. die meisten, auch ich, bekamen Kopfschmerzen, besonders bei Anstrengung. Dass alle 27 angekommen sind, ist etwas Besonderes. Vor uns liegen nun noch einige Tage Abstieg, über viele Natursteintreppen und Hängebrücken, mit Mittagessen in Lodges, vielen anderen Trekkern, auch aus Deutschland, die uns auf dem Weg begegnen.. Jetzt haben wir unser Ziel erreicht, wir sind am Gipfel angekommen. Zwar nicht am Gipfel des Annapurna (8000m!), aber am Ziel unserer Reise.
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Sprachrohr April/Mai 2014
Kultur
Draussen mit Musik für umsonst
Der Chefredakteur empfiehlt
Kulturtipps
Die karibischen Wiesen in Würzburg
Bild: Youri Lenquette
Fatoumata Diawara. Live am 29. Mai 22 Uhr
Bild: Holger Blum
U&D 2014! Ihr dürft Euch freuen!
29.05.- 01.06., Mainwiesen
Musikalischer Genuss auf der Talavera
Vom 29. Mai bis 01. Juni ist es wieder soweit – das 26. Africa Festival findet, nach dem Hochwasser-Debakel wieder nach Würzburg. Die Mainwiesen werden an diesem Wochenende zu einem bunten Durcheinander aus kulinarischen Finessen, musikalischer Vielfalt und verschiedenen Kunstwaren. Eine musikalische Reise durch den afrikanischen Kontinent findet sowohl auf der offenen Bühne und zu den Abendkonzerten statt. Falls ihr Lust auf diese Reise bekommen habt, kann man nur sagen, es lohnt sich. Tickets könnt ihr direkt an der Geländekasse bekommen, ein Tagesticket kostet 8 Euro, das 4-Tage-Bändchen 28 Euro. Viel Spaß bei eurer Reise.
Umsonst und Draussen heißt es am 19. - 22. Juni in Würzburg. Die Mainwiesen bieten an diesem Wochenende drei Bühnen und einem Kunst-Zelt Raum für viele Künstler und deren Werk. Außerdem finden sich ein Kunsthandwerker-Markt auf dem U&D ein und für das leibliche Wohl wird auch gesorgt. Weitere musikalische Überraschungen gibt es in der Posthalle, nach dem Programm draußen. Ein Wochenende mit Musik in entspannter Atmosphäre zu einem günstigen Preis – nämlich für umsonst!
Kunst oder
Krempel
Innenstadt wird zur Bühne
Musikalisches Würzburg
Würzburg wird zur Bühne. Vom 12. bis 14. September bietet Würzburg vielen Künstlern die Möglichkeit sich hervorzutun. An jeder Straßenecke stehen Musiker und präsentieren sich und ihre Musik. Das Stramu bietet verschiedene Künstler mit verschiedenen Musikrichtungen. Wenn dir ein Künstler gefällt, dann bleib einfach stehen.
Bild: Alfred Junke
Äl Jawala
Rock n Roll und Schlager: Gegensätze ziehen sich an
Schnäppchenjäger finden garantiert etwas auf dem größten Flohmarkt Würzburgs Es muss nicht immer IKEA sein. Persönliche und einzigartige Dinge für wenig Geld findet man auf den Flohmärkten von Würzburg. Einer der Größten ist der Flohmarkt auf den Mainwiesen, der am 26. 4. ab 8 Uhr stattfindet. Für eine Standgebühr ab 7 Euro könnt ihr aber auch selbst eure Sachen an den Mann/die Frau bringen. Wer stöbern will und ein Schnäppchen machen will, ist hier sicher gut aufgehoben.
Das Beste aus zwei Jahrzehnten – Eintritt kost 5 Mark*
sinis Die Ros
Halbstark
Am 26. April um 19 Uhr ruft der Retro: Die fünfziger und sechziger Jahre waren in Deutschland eine Zeit des Aufbruchs. Protestkultur, handgemachte Livemusik mit kehlig-rauem Sound und ausgelassene Partys, wie auch der deutsche Schlager prägten diese außergewöhnlichen Jahre. Nun hat es sich die Distelhäuser Brauerei zum Ziel gemacht, an diese Zeit anzuknüpfen. Sie präsentiert den swingenden Rock’n’Roll, den wilden Rockabilly wie auch den Beat der 60er und garniert das Programm mit deutschem und internationalem Schlager. Und so läuft`s: Einmal gezahlt – überall live dabei! Der Eintritt beträgt am Abend einmalig 12 €. In Kooperation mit dem SSR
Nina and The Hot Spots
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Vergünstigte Karten gibt es im VVK bis 25. April! Gabi und die Schlagerhosen
*Münzen geprägt bis 1969!
April/Mai 2014 Sprachrohr
Kultur
KultiMaTe – Der neue Kulturkalender für Studis – 7. April- 11. Mai 2014
Aktuelle Kulturtipps findet ihr auch bei facebook: www.facebook.com/ReferatKulturUniWue Falls ihr noch Ideen und Wünsche habt, was unbedingt in der KultiMaTe berücksichtigt werden müsste, kommt doch einfach mal bei einem unserer Referatstreffen vorbei! Oder meldet euch direkt bei uns: esther.schiesser@uni-wuerzburg.de & kristina.kindl@uni-wuerzburg.de Kristina & Esther vom Referat Kultur Mo, 07.04.2014: - Film 20:15 Uhr; Perlenkino: „Mockumentary“ (Staffel 1); Kellerperle - Buntes 17:30 Uhr; Vegane Vokü, Cairo - Musik 21:00 Uhr; Lost Name & Johannes Mayer; Cairo; VVK: 4€, AK: 5€
Di, 08.04.2014: - Film 19:00 Uhr; Unifilm – Gravity; MaxScheer-Hörsaal; - Literatur 19:00 Uhr; Würzburg liest ein Buch - Leonhard Frank “Die Jünger Jesu” – Festakt in der Stadtbücherei - Musik 20:30 Uhr; Brutus & Mandrax Queen; Cairo; VVK: 8€, AK: 11€
Mi, 09.04.2014: - Buntes 20:00 Uhr; Spitäle: Leonhard Frank meets „Die Kaktussen“; - Buntes 20.00 Uhr; Transition Würzburg – offenes Arbeitstreffen zur Gründung einer Transition Town Initiative; Kellerperle
Do, 10.04.2014: - Literatur 15.00 Uhr Zeitzeugengespräch mit Ernst Grube im Rahmen von „Würzburg liest ein Buch – Leonhard Franks Die Jünger Jesu“: *1932 München, verfolgt als Jude und Kommunist; Buchladen Neuer Weg (Sanderstraße 23), freier Eintritt - Musik 20:00 Uhr; Josephine – Support: Jan All Band; Kellerperle; 8€
Fr, 11.04.2014: - Musik 19:00 Uhr; Boxbeutel BoomBox; Kellerperle; - Musik 20:00 Uhr; Extreme Doom Night; Cairo; 12€
Sa, 12.04.2014: - Musik 20:30 Uhr; Listen to Polo + LILLY; Kellerperle; VVK: 8€/10€
Mo, 14.04.2014: - Film 20:15 Uhr; Perlenkino: „Mockumentary“ (Staffel 1); Kellerperle
Di, 15.04.2014: - Film 19:00 Uhr; Unifilm – Die Tribute von Panem; Max-Scheer-Hörsaal
Do, 17.04.2014: - Theater 20:00 Uhr; Improwettstreit: „Ein durchschnittlich großes Desaster“; Kellerperle
So, 20.04.2014 - Literatur 19:00 Uhr; Infinite Monkey – Lesebühne im Wunschlos Glücklich
Mo, 21.04.2014:
Di, 22.04.2014: - Musik 21:00 Uhr; High Wolf & Chicaloyoh; Cairo; 8€
Mi, 23.04.2014: - Film 19:00 Uhr; Unifilm – Fire in the Blood; Max-Scheer-Hörsaal - Buntes 19.00 Uhr; Portugal-Abend in der KHG - Buntes 20:30 Uhr; Chez Colette; Cairo
Do, 24.04.2014: - Musik 20:00 Uhr; Pearl Jam – Die Session der Stadt; Kellerperle
Fr, 25.04.2014: - Musik 20:30 Uhr; Bird Berlin & A Blurred View; Kellerperle; 7€ - Theater 20:30 Uhr; Adrenalin! – Internationale Show; Cairo; VVK: 10€(erm. 8€), AK: 12€(10€) - Musik 21:30 Uhr; Sangre de Muerdago; Cairo; 8€
Sa, 26.04.2014: - Musik 20:00 Uhr; Dude&Phaeb (Hip Hop); Kellerperle; 6€ - Theater 20:30 Uhr; Adrenalin! – ImproShow: Stars & Sternchen; Cairo
Mo, 28.04.2014: - Buntes 17:30 Uhr; Vegane Vokü; Cairo - Film 20:15 Uhr; Perlenkino, Kellerperle
Di, 29.04.2014: - Musik 20:00 Uhr; Heisskalt & Early Cascade; Cairo; 15€
Mi, 30.04.2014: - Buntes 19.00 Uhr; Marokko-Abend in der KHG - Musik 21:00 Uhr; Fluten //Dearest (PostHardcore); Kellerperle; 5€/6€
Do, 1.05.2014 - 10.00 Uhr Pflanztag im „Garten Eden“, Infos: KHG
Fr, 02.05.2014: - Musik 20:00 Uhr; Chickenswings BigBand (Swing); Kellerperle - Musik 21:00 Uhr; Niedowierzanie & Special Guests; Cairo; 6€
Mo, 05.05.2014: - Musik 21:00 Uhr; Vlasta Popic, Rats get fat & Barney Gumble; Cairo, 5-7€ (Pay what you want)
Di, 06.05.2014: - Buntes 17.30 Uhr Schnupperkurs: Veganes Kochen, KHG - 19:00 Uhr; Unifilm – Warm Bodies; MaxScheer-Hörsaal
Mi, 07.05.2014: - Film 18:00 Uhr; Unifilm – Mullholland Drive; Külpe-Hörsaal - Buntes 19:00 Uhr; Israel-Abend, KHG - Musik 21:00 Uhr; Umberto & Kolter; Cairo; 7€/9€
Do, 08.05.2014: - Kunst 19.00 Uhr Action Painting, KHG - Musik 20:00 Uhr; DREI – kammermusikalischer Vocal Jazz; Kellerperle - Musik 21:00 Uhr; Jack and the bearded Fishermen & Rest in Haste; Cairo; 5€/8€
Fr, 09.05.14 - Theater 20.30 Uhr; “Hexenschuss…oder?” – Premiere, KHG
Sa, 10.05.2014: - Buntes ab 10:00 Uhr – 22:00 Uhr ; Ansichtssache 2014 Fotomarathon; Cairo; - Kunst 13:00 Uhr Bilder des Augenblicks – Kunstworkshop, KHG - Musik 20:00 Uhr; Basement Blast 2 - Banisher, Sins Of A Murder, Noctura; Kellerperle; 6€/7€
So, 11.05.2014 - 20:00 Uhr Vernissage zur Fotoausstellung von Ilia (Rashid Jalaei), KHG Tipp: Flohmärkte im Sommersemester, Mainwiesen an der Talavera, Samstat 8.00 bis 16.00 Uhr: 26. April / 10. Mai / 26. Juli / 13. September Tipp: Stadtgärtner_Innen - Urban Gardening: Treffpunkt alle zwei Wochen (Donnerstag) im Cairo um 19.00 Uhr Tipp: Streetart im Rahmen der Veranstaltungen zu „Würzburg liest ein Buch – Leonhard Franks Die Jünger Jesu“ auf der LeonhardFrank Promenade zwischen Alter Mainbrücke und Viehmarktplatz: Streetartkünstler_innen bemalen vom 3. bis 20. April 12 Ölfässer inspiriert durch das Buch Die Jünger Jesu sowie das Leben Leonhard Franks
- Musik 20:00 Uhr; Screamo/Hardcore/Black Metal; Kellerperle; 5€
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sind 4 1 0 mAi 2 AHlen! . 7 2 Am Hulw c s H Hoc
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