SPRACHROHR MAI 2016
DER SOMMER KOMMT
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Neuigkeiten Unsichtbare Hochbegabung sichtbar machen Das Gefühl dauerhafter Unterforderung belastet Hochbegabte. Psychischer Stress, Prüfungsangst und häufige Studienfachwechsel sind die Folge. Die im Februar gegründete Dr. Farassat-Stiftung hat es sich zum Ziel gesetzt mit einer Mischung aus Persönlichkeitstraining und praktischer Integration ins Berufsleben Abhilfe zu schaffen. Weitere Informationen findet ihr unter http://bit.ly/24F4ahe
Würzburger Chemiker*innen leisten Beitrag zur Nachhaltigkeit Die Forschung einiger Würzburger Chemiker*innen zur künstlichen Photosynthese könnte zu einer nachhaltigeren Entwicklung beitragen. Als saubere, klimafreundliche und regenerative Energiequelle versprechen sich die Forscher*innen großen Nutzen von ihrer Entdeckung. In einem in der Fachzeitschrift Nature Chemistry veröffentlichten Artikel stellen die Forscher*innen ihre Ergebnisse vor, mit deren Hilfe möglicherweise eine Schwachstelle beim Ablauf der bisherigen künstlichen Photosynthese behoben werden kann. Mehr dazu unter http://bit.ly/24GH1en
Shakespeare 400 Vortragsreihe Vor 400 Jahren starb William Shakespeare. Zu diesem Anlass veranstaltet der Lehrstuhl für Anglistik und Kulturwissenschaft eine fünfteilige Vortragsreihe, um dessen Werk zu würdigen und die Aktualität seiner Stücke zu unterstreichen. Das nachfolgende Programm findet jeweils freitags um 18:00 Uhr im Toscanasaal der Residenz statt. Der Eintritt ist frei. 13. Mai: „Ein Shakespeare der Frauen: Rezeptionsgeschichte als Emanzipationsgeschichte.“ Ina Schabert (Herausgeberin Shakespeare-Jahrbuch) 20. Mai: „Abenteuerliche Reisen in Shakespeares Sprachwunderwelten“. Frank Günther (Übersetzer) 17. Juni: „Never age, nor fade, nor die - Shakespeare verfilmt”. Elfi Bettinger (Universität Würzburg) 24. Juni: Konzert mit Lesung: Heinz Werner Henzes Royal Winter Music. Jürgen Ruck (Hochschule für Musik Würzburg) 1. Juli: “Shakespeare im postmodernen Roman: Jeanette Wintersons The Gap of Time”. Claudia Olk (Präsidentin der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft)
Nelson Mandela Fotoausstellung Über viele Jahre hinweg hat der deutsche Fotograf Jürgen Schadeberg Nelson Mandela begleitet. Insgesamt 20 Zeugnisse dieser Arbeit sind vom 05. Mai bis zum 30. Juni im Foyer der Sanderring-Universität zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung von Montag bis Freitag zwischen 8:00 Uhr und 19:45 Uhr und Samstag von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
UN Planspiel 2017 Studierende, die sich für internationale Politik und die praktische Arbeit, die damit verbunden ist, interessieren, haben ab jetzt die Möglichkeit sich für die NMUN Delegation 2017 des Planspiels der Vereinten Nationen zu bewerben. Weitere Informationen findet ihr unter http://bit.ly/1Wnqgnf
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Inhalt
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ommer, Sonne, Kaktus? So oder ähnlich würde euer Alltag wohl aussehen, wenn es nicht vordergründig darum ginge, den universitären Pflichten nachzukommen. Einen symbolischen Platz im Schatten zur kurzen Verschnaufpause bietet die MaiAusgabe des Sprachrohrs mit folgenden Themen:
In einem besonders ausführlich gestalteten Nachgefragt hat das Referat für Demokratie und Zivilcourage die politischen Hochschulgruppen gebeten, zum Kulturticket Stellung zu beziehen. Das Ticket sieht vor, durch eine minimale Erhöhung der Studentenwerksbeiträge kostenlose Theaterbesuche und unter Umständen noch weitere Kulturangebote zu ermöglichen. Ab Seite 4. Tausende von Studierenden nutzen die Angebote des Würzburger Studentenwerks, die Mensen sind brechend voll. Schnell vergisst man dabei, welch organisatorischer Aufwand betrieben wird, um gutes. regionales und preiswertes Essen zu servieren. Ann-Kathrin Pfeifer hat sich mit dem Küchenchef der Mensateria, Sebastian Welzenbach, getroffen, der ihr einen Einblick in den Großküchenbetrieb gewährte. Ein Rezept zum Nachkochen lieferte Koch Welzenbach freundlicherweise gleich auch noch mit. Ab Seite 12. Die Gründe, Motivationen und Ziele hinter Farblos erfragt Agnes Hiller im Gespräch mit Davide Torrente, dem Initiator des ehrgeizigen Literaturprojekts, das gemeinsam mit anderen Kulturschaffenden eine Auswahl an wohlüberlegten Texten liefert und für ein wenig Ruhe in der so laut geführten Debatte um die s.g. Flüchtlingskrise sorgt. Ab Seite 18. Im zweiten Teil unserer Reihe Ältere Semester – Neue Perspektiven stellen euch Bettina Grimm und Helena Klöhr zwei weitere eurer Kommilitonen vor, die das Durchschnittsalter weit überschritten und gerade deswegen besonders viel zu erzählen haben. Ab Seite 21. In unserer Rubrik INTERNATIONALES kommt die JournalistikStudentin Polina Popova aus Russland zu Wort, die von gegenseitigen – teils durch die Medien verzerrten - Vorurteilen zwischen deutschen und russischen Studierenden berichtet und im alljährlich stattfindenden Partnerprogramm der Universität Bielefeld, an dem auch die Universität Würzburg teilnimmt, ein adäquates Mittel zur besseren Verständigung sieht. Ab Seite 26. Viel Spaß beim Lesen.
– Timo Unger
02 Neuigkeiten
04 Hochschulpolitik 04 07 08 09 10 11
Nachgefragt Get-Together zum Semesterbeginn Sind wir noch zu retten? Hitchhiker's Guide to Privacy Kampf um die Kursplätze Die Würzburger Delegation 2016 in New York
12 Mensaplan 12 Einmal Mensateria mit allem, bitte!
17 Kultur 17 18 20 21 23 24 25
Buchrezension "Alle sind gleich, aber trotzdem bunt" Würzburger Studentin gewinnt Studienreise nach Ägypten Ältere Semester – Neue Perspektiven Ein Jahr im Ausland?! Und du so? Kolumnen
26 Internationales 26 Hello from the Russian Side
27 Impressum
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Hochschulpolitik
Nachgefragt Am 11. November 2014 beschloss der Studentische Konvent ein Kulturticket. Dies bedeutet, dass Studierenden freier ZuReferat für gang zu bestimmten kulturellen Events Demokratie ermöglicht wird. Sollte das demnächst und kommen, welche Kulturangebote sollten Zivilcourage eurer Meinung nach gefördert werden?
Grüne Hochschulgruppe Würzburg
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ie Stadt Würzburg ist bereits ziemlich gut aufgestellt, was ihre Attraktivität als Studierendenstadt angeht: Sie ist einerseits so klein, dass man überall bekannte Gesichter trifft und problemlos die ganze Stadt durchstreifen kann, stellt andererseits aber ein pralles kulturelles Angebot in Form von Bars, Treffpunkten, Musik, Vorträgen etc. bereit. Dennoch gibt es natürlich noch reichlich Luft nach oben: Es gibt nach wie vor zu wenig gut ausgebaute Fahrradwege, insbesondere auf dem Weg zum Hublandcampus. Außerdem sind überdachte und sichere Fahrradparkplätze an verschiedenen Stellen wie zum Beispiel dem Hauptbahnhof längst überfällig. Ein weiteres wichtiges Thema, um Würzburg
attraktiver für Studierende zu machen, ist aus unserer Sicht die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs. Wer schon einmal versucht hat, spätnachts (das heißt nach acht Uhr abends) oder zu sonstigen „unüblichen Zeiten“ (also am Wochenende oder an Feiertagen) entweder von der Stadt ans Hubland oder aber einfach nur von der Bibliothek nach Hause zu kommen, kennt das Problem: Es hapert sowohl bei der Einrichtung von Nachtbussen als auch bei der Busanbindung solch „entlegener“ Regionen wie Lengfeld, Höchberg oder gar Gerbrunn. Das wichtigste Thema bleibt aber sicherlich die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum. Es muss unabhängig vom Geldbeutel möglich sein, bei einem Studium in Würzburg auch in Würzburg zu wohnen. Leider herrscht aufgrund
der Knappheit auf dem Wohnungsmarkt ein großes Gedränge. Wenn diese Punkte verbessert werden, steht einem gelungenen Studierendenleben nichts mehr im Wege!
geplant ist, das Kulturticket mit dem gleichen Modell einzuführen, sollte das Spektrum der einbezogenen kulturellen Angebote möglichst breit sein. Die folgenden Veranstaltungen bzw. Institutionen halten wir für wichtig und wünschen uns, dass sie in das Ticket aufgenommen werden (unter der Prämisse, dass das Ticket bezahlbar bleibt):
Vergünstigter Eintritt für Theateraufführungen, Museen und Ausstellungen; Konzerte und Tanzveranstaltungen; Lesungen sowie Veranstaltungen, die der Sprachbildung dienen.
UHG und Piraten
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nsere Hochschulgruppenvereinigung steht dem Kulturticket sehr positiv gegenüber. Es sollte nicht nur für Studierende angeboten werden, sondern für alle Menschen mit geringem Einkommen. Eine mögliche Realisierung könnte - ähnlich wie beim CityGutschein - über den Zusammenschluss verschiedener kultureller Institutionen ermöglicht werden. Anders als beim Semesterticket halten wir eine für alle verpflichtende Einführung jedoch nicht in jedem Fall für sinnvoll. Falls jedoch
Auch die Kellerperle sehen wir hierbei als kulturell wichtig an, da sie (weil durch Studierende betrieben) das Studentische Leben abbildet und mitgestaltet.
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Hochschulpolitik
JUSO Hochschulgruppe
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ie Juso-Hochschulgruppe unterstützt das Anliegen eines Kulturtickets sehr. Seit dem Beschluss des Konvents ist es dem überparteilichen Zusammenspiel zu verdanken, dass diese Idee nicht in der Schublade verschwunden ist. Wenn es letztendlich darum geht, konkrete Kooperationspartner*innen zu finden, wird man natürlich um das Mainfrankentheater nicht herumkommen. Bereits jetzt ist das Theater sehr studifreundlich - es verkauft Karten zum Sondertarif in den Mensenfoyen und bietet an der Abendkasse günstige Auffüllplätze an. Eine ordentliche Prise Kultur der meist eher popkulturellen Art gibt es in der Posthalle. Auch hier scheinen Kooperationen denkbar, nicht zuletzt dürften die Poetry Slams sich eh
vornehmlich an Studierende richten. Praktisch wären auch Kooperationen mit etwa dem Cairo oder der Kellerperle, mit denen die StuV sowieso gute Kontakte pflegt. Deren kulturellen Angeboten sprechen genau das studentische Lebensgefühl an. Vielleicht würde sich auch ein Kino zur Kooperation bereit erklären; ein möglichst breites Angebot wäre wünschenswert. Auch die Angebote der Studierendenvertretung selbst, etwa die studi(o)bühne oder das students' house mit dem Atelier, dem Probenraum und regelmäßigen Veranstaltungen, brauchen sich nicht unter einen Scheffel stellen. Hier wird man sicherlich auch Kulturangebote den Studierenden anbieten können.
viel besser auskennen: unser Referat Kultur der Studierendenvertretung. Wir werden einfach weiter versuchen, den politischen Weg zu ebnen und die Ausgestaltung denen überlassen, die mehr davon wissen.
Aber das wären nur unsere ersten Vorschläge und letztendlich gibt es Leute, die sich damit eigentlich
RCDS
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er RCDS sieht in dem Kulturticket grundsätzlich eine Bereicherung für die Studierenden und unterstützt grundsätzlich diesen Antrag der Fachschaftsmitglieder Erfahrung wählen. Jedoch bringt das Kulturticket Vor- und Nachteile mit sich. Stephan Hemmerich sprach sich im Studentischen Konvent dafür aus, dass das Kulturticket in Form eines Solidarbeitrages in Höhe von einem Euro durch die Studierenden als Solidarbeitrag auf das jetzige vorhandene Semesterticket umgelegt werden soll. Der RCDS sieht es zunächst positiv, dass das Mainfrankentheater mit der Universität kooperieren möchte und es nur um eine Erhöhung des Semesterbeitrages um einen Euro geht. Jedoch gibt der RCDS zu Bedenken, dass nicht nur das Mainfrankentheater für die Studierenden in dem Kulturticket zu beachten sein sollte, sondern auch die anderen kulturellen, reizvollen, interessanten Angebote wie Mainfränkisches Museum auf der Festung Marienberg, Fürstenbaumuseum auf der Festung Marienberg, Museum im Kulturspeicher, Museum am Dom, Domschatz, Jüdisches Museum Shalom Europa, Historisches Archiv der WVV, Chambinsky Theater, Theater Werkstatt, Monte Verdi Chor Chorauftritte, Dom Chorauftritte, Nachtwächterführungen und die Stadtführung. Darüber hinaus wäre es sicherlich für die Studierenden auch toll, die Weinkeller
der verschiedenen Weingüter wie zum Beispiel der Staatliche Hofkeller oder das Juliusspital kostenlos oder zumindest vergünstigt durch das Jahr über zu besichtigen. Das Kulturticket würde unseren Studierenden einen preisgünstigen oder kostenlosen Zugang zu den Kulturangeboten in Würzburg bieten und würde auf diese Weise auch die Kulturinstitutionen der Stadt stärken. Des Weiteren würde das Kulturticket unsere Stadt attraktiver für in Würzburg beginnende Studierende machen. Dennoch sehen wir die Meinung von Sebastian Geiger, der im Studentischen Konvent die Meinung äußerte, dass dieses Kulturticket nur in Bundesländern mit Verfassten Studierendenschaften funktionieren kann, als einen Punkt, den man nicht außer Acht lassen darf. Wie es sich an den Universitäten Kassel, Bremen, Lüneburg als Gründeruniversität des Kulturtickets, Konstanz, Frankfurt, Göttingen, Nürnberg zeigt, wurde das grundsätzlich bestehende Semesterticket um 2-10 Euro angehoben. Man könnte die Stadt anfragen, die Förderung durch kommunale Veranstaltungen zu übernehmen. Wie es sich in Nürnberg zeigt tragen auch private Spender, Paten und Ehrenamtliche zur Übernahme des Kulturtickets in der Stadt bei. Die Erhöhung bis zu 10 Euro wäre eine sehr starke Mehrbelastung für die Studierenden, da
das Semesterticket fast jedes Semester durch eine Erhöhung durch die WVV angehoben wird. Andere Städte wie es sich zeigt bieten anstatt von Universitäten oder Studentenwerken organisiert, für sozial Schwache ein Kulturticket an, welches von der Stadt selbst gefördert wird. Für das Kulturticket könnte wiederum sprechen, dass es ein sozialer Auftrag vom Studentenwerk ist, ein solches Angebot für die Studierenden zu stellen. Unter allen Gesichtspunkten spricht sich der RCDS Würzburg für ein Kulturticket unter der Beachtung der Einbeziehung mehrerer kultureller Institutionen aus.
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Hochschulpolitik
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ACHSCHAFTSMITGLIEDER
Fachschaftsmitglieder – Erfahrung Wählen
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m 11. November 2014 hat der Studentische Konvent auf unseren Antrag hin beschlossen, auf ein “Semesterticket Kultur” hinzuarbeiten. Dies ist, wenn es umgesetzt wird, ein ganz großer Wurf für Würzburg! Ein solches Ticket gibt es in ganz Bayern nicht und auch deutschlandweit sind uns nur ein gutes Dutzend Beispiele bekannt. Dass die Einführung bayernweit ein Alleinstellungsmerkmal wäre, liegt daran, dass bisher noch nie die Frage gestellt wurde, ob die Einführung eines solchen Tickets rechtlich überhaupt möglich ist. Mittlerweile können wir sagen: Ja, auch im bestehenden Hochschulgesetz ist es möglich! An dieser ersten Hürde ist der Sprecherund Sprecherinnenrat 2014/15 (Jusos und SDS) gescheitert, wie er in der Sitzung des Studentischen Konvents vom 18. Juni 2015 zugab: “Ein Kulturticket nach der Gestaltung, wie es in anderen Bundesländern üblich ist, ist [...] nach Auskunft des Ministeriums derzeit nicht mit der geltenden Rechtslage vereinbar”. So leicht haben sich die vier Mitglieder des aktuellen Sprecherinnen- und Sprecherrats (SSR) von “Fachschaftsmitglieder - Erfahrung wählen” natürlich nicht abspeisen lassen. In schier unendlichen E-Mails, Briefen und Gesprächen mit dem Kultusministerium haben sie einen Weg gefunden, das Projekt zu realisieren . Dieser sieht laut Ministerium wie folgt aus: “Nach Art. 88 Abs. 1 Satz 1 BayHSchG gehört die soziale Betreuung der Studierenden der staatlichen Hochschulen zu den Aufgaben der Studentenwerke, die diese Aufgabe insbesondere auch durch die Bereitstellung von Einrichtungen im kulturellen und gesellschaftlichen Bereich erfüllen. Für die Erfüllung der in Art. 88 Abs. 1 Satz 1 BayHSchG genannten Aufgaben erheben die Studentenwerke den Grundbeitrag nach Art. 95 Abs. 3 BayHSchG (sogenannter „Studentenwerksbeitrag“). Das Studentenwerk kann über den Grundbeitrag die Einführung eines Kultursemestertickets finanzieren”. Der Grundbeitrag des Studentenwerks Würzburg liegt zur Zeit mit 42 Euro deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt in Höhe von 65 Euro. Wir halten es daher für vertretbar, wenn der Betrag für ein so tolles und wegweisendes Projekt um ein bis zwei Euro erhöht würde, um allen Studierenden kostenlosen Zugang zum Mainfrankentheater zu ermöglichen. Eine solche (moderate!) Erhöhung wäre für die Leistungen des Mainfrankentheaters mehr als gerechtfertigt. Und sie ist für das Leistungsplus auch gewünscht - das merken wir an den vielen positiven Rückmeldungen aus der Studierendenschaft und natürlich auch daran, dass das Sprachrohr schon jetzt danach fragt, welche Kulturangebote zukünftig in das Ticket integriert werden sollten. So weit sind wir aber noch nicht. Jetzt muss es darum gehen, das vom Studentischen Konvent angestrebte Semesterticket für das Mainfrankentheater zu realisieren und somit
ER AHRUNG WÄHLEN
ein Beispiel zu schaffen, auf dem man aufbauen kann. Hierfür sind wir hoffnungsvoll! Noch bevor wir die rechtliche Klärung herbeigeführt haben, führten wir erste Gespräche mit der Stadt und dem Mainfrankentheater, die Gutes erhoffen lassen. Diese Gespräche werden nun sicher eine Fortsetzung finden, weshalb wir um Verständnis bitten, dass wir daraus - in unser aller Interesse nicht berichten können. Aber gehen wir mal davon aus, die Gespräche sind erfolgreich, wie geht es dann weiter? Das Studentenwerk Würzburg, das sich für das Projekt bisher aufgeschlossen gezeigt hat, muss den Vertrag unterschreiben … und puff, wir haben bayernweit das erste Semesterticket Kultur <3 Dann ist auch der richtige Zeitpunkt, die Frage zu stellen, wie es weiter geht: Welche Kulturangebote sollten in den nächsten Jahren in das Semesterticket integriert werden? Welcher Preis ist unsere Obergrenze als Studierendenschaft, bei der wir aufhören, weitere Angebote in das Semesterticket einzubinden? Diese Fragen wollen wir zunächst klären. Erst dann können wir uns überlegen, ob man Gespräche mit der Posthalle, dem Chambinzky, dem Programmkino, dem Kulturspeicher, der Residenz oder anderen aufnimmt. Und bei all diesen Fragen werden wir Euch einbinden - versprochen!
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Hochschulpolitik
Get-Together zum Semesterbeginn UNICEF Hochschulgruppe heißt neue Mitglieder willkommen
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um ersten Mal überhaupt lud die UNICEF HSG am 21.04.2016, eine Woche nach der Erstimesse, zu einem Get-Together für alle Interessierten im UNICEF Laden (Arztlade 5) ein. Unter dem Abend durfte man sich weitaus mehr vorstellen, als nur einen Infoabend, bei dem ausschließlich über ehemalige, derzeitige und zukünftige Projekte gesprochen wurde. Ganz im Gegenteil! Der Abend begann um 19 Uhr und sollte bis spät abends gehen. Für Essen wurde von seitens der HSG gesorgt. Von Knabbereien und Süßem, über Kuchen und Muffins, bis hin zur gratis zur Verfügung gestellten Pizza der Pizzeria Quo Vadis. Und auch an gekühlten Getränken wurde nicht gespart; die Becher blieben nicht trocken. Die Musikanlage stand nicht still. Es bildeten sich Grüppchen von Interessierten und HSG Mitgliedern, und neben „UNICEF-Themen“ waren auch einige dabei, die darüber hinausgingen. Man lernte sich gegenseitig kennen, erfuhr mehr vom jeweils anderen als nur den Namen.
Zusätzlich zum eigentlichen Get-Together wurde im Laufe des Abends das Mitmachen an einer UNICEF Aktion ermöglicht, der Aktion #ClimateChain, die von allen wahrgenommen wurde. Hierzu wurden alle in Kleingruppen fotografiert, während sie ihre Arme seitlich ausstreckten. Die Bilder jener Aktion sollen auf die durch den Klimawandel veränderten Lebensumständen vieler Kinder aufmerksam machen, und wurden daher bei der Unterzeichnung des Klimaabkommens in New York am 22. April vorgelegt. Ihr habt Interesse bekommen und würdet gern
HOCHSCHULWAL
Am Dienstag, den 28. Juni 2016, finden die Hochschulwahlen statt. Eure Wahlbenachrichtigung mit allen nötigen Informationen zu eurem Wahllokal und der Briefwahlbeantragung findet ihr bei SB@home unter Studiumsverwaltung und hier unter Studienbescheinigungen (Fenster Wahlbenachrichtigung). Für Fragen rund um die Hochschulwahlen kann Herr Wettengel im Wahlamt der Universität kontaktiert werden. Telefon: 0931 / 3182545 E-Mail: wahlamt@uni-wuerzburg oder unter http://www.uni-wuerzburg.de/ueber/universitaet_wuerzburg/wahlen/
an zukünftigen Aktionen und Veranstaltungen Eurer HSG teilnehmen, sie mitgestalten? Ihr habt Ideen, die ihr gerne einbringen wollt? Kein Problem! Schaut doch einfach mal unverbindlich beim nächsten Treffen vorbei. Jeder Interessierte/ jede Interessierte ist herzlich dazu eingeladen und Eure HSG würde sich freuen, Euch in der Runde begrüßen zu können! Infos zum nächsten Treffen und allen Aktionen, sowie die Bilder der Aktion findet ihr wie immer auf Facebook. – Larissa Omaya
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Hochschulpolitik
Sind wir noch zu retten? Natürlich eine bewusst zweideutige Frage. Was würde wohl Superman darauf antworten?
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er „Nachhalt“ als letzter Rettungsgriff verspricht einen stabilen Zustand ohne Crashs und gleichzeitig die Befriedigung der Grundbedürfnisse aller Menschen. Ein verdammt hoher Anspruch. Trotzdem oder gerade deswegen ist Nachhaltigkeit heute mehr denn je ein omnibeliebter Begriff und gegen den Ruf nach „Mehr Nachhaltigkeit“ kann wohl kaum jemand etwas einwenden. Doch oft beschleicht einen das unangenehme Gefühl, dass es sich dabei doch nur um eine inhaltsleere Hülle, eine ideologische Täuschung, einen Bauchladen und realitätsfernen Absolutionsbrief des Gutmenschentums handelt. Der Begriff Nachhaltigkeit stellt eigentlich nur eine Allegorie für den „gesunden Menschenverstand“ dar: Vorrausschauendes Handeln - man sollte sich schlicht nicht den Ast absägen, auf dem man sitzt. Im politischen Verständnis setzt sich Nachhaltigkeit als gleichberechtigter Dreiklang aus Ökologie, Ökonomie und Sozialem zusammen. Was zur gesellschaftlichen und damit politischen Legitimation auch zwingend nötig ist. Im Alltagsverständnis wird aber dem ökologischen Aspekt die größte Rolle zugeschrieben. Was sicherlich ebenso nachvollziehbar ist, denn die Abhängigkeiten sind klar verteilt. Dass heutzutage scheinbar alles irgendwie „nachhaltig“ sein soll, stößt vielen bitter auf. Der Begriff lässt dies aber auch bewusst zu. Und das ist vielleicht auch gar nicht schlecht, denn so kann er als eine gesellschaftliche Klammer fungieren, in der sich jeder wiederfinden kann – er kann so besser
als andere Begriffe als gesamtgesellschaftlicher Motor und Motivator genutzt werden, jenseits von politischer Ideologie. Jedem sollte dabei klar sein, dass es DIE Nachhaltigkeit als Absolutum nicht gibt, nicht geben kann. Ziel kann es nur sein, als Gesellschaft „nachhaltiger“ zu werden. Und jeder noch so kleine Schritt ist besser als keiner. Die Möglichkeiten hierzu sind heute größer denn je. Ein kurzer Blick ins Internet zeigt eine unüberschaubare Menge an Initiativen und Projekten, Vereinen und Lebensentwürfen, Firmen und Produkten, die sich das Thema zu Eigen machen. Auch in Würzburg und in der Region sind die Möglichkeiten vielfältig. Hier kann sich wirklich jeder wiederfinden und seinen Beitrag leisten. Sind wir also noch zu retten? Da Clark Kent weit entfernt in Metropolis nicht befragt werden konnte, hat sich die Studierendenvertretung der Universität Würzburg dazu entschieden, die „Helden der Universität“ einmal einzuladen, um diese Frage zu diskutieren. Expertinnen und Experten in den Bereichen Ökologie, Wirtschaft und Soziales zeigen in einer speziellen Vorlesungsreihe jeweils ihren Blickwinkel auf die Herausforderungen, vor der unsere Welt steht und stehen im Anschluss für spannende Diskussionen zur Verfügung. Im Ergebnis – so ist sich unser Referat für Ökologie und Nachhaltigkeit sicher – wird die Antwort sein: Ja, denn du bist Super(wo) man!
Agenda 21: http://www.wuerzburg.de/de/themen/ umwelt-verkehr/umweltstation/ Foodsharing Würzburg : https://www.facebook.com/FoodsharingWuerzburg/ Freiraum : https://www.facebook.com/FreiRaumWuerzburg/ Luftschloss : https://umsonstladen4wuerzburg.wordpress.com Slow Food Würzburg: https://www.slowfood.de SNEEP Würzburg: www.sneep.info Stadtgärtner: www stadtgaertner-wuerzburg.de Transition Town: www.transition-wuerzburg.de
– Referat für Okologie und Nachhaltigkeit
Termine: Fünf Donnerstage im Sommersemester 2016 um 19:15 Uhr am Wittelsbacherplatz 1, Hörsaal 2 (Raum 02.401):
12.5. Prof. Dr. August Stich: Globale Gesundheit - Im Spannungsfeld zwischen medizinischem Bedarf, sozialer Verantwortung und Nachhaltigkeit 19.5. Dr. Frauke Fischer: Welt verbappt - Wie Dachs und DAX zusammenhängen 9.6. Dr. Berta Hamann: Bildung für Nachhaltigkeit - Beispiel Geographieunterricht 23.6. Prof. Dr. Ingolf Steffan-Dewenter: Ökologische Intensivierung: Bestäuber, Biologische Schädlingskontrolle und Bodenfruchtbarkeit können zur nachhaltigen Produktion von Lebensmitteln beitragen 14.7. Dr. Manuela Scheuermann: Investing in the Future we want - Die Vereinten Nationen und die Ziele für nachhaltige Entwicklung
Kontakt: Referat für Ökologie und Nachhaltigkeit der Studierendenvertretung der Universität Würzburg oekologie@uni-wuerzburg.de http://www.stuv.uni-wuerzburg.de/referatearbeitskreise/referat_oekologie/
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Hochschulpolitik
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Hitchhiker’s Guide to Privacy
ir alle kennen das, wenn wir im Bus zur Uni vor lauter Langeweile noch ein bisschen von unserem Smartphone ein paar Nachrichten verschicken wollen. Blöderweise langweilt sich der Sitznachbar auch, aber anstatt sein eigenes Handy zu zücken, schielt dieser Depp immer wieder auf unseres rüber. Die übliche Reaktion ist es, den Bildschirm wegzudrehen, damit er nicht mehr zusehen kann. Sowas ist ja selbstverständlich. Niemanden hat es etwas anzugehen, wenn ich meine Mitbewohner*innen frage, ob sie bitte eine Packung Klopapier vom Supermarkt mitbringen können oder ich meine Eltern wieder mal um eine kleine Finanzspritze anbettele. Den neugierigen Sitznachbarn kann man eigentlich ganz leicht daran hindern alles mitzulesen, nur gibt es da aber eine ganze Reihe anderer Personen die trotzdem alles mitlesen können, was wir lesen oder schreiben. Im Normalfall geht alle Kommunikation komplett unverschlüsselt zum Internetprovider, den Netzwerkknotenpunktbetreibern, den Webseitenbetreibern und deren Administratoren. So funktioniert das Internet eben leider, denn es ist keine direkte Leitung zu Mutti, sondern die Mail geht gerne Mal um die halbe Welt. Wieso sollte aber der Sitznachbar neugieriger sein als das Personal vom Internetprovider? Wäre es mir nicht trotzdem unangenehm, wenn sie erfahren würden, welche Klopapiermarke ich am liebsten habe, nur weil man sie nicht sehen kann? Diese Frage haben sich auch die Mitarbeiter*innen der EFF (Electronic Frontier Foundation) gestellt und ein Tool entwickelt, das beweist, dass man für seine Sicherheit im Internet sorgen kann, auch wenn man keinen schwarzen Kapuzenpulli vor einer grünen Tapete mit Einsen und Nullen drauf trägt. Dieses Tool heißt HTTPS Everywhere und hat eine einfache, aber geniale Funktion. Die meisten Internetseiten nutzen die komplett unverschlüsselte Sprache http in der dein Browser mit dem Server spricht. Manche Seiten benutzen aber auch die neuere Version https, die im Prinzip genauso funktioniert, bloß eben mit verschlüsselter Kommunikation. Das heißt also, dass das man zwar mitlesen kann, dass du mit deinen Mitbewohner*innen kommunizierst, jedoch kann dein Klopapiernutzverhalten nicht entschlüsselt werden. Hier kommt nun HTTPS Everywhere ins Spiel. Normalerweise müsste
man immer wieder selber manuell beim http ein kleines s hintendran schreiben. Das Tool aber sorgt automatisch dafür, dass alle Internetseiten, sofern möglich, im https-Modus geöffnet werden. Heruntergeladen und installiert ist das kostenlose HTTPS Everywhere mit wenigen Klicks von der Homepage eff.org und es funktioniert mit den meisten Browsern, bei Android Smartphones sogar mit dessen mobiler Version von Firefox. Man kann auch einen Schritt weiter gehen und nicht nur seine Kommunikationsinhalte verschlüsseln, sondern auch seine Identität und Position verschleiern. Mit dem sogenannten Tor Browser. Dabei steht die Abkürzung für The Onion Router, womit mehr oder weniger beschrieben ist, was dieser Browser macht. Wie bei einer Zwiebel, läuft die Kommunikation durch mehrere Schichten. Dabei wird die Webseite über drei verschiedene Knotenpunkte auf der ganzen Welt geleitet, die von torproject.org betrieben werden. Der Clou dabei ist, dass der Zugriff auf jeden der einzelnen Knotenpunkte unterschiedlich verschlüsselt wird. Dabei weiß also keiner der Knotenpunkte die Identität und Position der Nutzer. Selbst wenn einer der Knoten überwacht werden sollte, kann er die Identität nicht preisgeben, da er nichts über die einzelnen Nutzer weiß. Der Browser funktioniert damit quasi wie eine digitale Tarnkappe, da Überwacher nur eine einzige Information über den Nutzer haben: Er nutzt den Tor Browser. Sonst aber auch nichts. Auf den ersten Blick sieht das wahnsinnig kompliziert aus und man fühlt sich als Normalsterblicher grenzenlos überfordert. Genialerweise ist der Torbrowser nahezu identisch mit Firefox und kann daher auch von deiner Omi benutzt werden. Es gibt nur ganz wenige Seiten auf die damit nicht ohne weiteres zugegriffen werden kann. Selbst wenn jemandem die digitale Privatsphäre egal sein sollte, ist es dennoch empfehlenswert hin und wieder ganz belanglose Dinge mit dem Torbrowser zu machen. Es gibt nämlich viele Leute, die wegen ihres Berufs auf Anonymität angewiesen sind, wie etwa Journalist*innen, Ärzt*innen, Anwält*innen, Whistleblower*innen, Therapeut*innen, Politiker*innen – und nicht zu vergessen, politisch Verfolgte in undemokratischen Staaten. Je mehr Tornutzer sich Katzenvideos und Sportergebnisse ansehen, desto leichter schlüpfen diejenigen die Schutz brauchen durch die Netze der Kriminellen und Geheimdienste.
Last but not Least möchte ich in diesem Artikel einen Punkt ansprechen, der uns allen schon zum Hals heraus hängt, aber nicht oft genug erwähnt werden kann: Alles steht und fällt mit der Sicherheit unserer Passwörter! Heutzutage sind acht Zeichen lange Passwörter in weniger als einer Sekunde geknackt. Unabhängig davon ob Groß-und Kleinbuchstaben und Sonderzeichen verwendet werden oder nicht. Wörterbuchdatenbanken in verschiedenen Sprachen, die auch Buchstabendreher und Slangwörter überprüfen, sorgen dafür, dass besonders leicht zu merkende Passwörter leider ebensoleicht geknackt werden können. Es ist daher aber nicht unbedingt nötig sich ein Monster von einem Passwort wie z.B. „xB!@ wqO12109PgLuT“ mit einer Golden-Gate-Eselsbrücke auswendig zu lernen. Mit einem einfachen Trick kann man sehr leicht sehr lange Passwörter erfinden, wenn man sich einen Passsatz ausdenkt. „Lampe123“ ist zwar leicht zu merken, aber um „Wo.zur.HÖLLE. ist.meine.Unterhose!?“ zu knacken bräuchte auch eine ganze Armada von Rechnern länger als die Sonne braucht um ihren ganzen Treibstoffvorrat zu verheizen. Es lohnt sich übrigens für jeden sein Passwort schwierig genug zu gestalten, denn es gibt natürliche Mechanismen die dafür sorgen, dass die Sicherheit von Diensten wie etwa Paypal optimiert werden. Jedoch ist das System nur so stark, wie sein schwächstes Glied. Wenn das Passwort „123456“ lautet also nicht besonders… Man muss sich natürlich nicht für alle Accounts einen langen Passsatz überlegen, es wäre aber klug, bei wichtigen Diensten wie Uni-Accounts, Finanzdiensten und dem WLAN-Router auf Nummer Sicher zu gehen. Bei Internetforen oder Tumblr kann man – wenn der innere Schweinehund doch zu mächtig sein sollte – die alten einfachen Passwörter benutzen. Für seine Sicherheit im Internet zu sorgen ist also auch ohne mehr Programmiersprachen als Fremdsprachen zu beherrschen machbar und dabei gar nicht so kompliziert. Wem sich weiter informieren möchte kann ich die Alexander Lehmanns Youtubevideo-Reihe "Sicher Surfen" einfach erklärt empfehlen.
– Matthias Kübert
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Hochschulpolitik
Kampf um die Kursplätze Wer in Würzburg Anglistik studiert, muss für einen Seminarplatz manchmal weite Wege gehen. Aufgrund der hohen Zahl an Fachstudierenden kann es gelegentlich eine Weile dauern, bis man in einem Kurs gelangt. Für Entlastung wird bereits gesorgt, auch die geburtenschwächeren Jahrgänge werden in baldiger Zukunft dazu beitragen.
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s ist die erste Woche des Semesters. Ich sitze angespannt in einem Seminarraum der Philosophischen Fakultät. Obwohl mein AnglistikSeminar erst in 15 Minuten beginnt und der Dozent noch längst nicht in Sicht ist, bin ich schon vor Ort. Allein bin ich allerdings nicht. Der Raum ist gut gefüllt, die Tische sind bereits belegt. Ich hoffe, heute einen Platz in diesem Kurs zu erhalten. Eingeschrieben hatte ich mich bereits, den Platz erhalten haben aber andere. Leider ist der Kurs nur auf 30 Plätze limitiert und viele der Kommilitonen, die nach und nach in den Raum treten, teilen die gleiche Geschichte mit mir. Sie wollen alle in diesen Kurs. Aktuelle und möglicherweise zukünftige Kursteilnehmer*innen schauen jetzt auf die Tür, wo jeden Moment die Dozentin hereinkommen wird. Sie ist jetzt die Einzige, die die Spannung auflösen kann, indem sie entscheidet, ob über die regulären 30 Kursplätze noch weitere Studierende in den Kurs aufgenommen werden. Und wenn ja, wie viele. Normalerweise sind nur eine Hand voll vom Glück gesegnet und dürfen nachrücken. Im Stillen hoffe ich, dass Fortuna heute einmal mehr auf meiner Seite steht. Was wäre das Anglistik-Studium in Würzburg
ohne den guten alten Kampf um die Kursplätze? Was zu Anfang jeden Semesters immer ein gutes Thema für Smalltalk zwischen Mensa und Bibliothek ist ("Und ? Bist du in den Kurs gekommen?"), wird auch weiterhin ein Teil der allsemesterlichen Routine vieler Anglist*innen bleiben. Grund zur Angst oder Sorge für Studiumsverzögerungen gibt es aber nicht, denn es existieren mittlerweile genug Seminarplätze für alle. Zwar ist es schwer vorherzusagen, ob man einen Platz in seinem Wunschseminar erhält, doch mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt man in einem Kurs unter. Man muss sich bloß darum kümmern. Aus den aktuellen Finanzmitteln ist es das Beste was man herausholen kann, sagt mir die Fachschaft des Philosophischen Instituts nachdem ich schließlich in den Kurs gekommen bin. Sie verweisen darauf, dass im Bereich der Kulturwissenschaften sogar zwei neue Mitarbeiter*innen, jeweils einer in der Anglistik und einer in der Amerikanistik, eingestellt werden. So geht man einem Einstufungstest für Erstsemestler*innen aus dem Weg und verbreitert gleichzeitig das Lehrangebot des Lehrstuhls. Nach dem großen Presseauf schrei im Wintersemester 2015/2016, als "Würzburg
erleben" und sogar der Bayerische Rundfunk teils sachlich, teils polarisierend über die Knappheit der Kurse an der Würzburger "Phil" berichteten, hat sich einiges in der Kursvergabe verändert. Mittlerweile werden die Kursplätze bei sb@home nach Semesterzahl vergeben und die Einführungskurse haben sich von Seminaren in Vorlesungen verwandelt. Fraglich bleibt aber, ob die neue Lehramtsprüfungsordnung (LPO) vom Wintersemester 2015/2016, nach welcher Lehrämtler*innen ihre Kurse nun frei und ohne festgelegte Reihenfolge belegen können, das gerade erst hergestellte Gleichgewicht auf der Anglistik-Waage aufrecht erhalten wird. In fünf bis zehn Jahren wird es einen Gezeitenwechsel geben, wenn Bayerns Universitäten die Kinder der geburtenschwächeren Jahrgänge erwarten. Aus Flut wird erst einmal Ebbe. Die Zahl der Neuanfänger*innen wird dann vermutlich abnehmen und den Kampf um die Kursplätze aus der Welt schaffen. Die meisten der aktuellen Studierenden werden davon aber kaum profitieren können. Sie sind dann schon längst über alle Berge. – Cian Hartung
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Hochschulpolitik
Die Würzburger Delegation 2016 in New York „Und, was hast du diese Semesterferien so gemacht?“ - Höflicher Kommilitone „Ach, ich habe mich zuerst ein paar Wochen in Vorbereitung vergraben, um mir anschließend eine Woche lang in einer simulierten UN-Konferenz das Ohr von anderen politikversessenen Besserwissern abkauen zu lassen und in 13-stündigen Verhandlungen eine Resolution auf die Beine zu stellen, die am Ende sowieso keinen interessiert.“ - Niemand, der je an einer NMUN-Konferenz teilgenommen hat
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ugegeben, so eine „National Model United Nations“-Konferenz mag auf den ersten Blick nicht unbedingt wie eine erstrebenswerte Beschäftigung für die Semesterferien aussehen, und dennoch: Für die Würzburger Delegation war es auch in diesem Jahr ein absolutes Highlight, das keiner von uns so bald vergessen wird! Nach einem halben Jahr der intensiven Vorbereitung hieß es für die diesjährigen 15 Studierenden der Delegation: Bye Bye Würzburg, Hello New York City! Denn im Big Apple sollte die weltweit größte Simulation einer UN-Konferent stattfinden, bei der jedes Jahr Studierende aus aller Welt ein Land ihrer Wahl vertreten und in ihrer Rolle als Delegierter mit ihren Mitstreitern über weltpolitische Angelegenheiten debattieren. Bevor wir jedoch unseren Platz als Republik Serbien am Diskussionstisch der Model-UNKonferenz einnehmen durften, musste sich die Würzburger Delegation noch einer letzten Woche des Coachings und Briefings unterziehen. Während der sogenannten „Study Week“ besuchten wir diverse Institutionen in New York, wie beispielsweise die deutsche ständige Vertretung der UN, die Serbische Botschaft sowie das kosovarische Generalkonsulat und ließen uns von UN-Expert*innen letzte Tipps und Tricks für ein ideales diplomatisches Auftreten mit auf den Weg geben. Und dann ging plötzlich alles ganz schnell: in der einen Minute feilten wir noch eifrig an unserer Eröffnungsrede, gefühlte zwei Minuten später sollten wir
ebenjene Rede vor 400 Personen stotter- und pannenfrei vortragen und dabei idealerweise unser Publikum noch von unserem, oder besser gesagt, Serbiens Anliegen überzeugen. Wir schlugen uns tapfer und beteiligten uns intensiv an den Debatten in den General Assemblies, dem UN Habitat III, ECOSOC, UNEP und vielen weiteren Komitees. Es wurden working groups gebildet und wieder aufgelöst, draft resolutions geschrieben, angenommen oder abgelehnt, es wurde verhandelt und gefeilscht. Nach vier Tagen mit zum Teil 13-stündigen Verhandlungen gingen nicht nur unsere Nerven, sondern auch die Debatten langsam einem Ende zu. Trotzdem konnte man sich in den verschiedenen Komitees schlussendlich auf die Schulter klopfen, denn es wurden jeweils mehrere Resolutionen unter serbischer Beteiligung erfolgreich verabschiedet. Zu unserer Überraschung staubten wir zudem gleich drei Awards ab. Zwei „Position Paper Awards“ gingen an die Würzburger Delegierten der General Assembly Second und Fourth Committe und eine Anerkennung als „Honorable Mention Delegation“ erhielt das gesamte Team der Julius-Maximilians-Universität. Obwohl hinter NMUN ein großer Kosten-, Zeit- und Arbeitsaufwand steht, konnten wir einmalige Erfahrungen sowie praxisorientierte Kenntnisse und Fähigkeiten aus dem Projekt gewinnen, die im theoriebezogenen Studium nur schwer zu vermitteln sind. Wenn auch du dich für Diplomatie und Politik auf internationaler Ebene interessierst, Verhandlungen mit anderen
politisch interessierten Studierenden führen und dabei viel reisen willst, dann bewirb dich für NMUN! Das Projekt ist offen für Studierende aller Fachrichtungen. Die aktuelle Bewerbungsphase für die neue Delegation läuft noch bis zum 5. Juni. Mehr Infos dazu unter: http://www.nmun. uni-wuerzburg.de oder delegation@nmunwuerzburg.de.
Marc Selariu während seiner Rede als Vertreter Serbiens im General Assembly Second Comittee – Würzburger Delegation 2016
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Mensaplan
Einmal Mensateria mit allem, bitte!
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as Studentenwerk Würzburg betreut über 48 000 Studierende in Aschaffenburg, Schweinfurt, Bamberg und Würzburg, indem es sich u.a. um Wohnheime, Mensen, Kinderbetreuung oder auch Studienfinanzierung kümmert. Um euch einen näheren Einblick in die Arbeit des Studentenwerks Würzburg zu geben, führen wir euch nun hinter die Kulissen der neuen Mensateria am Hubland. Wir treffen uns also mit Sebastian Welzenbach, dem Küchenchef der Mensateria. Eigentlich wollten wir ihn hauptsächlich nach einem unkomplizierten, leckeren Veggie-Rezept zum Nachkochen und ein paar Tipps und Tricks fragen, aber schwuppdiwupp standen wir in den Kühlräumen und durften das Geschehen aus nächster Nähe betrachten. Was mich vor allem erstaunt hat, ist die Tatsache, dass ein wahnsinnig hoher Anteil an Frischeprodukten verwendet wird. Nahezu alle Salate, die wir uns am SB-Salatbuffet, oder schon fertig in den Schälchen holen können, sind selbstgemacht. Sogar die Salatsoße betont Herr Welzenbach, werde selber gemacht, das gehöre eben zur Kochehre. Der einzige Salat, der aus logistischen Gründen nicht selbstgemacht werden kann, ist der Kartoffelsalat – und setzt man sich mal mit der Arbeit der MensateriaMitarbeiter*Innen auseinander, beeindruckt die Tatsache noch mehr. Geplant wurde mit der
Annahme, jeden Tag 1500 Essen rauszugeben. Der Rekord liegt seit letzter Woche bei 2200 Essen. Insgesamt werden wenige Fertigprodukte verwendet. Sogar Suppen oder Saucen wie die Tomatensauce werden in Handarbeit hergestellt – d.h. Zwiebeln angeschwitzt, frische Tomaten dazu gegeben – eben ganz wie zu Hause, wenn man nicht gerade Maggi-Fan ist. Gemüsebrühe wird deshalb höchstens zum Abschmecken verwendet. Auch der Pizzateig wird selbst ausgerollt und die Pizza komplett in Handarbeit hergestellt – und das bei der mittlerweile doppelten Menge an Pizzen, die eigentlich eingeplant war. Sebastian Welzenbach betont in diesem Zusammenhang die Qualität der verwendeten Produkte. Wenn es zum Beispiel Metaxa-Sauce gibt, ist da kein MetaxaAroma drin, sondern echter Metaxa – und zwar der mit den fünf Sternen ;). Außerdem wird v.a. auf regionale Produkte gesetzt. Zwar gilt auch für die von Herrn Welzenbach und Herrn Olbort geplante Mensateria, dass sie dem günstigsten Anbieter den Zuschlag geben muss. Aber Saisonalität und Regionalität stehen im Mensateria-Konzept ganz vorne, weshalb immer darauf geachtet wird, Fleisch und Gemüse hauptsächlich aus der Region zu beziehen. Zu dieser wahnsinnigen Menge, die von den Mitarbeiter*Innen bewältigt werden muss, kommt noch hinzu, dass die Mensateria ein breites Angebot bereitstellen will. Obwohl Sebastian Welzenbach selbst gerne Fleisch isst,
Falafelbällchen mit Gemüsecouscous und Sojadip Rezept für 4 Portionen:
400 Gramm Couscous 200 Gramm Gemüse grobe in Würfel Paprika, Zwiebel, Zucchini oder was man am liebsten mag 50 Gramm Kichererbsen Falafelbällchen als Fertigprodukt, sind aber auch schnell selbst gemacht 1 Becher Soja – Joghurt (125 – 150 Gramm) Salz, Pfeffer, Knoblauch, Garam Masala, Gemüsebrühe, frischen Ingwer, Kardamon zum abschmecken, etwas Sesamöl zum anbraten
Zubereitung:
Gemüse in Öl scharf anbraten. Dann mit ca. 600 ml Wasser ablöschen. Mit Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, Kardamon, Ingwer und Garam Masala würzig abschmecken und einmal aufkochen lassen. Die Kichererbsen kochen (gibt es aber auch schon gekocht) und dazu geben. Den Couscous in eine Schüssel geben, mit der heißen Flüssigkeit übergießen, abdecken und ca. 10 min ziehen lassen. Nebenbei die Falafelbällchen zubereiten und aus dem Soja – Joghurt, Garam Masala, Salz, Pfeffer, Knoblauch einen Dip bereiten. Vor dem Servieren den Couscous mit einer Gabel lockern, auf einem Teller anrichten, die Falafelbällchen dazu und mit dem Dip garnieren. Wer mag, kann dann alles noch mit frisch gehacktem Koriander bestreuen. Als alternative zu Soja kann der Dip auch auf Tomatenbasis hergestellt werden.
ist es ihm wichtig, niemanden zu bevormunden. Deswegen legt er Wert darauf, das vegetarische Angebot immer weiter zu entwickeln. Ein bis zwei Mal die Woche will er vegane Gerichte anbieten. So sind bis auf die Bandnudeln beispielsweise alle Nudeln aus Hartweizen und enthalten keine tierischen Produkte. Was mir immer wieder auffällt, ist, wie sehr Sebastian Welzenbach dessen Team am Herzen liegt und dessen gute Arbeit betont. Dabei meint er auch die Angestellten der Hubland-Mensa. Für ihn seien sie alle ein Team, auch wenn sie jetzt räumlich getrennt seien. Dem möchte ich noch einen Dank an das gesamte Team der Würzburger Mensen hinzufügen: Herzlichen Dank für Ihre harte Arbeit! Allein dieser kurze Einblick in den Mensabetrieb hat mir wirklich wahnsinnigen Respekt abverlangt. Übrigens kann jeder der Fragen, Anregungen oder einfach Interesse am Mensabetrieb hat, gerne auf Sebastian Welzenbach zugehen und sich mit ihm austauschen – einfach an der Ausgabe nach ihm fragen. Er wird allen, die daran Interesse haben, ebenfalls die Geheimnisse auf der anderen Seite der Essensausgabe zeigen. Hier also Sebastian Welzenbachs VeggieRezepttipp. Viel Spaß beim Nachkochen!
– Ann-Kathrin Pfeifer
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Mensaplan
MENSATERIA
STUDENTENHAUS
HUBLAND
MENSAPLAN STUDENTENWERK WÜRZBURG
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Mensaplan
Hubland 23.05.
30.05.
06.06 .
24.05.
31.05.
07.06 .
25.05.
01.06.
08.06 .
02.06.
09.06 .
03.06.
10.06.
Knusperschnitzel vom Schwein Red Snapper mit Tomaten auf Kokos-Spinatsoße, dazu Süßkartoffelpüree Gnocchis an Tomatensugo mit Käsesoße
Currywurst "Tennessee" mit rauchiger B.B.Q.Soße Paprika-Tomatenhühnchen mit Couscous Pfannkuchen mit Gemüseragout "Griechische Art"
Spaghetti "Bolognese" Gyros mit hausgemachtem Tsatsiki Gefüllter Fajita mit Gemüse-Couscous
Hähnchenpiccata an Tomatenragout Schweinerückensteak mit mediterranem Gemüse 1 Portion fränkischer Spargel mit Hollandaisesoße
Rindfleisch mit Meerrettich Campus Burger "Rib Style" Gnocchis mit buntem Gemüse
Schweinenackensteak vom Grill mit hausgemachter Kräuterbutter Halbes Hähnchen gegrillt Gebackene Kartoffeltaschen "Kräuterfrischkäse" an Salatgarnitur
Lachsnudeln mit Lauchstreifen in feiner Sahnesoße Paniertes Schweineschnitzel Milchreis mit Waldbeeren BIO - Käsespätzle "Allgäuer Art"
27.05.
Gebackenes Schollenfilet mit Krabbendip Hacksteak mit Balkansoße Gefüllte vegetarische Paprikaschote mit Tomatensoße
Vegetarisch
Seelachsfilet gebacken mit hausgemachtem Avocado-Chili-Dip Ein Paar fränkische Bratwürste mit Sauerkraut Gebratener Reis mit Asiagemüse
Vegan
Currywurst Hähnchenschnitzel im Knuspermantel Florentiner Schichtnudeln
Schweinerückensteak mit Rahmsoße Kabeljaufilet auf Blattspinat mit Tagliatelle Chipotle Burrito
Cordon bleu vom Schwein Hähnchenbrust "Coq au Vin" Käsespätzle mit Röstzwiebeln
XXL-Schweineschnitzel paniert mit Zitrone Saftiges Rindergulasch Gebratener Reis mit Asiagemüse BIO - Nudelpfanne Calabria
Wrap "Nizza" mit Thunfisch-Gemüsefüllung Schweinelendchen an Champignonrahmsoße Kartoffelgratin
Vital-Essen
HUBLANDMENSA Am Hubland Montag bis Freitag, 11:00 bis 14:15 Uhr ABENDMENSA FRANKENSTUBE Montag-Donnerstag 15.30 - 19.00 Uhr
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Mensaplan
Mensateria 23.05.
30.05.
06.06.
24.05.
31.05.
07.06.
25.05.
01.06.
08.06.
02.06.
09.06.
27.05.
03.06.
10.06.
Vegetarisch
Vegan
Vital-Essen
Hähnchenpiccata an Tomatenragout Hacksteak mit Bratensoße Cannelloni Ricotta al forno Red Snapper mit Tomaten auf Kokos-Spinatsoße, dazu Süßkartoffelpüree
XXL-Schweineschnitzel paniert mit Zitrone Cevapcici vom Rind mit Ajvar Gnocchipfanne mit Spargel "Hähnchenbrustfilet mit Champignonrahmsoße "
Schweinerückensteak mit Rahmsoße "Halbes Hähnchen gegrillt" Falafelbällchen auf Couscous-Gemüse Paprika-Tomatenhühnchen "Harissa" mit Couscous
Chicken Nuggets "Honey-B.B.Q." Garniertes Sauerkraut Süßkartoffel-Rucolaschnitte auf Karottenragout Gefüllter Fajita mit Gemüse-Couscous
Putenbruststeak mit Lemon-Peppersoße Gyros mit hausgemachtem Tsatsiki Überbackene Zucchini "mediterrane Art" an Paprikasoße
Penne - Nudeln mit Hackfleischsoße Chicken Burger mit Ananas-Currydip Dampfkartoffeln mit hausgemachtem Paprikaquark
Currywurst Pfannkuchen mit fränkischem Spargelragout Nudelgemüseauflauf
Gebackenes Schollenfilet mit Krabbendip Gefüllte Hirtenrolle "Mediterran" Wrap "Griechische Art" Gegrillter Tintenfisch mit Ofengemüse
Welsfilet an fränkischer Silvanersoße mit Gemüsestreifen Schweinerückensteak mit fränkischer Spargelsoße Polenta mit Spinat und Mozzarella
Schinkennudeln mit Tomatensoße Hähnchen Cordon bleu Gemüsefrikadelle auf Kräuterfrischkäsesoße
Feuerspieß mit Paprikasoße Gebratenes Rotbarschfilet auf Krebsrahmsoße Käsespätzle mit Röstzwiebeln
Ofenfrischer Schweinekammbraten in Biersoße Hähnchenbrust "Coq au Vin" Gebackene Kartoffeltaschen "Kräuterfrischkäse" an Salatgarnitur
Schweinerückensteak "Berner Art" mit Bratensoße Grießbrei mit Waldbeeren Kokos Gemüsecurry "Thai Style" mit Reis
Backfischhappen mit Paprika - Gurkenrelish Schweinenackensteak vom Grill mit Maiskolben und Kräuterbutter Spaghetti "Pesto"
Afrika-Woche 23.05.2016-25.05.2016
MENSATERIA Am Hubland Montag bis Freitag, 11:00 bis 14:15 Uhr
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Mensaplan
Studentenhaus 23.05.
30.05.
06.06.
24.05.
31.05.
07.06.
25.05.
01.06.
Red Snapper mit Tomaten-Kokos-Spinatsoße, dazu Süßkartoffelpüree Köttbullar auf Rahmsoße Kartoffel-Spargelauflauf
Paprika-Tomatenhühnchen "Harissa" mit Couscous Karlsbader Rahmgulasch Bohnen-Zucchini-Chili mit Vollkornreis
Gesottenens Rindfleisch mit fränkischer Spargelsoße Chicken Nuggets "Honey - B.B.Q." Gefüllter Fajita mit Gemüse-Couscous
Hacksteak mit Champignonrahmsoße Hähnchenbrustfilet mit fränkischer Spargelsoße Asia-Mie-Nudelpfanne mit frischem Gemüse
Gnocchi in Sahnesoße & Schinkenstreifen Marinierte Hähnchenkeule auf Gemüserisotto Wrap "Italiana"
Gebratenes Schollenfilet ,,Finkenwerder Art " Chicken Wings mit Barbecue-Dip Gemüsemaultaschen an Mango-Chilisoße
Vegetarisch
STUDENTENHAUS UND BURSE Am Studentenhaus Montag bis Freitag, 11:00 bis 14:15 Uhr ABENDMENSA UND CAFETERIA Montag-Donnerstag 15:00 bis 18:30 Uhr Samstagsmensa 11.30 – 13.30 Uhr
Schweinebraten aus der Keule mit Bratensoße Chicken Tikka Masala mit Paprikagemüse und Basmatireis Soja - Döner mit Dip "Tsatsiki Art"
08.06.
Paniertes Schweineschnitzel Gebratenes Schollenfilet mit fränkischem Spargel und Soße Hollandaise Veganes Chili "Texas Style"
Currywurst "Tropical" mit fruchiger Mango-Currysoße Rindergeschnetzeltes in Cognacrahm Gebackene Kartoffeltaschen "Kräuterfrischkäse" an Salatgarnitur mit Joghurt-Kräuterdressing
02.06.
09.06.
03.06.
10.06.
Spaghetti "Bolognese" Germknödel mit Sauerkirschfüllung & Vanillesoße Ofenkartoffeln mit veganem hausgemachtem Kräuterdip BIO - Polenta-Käse-Knusperschnitte auf Blattspinat
27.05.
Putensteak mit Tomate und Mozzarella überbacken an Geflügelsoße Feuerspieß mit Schaschliksoße Rustico "Asparago" mit fränkischer Spargelsoße
Seelachsfilet gebacken mit Remouladensoße Schweinenackensteak vom Grill mit Maiskolben, frischem Kalbsjus und hausgemachter Kräuterbutter Ofenfrische Pizza "Quattro Formaggio"
Vegan
Hähnchen Cordon bleu Pfannkuchen mit fränkischem Spargelragout Kaiserschmarrn mit Apfelmus BIO - Vegane balinesische Reispfanne
Gebackenes Schollenfilet mit Krabbendip Wrap "Prinzess" gefüllt mit Spargel, Schinken, Rucola & Tomatenwürfel Riesenrösti "Italia"
Vital-Essen
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Kultur
Buchrezension
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ugegeben, noch originalverpackt hatte mich der in meinen Augen furchtbare gelbe Umschlag mit der Zebraskizze nicht wirklich überzeugt. Vom Autor Jonas Jonasson hatte ich bisher auch noch nichts gelesen, der Klappentext machte mich dann aber doch neugierig: Mit fünf fing sie an zu arbeiten, mit zehn wurde sie Waise, mit fünfzehn von einem Auto überfahren. Im Grunde deutete alles darauf hin, dass Nombeko ihr Dasein in ihrer Hütte im größten Slum Südafrikas fristen und sehr früh sterben würde. Wenn sie nicht die gewesen wäre, die sie war – aber die war sie eben: Nombeko war die Analphabetin, die rechnen konnte. Ehrlich gesagt gefiel mir vor allem der Stil des letzten Satzes des Buches, das eigentlich eher zufällig bei mir landete. Er war tatsächlich ausschlaggebend dafür, dass ich schließlich doch die Folie entfernt und das Buch aufgeschlagen habe. Und ich wurde nicht enttäuscht. Nombeko wächst wie im Klappentext ersichtlich in einem südafrikanischen Slum auf und beginnt sehr früh mit ihrer Arbeit als Latrinenträgerin. Im Gegensatz zu ihren Kolleg*innen und ihrer Mutter
gibt sie sich jedoch nicht dem Alkohol und den Tabletten hin, sondern nutzt jede Gelegenheit um sich in irgendeiner Art zu bilden. Ihre sarkastische Art, das Interesse an Politik und ihr Talent zum Rechnen verhelfen ihr erst zu einem Aufsichtsjob über die Latrinenträger*innen. Von dort aus beginnt eine aberwitzige Geschichte, die sie über eine Menge großer und kleiner (und teilweise radioaktiver) Stolpersteine hinweg bis nach Schweden bringt. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass eine Analphabetin im Soweto der Siebzigerjahre aufwächst und eines Tages mit dem schwedischen König und dem Ministerpräsidenten des Landes in einem Lieferwagen sitzt, liegt bei eins zu fünfundvierzig Milliarden siebenhundertsechsundsechzig Millionen zweihundertzwölftausendachthundertzehn. Und zwar nach den Berechnungen eben dieser Analphabetin. Diesen vielversprechenden Satz findet man ganz am Anfang noch vor dem Beginn des ersten Kapitels und er beschreibt die wilde Reise des Buches ganz gut. Doch nicht nur der tatsächliche Weg von Nombeko sondern auch die Schreibweise des Autors sorgen für eine Menge Abwechslung. Immer wieder driftet er ab in die Geschichten
Jonas Jonasson
Die Analphabetin, die rechnen konnte.
Aus dem Schwedischen von Wibke Kuhn. carl's books 448 Seiten 19,99 Euro
verschiedener Protagonisten, die einen Einblick in deren Beweggründe bringen und eine besondere persönliche Ebene schaffen. Mit Nombeko hat Jonasson einen glaubwürdigen Charakter erschaffen. Sie hat eine kluge und pragmatische Art, behält immer den Überblick über die Ereignisse und lenkt die Menschen um sich herum, gleich welcher Stellung. Ihre oftmals zynischen Kommentare lassen sie nicht weniger liebenswert erscheinen. Gleichzeitig ist sie das Verbindungsstück zur Kritik am Rassismus und dem Apartheidsregime. Nombeko ist sich ihrer Stellung in den Augen Weißer absolut bewusst, lässt sich dadurch jedoch nicht von ihren Zielen abbringen,. Sie schafft es sogar, diesen Umstand dafür zu nutzen, dass die Männer in ihrem Sinn handeln, um sich nicht neben einer schwarzen Frau zu blamieren.
– Joe
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Kultur
„Alle sind gleich, aber trotzdem bunt“ Ziel des Projektes „Farblos“ ist vor allem Eines: das „Schwarz-Weiß-Denken“ in der aktuellen Flüchtlingsdebatte überwinden. Rund 50 Texte, demnächst in ein Buch gepackt, sollen helfen, den Blickpunkt zu wechseln. Davide Torrente, Gründer und Organisator von „Farblos“ erzählt dem Sprachrohr, wie das Projekt funktioniert, wie es entstanden ist und natürlich auch: Wie es weitergeht.
Von wem stammen die 50 Texte und worum geht es? Wir haben Texte von ungefähr 35 Autoren rund um die Themen Flucht und Migration. Dabei geht es vor allem um die konkrete Situation, die unmittelbare Erfahrung, das Gefühl an sich. Schauplatz ist zum Beispiel die MittelmeerRoute, manche Texte drehen sich aber auch um die Lage direkt in den Kriegs- und Krisengebieten. Dabei gibt es Situationen, in denen sich die Protagonisten entscheiden, zu fliehen – aber auch solche, in denen diese Entscheidung zu spät kommt und eine Flucht nicht mehr möglich ist. Gibt es auch Beiträge direkt von Flüchtlingen? Über die Caritas habe ich Kontakt zu einigen Flüchtlingen, vor allem zu unbegleiteten Minderjährigen. Man will sich aber nicht aufdrängen oder sie zusätzlich belasten. Diese Menschen haben gerade viel zu verarbeiten. Trotzdem stammen einige Texte direkt von Flüchtlingen, manche von Menschen mit “Migrationshintergrund”. Diese Menschen haben oft indirekte Erfahrungen mit Flucht, weil ihre Eltern fliehen mussten, oder weil sie vor langer Zeit als „Fremde“ nach Deutschland gekommen sind.
Was passiert nun mit den Texten?
Ziel ist es, die Texte in einer Anthologie herauszugeben. Der Gewinn, der dann mit dem Verkauf des Buches erzielt wird, soll an verschiedene Flüchtlingshilfsprojekte gespendet werden. Darüber, welche Projekte das sein werden, werden wir mit den Autoren zu gegebener Zeit demokratisch abstimmen. Im Gespräch sind vor allem kulturelle Projekte: Sport, Kunst, Theater aber auch Literatur. Wir würden den Flüchtlingen gern eine Plattform bieten, auf der sie ihre Erlebnisse literarisch verarbeiten können. Wenn das Buch dann erschienen ist, wollen wir auch Lesungen veranstalten, um noch mehr Menschen zu erreichen und die Autoren selbst zu Wort kommen zu lassen. Wie ist der aktuelle Stand und was ist als nächstes zu tun? Das Manuskript ist jetzt fertig. Sven Hassel, der andere Organisator hat die Texte lektoriert. In letzter Instanz gehen sie jetzt nochmal zurück an die Autoren. Bis wir einen Verlag gefunden haben, werden voraussichtlich um die vier Wochen vergehen. Dabei sind solche Überlegungen im Spiel, wie: Soll es ein großer oder kleiner, ein regionaler oder überregionaler Verlag sein? Da haben wir nochmal einen kleinen Spagat vor uns, aber wenn alles gut läuft, kann das Buch ab Oktober oder November verkauft werden.
Was für Schwierigkeiten haben sich bei Lektorat und Textauswahl ergeben? Natürlich müssen die Texte vom Sinn her passen. Deshalb gab es im Lektorat neben solchen kleinen Problemen wie Zeichensetzung etc. auch inhaltliche Schwierigkeiten. Hierbei haben wir vor allem darauf geachtet, den verschiedenen Inhalten und Erfahrungen, die durch die Texte dargestellt werden, möglichst gerecht zu werden und beispielsweise dafür Sorge zu tragen, dass in der Symbolik der Texte auch teilweise nicht als solche verstandene Stereotype vermieden werden. Eine andere Ebene betrifft die Sprache: Ein Text liegt uns bisher nur auf Persisch vor. Deshalb sind wir momentan noch auf der Suche nach jemandem, der ihn angemessen übersetzen kann. Insgesamt werden wir aber die meisten Texte, die wir erhalten haben, auch abdrucken. Wen soll das Projekt vor allem erreichen? Da die Einnahmen gespendet werden, möchten wir möglichst viele Menschen erreichen. Schön wäre natürlich, wenn wir zur Meinungsbildung beitragen könnten. Wenn wir also nicht nur diejenigen erreichen, die sich ohnehin schon für Flüchtlinge engagieren, sondern auch diejenigen, die fremdenfeindlich eingestellt sind, oder sich noch überhaupt keine Meinung gebildet haben. Die Texte sollen zeigen, was die Flüchtlinge durchgemacht haben und dass sie wie jeder
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Kultur Mensch eine respektvolle Behandlung verdienen. Farblos ist ganz klar ein politisches Projekt. Wer ist auf den Namen „Farblos“ gekommen und was steckt dahinter? Tatsächlich ist der Name ziemlich spontan entstanden, bei einem Küchengespräch in der WG. Einer hatte plötzlich die Idee und alle anderen fanden sie gut. Der Name gefällt mir, weil er als Metapher viele Interpretationen zulässt. Ein Grundgedanke ist das Spannungsfeld zwischen „alle sind gleich“, haben also keine Farbe und „jeder ist und fühlt individuell“ - also alle sind bunt und es gibt keine allgemein gültige Farbe. Interessant finde ich aber auch die Idee eines „Farb-Loses“: Per Zufall wird jeder in seine Haut geboren, zieht gewissermaßen ein Los. Die Hautfarbe kann dann leider auch heute noch über rassistische und kulturalistische Arten von Diskriminierungen entscheidend für das ganze Leben sein. Natürlich sind noch viele weitere Interpretationen möglich – jeder muss seine eigene finden.
Hast Du selbst auch etwas für die Anthologie geschrieben und wenn ja: Worum geht es?
Ist schon ein Nachfolgeprojekt in Planung? Eine Art „Farblos 2.0“?
Tatsächlich habe ich auch einen Text geschrieben. Er ist sehr abstrakt: Es geht um die Dualität von Farben und um das „Schwarz-Weiß-Denken“, von dem wir wegkommen müssen. Aus unserer Perspektive denken viele „wir sind die Weißen und das sind die anderen“. Ich habe versucht, den Menschen an sich in den Fokus zu setzen und die Zwischenräume dieses „Otherings“ darzustellen.
Ein Nachfolgeprojekt ist für uns auf jeden Fall denkbar. Ein paar Texte kamen zu spät und haben nicht mehr reingepasst. Deswegen wäre es natürlich super, wenn es irgendwann einen zweiten Band geben würde, in dem wir diese und weitere Texte veröffentlichen könnten. Ein zweites Anliegen für die Zukunft wäre eine Art „Empowering“ von geflohenen Menschen, ihnen über weitere literarische Projekte eine Möglichkeit zu geben, selbst über das Wort, das sie an die Gesellschaft richten möchten, zu entscheiden und ihre Geschichten zu erzählen. Oder eben auch nicht. Vielen Dank für das Gespräch, Davide!
– Agnes Hilger
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Kultur
Würzburger Studentin gewinnt Studienreise nach Ägypten Nach einer Ausschreibung von der Fluggesellschaft EGYPTAIR, wurden deutschlandweit die 10 besten Ägyptologiestudierenden im März 2016 auf eine Studienreise nach Ägypten eingeladen.
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ie Gruppe sammelt sich am Flughafen Kairo: Zehn beflissene Studenten der Ägyptologie. Dazu stößt ein ägyptischer Fremdenführer. „Do you need a Taxi. I have a Taxi.“ Aufdringlich wirkt die Art, wie die Einheimischen ihre Talente anpreisen. Tags darauf verfolgen uns fünf auf Kamelen reitende Ägypter und fordern, dass wir sie fotografieren, gegen ein kleines Bakschisch versteht sich. Wir entfliehen in Richtung Cheopspyramide. Hunderte an Treppenstufen und die Hockerhaltung, die der Aufstieg verlangt, lassen schweißgebadet uns in die Königskammer stolpern. Wie Dr. Zahi Hawass uns eine Stunde zuvor prophezeit hatte, ziehen uns die mannshohen Granitblöcke in ihren Bannkreis, hypnotisiertes Herumtorkeln, die Sauerstoffarmut der Luft. Und abends kündet der uralte Sphinx davon, wen er gesehen, was er erlebt: Sound and Light Show auf dem Gizaplateau. Tags darauf bummeln wir, arm an Schlaf, zuerst zur Leipziger Ausgrabung in Heliopolis, ins konfuse Kairener Museum, dann nach Saqqara, zu Djoser und Userkaf, Unas und Teti, bzw. ihren Pyramiden. Sand, Scherben und Steine. Ägyptologenherzen überschlagen sich im Takt eines Dieselmotors. Es gleitet die Feluke frech, zwischen Fels und Schilfdickicht erscheint Elephantine. Stratigraphie, wie ein Tempel sich entfaltet und mittendrin thront Heqaib, der Heilige der Insel; blickt dem Mausolos, Aga Khan, entgegen. Die Qubbet el-Hawa, wo der Wind durch die durchlöcherten Felsen pfeift. Tag und Nacht verschmelzen mit der Zeit. Es tagt in Philae, und die Sonne sinkt ins Nubische Museum. Bei 35 Grad über die Steinbrüche von Assuan zu kraxeln, das ist schön und schweißtreibend. Der Suq: Hinter jeder Ecke eine andere Gefahr für den Unbedachten. „Alles Gratis. Komm, schau mal“, tönt es verführerisch aus Ständen und Tücherzelten. Der Duft von Kreuzkümmel, Karkade überschwemmt die Gassen. Süßlich bittere Dumpalmenfrüchte, fruchtige Guaven, Shisharauch, Kopftücher, Teppiche, der Ruf des Muezzin erschallt. Benommene Busfahrt nach Luxor, ins hunderttorige Theben, wo der Tempel von Karnak regelmäßig jungen Studierenden das Staunen und Fürchten lehrt ob seiner komplexen Wohlgestalt.
Kolossal thront Ramses II vor seinem Tempel und verlangt nach Königskult. Wir blicken gen Himmel und prompt schwebt eine Moschee vier Meter über dem Boden des Vorhofes, aus einer anderen Ecke gucken uns koptische Heilige verdutzt entgegen. Ähnlich müssen die ersten Ägyptenreisenden geschaut haben, als sie im Tal der Könige durch von bunten Hieroglyphen übersäte Korridore krochen oder sich vor dem brütenden Sonnengott Re in den spätzeitlichen Gräbern von Deir el-Bahari versteckt haben. Zum ersten Streik der Geschichte versammelten sich ramessidische Arbeiter um Medinet Habu: „Wir haben Hunger! Wir haben Hunger!“ Auf ins Hotel
zum Drei-Gänge-Menü, das uns mit unerbittlicher Freundlichkeit noch um zwölf Uhr abends serviert wird. Und als wir am letzten Abend beisammen saßen und Tee schlürften, da wunderten wir uns darüber, dass wir weder bedroht, noch verletzt, noch entführt worden waren. Abflug: Morgen. Erste melancholische Blicke wissen, dass diese Zeit, einzigartig, nun sich ihrem Ende naht. Können wir auf die Beständigkeit der Erinnerung vertrauen? Freundschaften, macht's gut, Abschied. Eine Bereicherung, unendlich und bis ans Ende. – Katharina Hepp
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Kultur
Ältere Semester – Neue Perspektiven Welche Beweggründe hat man, sich in einem Alter, das eher den Dozenten gleicht, noch einmal zu immatrikulieren? Welche Menschen stecken hinter diesen „älteren“ Studierenden? Was haben sie erlebt? Bettina Grimm und ich haben uns auf die Suche nach Studierenden gemacht, die den Altersdurchschnitt deutlich anheben. Wir wollten wissen, aus welchen Motiven die Studierenden wieder an die Uni gegangen sind, wie ihr Alltag aussieht, wie ihnen das Studium mit uns „jungen Hüpfern“ gefällt und wie sie ihr Studium finanzieren. In den Ausgaben, die im Sommersemester erscheinen, stellen wir euch ältere Studierende vor.
Sie haben uns die Möglichkeit gegeben, über den Tellerrand des Klischee-Studierenden hinauszuschauen und Stereotype zu überdenken.
Name: Secil Alter: 38 Studiengang: Political and Social Studies, Öffentliches Recht Familienstand: verheiratet, zwei Kinder (drei und fünf)
Als ich Secil kennenlerne, fällt mir sofort ihre offene und herzliche Art auf. Ein freundliches Lächeln und eine Umarmung lassen mich die aufkommende Nervosität meines ersten Interviews vergessen. Schnell ist das Eis gebrochen und sie beginnt von ihrer Zeit in ihrer ehemaligen Heimat Türkei zu erzählen. „Vor meinem Studium habe ich in Istanbul gelebt, für mein Studium an der Universität in Ege bin ich umgezogen. Meine Eltern leben heute noch in Istanbul“, schildert sie mir in einem fast akzentfreien Deutsch. „Im Jahr 2000 habe ich begonnen American Culture zu studieren und nach meinem Abschluss gab ich zuerst Unterricht an der staatlichen Grundschule in Antalya, bis ich dann in Izmit an der Universität Kocaeli einen Vorbereitungskurs für angehende Studierende leitete. Außerdem unterrichtete ich junge Leute in Business- und Touristenenglisch.“ Weiter beschreibt sie: „Mich ständig neu zu erfinden ist mir sehr wichtig, weshalb ich eine Prüfung absolvierte, um meinen Traumjob an der technischen Universität in Istanbul antreten zu können. Dort gab ich wieder Vorbereitungskurse und lehrte Englisch bis 2011.“ Auf die Frage hin, was sie dazu bewegte, den Job aufzugeben,
antwortet sie, sie habe geheiratet und eineinhalb Jahre versucht, ihr Leben in Deutschland und in der Türkei irgendwie möglich zu verbinden. „Jedoch wurde uns klar, dass das stetige Pendeln keine Lösung darstellte, weshalb ich mich dazu entschloss, meinen Job zu kündigen und endgültig nach Deutschland zu ziehen.“ Trotz der 10 Jährigen Berufserfahrung als Lehrerin und dem Gründen einer Familie, war ihr schnell klar, dass sie sich weiterbilden musste, erzählt sie mir. „Ich befand mich einem neuen Land und musste zunächst die Sprache erlernen. Für mich war und ist Integration schon immer wichtig.“ Weiter führt sie aus: „Meiner Meinung nach sollte eine gelungene Integration von beiden Seiten ausgehen. Natürlich müssen beispielsweise Kurse zum Spracherwerb angeboten werden, aber Ausländer müssen auch offen, ehrgeizig und gewillt zum Lernen sein.“ Ich bin immer noch völlig fasziniert, wie gut und fast akzentfrei sie die deutsche Sprache innerhalb von sechs Jahren gelernt hat, als sie fortfährt: „Ich habe zwei kleine Kinder und das Beherrschen der Sprache ist das A und O. Egal ob Unterhaltungen mit den Kindergärtnerinnen oder den Lehrern, aber auch beim Helfen mit den Hausaufgaben, ohne Deutsch komme ich nicht weiter. Und wo lernt man besseres Deutsch als an der Uni?“ Auch führt sie auf, dass es ihr als Philologin eine Herzensangelegenheit ist, die Sprache herausragend zu beherrschen. „Es ist eine große Herausforderung für mich, aber ich liebe es, ständig gefordert zu werden. Außerdem ist Sprache, meiner Meinung nach, ein sehr guter Weg um sich in ein fremdes Land mit fremder Kultur zu integrieren.“ Auf die Frage, warum sie sich für Political and Social Studies entschieden hat und nicht für Amerikanistik, antwortet sie: „Das Wissen, das man als Lehrerin erwirbt, vor allem im sprachlichen Bereich, ändert sich nicht wirklich. Außerdem wollte ich neue Lebenserfahrungen sammeln und über mich herauswachsen. Meine
frühere Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht, aber es kam mir vor, als würde ich stehen bleiben. In meiner ganzen beruflichen Karriere habe ich nur gegeben und nun ist es Zeit etwas für mich zu tun. Amerikanistik wäre nahe gelegen, aber auch langweilig“, fährt sie mit einem süffisanten Lächeln fort. „Mein Interesse an der Politik wurde in der letzten Zeit geweckt. Als aufgeweckter Bürger, sollte man sich immer über aktuelle Angelegenheiten informieren und weiterbilden. Medien zu studieren war mir zu oberflächlich, ich wollte und will mehr wissen. Auch ist das Wissen, das man an der Universität vermittelt bekommt, nirgendwo anders erhältlich oder kaufbar. Manch einer mag sagen, dass ich verrückt bin, jetzt noch einmal zu studieren“. Ihrer letzten Bemerkung unterliegt ein Hauch von Sarkasmus. Ich bin von ihrer Einstellung und lernbereiten Art zutiefst begeistert und versichere ihr zunächst, wie sehr ich ihren gewagten Schritt bewundere. Nicht jeder hat den Elan und die Motivation, mit zwei kleinen Kindern in einem fremden Land nochmal die „Schulbank“ zu drücken. „Dennoch ist es manchmal nicht so einfach“, sagt sie und fährt fort: „Mit der Ausdrucksweise mancher Professoren haben ich gelegentlich zu kämpfen.“ Lachend versichere ich ihr, dass meine Kommiliton*innen und ich (alles Muttersprachler) selbst oft mit der manchmal sehr gehobenen Sprache zu kämpfen haben. Aber alles ist bloß eine reine Gewöhnungssache. Auf die Frage hin, ob sie engagierter als beim ersten Mal oder beispielsweise engagierter als jüngere Kommiliton*innen an das Studium heranginge, erwidert sie mit bestimmten Ton: „Ich möchte mir unbedingt neues Wissen aneignen und etwas für das spätere Leben lernen. Bedingt durch meine familiäre Situation ist es jedoch eine komplett andere Erfahrung als das erste Mal. War ich damals noch ungebunden, spannen mich heute die Pflichten als Mutter und Ehefrau ein. Außerdem
Mich ständig neu zu erfinden ist mir sehr wichtig.
22 verliere ich täglich ca. vier Stunden Zeit durch die etwas längere Anreise. Deshalb entstehen schon öfters Zeitprobleme. Ich versuche jedoch so gut es geht, mein Studium und meine Familie unter einen Hut zu bekommen. Es ist schwierig, aber ich liebe Herausforderungen und wachse gerne daran.“ „Außerdem“, fügt sie noch hinzu, „bestand mein Leben immer aus Prüfungen. Zulassungsprüfungen und Klausuren bestimmten mein akademisches Leben. Ohne fühle ich mich irgendwie leer“, wobei ein verschmitztes Lächeln ihre Lippen umspielt. „In den zwei Semestern, die ich an Universität Würzburg nun bereits verbracht habe, sind mir jedoch auch einige Unterschiede zu früher aufgefallen. Als ich mein Studium in der Türkei begann, war American Culture ein relativ neues Fach. Unser Kurs bestand aus 14(!) Studierenden. Jeder kannte jeden, man ging viel vertrauter miteinander um. Die Atmosphäre war eine ganz andere. Selbst die Dozentinnen und Dozenten waren einem sehr gut bekannt. Die Unterstützung und auch der zwischenmenschliche Kontakt zu Letzteren war viel ausgeprägter. Zu bestimmten Anlässen gingen wir sogar mal zu zusammen in die Kneipe“, verkündet sie mir grinsend. Bei dem Gedanken an diese Vertrautheit muss ich fast lachen. Da ich ebenfalls PSS studiere, muss ich beim Vergleich beider Studiensituationen
Name: Lothar Alter: 54 Studiengang: Political and Social Studies Familienstand: verheiratet, zwei erwachsene Töchter
Dass man sich am liebsten mit Dingen beschäftigt, die einen wirklich interessieren, ist nichts Neues. Genauso wenig wie die romantische Vorstellung eben dieses Interesse in sein Studium oder auch seinen Beruf zu integrieren. Lothar brennt schon sein Leben lang eindeutig für die Politik. Er stammt aus einem sozialdemokratischen Elternhaus und ist vor allem „wegen Willy Brandt“ früh der SPD beigetreten. Beruflich beschreitet der 54-Jährige jedoch zunächst andere Wege. Er macht seine Mittlere Reife nach und geht zur Polizei. Als Kriminalbeamter macht er seinen Betriebswirt an der Abendschule, was ihm den Zugang zum Studium ermöglicht. Ursprünglich will Lothar erst in seiner Pension den Schritt an die Uni wagen: „Aber ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten“. Während zweier
Kultur schmunzeln. 400 Studierende, die sich in einen Hörsaal quetschen, sind kein Vergleich zu der kleinen Klasse. Auf die Frage nach dem Verhältnis zu den jüngeren Kommiliton*innen hin, äußert sie sich sehr positiv: „Trotz der Größe des Studienganges, traf ich bis jetzt nur auf hilfsbereite und freundliche Menschen und schloss schnell Freundschaften. Leider kann ich nicht viel mit ihnen unternehmen, da meine Freizeit sehr kurz bemessen ist und meine Kinder da auch vorgehen. Dennoch freue ich mich, wenn wir uns in der Uni sehen!“ Noch wisse sie nicht, was sie nach dem Studium tun wird. „Bevor ich mir Gedanken über meine zukünftige berufliche Laufbahn machen kann, muss ich mich richtig für das Berufsleben vorbereiten. Aber eines ist mir sicher: ich möchte nicht wieder als Lehrerin arbeiten. Dieser Abschnitt meines Lebens ist vorbei und ich freue mich darauf, neue Erfahrungen zu sammeln. Im Laufe meines Studiums werde ich irgendwann meine Entscheidung über die Zukunft treffen. Solange konzentriere ich mich auf das Lernen.“ Ich kann ihr dabei nur zustimmen, denn auch meiner Erfahrung nach entwickelt sich ein bestimmtes Berufsbild erst später. „Einer Sache bin ich mir aber sicher. Wenn ich fertig bin, werde ich meinem Hobby, der Höhlenwanderung, auf jeden Fall wieder nachgehen! Früher bin ich gerne acht Stunden lang auf einem Boot, unterirdischen
Flüssen gefolgt. Der Nervenkitzel und die Herausforderung haben mich sehr gereizt. Doch nun, da ich Kinder habe, denkt man natürlich etwas nüchterner über diese Gefahr und ich bin vorsichtiger geworden. In einigen Jahren, wenn meine Kinder auch etwas älter sind, möchte ich diese Freizeitaktivität unbedingt wieder nachgehen.“ Ich bin beeindruckt, was für eine mentale aber auch körperliche Stärke diese junge Frau aus der Türkei zu Tage bringt. „Verbesserungen und stetiges Lernen sind für mich sehr wichtig. Als Mutter gibt man sehr viel bis sich die eigenen Kinder selber äußern können. Man selbst muss dann erkennen, dass man auch was für sich selber aber auch für seine Kinder und die Gesellschaft tun muss. Ich würde jedem empfehlen zu studieren, der Interesse und viel Motivation zeigt, denn diese treibt einem im Moment der tiefsten Zweifel weiter an. Unabhängig vom Alter! Es gibt immer Momente, in denen man am liebsten aufgeben würde, aber wichtig ist es, diesem Tief zu entkommen. Ich bin sehr glücklich darüber, diesen Schritt gewagt zu haben und freue mich über zukünftige Herausforderungen.“
Auslandseinsätze für die Polizei in Afghanistan und Den Haag verbessert sich das Englisch des 54-Jährigen. Voller neuer Eindrücke fasst er den Entschluss, sich zu immatrikulieren: „Ich habe mich immer geärgert, dass ich selbst in der Schule so unmotiviert war. Auf die Möglichkeit studieren zu können, habe ich lange hingearbeitet.“ Das Fach steht lange im Vorhinein fest: Politik. Seit der Polizist sich für „Political and Social Studies“ eingeschrieben hat, hat sich sein Leben ganz schön verändert. „Ich habe einen 16-StundenTag, ich fange um 06:00 Uhr an zu arbeiten und steche, dank Gleitzeitregelung, ab, wenn ich in die Vorlesung bzw. in ein Tutorium gehe. Um die Stunden wieder aufzuholen arbeite ich auch am Wochenende,“ beschreibt Lothar seinen Alltag. „Wenn jemand festgenommen wird, kann ich natürlich nicht einfach zur Vorlesung gehen, aber alles in allem funktioniert das ganz gut,“ erzählt er. Auch wenn der Kriminalbeamte die Stunden in der Uni als den „angenehmen Teil des Tages“ ansieht
und sie sogar als Freizeit bezeichnet, weiß er, „ein ganzes Studium in acht Semestern ist in meiner momentanen Situation unmöglich zu bewältigen.“ Vergangenes Semester hat sich der 54-Jährige drei Klausuren vorgenommen und diese auch mit Bravour bestanden. Er betont: „Ich studiere wirklich ernsthaft, aber nicht um jeden Preis.“ Für die Klausurenzeit opfert der Polizist eine Woche Urlaub, um auch zuverlässig an den Terminen anwesend sein zu können. In seinem erfüllten Alltag zahlt sich der familiäre Rückhalt seiner Frau und seiner zwei erwachsenen Töchter natürlich aus. Und auch Lothars Freundeskreis reagiert positiv auf seine Studien: „Meine Freunde waren schon baff und erstaunt, bewundern es fast ein bisschen. In meinem Alter wollen viele nichts mehr lernen und sind nicht mehr so wissbegierig. Ich dagegen stelle mich Prüfungen und einem Berg an Lernstoff.“ Als er seinen Studentenausweis zum ersten Mal in der Hand hält, überkommt den Vater zweier
– Bettina Grimm
Wenn jemand festgenommen wird, kann ich natürlich nicht einfach zur Vorlesung gehen, aber alles in allem funktioniert das ganz gut.
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Kultur Töchter Stolz, der auch in anderen „ersten“ Situationen nicht abschwillt: „Als ich mir zum ersten Mal im Kino mit dem Studentenausweis ein ermäßigtes Ticket geholt habe, fand ich das irgendwie klasse, aber ich habe mich auch geschämt. Ich fand es auch ein bisschen blöd. Aber ich wollte einfach sehen, ob das klappt.“ Der sympathische Mittfünfzigjährige beschreibt sehr authentisch die ambivalenten Emotionen, die ein Ersti in seiner Situation durchläuft. Den zwischenmenschlichen Kontakt an der Universität sieht Lothar als Bereicherung: „Ich empfinde den Austausch mit Jüngeren als sehr angenehm und es stört mich nicht im Geringsten, der Älteste zu sein.“ Durch seine Lerngruppe hat sich auch die Freundschaft zu zwei Kommiliton*innen ergeben: „Manchmal wünsche ich mir schon mehr Zeit, um einfach öfter einmal einen Kaffee mit Kommilitonen trinken gehen zu können.“ Ebenso sieht der Kriminalbeamte die Tatsache, dass viele Dozenten und Tutoren jünger sind als er selbst: „Ich habe den Altersunterschied ja erwartet und er stört mich nicht. Ich denke gleiches gilt auch für die kompetenten Tutoren. Die Tutorien sind übrigens wirklich klasse und oft schon die halbe Miete auf dem Weg zum Erfolg.“ Lothar charakterisiert sich als zielstrebig und fokussiert: „Das Freizeitverhalten von jungen Studierenden ermöglicht schon mehr. Ich arbeite vierzig Stunden die Woche, das muss ein Student andererseits erst einmal feiern gehen.“ Er erinnert sich: „Mit zwanzig war ich auch noch fauler. Ich finde es gut, dass junge Leute Ihre Jugend genießen und feiern gehen, solange man ein paar Klausuren besteht, passt alles.“ Explizite Pläne hat Lothar mit dem abgeschlossenen Studium noch nicht, aber wenn jemand mit einem interessanten Angebot auf ihn zukäme, wäre er nicht abgeneigt: „Als 54-Jähriger weiß ich einfach nicht, was ich mit einem Abschluss in PSS machen soll.“ Für seine Pension hat der Polizist jedoch schon Ideen wie
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Als ich mir zum ersten Mal im Kino mit dem Studentenausweis ein ermäßigtes Ticket geholt habe, fand ich das irgendwie klasse, aber ich habe mich auch geschämt. er ehrenamtliches Engagement in Richtung EU oder UN zeigen könnte. Lothar hat sich nach diesem einen Semester selbst exmatrikuliert, da er vor hat, über die Polizei einen weiteren Auslandsaufenthalt zu absolvieren. Dieser wird seinen Horizont erweitern, seine Sprachkenntnisse verbessern und ihn kulturell bilden. Spätestens ab dem Wintersemester 2017 möchte der Kriminalbeamte wieder in der Uni anzutreffen sein: „Ich finde es sehr schade, dass ich das Studium jetzt unterbrechen muss, aber die Arbeit im Ausland ist sehr interessant für mich und studieren kann ich ja danach auch wieder.“ Es gibt viele Menschen, ganz unabhängig vom Alter, die mitten im Leben stehen und einen lange gehegten Traum nicht mehr nur im Herzen tragen wollen, sondern ihn mit Tatkraft und Begeisterungsfähigkeit zu verwirklichen suchen. Lothar weiß, wie sich das anfühlt für etwas zu brennen. Aus diesem Grund gibt er
auch zu bedenken, dass das Studium für ihn mehr als ein Hobby ist. Das Studium stellt für ihnen einen Lebenseinschnitt sowie einen neuen Lebensabschnitt dar. Der Kraftanstrengung, Arbeit, Familie, Sport und eben das Studium miteinander kompatibel zu machen, stellt er sich mit unablässiger Begeisterung und unablässigem Durchhaltewillen. „Ich hatte keine Zweifel, ob es das richtige Fach für mich ist, ich war mir zu 100% sicher, dass ich Politik studieren will,“ versichert mir der 54-Jährige. Für einen so motivierten Schützling hält die Uni Würzburg sicher alle Tore weiterhin offen und freut sich, Lothar bald wieder in den Lehrveranstaltungen begrüßen zu dürfen.
– Helena Klöhr
Ein Jahr im Ausland?!
indestens am Anfang des Studiums weisen unsere Professoren und Professorinnen in der Regel oft und gerne auf die Vorteile eines Auslandsstudiums hin, sowie auf das ERASMUS-Angebot und die ausländischen Partneruniversitäten der Julius-MaximiliansUniversität. Und es scheint zu wirken, denn das Interesse an einem Auslandsstudium scheint immer größer zu werden. Kennt nicht fast jeder von uns mindestens einen, der im Ausland war, ist oder es bald sein wird? Doch warum ist das so? Immer wieder wird diskutiert, warum ein Auslandsstudium für die spätere Arbeitswelt von Vorteil sein kann. Professor*innen wiederholen ihre Meinungen diesbezüglich immer wieder. Doch ist die interessantere Frage nicht, warum immer mehr Studierende sich dazu entschließen ihr Studium im Ausland fortzusetzen? Woran liegt es? Dieselbe Frage stellte ich verschiedenen Studierenden und keiner von ihnen nannte mir die Begründung, es würde sich gut auf Bewerbungen machen. Sie hoben andere ganz persönliche Gründe hervor, die im Folgenden aufgelistet werden. „Ich hoffe dadurch neue Erfahrungen zu sammeln und natürlich die Kultur Südkoreas besser kennenzulernen. Es soll auch eine
Herausforderung an mich selbst werden.“ „An erster Stelle möchte ich meine Französischkenntnisse verbessern und dann natürlich Land und Leute kennenlernen. Ich möchte mich selbst finden und einfach mal etwas Neues kennenlernen.“ „Ich glaube, ich bin in die USA, weil ich ein Abenteuer wollte, eine Art Herausforderung. Ich wollte lernen, auf mich allein gestellt zu sein, um endlich erwachsen zu werden. Ich wollte mich selbst besser kennenlernen und natürlich auch einfach Spaß haben, Leute kennenlernen, neue Orte besuchen und die Sprache zu verbessern.“ „Ich frage mich auch manchmal, warum ich es gewagt habe, und nach Deutschland kam [statt zuhause in Spanien zu bleiben]. Aber wenn ich genauer darüber nachdenke, würde ich sagen, es lag an dem ganzen Bildungssystem in Deutschland und den Chancen, die es mir im Vergleich in der Zukunft ermöglichen wird. Außerdem wollte ich natürlich einmal erfahren wie es ist, so weit von daheim zu sein, in einem fremden Land, und die internationale Atmosphäre finde ich toll!“ „Ich wollte schon immer mal an eine amerikanische Universität, dort neue Erfahrungen sammeln und über mich hinauswachsen. Ich hoffe, mich dort weiterentwickeln zu können, und mir neues Wissen aus anderen Perspektiven [als der Deutschen] anzueignen.“
„Warum? Ich glaube, der wichtigste Grund, warum ich nach England bin ist, dass ich mein Englisch verbessern wollte. Und ich dachte mir, der beste Weg wäre in England zu leben. Außerdem war ich vorher noch nie in England und hatte gehofft, so auch die Kultur der Engländer kennenzulernen und neue Erfahrungen mit neuen Freunden zu sammeln.“ Selbstverständlich bleibt es jedem selbst überlassen, ob er ein Auslandsstudium antreten möchte oder nicht, und bestimmt gibt es auch einige, die es bereut haben. Doch wer kann schon sagen, ob es einem gefallen wird oder nicht, ehe er es ausprobiert hat? Sollten uns unsere Ängste und Zweifel wirklich zurückhalten? Natürlich, „für eine Zeit allein ins Ausland zu gehen ist wie ein Sprung, ohne genau zu wissen wo man landet. [Doch] genau das ist das Abenteuer, die unschätzbare Erfahrung." Eine Erfahrung, die einem keiner mehr nehmen kann und die einen prägen wird. Also, vielleicht sollten wir es doch einfach wagen, uns selbst herausfordern, über unsere Ängste und Zweifel hinwegsehen und den Sprung wagen. Wer weiß, was auf uns wartet!
– Larissa Omaya
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Kultur
Und du so? 2015 haben sich 13,44 Millionen Deutsche ehrenamtlich engagiert. Und du so? Antonia, 22, studiert Grundschullehramt im 8. Semester Ich finde es toll, dass sich viele Menschen ehrenamtlich engagieren. Ich setzte mich für die Flüchtlinge in Würzburg ein. Ich helfe beim Spieletreff des Asyl AK der KHG. Dort spielen, malen und basteln wir mit den Kindern aus der Gemeinschaftsunterkunft. Es ist schön zu sehen, wenn die Kinder langsam Vertrauen aufbauen, dich wiedererkennen, sich freuen, wenn du kommst, und auf deinen Schoß wollen. Außerdem habe ich die Patenschaft eines fünfjährigen Mädchens aus Aserbaidschan übernommen, was ebenfalls der Asyl AK organisiert hat. Die Kleine und ich unternehmen regelmäßige Freizeitaktivitäten, um sie aus der GU zu holen. Wir gehen zum Beispiel auf das Volksfest, basteln oder fahren Rollschuh. Einmal in der Woche helfe ich zudem für drei Stunden im Kleiderladen der Caritas mit, dort gebe ich Kleidung an Bedürftige aus.
Max, 21, studiert Psychologie, Philosophie und Soziologie im 6. Semester Die Universität ist kein bloßer Lehr- und Forschungsbetrieb, sondern eine eigenständige Gemeinschaft, die von ehrenamtlichem Engagement genauso lebt wie unsere Gesellschaft im Ganzen. Dementsprechend setze ich mich in der Fachschaftsinitiative Psychologie (FiPs) für die Interessen und Belange meiner Kommiliton*innen ein. Darüber hinaus versuche ich zusammen mit zwei Kollegen durch die Vortragsreihe „Psychoanalyticum" das Lehrangebot um einige neue Perspektiven zu erweitern. Natürlich kostet dieser Einsatz Zeit, aber die positiven Wirkungen solcher Tätigkeit wiegen dies mehr als auf.
Marina, 21, studiert Lehramt für Sonderpädagogik im 6. Semester Ehrenamt ist in einer Gesellschaft, die so sozial orientiert ist, wie unsere, notwendig. Die Flüchtlingshilfe ist nur zu schaffen, wenn es Leute gibt, die sich dafür einsetzten. Ich gebe seit Oktober 2015 vor allem männlichen Syrern und Arabern im Flüchtlingscamp am Hubland Deutschunterricht. Während des Semesters zweimal pro Woche und in den Semesterferien viermal pro Woche bringe ich für jeweils zwei Stunden den 16- bis 50-Jährigen die deutsche Sprache näher. Ich bereite zu Hause den Unterricht vor und erstelle Arbeitsblätter. Es ist schön zu sehen, wie man sich anfangs zum Clown gemacht hat, damit man überhaupt verstanden wird und jetzt sogar Zeiten und Adjektive behandeln kann. Es ist für die Flüchtlinge einfach wichtig, dass jemand da ist, dem es nicht egal ist, ob sie hier Fuß fassen oder nicht. Mir hat das Gefühl, der Gesellschaft etwas zurückgeben zu können, gefehlt. Durch den Kontakt mit den Flüchtlingen, habe ich Leute kennengelernt, die ich als Freunde bezeichne und für die ich mich auch außerhalb des Unterrichts einsetze. Wenn man beachtet, was die Flüchtlinge erlebt haben und in welcher Situation sie sich befinden, ist es wirklich beachtlich, dass sie immer mit einem Lächeln in den Unterricht kommen. Davon können wir uns wirklich eine dicke Scheibe abschneiden!
Antonia, 23, studiert Mathematik und Deutsch auf Lehramt Gymnasium im 10. Semester In Würzburg gibt es viele Kinder, die kein Pausenbrot von zu Hause mit in die Schule bekommen. Mit Hunger kann man sich aber schwer konzentrieren. Für diese 200-250 Kinder aus Kindergärten, Grund-, Mittel-, Ganztag-, und Förderschulen schmieren Ehrenamtliche für die Würzburger Kindertafel e.V. deshalb täglich Brote. Ich helfe einmal die Woche von 07:00 - 08:00 Uhr in der gemieteten Küche, die Tüten mit Brötchen, Obst und Getränk fertigzustellen. Ich bin zu diesem Ehrenamt gestoßen, weil ich etwas machen wollte, was ich in erster Linie nicht für mich tue. Mir passt die Uhrzeit perfekt, da ich sonst tagsüber wenig Zeit habe. Nach mittlerweile zwei Jahren ist die Arbeit für mich eher selbstverständlich geworden. Besonders gefällt es mir, etwas zu machen, was direkt in der eigenen Stadt vor Ort hilft. – Helena Klöhr
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Kultur
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Würzburg, deine Baustellen er 21. April 2016 war ein großer Tag für alle Zellerauer und Bewohner von Hettstadt, Waldbüttelbrunn und anderen umliegenden Orte: Der Zeller Bock hat endlich wieder geöffnet.
Dieser quasi schon sagenumwobene Ort ist die eigentlich wichtige Straße, die die Hettstadter Steige mit der Zellerau verbindet und fast sieben Jahre komplett gesperrt war. Für 15.000 Pendler, sowie die Anwohner und Geschäftsleute ein Graus - von den Mehrkosten für Benzin und den enormen Verlust der ansässigen Händler ganz zu schweigen. Ich selbst wohne seit über zwei Jahren in der Zellerau und konnte nun zum ersten Mal in unter einer Viertelstunde von meinen Eltern zu meiner Wohnung kommen – sonst brauchte ich locker eine Stunde, weil ich den Umweg über den Bahnhof nehmen musste. Die Einfahrt von der Zellerauer Seite schmückt sich nun mit einem riesigen Kreisverkehr. Den Pressemitteilungen entnimmt man einen fast schon triumphalen Unterton, da ja nun diese große, seit 2010 bestehende Baustelle abgeschlossen wurde. Satz mit X. . . denn tatsächlich lag schon seit 2002 eine halbseitige Sperrung mittels Ampelschaltung vor, die dafür
sorgte, dass man regelmäßig Warten musste. Dass in der Zwischenzeit bis zur Totalsperrung absolut nichts zur Renovierung der Straße unternommen wurde, scheinen die Bauherren ganz gerne mal zu vergessen,
dass die Einstellung der zuständigen Personen lautet „Hauptsache wir können so tun, als wäre Würzburg eine moderne Stadt - sch*** auf die Bewohner, denen bleibt sowieso nichts anderes übrig, als die Geschäfte/Straßen zu nutzen“.
Als Ausrede hält dafür her, dass man während der Bauarbeiten ja Rücksicht auf die Trinkwasserquellen und die Anwohner nehmen musste, mit denen sogar ein Rechtsstreit entbrannte. Kritikern ist jedoch klar zu entnehmen, dass besonders in der Kommunikation mit diesen Anwohnern arg gepfuscht bzw. versucht wurde, zu deren Nachteil mit einer möglichst günstigen Lösung durchzukommen. Auch frohlockende Zwischenmeldungen, dass man in der Bauzeit ja so wunderbar vorangekommen war, dass man nun ein halbes Jahr vorn läge – nur um dann wenig später eingestehen zu müssen, dass es doch wieder zu Verzögerungen kam – klingen alles andere als vertrauenserweckend. Wenn man sich allerdings mal generell ansieht, welche furchtbar hässlichen Baumaßnahmen so im Allgemeinen von der Stadt abgesegnet werden (Stichwort s.Oliver Gebäude am Marktplatz!) oder wie rücksichtslos gegenüber Bürgern und Konsumenten gehandelt wird (Baustellenslalom in der Kaiserstraße im letzten Jahr), dann wundert einen nichts mehr. Besonders der letztere Fall bestätigt den Verdacht,
Mich macht das ehrlich gesagt rasend, denn ich verstehe einfach nicht, warum man so wichtige Straßen (egal ob für Fußgänger oder den Verkehr) blockiert und dann aber einfach nichts passiert. Denn auch im Fall der Kaiserstraße lag ein Großteil der abgesperrten Abschnitte brach, blockierten Fußweg und Geschäfte und sorgten oft für gefährliche Situationen zwischen Fußgängern und Straßenbahnen.
Joe
Aus dem Leben eines Tollpatsches
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s gibt Menschen, die auf graziöser Weise durch den Raum schweben. Menschen, die nur so vor Eleganz strotzen und ihr Umfeld beeindrucken. Ballerinas, Tänzer oder auch der Nachbar von nebenan leben uns die Grazie vor. Und dann gibt es noch mich. Eine Person, die aufpassen muss, bei fünf Schritten nicht über die eh schon kleinen Stummelbeine zu fallen und dabei noch die ganze Welt um sich mit in den Abgrund zu reißen. Täglich gefährden Menschen wie ich das Leben anderer und auch das eigene, natürlich unabsichtlich. Für manch einen scheint diese Darstellung weit hergeholt, doch für uns Tollpatschies ist es die harte Realität des Lebens. Zur Sensibilisierung der Menschheit offenbare ich meine geheimsten Erlebnisse, denn dieses Thema fordert selbst nach Jahrzehnten massivster Informationsarbeit immer noch Aufklärung. Wie bei den meisten Menschen auch, beginnt das Tollpatschleben am Morgen mit einer Tasse Kaffee. Wer glaubt, dass hierbei nichts passieren kann, irrt sich gewaltig. Das Vertauschen von Milch und Orangensaft mag zwar ärgerlich aber weniger gefährlich wirken, doch was wenn stattdessen Rattengift verwendet wird? Hierbei soll nicht ergründet werden, warum zur Hölle man überhaupt auf die glorreiche Idee kommen sollte, Rattengift neben Milch zu lagern, sondern die Frage gestellt werden: Was wäre wenn? Man
gefährdet das Leben aller durch eine kurze Unachtsamkeit. Die richtige Lagerung des Giftes spielt natürlich keine Rolle. Überlebt man den Morgen, muss man auf den Weg zur Arbeit/Uni die nächste Hürde überwinden: Laufen. Obwohl man dies schon im zarten Alter von einem Jahr lernt, kann das 21 Jahre später trotzdem noch zu Schwierigkeiten führen. Jeder Schritt wird zu Bewährungsprobe, das Meiden von besonders gefährlichen Kopfsteinpflastern wird zur Passion und der Gleichgewichtssinn muss aus dem Koma geweckt werden. Ist dies alles gemeistert, kann eine falsche Bewegung die Dussel unter uns trotzdem zu Fall bringen. Ein nicht entdeckter Gullideckel, oder ein kleines Baumblatt machen alle Überlegungen und Pläne zu nichte. Was bleibt ist die Hoffnung, dass man kein süßes Kätzchen oder Omachen unter sich begraben hat. Was der Tollpatsch begräbt, hat kein Herz, das mehr schlägt, pflegte mein Uropa zu sagen. Übersteht man nichtsdestotrotz ohne größere Zwischenfälle den Tag, hat der Tollpatschismus einen großen Einfluss auf die nächtlichen Flirtversuche. Laszives Zurückwerfen der Haare endet darin, dass man sich selber oder anderen ein Feilchen schlägt. Freches Zwinkern wirkt wie ein epileptischer Anfall, und beim Zugehen auf das Objekt der Begierde stolpert man und wirft jeden und alle Getränke um. Als Engel ist man ja bekanntlich auf die Erde gefallen. Diese
Begebenheiten wirken natürlich sehr anziehend und verhelfen zu vielen erfolgreichen Flirts, denn gängige Anmachmethoden sind im Jahre 2016 einfach nur fad. Tollpatsche haben es nicht leicht im Leben, doch durch die Hilfe guter Freunde und der Familie kann das Leben ohne größere Zwischenfälle gemeistert werden. Mit der Zeit lernt man seinen Elefantengang als liebenswert zu betrachten und erkennt auch mächtige Vorteile. Nicht jeder Mensch auf dieser Welt muss elegant sein und nicht jeder Mensch muss sich gleich verhalten. Diversität führt zum Glück und wer weiß.
Bettina Grimm
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Internationales
Hello from the Russian side
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ay I have your Facebook?’ – I’m asking my new German friend. The answer that I get makes me just speechless: ‘Are you allowed to have one?’. We do have Facebook, we do not get arrested for posting up something ‘way too liberal’ there and we can be open-minded – these are the most common points that Russian students tried to convince the German ones in during the Summer European Academy in Otzenhausen, which took place in July 2015. We had to start our debates while facing a totally false image of Russia in the eyes of a German society. It definitely wasn’t an easy beginning. At that moment the key question to discuss was the illegal annexation/ historically conditioned repatriation of Crimea, which has recently become a part of the Russian Federation. Discussions, leading to big debates and even ending up with tears from time to time, have shown that it is not so easy to build up communication between people from different countries, even though they’re quite young and the majority of them tend to be liberal and open-minded. The dialogue comes to a dead end when the information war takes place. Weather we want it or not, we all have some impact of propaganda, which appears to be very strong as in the Russian media, as in the German ones. The Ukrainian crisis has appeared to be a perfect example of how difficult it is to handle a dialogue in, as some people call it, the new Cold War. Since people making their protest on the ‘Maidan’ have mostly been portrayed as nationalists in the Russian media, in the western ones they’ve
been shown as people who want to be integrated into the European society and who are fighting for the liberal values. The thing is that the truth was actually somewhere in the middle. And the truth has been really hard to find in both Russian and German newsfeeds. Searching for the truth beneath propaganda and trying to understand each other – these were the most significant goals to achieve in the Summer European Academy. Otzenhausen lessons haven’t been easy ones. ‘Listening comprehension’ probably was the most difficult task that we’ve faced there: listening to the opponent in the discussion and trying to understand him or her properly, bearing in mind all the cultural differences and millions of circumstances more. In the endless discussions, ending much later than the midnight, German students have been always appealing to the international law and were more rational in their judgments, while the majority of the Russian group tended to deal with this question in a more personal and emotional way. While the answers to the ‘Ukrainian’ questions have been hardly found, the collaboration has continued in March 2016 in St.Petersburg. The ‘Crimea’ crisis has been slightly replaced by the ‘refugee’ one. While being on the Russian territory we’ve turned to looking deeper into the problems touching the German society. However, this topic has appeared to be less controversial, and the discussions never got as hot as they used to be in Otzenhausen. This time the mood of the seminars was quite calm. Well, apart from the times when the word ‘Crimea’ was accidentally mentioned... While suffering from the lack of good quality media content, there’s no other way of handling
a dialogue with other countries but meeting people from these countries and steeping in deep discussions with them, dealing with controversial topics and searching for the truth together, noticing all the points of view from both sides. You need to meet a person live to get to know him or her for real. To get to know a country, its culture and even its politics, you need to meet the people and better have a face-to-face conversation, not even a Facebook one.
– Polina Popova
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Impressum Herausgeber:
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Studierendenvertretung der Universität Würzburg
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Kontakt: Mensagebäude am Hubland, Zimmer 104 97074 Würzburg Telefon: +49(0)931 31- 85819 Fax: +49(0)931 31- 84612 Email: sprachrohr@uni-wuerzburg.de
Redaktion: Larissa Omaya, Matthias Kübert, Timo Unger, Helena Klöhr, Bettina Grimm, Joe aka. Jessica Preißl, Polina Popova, AnnKathrin Pfeifer, Cian Hartung, Agnes Hilger
Redaktionsleitung:
Redaktionelle Mitarbeit:
Timo Unger
Referat für Demokratie und Zivilcourage, Referat für Ökologie und Nachhaltigkeit
Layout: Jakob Fangmeier
Titelbild: Moritz Sadowski
Schriften: Montesserat Vollkorn
Auflage: 4000 Stück
Kreuzworträtsel Rückseite: Maximilian Elfert, Christopher Brandt, Alexander Geis
Epaper:
http://bit.ly/1OuKo0Y
Für die Inhalte der jeweiligen Artikel in dieser Zeitung sind, sofern nicht ausdrücklich anders vermerkt, die jeweils genannten Autor*innen selbst verantwortlich. Die Gesamtverantwortung für die Inhalte der Website liegt bei der Studierendenvertretung der Universität Würzburg. V.i.S.d.P. StuV WÜ (siehe: Art. 5, Abs. 1 BayPrG)
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Senkrecht
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1) ehrwürdige Kleidung, hatte ein B beim Fisch essen in der Nordsee verloren 2) Tomaten, die man auf der Bank findet, aber nicht mitnehmen darf 3) weibliche Präposition 4) Oper von Verdi 5) Redewendungen, die man dreschen kann 6) Ob es Ihr nach Besuch des 'smooth criminal' gut geht, erfährt man nicht 8) In dieser Periode oszilliert der Kontostand 9) Aufleben auf Ostdeutsch 10) Die Frage ist egal 12) Dieser Fisch ist nutzlos beim Zeltaufbau 13) Schelle mit ängstlichem Maulbeergewächs 16) Gebäude- und Verdauungsabschnitt 17) Brennt italienische Städte und CD's 18) Tier-Anschau-Reise auf angebissenem Apfel 19) Fetisch in Schräglage 22) Verkehrsmittel, welche regelmäßig beichten gehen 27) Depressiver Laufvogel mit Rechtschreibschwäche 28) Torte tritt manchmal über Ufer 30) selbstähnliches Nussgebäck 31) J.F.K. mit Konfitüre 32) Projizieren statt Pausen 33) ostdeutscher Himmelskörper wird erst nach 18 Jahren geliefert 34) für Skandinavier Bier, für uns zum Backen 35) Life is life. Da ist der Wurm drin 38) friedlicher Ozean 39) senkrecht 12 mit mittelalterlichem Längenmaß 41) Tiger mit absolutistischer Philosophie 42) Das von Delphi war ziemlich berühmt 48) Ehemaliger Fachinformatiker
32) 36) 37) 39) 40) 43) 44) 45) 46) 47) 49) 50) 51) 52)
in der lateinischen Gegend sitzt eine Tochtergesellschaft der DB Wer auf Bäckereiboden rumrollt, möchte das Wasservogel, wandert als niedlicher Baum durch Mittelerde heiße Liebhaberin Merkspruch: Bernd Macht Carlas Strammer Badeanzug Rasend frische Liebesblumen mit posttraumatischer Belastungsstörung Turngerät für Menschen mit zu viel Geld Findet sich im Gegensatz zur Elbin in Dresden und Hamburg Carl ist vor allem aufgrund seines Schicksalsrads bekannt langsames Süßgebäck Ein einziges gallisches Dorf leistet noch in dieser Einheit Davon hat VW viel zu viel gemacht Super Mario, Seemeilen und die Skelettmuskulatur haben mit sexueller Devianz nichts zu tun (f.) Im Amtsdeutschen ist seit 2009 nicht mehr von Sinti und Roma die Rede. zum Beispiel im Englischen Ausdrucksweise, bei der Keramik zu Bruch geht Süßgebäck, welches Schiffe in die Tiefe zieht Parasit mit Schnupfen Anschrift im Netz Schul-, Musik-, VerbalSo würde man die Umlaufbahn eines Kaugummis nennen Haus der Familie Tanner in der nordischen Mythologie mit sur- Kunst, mit un- Engine und mit ohne Markt So wird Fleisch von den meisten Carnivoren gegessen Klares Gefäß mit nur einem Brötchen rutschig, weil es beim Zusammendrücken flüssig wird Mit Liebe gebraut im Herzen Hamburgs