SPRACHROHR JUNI 2016
HOCHSCHULWAHLEN 2016
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Neuigkeiten Hochschulwahlen 2016 Am Dienstag, den 28.06.2016, finden die diesjährigen Hochschulwahlen statt. Wen ihr wie wählen könnt, zeigt euch eine Infografik auf Seite 7 in dieser Ausgabe des Sprachrohrs. Eine Zusammenfassung aller Wahllokale und weitere wichtige Informationen rund um die Hochschulwahlen findet ihr unter bit.ly/1riaA6K
Studikiste Bio-Gemüse ist lecker, aber auch wesentlich teurer als gewöhnliches. Das Students’ House am Hubland möchte mit einem bemerkenswerten Projekt in Kooperation mit der Ökokiste Schwarzach regionales Gemüse zu einem bezahlbaren Preis an die Studierenden bringen: mit der Studikiste. Studierende haben dadurch die Möglichkeit einmal pro Woche eine saisonale Gemüsekiste zu bestellen, die an das Students’ House am Hubland geliefert wird. Das Angebot ist unverbindlich und kann jederzeit gekündigt oder pausiert werden. Weitere Informationen zu Preis und Ablauf findet ihr unter bit.ly/230t75w
Global Village Es ist nicht Neues, dass Wirtschaftsbeziehungen durchaus zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen getätigt werden. Zu hinterfragen, inwieweit bei derartigen Kontakten Stereotype eine Rolle spielen und welche Bedeutungen ihnen zukommen hingegen schon. Im Rahmen der Veranstaltung Global Village, die in diesem Jahr ihr fünfjähriges Jubiläum feiert, werden Studierende aus insgesamt 27 Ländern zusammengebracht, um sich einerseits ihren eigenen Befangenheiten bewusst zu werden und sich andererseits auch mit den ihnen zugeschriebenen Vorurteilen auseinanderzusetzen. Wer mehr über die außergewöhnliche Veranstaltung erfahren möchte, findet in dieser Ausgabe des Sprachrohrs ausführliche Informationen dazu oder unter bit.ly/25TDI3S.
Infoveranstaltung Datenschutz und digitale Selbstverantwortung Das Referat Datenschutz der Studierendenvertretung der Universität Würzburg veranstaltet zusammen mit gemeinnützigen Partnern und verschiedenen Referent*innen eine Vortragsreihe mit angegliederten Workshops. Thematisch geht es vor allem um aktuelle Themen aus dem Bereich Datenschutz, die aus gesellschaftlicher, politischer und technischer Perspektive beleuchten werden sollen. Die Veranstaltungen werden in der 25. Kalenderwoche (20.06. – 26.06.2016) an mehreren Tagen stattfinden. Geplant sind mehrere Vorträge und Workshops am Dienstag, ein Vortrag inklusive einer Podiumsdiskussion am Donnerstag sowie ein tendenziell technischerer Teil gemeinsam mit den Kooperationspartnern am Samstag. Das Referat lädt explizit alle Studierenden ein, die sich für Datenschutz interessieren.
Exklusion statt Inklusion – Studentenwerk kritisiert neues Bundesteilhabegesetz Das Deutsche Studentenwerk (DSW) kritisiert den Referentenentwurf des neuen Bundesteilhabegesetzes scharf. Nach Ansicht des Verbandes fallen durch die geplanten Regelungen Studierende mit Behinderung, die heute Leistungen beziehen, künftig aus der Eingliederungshilfe heraus. Dem DSW zu Folge sieht es der Gesetzentwurf vor, den Anspruch auf Leistungen an die Anzahl an Einschränkungen in verschiedenen Lebensbereichen zu koppeln. Anspruch auf eine Eingliederungshilfe hat nur der- oder diejenige, die Einschränkungen in mindestens fünf von neun Lebensbereichen vorweisen kann. Weitere Informationen zu dem Thema findet ihr unter bit.ly/1XfzuSm
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Inhalt
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ind den Studierenden die Hochschulwahlen egal? 11,86% Wahlbeteiligung sprechen da eine klare Sprache. Ob Zeitmangel, Desinteresse am öffentlichen Leben an der Uni oder die Ansicht, dass die Studierendenvertretung außer zum Thema Essen in der Mensa ohnehin nichts zu sagen hat. Gründe gibt es genug, um zu erklären, weshalb die Wahlbeteiligung bei den Hochschulwahlen 2015 so niedrig war wie nie zuvor. Runtergespült, es kann nur besser werden. Wen oder was können Studierende eigentlich wählen? Wer sich diese Frage stellt, der findet auf Seite 7 eine Antwort in Form einer Infografik. Wer nicht weiß, wo er wählen gehen kann, findet auf derselben Seite zudem noch eine Karte, in der die Wahllokale eingezeichnet sind. In der Rubrik Nachgefragt haben drei (sic!) Hochschulgruppen die Möglichkeit genutzt, sich von den anderen Hochschulgruppen abzugrenzen, über vergangene Projekte zu berichten und Pläne für das nächste Jahr bekanntzumachen. Ob die Hochschulwahlen Studierenden wirklich egal sind, könnt ihr im Und du so? dieser Ausgabe nachlesen. Kaum einer kennt sie wirklich, viele haben dennoch eine klare Meinung zu ihnen. Die Rede ist von Burschenschaften. Annabella Matranga hat sich ihr eigenes Bild gemacht. Ein Portrait von ihr über das schlagende Corps Makaria–Guestphalia zu Würzburg findet ihr ab Seite 24. Im Netz herrscht ein Krieg. Unerwünschte Anzeigen und Werbung belagern in millionenfacher Ausführung unsere Browser. Auf Seite 9 beleuchtet Mingo Kübert das Phänomen ‚Ad-Wars’ und zeigt dabei auf, welche Gefahren hinter vermeintlich banalen Anzeigen stecken können, und wie sich dagegen zur Wehr gesetzt werden kann. Vor etwa genau einem Jahr erschien im Sprachrohr ein Stadtportrait über Ljubljana, die Hauptstadt Sloweniens. Besonders die alternativen Kulturzentren und ihre Bedeutung für die junge Bevölkerung der Stadt standen damals im Vordergrund. Eines davon steht nun vor dem Aus. Warum das so ist, erfahrt ihr in der Rubrik INTERNATIONALES auf Seite 26.
02 Neuigkeiten
04 Hochschulpolitik 04 07 08 09 10
Nachgefragt Infos zu den Hochschulwahlen Konsument*innen an die Macht Block me if you can! "Mehr Mitbestimmung wagen"
11 Mensaplan 16 Kultur 16 Versetzter versetzt 17 Abendliches Plaudern mit einem Deutschen Buchpreis-Träger 18 Ältere Semester – Neue Perspektiven 20 Und du so? 21 Kolumnen 22 Global Village 24 Traditionelles Würzburg
26 Internationales 27 Impressum
Viel Spaß beim Lesen. – Timo Unger
Der Blutspendedienst des BRK bittet um Ihre Hilfe
BLUTSPENDE
Weitere Infos 0800 11 949 11 (kostenlos) oder unter www. blutspendedienst.com
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Hochschulpolitik
Nachgefragt: Hochschulwahlen Was unterscheidet euch von anderen Hochschulgruppen?
Grüne Hochschulgruppe Würzburg
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as die GHG besonders auszeichnet, ist unser starker Fokus auf Ökologie und Nachhaltigkeit. Diese beiden Themen stehen bei unserer Arbeit im Mittelpunkt, weil wir davon
überzeugt sind, dass Nachhaltigkeit uns alle angeht – auch an der Uni. Daneben setzen wir uns natürlich für viele weitere Themen ein, zum Beispiel für Geschlechtergerechtigkeit oder gegen Konkordatslehrstühle. Dabei ist es uns wichtig, dass jedes Mitglied der GHG eine eigene Meinung
zu diesen Themen hat. Wir sprechen deswegen nur selten als Grüne Hochschulgruppe und viel häufiger als „grüne Individuen“.
quo nicht unserer Hochschulleitung oder der Landesregierung überlassen, sondern unser Lernund Lebensumfeld auf eigene Initiative selbst aktiv mitgestalten. Das zeigt sich auch in den vielen Anträgen im Studentischen Konvent, mit denen wir die Arbeit der Studierendenvertretung aktiv beeinflussen. Hier stehen wir im (positiven) Gegensatz zu anderen linken HSGen, die sich aus der Gremienarbeit und den parlamentarischen Debatten zurückgezogen haben, da sie ihre Ideen nicht in der von ihnen gewünschten Zeit verwirklichen konnten.
und eine ausreichende Kinderbetreuung das Studium auch für Leute mit wenig finanziellen Mitteln und/oder Kinder so leicht wie möglich zu gestalten. Konträr dazu stellt sich die neoliberale Weltansicht der LHG, die durch mehr Einfluss der privaten Wirtschaft auf dem Unigelände sowohl höhere Preise für die Studis als auch Löhne für die Angestellten bedeuten würde.
JUSO Hochschulgruppe
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er wohl größte und hochschulpolitisch bedeutendste Unterschied zu den anderen Hochschulgruppierungen an unserer Uni ist, dass wir, die Juso-HSG mit über 40 Jahren die langjährigste Erfahrung in Bezug auf Hochschulpolitik vorweisen können. Da wir stets Mitglieder des Sprecher*innenrats oder der vielen anderen Gremien und Kommissionen stellten, können wir auf ein ungeheures Wissen zurückgreifen. Durch dieses beständige Engagement wird aus unseren Mitgliedern ein schnell ungemein qualifiziertes, hochschulpolitisch erfahrenes Fachpersonal, das sich an allen Enden und Ecken unserer Uni einbringt und sowohl Studium als auch den Lebensraum Uni mitverändern will. Im Gegensatz zu gehorsam konservativen Gruppen [z. B. RCDS] wollen wir den Status
Als Jungsozialist*innen verfolgen wir einen Kurs, der perspektivisch auf das Gemeinwohl aller, der Förderung der Benachteiligten und eine umfängliche (politische) Bildung abzielt. Daher arbeiten wir auch eng mit dem Studierendenwerk Würzburg zusammen, um durch weiteren Wohnheimbau, kostengünstiges Mensaessen
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ACHSCHAFTSMITGLIEDER
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Fachschaftsmitglieder – Erfahrung Wählen allo, wir sind “Fachschaftsmitglieder - Erfahrung wählen”. Und unser Name sagt es bereits: Wir fühlen uns dem fachschaftlichen Gedanken - dem Wohl der Studierenden jeder einzelnen Fakultät - verpflichtet. Außerdem sind wir die einzige politisch unabhängige Gruppe! Wir sind im Gegensatz zum Ring Christlich-Demokratischer Studenten (CSU), der Liberalen Hochschulgruppe (FDP), der Grünen Hochschulgruppe (Die Grünen) und den
Jungsozialisten (SPD) keiner Partei verpflichtet.* Wir wir haben nur eines im Blick: Euch! An uns scheitert das alte Spiel: Die “rechten” Hochschulgruppen bringen einen Antrag ein, die “linken” Hochschulgruppen stimmen aus Prinzip dagegen - oder umgekehrt. Wir wollen Politik, keinen Streit! Darum machen wir unsere Entscheidungen im Studentischen Konvent
ER AHRUNG WÄHLEN
(Studierendenparlament) ausschließlich von den Inhalten abhängig. Natürlich stehen auch wir selbst für Inhalte. Welche das in der Vergangenheit waren und welche es in der nächsten Amtsperiode sein werden, könnt ihr bei den anderen beiden Fragen an die Hochschulgruppen nachlesen (Sprachrohr 2/2016, S. Xf.).
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Hochschulpolitik
Was habt ihr seit der letzten Wahl erreicht? Wofür habt ihr euch eingesetzt? Grüne Hochschulgruppe Würzburg
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in Erfolg waren Maßnahmen zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur in Würzburg und an der Uni, zum Beispiel durch mehr Fahrradständer am Wittel. Außerdem wurden verschiedene Anträge im Konvent beschlossen,
die zur Vermeidung von unnötigem Müll beitragen: Zum einen sollen Plastiktüten in der Bibliothek durch Körbe ersetzt werden, zum anderen soll es in den Mensen bald Alternativen durch Spender zu den vielen kleinen Ketchupund Senf-Tütchen geben. Des Weiteren wurde
unser Antrag zur Verschönerung der Universität durch einen Kreativwettbewerb zur Gestaltung der Betonwände vor der Zentralbibliothek beschlossen.
Programm möglichst studierendenfreundlich zu gestalten. Das Referat Aktion organisierte einen Filmabend zu Studentischen Protestformen in Kanada und unsere Mitglieder im Arbeitskreis Zivilklausel veranstalteten eine Diskussionsrunde mit Landtagsabgeordneten und der Kanzlerin der Goethe-Uni FFM [die eine Zivilklausel eingeführt hat] über das Für und Wider einer solchen zivilen Selbstverpflichtung an unserer Uni. Auch im Referat für Demokratie und Zivilcourage waren wir erneut aktiv, um für
eine höhere Wahlbeteiligung und damit auch für eine breitere demokratische Legitimation unserer Vertreter*innen in Senat, Konvent und Fachschaftenrat zu kämpfen.
JUSO Hochschulgruppe
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eben der Arbeit im Studentischen Konvent waren wir auch in vielen Gremien und Referaten aktiv. So setzte sich unser studentischer Vertreter im Verwaltungsrat des Studierendenwerks WÜ gegen die Erhöhung des Semesterbeitrages ein, und ein Mitglied von uns, das in der Campus-ManagementSystem-Gruppe aktiv war, sorgte dafür, den Übergang von unseren Online-Systemen sb@ home und wuecampus2 zu einem einheitlichen
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ACHSCHAFTSMITGLIEDER
Fachschaftsmitglieder – Erfahrung Wählen
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ir wollten mehr Mitbestimmung wagen, damit Du künftig nicht nur Deine 42 Vertreterinnen und Vertreter wählst, sondern selbst die Entscheidung in der Hand hast. Deswegen haben wir uns für uniweite Studierendenentscheide eingesetzt! Zu diesem Thema haben wir das Okay des Ministeriums erwirkt und daraufhin mit dem Justiziariat eine Änderung der Grundordnung der Universität ausgearbeitet. Die Universitätsleitung steht auch voll hinter diesem Thema, weshalb wir uns sicher sind: Am 20. Juni stimmt der Universitätsrat diesem Ziel zu!
Seitdem verhandeln wir mit der WVV über das Konzept und sind jetzt an dem Punkt, dass sich alle Beteiligten einig sind: Das Konzept ist gut und wir wollen es so haben. Warum gibt es in Würzburg also immer noch nur eine Nachtlinie? Mehr Leistung bedeutet mehr Kosten, weshalb wir gerade noch klären, wer diese trägt. Es sieht aber alles so aus, dass der Mehraufwand für die Studierenden unter dem Preis für einen Einzelfahrschein liegen wird. Also: Es lohnt sich für uns Studierende! Diesen Preisaufschlag nehmen wir mit in die Verhandlungen über das Semesterticket ab 2017. Dann werden aller Voraussicht nach die Nachtbusse rollen.
Weil das seit vielen Jahren der erste große Erfolg der Studierendenvertretung ist, findet ihr mehr dazu auf Seite 10.
Semesterticket Kultur Vor kurzer Zeit hat Euch der SSR in seiner Montagmail gefragt, was Ihr von der Idee haltet und es kamen so viele Rückmeldungen zurück wie sonst nie - alle waren positiv. Deshalb setzen wir uns jetzt noch stärker für dieses Thema ein! Wir bitten Euch aber um Euer Verständnis, dass wir zu den laufenden Verhandlungen nur wenig sagen dürfen. Das Wichtige aber ist: Es laufen Verhandlungen! Und alle Beteiligten, Mainfrankentheater, Stadt und Studierende, wollen das Semesterticket Kultur. Wenn nichts Unerwartetes passiert, sollten wir bald so weit sein, dass das Studentenwerk einen unterschriftsreifen Vertrag vorgelegt bekommt.
Außerdem haben wir Euch letztes Jahr versprochen, uns für ein Nachtbussystem und ein Semesterticket Kultur einzusetzen. Auch hier haben wir einiges erreicht, auch wenn beide Punkte bisher noch nicht umgesetzt sind: Nachtbusse Nachdem wir mit diesem Thema bei der WVV auf taube Ohren gestoßen sind, haben wir diese geöffnet. Eine von uns initiierte Petition erhielt weit über 2.000 Unterschriften für Nachtbusse!
ER AHRUNG WÄHLEN
Ab dann gibt es für einen minimalen Betrag pro Semester eine Theater-Flatrate! Wir wollen an dieser Stelle aber auch ehrlich sein. Auch wir sind keine SuperheldenHochschulgruppe, die einmal mit dem Finger schnippt und alle ihre Ziele gehen in Erfüllung. Es ist uns nicht gelungen, eine Packstation auf dem Campus Hubland zu installieren. Aber: Wir bleiben für Euch dran und versuchen weiterhin, Eure Pakete so nah wie möglich an an den Campus zu bringen. Daher werden unsere Vertreter im SSR gegenüber dem Studentenwerk anfragen, ob es möglich ist, eine Packstation am Wohnheim am Hubland, nahe des Tegut, aufzustellen. Wenn Ihr jetzt wissen wollt, wie es mit unseren Projekten weitergeht, dann schaut auf unserer Facebookseite vorbei: https://www.facebook.com/ erfahrungwaehlen/ Und wenn Ihr wissen wollt, was wir für die kommende Amtsperiode planen, lest einfach weiter, denn in der dritten Frage der Sprachrohrredaktion an die Hochschulgruppen geht es genau darum :)
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Hochschulpolitik
Wo sollte, eurer Meinung nach, die Studierendenvertretung im nächsten Jahr ihre Schwerpunkte setzen?
Grüne Hochschulgruppe Würzburg
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in klarer Schwerpunkt solltet unserer Meinung nach die Überarbeitung der Mensaphilosophie sein. Zu einer inklusiven Uni gehört auch ein inklusives Ernährungsangebot, das mehr laktosefreie und vegane Gerichte anbietet. Außerdem ist es uns wichtig, das Mensaangebot
so regional und fair wie möglich zu gestalten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist eine unabhängige Hochschule: Nach wie vor hat die Katholische Kirche bei sogenannten Konkordatslehrstühlen in nicht-theologischen Fächern wie beispielsweise Politikwissenschaft das Recht, sich gegen Bewerber_Innen auszusprechen, die aus irgend
einem Grund den Ideen der Kirche widersprechen. Dieser Zustand ist für uns nicht mit dem Ideal einer säkularen Universität vereinbar. Wir werden uns daher dafür einsetzen, dass die Studierendenvertretung sich diesem Thema im nächsten Jahr verstärkt widmet.
Der personelle Austausch im Unileben vollzieht sich rasch. Elementar ist daher auch, dass die Studierendenvertretung offen und zugänglich für alle Studierenden bleibt und in der medialen Wahrnehmung nicht zur Randerscheinung verkommt. Gerade die Hochschulwahlen genießen auch deshalb nur eine geringe Wahlbeteiligung. Daher brauchen wir eine Strategie, die den Anforderungen einer digitalen und mobilen Gesellschaft gerecht wird – mit elektronischen Wahllisten, einem reibungslosen Ablauf bei der Briefwahl sowie die Möglichkeit, seine*ihre Stimme im Wahllokal an mehr als nur einem Tag abgeben zu können. Als Studierendenvertretung muss es unser Ziel sein, für eine umfassende Demokratisierung der
gesamten Bildungs- und Hochschullandschaft zu kämpfen. Im Besonderen für eine Demokratisierung in allen Bereichen der Hochschule – nicht nur formell über Gremien und paritätische Besetzung, sondern auch inhaltlich – für kritische Hochschulen, die die Selbstbestimmung des Menschen zum Ziel haben. Weniger Klamauk und ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit und Engagement wären wünschenswert. Übrigens sollten auch in der kommenden Legislaturperiode Demonstrationen geplant sein, wäre ein anderer Titel als "Gegen die Ausfinanzierung der Uni" begrüßenswert, da mit solch einem Slogan nicht viele Studis auf die Straße gebracht werden können.
JUSO Hochschulgruppe
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ie Grundlage für zielgerichtete Politik ist eine Vernetzung miteinander auf allen Ebenen. In jedem Fall sollte die Studierendenvertretung der Uni die positive Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen der FHWS und der Hochschule für Musik beibehalten, um eine starke Würzburger Stimme, beispielsweise bei den Semesterticketverhandlungen, bilden zu können. Weiterhin wünschen wir uns von unserer zukünftigen StuV Kenntnisse im Bereich "Hochschulpolitik", eine gute Zusammenarbeit mit progressiven Studischaften auf Landes- und Bundesebene sowie ein selbstbewusstes Auftreten gegenüber der Hochschulleitung.
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ACHSCHAFTSMITGLIEDER
Fachschaftsmitglieder – Erfahrung Wählen
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as wir im letzten Jahr erreicht haben, haben wir Euch schon verraten. Auf diesen Erfolgen wollen wir uns nicht ausruhen. Darum haben wir uns schon jetzt für 2016/17 neue Ziele gesteckt. Hier eine kleine Auswahl... Sanieren und klimatisieren Erinnert Ihr Euch noch an den letzten Sommer? Gerade in der Prüfungsphase war es unglaublich heiß. Darum hatten wir, wie auch die LHG die Idee, dass die Uni eine anständige Klimatisierung braucht. Eines unserer Mitglieder meinte, dass das aber gar nichts bringt…zumindest nicht, bevor die Universitätsgebäude in einer energetisch sinnvollen Art und Weise gedämmt wurden. Das klang für uns logisch, ökologisch und sinnvoll. Es klang aber auch nach einer großen Herausforderung. Deshalb haben wir die anderen Hochschulgruppen gefragt, ob sie an dem Thema mitarbeiten möchten. Die LHG, die ja etwas Ähnliches plante, war sofort mit dabei, genauso wie die GHG, die das in einer ökologischen Umsetzung für ein wichtiges
Thema hält. Momentan recherchieren wir mit den Kolleginnen und Kollegen von GHG und LHG die Energieeffizienz der einzelnen Gebäude, erkundigen uns nach Förderprogrammen für energetische Sanierungen und führen zahllose Gespräche mit den Verantwortlichen in der Universität. Das Thema wird uns noch lange beschäftigen, weil wir es so aufarbeiten wollen, dass man sich der Umsetzung erst gar nicht verweigern kann. Der Campus als attraktiver Lebensmittelpunkt Wir wissen, dass wir alle immer mehr Zeit am Campus verbringen. Der weitaus größte ist der Hubland Campus. Deshalb sollte gerade dieser den vielen Kommilitoninnen und Kommilitonen, die dort studieren, einen angenehmen Aufenthalt bieten. Daher haben wir uns bereits in der Vergangenheit dafür eingesetzt, dass dort neue Sportmöglichkeiten entstehen, beziehungsweise dass weggefallene Sportmöglichkeiten ersetzt werden. So wird bald, vermutlich im August, eine Tischtennisplatte vor dem Physikgebäude aufgestellt. Außerdem wird das Beachvolleyballfeld, das wegen des Neubaus
ER AHRUNG WÄHLEN
der Chemie abgetragen werden musste, noch in diesem Semester auf dem Nordcampus neu entstehen. Zu einem attraktiven Campus gehört für uns aber auch, dass Möglichkeiten geschaffen werden, im Sommer im Freien zu lernen. Wir fordern daher: Stellt große Pavillons mit Sitzgelegenheiten auf dem Campus Süd auf, wie es sie schon auf dem Campus Nord gibt. Studium gestalten Wir wollen aber nicht nur den Campus gestalten, sondern auch Euer Studium. Als Fachschaftsmitglieder haben wir als einzige ein besonderes Augenmerk auf diese Thematik gelegt, weil die Fachschaften schon jetzt an jeder Studiengangsänderung und -neueinführung beteiligt sind. Wir wollen aber auch universitätsweit daran arbeiten, dass die Rahmenbedingungen verbessert werden, z.B. durch die verstärkte Einsetzung innovativer Prüfungsformen. Wieso sollte das Erstellen eines Videos mit Wissenschaftsinhalten nicht viel häufiger die Voraussetzung für ECTS sein?
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Hochschulpolitik
Sprecher- und Sprecherinnenrat 8 Mitglieder ist das Exekutivorgan und führt die laufenden Geschäfte der StuV setzt die Beschlüsse des stud Konvent um und führt Auftäge aus
Fachschaftenrat 20 Mitglieder kann Beschlüsse fassen
Fakultätsrat
trifft fakultätsinterne Entscheidungen: 2 studentische Vertreter*innen: 4 bei Phil II und Medizin 2 Stimmen
studentischer Konvent 42 Mitglieder ist das Legislativorgan fasst Beschlüsse und erteilt dem SSR Aufträge
Senat
weitere 20 Mitglieder im studentischen Konvent aus Hochschulgruppen
2 studentische Senator*innen
20 Stimmen
2 Stimmen
Studierende Medizinische Fakultät Konferenzraum Nr. 1.503 Klinik und Poliklink für Zahn-, Mund und Kieferkrankheiten, Pleicherwall 2
Katholisch-Theologische Fakultät Juristische Fakultät Sitzungszimmer der Juristischen Fakultät, Raum 19, Bibliothek Fundamentaltheologie, Zimmer 129, Erdgeschoss, Neue Universität, Sanderring 2 Alte Universität, Domerschulstraße 16
Medizinische Fakultät Raum-Nr. D5.0.12 (Seminarraum, Lehrklinik), Haus D5, Josef-Schneider-Straße 2, EG
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Raum Nr. 112, Seminarraum, Neue Universität, Sanderring 2, EG Gesamtbereich Raum Nr. 210, Senatssaal Neue Universität, Sanderring 2, 1. OG
Fakultät für Humanwissenschaften Raum 02.206 (ehm. R Nr. 156), Seminarraum, 1. OG, Wittelsbachplatz 1
Philosophische Fakultät Übungsraum 9 im Hörsaalgebäude, 1. UG, Philosophiegebäude, Am Hubland
Fakultät für Mathematik und Informatik Seminarraum Nr. 3 (A 005), Informatikgebäude, EG, Am Hubland Fakultät für Physik und Astronomie Raum B 21/22 Physikalisches Institut, Erdgeschoss (Gebäudeblock B), Am Hubland
Fakultät für Biologie Hörsaal A 011 im Biozentrum, Untergeschoss, Am Hubland Fakultät für Chemie und Pharmazie Konferenzraum Nr. 062 im Chemiezentralgebäude, Am Hubland
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Hochschulpolitik
Konsument*innen an die Macht! Welt – wohin? In dieser globalisierten Welt, in der es nur noch auf Leistung, Wachstum und Kapital ankommt, schreitet die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen durch nicht nachhaltiges Wirtschaften unaufhörlich voran. Die Artenvielfalt schwindet von Tag zu Tag. Primärwälder werden vernichtet. Das Klima heizt sich auf, wodurch es zu folgeschweren Wetterextremen, Dürren und Überschwemmungen kommt. Böden erodieren. Frischwasserreserven sind bedroht. Schwer abbaubare toxische Chemikalien belasten den Menschen und die Umwelt. Atommüllberge wachsen stetig und die Weltmeere werden überfischt und verschmutzt. Dies alles geschieht auf Kosten zukünftiger Generationen. Kurzum: Die Menschheit ist gerade dabei sich selbst zu zerstören. Und wir Deutschen sind daran nicht unschuldig. Schon heute verbrauchen wir mehr als doppelt so viele Ressourcen als uns im weltweiten Mittel zustehen. Lebte also jeder Mensch so wie wir hier in Deutschland, bräuchten wir 2,6 Erden, um unseren jährlichen Bedarf zu decken. Es hilft also nicht, mit dem Finger immer auf die anderen zu zeigen. Wir werden unser Konsumverhalten grundsätzlich in Frage stellen müssen, denn wir haben uns zu einer Wegwerfgesellschaft entwickelt, in der ein maßlos verschwenderischer Luxus gelebt wird wie fast nirgendwo sonst. Lebensmittel landen oft unverbraucht in den Mülltonnen und Güter wie Kleidung oder Smartphones verweilen immer kürzere Zeit in unserem Besitz. Grund dafür ist ein zielloses Einkaufen aus Angst man ginge nicht mehr mit dem Trend. Zudem werden Produkte oft so konstruiert, dass sie von immer kürzerer Lebensdauer sind. Wer nun einwendet, er/sie könne als Verbraucher*in eh nichts daran ändern oder das Angebot an Alternativen fehlte, der täuscht sich. Denn wer gezielt einkauft, bestimmt mit was produziert wird und auf welche Weise es gemacht wird. Ganze Branchen könne sich somit wandeln. Um so etwas zu verstehen, muss man kein Professor der Ökonomie sein. Dass es keine Alternativen gäbe, will uns nur die Werbung glauben machen, indem sie in ihrer Omnipräsenz weniger Marken ein Bild der Alternativlosigkeit vermittelt. Echte Alternativen gibt es, man muss sie nur suchen. Paradoxerweise wären die meisten Menschen bereit, mehr Geld für ökologische und sozial fair hergestellte Produkte auszugeben, sie tun es aber nicht. Solange wir jenen s.g. strategischen Konsum aber nicht verfolgen, werden sich Unternehmen nicht gezwungen sehen, ökonomische Verantwortung für eine ökologische und sozial faire Produktionsweise zu übernehmen. Dass darüberhinaus die Politik versagt, zeigt ein jüngstes Beispiel: das Verbot der kostenlosen Plastiktüte. Dieser scheinbar sinnvolle Beschluss führt am eigentlichen Problem vorbei, denn Plastiktüten landen oft nach nur einmaligem Gebrauch auf den Müll und machen dort einen nicht ganz unerheblichen Anteil aus. Ob eine geringe Gebühr bei Plastiktüten dem entgegensteuern können, bleibt kritisch zu hinterfragen. Sinnvoller wäre es die Plastiktüten komplett abzuschaffen wie es in Ruanda beispielsweise der Fall ist. Dies ist nach EU-Recht jedoch nicht erlaubt. Die Handelsindustrie, die durch diese Änderung auch noch Geld verdient, hat ihre Finger mal wieder im Spiel gehabt. Schon allein aus diesem Grund sollte man freiwillig verzichten!
Schöne neue Welt Wie ein nachhaltiges Wirtschaften nun also aussehen könnte zeigt das Konzept „Cradle to cradle“, das ökologische und soziale Nachhaltigkeit mit geschäftlicher Relevanz verbindet und fordert, dass Produkte und Herstellungsverfahren so gestaltet werden, dass sie nach dem Gebrauch einem Kreislauf zugeführt werden. Entwickelt wurde diese Idee von dem deutschen Umwelttechniker Prof. Dr. Braungart, der damit vor allem in den Niederlanden Erfolg hat. „Cradle to Cradle“ Produkte werden in Gebrauchsgüter und Verbrauchsgüter bzw. in zwei Kreisläufe unterteilt. Autos, Haushaltsgeräte oder Büromöbel beispielsweise sind Gebrauchsgüter, die so konzipiert werden müssen, dass deren Komponenten nach dem Gebrauch ohne Qualitätsverluste zurückgewonnen werden können, sodass daraus neue gleichwertige Produkte entstehen. Die Firmen agieren dabei als „Rohstoffbanken“, die die Nutzung des Produktes abgeben und das Material sozusagen behalten. In der Praxis bedeutet dies zum Beispiel, dass ein Kleidungsstück nach dem Gebrauch wieder vom Hersteller zurückgenommen wird, recycelt werden kann und der Kunde dafür einen Gutschein oder ähnliches bekommt. Die zweite
Produktgruppe des „Cradle to Cradle“ ist das Verbrauchsgut. Das Produkt besteht hierbei aus abbaubaren Stoffen und kann verrotten. Es hat eine begrenzte Lebensdauer und lässt sich zum Beispiel bei Plastiktüten, Verpackungen oder Textilien anwenden. Voraussetzung dafür muss sein, dass das Produkt frei von jeglichen toxischen Substanzen ist, damit dieses in den biologischen Kreislauf eingespeist und bedenkenlos an das Ökosystem zurückgegeben werden kann. Bei dem Konzept „Cradle to Cradle“ geht es nicht nur darum besonders „grün“ zu sein. Vielmehr muss das wirtschaftliche Potential bei dieser Idee erkannt werden. Wertvolle Rohstoffe wie Kupfer gehen nicht verloren, giftige Produkte müssen nicht verbrannt werden und Folgekosten für die Gesundheit und Umwelt bleiben aus. „Cradle to Cradle“ stieß in Deutschland bisher nicht auf große Begeisterung. Bislang fehlt hierzulande eine gemeinschaftliche Organisation von Unternehmen, die es sich zum Ziel machen „Cradle to Cradle“ in ihre Unternehmensstruktur aufzunehmen und umzusetzen. Bleibt nur zu hoffen, dass diese Idee in naher Zukunft ihren Durchbruch schaffen wird. Bis dahin muss aber ein Wandel in unseren eigenen Köpfen stattfinden!
– Adrian Frodl
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Hochschulpolitik
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Block me if you can!
erbung ist überall. Gerade im Internet kann sie gewaltig nerven. Schlimm genug, dass lauter aggressiv blinkende Werbebanner auf den Bildschirm niederprasseln, obendrein sind sie meistens auch noch stinklangweilig und wirken wie von Opa Kalle mit Photoshop zusammengebastelt. Richtig unangenehm wird es, wenn sich auf einer Website ungefragt ein Video in voller Lautstärke öffnet. Besonders spaßig kann das zum Beispiel in etwas zäheren Vorlesungen werden, wenn man sich doch nur ganz kurz ablenken wollte und sich plötzlich alle hämisch grinsend zu einem umdrehen. Kurzum: Werbung ist aufdringlich und eine Menge Nutzer haben davon genug. Im Schnitt benutzen ein Viertel der User in Deutschland einen Adblocker – und es werden immer mehr. Dass dadurch zum Beispiel Newsportale und Blogger weniger Einnahmen bekommen, weil Werbebanner meistens durch die Anzahl an Klicks oder Einblendungen verrechnet werden, hat Anbieter dazu gebracht auf ihren Seiten keine Adblocker zuzulassen. Dies hat zu einem Konflikt geführt, der von einigen auch „Ad-Wars“ genannt wird, geprägt von Gegenmaßnahmen für Adblocksperren und Adblockern die gegen Bezahlung manche Seiten doch Werbung schalten lassen. Dabei wird ein wichtiger Punkt häufig außer Acht gelassen: Durch Werbebanner kann und wird Schadsoftware in Rechner eingeschleust, ohne dass wir es bemerken und uns zur Wehr setzen können. Deswegen gibt es eine steigende Anzahl von Nutzern,die Adblocker als Selbstschutz benutzen. Aber Trojaner und Ransomware über Werbebanner? Wie soll das gehen? Im Prinzip funktionieren Werbebanner so, dass sie dem Browser sagen, was er machen muss, damit das Banner richtig angezeigt werden kann. Wenn aber die Regeln nicht eindeutig abgegrenzt sind, die festlegen, welchen Anweisungen der Browser nachgehen muss, kann ein Werbebanner diese Gesetzeslücke ausnutzen und sich so vom Browser Zugang zum gesamten Rechner verschaffen lassen. Nur dadurch, dass es angezeigt wird. Ganz ohne es anzuklicken. Das ist quasi so, als gäbe es eine Gesetzeslücke, nach der der Bankangestellte dem Bankräuber den Schlüssel für den Tresorraum übergeben muss, nur weil letzterer höflich danach gefragt hat. In den vergangenen Jahren sind Webbrowser zu Multitalenten mutiert. Man benutzt sie zum Beispiel für E-Mails, Kalender, Chats, zum Hören von Musik sowie zum Ansehen von Videos und zum Bearbeiten von Dokumenten. Außerdem können viele Browser auch auf allen Plattformen genutzt werden. Dadurch sind sie attraktive Ziele für Angreifer geworden. Die Zahl der Extensions
für alle Browser (unter anderem Adblocker) ist enorm. Dies macht es sehr schwer, alle potenziellen Schwachstellen in jeder einzelnen die im Umlauf ist zu finden. Und das ist nicht zu unterschätzen, denn im Jahr 2013 waren in den fünf populärsten Browsern (Firefox, Chrome, Safari, IE, Opera) bereits 727 Schwachstellen, mit denen Rechner sofort gekapert werden können bekannt, und im Jahr 2014 waren es sogar 1035 – die unzähligen Fehler in Plugins und Extensions nicht mitgezählt. Neben der Ausnutzung von Schwachstellen in Browsern gibt es noch das sogenannte „Social Engineering“, was so viel heißt wie, den Menschen mit Fake-Warnungen oder unter Vorspiegelung falscher Tatsachen dazu zubringen, sich die Schadsoftware per Klick selbst zu besorgen. Dabei hilft den Angreifern das Wissen, das Adnetzwerke über die jeweiligen Nutzer gesammelt haben. Man kann einen Softwareentwickler wohl deutlich schwerer davon überzeugen, eine unbekannte EXE Datei zu öffnen als die Omi aus dem dritten Stock, die nach Hilfe ruft, wenn das Mauspad zu Ende ist. Aber durch die Daten der Adnetzwerke lässt sich nicht nur die Treffsicherheit verbessern, sondern auch die Gewinnausbeute. Leser des Managermagazins sind in der Regel öfter gewillt, an Online-Erpresser 1000€ zu bezahlen, um das Smartphone wieder nutzen zu können, als Leute die sich häufig auf der Webseite der Bundesagentur für Arbeit umsehen. Bei denen wären vielleicht nur 100€ zu holen. Betreiber von Malwaretising versuchen entweder, massenhaft Rechner zu infizieren und durch die schiere Masse an Nutzern, die geringe Erpressungsgelder zahlen, Profit zu erwirtschaften, oder sie probieren durch gezielte Angriffe auf leitende Angestellte oder Administratoren, an sensible Daten zu gelangen und damit sehr viel Geld auf einen Schlag abzupressen. Außerdem spielen Geheimdienste eine Rolle im Malwaretising, indem sie sich über Werbebanner Zugang zu Nutzern verschaffen. Hinterher lässt sich so ein Angriff von Geheimdiensten auch wunderbar abstreiten, da in der unübersichtlichen Welt der Adnetzwerke sowieso keiner durchblickt. Angriffe über Malwaretising sind bei weitem keine Einzelfälle. Sehr vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass durch diese Angriffe täglich eine Million Euro erpresst wird. Und der Markt sprießt und gedeiht. Mittlerweile kann man sich auf kriminellen Plattformen Programme kaufen, die mit einer Liste aller Sicherheitslücken von Browsern ausgestattet sind und diese systematisch abarbeiten, bis ein Angriff erfolgreich war. Angreifer müssen dafür keine Superhacker sein, sondern nur das nötige Kleingeld für eine Investition in die organisierte
Online-Kriminalität parat haben. Durch diese Angriffe kann prinzipiell jeder Nutzer zum Opfer werden. Dafür muss man wie gesagt nicht einmal auf Werbebanner klicken, es reicht lediglich, dass der Browser sie anzeigt. Damit sind wir beim großen Dilemma angelangt: Adblocker sind damit zu einer Art Firewall geworden, zu der es keine Alternative gibt. Andererseits verdienen verdammt viele Menschen mit Werbung ihren Lebensunterhalt und gerade kleinere Anbieter wie Blogger trifft es umso härter, wenn auf ihren Seiten keine Werbung geschaltet wird. Für so eine verzwickte Lage gibt es leider kein Patentrezept. Zunächst einmal ist es wichtig ein Bewusstsein dafür zu schaffen und dieses Thema in die Öffentlichkeit zu rücken. Bisher kümmern sich Adnetzbetreiber so gut wie gar nicht um das Problem, denn egal ob die Werbung schädlich ist oder nicht, wenn sie angezeigt wird, erhalten sie ihr Geld. Wenn also der Druck auf die Adnetzbetreiber verlagert wird, sehen diese sich vielleicht gezwungen, einzugreifen. Es bringt nichts, den Nutzern die Verantwortung zu überlassen, denn diese haben außer Adblockern keine anderen Mittel zur Verfügung. Außerdem solltenzum Beispiel alle Blogger*innen ein Interesse daran haben, dass ihr Blog nicht den zweifelhaften Ruhm erlangt, dass sich Nutzer dort Trojaner eingefangen haben, denn gerade in der Welt der Blogs ist der gute Ruf das größte Kapital. Der Adnetzbetreiber, der die trojanische Werbung ausgeliefert hat, ist dabei jedoch fein raus, denn die kennt ohnehin keine Sau. Es muss sich also darüber Gedanken gemacht werden, ob der Spieß nicht umgedreht werden soll und nicht etwa die Adnetzwerke es sind, die ihre Arbeit überdenken müssen. Dabei geht es aber nicht nur um Malwaretising, sondern auch darum, dass Onlinewerbung weniger aufdringlich werden soll. Niemand möchte ungefragt laute, schrille Werbung haben. Wenn sich die Werbung im Zaum halten würde, wären mehr Nutzer gewillt, auf Adblocks zu verzichten. Derzeit scheinen große Nachrichtenportale die Schuld einzig und allein bei den Lesern mit Adblocks auszumachen. Dass die Schuld aber in Wahrheit wie so häufig an mehreren Stellen zu finden ist, wird dabei aber verdrängt. Es gibt schließlich auch alternative Zahlungsmethoden, welche aber wohl aus Ermangelung an Interesse nicht wirklich ausgereift sind. Bis dahin wird der Kampf der Adblocker weitergehen und es bleibt zu hoffen, dass diese Missstände endlich unter Kontrolle gebracht werden. Wenn ihr euch weiter informieren wollt, ist der sehr ausführliche Vortrag von Thorsten Schröder und Frank Rieger mit dem Titel „Ad-Wars – Ausflug in die Realität der Online-Werbung“ auf der Re:Publica 2016 zu – Matthias Kübert empfehlen.
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Hochschulpolitik
"Mehr Mitbestimmung wagen" Unter diesem Titel brachte „Fachschaftsmitglieder – Erfahrung wählen“ am 15. Oktober 2014 erstmals einen Antrag in das Studierendenparlament ein und erreichte jetzt nicht weniger als einen demokratischen Urknall.
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tell Dir vor, Du bekommst 11,86 % Zinsen auf Dein Geld: geil. Stell Dir vor, es ist eine Wahl und 11,86 % nehmen teil: traurig. Traurig aber wahr: 11,86 % war die Wahlbeteiligung bei den Hochschulwahlen 2015. Das ist verständlich, denn wer weiß schon wirklich genau, was der Studentische Konvent, Dein Studierendenparlament, überhaupt macht? Es muss daher die Aufgabe aller Aktiven in der Hochschulpolitik sein, zu zeigen, was Hochschulpolitik macht und was sie bewirken kann. Wir von “Fachschaftsmitglieder - Erfahrung wählen” versuchen das, wie Du in der Rubrik “Nachgefragt” nachlesen kannst. Wir sind aber auch der Meinung, dass Erklärungen allein nicht reichen: Mitmachen! Wir wollen, dass alle mitmachen können. Für uns heißt das, dass mehr möglich sein muss, als einmal im Jahr 42 Vertreterinnen und Vertreter zu wählen. Wir wollen, dass Du über Deine Themen selbst entscheiden kannst! Mit diesem Thema waren wir beim zuständigen Ministerium und wir haben das Okay für diese Idee bekommen. Danach waren wir bei der Universitätsleitung und wir haben das Okay für diese Idee bekommen. Daraufhin haben wir, zusammen mit der Rechtsabteilung der Universität, eine Änderung für die Grundordnung der Universität Würzburg erarbeitet:
Sowohl das Studierendenparlament mit den Stimmen von 2/3 seiner Mitglieder als auch Du selbst, mit Unterstützung von 10 % Deiner Kommilitoninnen und Kommilitonen, können eine Frage formulieren, die dann bei der nächsten Hochschulwahl abgestimmt werden muss. Das Ergebnis ist für die Arbeit der Studierendenvertretung bindend. Unsere Chance. Diese neue Regelung eröffnet der gesamten Studierendenschaft zwei große Möglichkeiten. Erstens kann die Studierendenvertretung sich selbst kritisch hinterfragen und klären, ob sie wirklich die Interessen der Studierenden vertritt, um dann ihren Kurs zu ändern. Und zweitens werden die Positionen der Studierendenschaft gestärkt. Was gilt schon die Meinung von 42 Personen, die von nur 11,86 % aller Wahlbeteiligten legitimiert wurden? Hingegen kann man ein klares Votum von 11,86 % aller Studierenden - immerhin knapp 3.000 Personen - nicht so leicht ignorieren. Und vielleicht geht ja künftig auch nicht nur jeder Zehnte wählen, wenn es wirklich etwas zu entscheiden gibt. Wo soll’s hingehen? Wir von “Fachschaftsmitglieder - Erfahrung wählen” hätten gerne ein Semesterticket Kultur: Jeder Studierende zahlt pro Semester zwei Euro und erhält dafür unbegrenzt freien Eintritt ins Mainfrankentheater.
Eine gute Idee? Das Studentenwerk, das den Vertrag, den wir zur Zeit aushandeln, unterschreiben muss, ist davon noch nicht überzeugt. Das Studentenwerk befürchtet, dass es die Mehrheit der Studierenden nicht will. Mit einem Plebiszit könnten wir zeigen: Die Studierendenschaft will das Semesterticket Kultur! Und dann würden wir es auch bekommen… Bald geht’s los! Nachdem der Studentische Konvent bis auf zwei Stimmen geschlossen für die Einführung eines Studierendenentscheids gestimmt hat, wird sich der Universitätsrat in seiner Sitzung am 20. Juni damit befassen. Da das Projekt von der Universitätsleitung und dem Staatsministerium mitgetragen wird, ist hier mit weniger Gegenwind zu rechnen als im Studentischen Konvent. Los geht’s dann bei der Hochschulwahl 2017. Dann wird zum ersten Mal die Möglichkeit bestehen, dass Du entscheidest!
– Fachschaftsmitglieder Erfahrung Wählen
Holocaust-Leugnung werden wir nicht dulden! “AfD-Hochschulgruppe Würzburg” wegen Volksverhetzung, Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und Beleidigung angezeigt. AfD-Facebookseite mittlerweile gelöscht. Nach Rücksprache mit seiner Hochschulgruppe, “Fachschaftsmitglieder - Erfahrung wählen”, stellte der studentische Senator, Stephan Hemmerich, Strafantrag gegen die Betreiber der Facebookseite “AfD-Hochschulgruppe Würzburg”. Diese machten sich nach § 10 Telemediengesetz mitschuldig, nachdem sie über viel Tage hinweg der Holocaust-Leugnung eines privaten Facebookprofils auf ihrer Facebookseite eine Plattform boten. Hemmerich meinte hierzu: “Es
ist bezeichnend, dass man so etwas nicht entfernt und es lässt, was die ‘AfD Hochschulgruppe Würzburg’ angeht, tief blicken.” Für sich und seine Hochschulgruppe erklärte der Senator der Universität weiter, dass man HolocaustLeugnungen, sonstige strafbare Handlungen und andere Entgleisungen in der Hochschulpolitik Würzburgs nicht dulden werde. Nachdem das private Profil und die AfD-Hochschulgruppe von der Anzeige Kenntnis haben konnten, wurden
beide Profile gelöscht. Eine Erkundigung bei der Polizei ergab aber, dass trotz der so erschwerten Bedingungen weiter ermittelt werde.
– Laura Krischke
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Mensaplan
MENSATERIA
STUDENTENHAUS
HUBLAND
MENSAPLAN STUDENTENWERK WÜRZBURG
Abendmensa Studentenhaus und Hubland vom 15.07. – 16.10.2016 geschlossen. Samstagsmensa am Studentenhaus vom 17.07. – 21.10.2016 geschlossen. Mensa Hubland vom 30.07. – 03.10.2016 geschlossen.
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Mensaplan
Hubland 27.06.
04.07.
11.07.
28.06.
05.07.
12.07.
29.06.
06.07.
13.07.
30.06.
07.07.
14.07.
01.07.
08.07.
15.07.
Vegetarisch
Vegan
Vital-Essen
Knusperschnitzel vom Schwein Rindergulasch "Ungarisch" mit Paprika Gebackene Kartoffeltaschen "Kräuterfrischkäse" an Salatgarnitur
Griechisches Putengyros mit Tsatsiki Köttbullar auf Rahmsoße Gnocchis mit buntem Gemüse
Hähnchenbrustfilet mit Madeirasoße Schweinerahmgulasch Karottenmedaillons an Schnittlauchsoße
Paniertes Putenschnitzel Ofenfrischer Krustenbraten mit Bratensoße Milchreis mit Waldbeeren
Hähnchenschnitzel im Knuspermantel Gebratenes Rotbarschfilet auf Dillrahmsoße Schupfnudel-Gemüsepfanne
Chicken Nuggets "Honey - B.B.Q." Spaghetti "Bolognese" Falafelbällchen auf Couscous Gemüse
Bohnen-Zucchini-Chili mit Vollkornreis Schweinebraten aus der Keule mit Bratensoße Hähnchenbrustfilet mit Champignonrahmsoße Gebackene Kartoffelspirale
Gebratenes Wildlachsfilet an Orangen-Pfeffersoße Soja Döner auf Apfelrotkraut & Ingwerdip Schweinerückensteak mit Cognac - Pfeffersoße
Gyros mit hausgemachtem Tsatsiki BIO - Mexikanische Gemüsepfanne mit Reis Germknödel mit Sauerkirschfüllung & Vanillesoße Rinderhacksteak mit Paprikasoße
Gebackenes Schollenfilet mit Kräuterdip Schweinelendchen an Gorgonzolasoße Käsespätzle mit Röstzwiebeln
Knusperschnitzel vom Schwein Hausgemachtes Zucchiniküchle auf Erdnusssoße Ein Paar fränkische Bratwürste
Rindergulasch "Ungarisch" mit Paprika Cappelletti "Taleggio" mit Pfifferlingrahmsoße Hähnchenbrust in Rucolasoße mit Bandnudeln
Calamaris mit hausgemachtem Kräuterdip Ofenfrischer Krustenbraten mit Bratensoße Kokos Gemüsecurry "Thai Style" mitWildreis
Schweinerückensteak mit Gorgonzolasoße Apfelstrudel "Tiroler Art" mit Vanillesoße BIO - Kräuterquark vom Biobauern mit Salzkartoffeln Hähnchen Cordon bleu
Pangasiusfilet an Mango-Chilisoße Gnocchis an Tomatensugo mit Käsesoße Penne - Nudeln mit Hackfleischsoße
HUBLANDMENSA Am Hubland Montag bis Freitag, 11:00 bis 14:15 Uhr ABENDMENSA FRANKENSTUBE Montag-Donnerstag 15.30 - 19.00 Uhr
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Mensaplan
Mensateria 27.06.
04.07.
11.07.
28.06.
05.07.
12.07.
29.06.
06.07.
13.07.
30.06.
07.07.
14.07.
01.07.
08.07.
15.07.
Vegetarisch
Vegan
Vital-Essen
Knusperschnitzel vom Schwein Hähnchen - Gemüsepfanne Gefüllte vegetarische Paprikaschote mit Tomatensoße
Ofenfrische Hähnchenkeule vom Grill Ein Paar fränkische Bratwürste mit Sauerkraut Asia-Mie-Nudelpfanne mit frischem Gemüse
Fränkisches Geröstel Rindfleisch mit Meerrettich Gebackene Kartoffelspiralen mit Salsadip
Schweinerückensteak mit Hollandaise und Broccoligemüse Gebackene Champignonköpfe mit Tatarensoße Soja - Döner mit Dip "Tsatsiki Art"
Rumpsteak vom Grill mit Confit von roten Zwiebeln Gebratenes Victoriabarschfilet an Orangen - Pfeffersoße Wrap "Mykonos" mit Gyros und Tsatsiki
Fleischspieß mit Schaschliksoße Currywurst Putensteak mit Tomate und Mozzarella überbacken an Kräuterjus
Ofenfrischer Spießbraten Pangasiusfilet mit Mango - Chilichutney Spinatmedaillons mit Tomatensoße
Schweinerückensteak mit Rahmsoße Gnocchi mit Käsesoße & Tomatensugo Geflügelhacksteak mit Barbecuesoße
Hähnchenbrustfilet mit Paprikarahmsoße Kaiserschmarrn mit Apfelmus Falafelbällchen auf Couscous Gemüse
Lachsnudeln mit Lauchstreifen in feiner Sahnesoße Paniertes Putenschnitze Blumenkohl "Mornay"
Hähnchenpiccata an Tomatenragout Hacksteak mit Bratensoße Dampfkartoffeln mit Paprikaquark
Spaghetti "Bolognese" Pulled Pork Burger mit Coleslaw Süßkartoffel Rucolaschnitte auf Karottenragout
Cannelloni Ricotta al forno Chicken Nuggets "Honey - B.B.Q." Gyrosgeschnetzeltes in Metaxasoße
Hähnchen Cordon bleu Frühlingsrolle auf Wokgemüse Gemüsespieße auf veganer Kräutersoße
Suflaki mit Kräuterdip Seelachsfilet gebacken mit Remouladensoße Pfannkuchen mit mexikanischem Gemüseragout
MENSATERIA Am Hubland Montag bis Freitag, 11:00 bis 14:15 Uhr
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Mensaplan
Studentenhaus 27.06.
Putenbruststeak mit Champignonrahmsoße Paprikarahmgulasch vom Schwein Bunte Gemüse - Reispfanne
28.06.
04.07.
Fleischbällchen mit Rahmsoße Hähnchenschnitzel im Knuspermantel Vegane Gemüsemaultaschen an Kokos - Karottensoße
11.07.
Schweinerückensteak "Berner Art" Hähnchenfiletspieß an Kokos - Limettensoße "Allgäuer" Spätzle - Gemüsepfanne
12.07.
Ofenfrische Hähnchenkeule vom Grill Hokifilet auf Gurkengemüse mit Kräuterkartoffeln und einem Himbeerjoghurt Ofenkartoffeln mit hausgemachtem Kräuterquark
05.07.
Pfannkuchen mit Schlemmergemüse Currywurst Bandnudeln mit Shrimps in Tomaten
Hokifilet auf Gurkengemüse mit Kräuterkartoffeln dazu einen Himbeerjoghurt Süßkartoffel-Rucolaschnitte mit veganem Kräuterdip Geflügelhacksteak mit Geflügelrahmsoße
29.06.
06.07.
13.07.
30.06.
07.07.
14.07.
01.07.
08.07.
15.07.
Rinderroulade mit Rouladensoße Hähnchenfiletspieß an Wokgemüse Champignonköpfe mit Tatarensoße
Hähnchenschnitzel im Knuspermantel Gemüsespieße auf Djuvecreis 5 Stück Kartoffelpuffer mit Apfelmus BIO - Ravioli Spinaci di Pomodoro
2 Suflakispieße mit hausgemachtem Tsatsiki Seelachsfilet gebacken mit Remouladensoße Chipotle Burrito
Vegetarisch
Gebratenes Welsfilet mit Kräuterbutter Schweinerückensteak "Jäger Art" Bunte Kartoffel-Gemüsepfanne
Veggie-Burger BIO - Indische Gemüsepfanne in Kokosmilch und Reis Hähnchenbrustfilet mit Paprikarahmsoße Milchreis mit Waldbeeren Vegan-Veggie-Burger
Matjesfilet "Hausfrauen Art" Ofenfrischer Spießbraten Blumenkohl "Mornay" Bismarckhering "Hausfrauen Art"
Vegan
Putenbrustgeschnetzeltes in Kräuterrahm Frühlingsrolle auf Asiagemüse Schweinerückensteak mit Tomate und Mozzarella überbacken
BIO - Tagesangebot Käsespätzle mit Röstzwiebeln Paniertes Putenschnitze Kaiserschmarrn mit Apfelmus
Atlanitkbutt im Knuspermantel an Krabbendip Nudelpfanne "Mediterrane" Double Cheese Burger
Vital-Essen
STUDENTENHAUS UND BURSE Am Studentenhaus Montag bis Freitag, 11:00 bis 14:15 Uhr ABENDMENSA UND CAFETERIA Montag-Donnerstag 15:00 bis 18:30 Uhr Samstagsmensa 11.30 – 13.30 Uhr
Alle Angaben ohne Gewähr. Die Gerichte können sich kurzfristig ändern oder ausverkauft sein. DE-ÖKO-006
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Kultur
Versetzter versetzt– Versetzer versetzen sich gegenseitig– Forscher schlagen Alarm
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aut neuesten Studien beträgt die Versetzungsrate der Versetzten 100%. Renommierte Forscher warnen demnach, dass dies katastrophale Auswirkungen auf die bereits sinkende Geburtenrate haben könnte. Dr. Acula, Pseudowissenschaftler und Transilvanienfan, befürchtet „ein Aussaugen jeglicher Hoffnung auf ein nicht Schrumpfen der deutschen Bevölkerung“. So führt er weiter auf, dass das gegenseitige Versetzen, im Fachjargon auch „Homokastination“ genannt, bereits am Verschwinden des Vampirkultes erkennbar sei. „Durch das gegenseitige Absagen von Möglichkeiten unsere zukünftigen Brutpartner zu finden, tragen wir erhebliche Mitschuld am demografischen Wandel. Nicht auszumachen, wie sehr wir auch unsere eigene Einstellung demontieren. Wer einmal absagt, sagt immer ab und wurde man selber versetzt, versetzt man in Zukunft auch andere“, schreibt beispielsweise Kinderwurfexpertin und Hobbypsychologin Hannelore Libido in mehreren Fachjournalen. Auch führt sie auf, dass die Ausübung dieses Lebenstiles des Versetzens in der zukünftigen Kindererziehung monströse
Folgen haben und zu einem exponentiellen Anstieg der Anzahl der Stripper*innen führen kann. Politik und Forschung erkennen langsam die möglichen Konsequenzen und bemühen sich um ein schnelles Handeln. So wurden bereits teuer produzierte Aufklärungskampagnen ins Leben gerufen wie z.B. „Sag nein zur Homokastination! Auch du hast ein Recht auf miese Dates!“ oder „Sage nicht ab, tauch lieber unter! Ghosting ist das neue Nonplusultra!“ Dennoch ist der Weg zu Besserung noch lang und beschwerlich. Tagtäglich werden Tausende Menschen versetzt, die dann weitere tausende versetzen und so weiter. Trotz all dieser negativen Zahlen fielen Forscher der Verhütungsmittelabteilung eines riesigen Pharmaunternehmens auf, dass der Bedarf an Kondomen rapide anstieg. Diese Begebenheit schenkt Hoffnung für das Fortbestehen des deutschen Volkes. „Nicht jede Art von 'Date' ist gleich zu betrachten. Wir haben festgestellt, dass Zusammenkommnisse, die Gefühle involvieren, 69 mal öfter abgesagt werden, als rein körperliche. Dieser Umstand ist zwar nicht ideal, aber dennoch ein Funken am Horizont! Wir hoffen auf die Trächtigkeit der deutschen Frauen und dem
Unvermögen der Männer und Pharmaindustrie“, verkündete zum Beispiel Kuhwirt und Internetfreak Hans Bauer am Stammtisch seines Dorflokals in Oberbayern. Auch verzeichnen Fortpflanzungsapps wie Tinder oder Lovoo einen erheblichen Zulauf, was wiederum Forscher und Angstschürer in euphorische Zustände versetzt. Diese Situation scheint zwar nicht ideal zu sein, dennoch beruhigt es die Massen und die Rentenversicherungen. Niemand kann genaue Prognosen zum zukünftigen Verlauf geben, aber der positive Trend der Homokastination scheint in absehbarer Zeit nicht mehr zu verschwinden. Ob das traditionelle Date wohl jemals wieder an Bedeutung gewinnen wird, oder ob Tinder das neue Händchenhalten von morgen wird, bleibt abzuwarten. Forscher schlagen dennoch weiter Alarm und bleiben besorgt.
– Bettina Grimm
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Kultur
Abendliches Plaudern mit einem Deutschen Buchpreis-Träger
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elten hat man die Eingangshalle der Zentralbibliothek am Hubland so geordnet erlebt, wie an diesem Abend. Ein beleuchtetes Podest ist vor den Stuhlreihen auf dem ausnahmsweise gesaugten Teppichboden der Bib aufgebaut, wo Studenten tagsüber für gewöhnlich zwischen Bücherabgabe, Drucker-Terminals oder Guthaben-Aufladegerät herumwuseln. Etwa 100 Leute füllen die mit durchgesessenem Sitzfutter ausgestatteten Stühle, welche für die heutige Lesung von Frank Witzel's Roman Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch depressiven Teenager im Sommer 1969 aufgebaut wurden. Neben Lesern, GermanistikDozenten und Literaturliebhabern befinden sich unter den Zuhörern auch ein paar interessierte Studierende, deren Uni-Tag mit dieser Veranstaltung ihre letzten Atemzüge nimmt. Hinter dem Bücherstand, wo die zahlreichen Bücher des Autoren ausliegen, hängen Plakate des mittelgroßen Mittfünfzigers Witzel, auf dem sein scharfer Beobachterblick gut eingefangen wird. Ohne diese Beobachtungsgabe und Detailverliebtheit wäre Die Erfindung der Roten Armee Fraktion kein so großer Erfolg geworden und hätte ihm auch keinen Deutschen Buchpreis eingeheimst. Als "ein fulminantes Stück Literatur" oder "ein Roman mit Langzeitwirkung" wurde sein Werk von den Kritiken gelobt. Frank Witzel sei ein Maler von Stillleben, dessen Erzählungen bei der Umgebung beginnen und häufig ins Surreale übergehen. Ob sein Buch irgendwann auch mal hier an der Uni Würzburg auf dem Lehrplan stehen wird? Den dafür nötigen literarischen Tiefgang hätte es zumindest. Da dieser Abend aber nicht als irgendeine langweilige Lesung in die Geschichte der Uni Würzburg eingehen soll, haben sich die Organisatoren etwas ganz Besonderes ausgedacht. Im Vorfeld wurden Roman-Passagen von Lesern ausgewählt und ausgedruckt, die Frank Witzel
gleich (selbstverständlich ohne hinzugucken!) zieht und anschließend vorlesen wird. Danach darf über die Textstelle nachgefragt und diskutiert werden. Aus einem weißen Papierfächer zieht der Autor nun die erste Textstelle. Sind wir also mal gespannt... Der erste Leser will überraschenderweise, dass Witzel das 96-teilige Inhaltsverzeichnis vorließt. Schritt für Schritt pirscht er sich durch die Struktur des Buchs, welche bei diesem Roman ungewöhnlicherweise am Ende steht. Skurrile und schon fast absurde Kapitelnamen verdeutlichen, welches Potenzial in diesem Roman steckt. Wer eine Biographie der RAF oder eines ihrer Mitglieder erwartet hat, wird enttäuscht. Stattdessen ist Witzel's Buch eine in patchworkartige Episoden verpackte Hommage an seine Jugendzeit, die Siebziger, in der er verschiedene Erzähltechniken gekonnt anwendet und miteinander kombiniert. Einige der Charaktere dieser Episoden bergen Ähnlichkeiten zu Baader, Meinhof oder Ensslin oder greifen Orte oder Momente der RAF-Historie auf. Die in dem Roman auftauchenden Personen aber, so der Autor, seien frei erfunden und Namensähnlichkeiten seien reiner Zufall. Beeindruckend ist, wie eine Leserin in diesem gar nicht mal unbedingt intellektuell angehauchten Publikum ihre Frage zu einer Textpassage über Traumsequenzen formuliert. Die eifrig mit einem Mikrofon durch die Reihen laufenden Moderatoren sind auch jetzt wieder unterwegs, um diese Fragen einzufangen. Psychoanalyse? Surrealismus wie Camus? Luzides Träumen? Ja, all diese Namen und Begriffe hat der Autor schon einmal gehört und auch in den Roman einfließen lassen, meint er. Eine Zeit lang habe er sogar ein Traumtagebuch geschrieben. Es sei aber so geendet, dass er fast den ganzen Vormittag damit verbracht habe, seine Träume zu Papier zu bringen und gar nicht mehr zum Schreiben kam. Luzides Träumen (Der Traumprozess, in dem der Träumer sich dessen bewusst ist, dass er träumt)
habe er auf der Suche nach Inspirationen auch einmal ausprobiert. Er hatte gehört, dass man da seine Träume selber entwerfen und dann möglicherweise fliegen könne. Am Ende habe das aber gar nicht geklappt und außerdem sei ihm sein Schlaf dafür auch zu schade gewesen, sagt Witzel, während ihm ein verschmitztes Lächeln über sein sonst so ernstes Gesicht huscht. "Vielen Dank an die Universitätsbibliothek, den Alumni-Verein und natürlich auch an Sie das Publikum", ist der letzte Satz eines Abends, welcher nach fünf vorgelesenen Textpassagen und reichlich Diskussion, Lust auf mehr Veranstaltungen der Reihe Werkstattgespräche mit Autoren der deutschen Gegenwartsliteratur gemacht hat. Nachdem der Abend offiziell beendet ist, werden die Bücher einiger Leser noch signiert, bevor sie an dem Verkaufsstand vorbei aus der Zentralbibliothek in die vernieselte Abenddunkelheit des Hublands treten. Zwei bis drei mal jährlich finden in der Zentralbibliothek am Hubland Werkstattgespräche mit Autoren der deutschen Gegenwartsliteratur statt. Die Veranstaltung wird in einer Kooperation zwischen der Universitätsbibliothek und dem Institut für Deutsche Philologie durchgeführt und vom Alumniverein der Universität Würzburg großzügig finanziell unterstützt. Der Eintritt ist frei. Der Termin für das nächste Werkstattgespräch ist noch nicht bekannt.
– Cian Hartung
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Kultur
Ältere Semester – Neue Perspektiven
Welche Beweggründe hat man, sich in einem Alter, das eher den Dozenten gleicht, noch einmal zu immatrikulieren? Welche Menschen stecken hinter diesen „älteren“ Studierenden? Was haben sie erlebt? Bettina Grimm und Helena Klöhr haben sich auf die Suche nach Studierenden gemacht, die den Altersdurchschnitt deutlich anheben. Sie wollten wissen, aus welchen Motiven die Studierenden wieder an die Uni gegangen sind und wie ihr Alltag aussieht. Mit Petra und Maria schließt unsere dreiteilige Sprachrohr-Reihe.
Name: Maria Alter: 43 Studiengang: Mathematik Familienstand: ledig, zwei erwachsene Töchter
In einer Welt voller stetiger Veränderungen, ist es erstaunlich, wie langsam manche eintreten. Die gesamte Zukunft wird durch äußere Begebenheiten für immer bestimmt. Das Warten auf den Wandel, kann erheblich einschränkend sein, doch trifft diese heiß ersehnte Veränderung ein, ist nichts mehr wie es vorher war. Ein kurzer Moment kann die Schicksale von Millionen prägen.So auch bei meiner Interviewpartnerin. Maria kam nachdem Zusammensturz des Ostblocks als junge Frau nach Deutschland. Ihr Leben lies sie im Norden Rumänien zurück, um in der Bundesrepublik, das Land der neuen Freiheit, ein Neues zu gründen. Diese Veränderung der Lebensweise mag man sich kaum vorstellen können – vom einschränkenden Kommunismus zur freien Demokratie. Heirat und Kinder folgten, 20 Jahre später die nächste Veränderung: ihr Abitur aus Rumänien wurde anerkannt. „Als Schülerin war ich sehr strebsam und habe sehr viel getan, um gute Noten zu erhalten. Dass
dann meine harte Arbeit und mein Ehrgeiz sich nicht gelohnt haben, belastete mich schon. Nun kann ich doch noch einen Nutzen daraus ziehen“. Weiter erzählt sie „es hat mich schon gestört, dass ich nicht den Beruf ausleben konnte, den ich wollte und da mein Abitur nicht anerkannt wurde, waren meine Berufschance sehr schlecht. Ich war jedoch froh, einen gut bezahlten Job gefunden zu haben, um meine Kinder versorgen zu können. Alles andere war zweitrangig. Aber nun, da sie ausgezogen sind und selber studieren, kann ich mich auf mich und meine Zukunft konzentrieren. Mein Beruf erfüllt mich einfach nicht und warum sollte ich noch über 20 Jahre unglücklich damit weiterleben? Es wurde Zeit für etwas Neues.“ Gesagt, getan. Zunächst belegte sie zwei Semester lang einen Deutschsprachkurs. Nach erfolgreichem Bestehen, konnte nun das richtige Studium beginnen. Auf die Frage, was ihre Kinder von dem Studium halten, erwidert sie „Von Anfang an haben mich beide unterstützt. Sie freuen sich, dass ich diesen Schritt wage und mich neu orientiere. Außerdem ist es nachdem Auszug praktisch, zumindestens eines meiner Kinder beim Mittagessen in der Mensa zu treffen und über das Studentenleben zu reden“. Eine seltene und auch witzige Begebenheit. Bei der Studienauswahl wurde ihr schnell klar, dass sie etwas mathematisches machen wollte. „In der Schule schon war ich schon von der Mathematik begeistert und es machte mir unheimlich Spaß. Ich wollte damals schon irgendetwas damit machen oder als Lehrerin arbeiten.“ So entschloss sie sich dazu, Mathematik zu belegen. „Alles war zunächst eine große Umstellung. Vor über 20 Jahren habe ich meinen Abschluss gemacht, und nun drücke ich wieder die Schulbank“ erzählte sie mit einem verschmitzten lächeln. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, gewöhnte sie sich jedoch schnell ein. Auch, dass sie ihre Kinder immer nach Hilfe fragen konnte, verhalf ihr sich schneller einzuleben. Auf ihre jüngeren Kommilitonen angesprochen, antwortet sie bloß „natürlich ist es eine Umstellung, aber ich bin hier
um was zu lernen und alles andere ist zweitrangig. Ich finde auch nicht, dass z.B. meine Dozenten mich anders behandeln.“ Das Studium finanziert sie sich durch ihre Teilzeitarbeit. „Meine Kinder und ich sind die Ersten aus meiner Familie, die studieren. In Rumänien waren die Möglichkeiten einfach sehr stark beschränkt. Außerdem wurde auch vieles durch das kommunistische Regime erschwert. Ich finde es toll, dass in Deutschland jeder, der das Abitur in der Tasche hat, auch studieren kann – egal ob arm oder reich.“ Zum entspannen, erzählt sie mir, ginge sie gerne mit ihrem Hund spazieren oder joggen. Leider musste sie dies aufgrund ihres Studiums in der letzten Zeit etwas vernachlässigen. „Es ist schon etwas anderes zu arbeiten, heimzukommen, und nichts mehr machen zu müssen. Heute komme ich heim von der Arbeit und muss noch einiges für die Uni erledigen. Aber man gewöhnt sich auch daran. Das Studium ist kein Zuckerschlecken, aber ich würde es jedem, der es auch unbedingt will empfehlen, anzugehen.“ Auf ihren zukünftigen Werdegang angesprochen, sagte sie, dass sie noch nicht wisse, was sie später machen wird. „Ich denke im Laufe meines Studiums werde ich herausfinden, was ich später werden möchte. Vielleicht wechsle ich auch noch zu einem etwas praxisorientierterem Fach. Auf jeden Fall werde ich aber in den Naturwissenschaften bleiben. Wer weiß – Vielleicht klappt es mit dem Lehren doch noch eines Tages? Egal was es wird, dieses Mal werde ich den Berufsweg einschlagen, den ich auch zu 100% will.“
– Bettina Grimm
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Kultur
Name: Petra Alter: 40 Studiengang: Grundschullehramt mit Hauptfach Biologie Familienstand: verheiratet und drei Kinder (15, 12 und 9 Jahre alt)
Dass einem ab und an das Leben irgendwie in die Quere kommt, kennt wahrscheinlich jeder, zumindest von kleineren Unstimmigkeiten. Petra kam bezüglich ihrer Studienpläne mehr als nur einmal das Leben in die Quere. Die 40-Jährige hat in Hamburg Bauingenieurswesen und Umweltwesen auf Diplom studiert. Nach 90% bis zum Erhalt des Abschlusses folgte die Exmatrikulation. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits zwei Kinder und musste den Umzug von Hamburg nach Aschaffenburg managen. Als sie das Studium wiederaufnehmen wollte, war das jedoch problematisch, da im Zuge des Bologna Prozesses die Studiengänge von Diplom auf Bachelor und Master umgestellt wurden. In Darmstadt beispielsweise wären ihr gerade einmal drei Semester angerechnet worden. Petra ist mittlerweile dreifache Mutter und verheiratet. Ihre Kinder sind neun, zwölf und fünfzehn Jahre alt und wie sie selbst sagt „mittlerweile schon wirklich groß.“ Petra hat einige Bewerbungen geschrieben, doch hatte sie ohne Studienabschluss keine Chance auf eine Anstellung. Letztlich hat sie nebenher zur Familie in einem kaufmännischen Beruf gearbeitet. Die Familie wohnt in Aschaffenburg. Das liegt direkt an der Grenze zu Hessen, woraus sich eine Chance für Petra ergab. Sie hat dort an hessischen Gymnasien freiberuflich als Vertretungskraft für diverse Fächer arbeiten können. Als eines dieser Gymnasien eine Vertretungslehrerin für Biologie suchte, ist man auf die dreifache Mutter zugegangen und sie bekam den Job. Neun Monate lang erklärte sie den Kindern den Prozess der Photosynthese, mikroskopierte Blattteile oder schrieb Klassenarbeiten. Später wechselte Petra zur Grundschule und arbeitet auch dort als Vertretungslehrerin: „Mir hat die wesentlich engere, persönliche Beziehung zu den Grundschulkindern sehr gut gefallen. Außerdem habe ich durchweg gute Rückmeldungen erhalten.“. Die Mischung aus dem Mangel beruflicher Perspektive, viel Frust und dem Gefühl, keinen Fuß auf den Boden zu bekommen“, ergab für Petra schließlich die Motivation noch einmal zu studieren. „Insgesamt war es ein langer Gedankenprozess von ca. einem Jahr,“ erzählt sie. „Aber was ist letztlich besser, vier Jahre Studium oder bis zur Rente keine Perspektive zu haben?“, gibt die 40-Jährige zu bedenken. Petra fasst den Entschluss, sich für Grundschullehramt mit dem Hauptfach Biologie zu immatrikulieren. Durch die Jugendarbeit auf Freizeiten, Flötenunterricht und Nachhilfe
Im Erststudium seien die Kommilitonen ihrer Meinung nach automatisch auch die Freunde, bei ihr sei der Freundeskreis mittlerweile rekrutiert. Nichtsdestotrotz habe sie natürlich großes Interesse an Kontakt mit ihren Mitstudenten.
hat sich der Beruf der Lehrerin immer weiter herauskristallisiert. Petra möchte den Beruf der Grundschullehrerin ausüben und sieht das ganz deutlich als Perspektive. „Die Chance zu haben, in Deutschland kostenlos noch einmal so viel lernen zu dürfen, ist wirklich toll,“ stellt die dreifache Mutter fest. Dass sie dabei oft die Älteste ist, ist ihr meist gar nicht so bewusst: „Ich fühle mich nicht oft viel älter. Man wird trotzdem manchmal etwas schief angeschaut und meine Kommilitonen reden nicht mit mir, wenn ich nicht auf sie zugehe. Andere Kommilitonen finden es wiederum interessant, dass ich noch einmal an die Uni gehe.“ In Biologie ist Petra mit Abstand die Älteste: „Aber das ist okay,“ sagt sie. Genauso „okay“ ist es für die Studentin, dass sie von jüngeren Dozenten unterrichtet und benotet wird. Ältere Dozenten sind auch schon auf sie zugekommen und haben sich für ihren Weg an die Uni interessiert. Petra schätzt den Umgang an der Uni als „respektvoll und angenehm“ ein. „Wenn ich einmal eine Sonderregelung gebraucht habe, ist man mir immer entgegengekommen“, erzählt sie. Besonders unterstützt wird die Ehefrau und Mutter auch von ihrer Familie. Ihr Mann kann ihr durch seine Gleitzeitregelung am Arbeitsplatz den Rücken freihalten: „Ich habe dasselbe bereits für meinen Mann getan, jetzt haben wir eben die Rollen getauscht“. Auch ihre Kinder packen tatkräftig mit an und erledigen ihre Aufgaben im Haushalt. Einen Nachmittag in der Woche unterrichtet Petra noch Kinder in Flöte und ab und an hilft sie in Hessen als Vertretungslehrerin aus. Da kommt einiges zusammen. Es hilft aber sicher, dass sich die angehende Lehrerin als viel zielstrebiger im Gegensatz zu ihrem Erststudium sieht. Formal gesehen, stehen die Studien in keinem großen Unterschied: „Jetzt muss ich meinen Stundenplan selbst gestalten und mich entscheiden, welche Veranstaltungen ich wählen möchte“. Viel größer ist da der Unterschied in Petra selbst: „Ich habe jetzt viel mehr innerlichen Druck, da das jetzt meine letzte Chance ist, beruflich Fuß zu fassen“. Die 40-Jährige lernt effektiver und besteht ihre Prüfungen dadurch mit „relativ normalem Aufwand“, da sie „fokussierter und effizienter“ lernt. Petra hört sich ihre Vorlesungen mit sehr viel Interesse an. „Ich ärgere mich über Studenten, die während den Veranstaltungen schwätzen. Ich habe zwei Stunden Weg mit der Bahn bis zur Uni. Wenn mich eine Vorlesung nicht interessiert, schlafe ich eben aus oder bleibe zu Hause. Das
dauernde Gequassel nervt sowohl die Dozenten als auch die aufmerksamen Kommilitonen. Das Ganze ist ja freiwillig, da denke ich mir jenen Mitstudenten gegenüber schon manchmal: ‚Bleib doch daheim’“, macht Petra ihrem Ärger Luft. Durch das Pendeln zwischen Aschaffenburg und Würzburg kann Petra „an außeruniversitären Veranstaltungen und Treffen nicht teilnehmen, da es einfach zu weit weg ist“. Durch ihre Familie ist ein Umzug keine Alternative. Kilometermäßig sei Würzburg das naheliegendste und sie auch nicht mehr so darauf angewiesen, Freunde zu finden. Im Erststudium seien die Kommilitonen ihrer Meinung nach automatisch auch die Freunde, bei ihr sei der Freundeskreis mittlerweile rekrutiert. Nichtsdestotrotz habe sie natürlich großes Interesse an Kontakt mit ihren Mitstudenten. Mit dem Blickpunkt auf berufliche Perspektiven würde Petra es weiterempfehlen, auch wenn man älter ist, noch einmal zu studieren: „Natürlich ist es nicht in allen Berufszweigen sinnvoll noch einmal einen Studiengang zu wagen. Den Einstieg in ein BWL Studium halte ich zum Beispiel mit 40 bezogen auf den späteren beruflichen Werdegang eher für unrealistisch.“ Sie betont nochmals: „Es ist eine Riesenchance in Deutschland so viel Bildung gratis serviert zu bekommen“. Die 40-Jährige versucht, fokussiert zu bleiben, so schnell wie möglich fertig zu werden, aber doch qualifiziert zu studieren. „In der Musikpädagogik gibt es beispielsweise wirklich tolle Veranstaltungen, die ich natürlich auch mitnehmen möchte“, ergänzt die Aschaffenburgerin. Auch wenn das Leben also manchmal nach seinen eigenen Regeln spielt, ist in Petras Fall eindeutig ein Happy End in Sicht. In der Abschlussszene dieses Filmes würde man sie umringt von Grundschülern eifrig Flöte spielen sehen, bevor der Schriftzug „Ende“ über die Leinwand flimmert.
– Helena Klöhr
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Kultur
Und du so? Nicht viel mehr als 10% Wahlbeteiligung bei der Hochschulwahl sind in den letzten Jahren keine Seltenheit gewesen. Viele Studierende scheint die Hochschulpolitik nicht zu interessieren. Und du so? Julian, 22, studiert Mensch-Computer-Systeme im 4. Semester Man bekommt einfach nichts von den Wahlen und der Hochschulpolitik mit. Einmal im Jahr bekommt man eine Mail geschickt, in der zum Wählen aufgerufen wird. Ich war auch, ehrlich gesagt, noch nie bei einer Hochschulwahl. Meiner Meinung nach könnte man bekannter machen, wen und wofür man wählt, wofür die Gewählten stehen, wofür sie zuständig sind und wo sie eingreifen können. Ich bin einfach unwissend, was das angeht. Es interessiert mich jetzt aber auch nicht so sehr, dass ich dafür selbst recherchieren würde oder so.
Regina, 23, studiert Wirtschaftsinformatik im 8. Semester Ich werde dieses Jahr nicht wählen gehen, weil ich meinen Abschluss im Juli mache und dann fertig mit meinem Studium bin. In den vorherigen Semestern war ich aber auch nicht bei der Wahl, einfach weil ich nichts davon mitbekommen habe. In diesem Jahr habe ich zumindest eine E-Mail mit dem Datum der Wahl erhalten. Die Wiwi-Fachschaft kümmert sich darum jetzt aber auch nicht so sehr. Wenn ich wüsste wofür und wann gewählt wird, würde ich meine Stimme aber schon abgeben.
Ruth, 23, studiert Philosophie&Religion und Wirtschaftswissenschaften im 2. Semester Es ist schon ein bisschen wenig, dass nur eine E-Mail zur Wahl verschickt wurde. Ich finde man hat gar keinen richtigen Bezug dazu, welche Ziele die Kandidaten eigentlich verfolgen. Außerdem kenne ich von den Wahlkandidaten keinen persönlich. Aber wenn ich an dem Wahltag Zeit habe, dann werde ich mich schon damit befassen und wählen gehen.
Tobias, 27, studiert Physik im 4. Mastersemester Ich bin prinzipiell ein bewusster Nicht-Wähler. Bei uns Physikern ist die Wahlbeteiligung in den vergangenen Jahren am höchsten gewesen, man wird also von allen Seiten zum Wählen animiert. Ich entscheide mich jedoch aus zweierlei Gründen bewusst dagegen. Zum einen bin ich kein Fan von kleinen Gremien, die am Ende keine Macht haben. Es wird sicher viel Geld in den Wahlkampf etc. investiert, dafür, dass dann am Ende zwei Studenten im Senat mit vielen Professoren sitzen, wo deren Stimme komplett unter geht. Zum anderen bin ich generell kein Freund der Demokratie, wie sie bei uns durchgeführt wird. Das liegt daran, dass die Meinung der breiten Masse nicht immer die beste Lösung ist, was man am Beispiel der AfD oder von Donald Trump sieht. Ein weiteres Problem an der Uni ist die Bandbreite der Studiengänge mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen. In der Philosophie beispielsweise ist vielleicht kein Geld für Übungen vorhanden, in der Physik dagegen scheitert es für viele Studierende nicht am Budget des Instituts, sondern am Leistungsniveau. Diese unterschiedlichen Bedingungen lassen sich nicht auf einen Punkt bringen, was die tatsächlichen positiven Auswirkungen der Hochschulwahl beschränkt. Die Folge hiervon ist daher, dass die Wahl sich auf Banalitäten, wie zum Beispiel das Essen in der Mensa, bezieht. – Helena Klöhr
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Das Streben nach Glück
ie Suche nach unserer besseren Hälfte ist wohl eine der schwierigsten Aufgaben unseres Lebens. Dating erweist sich als Drahtseilakt über einem Haifischbecken – ein kurzer Aussetzer und man wird in tausend Stücke zerfleischt. Millionen von Menschen versuchen tagtäglich der Tristheit des Lebens zu entfliehen und ihr Glück zu finden. Doch warum binden wir unser eigenes Glück an das Schicksal eines anderen? Warum können wir nicht einsehen, dass nur wir die Möglichkeit besitzen, uns glücklich zu machen? Es ist immer leichter, anderen unsere Aufgabe zu übertragen als diese selbst zu erledigen. Wir neigen gerne dazu, uns das Leben zu vereinfachen. Doch genau dieser Umstand führt zu miserablen Momenten, die unsere Freude zerstören kann. Wieso erwarten wir, dass uns jemand glücklich macht, wenn wir es nicht einmal alleine schaffen? Wie können wir diese Aufgabe jemanden auferlegen, der bereits selbst mit sich zu kämpfen hat? Dieses starrköpfige Denken führt zu Katastrophen. Doch Einsicht ist bekanntlich der erste Schritt zur Besserung. Die Liebe ist eines der leidenschaftlichsten Gefühle auf der Welt und unerwiderte Liebe kann uns innerlich aushöhlen. Wird das Herz zu oft gebrochen, gibt
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man die Hoffnung auf und fällt in eine tiefe Leere. Wir warten auf vermeidliche Prinzen, die uns aus dieser Grube ziehen. Wenn man Freundlichkeit mit Interesse verwechselt, verrennt man sich aber schnell in der nächsten Zwickmühle. Es gibt keinen Prinzen auf einem weißen Pferd, der uns mit seiner Kraft und Liebe vom Monster der Vergangenheit befreit. Nur wir selbst sind für unsere eigene Rettung verantwortlich. Nur wir selbst können die Ketten des Schmerzes sprengen und endlich frei sein. Wir müssen lernen, uns selbst zu lieben, denn wie können wir das von jemanden anderen auch sonst erwarten? Um den Weg des Glückes zu passieren, müssen wir an einer wichtigen Station vorbei: UNS SELBST. Sobald die märchenhafte Vorstellung des allmächtigen rettenden Prinzen beseitigt ist, und wir unser Schicksal selbst in die Hand nehmen, kann das echte Glück eintreten. Natürlich denkt und fühlt jeder Mensch anders. In all den Jahren auf der Suche nach dem Glück, wurde mir aber deutlich, dass man sich selbst in mancher Hinsicht am Wichtigsten sein sollte. Manche Aufgaben können und dürfen wir nicht übertragen. Wir sind jung und sollten unser Leben in vollen Zügen genießen – alles andere wird folgen. Natürlich ist all das kein Garant für Freude und everlasting
love, jedoch befinden wir uns auf dem richtigen Weg. Enttäuschungen und Schmerzen werden uns auch in Zukunft heimsuchen. Was zählt ist die Kraft, die wir aufbringen, um uns wieder aufzurichten. Man war und ist sein eigener Prinz in Weiß, und reitet auf dem Einhorn ins Glück – und dann findet uns auch unser Seelenpartner.
Bettina Grimm
Sommer, Sonne, Motivation!
eid ihr eigentlich ziemlich faul, habt aber trotzdem manchmal so einen Motivationsschub? Die Dinger gibt’s ja in sämtlichen Ausführungen: Sei es ein guter Song, der einen doch dazu bringt, mal abzuspülen (oder die komplette Wohnung zu putzen). Oder einfach das gute Wetter, das einen spontan Leute anrufen lässt, um sich zu treffen und zusammen die Sonne zu genießen. Es gibt aber auch die Art von Motivation, die nicht nur für ein paar Minuten oder einen Tag anhält, sondern so, dass man sich langfristig etwas vornimmt – ob man es auch wirklich durchzieht ist bekanntermaßen eine ganz andere Geschichte. Deshalb widmet sich diese Kolumne jetzt an die kleinen Aufschieber unter uns. Der Trick bei der Sache ist, diese Motivation auch beizubehalten, sonst landet man in einer Art Jojo-Effekt der Prokrastination. Kleine Etappen und Zwischenziele abzustecken ist dabei das Geheimnis. Jaja, ich weiß, es klingt super streberhaft. Aber es funktioniert wirklich! Als überraschend gutes Beispiel kann ich da den Fitness-Tracker nennen, den ich vor kurzem bekommen hab: Dieser eher unauffällig wirkende Geniestreich der modernen Technik ist – nach ein
paar kleineren Startschwierigkeiten – ein wahrer Meister der Motivation. Mit allem Drum und Dran: Kleine motivierende Push-Nachrichten, wenn man kurz vor einem Ziel steht oder es erreicht hat, Tipps für gesunde Lebensmittel, natürlich der obligatorische Schrittzähler und vieles mehr. Das Ganze dann auf die Uni zu übertragen ist gar nicht so schwer: Ihr habt grade fünf Referate vor euch und wisst nicht wo ihr anfangen sollt? Keine Panik. Setzt eine Liste mit den Daten auf, wann welches Referat fällig ist (und gegebenenfalls wann ihr eure Handouts beim Dozenten einreichen müsst!). Setzt euch eine inhaltliche Gliederung auf und sucht schon mal passende Literatur, besprecht beides mit dem Dozenten und schon kann's losgehen! Super detaillierte Zeitpläne, wie sie in einer Million Tutorials angepriesen werden, wirken bei mir jetzt nicht wirklich. Macht nichts! Bei euch vielleicht schon, und wenn nicht, überlebt man es auch. ;) Probiert es aus! Ansonsten reicht es nämlich auch, euch schriftlich - und am besten gut sichtbar im Kalender oder auf dem Schreibtisch - eine Deadline zu setzen, wann ihr mit Referat A
(oder einem Buch, einem Kapitel Lernstoff für die Klausur etc.) fertig sein wollt. In diesem Sinne setze ich mich jetzt auch weiter an meine Referate und wünsch euch viel Erfolg beim Ausprobieren!
Joe
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Global Village 10 – Beyond Stereotypes
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as interdisziplinäre und interkulturelle Studierendenprojekt zur Förderung beruflicher Kommunikation, kritischen Denkens und Kollaboration, das die Themenbereiche Rassismus, Sexismus und jeglicher Art von Diskriminierung umfasst, feiert am Donnerstag, den 30.06.2016, sein fünfjähriges Bestehen. Du würdest dich selbst als höflich und direkt bezeichnen, versteckst teilweise deine Gefühle, willst dein Gesicht wahren, unterbrichst selten deinen Gesprächspartner? Du bist dennoch manchmal ungeduldig, hältst dich im Gespräch lieber zurück, deine Körpersprache ist limitiert, du nutzt hauptsächlich Tatsachen für ausschließlich logische Argumentationen, deine Planung ist strukturiert und zielfokussiert, du bist job-orientiert, trennst strikt Arbeit von Privatem und um deine Ziele zu erreichen dienen dir ausschließlich offizielle Kanäle? Vorteile durch Vorurteile? Erkennst du dich wieder? Bist du die/der hier beschriebene „typische Deutsche“? Gibt es diese/n „typische/n Deutschen“ überhaupt? Sicher gibt es diese/n typische/n Deutsche/n. Doch wir alle weichen auf unterschiedlichste Art und Weise von diesen Normen ab, in die uns Stereotype zwängen. Diese allgegenwärtigen, bildhaften Beschreibungen vereinfachen Sachverhalte und klassifizieren uns dementsprechend. Kann eine solche Pauschalisierung korrekt sein? Leistet sie einen Beitrag zur Verständigung? Auf den ersten Blick scheint ein derartiges „Schubladendenken“ insbesondere die interkulturelle Kommunikation zu verbessern. Klingt irritierend, doch haben Stereotype vielleicht einen wahren Kern? Deutsche sind kühl und pünktlich. Spanier sind laut und emotional. Vietnamesen sind still und diplomatisch.
Um nur einige willkürliche Beispiele zu nennen. Es hilft ungemein, wenn man vor einem Business Meeting weiß, dass der Verhandlungspartner ein faktenbezogener, unterkühlter und pünktlicher Deutscher sein könnte. Fehler sind vermeidbar, wenn man auf die impulsive Art der spanischen Delegation vorbereitet ist oder wenn man weiß, dass das Schweigen des vietnamesischen Geschäftspartners nicht als Abneigung gegenüber dem angebotenen Produkt zu verstehen ist. Fördert folglich eine systematische, stereotype Klassifizierung, die interkulturelle Kommunikation oder ist diese viel mehr als nur das? Sollten die s.g. „Schubladen“ nicht von durchlässigen Membranen ersetzt werden, die also eine Osmose menschlicher Eigenschaften zulassen? Könnte es sein, dass das Wissen über den kulturellen Hintergrund des Geschäftspartners weitaus komplexer ist und dazu beiträgt, seine individuellen Handlungen und Eigenschaften gezielter nachzuvollziehen? Eben durch Pauschalisierung das Individuum besser verstehen. Was im ersten Moment einleuchtend klingen mag, erweist sich bei genauerem Hinsehen als zu oberflächlich. Nur bei einer näheren Betrachtung werden unpräzise Annahmen der im eigenen Kulturkreis unüblichen Verhalten verständlicher. Falls unbeabsichtigt, sind implizite Faktoren die automatischen Treiber diskriminierender Verhaltensmuster? Wenn beispielsweise Männer explizit für Gleichberechtigung sind, jedoch auf die Meinung eines männlichen Kollegen mehr wert legen, lassen sie sich von eben diesen impliziten Faktoren vorschnell leiten. So lautet der Grundsatz eines sehr erfahrenen und weisen Mannes: abwarten, beobachten und verstehen. Denn Jeder wird durch die kulturelle, religiöse, klimatische und ethnische Vielfalt der Menschheit im Laufe seines Lebens unterschiedlich geprägt. Eine s.g. Clusterbildung ist die Folge. So formt Klima den Menschen etwa
entscheidend: Finnen gelten häufig als äußerst schweigsam und reaktiv, was auf die langen, kalten und dunklen Winter, die mit der Einsamkeit in Nordeuropa einhergehen, zurückzuführen ist. Verfestigte Denksmuster erkennen, hinterfragen und durchbrechen Doch was liegt jenseits der Stereotype? Eine Frage, die sich die Studierenden des Cross Cultural Management Projekts jedes Semester seit nunmehr fünf Jahren stellen. Der in zwei Teile gegliederte Kurs ermöglicht es den Teilnehmern der Antwort näher zu kommen. In einem Prozess lernen sie zuerst sich selbst kennen, das s.g. Know Thyself. Anschließend bekommen Studierende einen Schnellkurs zu den prägenden Faktoren, wie etwa zu Familie, Klima, Kultur, Geschichte, Religion oder Sprache vermittelt. Sie erlangen Kenntnisse über s.g. Cultural Black Holes, wie etwa die German Angst oder den American Dream. Darüber hinaus führen sie Interviews mit Austauschstudierenden, um sie so auf ihre eigenen kulturellen Sonderheiten aufmerksam zu machen. Ausgestattet mit diesem Handwerkszeug erlernen die Studierenden eine stereotype Einteilung in drei Gruppen: Zum einen in US-Amerikaner und Nordeuropäer, zum anderen in Südeuropäer, Lateinamerikaner, Afrikaner und Araber sowie schließlich in ostasiatische Völker. Durch einen Fragenkatalog zu den üblichen ethnozentrischen Verhaltensweisen der drei Kategorien erkennen die Studierenden dann bestenfalls, dass sie selbst den ihrer kollektiven Identität zugeschriebenen Eigenschaften nur hinreichend entsprechen und möglicherweise andere zugeschriebene Eigenschaften viel eher repräsentieren. Vielleicht ist man gar nicht so deutsch, sondern ähnelt vermeintlich impulsiven Südeuropäern stärker als man denkt. Man beginnt, das ethnozentrische Muster seiner eigenen Nation zu durchbrechen.
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Kultur Am Ende steht ein Global Village Das Erlernte wird im zweiten Teil des Kurses in der Praxis intensiviert. Nun sind die Teilnehmer in der Lage ihr neu gewonnenes Wissen anzuwenden, um zusammen ein Projekt zu erarbeiten. Denn das Ziel des zweiten Cross Cultural Management Kurses ist die erfolgreiche und fristgemäße Organisation einer Veranstaltung namens Global Village. Die Idee hierzu entwickelte sich im Jahr 2010 auf Initiative der Studierenden selbst. Seitdem erfolgt die Planung jedes Semester in studentischer Eigenregie. Die Teilnehmer organisieren sich in Gruppen zu den unterschiedlichen Bereichen des Projektmanagements wie zum Beispiel Design Film, Produktion, Einkauf, Kommunikation, Sponsoring und Finanzen. Innerhalb dieser Gruppen werden sie automatisch im Zuge des Projekts mit den Eigenheiten aller Mitglieder konfrontiert und lernen damit effektiv umzugehen. Auf diese Art und Weise exerzieren sie ihr Wissen und verfestigen dieses. Die logische Konsequenz ist die Erkenntnis, wie viel mehr hinter Stereotypen steckt. Im Fokus liegen hierbei die Elemente Kommunikation, kritisches Denken und Kollaboration in den Teams. Wie arbeiten alle Mitglieder zielfokussiert, wenn sich in der Gruppe die unterschiedlichsten Charaktere befinden. Die Antwort ist simpel, die praktische Durchführung ist die Aufgabe jedes Einzelnen: In der Gruppe verantwortungs- und respektvoll zu agieren, auf Stärken aufzubauen, Schwächen als Chancen anzuerkennen, in einem Prozess Missverständnisse zu klären und dadurch enger zusammenzuwachsen. Nur so erreicht man das bestmögliche Endergebnis, ein erfolgreiches Global Village. Am Abend der Veranstaltung beweisen dann die Teilnehmer des ersten Cross Cultural Management Kurses ihre erlernten Fähigkeiten unter Anleitung
There are three masks: the one we think we are, the one we really are, and the one we have in common. – Jacques Lecoq der bereits höher qualifizierten Mitglieder des zweiten Cross Cultural Management Kurses. Die Veranstaltung bietet für alle Gäste eine Möglichkeit, Stereotype zu hinterfragen, Vorurteile abzubauen, gegen Rassismus und Sexismus ein Zeichen zu setzen, und zu erfahren, welche Werte wirklich zählen.
welche Generation. Unabhängig von Religion, Ethnizität und Volkszugehörigkeit. Die Stärken und Schwächen des Einzelnen zu respektieren. Denn Vielfalt macht uns stark. Ein Prozess, gemeinsam, Schritt für Schritt das Ziel erreichen – ein Sinnbild für Integration – das Global Village Projekt.
Cross Cultural Management ist folglich ein großes Experiment, das die interkulturelle Verständigung erfolgreich fördert und so zwischenmenschliche Hemmschwellen beseitigt. Das Ergebnis der Veranstaltung zeigt deutlich die Schwachstellen stereotyper Verhaltenszuschreibungen. Die insgesamt 200 Studierenden aus ingesamt 27 Nationen erfahren die ganze Bandbreite ihrer Vielfalt. Denn jenseits der Stereotype finden wir den Menschen, ein Individuum, welches mit all seinen Facetten wahrgenommen werden möchte. Eine differenzierte Betrachtung jedes Einzelnen verleiht der Thematik eine Komplexität, die erforderlich ist, um pauschalen, vereinfachenden „Antworten“ entgegen zu wirken. Die einfache Antwort ist meistens nicht die richtige Antwort. Differenzierungen sind notwendig, um jedem Einzelnen gerecht zu werden. Egal welcher Beruf, welches Geschlecht, oder
Als Teil eines langfristig angelegten, experimentellen Forschungsprojekts ist die Identifikation eines absoluten Minimums an Wissen und Fähigkeiten das Ziel, damit spannungsarm und hoch produktiv die interpersonelle Kollaborationsfähigkeit unabhängig von Beruf, Ethnie, Hintergrund, Erziehung, Geschlecht, Alter und Religion hergestellt und fortgesetzt werden kann. Dieses Projekt mit seinem Ursprung in Würzburg ist weltweit einzigartig und wird bis jetzt von 2300 Studierenden und Absolventen aus 123 Berufen, 100 Ländern und 65 akademischen Feldern entwickelt. Ein lebendes Dokument, das immer weiter geschrieben wird. Dementsprechend werden weitere langfristige Partner gesucht, die die Bedeutung und den gesellschaftlichen Wert des Projekts erkennen und unterstützen. Weitere Informstionen: bit.ly/25TDI3S. – Manuel Härder
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Traditionelles Würzburg U-n-i-t-a v-i-r-t-u-s v-a-l-e-t (Gemeinsam sind wir stark)
Ein Einblick in das Leben der Verbindungsstudenten Von denen würde ich mich lieber fernhalten!“ An diese Worte dachte ich als ich eines Morgens auf dem Dach des Corpshauses mit dem Namen Marxburg saß. Neugierig tauchte ich in die Geschichte der Verbindung Makaria-
Guestphalia ein. Ein 22-jähriger Biologiestudent und ein 24-jähriger Wirtschaftsstudent, die auf dem Haus auf der anderen Seite des Mains mit zwei weiteren Studenten wohnen, erzählten mir von der traditionsreichen Geschichte der
Studentenverbindung und gaben mir einen interessanten Einblick in ihr Corpsleben.
Geschichte Die Entstehung der Gemeinschaften ging mit der Gründung der Universitäten im Mittelalter einher. An den ersten Universitäten, die sich ab dem 13. Jahrhundert etablierten, bildeten sich die „Bursen“ und „Landsmannschaften“, die als Wohngemeinschaften dienten. Ab dem 18. Jahrhundert entstanden dann die Corps und es festigten sich einige Traditionen wie das Fechten, die Couleur, der streng geregelte Tagesablauf und die disziplinierte Studienzeit. Innerhalb der Männergesellschaften führte die Gemeinschaft, Brüderlichkeit, lebenslange Freundschaft zu einer moralischen Entwicklung, das Corps ist auch „Familienersatz“. Mit dem Beitritt geht man einen Bund für das Leben ein (der Austritt ist jederzeit möglich). Die Tradition des geselligen Trinkens lässt sich übrigens bis in die Antike zurückführen. Die 1863 gegründete, pflichtschlagende Verbindung Makaria löste sich 1935 auf, auch um
dem Druck des NS-Regimes zu entkommen. Es wurde danach zwar noch heimlich gefochten, aber offiziell rekonstituierte sich die Verbindung erst nach dem zweiten Weltkrieg. 1950 fusionierten die beiden Würzbuger Corps Makaria und Guestphalia. Die damalige Gleichschaltung der Universitäten durch die Macht des Nationalsozialismus wirkte sich wie eine Kettenreaktion auch auf die Verbindungen aus. Der Druck auf den KSCV (Kösener Senioren-Convents-Verband), den Dachverband der noch etwa 100 KösenerCorps, der damals ausgeübt wurde, war schon in der Weimarer Republik gewachsen. Das Resultat war, dass politische Neutralität und demokratische Haltung aufgegeben wurden. „Die Auseinandersetzung gerade mit diesem Teil der nun 150 Jahre alten Geschichte der Corps Makaria und Guestphalia führt zu unangenehmen, ja, beschämenden Erkenntnissen.“ Dieses Fazit
zieht Manuel Weskamp in der Festschrift zum 150 jährigen Bestehen seines Corps mit Blick auf den Ausschluss der jüdischen Mitglieder in den dreißiger Jahren. Und obwohl heute kein Anlass mehr dazu besteht, den Corps Rechtsextremismus und Antisemitismus, wie er schon in der Weimarer Republik in Deutschland herrschte, vorzuwerfen, haben auch die Corps mit Vorurteilen zu kämpfen. In der Konstitution des Corps ist verankert, dass das Corps weder konfessionell noch politisch gebunden ist. Während die damaligen Corpsstudenten aus wohlhabendem Elternhaus stammten, ist es heute eher der umgekehrte Fall, „denn ganz ehrlich, hier lässt es sich echt günstig wohnen“, so einer der Studenten.
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Das Fechten Warum wird heute noch gefochten und was steckt dahinter? Der Ursprung des studentischen Fechtens liegt im Mittelalter, als die ersten Universitäten gegründet wurden. Damals waren die Studenten, die meist aus wenig begüterten Familien stammten, nicht in der Lage, sich Waffen zu leisten. Erst nach und nach verbesserte sich ihre gesellschaftliche Stellung. Kaiser Maximilian I. erlaubte ihnen schließlich 1514 das Tragen von Waffen als Zeichen ihrer gehobenen Gesellschaftsposition, die sie fortan nun auch im Duell verteidigten. Im 18./19. Jahrhundert uferte die spontane Rauflust in Kneipen und auf offener Straße schnell aus. Um dem ein Ende zu setzen begannen Fechtmeister an den Universitäten das akademische Fechten zu lehren. Akademisch- weil es ein faires Auseinandersetzen mit Regeln ist. Heute werden im Laufe der Studienzeit bei Makaria-Guestphalia 4 Bestimmpartien, darunter die Fuchsenpartie (Erstpartie), gefochten. Eine Partie umfasst 30 Gänge á 4 Hiebe. Diese Regularien werden von Waffenring und Fecht-Comment bestimmt, die außerdem darauf achten, dass sich die Paukanten in Statur, Können und Erfahrung gleichen. Ist
die Fuchsenpartie bewältigt, wird der Paukant recipiert und erhält das dreifarbige Band. Auch wenn nur der Kopf die Trefferfläche ist, muss die sogenannte Mensur keinesfalls blutig und mit „Schmiss“ (Schnittverletzung) enden.
Wir finden unsere Gesichter auch ganz schön – Oberste Regel: Sicherheit Es geht nicht um Gewinnen oder Verlieren, sondern darum, seinen inneren Schweinehund zu überwinden, den Mut zu haben, anzutreten und auf sich für die Gemeinschaft zu bewähren. Diese Tradition wurde deshalb von einigen Verbindungen beibehalten, weil aus einer
notdürftigen Verteidigung ein akademisches Kampfspiel geworden ist, man kann es fast eine Sportart nennen, bei der es auf Konzentration, Disziplin, Körperbeherrschung und Agilität ankommt. Die Paukanten sind übrigens immer aus verschiedenen Verbindungen. Mehrere Corpsbrüder sind als Testant, Stuhlfuchs, Sekundant oder Paukarzt beteiligt. Ein Sekundant hat die Aufgabe den Paukanten zu schützen und auf die Einhaltung der Regeln zu achten. Der Paukarzt entscheidet bei Verletzungen, ob die Partie fortgeführt werden kann und hat das Recht die Mensur vorzeitig aus medizinischen Gründen zu beenden („Abfuhr“). Zum Schutz vor ernsthaften Verletzungen tragen die Paukanten Kettenhemd, eine Halskrause, einen ledernen Handschuh, einen Stulp (Ellenbogenschutz) und eine Schutzbrille, die auch Ohren und Nase schützt. „Für uns ist es ein guter körperlicher Ausgleich, neben dem anderen Pauken, dem fürs Studium“, sagt einer der Studenten.
Was sind die Verpflichtungen? Alle Mitglieder müssen mindestens eine Stunde am Tag, fünf Tage in der Woche pauken(Fechttraining). Zudem werden von den aktiven Mitgliedern Veranstaltungen organisiert. Dreimal im Semester ist Kneipe, bei der alle zusammenkommen.
Es ist schön die Möglichkeit zu haben, über Generationen hinweg Erfahrung auszutauschen
Eine weitere Aufgabe ist es das Haus zu verwalten, Einkäufe zu tätigen - und das betrifft nicht bloß den Bierkeller. Und mit das wichtigste ist es, den Kontakt zu befreundeten Verbindungen, Inaktiven und Alten Herren zu pflegen. Auch wenn diese Lebensart eine gewisse Strenge mit sich bringt und Anstrengung sowie Zeit erfordert, zahlt es sich für die Freundschaften die man schließt und das familiäre Zusammenleben aus. „Für sowas muss man natürlich der Typ sein, aber es ist gar nicht so schlecht eine Verpflichtung neben dem Studium zu haben, so wird man gepusht was zu tun“, so eines der Corpsmitglieder. Außerdem hat man auch weniger Privatsphäre und muss immer da sein. „Du hast aber immer einen Ort, an dem du zuhause bist, zu dem du zurückkehren kannst. Du bist hier nicht allein und findest gute
Freunde. Den Zusammenhalt, der auch durch das Fechttraining entsteht finde ich gut“, sagt einer der Studenten.
Es wird mehr zurückgegeben, als gefordert wird
Wusstest du schon? Einige große Persönlichkeiten lassen sich aufzählen, die in Studentenverbindungen aktiv sind oder waren: der Philosoph Karl Marx, der Theologe und Missionsarzt Albert Schweitzer, der Gründer der Porsche AG Ferdinand Porsche. Auch der Entertainer Thomas Gottschalk war in München aktiv, der Fußballer Christoph Metzelder in Bochum. Auch die Würzburger Verbindungen haben große Namen in ihren Reihen. Der bekannte Nervenarzt Alois Alzheimer war Mitglied des Corps Franconia, und Andreas Michel, der Begründer der Zahnheilkunde ander Universität Würzburg, war beim Corps Makaria. Der Inhalt dieses Artikels bezieht sie hauptsächlich auf das Corps Makaria-Guestphalia zu Würzburg, lässt sich nicht verallgemeinern und stellt lediglich einen Ausschnitt aus der Geschichte der Studentenverbindung dar. – Annabella Matranga
Der Inhalt dieses Artikels bezieht sie hauptsächlich auf das Corps Makaria-Guestphalia zu Würzburg, lässt sich nicht verallgemeinern und stellt lediglich einen Ausschnitt aus der Geschichte der Studentenverbindung dar.
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lthough in a few days bulldozers may rattle in Factory Rog, the supporters of Rog and mayor Jankovič still have not found a mutual language. “Withdraw from the project Centre Rog” was demanded by hundreds of people in front of the Municipality of Ljubljana. “We do not give Rog for a construction pit” echoed in the streets of the capital city and before the Mayor Hall. More than hundreds of protesters have tried to prevent the demolition and renovation of Rog which is planned by the municipality of Zoran Jankovič. The Municipality claims that Rog will not be turned into a construction pit due to their own financial budget. “We defend our work. Rog offers space for creators, innovators as well as for those who are marginalized from society” says Aigul Hakimova from Social Centre Rog. She further claims that with this event, they wanted to publicly address the Municipality of Ljubljana and its mayor that they should not demolish the once bike factory. As it is already written in Dnevnik, the municipality accelerates the project because of the expiration of the approval for demolishment. Rog Is Not Capitalism The renovation which is drawn by MOL includes only the ruff construction of the old factory. As it says Danijela from Social Centre Rog, the new centre that is planned by the municipality, defined narrowly is “Also commercially orientated but excludes all the diverse activities that now exist in Rog.” In the new centre, according to her, there will be no longer place for Circusarna, Social Centre Rog, Skate Park, Concert Hall and
Internationales
varieties of other activities. The users of Rog are also afraid that with this, the values on which their work underpins will be lost. “We are driven by solidarity, we work in common good and in no way in the name of capital” clearly expresses Hakimova. At the municipality they claim that further cooperation with potential users is not fully defined because they will start demolishing only those buildings that are not dwelt. “We must first renovate and provide factory Rog with basic infrastructure standards, only then we can talk about cooperation in the creation of the program.” It does not come a word whether people of Rog want renovation or not. They would like from the municipality to sanitize critical points, plug it to public electricity, nevertheless, they are not opposed to the renovating of the façade. However, in a manner that respects their autonomy and allows them to continue their organization alone. The Mayor Does Not Listen to Us “I have a feeling that at the municipality of Ljubljana they have not thought of our position yet, as they clearly do not care that many selfinitiative projects will be lost after the renovation” activist Hakimova is concerned about this. Although at the municipality they claim that they communicate with the users of Rog for more than 9 years, users of Rog sue that in reality they are not heard. “The meetings with the municipality are not based on a dialogue – they are an acquaintance with their decisions” says Danijela. Some time ago, the mayor Jankovič has invited the users of Rog on a meeting, predicted for the end of this month. “Jankovič told us a few times already that
he will demolish Rog” says a user, Matej Kavčič. “We will attend the meeting and we will present our possession, and we hope that the mayor will listen to us.” To preserve their work and reach the ear of the municipality, the users of Rog have published a petition on the internet for Neomejen Rog Uporabe. By the end of the previous month, the petition has been signed by 2600 people. The contains created by the users of Rog and the autonomy of its work are clearly not only important to the people of Ljubljana, because 44% of the signatures are from other regions of Slovenia.
– Eva Panjan
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Redaktion: Matthias Kübert, Timo Unger, Helena Klöhr, Bettina Grimm, Joe aka. Jessica Preißl, Cian Hartung, Adrian Frodl, Laura Krischke, Annabella Matranga, Manuel Härder
Redaktionsleitung:
Redaktionelle Mitarbeit:
Timo Unger
Referat für Demokratie und Zivilcourage, Referat für Ökologie und Nachhaltigkeit
Layout: Jakob Fangmeier
Schriften:
Titelbild: Moritz Sadowski
Montesserat Vollkorn
Auflage: 4000 Stück
Epaper:
http://bit.ly/1OuKo0Y
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