Verwandt - Buch 1

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erweiterter Stammbaum des Lutz Bruno Paul Hรถfer Von 1700- 2006 Anteil verwandter Personen an der industriellen Entwicklung in Elsterberg Teil 4


Leitfaden der Familienchronik Teil 4 1.

Einleitung und Familie- Gruppen

2.

Nachfahren des Friedrich Johann Höfer Sohn des Johann Georg Höfer von 1784 aus Fröbersgrün

2.1. 2.2.

Christian Höfer Hermann Höfer

2.2.1. 2.2.2.

Kurt Höfer ( Silke Schröters ) Heinrich Rau

2.2.2.1. Johannes Rau ( Hartmut Rau ) 2.2.2.2. Werner Rau ( Bernd Rau ) 2.2.2.3. Georg Rau (Dieter-, Joachim Rau, Angela Seifert ) 2.2.2.4. Erika Wolf geb. Rau ( Annerose Milde, Ingo Wolf )

2.3.

Frieda Kölbel geb. Höfer

2.3.1

Gerhard Kölbel

2.3.1.1. Renate Horlbeck geb Kölbel 2.3.1.2. Gunther Kölbel 2.3.1.3. Hans Peter Kölbel

2.4.

Lina Minna Kellner geb Höfer

2.4.1.

Helene Heidrich geb. Kellner ( Gerhardt, Gunther Heidrich Gisela Grumpholz

2.4.2.

Alfred Kurt Kellner ( Christa Wick, Siegfried Kellner, Doris Nicols, Erika Schönborn)


2.4.3

Walter Kellner

2.4.4

Gertrud Schaarschmidt geb. Kellner ( Siegfried- und Eberhart Schaarschmidt, Heidel, Keiser, Paul )

2.4.5.

Paul Alfred Kellner

2.4.6. Marta Kellner (Hannelore Landgraf, Feigl )

2.5.

Lina Hadlich geb. Höfer

2.5.1.

Johanna von Wolfersdorf geb. Hadlich ( Dieter von Wolfersdorf, Gisela Schemmrich, Linko )

2.5.2.

Franz Hadlich ( Renate Roth geb. Hadlich, Volker Roth Ute Glück geb. Roth )

2.5.3. Karl Hadlich 2.5.4. Christa Gläser geb. Hadlich

3.

Einblick in den erweiterten Stammbaum

3.1

Anheiratende Personen und Bedeutung des Eduard Stier

3.2

wirtschaftliche Zusammenhänge des 20. Jahrhunderts unter Berücksichtigung der verwandtschaftlichen Beziehungen (Stier, Seidel, Heinecke, Beringer, Damisch, Schönfuß, Steudel, Obernitz, Beckert, Schmidt)

4.

Opfer der Gewaltherrschaft und Krieg


Teil IV der Familienchronik der Vorfahren der Höfers Ausgehend vom ersten Buch der Chronik mit den Teilen I-III und dem Bearbeitungsstand vom 20.1.2008 möchte ich in den nachstehenden Ausführungen auf die weite Verzweigung verwandtschaftlicher Beziehungen in Elsterberg eingehen. Durch reichhaltige Nachkommen vieler Familien im 19. Jahrhundert und eine gewisse Standortverbundenheit, begründet durch steigende Industrialisierung in Elsterberg, sind reichhaltige Verwandtschaftsgruppen und Verschwägerungen entstanden, von denen einige betrachtet werden sollen. Nach dem im Teil I der Zusammenhang der nachstehenden Familie aufgezeigt wurde: • • • • • •

Höfer, Karl Louis, Emil Erdmann, Christian Friedrich Schmidt, Anna Frotscher, Else Weidlich, Ida Göller, Emma Beierlein, Emma, Beierlein,Otto, Anna Jacob, Minna Paul, Lina Loos

Nun befasse ich mich mit den Nachkommen der Geschwister des Vaters Johann Adam Höfer 1774 in Frotschau geboren. Aus dem der Sohn Johann Gottlieb Höfer 1828- 1895 entstand, mit der bereits erwähnte Familiengruppe. Johann Georg Höfer sen. 1736- 1808 war verheiratet mit Eva Maria Feustel. Sie hatten zusammen fünf nachweisliche Kinder, drei Enkel und fünf Urenkel. Die Nachkommen tragen durch meist weibliche Nachfahren den Namen Höfer nicht mehr. 1. Eine Familiengruppe sind die Nachfahren des Friedrich Johann Höfer aus Görschnitz stammt väterlicher Linie von Johann Georg jun. ab. Friedrich Johann kaufte 1876 einen Bauernhof, der noch heute von den Nachfahren Erhardt Horlbeck bewohnt wird. Verheiratet war er mit der Wilhelmine Höfer geb. Kemnitz aus Scholas. Aus der Familie gegen 2 Söhne und 3 Mädchen hervor davon wieder 15 Enkel. Meine Niederschrift bezieht sich dabei auf Gedächtnisaussagen sowie Familienbuchunterlagen der zumeist interessierten HöferNachfahren. Das Zusammentragen von Daten wie Name, Geberts,- Sterbedaten, Herkunft und Tätigkeitsmerkmalen lassen auf einen gemeinsamen Stammvater hinleiten. Schwierig dabei ist jedoch die zum Verwechseln ähnlichen Vornahmen von Eltern und Kindern. Eine Namensvielfalt, wie sie heute üblich ist, gab es vor 150 Jahren noch nicht. Sie hatte meist christlichen Charakter und sollte den Nachwuchs in diesem Sinne erziehen. So entstanden zum Beispiel die Familien: • • • • •

Hering, Rau, Wolf Kölbel, Horlbeck Kellner, Heidrich, Grumpholz, Nicols, Wick, Landgraf Schaarschmidt, Kaiser, Paul Hadlich, von Wolfersdorf, Schemmrich, Roth, Gläser

Bedeutsam sind die Zusammenhänge des Familienbaumes der Höfers mit dem der Familie Stier. Da die Vorfahren der Stiers mit großem Kinderreichtum gesegnet waren, und in der


Gründerzeit der Stadt wirtschaftlich sehr aktiv waren, gründete Ende des 19. Jahrhunderts die Elsterberger Industrie und Gewerbe auf die Familie Stier und Schubert. Ersichtlich wird dieses im 3. Abschnitt des Kapitels IV mit dem Einblick in den erweiterten Stammbaum. Dort finden sich Textil- und Metallbetriebsunternehmer, Zimmereibesitzer, Gärtner, Kaufleute, Färbereibesitzer, Gastwirte, Müller, Strumpffabrikanten, Brauereiinhaber, Handwerker und Stadträte.


Wir alle besitzen denselben Stammvater Johann Georg aus dessen Enkel die angeführten Familien sich im Vogtland entwickelten.

n Deutschland gibt es 4416 Telefonbucheinträge zum Namen Höfer und damit ca. 11776 Personen mit diesem Namen. Diese leben in 399 Städten und Landkreisen. Die meisten Anschlüsse sind in MayenKoblenz gemeldet, nämlich 124. Weitere Kreise/Städte mit besonders vielen Namensträgern sind Berlin (102), SiegenWittgenstein (98), Altenkirchen (Westerwald) (91), Rems-Murr-Kreis (91), Tirschenreuth (87), Region Hannover (78), Neuwied (73), München (56) sowie Göppingen mit 54 Einträgen. Stand: 2009


2.1. Erster Sohn (Geburt unbekannt) war Christian Höfer, der sich mit Lina Höfer geb. Hadlich ehelichte. Sie hatten die Kinder Herbert und Lisel ohne weitere Nachkommen. Es gibt darüber kein Bildmaterial. 2.2. Als 2. Sohn kahm 1877 Hermann Höfer auf die Welt, der sich mit Marta Steudel vermählte. Sie besaßen 3-4 ha Land und betrieben eine kleine Landwirtschaft.

Das Ehepaar hatte einen Sohn und eine Tochter mit 5 Enkeln 2.2.1. Kurt Höfer 1910- 1977

Else Hildegard Rau geb. Höfer 1901- 1978

Marta Grünler 1909- 1997 Kurt war Schmiedemeister und der Hufschmied in Cossengrün. Seine Frau arbeitete in der Textilindustrie. 2.2.2.

Heinrich Rau 1903- 1961

Heinrich übte den Buruf des Schneidmüllers in der Franzmühle Elsterberg aus und Else führte den Haushalt.


3.

Einblick in den erweiterten Stammbaum

3.1 Angeheiratete Personen Der folgende Teil sprengt ein wenig den normalen Stammbaum des Lutz Höfer, zeigt aber auf in wie weit in einer Kleinstadt, wie es Elsterberg nun ist, die verwandtschaftlichen Beziehungen sich wie ein Spinnennetz über die Region ausbreiten. Dabei nehme ich starken Bezug auf die Niederschrift des Gärtnermeisters Hans Heinecke 1909- 1978. Der Verbindungspunkt der Höfers mit den Stiers geht zwar über einen schmalen Steg, aber in einem soliden und belegbaren Verwandtschaftsgrad. Der Hermann Beierlein hatte neben meiner Urgroßmutter Emma Höfer, den Sohn Otto Beierlein dessen Schwiegertochter Helene ein geborene Stier war. Die wiederum Enkel des Carl Friedrich Stier und der Christine Sophie Heckel war. Es ist ebenfalls überliefert, dass Emil Max Stier der Vater der ‚Beierleinschen‘ Helene mit den wirtschaftlich erfolgreichen seines Cousin Wilhelm Eduard Stier zu tun haben wollte. Er war Ende des 19.Jahrhundert einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren im industriel aufstrebenden Elsterberg. Rund 15 Betriebe und Gewerbe in Elsterberg tagen die Wurzeln des Carl Friedrich Stier in Fortführung des Zimmereigewerbes durch den Sohn Eduard Stier 1842- 1908. Die Familie Stier bewohnte im Alten Haus in Elsterberg am ehemaligen Totengraben. Denn wo heute die Schule steht war bis 1912 der Friedhof. Die Geschichte der wirtschaftlichen Entwicklung begann 1872 mit dem 30 jährigen Eduard Stier, der in der damals noch unbebauten Teichgartenstraße, an der Stelle des heutigen Stahlbau Stier, eine Zimmerei mit Sägewerk errichtete. Zunächst waren in einem starken Winter die gepachteten Scheunen mit Inventar abgebrannt. Im Jahre 1886 ging ein dampfbetriebenes Sägewerk in Betrieb. Es stand parallel zum alten Krankenhaus. Durch den sächsischen Regierungsbaumeister Piehler, konnte des Elsterberger Baugeschäft Franz Hermann Piehler Großaufträge wie König Georg Kaserne in Plauen, den Bahnhof in Zwickau und Tunnel in Elsterberg profitieren. Die erforderlichen Zimmereiarbeiten und Holzlieferungen realisierte die Firma Stier. Ein Querverweis ist auch im Teil 1 auf der Seite 24 zu sehen. Mit diesem Aufschwung war es auch möglich 1888 2/ 3 der Gärtnerei von Ernst Seidel in der Gegend der Wohnanlage der Familie Ranftl und baute eine verhältnismäßig große Weberei mit hohem Holzanteil.

3.2 Zusammenhänge des 20. Jahrhunderts unter

wirtschaftliche


Berücksichtigung der verwandtschaftlichen Beziehungen (Stier, Seidel Heinecke, Beringer, Damisch, Schönfuß, Steudel, Obernitz, Beckert) Die Grundsteinlegung war 1889. Ein Jahr später erwarb der Schwiegersohn Karl Heinecke den Rest der Gärtnerei Seidel, heute in Besitz des Horst Winkler. Die Weberei wurde Verpachtet und der Erbauer Eduard Stier mit seinen Söhnen blieben stille Teilhaber. Nach dem ein Brand den Bau zerstörte und die Schuldzuweisungen zwischen Pächter und Vermieter hin und her geschoben wurden, entschied sich Eduard ein nichtbrennbares Webereigebäude mit einer neuen Pächter zu errichten. Mit Otto Hoffmann und den Schwiegersohn Otto Beringer entstand die mechanische Weberei Beringer & Hoffmann, in der keine nennenswerten Brände ausbrachen.

Durch diese Aktivitäten des 1908 verstorbenen Eduard Stier erhielt jeder seiner Kinder 30000 Reichsmark bei der Eheschließung. Ein Grundstein der industriellen Entwicklung in Elsterberg. Otto Beringer hatte zunächst eine Stickerei in der König Albert Str. und die Gebrüder Lange waren in der Teichgartenstr. Eingemietet.

Zimmerei Paul Stier Zimmerei Kurt Stier Motorenwerkstatt HöselUhlig Drogerie Stier Johannes Schneidermeister Helene Seifert Gärtnerei Heinecke Karl Gärtnerei Hans Heinecke

Lebensmittelhandel Walter Seidel Marta Beringer geb. Stier und Otto Beringer • Weberei Otto Beringer im Urlaub an der Ostsee Herdfabrik Herbert Damisch Gießerei Erich Damisch Bohnerwachsherstellung Gerhard Schönfuß Lebensmittelhandel Johannes Schönfuß •

Trikotagen Rudert


Mechanische Weberei gegr.1889 mit 200 Webstühlen Teichgartenstraße 5

Drahtanschrift: Beringer / Fernsprechverbindung Elsterberg No.45 / Postscheckkonto No.117551 Amt Leipzig Girokonto bei der Filiale der Dresdner Bank in Greiz, und Allgem. Kredit Anstalt Zweigstelle Elsterberg Stand 1924 Weberei Bruno Steudel Gaststätte Fürstenhalle Hildegard Steudel

1910 ist Reinhard Stier Branddirektor der freiwilligen Feuerwehr in Elsterberg, neben seinen Kommandeur Otto Johannes Voigt.


Am Ende des 1. Weltkrieges in Zeiten der Inflation erpressten die Pächter den Vermieter mit Mängeln am Gebäude. Reinhard und Paul Stier entschieden sich für den Verkauf des Gebäudes im Jahre 1919.

Reinhard Stier Anna Stier geb. Pflug Das erhaltene Geld war durch die Inflation eine Woche später nichts mehr Wert. Die Produktion der neuen Inhaber war auch durch schlechte wirtschaftliche Zeiten in den zwanziger Jahren geprägt. Reinhard Stier war 27 Jahre Baustadtrat und machte sich so für die Entwicklung der Stadt verdient. Nach ihm benannte die Elsterberger eine Straße, in Würdigung seiner Leistungen. Nach dem der Sohn Karl Beringer, verehelicht mit Ruth Schönfuß, offensichtlich kein Interesse am Betrieb zeigte und der sich um den praktischen Teil verantwortliche Otto Hoffmann auch kein Interesse zeigte, wurde das Unternehmen 1939 kurz vor dem 2. Weltkrieg an die Webereifirma Schaufuß und Grimm aus Reichenbach verkauft. Karl Beringer ist 1943 im Krieg gefallen. 15.4.1952 kam es zur Enteignung durch die DDRRegierung und mit dem ehemals ansässigen Betrieb Hogo Stompe gründete sich das Kombinat Wäscheunion Elsterberg, bekannt durch seine Bettwäscheproduktion.

Auch das schloss nach der Widervereinigung der beiden Deutschen Staaten im Jahre 1991.


Die Zimmerei als Betrieb überlebte das 20. Jahrhundert mit unterschiedlichen Eigentümern. Nach dem Tode des Johannes Stier 1962 legte sein Bruder kurt das über 100 Jahre funktionierende Sägewerk still. Kurt Stier führte trotz der Amputation eines Beines die Zimmerei einige Jahre weiter, bis zwischenzeitlich Konrad Nauruschat einen StahlbauBetrieb errichtete. Er verstarb mit 41 Jahren und 1971 der Betrieb wurde dem Rationalisierungsbau Gera 1972 angegliedert mit Fortführung der Zimmerei des Eduard Stier. Sie wurde noch bis 2000 betrieben und ging dann unter Leitung von K.-H. Böhm in Konkurs. Ein Stahlbau befindet sich heute noch nach wechselnden Eigentümern auf dem Kerngelände. Die ca. 4000 m2 werden weitestgehend verbaut.

Aus der Elsteraue des Jahres 1860 entstand ein Wohn- und Gewerbegebiet mit einer dichten Besiedlung. Die ersten Wohngebäude, die von Stiers errichtet wurden, sind die Häuser der Familie Grimm und Kaul. Man muss sich vorstellen eine der älteste Straßen der Stadt Elsterberg, die heutige Thomas- Müntzer Straße, die auch vom Stadtbrand 1840 verschont blieb, vom Stadttor aus in Richtung Robert Blum Brücke zu gehen. Ab der Brücke längsseits der Elster befanden sich nur Wiesen und Gärten. Diese Fläche hat Eduard Stier, in der Nähe der Stadt, als hervorragendes Gewerbegebiet erkannt. Aus der Geschichte der Firma Stier ist ganz deutlich die Endlichkeit von Unternehmen ersichtlich. Dabei spielen gesellschaftliche und die davon abhängigen wirtschaftlichen Bedingungen eine große Rolle.


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