02/2019 Rinderprofi

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MAI 2019

Alles für die Q. Alles für die Q.

Qualitätsmilch beginnt bei der Futterernte. Qualitätsmilch beginnt bei der Futterernte. Bei allem, was wir tun, steht die Qualität an erster Stelle. Dieser Grundsatz beginnt bei der Zuverlässigkeit unserer Maschinen und endet bei der Qualität dessen, was am Ende eingelagert Bei allem, was wir tun, steht die Qualität an erster Stelle. Dieser Grundsatz beginnt bei der und an die Tiere verfüttert wird. Der JAGUAR Feldhäcksler ist mit einer Technologie Zuverlässigkeit unserer Maschinen und endet bei der Qualität dessen, was am Ende eingelagert ausgestattet, die die Qualität des Häckselgutes entscheidend verbessert. Das unter der Marke und an die Tiere verfüttert wird. Der JAGUAR Feldhäcksler ist mit einer Technologie SHREDLAGE@ bekannte Verfahren zur Silomaisaufbereitung schließt das Material intensiv auf ausgestattet, die die Qualität des Häckselgutes entscheidend verbessert. Das unter der Marke und vergrößert damit die Oberfläche des Häckselgutes um ein Vielfaches. SHREDLAGE@ bekannte Verfahren zur Silomaisaufbereitung schließt das Material intensiv auf und vergrößert damit die Oberfläche des Häckselgutes um ein Vielfaches. Für mehr Informationen sprechen Sie uns gerne an. Für mehr Informationen sprechen Sie uns gerne an.

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INHALTSVERZEICHNIS IM GESPRÄCH

04 Mit dem Rücken zur Wand FÜTTERUNG

06 Erfolgreich füttern: GVO-freie Milchkuh­ fütterung ­funktioniert

08 Die Mischung macht’s 10 Wie wirken Mykotoxine in Futter und Milch?

04 RINDERMAST

MELKTECHNIK

14 Melkanlagen regelmäßig k­ ontrollieren und prüfen

16 Melktechnik: Darauf kommt‘s an! KÄLBERAUFZUCHT

20 Risikofaktoren für die Kolostrum­ versorgung

TIERGESUNDHEIT

22 Kälberdurchfall hat viele Ursachen STALLHYGIENE

24 Kleine Maßnahmen, große Wirkung

10 MYKOTOXINE

STALLBAU

26 Richtige Lüftung im Kälberstall 28 Wenn Kälber in den Jungviehstall kommen BAUEN

29 So setzt man Beton richtig ein WEIDE

31 Milchviehfütterung in der natürlichsten Form

DÜNGUNG

33 Stallmist hat seine Wirkung SILAGE

34 Kurz geschnitten, gut vergoren …

14 MELKTECHNIK

36 FIRMEN BERICHTEN

IMPRESSUM

20 KÄLBERAUFZUCHT

HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@blickinsland.at) ­REDAKTION Klaus Orthaber (orthaber@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@­ blickinsland. at) ANZEIGENLEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) BÜRO­LEITUNG ­ Alexander Smejkal (smejkal@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF Julia H ­uscsava (huscsava@blickinsland.at), Katharina Preis (preis@blickinsland.at), Jessica Winter (winter@­ blickinsland. at), Lisa Ehrenreich (ehrenreich@blickinsland.at), Florian Steinwender (­steinwender@­spv-media.at) VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@ blickinsland.at) L ­ eserservice Tobias Kumba REDAKTION UND ANZEIGEN­ ANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@blickinsland.at FIRMEN­BUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 G ­ RAFIK Cornelia Mitter (mitter@blickinsland.at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland.at) HERSTEL­ LUNG proprint.at GmbH, 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, office@proprint.at, ­www.­proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung.


4 IM GESPRÄCH

Mit dem Rücken zur Wand Rindermast Sollte Großbritannien ohne Abkommen aus der Europäischen Union austreten, wird das zu massiven Verwerfungen am Rindfleischmarkt führen. Unter einem „harten Brexit“ würde auch Österreich leiden, befürchtet der Geschäftsführer der ARGE Rind, Werner Habermann.

EU-Agrarkommissar Phil Hogan kann sich Hilfsmaßnahmen vorstellen. Wären beispielsweise Interventionslager beim Rindfleisch denkbar? Ich bin kein Fan davon. Alles, was auf Lager gelegt wird, muss irgendwann auch wieder ausgelagert werden und belastet dann den Markt. Wir werden eher schauen müssen, dass wir Exportmärkte in Drittländern stärker bedienen können. Dass Irland nach China liefern darf, ist sehr wichtig. Dort wird man aufgrund des steigenden Wohlstands Rindfleisch brauchen. Dafür sollte die Kommission Geld freigeben. Sollte das nicht gelingen: Werden wir dann in Österreich bald irisches Beef im Regal haben?

Im Lebensmitteleinzelhandel wird es nicht auftauchen, weil der Konsument kaum Interesse an ausländischem Fleisch hat. In der Gastronomie hat die Ware aber kein Mascherl. Da meinen viele Kunden, dass sie ein österreichisches Steak essen. Das ist es zu 80 Prozent aber nicht. Also gibt es heute schon irisches Rindfleisch am Teller im Wirtshaus? Eher wenig. Auch Fleisch aus Irland ist momentan noch zu teuer. Gekauft wird eher im Billigpreissegment aus Argentinien und Brasilien. Südamerika hat nochmals höhere Produktionsmengen und braucht hochpreisige Märkte in Europa. Vor Weihnachten waren wir damit konfrontiert, dass die Brasilianer die Märkte, im Rahmen ihres Zollkontingents, im Edelteil-Bereich mit Billigangeboten überschwemmt haben. Beiried hat im Großhandel acht Euro pro Kilo gekostet – das ist die Hälfte von dem, was bei uns ein Stier-Beiried kostet. Also wäre das Freihandelsabkommen Mercosur eine noch größere Gefahr als der Brexit? Langfristig ja.

Konkurrenten. Die Ware, die jetzt hereinkommt, ist wesentlich teurer als unsere eigene.

Werner Habermann Auch mit den USA gibt es Diskussionen rund um die Steigerung des Kontingents für Rindfleisch. Grundsätzlich sehe ich die Vereinigten Staaten nicht als großen

ZUR PERSON Werner Habermann (47) ist seit 2003 Geschäftsführer der niederösterreichischen Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf und unter anderem für die Rinderbörse sowie für Qualitätsprogramme verantwortlich. Seit Jänner 2018 ist er zusätzlich Geschäftsführer der Dachorganisation der Rindererzeugergemeinschaften in Österreich, ARGE Rind.

In Übersee werden Hormone und Antibiotika in der Rinder­ mast eingesetzt. Ist es fair, Produkte hereinzulassen, die mit Methoden hergestellt wurden, die hier eigentlich verboten sind? Unabhängig von Antibiotika und Hormonen sind die Auflagen und Produktionsbedingungen ganz anders. Ich habe in Südamerika Betriebe gesehen, wo 300.000 Rinder in einem System gemästet werden. Da werden wir mit unseren im Durchschnitt 28 Rindern nie konkurrenzfähig sein. Ist die Landwirtschaft nur mehr ein Abtauschgut für höhere wirtschaftliche Interessen? Letztendlich kann man das so sehen. Die Landwirtschaft hat eine untergeordnete Rolle. Andere Wirtschaftsbereiche wie die Autoindustrie geben die Themen vor. Wie kann Österreich in diesem Kontext bestehen? Wir sehen eine klare Kennzeichnung in der Verarbeitung, in der Gemeinschaftsverpflegung und in der Gastronomie als einzige

Fotos: © agrarfoto.com, ARGE Rind

rinderprofi: Erleichtert, dass der Brexit verschoben wurde? Habermann: Sehr. Gelöst ist das Problem aber nicht. Wenn Irland Großbritannien als Kunden verliert, wird die europäische Eigenversorgung mit Rindfleisch von einem Tag auf den anderen von 99 auf 115 Prozent steigen. Diesen Druck merkt man heute schon. Die Iren suchen in Europa alternative Märkte.


IM GESPRÄCH 5 Chance, uns besser zu positionieren. Es ist ein Faktum, dass wir 145 Prozent Eigenversorgung haben. Daher brauchen wir neue Absatzmärkte. Die finden wir im Lebensmitteleinzelhandel nicht mehr. Dort sind wir mit fast 100 Prozent vertreten und die Umsätze sind leicht rückläufig. Wer in einen Großmarkt für Wiederverkäufer geht, sieht aber, dass mindestens fünfzig Prozent ausländische Ware bei den Wirten landet. Unsere Chance ist also der Außer-Haus-Verzehr. Hier hoffen wir auf eine klare Kennzeichnung. Und im Export? Der ist schwierig. Unser wichtigster Exportmarkt Italien ist ganz weggebrochen, weil Polen und Irland wesentlich billiger liefern können. Unsere einzigen Exportmärkte für höherwertiges Rindfleisch sind momentan Deutschland und die Schweiz. Wenn wir uns aber, wie jetzt gerade, mit unseren Aufschlägen zu sehr vom deutschen Preisniveau wegbewegen, fliegen wir auch dort aus den Regalen. Aktuell sorgen die Lebendtransporte von Kälbern ins Ausland für Aufregung. Wir müssen etwa 80.000 Kälber und Einsteller pro Jahr exportieren, weil wir die Mastkapazitäten im Inland nicht mehr haben. Die Kalbfleischproduktion in Österreich ist de facto eingebrochen. 60 bis 70 Prozent des Kalbfleischs in der Gastronomie kommen aus Holland. Wir liefern Kälber ins Ausland und bekommen verarbeitetes Fleisch von 40.000 Schlachtkälbern wieder herein. Brauchen wir da nicht Strategien, um mehr Kälber im Land mästen zu können? Das hat auch eine politische Dimension. Das müsste man aber anders gestalten: Nicht klassisch mit Vollmilchaustauscher, sondern rosé, etwas schwerer und älter. Das wäre auch kostengünstiger. Da braucht es aber auch die Zusage der Politik, dass die Gemeinschaftsverpflegung dieses Kalbfleisch dann auch abnehmen wird. Das würde einen Teil dieses Problems entschärfen.

Setzt die Vermarktung, ähnlich wie bei Schwein und Geflügel, mehr auf Tierwohl? Wir machen ja solche Projekte. Die Nachfrage ist aber nicht so groß, wie wir sie und vielleicht auch der Handel eingeschätzt haben. Dem Konsumenten sagt der Begriff Tierwohl noch nichts. Da wird man weiter aufklären müssen.

anhält, werden wir dasselbe Problem wieder haben.

Ist bei Bio der Plafond erreicht? Ich schätze schon. Projekte mit dem Handel, wie Ja! Natürlich, Spar oder Zurück zum Ursprung funktionieren gut und wachsen sogar noch leicht. Außerhalb davon müssen wir Ware exportieren. Da geht es nur mehr um den Preis. Im Bio-Schlachtkuhbereich ist der Zuschlag von fast 70 Cent auf 26 Cent gefallen. Den deutschen Händlern ist egal, ob die Ware aus der Ukraine oder aus Österreich kommt. Deshalb bin ich überzeugt davon, dass wir auch bei den Bioprojekten eine Mengensteuerung, ähnlich wie beim AMA-Gütesiegel, brauchen. Übermengen gehen immer zu Lasten des Bauern, weil die Preise fallen.

Rindermäster haben mit der Umstellung vom historischen auf das regionale Zahlungsmodell stark verloren. Die Rindermast hat damit massiv an Einkommen verloren. Das wurde am Markt bisher nicht wieder erwirtschaftet. Damit ein Betrieb wieder investieren kann, braucht er einen Deckungsbeitrag von 400 bis 450 Euro pro Mastplatz. Aktuell liegen wir bei 200 Euro. Auch hier brauchen wir, ähnlich wie bei den Mutterkühen, einen Qualitätsanreiz in der Säule 2, damit Geld zu den Bauern kommt. W

Stichwort AMA-Gütesiegel: Auch hier ist der Markt g­ esättigt. Es gibt einen Aufnahmestopp und eine Warteliste. Wir entscheiden zwei Mal im Jahr darüber, ob und wie viele neue Betriebe aufgenommen werden. Auch bei anderen Programmen merken wir eine gewisse Sättigung. 70 Prozent der von der ARGE Rind vermarkteten Schlachtrinder sind in einem Qualitätsprogramm. Wenn hier mehr Ware kommt, brauchen wir neue Märkte dafür. Diese zu finden, wird die Herausforderung der nächsten zwei Jahre sein. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Aufgrund des Futtermangels wurde der Markt mit Schlachtkühen überschwemmt. Hat sich die Situation wieder normalisiert? Ja, seit Jänner. Es sind wenige Schlachtkühe da. Die Preise sind wieder nach oben gegangen. Wenn die Trockenheit aber so

Brauchen wir bei den Mutterkühen eine Rückkehr zu gekoppelten Zahlungen? Ich halte nichts davon, nur eine Stückprämie mit der Gießkanne zu verteilen. Jede Zahlung muss einen klaren Qualitätsanreiz haben.

Interview: STEFAN NIMMERVOLL


6 FÜTTERUNG

Erfolgreich füttern: GVO-freie Milchkuhfütterung funktioniert Untersuchungsergebnis Die Diskussion um die Notwendigkeit einer GVO-freien Fütterung, meist verbunden mit dem Austausch von Sojaprodukten aus Übersee durch einheimische Körnerleguminosen, hat die Beratungsarbeit des letzten Jahres in starkem Maße dominiert. VON DETLEF KAMPF UND LUISE PROKOP

Ü

ber dieses Thema wurde auch schon ausführlich berichtet, und viele Landwirte haben inzwischen (mehr oder weniger freiwillig) die Milchproduktion mit Verzicht auf den Einsatz von Sojaprodukten umgestellt.

Eine adäquate Nährstoffversorgung der Milchkuh ohne Sojaschrot ist weiterhin ohne Einschränkungen möglich. ­ abelle 1 zeigt die AustauschraT ten sowie die anteiligen Kosten der Einzelkomponenten des Ergänzungsfutters vor und nach der Umstellung.

werden. Diese stellt die derzeit die Ackerbohne darüber hinaus einzig sinnvolle Möglichkeit nicht die gleichen Energiegehalte dar, am Standort Futterkamp als wie Sojaschrot liefert, zusätzlich eigenes Futtermittel mit höherem auch die Beständigkeit im Pansen nicht sehr hoch ist, kamen als Rohproteingehalt angebaut werden zu können. Da die Ackerboh- weitere Komponenten Rapsschrot Ackerbohne und Raps erset­ ne bei moderat hohen Proteinge- und Rapskuchen in pansengezen Soja Grundsätzlich stellte halten relativ viel Stärke liefert, schützter Form zum Einsatz. Ein die Umstellung auf die GVO-freie musste der Ausgleich gegen Sopositiver Effekt der verschiedeFütterung im LVZ Futterkamp jaschrot auch gleichzeitig gegen nen Rapsquellen sollte zudem im Vergleich zu anderen MilchGetreide vollzogen werden. Da sein, dass die Rapsmenge so nicht viehbetrieben eine eher kleinere Preis Kosten Differenz Herausforderung dar, da der Sokg/Tag (€/to) (€/T/T) (€/T/T) jaanteil in den Milchviehrationen lediglich bei 0,7 kg je Tier und Austausch von Sojaschrot 0,700 428 0,300 Tag lag. Als Ziel wurde trotzdem vorgegeben, dass beim Wegfall gegen Ackerbohne 0,700 250 0,175 von Sojaschrot nicht nur auf eine „noch“ höhere Menge an RapsRapsschrot 0,100 266 0,027 schrot zurückgegriffen werden gesch. Raps 0,350 380 0,133 soll, sondern auch alternative Rapsöl 0,015 700 0,011 Proteinquellen zum Einsatz kommen sollten. Des Weiteren Roggen –0,465 110 –0,051 sollte auf Basis einer vernünf0,294 0,006 tig durchdachten nachhaltigen Anbaustrategie an alternativen Tab. 1: Der Austausch von Soja gegen einheimische Protein­ Proteinfuttermitteln die Ackerfuttermittel wie Raps und Ackerbohne erhöhte die Futterkosten nur bohne in die Fütterung integriert unwesentlich.

Foto: © Kampf

Anfängliche Bedenken zum Einsatz höherer Rapsanteile wurden durch schon länger ­vorliegende Ergebnisse verschiedener Fütterungsversuche entkräftet, dennoch blieb die Ungewissheit, wie sich die Umstellung der Fütterung langfristig im gesamten Bestand auf Gesundheit, Leistung und Ökonomie auswirkt. Im Oktober 2016 wurde auch am LVZ Futterkamp mit einer GVO-freien Milchviehfütterung begonnen. Über die Ergebnisse und Erfahrungen nach einem Jahr soll im Folgenden berichtet werden. Das anfängliche Interesse, sich überhaupt mit der GVO-freien Fütterung zu beschäftigen, beruhte auf der Tatsache, dass infolge der massiven Forderungen des Lebensmitteleinzelhandels von den Molkereien der Anreiz gesetzt wurde, den Umstieg auf die GVO-freie Fütterung mit einem Zuschlag von einen Cent je Kilogramm Milch zu vergüten. Aufgrund der damaligen schlechten Milchauszahlungspreise war demzufolge die einzelbetriebliche Überlegung nachvollziehbar, diesen Bonus „mitzunehmen“. Erste Kostenkalkulationen ergaben, dass sich die Futterkosten durch den Wegfall des Sojaschrots und die Hereinnahme alternativer Proteinquellen nur unwesentlich erhöhten.


FÜTTERUNG 7 nur aus einer Charge kommt und im Extremfall nicht dazu führen kann, dass beispielsweise sehr hohe Glucosinolatgehalte zu gesundheitlichen Schäden bei den Tieren führen würden. Gute Entwicklung der Milchleistung Im Sommer 2016 wurden die vertraglichen Vereinbarungen geschlossen und Mitte Oktober wurde nach Verfütterung der Restbestände des alten Futters auf die alleinige GVO-freie Fütterung umgestellt. Da aber in Futterkamp auch Futterrationen eingesetzt werden, die für Versuchszwecke nicht immer zu 100 Prozent einer einzelbetrieblichen Strategie zur Optimierung von Tiergesundheit, Milchleistung und Ökonomie folgen, ist eine einfache Darstellung der betrieblichen Entwicklung nicht ohne weiteres möglich. Abbildung 1 zeigt die durchschnittliche Entwicklung der Milchleistung des gesamten Bestands während der Zeit seit der Umstellung auf GVO-freie Fütterung. Es ist gut ablesbar, dass

die Milchmenge von anfänglich ca. 33 kg auf zwischenzeitlich ca. 38 kg Stalldurchschnitt anstieg. Es soll aber auch erwähnt werden, dass im Spätsommer 2016 aufgrund der warmen Wetterlage und zusätzlich wegen bis heute nicht vollständig geklärter Probleme aus der Maissilage 2015 (Toxinbelastung?) die Milchleistung von über 37 kg auf 33 kg abgesunken war. Dieser starke Abwärtstrend konnte dieses Jahr glücklicherweise nicht festgestellt werden. Somit konnte im Untersuchungszeitraum die Milchleistung wieder auf das alte, bereits erreichte Niveau erhöht werden. Ackerbohnen genau unter­ suchen Mit dem routinemäßig durchgeführten Fütterungscontrolling kurz nach Beginn der GVO-freien Fütterung wurde festgestellt, dass die in der anfänglichen Rationsberechnung angenommenen Werte vor allem für die Ackerbohne im Mischfutter letztendlich nicht erreicht wurden und somit die

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Abb. 1: Die durchschnittliche MLP-Milchleistung des LVZ Futterkamp entwickelte sich nach der Umstellung auf die GVO-freie Fütterung positiv. Rationsrohproteinwerte zu niedrig angesetzt waren. Als Konsequenz wurden die Anteile des Protein­ ergänzungsfutters gegenüber dem Milchleistungsfutter leicht erhöht, wodurch der ökonomische Anreiz der Umstellung etwas geschmälert wurde, aber dennoch positiv blieb. Nichtsdestotrotz kann gesagt werden, dass nach der finalen Einstellung der Rationen Milchleistung und -inhaltsstoffe auf einem zufriedenstellenden Niveau lagen (siehe Abbildung 2, Seite 8).

Nach der Umstellung auf einen neuen Futterkontrakt im Sommer 2017 war wiederum eine Verschiebung der Inhaltsstoffe festzustellen, aufgrund des laufenden Versuchsbetriebs konnte zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht in die Rationen der beiden Versuchs­gruppen eingegriffen werden, sodass

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8 FÜTTERUNG

Abb. 2: Der genaue Blick auf die Entwicklung der Milchinhalts­stoffe (MLP-Daten) bestätigt, dass eine GVO-freie Fütterung mit gutem Erfolg möglich ist.

Phosphorversorgung beachten Im Zuge der Futterumstellung und der damit verbundenen Erhöhung der Rapsanteile wurde ebenfalls das Mineralfutter geändert, da aufgrund der hohen P-Gehalte in den Rapsprodukten eine zusätzliche mineralische Versorgung teilweise oder sogar gar nicht mehr erforderlich ist. Die Umstellung wurde in zwei Schritten geplant, im ersten Schritt in 2017 wurde der P-Gehalt deutlich abgesenkt, im zweiten Schritt soll nach Etablierung der Rationskomponenten der Phosphor gänzlich herausgenommen werden. In diesem Zusammenhang kann es aber auch dazu kommen, dass die Menge an Raps wieder reduziert werden muss, um den Anforderungen an eine adäquate P-Versorgung zu genügen und des Weiteren mit einem P-Überschuss nicht die betriebliche P-Stoffstrombilanz zu belasten. Abschließend sei gesagt, dass die Ackerbohnenverfügbarkeit durch den eigenen, im größeren Umfang geplanten Ackerbohnenanbau in Futterkamp sichergestellt wird, letzten Endes allerdings auch unterstützt durch die widrigen Feldbaubedingun-

gen im vergangenen Oktober, die eine Herbstsaat mit anderen Kulturen unmöglich machten. Bleibt zu guter Letzt nur der Wunsch, dass der derzeit gezahlte Milchgeldzuschlag für die GVO-freie Fütterung auch weiterhin für den höheren Aufwand vergütet wird. Fazit Dass der Umstieg auf eine GVO-freie Fütterung beim Milchvieh keine große He­ rausforderung darstellt, wurde bereits des Öfteren beschrieben. Allerdings sollte bei der Auswahl der Rationskomponenten darauf geachtet werden, dass mit den Alternativen zu vordergründig Sojaschrot alle notwendigen Details der Rationsplanung Berücksichtigung finden (Energie, Protein, beständiges Protein). Im LVZ wurden diese wesentlichen Details beim Umstieg beachtet. Mit Blick auf ein Jahr Erfahrung kann gesagt werden, dass der generelle Verzicht auf Sojaprodukte ohne Einschränkungen möglich ist. Es muss aber berücksichtigt werden, dass bei der Suche nach alternativen Proteinquellen der Rapsanteil nicht zu hoch wird, um vor allem über die hohen P-Einträge aus dem Raps diesen wieder zum begrenzten Faktor zu machen. Und dies bedingt schlussendlich, dass sich alle Marktbeteiligten Gedanken über den Anbau und die Zurverfügungstellung weiterer Alternativen machen müssen. W Dr. Detlef Kampf, DLG e.V., ­Fachzentrum Landwirtschaft, Frankfurt, und Dr. ­Luise Prokop, Landwirtschaftskammer ­Schleswig-Holstein, Deutschland.

Die Mischung macht’s Exptertentipps Genauso wichtig wie das Rezept ist auch die Zubereitung und Vorlage der Futtermischung. Viele Betriebe nutzen einen Futtermischwagen. THOMAS WALTER und SONJA HARTWIG-KUHN wissen, wie Sie die optimale Mischung auch wirklich zu den Kühen bringen.

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uttermischwagen zerkleinern und durchmischen die verschiedenen Komponenten einer Ration. Selbst Futtermittel, die nur in kleiner Menge zum Einsatz kommen, werden gleichmäßig eingemischt. So werden Futterselektion und Entmischung verhindert. Stimmt die Mischung, haben alle Tiere unabhängig vom Rang in der Herde und Zeitpunkt der Futtervorlage kontinuierlich Zugang zu einer konstanten Ration. Tiergesundheit, Leistungsbereitschaft, aber auch die Arbeitswirtschaft sind abhängig vom richtigen Einsatz der Maschine. Die erste Ebene Unabhängig vom Mischsystem sind die regelmäßige Wartung, die richtige Einstellung und Bedienung des Futtermischwagens besonders wichtig. Es beginnt beim Anbau des Futtermischwagens. Achten Sie darauf, dass der Futtermischwa-

gen waagerecht zum Schlepper ausgerichtet wird. Beim Mischvorgang sollte die Maschine unbedingt eben stehen. Ansonsten wird ungenau gemischt. Bei unebener Ausrichtung des Futtermischwagens verschlechtert sich die Schneidleistung und der Kraftstoffbedarf der Maschine steigt. Schließlich kann das Wagenvolumen nicht vollständig ausgenutzt werden. Hauptsache scharf Von besonderer Bedeutung für das Mischergebnis sind die Messer. Bei fast allen Mischwagentypen kann die Anzahl, Position und Länge der eingebauten Messer angepasst werden. Vertrauen Sie nicht einfach auf den Auslieferungszustand des Mischwagens. Ein Blick in die Bedienungsanleitung hilft bei der Entscheidung für die richtigen Messer. Gerade bei langstieligen Futterkomponenten eignen sich

Foto: © agrarfoto.com

während dieses Zeitraums die Harnstoffgehalte zwar noch im Bereich der offiziellen Empfehlungen (≤ 230 µg/kg), allerdings nicht mehr in dem vom LVZ für eine optimale Tiergesundheit und Stickstoffverwertung/-bilanz angestrebten Bereich von +/– 180 µg/kg liegen (siehe Abbildung 2).


FÜTTERUNG 9 ter und ggf. Wasser oder Melasse. Achten Sie bei fremdbefüllten Mischwagen darauf, alle Komponenten möglichst in der Mitte des Wagens einzufüllen. So erreichen Sie eine schnelle Verteilung und gleichmäßige Durchmischung. Befüllen Sie den Mischwagen nur bis maximal zehn Zentimeter unter den Rand. Überfüllung führt zu schlechten Mischergebnissen und hohem Treibstoffaufwand. Sind alle Komponenten im Wagen, beginnt die reine Mischzeit. Diese ist abhängig von der Rationszusammensetzung und -feuchte, liegt aber im Normalfall bei zehn Minuten bei der vom Hersteller empfohlenen Drehzahl. längere Messer. Beachten Sie aber, dass lange Messer mehr Antriebsleistung brauchen. Kon­ trollieren und ersetzen Sie Messer regelmäßig. Die Kontrolle sollte mindestens monatlich erfolgen. Verschlissene, gebrochene und stumpfe Messer verschlechtern nicht nur das Mischergebnis, sie erhöhen auch den Kraftstoffbedarf deutlich. Die Investition in neue Messer ist im Vergleich zu den Kosten durch verschlissene Messer zu vernachlässigen! Alles in einen Topf Vermeiden Sie Futterverluste durch die richtige Entnahme. Achten Sie auf eine gerade Anschnittfläche. Beim Befüllen des Mischwagens empfiehlt sich grundsätzlich die Reihenfolge von lang und trocken zu kurz und nass. Beginnen Sie bei laufender Maschine mit den langen Komponenten, z. B. Grassilage und Stroh. So können Sie die Dauer des Schneidvorgangs im Mischwagen optimal ausnutzen. Bei sehr langem Ausgangsmaterial können, falls vorhanden, Gegenschneiden eingeschwenkt und die Drehzahl erhöht werden. Beachten Sie die Herstellerangaben. Ist die gewünschte Zerkleinerung erreicht, sollten Sie Gegenschneiden ausschwenken und die Drehzahl auf die für den Mischvorgang vorgegebene Drehzahl absenken. Nach Grassilage und Stroh folgen Maissilage, Kraftfutter, Saftfut-

Es ist angerichtet Achten Sie beim Austragen des Futters darauf, dass Fahrgeschwindigkeit und Öffnung aufeinander abgestimmt sind, sodass eine möglichst gleichmäßige Verteilung gewährleistet wird. Vermeiden Sie, mit Schlepper oder Mischwagen über das Futter zu fahren. Eine gute Restentleerung erreichen Sie, wenn Sie mit der höchstmöglichen Getriebestufe von Schlepper und Mischwagen arbeiten. Das vorgelegte Grundfutter sollte nicht länger als vier bis sechs Zentimeter sein. Andernfalls droht Futterselektion. Bei Stroh wird zu gehäckseltem Gut geraten. Lange Halme werden nur schlecht untergemischt. Stellen Sie sicher, dass Ihre Kühe ausreichend mit Struktur versorgt sind, um die Pansenmotorik zu aktivieren. Die fertige Ration sollte 40 bis 45 Prozent Trockensubstanzgehalt haben. Damit feine Komponenten besser an den Halmen haften, hat sich die Zugabe von Wasser oder Melasse bewährt. Erbsenzählerei Überprüfen Sie regelmäßig die Mischgenauigkeit. Geben Sie beim Befüllen des Mischwagens zusammen mit dem Kraftfutter unzerkleinerte Erbsen oder Körnermais hinzu. Etwa zwei Prozent der endgültigen Gesamtmenge genügen. Das sind beispielsweise bei drei Tonnen Futtermischung 60 Körner. Bei maislastigen Mischungen lassen

sich Erbsen leichter wiederfinden, bei grasbetonten Rationen fällt Körnermais leichter auf. Nachdem Sie das Futter ausgebracht haben, entnehmen Sie gleichmäßig über die Länge des Futtertischs verteilt fünf bis sieben Proben. Breiten Sie jede Probe einzeln aus und zählen Sie die Anzahl der Erbsen bzw. Maiskörner über die einzelnen Proben ab. In jeder Probe sollten ungefähr gleich viele Körner enthalten sein. Damit Ihr Futtermischwagen möglichst lange gute Ergebnisse liefert, ist eine regelmäßige und sorgfältige Wartung unerlässlich. Kontrollieren Sie neben den Messern auch stets den Ölstand vom Getriebe und die Schmierung von Zapfwelle und Lagern. Vergessen Sie nicht, die Waage zu überprüfen und den Reifendruck zu justieren. Beachten Sie dabei die Sollwerte des Herstellers. W Thomas Walter, Sonja Hartwig-Kuhn sind Fütterungsberater beim ­Landeskontrollverband LKV Bayern, Deutschland.


10 FÜTTERUNG

Wie wirken Mykotoxine in Futter und Milch? Ursachenanalyse Ohne ersichtlichen Grund fressen die Kühe nicht richtig, Milchleistung und Konzeptionsrate sinken. Nach einiger Zeit ist alles wieder halbwegs in Ordnung. Allerdings beginnt das gleiche Spiel bald wieder von vorne. Kommt Ihnen das bekannt vor? Diese unspezifischen, wechselhaften Symptome können die Auswirkungen von Mykotoxinen sein.

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ykotoxine sind giftige Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen. Die bekanntesten Schimmelpilze gehören zu den Aspergillus-, Penicillium- und Fusariumarten. Diese Pilze und ihre Sporen sind überall vorhanden, weshalb ein gewisser Besatz nicht zu vermeiden ist. Ein Schimmelpilzbefall ist häufig gut als weißlicher, fädiger oder wattig-staubähnlicher Überzug sichtbar. Im Verlauf der Verderbnisvorgänge können sich die Farben verändern (z. B. grünlich oder schwärzlich). Oft­ mals kann man einen typisch

muffigen Schimmelpilzgeruch wahrnehmen. Mykotoxine werden abhängig von den vorherrschenden Bedingungen wie z. B. Feuchtigkeit, Temperatur, Substrat und konkurrierender Mikroflora in unterschiedlichem Ausmaß gebildet. Ein sichtbarer Schimmelpilzbefall bedeutet nicht automatisch das Vorhandensein von Mykotoxinen. Andererseits kann man aber auch nicht davon ausgehen, dass unverändert aussehende Pflanzenteile von Mykotoxinen unbelastet sind. Auch mehrere verschiedene Mykotoxine können nebeneinander vorkommen. Aufgrund ihres zum Teil hohen Toxizitätspotentials

eingegangen, welche die größte Bedeutung für die Landwirtschaft, insbesondere aber für Milchkühe, haben. Bei der Pilzflora von Futtermitteln unterscheidet man zwischen Feld- und Lagerpilzen. Fusarien werden zu den Feldpilzen gerechnet, hier setzt die Toxinbildung bereits vor der Ernte z. B. bei ungünstigen Witterungsbedingungen ein. Welche relevanten ­Mykotoxine Aspergillus- und Penicillium-­ Arten zählen zu den sogenanngibt es? Mykotoxine gehören ten Lagerpilzen, bei welchen die zu einer großen Gruppe von chemisch sehr unterschiedlichen Toxinbildung in aller Regel erst Stoffen. Bisher wurden mehr als nach der Ernte einsetzt. Über das Vorhandensein von Mykotoxi300 verschiedene Mykotoxine identifiziert. Um es anschaulicher nen kann die Futtermittelanalyse Aufschluss geben. Dabei sollte zu halten, wird im Folgenden man bedenken, dass immer nur nur auf diejenigen Mykotoxine

stellen sie weltweit ein ernsthaftes Problem sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Lebensmittelindustrie dar. Laut einer Schätzung der Food and Agriculture Organisation (FAO) der Vereinten Nationen sind 25 Prozent des weltweiten Getreidevorkommens mit Mykotoxinen belastet.

Foto: © agrarfoto.com

VON KATHARINA TRAULSEN


FÜTTERUNG 11 Ochratoxin A (OTA) ist ein Mykotoxin, welches hauptsächlich in Konzentratfutter vorkommt und weniger in Grünfutter. Daraus resultiert auch das höhere Kontaminationspotential bei steigenden Kraftfuttermengen in der Ration. Unter unseren klimatischen Bedingungen wird es hauptsächlich von Penicillium-Arten gebildet. Es beeinträchtigt die Funktionen von Niere, Leber und Immunsystem. Weiterhin ist es fruchtschädigend und wurde als krebserregend eingestuft. Wiederkäuer reagieren weniger empfindlich auf OTA, da es durch die Vormagen­flora in viel weniger toxisch wirkende Bestandteile abgebaut wird. Normalerweise können sich Schimmelpilze unter den anaeroben (sauerstofffreien) Bedingungen einer Silage nicht entwickeln, aber naturgemäß sind Silagen auch nicht komplett anaerob (vor allem die oberen Bereiche unter der Folie oder an den Anschnittflächen). Der Schimmelpilz Penicillium

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sprechenden Bedingungen auf dem Feld auftreten (wiede­rum eher in wärmeren Regionen). Maispflanzen werden während des Wachstums durch Sporen infiziert, insbesondere bei Schäden durch einen hohen Insekten­ befall. Der Schimmelpilz befällt den Kolben und dringt dann in die Kerne vor, wo die Bildung von Aflatoxinen in einem engen Rahmen von Wassergehalt und Temperatur einsetzen kann.

Daraus können eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit und eine verminderte Fruchtbarkeit resultieren. Bei hohen Konzen­ trationen werden unter anderem Entzündungserscheinungen im Magen-Darm-Bereich ausgelöst. ZEA ähnelt in seiner chemischen Struktur dem Östrogen, woraus Aflatoxine stellen hauptsächlich seine direkte Wirkung auf die ein Problem bei Futtermitteln Fruchtbarkeit zu erklären ist. aus wärmeren Regionen dar. Mögliche Auswirkungen sind Sie betreffen vor allem Importbeispielsweise Aborte, Ovarialfuttermittel wie beispielsweise zysten oder ZyklusveränderunSoja­extraktionsschrot, Palmgen. Neben der Beeinträchtigung kern- oder Kokosexpeller. Sie Deoxynivalenol (DON), Zeader Fruchtbarkeit verursacht wirken stark leberschädigend, ralenon (ZEA) und Fumonisine ZEA auch eine geringere Milchimmunsuppressiv und krebserre- werden von Fusarien gebildet. produktion. gend. Aufgrund seiner Häufigkeit Die Infektion der Ähren bzw. Bei den Fumonisinen ist das und extrem hohen krebserreKolben findet zur Blütezeit statt. Fumonisin B1 die häufigste genden Eigenschaften hat das Eine feuchte Witterung während und toxischste Form. Es wird Aflatoxin B1 (AFB1) die größte der Blüte, kombiniert mit einem als krebserregend eingestuft. Bedeutung. Wird AFB1 von hohen Infektionsdruck (insbeEs kommt fast ausschließlich in Milchkühen aufgenommen, wird sondere bei Mais als Vorfrucht), es zum Teil als Aflatoxin M1 kann zu einem erhöhten Vorkom- Mais vor. Wiederkäuer können diese Mykotoxine im Pansen (AFM1) in die Milch abgegeben men dieser Mykotoxine führen. entgiften und sind daher relativ und gelangt so in die menschliunempfindlich. Allerdings ist der che Ernährung. Die Aufnahme von DON Übergang in die Milch noch nicht Obwohl Aflatoxin-produzierende beeinflusst die Futteraufnahme vollständig geklärt, weshalb Aspergillusarten üblicherweise negativ, es wirkt hemmend auf in diesem Bereich noch Forzu den Lagerpilzen gerechnet den Eiweißstoffwechsel und werden, können sie auch bei ent- beeinträchtigt das Immunsystem. schungsbedarf besteht. das gefunden werden kann, wonach auch gezielt gesucht wird. Die Probennahme muss sehr sorgfältig und für das jeweilige Futtermittel repräsentativ erfolgen, da die Schimmelpilzbildung oft in Nestern auftritt.


12 FÜTTERUNG unspezifische Symptome auftreten, die häufig auch bei anderen Aspergillus flavus, Erkrankungen vorkommen oder Aflatoxin B1 (M1), B2, G1, G2 Aflatoxine Mais A. parasiticus mit ihnen vergesellschaftet sind. Verschimmelte Futtermittel Typ A: T2, Diacetoxy­ Fusarium langsethiae, Mais, Weizen, Triticale, sind im Allgemeinen weniger scirpenol F. poae, F. sporotrichioides Roggen, Gerste schmackhaft und senken so die Trichothecene Futteraufnahme. Dies wiederum Typ B: Deoxynivalenol, F. graminearum, Mais, Gras, Weizen, Triticale, führt zu einer verminderten Nivalenol F. culmorum Roggen, Gerste Nährstoffaufnahme, geringeren F. verticillioides, Zunahmen oder geringeren Fumonisine Fumonisin B1, B2 Mais F. proliferatum Milchleistung. Akute Intoxikationen sind F. graminearum, Mais, Weizen, Triticale, Resorcylsäure-Lactone Zearalenon selten, gewöhnlich sind die Tiere F. culmorum Roggen, Gerste über einen längeren Zeitraum A. ochraceus, Weizen, Triticale, Roggen, niedrigen Konzentrationen von Ochratoxine Ochratoxin A Penicillium verrucosum Gerste verschiedenen Mykotoxinen Ergotamine, Clavine, Weizen, Triticale, Roggen, ausgesetzt. Deshalb sind hauptErgotalkaloide Claviceps purpurea ­Lysergsäureamide Gerste sächlich chronische Leistungsminderungen und eine erhöhte Roquefortine C, P. roqueforti Toxine P. roqueforti, P. paneum Alle Arten von Silagen Krankheitsanfälligkeit ohne Mycophenolsäure offensichtliche Symptome eines A. fumigatus Toxine Gliotoxin, Fumigaclavine A. fumigatus Alle Arten von Silagen spezifischen Mykotoxins zu beobachten. So kommt es häufig M. ruber Toxine Monacolin K, Citrinin Monascus ruber Alle Arten von Silagen zu einem erhöhten Auftreten von Stoffwechselstörungen wie Überblick über die häufigsten in Silagen vorkommenden Mykotoxine (modifiziert nach Driehuis, 2013). Labmagenverlagerungen und Ketosen, Fruchtbarkeitsproblemen roqueforti kommt am häufigsten in den unverdorbenen Bereichen riellen Infektionen erwünscht; und Eutererkrankungen. in Silagen vor. Er bildet oft weiße in der Mitte der Silage, wo die Antibiotika sind unter andeBei unlösbaren Bestandsproblebis graue Flecken oder Schichten Konzentrationen denen vor dem rem Stoffwechselprodukte von men sollte immer an Mykotoxine Einsilieren entsprachen. auf der Oberfläche. Manchmal Schimmelpilzen). Zum anderen werden auch grün bis blau kommt es bei laktierenden Hoch- gedacht werden. Schwierig, aber möglich, sind der Nachweis von Sind Wiederkäuer nicht gene­ leistungskühen durch die hohe gefärbte Silage­klumpen 50 bis rell unempfindlich gegenüber Futteraufnahme zu einer schnel- Mykotoxin-Rückständen im Tier 100 cm unter der Oberfläche gefunden. Unter Laborbedingun- Mykotoxinen? Diese Frage leren Pansenpassage. Die kürzere und die Analyse von Futtermitteln. Die Entnahme einer kann man nicht pauschal beantVerweildauer des Futters im gen können von dieser Art eine repräsentativen Futtermittelproworten. Zum einen hängt es von Pansen lässt den Mikroorganisgroße Anzahl von Mykotoxinen der Art des Gifts ab und natürgebildet werden. In Silagen entmen viel weniger Zeit, die Myko- be ist von großer Bedeutung, stehen aber wahrscheinlich nicht lich von der Dosis. Im Vergleich toxine abzubauen. Anschließend da Schimmelpilze in Nestern wachsen und die entstehenden zu Tieren mit einem einhöhligen werden die Myktoxine dann im alle davon oder sind unter den Magen (Monogastrier) reagievorherrschenden Bedingungen Dünndarm resorbiert. Außerdem Mykotoxine nicht gleichmäßig ren gesunde Wiederkäuer oft nicht stabil. Ihre toxische Wirkann sich die Pansenflora bei ei- im Futter verteilt sind. kung auf Wiederkäuer ist oftmals unempfindlicher auf Mykotoxine ner konzentratreichen Fütterung Prävention Die Regeln der im Futter. Im Vormagensystem noch unbekannt, während ihre nachteilig verändern, in deren guten landwirtschaftlichen Praxis können einige Mykotoxine Giftigkeit bei anderen Tierarten Folge abbauende Mikroorgansiund einwandfreien Lagerung wie zum Beispiel Deoxynivabereits nachgewiesen wurde. men fehlen. Ein weiterer Punkt sollten stets eingehalten werden, für die besondere Gefährdung Bei Kühen spielt Maissilage eine lenol oder Ochratoxin A durch um die Konzentration von MyPansenmikroben zu weniger von hochleistenden Tieren ist große Rolle bei der Aufnahme kotoxinen so gering wie möglich toxischen Substanzen abgebaut der pH-Wert im Pansen: In der von Mykotoxinen. Im Durchwerden. Zearalenon allerdings Transitphase ist er oftmals durch zu halten. Am sinnvollsten ist schnitt beträgt der Maisanteil in es, die Bildung von Schimmelwird im Pansen zu Alpha- und die steigenden Kraftfuttermender Ration 30 Prozent der täglipilzen, sowohl auf dem Feld chen Futteraufnahme, trägt aber Beta-Zearalenol umgesetzt, gen erniedrigt (Tendenz zur (Senkung des Infektionsdrucks, deren Toxizität weitaus höher ist Pansenazidose). Ochratoxin A zu 80 Prozent der Aufnahme als das des Ausgangstoxins. von DON und ZEA und sogar beispielsweise, welches chemisch Erhöhung der Widerstandskraft zu mehr als 95 Prozent der Auf- Weiterhin reicht die entgiftende gesehen eine schwache Säure ist, der Futterpflanzen gegenüber nahme von Roquefortine C und Wirkung der Pansenflora oftmals kann nun vermehrt durch passive Schimmelpilzen) als auch im Silo Mycophenolsäure bei. In einer Diffusion ins Blut aufgenommen zu minimieren (hauptsächlich nicht für die aufgenommene durch die Vermeidung von Sauin Italien durchgeführten Studie werden, da ein größerer Anteil Menge an Mykotoxinen aus. erstoffeintritt). Deutlich sichtbar konnten hohe Zearalenon-KonZum einen, weil die Mykotoxine in der nicht-dissozierten Form verschimmelte Futterpartien zentrationen in aeroben Randvorliegt. selbst mit ihrer zelltoxischen dürfen nicht verfüttert werden. bereichen von Maissilagen Wirkung die Mikroorganismen festgestellt werden. Die Konzen- beeinträchtigen (an anderer Symptome und Diagnose Die Der Einsatz von Mykotoxinbindern ist eine Möglichkeit, die trationen in diesen Bereichen Stelle ist ja diese „antibiotische“ Diagnose einer Mykotoxikose toxischen Effekte von Mykotowar bis zu 40 Mal höher als die Wirkung durchaus bei bakteist nicht einfach, da vor allem Mykotoxin-Gruppe

Haupttoxine

Schimmelpilz-Spezies

Vorkommen


FÜTTERUNG 13 xinen zu vermindern, wenn auf den Einsatz eines kontaminierten Futtermittels nicht verzichtet werden kann. Oftmals bestehen mykotoxinbindende Futterzusatzstoffe aus einer Kombination verschiedener Stoffe wie beispielsweise organischen Hefezellwandbestandteilen und mineralischen Komponenten. Rechtliche Bestimmungen und Übergang in die Milch (Carry over) Wenn Rinder myktotoxinhaltiges Futter fressen, können einige Mykotoxine oder ihre Zwischenprodukte in Milch oder Fleisch übergehen. Dieser Vorgang wird als „Carry over“ bezeichnet. Futtermittelrechtlich sind „Mykotoxine als unerwünschte Stoffe geregelt, die in oder auf Futtermitteln enthalten sind und die Gesundheit von Tieren, die Leistung von Nutztieren oder als Rückstände die Qualität der von Nutztieren gewonnenen Erzeugnisse, insbesondere im Hinblick auf ihre Unbedenklichkeit für die menschliche Gesundheit, nachteilig beeinflussen können.“

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Aflatoxin B1 (AFB1) ist das einzige Mykotoxin mit einer signifikanten Carry-over-Rate, zwischen einem und sechs Prozent gelangen als Aflatoxin M1 (AFM1) in die Milch. Deshalb gibt es bisher nur für dieses Mykotoxin rechtlich festgelegte Grenzwerte für Futtermittel.

hat die EU Orientierungswerte aufgestellt (Empfehlung 2006/576/EG). Dabei sollte bei der Anwendung darauf geachtet werden, dass diese Werte bei Getreide und Getreideerzeugnissen für die Tierarten mit der größten Toleranz festgelegt wurden und daher als obere Richtwerte anzusehen sind. Beispielsweise reagieren Kälber, deren Pansen noch nicht vollständig ausgebildet ist, empfindlicher, da die abbauende Pansenflora noch nicht ihre volle Kapazität erreicht hat.

Die derzeit gültigen Höchstgehalte für AFB1 in Futtermitteln sind im Anhang I der Richtlinie 2002/32/EG geregelt. Grenz­ werte von 0,005 mg/kg für Alleinfuttermittel für Milchvieh dürfen nicht überschritten werden. Im QS-System gelten noch niedrigere Richtwerte für Milchviehfutter (0,001 mg/kg). Aflatoxine besitzen ein hohes krebserregendes Potenzial. AFM1 in der Milch ist hitzebeständig und wird daher bei der Pasteurisation oder Sterilisation nicht vollständig inaktiviert. Da Milch ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährung ist, insbesondere für Kinder, ist die Kontrolle und Einhaltung

der Höchstwerte von großer Bedeutung. Es wurde nachgewiesen, dass – obwohl die Höchstwerte von 0,005 mg/kg AFB1 im Futtermittel eingehalten wurden – der Gehalt von AFM1 in der Milch über dem Höchstwert von 0,05 μg/ Liter Milch liegen kann. Die Einhaltung der Grenz­werte in den Futtermitteln ist also keine Garantie für die Unbedenklichkeit der produzierten Milch. Die Carry-over-Raten für Ochratoxin A, Zearalenon, Deoxynivalenol sowie Fumonisin B1 plus B2 scheinen ca. 100-fach niedriger zu sein als für Aflatoxin B1/ bzw M1. Für diese Mykotoxine

Fazit Insgesamt gesehen stellen Mykotoxine für Wiederkäuer ein geringeres Problem als für Monogastrier dar. Mit steigender Leistung und damit erhöhter Belastung der Kühe kann allerdings die natürliche Entgiftungsfunktion des Pansens nicht mehr ausreichen, um das Tier vor den schädigenden Einflüssen von Mykotoxinen zu schützen. Im Hinblick auf das Wohlergehen der Kühe und die Produktion von einwandfreien Lebensmitteln sollte also immer daran gedacht werden, die Entstehung und Verfütterung von Mykotoxinen soweit wie möglich zu minimieren und bei unklaren Bestandsproblemen Mykotoxine als mögliche Ursache in Betracht zu ziehen. W Dr. med. vet. Katharina Traulsen ist Tierärztin in Schleswig-Holstein, Deutschland.


14 MELKTECHNIK

Melkanlagen regelmäßig ­kontrollieren und prüfen Service Eine regelmäßige Kontrolle und Überprüfung der Melktechnik verhindert, dass sich Mängel negativ auf die Eutergesundheit und Melkarbeit auswirken. Hier erfahren Sie, was wann und warum kontrolliert werden muss.

D

alle zwei Jahre von autorisierten Fachleuten überprüfen.

ie Melktechnik und die Melkarbeit sind die Eckpfeiler eines flotten Melkablaufs mit dem Ziel, die Milchqualität und Eutergesundheit bestmöglich zu erhalten. Regelmäßige Kontrollen und Überprüfungen der Melkanlage helfen, Mängel rechtzeitig zu erkennen und zu beheben bzw. zu vermeiden.

Eine nicht richtig funktionierende, schlecht gewartete Melkanlage kann zu vielerlei Problemen wie Euterentzündungen, erhöhten Zellzahlen, Strichkanalausstülpungen und Problemen mit der Haftung der Zitzenbecher führen. Auch schlechtes Ausmelken mit nicht unerheblichen Melkzeitverlängerungen kann oftmals als Folge auftreten.

Erfreulicherweise lassen immer mehr Milcherzeuger ihre Melkanlage jährlich oder zumindest

Grundlagen DIN ISO 5707 und 6690 In der DIN ISO 5707, Dimensionierung und Leistung,

sind alle Mindestanforderungen für die optimale Funktion einer Melkanlage enthalten. Sind Melk­anlagen nach diesen Richtlinien ausgelegt, so ermöglicht dies einen schonenden Milchentzug. In der DIN ISO 6690 ist die Überprüfung von Melkanlagen geregelt. Was wird geprüft? Bei einer routinemäßigen Melkanlagenüberprüfung werden folgende Punkte geprüft: – Vakuumpumpenleistung – Luftdurchfluss, Förderleistung, Reserveluft, Leckluftraten – Vakuumstabilität

– Regelventil – Pulsation – Pflegezustand – Luft- und Milchanschlüsse – Schaltwerte Vakuumpumpenleistung und stabiles Melkvakuum Eine ausreichend dimensionierte Vakuumpumpe steht für stabiles Melkvakuum auch bei hohen Milchflussraten. Für eine gute Turbulenz bei der Reinigung ist dies ebenfalls notwendig. Bei zu schwach dimensionierten Vakuumpumpen kommt es bei hohen Milchflüssen zu einem zu starken Vakuumabfall an der Zitze. Die Mindestdurchflussleistung sollte im Mittel 100 l/min/Melkzeug + 200 l/min für die Reinigung betragen. Eine Reserveleistung von 20 bis 30 Prozent zur errechneten Mindestleistung ist für diverse Zusatzeinrichtungen anzusetzen. Erfahrungen zeigen, dass ein mittleres Melkvakuum an der Zitzenspitze von min-

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VON MAX FRUHSTORFER


MELKTECHNIK 15 destens 32 Kilopascal (Kpa) und höchstens 38 Kpa während des Spitzenmilchflusses für schonendes, schnelles und restloses Ausmelken erreicht werden soll. Melkleitung Die Vakuumstabilität einer Anlage wird auch wesentlich von der Melkleitung beeinflusst. Innendurchmesser, Leitungsverlegung und Gefälle müssen so ausgerichtet sein, dass der maximale Vakuumverlust bei einem normalen Milchfluss nicht mehr als zwei Kpa beträgt. Ist die Leitung jedoch zu klein, das Gefälle zu gering, die Melkeinheiten zu viel und die Melkbarkeit der Kühe sehr gut, kann es zu Pfropfenbildungen kommen.

Tägliche Kontrolle – Vakuumhöhe an zwei Vakuum­metern und eventuell Schwankungen – Lufteinlassdüse am Sammelstück oder Melkbecher – Automatische Reinigung und Hygienezustand

Pulsation Der Pulsation kommt ebenfalls eine besondere Bedeutung bei. Steuert sie doch den Milchentzug und vor allem die Entlastung der Zitze. Man unterscheidet zwischen Wechseltaktund Gleichtaktpulsatoren. Die Pulszahl sollte im Mittel 60 Zyklen/min. mit einem Verhältnis von Saug- zu Entlastungsphase von 60 Prozent zu 40 Prozent aufweisen. Mit längeren Saugphasen erzielt man Dies hat zur Folge, dass die zwar ein schnelleres Melken, Vakuumverhältnisse in der dies führt aber in der Regel zu Milchleitung beeinträchtigt oder sogar unterbrochen werden. Die kürzeren Entlastungsphasen und somit zu einer stärkeren BelasFolgen sind längere Melkzeiten, schlechtes Ausmelkverhalten der tung der Zitze. Kühe und verschäumte Milch mit Bei Spezialpulsatoren sind unbedingt die Herstellerangaben zu einem höheren Anteil an freien beachten. Fettsäuren.

Wöchentliche Kontrolle – Zustand und Sauberkeit der Zitzengummis – Sauberkeit der Endeinheit und Sicherheitsabscheider – Ölstand – Spülmittelverbrauch über­ wachen – Pulszahl

Routinemäßige Kontrollen durch den Landwirt Um größere Probleme im Vorhinein zu vermeiden, sollte der Landwirt seine Melkanlage routinemäßig in verschiedenen Zeitanständen kontrollieren. Prüfung durch Service­ techniker Eine regelmäßige Überprüfung und Wartung der Melkanlage nach Herstellerangaben durch einen Fachmann sorgt für eine genaue, dauerhafte Funktion. Besonders die Leistungsfähigkeit der Vakuumpumpe und die Überprüfung der Pulsatoren sind bei der Melkanlagenprüfung nach ÖNORM/ ISO 6690 eine der wichtigsten

Monatliche Kontrolle – Regelventil auf Verschmutzung kontrollieren, ggf. reinigen – Luftzufuhr bei Pulsatoren reinigen – Vakuumaufbauzeit – Keilriemenspannung der ­Vakuumpumpe – Zustand der Reinigungsgeräte – Spülmittelverbrauch und Reinigungstemperatur – auch bei automatischer Tankreinigung – Sauberkeit der Vakuum- und Melkleitungsanschlüsse

Messungen. Auch die Schaltwerte bei Abschalt- oder Abnahmeautomaten können nur vom Fachmann exakt überprüft werden. Ist eine Milchmengenmessung installiert, soll auch diese im Zuge der Melkanlagenprüfung auf Genauigkeit überprüft ­werden. W Max Fruhstorfer ist Melktechnik­ experte in der Landwirtschaftskammer ­Oberösterreich.


16 MELKTECHNIK

Melktechnik: Darauf kommt‘s an!

VON ALFONS FÜBBEKER

H

ohe Melkleistungen sind nur erreichbar, wenn die betrieblichen Rahmenbedingungen stimmen. Gerade, aus-

reichend breite, rutschfeste, helle und gut durchlüftete Laufwege haben einen positiven Einfluss auf den Kuhverkehr und damit auf den Zeitaufwand für das Melken. Ein vor dem Melk­stand eingerichteter Wartebereich mit Nacht-

reibehilfe fördert ebenso den Melkablauf wie eine Selektionsmöglichkeit im Ausgangsbereich des Melkstands. Hier werden Tiere ausselektiert, die zum Beispiel behandelt oder besamt werden müssen und somit den Melkab-

Ø Zeitaufwand in Sekunden pro Kuh bei Fischgräte

Side by Side

Swing-over

Melkkarussell

Eintreiben in Melkstand

5

4

3

0

Vormelken

10

10

10

10

Euter (Zitzen) reinigen

12

12

12

12

Ansetzen und Ausrichten des Melkzeugs

10

10

10

10

Zitzen tauchen (Dippen)

8

8

8

8

Austreiben aus Melkstand

5

4

3

0

Wege- und Wartezeiten

13

13

15

13

Summe der Routinezeit (s/Kuh)

63

61

61

43

Melkleistung (Kühe/h/Melker)

57

59

59

84

Routinearbeiten

Tab. 1: Mittlerer Zeitaufwand und Melkleistung eines Melkers bei verschiedenen Melkstandsbauarten

lauf nicht blockieren. Saubere Euter sowie eine Gruppeneinteilung der Herde nach Melkdauer wirken sich ebenfalls beschleunigend auf den Melkablauf aus. Vorteilhaft ist es auch, wenn zu behandelnde und frischmelkende Kühe zum Schluss gemolken werden. Bei der Melkarbeit sollte es ruhig zugehen, um zum Beispiel Panikreaktionen bei den Kühen zu vermeiden. Insofern trägt auch eine umsichtige Vorgehensweise des Melkers zur Beschleunigung des Melkablaufs bei. Häufig unterschätzt werden die negativen Auswirkungen einer falsch eingestellten Melkanlage auf die Melkleistung. Fehler bei der Pulsation und beim Vakuum verlängern die Melkzeit unnötig und können zu Problemen bei der Eutergesundheit führen. Melkleistungen bei verschie­ denen Melkständen Neben den betrieblichen Bedingungen

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Melkstände Immer wieder gibt es unterschiedliche Auffassungen, wie viele Kühe man pro Stunde mit unterschiedlichen Melktechniken melken kann. Vielfach werden dabei Melkleistungen (Kühe pro Stunde) unterstellt, die in der Praxis nur zu erreichen sind, wenn wichtige Arbeiten wie zum Beispiel das Vormelken, das Euterreinigen oder das Dippen ungenügend oder gar nicht durchgeführt werden.


MELKTECHNIK 17 bestimmt die Melkstandsbauart den Zeitaufwand des Melkers und damit die Melkleistung. Bei dem folgenden Vergleich verschiedener Melkstandsbauarten aus arbeitswirtschaftlicher Sicht wurden eine Nachtreibehilfe und eine Abnahmeautomatik unterstellt. Der für die einzelnen Routinearbeiten erforderliche Zeitaufwand und die Durchsatzleistung in verschiedenen Melkständen sind in der Tabelle 1 dargestellt. Es handelt sich dabei um Durchschnittswerte, die im Einzelfall durchaus nach oben oder unten abweichen können. Das Eintreiben in den Melk­ stand dauert am längsten beim Fischgräten-Melkstand. Beim Melkkarussell wird dafür keine Arbeitszeit benötigt. Besonders eine gute Vorstimulation wirkt sich positiv auf eine zügige und vollständige Milchhergabe (opti-

male Milchflusskurve) mit einem geringen Nachgemelk aus. Die Zeitdauer für eine ausreichende Vorstimulation beträgt etwa eine Minute, dies ist die Zeitspanne vom ersten Euterkontakt bis zum Anfang des Milchentzugs. Dazu gehören eine gute Eutervorbereitung wie das Vormelken von mindestens zwei Strahlen pro Zitze und die Euterreinigung mit einem Lappen pro Tier. Hierfür sind etwa 22 s erforderlich, somit verbleiben noch rund 40 s für ein optimales Anrüsten. Diese Reststimulation kann mit einer automatischen Vorstimulation erfolgen. Das hat den Vorteil, dass sofort nach der Eutervorbereitung das Melkzeug angesetzt und ausgerichtet werden kann. Auf eine automatische Vorstimulation kann verzichtet werden, wenn erst zwei bis drei Kühe vorbereitet Ø Zeitaufwand (s/Kuh) bei ­Melkarbeit, ausgerichtet auf Qualität

Arbeitsleistung

Eintreiben in Melkstand

5

5

Vormelken

10

5

Euter (Zitzen) reinigen

12

Ansetzen und Ausrichten des Melkzeugs

10

10

Zitzen tauchen (Dippen)

8

Austreiben aus Melkstand

5

5

Wege- und Wartezeiten

13

10

Summe der Routinezeit (s/Kuh)

63

35

Melkleistung (Kühe/h/Melker)

57

103

Routinearbeiten

Tab. 2: Mittlerer Zeitaufwand und Melkleistung beim Fischgräten-­ Melkstand in Abhängigkeit von der Melkarbeit

werden (ohne das Melkzeug anzusetzen) und die Melkzeuge erst etwa eine Minute nach dem Beginn der Eutervorbereitung angesetzt und ausgerichtet werden. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass für die Melkperson ein zusätzlicher Wege- und damit Zeitaufwand entsteht. Nachdem der Milchentzug beendet ist, wird noch Zeit für das Tauchen der Zitzen (Dippen)

und für das Austreiben aus dem Melkstand benötigt. Außerdem fallen noch Wege- und Wartezeiten an. Insgesamt liegt der durchschnittliche Zeitaufwand bei sachgerechter Melkarbeit in einem Fischgräten-Melkstand bei 63 s pro Kuh. Das bedeutet, ein Melker kann 57 Kühe pro Stunde melken. Im Vergleich zum Fischgräten-Melkstand wird beim Side by Side


18 MELKTECHNIK

Qualitativ gutes Melken ­erfordert Zeit In der Praxis

Seuche als ­Gefahr | Existenz­ absicherung

wird immer wieder von enorm hohen Melkleistungen bei bestimmten Melkständen berichtet. Dabei ist aber zu bedenken, dass auch die Qualität der Melkarbeit in einem weiten Bereich schwankt.

Wie aus Tabelle 2 (siehe S ­ eite 17) ersichtlich, kann eine Melkperson bei auf Qualität ausgelegter Melkarbeit in einem FischgrätenMelk­stand etwa 57 Kühe pro Stunde melken. Höhere Melkleistungen können nur auf Kosten

einer schlechteren Melkarbeit erreicht werden. Wo einseitig die Arbeitsleistung im Vordergrund steht, wird häufig nur ein Strahl pro Zitze vorgemolken und auf die Euterreinigung sowie das Dippen verzichtet.

des Bundesministeriums können jetzt bis zu 55 Prozent der Bruttoprämie bei Abschluss einer EVT-Versicherung staatlich gefördert werden. INFORMATION: www.landwirtschaft.ruv.at

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und Swing-over nur Zeit beim Ein- und Austrieb eingespart. Alle anderen Zeitansätze sind bei gleicher Melkarbeit kaum bis gar nicht betroffen. Deshalb ist der Unterschied zwischen den Gruppenmelkständen (Fischgräte, Side by Side und Swing-over) mit 56 bis 59 Kühen pro Melker und Stunde gering. Deutlich höher ist die Melkleistung beim Melkkarussell. Hier erreicht der Melker 84 Kühe pro Stunde. Dies ist dadurch möglich, dass die Kühe das Melkkarussell kontinuierlich betreten und verlassen. Diese Durchsatzleistungen sind aber nur erreichbar, wenn die Kühe den Melkstand von alleine betreten. Muss der Melker zwischendurch einige Tiere nachtreiben, verringern sich die Durchsatzleistungen deutlich.


MELKTECHNIK 19 Problemen mit der Eutergesundheit kommt. Folglich müssen viele Kühe behandelt werden, was dazu führt, dass diese Milch nicht abgeliefert werden darf. Darüber hinaus bewirken die Eutergesundheitsprobleme eine Milchleistungsminderung im Bereich von etwa 10 Prozent. Zudem ist die Lebensleistung der Kühe (Anzahl Laktationen) deutlich geringer, da Tiere mit häufigen Eutergesundheitsproblemen schneller ausgemerzt werden. Bei Betrachtung dieser Auswirkungen wird deutlich, dass das Erreichen von höheren Melkleistungen durch eine Reduzierung der Melkarbeit Schlechtes Melken ist teuer mit hohen wirtschaftlichen VerWenn in einem Gruppenmelk­ lusten verbunden ist. Dies ist unstand so gearbeitet wird, dass abhängig von Melkstandsbauart Melkleistungen von etwa 100 Kü- beziehungsweise -ausführung der Fall. Um die Probleme mit der hen pro Melkperson und Stunde erreicht werden, ist es fast immer Eutergesundheit wieder in den nur eine Frage der Zeit, bis es zu Griff zu bekommen, ist es erforDas spart etwa 25 s pro Kuh. Zudem führen die weggelassenen Arbeitsschritte dazu, dass sich der verfahrensbedingte Aufwand für Wege- und Wartezeiten verringert. Alles in allem sinkt durch die qualitativ schlechtere Melkarbeit der Zeitaufwand pro Kuh in einem Fischgräten-Melkstand von 63 s auf 35 s. Ein Melker kann so pro Stunde 103 Kühe melken. Daraus wird deutlich, dass es in erster Linie vom Zeitaufwand für die Vor- und Nachroutinearbeiten abhängt, ob eine Melkperson hohe Melkleistungen (Kühe pro Stunde) erreicht.

derlich, mehr Zeit für eine gute Melkarbeit aufzubringen. Folglich sinkt die Melkleistung pro Person mit der Folge, dass der Melkstand dann Überkapazitäten aufweist. Die können nur durch eine zweite Melkperson sinnvoll genutzt werden, oder ein Teil der Melkplätze wird als Warteplätze benutzt. Die Melkstandsgröße sollte auf die Leistung des Melkpersonals abgestimmt sein. In Melkständen mit Nachtreibehilfe und einer Abnahmeautomatik kann ein Melker bei auf Qualität ausgelegter Melkarbeit in der Regel einen 2 x 8-Fischgräten- oder Side-by-Side-Melkstand, einen (2x) 16-Swing-over-Melk­stand oder ein 24er Melkkarussell bedienen. Größere Melk­stände erfordern den Einsatz eines weiteren Melkers. Dann sind oftmals doppelt so große Melkstandsausführungen empfehlenswert, um

den zweiten Melker auszulasten. Durch nicht ausgelastete Melker, die dann versuchen, noch andere Arbeiten neben dem Melken zu erledigen, wird die Melkarbeit eher verschlechtert als verbessert. Fazit Kritisch ist es, die Melk­ leistung durch Reduzieren oder Weglassen von Routinearbeiten, wie etwa Vormelken, Euterreinigung oder Dippen, zu erhöhen. Probleme mit der Eutergesundheit sind dann oft die Folge und führen zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten. Nur in wenigen Bereichen der Landwirtschaft lässt sich durch qualitativ hochwertige Arbeit so viel Geld verdienen wie beim Melken. W Alfons Fübbeker ist Berater für Landtechnik in der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Deutschland.

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20 KÄLBERAUFZUCHT

Risikofaktoren für die Kolostrumversorgung Start ins Leben Innerhalb der Milchviehhaltung gewinnt die Nachzucht steigende Aufmerksamkeit: In der derzeitigen Situation fordert ein von Wachstum geprägtes Marktumfeld ständig neue gut und gesund entwickelte Kälber. Weltweit ist daher zu beobachten, dass Kälberhaltung zunehmend als ein Schlüsselbereich für erfolgreiche Milchviehhaltung betrachtet wird, denn nur gesunde und gut entwickelte Kälber können später das genetische Potenzial als Milchkuh voll ausschöpfen. VON JOACHIM L. KLEEN

Innerhalb von 60 Tagen: – Verdopplung des Geburtsgewichts – weniger als 5 Prozent Verlust – Vorkommen von Durchfall: weniger als 25 Prozent – Vorkommen von Lungenerkrankungen bei unter 10 Prozent

Von zentraler Bedeutung ist nach wie vor der Umgang mit der Biestmilch, dem Kolostrum. Obwohl die Bedeutung dieser ersten Mahlzeit im Leben des Kalbs allgemein bekannt ist, so kann doch häufig ein nicht optimaler Umgang mit Kolostrum beobachtet werden. Auf vielen Betrieben erfolgen die Gewinnung, Lagerung und Verfütterung von Kolostrum nach wie vor unsystematisch und können leicht durch Personalwechsel, Arbeitsbelastung oder andere Faktoren außer Kontrolle geraten. Daher sollen im Folgenden einige Risikofaktoren aufgezeigt werden, deren Kontrolle ein gutes Kolostrummanagement ermöglicht. Risikobereich 1: Qualitäts­ management Die Funktion des Kolostrums besteht darin, dass das Kalb mit Abwehrstoffen (Immunglobulinen) ausgestattet

wird, die es selber noch nicht besitzt. Die Aufnahme von Kolostrum kann daher mit einer Schluckimpfung verglichen werden, die dem Kalb die Möglichkeit gibt, sich mit den überall vorhandenen Krankheitserregern auseinanderzusetzen. Hierbei gilt die einfache Rechnung, dass der Schutz des Kalbs umso besser ausfällt, je höher die Qualität des Kolostrums ist. Eine optimale Qualität des Kolostrums ist nur zu erreichen, wenn die Muttertiere schon einige Wochen auf dem Betrieb verbracht haben und sich so mit der stallspezifischen Keimflora auseinandersetzen konnten. Kritisch ist dies insbesondere bei Erstkalbinnen zu sehen, die unter Umständen auf einer anderen Betriebsstelle aufgezogen und belegt wurden, um erst kurz vor der Kalbung zum Hauptbetrieb zurückzukehren. Die Kolostrumqualität als Konzentration von Immunglobu-

linen steigert sich außerdem mit zunehmendem Alter der Tiere. Bei Erst- und Zweitkalbskühen kann sich die Verfütterung von Mischkolostrum, das heißt zusammen mit Kolostrum älterer Kühe, als vorteilhaft erweisen. Bereits lange in Gebrauch, aber immer wieder zu betonen, ist der Nutzen von Muttertier­ impfungen. Hierbei wird dem Muttertier in der Trockenstehzeit eine Impfung verabreicht, die zu einer Erhöhung der Immunglobulinkonzentration im Kolostrum führt. Über den Weg des Muttertiers und des Kolostrums wird so eine „indirekte“ Impfung des Kalbs, vor allem gegen Durchfallerreger, erreicht. Die Qualität des Kolostrums ist zu überprüfen, eine optische Kontrolle reicht dafür nicht aus. Es stehen relativ einfache Hilfsmittel zur Verfügung. Zu nennen ist hierbei das Spindelsystem (Kolostrometer), welches anhand

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s ist mittlerweile allgemein bekannt, dass Färsen, die als Kalb Erkrankungen wie Durchfall oder Lungenentzündung überstehen mussten, später geringere Leistungen zeigen, außerdem ist das Abgangsrisiko dieser Tiere durchweg höher. Trotzdem lässt der Erfolg der Kälberhaltung nicht selten zu wünschen übrig, und eine an Standards ausgerichtete Überprüfung des Erfolgs findet zu selten statt. Dies beginnt schon mit der Abkalbung, die im Ergebnis in Deutschland eine Totgebur­ tenrate von etwa acht Prozent aller geborenen Kälber aufweist. Weitere zehn Prozent der Tiere überstehen die Aufzuchtphase nicht. Insgesamt geht also fast jedes fünfte Kalb verloren und steht nicht mehr für betriebliches Wachstum, genetische Verbesserung oder Verkauf zur Verfügung. Hierbei ist vor allem die Aufzucht selbst das Problem – Erkrankungen der Jungtiere könnten wesentlich weniger verlustreich sein, wenn den Kälbern die bestmögliche Umgebung zu einem produktiven Leben gegeben würde. Folgende Richtwerte sollen darstellen, was eine gute Kälberhaltung vermag und welche Ziele anzustreben sind:


KÄLBERAUFZUCHT 21 des spezifischen Gewichts einen Rückschluss auf die Kolostrumqualität zulässt. Das Gerät ist einfach in der Anwendung, günstig und für Betriebe mit gutem Allgemeinzustand ausreichend. Refraktometer messen demgegenüber die optische Dichte der Proteinfraktion und erlauben eine genauere Bestimmung der Qualität. Anzustreben ist ein Wert von 50 g/l an Immunglobulinen, was bei den Refraktometern einem Wert von 22 Prozent Brix entspricht. Die Geräte sind stabil, einfach in der Anwendung und schwanken im Preis deutlich von etwa 75 Euro (optisch) bis über 400 Euro (digital). Risikobereich 2: Hygiene­ management Was für die „normale“ Milchgewinnung gilt, ist für die Kolostrumgewinnung umso wichtiger – Sauberkeit ist ein zentraler Risikofaktor. Allerdings stellt gerade die Gewinnung

von Kolostrum eine hygienische Herausforderung dar, da das Melken frisch abgekalbter Tiere nicht selten noch im Abkalbestall erfolgt. Jede Verunreinigung des Kolostrums mit Bakterien ist aber unbedingt zu vermeiden, da die Biestmilch ein ideales Nährmedium darstellt. Coliforme Bakterien als Hauptproblem verdoppeln ihre Masse innerhalb von 20 Minuten, sodass selbst kleine Verunreinigungen das Kalb gefährden. Anzustreben ist eine Menge von maximal 5.000 koloniebildenden Einheiten pro Milliliter (­KBE/­ml), nicht selten sind aber Werte von mehr als 100.000 KBE/ml zu finden. Praktisch bedeutet dies, dass auch beim ersten Melken eine Melkroutine einzuhalten ist und dass das Euter bestmöglich gereinigt werden muss. Auch gelten für die häufig verwendeten Eimermelkanlagen die gleichen Regeln wie für „normale“ An-

Checkliste Kolostrummanagement Mit dieser Checkliste kann die Arbeit mit der Biestmilch überprüft werden. Jede Frage, die mit „Nein“ oder „weiß nicht“ beantwortet wird, deutet auf Verbesserungsmöglichkeiten hin.

– Sind die entsprechenden Anlagen ausschließlich für die Kolostrumgewinnung in Gebrauch? – Wird eine fachgerechte Melkhygiene eingehalten? – Wird das Kolostrum kuhindividuell gelagert? – Wird das Kolostrum bei nicht sofortiger Verwendung gekühlt? – Wird die Belastung mit coliformen Keimen im Kolostrum regelmäßig geprüft? – Ist eine Anlage zur Pasteurisierung in Gebrauch?

Risikobereich 1: Qualität – Wird eine Muttertierimpfung durchgeführt? – Sind abkalbende Tiere mindestens acht Wochen auf dem Betrieb gewesen? – Ist die Trockensteherfütterung geplant mit einem Fütterungsberater abgestimmt? – Ist das Vorkommen von Stoffwechselstörungen nach der Kalbung objektiv unproblematisch? – Ist ein Gerät zur Messung der Kolostrumqualität vorhanden? – Werden Aufzeichnungen zur Kolostrumqualität gemacht? – Ist ein Vorrat an qualitativ hochwertigem Kolostrum als Reserve vorhanden?

Risikobereich 3: Zeit und Menge – Wird das Kolostrum innerhalb von zwei Stunden nach der Abkalbung ermolken? – Erfolgt eine Gabe von 2 l Kolostrum innerhalb von zwei Stunden nach der Geburt? – Werden insgesamt 6 l innerhalb von sechs Stunden verabreicht? – Sind die Möglichkeiten vorhanden, ein Kalb auch bei mangelnder Aufnahme zu versorgen (Drencher)?

Risikobereich 2: Hygiene – Wird das Kolostrum außerhalb der Abkalbebereiche ermolken? – Sind die Anlagen zur Kolostrumgewinnung sauber und fachgerecht desinfiziert?

Risikobereich 4: Kontrolle – Wird regelmäßig eine Kontrolle des Gesamteiweißes im Serum durchgeführt? – Erreichen mindestens 80 % der Kälber einen Wert von 55 g/l?

lagen: Sie müssen sauber sein, regelmäßig desinfiziert werden und sollten beim Gebrauch, zum Beispiel im Abkalbestall, nicht verschmutzen. Wird Kolostrum gelagert, das heißt nicht sofort verwendet, so ist hier besonders darauf zu achten, dass es nicht offen und ungekühlt stehen bleibt, weil dies zu einer Explosion von Bakterien führen würde. Außerdem ist hier unbedingt zu vermeiden, dass ein Kolostrum-Pool (Kolostrum von mehreren Kühen gemischt) entsteht. Neben der Verschmutzung ist auch auf die Bedeutung des Kolostrums als Überträger von Krankheiten hinzuweisen: Kolostrum kann Krankheiten übertragen. Insbesondere bei der Bekämpfung von Paratuberkulose wird dies vier Liter verabreicht werden, so ist das Optimum an Kolostrumversorgung erreicht. Die Eingabe mit einem Kälberdrencher ist hierbei als Option zu sehen, falls eine ausreichende Kolostrumversorgung anderweitig nicht sichergestellt werden kann.

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22 KÄLBERAUFZUCHT/TIERGESUNDHEIT

Risikobereich 4: Kontroll­ management Wie bereits in den anderen Risikobereichen angesprochen, sollte eine regelmäßige Kontrolle Bestandteil

eines guten Kolostrummanagements sein. Neben der Kontrolle von Kolostrumqualität und -hygiene, der regelmäßigen Überprüfung von Anlagen und der Aufnahme sollte auch regelmäßig die Übertragung von Immunglobulinen auf das Kalb selbst überprüft werden. Dies geschieht mittels der Bestimmung des Gesamteiweißes im Blutserum des Kalbs, welche einen Hinweis auf die aufgenommene Menge von Immunglobulinen gibt. Für die allermeisten Betriebe ist dies eine Aufgabe, die mit dem Tierarzt zusammen regelmäßig erfüllt werden sollte. Hierzu wird von Kälbern, die ein oder zwei Tage alt sind, eine Blutprobe entnommen und diese dann im Labor untersucht. Für eine schnellere Analyse stehen auch Refraktometer zur Verfügung. Ein Gesamteiweiß von 55 g/l wird als Hinweis auf eine ausreichende Kolostrumaufnahme gesehen. Praktisch sollte diese Kontrolle stichprobenartig erfolgen, und zwar auch dann, wenn noch keine Hinweise auf Probleme in der Kälberversorgung bestehen. Hierzu kann beispielsweise einmal im Monat bei neugeborenen Kälbern die Probenentnahme erfolgen, wobei Veränderungen in den Ergebnissen auf Schwierigkeiten im Umgang mit Kolostrum hindeuten.

Kälberdurchfall hat viele Ursachen

Kälbergesundheit Das Problem ist bekannt. Ein Kalb hat Durchfall, es werden Hausmittel angewandt, und wenn sich der Gesundheitszustand nicht bessert, muss der Tierarzt gerufen werden. Dieser untersucht Fazit Auch wenn ein gutes Kodas Kalb, behandelt es symptomatisch, nimmt Proben, lostrummanagement aufwendig eruiert einen Erreger und dieser wird behandelt. Das ist – es ist die beste Maßnahme, die ein Betrieb zur Gesunderhal- funktioniert auch meistens, meint KARIN MARKON. tung der Nachzucht treffen kann. Mittlerweile steht ein Sortiment an Hilfsmitteln zur Verfügung, das Kontrolle der Qualität, Lagerung und Verfütterung von Kolostrum einfacher macht. Nicht nur dann, wenn Probleme in der Kälbergesundheit auftreten, sondern immer sollte eine Überprüfung des Umgangs mit dem Rohstoff Biestmilch zum Standard guter Betriebsführung gehören. Die Checkliste kann dabei helfen, eigene Schwächen zu identifizieren und die Arbeitsabläufe zu verbessern. W Dr. Joachim Lübbo Kleen ist Tierarzt in Deutschland.

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och spätestens wenn weitere Kälber erkranken, das gleiche Problem immer wieder auftritt oder wenn die Medikamente nicht (mehr) den gewünschten Effekt bringen, müssen andere Lösungen gesucht werden. Dies ist oftmals detektivische Kleinarbeit, doch läuft sehr viel nach einem einfachen Schema ab: Das ist die Balance zwischen Infektionsdruck und Immunstatus des Tiers. Warum erkranken Tiere an Durchfall? Im Verlauf einer

Durchfallerkrankung wird die natürliche Darmflora – Mikrobiom – zerstört. Bei sehr kleinen Kälbern kann es vorkommen, dass sich diese noch gar nicht ausbilden konnte. Dies betrifft auch immer häufiger gut gemanagte und sehr hygienisch arbeitende Betriebe. Durch die Zerstörung oder das Ungleichgewicht dieses natürlichen Schutzes kann es zu einer Besiedelung mit Bakterien, Pilzen, Parasiten und anderem kommen. Ein gesundes Kalb kann mit Kokzidien durchaus

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Risikobereich 3: Zeit und Menge Schnelligkeit ist bei der Gewinnung, Lagerung und Verfütterung von Kolostrum ein entscheidender Faktor. Jede Verzögerung wirkt sich sofort auf die Qualität aus beziehungsweise auf die Wirksamkeit des Kolostrums im Kalb. Die häufig zu beobachtende Praxis, dass eine abgekalbte Kuh erst zur nächsten regulären Melkzeit gemolken wird, häufig erst an deren Ende, ist aus zwei Gründen abzulehnen: Je mehr Zeit zwischen Kalbung und Kolostrumgewinnung liegt, umso geringer die Qualität. Innerhalb von sechs Stunden verliert das Kolostrum knapp 20 Prozent der Immunglobuline, innerhalb von zehn Stunden sind es knapp 30 Prozent. Die Qualität wird somit fahrlässig beeinträchtigt. Die Fähigkeit des Kalbs, die im Kolostrum enthaltenen Abwehrstoffe aufzunehmen, sinkt mit zunehmender Zeit. Man spricht hierbei von der Schließung der Darmschranke, sodass selbst gutes Kolostrum nicht mehr den gewünschten Effekt hat. Bereits nach sechs Stunden sinkt die Fähigkeit des Kalbs zur Aufnahme um rund ein Drittel, nach 24 Stunden beträgt die Menge der aufgenommenen Immunglobuline nur noch etwa 10 Prozent. Neben der Zeit entscheidet die absolut vom Kalb aufgenommene Menge des Kolostrums über den Erfolg: Es kann schwierig sein und kostet auch Zeit, eine Menge von 2 l Kolostrum innerhalb von zwei Stunden nach der Geburt einzugeben, aber das sollte das Ziel sein. Wird dies erreicht und außerdem sichergestellt, dass innerhalb von weiteren vier Stunden noch 4 l verabreicht werden, so ist das Optimum an Kolostrumversorgung erreicht. Die Eingabe mit einem Kälber­drencher ist hierbei als Option zu sehen, falls eine ausreichende Kolostrumversorgung anderweitig nicht sichergestellt werden kann.


TIERGESUNDHEIT 23 klar kommen und erkrankt nicht daran. Ein Kalb mit einem schlechten Immunstatus und/ oder Mikrobiom wird krank. Dann vermehren sich die Keime, z. B. Kokzidien, im Darm. Diese werden nachgewiesen und behandelt.

die Krankheitserreger durch andere Mikroorganismen (z. B. effektive Mikroorganismen) zu verdrängen.

Das Ziel ist es, die Menge der schädlichen Keime zu minimieren und auf einem so niedrigen Level zu halten, dass sich die Die Rechnung: Kokzidien im Kot Tiere damit auseinandersetzen nachgewiesen = Durchfallursakönnen ohne zu erkranken. che gefunden ist leider oft zu Je besser das Immunsystem, einfach. Auch wenn die medika- desto höher kann der Infektionsmentöse Behandlung durch den druck sein. Tierarzt in vielen Fällen absolut Bei einer schlechten körpereigenotwendig ist, sollten trotzdem nen Abwehr erkranken die Tiere noch andere Faktoren berückauch schneller und stärker. sichtigt werden! Häufig stellt man sich die Frage, Damit ist die Frage erklärt, wawarum einzelne Kälber erkranrum manche Kälber erkranken ken und andere nicht, obwohl und manche nicht. doch alle im gleichen Stall Gesundheit ist ein Balanceakt stehen und gleich behandelt zwischen Infektionsdruck und werden? Immun­system! Welche Faktoren beeinflussen Was kann ich tun, wenn die Verdauung des Kalbs? ­meine Kälber Durchfall haben? Durchfallerkrankungen werden Stress/Immunsystem in erster Linie mit Elektrolyt – Futter: Menge und Qualität und Pufferlösungen behandelt. spielen hier eine große Rolle, Bei Saugkälbern kann dies in ganz unabhängig von der Art die Milch gemischt werden des Futtermittels. (z. B. Diakur plus, Boehringer – Stallklima: zu warm, zu kalt, Ingelheim), bei älteren Tieren Zugluft und Luftqualität sollhaben sich wasserlösliche Tabs ten kontrolliert werden. wie z. B. Effydral (Zoetis) be– Stallwechsel: durch den währt. Diese haben den Vorteil, Ortswechsel muss sich das dass sie sich vollständig auflöImmunsystem mit völlig neuen sen und sehr gerne getrunken Keimen auseinandersetzen. werden. – Gruppenbildung: Auch unsere Als klassische Hausmittel sind Kälber leiden unter psychischwarzer Tee oder Eichenrinschem Stress – dieser wiededen-Tee zu empfehlen. Eine rum schwächt das Immun­ Mischung aus 1/3 Eichenrinde, system. 1/3 Käsepappel, 1/3 Echinacea Alle genannten Faktoren ermit etwas Traubenzucker und zeugen Stress und schwächen Salz ist ein hilfreiche Variante. dadurch das Immunsystem. Als vorbeugende Maßnahme hat sich auch die Gabe von Zeolithen z. B. Klinoptilolith Infektionsdruck Die meisten (Fa. Buchrucker) bewährt. Dieser Keime, an denen unsere Kälber kann auch sehr gut mit Kräutern erkranken, kommen in deren gemischt werden. Umgebung vor. Wir können diese nicht eliminieren, allerdings können wir ihre Anzahl Sollte sich das Allgemeinbereduzieren. Oft bringen schon finden der Tiere nicht bessern, sehr günstige Maßnahmen, muss ein Tierarzt gerufen wie eine Reinigung mit heißem werden. Eine geeignete BeWasser, deutliche Verbesserunhandlung, die oft auch eine gen. Einige Erreger, wie die oben Infusionstherapie beinhaltet, ist lebensrettend. genannten Kokzidien, lassen W sich nur mit speziellen Desinfektionsmitteln dezimieren. In Mag. Karin Markon ist Tierärztin, manchen Fällen gelingt es auch, ­Apoanimal, Graz.


24 STALLHYGIENE

Kleine Maßnahmen, große Wirkung Hygienemaßnahmen Der Tierhalter kann einiges für eine bessere Hygiene im Kuhstall tun. Oft sind es schon kleine Maßnahmen, die messbare Auswirkungen haben. Jede Hygienemaßnahme senkt den Erregerdruck im Stall. Betriebseigene Kleidung, ein Umkleideraum mit Dusche und Waschgelegenheit und das Stallbüro mit Fenster zum Stall sind also auch im Rinderstall kein Luxus, sondern sinnvolle Hygienemaßnahmen. VON ANGELIKA SONTHEIMER

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Hygieneschwerpunkt ­Abkalbebucht Die Abkalbebucht und die Krankenbucht sollten

strikt getrennt werden, denn Fruchtwasser und Blut sind ein idealer Nährboden für Keime. Euterentzündungserreger sind aber das Letzte, was eine Kuh nach der Geburt braucht. In der Abkalbebucht muss jeder Rinderhalter größten Wert auf Sauberkeit legen und nach Aborten, Totgeburten

oder Nachgeburtsverhalten komplett reinigen und desinfizieren. Zur Abkalbung anstehende Kühe sollten sauber in die Abkalbebox eingestellt werden. Zur Geburtshilfe nur frisch gereinigte Utensilien und Gerätschaften (Geburtshelfer, Stricke, Handschuhe, Eimer mit warmem Wasser) verwenden

CHECKLISTE/TO-DO-LISTE – Liegeboxen täglich ­reinigen, einstreuen und ggf. mit Hygienemittel (alkalisch auf Kalkbasis oder sauer auf Aluminiumsilikatbasis) behandeln – auf die Melkhygiene achten, Einwegtücher verwenden, Zitzen dippen, Handschuhe anziehen, Milchreste im Melkstand oder beim Milchtank sofort entfernen – Stallklima optimieren, für ausreichende Luftzirkulation

und Frischluft in allen Bereichen des Stalls sorgen – den Kälberbereich möglichst im Rein-Raus-Prinzip fahren und nach jedem Durchgang reinigen und desinfizieren – für fremde Personen betriebseigene Kleidung und Schuhüberzieher oder Gummistiefel zur Verfügung stellen – Schadnager und Fliegen bekämpfen

und die Zughilfe nur so viel wie unbedingt nötig einsetzen. Saubere Kinderstube In sensiblen Bereichen, wie etwa dem Kälberstall, sollten besondere Hygienemaßnahmen gelten. Kälberställe oder -iglus sind Kinderkrippen, die jungen Tiere reagieren auf Hygienemängel beim Tränken schnell mit Durchfall. Die Tränkeeimer und Tränkenippel müssen mit heißem Wasser gereinigt werden können, jedes Kalb sollte seinen eigenen Tränkeeimer haben. Die Tränketemperatur von 37 bis 38° C bei normaler Milchaustauschertränke muss eingehalten werden, die Angaben der Futtermittelhersteller zur Konzen­ tration sind zu beachten. Neugeborene Kälber sollten während der Tränkephase räumlich getrennt von den älteren Tieren in der Gruppenhaltung stehen.

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m Melkstand verhindern Einweghandschuhe und Einwegtücher die Keim-Übertragung von Kuh zu Kuh. Das altbekannte blaugewobene Allzweck-Handtuch für Melkkammer und Werkstatt sollte der Vergangenheit angehören. In feuchtem Zustand ist es nämlich eine Brutstätte für Bakterien. Neben der täglichen Reinigung des Melkstands sollte dieser einmal im Monat gründlich mit dem Hochdruckreiniger und Reinigungsmittel gesäubert werden. Eine Stiefelreinigung mit fließendem Wasser ersetzt den Eimer mit brauner Brühe und dreckiger Bürste. Schadnager wie Ratten oder Mäuse können Salmonellen, Leptospiren oder das MKS-Virus und weitere Erreger übertragen. Deswegen ist eine konsequente Schadnagerbekämpfung wichtig. In den Laufgängen leisten Faltschieber oder ein Spaltenreinigungsroboter wertvolle Dienste, um die Laufgänge sauber, rutschfrei und trocken zu halten. Es gibt auch wassergespeiste Geräte, die verkrusteten Kot lösen können, ansonsten sollte der Spaltenboden bei starker Verschmutzung zwischendurch mit dem Hochdruckreiniger gewaschen werden. Gummispalten sind zwar elastischer als Betonspalten, das Material Gummi altert aber mit der Zeit und ist dann ein idealer Nährboden für Keime. Dasselbe gilt für Gummimatten in Hochboxen, die ausgewechselt werden müssen, wenn sie rissig und porös sind.


STALLHYGIENE 25 Das Reinigen und Desinfizieren nach jedem Durchgang sind ein Muss, eine räumlich getrennte Rein-Raus-Belegung mit ein paar Tagen Leerstand vor der Neubelegung empfiehlt sich. Problemerreger wie Kokzidien oder Kryptosporidien brauchen eine spezielle Desinfektion. Kälberiglus sollten am besten auf befestigtem Boden stehen und regelmäßig versetzt werden. Auslauf und Weide Auslauf und Weide bringen den Tieren Bewegung und Sonnenlicht, und sind im Sinne des Tierverhaltens als positiv einzustufen. Für eine gute Tiergesundheit muss der Rinderhalter aber systematisch gegen Weideparasiten wie Würmer, Rinderdasseln und Leber­ egel vorgehen. In den Empfehlungen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft für hygienische Anforderungen an das Halten von Wiederkäuern vom 7. Juli 2014 sind weitere Hygienemaßnahmen auf der Weide aufgeführt: – In der Milchviehhaltung sollten Kälber keine Weiden oder Wiesen beweiden, die im selben Jahr bereits von Kühen oder Rindern im Alter von mehr als 18 Monaten genutzt wurden. – Wanderschafherden sollten Kälberweiden nicht beweiden; eine Weide sollte, nachdem Schafe dort geweidet haben, für einen Zeitraum von einem Jahr nicht als Kälberweide genutzt werden. – Es sollte nur Gülle oder Mist des eigenen Betriebs auf Wiesen und Flächen, die beweidet

werden oder die der Futtergewinnung dienen, ausgebracht werden. Quarantänestall für Zukaufs­ tiere Bei jedem Tierzukauf kommen neue Keime in den Stall. Transportstress und neue Umgebung können bei den Neuzugängen Krankheiten zum Ausbruch bringen, so dass sich die anderen Tiere anstecken können. Ein Quarantänestall, in dem die Tiere ein paar Tage auf verdächtige Krankheitsanzeichen hin beobachtet werden können, kann dies verhindern. Auch wenn es in der Praxis einiges mehr an Arbeit bedeutet, weil etwa separat gemolken werden muss, so lohnt doch der Aufwand im Krankheitsfall. Der beste Quarantänestall nützt allerdings nichts, wenn man mit derselben Kleidung zwischen den Ställen hin und her läuft. Hände waschen, ein eigener Overall, eigene Stiefel sowie separate Arbeitsgeräte gehören zu einem Quarantänestall dazu. Die Rinder-Hygieneleitlinie des Bundeslandwirtschaftsministeriums empfiehlt sogar das Waschen einzelner neu zugegangener Rinder inklusive der Klauen zur Reduzierung der Erregereinschleppung. Hygienemaßnahmen abwägen Meist haben die Dinge zwei Seiten: In der Rinder-Hygieneleitlinie steht beispielsweise, dass das Futter vor Vögeln geschützt werden soll, um gefährliche Kontaminationen zu verhindern. Schwalben sind auf der anderen Seite hervorragende

Fliegenvernichter im Rinderstall. Ein anderes Beispiel: Das regelmäßige Gülleaufrühren verhindert Schwemmschichten, auf denen sich Ratten wohlfühlen, und mindert den Fliegenbefall. Wer allerdings mit Güllefliegen gegen Stallfliegen arbeitet, sollte die Schwemmschicht erhalten. Summe vieler Maßnahmen sichert den Erfolg Hygienemaßnahmen im Kuhstall bringen

Verbesserungen in der Tiergesundheit, im Tierwohl und in den tierischen Leistungen. Ein gutes Hygienemanagement sichert also letztendlich den Erfolg im Stall. Nicht zuletzt dienen Hygienemaßnahmen der Vorbeuge gegen ansteckende Krankheiten und Tierseuchen und minimieren das Risiko, diese in den Betrieb einzuschleppen. W Dipl. Ing. agr. Angelika Sontheimer ist Fachjournalistin aus Deutschland.


26 STALLBAU

Richtige Lüftung im Kälberstall Erkrankungen vorbeugen Es ist ein viel gehegter Wunsch in der Kälberhaltung, dass stallbauliche Maßnahmen sowie der Einbau von Lüftungssystemen das Auftreten von Atemwegserkrankungen wirksam verhindern. VON HANS-JÜRGEN KUNZ

mit der offenen Seite nicht zu 100 Prozent nach Süden ausgerichtet ist.

Schnelle ­Temperaturwechsel vermeiden Die häufigsten Atemwegsprobleme bei Kälbern werden durch Zugluft, schnelle Temperaturwechsel oder kalten schleusenden Wind ausgelöst. In Gebäuden mit unkontrollier-

ten Lufteinlässen kommt es in der nasskalten Jahreszeit leicht zu Zuglufterscheinungen. Von Zugluft wird gesprochen, wenn kalte Außenluft in einen Raum mit wärmerer Luft strömt. Je kälter die Außenluft und je größer der Temperaturunterschied zur Raumluft ist, desto gravierender können die negativen Auswirkungen auf die Atemwegsorgane sein. Das betrifft sowohl Alt- als auch Neubauten. Bei Altbauten kommen die Probleme in der Regel durch nicht erkannte Undichtigkeiten in der Gebäudehülle zustande, bei Neubauten können sie entstehen, wenn beispielsweise Jalousien aufgrund von Kälte und Wind bis auf einen Spalt verschlossen sind.

Werden solche Ställe komplett verschlossen, steigen wiederum der Ammoniakgehalt und die relative Luftfeuchtigkeit und werden ebenfalls zum Problem. Es ist ein Widerspruch, der mit einer konventionellen Lüftungsanlage, zu denen auch die Lüftungsschläuche gehören, nur gelöst werden kann, wenn eine Lufterwärmung stattfindet. Das ist jedoch aus Kostengründen kaum realisierbar. In Offenfrontställen besteht je nach Ausrichtung des Gebäudes die Gefahr, dass kalter Wind durch den Stall geschleust wird und zu Problemen führt. Das kann der Fall sein, wenn zum Beispiel eine Pultdachhalle

Schnelle Temperaturwechsel, die häufig im Herbst oder Winter zustande kommen, können ebenfalls der Grund für Atemwegserkrankungen sein. Sie werden im Allgemeinen, da sie häufig nachts auftreten und unbemerkt bleiben, unterschätzt. Ställe, die zu dieser Jahreszeit zumindest zum großen Teil verschlossen sind, besitzen gegenüber solchen Temperaturschwankungen eine Pufferwirkung. Werden jedoch große Luftmengen durch Lüftungsanlagen in den Stall befördert, ohne dass die Kälber einen geschützten Bereich aufsuchen können, werden schnelle Außentemperatursprünge eins zu eins in den Stall übertragen und können zu massiven Atemwegserkrankungen führen. Geschützte Bereiche ­sicherstellen Beim Einsatz von Lüftungssystemen sollte auf die Positionierung der Lüftungs­ anlagen und damit auf die Luftführung geachtet und dafür gesorgt werden, dass Kälber Rückzugsmöglichkeiten in ein zum Beispiel geschütztes, wenn dann auch weniger gut belüftetes Kälbernest haben. Werte für die relative Luftfeuchtigkeit in Ställen von 60 bis maximal 80 Prozent wären wünschenswert, werden aber insbesondere bei feuchtkaltem Wetter in weitestgehend geschlossenen Ställen oftmals deutlich überschritten. Sie lassen sich nur über eine erhöhte Luftwechselrate senken, die aber auf der anderen Seite in der nasskalten Jahreszeit dafür sorgt, dass bei bestimmten Witterungsverhältnissen große Temperaturschwankungen schneller in den Stall übertragen werden können oder dass es zu Zuglufterscheinungen kommt.

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as können sie aber nur in bestimmten Fällen, weil die Ursachen für Pneumonien sehr vielfältig sind und in den meisten Fällen durch das Zusammentreffen von verschiedenen Faktoren verursacht werden. Worauf beim Stallbau und bei der Installation von Lüftungstechnik Einfluss genommen werden kann, soll im Folgenden diskutiert werden.


STALLBAU 27 Geeignete stallbauliche ­Maßnahmen Optimale klima­ tische Bedingungen für Kälber wären gegeben, wenn die Raumlufttemperaturen durchgängig etwa 18 bis 20° C betragen würden, ohne das Zuglufterscheinungen auftreten, die Luftfeuchtigkeit bei 60 Prozent, der Ammoniakgehalt unter 5 ppm läge und der Keimgehalt der Stallluft nicht höher als der der Außenluft, das bedeutet unter 1.000 KBE/m³, liegen würde. Das sind Werte, die sich jedoch im praktischen Betrieb ohne eine Vollklimatisierung nur bei bestimmten Witterungsbedingungen erreichen lassen. Deshalb müssen Kompromisse eingegangen werden. Bei einer Trauf-First-Belüftung über traufseitige Jalousien oder Licht-Luft-Schieber, die im Bedarfsfall verschlossen werden können, lassen sich in der warmen Jahreszeit befriedigende stallklimatische Verhältnisse herstellen, wenn die J­ alousien oder Licht-Luft-Schieber komplett geöffnet bleiben. Je niedriger die Außentemperaturen sind, desto stärker müssen die Traufseiten verschlossen werden. Ein komplettes Verschließen bei starkem Frost und Wind führt aber zu einer Verschlechterung der Qualität der Stallluft. Der Keimgehalt in der Luft sowie die relative Luftfeuchtigkeit steigen an. Um dem entgegenzuwirken, kann auf der windabgewandten Seite des Stalls zum Beispiel eine Jalousie teilweise geöffnet werden. Wichtig ist in diesem Fall,

dass die Kälber die Möglichkeit haben, sich in ein geschütztes Kälbernest zurückzuziehen. Ein Kälbernest kann seine Funktion aber nur erfüllen, wenn es definitiv dreiseitig geschlossen ist. Häufig wird der Fehler gemacht, dass zum Beispiel die seitlich geschlossenen Schwenktore, die Bestandteil des Kälbernests sind, zu hoch über dem Boden angebracht sind. Dann kann schleusende kalte Luft zwischen Trennwand und Strohmatte in das Kälbernest eindringen. Der maximale Abstand vom unteren Rohr des Tors bis zum Boden darf 25 cm nicht überschreiten. Aber auch sehr gut eingestreute Buchten tragen erheblich zum Schutz der Kälber bei. Die Ammoniak­gehalte können durch 14-tägige Entmistungsintervalle unter 5 ppm gehalten werden, wenn die Besatzdichte von 3 m² pro Tier nicht unterschritten wird. Konventionelle Warmställe kommen hingegen in der Regel nicht ohne ein Lüftungssystem aus.

führen und sollte unbedingt vermieden werden. Für alle Lüftungssysteme, die Außenluft in den Stall leiten, müssen die folgenden beiden Punkte beachtet werden: Wird frische Außenluft mithilfe von Ventilatoren zum Beispiel über eine Rieseldecke oder über einen Lüftungsschlauch (Tube) in den Stall eingeleitet, muss für ausreichende Abluftöffnungen gesorgt werden, da es sonst zu einem unzureichenden Luftaustausch und zu einem Anstieg der Luftfeuchtigkeit im Stall führt. Fällt die Außentemperatur unter das Temperatur­niveau im Stall, muss die Luftgeschwindigkeit der nicht temperierten Außenluft im Tierbereich reduziert werden, um Zuglufterscheinungen zu verhindern. Dazu werden temperaturgesteuerte Regelungen eingesetzt. W Dr. Hans-Jürgen Kunz, Tiergesundheits­ experte an der Christian-Albrechts-­ Universität zu Kiel, Deutschland.

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Fazit Zu den wichtigsten Aufgaben der Lüftungs- und Stallklimatechnik gehört es, den Gehalt von Keimen, Staubpartikeln, Schadgasen und CO2 sowie die relative Luftfeuchtigkeit in der Stallluft zu senken und sauerstoffreiche Luft zuzuführen. Dabei besteht immer die Gefahr, dass die Stalltemperatur bei starken Temperaturschwankungen im Außenbereich mit nur geringer zeitlicher Verzögerung der Außentemperaturkurve folgt. Das kann zur Beeinträchtigung des Immunsystems der Kälber

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28 STALLBAU

Wenn Kälber in den Jungviehstall kommen Mit Bedacht Für Kälber ist die Übersiedlung von der geschützten Gruppenbox in den Jungviehstall ein großer Schritt. Wie man diese Umstellung am besten gestaltet, lesen Sie hier.

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ach der Einzelhaltung in den ersten Lebenswochen kommen die Kälber in die Gruppen- oder Sammelbox. Diese ist meist als Zweiraum-Tiefstrohbucht ausgeführt. Es ist eine Art „Kindergarten für Kälber“. Nach der Gruppenbox verlassen die Kälber das sichere Nest und werden in den Jungviehstall übersiedelt. Hier ein paar wichtige Tipps für den Umzug in den Jungviehstall: Geschützte Klimabereiche für das noch junge Rind sind auch nach der Haltung in der Gruppenbox sinnvoll. Bis zum Alter von ca. sechs Monaten benötigen Kälber ein sehr geschütztes Stallklima. Sie sind bis dahin noch nicht in der Lage, genug Körperwärme zu bilden, um in einem sehr offenen Stallsystem gut zurecht zu kommen. In der Praxis sieht man häufig, dass die Kälber in der ersten Box im Jungviehstall etwas kümmern. Sie bleiben in der Entwicklung stehen, haben ein struppiges Fell, husten oft und sind anfällig für Grippe und auch Glatzflechte.

Insbesondere in der kalten Jahreszeit empfiehlt es sich somit, Kälber nicht zu früh auf strohlose Systeme umzustallen. Generell ist eine längere Strohhaltung auf keinen Fall von Nachteil. Zu berücksichtigen ist dabei, dass der Mist regelmäßig zu entfernen ist und der Strohbedarf höher liegt. Je größer die Kälber sind, umso mehr Mist wird produziert. Die Zahl der Tiere in der Bucht und die Buchtengröße müssen aufeinander abgestimmt sein. Wie in allen Phasen der Käl-

ber- und Jungvieh­aufzucht gilt: Je mehr Frischluft, umso besser, aber möglichst keine Zugluft. Es muss ein geschütztes Mikroklima im Liegebereich vorhanden sein. So kann es ähnlich wie in den Gruppen­boxen auch sinnvoll sein, in den ersten ein bis zwei Abteilen des Jungviehstalls klappbare Abdeckungen über der Liegefläche der Jungrinder zu installieren. Diese können einen kleinen, feinen Unterschied machen und den Kälbern helfen, den Übergang besser zu bewerkstelligen. Eine weitere Möglichkeit wäre, den Liegebereich bei den Neuankömmlingen im Jungviehstall anfangs einzustreuen.

meist eine Futterumstellung. Wichtig ist, dass das Jungvieh zumindest im ersten halben Jahr, teilweise auch länger, sehr gut versorgt wird, um das hohe Wachstumspotential in diesem Altersabschnitt auszunutzen. Gerade auf die Eiweißversorgung muss in diesem Altersabschnitt besonders geachtet werden. Anfangs kann es daher sinnvoll sein, die Kuhration vorzulegen. Die Rationszusammensetzung gibt vor, wie lange die Jungrinder diese Ration fressen dürfen. Ab ca. 200 kg Lebendmasse kommt die kritische Phase, wo sich langsam Verfettung einstellen kann. Verfettung muss unbedingt vermieden werden. Wichtig ist auch der richtige Anteil an MineGanze Gruppen umstallen Sozialer Stress lässt sich mindern, ralfutter, Leckmassen alleine sind indem eine komplette Gruppe in zu wenig. Man kann sich nicht den Jungviehstall umgestallt wird. darauf verlassen, dass alle Tiere Der Altersunterschied der Kälber ausreichende Mengen aufnehmen. in den einzelnen Gruppen sollte Besser ist es, Mineralfutter gezielt nicht zu groß sein, sonst werden vorzulegen. Die optimale bedarfsdie Kleineren von den Größeren gerechte Fütterung begünstigt verdrängt. Die Gruppengröße auch die Ausbildung eines guten muss auf die Betriebsgröße Immunsystems, welches das ausgelegt sein. Kleinere Gruppen Jungrind in weiterer Folge vor sind eher homogen. vielen Krankheiten schützt. W Auf die richtige Fütterung achten Mit der Überstellung in den Jungviehstall einher geht

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DI Monika Gstöttinger ist Tierzucht­ expertin in der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.

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VON MONIKA GSTÖTTINGER


BAUEN 29

So setzt man Beton richtig ein Baustoff Beton besitzt viele positive Eigenschaften. Er kann sie aber nur dann voll ausspielen, wenn man sie beim Bauen geschickt nutzt. Worauf bei den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Beton auf dem Hof zu achten ist, ­wissen die LK-Experten JOHANNES SPANGEL und ANNA KAISER-HAAS.

B

eton ist nicht gleich Beton. Man wählt ihn nach Expositionsklassen, also seinem Widerstand gegen Umweltangriffe, aus. Dazu zählen vor allem Frost, Säure bei Gärfutteranlagen sowie Sulfate in Güllebehältern. Die ÖNORM B 4710-1 regelt, welche Expositionsklasse gegen welche Umweltangriffe anzuwenden sind. Das ÖKL-Merkblatt Nr. 83 „Baustoffe in der Landwirtschaft – Beton“ versucht, diese umfangreiche

Foto: © Spangel

Eigenschaften Folgende Eigenschaften machen Beton zu einem vielseitig verwendbaren Baustoff: – Langlebigkeit – Tragsicherheit – gute Brandschutzeigenschaften – Wasserundurchlässigkeit, jedoch keine Dampfdichtheit – Beständigkeit gegen chemische Angriffe – guter Verschleißwiderstand der Oberfläche – freie Formbarkeit

Auflistung anhand von Bildern einfacher darzustellen.

mindestens die Festigkeitsklasse C25/30, wobei das Größtkorn mit 32 Millimetern standardiGeforderte Eigenschaften siert ist. Bei den Betonsorten beim Bestellen exakt angeben B3, B5 und B7 garantiert ein Luftporenbildner die FrostbeBeim Bestellen muss man die geforderten Eigenschaften des ständigkeit. Verwendet man Betons exakt angeben. Festigaber einen Flügelglätter, reibt keitsklasse und Expositionsklasse man die Oberfläche so zu, dass oder Betonkurzbezeichnung die Luftporen nicht mehr wirsowie Konsistenz und Größtken können. Bei Verletzungen korn. Wenn erforderlich, muss der geglätteten Oberfläche kann man spezielle Angaben machen, es deshalb zu Frostschäden wie zum Beispiel die notwendige kommen, vor allem bei FahrsiMindestüberdeckung. los muss man Acht geben. Die Betonkurzbezeichnungen, die von B1 bis B7 reichen, beschreiben Betonsorten, die aufgrund ihrer Rezeptur mehrere Expositionsklassen abdecken. Durch einen maximalen Wasser-/ Bindemittel-Wert (W/B-Wert), einen entsprechenden Luft­ porenanteil, einen Mindest­ bindemittelgehalt und weitere Parameter wird die Umwelt­ klasse eingehalten.

Die Festigkeitsklasse ist den statischen Erfordernissen anzupassen. Für die Betone B1 bis B7 ergibt sich aus der Rezeptur

Beton schon mitplanen Schon beim Planen muss man auf die künftige Nutzung der Bauteile achten, zum Beispiel, um Folgeschäden aufgrund höherer Angriffsgrade in der Tierhaltung zu vermeiden. Für die einzelnen Bauteile werden die planungsgerechten Betonkurzbezeichnungen, die erforderlichen Mindestüberdeckungen, Hinweise auf Größtkorn und Konsistenz sowie Anforderungen für besondere Verwendungen angegeben.

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30 BAUEN Pumpe braucht Pumpbeton Baut man den Beton mit einer Pumpe ein, ist speziell ein Pumpbeton zu bestellen, für den ein Aufpreis verrechnet wird. Benötigt man Beton mit der Kurzbezeichnung B1 oder höherwertig, so ist dieser Beton bereits pumpfähig. Den Zement wählt man je nach Witterung und Jahreszeit sowie speziellen Anforderungen aus, wie es bei Sulfatangriffen der Fall ist. In solchen Fällen ist C3A-freier Zement zu verwenden. Dieser verbessert jedoch nicht die Säurebeständigkeit. Vor Säureangriffen, wie sie zum Beispiel bei Gärfutter vorkommen, muss man Beton immer zusätzlich schützen. Die ÖNORM B4710-1 sieht in der Regel die Konsistenz F45 „weich“ vor. Benötigt man eine andere Konsistenz, ist sie extra anzugeben, von plastisch bis extrem fließfähig, zum Beispiel bei Stiegen und Decken. Zulässiges Größtkorn Das zulässige Größtkorn (GK) ergibt sich aus der Überdeckung und dem Abstand der Bewehrung sowie der Bauteildicke. – GK 8 für dünnwandige ­Bau­teile bis acht Zentimeter – GK 16 für Bauteile von acht bis zwölf Zentimeter – GK 22 von der Norm vorge­ geben; für Bauteile von zwölf bis 18 Zentimeter – GK 32 für alle größeren ­Abmessungen

Festigkeitsklasse ab. Für verbesserte Expositionsklassen, Konsistenz, kleineres Größtkorn sowie für C3A-freieren Zement gibt es Zuschläge. Im Winter muss man den Schotter wegen des Frosts vor dem Mischen vorheizen. Dadurch wird meistens von November bis März ein Winterzuschlag verrechnet. Entmischen vermeiden Beim Verarbeiten des Betons muss man darauf achten, dass es zu keiner Entmischung oder Entwässerung kommt. Vor dem Einbau des Baustoffs ist die Schalung auf Sauberkeit zu ­prüfen und die Befestigung vorhandener Fugenbänder zu kontrollieren. Spätestens 105 ­Minuten ab Mischbeginn muss der Beton eingebaut sein. Andernfalls ist mit dem Betonhersteller eine längere Verarbeitungszeit zu vereinbaren. Rechnet sich eine Betonpumpe nicht, kann man den Beton zum Beispiel mit Krankübel, Förderband oder Schiebetruhe in die Schalung befördern.

Fallhöhe und Betonbremse Die Fallhöhe darf in der Regel 1,5 Meter nicht überschreiten, damit sich der Beton beim Einbauen nicht entmischt. Bei größeren Fallhöhen sind Schüttrohre oder flexible Schüttschläuche zu verwenden, die knapp über dem Einbauort enden. Bei Beton­pumpen ist am Schlauchende eine BetonbremBeispiel, wie man bestellt se vorzusehen, um zu große Für das Betonieren der Decke Fallgeschwindig­keiten zu vereines Güllebehälters als Festmist­ meiden. Bei Bauteilhöhen über düngerstapelfläche bestellt man 50 Zentimetern ist in Lagen zu korrekt: betonieren, wobei die einzelnen – Festigkeit C25/30 Lagen zu verdichten sind. Es – Expositionsklasse oder Kurzdürfen sich keine Hohlräume bezeichnung B5 bilden. Die Art der Verdichtung – Spezielle Zementsorte – ist der Konsistenz und der Ver­C3A-frei wendung des Betons anzupas– Konsistenz F45 sen. Rüttelflaschen sind für plas– Größtkorn GK32 tische bis weiche Konsistenzen Unter www.betonfibel.at kann gut geeignet. Auch Fließbeton man den gewünschten Einsatzmuss man verdichten. bereich eingeben und man erhält über ein Computerprogramm die Arbeitsfugen einbauen erforderlichen Daten. Äußere Einflüsse wie Temperaturänderungen, WasserentPreisbildung des Lieferbetons zug und -aufnahme tragen zu Der Betonpreis hängt von der Form­änderungen des Betons

bei. Beim Schwinden, Schrumpfen und Kriechen kann Wasser eindringen und Schäden verursachen, die den Beton in der Statik, seiner bauphysikalischen und nutzungsspezifischen Funktion schwächen. Deshalb ist es wichtig, sogenannte Arbeitsfugen einzubauen. Bei Sichtbeton müssen Arbeitsfugen auch optischen Anforderungen genügen. Das Betonieren bei kühler und heißer Witterung erfordert besondere Sorgfalt. Bei Lufttemperaturen von unter +3° C auf der Baustelle muss der Beton beim Einbringen eine Temperatur zwischen +10° C und +25° C aufweisen. Bei Temperaturen ab +3° C muss der Beton eine Mindesttemperatur von +5° C haben. Man erreicht dies durch Vorwärmen der einzelnen Ausgangsstoffe, mit einem höheren Zementgehalt oder mit Zement mit rascherer Wärmeentwicklung. Bei Stahlbeton muss man vor dem Betonieren den Frost von der Bewehrung unbedingt entfernen, zum Beispiel durch Abflämmen, da sich die Bewehrung ansonsten nicht mit dem Beton verbindet. Erreichen die Tagestemperaturen +28° C und mehr, muss man bei der Auswahl der Betonzusammensetzung auf geringe Wärmeentwicklung achten. Auch das dauernde Berieseln der Beton­ oberfläche mit Wasser kühlt. Ausschalfristen und Nach­ behandlung Damit eine möglichst rissarme Oberfläche und dichtes Gefüge entstehen, muss man den Beton bis zum genügenden Erhärten vor allen schädigenden Einflüssen schützen. Die Nachbehandlung kann zum Beispiel durch Feuchthalten, Abdecken mit Folien oder Bauschutzmatten, Aufsprühen von flüssigen Nachbehandlungsmitteln oder Belassen der Schalung erfolgen. Bei größeren Platten und hoher Außentemperatur wird häufig ein Verdunstungsschutz der Betonrezeptur beigemengt. Dieser muss aber extra bestellt werden.

Die Mindest-Nachbehandlungszeit kann man in der ÖNORM B4710-1 nachlesen. Mit dem Ausschalen darf man erst dann beginnen, wenn der Beton ausreichend fest ist, wovon sich die Bauleitung überzeugen muss. Man unterscheidet zwischen seitlicher und tragender Schalung. Je nach Art der Schalung und Festigkeitsklasse sind unterschiedliche Ausschalungsfristen vorgeschrieben. Richtwerte sind bei seitlicher Schalung ein bis zwei Tage und bei tragenden Schalungen zehn bis 18 Tage. Die genauen Ausschalfristen sind in der ÖNORM B4710-1 nachzulesen. Anstriche, Beschichtungen und Auskleidungen Säureangriffe in Gärfuttersilos, bei Fressstreifen und Futtertrögen und andere chemische Angriffe erfordern eine Oberflächenbehandlung des Betons. Beton­ oberflächen kann man mit Anstrichen, Beschichtungen oder Auskleidungen schützen. Anstriche sind geschlossene Filme bis zu einer Dicke von 0,3 Milli­ metern, Beschichtungen sind zwischen 0,3 und 5 mm dick. Anstriche gibt es als dispersionshältige Materialien oder Epoxid­ harze sowie auf bituminöser Basis. Beschichtungen werden aus Epoxidharzen, Polyurethan oder aus Polyester hergestellt. Auskleidungen bestehen aus Polyethylen, Polypropylen oder keramischem Material. Bevor man Oberflächenveredelungen aufbringt, muss man die Betonoberfläche gut reinigen. Damit die Abreißfestigkeit der Betonoberfläche ausreicht, ist es üblich, sie mit Strahlverfahren zu behandeln. Nach dem Aufbringen sind die Oberflächenveredelungen unbedingt zu warten, damit sie lange ihre Funktion erhalten. Spezielle Hinweise zu dieser Thematik enthält das ÖKL-Merkblatt „Baustoffe in der Landwirtschaft – Ober­ flächenvergütung von Beton“. W Johannes Spangel und Anna Kaiser-Haas sind Berater an der LK Niederösterreich.


WEIDE 31

Milchviehfütterung in der natürlichsten Form Grünfutter Weidegang ist die natürlichste Form der Futteraufnahme. Auf der Weide können Milchkühe ihr angeborenes Fressverhalten am besten ausleben. Die Weidehaltung ist deshalb auch ein positives Element des Kuhkomforts. VON THOMAS JILG

D

ie Vollkosten je 10 MJ NEL betragen für Weide­ futter nur ca. 50 bis 60 Prozent der Vollkosten für Grassilage. Andererseits sind die Futterkosten mit ca. 40 Prozent der Vollkosten der größte Kostenblock der Milcherzeugung. Es lohnt sich demzufolge, sich mit der Weide zu beschäftigen. Der Weidegang sollte bereits kurz nach Vegetationsbeginn stundenweise gestartet und hinsichtlich des zeitlichen Umfangs langsam gesteigert werden. Dies ist notwendig, um die Mikroben­ population im Pansen an das Futter anzupassen, aber auch um eine Staffelung im Pflanzen­ bestand herbeizuführen.

unter 10 cm. Effiziente Weidewirtschaft ist mit saisonaler Abkalbung verknüpft. Weidewirtschaft verlangt klein- bis mittelrahmige Kühe mit einem Weide kann sowohl als Kurz­ hohen Futteraufnahmevermörasenweide als auch als Umtriebsweide erfolgen. Bei gen. Die Futteraufnahme auf der besonders intensiven UmtriebsWeide ist nach den vorliegenden Ergebnissen auf 18 kg Trockenweiden sind die Koppeln so dimensioniert, dass die Kühe nur masse pro Tag begrenzt. Damit einen Tag auf der Koppel sind. ist die Nährstoffaufnahme für Das Weidegras sollte bei der max. 25 kg Milch gesichert. Nutzung zwischen 6 und 15 cm Höhere Leistungen sind in hoch sein, bei Kurzrasenweide begrenztem Umfang durch Abkalbezeitraum

Foto: © Jilg

Weideperiode

Nov-Dez

Dez-Jan

Einschmelzung von Körper­ reserven möglich. Kühe mit sehr hohem Leistungspotenial sind demzufolge für Weidewirtschaft weniger geeignet. Beim Fettabbau von mehr als 1 kg/Tag steigt das Ketoserisiko stark an. In vielen Fällen werden nur 14 bis 16 kg Trocken­masse verzehrt. Das ist für frischlaktierende, leistungsbereite Kühe viel zu wenig. Ursache für den geringen Futterverzehr ist ein zu geringes Angebot oder zu späte Nutzung. Jan-März

p <

Anfang April bis Ende Oktober (202 Tage)

ECM Laktation, kg/Jahr

6300

6135

5727

ECM 305 Tage, kg

6441

6134

5821

Weidefutter, % des TM Verzehrs

43

52

a

57a

0,001

Kraftfutter, % des TM Verzehrs

12

10

ab

7

0,004

Konserven, % des TM-Verzehrs

45

Kraftfutter g TM je kg ECM

104

88

Kraftfutter, kg/Jahr

669

541

b a

38 a a

34 66b

0,005

373

0,004

ab ab

b

b

Quelle: Steinwidder et al. (2010), gesicherte Unterschiede bei unterschiedlichen Buchstaben a, b, c

Tab. 1: Milchleistung, Futterverbrauch in Abhängigkeit vom Abkalbezeitraum

Was die Leistung betrifft, ist beim Weidebetrieb ein Um­ denken notwendig. Hier ist nicht die Leistung pro Kuh entscheidend, sondern der Milchertrag pro Hektar Weidefläche. Die Ergebnisse aus Irland mit saisonaler Frühjahrskalbung zeigen, dass der Milchertrag pro Hektar mit kleinrahmigen Kühen auf Weißklee-Weidelgras-Weiden am höchsten ist. Wenn Herdenleistungen von über 7.500 kg Milch bzw. Leistungen von über 30 kg gefordert werden, müssen die Kühe im Stall zusätzlich mit Konserven plus Kraftfutter gefüttert werden. Mit diesem Konzept sind mehr als 20 kg Trockenmasseaufnahme möglich. Es ist deshalb zwischen Winterkalbung und Frühjahrskalbung zu unterscheiden. Bei der Winterkalbung werden die Kühe in der Hochlaktation im Stall ausgefüttert und kommen ab Vegetationsbeginn auf das nährstoffreiche Weidefutter. Dieses Konzept ist vor allem für den Betrieb interessant, der


32 WEIDE In einer Studie des LAZBW Kraftfutteranteil. Zu diesem Erauf hohe Herdenleistung nicht gebnis kamen auch Steinwidder verzichten möchte. Mit zehn bis Abkalbezeitraum Nov-Dez Dez-Jan Jan-März p< wurde auf sieben Betrieben das Weidemanagement und und -Mitarbeiter bei ihren zwölf dt Kraftfutter pro Kuh und Weideperiode Anf. April Ende Oktober2010 (202 Tage) die Leistungen erfasst. Auf den Untersuchungen. Jahr Laktation, sind 7.500 kg Milchleistung 6300 ECM kg /Jahr 6135 5727 Betrieben wurden Braunvieh-, pro Kuh und Jahr ECM 305 Tage, kg möglich. Der 6441 6134 5821 Abbildung 1 gibt Anhaltspunkte Kraftfuttereinsatz erfolgt schwerb a a Weidefutter, % des TM Verzehrs 43 52 57 0,001Holstein- und Vorderwälderkühe eingesetzt. zum Energie-, punktmäßig im Rahmen der a ab Rohproteinb und Kraftfutter, % des TM Verzehrs 12 10 7 0,004 Rohfasergehalt des Weidefutters Winterfütterung. Konserven, % des TM-Verzehrs 45 38 34 Vier Betriebe erreichten im Verlauf der VegetationsperioKraftfutter g TM je kg ECM 104a 88ab 66b 0,005 5.000 kg Grobfutterleistung. Dade. Ideal sind die NährstoffgehalBei der Frühjahrskalbung wird a Kraftfutter, kg/Jahr 541ab 373b te am Vegetationsbeginn. Im Mai0,004bei waren sowohl Betriebe mit das Ziel verfolgt, einen möglichst 669 Steinwidder et al.(2010) gesicherte Unterschiede bei unterschiedlichen Buchstaben a b c Kurzrasenweide als auch Umhohen Anteil an billigem Weide­ werden enorme Energiegehalte triebsweide. Alle Betriebe mit erreicht. Im Sommer sind die futter zu erreichen und dies hohen Grobfutterleistungen setzEnergiegehalte am niedrigsten. bei einem möglichst geringen ten Kraftfutter sehr verhalten % i.TM. MJ NEL/kg TM ein. Betriebe mit unter 5.000 kg 25,0 7,2 Grundfutterleistung hatten zu 22,5 wenig Weidefläche oder geringe 7 20,0 Qualität im Winterfutter. 17,5

6,8

Zufütterung und Kraftfutter­ einsatz Zufütterung und Kraft12,5 6,4 futtereinsatz ist dann sinnvoll, 10,0 wenn dadurch die Nährstoff7,5 6,2 aufnahme und die Milchleistung Rohfaser, % i.TM Rohprotein, % i.TM 5,0 ansteigen. Es muss berücksich6 NEL, MJ/kg TM 2,5 tigt werden, dass das Zufutter 0,0 5,8 Weidefutter verdrängt. Aus einer 01. Mai 01. Jun 01. Jul 01. Aug 01. Sep 01. Okt Untersuchung von Morrisson und Patterson kann abgeleitet werAbb. 1: Veränderung der Futterqualität während der Vegetations­ Abbildungauf Auf solchen Weiden kann Milch produziert werden Abbildung 1:2:Veränderung der Futterqualität während der Vegetationsperiode aufden, dass mit 1 kg TM Kraftfutter periode Kurzrasenweiden (nacheffizient Steinwidder 2010, verändert) Kurzrasenweiden (nach Steinwidder 2010, verändert) zirka 0,25 kg TM Weidegras und mit 1 kg TM Silagen (Maissilage, Grobfutterleistung und Kraftfuttereinsatz Abbildung zum Energie, Rohprotein- und Rohfasergehalt des 8000 1 gibt Anhaltspunkte Grassilage, Ganzpflanzensilage) 7296 Weidefutters im Verlauf der Vegetationsperiode. Ideal sind am 6932die Nährstoffgehalte 6798 0,5 bis 0,65 kg TM Weidegras 6618 7000 Vegetationsbeginn. Im Mai werden enorme Energiegehalte erreicht. Im Sommer sind die verdrängt werden. In Bezug auf 5828 Energiegehalte am niedrigsten.5613 6000 die Milchleistungssteigerung war 4558 5000 Kraftfutter am effizientesten mit In einer Studie des LAZBW wurde auf sieben Betrieben das Weidemanagement und die 1,1 kg Milch/kg Kraft­futter TM, Leistungen 4000 erfasst. Auf den Betrieben wurden Braunvieh-, Holstein- und Vorderwälderkühe eingesetzt. gefolgt von Maissilage, Gras3000 69 120 269 66 121 102 177 silage und Weizen-GPS mit 2000 0,54, 0,43 und 0,28 kg Milch/­kg Zufutter-TM. Wenn Maissilage 1000 zur Verfügung steht, ist dies 0 eine ideale Komponente, um die A B C D E F G Betrieb Ausbeute an Mikrobeneiweiß im Milchleistung KF-Leistung zurückgegriffen werden. Gut geeignetGrobfutterleistung zur Energieergänzung sind Trockenschnitzel, Pansen zu optimieren. Melasseschnitzel, Körnermais, Hafer und Gerste. Abbildung 3: Grobfutterleistung und Kraftfuttereinsatz (g/kg Milch) in 7 WeideAbb. 2: Grobfutterleistung undA,Kraftfuttereinsatz (g/kg Milch) betrieben. Vollweide: B, C, D, F. Kurzrasenweide: C,D,inF, G. Das Mineralfutter wird in Form von Leckmassen auf der Weide oder nach dem Viele Ergebnisse zeigen, dass Vorweide mit KühenA, beiB,AC, und 7 Weidebetrieben. Vollweide: D, BF; Kurzrasenweide: C, D, F, G; Melken im Stall angeboten. mehr als 3 kg Kraftfutter pro Tag Vorweide mit Kühen bei A und B 6,6

kg Milch/Kuh/Jahr (ECM)

15,0

zur Weide wegen der steigenden Grundfutterverdrängung nicht effizient sind und das Risiko subklinischer Pansenazidose erhöhen, insbesondere bei zuckerreichem Weidegras. Auf das Jahr bezogen sind in Abhängigkeit vom Abkalbesystem Kraftfuttermengen von 400 bis 1.000 kg sinnvoll. Bei der Auswahl des Kraftfutters zur Weide muss auf zucker- und stärkearme Komponenten bzw. auf Komponenten mit langsamem Stärkeabbau zurückgegriffen werden. Gut geeignet zur Energieergänzung sind Trockenschnitzel, Melasseschnitzel, Körnermais, Hafer und Gerste. Das Mineralfutter wird in Form von Leckmassen auf der Weide oder nach dem Melken im Stall angeboten. Abbildung 3 zeigt ein Futter­ profil für eine Herde mit konsequenter Frühjahrskalbung. Im April wird ausgetrieben, sobald das Gras wächst und die Weiden betretbar sind. In der Übergangszeit werden Silage oder Heu zugefüttert. Dies wird mit Beginn der Vollweide Ende April/Anfang Mai eingestellt. Kühen mit sehr hoher Leistung werden 2 bis 3 kg Kraftfutter pro Tag zugefüttert. Dies kann auch bei Herbstweide mit schlechter Qualität der Fall sein. Bei diesem Konzept sind 60 Prozent des Grobfutters Weide, zehn Prozent gute Grassilage und 30 Prozent Heu oder Grassilage mittlerer ­Qualität. W Dr. Thomas Jilg ist Experte für Grünland und Rinderhaltung, LAZBW Aulendorf, Deutschland.

Empfehlungen

Abb. 3: Futterprofil bei Frühjahrskalbung Abbildung 5 : Futterprofil bei Frühjahrskalbung Abbildung 5 zeigt ein Futterprofil für eine Herde mit konsequenter Frühjahrskalbung.

– Saisonale Abkalbung erleichtert das Fütterungsmanagement auf der Weide. – Zeitiger Austrieb mit Zufütterung im Stall ist sinnvoll im Sinne einer langsamen Futterumstellung. – Begrenzte Kraftfuttergaben sichern die Leistung ab. – Bei Vollweide sollten nie mehr als 3 kg Kraftfutter pro Tag gefüttert werden.

– Wenn Grobfutter zugefüttert wird, ist Maissilage zu bevor­zugen. – Frisches Tränkwasser ist bereitzustellen und verbessert die Futteraufnahme. – 5.000 kg Milch aus Grobfutter sind möglich bei 5.500 kg bis 7.500 kg Jahresleistung/Kuh. – Die Aufwuchshöhe bei Umtriebsweiden sollte max. 15 cm betragen.


DÜNGUNG 33

Stallmist hat seine Wirkung Düngung Stallmist hat mehrere günstige Wirkungen. Um die Vorzüge möglichst optimal zu nützen, sind StickstoffVerluste bei der Lagerung tunlichst zu vermeiden. Der richtigen Mistbehandlung ist daher große Aufmerksamkeit zu schenken.

U

nter Stallmist wird vorwiegend ein Gemisch aus Kot und Harn mit Einstreu verstanden. Ein geringer Anteil des anfallenden Harns wird von der Einstreu aufgesaugt und gebunden. Zusammensetzung, Lagerung und Aufbereitung beeinflussen die Eigenschaft und Art des Stallmists, wobei in Frischmist, Stapelmist, Tiefstallmist und Rottemist unterschieden wird.

Unterschiede in der Aufbe­ reitung Es sind prinzipiell das Warmmistverfahren (Stapelmist, Rottemist) und das Kaltmistverfahren zu unterscheiden. Zu Letzterem gehört unter anderem eine Variante des Stapelmists, das Kaltstapelmistverfahren als auch der Tiefstallmist (Tretmist). Die Absicht besteht in der Reduzierung von Kohlenstoff- und Stickstoffverlusten durch die Verringerung der Luftzufuhr anhand der dichten Lagerung des Festmists. Hierbei sollen Temperaturen ≤ 30° C im Gegensatz zu den Warmmistverfahren (40 bis 50° C) nicht überschritten werden. Nährstoffgehalte und H ­ umus Da der Nährstoffgehalt des Festmists einerseits vom Aus-

gangsmaterial und dem Lagerungsverfahren, andererseits von der Intensität der Fütterung (z. B. Auswahl des Kraftfutters, P-reduzierte Fütterung usw.) und Leistung der Nutztiere beeinflusst wird, werden regelmäßige Analysen empfohlen. Gut kompostierter Stallmist erweist sich aufgrund seines günstigen Humusnachlieferungspotentials und der langsamen Mineralisierung von Nährstoffen von Vorteil für die Stabilisierung der Bodenstruktur und unterstützt infolge eine ausgewogene Pflanzenernährung. Jahreswirksamkeit von Stick­ stoff Mit der Verwendung unterschiedlicher Wirtschaftsdünger in der Landwirtschaft ergeben sich meist Fragen betreffend die Jahreswirksamkeit von Stickstoff (N) in Wirtschaftsdüngern (als auch Komposten). Hier ist der jährlich anfallende Stickstoff aus der Tierhaltung (je Stallplatz) nach Abzug der

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Stall-, Lager- und Ausbringungsverluste vom verbliebenen feldfallenden Stickstoff zu unterscheiden. Unter Jahres-

Sämtliche Angaben sind, bedingt durch die technische Entwicklung, unverbindlich. Abbildungen entsprechen nicht immer der Serienausstattung. Satz- und Druckfehler vorbehalten. Hans Brantner & Sohn Fahrzeugbaugesellschaft m.b.H - FN 63473v / Firmenbuchgericht Korneuburg

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Hierbei gilt die Vorgabe, den Prozess der Rotte bzw. Mineralisierung zu optimieren, um die Nährstoffverfügbarkeit zu verbessern und N-Verluste auf ein Minimum zu reduzieren. Einfluss auf den Prozess der Rotte (Temperatur und Zeitpunkt der Reife) haben Art und Menge des Strukturmaterials bzw. der Einstreu (Stroh, Strauchschnitt, Sägespäne/-mehl usw.), der Feuchtigkeitsgehalt (trocken, nass) und der Grad der Verdichtung (Höhenbegrenzung von zwei Metern bei Stapelmist; Verdichten der Einstreu durch das Eigengewicht des Tierbestands bei Tiefstallmist usw.).

wirksamkeit werden die direkte Wirkung zum Zeitpunkt der Ausbringung sowie die nachträgliche Stickstoffmineralisierung verstanden.

NEU

Bei einer regelmäßigen Anwendung von Wirtschaftsdüngern (und Komposten) kann im Ackerbau mit einer Nachwirkung von 3 bis 5 Prozent gerechnet werden (BMLFUW, 2006). Die Verfügbarkeit und Mineralisierung der Nährstoffe wird einerseits von der Zusammensetzung des Wirtschaftsdüngers andererseits von den regionalen Bodenverhältnissen und klimatischen Bedingungen (Witterung), wie Niederschlag und Temperatur, beeinflusst. W Quelle: AGES

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34 SILAGE

Die Kombination der Superlative

Kurz geschnitten, gut vergoren … Futteraufbereitung Ein Spruch verbindet die Futteraufbereitung und den Gärverlauf mit der Arbeit am Futtertisch und dem Fressverhalten der Kuh: „Kurz geschnitten, gut vergoren, sonst hat man am Futtertisch verloren“. Vor allem bei der Verfütterung von Grassilage zeigen sich die Vorteile kurz geschnittener Futterpartikel.

E

gal, ob bei händischer Vorlage oder Verarbeitung im Futtermischwagen – langes Futter bringt meist einen höheren Arbeitsaufwand mit sich. Im Fressverhalten der Kuh findet man Nachteile im stärkeren Selektieren bei Mischrationen und erhöhten Futterverlusten durch „Futterwerfen“, da Kühe lange Futterteile nicht abbeißen können, sondern eher auszuschütteln versuchen.

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Einen wesentlichen Einfluss auf die Fressleistung am Futtertisch findet man in der Gärfutterqualität. Schlecht vergorenes, buttersäurehaltiges Futter vermindert die Aufnahme und verschlechtert die Nährstoffversorgung. Ein gut aufbereitetes und zerkleinertes

Futter verbessert die Leistung der Milchsäurebakterien und unterstützt einen guten Gärverlauf. Wie Auswertungen aus dem LK-Silageprojekt 2016 zeigen, kommt der Futteraufbereitung größte Bedeutung zu. Zerkleinern, Verteilen, Verdichten und luftdichter Abschluss sind dabei wesentliche Punkte der Silier­ arbeit, deren optimale Umsetzung in niedrigeren Buttersäurewerten ersichtlich ist. Eine Futterzerkleinerung unter 3 cm bzw. der Einsatz des Feldhäckslers zeigt in der Auswertung den niedrigsten Buttersäuregehalt und damit die beste Gärqualität. Ähnliche Unterschiede zeigt auch ein Vergleich verschiedener Ernteverfahren bzw. Futterlängen und deren Auswirkungen auf den pH-Wert-Verlauf in der Silage. Auch hier konnte die

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VON WOLFGANG STROMBERGER


SILAGE 35 schnellste und stärkste Säuerung über das kürzeste Futter erreicht werden. Da in der Praxis ein Häcksler nicht überall eingesetzt werden kann, wird besonders auf die deutlichen Vorteile eines Kurzschnittsystems gegenüber langem Futter hingewiesen. In der modernen Erntetechnik werden dabei Schnittlängen unter 4 cm erreicht, wenn alle Messer eingeschwenkt und gut geschärft sind. Positive Effekte sind auch beim Einsatz eines Mähaufbereiters und vor allem bei einer guten Futterverdichtung ersichtlich. Maximale Verdichtung Die optimale Verdichtung des Siliergutes beeinflusst den Gärverlauf immer positiv. Je schneller der Sauerstoff hinausgedrückt wird, desto früher kann die Vermehrung der Milchsäurebakterien einsetzen. Die durchschnittliche Verdichtung der ausgewerteten Silage liegt deutlich unter dem allgemein empfohlenen Richtwert von 200 kg TM/m³. Dieser gilt für relativ feuchte Silage mit ca. 30 Prozent Trockenmasse. Je trockener siliert wird, desto besser muss die Silage verdichtet werden, um stabile Verhältnisse bei der Entnahme zu erreichen. Zwischen 30 und 40 Prozent Trockenmasse sollte die Dichte von 180 kg auf 225 kg TM/m³ ansteigen. Den größten Einfluss üben Trockenmassegehalt und Rohfaseranteil sowie das Siliersystem aus. Nimmt die Trockenmasse um 1 Prozent zu, so steigt die Lagerdichte um 2,4 kg. Als großer Gegenspieler gilt der Rohfasergehalt, da bei einem Anstieg um 1 Prozent die Dichte um 2,6 kg sinkt. Wird demnach zu spät gemähte Silage zu stark angewelkt, sind keine guten Gärqualitäten zu erwarten. Ein Einfluss auf die Verdichtung ergibt sich aus der theoretischen Schnittlänge. Kurz gehäckseltes Futter (208 kg TM/m³) kann besser verdichtet werden als langes Futter (185 kg TM/m³). Vor allem die bessere Verteilung gewährleistet eine dichte Lagerung mit möglichst wenig „wärmenden“ Sauerstoff­ nestern.

Die Verdichtungsleistung der Technik muss unbedingt auf die Erntekette abgestimmt sein. Hohe Flächenleistungen mit großen Erntemengen erfordern auch höhere Walzgewichte und ausreichend Zeit zum Verdichten. Empfohlen werden Walzgewichte, die mindestens bei einem Drittel der eingebrachten Futtermenge je Stunde liegen, z. B. 30 Tonnen Erntegut/Stunde à 10 t Walzgewicht. Für das Verteilen und gleichzeitige Verdichten je Fuhre sollten mindestens 15 Minuten zur Verfügung stehen, damit drei langsame Überfahrten über die gesamte Fläche möglich sind. Bei hohen Ernteleistungen vom Feld muss Befüllen und Walzen parallel erfolgen. Dies erfordert breite Siloanlagen oder das gleichzeitige Befüllen zweier Fahrsilos. Für eine ausreichende Tiefenwirkung der Walzarbeit sorgen schmälere Reifen mit erhöhtem Reifendruck (2 bis 3,5 bar entsprechend Herstellerangaben) und eine maximale Höhe der Abladeschicht von 30 cm. Rascher Luftabschluss Ein wichtiger Hinweis zur Silagequalität ergibt sich aus Erhebungen zum zeitlichen Ablauf zwischen Verdichtung und Verschließen des Silos. Je mehr Zeit zwischen Verdichten bzw. Pressen und Abdecken bzw. Einwickeln verstreicht, desto höher ist der pH-Wert der Silage. Liegt er nach zwei Stunden noch bei pH 4,6, so erreicht er nach 8 Stunden fast pH 5,0. Der Grund liegt in den schlechten Anfangsgärbedingungen für die wärmeempfindlichen Milchsäurebakterien durch die starke Futtererwärmung unter Sauerstoffeinfluss. Ein rasches, luftdichtes Verschließen oder Wickeln der verdichteten Silage gilt als wichtigste Empfehlung aus dieser Erkenntnis. Dabei werden Ballen mindestens sechsfach gewickelt und möglichst auf befestigten Plätzen gelagert. Bei Fahrsiloanlagen sind Randfolien, Unterziehfolien, eine entsprechende Beschwerung und der Schutz der eigentlichen Silofolie mittlerweile Standard. W Ing. Wolfgang Stromberger ist Experte in der LK Kärnten.

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36 FIRMEN BERICHTEN

Sommet | Die größte W ­ eide Europas Treffpunkt Der Sommet de l´Élevage in der französischen Auvergne, der „größten Weide Europas“, ist ein einzigartiges Aushängeschild für Frankreichs Fachkompetenz in Sachen Tierproduktion und ein Muss für alle Fachleute der Agrartechnik und landwirtschaftlicher Produkte.

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ls weltweit unangefochten führende Ausstellung der Fleischrinderbranche ist der Sommet mittlerweile auch zum wichtigen Treffpunkt der Milchbranche sowie des Schaf- und Pferdesektors ­geworden. Der Sommet bietet ein komplettes Angebot für alle Bereiche der Tierzucht und Landwirtschaft: Agrartechnik, Genetik, Viehfutter und Tiergesundheit, Melktechnik, Produkte und Dienstleistungen für die Zucht, Gebäude, Energien ... 2019 wird die Rasse Blonde d’Aquitaine mit ihren 400 besten Tieren beim nationalen Wettbewerb vorgestellt. Wie jedes Jahr bestimmen Tierpräsentationen, technische Neuerungen, Geschäftstreffen, fachliche Veranstaltungen und Konferenzen das Geschehen auf dem Messe­gelände. Auf rund 180.000 m2 Ausstellungsfläche werden über 1.500 Aussteller aus über 30 Ländern ihre Produkte, Entwicklungen und Dienstleistungen präsentieren. Fast 300 internationale Aussteller zeigen die Bedeutung der Veranstaltung als Marktplatz und Begegnunsplattform. Die Veranstalter rechnen auch heuer wieder mit rund 95.000 Ausstellern aus aller Welt und können auch im 26. Jahr des Bestehens der Messe

ein ungebrochenes Interesse aus aller Welt verzeichnen. Die Besucher erwartet ein Spitzenprogramm der Tierzucht mit rund 2.000 Tieren aus 70 Rassen. Das Fachpublikum kann zudem an rund 35 Exkursionen zum Thema Rinderhaltung und -zucht teilnehmen. Hier werden Erkenntnisse aus Forschung, Zucht und Praxis vermittelt. Neben der Tierzucht und dem Fachprogramm sind folgende Branchen am stärksten am Sommet vertreten: Traktoren, Bodenbearbeitung, Aussaat, Ausbringung von Dünger, Behandlung der Pflanzenkulturen, Geräte für die Heu- und Futter­ ernte. Erweitert wird das Ausstellerprogramm durch die Themen Solarenergie, Biogasanlage und Windkraftanlagen. Selbstverständlich sind auch die neuen Technologien IT-Hardware und -Software, IT-Anwendungen, Gebäudeautomation und Fernsprechtechnik auf der Messe vertreten. Die Messe konnte 2018 rund 4.500 internationale Gäste aus etwa 85 Ländern beim Sommet verzeichnen. Die Veranstaltung findet von 2. bis 4. Oktober in Clermont-Ferrand statt. INFORMATION: www.sommet-elevage.fr


FIRMEN BERICHTEN 37

Mauch | bietet nahezu alles

Vilofoss® | für den Pansen

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eit über 80 Jahren ist es das Mauchsche Ziel, für jede Fütterungsphilosophie und Hofgegebenheit die beste Lösung zu finden. Von Selbstfahrer und Futtermischwagen über Stationär-Futtermischer bis hin zu gezogenen Horizontal- und Vertikal-Futtermischwägen – ­Marken wie Sgariboldi, Kongskilde oder LucasG bieten nahezu alle Möglichkeiten. Das jeweils Beste für Ihren Bedarf wird anhand eines Fachgesprächs und Lokalaugen­ scheins eruiert. Weidemann – Allrounder für jeden Hof: Der innovative Weidemann-Hoftrac mit Knicklenkung ist durch seine Wendigkeit besonders für einen effektiven Einsatz auf engsten Räumen geeignet. Die Niedrigbauweise (LowPosition) oder Klappdachvarianten zahlreicher Modelle zeugen von praktischer Alltagstauglichkeit auch für beschränkte Raumhöhen. Mit markeneigenen Anbaugeräten von Mehrtens, Emily, Bressel und Lade, Bema oder Sieplo sind somit Futterentnahme und -vorlage, Einstreuen etc. absolut kein Problem mehr. 1160e – der erste vollelektrische Lader: Mit dem 1160e bietet Weidemann zudem den ersten vollelektrischen Lader, der völlig emissionsund nahezu geräuschlos seine Arbeit im Stall und Hofbereich verrichtet. Merlo Multifarmer – die intelligente Alternative zum Kleintraktor: Ebenso im Mauch-Produktportfolio befinden sich Spitzengeräte der Marke Merlo wird zum Beispiel der Multifarmer: Als einziger Teleskoplader mit Heckkraftheber und mechanischer Zapfwelle ersetzt er immer mehr den klassischen Kleintraktor. Von Ballenstapeln bis zum Ziehen des Futtermischwagens ist hier nichts unmöglich. INFORMATION: www.mauch.at

it Vilofoss® Pansen-Neutral bietet die Deutsche Vilomix ein neues Produkt zur Pansenstabilisierung an. Pansen-Neutral besitzt eine hohe Säurebindungs- und Puffer­kapazität auf Basis von Puffersubstanzen und basisch wirkenden Mineralstoffen. Je nach Ration und Umweltbedingungen sinkt der Pansen-pH-Wert im zeitlichen Verlauf nach der Fütterung unterschiedlich stark ab. Hohe Mengen an Zucker und schnell abbaubarer Stärke führen zum schnellen Absinken des pH-Werts. Pansen-Neutral ist eine innovative Lösung, um den Pansen-pH-Wert stabil zu halten. Dies hat einen positiven Einfluss auf die Futteraufnahme, die Milchleistung und die Milchinhaltsstoffe. INFORMATION: www.vilofoss.com/de

Claas Jaguar | mit Shredlage®-­ Technologie

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ie unter der Marke Shredlage® bekannte Technologie stammt ursprünglich aus den USA und ist eine neue Art der Silomaisaufbereitung, die immer mehr Milchviehhalter in grünlandarmen Regionen einsetzen. Dabei wird Mais mit ungewöhnlich großen Schnittlängen von 26 bis 30 Millimetern gehäckselt. Entscheidend ist die anschließende

Aufbereitung mit der Shredlage® Cracker-Technologie. Der intensive Aufschluss des Materials vergrößert die Oberfläche des Häckselgutes um ein Vielfaches, was zu einer deutlich verbesserten bakteriellen Fermentation beim Einsilieren und vor allem bei der Verdauung im Pansen der Kuh führen soll. Diese Vorgehensweise soll die Strukturwirkung von Maissilage im Pansen stark erhöhen und zugleich die Verfügbarkeit der in allen Pflanzenteilen enthaltenen Stärke verbessern. Dies könnte zum Anstieg der Milchleistung führen. Zudem verbessere die pansenfreundliche Struktur der Silage auch die Gesundheit der Herde. Das Claas Multi Crop Cracker Konzept (MCC) mit einheitlichem Crackergehäuse und drei schnell ­austauschbaren ­Corncracker-Walzen (MCC CLAASIC, MCC MAX und MCC Shredlage®) bietet ein in sich greifendes Konzept zur Häckselgutaufbereitung, das von der Kurzschnittsilage über die Langschnittsilage bis hin zu Shredlage® reicht. Die Shredlage® Walzen werden – wie die bekannten Sägezahnprofilwalzen – bei der Claas Industrietechnik in ­Paderborn produziert. INFORMATION: www.claas.com

Trioliet | Der Datenmanager

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FM Tracker Futtermanagement vergleicht die zuvor festgelegte Ration mit der tatsächlich gefütterten. Anhand dieser Daten können Sie als Viehhalter Abweichungen erkennen und gezielt Anpassungen vornehmen und somit präziser füttern. Das System von Trioliet liefert wertvolle Informationen. Neben den Rationen, der Trockenstoffaufnahme und der Ladegenauigkeit werden auch die Restfuttermenge sowie die Rau- und Kraftfuttervorräte anhand der gefütterten Rationen erfasst. Darüber hinaus ist es mit anderen Betriebsmanagementsystemen kompatibel. So lassen sich mindestens 4 Prozent der täglichen Futterkosten einsparen. Das lohnt sich also richtig! INFORMATION: www.trioliet.com

Übermasser | Siliconform | LD 100 gegen Freude am M ­ elken Fliegen

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uf dem Hof fordert die Nachfolgegeneration zu Recht bessere Arbeitsbedingungen im Melkstand ein! Schluss mit ruinierten Schultern und Rückenpartien! Endlich leere Euter ohne die Zitzen zu schädigen. Stimu­ Lactor nimmt Ihnen die schwere Arbeit ab. Konzentrieren Sie sich auf den wertvollen Kontakt zum Tier. Freuen Sie sich auf entspannte Gespräche beim Melken. INFORMATION: www.siliconform.com

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pritz- und Streichmittel gegen resistente Stallfliegen für Großraumställe mit 350 qm Stallfläche, Langzeitwirkung bis vier Wochen, LD 100 (rot, grün, blau) mit verschiedenen Wirkstoffkombinationen, sodass fast keine Resistenzprobleme bei abwechselnder Spritzung und richtiger Anwendung auftreten können. Anwendungsbereich: Rinder-, Kälberund Schweineställe. INFORMATION: Fa. Übermasser, Tel.: 07942/74486, www.uebermasser.at


38 FIRMEN BERICHTEN

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mähwerke der Serie RAMOS sind die neueste Generation aus dem Haus Fella – die Modelle realisieren aufgrund der leichten Bauweise und Aufhängung auch unter schwierigen Bedingungen einen exakten Schnitt. Dank der flachen Mähbalken mit paarweisen oder mittig laufenden Mähscheiben ist ein exakter und insbesondere gleichmäßiger Schnitt möglich. Daher sind die RAMOS-Mähwerke vor allem auch ­ für kleinere Traktoren geeignet. Infos und Testmöglichkeit bei Ihrem nächsten Fella-Partner! INFORMATION: www.fella.eu

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u den häufigsten Stoffwechselstörungen im Zusammenhang mit der Fütterung und Fruchtbarkeit gehören Hypokalzämie, Hypophosphatämie (Milchfieber), Ketose (Fettlebersyndrom) und Pansenübersäuerung. Die genannten Krankheitskomplexe können durch die Gestaltung der Futterration verstärkt, abgeschwächt oder verbessert werden. Alle haben einen direkten Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Kuh. Zur Vorbeuge dieser Stoffwechselerkrankungen bzw. zur Unterstützung bei der Behandlung stehen dafür speziell konzipierte ­ Ergänzungsfuttermittel zur ­Verfügung. INFORMATION: www.chevita.at

Brantner | mit Kirchner-Streuern

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ie Firma Hans Brantner & Sohn Fahrzeugbau GmbH übernimmt die komplette S ­ treutechniksparte der Firma Kirchner Agrar- und Kommunal­technik GmbH. Brantner erweitert durch diesen Schritt das umfangreiche Portfolio an Transport- und Abschiebetechnik um die Kirchner Streutechniksparte. Ausschließlich positive Rückmeldungen von Kunden und Händlern stimmen CEO Hans Brantner optimistisch. Die bereits praxiserprobte und bewährte Kirchner Streutechnik wird seit November 2018 am hochmodernen Brantner-Fertigungsstandort in Laa/Thaya produziert. INFORMATION: www.hb-brantner.at

Ställen einzusetzen. Dank der Schürzenhebefunktion kann der Juno kleine Hindernisse wie Bodenunebenheiten einfach passieren. Häufiges Futterschieben den ganzen Tag und die ganze Nacht über führt zu einer höheren Aufnahme von Trockensubstanz. Bei vielen kleineren Mahlzeiten bleibt der pH-Wert des Pansens stabiler und die Pansengesundheit der Herde wird optimiert. Gleichzeitig steigt die Futtereffizienz. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Tiergesundheit aus, sondern verbessert auch Fruchtbarkeit, Produktion und Ihre finanziellen Ergebnisse. Durch regelmäßiges Futterschieben sinkt die Menge an Futterresten im Durchschnitt um 75 Prozent. INFORMATION: www.lely.at

Mein Zaun liefert Strom

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öweil ist Spezialist für Wickeltechnik und deckt mit seinem Sortiment quasi alle denkbaren Anwendungsbereiche sowohl für Landwirte als auch für Lohnunternehmer ab. Vor allem die hohe Funktionalität, eine robuste Bauweise und das System eines rotierenden Wickelarms mit feststehendem Wickeltisch, wodurch ein Herabfallen des Ballens unmöglich wird, zeichnen diese Produkte aus. INFORMATION: www.goeweil.com

Lely | Mit Juno Futter anschieben

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er Futterschieber Lely Juno fährt automatisch auf dem Futtertisch und folgt dabei mit Ultraschallsensoren dem Fressgitter. Er benötigt weder Leitlinien noch Magneten im Boden und kann somit einfach und unkompliziert montiert und installiert werden. Die rotierende Schürze schiebt das Futter kontinuierlich in Richtung Fressgitter. Ein schwerer Stahlblock bildet den Körper des Futterschiebers und verleiht ihm die Masse, die nötig ist, um das Raufutter zu schieben. Er eignet sich für jede Art von Stall und Fressgitter. Es besteht auch die Möglichkeit, den Juno in mehreren

inem Salzburger Unternehmen ist ein großer Durchbruch bei umweltfreundlicher Stromproduktion durch Photovoltaik-Anlagen gelungen. Das Team von Elektrotechnik Leitinger Photovoltaik GmbH integriert hocheffiziente Solarzellen in einen Zaun und kann damit von beiden Seiten Strom erzeugen. Dadurch wird die Energiegewinnung zu herkömmlichen Paneelen erhöht. Die GF Bernhard Stöckl und Robert Leitinger sind überzeugt, dass die Anwendungsgebiete dadurch enorm gesteigert werden können. Egal ob im landwirtschaftlichen Bereich, als Trennschutz für die Tierhaltung, als Heckenersatz bei einem Haus, bei der Abtrennung von Schrebergärten oder die Einfriedung bei gewerblich genutzten Grundstücken. Durch die modulare Bauweise mit einer Höhe von 1,5 m (die ersten 0,5 m vom Boden sind frei) und einer Länge von 2,2 m ist es dem österreichischen Unternehmen möglich, individuelle Lösungen für den Kunden anzubieten. INFORMATION: www.photovoltaik-elektrotechnik.at


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234 OKTOBER 2019

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Version initiale

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