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MAI 2023

Landwirtschaft

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FRUCHTBARKEIT

Vier Puzzleteile für die Trächtigkeit Viele Faktoren müssen stimmen, damit der Samen die Eizelle einer Kuh befruchten kann und der Embryo in der Gebärmutter anwächst. Verschiedene Mitspielende müssen quasi gemeinsam ein Puzzle zusammenfügen. Von Jutta Berger

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ie beteiligten Aktiven kommen dabei von zwei Seiten: dem landwirtschaftlichen Betrieb auf der einen und der Besamungsorganisation auf der anderen. Auf der Seite des Betriebs braucht es für eine Trächtigkeit eine gesunde Kuh mit deutlicher Brunst und die richtigen Entscheidungen während dieser: Wann lassen wir sie mit welchem Samen zu? Die Seite der Besamungsorganisation sorgt für befruchtungsfähige Samendosen und überträgt sie fachgerecht.

Ein Puzzleteil ist auf den ersten Blick das wichtigste: die fitte, brünstige Kuh. Nur sie produziert Eizellen, die sich nach einer Befruchtung auch weiterentwickeln können. Nur sie hat ein Milieu in der Gebärmutter, in dem ein Embryo überleben kann. Damit alles funktioniert, muss die Kuh bereits über eine längere Zeitspanne gesund und im Stoffwechsel stabil sein. Denn die Ausreifung der Eizellen auf den Eierstöcken zieht sich über mehrere Wochen hin und auch der Gesund4

heitszustand der Gebärmutter schleppt zeitlich nach. Bereits die Trockenstehphase und vor allem die Zeit nach dem Kalben entscheiden darüber, ob die Kuh später wieder rasch tragend werden kann. Dabei ist es speziell das Zusammenspiel von Energieversorgung, Futteraufnahme und Pansengesundheit, das nachhaltigen Einfluss hat. Nur die

optimale Fütterung in der frühen Laktation schafft die richtigen Voraussetzungen. Eine ausgeprägte Brunst bestätigt, dass diese Vorgaben erfüllt sind. Sie ist immer ein Zeichen des Wohlbefindens einer gesunden Kuh. Speziell die rangniederen Tiere einer Herde dienen hier als Indikatoren: Zeigen auch sie sich deutlich, stimmt die Basis im Betrieb.

Je ausgeprägter die Brunstsymptome sind, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie nach der Besamung tragend wird. Hakt es beim Einzeltier trotz allem, lohnt es sich, seine anatomischen Gegebenheiten anzuschauen: Wie eingefallen ist der Mastdarm? Denn Kühe mit Senkscheiden bieten immer schlechtere Bedingungen für eine Trächtigkeit.

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Fotos: ©  Swissgenetics

Eine gesunde Kuh


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FRUCHTBARKEIT

Gutes Management Die richtige Ration, genügend sauberes Wasser und ein vernünftiger Stall sind die Grundlage für fruchtbare Kühe. Nicht nur deshalb steht im Eck „Management“ der Züchter im Fokus: Er muss auch die ­Brunst erkennen und die Kuh zur Besamung anmelden. Sich hinzustellen und die Aktivität der Tiere dreimal am Tag 15 Minuten lang zu beobachten, ist dabei gut investierte Arbeitszeit und für eine zufriedenstellende Brunst­ erkennungsrate notwendig. Wer diese nicht aufbringen kann, sollte ernsthaft über ein automatisches Brunsterkennungssystem nachdenken. Das amortisiert sich auf vielen Betrieben sehr schnell und erleichtert die wesentliche Entscheidung: Wann melde ich eine Kuh zur Besamung an? Der Zeitraum mit den besten Erfolgsaussichten liegt dabei 12 bis 24 Stunden nach Beginn des Duldungsreflexes. Lieber etwas länger zu warten ist dabei vielversprechender, als zu früh zu besamen, z. B. schiebt man die Besamung von Tieren, deren Hauptbrunst gegen Mittag beginnt, besser auf den nächsten Vormittag. Auch wann die Kuh zum ersten Mal wieder zugelassen wird, entscheidet „das Management“. Wird eine Kuh früh (< 50 Tage)

nach der letzten Geburt wiederbelegt, kann das den Trächtigkeitserfolg mindern. International gehen die Empfehlungen derzeit vor allem in hochleistenden Herden immer häufiger in Richtung längerer freiwilliger Rastzeit. Bei Kühen mit guter Persistenz steigert dies den Besamungserfolg beim Einzeltier.

Sorgfältige Besamung Eine gute Trefferquote bei der Besamung ist das gemeinsame Ziel des landwirtschaftlichen Betriebs und des Besamungsdiensts. Dieser trägt sein Puzzleteil mit Know-how im Umgang und in der Übertragung des Samens bei. Tiefgefrorenes Sperma ist nämlich ein fragiles Produkt. Man muss genau wissen, wie man vorgeht. Besonders gegenüber Temperaturschwankungen ist es sehr empfindlich. Daher beginnt die korrekte Besamung schon mit der richtigen Lagerung der Samendosen im flüssigen Stickstoff. Bis zu ihrer Verwendung dürfen sie dort nicht herausgenommen werden. Das bedeutet in der Besamungspraxis: Sie müssen im Stickstoffcontainer so eingeordnet sein, dass man sie mit dem ausgedruckten Inventarplan findet und nicht suchen muss, indem man ihre Beschriftung abliest. Auch der

Wenn das Puzzle „tragende Kuh“ nicht zusammengeht, sollten diese Punkte gecheckt werden: – Azeton und hohe Harnstoffwerte (> 35 mg/dl Milch) sind „Embryonenkiller Nummer 1“. – Mineralstoff- oder Spurenelement-Mangel können einen embryonalen Frühtod verantworten. – Giftstoffe in verdorbenem Futter oder schmutzigen Tränken vergiften Eizellen und Embryonen. – Infektionserreger wie BVD schädigen Eizellen und Embryonen aller Trächtigkeitsstadien.

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– Kühe mit Senkscheiden werden nicht tragend, da Urin Gebärmuttermilieu und Samen schädigt. – Der optimale Besamungszeitraum ist 12 bis 24 Stunden nach Beginn des Duldungs­ reflexes. – Je kürzer die Rastzeit, umso schlechter ist der Besamungserfolg. – Die Qualität von Samenübertragung und Sperma muss gesichert und kontrolliert sein.

Auftauprozess ist heikel. Es braucht die richtige Temperatur im Wasserbad. Und auch nach dem Auftauen muss die Samendosis unbedingt auf Körpertemperatur gehalten werden. Am Tier gilt es, einige Hindernisse und Sackgassen zu vermeiden, um den Samen am richtigen Ort in der Gebärmutter deponieren zu können. Das braucht Fingerfertigkeit, Gespür und Erfahrung. Je entspannter eine Besamung abläuft, umso besser sind die Chancen für eine Trächtigkeit. Deshalb ist es immer von Vorteil, wenn eine vertraute Person bei der Besamung anwesend ist, beim Tier steht und eine nervöse Kuh beruhigt. So lässt sich der Samen konzentriert und schließlich erfolgreich übertragen.

Befruchtungsfähiger Stier Auch das Puzzleteil Bulle trägt entscheidend zum Gesamtergebnis bei. Zwischen den Rassen gibt es bei ihnen auffällige Unterschiede in der Befruchtungsfähigkeit. Fleischrassen-Stiere haben hier genetisch und züchterisch Vorteile. Denn sie wurden und werden gezielt darauf selektiert. Milchrassen-Stiere haben dagegen noch viele andere Merkmale zu erfüllen, um überhaupt in den Einsatz zu gelangen. Dass das bestmögliche Besamungsergebnis mit jedem Stier erzielt werden kann, gewährleistet eine strenge Qualitätssicherung im Samenlabor. So tauen die Mitarbeiter von jedem verarbeiteten Ejakulat mehrere Dosen auf und beurteilen die Vitalität der Spermien. Erst dann gibt es eine Verkaufsfreigabe. Doch nicht nur biologisch, auch genetisch muss das Eck „Stier“ ins Puzzleteil „Kuh“ passen. Nur so ist der entstehende Embryo über-

lebensfähig. Nach mehreren erfolglosen Besamungen sollte man daher eine Anpaarung wechseln.

Fehlersuche Es stellt sich die Frage: Wie umgehen, wenn das Puzzle „tragende Kuh“ nicht zusammengeht? Liegt es dann an nur einem unpassenden Teilchen oder funktionieren mehrere nicht? Einen Hinweis auf die Ursache kann die Zeit zwischen zwei Besamungen bieten. Ergibt diese +/– 21 Tage, deutet das auf Fehler in den Ecken „Management“ (z. B. schlechte Brunstbeobachtung, falscher Besamungszeitpunkt), „Besamung“ (z. B. falscher Ort der Samenablage) oder „Stier“ (z. B. geschädigte Spermien) hin. Untersuchungen konnten allerdings zeigen, dass sehr häufig ein eigentlich erfolgreich gelöstes Puzzle nachträglich wieder kaputtgeht – dass also bei vielen Kühen die Eizelle zunächst befruchtet wird, die Kuh kurz trächtig ist, der Embryo aber in den ersten Lebenstagen oder -wochen abstirbt. Das Teil „Kuh“ ist in diesen Fällen gestört und die Zeit zwischen den Besamungen oft auf mehr als 24 Tage verlängert. Dr. Jutta Berger, Swissgenetics, die-fruchtbare-Kuh.ch

Vertiefte Informationen zu den Themen Fruchtbarkeit, Brunst und Besamung finden Sie auf die-fruchtbare-kuh.ch

rinderprofi 2/2023


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REPORTAGE

App sticht Brunstkalender Weil die E-Radler so schnell an ihm vorbeiflitzen, fragt er eine Passantin nach dem Weg. „Das ist dort, wo die Kühe schon auf der Weide sind.“ Schöner kann ein Hofbesuch Ende März nicht beginnen. Als er beim Drittl ankommt, sind die Kühe schon wieder daheim im Stall. Nur der Weidezaun und die frischen Fladen waren verräterisch für den aufmerksamen ALOIS BURGSTALLER.

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und auf der Alm wirft der Hof noch weitere Erträge ab. Fünfzehn Hektar vorwiegend Fichtenwald liefern neben Nutzholz auch Hackschnitzel. Aktuell macht sich besonders bezahlt, dass sie schon vor Jahren ein Mikroheizwerk mit 100 kW Leistung errichtet haben. Neben dem eigenen Hof versorgt es drei Nachbarhäuser mit Nahwärme. Damit nicht genug: Die Heizanlage steuert gerade im Sommer jene Wärme zur Heutrocknung bei, die die HausKompakt, halte im Sommer nicht verbrauaber ambitioniert! chen. Als zweite Energiequelle Der Drittlhof hat es mehr in sich dienen die auf dem Stall monals an sich. Neben dem Touris- tierten Solarzellen. Die für die mus am Heimgut, auf der Ast Trocknung benötigte Luft wird 8

lichst alle Kühe im mittleren Laktationsstadium und trächtig sind. Sonst bekommen wir im Winter fettere Kühe statt mehr Milch“, sagt Wurzrainer. Deshalb sollten die Kühe auch wieder nach 365 Tagen kalben. Um das annähernd zu erreichen, bedurfte es bisher nicht nur gesunder Kühe, sondern auch kompetenten Personals. Seit nunmehr drei Jahren übernimmt eine Handy-App diesen Job.

Brunst am Smartphone unter den Zellen durch im Gegenstromverfahren auf- und abwärts erwärmt. Die meiste Zeit im Jahr liefert die PV-Anlage Energie für Haus, Hof und Stromnetz. Für die rund 40 Stück Vieh stehen am Heimgut fünfzehn Hektar Mähweide zur Verfügung. Die dazugehörige Niederkaseralm verbreitert die Futtergrundlage im Sommer und trägt als Labestation für Wanderer dazu bei, das Einkommen aufzubessern. Die Almwirtschaft drückt dem Hof in vielerlei Hinsicht ihren Stempel auf. „Die optimale Milchleistung aus dem Almfutter zu holen, gelingt am besten, wenn mög-

Das Land Tirol als Förderer bezuschusst den Ankauf von speziellen Rindermonitoring-Systemen wie SenseHub. Wer bis 31. Mai 2023 kauft, kann bis zur Hälfte der Kosten gefördert erhalten. Wurzrainer brauchte nicht überredet zu werden, denn frühere Schulkollegen lobten die Exzellenz des Systems. Da er sich selbst um die Kühe kümmern muss, war die Kaufentscheidung schnell getroffen. „Wer Züchter ist, weiß, dass er auf der Alm keine Frischmelker brauchen kann.“ Seine gut 8.500 kg Herdenleistung kommen nicht von selbst. Dazu braucht es die Heubelüftung, die Kurzrasenweide und bis maximal 6 kg Kraftfutter/ rinderprofi 2/2023

Foto: ©  Burgstaller

acha heißt der Weiler über Hopfgarten im Brixental. Oben auf ca. 800 Metern steht der nach Süden ausgerichtete Drittlhof. Bewirtschaftet wird er in fünfter Generation von der Familie Wurzrainer-Dornbusch, bestehend aus den Kindern Ferdinand, Hemma, Matthias, Altbäuerin Christl und den Eheleuten Gertraud und Michael. Er ist auch noch Geschäftsführer-Stellvertreter und Bereichsleiter bei der Rinderzucht Tirol. Der schmucke Tiroler Einhof beherbergt zwei Ferienwohnungen, ein Ferienhaus und eine Melkalm. Das touristische Angebot des Hofs liegt in den Händen von Bäuerin Gertraud. 2013 haben sie den Hof übernommen und bewirtschaften ihn, wie schon die Übergeber zuvor, biologisch. Der Hof ist ein regionstypischer Milchbetrieb. Im Stall stehen rund 40 Stück Vieh, die Hälfte davon Kühe. Der Hof liefert an die Tirol Milch und erzeugt für Hofer Bioheumilch.


REPORTAGE

Tag. „Die Meinungen, was Ausfüttern heißt, gehen weit auseinander“, sagt er. Das Sensorsystem gibt ihm bei der Kontrolle heikler Fütterungsphasen Sicherheit. Anzeichen von Festliegen, Labmagenverlagerung, Ketosen oder Euterentzündungen am Display zu sehen, erspart viele Scherereien. Auch wenn er „die Kostenersparnis durch die Früherkennung nicht beziffern kann“, auf diese Assistenz würde er nimmer verzichten. Er erinnert sich: „Im ersten Winter war ich schon überrascht, wie gut die App funktionierte.“ Auch sein Vater habe früher fast keine Brunst übersehen. Bei der Kuhgesundheit übertrafen die Sensoren die eigenen Erwartungen. „Nach der Kalbung habe ich eine Kuh super unter Kontrolle, egal wo ich gerade bin.“

Lernen mit der App Es gibt immer wieder Überraschungen. „Das System dankt es dir, wenn du dich mit ihm auseinandersetzt.“ Deswegen laden die Rinderzucht Tirol und der LKV regelmäßig zum Erfahrungsaustausch ein, weil man in das System hineinwachsen muss. Als Kleinbetrieb kann Drittl keine Futtergruppen bilden, die App bildet sie selber und meldet, ob eine Frischmelkende auffällig ist, ob eine Euterentzündung im Anmarsch ist oder eine Grippe. Behandelt der Tierarzt eine Kuh morgens, weiß er zu Mittag, ob die Heilung eingesetzt hat. Frisst sie wieder, wie lang käut sie wieder? Der Sensor misst ohne Pause.

mehr extra nachschauen, sondern besamt „ins Grüne“ hinein: Ein grüner Balken zeigt die optimale Besamungszeit. Wurzrainer vermutet, dass sein Spaltenboden mit Gummiauflage sich positiv auf die Deutlichkeit der Brunst auswirkt. Es sei auch schon vorgekommen, dass Bauern Kühe, die brünstig waren, weggesperrt haben. „Das fällt unter vorsätzliche System-Täuschung“, meint Wurzrainer. Rund 20 Tiroler Bauern haben das System auch in Anbindehaltung im Einsatz. Die Mehrheit ist sehr zufrieden, weniger wegen der Brunsterkennung, sondern wegen der Gesundheitsüberwachung.

Auch Planen bringen es Um das Leistungsniveau der Herde abzusichern, setzt Wurzrainer auf hochwertiges Gras, Belüftungsheu und Getreide. Nie hätte er aber gedacht, dass sich eine weitere 5.500-Euro-Investition so positiv auf die Leistung der Kühe auswirken würde: zwei aufziehbare Planen links und rechts auf dem Futtertisch. Sie werden um 10 Uhr und um 13 Uhr jeweils automatisch ein Stück hoch-

gezogen. Die Kühe haben sich schon darauf eingestellt und gehen pünktlich zum Fressgitter, wenn wieder „frisches“ Futter kommt. Wurzrainer macht die Plane für den Leistungszuwachs von 800 Liter verantwortlich. Von der körperlichen und zeitlichen Entlastung bei der Fütterung gar nicht zu reden.

Übertragbarkeit Wurzrainer hat sich für die Variante Halsbandsender entschieden. Er kann so das Tier verkaufen und den Sender behalten. Manche seiner Kühe tragen den Sender im Ohr, der hält dann nur vier statt fünf bis sechs Jahre am Hals. Die Kosten pro Jahr sind aber in beiden Varianten identisch. Was er noch vor der Anschaffung für unmöglich gehalten hätte? Nirgendwo hängt mehr ein Brunstkalender. Bevor er in den Stall geht, schaut er jetzt in die App. Man müsse die Kirche im Dorf lassen: Fütterungs- oder Haltungsmängel muss der Bauer korrigieren, nicht die App. Das System hat ihn für 5 Jahre und 20 Kühe 5.500 Euro netto gekostet.

Das habe er mit einer halben ausgemerzten Kuh weniger schon monetär herinnen. Ein Wunsch ist noch offen: die Schnittstelle zum RDV und in die LKV-App. Alois Burgstaller

Erfolgsquote 90 Prozent der Brünste erkennt das System. Der Mensch kommt bestenfalls auf 60 Prozent, ergaben Untersuchungen. Kommt eine Brunstmeldung, geht Wurzrainer nicht rinderprofi 2/2023

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KÄLBERHALTUNG

Vom Start weg gesund Für eine erfolgreiche Kälberaufzucht müssen alle Bedingungen bis hin zum Haltungsmanagement stimmen. Denn ein guter Start ins Leben bildet die Grundlage für eine erfolgreiche und wirtschaftliche Milchviehhaltung.

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ach der Geburt ist eine umgehende Kontrolle der Vitalität notwendig. Das Neugeborene sollte 1 bis 2 Minuten nach der Kalbung eine aufrechte Kopfhaltung in Brustlage haben. Außerdem muss auf eine regelmäßige und tiefe Nasenatmung geachtet werden. Ist die Geburt gut überstanden, muss auf die richtige Kolostrumversorgung des Kalbs geachtet werden. Dies ist der erste und wichtigste Immunschutz. Wichtig ist hier: – in den ersten vier Stunden mindestens drei Liter Biestmilchaufnahme über Eimer oder Kuh – eventuell Biestmilchqualität überprüfen, z. B. mit Refraktometer.

In der Praxis gibt es mittlerweile viele verschiedene Tränkesysteme. Immer häufiger wird die Ad-libitum-Tränke empfohlen. Hier wird ab der zweiten Mahlzeit so viel Muttermilch verabreicht, wie das Kalb trinken will. Mit zunehmendem Alter steigt die aufgenommene Milchmenge bis auf 15 bis 18 Liter pro Tag.

diese Weise am besten ausgenutzt wird. Vor allem die hohen Zunahmen im ersten Lebensmonat wirken sich positiv auf Wachstum, Länge der Darmzotten und Bildung von Eutergewebe aus. Dieses TränkeverfahStudien zeigen, dass das biolo- ren ermöglicht dem Kalb eine gische Potential der Kälber auf nahezu natürliche Tränkeauf-

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nahme in kleinen Mengen über sollte die Tränkemenge innerhalb einer Woche auf etwa acht den Tag verteilt. Liter Vollmilch pro Tag gesteiAlternativ wird auf manchen gert werden. Betrieben auch erfolgreich mit der kuhgebundenen Aufzucht Um den Milchkonsum der Kälgearbeitet. Neben der Ad-libi- ber in Grenzen zu halten und tum-Tränke ist die restriktive das Wachstumspotential trotzFütterung gebräuchlich. Hierbei dem bestmöglich auszunutzen, rinderprofi 2/2023

Foto: ©  Adobe Stock

Das passende ­Tränkesystem


KÄLBERHALTUNG

Körnermais, Trockenschnitzel fühltemperatur für Kälber liegt sowie Soja- und Rapskuchen. bei 4 bis 20 °C. Auch der Einsatz einer Kälber-­ Totalmischration (TMR) ist Deshalb sollte Kälbern in den möglich. Beim Absetzen sollten ersten drei Monaten ein Kleinpro Tag 1 bis 1,5 kg von Kraftfut- klimabereich (Iglu oder Kälter bzw. TMR aufgenommen bernest) angeboten werden, werden. Die Kälber-TMR kann in den sie sich zurückziehen am Betrieb gemischt werden, können. Genauso wichtig wie wird aber auch von diversen der Schutz vor Kälte und ZugHerstellern angeboten. luft ist der Schutz vor zu hohen Temperaturen im Sommer, z. B. durch Beschattung mit SonWarum angesäuerte Haltung als nenschirmen bei freistehenden Milch tränken? wichtiger Faktor ­Iglus. – Arbeitszeiteinsparung, da Auch die Haltung ist ein Aspekt kein Erwärmen auf 39 °C für eine erfolgreiche Kälberauf- In der Regel werden die Kälber ­nötig zucht. Das Neugeborene darf nach zwei Wochen Einzelhal– längere Haltbarkeit der Trän- erst aus der Abkalbebox, wenn tung in Gruppen zusammengekemilch es komplett abgetrocknet ist. führt. Die Gruppengröße sollte – Kälbertränken unabhängig Damit es trocken und warm bei 4 bis 10 Kälbern mit maximal von den Melkzeiten liegt, braucht es genügend Ein- vier Wochen Altersunterschied – geringere Durchfallgefahr, streu in der Box (die hinteren liegen. Kälber entwickeln sich weil keine ungeronnene Beine des Kalbs sollten beim in homogenen Gruppen häufig besser als in Einzelhaltung, Milch in den Darm gelangt Liegen nicht zu sehen sein). und die Tiere langsamer sau- Diese isoliert und nimmt Feuch- weil sie schneller das Fressen gen tigkeit auf. Eine regelmäßige lernen und ihnen der Sozialwww.blickinsland.at Erneuerung der Einstreu ist kontakt guttut. Um Keimdruck sehr wichtig, weil Kälber bis und Stress zu senken, ist ein Das Absetzen zu zehn Liter Urin am Tag ab- Rein-Raus-Verfahren zu empEgal welches Tränkesystem geben. Die Feuchtigkeit senkt fehlen. Kälber sollten so selten angewandt wird, eine Versor- die Isolierwirkung der Einstreu, wie möglich umgestallt wergung mit Wasser und bestem erhöht die Ammoniakausga- den. Jeder Stall ist für Kälber Heu muss ab der ersten Lebens- sung und belastet die empfind- eine eher reizarme Umgebung. woche gegeben sein, um die liche Lunge des Kalbs. Für eine Dies führt häufig zu UntugenFress- und Tränkestand für Kälber Kälber möglichst früh zur Auf- gute Entwicklung brauchen den wie z. B. gegenseitiges Katalog 2023 jetzt nahme von festem Futter zu Kälber frische, trockene Luft Besaugen, Zungenschlagen, 546 GRATIS anfordern! Seiten animieren. Dies ist enorm wich- und genügend Tageslicht. Zug- Lecksucht oder Harnsaufen. tig, da bei sinkender Milchgabe luft hingegen ist unbedingt zu Heunetze, Bürsten, Lecksteine und steigendem Lebendge- vermeiden. Bei sehr niedrigen und Tränken mit ausreichenwicht die Fütterung von Grob- Temperaturen ist der Einsatz dem Wassernachlauf haben und Kraftfutter stark an Bedeu- von atmungsaktiven Kälberde- sich als Beschäftigungsmaterial tung gewinnt. Frisst das Kalb cken zu empfehlen. Die Wohl- bewährt. bis zum Absetzen nicht genug, fehlen ihm wichtige Nährstoffe Der MILCHAUSTAUSCHER für und es kommt zu einem WachsKälberaufzucht & Kälbermast tumseinbruch. Neben Heu und Kraftfutter kann ab dem Ende des dritten Lebensmonats mit •Stalleinrichtungen für der Fütterung von Silage beRinder •Stall- und Weidetechnik gonnen werden. eignet sich eine Kombination der oben genannten Systeme. Hier werden die Kälber bis zur vierten Lebenswoche ad libitum gefüttert. Anschließend wird das Milchangebot rationiert und schonend bis zum Absetzen reduziert. Immer häufiger wird der Einsatz von angesäuerter Milch (z. B. Sauermilch oder Joghurt) empfohlen.

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REPORTAGE

Landwirtschaft der nächsten Generation Wer seine Kühe automatisch melken möchte, muss nicht neu bauen. ALOIS BURGSTALLER hat sich dazu ein Beispiel in Kärnten angesehen.

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Betriebsspiegel

ückblende: Vor gut 20 Jahren sahen Judith und Franz Gallob, vulgo Petz, die Milchwirtschaft als Zukunfts­ chance. Ein neuer Stall wurde hundert Meter vom Wohnhaus entfernt gebaut. Das Gebäude ist funktional und großzügig dimensioniert. Der Liegeboxenstall ist mit Hochboxen, Kuh-Matratzen und Spaltenboden ausgestattet. Kuhbürsten sorgen für Tierwohl. Auch ein Spaltenroboter zieht seine Runden. Von Beginn an wurde in einem Doppel-Dreier-Tandemmelkstand gemolken. Bis 2020 erfüllte der Stall, auch wenn er Staub angesetzt hatte, seinen Zweck.

Zäsur Im Jahr 2021 war die Zeit reif für eine Entscheidung. Es musste zu Arbeitserleichterungen kommen, war man sich in der Familie einig. Der gegebene Viehbestand verlangte zu viel Einsatz und Präsenz ab. Melkroboter waren in Ställen von Gallobs Größe bei Neubauten fast schon die Regel. Das Zeitkorsett aus 365-tägigem, zweimaligem Melken konnte durch die Automatisierung abgelegt werden. Ein GEA-Roboter hatte das Rennen ge12

macht. Im Zuge dessen wurden auch ein automatischer Futterschieber und eine Kälbertränke von GEA installiert. Das Thema „Direktvermarktung“ war nach wie vor ein wichtiger Punkt.

Mehr Beobachtung, mehr Eutergesundheit Frau Gallob, „Käserin“ mit Leib und Seele, würde schwören, dass sie heute die Kühe besser kennt als früher. Sie hat jetzt

mehr Ruhe bei der Beobachtung als im 6er-Tandem. Wie sehr die Elektronik die Kühe überwacht und die Sensoren das Arbeitsumfeld verändert haben, wurde im Gespräch am Tisch offensichtlich. Die Apps auf dem Handy mit Berichtslisten wurden herumgereicht. Hier eine Liste mit den Zellzahlen seit dem Einbau des Roboters, dort eine Liste mit den Leistungsdaten in Echtzeit. „Seit der Roboter melkt“, zeigt mir Jungbauer Florian, „ist die Leistung auf knapp 10.000 kg Milch gestiegen.“ Monatlich erzeugen sie rund 40.000 Liter, um damit Kosten zu decken und einen Gewinn zu erwirtschaften. Die 55 Kühe erlauben, das AMS nicht auszulasten. So werden Staus an der Melkbox reduziert und der gesamte Ablauf im Stall stabilisiert. Was hat letztlich den Ausschlag gegeben, dieses Fabrikat einzubauen? „Das Gesamtangebot an Service, Fernwartung und Funktionssicherheit hat überzeugt.“ Bäuerin Judith schätzt auch die gute Zugänglichkeit zum Euter. Die Kuh in der Box rinderprofi 2/2023

Fotos: Franz Binder, GEA

55 bis 60 Kühe, 50 Stück Jungvieh, 32 ha Grünland, 35 ha Acker, Ab-Hof-Verkauf in ­Selbstbedienung


REPORTAGE / MELKEN

t­ rockenstellen zu können, möchte sie nicht mehr missen. Die in der Box verlaufenden Leitungen sind so konzipiert, dass sie kurzgehalten werden konnten. Das niedrige Vakuum an der Zitzenspitze gewährleistet ein schonendes Melken. Familie Gallob würde sich, nach zwei Jahren Erfahrung und trotz mancher Bedenken, wieder genauso entscheiden. Florian schätzt das „Mehr an Flexibilität“ über alles. Der Einbau des Roboters in den Melkstand brachte den Vorteil, dass die Kühe bereits alle Wege kannten. Dass die Kühe das System so rasch akzeptierten, führt die Familie auf die durchdachte Box zurück. Durch GEAs „All-inone-­Technologie“ (Stimulation, Melken, Dippen im Melkbecher) kann es zu keiner Keimübertragung von einer Zitze zur anderen kommen. Die Auswertung auf dem Handy spricht Bände. Seit 2021 sinkt die Zellzahl kontinuierlich auf jetzt durchschnittlich 70.000. Für einen Lieferanten der strengen Kärntner Molkerei bedeutet das bares Geld. Nebenbei bemerkt die Bäuerin noch, dass jährlich um 10.000 kWh weniger Strom verbraucht wurde als zu Tandem-Zeiten.

Foto: agrarfoto.com

Pläne Was als Nächstes in Angriff genommen werde, frage ich Florian: „Eine Schlauchbelüftung.“ Die Kühe werden dann in der Roboterbox von einem kühlenden Luftzug empfangen, der den Fliegen den Garaus machen wird. Viele in die Jahre gekommene Milchviehställe funktionieren noch tadellos. Österreichweit sind bereits ca. 1.700 Roboter im Einsatz, hat das Landwirtschaftsministerium erhoben. Künftig werden auch kleinere Betriebe automatisieren. rinderprofi 2/2023

Immer mehr Roboter melken Die Automatisierung der Melkarbeit schreitet massiv voran. Viele Betriebe haben insbesondere in den letzten beiden Jahren in automatische Melksysteme investiert. Von Otto Hofer

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it Stand 31.12.2022 gibt es in Österreich bereits mehr als 1.700 Betriebe, die zumindest einen Melk­ roboter am Betrieb stehen haben. Im Rahmen der Investitionsmaßnahme des Ländlichen Entwicklungsprogramms (LE 14-20) wurden im Zeitraum 2015 bis 2022 rund 700 automatische Melksysteme gefördert. Zusätzlich hat auch die Investitionsprämie im Zuge der Covid-Unterstützungsmaßnahmen den Ankauf vorangetrieben. Die meisten Anlagen (740) sind im milchstärksten Bundesland Oberösterreich zu finden, dahinter folgt Niederösterreich mit 314, die Steiermark mit 278 und Salzburg mit 196 Melkrobotern. Rund ein Fünftel der angelieferten Milch in Österreich wird schon von Robotern gemolken. In Oberösterreich liegt der Wert schon nahe an der

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MELKEN

18 Prozent der Milchkühe stehen in Ställen mit einem Melk­roboter. Betrachtet man die Anzahl der Milchkühe je Betrieb, dann zeigt sich, dass rund 150 Betriebe einen zweiten oder dritten Roboter einsetzen, unter der Prämisse, dass rund 70 Kühe von einem Gerät bedient werden können. Der Melkroboter wird aber auch bei kleineren Milchkuhbeständen eingesetzt, rund 200 Betriebe mit einem automatischen Melksystem haben weniger als 30 Milchkühe. Bei diesen Betrieben kommen häufig auch gebrauchte Anlagen zum Einsatz, damit werden automatisierte Systeme auch für diese Betriebsgrößen leistbar. Nachdem der Großteil der Milch im Berggebiet produziert wird, ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Großteil der Melkroboter von Bergbauernbetrieben eingesetzt wird. Rund 80 Prozent aller Melkroboterbetriebe, das entspricht 1.370 Betrieben, liegen im Berggebiet, davon 60 auf Betrieben mit hoher Erschwernis (Gruppe 3 und 4). Auch Biobetriebe setzen auf den Melkroboter. Rund 20 Prozent der automatischen Melksysteme werden von dieser Betriebsgruppe genutzt. Allein aufgrund des Wachstums der Milchviehbetriebe und aus rein arbeitswirtschaftlichen Gründen wird sich der Trend zum Melkroboter weiter fortsetzen. DI Otto Hofer, Abt. II 1 – Agrarpolitik, Datenmanagement und Weiterbildung im Landwirtschaftsministerium Wien.

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Ursachen für schlechte Eutergesundheit und Milchqualität Die Milchleistung je Kuh ist ständig gestiegen, die Nutzungsdauer der Milchkühe ist aber noch zu gering. Die hohen Remontierungsraten mit den daraus resultierenden ausufernden Bestandsergänzungskosten bereiten nicht nur betriebswirtschaftlich große Sorgen, sondern schmälern auch die Selektionsbasis. Von Norbert Kanswohl, Denny Wiedow, Jörg Burgstaler

G

roßen Einfluss darauf haben z. B. Unfruchtbarkeit, Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen sowie Euterkrankheiten. Das Management muss stärker in Richtung Verbesserung der Herdengesundheit optimiert werden. Eine bedeutende Rolle spielt dabei die Eutergesundheit, da die Eutererkrankungen an 3. Stelle bei den Abgangsursachen in den Milchviehbetrieben liegen. Dies hat wiederum sehr negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden, die Qualität der Milch sowie die Nutzungsdauer und damit auf die Kosten der Milchviehhaltung. Ein wichtiger Indikator für den Eutergesundheitszustand ist der Milchzellgehalt. Bei Zellgehalten von 200.000 je ml kann mit einem Milchertragsverlust von ca. 6 Prozent gerechnet werden. Liegt eine Reizung bzw. Erkrankung der Milchdrüse bzw. eine Stresssituation vor, steigt der Zellgehalt der Milch, insbeson-

Abb. 1: Mangelnde Hygiene bei unzureichenden Haltungsbedingungen ist eine Ursache für Eutererkrankungen.

dere der Anteil der Leukozyten, deutlich an. Zu berücksichtigen ist aber, dass es Schwankungen bei den Milchzellzahlen geben kann, die physiologisch sind. So können in der Biestmilchperiode sowie zum Laktationsende erhöhte Zellzahlwerte vorkommen. Individuelle Schwankungen in der Milchzellzahl eutergesun-

der Tiere zwischen 20.000 und 300.000/ml können auftreten. Auch das Alter der Tiere und die Milchleistung haben Einfluss. Erfahrungsgemäß ist der Zellgehalt in der Milch ab der 4. Laktation deutlich höher als in der 1. Laktation. Kühe mit hoher Milchleistung haben normalerweise aufgrund des Verdünnungseffekts einen niedrigeren rinderprofi 2/2023

Foto: ©  Kanswohl/Wiedow/Burgstaler

30-Prozent-Marke. Nur in Vorarlberg und Tirol sind es noch weniger als 10 Prozent der abgelieferten Milch.


MELKEN

Zellgehalt als Kühe mit geringer Milchleistung. Liegt der Milchzellgehalt der Milchkuhherde im Mittel unter 100.000 Zellen/ ml, ist der Eutergesundheitszustand der Herde in der Regel als sehr gut einzuschätzen.

Einflussbereiche Die Zellgehalte können durch Haltung, Fütterung, Melkarbeit, Melktechnik, Melksystem, Milchhergabe, Verhalten der Kuh und Stallklima beeinflusst werden. Die Melkarbeit ist von der Motivation, der Ausbildung und der zeitlichen Belastung des Landwirts abhängig. Aber auch die Genetik der Kühe kann einen gewissen Einfluss ausüben. Erhöhte Zellgehalte beeinflussen nicht nur die Milchqualität, sondern haben auch Minderleistungen zur Folge. Liegt die Zellzahl bei der Einzelkuh über 500.000 je ml, kann von einer Mastitis ausgegangen werden. Die Mastitis ist in der Praxis der Milchviehhaltung die weitestverbreitete infektiöse Erkrankung, die international Schäden in Milliardenhöhe verursacht. Pro Kuh und Jahr werden betriebswirtschaftliche Verluste von etwa 150 Euro kalkuliert. Klinische Mastitisfälle kosten den Landwirt im Schnitt über 600 Euro je Kuh.

Auf die Haltung a ­ chten Die Haltungsbedingungen im Stall bzw. die Aufstallungsform gehören zu den umweltbedingten Faktoren, die Einfluss auf den Zellgehalt haben und damit prädisponierend für Eutergesundheitsstörungen sind. Durch schlechte Haltungsbedingungen kann der Keimdruck im Stall stark ansteigen. Dadurch wird das Abwehrsystem des Euters überlastet. Außerdem erhöhen schlechte Haltungsbedingungen die Gefahr der Euterverletzungen. Aber auch Verletzungen in anderen rinderprofi 2/2023

Körperbereichen können durch die Streuung euterpathogener Keime zu einer Beeinträchtigung der Eutergesundheit führen. Ungünstige Haltungsbedingungen können auch durch die Auslösung von Stress das Abwehrsystem der Kuh schwächen. Bei der Haltung der Milchkühe ist zur Senkung der Zellzahlen und zur Verbesserung der Herdengesundheit Folgendes zu beachten: – Senkung des Infektionsdrucks im Stall durch ausreichend hohe Luftwechselraten. Dadurch wird gleichzeitig eine Erhöhung des Sauerstoffangebots sowie eine ausreichende Abfuhr der Luftfeuchte und der Schadgase erreicht. – Durch Schaffung ausreichend dimensionierter und sauberer Liegeflächen wird das Abliegen der Kühe auf den Laufgängen minimiert und die Euter werden sauberer gehalten. – Durch die Schaffung trittsicherer, sauberer und ausreichend breiter Laufgänge (über 3 m) und Vorwartehöfe (1,7 bis 2 m2/Tier) wird die Verletzungsgefahr durch Ausrutschen bzw. soziale Auseinandersetzungen verringert und Stress minimiert. – Eine Stallreinigung und Stalldesinfektion ist zur Senkung der Keimbelastung regelmäßig durchzuführen (2 x jährlich). Besondere Aufmerksamkeit gilt den euterkranken, trockenstehenden und frisch abkalbenden Kühen.

– Trockenstehende und laktierende Kühe nicht in einer Gruppe halten – Milch von euterkranken Kühen nicht an die Nachzucht vertränken – Vermeidung zu hoher Belegdichten in den Ställen – Minimierung der Verletzungsgefahr durch Beseitigung schadhafter bzw. scharfkantiger Stallausrüstungen – Regelmäßige Klauenpflege und Scheren der Kühe im Euterbereich

Installation, die ständige Wartung und Pflege der Melkanlage einschließlich der Kontrolle der technischen Parameter sind Grundlage zur Erzeugung von Qualitätsmilch. Zu hohes Melkvakuum bzw. Vakuumschwankungen, Störungen der Pulsatortätigkeit und der Stimulationsautomatik, überalterte bzw. nicht an die Zitzen angepasste Zitzengummis, zu später Umschaltzeitpunkt der Nachmelkautomatik bzw. zu später Abschaltzeitpunkt der Abnahmeautomatik können zu erhöhter Zellzahl führen und euterschädigend sowie mastitisprädisponierend wirken. Mindestens einmal im Jahr sollte der Landwirt die Melkanlage durch unabhängige Fachleute überprüfen lassen.

In den Sommermonaten ist im Allgemeinen mit höheren Zellzahlen insbesondere aufgrund von Temperaturstress, aber auch Fütterungseinflüssen, z. B. erhöhtem Mykotoxingehalt in Silagen, und Urlaubsvertretungen (Änderungen der Routinearbeiten) zu rechnen. Der Einfluss des Menschen auf den Melkvorgang wird angesichts zunehmender AutomaEinfluss der tisierung der Milchgewinnung ­Melktechnik oftmals unterschätzt. Zwischen Die Melktechnik, die Melkar- der Qualität der Arbeitsausfühbeit einschließlich der Melkhy- rung des Melkers, der Milchhergiene können wesentlichen gabe und der Eutergesundheit Einfluss auf Zellzahl und damit gibt es eine Vielzahl von ZusamEutergesundheit ausüben. menhängen. Voraussetzungen Die Auswahl von an die spezi- für den optimalen Ablauf des fischen Bedingungen im Ein- Milchejektionsreflexes und dazelbetrieb angepasster teil­ mit einer ungestörten Milchautomatisierter Melktechnik hergabe sowie zur Wahrung oder AMS, deren fachgerechte der ­Eutergesundheit sind:

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MELKEN

– Ruhiger Umgang und tiergerechte Behandlung der Kühe vor und während des Melkens (Stressminimierung) – Melkreihenfolge: Bildung von Melkgruppen. Eutergesunde Kühe sind immer vor den infektionsverdächtigen und euterkranken Kühen zu melken! – Durchführung der Routinearbeiten in der Reihenfolge Predippen – Vormelkprobe (Nicht auf den Fußboden melken!) – Abtrocknen und Reinigen der Zitzen mit desinfizierenden Einwegpapiertüchern bei gleichzeitigem Anrüsteffekt – Ansetzen der Melkbecher – Abnehmen – abschließende Desinfektion der Zitzen gleich nach dem Abnehmen des Melkzeugs – Vermeidung langer Wartezeiten für die Kühe zwischen Anrüsten und Ansetzen – Verwendung weicher, hoch­ elastischer Zitzengummis

führen zu Störungen im Melk­ ablauf. – Schnelle Behandlung klinischer Fälle

– Melkzeuge nicht verdreht ansetzen (Dreh- und Hebelkräfte führen zu Blindmelken und Schmerzen bei den Kühen) – Minimierung von Blindmelkzeiten, Nachgemelken und Lufteinbrüchen – Zwischendesinfektion der Melkbecher mit DLG-zugelassenen Peressigsäurepräparaten. Mehrmalige Reinigung der Melkerhände bzw. Benutzung von Latexhandschuhen während des Melkens. – Nachkontrolle des Euters nach Abnahme des Melkzeugs – Durchführung des Zitzendippens bzw. -sprühens mit desinfizierenden Mitteln zur Vorbeugung gegen Streptokokken – Vermeidung von schmerzhaften Behandlungen im Melk­ stand (Stressminimierung) – Minimierung von Nebenarbeiten im Melkstand. Diese

Ungenügendes Anrüsten (Tab. 1), Wartezeiten für die Kühe zwischen Anrüsten und Ansetzen des Melkzeugs und verdrehtes Ansetzen von Melkzeugen führen zur Verringerung des Milchflusses und der Milchmenge, zum Auftreten von Bimodalitäten (Zweigipflichkeit) der Milchflusskur-

> 20 Sekunden Eutervorbereitung

< 20 Sekunden Eutervorbereitung

Gesamtgemelk (kg)

11,8a

9,1 ± 0,07b

Untersuchungen der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (Anacker u. Fadlelmoula, 2004) ergaben beim Vergleich von Nass- und Trockenreinigung vor dem Melken einen deutlich höheren Anteil bakteriologisch positiver Tiere sowie einen höheren Anteil euterassoziierter Erreger und somit deutlich höhere Zellzahlen aufgrund der Nassreinigung.

Anstiegsdauer (min)

a

1,2 ± 0,01

1,4 ± 0,01

Plateaudauer (min)

a

2,2 ± 0,04

1,4 ± 0,05b

Abstiegsdauer (min)

2,6 ± 0,03a

2,4 ± 0,03b

Nachgemelksmenge (kg)

0,8 ± 0,01a

0,13 ± 0,01b

Log. Zellzahl

4,9 ± 0,01a

5,1 ± 0,01b

b

, = p < 0,05

a b

Tab. 1: Einfluss der Eutervorbereitung auf einzelne Parameter (nach Wessels, 2001)

< 150.000 ZZ/ml Milch

150.000 – 300.000 ZZ/ml Milch

> 300.000 ZZ/ml Milch

Gesamtgemelk (kg)

13,8 ± 0,06a

12, ± 0,03b

12,1 ± 0,05c

Anstiegsdauer (min)

1,2 ± 0,02a

1,3 ± 0,01b

1,4 ± 0,09c

Plateaudauer (min)

2,6 ± 0,07a

2,4 ± 0,06b

2,2 ± 0,03c

Abstiegsdauer (min)

2,8 ± 0,03a

2,6 ± 0,03b

2,8 ± 0,01a

Nachgemelksmenge (kg)

0,12 ± 0,07a

0,12 ± 0,06a

0,13 ± 0,006a

Bimodalität (%)

21,8

28,0

32,1

, , = p < 0,05

a b c

Tab. 2: Zusammenhänge zwischen dem Auftreten von Bimodalitäten der Milchflusskurve, Parameten des maschinellen Melkens sowie Milchzellzahlen (nach Tölle, 2000)

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ve einschließlich Blindmelken. Außerdem kann es zur Erhöhung der Nachgemelksmenge und damit zur Erhöhung der Gesamtgemelksdauer je Gemelk sowie zum Anstieg der Zellzahl kommen. Aufgrund der verlängerten Vakuumeinwirkung auf Zitzenkanalöffnung, Zitzenkanal und Innenauskleidung der Zitzenspitze und Blindmelken kommt es zu Durchblutungsstörungen und zum Entstehen des „Residualvakuums“, wodurch das Eindringen von Krankheitserregern begünstigt wird. Auch wird das Schließen des Zitzenkanals nach dem Melken verzögert und damit eine Neuinfektion gefördert. In Praxisuntersuchungen wurden Zusammenhänge zwischen Milchflusskurvenverlauf und Zellzahlwerten ermittelt (Tab. 2). Dabei konnte festgestellt werden, dass zwar optimale Milchflusskurven bei allen Zellzahlwerten auftraten, häufiger aber in Betrieben mit guter Eutergesundheit. Mit Zunahme der Melkfrequenz (drei- oder sogar viermaliges Melken) steigen die Anforderungen an ein qualitätsgerechtes, zügiges und euterschonendes Melken. Mehrmaliges Melken erhöht die Maschinenhaftzeit und damit die mechanische Beanspruchung der Zitzen. Verhärtete Zitzenspitzen können die Folge sein. Deshalb ist einerseits auf eine kurze Melkdauer zu achten, da dadurch die Gewebebelastung reduziert wird. Eine kurze Melkdauer ist aber nur zu erreichen, wenn die Tiere stress­ arm gehalten und gemolken werden. Außerdem müssen Schwermelker vor einer Erhöhung der Melkfrequenz unbedingt aus dem Bestand selektiert werden. Der Stellenwert des Anrüstens, das heißt die Herstellung der Melkbereitschaft, steigt mit Zunahme der rinderprofi 2/2023


MELKEN

Melkfrequenz. Nicht vollwertig angerüstete Kühe zeigen häufiger Bimodalitäten im Milchfluss, die absolute Höhe der Blindmelkzeiten steigt und damit das Risiko von Eutergewebeentzündungen auch durch die Zunahme der Maschinenhaftzeit. Mit Zunahme der Melkfrequenz gewinnt das Dippen mit desinfizierenden bzw. pflegenden Dippmitteln aufgrund der insgesamt längeren Offenstehzeiten der Strichkanäle nach dem Melken (höheres Risiko des Eindringens von Mastitiserregern) sowie der mechanischen Beanspruchung der Zitzen an Bedeutung.

Foto: ©  Kanswohl/Wiedow/Burgstaler

Beeinträchtigungen Schlecht haftende Melkzeuge, bedingt durch feuchte Zitzen bei feuchten Liegeboxen, nach Nassreinigung und unterlassener Abtrocknung der Zitzen sowie durch schwere Sammelstücke, können aufgrund des Einsaugens von Luft und damit verbunden das Schleudern von Milchpartikeln mit Krankheitserregern auf und in die anderen Zitzen zur Beeinträchtigung der Eutergesundheit beitragen. Zu alte und zu harte Zitzengummis fördern die Infektion und belasten das Zitzengewebe insbesondere im Zitzenspitzenbereich. Die in den letzen Jahren aufgrund der Züchtung auftretende Verringerung der Länge und des Durchmessers der Zitzen ist aus Sicht der Technikanwendung und des Infektionsrisikos als problematisch anzusehen. Zu kurze und zu dünne Zitzen können zu zunehmenden Lufteinbrüchen und Rückspray beim Melken führen und damit das Infektionsrisiko erhöhen. Eine Auswahl der Zitzengummis nach Größe und Form in Anpassung an die durchschnittlich in der vorhandenen Milchkuhherde vorkommenden Zitzen- und Euterformen ist ratsam. rinderprofi 2/2023

Abb. 2: Melkstände müssen kontinuierlich gereinigt werden.

Das Zitzendippen sofort nach dem Abnehmen des Melkzeugs mit einer dafür zugelassenen Desinfektionsmittellösung ist nicht nur in Mastitisproblembetrieben eine sehr wichtige Maßnahme. Damit wird erreicht, dass die an der Strichkanalmündung und auf der Zitzenkuppe befindlichen Krankheitserreger abgetötet werden. Die Infektionsrate und die Zellzahlen sinken. Das Dippen sollte so durchgeführt werden, dass mindestens 2/3 der Zitze beginnend von der Zitzenspitze in das Dippmittel getaucht werden. Gibt es Probleme mit dem Milchzellgehalt im Betrieb, sollten die Kühe nach dem Melken nicht sofort zum Liegen in die Liegebox gelangen, da die Zitzenkanalöffnungen noch nicht genügend geschlossen

sind und beim Liegen insbesondere im Stroh Erreger (z. B. Streptococcus uberis) in die Euter gelangen können. Eine gezielte Führung zum Futtertisch mit der Darbietung von Futter sowie die Möglichkeit des Saufens nach dem Melken durch gezielte Anordnung von Trogtränken bringt Zeitgewinn und die Zitzenkanalöffnungen sind inzwischen größtenteils wieder geschlossen. Die Liegeboxen sollten in Problembetrieben bis zu dreimal am Tag gesäubert werden. Einen sehr großen Einfluss auf die Eutergesundheit und damit auf den Milchzellgehalt hat außerdem die Fütterung.

lich beim Melken hat großen Einfluss auf die Zellzahlen in der Milch. Optimale Haltungs- und Fütterungsbedingungen, richtig installierte und kontinuierlich gewartete Melktechnik sowie eine fachgerechte Melk­arbeit und Melkhygiene sind grundlegende Voraussetzungen für niedrige Zellzahlen und gute Eutergesundheit. Nur mit fachlich gut qualifizierten und motivierten Arbeitskräften kann Qualitätsmilch erzeugt werden. Eine gut ausgefeilte Arbeitsorganisation, die die betrieblichen Besonderheiten berücksichtigt, gewinnt dabei ständig an Bedeutung.

Fazit

Prof. Dr. agr. habil. Norbert Kanswohl, Dr. Denny Wiedow, Dr. Jörg Burgstaler, Universität Rostock

Das Management in der Milchviehhaltung einschließ-

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TIERGESUNDHEIT

Dermatitis sorgfältig behandeln Bei 30 bis 50 Prozent aller erstkalbenden Rinder treten im Schenkelspalt circa zwei bis drei Wochen vor, aber auch nach der Kalbung nässende Ekzeme auf.

B

leiben diese unbe- – Zunehmendes Anschwellen des Euters gegen Ende der handelt, kann es zu Trächtigkeit dramatischen Entzündungen mit einem – Druckbelastung und Reibelangen Heilungsprozess und wirkung auf die Haut zwisomit wirtschaftlichen Folgen schen Schenkel und Euter kommen. – Verminderte Schweißabduns­ tung führt zu Sekretstau und Hautmazerationen Wie Euter-Schenkel-­ – Mangel an Bewegung Ekzeme entstehen

Früh erkennen und behandeln Betroffene Rinder belecken den Zwischenschenkelspalt, da diese Ekzeme heftig jucken. So wird der Bereich durch die raue Rinderzunge und den Speichel weiter gereizt. Typisch ist das „dreibeinige, schwanzwärts gerichtete Lecken“ der betroffenen Tiere. Besonders wichtig ist das frühzeitige Erkennen und Behandeln eines Schenkelekzems. Wird mit der Therapie zu lange gewartet, verlängert sich der Heilungsprozess bis hin zur Therapieunwürdigkeit.

Die Stadien im Überblick

1. Anfangsstadium: Es kommt zu vermehrter Schweißbildung und Wärme im Zwischenschenkelspalt sowie einer umschriebenen Rötung der Haut, Ursachen für Zwischenschen- jedoch noch zu keiner Schwelkel-Ekzeme: lung.

18

Euter-Schenkel-­ Dermatitis behandeln

2. Stadium (nach 2 bis 3 Tagen): Die Haut verdickt sich und wird derb, oberflächlich wird sie schmierig und blass. 3. Stadium (nach 3 bis 6 Tagen): Es bildet sich ein unangenehmer Geruch; es entsteht ein rötlicher erhabener Saum am Rande eines scharf umschriebenen Bezirkes. Dies geht meist mit Eiter einher (beginnende Demarkation). 4. Stadium: Die abgestorbene Haut wird abgestoßen und es entstehen bis zu mehrere cm tiefe Löcher mit nekrotischen (toten) Hautteilen. 5. Stadium (Heilungsphase): Während der Granulation füllt vorläufiges Gewebe die Wunde und in der Reepithelisierung verschließt das Narbengewebe diese.

Zwischenschenkel-Ekzeme müssen frühzeitig behandelt werden. Um das zu gewährleisten, empfehlen wir Ihnen, die bereits tragenden Rinder vor dem Abkalben regelmäßig zu kontrollieren. Erkennen Sie die Ekzeme frühzeitig, können Sie diese mit Pflegepräparaten ohne Wartezeit behandeln. Warten Sie jedoch zu lange, muss der Tierarzt zur Therapie hinzugezogen werden. Pflegen Sie dafür als erstes den Zwischenschenkelspalt: Halten Sie diesen trocken, reinigen Sie diesen und decken Sie diesen so ab, dass Fliegen und Stallstaub mit seinen Pilzsporen und Bakterien keinen direkten Zugang haben. Hierzu eignen sich Salben und Sprays mit z. B. Zusatz von spezifischen ätherischen Pflanzenextrakten. Diese Produkte bilden eine Barriere gegen Bakterien und Pilze und machen durch ihren spezifischen Eigengeruch nässende und stinkende Hautbereiche für Fliegen „uninteressant“. Je nachdem, wie weit fortgeschritten die Euter-Schenrinderprofi 2/2023

Foto: ©  Adobe Stock

Zwischenschenkel-Ekzeme, auch bekannt als Intertrigo oder Schenkelfaltendermatitis, werden meist durch das zunehmende Anschwellen des Euters gegen Ende der Trächtigkeit ausgelöst. Dadurch entsteht sowohl eine Druckbelastung (Seitwärtsdruck) als auch eine Reibewirkung auf die Haut zwischen Schenkel und Euter. Die verminderte Schweißab­ dunstung in diesem Bereich schafft einen nassen Bereich und stört den Säuremantel der Haut. Das Resultat: Der pH-Wert der Haut steigt an. Dadurch kommt es zu einem Sekretstau und Hautmazerationen (Aufweichung der Haut), die Haut verliert ihre Barrierefunktion. Dadurch können Bakterien in die Haut und das Unterhautbindegewebe eintreten und es kommt zu einer bakteriellen Infektion mit offenen Wunden.

Um ein fortgeschrittenes Stadium von Euter-Schenkel-Dermatitis zu vermeiden, sollten Sie bereits tragende Milchkühe vor dem Abkalben regelmäßig kontrollieren.


TIERGESUNDHEIT

kel-Dermatitis ist, sollten Sie 2. Nässende, glatte Wunde, mit sauberem Baumwolltuch diese unterschiedlich behanHaut ist nicht mehr intakt: In trocken tupfen und einsaldeln: kürzeren Intervallen (z. B. zu ben. Je nach Umfang und 1. Rötung, Juckreiz, Haut ist den Melkzeiten) reinigen, salAusdehnung des Hautdefeknoch intakt: Hautoberfläche ben und gut trocken halten. tes kann eine systematische trocken reinigen, Hautpfle- 3. Haut nicht mehr intakt, näsBehandlung erforderlich sein. gemittel wie eine Salbe, Gel, sende, stinkende Wunde, GeFragen Sie hier am besten IhSpray oder Euterbalsam verwebe geschwollen, Tier lahm: ren Tierarzt. wenden, Räudemilbenbenass mit antiseptischer (Jod-) Die Prognose ist gut, selbst bei handlung starten. Seife reinigen, anschließend fortgeschrittenen und ausge-

breiteten Veränderungen. Die vollständige Heilung größerer Läsionen (Verletzungen) dauert jedoch lange und kann Monate in Anspruch nehmen. Wenn Sie in der Zeit Antibiotika oder andere vom Tierarzt verschriebene Tierarzneimittel verwenden, müssen Sie zusätzlich noch die Wartefrist beachten.

Viehzüchter treffen sich beim SOMMET

A

ls weltweit unangefochtene Ausstellung der Fleischrinderbranche ist der SOMMET mittlerweile auch ein wichtiger Treffpunkt für Akteure der Milchbranche sowie des Schaf- und Pferdesektors geworden. 2023 stehen für die nationalen Wettbewerbe die Rasse Limousin bei den Fleischrindern (400 Tiere) und das Braunvieh bei den Milchrindern (150 Tiere). Mit 105.000 Besuchern, darunter 5.000 ausländischen Gästen aus rund 80 Ländern finden Besucher 2.000 Tiere im Jahr 2022, ist der SOMMET aus 70 Rassen. eine Referenz unter den welt- Über 1.500 Aussteller aus 33 weit größten Fachmessen für Ländern zeigen Produkte und die Tierproduktion. Auf über Dienstleistungen aus Agrartech200.000 m² Ausstellungsfläche nik, Zuchtmaterial, Viehzucht,

rinderprofi 2/2023

aber auch Erneuerbare Energien, neue Technologien, IT und Software sowie Ausstattung zur Verarbeitung von Lebensmitteln. Die Scheune der Innovationen ist das Dorf der Start-

ups des SOMMET und bietet jungen Unternehmen mit landwirtschaftlichem Touch die Gelegenheit, besser gesehen zu werden. Jedes Jahr werden mehr als 30 Standortbesichtigungen organisiert, um die Exzellenz der französischen Zucht und Forschung den zahlreichen Besuchern aus dem Ausland zu präsentieren. Ein weltweit einzigartiges Programm für Betriebsbesichtigungen! Manche – virtuellen – Betriebsbesichtigungen gibt es jetzt das ganze Jahr über als Replay auf dem YouTube-Kanal oder auf der App MySommet. INFORMATION: www.sommet-elevage.fr 19

FIRMENBERICHT

Der SOMMET DE L’ÉLEVAGE von 3. bis 6. Oktober in Clermont-Ferrand, Frankreich, die „größte Weide Europas“, ist ein einzigartiges Aushängeschild für die französische Fachkompetenz in Sachen Tierproduktion und Genetik und ein Muss für alle Fachleute der Agrartechnik und landwirtschaftlicher Produkte.


HITZESTRESS MILDERN

Hitzestress: Lebendhefe ­stabilisiert Tierleistung Hitzestress ist ein unterschätztes Thema in der Haltung hochleistender Milchkühe. Der Umgang der Betriebe mit der gesteigerten Belastung der Tiere während Hitzestressphasen ist entscheidend für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit und wirkt sich direkt auf die Betriebsprofitabilität aus.

H

itzestress kann einen Rückgang der Milchproduktion um 10 bis 35 Prozent verursachen und gesundheitliche Probleme auslösen. Eine Studie aus Florida (2020) zeigt, wie die Fütterung der pansenspezifischen Lebendhefe Saccharomyces cerevisiae CNCM I-1077 (Levucell SC, Lallemand Animal Nutrition) das Fressverhalten (Kaudauer, Futteraufnahme, Wiederkauverhalten) der Kühe positiv beeinflusste und so nicht nur das Risiko einer subakuten Pansenazidose verringerte, sondern auch Pansenfunktion und Pansengesundheit verbessern konnte.

Wie wirkt sich Hitzestress konkret aus? Die Komfortzone der Kuh liegt zwischen 5 und maximal 20 °C. Entscheidend ist aber nicht allein die Temperatur, sondern das Zusammenspiel zwischen Temperatur und Luftfeuchtigkeit, das mittels des Temperatur-Luftfeuchtigkeits-Index (THI) beziffert wird. Wenn der 20

THI steigt (über 68 bei Milchkühen und 72 bei Mastrindern), erhöht sich die Atemfrequenz der Tiere, um die Körpertemperatur zu regulieren. Aus diesem Grund steigt der Energiebedarf für die Erhaltung der Körpertemperatur. Um die durch die Verdauung und Stoffwechsel­ aktivität erzeugte Körperwärme zu verringern, reduzieren die Tiere ihre Futteraufnahme und wählen kühlere Tageszeiten zum Fressen. Diese Veränderungen im Fress- und Wiederkauverhalten wirken sich unmittelbar auf den Pansen aus: Der pH-Wert des Pansens kann sinken und in der Folge wird die Aktivität der Pansenmikroben beeinträchtigt. Das

Risiko einer subakuten Pansenazidose steigt, und die Tierleistung wird beeinträchtigt.

Weltweite Datenerhebung zur Erfassung der Panseneffizienz Lallemand Animal Nutrition hat in 28 Ländern in mehr als 300 Betrieben mit mehr als 68.500 Tieren bisher 506 Herdenaudits zur Bewertung der Panseneffizienz unter Hitzestressbedingungen durchgeführt. Die Auswertung zeigt, dass unter Hitzestressbedingungen die Tiere in 60 Prozent der Betriebe eine suboptimale Panseneffizienz aufweisen. Fütterungsstrategien für die

Erhaltung der Milchleistung in Hitzestress­phasen sollten sich auf die Verbesserung der Nährstoffverwertung durch eine gesteigerte Futterverwertung durch Aufrechterhaltung der Pansenfunktion konzentrieren. Eine 2020 im Journal of Dairy Science veröffentlichte Studie des Teams von Professor José E. P. Santos von der University of Florida (Perdomo et al., 2020) untersuchte unter anderem auch die Effekte einer pansenspezifischen Lebendhefefütterung auf die Pansenfermentationsprofile und das Fressverhalten. Die Ergebnisse zeigen, dass die pansenspezifische Hefe Levucell SC dazu beiträgt, die negativen Auswirkungen von Hitzestress auf die Futtereffizienz bei Milchkühen zu lindern. Der Versuch wurde an laktierenden Holstein-Kühen durchgeführt, die mit 40 Prozent Maissilage, 10 Prozent Luzerneheu und 50 Prozent Kraftfutter gefüttert wurden, darin enthalten 400 g/Tier/Tag Natriumbicarbonat. Der durchschnittliche tägliche THI während des Versuchs betrug 81, der rinderprofi 2/2023

Foto: © Lallemand Animal Nutrition

Von Elisabeth Zißler


HITZESTRESS MILDERN

niedrigste Wert lag bei 75, was immer noch hohen Hitzebelastungsbedingungen entspricht. Die Kühe in der Kontrollgruppe erhielten abgesehen vom Natriumbicarbonat keinen Futterzusatz, während die Tiere in der Versuchsgruppe die pansenspezifische Lebendhefe Levucell SC in der für Hitzebelastung empfohlenen Dosierung von 20 x 109 KBE/Tier/Tag erhielten. Die Tiere, die mit der Lebendhefe gefüttert wurden, kauten je kg Trockenmasseaufnahme im Durchschnitt 3,3 Minuten länger und zeigten ein besseres Wiederkäuverhalten mit verkürzten Zeiten zwischen den Wiederkäuphasen. Diese Veränderung hat einen positiven Effekt auf die Pansenfunktion und unterstützt die Erhaltung der Pansengesundheit. Kauen und Wiederkäuen können zu einer erhöhten Speichelproduktion und damit zu einem höheren Puffereffekt beitragen, was sich

rinderprofi 2/2023

in einem stabileren Pansen-pHWert (durchschnittlich +0,34 pH-Einheiten in der Lebendhefe-Gruppe) und einem verringerten SARA-Risiko zeigt. Dies wird auch durch verringerte Spiegel des Entzündungsbiomarkers Amyloid A im Blut bestätigt.

Bessere Futtereffizienz und ein ROI von 5:1 Infolgedessen wurde die Milchleistung durch die Ergänzung der Lebendhefe verbessert, ohne die Milchinhaltsstoffe zu beeinträchtigen (kein Verdünnungseffekt): – Die Futtereffizienz wurde um 7,6 Prozent verbessert (+ 130 g energiekorrigierte Milch/kg TMA). – Die energiekorrigierte Milch wurde um 2 kg Kuh/Tag erhöht. Die Autoren der Studie erklärten, dass „eine Verbesserung

der Futtereffizienz wahrscheinlich mit einer verbesserten Verdauung von Fasern, Proteinen und der Gesamtration zusammenhängt, möglicherweise aufgrund der direkten Auswirkungen der Lebendhefe auf die Mikrobiota im Pansen, die eine stabilere Pansenumgebung begünstigten. Die Änderungen des Fressverhaltens mit verringerter Futteraufnahme und gesteigerter Kaudauer pro aufgenommener Einheit Trockenmasse sollten auch eine optimierte Verdauung mit verringerter Azidose begünstigen“. Die Studienergebnisse zeigen, dass S. cerevisiae CNCM I-1077 die Verdaulichkeit der Ration durch einen höheren Faserabbau und höhere NDF-Verdaulichkeit steigert, was zu einer verbesserten Nährstoff- und Energiebereitstellung aus dem Futter führt. Für die Praxis ergeben sich zwei Vorteile: das reduzierte SARA-Risiko und ein

höherer Return of Investment (ROI) aufgrund der verbesserten Milchleistung. In der Studie wurde ein ROI von 5:1 berechnet und empfohlen, in Phasen von Hitzestress diese stressspezifische Dosierung einzusetzen. Heute weiß man, dass nicht alle Hefestämme dieselben Eigenschaften haben und daher nicht die gleichen Effekte auf die Tiere zeigen. Der Einsatz einer speziell im Hinblick auf die Unterstützung der Pansenfunktion selektierten probiotischen Lebendhefe hilft, Wohlbefinden und Leistung der Tiere zu verbessern – nicht nur, aber ganz besonders in Phasen von Hitzestress! Dr. Elisabeth Zißler Weitere Informationen und einen detaillierten Versuchsbericht zu der Studie in Florida erhalten Sie bei Interesse direkt von Frau Dr. Zißler: ezissler@lallemand.com

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FÜTTERUNG

Was können methanreduzierende Futterzusätze? Wiederkäuer tragen durch den Ausstoß von Methan zum Klimawandel bei. Durch die Beimengung von Zusätzen in das Futter kann die Methanproduktion von Wiederkäuern reduziert werden. Doch welche methanreduzierenden Futterzusätze gibt es und wie gut wirken sie? Von Georg Terler und Thomas Guggenberger

D

Intensive Forschung In den letzten Jahren wurde intensiv Forschung zur Wirkung verschiedener methanreduzierender Futterzusätze betrieben. Im Groben können die Futterzusätze in fünf Gruppen zusammengefasst werden: Nitrat, chemische Methanhem22

Natürliche methan­ reduzierende ­Futterzusätze

mer, Tannine und tanninhaltige Pflanzen, ätherische Öle und Algen. Nitrat bewirkt eine geringe bis mittlere Methanreduktion. Allerdings ist Nitrat nicht als Futterzusatz zugelassen, da es unter bestimmten Umständen für das Tier giftig sein kann. Unter den chemischen Methanhemmern ist derzeit vor allem der Wirkstoff 3-Nitrooxypropanol (3-NOP) von großer Bedeutung. Es ist dies der bislang einzige Futterzusatz, der in der EU eine Zulassung als methanreduzierender Futterzusatz hat. Mehrere Untersuchungen haben bislang gezeigt, dass 3-NOP den Methanausstoß von Milchkühen um 15 bis 40 Prozent

Neben chemischen Futterzusätzen gibt es auch methanreduzierende Futterzusätze, die aus in der Natur vorkommenden Pflanzen gewonnen werden, vor allem jene, die reich an Tanninen oder ätherischen Ölen sind. Durch die Tannine und ätherischen Öle kommt es zu einer Bereduzieren kann. Um dies zu einflussung der Mikrobenzusamerreichen, genügt die Zufütte- mensetzung im Pansen, was eine rung von rund 2 g 3-NOP pro Methanreduktion zur Folge hat. Kuh und Tag. In dieser Gruppe der methanreAuf Futteraufnahme und duzierenden Futterzusätze gibt Milchleistung hat die Zugabe es viele verschiedene Produkvon 3-NOP keinen Einfluss. Al- te, die aus unterschiedlichen lerdings weisen Studien darauf Pflanzen gewonnen werden. Je hin, dass die methanreduzie- nach Produkt kann es dabei zu rende Wirkung von 3-NOP mit unerwünschten Nebenwirkunsteigendem Fasergehalt in der gen, wie z. B. einer verringerten Ration abnimmt. Das bedeutet, Verdaulichkeit der Ration, komdass 3-NOP bei sehr grundfut- men. Ein derzeit in Österreich terbetonten Rationen weniger diskutiertes Produkt ist eine gut wirkt als bei kraftfutter- Mischung aus verschiedenen bzw. stärkereichen Rationen. ätherischen Ölen. Darüber hinaus bleibt die Frage, Ab dem 2. Monat der Anwenwie Konsumenten den Einsatz dung zeigte sich bei diesem von chemischen Futterzusät- Produkt ein rund 10-prozentizen in Rationen von Nutztieren ger Rückgang der Methanprosehen. duktion. Weiters stieg

rinderprofi 2/2023

Foto: ©  HBLFA Raumberg-Gumpenstein

en größten Teil der landwirtschaftlichen Treibhausgas­ emissionen macht das Methan aus der Verdauung der Wiederkäuer aus. Methan entsteht als Nebenprodukt der Faserverdauung. Der Zweck der Methanbildung liegt in der Bindung von Wasserstoff im Pansen, wodurch ein zu tiefes Absinken des pH-Werts und somit das Entstehen einer Pansen­ acidose verhindert wird. Aufgrund der Beteiligung des Methans am Treibhauseffekt gilt es jedoch, Möglichkeiten zu finden, die Methanproduktion der Wiederkäuer zu reduzieren. Eine vielversprechende Option ist der Einsatz von methanreduzierenden Futterzusätzen.



FÜTTERUNG

auch die Milchleistung um rund 4 Prozent, während Futteraufnahme und Milchzusammensetzung durch die Beifütterung nicht beeinflusst wurden. Auch bei diesem Produkt ist die tägliche Einsatzmenge mit 1 g/Kuh und Tag sehr gering.

Versuche mit Zitronen­gras und Biokohle

KUHN: Ein Beispiel für eine tanninreiKompakte Pflanze ist Zitronengras. Zi- Abb. 1: Kraftfutter mit Biokohlezusatz im Fütterungsversuch an der und wirtschaftliche che tronengras enthält rund 6 Pro- HBLFA Raumberg-Gumpenstein Fütterungstechnik zent kondensierte Tannine, die eine methanreduzierende Wirkung haben sollen. Um dies zu prüfen, wurde Zitronengras (100 g pro Tier und Tag) bei Maststieren auf einem Betrieb in Niederösterreich zugefüttert und Methanmessungen durch die HBLFA Raumberg-Gumpenstein durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Atemluft von Stieren, die Zitronengras erhielten, um durchschnittlich 14,6 Prozent weniger Methan enthielt als bei den Stieren, die kein Zitronengras bekamen. Ein Nachteil von Zitronengras ist, dass es nur in warmen und feuchten Klimazonen wächst und daher hierher importiert werden muss.

In einem weiteren Versuch an der HBLFA wurde die Wirkung von Biokohle aus Eschenholz in der Milchviehfütterung untersucht (im EU-LIFE-Projekt: „Farm4More“). Dabei wurden pro Kuh und Tag 200 g Biokohle zugefüttert. In diesem Versuch zeigte sich allerdings, dass die Biokohleergänzung weder die Futteraufnahme und Milchleistung noch die Methanproduktion der Kühe beeinflusste. Aufgrund dieser Ergebnisse muss gesagt werden, dass sich diese Biokohle nicht zur Methanreduktion eignet. Allerdings kann Biokohle aus vielen verschiedenen Ausgangsmaterialien und auf verschiedene Weisen (v.a.

bei unterschiedlicher Temperatur) hergestellt werden, was die Wirkung der Biokohle beeinflussen kann. Ein weiterer natürlicher Futterzusatz sind Algen, bei denen in Versuchen mittlere bis hohe Methanreduktionspotentiale festgestellt wurden. Allerdings ist die Produktion von Algen sehr energieaufwändig und darüber hinaus enthalten besonders vielversprechende Algen Bromoform. Bromoform ist eine Substanz, die die Gesundheit von Tier, Mensch und Umwelt beeinträchtigen kann, weshalb vom Einsatz solcher Algen aktuell abzuraten ist.

Fazit Wissenschaftliche Studien zeigen, dass es verschiedene Futterzusätze gibt, die die Methan­emissionen von Rindern deutlich reduzieren können. Der Einsatz solcher Futterzusätze zur Methanreduktion kann empfohlen werden, wenn es für die Futterzusätze eine Zulassung als methanreduzierender Futterzusatz (exakt: „Stoff, der die Umwelt günstig beeinflusst“) gibt. Durch diese Zulassung wird endgültig bestätigt, dass ein Futterzusatz eine methanreduzierende Wirkung hat. Abb. 2: Durch Zufütterung von 100 g Zitronengras pro Tier und Tag konnten die Methanemissionen von Maststieren um 14,6 Prozent reduziert werden.

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Dr. Georg Terler, Dr. Thomas Guggenberger, HBLFA Raumberg-Gumpenstein

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Foto: ©  HBLFA Raumberg-Gumpenstein

FIRMENBERICHT

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ie entscheidenden Kriterien für Rinder haltende Betriebe: Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit. Nur Rinder, die mit einer perfekt homogenen Mischration leistungsgerecht gefüttert werden, können Höchstleistungen abrufen. Mit den KUHN Futter­ mischwagen werden mit wenig Kraftaufwand in kurzer Zeit Grund- und Kraftfutter zu genau solchen Rationen gemischt und ausgebracht. Durch die homogene Mischung und saubere Ablage wird die Futteraufnahme gesteigert und es kommt zu keinem Leistungsverlust durch Selektion. INFORMATION: www.kuhncenter.at


FÜTTERUNG

Fehler beim Mischen vermeiden TMR-Mischungen sollen homogene Rationen gewährleisten, die von den Kühen nur schwer zu selektieren sind, und wirken sich unmittelbar auf die Milchleistung aus. Im Folgenden erfahren Sie, wie TMR-Mischungen gelingen.

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ann haben Sie das letzte Mal in den Behälter Ihres Futtermischers geschaut? Wann haben Sie die Messer und Schneiden gewechselt und wann haben Sie die Wiegestäbe kontrolliert? Diese Fragen zielen auf die häufigste Ursache fehlerhafter TMR-Mischungen ab: zu lange Serviceintervalle und damit abgenutzte Schneiden und Mitnehmer. Diese sind dann nicht mehr in der Lage, speziell die voluminösen Faserfutter wie Gras, Heu oder Stroh schön fein zu zerkleinern. Dies führt damit in mehr als einem Drittel aller Fälle zu misslungenen TMR-Mischungen und ist damit die Hauptursache, wenn Kühe selektieren können.

Beim Blick von oben in den Mischbehälter kann u.U. ein falscher Eindruck entstehen, auch weil man die Schärfe nicht sehen kann, sondern ertasten muss. Mitnehmer bzw. der untere Schneckenrand nutzen sich dagegen weniger schnell ab, werden aber leider sehr selten auch Generell kann man deshalb die rechtzeitig korrigiert. Empfehlung geben, die Messer spätestens dann zu tauschen, wenn sie nur noch 50 Prozent ihrer ursprünglichen Größe aufweisen. Es ist ratsam, immer ein komplettes, neues Austauschset vorrätig zu halten. Damit hat man auch immer einen Anhalt, wie stark die Messer im Gegensatz zu den neuen bereits abgenutzt sind. Nichts ist eindrucksvoller als ein direkter Vergleich, wenn man beide Schneidemesser in den Händen hält. Und das hat auch einen triftigen Grund: Denn die Abnutzung hängt sehr stark von dem täglichen Routinebetrieb ab. So führen insbesondere nasse Grassilagen mit hohen Roh­ aschegehalten deutlich schneller zu einem Abrieb als Rationen mit trockener Maissilage.

Stellung der ­Schnecken beachten Bei Mischern mit mehr als einer Vertikalschnecke ist insbesondere die Stellung dieser zu kontrollieren. Wichtig ist, dass die Mitnehmer (Basis der Schnecke) versetzt zueinander angeordnet sind (5- bzw. 10-Uhr-Stellung beim Blick

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FÜTTERUNG

Fehler bei der Reparatur. Umgehend wurde deshalb reagiert und die Schneckendrehzahl auf 38 U/min heraufgesetzt (2. Zapfwellenstufe statt 1. Gang). Die Auswirkung zeigte sich unmittelbar. Die Futteraufnahme ging wieder hoch, genauso wie die Milchleistung und die Inhaltsstoffe.

von vorne in den Behälter). Bei Wartungsarbeiten oder nach Reparaturen (Austausch der Schnecken) kann es vorkommen, dass diese zueinander verstellt werden. In der Folge wird das Futter nicht mehr genügend durchgemischt, weil die „Zusammenarbeit“ der Schnecken nicht mehr konstruktiv ist. Das Futter wird statt nach oben befördert eher sogar nach unten gedrückt. Und damit unterbleibt eine entscheidende Mischkomponente.

Abscheider (seitliche Metallplatten), die von der Außenwand ins Innere geschwenkt werden können, sollen speziell Grobfutter zerkleinern und damit besser verteilen helfen. Diese kommen deshalb insbesondere bei grassilage- und

strohbetonten Rationen zum Einsatz. Unter diesen Bedingungen sollten sie bei meist drei Einstellungen komplett nach innen geklappt werden. Bei maissilagebetonten Rationen ist dagegen meist überhaupt kein Einsatz notwendig und kann ganz im Gegenteil dazu führen, dass die Mischung nicht homogen genug gelingt.

Welche ­Schneckendrehzahl? Gewöhnlich drehen sich die Schnecken eines TMR-Mischers zwischen 24 und 52 Umdrehungen/min, wobei die meisten Mischer eine Drehzahl von mehr als 30 benötigen. Die Hersteller stellen die Drehzahl der Schnecke bei der Standard-Zapfwellendrehzahl von 1.000 U/min ein. Generell kann allerdings keine Empfehlung für bestimmte Futterprogramme gegeben werden, da die Möglichkeiten einfach schier endlos sind und zu viele Variablen mit hineinspielen. Wichtig und unbestritten gilt dagegen einheitlich, die Drehzahl konstant zu halten. In einem Praxisbeispiel wurde ein defektes Getriebe ausgetauscht, das aber mit einer niedrigeren Drehzahl arbeitete. Der zuständige Fütterer stellte die Zapfwelle wie gewohnt nach Motordrehzahl ein, aber es blieb ihm verborgen, dass die Schnecke sich nicht wie vorher mit 42, sondern nur mit 28 U/min bewegte. Die Folgen in den nächsten 14 Tagen waren nahezu dramatisch. Sowohl die Milchleistung als auch die Inhaltsstoffe (Fett und Eiweiße) „schmierten“ deutlich ab und so setzte man sich an die Ursachenforschung und wurde auch relativ schnell fündig: der

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Was ist der ideale Befüllungsgrad? Vertikalmischer dürfen zu 95 bis 100 Prozent, Horizontalmischer nur zu 50 bis 75 Prozent ihrer maximalen Kapazität beladen werden. Ein Überfüllen des Mischwagens kann zu ungleichmäßigen Rationen führen. Das maximale Gewicht bei Rationen für laktierende Kühe sollte 320 ­kg/­m³ und 160 bis 240 kg/m³ bei Trockensteher- und Jungviehrationen betragen. Die Mindestfüllhöhe ist leicht über der obersten Schnecke. Auch die Wiegestäbe sollten von Zeit zu Zeit immer wieder mal kontrolliert werden. Das gelingt am besten, wenn man ein definiertes Gewicht in den noch leeren Mischbehälter einsetzt (z. B. 2 x 25-kg-Sack-Zement) und die Waage abliest.

Flüssigkeiten ­einbringen Zu beachten gibt es hierbei, dass einerseits genügend Menge eingegeben wird (1:50-Regel!) und andererseits aber die Art und Weise des Einbringens sehr stark den Einmischerfolg bestimmt. Gerade hier werden viele Fehler gemacht, insbesondere weil oftmals nur ein Schlauch am Rande in den Mischbehälter gehalten wird. Das Einbringen sollte gleichsam wie ein „Schlagregen“ passieren. Dies gelingt am ehesten, wenn eine Einfüllung über ein Rohr parallel über dem Misch­ wagen erfolgt. rinderprofi 2/2023

Foto: ©  agrarfoto.com

Bedeutung der ­Gegenschneider

Füllungsgrad Mischer


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CharLine Bio Güllekohle: Der vielseitige Zuschlagstoff ­verbessert den Wirtschaftsdünger Vorsicht beim Kauf von Pflanzenkohlen! Es sind derzeit sehr viele verschiedene Pflanzenkohlen am Markt, die nicht immer für den jeweiligen Einsatzzweck geeignet sind.

Die Pflanzenkohle-Produkte der Firma CharLine sind für den jeweiligen Anwendungszweck immer optimiert worden. Meist handelt es sich dabei sogar um Mischungen aus verschiedenen Pflanzenkohrinderprofi 2/2023

len, um das Wirkungsspektrum zu erhöhen und effektiver zu machen. Neben den diversen Futterkohlen, die absolut verlässlich die Tiergesundheit verbessern und sich dadurch im Stall rechnen, setzt die Firma CharLine derzeit stark auf das Produkt „Bio Güllekohle“. Die CharLine Bio Güllekohle zeichnet sich durch die feine Vermahlung und die extrem hohe Oberfläche aus. Folgende Vorteile sind nachgewiesen: – Bindung von Stickstoff (Ammonium) – sie kann bis zum 5-Fachen des Eigengewichtes an Nährstoffen zwischenspeichern. – Verbesserung des Lebensraumes für die gewünschte Biologie und dadurch raschere und verbesserte Umsetzung der vorhandenen C-Verbindungen – Deutlich verbesserte Geruchsbindung im Vergleich zu anderen Pflanzenkohlen Bei der Anwendung in Biogasanlagen gibt es eine Reihe von zusätzlichen Vorteilen wie: – Verhinderung einer Übersäuerung, weil Pflanzenkohle stark alkalisch ist – Erhöhte Methangasproduktion um bis zu 10 Prozent durch Bindung von Schadstoffen, die die Methanogenese stören könnten Zusätzliche Wirkungen außerhalb des Biogas-Reaktors:

– N-Bindung und Verbesserung der N-Nutzungs­ effizienz – Humusaufbau auf der Fläche und damit aktive CO₂-Speicherung

bar. Weiters gilt es hervorzuheben, dass alle zusätzlichen Wirkungen wie Geruchsbindung, Reduktion der N-Verluste und Humusaufbau sozusagen gratis mitgeliefert werden. Immer mehr Biogasanlagen-BeVor allem in Biogasanlagen treiber schwören deshalb auf kann derzeit durch den Einsatz die CharLine Bio Güllekohle! der CharLine Bio Güllekohle richtig Geld verdient werden. Der Aufwand von 0,3 bis 0,5 %vol ist überschaubar und der zusätzliche Ertrag innerhalb von wenigen Tagen mess- www.char-line.com

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FIRMENBERICHT

N

achfolgend daher einige Tipps, worauf man achten sollte: 1. Zertifizierung nach EBC bzw. der ÖNORM S 2211: Die Pflanzenkohle muss für die jeweilige Anwendung geeignet bzw. zertifiziert sein und für die landwirtschaftliche Anwendung zumindest die Qualitätsstufe „EBC-Agro“ erreichen. 2. Achtung bei Vergaserkohlen: Es gibt derzeit keine einzige Vergasungsanlage (Stromproduktion aus Hackschnitzel), die die oben zitierten strengen Grenz­ werte einhalten kann. – Im Gegenteil: Die gültigen Grenz­werte für PAKs werden um das 5- bis 20-Fache überschritten. Diese Kohlen sind zwar billig, für die landwirtschaftliche Anwendung aber keinesfalls zugelassen! 3. Feinheitsgrad: Mittlerweile ist es unumstritten, dass die Pflanzenkohle umso besser wirkt, je feiner sie vermahlen ist. Es bringt absolut nichts, Holzkohlestückchen in die Gülle zu mixen, da sich die Wirkmechanismen ausschließlich außen an der Oberfläche abspielen.


FÜTTERUNG

Das Futterband machts leichter Heubetriebe müssen große Mengen Futter auf den Futtertisch bringen. Das ist aufwendig. Ein Futterband ist dabei eine interessante Hilfe.

H

bewährten System kann das Füttern im Laufstall fast wieder zur „Nebensache“ werden. Das Verblüffende an diesem System ist die beeindruckende Einfachheit. Aufwendige Führungsrollen, Schienen oder eine kompli-

zierte Steuerungstechnik findet Die Kühe fressen direkt vom man beim Futterband nicht. Band. So gehts: Ein Kunststoffband liegt am Futtertisch auf und wird mit zwei Winden vor und wieder zurück gezogen.

Das Futterband ist für Neu- und Umbauten sowie für alle Betriebsformen eine wirtschaftlich interessante Lösung. Es

Fotos: ©  Eder, Schauer

äufig stoßen die herkömmlichen Fütterungsroboter bei reiner Heufütterung an ihre Grenzen. Hier stellt das Futterband eine brauchbare Lösung dar. Mit dem alt-

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FÜTTERUNG

eignet sich für moderne Heubetriebe, da Heu staubfrei und leicht vorgelegt werden kann. Auch zum Eingrasen, für Silagebetriebe oder für TMR ist das System bestens geeignet. Das robuste Band ist aus PVC hergestellt. Es ist gegenüber Futtersäuren resistent, ein eingeschweißtes Glasfasernetz erhöht die Reißfestigkeit. Die Breite der Bänder ist beliebig wählbar. Es gibt keine Führungsrollen oder Ähnliches, daher gibt es auch fast keine Verschleißteile. Da das Futterband direkt auf dem herkömmlichen Futtertisch aufliegt, kann es ganz normal begangen oder mit dem Traktor befahren werden.

Heudosierer als ­Fütterungsroboter Grün- oder Mischfutter wird vom Ladewagen oder Futter­ mischwagen direkt auf das vorbeiziehende Futterband abgelegt. Bei reinen Heubetrieben wird durch den Einsatz des Heudosierers das Futterband zu einem „Fütterungsroboter“. Er wird in der Bergehalle, die sich oberhalb oder im Anschluss des Stalls befindet, eingebaut. Der Dosierer ist so der Vorratsbehälter, in dem das Heu je nach Betriebs­größe für mehrere Mahlzeiten vorbereitet werden kann.

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Der Vorratsbehälter wird mit dem Heukran befüllt. Verschiedene Futterqualitäten, wie erster und zweiter Schnitt, können so ganz einfach gemischt und vorbereitet werden. Mit den Dosierwalzen wird dann das Heu direkt auf das Futterband portioniert und den Tieren vorgelegt. Tierwohlfaktor: Die Tiere werden nicht durch Abgase oder Lärm gestört. Durch eine Abgrenzung des Barrenbereichs ist kein Futternachschieben notwendig. Wenn das Futterband leer ist, wird es wieder eingezogen. Über die Rückholwinde werden

die noch vorhandenen Futterreste vom Futtertisch befördert. Die Futterreste können anschließend auf der Jungviehseite verfüttert werden. Somit entfallen sämtliche Kehrarbeiten. Durch den Vorratsbehälter muss der Heukran nicht für jede Mahlzeit bestiegen werden. Eine meist aufwendige Kran­führung in den Stall entfällt.

Einfache Steuerung Durch das Füttern mit einem Futterband können in wenigen Minuten die Tiere mit Grundfutter versorgt werden. Die Geschwindigkeit des Bands

kann per Knopfdruck oder per Fernbedienung individuell gesteuert werden. Der Kratzboden, das Querförder- und das Futterband können über einen Schaltkasten vom Stall aus gesteuert werden. Kratzboden und Querförderband sind miteinander gekoppelt. Die Menge der Futtervorlage wird über die Geschwindigkeit des Futterbands geregelt. Der Bandvorlauf kann entweder mit konstanten Geschwindigkeiten oder stufenlos eingestellt werden. Die Endabschaltung erfolgt automatisch.

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THEMA

In den Liegeboxen stehende Kühe sind ein Alarmsignal.

Was macht eine gute Liegebox aus? Ruhe, also genügend Liegezeit, ist für Kühe ausgesprochen wichtig. Kühe wollen 12 bis 14 Stunden am Tag ruhen. Damit dies ermöglicht wird, muss genügend Liegefläche zur Verfügung stehen und diese Liegefläche auch eine ausreichende Qualität aufweisen. Von Marco Horn

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THEMA

I

st dies nicht der Fall, nimmt die Liegezeit merklich ab und fällt auf unter 12 Stunden täglich. Dies bedeutet u.a. eine unnötig hohe Belastung für Klauen und Gelenke. Deutlich erhöhte Liegezeiten, über 14 Stunden täglich, können auf Klauenprobleme oder rutschige Laufflächen hindeuten. Es gibt also sehr gute Gründe, die Betten für unsere Kühe optimal zu gestalten. Eine sehr einfache Art zu überprüfen, wie gut dies im eigenen Stall gelingt, ist es, drei Stunden nach der Futtervorlage die im Stall liegenden Kühe zu zählen und diese Zahl mit der Gesamtzahl der Kühe im Stall zu vergleichen. Liegen mindestens 2/3 der Kühe 3 Stunden nach Futtervorlage, also z. B. 20 liegende Kühe bei 30 Kühen im Stall, ist das ein sehr gutes Zeichen. Alarmzeichen bezüglich des Liegekomforts sind hingegen Kühe, die mit den Vorderbeinen oder mit allen vier Beinen in den Liegeboxen stehen. Dies deutet auf unzureichende Liegeboxen­einstellungen und/ oder auf zu harte/rutschige Liegeflächen hin.

Die Kühe stimmen ab – links Tiefboxen, rechts Hochboxen.

Was macht eine gute Liegebox aus? – Liegefläche: Diese sollte weich, eben und trocken sein. Kühe bevorzugen gut gepflegte Tiefboxen. Hochboxen bieten zwar arbeitswirtschaftliche Vorteile, reduzieren aber erwie-

senermaßen die Liegezeiten zögern die Kühe das Abliegen der Kühe. Ist die Liegefläche zu und stehen sehr lange mit vier hart, uneben oder feucht, ver- Beinen in der Liegebox.

Warum wollen/sollen Kühe 12 bis 14 Stunden pro Tag liegen? – Entlastung der Bänder und – Höhere Wiederkauaktivität und ­Gelenke damit mehr Speichel für stabi– Entlastung und Abtrocknen der lere Verdauung Klauen – Mehr Platz im Stall, weil Kühe – Höhere Durchblutung des Euters sich in den Liegeboxen aufhalten und damit höhere Milchbildung

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STALL

die Kühe vor allem beim Abliegen und Aufstehen.

lange mit den Vorderbeinen in Wird dieses Verhalten im Laufstall nicht beobachtet, müsder Liegebox. sen die Bugschwelle oder der – Bugschwelle: Die Bug- Füllgrad der Tiefbox überprüft schwelle positioniert die lie- werden. gende Kuh. Sie sollte max. 10 cm aus der Liegefläche her- – Liegelänge: Nur ein ausreiausragen und rund ausgeführt chender Abstand zwischen sein. Kühe strecken beim Lie- Bugschwelle und Streuschwelgen gerne ein Vorderbein über le (mind. 190 cm) erlaubt es die Bugschwelle hinweg aus. den Kühen, vollständig, gerade und bequem in den Liegeboxen zu ruhen. Ist die Liegelänge zu kurz, legen sich die Kühe schräg in die Boxen, Sitzbein und Schwanz ragen über die Streuschwelle hinaus und verschmutzen stark.

– Nackenrohr: Das Nackenrohr positioniert die stehende Kuh in der Liegebox. Ist der Abstand zwischen Nackenrohr und Liegefläche (mind. 120 cm), zwischen Nackenrohr und Streuschwelle (mind. 160 cm) oder zwischen Nackenrohr und Bugschwelle (mind. 20 cm) zu gering, legen sich die Kühe nur zögerlich ab und stehen sehr

– Kopfschwung: Beim Aufstehen holen die Kühe nach vorne mit dem Kopf Schwung, um die Hinterhand zu entlasten und sich aufzurichten. Dafür benötigen sie, gemessen ab der Bugschwelle, 100 cm nach vorne und 80 cm nach oben Freiraum. Ist der Kopfschwung eingeschränkt, werden die Liegeboxen öfter verschmutzt, weil den Kühen das Aufstehen schwerer fällt.

Arbeitswirtschaftliche Vorteile

– Trennbügel: Die Trennbügel steuern die Kuh seitlich beim Betreten der Box. Wichtig ist dabei aber, dass die liegenden Kühe nicht mit Rippen, Wirbelsäule oder Hüfte an den Trennbügeln anliegen. Dies schmerzt

Die Meinung, dass Liegeboxen sehr knapp eingestellt werden müssen, um sauber zu bleiben, ist in der Praxis weit verbreitet. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Je

Lely Discovery 120 Collector Vollautomatische Entmistung für bessere Stallhygiene

FIRMENBERICHT

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ine revolutionäre Technik zieht in die heimischen Rinderställe ein. Die Ära der Entmistungsroboter schreitet mit großen Schritten voran und bringt neue Möglichkeiten in bestehende sowie neu errichtete Rinderställe. Individuelle, flexible Routenführung, kontinuierlich saubere Laufflächen und verbesserte Klauengesundheit sind nur ein paar Vorteile, die mit der neuen Technologie des Lely Discovery 120 Collectors einhergehen. Die Reinigung der planbefestigen Oberflächen erfolgt 24/7, daraus resultieren kontinuierlich saubere und rutschfreie Lauf­ flächen für ein besseres Wohlbefinden deiner Kühe. Selbständig fährt er unermüdlich deinen Stall ab und saugt das Gülle-/Mistgemenge auf.

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Wenn der Tank voll ist, entleert er sich selbständig beim Abwurfschacht. Die Orientierung des Roboters erfolgt anhand verschiedener Sensoren, die auf den Einsatz im Stall abgestimmt sind. Um einen störungsfreien Betrieb

gewährleisten zu können, ist eine saubere Planung unumgänglich. Wenn der Lely Discovery 120 Collector in einen bestehenden Stall eingebaut werden soll, erarbeiten wir gemeinsam mit dir passende Lösungen.

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stärker die Kuh in ihrem natürlichen Abliege- und Aufstehverhalten eingeschränkt wird, desto mehr Harn und Kot werden im Liegen abgesetzt und verschmutzen damit direkt Kuh und Liegefläche. Dies bedeutet mehr Arbeit bei der Liegeboxenpflege sowie beim Melken und erhöht zusätzlich auch noch das Risiko

für Euter­e ntzündungen mit Umwelterregern. Viele Beratungsfälle beweisen, dass Liegeboxen und Kühe sauberer werden, wenn die oben beschriebenen Grundsätze eingehalten werden. Dr. Marco Horn, BEd, ist Experte in der Landwirtschaftskammer ­Niederösterreich.

T

iere fressen lieber – und vor allem mehr – von sauberen Böden. Sie sind dadurch ertragreicher. Kunstharzböden sind die Alleskönner in der Bodengestaltung. Sie sind langlebig, rutschfest und einfach zu reinigen. Avenarius­Agro bietet als Hersteller ein vielfältiges Lösungsangebot für den landwirtschaftlichen Bereich. Die Liste an Bestimmungen und Anforderungen für Landwirte ist lang. Neben der wirtschaftlichen Herausforderung sind Umweltschutz, artgerechte Tierhaltung und großer persönlicher Einsatz ein fixer Bestandteil des Alltags. Aber auch die Bausubstanz, insbesondere Böden und Wände, werden im landwirtschaftlichen Bereich durch starke mechanische und chemische

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Belastungen auf die Probe gestellt. Hochqualitative Kunstharzbeschichtungen von Avenarius­ Agro schaffen den perfekten Untergrund für Mensch und Tier: ob in Stallungen, bei Melkständen und Milchkammern, Futtertischen oder in Werkstätten und Lagerräumen. Durch die fugenlose Oberfläche sind sie leicht zu reinigen und erfüllen auch höchste Hygienestan-

für Garagen und Balkone, erfreuen sie sich immer größerer Beliebtheit. Individuelle Eigenschaften und Oberflächenwünsche können für den jeweiligen Einsatzort kombiniert werden. Die Möglichkeit der Überbeschichtung von bestehenden, keramischen Bodenbelägen macht Kunstharzbeschichtungen auch für Renovierungsarbeiten äußerst interessant. Ihre Vorteile auf einen Blick: – fugenlose Oberfläche – leicht zu reinigen – hygienisch – abriebfest und langlebig – rutschfeste Ausführung möglich – hohe chemische Beständigkeit – attraktive Optik – in vielen Farben erhältlich

dards – ein Muss für jeden modernen Landwirtschafts­betrieb. Der Aufbau einer Kunstharzbeschichtung erfolgt modular und kann somit auf verschiedenste Anwendungsmöglichkeiten und Einsatzbereiche abgestimmt werden. Ob rutschfest, extra standhaft oder ein besonders einfacher Aufbau für Ausbesserungsarbeiten – die Möglichkeiten sind vielfältig. Auch im privaten Bereich, z. B. www.avenariusagro.at

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FIRMENBERICHT

Sauberer Boden – besserer Ertrag


STALLKLIMA

Passt das Klima im Rinderstall? Auf ungünstige klimatische Bedingungen im Stall reagieren Kühe und Jungtiere mit verändertem Verhalten. Wie Sie Tiersignale richtig deuten und wie Sie wirksam gegensteuern, berichtet LK-Experte GOTTFRIED ETLINGER.

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Stallluft nicht aus allen Bereichen des Stalls gleichmäßig abgeführt, staut sich die Luft. Es bilden sich Kondenswasser und Schimmel an Wand und Dach­ unterseite.

Spinnweben und Stallfliegen als Indiz

hin zu starkem Hecheln mit lang gestrecktem Hals und geöffnetem Maul verstärken. Auch Kälber sind vor Hitzestress nicht sicher. Ab 20 °C halten sie sich vermehrt im Schatten auf und stehen mehr, als sie liegen. Die Symptome sind die gleichen wie bei Kühen. Die Kälber fangen an zu schwitzen und sie hecheln mit geöffnetem Maul, bis sie dehydrieren. Die Muskeln fangen an zu zittern und Krämpfe setzen ein. Die Körpertemperatur kann auf bis zu 40 °C ansteigen.

Schäden durch zu ­wenig Luftaustausch Mangelnder Luftaustausch, meist verbunden mit einer hohen Luftfeuchtigkeit im Stall, schadet nicht nur den Tieren, auch die Bausubstanz leidet nachhaltig darunter. Wird die

Spinnweben und übermäßig viele Stallfliegen sind in Stallungen und Stallbereichen zu finden, die nicht ausreichend durchlüftet sind. Ähnlich wie bei zu hohen Stalltemperaturen suchen die Tiere die Nähe zu Öffnungen ins Freie. Wenn die Stallluft nicht entsprechend abgeführt wird, steigt auch die Schadgasbelastung.

Schlechte Luft schlägt sich auf Leistung und Gesundheit nieder Mittel- bis langfristig bringt schlechte Stallluft den Tieren Gesundheitsprobleme und Leistungseinbußen. Vor allem Bindehautentzündungen und Atembeschwerden sind stallklimabedingte Krankheitsbilder. Auch Tierhalter spüren die Schadgasbelastung während der Arbeit bei und mit den Kühen. So sind zum Beispiel ge­rötete und brennende Augen ein Zeichen für eine hohe Ammoniakbelastung im Stall. rinderprofi 2/2023

Foto: ©  Adobe Stock

ie täglich wiederkehrende Routine und gewohnte Betriebsabläufe, die man als Milchviehhalter quasi schon „blind“ erledigt, führen in manchen Fällen dazu, dass man den Blick für das Wesentliche verliert und Fehler im System übersieht. Es lohnt sich also, sich bewusst Zeit für die Beobachtung seiner Tiere und der Abläufe im Stall zu nehmen und daraus die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Hitze setzt vor allem Tieren chen, durch ihr Verhalten die mit höheren Leistungen zu. Körpertemperatur möglichst Milchkühe vertragen Tempewenig zu erhöhen. Ein erstes Anzeichen ist vermehrtes raturen von 20 °C und darüber Stehen, um die Körperobernicht sonderlich gut. Der für das Tier optimale Temperaturfläche zu vergrößern, die eibereich liegt zwischen 4 °C und nem Luftzug ausgesetzt wer16 °C. Dieser Temperaturbereich den kann. Die Kühe suchen wird als thermoneutrale Zone vor allem Bereiche auf, wo es bezeichnet. Innerhalb dieser Öffnungen ins Freie gibt und kann ein Tier seine Körpertemdie Frischluftzufuhr höher ist peratur ohne Belastung des als im Inneren des Stalls. Stoffwechsels aufrechterhal- – Erhöhte Atemfrequenz: Eine nicht gestresste Kuh atmet ten. Steigen die Stalltemperaturuhig und tief mit maximal ren über den angesprochenen 30 Atemzügen pro Minute. ­Temperaturbereich, steigt auch Wird es den Kühen zu warm, die Gefahr von Hitzestress, da sieht man sie auch oft mit erlaktierende Tiere verstärkt Stoffhöhten Vorderbeinen, zum wechselwärme abführen müssen. Beispiel an Trittstufen oder an den Liegeboxen stehen, Anzeichen für da diese Position die Atmung ­Hitzestress bei etwas erleichtert. AugenKühen und Kälbern scheinlich bei Hitzestress ist das sogenannte „Pumpen“ – Stehen und die Suche nach der Tiere, dies kann sich bis luftigen Plätzen: Kühe versu-


STALLKLIMA

Lungenerkrankung durch schlechte ­Belüftung

schwindigkeit nicht mehr als 0,2 Meter pro Sekunde betragen.

Unzureichende Belüftung sorgt auch in Kälberställen regelmäßig für ein gehäuftes Auftreten von Lungenerkrankungen, die in den meisten Fällen bleibende Schäden verursachen und langfristig Gesundheit und Leistung der Tiere beeinträchtigen. Deswegen darf man den Bereich der Kälber lüftungstechnisch auf keinen Fall vernachlässigen.

Zugluft schwächt ­Abwehrkräfte

Zugluft im Stall: ­Risiko in kälterer ­Jahreszeit Generell wird unter dem Begriff Zugluft in den Stall einströmende Luft verstanden, die deutlich kälter ist als die Stallluft selbst. Im Liege­ bereich soll bei niedrigen Außentemperaturen die Luftge-

Kälber reagieren besonders empfindlich auf Zugluft, da sie schnell auskühlen und das Mikro­klima, also die Temperatur direkt über der Hautoberfläche unter dem Haarkleid, zerstört wird. Die verminderte Durchblutung schwächt die Abwehrkraft der jungen Tiere.

Verbesserung des Stallklimas Es gibt mehrere Wege, um gegen Hitzestress und Zugluft im Stall vorzugehen. Vor allem für Kälber ist es wichtig, dass sie in der kalten Jahreszeit einen gut geschützten Rückzugsbereich haben. Einen Stall zugluftfrei zu gestalten, heißt jedoch nicht, ihn abzuschotten. Es ist wichtig, einen Luftaustausch zu ermöglichen. Auch im Winter sollte ein solcher viermal pro Stunde stattfinden, um eine gute Luftqualität und Luftfeuchtigkeit sicherzustellen. Fehlen im Stall Ventilatoren, Lichtfirste oder Curtains, sollten zugfreie Stalltürseiten geöffnet werden.

Kälber und Kühe meiden nach Möglichkeit Bereiche, in denen Zugluft auftritt, wie zum Beispiel Liegeplätze unterhalb von Fenstern oder anderen Eine Stallwand Zuluftöffnungen. In Grup­vollständig öffnen penbuchten liegen die Tiere sehr eng beieinander, um die Es gibt noch andere MöglichkeiWärme­verluste gering zu hal- ten mit ausreichender Luftumten. wälzung. So können zum Beispiel

drei Seiten des Stalls geschlossen und nur eine vollständig geöffnet sein. So wird es zwar kalt im Stall, aber es entsteht keine Zugluft. Einfache Hilfsmittel wie Windschutznetze oder Strohballen können die Tiere schützen.

Zugluft im ­Fressbereich ist ­unproblematisch Für Rinder ist Zugluft im Fressbereich weniger schlimm. Deshalb kann die Futter­tischeinfahrt problemlos geöffnet werden, um einen Luftaustausch zu ermöglichen. Nicht empfehlenswert sind Zuluftöffnungen direkt über dem Liegebereich der Kühe, da die kalte Luft so direkt auf die Rinder fällt und diese meist keine Möglichkeit haben, der Zugluft auszuweichen. Ing. Gottfried Etlinger ist Experte in der Landwirtschaftskammer ­Niederösterreich.

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Eine kühle Brise tut gut Wenn die natürliche Lüftung im Stall nicht mehr ausreicht, sollte auch bedacht werden, was beim Einbau von Ventilatoren im Milchviehstall beachtet werden muss.

V

entilatoren haben grundsätzlich zwei wichtige Aufgaben zu erfüllen: Kühe durch die Luftströmung kühlen und feuchte Luft, Schadgase und schädliche Mikroorganismen aus dem Stall blasen. Um beide Punkte erfüllen zu können, ist vor dem Einbau eine gut überlegte Planung entscheidend. Folgende Stallbereiche sollten dabei bedacht werden: – Liegeboxen – Fressbereich – Wartebereich – Melkstand

– Strohbuchten für Trockensteher, Neumelker oder abkalbende und kranke Kühe Vorrangig sind vor allem die Liegeboxen mit Ventilatoren zu kühlen, da Kühe täglich zwölf bis 14 Stunden im Liegen verbringen.

Positionierung und Einstellung Die Position und Anzahl der notwenigen Ventilatoren ist von der Stallform (Einreiher, Mehrreiher, Kompoststall) und von der Stallgröße abhängig. Die Montage-

höhe (Unterkante Ventilator) beträgt ca. 2,7 m über dem Lauf­ flächenniveau. Der Neigungswinkel bestimmt vor allem die Wurfweite und sollte von ca. 15° bis 25° verstellbar sein. Über eine ausreichend große Öffnung soll frische Luft angesaugt werden und auf der gegenüberliegenden Seite wieder entweichen können. Bereits ab ca. 20 °C ist die Kühlung mit Ventilatoren notwendig. Eine automatische Steuerung mittels Temperatursensor ist zu empfehlen. Für eine gute Kühlwirkung ist eine Luftgeschwindigkeit von zumindest zwei Metern pro Sekunde an der Kuh erforderlich. Die Leistungsfähigkeit (Wurfweite und Wurfbreite) beeinflusst die richtige Anordnung der Ventilatoren. Achten Sie beim Kauf auch auf die Lautstärke des Geräts. (Schalldruckpegel in Dezibel). Ein um zehn Dezibel höherer Schalldruckpegel wird subjektiv ungefähr doppelt so laut empfunden. rinderprofi 2/2023

Fotos: ©  Adobe Stock, agrarfoto.com

DIE LÖSUNG: ABBIFAN 140-XXP-21 DIE LÖSUNG: LÖSUNG: ABBIFAN 140-XXP-21 DIE ÖSUNG: Ventilatoren mit einem extrem


STALLKLIMA

Der Schlauch sorgt für Wohlbefinden Zu den optimalen Arbeitsbedingungen für unsere Kühe gehört auch genügend frische Luft. Gute Luftverhältnisse im Stall fördern Tiergesundheit, Leistung und Wohlbefinden. LK-Experte MARCO HORN über Schlauchlüftungen.

D

ie optimalen Luftverhältnisse sind aus zweierlei Hinsicht wichtig: einerseits zur Lüftung und andererseits zur Kühlung. Bei der Lüftung steht die Luftqualität im Mittelpunkt. Als Weidetiere wollen Rinder auch im Stall reichlich frische Luft. Durch ihre Atmung und Verdauung produzieren Kühe große Mengen an Wasserdampf, aber auch Schadgase wie Kohlendioxid (CO₂), Methan (CH₄) und Ammoniak (NH₃). Ein ausreichender Luftwechsel muss dafür sorgen, Wasserdampf und Schadgase aus dem Stall zu transportieren und die Kühe mit Frischluft zu versorgen. Als Faustzahlen gelten dabei vier Luftwechsel pro Stunde im Winter und 60 Luftwechsel pro Stunde im Sommer. Dies lässt sich leicht mit einer Rauchpatrone überprüfen. Der Rauch sollte sich im Winter nach 15 Minuten und im Sommer nach einer Minute verzogen haben.

peraturen von –5 bis +16 °C. Dieser Bereich wird als thermoneutrale Zone bezeichnet. Hier braucht die Kuh also keine zusätzliche Energie, um sich warm bzw. kühl zu halten. Bei höheren Temperaturen fällt es den Kühen zunehmend schwer, ihre Stoffwechselwärme an die Umgebungsluft abzugeben, und Hitzestress beginnt. Hitzestress und dessen negative Auswirkungen auf Tiergesundheit, Fruchtbarkeit und Leistung können durch Ventilation merklich gelindert werden. Dabei sind zumindest 2,5 m/s Luftgeschwindigkeit im Tierbereich notwendig, um die Kühe mit

dem sogenannten Windchill-­ Öffnungen die Luft gleichmäßig im Stall. Die Schläuche beEffekt zu kühlen. stehen meist aus Textilgewebe und werden mittels Drahtseilen Schlauchlüftung im Stall aufgehängt. Optional Eine Schlauchlüftung, auch kann die Schlauchlüftung auch Tube genannt, ist ein Über- mit Heiz- oder Kühlregister drucklüftungssystem. Sie be- ausgestattet werden, um die steht aus einem Ventilator, angesaugte Luft anzuwärmen welcher frische Außenluft in oder abzukühlen. Die Ausfüheinen perforierten Schlauch rung und Dimensionierung der einbringt. Sitzt der Ventilator in Schlauchlüftung hängt vom einer Außenwand, wird er mit ­E insatzort und ­E insatzzweck einer Haube versehen, um ihn ab. Das System wurde urvor Regen und Schnee zu schüt- sprünglich zur Lüftung von gezen. Die Steuerung des Venti- schlossenen Kälberställen in lators erfolgt bei den meisten den USA entwickelt. Herstellern vollautomatisch. Aber auch in Stallungen für Der Schlauch verteilt über seine Milchkühe, in Vorwarte-

Kühe mögen’s kühl Gerade in der warmen Jahreshälfte spielt aber neben der Lüftung vor allem auch die Kühlung der Kühe eine entscheidende Rolle. Da durch die Verdauungsvorgänge im Pansen sehr viel Wärme entsteht, mögen Kühe kühle Lufttemrinderprofi 2/2023

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STALLKLIMA

Kühe kühlen Bei Milchkühen kann eine Schlauchlüftung zur Linderung von Hitzestress in der warmen Jahreszeit eingesetzt werden. Diese Schlauchlüftung muss so dimensioniert werden, dass die Luftgeschwindigkeit im Tierbereich mindestens 2,5 m/s beträgt. Die Kuh wird durch den sogenannten Windchill-Effekt bei der Wärmeabgabe unterstützt und empfindet die Luftbewegung als angenehm kühlend. Im Liegeboxenlaufstall sollte der Luftstrom

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der Schlauchlüftung vorrangig auf die Liegeboxen ausgerichtet sein, damit die Kühe auch bei Hitze genügend liegen. Nicht nur laktierende Kühe wollen gekühlt werden, sondern auch trockenstehende Kühe freuen sich über eine kühlende Brise. Auch der Vorwartebereich, in dem die Kühe lange dicht gedrängt stehen, ist hinsichtlich Hitzestress ein Hochrisikoort und kann mittels Schlauchlüftung gekühlt werden. Da im Sommer hohe Luftwechselraten und für die Kühlung von Kühen auch mindestens 2,5 m/s im Tierbereich notwendig sind, haben Lüftungsschläuche zur Kühlung von Kühen deutlich größere Durchmesser als jene, die zur reinen Lüftung eingesetzt werden. Werden die gleichen Schläuche dann im Winter, bei reduzierter Ventilatorleistung, zur Lüftung des Stalls eingesetzt, leidet die

Gleichmäßigkeit der Luftverteilung über den Schlauch. Denn die gleichmäßige Verteilung der Luft über den Schlauch hängt vom exakt zu berechnenden Verhältnis vom durch den Ventilator erzeugten Luftdruck zu dem im Schlauch entstehenden Gegendruck ab. Daher kann eine Schlauchlüftung auch nur im für sie vorgesehenen Wirkungsbereich optimal arbeiten.

schaftliche Vor- und Nachteile. Da die Schlauchlüftungen individuell auf ihren Einsatzzweck und Ort angepasst werden müssen, fallen im Vergleich mit anderen Lüftungssystemen höhere Investitionskosten an. Erfahrungswerte von Praxisbetrieben belaufen sich hier auf 250 bis 350 Euro pro Laufmeter Schlauchlänge. Im Vergleich mit einer Stalllüftung mit Axialventilatoren sind die laufenden Kosten einer Schlauchlüftung allerdings niedriger. Denn während bei Axiallüftern alle 10 bis 15 Meter ein weiterer Lüfter im Stall montiert werden muss, kommt eine Schlauchlüftung mit nur einem Ventilator am Ende jedes Schlauchs aus, der die Luft dann dank des Schlauchs sehr weit und gleichmäßig im Stall verteilt. Das spart Strom und somit auch laufende Kosten.

Zu guter Letzt

Wirtschaftlichkeit

Aus hygienische Gründen wird empfohlen, die Schläuche jährlich abzumontieren und zu reinigen. Zur leichteren Handhabung können daher die meisten Schläuche mittels Reißverschluss oder Clips in leichter handhabbare Teilstücke zerlegt werden. Außerdem bieten manche Hersteller auch ein Waschservice für ihre Schläuche an. In der Planung muss auch berücksichtigt werden, dass die mit Überdruck in den Stall beförderte Luft den Stall auch wieder zugluftfrei verlassen können muss. Am Ende entscheiden die betriebsindividuellen Gegebenheiten über die optimalen Maßnahmen, das Stallklima zu verbessern. Nutzen Sie das unabhängige Beratungsangebot der Landwirtschaftskammern, um die ideale Lösung für Ihren Betrieb zu finden!

Wie jedes Lüftungssystem hat auch die Schlauchlüftung wirt-

Dr. Marco Horn ist Milchviehhaltungsexperte in der LK Niederösterreich.

Frische Luft beim Melken Gerade Melkstände sind hinsichtlich Lüftung oft eine Herausforderung. Auch hier bieten Schlauchlüftungen interessante Möglichkeiten. Durch unterschiedliche Gestaltung der Schlauchöffnungen kann zum Beispiel erreicht werden, dass auf den Melkplätzen der Kühe mehr Luftbewegung (> 1 m/s) als in der Melkgrube (< 0,2 m/s) stattfindet und somit den unterschiedlichen Bedürfnissen von Kühen und Melkpersonal Rechnung getragen wird. Da die Luft von oben kommt, behindern auch Melkstandaufbauten oder die dicht stehenden Kühe den Luftstrom deutlich weniger als bei Lösungen mit Axiallüftern.

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Foto: ©  Horn

bereichen und in Melkständen kommen Schlauchlüftungen immer öfter zum Einsatz. Mittels Schlauchlüftungen ist die flächige Einbringung großer Frischluftmengen möglich, was besonders in niedrigen, verwinkelten Gebäuden Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Lüftungssystemen mit Axialventilatoren bietet. Je nach Anwendungsbereich muss die Schlauchlüftung anders dimensioniert und ausgeführt sein. Da je nach Einsatzzweck unterschiedlich viel Luft mit einer bestimmten Geschwindigkeit beim Tier ankommen muss, ist es nicht möglich, denselben Schlauch zum Lüften eines Melkstands oder zum Kühlen eines Liegeboxenlaufstalls zu verwenden. Gute Planung, korrekte Berechnung und plangemäße Montage der Schlauchlüftung legen die Basis für deren erfolgreichen Betrieb.


GÜLLE

Gülle optimal nutzen Durch streifenförmige Ausbringung von Gülle lassen sich auch im Grünland Ammoniakemissionen reduzieren. In Zeiten von hohen Düngerpreisen kann zudem mehr betriebseigener Stickstoff zur Verfügung gestellt werden. Von Jörg Messner

I

Foto: ©  agrarfoto.com

m Sinne der Emissionsminderung muss der Gülle eine rasche Infiltration in den Boden ermöglicht werden und der Anteil der mit Gülle benetzten Oberfläche minimiert werden. Dies erfordert die Ablage in einem schmalen Band am Boden und eine gute Fließfähigkeit der Gülle. Im Gegensatz zu Getreidebeständen ist im Grünland und Feldfutterbau der Anteil unbewachsener Bodenoberfläche wesentlich bei Trockenmasse-Gehalten von geringer. über 6 Prozent nur sehr langsam in den Boden ein. VerantNachteilig ist eine Gülleabla- wortlich dafür ist die Zähigkeit ge, die vorwiegend auf den dickerer Rindergülle, verursacht Bestand (Stoppeln) erfolgt, da durch hohe Schleimgehalte. Zuzum einen Gülle an den Pflan- dem besteht bei faserreichen zen haften bleibt und zum an- Gärresten oder bei strohreicher deren angetrocknete Gülleres- Gülle immer die Problematik, te vom Bewuchs angehoben dass quasi eine Separierung auf werden und beim nächsten dem Feld erfolgt. Die Flüssigkeit Schnitt ins Futter gelangen kön- infiltriert in den Boden, wähnen. rend Faserreste an der Oberfläche zurückbleiben. Um ein Hochwachsen des Güllestreifens weitgehend ausschlie- Ersticken der Grasnarbe ßen zu können, muss die Gülle direkt am oder im Boden abge- Eingetrocknete Güllestränge legt werden. Rindergülle dringt können vom Grünlandbestand

von der Ausbringtechnik. Durch die konzentrierte Ablage der Güllemenge im Gülleband werden, im Gegensatz zur Breitverteilung, Fehler im Güllemanagement (z. B. zu dicke Gülle, zu große Menge oder falscher Ausbringzeitpunkt) schneller sichtbar.

Fließfähigkeit ­verbessern angehoben werden oder zu einem Ersticken der darunterliegenden Grasnarbe führen. Für die verlustarme und nährstoffeffiziente Gülledüngung ist deshalb eine gut fließfähige Gülle (ggf. Verdünnung oder Separation) zwingend erforderlich. Dies gilt unabhängig

Die Vorteile der Verdünnung mit Wasser zur Verbesserung der technologischen Gülleeigenschaften und Reduzierung der Ammoniakemissionen sind allgemein bekannt. Nachteilig sind die deutlich höhere Ausbringmenge und die damit verbundenen höheren

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GÜLLE / GRÜNLAND

Kosten. Deshalb ist dies als Maßnahme insbesondere für hofnahe Flächen empfehlenswert. Das Problem der Faserreste an der Oberfläche lässt sich durch die Verdünnung allerdings nicht immer befriedigend lösen.

Bei faserreichen Wirtschaftsdüngern ist deshalb die Separierung das geeignetere Verfahren. Hierbei fallen neben einem dünnflüssigen Fugat rund 12 bis 20 Prozent der Ausgangsmenge als Feststoff an. Für die Separierung von Rindergülle und Gärrest kommen in der Praxis derzeit fast ausschließlich Pressschneckenseparatoren zum Einsatz. Die TM-Gehalte nach der Separierung liegen häufig in der Festphase zwischen 20 und 30 Prozent. Die flüssige Phase (Fugat) liegt i.d.R. bei 4 bis 6 Prozent TM-Gehalt. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass auch in der Festphase noch erhebliche Mengen an NH4-N enthalten sind. Damit können auch bei der Lagerung und Ausbringung der Festphase ebenfalls gasförmige Stickstoffverluste auftreten, sodass auch beim Umgang mit der Festphase auf Emissionsminderung geachtet werden muss. Die Separierung verursacht zumeist Kosten von 2,00 bis 3,00 EUR/ m³. Trotzdem erfreut sich die Separierung zunehmender Beliebtheit, insbesondere um die mögliche Bildung von Faserbändern sicher zu vermeiden. Güllezusatzmittel können in Einzelfällen die Fließfähigkeit der Gülle aufgrund der verbesserten mikrobiellen Aktivität erhöhen. Jörg Messner, LAZBW Aulendorf, Deutschland

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Hochwertiges Grundfutter ist für Milchviehbetriebe unverzichtbar. Es braucht neben einem guten bäuerlichen „Gspür“ für Witterung, Bodenverhältnisse und Bestandesführung der Wiesen auch einiges an speziellem Know-how. Von Matthias Greisberger

Z

iel ist es, die Gärung durch unterschiedliche Maßnahmen so zu optimieren, dass ansprechende Qualitäten und hohe Grundfutterleistungen aus der Grassilage erzielt werden können. Die Einhaltung der Silierregeln und der optimale Einsatz der verfügbaren Siliertechnik ist für eine gute Silagequalität notwendig. Der Prozess hin zu einer hohen Qualität fängt jedoch schon einen Schritt vorher an, denn nur aus einem hochwertigen Ausgangsbestand kann auch eine qualitativ ansprechende Konserve werden. So gilt es, die botanische Zusammensetzung des eigenen Grünlands laufend zu kontrollieren und entsprechend zu pflegen. Ein idealer Pflanzenbestand braucht neben einem entzugsorientierten Nährstoffmanagement meist eine regelmäßige Nachsaat mit standort- und nutzungsange- seranteil. Denn Gräser wie passten Grünlandmischungen. z. B. das Englische Raygras sind bei bedarfsgerechter Düngung zuckerhältiger als Vergärbarkeit Leguminosen und Kräuter und einschätzen liefern daher mehr „Futter“ Sehr gut silierfähig sind Be- für die Mikroorganismen, die stände mit einem hohen Grä- über die Vergärung des Zu-

ckers das Mähgut konservieren können. Die Silierfähigkeit von Leguminosen und Kräutern ist nicht nur aufgrund des meist niedrigeren Zuckergehalts schlechter. Sie beinhalten darüber hinaus häufig mehr Eiweißverrinderprofi 2/2023

Foto: ©  Adobe Stock

Faserreichen ­Wirtschaftsdünger separieren

Richtiges Gspür für gute Silage


GRÜNLAND

häckslers, da die Partikellänge auf unter vier Zentimeter gebracht werden kann. Bei der Ernte mit einem Ladewagen oder mit einer Ballenpresse sollten demnach auch möglichst viele Messer verwendet werden. Bei kurzem Erntegut entsteht mehr Oberfläche mit Pflanzensaft für die Bakterien, die durch Vergärung des Zuckers rasch den pH-Wert senken sollen. Darüber hinaus ist eine hohe Verdichtung einfacher zu erreichen. Ein Fahrsilo muss so schnell wie möglich befüllt, gewalzt und luftdicht abgeschlossen werden. Der Walztraktor soll-

bindungen und/oder Mineralstoffe, die eine gewünschte rasche Ansäuerung der Grassilage abpuffern können. Zudem spielt der TM-Gehalt eine entscheidende Rolle, denn mit dem Anwelken verbessert bzw. verschlechtert sich die Vergärbarkeit. Der Anwelkgrad sollte zwischen 30 und 40 Prozent TM liegen. Die Zuckerkonzentration wird so angehoben und das Erntegut ist leichter vergärbar. Zudem bleibt ab einem TM-Gehalt von 30 Prozent die Bildung von Gärsaft aus, was zur Minimierung der Nährstoffverluste bei der Futterkonservierung beiträgt. Ab 40 Prozent TM steigt hingegen das Risiko für Schimmelbildung und Nacherwärmung durch rasche Hefevermehrung bei Luftzutritt nach der Siloöffnung. Die Durchführung der Wring­methode hilft bei der Einschätzung des Anwelkgrads.

drückt. Je später gemäht wird, desto höher ist der Anteil dieser Strukturkohlenhydrate. Erstrebenswert sind Werte in den Bereichen von 410 bis 490 g NDF bzw. 260 bis 310 g ADF/kg TM.

Der Erntezeitpunkt ist ein weiterer Parameter, der den Siliererfolg und die Qualität maßgeblich beeinflussen kann. Sofern es die Witterung zulässt, gilt grundsätzlich, dass der Bestand im Ähren- und Rispenschieben des Leitgrases gemäht werden soll. In der Futtermitteluntersuchung wird dieser Qualitätsparameter über die Gerüstsubstanzen NDF (Hemizellulose, Zellulose und Lignin) und ADF (Zellulose und Lignin) ausge-

Methode

TM-Gehalt %

Bezeichnung

Kräftiger Händedruck: Austritt von Pflanzensaft; Futterknäuel bleibt nach dem Auspressen geschlossen.

20 bis 30

Nasssilage bzw. leichte Anwelksilage

Auswinden: kein Saftaustritt; gepresstes Futterknäuel geht wieder auf. Stängel sind noch grün.

30 bis 40

optimale ­Anwelksilage

Auspressen und Wringen: Hände bleiben trocken. Futter lässt sich schwer mit der Gabel stechen.

40 bis 50

starke Anwelksilage

Eine möglichst kurze Feldliegezeit senkt die Atmungs- und Strahlungsverluste und bringt daher höhere Qualitäten. Der Mähaufbereiter kann hier Vorteile bringen, wobei die Gefahr einer zu raschen und hohen Abtrocknung an heißen Sommertagen berücksichtigt werden muss. Zudem sollte der Bestand vor dem Mähen abtrocknen, um das Risiko für eine zusätzliche Futterverschmutzung zu minimieren.

Anteil im Bestand %

Artengruppe

Grundsätze der ­Silierkette

60 bis 80

Gräser

10 bis 20

Leguminosen

Vorteile für den Gärprozess bringt der Einsatz eines Feld-

10 bis 20

Kräuter

te dabei mindestens ein Drittel der stündlichen Einfuhrmenge wiegen. Als Faustregel kann angenommen werden, dass 1 m³ Erntegut (35 Prozent TM) im Ladewagen rund 200 kg und im Häcksler rund 150 kg wiegen. Die Walzschicht sollte dabei mindestens zweimal überfahren werden und eine Höhe von 30 bis 40 cm nicht überschreiten. Beim Abdecken sollte

Tab. 1: Idealer Pflanzenbestand

Tab. 2: Wringmethode

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GRÜNLAND

auf Unterziehfolien und Schutzgitter nicht verzichtet werden. Die Bildung von CO2-Gashauben unter der Folie deutet auf eine gute Abdichtung hin. Ein eindeutiger Rückschluss auf einen erfolgreichen Gärverlauf kann jedoch nicht sicher gezogen werden, da auch bei der unerwünschten Buttersäuregärung CO2 entsteht. Obwohl es aufgrund der Sauerstoffzufuhr für den Gärprozess ungünstig ist, ist ein Nachfüllen des Silos häufig notwendig. Besonders wichtig ist, dass erst der folgende Aufwuchs

nachsiliert wird und dabei das angewelkte Futter mehr als 30 Prozent TM aufweist. Denn auftretende Gärsäfte bei nassen Silagen können die bereits vergorene Silage hauptsächlich durch eine Buttersäuregärung verderben lassen. Bei der Erzeugung von Silageballen sollte der Ballen 6-fach mit der Stretch­folie umwickelt werden, um eine stabile Sauerstoffbarriere zu gewährleisten. So ist nach einem optimalen Gärverlauf mit einer stabilen Grassilage nach 5 bis 6 Wochen zu rechnen. Sauerstoffbedarf

Mikroorganismen

ja

fakultativ

nein

Milchsäurebakterien

x

Clostridien

x

Essigsäurebildner

x

Hefen

x

Fäulnisbakterien

x

Schimmelpilze

x

Tab. 3: Sauerstoffbedarf von Milchsäurebakterien und bedeutender Gärschädlinge

Für eine rasche Vergärung von angewelktem Grünfutter hin zu qualitativ hochwertiger Silage sollen die auf dem Erntegut natürlich vorkommenden Milchsäurebakterien sorgen. Zucker wird dabei zu Milchsäure vergoren, die zur gewünschten pH-Wert-Absenkung (Optimalbereich 4,2 bis 4,8) führt. Erst nach Unterschreitung des kritischen pH-Werts wird die Clostridienvermehrung und damit die qualitätsmindernde Buttersäurebildung unterbunden. Besonders Verschmutzung durch Erde und Wirtschaftsdüngerreste kann zur Etablierung von Clostridien in der Silage führen und soll daher unbedingt vermieden werden (Grenzwert für präsumtiv sulfitred. Clostridien 500 KBE/g FM). Buttersäure im Futter ist generell unerwünscht, da sie ein Kennzeichen für einen mangelhaften Gärverlauf ist und meist unangenehm schweißig stinkt sowie die Fresslust der Tiere

Qualitätsparameter

Toleranz

Maßnahmen

Trockenmasse g/kg FM

300 bis 400

mäßig anwelken; häckseln und verdichten

NDF bzw. ADF g/kg TM

430 bis 490 bzw. 270 bis 310

Rohfasergehalt g/kg TM

220 bis 260

Rohasche g/kg TM

unter 100

Eisen mg/kg TM

< 500

Energie MJ NEL je kg TM

> 5,8

Zucker g/kg TM

40 bis 90

Rohprotein g/kg TM

150 bis 180

Nitrat g/kg TM

>1

Schnittzeitpunkt, entzugsorientierte N-Düngung

pH-Wert

< 4,8 (TM-abhängig)

Förderung der Milchsäuregärung

Milchsäuregehalt % der ­Gesamtsäure

> 75

TM-Gehalt einhalten, gute Verdichtung

Essigsäuregehalt g je kg TM

10 bis 25

Nasssilagen meiden

Buttersäuregehalt g je kg TM

unter 3

Verschmutzung meiden

Präsumtiv sulfitred. Clostridien in KBE/g FM

< 500

Verschmutzung meiden

Tab. 4: Kennzahlen zur Grassilage

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Gärschädlinge in Schach halten

Schnittzeitpunkt im Ähren- und Rispenschieben Futterverschmutzung mit Erde vermeiden (keine zu tief eingestellten Werbegeräte, dichte Grasnarbe, Wühlmäuse fangen …) Gräseranteil über 60 %, Schnittzeitpunkt

erheblich senkt. Eine andere Variante der Buttersäure ist hingegen beinahe geruchslos und nur im Labor feststellbar. Sie ist aber ebenso unerwünscht, da der Gärverlauf und die Stabilität negativ beeinflusst werden. Einen Beitrag zur Verbesserung der Gärqualität kann eine bedarfsorientierte Stickstoffdüngung leisten. Denn Nitrat bzw. das Abbauprodukt Nitrit wirkt hemmend auf Clostridien und trägt demnach zu einer geringeren Buttersäurebildung bei. Eine direkte Verschmutzung des Ernteguts durch Wirtschaftsdüngerreste führt erwartungsgemäß zu schlechten Silagequalitäten. Das Risiko einer solchen Verschmutzung ist einzelbetrieblich vom Wirtschaftsdüngermanagement (Aufbereitung, Technik, Zeitpunkt …) und bekanntlich stark von der Niederschlagsmenge bzw. -verteilung nach der Wirtschaftsdüngerausbringung abhängig. Verschmutztes Futter bzw. eine langsame Ansäuerung der Silage können auch zu einem Anstieg von Essigsäurebildner führen. Essigsäure ist bis zu einem gewissen Anteil (10 bis 25 g/kg TM) erwünscht, da sie die Aktivität von Hefen hemmt und so einer Silonacherwärmung entgegenwirkt. Da sie aber bekanntlich stechend riecht, wirkt sie aber auch mindernd auf die Fresslust der Tiere. Eine wichtige Kennzahl zur Darstellung der Futterverschmutzung mit Erde stellt neben der Rohasche (< 100 g/kg TM) der Eisengehalt in der Futterkonserve dar. Werte unter 500 mg Eisen pro kg TM sind anzustreben und lassen auf sauberes Futter schließen. Weiters sind Fäulnisbakterien, die Proteine im Futter abbauen, und Schimmelpilze, die je nach Art für ihre giftigen Stoffwechselprodukte (Mykotoxine) bekannt sind, unerwünscht. Da diese Bakterien und auch Schimmelpilze auf Sauerstoff rinderprofi 2/2023


GRÜNLAND

angewiesen sind, ist eine gute Verdichtung und luftdichte Abdeckung besonders wichtig. Bei der Silageentnahme aus einem Flach- bzw. Hochsilo ist der Vorschub entscheidend. Im Winter sollte dieser mindestens 1 bis 1,5 und im Sommer 2 bis 2,5 Meter pro Woche betragen. Ansonsten kann die Aktivität der Hefen durch die andauernde Luftzufuhr in der Silage ansteigen. Durch den Abbau von Milchsäure steigt auch der pHWert, wodurch wiederum u.a. Schimmelpilze gefördert werden können.

Silierhilfsmittel ­gezielt einsetzen Egal ob Milchsäurebakterien, Salze oder Säuren als Silierhilfsmittel eingesetzt werden: Wichtig für die Unterdrückung der Clostridien ist die automatisierte Dosierung und gleichmäßige Verteilung im Erntegut. Die Applikation flüssiger Präparate dürfte ebenso häufig besser gegen Gärschädlinge wirken und demnach für bessere Qualitäten sorgen.

Zusammengefasst Für die Erzeugung einer qualitativ hochwertigen Grassilage gibt es viele wichtige und grundlegende Punkte zu beachten. Neben der Bewahrung bzw. Etablierung eines gräserreichen Pflanzenbestands ist es bei der Silagebereitung besonders wichtig, die Voraussetzungen für eine kontrollierte und rasche Milchsäuregärung zu gewährleisten. Eine sensorische Beurteilung und eine Futtermitteluntersuchung helfen bei der Qualitätsfeststellung und dienen als Grundlage für eine zielgerichtete Fütterung. Matthias Greisberger ist Grünland­ experte in der Landwirtschafts­ kammer Salzburg.

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er Einsatz von FKE (Fermentierter Kräuterextrakt) als Futtermittelzusatz wirkt sich nicht nur positiv auf das Wohlbefinden der Tiere aus, sondern auf den gesamten Kreislauf. Mit der Natur als Vorbild fördert FKE die Futteraufnahme und verbessert die Vitalität sowie Resistenz der Rinder durch die Balance der Darmflora – was sich zusätzlich positiv auf die Euter- und Klauengesundheit auswirkt. So zeigen Untersuchungen der Universität Leipzig, dass sich durch FKE die positive Darmflora (wie z. B. Bifidobakterien) um 80 Prozent erhöht, während sich die negative Darmflora (wie z. B. Clostridien) um

Perwolf: Gülleseparation

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n den letzten Wintermonaten, in denen die Gülleausbringung witterungsabhängig noch nicht möglich ist, kann die Gülleseparation einen wertvollen Beitrag zur Reduktion der Lagermenge liefern. Abhängig vom Anteil der grobfasrigen Rückstände kann das Volumen in der Güllegrube um bis zu 25 Prozent reduziert werden. Der separierte Grob­anteil kann, ähnlich dem Festmist, auf einer befestigten Platte gelagert werden. INFORMATION: Unsere neuen Produkte, die vielfältigen Vorteile der Gülleseparation und die Fördersätze ab 2023: www.perwolf.at

FAIE: Sortimentserweiterung

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as Wohlbefinden von Kühen im Stall ist ein zentrales Thema sowohl für Landwirte als auch Verbraucher. Durch Verbesserungen im Stallkomfort wie bequemere Laufflächen, ausreichende Belüftung und Zugang zu frischem Wasser können Kühe gesünder und produktiver sein. Zudem kann dies dazu beitragen, Stress und Verletzungen zu reduzieren und somit das Tierwohl zu verbessern. Darum haben wir bei FAIE unser Sortiment umfangreich erweitert und ergänzen es laufend, um Ihnen eine breite Palette an Produkten (Kälberiglus, Kratzbürsten, Stallbelüftung …) für mehr Tierwohl und Tierkomfort bieten zu können. INFORMATION: www.faie.at

Agrotor: ­Hurricane im Stall

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it den unterschiedlichen Größen (Ø 4m, 5m, 6m) der Baureihe ist der Einsatz in allen Bereichen der Rinderhaltung, sowohl bei Neubau als auch bei Umbau, effektiv möglich. Der BLDC-Motor, elektronisch kommutiert (0,63 … 1,2 kW), mit integriertem Controller ist Maßstab für höchste Energieeffizienz. Durch unsere spezielle Beratung zur Platzierung, Dimensionierung und zum optimalen Zuluft-Anteil werden die Auswirkungen des Hitzestresses minimiert. INFORMATION: AGROTOR Tel.: +49/3 53 43/70 22 80 info@agrotor.de, www.agrotor.de

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FIRMEN BERICHTEN

Patura: Tierwohl­Kratzmatte

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ie neue Kratzmatte von Patura leistet einen wertvollen und einfach zu realisierenden Beitrag zum Thema Tierwohl. Tiere jeder Rasse und jeden Alters verspüren das Grundbedürfnis der Fellpflege, gleichzeitig eedstar ist das patentierte Füttesorgen Parasiten und Schmutz dafür, rungssystem mit automatischem dass jede geeignete Stelle zum Kratzen genutzt wird. Die Folgen sind Restfutteraustrag für Ihre Tiere. nicht selten Verletzungen durch schar- Unser System wird speziell auf Ihre fe Kanten oder Betonteile. Die Patura Anforderungen und baulichen GegeKratzmatte lässt sich nahezu an jeder benheiten angepasst und erleichtert Wand und jedem Betonsockel befes- spürbar Ihren Arbeitsalltag. Neben tigen und erhöht somit ohne großen der aktiven Fütterung via Futterband Aufwand den Komfort im Stall. gehört sowohl das Futteranschieben INFORMATION: Patura KG als auch das tägliche Auskehren des Tel.: +49 (0) 93 72 / 94 74 0 Futtertischs mit unserem einzigartiwww.patura.com gen System der Vergangenheit an. Mit feedstar sparen Sie nachweislich Zeit, Geld und Platz. Gleichzeitig steigern Sie mit unserem System sowohl die Milchleistung als auch das Tierwohl. Perfekt für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Landwirtschaft. INFORMATION: www.feedstar.com

Feedstar: ­Effizientes Futterband

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Kraiburg: Komfortzonen-­ Matratzensystem

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ür das gewisse Extra an Liegekomfort sorgt bei der neuen KEW Plus TarsaCare von KRAIBURG die Tarsalzone mit anschmiegsamen Kugelsegmenten. Darauf werden die Sprunggelenke besonders schonend abgelegt und trocken gebettet. Auch kleine Einstreumengen werden optimal gehalten und unterstützen den organischen Schichtaufbau. Die XL-Liegelänge ermöglicht mehr Bewegungsfreiheit. Zusätzlich erleichie Entstehung von Klauenkranktert die verbesserte Trittsicherheit heiten wie Mortellaro hat meist das Aufstehen und Abliegen. mehrere Ursachen: Ein ungeeigneter INFORMATION: Untergrund, Hygienemängel, Hitwww.kraiburg-elastik.de

Vitan: Gesunde Klauen trotz ­Hitzestress?

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zestress sowie mangelhafte Klauenpflege können genauso mitverantwortlich sein wie Fehler bei der Fütterung. Um hohe Milchleistungen zu erzielen, sollte bei der gezielten Zufütterung von klauenstärkendem Mineralfutter angesetzt werden. Hitzestress verursacht pH-Wert-­ Schwankungen im Pansen – die Bildung von gesundem Horn wird gestört. Durch die spezielle Rezeptur von „Vitan Klauenfit“ wird eine Absenkung und Stabilisierung auf physiologischem Niveau erreicht. Organische Verbindungen mit Zink und Kupfer sowie Biotin und Schwefel sind wichtig für ein gesundes Wachstum von Haut und Horn. Phytogene Inhaltsstoffe können entzündliche Prozesse positiv beeinflussen, antibak­teriell wirken und das Immunsystem stärken. Die Erfahrungen zahlreicher Landwirte geben uns Recht: Testen Sie jetzt „Vitan Klauenfit“ und profitieren Sie von gesunden, leistungsfähigen Tieren. Dr. Elisa Wanzenböck INFORMATION: www.vitan.at

fekte Bodenanpassung ein futterschonendes Zetten ohne Schmutz­ eintrag. Schwaden mit geringsten Bröckelverlusten und minimaler Verschmutzung sorgt für energiereiches Futter und wirtschaftlichen Grundfuttereinsatz. Bei den Ladewagen schneidet der neue JUMBO 8000 das Futter um fast 30 Prozent kürzer: Das bedeutet noch höhere Futterqualität ohne Einbußen bei der Ladeleistung. Bei den IMPRESS Rundballenpressen ist die Schnittlänge von 36 mm einzigartig und die Schnittqualität auf Ladewagenniveau. INFORMATION: www.poettinger.at

viehworld revolutioniert den ­Nutztierhandel

D Pöttinger: Bestes Futter

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ochwertiges Grundfutter ist die Basis für Tiergesundheit, fördert die Milchleistung und sorgt somit für ordentliche Erträge. Der richtige Einsatz der Erntemaschinen ist die Voraussetzung für das Einbringen von eiweißreichem Futter. Pöttinger bietet aufeinander abgestimmte Konzepte für bestes Futter beim Mähen, Zetten, Schwaden, Laden und Pressen: Pöttinger-Mähwerke sichern erstklassige Schnittqualität, Leichtzügigkeit und Stabilität. Die bewährten Zettkreisel ermöglichen durch per-

ie neue App viehworld stellt den Nutztierhandel auf ökologisch und finanziell nachhaltige Beine. Im Oktober 2021 wurde das Startup viehworld in Österreich präsentiert. Seither wurde die App mehr als 16.000 Mal downgeloadet und es wurden vor allem Rinder verkauft. Gehandelt werden können aber sämtliche Nutztierarten wie Schweine, Ziegen, Schafe, Hühner, Alpakas und viele mehr. viehworld verschreibt sich durch kürzere Transportwege dem Tierwohl und der Landwirt erspart sich durch den schnellen Kauf oder Verkauf von Tieren mehr Zeit und Geld. INFORMATION: www.viehworld.com

Fundierte Agrarbericht­erstattung hat einen Namen www.blickinsland.at 45


FIRMEN BERICHTEN

Abdichtungen von Güllelagunen

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ie Firma Fuchs Kunststofftechnik GmbH ist ein qualifizierter Fachverlegerbetrieb, der 2002 gegründet wurde und sich im Bereich Kunststoff­abdichtungen und Rohrleitungssysteme spezialisiert hat. Langjährige Erfahrung, bestens ausgebildetes Personal, fachliches ­Know-how und Präzision zeichnen den Fachbetrieb aus. Zum Haupttätigkeitsfeld zählen unter anderem Güllelagunen, Sanierung von Altgüllegruben, Speicherteiche, Bewässerungsteiche, Schwimmteiche, Biotopteiche, Pools, Trinkwasserspeicher, Flachdach- und Terrassen­abdichtungen, Spezialanfertigungen sowie Rohrleitungssysteme und ­vieles mehr. INFORMATION: 0664/2234553 und 03335/46763 www.fuchs-abdichtungen.at

Krone: Vatertag ist Krone-Tag

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ndlich ist es wieder soweit, der vierte Krone Big Day steht in den Startlöchern. Am Vatertag, dem 11. Juni lädt Krone wieder zu seinem ultimativen Grünlandtag ein. In Trautenfels, am Fuße des Grimmings, präsentiert Krone mit über 40 Gespannen sein Produktprogramm. Präsentiert werden Mähwerke,

Kreiselzettwender, Schwader, Ladewagen, Ballenpressen, Feldhäcksler und noch vieles mehr. Hier ist die Beschreibung „ultimativer Grünlandtag“ wohl keine Übertreibung. Es ist wirklich alles zu sehen, was das Grünlandtechnikherz begehrt. Aber nicht nur das Maschinenaufgebot kann sich sehen lassen. Neben den Vorführungen bietet Krone auch ein buntes Rahmenprogramm für die Großen und Kleinen an. Ladies-Lounge, Hubschrauberrundflüge, Hüpfburg – all das ist nur ein Auszug, was Sie in der Trautenfels-Arena erwartet. INFORMATION: www.krone-agriculture.com/de/ big-day-2023

Der OptiWagon bietet die Möglichkeit, verschiedene Tiergruppen mit einem variierenden Futtermix bis zu zwölf Mal am Tag mit Futter zu versorgen. INFORMATION: www.delaval.at

Milchkühe. Die Ausbringung erfolgt 1 x pro Woche, im Hochsommer ggf. auch 2 x pro Woche. Die Zellzahlgehalte waren anfangs gleichgeblieben, jedoch auf längere Zeit ließ sich ein positiver Effekt zur Absenkung feststellen. INFORMATION: Deutsche Vilomix Tierernährung GmbH Tel.: +49 (0)5493/98700 www.vilofoss.com/de

Agrotel: Perfektes Stallklima

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m im Stall eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, in der die Tiere ihr volles Leistungspotential entfalten können, ist eine ausreichende Licht- und Luftzufuhr unerlässlich. Mit den AGROTEL Curtains und Torsystemen sorgen Sie für mehr Luftbewegung und Tageslicht in Ihrem Stall. Dank stufenloser Öffnungsmöglichkeiten profitieren Sie ie klassische Strohmaticanlage von voller Belüftungs- und Beschatmit Häcksler wird mittlerweile tungsfunktionalität. hunderte Male erfolgreich zum EinINFORMATION: www.agrotel.eu streuen von Strohställen eingesetzt. Mit der neuen Strohmatic light können die Kosten des Strohhäckslers und der dafür notwendigen Sicherheitseinrichtungen eingespart werden, wenn direkt gemulchtes oder ie Agrargenossenschaft bei Alt- kurz gehäckseltes Stroh eingesetzt kirchen in Tübingen berichtet: wird. Das aufgelöste Stroh aus den Wir haben Stalosan vor vielen Jahren Großballen wird dabei auch automaauf einer Messe entdeckt. Interessant tisch entstaubt, bevor es über eine war zunächst die geringe Einsatzmen- Seilscheiben-Förderanlage im Stall ge, verbunden mit einer Einsparung verteilt wird. Hierbei werden Vorratsan Arbeitszeit. Bisher haben wir Streu- behälter befüllt, die zentral geöffnet Kalk aus dem Big-Bag geschaufelt und werden können. mit Schubkarre und Schaufel im Stall INFORMATION: eingestreut. Zum Einsatz kommt das Wir beraten Sie gerne. Produkt nur in den Liegeboxen der www.schauer-agrotronic.com

Strohmatic light: Innovation des Jahres

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DeLaval: Neuer ­Futterverteilwagen Stalosan F: Gute Erfahrungen

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eLaval führt mit OptiWagon einen bodengeführten Futterverteilwagen ein, der das DeLaval Optimat™ Fütterungssortiment ergänzt. Der stationäre Mischer mit dem neuen, bodengeführten OptiWagon vereint die Vorgänge des Wiegens, des Zerkleinerns und des Mischens bis hin zum Schieben des Futters auf den Futtertisch. Das Zuschieben und die mehrfache Vorlage des Futters reduzieren Futterreste auf ein Minimum.

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IMPRESSUM & OFFENLEGUNG HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien REDAKTION DI Alois Burg­staller (burgstaller@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@blickinsland.at). ANZEIGENLEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF Johanna Bichlmair (bichlmair@blickinsland.at), Sophie Buchmayer (buchmayer@blickinsland.at), Jasmin Horvath (horvath@blickinsland.at) SUPPORT Alexander ­Smejkal (buero@blickinsland.at) VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@ blickinsland.at) ­REDAKTION UND ANZEIGEN­ANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@blickinsland.at FIRMEN­BUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 ­G RAFIK Cornelia ­Mitter ­(mitter@blickinsland.at), Gerald ­Mollay (mollay@­blickinsland.at) HERSTELLUNG proprint.at GmbH, 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, office@proprint.at, www.proprint.at ­VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. ­OFFENLEGUNG gemäß Medien­gesetz § 25: Verleger: SPV Printmedien GmbH, Firmensitz: Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber. ­Erklärung über die grundlegende Richtung gemäß Mediengesetz § 25 (4): Österreichisches Fachmagazin für Landwirte, Studierende und an der Rinderhaltung Interessierte.

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IHR INNENMECHANISIERUNGS-PROFI

T E N T H E G T E N S T B I G Generalvertrieb für: Weidemann, Merlo, Emily, D.Mehrtens, Bema, Lucas, B&L, Sgariboldi, Silospeed, Haybuster, Bonino, uvm mauch.at BURGKIRCHEN 07724 2107

RG MESSE WIESELBU

01.-0S4TA.NDJU40N7 I 23


Österreichische Post AG MZ 02Z033612 M SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien Retouren an „Postfach 555, 1008 Wien“

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faMiliE P. tag 1

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Kann nicht auftreten, fessel geschwollen

tritt normal auf, Schwellung geht zurück

Schwellung deutlich weniger

deutliche Besserung tritt ein

Keine Schwellung mehr

Beschwerdefrei nach Behandlungsende

Kontaktieren Sie unseren Vertrieb oder Ihren regionalen Ansprechpartner

Vitan Spezialfutter GmbH +43 6246 72208 vitan.at

Rivital Spezialfutter GmbH +43 6246 74253 ramikal.at


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