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MAI 2022

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thema

Statt trächtig, wieder in Brunst Kühe, die regelmäßig zurück in Brunst kommen, sind ein häufiges Problem. Von Jutta Berger

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Foto: © Fabienne Peter/zweiaufreisen.com

Immer deutlich in Brunst, aber einfach nicht tragend: Solche Kühe bringen manche(n) zur Verzweiflung.


Fruchtbarkeit

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ei vielen Kühen wird die Eizelle nach der Besamung befruchtet. Der Embryo stirbt aber in den ersten Wochen der Trächtigkeit wieder ab. Dieser embryonale Frühtod ist von außen allerdings nicht erkennbar. Man sieht lediglich die erneute Brunst. Die Kühe sind dabei meist deutlich stierig und zeigen ungestörte Brunst­zeichen – zum Beispiel völlig klaren Brunstschleim ohne sichtbaren Hinweis auf eine krankhafte Veränderung. Ein offensichtlicher Grund, warum diese Kühe nicht tragend werden, fehlt häufig – was dieses Phänomen für die betroffenen Tierbesitzer völlig unverständlich macht: „Die Kühe sind immer top in Brunst, sie packen aber einfach nicht …“. Oft kehrt das Brunstgeschehen trotz mehrfachen Besamungen hartnäckig über einige Zyklen immer wieder. In vielen Fällen handelt es sich sogar um ein Herdenproblem. BVD (Bovine Virus ­Diarrhöe) Schmallenberg-Virus Q-Fieber (Coxiella burnetti) Chlamydien (­Chlamydophilia abortus)

Quelle: Swissgenetics

Diese Grafik aus Sensehub® zeigt, dass Kuh Phoenix regelmäßig deutlich stierig wird (blaue Kurve). Als ­Ursache kommt in Frage, dass sie immer wieder schlecht frisst (türkise Kurve) und wiederkäut (­v iolette Kurve).

Längerer Zyklus

Auf Fehlersuche

Welche Hinweise können wir für die Fehlersuche nutzen? Eine Erklärung bietet manchmal der zeitliche Abstand zwischen zwei Besamungen: Ist dieser Zeitraum deutlich länger als 21 Tage, weist er auf einen embryonalen Frühtod in der zweiten bis dritten Trächtigkeitswoche hin. Ein häufiger Zeitpunkt, an dem die Embryonen sterben.

Dass so viele Embryonen diese ersten Wochen der Trächtigkeit nicht überstehen, kann mehrere Gründe haben: nicht­ infektiöse Ursachen oder aber infektiöse Erreger (s. Tabelle), die entweder die Entwicklung des Embryos beeinträchtigen, ihn direkt vergiften, oder Um-

stände, die seine Kommunikation mit der mütterlichen Gebärmutter ab dem 16. Trächtigkeitstag stören. Dazu gehören: – Fütterungsfehler in der Ration der Kuh: Eine schlechte Versorgung der Mutter schlägt direkt auf den Embryo durch.

Bis zur kompletten Ausrottung ist BVD immer als möglicher Grund für umrindernde Kühe in Betracht zu ziehen. Das 2011 neu entdeckte Virus wird von ­Mücken übertragen. Es verursacht ­Missbildungen und Aborte. Coxiellose wird über Zecken oder aerogen übertragen. Diese Zoonose kann auch bei schwangeren Frauen Aborte auslösen! Diese Bakterien sind für embryonalen Frühtod und Aborte bei Schafen und Ziegen – und bei Rindern – verantwortlich. Diese Einzeller verbreiten sich vertikal in

Neosporose Kuhfamilien und horizontal über Nachgebur(Neospora caninum) ten und Abortmaterial. Auch der (Hof-)Hund kann zur Verbreitung beitragen.

Vibrionenseuche (Tritrichomonas foetus)

Diese Parasiten wurden häufig vom Deckstier von Kuh zu Kuh übertragen. Dank KB haben wir sie mittlerweile im Griff.

Tab. 1: Infektiöse Ursachen: Treten Bestandsprobleme mit Kühen, die zurück in Brunst kommen, urplötzlich auf, muss man auch an infektiöse Ursachen denken. Verschiedene Erreger können zum Absterben von Embryonen führen – v. a. wenn viele Tiere ziemlich gleichzeitig in verschiedenen Trächtigkeitsstadien oder auch nach bereits positiver Trächtigkeitsuntersuchung wieder brünstig werden.

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Fruchtbarkeit

der (subklinischer) Gebärmutterentzündung zeigen dabei keinen eitrigen Ausfluss. Lediglich das Milieu innerhalb der Gebärmutter oder die Zellzusammensetzung ihrer Innenauskleidung sind gestört.

Fütterung und Fruchtbarkeit Die Versorgungslage der Kuh hat enormen Einfluss auf die Qualität ihrer Eizellen, auf deren Ausreifung während der Brunst sowie auf die Entwicklungskompetenz des Embryos nach der Befruchtung und seine Ernährung durch die Gebärmutter im Verlauf der Trächtigkeit. Zahlreiche Untersuchungen zeigten, dass insbesondere ein Energiemangel und Azeton all diese Punkte enorm schlecht beeinflussen. Auch hohe Harnstoffwerte (> 35 ­mg/­dl Milch) vergiften Eizelle oder Embryo, sodass die Kuh nicht tragend werden kann. Gleichzeitig belasten diese Fütterungsfehler die Leber der Kuh, schwächen ihr Abwehrsystem und begünstigen Erkrankungen wie Gebärmutterentzündungen. Ist das Milieu dort durch die reizende Wirkung von Harnstoff, Azeton oder durch eine infektiöse Entzündung verändert, hat der Embryo keine Chance zu überleben, da er sich die ers-

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ten drei Wochen nach der Befruchtung ausschließlich von einem Nährschleim ernährt. Dieser wird von der Gebärmutterschleimhaut gebildet. Giftstoffe, die auf die Kuh wirken, treten in diese für den Embryo ­lebenswichtige Substanz über. Azeton und Harnstoff sind daher die bedeutendsten „Embryonenkiller“ und somit wichtigste Ursachen für Kühe, die zurück in Brunst kommen. Ähnlich wirken Schimmelpilz und Fäulnisgifte aus verdorbenen oder mit Dreck verunreinigten Futtermitteln oder auch aus schmutzigen Tränken mit Biofilm-Ablagerungen. Herdenprobleme mit Kühen, die immer wieder zurück in Brunst kommen, lassen sich daher meist auf Fehler in der Fütterung zurückführen.

Niedriger Progesteronwert Das Trächtigkeitshormon Progesteron beeinflusst die konkrete Zusammensetzung dieses Nährschleims. Es fördert außerdem die Zellteilung und somit die Entwicklung des Embryos. Bereits direkt nach der Befruchtung der Eizelle entscheidet ein schneller Anstieg von Progesteron, ob der Embryo überleben wird oder nicht. Hochleistende Kühe haben allerdings gehäuft einen niedrigeren Progesteronspiegel. Entweder „funktionie-

Verändertes Milieu Am Tag 16 der Trächtigkeit sendet ein lebender Embryo ein Signal an die Gebärmutter (Interferon tau). Dadurch erkennt die Kuh, dass sie tragend ist. Ihr Brunstzyklus blockiert. Stirbt der Embryo jedoch ab oder Mehr Wissenswertes zum Thema Umrindern – ­embryonaler Frühtod bietet die Wissensplattform die-fruchtbare-Kuh.ch.

Foto: © AdobeStock

– Ein niedriger Progesteronwert der Kuh: Dieses vom Gelbkörper der Kuh gebildete Trächtigkeitshormon steuert die Entwicklung des Embryos und die Vorbereitung der Gebärmutter auf die Trächtigkeit. Fehlt es, wird die Kuh nicht tragend. – Eine erkrankte Gebärmutter der Kuh: Kühe mit schleichen-

ren“ ihre Eierstöcke schlechter oder sie bauen das Progesteron in der Leber schneller ab. Bei akuten Entzündungen (z. B. im Euter) oder bei Fieber werden Gifte (Enterotoxine) und Botenstoffe (Interleukine) freigesetzt, welche die Progesteronproduktion hemmen. Auch wenn der Pansen übersäuert, entstehen diese Stoffe, die die Progesteronsynthese stören. Das Milchfett und das Wiederkauverhalten sind deshalb gute Indikatoren, wenn man auf Fehlersuche ist. Ab etwa der fünften Laktation können einzelne Kühe einen altersbedingten, individuellen Progesteronmangel haben: Ihre Gelbkörper produzieren dieses Hormon weniger oder weniger schnell – bei ihnen (und nur bei ihnen) kann ein medikamenteller Progesteron­ ersatz helfen. Es wird empfohlen, in diesen Einzelfällen den Progesteronmangel vor einer solchen Therapie am fünften Zyklustag über eine Blutprobe abzuklären.

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Fruchtbarkeit

Warum wird die Kuh nicht trächtig? Bei der Ursachensuche sollten folgende Punkte beachtet werden: dungen, Fieber oder Pansen– Nur (geschlechts-)gesunde, übersäuerung senken Prostoffwechselstabile Kühe wergesteron. Ein individueller den überhaupt trächtig. Progesteronmangel kann im – 75 Prozent der Kühe werden Blut am 5. Zyklustag nachgenach einer Besamung trächwiesen werden. tig. Die Embryonen überleben – Subklinische Gebärmutterentnicht immer. zündungen sind schwierig zu – Kühe haben nach einem emdiagnostizieren (US oder Biopbryonalen Frühtod häufig sie). einen verlängerten Zyklus – Infektionserreger können Eizel(> 24 Tage). len und Embryonen aller Träch– Azeton und hohe Harnstofftigkeitsstadien schädigen. werte (> 35 mg/dl Milch) sind „Embryonenkiller Nummer 1“. – Kühe mit Senkscheiden werden schlecht trächtig, da Urin – Toxine im Futter oder TränkeGebärmutter und Samen schäwasser vergiften Embryonen. digt. – Hohe Milchleistung, Entzün-

kann die Gebärmutter sein Signal nicht verstehen, startet der Zyklus von Neuem. Die Kuh wird wieder brünstig. Das Überleben des Embryos hängt also auch an der Sensibilität der Gebärmutter für diese Kommunikation. Jede kleine Störung ist für ihn tödlich. Es genügt schon, wenn Entzündungszellen in der Innenauskleidung der Gebärmutter eingelagert sind, dass Missverständnisse entstehen. Man spricht in diesem Fall von einer subklinischen Gebärmutterentzündung. Diese verläuft häufig ohne weitere Anzeichen und lässt sich nur schwierig diagnostizieren. Eine Ultraschalluntersuchung durch die Tierärztin oder den Tierarzt kann zwar einen Hinweis auf eine entzündlich verdickte Schleimhaut in der Gebärmutter geben, einen tatsächlichen Beweis würde nur eine Gewebeprobe liefern. Die Ursachen für diese Form der Gebärmutterentzündungen liegen häufig in denselben Fütterungsfehlern, die auch den Embryo direkt schädigen: Energiemangel und hohe Harnstoffwerte.

den, haben sehr viele Betriebe. Ein Teil dieser Kühe hat „Senkscheiden“. Dringt Urin bis in die Gebärmutter einer Kuh ein, ist dort kein Embryo lebensfähig. Hinweis auf eine solche Störung gibt die äußere Schamstellung der Kuh. Ihr

tatsächlicher Schweregrad lässt sich durch die Untersuchung der Kuh mit einem Scheidenrohr abschätzen. Überdeckt der Urinsee ihren äußeren Muttermund, ist es praktisch aussichtslos, sie noch einmal tragend zu bekommen. In leichteren Fällen kann der Trächtigkeitserfolg durch den Einsatz einer speziellen Überzugshülle über dem Besamungsgerät deutlich verbessert werden. Auch genetische Unstimmigkeiten können bei vereinzelten Kühen, die immer wieder in Brunst kommen, eine Rolle spielen. So gibt es Anpaarungen, die genetisch so wenig zueinander passen, dass die Embryonen nicht lebensfähig sind. Ein Stierwechsel „auf Verdacht“ nach mehreren Nachbesamungen ist daher manchmal ratsam.

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Weidehaltung

Weiden will ­gelernt sein

Foto: © AdobeStock

Regelmäßiger Weidegang steigert für Kälber das Wohlbefinden und die Tiergesundheit. Auf der Weide können sie sich bewegen, ausreichend Sonne tanken, um Vitamin D für den Knochenaufbau zu bilden und somit zur Förderung gesunden Wachstums beizutragen. Die Kälber können ihr arteigenes Verhalten unter Gleichaltrigen in der Gruppe ausleben und sie lernen bereits sehr früh, Weidefutter zu fressen. Die Weide bietet Platz und bei entsprechender Witterung einen griffigen Boden. Von Anne Verhoeven

Intensivere Beweidung: So geht’s einfach(er)

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oft an Streifenbeweidung“, so Dijkstra weiter. „Obwohl die Beliebtheit dieser Weide­ methode seit Jahren zunimmt, ist es für Milchviehhalter nicht sofort notwendig, massenhaft mit Zaunspinnen zu arbeiten. Beginnen Sie am Anfang: Holen Sie Ihren Weideplan heraus und überlegen Sie, wie Sie eine größere Fläche in mehrere kleinere aufteilen können. Anhand dieses Weideplans können Sie dann ermitteln, welche Geräte Sie für die Aufteilung benötigen. Das ist es, worum es bei der Gallagher-Philosophie geht – es den Bauern so einfach wie möglich zu machen. Seit Jahrzehnten entwickeln wir Produkte mit dem ultimativen Machen Sie es Ziel: einen Zaun so schnell wie sich einfach möglich und in einem Zug auf„Bei intensiver Beweidung zustellen oder zu versetzen. denken viele Milchviehhalter Hier ist viel Zeit zu gewinnen,

Firmenbericht

ür viele Milchviehhalter ist Gras der Weg, um die steigenden Kosten in den Griff zu bekommen. Es ist daher naheliegend, die Kühe früher und öfter auf die Weide zu bringen. „Den meisten Milchviehhaltern muss heute nicht mehr gesagt werden, dass sie ihren Gras­ ertrag durch eine intensivere Beweidung steigern können“, sagt Frederik Dijkstra, Produktmanager bei Gallagher. „Wenn die Tiere auf einer kleineren Fläche grasen und diese mindestens einmal täglich wechseln, wird weniger Gras zertrampelt. Auch ist die Futteraufnahme der Kuh konstanter, weil sie jeden Tag ein neues Stück Gras bekommt.“

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ge Produkte zu wählen, da sie intensiv genutzt werden.“

Kostenlose Beratung vor Ort Wenn Sie seit Jahren auf dieselbe Art und Weise und auf denselben Parzellen weiden, kann es schwierig sein, Ihren Weideplan mit anderen Augen zu betrachten. „Deshalb bieten wir jetzt eine kostenlose Beratung vor Ort an“, so Dijkstra weiter. „Meine Gallagher-Beraterkollegen setzen sich täglich mit Milchbauern zusammen, um zu sehen, wie ihr Weideplan so effizient wie möglich umgesetzt werden kann. Auf der Gallagher-Website finden Milchviehhalter weitere Informationen über bewegliche Zäune und können auch eine kostenlose Beratung anfordern.“

vor allem bei mobilen Zäunen. Denken Sie z. B. an eine Kombination aus Gallagher Ring-Top Pfählen, Haspel mit Übersetzung, Haspel-Eckpfähle und einem robusten Draht, der häufigem Aufwickeln auf einer Haspel standhält. Zum Vorteil ist, dass Sie diese Produkte nicht in großen Mengen benötigen, da ein Mobilzaun relativ kurz ist. Es ist jedoch wichtig, qualitativ hochwerti- www.gallagher.eu

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Weidehaltung

Wichtig sind ausreichend trockene Witterung ohne Wind- und Sturmböen sowie abgetrocknete Weideböden. Neben einem eingestreuten und geschützten Liegebereich im Stall, Iglu oder in der Hütte muss im Winter selbstverständlich Zugang zu beheizbaren Tränken für eine frostfreie Wasserversorgung bestehen. Die Zufütterung von Heu kann unbeschränkt, gegebenenfalls über einen Futterspielball witterungsgeschützt im Stall erfolgen. Ebenso können neben der Milchtränke Trockenmischrationen im Stall angeboten werden. Die baldige Weidefutteraufnahme bei Milchkälbern fördert die Gewöhnung an die Weide ideal und ist Voraussetzung für hohe Weidefutteraufnahmen und Zuwachsleistungen auf der Weide bei heranwachsenden Kälbern und Jungrindern.

Weidegewöhnung anstreben Ein aktuelles Weideprojekt im Biobetrieb Haus Riswick (Kleve, D) mit Weidekälbern ab dem vierten Lebensmonat gibt Hinweise auf die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Weide­g ewöhnung. Nach abrupter Umstellung von der Kälberaufzuchtphase mit Milch und bedarfsgerechtem Fütterungsangebot auf Weidegang ohne Zufütterung anno 2019 stagnierten die Zuwachsleistungen und gingen tierindividuell phasenweise sogar zurück. Im Durchschnitt der beiden Weidejahre 2018/19 konnten 770 g Tageszunahmen je Weidetier erzielt werden. Das deutet darauf hin, dass das Fressen des Weideaufwuchses qualitativ hochwertiger Kälberweiden im System der Kurzrasenweide zunächst „gelernt sein will“. Versuchsergebnisse aus den Weidejahren 2015 bis 2017 bestätigen Tageszunahmen von mittleren 800 g je Tier während der gesamten Weideperioden nur durch Weidegang, ohne Zufütterung, allerdings nach kontinuierlicher Weidegewöhnung der Kälber. Dabei hat sich das System der Kurzrasenweide mit seinen hochwertigen, energiereichen und hoch verdaulichen Gräsern und Weißklee für die Kälberaufzucht sehr bewährt. Um die Umstellung der Tiere auf das Weidefutter zu erleichtern, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wird den Kälbern bereits während der dreimonatigen Aufzuchtperiode Weide­z ugang gewährt, so dass sie bereits sehr früh lernen, Weide­aufwuchs (Gräser und Klee) zu fressen, oder aber der Übergang gestaltet sich fließend, indem die Absetzkälber zunächst für eine Übergangsphase im Rahmen der Halbtagsweide, neben dem Weidegang auf der Kurz-

rasenweide noch einen Zufutter-Anteil (Misch­ration der laktierenden Kühe) im Stall erhalten. Bei 150 bis 200 kg schweren Kälbern sollte dann etwa 1,5 bis 2 kg TM-Aufnahme je Tier über eine Mischration im Stall erfolgen; die andere Hälfte sollte aus der Weidefutteraufnahme geleistet werden. Ein zu großes Futterangebot im Stall wirkt kontraproduktiv – ist also nicht zielführend, da dann die Gefahr einer zu geringen Weidefutteraufnahme besteht, begleitet vom fehlenden Lern- und Gewöhnungsprozess der Kälber an die Weide, außerdem fehlt ein gutes Management der Kurzrasenweide mit allen ihren Vorteilen. Anne Verhoeven ist Mitarbeiterin am Versuchs- und Bildungszentrum Ökobetrieb Haus Riswick, Kleve, Deutschland.

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FRUCHTBARKEIT

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a Weidegang für Biokälber nach der dreimonatigen A u f­­z u c h t p h a s e in der EU-Bioverordnung als Frei­g eländezugangsform gegenüber Laufhöfen eindeutig priorisiert wird, muss im Grunde jeder biologisch wirtschaftende Betrieb dessen Realisierbarkeit prüfen. Weidegang, frische Luft und Sonnenlicht bieten den Tieren besonders artgerechte Bedingungen. Der Bewegungs- und Spieldrang der Jungtiere kann ausgelebt werden. Wegen des relativ geringen Flächenbedarfs und des niedrigen Tiergewichts ist das Angebot von stallnahen Kälberweiden meist einfach umzusetzen. Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass gesunde Tiere schon gegen Ende der ersten Lebenswoche vom freien Zugang zur Weidefläche profitieren, egal zu welcher Jahreszeit.

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Tiergesundheit

Akute Euterentzündungen – was tun? Die Euterentzündung ist die verbreitetste Erkrankung der Milchkuh. Man kennt die Krankheit vor allem in zwei Ausprägungen: Subklinische, langanhaltende Euterentzündungen, welche ohne Hilfsmittel, wie Zellzahlmessung oder Schalmtest, nicht erkennbar sind, und klinische, oft akut auftretende Mastitiden, die eine sichtbare Veränderung der Milch (Flocken), des Euters (rot, heiß, geschwollen) und/oder der ganzen Kuh (Fieber, Abgeschlagenheit) mit sich bringen. Von Johanna Mandl

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er auslösende Erreger spielt oft eine wesentliche Rolle dabei, ob die Euter­ entzündung akut und klinisch oder subklinsch verläuft. Subklinische Entzündungen, die sich „nur“ über eine erhöhte

Zellzahl bemerkbar machen, machen den Großteil der Eutererkrankungen aus. Studien deuten aber darauf hin, dass in Betrieben, die über gutes Management und Hygiene die durchschnittliche Tankmilchzellzahl niedrig halten, dafür öf-

ter vereinzelte, akute klinische Mastitiden auftreten. Für eine Mehrheit dieser akuten Mastitiden sind wiederum sogenannte coliforme Erreger, wie E.Coli, verantwortlich. Coliforme Keime und E. Coli zählen zu den Umwelterregern

und lassen sich mittels Hygiene­ maßnahmen oft gut eindämmen. Jedoch sind auch Kühe verschieden anfällig für eine Infektion und für einen schwerwiegenden Verlauf. Denn akute Mastitiden, ausgelöst von E. Coli, können oft einen sehr

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Tiergesundheit

Was tun bei einer akuten klinischen Mastitis: – Fieber messen – Ausmelken – Allgemeinzustand beurteilen – Kuh im Auge behalten – Tierarzt bei anhaltendem Fieber und schlechtem Allgemeinzustand verständigen Bei diesen Euterentzündungen, die akut (= „von heute auf morgen“) und klinisch sichtbar auftreten, ist die Erregerbestimmung oft erst einmal zweitrangig, anders als bei subklinischen langanhaltenden Euterentzündungen. Bemerkt wird sie zuerst meistens beim Melken, weil das Euter auffällig (rot/geschwollen/ empfindlich) und die Milch im Vormelkbecher verändert ist. Anstatt zu einem BU-Packerl greifen Sie aber zuerst zu einem Fieberthermometer, und kontrollieren Sie, ob die Kuh bereits eine höhere Körpertemperatur hat (39°C und mehr). Denn Zeit ist oft ein entscheidender Faktor, und mehrere Tage auf ein Untersuchungsergebnis kann man oft nicht warten. Innerhalb eines Tages kann sich der Zustand einer Kuh extrem verschlechtern. Das liegt unter anderem daran, dass z. B. bei E. Coli die Stoffwechselprodukte, die bei der Vermehrung im Euter entstehen, toxisch wirken und somit die Kuh vergiften. Bei einer Coli-Mastitis kann das gründliche Ausmelken unterstützend sein, auch wenn es in der täglichen Melkroutine,

sinnvollerweise, nicht mehr üblich ist. Mit der Milch – oft ist es bei so akuten Entzündungen eher ein wässriges Sekret mit Flocken – werden nicht nur die Erreger, sondern auch die von ihnen produzierten Giftstoffe mitausgeschwemmt. Zur Information oder Kontrolle kann natürlich trotzdem eine bakteriologische Milchuntersuchungsprobe gezogen werden. Bei anhaltender höherer Körpertemperatur und einem schlechten Allgemeinzustand der Kuh (unsicher auf den Beinen, liegt viel, frisst und sauft wenig) muss unbedingt der Tierarzt hinzugezogen werden. Eine Behandlung mit Antibiotika, Entzündungshemmern und Flüssigkeitszufuhr (gedrenched und/oder mit Infusion) kann hier lebensrettend für die Kuh sein. Wenn Kühe sich von einer so schweren Entzündung wieder erholen, kann es trotzdem vorkommen, dass die intensiven Entzündungsreaktionen so starke Schäden im Eutergewebe verursacht haben, dass ganze Euterviertel verloren sein können. Wichtig ist, daran zu denken, dass nicht jede akut sichtbare Euterentzündung einen so schweren Verlauf haben muss, und es oft genug vorkommt, dass kurzfristige hohe Zellzahl­ erhöhungen oder Sekretsveränderungen (Flocken) von selbst ausheilen und verschwinden. Über Hygienemaßnahmen können Kühe effektiv vor einer Infektion geschützt werden und über Haltungs- und Managementmaßnahmen kann Selbstheilung und Immunabwehr unterstützt werden. Bei schwerwiegenden Verläufen braucht die Kuh aber Unterstützung vom Halter und vom Tierarzt. BEd Johanna Mandl ist Milchwirtschaftsberaterin in der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.

FRUCHTBARKEIT

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gravierenden Verlauf haben, der zum Verlust des infizierten Euterviertels oder bis zum Tod der Kuh führen kann. Ist eine Kuh vorerkrankt, gestresst oder das Immunsystem beeinträchtigt, wie z. B. im Zeitraum nach der Geburt, steigt scheinbar das Risiko einer Infektion und eines akuten Verlaufs.

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Tiergesundheit

Wie groß ist der Unterschied ­zwischen Wissenschaft und Praxis? Immer wieder wird die Frage an uns herangetragen, inwieweit sich die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen hinsichtlich der Wirkung bestimmter Zusatzstoffe in der praktischen Anwendung landwirtschaftlicher Betriebe reproduzieren lassen.

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tät für Bodenkultur Das Versuchsmateriin Zusammenaral wird kostenlos beit mit unsezur Verfügung ren Firmen der gestellt und ist genaue Zusambereits als biomenhang der taugliches Futtermittel zugePansenpufferlassen. kapazität von Erforderlich für Algenkalk (Calsea die Zusammenarbeit Powder = Calciumvon Seiten der Betriebe carbonat und Calciumcalcit) als Ersatz für Natriumbi- ist es, nach vorgegebenen Verabreichungsschemata entkarbonat untersucht. sprechende Aufzeichnungen Für diese Versuchsreihe su- zu erstellen. chen wir derzeit noch interessierte Milchviehbetriebe, die Ziel der Untersuchungen ist sich für eine Zusammenarbeit es, die Ergebnisse einer Verzur Verfügung stellen würden. suchsgruppe unter Anwen-

dung des Zusatzstoffes mit den Ergebnissen einer Versuchsgruppe ohne Zusatzstoff zu vergleichen. Dazu sollte die Möglichkeit einer Leistungsabfrage (Milchmenge, Azidosegefahr etc.) über einen Melk­ roboter im Betrieb gegeben sein. Bei Interesse wenden Sie sich gerne per E-Mail an futterversuch@vitan.at. Wir setzen uns dann gerne mit Ihnen in Verbindung, um weitere Details zu klären bzw. die Abläufe zu erläutern. Mag. vet. med. Franz Hochleitner

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ie Firmen Vitan und Rivital Spezialfutter haben dies wiederholt in Zusammenarbeit mit interessierten Betrieben untersucht. In einem der letzten Praxisversuche konnten wir zeigen, dass pflanzliche Extrakte die Verdaulichkeit von Rohfasern in einer Milchviehration im Pansen verbessern und dadurch eine höhere Nährstoffeffizienz aus dem Grundfutter erreicht werden kann. Dies entsprach den vorliegenden Resultaten wissenschaftlicher Untersuchungen unter Laborbedingungen. Aktuell wird im Rahmen einer Masterarbeit an der Universi-


Tiergesundheit

Eisenversorgung der Kälber beachten! Eisen ist für die Vitalität von Kälbern von großer Bedeutung. Eisen ist das zentrale Element im roten Blutfarbstoff. Der rote Blutfarbstoff dient als Träger für den Sauerstrofftransport zu den Organen. Von Thomas Jilg

I

n Eisenmangelsituationen kann das Krankheitsbild der Anämie auftreten. Außerdem wird von erhöhter Krankheitsanfälligkeit berichtet. Die Kälber

sind außerdem lustlos beim Fressen und in der Bewegung. Wenn junge Kälber sich wenig vital zeigen, ist deshalb auch an Eisenmangel zu denken.

Stichprobenuntersuchungen im Blut Neugeborener an der LVVG Aulendorf zeigten erhebliche Unterschiede im Eisenstatus. Aus diesem Grund wurde bei 33 Kälbern in der ersten Lebens-

woche vor der Injektion und in der dritten Lebenswoche nach der Injektion von 500 mg dreiwertigem Eisen (Fe+++) Blutproben genommen zur Analyse des Eisengehalts.

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Für maximale Fruchtbarkeit braucht es Wissen und auch Zeit.

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Tiergesundheit

Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass über 50 Prozent der Kälber mit einem unbefriedigenden Eisenstatus geboren werden. Über die Gründe der Unterschiede ist uns nichts bekannt. Die trockenstehenden Kühe wurden alle mit denselben Futtermitteln gefüttert. Nach der Injektion ist der Eisengehalt im Blut bei 27 Kälbern zum Teil erheblich angestiegen. Bei 6 Tieren hat sich der Eisengehalt reduziert, bei zwei Kälbern erheblich. Für diese

Beobachtung gibt es keine Erklärung. Entscheidend ist, dass durch eine einmalige Eiseninjektion der Anteil der unterversorgten Kälber auf unter 15 Prozent gesenkt werden konnte. Sobald die Aufnahme an festem Futter zunimmt, wird die Eisenversorgung besser, weil feste Futtermittel höhere Eisengehalte aufweisen. Das Problem ist verstärkt bei Vollmilchfütterung und bei Mutterkuhhaltung zu beachten, weil Vollmilch mit 4 mg Ei-

über Norm Summe

Veränderung

µmol/l Blut

n

µmol/l Blut

Anteil

µmol/l Blut

µmol/l Blut

n

Anteil

< 25

17

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52 %

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< 25

5

15 %

13

32b

40 %

38a

25 bis 40

15

45 %

3

56c

8%

30a

> 40

13

40 %

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100 %

normal 25 bis 40 > 40

33

100 %

bei a, b, c sind die Unterschiede statistisch signifkant, pp: Tage nach der Geburt, n: Tierzahl Quelle: LAZBW-Jilg 2000

Eisenpräparats möglich. Bei steigenden Grob- und Kraftfutteraufnahmen werden die Kälber zunehmend mit Eisen aus dem vorgelegten Festfutter versorgt. Für Mutterkuhkälber hat sich häufig eine Erstversorgung mit Vitaminen und Selen bewährt. Eine unzureichende Selenversorgung kann Ursache für mangelnde Sauglust sein. Hier bringt eine zusätzliche Eisenversorgung vor allem in der Stallkalbung weitere Vorteile.

Weitere Hinweise

17 Tage nach Fe­ Injektion

5 Tage pp

Unter­ versorgung

sen pro kg Trockenmasse bzw. 0,5 mg pro Liter sehr geringe Eisengehalte aufweist. Empfohlen wird eine Versorgung von 100 mg Eisen pro Tier und Tag. Insofern sollte der Milchaustauscher mindestens 100 mg Eisen pro kg enthalten. Bei Vollmilchfütterung erfolgt die Umsetzung in der Praxis am besten durch den Einsatz von eisenhaltigen Tränkezusätzen. Die Dosierung richtet sich nach der Eisenkonzentration im Tränkezusatz. Alternativ wäre auch die Injektion eines

Dr. Thomas Jilg ist T ­ ierhaltungsexperte in Bad Schussenried, Deutschland.

Fotos: © Locher

Tab. 1: Entwicklung der Eisengehalte im Kälberblut nach einer Eiseninjektion von 500 mg Fe+++ fünf Tage nach der Geburt

Bezüglich der Eisenversorgung macht die Futtermittelverordnung folgende Vorgaben: Bei Kälbern bis 70 kg LM müssen im Milchaustauscher mindestens 30 mg Eisen pro kg enthalten sein. Kälber über 70 kg LM müssen nach Anlage 2 der Tierhaltungsverordnung so mit Eisen versorgt werden, dass im Gruppenmittel mindestens 4,5 mmol Hämoglobin/Liter Blut e ­ nthalten sind. Wenn diese Kriterien erfüllt sind, ist die Versorgung in jedem Fall ausreichend.

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Fütterung

Futterkohle für mehr Tierwohl Pflanzenkohle ist zu wertvoll, um sie nur als Bodenverbesserer zu nutzen. Mit kleinen Futterkohle-Gaben lassen sich Tiergesundheit, Futterverwertung und Produktivität sowie Tierwohl steigern.

P

flanzenkohle, herstellt aus Hackschnitzeln von Baum- und Strauchschnitt, wirkt wie ein hochporöser Schwamm mit einer Oberfläche von 300 m2/g. In feuchten Materialien (Nahrungsbrei, Hofdünger) hemmt Kohle Fäulnis. Sie ist mit pH-Wert 8 alkalisch und kann ein Mehrfaches ihres

Eigengewichts an Wasser speichern. Wegen der hohen Adsorptionskraft wird Kohle oft als Filter zur Entbindung von Gift- und Schadstoffen eingesetzt. Noch wenig erforscht ist der Einfluss der Futterkohle auf das mikrobielle Milieu, die Elektronenvermittlung und das Redoxpotential in der Verdauung, die sich in neueren Versuchen

Futterkohle Altes Hausmittel – wieder entdeckt & verbessert.

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in einer höheren Futterverwer- Durchfall und bei Vergiftuntung zeigen. gen eingesetzt. Dass kostengünstigere Pflanzenkohle in größeren Mengen in weiteren Anspruchsvolle Bereichen der Tierhaltung ­Herstellung zur Verbesserung der TierDie Schweiz war das erste Land gesundheit, Reduktion von Europas, das den Einsatz von Klimagasemissionen und BoPflanzenkohle, hergestellt aus denverbesserung, sogar als naturbelassenem Holz, in der langfristige C-Senke vielverLandwirtschaft bewilligte. Im sprechenden Nutzen bringen Pyrolyseprozess bei Tempera- kann, ist noch wenig bekannt. turen von mindestens 500 bis Aufgrund von vielen Rückmel600 °C entweichen unter Sauer- dungen von Anwendern wird stoffabschluss alle Stoffe außer die Mehrfachnutzung empfohKohlenstoff und Asche als Py- len, damit Pflanzenkohle an rolysegas, welches unmittelbar mehreren Stellen im Betriebsin einer separaten Brennkam- kreislauf wirken kann und so mer verglüht. Bei der Pyreg­ den Aufwand für andere Hilfsanlage bleibt knapp die Hälfte mittel reduziert. der Holzenergie in der Kohle, Futterzusatz mit 50 bis 36 Prozent ist als Restwärme 100 ­g/­Kuh und Tag: Im Stoffzur Stromgewinnung oder als wechsel belastete Milchkühe Heiz- und Trocknungswärme reagieren meist mit erhöhten nutzbar, etwa 18 Prozent sind Zellzahlen. Oft liegt das ProbEigenbedarf und Wärmeverlus- lem bei mangelhafter Futterte der Anlage. qualität, wie einer Belastung Pflanzenkohle für die Fütterung mit Mykotoxinen. Pflanzenhat einen Kohlenstoffgehalt kohle in Futterqualität bindet von über 80 Prozent. Für einen Giftstoffe aus dem Nahrungseinfachen Qualitätstest zerkaut brei und entlastet so die Entgifman Futterkohle. Sie sollte ge- tungsorgane Leber und Niere. ruchlos und gut zu kauen sein. Einige Landwirte mischen Pflanzenkohle bereits beim Silieren ins Futter. Einsatz in ­Milchviehbetrieben Am häufigsten wird sie über den Futtermischwagen verabBis vor wenigen Jahren wur- reicht. Besonders Kälber, die de Holzkohle nur in Klein- noch Milch erhalten, fressen mengen als natürlicher Fut- Pflanzenkohle je nach Bedürfterzusatz besonders gegen nis auch pur. Mutterkuhhalter rinderprofi 2/2022


Fütterung

waren es, die diese einfache Anwendung als Hilfsmittel gegen Durchfall entdeckten. Versuche bei Hühnern zeigten, dass die Zufütterung von Futterkohle die Mistqualität mit geringeren Emissionen positiv beeinflusst, Tierverluste weniger waren und die Futterverwertung leicht besser war.

Zusätze zu Einstreu oder Gülle Einstreuzusatz mit < 10 Prozent: Der punktuelle Einsatz zur Verbesserung der Hygiene an feuchten Stellen in Liegeboxen und -flächen wird empfohlen. Grob strukturierte Pflanzenkohle (1 bis 10 mm) macht glitschige Böden rutschsicherer. Etwas Kohle im Güllekanal fördert die Strohrotte und somit die Fließfähigkeit der Gülle. Güllezusatz mit 0,6 bis 1 Prozent: Wer Pflanzenkohle über die Füt-

terung und die Einstreu einsetzt, kann meistens auf die Zugabe in Gülle verzichten. Pflanzenkohle als Güllezusatz kombinieren Landwirte oft mit Effektiven Mikroorganismen (EM). Dieses Produkt unterstützt die fäulnishemmende Wirkung, senkt den pH-Wert und somit die Ammoniakverluste. Der kombinierte Einsatz von EM funktioniert auch

gut als probiotisches Mittel in Futterrationen. Mit dem Hofdünger gelangt die mit Nährstoffen beladene Pflanzenkohle in kleinen Mengen auf den Boden. Wenn es im Stall und beim Hofdünger Ausbringen kaum mehr stinkt, sind die Stickstoffverluste reduziert. Der Düngeeffekt ist besser und da der Kohlenstoffanteil der

Pflanzenkohle abbaustabil ist, wirkt er nachhaltig als Bodenverbesserer. Wenn dadurch ein höherer Anteil des Stickstoffs in Hofdüngern organisch gebunden ist, wächst Futter mit tieferen Nitrat- und höheren Zuckergehalten. Mit gehaltvollerem Futter schließt sich der Kreis zu gesünderen, leistungsfähigeren Milchkühen.

„Weil ich will, dass meine Tiere ­optimal versorgt sind“ Individuelle Rationen und saubere Dosierung – früher Wunschtraum. Jetzt dank dem Fütterungsroboter Lely Vector Realität!

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Schon kurze Zeit nach der Einführung berichten Landwirte von einer deutlichen Steigerung der Futterverzehrsleistung und damit verbundenen Leistungssteigerung.

Platz in der Futterküche, der einfach festzulegen, zu ändern und beliebig erweiterbar ist. Effiziente Fütterung hat positive Auswirkungen auf Kuhgesundheit und Milchertrag. Das Mischen der richtigen Portionen in den richtigen Mengen erfordert Wissen, Verständnis und vor allem Zeit. Der Lely Vector nimmt Dir nicht nur viel Arbeit ab. Auch die Sorge, Deine Kühe könnten nicht optimal versorgt sein, gehört damit der Vergangenheit an.

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m konstant gute Milchleistung und eine leistungsgerechte Ration zu gewährleisten, ist eine ständige, gruppenindividuelle Futterzufuhr entscheidend. Idealerweise frisst eine Kuh 1014 Mal am Tag eine genau auf sie zugeschnittene Portion. Händisch eine kaum zu bewältigende Arbeit. Der Lely Vector ist DER Fütterungsroboter am Markt. Er mischt und verteilt vollautomatisch, stellt die angepasste Ration für jede Tiergruppe zur richtigen Zeit bereit und sorgt unermüdlich dafür, dass der Futtertisch nie leer wird.

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FUTTERMITTELHERSTELLUNG

Stabil im Futter, aktiv im Verdauungstrakt Welchen Einfluss hat der Herstellungsprozess von Lebendhefen auf deren spätere Stabilität?

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Firmenbericht

n den letzten Jahrzehnten hat das wachsende Verständnis der Wirkungsweise und der messbaren Vorteile von Lebendhefen zu einer zunehmenden Beliebtheit dieser Probiotika für den Einsatz in Futtermitteln geführt. Unter den am Markt erhältlichen Lebendhefen gibt es jedoch große Unterschiede, und die Auswahl des geeigneten Produkts ist nicht immer einfach. Neben den Besonderheiten der unzähligen verschiedenen Hefestämme und deren Wirksamkeit (wurde der Stamm beispielsweise speziell für den Einsatz bei Wiederkäuern ausgewählt?), kommt auch immer wieder die Frage auf, ob und über welchen Zeitraum die eingesetzte Hefe stabil und lebensfähig bleibt. Es ist wichtig, dass die Lebendhefe die Futter- oder Vormischungsverarbeitung überlebt, mit anderen Futtermittelinhaltsstoffen kompa-

tibel ist und die Lagerdauer übersteht. Denn nur dann kann sie im Tier ihre vorteilhafte Wirkung voll entfalten.

Was beeinträchtigt die Stabilität? Wie viele andere biologische Futtermittelzusätze kann Lebendhefe empfindlich gegenüber äußeren Belastungen wie Hitze, Feuchtigkeit, Druck oder dem Kontakt mit bestimmten Chemikalien oder Spurenelementen sein. Es sind verschiedene hitzestabile Produktlösungen auf dem Markt erhältlich, die Lebendhefen vor dem Pelletierprozess schützen sollen. Doch wie hoch ist diese Schutzwirkung tatsächlich? Wie funktioniert dieser Schutz und wo liegen die Unterschiede dieser Produkte? Es gibt verschiedene Ansätze bei der Herstellung von Lebendhefen, die dazu dienen

sollen, die Hefen zu schützen. Sicher ist, dass jeder einzelne Prozessschritt bei der Herstellung von Lebendhefen einen bedeutenden Einfluss auf deren Überlebensfähigkeit hat. Nach der Fermentation wird herkömmliche aktive Trockenhefe üblicherweise in Stäbchenform extrudiert. Diese Form eignet sich z. B. für den Einsatz in Mehlfutter, nicht jedoch für die Pelletierung. Spezielle Trocknungsverfahren formen die Lebendhefepartikel zu Kügelchen. Hierdurch reduziert sich die angreifbare Oberfläche, sodass die Lebendhefezellen im Inneren bereits einen gewissen Schutz gewinnen. Durch den Trocknungsprozess an sich besteht die Oberfläche der Lebendhefekügelchen nach diesem Schritt aus einer dünnen Schicht inaktivierter Hefe. Um eine bestmögliche Stabilität während der industriellen Pelletierprozesse und der Dau-

Abb. 1: Das TITAN-Hefeproduktionsverfahren kombiniert ein spezielles Fermentations- und Trocknungsverfahren mit einer einzigartigen und patentierten Mikroverkapselungstechnologie und geht damit einen Schritt weiter als die reine Trocknung in Form von Kügelchen.

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er der Futterlagerung zu erreichen, hat das F&E-Team von Lallemand Animal Nutrition den gesamten Prozess geprüft und die TITAN-Technologie entwickelt. Sie adaptierten die Fermentations- und Trocknungsprozesse und kombinierten diese mit einem zusätzlichen Schritt: einer schützenden Mikroverkapselung. Für die Herstellung der TITAN-Hefe werden die Partikel einem spezifischen Trocknungsprozess unterzogen, um Kügelchen zu bilden. Diese werden anschließend mit einer speziell formulierten Lösung auf Lipidbasis beschichtet. Diese besondere Mikroverkapselung wurde patentiert (EP 2099898B1). Während viele auf dem Markt befindliche Produkte ebenfalls als „geschützt“ oder „hitzebeständig“ bezeichnet werden, ist TITAN eine in der Tierernährung einzigartige Technologie zur Mikroverkapselung von Lebendhefe (Abb. 1). 2017 wurde vom unabhängigen Institut IFF (Internationale Forschungsgesellschaft für Futtermitteltechnik) in Deutschland eine Analyse durchgeführt, um die Stabilität und die Resistenz der TITAN-­ Lebendhefen mit anderen kommerziellen Hefequellen unter verschiedenen Pelletierbedingungen zu vergleichen. Diese Studie zeigt, dass nur die TITAN-Hefe während der verschiedenen Pelletierprozesse (mindestens 85 °C) stabil bleibt (Abb. 2). rinderprofi 2/2022


FUTTERMITTELHERSTELLUNG

Abb. 2: Stabilität verschiedener Hefequellen beim Pelletierprozess bei einer Temperatur von 85 °C

Beim Thema Stabilität geht es allerdings auch um die Lagerbedingungen und Haltbarkeit des Futters. Die im Futter enthaltenen Probiotika müssen die Lagerzeit in der Futtermühle oder später auf dem Betrieb überleben, bis sie verfüttert werden und den Verdauungstrakt der Tiere erreichen. Versuche haben gezeigt, dass die TITAN-Hefen im Gegensatz zu Wettbewerbsprodukten während der Lagerdauer im Futter

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stabil bleiben (Abb. 3). Die auf Lipiden basierende Schutzschicht von TITAN löst sich erst im Verdauungstrakt des Tieres auf und setzt die aktive Lebendhefe dort vollständig frei, wo sie mit dem Wirt in Wechselwirkung treten und ihm nutzen kann. Die TITAN-Technologie ist für alle probiotischen Hefen verfügbar, die von Lallemand Animal Nutrition für Wiederkäuer und Monogastrier produziert

Abb. 3: Stabilität von TITAN-Hefe in pelletiertem Futter über die Lagerdauer hinweg, verglichen mit einem anderen Hefeprodukt (IFF).

werden. Wenn Futtermittel unter drastischen Pelletierbedingungen hergestellt werden, sollte die Wiederfindung der Lebendhefe im Rahmen der Qualitätskontrolle untersucht werden, um die Stabilität unter den jeweiligen spezifischen Herstellungsbedingungen in den verschiedenen Futterproduktionsstandorten zu validieren. Lallemand Animal Nutrition verpflichtet sich, die Wirksamkeit seiner

Produkte während des Einsatzes in der Futtermühle oder auf dem Betrieb durch technischen Support und Laboranalysen zu kontrollieren. Lallemand bietet technische Beratung und spezielle Analysen, um sicherzustellen, dass die TITAN-Technologie optimal zu den Herstellungsbedingungen passt. Dr. Elisabeth Zißler ist Mitarbeiterin bei Lallemand ­Animal Nutrition

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Reportage

Finster und muffig war einmal Steigende Leistungen erhöhen die Anforderungen an einen Stall. Welche Elemente einen leistungsfreundlichen Tierwohlstall ausmachen, hat ALOIS BURGSTALLER in Gresten besichtigt.

O

b es im Außenklima­ stall zu kalt werden könnte, fürchten Milchbauern nicht mehr. Wie aber wappnet man eine Hochleistungsherde gegen Hitzeperioden? Familie Görlitzer hat einige Vorkehrungen getroffen.

Antwort eins heißt Sand

Mini-Tesla Der umtriebige Saubermacher heißt Barn-E und schaut einem Riesenmistkäfer ähnlich. Der Entmistungsroboter ist knapp 70 cm hoch und lässt zwischen seinen Auslegern jeglichen Mist in seinem 500 Liter fassenden Inneren verschwinden. Nur ein sehr leises Surren verrät, dass er gerade irgendwo herumkurvt. Der Barn-E ist rücksichtsvoll 20

programmiert. Stellt sich ein Bein in den Weg, setzt er ein wenig zurück, wartet und fährt dann weiter. Währenddessen weicht die Kuh dem Mist-Tesla aus. „Es gibt aber eine Verbotszone für Barn-E“, sagt Josef Görlitzer. Obwohl Barn-E unter allen Quergittern durchfahren könnte, hat er im Abkalbebereich Fahrverbot. Es könnte ein Kalb auf dem Gang liegen. „Das ist mir zu riskant!“ Die Entscheidung für den Roboterankauf fiel auch noch aus einem anderen Grund. Würden nahe gelegene Pachtgründe angeboten und eine Aufstockung anstehen, würde ihm Barn-E den Einbau teurer Entmistung ersparen.

Antwort zwei misst sechs Meter Die leistungshemmenden Temperaturen über 25 Grad werden durch die Raumhöhe, Dachisolierung und offene Seitenvorhänge abgefangen. Darüber hinaus sorgt ein vierflügeliger Rotor mit sechs Metern Durchmesser für eine kühlende Brise. Der große Durchmesser ermöglicht niedrige Drehzahlen und spart Strom. Nebstbei bringt er die Fliegen in Turbulenzen. Auch weil Barn-E häufig seine Runden zieht, haben es die Fliegenlarven schwer, sich zu entwickeln. Der Ventilator befindet sich in der Nähe der Kälber, wo er ebenfalls seine fliegenfeindliche Wirkung entfaltet.

Melkstand Görlitzers konnten dem Melk-­ Roboter-Hype widerstehen, weil seine Frau, die Tochter und er gerne melken. Der Stallgrundriss würde den Einbau eines Melkroboters – „man weiß ja nie“ – zulassen, aber mit ihrem 10er Side-by-side Melk­s tand sind sie hochzufrieden. In einer Stunde sind die 50 Kühe gemolken. „Der Austrieb muss so breit wie nur möglich sein, denn die Helligkeit soll vor und im Melkstand gleich sein.“ Deshalb glänzt die Decke des Melkstands in reinem Weiß und ist mit Isolierplatten gedämmt. Die feucht-warmen Luftmassen an der Decke können über Kipprinderprofi 2/2022

Fotos: © Burgstaller

Sand fühlt sich kühl an. Sand weicht bei Druck nach der Seite aus. Deshalb wird er in rechteckige Waben aus Gummi gefüllt. Obendrauf verteilt sich eine lockere Schicht aus Sägespänen und Strohhäcksel, um ein Liegebett zu formen. Der Untugend, dass Kühe sich auf den Gang legen, wird hier raffiniert begegnet. Der Liegekomfort und die Liegedauer erhöhen sich dadurch wesentlich.


Reportage

fenster über den Stall ins Freie abziehen. Im Melkstand wurde eine zweite Leitung für Spezialmilchen installiert. Kälbermilch fließt in ein „Taxi“ und wird dort auf Tränketemperatur gehalten, während die Melk­ routine fortgesetzt wird.

das Aufreiten unterbindet. Zum schon niedrigen Geräusch­pegel im Stall trägt auch das sehr lärmvermeidende tierfreundliche Fressgitter mit sehr großer Kopffreiheit bei.

Fressplatzpodium erhöht

Görlitzer mischt die KF-Komponenten selbst zusammen und trotzdem sind keine Polyestersilos zu sehen. Die kompakte holzverkleidete Hütte neben dem Stall würde nie vermuten lassen, dass hier das Kraft­futter lagert. Er wollte „etwas fürs Auge machen“, sagt Görlitzer. Baukultur eben!

Der mit Gummimatten ausgelegte Fressplatz weist ein um 15 cm höheres Niveau als der Laufgang auf. Für Barn-E stellt das kein Problem dar, denn er würde dort nichts finden. Die Stufe ermöglicht Barn-E unten den Laufgang zu reinigen. Kollegen hatten ihm den Tipp mit den Trennrahmen gegeben, die nach jedem zweiten Platz eingebaut sind. Fressen Kühe an beiden Plätzen, bleibt für das Drängeln einer dritten Kuh kein Platz. Quer über die Trennbügel ist ein Rohr montiert, das

Baukultur

Alois Burgstaller

Betriebsspiegel: Elisabeth (45) und Josef ­Görlitzer (50) 40 ha Dauergrünland, 50 Kühe, 2 GVE/ha, 10.000 kg Leistung

Zuchtphilosophie Fam. Görlitzer: Nach der Aufstockung werden wir die „Jungkuhvermarktung“ wieder forcieren. In Zukunft werden wir 50 Prozent Jungstiere und 50 Prozent geprüfte Stiere einsetzen. Bei den genetisch interessantesten Tieren arbeiten wir eng mit dem NÖ Genetik Rinderzuchtverband zusammen. Unser züchterischer Stolz

ist der Jungstier GS ENJOY, der mit einer guten Leistungs- bzw. Fitnessvererbung und mit seinem Exterieur besticht. Dieses Exterieur wollen wir auch bei unseren Kühen, weil fundament- und euterstarke Kühe länger in der Herde bleiben und so mehr Jungkühe vermarktet werden können.

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Reportage

Diese Investition rechnet sich auf jeden Fall Die Familie Daigl aus Uderns im Zillertal ist in einigen Bereichen höchst aktiv – dennoch bleibt die Milchwirtschaft das Herzstück des Unternehmens. Damit alles zeitlich unter einen Hut geht, setzt man auf moderne Technik.

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damit viel schneller reagieren. Auch wenn wir gerne und viel bei unseren Tieren sind, reicht es jetzt, wenn ein Mann am Abend seinen Rundgang macht.“

Auch die ursprüngliche Basis des Unternehmens, ein Milchviehbetrieb mit mittlerweile 60 Kühen und ebenso viel Jungvieh, wird von den drei Generationen der Familie mit viel Begeisterung und hohen Leistungen weiterbetrieben. Hotelier und Bauer zu sein, sei kein Widerspruch, brauche aber etwas organisatorisches Talent, so der Tiroler beim Besuch von sei die Milchleistung nochmals rinderprofi. um bis zu 20 Prozent gestiegen. Hier lag Daigl mit einem Stallschnitt von 12.000 Kilo pro Jahr Die Investition zuvor schon im Spitzenfeld. ­rechnet sich

Firmenbericht

„Seit vergangenem September haben wir einen Melk­roboter“, erzählt Daigl. Er sieht seinen Betrieb in der optimalen Größe für einen solchen Schritt. Der alte Melkstand war vor 27 Jahren auf dem Aussiedlerhof installiert worden und damit am Ende seiner Nutzungsdauer. „Zuvor hatten wir auch einen Melker angestellt. Der kostet im Jahr 40.000 Euro, braucht aber Urlaub, Krankenstand und einen freien Tag in der Woche. Die Investition rechnet sich also in jedem Fall.“ Auch die Zellzahl habe sich mit der Umstellung von 100.000 auf 70.000 verbessert, ebenso 22

Auch das Argument, dass es schwierig sei, eine Herde auf einen Melkroboter umzustellen, lässt der Zillertaler nicht gelten: „Alle Kühe, sogar die 16-jährige, sind sofort hineingegangen. Nur eine hat länger gebraucht, aber selbst diese konnten wir umgewöhnen.“ Dass nicht jede Innovation nur mit Automatisierung und Digitalisierung zu tun haben muss, beweist das FullBeacon-Halsband, das die Rinder am Wöscherhof nun auch tragen. Dieses ist mit einer Lampe am Nacken ausgestattet, die wahlweise rot, grün oder gelb blinken kann. Damit ist jedes Tier auf Knopfdruck im Stall auffindbar.

Auch mit der Integration in den laufenden Betrieb sei man sehr zufrieden. „Wir sind gerade dabei, noch kleinere Adaptionen vorzunehmen, damit der separate Ausgang in einen Selektionsbereich möglich wird“, Überzeugende sagt Daigl. So kann dann jede ­Technologie Kuh direkt nach der Melkung Die Wahl fiel dabei auf einen entweder in den Laufstall zuM2erlin von Lemmer-Fullwood. rückkehren oder unkompliziert Mit ein paar Mausklicks kann „Wir haben bereits die 30 Kühe, separiert werden. Christoph Daigl zum Beispiel die auf die Alm kommen, mit eialle Kühe leuchten lassen, die nem Doppeldreier von der Firma besamt werden müssen, zur Beeindruckende gemolken und waren mit dem Melkung nachgetrieben wer­Daten Service der Firma HELU immer den sollen oder zur Behandsehr zufrieden“, meint Jungbau- Die Menge an Daten, die dank lung durch den Tierarzt ansteer Christoph Daigl. Neben der der Digitalisierung nun zur hen. „In Kombination mit dem Bedeutung eines kompetenten Verfügung steht, ist beeindru- Herdenmanagementsystem regionalen Vertriebspartners ckend. Mit den Auswertungen überblicke ich meine Herde sosei man von der Technologie an über den Melkroboter und den mit digital am Bildschirm, aber sich überzeugt. Anders als an- Schrittzahlmesser haben die auch in echt am Gelände jederdere Melkroboter arbeite der Bauern die Gesundheit und Pa- zeit“, ist der Bauer zufrieden. M2erlin mit einem elek­trischen rameter wie die Brünstigkeit Antrieb und ist damit präziser ihrer Kühe ständig im Blick. www.woescherhof.com und geräuschärmer. Andreas ­Daigl: „Wir können www.lemmer-fullwood.info rinderprofi 2/2022

Foto: © Pistracher

m Jahr 2011 wurde die elterliche Frühstückspension zum Superior Hotel Wöscherhof mit 62 Betten umgestaltet und ausgebaut. Daneben sammelt Andeas D ­ aigl mit drei Tankwägen ­Kuh-, Ziegenund Schafmilch und liefert sie zu Verarbeitungsbetrieben.


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Viehzüchter treffen sich beim Sommet Der SOMMET DE L’ÉLEVAGE von 4. bis 7. Oktober in Clermont-Ferrand, Frankreich, die „größte Weide Europas“, ist ein einzigartiges Aushängeschild für die französische Fachkompetenz in Sachen Tierproduktion und Genetik, und ein Muss für alle Fachleute der Agrartechnik und landwirtschaftlicher Produkte. 95.000 Besucher | 1.500 Aussteller | 2.000 Tiere

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VITAN

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Eine starke Verbindung seit Hitzestress und damit verbundene Acidosegefahr Auch in Österreich werden die Hitzephasen und der damit für Mensch und Tier verbundene Hitzestress in den letzten Jahren immer deutlicher spürbar. Daraus folgende Leistungseinbußen sowie spezifische Krankheitsgeschehen können durch den richtigen und vor allem rechtzeitigen Einsatz von angepassten Futtermitteln deutlich vermindert werden. Die Firmen Vitan und Rivital setzten seit Jahren in ihren Produkten Vitan 9 sowie Ramikal 13 auf den Effekt von Lebendhefe zur Pansenstabilisierung sowie Natriumbikarbonat als Puffersubstanz. Bereits im Sommer 2021 haben wir in diesen Produkten aus jetziger Sicht sehr erfolgreich einen weiteren wichtigen Puzzlestein hinzugefügt. Das Produkt Calsea Powder wird aus Algenkalk gewonnen und erfüllt somit auch die BIO-Richtlinien. Es hat nach wissenschaftlichen Untersuchungen eine mindestens 2x höhere Pufferkapazität wie Natriumbikarbonat, außerdem hält die Pufferwirkung deutlich länger an. Ab sofort auch in weiteren Produkten wie z. B.: Vitan Rindermast Spezial und MSB sowie Ramikal Rindermast Intensiv BWB und Intensiv T enthalten. Welche Vorteile haben Sie durch Verwendung von Produkten mit dem Zusatzstoff Calsea Powder? – eine langanhaltende Pufferwirkung im Pansen, welche über Stunden hinweg anhält – reduzierte Klauenprobleme und weniger Zellzahlschwankungen durch eine Stabilisierung der Stoffwechselfunktionen – geringere Milchleistungsabnahmen in den heißen Wochen des Jahres Finden Sie Ihren regionalen Ansprechpartner unter www.vitan.at sowie www.ramikal.at Vertrieb: Vitan Spezialfutter GmbH, Tel.: 06246/72208

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Reportage

Ein außergewöhnlicher Milchviehstall …

… und den Kühen taugt’s!

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artin ­senior kommt mir aus dem Stall entgegen. „Tut mir leid, wir hatten gerade eine Schwergeburt, aber die Kuh und das Kälbchen sind wohlauf“, erklärt er seine Adjustierung. Bei dieser Kuhzahl kommt Außergewöhnliches häufiger vor. Beim Weg in den Außenklima-Stall müssen wir einen kleinen Halt einlegen, da der vollautomatische Futterwagen unseren Weg kreuzt. Dann steigen wir die Treppe zum Balkon hinauf und haben einen einmaligen Überblick. Es fällt sofort die extreme Ruhe und die gute Luftqualität im Stall auf. Die Kühe fühlen sich in den Tiefboxen mit Stroh sichtlich wohl. Unter uns läuft gerade eine Kuh, die vom Melken kommt und automatisch von einer Selektion in einen separaten Strohbereich geleitet wird.

Viel Platz für die Tiere Martin erzählt uns, dass es der Familie sehr wichtig war, dass Kühe, Kalbinnen und Kälber so viel Platz haben, dass selbst Biorichtlinien übererfüllt werden – der ganze Stall ist auf „Tierwohl“ getrimmt, dennoch hielten sich die Investitionskosten mit knapp 10.000 Euro je Kuhplatz in Grenzen. Mittlerweile sind auch Bäuerin Martina und Sohn Martin zu 26

uns gestoßen. Wir gehen einen Stock tiefer und kommen zum Herzstück des Milchviehstalls – der Melkzentrale. Hier arbeiten sechs Melkroboter von GEA. Drei links und drei rechts. Jede Seite ist mit einem sogenannten Guided Exit und diversen Selektionen ausgestattet, dadurch können Tiere automatisch, z. B. für den Tierarzt, oder zum Klauenschneiden sortiert werden.

dacht, effizient und arbeitsoptimiert gestaltet ist. Martin senior erzählt uns, dass er ursprünglich zu einem Melkkarussell tendiert hätte – Sohn Martin war jedoch für ein Robotersystem. Letztlich wurde der Vorschlag der Jugend angenommen. Das hat jetzt auch für ihn einen Vorteil, so Martin senior. Früher sei es oft schwierig gewesen, zeitgerecht zu Musikproben zu kommen, da diese um 18 Uhr angesetzt Optimiertes Arbeiten sind – dank der Melkroboter kann er jetzt seine sozialen AnDas ist den Brandmoas sehr nehmlichkeiten mit der Freiheit wichtig, denn damit kann wert- seiner Kühe optimal kombinievolle Arbeitszeit eingespart ren, meint er weiter. werden, da das aufwändige Kühe-Nachtreiben entfällt. Außer- Die Wahl des Roboters dem war es wichtig, dass alle Arbeiten am Tier direkt am Ro- Es stellte sich nur die Frage, boter erledigt werden können. welches Roboterfabrikat es Es fällt auf, dass alles gut durch- sein sollte. Theoretisch kann

ein Roboter 70 Kühe und mehr melken. GEA riet dazu, bei so einer großen Anlage nicht an die Auslastungsgrenze zu gehen. Dieser Rat hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen, womit auch eine weitere Komponente des Tierwohls verwirklicht wurde. Zudem erfüllt GEA als einziger Anbieter am Markt den gewünschten gefahrlosen und bequemen Zugang zum Euter. Die Detzlhofers loben die schnelle Akzeptanz des gesamten Melkzentrums durch die Kühe. Das spezielle System „Alles in einem“, wo alle Melkprozesse (Reinigen, Stimulieren, Melken, Dippen) im Melkbecher stattfinden und es dadurch zu keiner Keimübertragung von einer Zitze zur anderen kommen kann, hat überzeugt! Dass dieses System erstklassig funktioniert, sehen wir auch an den sehr niedrigen Zellzahlen. Das Ziel ist es, 300 Milchkühe zu halten, und die gewünschte Herdenleistung sollte im Rahmen von 10.000 bis 13.000 Liter Milch/Kuh liegen. Inklusive Jungvieh befinden sich damit 500 Stück Rinder im Stall. Energieautark zu werden und Strom ins Netz einzuspeisen, ist das nächste Ziel. Dazu wird aktuell eine PV-Anlage mit Speicher installiert und im kommenden Jahr eine Biogasanlage gebaut. Alois Burgstaller

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Foto: © GEA

Familie Detzlhofer (vulgo Brandmoa) hat ihre neue Stallanlage ganz auf Lebensqualität getrimmt. ALOIS BURGSTALLER ließ sich Gebäude und Technik zeigen.


Stall

Wie wünschen sich Kälber ihren Stall? Der Stall soll den Kälbern Licht, Luft und Bewegung bieten, aber es dem Landwirt einfach machen, sie zu betreuen. Wie man das alles schon beim Planen unter einen Hut bringt, erfahren Sie im Beitrag, der auch gelungene Praxisbeispiele vorstellt. Von Josef Rechberger

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räumliche Trennung des Kälberstalls vom restlichen Stallgebäude verhindert dies, ermöglicht ein separates Lüften und eine komplette Reinigung. In Altgebäuden kann im Einzelfall eine Zwangslüftung notwendig sein. Eine Leerstehzeit unterbricht Infektionsketten. Eine großzügige freie Lüftung ist am besten von der Südseite mit einer verschließbaren Offenfrontseite möglich. Nach dem Reinigen des Stalls trocknen Oberflächen auf der Südseite schneller ab, die UV-Strahlen sind der einzige natürliche Virenkiller. Die Haltung in Iglus bietet frische, sauerstoffreiche Luft und ein Kleinklima.

Foto: © Rechberger

st die Liegefläche gut eingestreut, trocken und vor Zugluft geschützt, spielt die Temperatur keine große Rolle. Nässe im Liegebereich und nasses Fell führen mehr Körperwärme ab. Dazu verwehrt Zugluft den Tieren oft unbewusst die nötige Wärme im Liegebereich. Kalte Luft fällt in wärmeren Die körpereigene Abwehr bildet sich bei Kälbern erst nach sechs WoStallungen zu Boden. Kaltluft chen voll aus. Um Die Keimbelastung möglichst gering zu halten, fällt zum Beispiel bei offenen empfiehlt sich eine räumliche Trennung vom restlichen Stallgebäude. Fenstern, bei offenen Abwurf­ luken, bei Firstöffnungen und Kälber vom Rest des brauchte warme Luft der Kühe mangelhaften Toren ein. Aufebenfalls zu den Kälbern. Die Bestands trennen ziehbare oder klappbare AbdeTiefstreuliegefläche ist zudem ckungen oder Holzdecken über Befinden sich Kühe, Jungvieh oft der tiefste Punkt im Stall, dem Liegebereich können Ab- und Kälber im selben Stall, wo weniger Wärme ist und sich hilfe schaffen. zirkuliert im Winter die ver- Kohlendioxid anlagert. Eine

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thema

Am besten kommen Kälber in gut eingestreuten Abkalbebuchten mit Sichtkontakt zur Herde und guter Beobachtungsmöglichkeit in einem sauberen Umfeld zur Welt. Das bedeutet weniger Stress für die Kuh und eine ungehindertes Aufstehen und Abliegen. Die Abkalbebucht sollte zirka vier mal vier Meter groß sein. Die muttergebundene Kälberaufzucht, bei der die Kälber über die gesamte Tränkephase an der Mutter oder Amme saugen können, ist tiergerechter. Die Kälber entwickeln sich so gut, eine gute Tierbeobachtung ist aber trotzdem nötig. Diese natürliche Haltungsform kommt gesellschaftlichen Wünschen nach.

Vor- und Nachteile von Einzelbuchten Kälber bis acht Wochen darf man in Einzelbuchten halten, außer man hält weniger als sechs Kälber oder eine tierärztliche Anordnung liegt vor. Bei Biobetrieben ist nach einer Woche Einzelhaltung die Gruppenhaltung mit Auslauf vorgegeben. Die Trennwände müssen laut Tierschutzgesetz einen direkten Sicht- und Berührungskontakt ermöglichen, außer bei Absonderung kranker Tiere. 28

Einzelbuchten bieten Vorteile bei der Tierkontrolle und Überwachung. Sie verhindern gegenseitiges Besaugen und vermindern das gegenseitige Anstecken mit Krankheitserregern. Die Nachteile der Einzelbuchten sind mehr Arbeitsaufwand, weniger Bewegungsmöglichkeit und Sozialkontakt für die Tiere. Ab der zweiten Woche muss Heu vorhanden sein, ab der dritten Woche Zugang zu Frisch­wasser.

Gestaltung der ­Einzelbuchten Wände aus Kunststoff erleichtern das Reinigen. Einzelbuchten kann man über einem tiefer verlegten Kanal einbauen, der mit Pfosten oder einem Spaltenboden abgedeckt ist. Stationäre Einzelbuchten mit herausziehbaren Trennwänden erleichtern ein schnelles mobiles Entmisten. Bei transportablen Buchten ist der Boden zirka 25 bis 30 Zen-

Formen der Gruppenhaltung: Reinigungswasser sind einzu– Einraumbuchten mit Tiefstreu planen. Bei mittigem Sockel – Zweiraumbuchten mit erhöhkann man den Liegebereich tem Fressplatz – dieser erhöhzwischendurch reinigen und te Fressplatz mit einer 30 bis desinfizieren. Bei 40 bis 45 Zen40 Zentimeter hohen Stufe ertimetern Fressplatzbreite ermöglicht das Fixieren der Tiere gibt sich eine Buchtentiefe von beim Entmisten und kann plan sechs bis acht Metern hinter (130 bis 140 Zentimeter Länge, dem Fressgitter. vier Prozent Gefälle) oder mit Spaltenboden errichtet wer- – Liegebuchten werden meist errichtet, wenn es Probleme den. Die Spaltenauftrittsbreite bei der mechanischen Entmisbeträgt mindestens 80 Millimetung mit dem Traktor gibt. ter, die Schlitzweite maximal Kälber sollten beim Einstallen 25 Millimeter. Den Kanal sollte zirka acht Wochen alt sein. Entman wegen häufigen Stroheinmistung mittels Schieber oder trags spülen können. Spaltenboden ist möglich. Für – Flachraumstall mit mittiger UnKälber bis 220 Kilogramm werterteilung der Längsachse – die den Liegebuchten mit 170 ZenTiere werden beim Entmisten timetern Länge und 75 Zentimit Schwenkgittern auf die metern Breite empfohlen. Fressplatzseite oder Rückseite gesperrt. Das zum Teil händi- – Gruppeniglus gibt es meist für fünf bis acht Kälber. Sie bieten sche Reinigen des erhöhten vor allem in Altgebäuden zuFressplatzes entfällt. Abflüsse sätzliche Kälberplätze. im Liegebereich für Jauche und

Vor- und Nachteile von Gruppenbuchten Gruppenhaltung bietet mehr Bewegungsmöglichkeit, mehr Sozialkontakt und ist arbeitssparend. Nachteilig ist die erschwerte Einzeltierbeobachtung und gegenseitiges Besaugen ist leichter möglich. Altersgruppen sind vorteilhaft. Die Stallfläche muss für Kälber bis 220 Kilogramm mindestens 1,6 Quadratmeter betragen. rinderprofi 2/2022

Fotos: © Rechberger

Kälberstall im Vierkanter integriert, eine Zwangsbelüftung mit Zuluft über die Porendecke ermöglicht einen zugluftfreien Luftaustausch. Eine Heizung in der kalten Jahreszeit ergibt eine bessere Luftfeuchtigkeit und ein angenehmes Wohnklima für Tier und Mensch.

timeter erhöht. Den Boden bildet ein Holzlattenrost mit acht mal drei Zentimetern und zirka Zwei-Zentimeter-Schlitzen oder ein Kunststoffrost mit dicker Einstreu darüber. Der Betonboden darunter hat ein Gefälle mit zirka drei Prozent nach vorne und mit einer offenen Jaucherinne im vorderen Bereich der Buchten. Die nötige Rangierfläche ist zu berücksichtigen. Im Außenbereich kann man mit dem Dampfreiniger arbeiten, ohne die Nachbartiere und das Stallklima zu beeinträchtigen. Die Mindestbuchtenmaße bei bis zu 14 Tage alten Kälbern sind 120 mal 80 Zentimeter, bei zwei bis acht Wochen alten Kälbern mindestens 140 mal 90 Zentimeter, darüber 160 mal 100 Zentimeter. Empfohlene Maße sind 160 bis 170 Zentimeter in der Länge und 100 bis 120 Zentimeter in der Breite. Für je zehn Kühe werden zwei bis vier Buchten für Kälber bis vier Wochen vorgesehen. Offene Einzelbuchten in Kaltställen sollte man in der kalten Jahreszeit mit einer Teilabdeckung versehen. Einzeliglus muss man auf dichten Betonflächen mit Abfluss aufstellen. Eine Überdachung verbessert die Arbeitsqualität und schützt vor Hitze. Iglus bieten gute hygienische Verhältnisse und Klimareize bei wenig baulichem Aufwand. Ein Rost hilft, dass die Liegefläche trocken bleibt.


Stall

Sommerlager: Geschützter Unterstand ermöglicht Leerstehzeit des Kälberstalls für Reinigung und Desinfizieren.

Einzelfressstände gelten nicht als Buchtenfläche. 2,5 Quadratmeter werden als besonders tierfreundlich in der Förderung eingestuft. Drei Quadratmeter werden bei Neubau empfohlen. Mehr Fläche bedeutet weniger Stress für die Kälber. Der Fressstreifen muss mindestens zehn Zentimeter erhöht über dem Fressplatz errichtet werden. Zum Fixieren am Fress­ platz sollte man bei jüngeren Kälbern Einzelfressstände mit Absperrung am hinteren Fressstandende gegenüber einem Fressgitter vorziehen. Ein Tränkeautomat sollte verschließbar sein, Einzelfressstände sind nicht nötig. Ein Abfluss für Reinigungswasser vom Tränke­ automat ist vorzusehen. Probleme entstehen meist durch Überbelegung und

damit einhergehender mangelnder Hygiene. Dunkle und stickige Räume erfüllen die Ansprüche der Tiere nicht. Reichlich Einstreu mit Stroh bester Qualität und ein höheres Entmistungsintervall mindern den Keimdruck ebenso wie konsequente Fliegenbekämpfung. Betriebsfremde Personen sollen den Kälberstall nur mit Stiefeln und Mänteln, die der Betrieb zur Verfügung stellt, betreten. Ausläufe können mangelhafte Stallverhältnisse verbessern und sind bei Biohaltung Vorschrift. Die Auslauffläche darf nicht überdacht sein. Der Gesamtauslauf ist wie folgt vorgeschrieben: – bis 100 Kilogramm Lebendgewicht mindestens 1,1 Qua­ dratmeter

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– bis 200 Kilogramm Lebendgewicht mindestens 1,9 Quadratmeter Zusätzlich muss ab dem 4. Monat Zugang zur Weide ermöglicht werden. Gegenseitiges Besaugen kann man durch 15 bis 30 Minuten Fixierung nach der Milchtränke, mehr Stallfläche, Saugattrappen sowie einwandfreie Fütterung mildern. Saugschutzringe sind

die Notlösung. Investitionen in zeitgemäße Kälberhaltung beeinflussen am nachhaltigsten die Wirtschaftlichkeit in der Rinderhaltung und rechnen sich immer nach dem Motto „Vorbeugen ist besser als heilen“. Ing. Josef Rechberger ist Tierzucht­ experte in der Landwirtschafts­ kammer Niederösterreich.

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Stall

Weniger Hitzestress durch aktive Lüftung Milchviehställe werden in der Regel durch eine Trauf-First-Lüftung frei gelüftet. Besonders im Sommer reicht vielfach der Luftaustausch und die Temperaturabsenkung nicht aus. Von Alfons Fübekker

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der Folge, dass die Kühe ihre produzierte Wärme kaum noch an die Umgebung abgeben können. Dann ist es häufig sinnvoll, mit einer Unterstützungslüftung durch Ventilatoren die Wärmeabgabe zu fördern (Durchbrechen des Wärmepolsters auf der Haut).

as spiegelt sich in einem Rückgang der Futteraufnahme der Kühe und somit einer niedrigeren Milchleistung sowie Fruchtbarkeitsproblemen wider. Zur Verbesserung der Lüftung können technische und bauliche Maßnahmen ergriffen werden.

Die natürliche Lüftung wird auf sehr vielen Betrieben durch nebenstehende Gebäude wie Melkstand mit Wartehof, Güllesilo, Fahrsiloanlagen oder durch Anbauten für Milchtank usw. deutlich reduziert. Ähnlich ist es, wenn der Stall nicht quer zur Hauptwindrichtung steht. Darüber hinaus kommt besonders bei älteren Ställen aufgrund der niedrigeren Traufenhöhe wesentlich weniger Luft in den Stall. Zudem ist dieser Bereich nicht selten ganz oder teilweise mit einer Mauer versehen. Die geringe Lüftung führt dazu, dass die erforderliche Luftwechselrate häufig nicht erreicht wird. Unter anderem ist dann Kondenswasserbil30

dung die Folge, was auf Dauer auch zu Schäden am Bauwerk (Pilzbefall am Holz, schwarze Ablagerung am Ständerwerk) führen kann. Am wohlsten fühlt sich eine Milchkuh bei Temperaturen im Bereich von 5 bis 15 °C. Kann eine Kuh ihre Körperwärme nicht mehr in ausreichendem Maße an die Umgebung abgeben (ab etwa 23 °C), kommt es zu einer Belastung (Hitzestress) für das Tier. Ob eine Kuh Hitzestress hat, kann gut anhand einer erhöhten Atemfrequenz erkannt werden. Ein Wert von 30 bis

50 Atemzüge pro Minute gilt als normal. Je höher die Atemfrequenz desto höher der Hitzestress. Dann sinkt die Futteraufnahme, mit der Folge einer geringeren Milchleistung mit erhöhten Zellzahlen sowie vermehrten Fruchtbarkeitsproblemen. Insgesamt wird die Kuh krankheitsanfälliger. Die Trauf-First-Lüftung funktioniert aufgrund der Temperatur­ unterschiede zwischen innen und außen. Deshalb kommt, besonders an warmen und windstillen Tagen, die freie Lüftung über Thermik zum Erliegen, mit

Mit Ventilatoren wird die Luftgeschwindigkeit und damit der Luftaustausch und der Kühlungseffekt erhöht. Luftgeschwindigkeiten von über 2,5 m/s im Tierbereich sorgen bei Kühen für einen Abkühleffekt, da dann die kuhumgebende Wärmeschicht zerstört und eine Abkühlung ermöglicht wird. Im Vergleich dazu liegt die optimale Luftgeschwindigkeit im Kälberbereich bei unter 0,5 m/s. Das Zuschalten und die Steuerung der Ventilatoren sollte temperaturabhängig erfolgen. Der Liegebereich ist von besonderer Bedeutung, da sich die Tiere hier am längsten aufhalten sollen. Eine Kuh sucht bei hohen Temperaturen aktiv angenehme Plätze im Stall. Um aber möglichst im gesamten Aufenthaltsrinderprofi 2/2022

Foto: © AdobeStock

Einsatz von ­Ventilatoren

Ursachen geringerer Lüftung


Stall

bereich der Tiere für angenehme Bedingungen durch angepasste Luftgeschwindigkeiten zu sorgen, sind mehrere Ventilatoren erforderlich. Deckenventilatoren mit großen Durchmessern, die häufig mittig über dem Futtertisch (Dachraum) angebracht werden, drücken die Luft nach unten und von dort nach außen. Dabei reduzieren Hindernisse wie Aufkantungen am Fressgitter oder Liegeboxenabtrennungen die Luftgeschwindigkeit. Folglich ist der Kühleffekt im Randbereich des Stalls geringer. Axial-Ventilatoren (Durchmesser ca. 1 m) werden in der Regel in Längsrichtung über dem Liegeboxenbereich mit einem Abstand von 15 bis 20 m angebracht. Dies entspricht in etwa der Wurfweite. Um die Luft idealerweise in Richtung Tierbzw. Liegebereich zu fördern, ist die Anbringung mit einem Neigungswinkel von 15 bis 20° ratsam. Bei der Anordnung in Längsrichtung des Stalls sind häufig zwei bis drei Lüfterreihen erforderlich, um die gesamte Stallbreite abzudecken. Alternativ kann die Anordnung auch quer zum Stall erfolgen. Ab einer Höhe von 2,70 m (Ventilatorunterkante) über der Standfläche ist kein Schutzgitter am Ventilator erforderlich. Schutzgitter reduzieren die Leistung des Ventilators, dies gilt insbesondere für verschmutzte

Schutzgitter. Die Geräuschkulisse ist bei den schnell drehenden Axial-Ventilatoren höher als bei den Deckenventilatoren. Je höher die Temperatur desto höher die erforderliche Drehzahl der Ventilatoren zur Sicherstellung ausreichender Luftgeschwindigkeiten zur Abkühlung. Ist es erforderlich, dass die Ventilatoren dauerhaft mit über 80 Prozent ihrer Leistung laufen, ist eine Frequenzsteuerung nicht sinnvoll. Werden sie hingegen in einem Leistungsbereich von 10 bis 80 Prozent gefahren und haben lange Laufzeiten, ist eine Frequenzsteuerung überlegenswert. Diese reduzieren die Stromkosten und rechtfertigen damit vielfach die höheren Investitionskosten.

Wasserverdunstung Durch den Einsatz von Wasser zur Befeuchtung über Verneblungsanlagen oder Berieselungsanlagen wird der Abkühleffekt zusätzlich erhöht. Jedoch ist die Luftfeuchtigkeit der begrenzende Faktor, denn bei Werten von über 70 Prozent sollte der Einsatz von Wasser zur Befeuchtung unterbleiben. Eine Wärmeabgabe durch die Kühe ist dann nicht mehr möglich (Saunaeffekt). Die wichtigste Maßnahme zur Verringerung von Hitzestress im Milchviehstall sind ausreichend hohe Luftgeschwindigkeiten am Tier. Die zusätzliche Abkühlung

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über Verdunstungskälte durch Einsatz von Wasser kann eine zusätzliche Maßnahme sein.

Bauliche Aspekte Die Ausrichtung des Stalls spielt im Hinblick auf eine möglichst optimale natürliche Querlüftung eine wichtige Rolle. Im Idealfall steht der Stall quer zur Hauptwindrichtung (Süd-West) und hat keine Nebengebäude. Liegt eine Giebelseite in Hauptwindrichtung, ist es zu überlegen, über Lochbleche im Giebelbereich die Luftzuführung zu verbessern. Offene, hohe Traufen und eine entsprechend dimensionierte Firstentlüftung sorgen für eine gute Lüftung, wobei der Dachüberstand nicht zu kurz sein soll, um einen Sonnenschutz für die äußere Liegeboxenreihe zu gewährleisten. Darüber hinaus sind helle und wärmegedämmte Dächer vorteilhaft, da vor allem im Sommer der Wärmeeintrag durch das Dach reduziert wird. Der Temperaturunterschied zwischen außen und innen ist dadurch größer, was eine bessere Thermik und damit erhöhten Luftaustausch zur Folge hat. Die Mehrkosten für die Dachdämmung beispielsweise über gedämmte Sandwichelemente liegen bei 15 bis 20 Euro/m². Für eine vergleichbare Dämmwirkung sorgt auch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Steht der Stall quer zur Haupt-

windrichtung, ist die Ausrichtung der Dachfläche für eine PV-Anlage nicht ganz optimal. Dies hätte eine etwas geringere Leistung der PV-Anlage von ca. 5 Prozent zur Folge. Lichtplatten sollten nicht auf den Dachflächen mit südlicher und westlicher Ausrichtung zum Einsatz kommen. Dadurch wird eine direkte Sonneneinstrahlung auf die Tiere vermieden. DI Alfons Fübekker ist Fachberater für Landtechnik und Bauen, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Deutschland.

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Stalleinrichtung

Damit‘s vom Futtertisch wieder schmeckt Mit den Jahren wird die Betonoberfläche vieler Futtertische zunehmend in Mitleidenschaft gezogen. Verantwortlich hierfür sind in erster Linie Säuren aus Futtermitteln, die in der Milchviehfütterung eingesetzt werden.

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bestandteile aus dem Beton gelöst und so mit der Zeit abgetragen werden. Dies ist selbst bei so genanntem säurebeständigem Beton der Fall, da auch dieser, wenn auch in reduziertem Anteil, Kalk enthält. Hinzu kommen mechanische Beanspruchungen durch Geräte und die Zunge der Tiere. Die Folge

sind offenporige Oberflächen, die rau und schlecht zu reinigen sind, wodurch Hygiene und Futteraufnahme leiden.

Schutzmaßnahmen ergriffen werden, damit die Futtertisch­ oberfläche möglichst lange glatt und hygienisch bleibt. Eine ausdauernde Variante ist der Einsatz von sogenannten TrogVerschiedene Schutzmaßnahmen oder Krippenschalen aus Polymerbeton. Diese Schalen haben Bei der Herstellung eines Fut- den Vorteil, dass sie durch ihre tertischs können verschiedene L-Form in runder Ausführung rinderprofi 2/2022

Foto: © AdobeStock

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inen hohen Anteil haben auch Silagen. Organische Säuren oder Säuremischungen, die den Mischrationen z. B. zur Stabilisierung bei warmen Außentemperaturen zugegeben werden, können den Futtertisch zusätzlich beanspruchen. Säuren bewirken, dass die Kalk-


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iere fressen lieber – und vor allem mehr – von sauberen Böden. Sie sind dadurch ertragreicher. Kunstharzböden sind die Alleskönner in der Bodengestaltung. Sie sind langlebig, rutschfest und einfach zu reinigen. Avenarius­Agro bietet als Hersteller ein vielfältiges Lösungsangebot für den landwirtschaftlichen Bereich. Die Liste an Bestimmungen und Anforderungen für Landwirte ist lang. Neben der wirtschaftlichen Herausforderung sind Umweltschutz, artgerechte Tierhaltung und großer persönlicher Einsatz ein fixer Bestandteil des Alltags. Aber auch die Bausubstanz, insbesondere Böden und Wände, werden im landwirtschaftlichen Bereich durch starke mechanische und chemische

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Belastungen auf die Probe gestellt. Hochqualitative Kunstharzbeschichtungen von Avenarius­ Agro schaffen den perfekten Untergrund für Mensch und Tier: ob in Stallungen, bei Melkständen und Milchkammern, Futtertischen oder in Werkstätten und Lagerräumen. Durch die fugenlose Oberfläche sind sie leicht zu reinigen und erfüllen auch höchste Hygienestan-

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für Garagen und Balkone, erfreuen sie sich immer größerer Beliebtheit. Individuelle Eigenschaften und Oberflächenwünsche können für den jeweiligen Einsatzort kombiniert werden. Die Möglichkeit der Überbeschichtung von bestehenden, keramischen Bodenbelägen machen Kunstharzbeschichtungen auch für Renovierungsarbeiten äußerst interessant. Ihre Vorteile auf einen Blick: – fugenlose Oberfläche – leicht zu reinigen – hygienisch – abriebfest und langlebig – rutschfeste Ausführung möglich – hohe chemische Beständigkeit – attraktive Optik – in vielen Farben erhältlich

dards – ein Muss für jeden modernen Landwirtschafts­betrieb. Der Aufbau einer Kunstharzbeschichtung erfolgt modular und kann somit auf verschiedenste Anwendungsmöglichkeiten und Einsatzbereiche abgestimmt werden. Ob rutschfest, extra standhaft, oder ein besonders einfacher Aufbau für Ausbesserungsarbeiten – die Möglichkeiten sind vielfältig. Auch im privaten Bereich, z. B. www.avenariusagro.at

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Firmenbericht

Neubauten heutzutage eher selten gefliest. Auch Polymerplatten können einfach verlegt werden. Diese können im Raster von 60 cm aneinandergelegt werden. Somit sind Erweiterungen nach vorne kein Problem. Im Regelfall bedeutet das: Die erste Platte mit dem Rückenabschluss hat eine Tiefe von 70 cm. Die Erweiterung um 60 cm ergibt dann eine Gesamttiefe von 130 cm. Aus Kosten- und arbeitswirtschaftlichen Gründen kann ein Betonschutz an einem neuen Futtertisch sehr gut über einen Polyurethananstrich relativ einfach hergestellt werden. Polyurethan (PU) ist ein einkomponentiger Kunstharz für die Versiegelung von Betonflächen wie z. B. auch von Fahrsilos und Melkstandwänden. Das Produkt behält auch nach dem Anstrich eine

DESICAL® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Hufgard GmbH.

kaum Möglichkeit bieten, dass sich Futterreste festsetzen können. Allerdings sind sie maximal in einer Tiefe von 1 m zu erhalten. Bei heute gängiger Vorlage einer TMR einmal je Tag bildet sich in der Regel ein deutlich breiterer Futterschwad, so dass die Grenzbereiche weiterhin ungeschützt sind. Ähnliches gilt bei einer Trogschale aus Edelstahl. In den Grenzbereichen zum Beton wird der Futtertisch angegriffen und es kann dort zu hygienischen Problemen und Futtererwärmung kommen. Wird kontaminiertes Futter angeschoben, kommen die Tiere zwangsläufig damit in Kontakt. Beim Einsatz von Fliesen ist unbedingt auf eine feste Verlegung zu achten. Aufgrund relativ hoher Kosten und einem großen Fugenanteil, der auch hygienische Probleme bereiten kann, werden Futtertische bei


Stalleinrichtungen

leicht flexible Beschaffenheit. ­Witterungsbedingte und mechanische Einflüsse können die Langlebigkeit der Beschichtung beeinträchtigen.

Für viele Jahre Bei guten Bedingungen lässt sich eine Lebensdauer von mehreren Jahren erreichen. Vor dem Anstrich müssen Staub und nicht fest gebundene Bestandteile der Oberfläche z. B. mit einem Hochdruckreiniger oder Drahtbürsten gründlich entfernt werden. Danach kann die Polyurethanbeschichtung in drei Schichten aufgestrichen werden. Relativ einfach, schnell und kostengünstig ist ein Anstrich des Futtertischs mit Betonfarbe. Dieses Verfahren bringt jedoch nicht unbedingt langfristigen Erfolg, da Säure- und Reibungsbeständigkeit des Materials nicht gegeben sind. Sind beim Neubau keine Schutzmaßnahmen ergriffen worden bzw. ist die Oberfläche trotzdem rau und angegriffen, ist eine Sanierung des Futtertischs bei entsprechenden Schäden empfehlenswert. Ziel ist es dabei, eine ebene, hygienische, leicht zu reinigende Oberfläche wiederherzustellen. Der Wiederaufbau wird in mehreren Arbeitsschritten vollzogen. Die Sanierung ist in der Regel im Bereich der Futterablage sinnvoll, das heißt in einem Bereich von etwa 1,5 m vom Fressplatz aus in Richtung der Mitte des Futtertischs. Grundsätzlich lassen sich auch nachträglich Krippenschalen oder Edelstahl einbauen, in der Praxis werden häufig Harzbeschichtungen verwendet. Unabhängig davon, welche Maßnahme umgesetzt werden soll, ist darauf zu achten, dass der Einbau unterhalb des Niveaus des bestehenden Futtertischs erfolgt ist. So entstehen keine überstehenden Kanten, 34

wodurch die Maschinen zum Futteranschieben und Reinigen geschont werden sowie die mechanische Beanspruchung des Materials reduziert wird. Beschichtungen bieten eine gute Möglichkeit, Futtertische zu sanieren. Hierbei sind Faktoren wie Beständigkeit gegen Säuren, Witterungseinflüsse und mechanische Beanspruchung sowie die Kosten zu beachten.

Einsatz von PU oder Epoxidharz Zur Vorbereitung des zu sanierenden Bereichs wird die saubere und ebene Fläche mit der Polyurethanbeschichtung bestrichen oder gerollt. Zum Aufbau der eigentlichen Füllschicht werden weitere Baustoffe eingesetzt, wie z. B. Quarzsand, Zement und Wasser als Füllstoffe, die mit der PU-Beschichtung vermischt und anschließend gespachtelt werden. Als Abschlussbehandlung wird die Sanierungsfläche in mindestens zwei Arbeitsgängen mit der reinen PU-Beschichtung versiegelt. Diese Arbeitsschritte sollten innerhalb von ca. 24 Stunden erfolgen, anschließend ist eine Aushärtezeit von zwei bis drei Tagen einzuhalten. Ein weiteres, sehr hochwertiges und in der Praxis weit verbreitetes Verfahren ist die Aufbringung von Epoxidharz, einem Zweikomponentensystem. Unter der Voraussetzung, dass der Betonuntergrund optimal vorbereitet ist und bei der Ausbringung des Materials auf eine gute Verteilung, Schichtdicke und Reduktion der Blasen geachtet wird, kann eine Lebensdauer von bis zu 15 Jahren erreicht werden. Zudem kann es der Landwirt auch selbst auftragen. Die Durchführung jeglicher Sanierung ist genau zu planen und es kann sinnvoll sein, den Futtertisch in mehreren Abschnitten zu bearbeiten.

Wenn der Roboter entmistet Die Laufstallhaltung bringt arbeitstechnische Vorteile und den Tieren mehr Bewegungsmöglichkeiten. Dafür steigen der technische und der finanzielle Aufwand. Reduktion von manueller Handarbeit bringt ein Entmistungsroboter. Von Ruedi Hunger

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ntmistungsroboter erfreuen sich, neben den handgeführten, motorisierten Geräten (Motormäher usw.) und den stationären Entmistungsschiebern, zunehmender Beliebtheit. Insbesondere in Milchvieh-Laufställen mit perforierten Laufflächen ist der Entmistungsroboter beliebt. Die akkubetriebenen Entmistungsroboter reinigen die Spalten durch Abschieben und Durchdrücken des Kots. Heißes und trockenes Wetter führt auf perforierten Böden zu angetrockneten Verschmutzungen. Dieser Umstand erschwert für den Roboter das Durchdrücken des Kots durch die Spalten. Ein häufigeres Entmisten kann das Problem entschärfen. Das Verhältnis Arbeits- und Ladezeiten liegt zwischen 40:60 bis 75:25. Je nach Modell sind sie mit einer Sprühvorrichtung (Wassertank, Druckpumpe, Düsen) ­a usrüstbar. Die Ladestation und bei Bedarf die Wasserfüllstation sind einzeln oder kombiniert im geschützten Bereich

des Laufgangs platziert. Beide Stationen werden bei Bedarf automatisch aufgesucht.

Tier/Roboter-­ „Beziehung“ Übereinstimmende Beobachtungen zeigen, dass sich Kühe nach einer Angewöhnungsphase schnell an den Entmistungsroboter gewöhnen. Die Schweizer Agroscope Tänikon (LEIWEBER, ZÄHNER, SCHRADE) stufte von rund 370 Verhaltensreaktionen zum Entmistungsroboter-Einsatz 72 Prozent als „Ausweichen“ ein. 16 Prozent wurden als „Erkundungsverhalten“ definiert und bei rund 11 Prozent der Reaktionen haben die Tiere das Fressgitter verlassen, obwohl der Roboter mehr als ein Meter vom Tier entfernt war. Manche Tiere reagierten erst nach einer direkten Berührung des Roboters mit ihren Beinen. Bei liegenden Tieren wurde beobachtet, dass sie meistens bei der Vorbeifahrt des Roboters lediglich mit einem rinderprofi 2/2022


Stalleinrichtungen

­a ufmerksamerem Ohrenspiel reagierten. Ein allgemeines Ausweichen der Tiere in eine Liegebox während einer Reinigungsfahrt des Roboters wurde nicht beobachtet. Die Forscher gehen daher davon aus, dass die Kühe nach einer Angewöhnungsphase gelernt haben, den Roboter einzuschätzen und ihm vorsorglich auszuweichen.

Schmierschicht­ bildung

Auf den ersten Blick mag das überraschen. Üblicherweise könnte man davon ausgehen, dass Wasser das Gleiten fördert. Im Fall des Entmistungsroboters gibt es aber zwei Momente, welche die Bildung einer Schmierschicht reduzieren: Erstens, ein häufigeres Entmisten und zweitens, das Aufsprühen von Wasser unmittelbar vor dem Reinigungsschild. Besonders wirksam sind diese Maßnahmen, wenn sie kombiniert werden. Von Schmierschichten betroffen sind in erster Linie die Quergänge. Das kann damit auf einem Flächenanteil von 10 Prozent bis 20 Prozent der Fall sein. Es liegt auf der Hand, dass die Schmierschichten in erster Linie das Ausrutschen der Kühe bei Gehen fördern. Auch wenn eine Kuh durch eine Artgenossin verdrängt wird, steigt auf Schmierschichten die Ausrutschgefahr. Speziell gefährdet sind Kühe, wenn sie

beispielsweise zum Lecken an bestimmten Körperstellen nur auf drei Beinen stehen. Die damit verbundenen dynamischen Gewichtsverlagerungen tragen das Ihre dazu bei. Allerdings Fazit kann davon ausgegangen werden, dass Kühe normalerweise Die Laufstallhaltung hat auch die glatten Flächen für diese Art in absehbarer Zukunft große Bedeutung für die Schweizer der „Körperpflege“ meiden. Milchviehbetriebe. Es ist davon auszugehen, dass EntmistungsStrom- und roboter sich weiter verbreiten. ­Wasserverbrauch Starten und vergessen, funktioSowohl der Strom- als auch der niert auch beim EntmistungsroWasserverbrauch sind von der boter nicht. Ein gewisser Anteil Anzahl (wenig, optimal, ­häufig) der eingesparten, manuellen Reinigungsgänge und dem Reinigungszeit muss zur BeEinstreumaterial (Stroh lang, obachtung, Einstellung bzw. Häcksel) abhängig. Der mitt- Programmierung des Roboters lere Stromverbrauch pro Kuh eingesetzt werden. Zudem und Jahr wurde in spezifischen müssen die gereinigten Flächen Versuchen von Agroscope mit regelmäßig begutachtet und 14,6 kWh bis 34,7 kWh beziffert. gegebenenfalls Maßnahmen Der mittlere Wasserverbrauch zur Verminderung von ausgeist ebenfalls von der Anzahl der prägten Schmierschichten erReinigungsgänge und dem Ein- griffen werden. Dabei ist die streumaterial abhängig und Mehrmenge an anfallender Gülbeträgt 1,6 bis 5,9 m3/Kuh und le im Auge zu behalten. Jahr. Die anfallende Wassermenge Ruedi Hunger ist Landtechnik-Journalist bestimmt schlussendlich die in der Schweiz.

Foto: © Schauer

Unter bestimmten Umständen kann sich beim Einsatz eines mechanischen Entmistungssystems eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Schmierschicht bilden. Betroffen sind sowohl Planflächen wie auch Spaltenböden. Diese dünne, schmierige Schicht bildet sich beispielsweise in trockener Umgebung (Sommerklima) oder in gering belegten Ställen (Unterbelegung) sowie in Ställen mit breiten Laufgängen und in gut belüfteten Ställen. Mit dieser Schmierschicht wird der Boden für Mensch und Tier rutschig und die Gleitgefahr steigt. Von diesem Phänomen ist auch der Entmistungsroboter betroffen, obwohl er üblicherweise mehr Reinigungsgänge durchführt als andere Entmistungssysteme. Versuche von Agroscope in Tänikon zeigen, dass mit einer Wassersprühfunktion die Bildung der Schmierschicht merklich reduziert werden kann.

Wasser entschärft das ­Problem

Güllemenge und kann unter Umständen „das Fass zum Überlaufen“ bringen. Die daraus resultierenden Vorteile einer weniger schmierigen Oberfläche und die tieferen Ammoniak-Emissionen sind trotz Kosten positiv zu bewerten. Nicht näher bekannt ist, inwieweit sich die höhere Güllemenge bzw. die Ammoniak-Verluste beim Ausbringen im Feld mit den Emissions-Einsparungen im Stall ausgleichen.

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Stallbau

Im richtigen Licht stehen Licht steuert bei Rindern den Tagesrhythmus und entscheidet maßgeblich über Wohlbefinden und Produktivität. Worauf es bei der Beleuchtung im Rinderstall ankommt.

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icht steuert die innere – Thermischen Strahlungsquellen Uhr der Rinder und be(Glüh- oder Halogen­lampen); einflusst Gesundheit, – Niederdruckentladungslampen (Leuchtstoffröhren): Sie – Wohlbefinden, Stoffkommen bis maximal vier bis wechsel und Fruchtbarkeit. Dafünf Meter Lichtpunkthöhe niel Werner, Wissenschaftlicher zum Einsatz, verschwinden Mitarbeiter am Versuchs- und aber zunehmend vom Markt. Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse, beschrieb – Hochdruckentladungslam­ p e n ( H a l o g e n m e t a l l - /­ in einem Webinar auch, wobei Natriumdampflampen): Sie man bei künstlichen Lichtqueleignen sich auch für hohe len im Stall unterscheidet:

Lichtpunkthöhen und sind oft in Milchvieh- und Bullenmastställen im Einsatz. LED-Lampen: Hier ist es laut Werner wichtig, in vollwertige LEDs mit guter Kühlung zu investieren. Wer weniger Geld ausgeben will, sollte in Entladungslampen investieren. Von LED-Retrofits (Produkte, bei denen Glühlampe oder Leuchtstoffröhren durch LEDs ersetzt werden) rät Werner dagegen ab. Auch wenn sie zertifiziert sind, sei die alte Fassung nicht für eine LED produziert. Ohne richtige Kühlung könne es leicht zum Schmoren kommen und im Brandfall zahle die Versicherung möglicherweise nicht. Zudem seien Retrofits weniger langlebig als richtige LEDs.

Die Versuchsergebnisse In einem Versuch hat Werner die Wirkung von LED- und Natriumdampflampen auf Milchkühe verglichen. Er beobachtete mit LEDs bei Intensitäten von 80 und 150 Lux eine signifikant höhere Liegedauer. Bei 13 und 16 Stunden Beleuchtungsdauer ergaben sich keine Unterschiede. Demnach reichen in unseren Breitengraden Lichtprogramme von 13 Stunden aus, soweit das mit Management und Melkzeiten vereinbar ist. 36

Außerdem untersuchte Werner, wie verschiedene Lichtprogramme auf die Aktivität von Maststieren wirken. Bei einem zwölf Stunden-Lichtprogramm war die Hauptliegezeit um 5 Uhr mit weiteren Peaks nachmittags und um 21 Uhr erkennbar. Eine zusätzliche Beleuchtung von 1 bis 3 Uhr nachts verschob den Rhythmus rund drei Stunden nach hinten: Obwohl die Tiere zur gleichen Zeit gefüttert wurden, standen sie später auf und verbrachten die gleiche Zeit fressend und liegend.

Beleuchtungsübergänge Beleuchtungsübergänge im Stall sind laut Werner besonders wichtig. Da es im Melk­ stand heller ist als im Stall, rät er, die Helligkeit stufenweise zu erhöhen und schon im Vorwartebereich für mehr Licht zu sorgen. Eine Orientierungsbeleuchtung sei gerade in offenen Ställen oft überflüssig, da Rinder nachts besser sehen als wir und die Lichtverschmutzung in Deutschland hoch sei. Bisherigen Erfahrungen zufolge würden die Tiere auch ohne Beleuchtung zu Futtertisch, Tränke oder Melkroboter gehen. Ein Rotlicht als Nachtlicht hält Werner für wenig sinnvoll: Zwar nehmen es die Rinder nicht wahr, aber für einen Kontrollgang reiche es nicht aus, da keine Details erkennbar sind. rinderprofi 2/2022



Fütterungstechnik

AFS: Überlegungen vor dem Kauf Arbeitserleichterung und das Größerwerden der Bestände können oftmals mit dem Einsatz technischer Hilfsmittel bewerkstelligt werden. So hat automatisierte Fütterungstechnik in vielen Betrieben Einzug gehalten.

N

eben der täglichen Melk­a rbeit erfordert die Fütterung einen großen Arbeitszeitblock. Daher besteht die Möglichkeit, die Tiere mit (fast) selbständig funktionierenden Anlagen zu füttern.

Zeitersparnis und sehr große Flexibilität sind die wichtigsten Gründe, warum automatische Fütterungssysteme eingebaut werden. Neben der großen Zeit­ersparnis kann die automatische Fütterung auch andere Vorteile mit sich bringen. Da den Kühen mehrmals täglich

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frisches Futter vorgelegt wird, kann die Grundfutteraufnahme steigen und weniger Futterreste bleiben übrig. Durch die mehrmalige Futtervorlage kann es zur Steigerung der Milchleistung und Tiergesundheit kommen. Bei Einsatz eines automatischen Fütterungssystems ist der Landwirt, besonders bei Arbeitsspitzen, flexibler, da die fixen Fütterungszeiten wegfallen. Ein weiterer Aspekt dieser Technik ist unter anderem, dass die Aktivität im Stall deutlich gesteigert wird, was zum Beispiel einen häufigeren Melkroboterbesuch der Kühe zur Folge haben kann. Der manuelle Futternachschub entfällt und das Rangverhalten am Futterbarren ist deutlich geringer. Rang­ niedrigere Kühe haben somit die Möglichkeit, ebenfalls ohne Stress Futter aufzunehmen. Um eine optimale Mechanisierung für den jeweiligen Betrieb zu finden, ist vor allem ein lückenloses Zusammenspiel zwischen den einzelnen Elementen von Futterlager bis zum Futtertisch von größter Bedeutung und unumgänglich. Beste Grundfutterqualität ist – unabhängig von der Fütterungstechnik – die Grundvoraussetzung für zufriedenstellende Herdenleistungen.

Diese ist jedoch nur durch einen optimalen Schnittzeitpunkt, ein gutes Silagemanagement (Sauberkeit, regelmäßiger Vorschub) und entsprechendes Futtertischmanagement (saubere Barren, Nachschieben etc.) gewährleistet. Die Technik kann in diesem Zusammenhang nur als Unterstützung und nicht als Ersatz für Managementaufgaben der Betriebsleiter gesehen werden. Eine permanente Rationskon­ trolle und Anpassung durch den Landwirt muss auch im Falle einer Umstellung auf automatisierte Fütterungstechnik laufend durchgeführt werden. Der Vorteil von Fütterungsrobotern ist, dass die Rationsanpassung relativ einfach und rasch umzusetzen ist. Um die Vorteile eines solchen Systems zu erreichen bzw. auszuspielen, ist außerdem ein optimales Management im Stall und auf dem Betrieb die absolute Grundvoraussetzung. Kuhkomfort, leistungsgerechte und individuelle Fütterung der einzelnen Tiergruppen, Fruchtbarkeitsmanagement, Arbeitszeitmanagement sind nur einige wichtige Parameter und Grundbedingungen, um die Vorteile eines automatisierten Systems auch effizient zu nützen.

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Fütterungstechnik

boter nicht erreicht werden Hier einige Anregungen, die kann, notwendig (= zusätzlivor der Anschaffung einer beche Arbeitszeit, Kosten)? stimmten Fütterungstechnik in die Überlegungen miteinbezo- – Ist der Kraftfuttersilo für den Fütterungsroboter erreichbar gen werden sollten. oder muss das Kraftfutter anderweitig (z. B. mittels HoflaUmbaulösungen – nachträg­licher Einbau der) dosiert werden? – Ist der Fütterungsroboter auch bei einer möglichen – Futtertischbreite – unterStallerweiterung einsetzbar schiedliche Maße der einzelbzw. erweiterbar? nen Fabrikate – Wo können die Vorratsbehäl– Durchfahrtshöhe ter aufgestellt werden (Platz– Wieviele Futterachsen sind bedarf)? notwendig – welche Kurvenradien sind möglich, wie funk- – Wegstrecken außerhalb des Stalls tioniert das System bei unterschiedlichen Niveaus? Neubau – Ist die Decke tragfähig für den Fütterungsroboter bei – Soll der Futtertisch auch mit schienengeführten Systeeinem Traktor befahren wermen? den können – Fütterung bei – Ist ein weiteres FütterungsAusfall des Roboters? system für einen zweiten – Ist eine Gruppenfütterung Stall (Kal­binnen, Stiermast), möglich z. B. mehrere Grupder mit dem Fütterungsropen?

Silos, Folgeinvestitionen – Sind alle Flachsilos und Hochsilos erreichbar? – Entfernung der Silos zum stationären Mischer? – Ist ein Siloentnahmegerät am Betrieb bereits vorhanden oder muss ein neues Gerät angeschafft werden (Radlader, Teleskoplader, Silozange)? – Eine Überdachung der Futtervorratsbehälter ist notwendig. – Die Befestigung der Fahrtwege ist notwendig.

Zusatzeinrichtungen – Barrenreinigung und Futter nachschieben möglich? – Lockfütterung (kleine Kraftfuttergaben) möglich?

Sonstige Überlegungen – Kann der Roboter von mehr als 1 Person bedient wer-

den – ist eine Urlaubs-, Krankenstandvertretung vorhanden? – Ist jederzeit (Sonntag) ein Servicemann erreichbar? – Wie einfach ist die Technik zu bedienen – Einschulungszeiten? – Starkstromanschluss notwendig – umfangreicher Schaltkasten nötig – Bei Gesamtinvestitionskosten von über 60.000 Euro kann ein selbstfahrender Mischwagen in Gemeinschaft eine Alternative sein. Hier wäre kein Entnahmegerät notwendig und wenn möglich könnte auch der zweite Betrieb die Fütterung übernehmen. Die Investitionskosten sind ähnlich hoch, es fällt in diesem Fall weniger Arbeitszeit an, da das Füttern der Kollege übernimmt. – Kurze Silagen sind besser, da die Zuteilgenauigkeit steigt (eventuell auf Feldhäckslersilage umsteigen). – Was ist bei Ausfall des Systems – kann ich mit einem Traktor oder Hoflader den Futtertisch befahren/erreichen? – Überlegung eines Not­ stromag­gregats im Falle eines Stromausfalls ist sinnvoll. Quelle: Broschüre „Automatische Fütterungstechnik“ der Landwirtschaftskammer Oberösterreich

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So gelingt saubere Grünfutterernte Saubere und effiziente Grünfutterernte beginnt bereits bei der Pflege im Frühjahr. Zu Beginn der Saison sollte der Landwirt den Grünlandbestand auf Lücken in der Grasnarbe kontrollieren. Von Wolfgang Turk

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n Bereichen mit schlechter Bodenbedeckung wirbeln zur Ernte die Mähwerke Erde auf. Daher muss zeit-

gerecht nachgesät werden. Maulwurfshügel, die nach dem Winter vermehrt auftreten, sollte man fachgerecht im Frühjahr abschlep-

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pen, um den Boden einzuebnen. Durch diese Maßnahmen können Verschmutzungen des Grünlands vermieden werden, da die Erde

beim Schnitt nicht in das Futter eingebracht wird. Wenn eine Grünlandfläche aufgrund von Engerlingbefall

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oder anderen Ursachen neu angelegt wird, sollte man bereits bei der Anlage auf eine ebene und gerade Fläche achten. Hügel und stark kupierte Grünlandflächen sind mit Mähwerken und Kreiselwendern schwieriger zu bearbeiten, da die Zinken des Zetters den Boden berühren und dadurch Erdpartikel in das Futter einbringen. Es gilt der Grundsatz, dass bereits bei der Anlage der Grünlandflächen ein Grundstein zur sauberen und effizienten Futterernte gelegt wird.

Extrem unterschiedliche Schnitthöhen durch falsche Einstellung der Mähtechnik.

schmutzungen ebenfalls. Messer der Mähwerktechnik sollten ständig scharf gehalten und regelmäßig erneuert werden. Abgestumpfte Messer quetschen den Grashalm und dadurch wird der Aufwuchs erschwert, Nur auf der Kraftstoffverbrauch erhöht ­abgetrocknetem und die Qualität der Ernte ver­Boden mähen schlechtert. Diese einfachen Die Grünfutterernte sollte nur Maßnahmen verringern den Einbei abgetrocknetem Boden be- trag von Rohasche in das Futter. gonnen werden, da sonst Erdpartikel leichter in das Futter Mähhöhe von eingebracht werden. Die Gras­sieben Zentimetern narbe wird auch bei abgetrock­einhalten neten Boden geschont und weniger stark bei der Überfahrt Für die Futterqualität wichmit dem Traktor verwundet. tig ist das Einhalten der ­Mähhöhe – ideal sind sieben Zentimeter. Bei zu tiefem Geräte korrekt ­warten und einstellen Schnitt wird die Grasnarbe verletzt und der Wiederaufwuchs Korrekt eingestellte und ge- erschwert. Untersuchungen wartete Geräte reduzieren Ver- haben eindeutig belegt, dass ein zu tief angelegter Schnitt nur Nachteile für die Qualität und den Aufwuchs bringt.

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wurde mit einem Scheibenmähwerk in Frontanbau und einem Trommelmähwerk im Heckanbau gearbeitet. Dabei war die Schnitthöhe des Scheibenmähwerks zu tief eingestellt. Der Aufwuchs und die damit verbundenen Verluste an Futtermenge sind in Folge des zu tief ­angelegten Schnitts erheblich.

Einmal zu tief, alles tiefer stellen

Die Schnitthöhe wirkt sich auch auf alle folgenden Arbeitsgänge aus, wie zum Beispiel Wenden, Kreiseln, Laden und Pressen. Die Arbeitsgeräte, die dem Mähwerk folgen, müssen ebenfalls tiefer eingestellt werden. Die tiefer eingestellten Zinken des Kreiselschwaders bringen mehr Erde in das Futter ein. Die richtige Einstellung des Zinkenabstands über dem Boden beträgt beim Kreisler Das Bild oben zeigt unter- und Schwader zirka vier Zenschiedliche Schnitthöhen. Hier timeter. Vor der Kontrolle des

Zinkenabstands zum Boden ist der Luftdruck der Laufräder zu kontrollieren. Der Luftdruck des Schwaders sollte bei 0,8 bar bis 1,2 bar liegen. Der Luftdruck kann je nach Bodenverhältnissen variiert werden. Um die Laufruhe bei trockenen harten Bodenverhältnissen zu verbessern, wird empfohlen, einen geringeren Reifendruck zu wählen.

Fahrgeschwindigkeit möglichst einhalten Die Fahrgeschwindigkeit sollte beim Kreiseln maximal fünf Kilometer pro Stunde betragen und beim Schwaden maximal zehn Kilometer pro Stunde. Wenn der Anwender diese Maßnahmen beachtet und wirkungsvoll umsetzt, kann er die Verschmutzung minimieren und die Qualität des Futter steigern, bei gleichbleibender Wirtschaftlichkeit. Ing. Wolfgang Turk, Bildungswerkstatt Mold, Niederösterreich

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Die LED-Aktivierung solcher Tiere kann entweder pro Tier oder per Bericht vordefiniert werden, indem das Allflex-Monitoringsystem oder ein unterstütztes und angeschlossenes Herdenmanagementsystem verwendet wird. Die Sensoren sind mit den Monitoring-Lösungen Allflex SenseHub, Heatime Pro+ kompatibel. Sie können mit anderen Typen von Allflex-Sensoren auf einem Betrieb kombiniert werden. SD Tiergesundheit hat die INFORMATION: neue Generation von Allflex www.allflex.de Kuh-Monitoring-Ohrmarken in Österreich vorgestellt. Die neue, multifunktionale LED-Anzeige ermöglicht es jedem, schnell und einfach bestimmte Tiere zu finden, die brünstig sind oder Aufmerksamkeit benötigen, selbst in einer großen Gruppe von Tieren. Allflex Livestock Intelligence

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on der Pick-up bis zum Förderkanal hat Krone die Baureihe des Lade- und Häckseltransportwagens ZX technisch überarbeitet und zum Teil neu konstruiert. Das Ergebnis ist ein noch präziserer Schnitt bei gleichzeitiger Futterschonung und geringerem Leistungsbedarf. Basis dafür sind die stetig steigenden Leistungen der Standardtraktoren, die Zapfwellenleistungen von bis zu 400 PS fast alltäglich machen. Dieser Trend – in Kombination mit schlagkräftiger Schwader-Technologie – ermöglicht Durchsätze in neuen Dimensionen. Deshalb hat Krone das ZX-Schneidaggregat nachhaltig überarbeitet und optimiert. Ganz neu ist Krone SplitCut: Mit diesem Randschnittsystem wird der äußere Rotorstern durch seitliche Trennwände komplett vom Laderaum isoliert. Dank dieser Technologie ist euchen sind für Menschen in ei- gewährleistet, dass auch am äußersnem Ausmaß, wie in der Corona­ ten Rotorrand kein ungeschnittenes krise, zum Glück eine Seltenheit. Futter in den Laderaum gelangt. Ganz anders sieht das bei Tierkrank- INFORMATION: www.krone.de

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nlässlich der Eröffnung des neuen Technology Centers am 12. Juni: Von 09.00 bis 17.00 stehen im oberösterreichischen Waldneukirchen u.a. Live-Präsentationen des vollautomatischen Siloentnahme­ systems LIFT und Firmenführungen am Programm – spannende Einblicke in die Entwicklung der Fütterungstechnik des 21. Jahrhunderts sind also garantiert. Auf einer Fläche von über 10.000 m2 entstehen im Wasserbauer Technology Center die Fütterungsroboter der neuesten Generation. INFORMATION: www.wasserbauer.at

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zeichnen sich neben einer Vielzahl einzigartiger Features, wie der großen Bandbreite an Cracker-Varianten vom INTENSIV CRACKER und MCC ­CLASSIC über den MCC MAX bis zum MCC ­SHREDLAGE®, verschiedenen Vorsatzantrieben und der TERRA TRAC Technologie, durch eine hohe Wertstabilität und geringe Wartungskosten aus. Bei vielen Kunden sind darüber hi­ naus die Total Cost of Ownership, kurz TCO, ein Kriterium bei der Kaufentscheidung. Durch geringen Verschleiß und den sehr guten Wiederverkaufswert überzeugt der JAGUAR auch hier und geht im Laufe des gesamten Lebenszyklus‘ in der Regel durch mindestens drei bis vier Hände. INFORMATION: www.claas.at

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ENSOSAFE von Pöttinger ist ein automatisiertes, sensorbasiertes Assistenzsystem zur Wildtiererkennung. Bei Mäharbeiten können junge Wildtiere schwer verletzt oder sogar getötet werden. Gelangt ein Kadaver eines vermähten Tiers mit dem Futter in den Silo, beginnt dort ein Verwesungsprozess. Die Verfütterung dieser kontaminierten Silage kann bei Nutztieren den lebensbedrohlichen Botulismus auslösen. SENSOSAFE ist ein Sensorbalken, der direkt am Front-Mähwerk angebracht oder als eigenständiges System erhältlich ist. Während des Mähens wird die Fläche abgescannt. Wird ein Wildtier erkannt, gibt das Bedienterminal eine optische und eine akustische Warnung an den Traktor-Fahrer ab, um anzuhalten oder das Mähwerk anzuheben. Das weltweit einzigartige System ist sofort einsatzbereit und man spart sich das Absuchen der Flächen. S ­ ENSOSAFE punktet ls Hersteller von Ventilatoren gegenüber einer Drohne mit Wärmebietet Abbi-Aerotech energieef- bildkamera, denn es ist temperatur­ fiziente Produkte und Klimasysteme unabhängig und zu jeder Tageszeit funktionssicher. für den Rinderbetrieb an. Stromverbrauch und Energieeffizienz INFORMATION: wirken jeden Tag auf Ihre Kosten und www.poettinger.at/sensosafe gehen zu Lasten der Wirtschaftlichkeit. Mit den Abbifan 140-XXP Ventilatoren werden Energie-Einsparungen bis zu 75 Prozent erreicht, mit einem maximaach gerade einmal etwas mehr len Stromverbrauch von nur 522 W/Std.! als drei Jahren lieferte CLAAS Um das beste Ergebnis für die Tiere bereits den 100. JAGUAR TERRA zu erzielen, ist die richtige Wahl Ihres TRAC aus. Die Maschine ging in den Lüftungssystems von größter Bedeuwichtigsten JAGUAR TERRA TRAC tung. Aber auch die Wirtschaftlichkeit soll stimmen. Markt, die USA. CLAAS bietet die TERRA TRAC Lauf- Extra Frischluft im Stall durch eine ufgrund der steigenden Enerwerke für zwei Modelle – JAGUAR Querlüftung für eine bessere Luftgiekosten können wir ab 960 mit 653 PS und JAGUAR 990 mit qualität oder extra Lüftung im Warteraum? Zugfreie Schlauchlüftung für sofort hochwertige und günstige 925 PS Maximalleistung – an. Als Weltmarktführer bei Feldhäcks- die Kälberaufzucht? Photovoltaik-Selbstbausätze für lern bietet CLAAS derzeit 13 ­JAGUAR Abbi-Aerotech hat die Lösung! Sie organisieren! 5 – 8 – 12 – 15 oder Basismodelle von 408 bis 925 PS Ma- INFORMATION: 20 kWp. Geliefert werden österreiximalleistung an. Die Feldhäcksler www.abbi-aerotech.com chische Kioto-­M odule + Huawei-­

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erden Kälber in Stallungen gehalten, ist die Be- und Entlüftung oft der alles entscheidende Faktor bei der Gesunderhaltung. Im Gegensatz nämlich zu erwachsenen Rindern sind Kälber nicht in der Lage, zum thermisch bedingten Luftwechsel beizutragen. Zudem sind Kälber im Vergleich zu Kühen 10 Mal mehr zugempfindlich. Deshalb sind hier Konzepte gefragt, die einerseits gesunde Frischluft in den Stall bringen und zum anderen dafür sorgen, dass auch verbrauchte und schädliche Luft rasch aus dem Aufenthaltsbereich der Kälber entweichen kann. Positive Überdruck-Schlauchsysteme von Ventura tragen genau diesen Anforderungen Rechnung und führen zu einer signifikanten Verbesserung der Luftqualität im Stall. Damit sind Antibiotikaeinsparungen von bis zu 80 Prozent möglich. Das Ventura Konzept besticht durch maßgeschneiderte Projektierung und eine intensive Projektbegleitung. Damit ist sichergestellt, dass die Erwartungen der Kunden hinsichtlich Verbesserung der Luftqualität und der Tiergesundheit gemeinsam erfüllt werden können. Lassen Sie sich ein unverbindliches Angebot machen! Ihre Kälber liegen uns am Herzen! INFORMATION: www.ventura-air.com

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Langjährige Erfahrung, bestens ausgebildetes Personal, fachliches ­Know-how und Präzision zeichnen den Fachbetrieb aus. Zum Haupttätigkeitsfeld zählen unter anderem Güllelagunen, Sanierung von Altgüllegruben, Speicherteiche, Bewässerungsteiche, Schwimmteiche, Biotopteiche, Pools, Trinkwasserspeicher, Flachdach- und Terrassen­abdichtungen, Spezialanfertigungen sowie Rohrleitungssysiese Box für Kälber bis acht teme und v­ ieles mehr. Wochen gibt es in zwei Rück- INFORMATION: wand-Varianten: Kunststoffpaneel 0664/2234553 und 03335/46763 (Kälteschutz) oder PVC/Rohr-Kombi www.fuchs-abdichtungen.at (besserer Luftaustausch). Die Tür-Variante geteilt hat zwei Öffnungsmöglichkeiten. Durch herausziehbare Seitenwände wird die Einzelbox zur Gruppenbox. Vorteile für Mensch und Tier: Durch Größe und Bauweise kann Verringerung der Keimbelastung um bis zu 50 Prozent erreicht werden, Reduzierung der Tierarztkosten, Betreuungspersonal arbeitet ganzjährig windund wettergeschützt, bequemes, aufrechtes Arbeiten in der Box. INFORMATION: www.braeuer.cc

Bräuer: Die neue Kälberbox

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Schauer ­Agrotronic: Der neue ENRO plus Entmistungs­ roboter

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ostengünstiges und einfaches Abschieben von planbefestigten Flächen für eine optimale Stallhygiene in Ihrem Rinderstall. Der ENRO plus sammelt die Gülle während der Fahrt und schiebt diese automatisiert in den Abwurfkanal. Diese technische Lösung ist wesentlich preiswerter und kompakter als jene vergleichie Firma Fuchs Kunststofftech- barer anderer Saug- oder Sammelnik GmbH ist ein qualifizierter roboter am Markt. Zudem können Fachverlegerbetrieb, der 2002 ge- Baukosten durch einfachere Beton­ gründet wurde und sich im Bereich arbeiten gespart werden. Kunststoff­abdichtungen und Rohrlei- INFORMATION: tungssysteme spezialisiert hat. www.schauer-agrotronic.com

Abdichtungen von Güllelagunen

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Agrotel: Perfektes Patura: Für entspanntes Stallklima Fressen

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m im Stall eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, in der die Tiere ihr volles Leistungspotential entfalten können, ist eine ausreichende Licht- und Luftzufuhr unerlässlich. Mit den AGROTEL Curtains und Torsystemen sorgen Sie für mehr Luftbewegung und Tageslicht in Ihrem Stall. Dank stufenloser Öffnungsmöglichkeiten profitieren Sie von voller Belüftungs- und Beschattungsfunktionalität. INFORMATION: www.agrotel.eu

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ie neuen Fressplatzabtrennungen von PATURA sorgen in Kombination mit einem erhöhten Antritt für ein ruhigeres Fressverhalten und somit für eine bessere Futteraufnahme. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Standfläche weniger verschmutzt wird: Die Kühe treten gerade in das Fressgitter hinein und ebenso wieder heraus, gleichzeitig wird ein Abliegen verhindert. Dank der sauberen und trockenen Standfläche kann die Klauengesundheit deutlich verbessert werden. INFORMATION: www.patura.com

Trioliet: Futter ideal gemischt

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it dem Triomix S Futtermisch­ wagen mit Schneid-Ladesystem kann in kurzer Zeit, mit wenig Energie, Rau- und Kraftfutter aller Art aus Fahrsilos oder Bunker entnommen, gemischt und verteilt (gefüttert) werden. Das fast wartungsfreie Schneid-Ladesystem mit Stanzmesser hinterlässt eine sehr saubere und glatte Schnittfläche zur Verhütung von Lufteintritt, wodurch Nachgärung (Futterverlust) minimalisiert wird. Für Rinderprofis also eine sehr praktische, geschickte und wirtschaftliche Maschine. INFORMATION: www.trioliet.de

Perwolf: Gülle­ separation immer bedeutender!

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ließfähigere Gülle, schnelle Infiltration in den Boden, keine Futterverschmutzung, konzentrierte Gülle ohne Verdünnung, weniger Stickstoffverluste, bessere Pflanzenverträglichkeit, optimal bei der bodennahen Gülleausbringung mittels Schleppschlauch. INFORMATION: www.perwolf.at

IMpressum HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH, ­Florianigasse 7/14, 1080 Wien ­L eitender Redakteur DI Alois Burg­staller (­burgstaller@ blickinsland.at) REDAKTION Wilfried Oschischnig, Stefan Nimmervoll (nimmervoll@­blickinsland.at) ANZEIGEN­LEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF Katharina Angleitner (angleitner@blickinsland.at), Julia Red­hammer (redhammer@blickinsland.at), Lea Theiner (theiner@­blickinsland.at) SUPPORT Alexander ­Smejkal (buero@blickinsland.at) ­VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@blickinsland.at) ­REDAKTION UND ANZEIGEN­ANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@­blickinsland.at FIRMEN­BUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 GRafik Cornelia Mitter (mitter@blickinsland.at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland.at) Herstellung proprint.at GmbH, 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, office@proprint.at, www.proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. ­OFFENLEGUNG gemäß Medien­gesetz § 25: Verleger: SPV Printmedien GmbH., Firmensitz: Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber.

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rinderprofi 2/2022



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** Mit CEMOS konnte die Flächenleistung um bis zu 16,3 Prozent erhöht und der Kraftstoffverbrauch um bis zu 16,8 Prozent verringert werden.


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