Astrid Knie
SPÖ-FRAUEN
Aktuell Wien
AUSGABE 3 / 2018
Prager-Ramsa
Seit Anfang September gilt die 60-Stunden-Woche. Das übt einen enormen Druck auf die ArbeitnehmerInnen aus. Außerdem wird es noch schwieriger, Beruf und Familie zu vereinbaren. Die SPÖ fordert einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr. Seite 2
Für ein glückliches Leben. Astrid Knie
David Bohmann
Nein zur 60-Stunden-Woche.
Kathrin Gaal ist Wiens neue Frauenstadträtin. Seit Mai ist Kathrin Gaal neue Frauenstadträtin in Wien. Ihr Credo: Frauen und Männer müssen in allen Lebensbereichen gleich gestellt sein. Seite 7
Arbeit muss sich lohnen. Prager-Ramsa
Frauen verdienen in Österreich immer noch knapp 20% weniger als Männer. Höchste Zeit für mehr Lohngerechtigkeit. Seite 2
Frauenrechte:
Die Zukunft gestalten. P
amela Rendi-Wagner ist die erste Frau an der Spitze der Sozialdemokratie. Sie setzt sich für eine Zukunft ein, in der Frauen und Männer endlich gleiche Chancen haben. Die Herausforderungen sind groß. Die schwarz-blaue Bundesregierung will das Land spalten. Die SPÖ hält dagegen. Für die Frauen in Österreich soll es bergauf gehen. Seite 3
Schwarz-blaue Hürden beseitigen!
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit jetzt!
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Lohnschere: Frauen müssen mehr verdienen
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Sebastian Philipp
rauen verdienen in Österreich knapp 20 Prozent weniger als Männer. Nun legt die schwarz-blaue Bundesregierung den Frauen noch zusätzliche Hürden auf den Weg. 60-Stunden Woche drängt Frauen in Teilzeit Seit Anfang September gilt die 60-Stunden-Woche. Abgesehen von der enormen Belastung die damit auf die ArbeitnehmerInnen zukommt, ist auch fraglich, wie berufstätige Eltern 12-Stunden Arbeitstage bewältigen sollen. Nur jeder zweite Kindergartenplatz in Österreich ist mit einem Vollzeitjob vereinbar. Kaum ein Kindergarten hat länger als 12 Stunden geöffnet. Weil es – besonders am Land – immer noch schwierig ist, Beruf und Familie zu vereinbaren, drängt die Regierung damit noch mehr Frauen in Teilzeit. Damit rückt das Ziel, die Lohnschere zu schließen, in weite Ferne.
Regierung nimmt Fraueneinrichtungen das Geld weg Frauenministerin Bogner-Strauß kürzt rigoros bei Fraueneinrichtungen. Die Förderung für wichtige Projekte wird gestri-
Die Lohnunterschiede wirken sich auch im späteren Leben aus: Frauen bekommen 40 % weniger Pension als Männer. chen. Auch bei der Beratung wird gekürzt. Mit unglaublicher Härte geht die schwarz-blaue Bundesregierung gegen Projekte vor, die wertvolle Hilfestellung für Frauen bieten. Fehlende Lohntransparenz Frauen sollen wissen, wie viel ihre männlichen Kollegen verdienen. Dieses Wissen stärkt sie in Gehaltsverhandlungen hilft ihnen dabei, ihr Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit einzufordern. Dafür braucht es Lohntransparenz. Ein fertiger Gesetzesvorschlag der SPÖ liegt
INFORMIEREN SIE SICH ÜBER IHRE RECHTE! Arbeiterkammer: www.arbeiterkammer.at Gewerkschaft: www.oegb.at Gleichbehandlungsanwaltschaft: kostenlose Info: 0800 206 119, www.gleichbehandlungsanwaltschaft.at
seit langem auf dem Tisch. Dieser wird von der Frauenministerin einfach ignoriert. Hürden überwinden Damit gleicher Lohn für gleiche Arbeit endlich Wirklich-
keit wird, fordert die SPÖ die gesetzliche Anrechnung der Karenzzeiten, ganztägig und ganzjährig flächendeckend Kinderbetreuung und Ganztagsschulen, sowie echte Lohntransparenz. Sebastian Philipp
Ausbau der Ganztagsschulen wurde verschoben In ganz Europa geht der Trend in Richtung Ganztagsschulen. Wenn sich Unterrichts-, Freizeit und Lernzeiten abwechseln und die Hausübungen in der Schule erledigt werden, hat das viele Vorteile. Die schwarz-blaue Bundesregierung hat den vereinbarten Ausbau auf den St. Nimmerleinstag verschoben.
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Pamela Rendi-Wagner: Die erste Frau an der Spitze der Sozialdemokratie
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Astrid Knie
um ersten Mal seit 130 Jahren ist eine Frau an der Spitze der Sozialdemokratie. Es ist ein historischer Moment, der viele Frauen und Männer in diesem Land spontan begeistert hat. Viele Unterstützungserklärungen erreichen sie – von Parteimitgliedern, von Mitgliedern der Gewerkschaft, aus der Frauenbewegung und von Menschen, die mit der SPÖ noch nie etwas zu tun hatten. Es ist diese außergewöhnliche Zustimmung, die ihr Kraft gibt. Eine Kraft, die sie braucht, denn die Herausforderungen sind groß. Pamela Rendi-Wagner ist als Kind einer Alleinerzieherin in Wien-Favoriten aufgewachsen. Ihr Weg ist beeindruckend. Ein Weg, der ohne sozialdemokratische Bildungspolitik der Ära Kreisky nicht möglich gewesen wäre.
Ich will, dass wir uns über Inhalte, Werte, Prinzipien und unsere Politik definieren, über unverhandelbare Prinzipien, die für alle im Land zu gelten haben: Gleichstellung zwischen Frau und Mann, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie. Pamela Rendi-Wagner Als Ärztin weiß sie, was für ein gesundes Leben wichtig ist. Unsere Gesundheit erhalten wir nicht nur durch ärztliche Behandlung und Medikamente. Auch schlechte Jobs, finanzielle Sorgen, Zukunftsängste und Stress können uns krank machen. Bildung, Wohnen, Arbeit und Soziales entscheiden darüber, wie gesund oder krank jemand ist. 2011 wird sie Sektionschefin im Gesundheitsministerium. Im Jahr 2017 nach dem Tod von Sabine Oberhauser wird sie Frauen- und Gesundheits-
ministerin. Wichtige Meilensteine sind dabei der Aktionsplan Frauengesundheit, die 30-Prozent-Quote in Aufsichtsräten in der Privatwirtschaft und das Vorantreiben der Einkommenstransparenz. Frauenpolitik ist ihr ein Herzensanliegen „Ich bin Feministin“, sagt Pamela Rendi-Wagner mit viel Hochachtung vor den hart erkämpften Errungenschaften der Frauenbewegung. Erfolge, die nur möglich sind, wenn Frauen und Männer über alle Grenzen hinweg für eine ge-
rechte Welt einstehen. Aus voller Überzeugung hat sie das Frauenvolksbegehren unterschrieben. Als Mutter zweier Töchter, weiß sie wie schwierig es ist, Tag für Tag die Herausforderungen des Lebens zu bewältigen. Es ist diese Erfahrung und dieses Wissen, das sie stark machen und ihr Kraft geben zu zeigen, wofür die SPÖ steht: Für ein Menschenbild, das geprägt ist von sozialer Gerechtigkeit, sozialer Wärme und für eine Welt, in der Frauen und Männer endlich gleiche Chancen haben.
Foto: Knie
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ine Frau an der Spitze der Sozialdemokratie - Das ist für uns alle ein Grund zur Freude und macht stolz. Die Frauenbewegung in Österreich hat eine große Tradition. Wir Sozialdemokratinnen stehen auf den Schultern bedeutender Frauen wie Rosa Jochmann, Hertha Firnberg, Johanna Dohnal, Barbara Prammer, Sabine Oberhauser. Die Herausforderungen sind groß Pamela Rendi-Wagner hat große Aufgaben zu bewältigen, und sie wird sie hervorragend meistern. Denn es ist viel zu tun. Mit unglaublicher Härte geht die schwarzblaue Bundesregierung gegen wichtige Errungenschaften des Sozialstaates vor. Seit Anfang September gilt die 60-Stunden-Woche. Damit wird ein enormer Druck auf die ArbeitnehmerInnen ausgeübt. Gute Arbeitsmarktinitiativen, wie etwa die Aktion 20.000 wurden ersatzlos gestrichen. Viele frauenpolitische Projekte und Einrichtungen bekommen wenig oder kein Geld. Bei der Familienberatung wurde eine Million Euro gekürzt. Für Zusammenhalt und Miteinander Schwarz-Blau spaltet unser Land. Dagegen leisten wir mit aller Kraft Widerstand. Gemeinsam mit den Frauen in Österreich wollen wir die Zukunft positiv gestalten.
Gabriele Heinisch-Hosek SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende
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Kinderarmut geht uns alle an Fotolia
„Wenn ich mir was kaufen will, bin ich erst einmal traurig. Und irgendwie verstehe ich es aber auch, weil wir brauchen das Geld für etwas anderes, für Lebensmittel […] aber wenn ich etwas dringend brauch, zum Beispiel Gewand oder etwas für die Schule, dann nehme ich mein Taschengeld und zahle es.“ (Klara, 12 Jahre) Diese Schilderungen eines Mädchens, mit dem die Volkshilfe Österreich auf ihrer Homepage zu Engagement gegen Kinderarmut aufruft, zeigt was die finanzielle Notlage für die Kinder bedeutet. Soziale Ausgrenzung 18 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Österreich sind armutsgefährdet. Das sind 324.000 Kinder und Jugendliche. Besonders betroffen sind Kinder von AlleinerzieherInnen. 40 Prozent von ihnen sind armutsgefährdet. Bei Kindern unter 15 Jahren sind es sogar 48 Prozent. Die Ausgrenzung führt oft zu gesundheitlichen und psychischen Problemen und verbaut den Kindern und Jugendlichen Chancen, sagt SPÖ-Kinder- und Jugendsprecherin Eva Maria Holzleitner. Wenn Kinder aus finanziellen Gründen zum Beispiel nicht an Schulausflügen teilnehmen können, dann ziehen sie sich oft zurück und verstecken ihren Schmerz. SPÖ fordert Unterhaltsgarantie Die schwarz-blaue Bundesregierung setzt aber nicht nur keine geeigneten Maßnahmen, um das zu ändern, sondern verschärft die Situation sogar. Bei einer Pressekonferenz erinnert SPÖ-Familiensprecherin Birgit Sandler an die nicht eingelösten Versprechen von Kurz und Strache. Die SPÖ fordert seit langem eine Unterhaltsgarantie für Kinder. Diese soll vor allem alleinstehende Personen und im gemeinsamen Haushalt lebende Kinder unter einer Einkommensgrenze von 55.000 Euro jährlich unterstützen. Die Unterhaltsgarantie soll gestaffelt sein, von 205 Euro
für Kinder bis zum vollendeten 3. Lebensjahr bis zu 570 Euro für junge Erwachsene ab dem vollendeten 19. Lebensjahr. Notwendig ist auch eine neue Studie zum finanziellen Bedarf für Kinder und Jugendliche. Die derzeitige Kin-
derkostenanalyse stammt aus den 60-er Jahren. Armut vermeiden. Wie schwierig das tägliche Leben für Alleinerziehende ist, das ist vielen Menschen in Österreich bewusst. 86 Prozent sagen
laut einer Umfrage des Linzer Market Instituts, dass es Alleinerziehende besonders schwer haben. Eine Unterhaltsgarantie ist wichtig, damit jedes Kind finanziell abgesichert ist. Kinderarmut darf in einem Land wie Österreich nicht sein.
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ährend die Großspender von Kurz und co. mit den Vorhaben der schwarz-blauen Regierung – Stichwort AUVA-Einsparungen oder 60-Stunden-Woche - großzügig bedient werden, haben Frauen nichts zu lachen. Denn die derzeitige Politik spiegelt das rückständige Frauenbild wider, das ÖVP und FPÖ haben: Frauen haben in ihren Augen Zuhause zu bleiben und sich um die Kinder zu kümmern. Denn während mit der Einführung der 60-Stunden-Woche die Arbeitszeit verlängert wird, sollen Kinderbetreuungsplätze und –zeiten nicht ausgebaut werden. Vielen feministischen Projekten und Frauenberatungseinrichtungen wurden die Fördermittel gestrichen,
darunter Einrichtungen für Jobqualifizierung feministische Zeitschriften, Kampagnen gegen Gewalt an Frauen, Frauenund Mädchenberatungsstellen und noch mehr. Insgesamt will Ministerin Bogner-Strauß heuer 179.000€ und im nächsten Jahr weitere 230.000€ an Förderbeträgen aus dem Frauenressort kürzen. Auch im Familienressort soll eingespart werden: Hier trifft es die Familienberatungsstellen, die Familien in Krisensituationen unterstützen sollen. Die Familienberatungsstellen bieten Hilfe bei Erziehungsproblemen, Streit in der Familie, Trennung, aber auch Gewalt an. Durch die geplanten Kürzungen von einer Million Euro werden die Beratungsstellen ihr Angebot einschränken müssen, sodass
Astrid Knie
Der schwarz-blaue Kürzungswahn
18.000 Familien keine Beratungsleistung mehr zukommen wird. All diese Maßnahmen sind das Gegenteil einer fort-
schrittlichen Frauenpolitik, die Frauen darin bestärken soll, selbstbestimmt und unabhängig zu leben.
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enn im Nationalrat die Sommerpause eingeläutet wird, ist es für Abgeordnete und SP-Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek mit der Arbeit nicht vorbei: In den Sommermonaten tourte sie durch ganz Österreich, besuchte Veranstaltungen und Betriebe und sprach mit den Frauen vor Ort. Frauen nehmen die Zukunft in die Hand. Die Tour startete Anfang Juli in Oberösterreich mit einem Besuch in der ÖBB Lehrwerkstätte und im Linzer Frauenhaus. Einmal mehr betonte Heinisch-Hosek, wie wichtig die Arbeit der Frauenhäuser ist, sowie die Notwendigkeit, mit aller Kraft gegen mögliche Kürzungen von Seiten der schwarz-blauen Regierung aufzutreten. Weiter ging die Tour nach Niederösterreich: In Schwechat wurde zum offenen Diskussionsabend eingeladen, bei dem Frauen aktiv ihre Anliegen in die Themensetzung der SPÖ Frauen einbringen konnten.
Sebastian Philipp
Gabriele Heinisch-Hosek on Tour quer durch Österreich Der nächste Stopp führte Heinisch-Hosek nach Gmünd, wo die Themen Kunst und Kultur ganz im Mittelpunkt standen. Besonders die Förderung junger Künstlerinnen ist den SPÖ Frauen ein Anliegen. Nein zur 60-Stunden Woche In Wien informierten die SPÖ Frauen bei einer Straßenaktion über die Einführung der 60-Stunden-Woche und forderten die Regierung auf, diese arbeitnehmerInnenfeindliche Maßnahme zurückzunehmen. Thema Arbeit im Fokus Beim Arbeitswelt-Brunch und bei vielen Betriebsbesuchen in der Steiermark wurde deutlich, dass die Streichung der Aktion 20.000 sowie die Einführung der 60-Stunden-Woche für viele eine massive Verschlechterung bedeutet. Im Gespräch Auch die aktuelle Frauenpolitik wurde bei der Veranstaltung „Steirerinnen im Gespräch“ diskutiert.
Im Anschluss stand der Besuch in Salzburg am Programm, u.a. mit einem Treffen mit Mitarbeiterinnen des Museums der Moderne. Auch im Burgenland kam Gabriele Heinisch-Hosek bei Straßenaktionen und Betriebsbesuchen mit vielen Frauen ins Gespräch.
Frauen schultern die Pflege Vor allem Frauen stehen oft vor der Schwierigkeit, dass sie mangels Alternativen Angehörige pflegen müssen und damit im Berufsleben zurückstecken müssen. Mit der 60-Stunden-Woche wird sich dieses Problem noch verschärfen.
Herausforderungen Der nächste Termin fand Anfang September in Tirol statt. Hier stand das Thema Pflege im Vordergrund, denn der Ausbau der Pflege wird in Zukunft immer wichtiger werden.
Alle Bundesländer Eines wurde klar: Die schwarzblaue Bundesregierung lässt die Frauen eiskalt im Stich. Die Tour fand ihren Abschluss bei der Landesfrauenkonferenz der SPÖ Vorarlberg.
Thomas Peschat
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100 Jahre Frauenwahlrecht
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in frauenpolitischer Meilenstein im Kampf um Gleichberechtigung war der Beschluss des Frauenwahlrechts im Jahr 1918. Zu verdanken ist diese Errungenschaft den Bemühungen der proletarischen und bürgerlichen Frauenbewegung. „Allein dem unermüdlichen Willen dieser starken Frauen und ihrem Kampf für eine gleichberechtigte Gesellschaft ist es zu verdanken, dass Frauen damals das Wahlrecht erhielten“, so die Wiener SPÖ-Frauensekretärin Nicole Berger-Krotsch. „Auf den Schultern dieser starken Frauen stehend nehmen wir dieses Jubiläum einmal mehr zum Anlass, nach vorne zu blicken. Unsere
Arbeit wird erst dann beendet sein, wenn Gleichberechtigung in allen Gesellschaftsbereichen zur Selbstverständlichkeit ge-
Ega Frauen*Kunst Award
worden ist.“ Im Rahmen einer großen Festveranstaltung wird dieses Jubiläum am 19. November im Arbeiterheim Favoriten,
Empowerment für Frauen
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Barbara Mithlinger
Hotel Favorita, gefeiert. Beginn der Veranstaltung ist um 18 Uhr.
zu schärfen und damit zum Empowerment von Frauen in unserer Gesellschaft beizutragen, so die Wiener SPÖ-Frauenvorsitzende Renate Brauner. Alle Informationen und Seminarprogramm unter: www.wiener-bildungsakademie.at. Markus Sibrawa
inen weiteren feministischen Schwerpunkt setzen die Seminare der Wiener SPÖ-Frauen in Kooperation mit der Wiener Bildungsakademie im kommenden Herbst und Winter. „Es ist uns ein großes Anliegen, frauenspezifische Positionen
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ereits zum zweiten Mal vergeben die Wiener SPÖ-Frauen Anfang November den Ega Frauen*Kunst Award. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis holt kunstschaffende Frauen vor den Vorhang und leistet einen Beitrag zur gleichberechtigten Teilhabe
von Frauen in den Bereichen Kunst und Kultur. Die Vernissage mit Bekanntgabe der diesjährigen Gewinnerin findet am 5. November 2018 um 19 Uhr im ega statt. Alle Informationen zum aktuellen Thema und offizielle Ausschreibung unter www.ega.or.at.
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Frauen müssen gleich viel wie Männer verdienen Eine Frau, die sich aktiv für Frauenrechte und Gleichstellung engagiert, ist Kathrin Gaal. Seit Mai ist sie Wiens neue Frauenstadträtin. Ihr Credo: Gleichstellung von Frauen und Männern muss in allen Lebensbereichen zur Selbstverständlichkeit werden. „Ein Grundpfeiler für gleichberechtigte Bedingungen in der Arbeitswelt ist, dass Frauen genau gleich viel verdienen wie Männer. Ein gerechtes Einkommen ermöglicht Frauen ein unabhängiges, sicheres und selbstbestimmtes Leben und ist eine Grundvoraussetzung für eine gute und gesicherte Pension“, so Kathrin Gaal. Einen Rückschritt für die Frauen sieht die Frauenstadträtin in der Politik der schwarz-blauen Bundesregierung. In punkto Arbeit bringt vor allem der soeben eingeführte 12-Stunden-Tag massive Verschlechterungen für Frau-
Schwarz-blaue Hürden beseitigen!
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit jetzt! 60-STUNDEN-WOCHE ZU WENIG KINDERBETREUUNG KONSERVATIVES FAMILIENBILD
EQUAL PAY DAY 2018
en mit sich und verfestigt die ungleiche Bezahlung zwischen Männern und Frauen. „Ich will nicht, dass meine Tochter das Leben meiner Urgroßmutter führen muss. Zukunft muss immer Fortschritt und darf keinen Rückschritt bedeuten“, zeigt sich Gaal kämpferisch.
David Bohmann
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sterreichweit arbeiten Frauen statistisch gesehen ab dem 20. Oktober gratis, in Wien immerhin erst ab dem 6. November. In Prozentpunkten bedeutet dies, dass Frauen österreichweit 19,9 Prozent, in Wien 15,2 Prozent weniger verdienen als Männer. „Dass die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen in Wien geringer ist als in den übrigen österreichischen Bundesländern ist in erster Linie einer jahrzehntelangen engagierten SPÖ-Frauenpolitik zu verdanken“, resümiert die Wiener SPÖ-Frauenvorsitzende Renate Brauner. Und auch 2018 lässt sich mit knapp 2 Prozent weniger Einkommensunterschied wieder eine deutliche Verbesserung zum Vorjahr erkennen, eine Verbesserung, die den „Wiener Weg“ einmal mehr bestätigt.
„Mich kriegst du nicht K.O.“ Unter diesem Motto steht die aktuelle Kampagne des Frauenservice der Stadt Wien zur Bewusstseinsbildung und Prävention in Sachen K.O. Tropfen. Dabei handelt es sich um Substanzen, die rasch betäubend wirken und zumeist von unbekannten Personen bzw. „neuen Bekanntschaften“ in Bars, Diskotheken, Szene-Lokalen, auf Kirtagen etc. in Getränke geträufelt werden. Hintergrund ist die seit Jahren steigende Zahl von Fällen, die beim Team des 24.Stunden Frauennotrufs eintreffen. Zumeist gehen diese mit Gewaltdelikten einher, sehr oft auch mit sexuellem Missbrauch. Da K.O. Tropfen nur sechs bis zwölf Stunden im Blut oder Harn nachweisbar sind, ist schnelles Handeln erforderlich.
Die Stadt Wien bietet – zusätzlich zur Polizei und Rettung – rasch und unkompliziert Hilfe: Das Team vom 24-Stunden Frauennotruf ist unter (01) 71 71 9 rund um die Uhr erreichbar – auch am Wochenende und an Feiertagen! „Ich möchte dafür sorgen, dass Übergriffe mit K.O. Tropfen keinen Raum mehr finden. Den Wienerinnen und Wienern muss es möglich sein, sorglos mit ihren Freunden und Freundinnen zu feiern. Wichtig ist, dass solche Delikte zur Anzeige kommen und auch jene mithelfen, schützen und eingreifen, die einen solchen Übergriff beobachten“, betont Wiens Frauenstadträtin Kathrin Gaal. „Sexuelle Belästigung und Gewalt haben in unserer Stadt keinen Platz!“
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Kampagne: Gib K.O Tropfen keine Chance!
Michael Buchner
Impressum: SPÖ-Frauen, Löwelstraße 18, 1010 Wien
Inge Posch-Gruska Seit 1. Juli ist Inge Posch-Gruska amtierende Präsidentin des Österreichische Bundesrates. Inge Posch-Gruska ist eine leidenschaftliche Kommunal- und Bundespolitikerin und setzt sich mit viel Engagement für die Rechte der Frauen ein.
Thomas Jantzen
Für ihre Arbeit im Bundesrat möchte die Burgenländerin, die auch Bürgermeisterin in ihrer Heimatgemeinde Hirm ist, den Fokus auf Kinderrechte und Mitbestimmung legen. „Mitbestimmung in Österreich – das kann doch jedes Kind!“ lautet dementsprechend das Motto der Präsidentin.
Schwarz-Blau katapultiert Bildungssystem in 50er-Jahre zurück
Astrid Knie
Zwang zu Ziffernnoten, Sitzenbleiben für 8-Jährige und in der Neuen Mittelschule ein Zurück zum „A- und B-Zug“ der alten Hauptschule: SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid kritisiert das schwarz-blaue „Pädagogik-Paket“ als „Rückkehr in die Nachkriegszeit“. Der Leistungs- und Notendruck schon bei den Kleinsten wird steigen – mit allen Konsequenzen wie Stigmatisierung, Demotivation, Schulangst und Nachhilfe.
Frauen*Volksbegehren Knapp eine halbe Million Menschen haben das Frauen*Volksbegehren unterschrieben. Das ist ein sehr gutes Ergebnis und ein klarer Handlungsauftrag für die Regierung. Viele Forderungen des Frauen*Volksbegehrens sind zentrale Anliegen der SPÖ-Frauen wie „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, „Mehr Macht und Teilhabe in der Gesellschaft“ sowie „Selbstbestimmung und Schutz vor Gewalt“. Die SPÖ-Frauen werden nicht locker lassen bis echte Gleichstellung erreicht ist.
SPÖ-Frauen trauern um Maria Jonas Am 25.9.2018 haben wir die schmerzvolle Nachricht vom Tod von Maria Jonas erhalten. Am 1. Februar 1940 geboren, war Maria Jonas 10 Jahre lang bis 1995 Generalsekretärin der Sozialistischen Frauen-Internationale und wirkte danach als Expertin in internationalen Frauenorganisationen mit. Sie war eine glühende Antifaschistin und hat sich im ehrenamtlichen Bereich verdient gemacht. Maria Jonas hat die Frauenarbeit immer in den Mittelpunkt ihres Lebens gestellt. Nicht nur die sozialdemokratischen Frauen, sondern die österreichische und internationale Frauenbewegung verliert eine wichtige Stütze. Sie wird immer in unserem Herzen sein.
WIR WERDEN DICH NIE VERGESSEN
MARIA JONAS
1940-2018