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ZEITSCHRIFT DER EV. GEMEINDE DEUTSCHER SPRACHE IN BRESLAU UND NIEDERSCHLESIEN
ES WERDE
NEU
BRESLAU St. Christophori Gemeinde Pfarrhaus | Postanschrift Parafia św. Krzysztofa ul. Partyzantów 60, PL 51-675 Wrocław Tel. 0048 713 487 317 www.schg.pl christophori@poczta.onet.pl Spendenkonto Polen Bank Zachodni WBK (IBAN) PL 69 1090 2590 0000 0001 2232 7977 (BIC) WBKPPLPP Spendenkonto Deutschland Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Girokonto DE 58 8505 0100 3100 0369 04 Propst Andrzej Fober Tel. 0048 607 991 700 afober@poczta.onet.pl Gemeindeschwester Lidia Podżorska Tel. 0048 604 185 724 lidl@tlen.pl Zeggerteum – Kantorei und Stiftung Musikdirektor Tomasz Kmita-Skarsgård Plac Św. Krzysztofa 1, PL 50-056 Wrocław www.zeggerteum.org mail@zeggerteum.org Spendenkonto Zeggerteum (EUR) ING Bank Slaski (IBAN) PL 19 1050 1575 1000 0090 3094 5977 (BIC) INGBPLPW Christophoribote Juni, Juli und August 2016, Nr. 2 | 2016 Quartalschrift , Ausgabe Nr. 134, Erscheinungsjahr XI Verleger: Parafia Ewangelicko-Augsburska Św. Krzysztofa we Wrocławiu. Redaktion: Jolanta M. Waschke (Chefredakteurin), Andrzej Fober, Joanna Giel, Annemarie von Kap-herr, Tomasz Kmita-Skarsgård (DTP). Fotografien S. 1, 2 und 55: Maciej Lulko
2 Christophoribote
Evangelische Gottesdienste in deutscher Sprache in Schlesien BRESLAU St. Christophorikirche Plac Św. Krzysztofa 1, jeden So. 10:00 Uhr LIEGNITZ Liebfrauenkirche Plac Mariacki 1, jeden 1. und 3. Sonntag im Monat 13:00 Uhr BAD WARMBRUNN Erlöserkirche Plac Piastowski 18, jeden 2. Sonnabend im Monat 14:00 Uhr LAUBAN Frauenkirche Aleja Kombatantów 2, jeden 2. Sonnabend im Monat 10:00 Uhr SCHWEIDNITZ Bitte telefonisch nachfragen, jeden 4. Sonnabend im Monat 9:00 Uhr WALDENBURG Erlöserkirche Plac Kościelny 1, jeden 2. Sonntag im Monat 14:00 Uhr jeden 4. Sonnabend im Monat 14:00 Uhr
Sehr geehrte Leserinnen und Leser! Mit viel Stolz legen wir die neue Ausgabe des Christophoriboten in ihre Hände. Wir haben nicht nur das Erscheinungsbild des Heftes geändert; unser Bestreben gilt auch den Inhalten. Wir wollen den Gemeindebrief so gestalten, dass Sie in jeder Ausgabe interessante Berichte, Kommentare und geistige Anregung finden. Wir wollen aus dem Leben der Gemeinde berichten: dafür haben wir feste Rubriken wie das Wort des Propst, das Wort des Küsters oder Aktuelles eingerichtet. In jeder Ausgabe werden Sie weiterhin aktuelle Informationen darüber lesen können, was uns beschäftigt und was uns wichtig ist. Nicht nur mit Worten, sondern auch mit Bildern zeigen wir viele Ereignisse bei uns, etwas Besonde-
res für Leserinnen und Leser, die in ganz Schlesien verstreut sind und nicht immer den Zugang zu modernen Medien haben, interessant sein könnte. Nicht nur in Breslau passiert vieles, was unsere Gemeindemitglieder in der Region für bedeutend halten; dies finden Sie in der Rubrik Wir in Schlesien. Der rege Austausch mit unseren Partnergemeinden in Deutschland liegt uns sehr am Herzen: die wichtigsten Informationen dazu gibt es in der Rubrik Zu Gast bei uns. Man sagt den Polen nach, sie wären außergewöhnlich gastfreundlich – dieser Sitte gehen wir gerne nach, indem wir die Gäste aus aller Welt immer herzlich in unserer Gemeinde oder in unserem Pfarrhaus willkommen heißen. Manche von ihnen
schreiben gerne darüber, wie sie das Land und die Leute hier wahrnehmen. Die Berichte dazu finden Sie in der Gästerubrik, die oft einen unvoreingenommenen Eindruck über unsere Gemeinde vermitteln. Die Musik belebt unsere Sinne, lauthals wollen wir unseren Herrn preisen! Wir begleiten Sie in die Welt der Kirchenmusik, berichten von den Veranstal-
Vorbereitung auf den Gottesdienst. Auch die jüngsten Mitglieder unserer Gemeinde haben einen festen Platz im Christophoriboten, mehr dazu finden Sie in der Rubrik Jugendseite. Die deutschsprachige Christophori-Gemeinde ist ein Teil der augsburgisch-lutherischen Kirche in Polen. Unseren polnischen Schwestern und Brüdern wollen wir ab
DER NEUGESTALTETE CHRISTOPHORIBOTE IST DAS WERK VON VIELEN tungen, die in der Christophori-Kirche stattfinden und liefern Anregungen, über das Wort Gottes nachzudenken – siehe Bibelstunde. Die Neuigkeit in diesem Heft ist auch die Angabe des Predigttextes für jeden Sonntag zur geistlichen
dieser Ausgabe einen Blick in das Leben der Gemeinde gewähren, mit ihnen einen Austausch suchen und dadurch mehr Präsenz bei den polnischen Gleichgesinnten zeigen. Die wichtigsten Texte bekommen deswegen eine polnische
Kurzfassung. Wir leben in einem Informationszeitalter, die Christophori-Gemeinde will auch hier Schritt halten. Passend zu der neuen Ausgabe des Boten möchten wir Ihnen unsere neue Webseite empfehlen. Unter www.schg.pl finden Sie nicht nur eine Online-Ausgabe des aktuellen Heftes, sondern auch viel Bonusmaterial aus dem Leben der Gemeinde. Der neue Christophoribote ist ein gemeinsames Werk vieler Freunde und Mitglieder unserer Gemeinde. Hiermit möchte ich allen Mitwirkenden einen herzlichen Dank aussprechen mit einer Bitte zugleich, uns auf dem neuen Weg weiterhin zu unterstützen. Wir schreiben für Sie und würden uns freuen, wenn Sie das Blatt gerne lesen, das uns allen wichtig ist. JOLANTA M. WASCHKE
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//Es war 5. März
10. März
15. März
22. März
Synode der Diözese in Gross Wartenberg.
Waldenburg: Beerdigung von Frau Eli Kosiba.
Das Schlesiche Konvikt aus Halle wieder in Breslau.
Lauban: Beerdigung von Frau Grete Manthei.
7. März
10.–13. März
16. März
23. März
Kreisau: Begegnung von Schülern aus Hemmingen (bei Hannover) mit Zeitzeugen unserer Gemeinde: Waltraud Kołtuniewicz, Brigitte Wielgosz, Charlotte Lamek, Eilert Hörmann.
Konficamp in Weisswasser (Kirchenkreis Schlesische Oberlausitz) mit Ludwig Hetzel – Edwina und Theresa v. Kap-herr, Leonie Kunkel.
Frau Else Scholz in Radmeritz feiert ihren 100. Geburtsttag.
Breslau: Beerdigung von Frau Frieda Berta Anders. 24.–27. März Triduum Sacrum und Ostersonntag
7. März 450. Montagskonzert Gerhard Zeggert in memoriam. Oak Brothers, Radosław Dembiński – Viola da gamba, Szczepan Dembiński – – Barockcello.
21. März 11.–13. März Einkehrtage für Kinder der Diözese Breslau in Jauer. Cecilia v. Kap-herr und Emelie Kunkel.
Geburtstag von Johann Sebastian Bach. Historische Luthermesse; Kantate „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir“, BWV 131.
2. April Chorkonzert des Davidchors (Bad Belzig, Berlin).
13.–15. März Breslau: Einkehrtage für die Pastoren der Diözese Breslau.
//Es ist 06 Wort des Propstes 08 Der neue Gemeinderat ist da 11 Der Gemeinderat 2011–2016 14 Konfirmation zu Pfingsten 18 Neue-alte LutHerische Heilige Messe
18 4 Christophoribote
//Zu Gast bei uns 23 Luther war nie in Schlesien 23 Wer viel sät, wird viel ernten 25 Viva St. Christophori 26 Besuch der Partnergemeinde
30 Der Küsterblick aus der Sa 32 Bericht der Kantorei 41 Wir bauen eine neue Orgel
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4. April
7. Mai
15. Mai
451. Montagskonzert Gerhard Zeggert in memoriam. Radosław Dembiński – Viola da Gamba und das Ensemble für Alte Musik „All‘ Antico“.
Theterstück „Luther war nie in Schlesien“ aufgeführt in der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche Zimpel von 7 Schülerinnen und Schülern aus dem Kreis Görlitz. Ein Grusswort des Generalsuperintendeten Herrn Martin Hercher.
Konfirmation in der St. Christophorikirche.
21. April Frau Else Scholz erlebt mit dem Besuch des Afrikariums in Breslau ihr Geburtstagsgeschenk.
28.–31. Mai Besuch unserer Partnergemeinde aus Freiberg. Am Montag Besuch eines Konzertes der Wiener Philharmoniker im Nationalen Forum für Musik, Breslau.
22. Mai St. Christophorikirche: die Lutherische Heilige Messe wird nach 205 Jahren in Breslau wieder auf Deutsch gesungen.
24. April Gemeindeversammlung: Neuwahlen des Gemeinderates und der Revisionskommision. Gottesdienst mit Predigt vom Bischof der Diözese Breslau, Pastor Waldemar Pytel.
Georg Poplutz – Tenor, Tomasz Niestrój – Orgel.
8. Mai Vorstellungsgottesdienst der Konfirmandinnen: Adelheid Ilgmann, Edwina von Kap-herr, Leonie Kunkel. Predigt und musikalische Gestaltung Herr Ludwig Hetzel.
22. Mai Besuch der Synagoge „Zum weissen Storch“ von Gemeindegliedern und Familien mit Kindern im Religionsunterricht.
6. Juni 453. Montagskonzert Gerhard Zeggert in memoriam. Sara Magenta Schneyer – – Sopran, Betty Mészáros – – Orgel.
23. Mai 452. Montagskonzert Gerhard Zeggert in memoriam.
kristei
41 //Wir in Schlesien 46 Frau Else Scholz wird 100 47 Besuch in unserer Partnergemeinde Lauban 48 Nachruf Arnulf von Wülfingen 49 Ein Praktikant für unsere Gemeinde im August
//Jugendseite 50 Jauer 2016 50 Der Besuch beim Konficamp Weisswasser/Niesky 52 Vorstellungsgottesdienst der Konfirmandinnen
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52 Bibelstunde 53 Ordnung der Gottesdienste und Andachten 54 Info 54 Jubilare 54 Ein Bild von früher
STRESZCZENIA PO POLSKU
07 Słowo Proboszcza 10 Wybory nowej Rady Parafialnej i Komisji Rewizyjnej 21 Nowa-stara Luterańska Msza Święta 40 O pracy Kantoratu 44 Pomóżcie nam wybudować nowe organy! 50 Jawor 2016 51 Spotkanie konfirmantów w okręgu kościelnym Śląskich Górnych Łużyc
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Wort des PROPSTES Spendenbericht
Andrzej Fober Propst
Liebe Leserinnen und liebe Leser! Liebe Freunde unserer Gemeinde! Viele von Ihnen erhalten den Christophoriboten mit der traditionellen Post oder lesen ihn im Internet. Vielleicht ist es auch so, dass Sie den Gemeindebrief nicht lesen, aber sowieso an unsere Gemeinde spenden. Meistens gehen Ihre Spenden auf das Konto der St. Christophorigemeinde in Görlitz ein. Wir sind wirklich jedem Spender herzlichst für jede Spende dankbar. Wir sind eine relativ kleine Gemeinde, aber haben Hunderte vertrauter Freunde in Deutschland, Österreich, Schweden, in der Schweiz, Luxemburg, Spanien und England. Im Jahre 2015 sind 339 Spenden eingegangen, für die ich Ihnen im Namen der Gemeinde sehr herzlich danken möchte. So viele Spenden haben wir noch nie registrieren können. Ganz sicher haben die Leitung der Zeitschrift Idea Spektrum und ihre Leserinnen und Leser dazu sehr stark beigetragen. Wir möchten Ihnen wirklich unsere Dankbarkeit und Freude aussprechen. Wir können es nur dann tun, wenn wir Ihre Postadresse haben. Als Propst möchte ich Sie im Namen unserer Gemeinde freundlich informieren, dass ca. 20% der Finanzen unserer Gemeinde von ausländischen Spenden getragen werden. Oft kennen wir die Spender nicht persönlich, trotzdem fühlen wir uns mit Ihnen verbunden, weil Sie nicht nur für uns beten, sondern uns auch finanziell unterstützen. Ihre Spenden werden immer achtsam verwaltet und für 3 wichtige Aktivitäten unserer Gemeinde ausgegeben: Verkündigung, Diakonie und Kirchenmusik. Diese drei Werke werden seit der offiziellen Anerkennung unserer Gemeinde geführt und diese wollen wir nicht nur erhalten, sondern auch ausbauen und weiterentwickeln. Ein Beispiel dafür ist die Suppe für die Obdachlosen unserer Stadt, die dank der Anregung unseres Küsters, Herrn Roy Häuslein,
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in den kalten Monaten gleich nach dem Gottesdienst am Sonntag verteilt und dankbar angenommen wurde. In dem vergangenen Winter haben wir die Suppe nur 2 Mal im Monat gekocht, aber in dem kommenden Jahr wollen wir das jeden Sonntag machen. Alles bereiten wir mit unseren Kräften und Mitteln vor. Wir, eine christliche Gemeinde, möchten nicht nur dabei bleiben, dass wir uns über unser Leben freuen und bewundern, was wir in der Lage sind zu tun. Wir möchten unseren Kopf vor der Not nicht wegdrehen, die oft nicht weit von uns wohnt. Mit der einfachen, leckeren Suppe werden wir die ganze Not der reichen Stadt Breslau nicht lindern können, aber ich glaube immer: wenn wir weitermachen, werden wir vielleicht andere dazu bewegen, dass sie auch etwas für ihre Mitmenschen tun. Gott durch sein lebendiges Wort gibt uns genug Hoffnung dazu indem er sagt: das Kleine, was wir mit Freude und Dankbarkeit für Andere unternehmen, kann Gott reichlich segnen und eine große Sache daraus machen. . Bedenken wir bitte, wie die diakonischen An-
WIR DANKEN ALLEN UNSEREN SPENDERN FÜR IHRE ZUWENDUNGEN stalten vor dem Krieg in Grasschnitts, Breslau, Görlitz, Grünberg, Miechowitz usw. entstanden sind. Nicht, dass ein reicher Mann nicht wusste was er mit dem Geld machen sollte, sondern er tat aus einer wahren Berührung durch das Wort Gottes etwas für Andere. Diese Anstalten wurden damals vor allem aus Spenden finanziert. Jedes Jahr wurden tausende Bettelbriefe
Frühling im Pfarrgarten Breslau-Zimpel
geschrieben und gesendet und Gott hat immer die Herzen von vielen Menschen bewegt. . Es war eine Zeit, in der Deutschland sicher nicht so reich war, wie es heute ist. Wofür verwenden wir das Geld, das uns anvertraut wird? Ist alles, was wir kaufen, wirklich nötig für unser Leben? In einem Gespräch mit einer Wohltäterin aus München, deren Mann seit ein paar Jahren im Wachkoma liegt, habe ich folgende Worte gehört: „Mein reicher Mann war immer bestürzt durch den Geiz von vielen seiner Kollegen. Er wollte immer das, was ihm anvertraut worden ist noch mit einer warmen Hand denen schenken, die eine Hilfe brauchen. Ich mache es weiter in seinem Namen. Wir werden keinen Pfennig nach unserem Tod mitnehmen dürfen und letztendlich sollen wir uns eine Wohnung
im Himmel bauen, nicht auf Erden, sondern durch unser Leben auf dieser Erde“. Liebe Freunde! Für jede Spende bekommen Sie gerne eine Bestätigung über Geldzuwendungen. Das bedeutet, dass Sie jede Spende an uns von Ihrer Einkommensteuer absetzen können. Es funktioniert sehr gut und wir haben bis heute keine Meldung bekommen, dass irgendein Finanzamt unsere Bestätigung nicht akzeptieren wollte. Bitte helfen Sie uns weiter und helfen Sie uns auch, uns bei Ihnen zu bedanken. Mir macht es immer sehr viel Spaß und zu der Bestätigung schreibe ich Ihnen immer persönlich ein paar Worte dazu. Mit Ihren Spenden und Gebeten unterstützen Sie ein einmaliges Werk in der Welt: Die deutschsprachige evangelische Gemeinde in Breslau!
Słowo Proboszcza Chcemy podziękować za Państwa wsparcie i wszelkie ofiary, gdyż tworzą one około 20% rocznego budżetu parafii. Nie zatrzymujemy tych ofiar tylko na wydatki własne, ale chcemy dzielić się z innymi. Oprócz kontynuacji pracy siostry parafialnej oraz wypożyczalni sprzętu rehabilitacyjnego, w roku 2015 rozpoczęliśmy wydawanie gorących posiłków dla bezdomnych. Od czasu do czasu wspieramy dom Św. Brata Alberta przy wrocławskim dworcu kolejowym. W bieżącym roku, w miesiącach zimowych, chcemy gorące posiłki wydawać każdej niedzieli po nabożeństwie. Wszystkie wielkie, znane dziś domy pomocy i opieki, powstawały zawsze z drobnych składek wielu ludzi.Prosimy Państwa o dalsze wsparcie naszej służby zwiastowania, diakonii oraz pracy kantoratu. Bóg zapałać!
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Der neue Gemeinderat ist da Text: Joanna Giel
1 | Der neu gewählte
Gemeinderat (von links: Eilert Hörmann, Waltraud Kołtuniewicz, Eberhard Scholz, Jörg Giessler, Dag von Kap-herr, Dietmar Beyer, Krystyna Kadlewicz) zusammen mit Bischof Waldemar Pytel
Am 24. April, wie an jedem Sonntag, trafen wir uns alle in der kleinen St. Christophorikirche zum Gottesdienst. Die Kirche war fast voll, weil auch die Gemeindemitglieder aus weit entfernten Orten unserer Gemeinde an diesem Tag in der Kirche erschienen. Der Anlass war ganz besonders: nach dem Gottesdienst sollten die Wahlen zum Gemeinderat und zur Revisionskommission stattfinden. Aus diesem Grund hatten wir auch einen ganz besonderen Gast: der Bischof unserer Diözese Herr Waldemar Pytel kam, um die Wahlen durchzuführen. Bevor die Wahlen stattfanden, konnten wir den Gottesdienst tief erleben und die Predigt, gehalten von Herrn Bischof Pytel, hören. Der 24. April – der vierte Sonntag nach der Auferstehung Christi – trug den Namen Cantate, was auf Lateinisch singen wir bedeutet.
Wie uns Bischof Pytel in seiner Predigt erklärte, ist diese Bezeichnung eine Anknüpfung an den achtundneuzigsten Psalm, wo folgende Worte stehen: „Singet dem Herrn ein neues Lied, weil er Wunder getan hat“. Bischof Pytel sagte uns in seiner Predigt, dass wir den Herrn durch unser ganzes Leben loben und rühmen sollen – durch unsere Taten, Gedanken und Worte. Wir sollen unser Leben auf die Liebe stützen und erlauben, dass in unseren Herzen der Christliche Friede herrscht. Diesen Gedanken konnte man auf die neuen Wahlen zum Gemeinderat beziehen. Alle wünschten sich, dass die Wahlen in einer guten Atmosphäre verliefen und der neu gewählte Gemeinderat dem Wohl der Gemeinde diene, mit dem Propst gut zusammenarbeite und ihn unterstützte. Wie Bischof Pytel in der Predigt sagte: Gott hat uns nicht deshalb
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2 2 | Die Gemeindemitglieder in der Kirche kurz vor den Wahlen
MIT FREUDE ERWARTEN WIR DIE EINFÜHRUNG DES NEUEN GEMEINDERATES UND WÜNSCHEN IHM FÜR SEINE ARBEIT GOTTES REICHEN SEGEN
geschaffen, damit wir uns streiten. Nein. Wir sollen im Frieden leben: mit Gott, mit unseren Mitmenschen und mit uns selbst: Er, der selbst Friede ist, wünscht sich, uns den Frieden zu schenken. Gestärkt durch das Wort des Bischofs und durch das Blut und den Leib Christi konnten wir mit den Neuwahlen anfangen. Anwesend waren siebenunddreißig Personen, darunter unser Propst Andrzej Fober, der den Bischof Pytel bei der Durchführung der Neuwahlen unterstützte. Berufen wurde zuerst die Kommssion, die die Stimmen zählen sollte. Zur Kommission wurden unsere drei lieben Damen gewählt: Lili Fatyga, Lidia Podżorska und Jolanta Waschke. Bischof Pytel erklärte zuerst die Prozedur der Wahlen. Danach las er die Namen der Kandidaten zum Gemeinderat (Krystyna Kadlewicz, Suzanna Kujat, Dietmar Beyer, Dag von Kap-herr, Eberhard Scholz, Eilert Hörmann, Jörg Giessler, Alexander Ilgmann, Jörg Sierenberg, Waltraud Kołtuniewicz) und zur Revisionskommission (Annemarie von Kap-herr, Irena Wiatrowska, Sonja Stankowski, Gisela Wypych) vor. Bischof Pytel informierte uns, dass der Gemeinderat aus sieben Mitgliedern bestehen sollte, was bedeutete, dass drei Kandidaten, die die geringste Anzahl der Stimmen bekommen, nicht in den Gemeinderat kommen. Die Revisionskommission solle drei Mitglieder haben, was bedeute, dass eine Person mit der geringsten Anzahl der Stimmen entfiele. Unter siebenunddreißig abgegebenen Stimmen für die Kandidaten zum Gemeinderat waren zwei Stimmen ungültig. Fünfunddreißig Stimmen waren gültig und das Wahlergebnis zum Gemeinderat sah wie folgt aus: Dag von Kap-herr bekam 31 Stimmen, Dietmar Beyer bekam 29 Stimmen, Eilert
Hörmann – 28 Stimmen, Jörg Giessler – 24 Stimmen, Eberhard Scholz – 23 Stimmen, Krystyna Kadlewicz – 22 Stimmen, Waltraud Kołtuniewicz – 20 Stimmen, Suzanna Kujat – 18 Stimmen, Alexander Ilgmann – 12 Stimmen und Jörg Sierenberg bekam 9 Stimmen. Bischof Pytel erklärte uns allen, dass die ersten sieben Personen Mitglieder des neuen Rates werden. Er informierte uns auch, dass die drei entfallenen Personen sich auf einer Vertreterliste befänden, und falls jemand auf die Mitgliedschaft verzichte oder aus irgendwelchen Gründen an den Sitzungen des Gemeinderates nicht mehr teilnehmen kann, kommen diese Personen – der Reihe nach – zum Gemeinderat. Das Ergebnis der Wahlen zur Revisionskommission, die gleich danach erfolgten, sah wie folgt aus: Unter sechsunddreißig abgegebenen Stimmen waren alle gültig; Annemarie von Kap-herr bekam 34 Stimmen, Gisela Wypych – 28 Stimmen, Irena Wiatrowska – 27 Stimmen und Sonja Stankowski – 13 Stimmen. Bischof Pytel verkündete das Ergebnis der Wahlen: zur Revisionskommission kommen Frau von Kap-herr, Frau Wypych und Frau Wiatrowska. Bischof Pytel dankte Allen für ihre Anwesenheit: den Rat und die Revisionskommission zu wählen gehöre zu den Pflichten jedes Gemeindemitgliedes und es sei schön, dass alle so zahlreich in der Kirche erschienen und sich diese fast zwei Stunden Zeit genommen hätten, um ihre Stimme abzugeben. Bischof Pytel gratulierte den neuen Mitgliedern des Gemeinderates und der Revisionskommission und segnete alle Versammelten. Somit konnten wir unsere Gemeindesitzung in der kleinen St. Christophorikirche schließen. Am Ende wurden noch Kaffee, Kuchen,
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DAS GANZE LEBEN MÖGE EIN ZEUGNIS UNSERES CHRISTSEINS WERDEN. WÜNSCHEN WIR DEM GEMEINDERAT, DASS ER DIESE VERANTWORTUNG ALS DIE VERTRETUNG UNSERER GESAMTEN GEMEINDE WAHRNEHMEN WIRD
3 | Die neu gewählte
Revisionskommission (von links: Annemarie von Kap-herr, Irena Wiatrowska, Gisela Wypych) zusammen mit Bischof Waldemar Pytel
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gebacken durch unsere lieben Damen, und eine leckere warme Suppe, zubereitet von Frau Waschke, serviert. Beim Essen und Trinken gab es die Gelegenheit zu Gesprächen unter den Gemeindemitgliedern, die – ganz im Sinne von der Predigt des Bischofs – aufeinander zugehen sollen. Wir sind eine kleine Gemeinde, eine so kleine, dass wir im Frieden leben, uns gegenseitig unterstützen und das Wort Gottes verbreiten sollen. Jeder von uns wartet auf das gute Wort von seinem Mitmenschen: von seiner Schwester oder seinem Bruder, und jeder von uns braucht die Realisierung des Wortes Gottes in seinem Leben. In unseren Taten und Worten sollen sich die christlichen Werte widerspiegeln – und diese sollen wir weitertragen und zum Vorbild für Andere werden. Ganz wie es im Brief an die Kolosser steht, den Bischof Pytel in seiner Predigt zitierte: „Möge das christliche Wort in uns reichlich wohnen; in aller Weisheit lehrt und ermahnet die Anderen durch Psalmen, Hymnen, geistliche Lieder und singet dankbar dem Gott in euren Herzen“.
Wybory Nnowej Rady Parafialnej i Komisji Rewizyjnej 24 kwietnia 2016 r. po niedzielnym Nabożeństwie odbyły się wybory do Rady Parafialnej i Komisji Rewizyjnej Parafii Św. Krzysztofa we Wrocławiu. Parafianie licznie zebrali się w kościele Św. Krzysztofa, by pod przewodnictwem naszego Biskupa Waldemara Pytla dopełnić swego obowiązku wynikającego z przynależności do społeczności parafialnej i oddać swój głos na wybranych przez siebie kandydatów. Zanim doszło do głosowania, mogliśmy pokrzepić się Słowem Bożym, podczas pięknej Liturgii, celebrowanej przez Księdza Proboszcza Andrzeja Fobera i Biskupa Pytla. Niedziela ta, będąca czwartą niedzielą
po Zmartwychwstaniu Chrystusowym, nosi miano Cantate, co po polsku oznacza śpiewajmy. Jak głosił w swoim kazaniu Biskup Pytel, całe nasze życie powinno być świadectwem wartości chrześcijańskich, takich jak pokój i otwarcie na drugiego człowieka. Ta idea winna przeświecać również wyborom do Rady Parafialnej i Komisji Rewizyjnej. Te w istocie przebiegły w dobrej atmosferze i tak wyłoniliśmy wspólnie Panie Annemarie Kap-herr, Giselę Wypych i Irenę Wiatrowską do Komisji Rewizyjnej oraz Panów Daga von Kap-herra, Dietmara Beyera, Eilerta Hörmanna, Jörga Giesslera, Eberharda Scholza oraz Panie Krystynę Kadlewicz i Waltraud Kołtuniewicz do Rady Parafialnej.
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DER GEMEINDERAT 2011–2016 EIN MITGLIEDSBERICHT Text: Jörg Giessler Timotheus 1: 17 Die Männer, die bei euch die Gemeindeleitung übernommen haben, haben doppelte Anerkennung verdient und sollten dafür auch finanziell entschädigt werden. Das betrifft besonders die Leute, die euch in Sachen Bibelwissen weiterhelfen. 18 In den alten Schriften steht ja auch: „Du sollst dem Trecker auch immer genug Benzin geben“, oder: „Ein Ochse, der bei der Feldarbeit eingesetzt wird, soll dabei auch fressen können.“ Woanders steht auch: „Jeder, der arbeitet, hat es auch verdient, dafür bezahlt zu werden“. Mein Name ist Jörg Giessler und ich war von 2011 bis 2016 im Gemeinderat der St. Christophori-Gemeinde Breslau und wurde in meinem Amt am 24. April 2016 für eine weitere Amtszeit von 2016 bis 2021 bestätigt. Für meine Wiederwahl möchte ich mich bei allen nochmals herzlich bedanken. Zusammen mit Dag von Kap-herr als Gemeinderatsvorsitzenden und Sonja Stankowski als Schriftführerin und den Mitgliedern Jörg Sierenberg, Waltraud Kołtuniewicz, Eberhard Scholz, Alexander Ilgmann, Eilert Hörmann, Anna Szemplińska, Patrizia Kunkel-Guska und unserem Pfarrer Andrzej Fober haben wir uns bemüht, die Gemeinde mit Gottes Segen mit bestem Gewissen und mit Engagement zu führen. Das war nicht immer einfach, da ja viele unterschiedliche Charaktere im Gemeinderat saßen. Die Aufgaben waren unterschiedlich verteilt. Herr von Kap-herr hat sich immer vorbildlich darum gekümmert, dass alle Mitglieder bei den regelmäßig stattfindenden Gemeinderatssitzungen anwesend waren. Er hat während den oft hitzigen Sitzungen versucht zu vermitteln und hat auch außerhalb unserer Sitzungen unseren Segen gehabt, kleinere Probleme schnell zu lösen. Dazu hat er sich dann im kurzen Dienstweg mit Pfarrer Fober zusammengesetzt. Über Entscheidungen wurden dann
die Mitglieder per Email verständigt. Größere Angelegenheiten wurden dann im durch Dag einberufenen und versammelten Rat besprochen und wichtige Entscheidungen dort getroffen. Besonders Frau Sonja Stankowski gilt hier großer Dank, da sie alles hervorragend und nachhaltig protokolliert hat. Ihre Berichte waren stets einwandfrei und eine große Stütze für unsere Arbeit und unsere Entscheidungsfindung. Einige der heute nicht mehr im neuen Gemeinderat tätigen Mitglieder haben sich während ihrer Zeit im Gemeinderat sehr um bauliche Dinge in unserer Gemeinde gekümmert. Sie haben mit Architekten ein Baugutachten für den bei uns geplanten Durchbruch in der St. Christophorikirche anfertigen lassen, mit der Denkmalpflege gesprochen und Preise für Arbeiten eingeholt. Sehr engagiert haben sie sich dafür eingesetzt, dass die neue kleine Walcker-Orgel bei uns installiert wurde und haben sich organisatorisch und finanziell an deren Transport beteiligt. Bei allen rechtlichen Dingen stand uns Herr RA Alexander Ilgmann zur Verfügung. Er hat sich z.B. mit der Telekom auseinandergesetzt und sich bei der Aufklärung eines Diebstahles in der Kanzlei eingesetzt und auch die Gemeinde immer wieder verteidigt, wenn es nötig war. Alexander hat sich auch um kirchenrechtliche Dinge gekümmert und uns schwierige in Polnisch geschriebene Schriftstücke ins Deutsche übersetzt und vorgetragen. Er hat sich auch sehr um die Erstellung einer Aufgabenteilung für den Gemeinderat und den Propst gekümmert. Waltraud Kołtuniewicz war als Gemeinderatsälteste trotz ihres langen Weges aus Zobten immer regelmäßig bei unseren Sitzungen anwesend und hat uns mit ihrer großen langjährigen Erfahrung in der Gemeinderatsarbeit und als Mitbegründerin unserer Gemeinde in Breslau immer großartig
bei der Entscheidungsfindung unterstützt. Sie ist diejenige, die sich am besten mit der Geschichte unserer Gemeinde auskennt. Frau Patrizia Kunkel-Guska war unser jüngstes Gemeinderatsmitglied. Patrizia hat sich als gelernte Verlags-
Jörg Giessler
kauffrau sehr um die Publikationen unserer Gemeinde verdient gemacht. Ihr Projekt war u.a. die Redaktion des Christophoriboten, die vor kurzem Frau Jolanta Waschke übernommen hat. Auch engagierte sie sich zusammen mit Annemarie von Kap-herr und Jörg Sierenberg für die musikalische Ausgestaltung des Religionsunterrichtes. Den weiten Weg aus Görlitz zu unseren Gemeinderatssitzungen hat Herr Eilert Hörmann nicht gescheut und war sehr oft dabei. Er kümmert sich ausserdem auch um die Gemeinde in Lauban und bringt sich mit guten Ideen immer ein.
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Herr Eberhard Scholz war und ist unsere Außenstelle in Liegnitz. Er vermittelt unsere Entscheidungen an die dortigen Gemeindemitglieder und kümmert sich darum, uns deren Anliegen im Gemeinderat vorzubringen. Eberhard ist ein schlesisches Urgestein und mir gefällt es immer sehr gut mit ihm zu sprechen und von ihm interessante Geschichten aus Schlesien zu hören. Frau Anna Szemplińska hat sich trotz ihres Alters auch immer redlich bemüht, uns im Rat zu unterstützen und bei den Sitzungen dabei zu sein. Da sie allerdings ihren kranken Mann pflegt konnte sie nicht immer. Sie war und ist aber in Gedanken immer bei uns. Selbstverständlich ist auch unser Propst ein Gemeinderatsmitglied und hat sich immer tatkräftig eingebracht und fleißig mitentschieden. Er hat sich vor allen Dingen neben vielen neuen Ideen auch für die neue Kantorei unter Herrn Tomasz Kmita-Skarsgård eingesetzt und diese mit Hilfe des Gemeinderates ins Leben gerufen. Die Kantorei läuft jetzt gut und sorgt für den musikalischen Hintergrund in unserer Gemeinde und wird von Jahr zu Jahr auch über Breslau hinaus bekannter. Last but not least – zu guter Letzt – komme ich, Jörg Giessler. Ich wollte weitestgehend immer neutral im Rat sein und dem Leitmotto in 1. Tim 5,21 folgen: „Ich beschwöre dich bei Gott, bei Jesus Christus und bei den höchsten Engeln, dass du in solch einem Fall völlig unparteiisch vorgehst. Sei nicht voreingenommen gegen irgendjemand, aber begünstige auch keinen“. Ich habe mir die Dinge angehört und meine Entscheidungen nach dem Herzen getroffen. Ich habe versucht, Verständnis für alle Seiten zu finden und gelegentlich auch beruhigend auf die Leute einzuwirken. Gefreut habe ich mich darüber, dass dank meiner Initiative letztendlich auch ein Beamer im Gemeindesaal in Zimpel installiert wurde und wir dort die erfolgreiche Fussball WM 2014 schauen konnten. Zuletzt habe ich mich noch an der Suppenküche beteiligt und auch probiert, dass die Suppen schmecken. Matt. 18, 20: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da
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bin ich mitten unter ihnen.“ Ich danke Gott dafür, dass er unseren Gemeinderat unterstützt hat und mitten unter uns war. Ich danke ihm auch für die Gemeinschaft in den Sitzungen. Die Sitzungen waren immer eine gute Gelegenheit zusammen zu sein und über viele andere, auch private Dinge, zu sprechen. Allen sei hier von meiner Seite aus nochmals vielen herzlichen Dank für diese Gemeinschaft und für diese vielen guten und erbauenden Gespräche. Als Deutscher in einem polnischen Umfeld tätig zu sein ist auch nicht immer leicht und so habe ich mich immer
schaften in einer der nächsten Ausgaben des Boten vorstellen werden. Ich wünsche uns allen im neuen Gemeinderat der St. Christophorikirche ein gutes Gelingen und erbitte Gottes Segen für alle unsere Aufgaben und möchte zum Abschluss nochmals Timotheus 1, 5 17-22 zitieren als Anregung und Richtlinie für unsere Tätigkeit:: Die Ältesten der Gemeinde 17 Älteste, die leitend in der Gemeinde tätig sind und ihren Dienst gut versehen, haben doppelten Lohn verdient, besonders wenn sie sich mit ganzer Kraft als Prediger und Lehrer einsetzen.
GUTES GELINGEN DER ARBEIT DES NEUEN GEMEINDERATES FUSSEND AUF DEN ERFAHRUNGEN IHRER VORGÄNGER IN DIESEM AMT: DER RAT SOLLTE ES MIT SEINEM EINSATZ DEM PASTOR ERMÖGLICHEN, SICH UMFANGREICH DER SEELSORGE UND DEM STUDIUM DER HEILIGEN SCHRIFT WIDMEN ZU KÖNNEN
auf die Sitzungen und den Austausch mit den Anderen gefreut. Am 24. April 2016 fanden dann in unserer Gemeinde Neuwahlen statt. Die Apostelgeschichte 14,23 meint zwar, dass die Mitglieder des neuen Gemeinderates, durch Handauf legen bestellt werden bzw. durch Gebet und Fasten dem Herrn anvertraut werden sollten; doch war das etwas schwierig für uns, so dass wir doch dem demokratischen Weg einer Wahl den Vorzug gaben. Die Gemeindeversammlung war angetreten und hat Eilert Hörmann, Waltraud Kołtuniewicz, Eberhard Scholz, Dag von Kap-herr und Jörg Giessler im Amt bestätigt. Als neue Mitglieder dürfen wir nun für die nächste Kadenz Krystyna Kadlewicz sowie Dietmar Beyer im neuen Gemeinderat begrüssen. Ich denke, dass sich die neuen Herr-
18 In den Heiligen Schriften heißt es: „Einem Rind, das zum Dreschen eingespannt wird, darfst du das Maul nicht zubinden.“ Es heißt auch: „Wer arbeitet, hat ein Anrecht auf seinen Lohn.“ 19 Eine Klage gegen einen Ältesten höre nur an, wenn sie von zwei oder drei Zeugen bestätigt wird. 20 Wenn einer sich wirklich etwas zuschulden kommen ließ, dann sollst du ihn vor den anderen Ältesten zurechtweisen, damit auch sie gewarnt sind. 21 Ich beschwöre dich bei Gott, bei Jesus Christus und bei den höchsten Engeln, dass du in solch einem Fall völlig unparteiisch vorgehst. Sei nicht voreingenommen gegen irgendjemand, aber begünstige auch keinen. 22 Lege niemand zu schnell die Hände auf, um ihn in das Ältestenamt einzusetzen; sonst machst du dich mitschuldig, wenn er sich verfehlt. Sieh zu, dass du nicht in so etwas verstrickt wirst.
GÄSTEZIMMER
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KONFIRMATION zu Pfingsten Text: Edwina und Amalie von Kap-herr
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1 | Zwei Konfirmandinnen im Pfarrgarten: Edwina und Heidi
Am Sonntag, den 15. Mai wurden in unserer St. Christophorikirche drei Mädchen konfirmiert: Edwina, Leonie und Heidi. Der Tag fing schon früh ganz spannend an: wir sind von Kurtwitz aus mit einem Schulbus zur Kirche gefahren, was natürlich lustig war, vor allem, weil der Fahrer über jede rote Ampel fuhr. Die Kirche war voll wie noch nie, und wir wurden von jedem einzeln mit einem sympathischen Lächeln begrüßt. Von jedem Mädchen war ein Teil ihrer Familie gekommen und natürlich war auch die Gemeinde da; alle haben uns auf dem neuen Weg begleitet. Die Kirche war schon geschmückt: Am Altar standen als Pfingstschmuck Birken, denn auf Polnisch heißt Pfingsten „Grüne Feiertage“. Die Gottesdienstordnung mit der von herzförmigen Flammen umgebenen Pfingsttaube auf dem Cover hat allen nochmal einen Schuss Energie gegeben. Pastor Fober kam noch zu uns und hat uns die letzten, wichtigen Sachen gesagt. Und dann fing der Gottesdienst endlich an! Alle saßen lei-
se in den Bänken und haben uns mit Freude angeguckt, und in der Bank uns gegenüber saßen unsere Schwestern. Im Gottesdienst haben wir mehrere ältere Lieder gesungen, zu denen wir schon vor zwei Monaten all die Strophen ausgesucht hatten, die wir gerne singen wollten. Zum Abschluss sangen wir das berühmte Lied „Geh aus, mein Herz“. Nach unserem ersten Abendmahl bekamen wir Maiglöckchen-Sträuße aus dem Garten geschenkt, die köstlich dufteten! Außerdem wurde uns ein altes Schlesisches Gesangbuch sowie eine Bibel in polnischer Sprache überreicht, beide versehen mit einer kalligraphischen, persönlichen Widmung. Nach dem spannenden Gottesdienst bekamen wir viele Glückwünsche und meine Paten haben vor der Kirche Jagdhorn geblasen. Wir haben dann zuhause gefeiert und zum Dessert hat mir unsere Nachbarin eine sehr schöne, echte polnische Torte geschenkt. Bis Mittwochmittag leerte sich die Wohnung leider, weil alle Paten und Grosseltern nach Hause fahren mussten.
Liebe Konfirmandinnen, wir wünschen uns einen Ort für euch, an dem ihr gut leben könnt. Damit euch ein gutes Leben auf der Erde gelingt, bitten wir unseren Vater im Himmel um Hilfe. Lieber Gott, unterstütze unsere Kinder dabei, für sich herauszufinden, wie sie ihr Leben gestalten wollen und welche Ziele sie dabei verfolgen müssen. Gib ihnen Kraft und Entschlossenheit, sich in den entscheidenden Momenten anzustrengen und ihre Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Gib ihnen die Gelassenheit, Misserfolge auszuhalten und den Mut, danach wieder aufzustehen und weiterzumachen. Vater, bitte lenke den Blick unserer Kinder auf die Schönheit des Lebens. Zeige ihnen das Abenteuer Leben und lass sie viele unbeschwerte und glückliche Momente erleben, in denen sie ihr Leben in vollen Zügen genießen. Herr, wir bitten dich, schenke unseren Kindern gute Freunde. Stelle ihnen Menschen an die Seite, die sie auf ihrem Weg begleiten, die sie wertschätzen, denen sie vertrauen können und mit denen sie reden und lachen können. Lass‘ sie erkennen, was einen echten Freund ausmacht und wie sie selber ein guter Freund für andere sein können.
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Adelheid Ilgmann
Ich heiße Adelheid Ilgmann, aber ich werde immer Heidi genannt. Ich bin noch 14 Jahre alt und gehe hier in Breslau zur Schule. Jetzt bin ich in der 3. Gymnasialklasse. Meine Hobbys sind Zeichnen, Singen, Lesen und auch Klavier spielen. Ich wohne schon seit 11 Jahren in Breslau und bin sehr glücklich damit. Da ich zweisprachig aufgewachsen bin, hatte ich zum Glück nie größere Probleme mit der Sprache. Jedes Mal, wenn ich in eine neue Schule komme, wundern sich immer alle, dass ich Heidi heiße und finden den Namen sehr lustig. Es kam schon einige Male vor, dass ich dann verschiedene „Spitznamen“ hatte, aber ich wurde eigentlich nie wegen meines Herkommens beleidigt. Und da ich die polnische Sprache sehr gut beherrsche (manchmal sogar besser als die Polen), habe ich auch keine Probleme mit der Kommunikation. Es freut mich aber auch sehr, dass ich hier in der Kirche Deutsch spreche. Ich war mal mit der Edwina und der Leonie bei einer Rüstzeit in Jauer und obwohl alle Polnisch gesprochen haben, haben wir in den Zimmern die ganze Zeit automatisch Deutsch gesprochen. Meiner Meinung nach ist es nichts besonders Außergewöhnliches in Schlesien Deutsch zu sprechen. Es ist, glaube ich, eher ungewöhnlich, wenn man nach Sachsen oder Bayern fährt und dort Polnisch spricht. Ich habe es natürlich viel einfacher in der Schule im Deutschunterricht als die Anderen, weil ich das Meiste schon kann, aber sonst finde ich nicht, dass ich schlechter oder besser als die Anderen bin.
16 Christophoribote
Ich habe ungefähr eine Woche lang jeden Tag die Bibel auf der Suche nach einem perfekten Konfirmationsspruch durchgeblättert. Ich habe mir die schönsten Bibelstellen aufgeschrieben und am Ende die gewählt, die ich am schönsten gefunden habe. Mein Konfirmationsspruch steht im Brief des Paulus an die Römer, 12. Kapitel, Vers 21. Er lautet: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“. Ich habe diesen Spruch gewählt, weil ich der Meinung bin, dass er am besten das Ziel des Lebens beschreibt. Der Vers ist eine Aufforderung Gottes und belehrt uns gut zu sein. Damit möchte ich sagen, dass die typischen Konfirmationssprüche uns quasi einfach garantieren, dass Gott bei uns ist und uns beschützt. Ich finde aber, dass ein Spruch, der uns das ganze Leben lang begleiten soll, mehr sein müsste als nur eine Garantie, dass wir nicht alleine sind. Er sollte auch ein Wort sein, das wir erfüllen und uns danach richten können. Das ist auch die Bedeutung des Spruchs für mich: ein Leitspruch, mit dem wir etwas anfangen können. Es sind sinnvolle Worte. Deshalb finde ich, dass mich dieser Spruch perfekt durch mein Leben begleiten wird, weil er nie inaktuell ist. Egal, ob ich jung oder alt, glücklich oder traurig, alleine oder unter Menschen bin, der Satz: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“ wird immer angemessen und adäquat sein.
Edwina von Kap-herr
Ich heiße Edwina von Kap-herr und bin 15 Jahre alt. Ich interessiere mich für Musik: ich nehme Gesangsunterricht und singe sehr gerne mit Freundinnen zusammen. Ich finde fremde Kulturen und Länder spannend, wenngleich ich in meinen Schulferien am liebsten meine Patin und Grosseltern in Deutschland besuche. Dort bemerke ich schon viele kulturelle Unterschiede, obwohl wir Nachbarländer sind. Ein weiteres Hobby ist der Sport: vor allem reite ich gerne und mag Laufsportarten. Ich bin gerne mit Menschen zusammen und mag es, neue Bekanntschaften zu schließen. Deshalb organisiere ich als Schulsprecherin gerne Feste oder andere Veranstaltungen, vor
VON ALLEN SEITEN UMGIBST DU MICH UND HÄLTST DEINE HAND ÜBER MIR. Psalm 139, Vers 5 Konfirmationsspruch von Leonie Kunkel
allem in der Schule die Discos oder lustige Wettbewerbe. Sehr wichtig ist mir die gute Beziehung zu meiner Familie, vor allem auch zu denen, die in Deutschland leben, wo ich in den Ferien mit dem Nachtbus hinfahre. In
der Schule haben, glaube ich, schon viele vergessen, dass ich Deutsche bin. Beide Sprachen kann ich gut, aber ich lese doch lieber polnisch – im Deutschunterricht muss ich allerdings mit polnischem Akzent sprechen, damit die Lehrerin mein Deutsch versteht. Es gibt zwar noch mehr Protestanten in der Schule, aber meine Familie ist die einzige, die evangelische Gottesdienste besucht. Ich gehe in den katholischen Religionsunterricht, weil die Lehrerin nett ist – und weil ich auch in dieser Hinsicht nicht so gerne auffallen möchte. Einmal im Jahr findet in der katholischen Kirche unseres Nachbardorfes ein Gesangswettbewerb statt, wo vor allem Marienlieder vorgetragen werden. Unsere Gruppe hat in diesem Jahr den Gospel Oh happy Day aus dem Film Sister Act mit Whoopi Goldberg gesungen, was die anwesenden Priester aber nicht so toll – irgendwie unpassend – fanden. Dies ist mein Konfirmationsspruch: „Aber sei nur stille zu Gott, meine Seele; denn er ist meine Hoffnung. Er ist mein Fels, meine Hilfe und mein Schutz, dass ich nicht fallen werde“ (Psalm 62, Verse 6 und 7). Mir gefällt an dem Spruch das Bild des unverrückbaren Felsens: So sehe ich, dass Gott immer für mich da sein wird und für meine Seele sorgen wird. So gerne ich fröhliche Dinge mache, so brauche ich doch auch immer wieder ruhige Nachmittage für mich, damit meine Seele dann zur Ruhe kommt – und dass Gott um mich ist, tut mir gut zu hören.
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Neue-alte LUTHERISCHE HEILIGE MESSE Text: Andrzej Fober, Propst
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PREDIGT ANLÄSSLICH DES SONNTAGS TRINITATIS Liebe Gemeinde! Ich freue mich sehr, diese Predigt am Trinitatisfest in dieser Kirche halten zu dürfen. Mit dem heutigen Gottesdienst beginnen wir, so hoffen wir, ein weiteres Kapitel in der Geschichte unserer Kirche zu schreiben. So Gott will, möchten wir an jedem vierten Sonntag des Monats die Heilige Lutherische Messe feiern. Wir möchten die Liturgie dieses Gottesdienstes nicht nur feiern, sondern vor allem erleben; so, wie es der Reformator der Kirche wollte. Luther hatte die Liturgie der damaligen Kirche reformiert und so geändert, umgebaut, gereinigt, dass die Gemeinde durch diese Liturgie erbaut, gestärkt und zum Lobpreis Gottes ermutigt wird. Aus der Liturgie hatte er eigentlich nur das entfernt, was als die Wiederholung des Opfers Jesu am Kreuz zelebriert wurde. Das Opfer Jesu ist einmalig, deswegen braucht es keine Wiederholung. In dem Bekenntnis vom 1530, das in Augsburg dem Kaiser vorgelegt wurde, steht in dem Artikel 24 folgende Formulierung: Von der Messe – „Die Messe soll den Glauben erwecken und die Gewissen trösten. Sie wird gemeinschaftlich von der gläubigen Gemeinde gefeiert. Abgelehnt wird die Vorstellung, dass es ne-
ben dem Sühnetod Christi noch weiterer Opfer, sog. Messopfer, bedarf (…)“. Falls das Opfer Jesu jedesmal in der Heiligen Messe wiederholt würde, bedeutete dies, dass das Opfer Jesu am Kreuz nicht ausreichend gewesen sei, nicht genügte, unvollkommen und nach menschlichem Wirken verlangte. Das widerspricht der Heiligen Schrift, in der an vielen Stellen bezeugt wird, dass der Tod Jesu uns mit dem Vater im Himmel für immer versöhnt hat. Dies ist der Schatz der Kirche, den wir feiern sollen in der Gemeinde, um sich untereinander zu versöhnen und dadurch als Geschwister Jesu zu leben. Wir Menschen, Pastoren, Bischöfe, auch der Papst in Rom oder der Erzbischof in Canterbury sind nicht in der Lage, diesem einma-
ES ZEIGT SICH, DASS VIELEN PROTESTANTEN DIE ALTE LUTHERISCHE LITURGIE UNBEKANNT IST
DIE PROVINZ SCHLESIEN WEHRTE SICH AM STÄRKSTEN GEGEN DIE REFORMEN DER KIRCHENUNION PREUSSENS
ligen Akt der Liebe Gottes etwas mehr zu spenden. Wir dürfen aber feiern, Gott loben und preisen und den Fusstapfen Jesu nachgehen. Die Liturgie soll eine Ordnung im Gottesdienst bereiten, dass wir als Gemeinde recht und würdig Gott preisen und ihm für alles danken. Erst dann werden wir bereit, gereinigt und fähig sein, mit unserem Leben das Evangelium Jesu Christi zu predigen. Aus dieser wunderbaren Überlegung der Reformatoren ist das allgemeine Priestertum aller Gläubigen entstanden. Alle sind berufen, niemand ist ausgeschlossen. Wir werden heute nicht nur eine Liturgie erleben die in Breslau bis 1814 gefeiert wurde, sondern wir sehen mit eigenen Augen auch eine neue Klei-
dung des Pfarrers. Bis zur Reformation wurde in der damaligen katholischen Kirche auch die liturgische Kleidung des Pfarrers aufbewahrt und Martin Luther hat diese Tradition sehr hoch geschätzt und hoch gehalten. Warum ist das Jahr 1814 von mir erwähnt? Weil in diesem Jahr König Wilhelm der III als sum episcopus – also der höchste Bischof der Kirche, eine Reform der Kirche angeordnet hatte. Die Liturgie wurde nach dem reformierten Ritus eingeführt und ein schwarzer Talar mit einem weißen Beffchen wurde eingeführt. Den hat Martin Luther nie gesehen und würde sich wirklich wundern, müsste er die heutigen Pastoren sehen. Vor allem in Deutschland, aber auch in vielen evangelischen Ländern wurde mit der Zeit die neue Liturgie und der schwarze Talar eingeführt. Aber in vielen anderen Ländern auch nie, wie in Skandinavien, Amerika. Auch die Kirche in England hat komplett die alten Gewänder behalten. Die Reglung des Königs wurde vor allem in Schlesien in vielen Gemeinden nicht akzeptiert und führte zu vielen Auseinandersetzungen. So lieb und teuer war unseren Vorfahren im Glauben diese alte Tradition, die sie nie abschaffen wollten. Diese wurden auch schwer verfolgt und so ist in Schlesien
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WÄHREND DER LUTHERISCHEN HEILIGEN MESSE WERDEN TRADITIONELLE LITURGISCHE GEWÄNDER GETRAGEN: ALBE, STOLA UND KASEL
2 die Altlutherische Kirche entstanden, die bis heute diese, bei uns nun neue, alte Tradition pflegt. Viele Anhänger der Altlutherischen Kirche sind aus Schlesien ausgewandert, meistens nach Amerika. Die Gewänder sind uns inzwischen fremd geworden und erinnern an die römisch-katholische Kirche. Aber wir dürfen Ruhe bewahren. Wir führen heute keine neue Lehre oder Theologie ein. Wir bleiben als Gemeinde lutherisch und werden auch die alte, einfache Preußische Liturgie und das Schlesische Gesangbuch aufbewahren. Die Liturgie und dieses Gesangbuch haben uns auch
getragen und bis hierher gebracht. Wir möchten aber einen Schritt nach vorne machen und eine Tradition einführen, die aus keinem theologischen Grund geändert wurde. Mit der Zeit, sukzessiv, werde ich versuchen, Ihnen die Bedeutung von den alten Gewändern zu erklären. Das Einfachste sind die Farben. Für jeden Sonntag des Kirchenjahres gibt es eine bestimmte Farbe. Für den Trinitatissonntag gilt die Farbe Weiss. Also Reinheit, Gott in seiner Majestät ist heilig, rein, tadellos, unbegreiflich, unausforschlich, nicht erkennbar.
20 Christophoribote
Wir sollen Gott in unserem Leben suchen und versuchen ihn kennenzulernen. Aber nur ein bisschen. Er läßt sich nur etwas erkennen, vor allem durch seine wunderbaren Taten. Nicht zufällig ist für den heutigen Sonntag dieser Predigttext vorgesehen, der eine klare Überschrift hat: Lobpreis der Wunderwege Gottes. Seine Wege sind wunderbar. Darüber habe ich etwas vor einer Woche in der Predigt zur Konfirmation gesagt. Unsere Kinder dürfen eine Konfirmation in ihrer deutschen Muttersprache in Polen erleben, und wir mit ihnen. Unsere Gemeinde, als die erste
und im Moment die einzige von allen evangelischen in Polen, führt eine volle Heilige Lutherische Messe ein. Aber wir sind dafür prädestiniert. Wer soll dass machen wenn nicht wir? Das tun wir in Breslau, in einer Stadt, die neben Berlin und Königsberg eine offizielle Hauptstadt von Preußen war. Etwa 400 Meter von dem Königsschloss beginnen wir wieder diese Liturgie zu feiern. Nach 205 Jahren wieder. Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ich hoffe er, der Dreieinige Gott, will uns diese Liturgie reichlich segnen. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen!
1 | Die Beichte, der Lutherischen
Heiligen Messe vorausgehend. Der Beichtiger kniet im Pluviale vor dem Altar 2, 3, 5 | Die Liturgie der Heiligen Messe wird im Ornat gefeiert. Gemäss der altkirchlichen Tradition
breitet der Liturg zur Begrüssung die Hände weit aus 4 | Ohne Rücksicht auf den liturgischen Zeitraum wird die Beichte stets in dem violetten Pluviale abgehalten
3 Nowa-stara Luterańska Msza Święta. Kazanie z Niedzieli Trinitatis Drodzy Parafianie! Dzisiejszym nabożeństwem otwieramy nowy rozdział historii tej świątyni. Jeśli Bóg pozwoli, pragniemy w każdą czwartą niedzielę miesiąca uczestniczyć w Luterańskiej Mszy. Nie chcemy tylko uczestniczyć w tej liturgii, chcemy ją przeżywać i kosztować tak, jak Reformator Kościoła ks. Marcin Luter. Zreformował on średniowieczną liturgię Zachodu i tak ją przemienił, aby zbór przez nią umocniony, mógł Boga należycie wielbić, chwalić i tylko Jemu należną cześć oddawać.
Usunął z niej wszystko, co mówiło o ponawianej podczas Mszy ofierze Chrystusa, ofiara ta bowiem była jednorazowa i niepowtarzalna. W 24. artykule Konfesji Augsubrskiej, przedłożonej cesarzowi na sejmie Rzeszy w roku 1530, znajdujemy następujące słowa: „Msza nie jest ofiarą przebłagalną działającą ex opera operato. Celem nabożeństwa jest pouczanie wiernych i udzielanie im Wieczerzy Pańskiej”. Sakrament Ołtarza to skarb Kościoła, poprzez który zjednoczony zbór, przez ofiarę Jezusa, staje się Jego Mistycznym Ciałem, a pojedynczy członkowie wspólnoty, Jego
rodzeństwem – dziećmi Bożymi. To Boskie dzieło nie potrzebuje ludzkiej legitymizacji lub jakichkolwiek dodatków. To ofiara Chrystusa dla nas, aby w uwielbieniu Trójjedynego Boga, móc iść w świat i głosić naszym życiem Jego Ewangelię. Liturgia, którą dziś wprowadzamy, dzięki uprzejmej zgodzie Biskupa Diecezji Wrocławskiej, Najprzewielebniejszego Waldemara Pytla, była celebrowana w Kościele luterańskim do roku 1814. Wtedy to król Fryderyk Wilhelm III zreformował życie kościelne, wprowadzając zmiany w liturgii oraz ubiorze duchownych. Sam będąc
wyznania kalwińskiego, przekształcił nabożeństwo na wzór reformowany. Liturgia została znacznie uszczuplona a barwne liturgiczne szaty zastąpiono czarną akademicką togą z białymi befkami. Luter takiego stroju duchownego i takiej liturgii nie znał, i byłby pewnie mocno zdziwiony widząc dzisiejsze nabożeństwo ewangelickie np. w Niemczech, Austrii, czy Polsce. Nie wszędzie jednak takie zmiany wprowadzono. Tradycyjną liturgię i szaty zachowały kościoły luterańskie Skandynawii i w Ameryce. Zachował je też w pełni niezależny od reformy pruskiej Kościół
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Anglii. Osobną historię przywiązania do Mszy Luterańskiej – przepiękną ale i trudną – pisze do dziś Kościół staroluterański, który – głównie na Śląsku – stanowczo odrzucił możliwości zmian, doświadczając przez to prześladowań i emigrację za ocean wielu jego wyznawców. Nieprzypadkowo rozpoczynamy ponowne celebrowanie Mszy Luterańskiej w Niedzielę Trójcy Świętej, rozważając w kazaniu słowa z Listu do Rzymian z 11. rozdziału: „O głębokości bogactwa i mądrości, i poznania Boga! Jakże niezbadane są wyroki jego i niewyśledzone drogi jego”. Drogi Boże są wspaniałe i nieprzeniknione jak on sam. To nasza parafia ma przywilej wprowadzić ponownie, po 200 latach, przepiękną liturgię Kościoła, znaną i celebrowaną przez samego Reformatora. To nie jest przypadek, że dzieje się to we Wrocławiu, 400 metrów od pałacu króla pruskiego, w jednej z byłych oficjalnych stolic Prus, we Wrocławiu. Jako parafia niemieckojęzyczna jesteśmy do tego dzieła powołaniu i predestynowani, aby również w warstwie językowej sprawować liturgię tak, jak czynił to Luter. „Albowiem z niego i przez niego, i ku niemu jest wszystko; jemu niech będzie chwała na wieki”, również przez naszą liturgię Luterańskiej Mszy Świętej. Amen!
22 Christophoribote
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//Zu Gast bei uns Luther war nie in Schlesien Liebe Schwestern und Brüder, in der ganzen Welt bereiten sich evangelische Christen auf das Reformationsjubiläum 2017 vor. In Japan und in den USA genauso wie in Tansania und in Schweden. In Berlin und Wittenberg planen wir einen großen Kirchentag. Er findet im Mai 2017 statt. Auch in Görlitz und Breslau wird das große Jubiläum vorbereitet. Dabei war Luther nie in Schlesien! Seine Lehre hat sich trotzdem bis Görlitz und Lauban und Breslau ausgebreitet. Die Menschen konnten nun auch in Schlesien in ihrer Muttersprache Gottesdienst feiern. Und die Predigt hörten sie jetzt auf Deutsch. Sie hörten von der reformatorischen Erkenntnis, dass Gott uns seine Gnade schenkt, ohne dass wir dafür bezahlen müssen, weder mit Geld noch mit guten Werken. Das war wichtig, denn der Glaube kommt aus dem Hören auf Gottes Wort. Beim Abendmahl empfingen sie nun nicht mehr nur das Brot, sondern auch den Wein. So merkten sie: wir sind gegenüber den Priestern nicht Christen 2. Klasse, vor Gott sind alle Menschen gleich. Das allerwichtigste aber war, dass Sie so Jesus Christus als ihren Retter
und Erlöser kennen und lieben lernen konnten. Darüber freuen sich heute in Deutschland auch die Katholiken. Als Vorsitzender der Gemeinschaft evangelischer Schlesier und als Generalsuperintendent aus Görlitz freue ich mich heute Abend, bei Ihnen im polnischen Wrocław zu sein. Ich danke den jungen Schauspielern und allen Erwachsenen, die sie begleiten, dass sie heute Abend in die schlesische Hauptstadt gekommen sind und uns ihr Theaterstück zum Reformationsjubiläum aufführen. Wrocław ist 2016 europäische Kulturhauptstadt. Herzlichen Glückwunsch! Das Theaterstück ist unser kleiner Beitrag zu ihrem großartigen Programm. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Stadt Gottes Segen! MARTIN HERCHE Generalsuperintendent Ev. Kirche Berlin – Brandenburg – schlesiche Oberlausitz Mit dem vorstehenden Grußwort bereitete Generalsuperintendent Martin Herche die gut 40 Zuschauer, die an diesem sonnigen Abend des 6. Mai 2016 den Weg in die Gustav-Adolf-Kirche gefunden hatten, auf das Theaterstück „Luther war nie in Schlesien“ vor. 7 Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Görlitz hatten dieses Theaterstück unter Anleitung und der Regie des Theaterpädagogen Matthias Seidel einstudiert
und brachten es mit viel Schwung auf die „Bühne“. Eine der Szenen des Theaterstückes, das von den Anfängen der Reformation in den Jahren 1524/25 handelt, spielt auch in Breslau. Dies wurde zum Anlass genommen, sich vorab bei einem Stadtrundgang all die Orte in Breslau anzusehen, die auch im Theaterstück vorkommen. L e ide r w a r w ie i m me r die Zeit viel zu kurz, und schließlich musste auch Zeit zum Essen sein. Theaterspielen macht hungrig! Und dank der liebevollen Fürsorge der Christophorigemeinde gab es abends ein reichhaltiges Abendessen, so dass ein schöner und ereignisreicher Tag ganz harmonisch ausklingen konnte. Danke an alle, die zum Gelingen beigetragen haben. MARGRIT KEMPGEN Kirchliche Stiftung Ev.Schlesien
Wer viel sät, wird viel ernten Das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Breslau hatte für zwei Monate Verstärkung aus Dresden bekommen. Der Stellvertretende Personalleiter der Semperoper und des Staatstheaters Dresden Uwe Behnisch hatte sein Büro von der Elbe an die Oder verlegt. Unübersehbar weht am Rynek Nr. 7 die sächsische
Flagge und zeugt von der Präsenz der Sächsischen Staatskanzlei in der niederschlesischen Metropole. Davon hätte August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, wohl nicht geträumt. Dennoch, die deutsch-polnischen Beziehungen sind untrennbar mit seinem Namen verbunden. Nur: von der Legende allein kann man nicht leben. Geschichte ist in positiver wie in negativer Hinsicht ein Kompaß auf dem Weg in ein geeintes Europa. Und genau auf diesem Weg will das Verbindungsbüro in Breslau mit Fachleuten aus der Kultur, der Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung unter Leitung von Andreas Grapatin Schritt für Schritt die Beziehungen zwischen den beiden dynamischen Regionen Sachsen und Schlesien ausbauen. Dabei sind es zunächst oft die scheinbar ganz kleinen und persönlichen Kontakte deutscher und polnischer Kollegen oder auch Familiengeschichten und Schicksale durch Flucht und Vertreibung auf beiden Seiten, die nunmehr die Enkelgenerationen zusammenführen. Auch Uwe Behnisch ist Teil einer solchen Familiengeschichte. Als Mitglied der Deutsch-Polnischen Gesellschaft der Universität Breslau, die Anfang Mai ihr 15jähriges Jubiläum gefeiert hat, hat Uwe Behnisch u.a. renommierte Mediziner des Universitätsklinikums Dresden
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zu einer Mitgliedschaft in der Gesellschaft bewegen können. Damit sollen die bestehenden wissenschaftlichen Arbeitsbeziehungen der Zahnkliniken beider Universitäten nun auch interdisziplinär ausgebaut werden. Der Dresdner Dekan der Medizinischen Fakultät Prof. Dr. Heinz Reichmann und der Rektor der Medizinischen Universität Breslau Prof. Dr. Marek Zietek sind darüber im Gespräch. So arbeitet auch schon das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Sachsen mit der Naturwissenschaftlichen Universität Breslau bei der Auswertung von Wetterdaten eng zusammen. Damit kann der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert werden, weil die Infektionsgefahren für Pflanzen ganz wesentlich von den klimatischen Bedingungen beeinflusst werden. Erst vor wenigen Tagen war er in der Naturwissenschaftlichen Universität Breslau zu Gast. Dort präsentierte man ihm die Fakultäten der Geowissenschaften, der Veterinärmedizin, der Lebensmittel- und Agrarwissenschaften. Der Direktor der Agrarwissenschaftlichen Fakultät Prof. Dr. habil. Adam Figel war nach diesem Besuch von dem Engagement des Verbindungsbüros am Rynek sehr beeindruckt und wird diese Begegnung nunmehr zum Anlaß nehmen, eine konkrete Kontakt- und Kooperationsaktion in Richtung Sachsen zu starten.
1 Darüber hinaus hat Uwe Behnisch einen Besuchskontakt des Dresdner Rotary Clubs im Juni 2016 in der St. Christophori Kirche vermittelt. Er war in Schulen und Gymnasien zu Gast und hat dabei die Breslauer Entwicklungsgesellschaft für interkulturellen Dialog (wcrs) bei ihrer Arbeit unterstützt. Vom 19.9. bis 14.10.2016 wird es im Sachsenbüro am Rynek eine Ausstellung des Dresdner Malers Dyrck Bondzin mit Dresdner Motiven geben. Eine Gegenausstellung des Breslauer Malers Stanisław Przewłocki soll in Dresden realisiert werden. Der kleine Literaturverlag „www.schwarzwasser.de“ aus Königswartha bei Bautzen (Oberlausitz) steht der deutschen evangelischen Gemeinde St. Christophori beratend und auch ganz praktisch bei der Gestaltung des Gemeindeboten zur Sei-
24 Christophoribote //Zu Gast bei uns
te. Auf der Internetseite des Verlages hat Uwe Behnisch seinen Breslau-Aufenthalt mit verschiedenen Interviews und Fotos von Zeitzeugen und solchen, die es werden könnten, dokumentiert. Darunter ist auch ein Gespräch mit Frau Annemarie von Kap-herr und dem Propst und Pfarrer der Gemeinde, Andrzej Fober. Und es gab zahlreiche Gespräche und Begegnungen mit Gemeindemitgliedern am Rande der evangelischen und katholischen Gottesdienste. Gespräche und Begegnungen mit dem österreichischen Konsul, in der österreichischen Bibliothek der Universität, mit Besuchern in der Nacht offener Museen und mit Kollegen von Radio Wrocław, denn Uwe Behnisch war 15 Jahre lang auch Nachrichtensprecher beim Mitteldeutschen Rundfunk in Dresden und beim Norddeutschen Rund-
funk in Hamburg. An den Wochenenden fuhr er gern in die niederschlesische Umgebung, so z.B. nach Militsch und wanderte auf den Zobten. Besonders beeindruckt aber war der PRMann aus Dresden von der Gastfreundschaft der Gemeinde und dem stilvollen Ausbau der Gästezimmer im Gemeindehaus in Zimpel, sowie den gemeinsamen Gebeten und Gesprächen beim Frühstück mit Pfarrer Andrzej Fober und den anderen Gästen aus Deutschland. Ein polnisch-deutscher Dialog, der der Gemeinde neue Impulse verliehen hat. Weitere Informationen: www.schwarzwasser.de die Interviews mit Frau Annemarie von Kap-herr und dem Propst Andrzej Fober / Beiträge 04 und 05 in und um Breslau www.polenjournal.de / lifestyle; ein Interwiev mit Herrn Uwe Behnisch
1 | Blick aus dem Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen auf den Breslauer Grossen Ring während einer Veranstaltung 2 | Uwe Behnisch mit Propst Andrzej Fober
Viva St. Christophori Ob Sie es glauben oder nicht, ich war 2 Monate – im April und Mai 2016 – freiwillig in Breslau/Wrocław und war, so ist mein nachhaltiger Eindruck, sehr willkommen und gern gesehen. Als ich einigen Freunden vor Antritt dieser Reise davon berichtet habe, sah ich mich mit Fragen konfrontiert. „Was treibt dich denn dahin“, „Das liegt doch kurz vor Moskau.“ Gerade solche Reaktionen bestätigten meine Entscheidung. Sie riefen Trotz hervor – eine, wie ich weiß, überaus polnische Eigenschaft, die mich zu einem Leben in diesem Land durchaus inspirieren und prädestinieren könnte. Rückblick Die Geschichte begann bereits 1968, als ich als 9-jähriger erstmals mit meinen Eltern nach Wroclaw kam, um verwehte familiäre Spuren zu suchen, die es in und um Breslau gegeben hat. Damit ging das Problem schon los. Wir hatten Wrocław zu sagen. Das Schicksal, das sich mit Breslau verband, war zwar tabuisiert aber aus dem Stadtbild und damit aus den Fragen eines 9jährigen nicht wegzudenken. Was sich in meine Erinnerung eingegraben hat ist, abgesehen von den offiziell unerwünschtem Blicken in die Vergangenheit, der Kontakt zu Gleichaltrigen und
die kindlichen Versuche, sich zu verständigen. Meine ersten Worte waren „Poczta polska“. „Poczta polska, Poczta polska…“ verkürzte uns die Autofahrt von nun an zwischen Wrocław und Dresden mit dem unfreiwilligem Grenzstopp in Zgorzelec/Görlitz, den mitunter unwürdigen Kontrollen und den Straßenverhältnissen beiderseits der Grenze. „Poczta polska“ aber gehörte ab jetzt zur Motivation meiner jährlichen Sommerferien an der Oder. Zuerst in der ul. Widok gegenüber dem Teatr Lalek und später in der ul. Czereśniowa im Süden der Stadt. „Poczta polska“ hatte aber vor allem Musik und Rhythmus. Wer von Musik und Sprache etwas versteht, kann meine erste sinnliche Begegnung mit Polen verstehen. Sie sollte von Jahr zu Jahr intensiver werden und wurde es auch. Inzwischen prägten sich auch neue Wörter und ganze Sätze ein. Unser tägliches Brot sollte ich nun selbst in der „Piekarnia“ kaufen, ausgerüstet mit einem Zettel auf dem alles stand, was zu einem polnischen Frühstück gehört und dem nötigen (Klein-) geld, was damals nach sehr viel mehr ausschaute. Inzwischen sind die Geldscheine kleiner geworden dafür die Ansprüche auch in Polen größer. Aber auch das Selbstbewußtsein und der Stolz auf das Erreichte. Und nun, nach über 40 Jahren durfte ich in Breslau/ Wrocław, die
bisher längste Zeit meines Lebens verbringen. Wohlgemerkt nicht mit Ferien vielmehr mit sinnvoller und sinnstiftender Arbeit im Sachsenbüro, einer Art Botschaft des Freistaates Sachsen in Breslau/Wrocław am Rynek Nr. 7. Die sächsische Flagge in grün und weiß mit dem unverkennbaren Wappen kündet seit nunmehr vier Jahren von einer Mission, von einer aufrichtigen Partnerschaft der beiden Städte bzw. Regionen Dresden/Sachsen und Breslau/Niederschlesien, die
ich diese Freundlichkeit relativiert und auch die polnischen Vorzüge benannt. Liebe, Gastfreundschaft und Humor. Die polnische Flexibilität ist europaweit unschlagbar. Man geht herzlicher miteinander um. Man trennt nicht so stark wie in Deutschland zwischen dem Privatleben und der Arbeit, scherzt mit der Kellnerin oder der Verkäuferin und hat wenig Mühe, fremde Menschen anzusprechen. Hingegen scheint die polnische Nationalkrankheit im Misstrauen gegenüber den
2 es schon zu Zeiten des sich so verstandenen Sozialismus gab, aber jetzt mit dem freien Wind der Gedanken und einer neuen Generation in ein geeintes Europa geführt werden kann. Die Chancen dafür stehen gut, wenngleich es keine einfachen Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit gibt. Oft habe ich in den Gesprächen mit polnischen Kollegen vom „niemiecki przykład“ (das deutsche Beispiel) gehört. Gern habe
eigenen Landsleuten, vor allem aber gegen Autoritäten zu bestehen. Wer nicht hellwach seine Mitmenschen beobachtet, erleidet Übergriffe auf sein Territorium, so etwa im Straßenverkehr. Erlaubt ist alles, was man sich auf Kosten der anderen Fahrer herausnimmt. Wenn ich mich in eine Staulücke dränge – Pech für die Anderen. Wehe aber, ich treffe auf einen Gleichgesinnten, dann beginnt das Duell. Und weil viele Polen
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dieser Anstrengung leid sind, wollen sie weg, wollen ein ruhiges und geordnetes Leben führen, z.B. in Deutschland. Diese Ruhe hat durchaus Vorteile, führt aber dazu, dass weite Teile des Lebens jenseits von Oder und Neiße durch Übereifer, Rechthaberei und vorauseilenden Gehorsam durch immer höhere materielle Bedürfnisse mit der Zeit langweilig werden und die zwischenmenschlichen Beziehungen in‘s Trudeln geraten. Noch ist Polen nicht ganz an die EU-Mentalität verloren. Es möge so bleiben, denn auch in Deutschland verteidigt der Schwabe, der Sachse, der Berliner, der Norddeutsche seine Mentalität. Dieses Thema führt mich rückblickend zu einer sehr intensiven und schönen Begegnung mit Mitgliedern der St. Christophorigemeinde am Donnerstag, den 19. Mai 2016 in Zimpel/ Sępolno, eingeladen zu einer besonderen Stunde im Zeichen des Buches der Bücher. Das Thema Heimat hat uns über zwei Stunden in den Bann gezogen. Einen solch analytischen Diskurs über unser Woher und Wohin habe ich, Chapeau Herr Fober, noch nicht erlebt. Selbst Sprachbarrieren wurden, und das war mir die eindrucksvollste Beobachtung dieses Spätnachmittages, durch das, was wir seelisch ausdrücken wollten, ohne eine Übersetzung verstanden. Die St. Christophorigemeinde steht für
eine besondere Gemeinschaft im Zeichen Martin Luthers, der Sprache, der deutsch-polnischen Beziehungen, der Kunst, die ihre Wurzeln in gleich mehreren Kultur- und Sprachkreisen haben. Breslau/Wrocław ist nicht auf eine Sprache und auf eine Nationalität zu reduzieren. Dass Polen weltweite Vereinigungen auch im Ausland zu bilden in der Lage ist, zeigt die „Polonia“, eine funktionierende Gemeinschaft mit politischer Bedeutung, wenn sie, wie z.B. in den USA, in Australien oder Kanada, Mitgliederzahlen von einigen Zehntausend erreichen. Franzosen oder Deutsche haben es in ihrer Geschichte nur selten zum Aufbau solcher Organisationen gebracht. Wir alle sollten uns als Botschafter dieser einzigartigen „St. Christophorigemeinschaft“ im Herzen der Kulturhauptstadt Europas verstehen, damit sie wächst, blüht und gedeiht, damit alle, die mit Breslau/ Wrocław verbunden sind sagen können, wir haben einen Beitrag zu diesem Wunder von Breslau/Wrocław geleistet. Wer an einem Sommerabend durch Dresden fährt, sieht kaum jemanden auf Bänken sitzen und flirten. In Breslau/Wrocław blüht um diese Zeit das Leben auf wie in Rom oder Venedig. Während die Deutschen vorm Fernseher sitzen und die Tagesschau sehen, trinken die Polen draußen ihr
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Tyskie oder Żywiec, singen und grillen – und der Fernseher läuft auch, aber keiner schaut hin. Das Schöne an Polen ist, dass es auch für die nächsten tausend Jahre Deutschlands Nachbar sein wird. Da bleibt noch Zeit zur Annäherung. Viva Polonia! Viva St. Christophori! UWE BEHNISCH
Besuch der Partnergemeinde Breslau ist in diesem Jahr europäische Kulturhauptstadt und es lohnt sich wirklich, diese aufblühende Stadt, die mit ihren nahezu 700.000
3 | Gemeindeglieder mit unseren Gästen aus Freiberg vor der Christophorikirche
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Einwohnern größer als jede Stadt Sachsens ist, zu besuchen. Eingeladen hatte uns Herr Pastor Fober von der Christophorigemeinde deutscher Sprache in Breslau und Niederschlesien schon im September 2015, als er mit einer Gemeindegruppe bei uns war. Dieser Einladung folgten Herr Pfarrer Tetzner und Frau,
Herr Pfarrer i.R. Paul und Frau, Ehepaar Würfel aus Großhartmannsdorf, Frau Janus und Frau Wille. Mit dem Kleinbus schafften wir die ca. 300 km lange Strekke von Freiberg nach Breslau ohne Stau in reichlich drei Stunden. Wir waren im Gemeindehaus Zimpel untergebracht. Dort wohnt auch die Familie Fober und
in Kürze wird dort der neue Küster Herr Roy Häuslein mit seiner Familie einziehen, der vor einiger Zeit aus Deutschland nach Polen kam. Alle umsorgten uns liebevoll. Das milde Wetter lockte noch zu einem Abendspaziergang durch den Park zur nahegelegenen Jahrhunderthalle (1913 erbaut, 100 Jahre nach dem Sieg über
Napoleon). Allabendlich kann man sich dort an den Wasserspielen unzähliger farbig angestrahlter Fontänen im Einklang zur Musik erfreuen. Am Sonntag feierten wir in der kleinen Christophorikirche Gottesdienst. Herr Pfarrer i.R. Paul predigte über den Wochenspruch aus Lukas 10,16: „Wer euch hört, der hört mich...“. Das Für-
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DER INTENSIVE AUSTAUSCH MIT UNSEREN PARTNERGEMEINDEN IST UNS WICHTIG: ER BEDEUTET LEBENDIGKEIT UND DEN AUSDRUCK GEGENSEITIGEN INTERESSES
bittengebet, gehalten von den Pastoren Fober, Tetzner und Paul, war exakt dasselbe, das an diesem Sonntag auch in unserer Freiberger Gemeinde gebetet wurde. Das vermittelte ein Gefühl von Verbundenheit, einer Verbundenheit, die sich über mehr als 20 Jahre Partnerschaft zwischen Sachsen und Niederschlesien entwickeln konnte. Zum Abschluss sangen wir acht Gäste den vierstimmigen Bach-Satz „Lobe den Herren, den mächtigen König
der Ehren“. Vor der Kirche waren Tische und Bänke aufgestellt und wir wurden mit einer leckeren Suppe bewirtet. Danach spazierten wir durch die Altstadt und besichtigten die katholische Elisabethkirche, vor der ein Bonhoeffer-Denkmal steht. Einige bestiegen auch den Kirchturm. Am Abend war Grillen in Zimpel angesagt. Unsere Gastgeber hatten mit leckeren Salaten und anderen Köstlichkeiten für unser leibliches Wohl gesorgt. Dabei gab es lebhaf-
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te Gespräche mit uns altbekannten, aber auch mit neu hinzugekommenen Gemeindegliedern. Am Montag besuchten wir die polnische evangelische Hofkirche. Herr Witt, ein Gemeindeglied und aktives Mitglied der Bonhoeffer-Stiftung, stellte uns seine Kirche vor. Sie ist mit ca. 650 Gemeindegliedern die größte evangelische Gemeinde in der Breslauer Diözese. Etwa 120 bis 200 Menschen kommen sonntags zum Gottesdienst. Die deut-
4, 5 | Gäste aus Freiberg im Konzert der Wiener Philharmoniker im Nationalen Forum für Musik, Breslau 6 | Lebhafte Gespräche im Pfarrgarten
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sche evangelische Christophorigemeinde zählt zusammen indes nur noch 137 Gemeindeglieder. Es wurde uns auch berichtet, dass es in letzter Zeit immer mehr Konversionen zum evangelischen Glauben gegeben hat. – Mit der evangelischen Hofkirche befanden wir uns im „Stadtviertel der gegenseitigen Achtung“, einer ökumenischen Innenstadtinitiative, wo evangelische, katholische und orthodoxe Kirchen und die Synagoge dicht beieinander liegen und
es zu Begegnungen zwischen den Konfessionen kommt. Uns gelang ein Blick in die frisch renovierte Synagoge. Ein Mittagessen wurde uns im Diakoniezentrum „Zu den Engeln“ serviert. Wir wurden noch zu einer Bootsfahrt auf der Oder eingeladen, und als krönenden Abschluss unseres Aufenthaltes durften wir am Montagabend ein Konzert der Wiener Philharmonie im neuen Konzerthaus erleben. Voller Dankbarkeit reisten wir am 31. Mai heim. SIGRID WILLE
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Der KÜSTERBLICK aus der Sakristei
Roy Häuslein Küster
Zu Ostern war die letzte Verteilung von Essen für die armen Menschen der Stadt Breslau vorgesehen. In der Kältesaison 2015/2016 hat unsere Gemeinde 135 Gäste mit warmer Suppe bewirtet und ihnen so die kalte Winterzeit etwas angenehmer gemacht. Da es ein freudiges Fest der Christenheit ist, wollten wir auch unseren Brüdern und Schwestern eine kleine Aufmerksamkeit erweisen. Wir, so reichlich durch die Auferstehung des Herrn Jesu beschenkt, sollen auch andere mit dem bereichern oder beschenken, was wir durch die reiche Fülle unseres Gottes bekommen haben. In diesem Sinne machte ich mich mit Frau Aldona Gundlach-Fober schon am Samstag an die Arbeit. Die Suppe wurde gekocht, die Eier wurden natürlich farbig verziert, der Kuchen wurde von Frau Waltraud Kołtuniewicz und Frau Annemarie von Kap-herr gebacken und ein Kartoffelsalat wurde zubereitet. Die Bänke in der Kirche wurden schön aufgestellt, die Tische mit Kerzen geschmückt und so konn-
ten die Gäste empfangen werden. Sie wurden dann wirklich satt und fröhlich. In einer Kirche essen zu dürfen hat, so hoffen wir, auch immer eine Bedeutung. Dort bekommen wir die geistige Nahrung, aber wir dürfen auch gemeinsam essen und uns unterhalten. Es war das letzte Mal, dass das Essen verteilt wurde und wir hoffen, dass wir diese Hilfe im Herbst wieder fortsetzen dürfen. Allen, die dabei mitgeholfen haben die Gäste zu verköstigen, auch dem Gemeinderat, der die Mittel dafür bewilligt hat, gilt ein herzliches Dankeschön! In den letzten Monaten ist wieder einiges an Arbeit angefallen und musste erledigt werden. So wurde in der Kirche über der Eingangstür ein Rundbogen angebracht. An dem Rundbogen wird in den kalten Wintermonaten ein dikker Vorhang aufgehängt, um die Kälte etwas abzuhalten. Im Heizkeller wurde die Elektrik von einer Wartungsfirma teilweise erneuert. In den Räumen der Alten Pfarrei wurde die zur Straße führende Kellertür mit Lüftungs1, 3 | Die renovierte Sandstein-Sockelverkleidung an der Christophorikirche 2 | Der Küster bereitet für jeden Gottesdienst den Altar vor: hier das für das Pfingstfest in der Liturgiefarbe Rot vorbereitete Presbyterium mit Birkengrün
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löchern versehen, sodass die Luft im Keller besser zirkulieren kann; dabei habe ich sie auch gleich abgeschliffen und neu gestrichen, genauso wie die Metalltür für die Gasleitung, sodass beide in neuer Farbe strahlen. Mithilfe von Karl Klose wurden vor dem Pfingstfest auch noch die Spinnweben von der Kirchendecke entfernt und etliche Bänke etwas abgehobelt, sodass sie stabiler stehen und nicht mehr wippen. Vor kurzem wurde auch das Steinmauerwerk der Kirche an dem Turmeingang, an der alten Sakristei und an dem Belüftungsschacht der Krypta erneuert. Die Sanierungsmaßnahmen haben nicht nur eine optische Verschönerung gebracht, sondern verhindern vielmehr sie weiteren Wasserschaden an den teilweise unter Denkmalschutz stehenden Steinornamenten. Auch in Zimpel gibt es immer wieder Arbeit. Die alte Wohnung vom Vikar wurde neu gestrichen, wobei ich auch schon unsere neue Küche aufgebaut und etliche andere Möbelstücke in die Wohnung gestellt habe, in die ich mit meiner Familie Mitte August einziehen werde. In der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche musste der Kirchturm vom Taubenkot befreit und gereinigt werden. Dabei habe ich bemerkt, dass im Glockenturm etliche Fensterscheiben kaputt sind, wodurch die Tauben leicht reinkommen. Daher liegt in den nächsten Wochen die Ersetzung der kaputten Glasscheiben an, die dann gegen Plexiglasscheiben ausgetauscht werden. Da jetzt ja auch wieder die Gartenzeit anfängt, musste um die Gustav-Adolf-Gedächtniskirche und auch teils im Pfarrgarten der Rasen gemäht werden. All diese Arbeiten wären schwer durchführbar, wenn einige Gemeindemitglieder und Freunde nicht mitgeholfen hätten. Ich möchte mich als Küster für die Hilfsbereitschaft von Karl Klose und Dietmar Beyer bedanken, die immer wieder bereit sind, mir bei manchen Arbeiten zu helfen, die man alleine gar nicht oder nur sehr schlecht erledigen kann. Bei dieser Gelegenheit möchte ich die gute Zusammenarbeit mit dem Propst Fober und dem Kantor Tomasz Kmita-Skarsgård erwähnen, wodurch die Arbeit auch viel Neues bewirkt und mir Freude bereitet.
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Bericht der KANTOREI
Tomasz Kmita-Skarsgård Musikdirektor
Ich freue mich, dass die Neuigkeiten, die die Arbeit der Kantorei Zeggerteum betreffen, wieder in den Spalten des Christophoriboten erscheinen – vor allem deshalb, weil wir während des vergangenen Jahres weder unser Tun eingestellt noch dessen Tempo verlangsamt haben. Wir haben in diesem Zeitraum viel Großartiges erleben dürfen und – das schreibe ich sowohl in meinem eigenen, als auch im Namen meiner phantastischen Mitarbeiter – wir verfügen über viel Energie, um in unserer geliebten St. Christophori-Gemeinde noch weitere interessante Unternehmungen zu veranstalten. In der letzten Zeit hat die ganze Gemeinde – was ich ununterbrochen beobachte – Kraft gesammelt und etliche Mitglieder haben sich stark für die Gemeinschaft eingesetzt, auch im Hinblick auf die Musik. Davon aber später – zunächst wollen wir uns dessen erinnern, was in der Zeit von Januar bis Juni geschah. Traditionell versammelten wir uns am ersten Freitag des Neuen Jahres zum festlichen Gottesdienst der Neun Lesungen und Weihnachtslieder, der zum ersten Mal 1880 in der Kathedrale von Truro (Cornwall, England) stattfand und heute durch die weltweite Übertragung der Feier des King’s College in Cambridge durch die BBC allgemein bekannt ist. Diese spezifische Form eines Weihnachtsgottesdienstes erfreute sich alsbald allgemeiner Beliebtheit und verbreitete sich rasch nicht nur in Großbritannien, sondern auch auf dem gesamten europäischen Kontinent und später weit darüber hinaus. Auch in unserer Gemeinde treffen wir uns, um uns der im Wort Gottes enthaltenen Geschichte unserer Erlösung zu erinnern und um gemeinsam froh Weihnachtslieder zu singen. Charakteristisch für unsere Gemeinde ist, dass wir mit diesem – in der Gustav-Adolf-Gedächtnis-Kirche gefeierten – Gottesdienst die
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Weihnachtszeit beenden, während er originär zu Heiligabend zelebriert wird. Wie immer trat in unserer Festliturgie der hervorragende Chor Medici Cantantes der Medizinischen Universität Breslau unter der Leitung von Magdalena Lipska auf. Dem Ensemble sowie der Dirigentin danke ich an dieser Stelle herzlich. Am 15. Februar fand das 449. Montagskonzert Gerhard Zeggert in memoriam statt. Die Ausführenden waren Agata Chodorek (Sopran) und der Schreiber dieser Zeilen. Der Auftritt war größtenteils unbekanntem Repertoire gewidmet: Choral-Präludien der Romantik. Aus welchem Grund auch immer greifen Organisten gerne nach Werken aus der Ära des Barock, v.a. natürlich von J.S. Bach oder Dietrich Buxtehude, während die Werke der Romantik umgangen werden, obwohl Choral-Präludien dieser Epoche einen unheimlich interessanten Schatz der Orgelmusik bieten. Den Rahmen des Konzertes bildeten die beiden größeren Werke Praeludium et Fuga in G des kroatischen Komponisten Franjo Dugan sowie die Praeludium und Fuge G-Dur von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Das dann folgende Montagskonzert mit der Nummer 450 erlebten wir am 7. März. Es spielten die Oak Brothers, dem Publikum bereits aus vorangegangen Auftritten in unserer Kirche bekannt. Das Duo der Brüder Dembiński präsentierte ein Programm des französisch-italienisch-deutschen Barock, welches sie für eine CD-Einspielung vorbereiten. Diese erwarten wir in ungeduldiger Vorfreude! Am 21. März begingen wir den Geburtstag J.S. Bachs. Wie in jedem Jahr zelebrierte Propst Fober die Liturgie gemäß der altlutherischen Gottesdienstordnung aus der Zeit des Leipziger Kantors und ein Musikensemble führte diesmal die Kantate Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir BWV 131 auf. Wir freuen
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1, 2 | Der Chor der Medizinischen Universität Breslau und Propst Fober während des Gottesdienstes der Neun Lesungen und Weihnachtslieder 3 | Kantor Tomasz Kmita-Skarsgård an der
Schlag-Orgel während des 449. Montagskonzertes 4 | Die Oak Brothers musizieren im 450. Montagskonzert 5, 6 | Die Musiker der Messe anläßlich des Geburtstages J.S. Bachs Fot.: Michał Mazurkiewicz
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VIELE MUSIKVERANSTALTUNGEN ORGANISIERT DIE GEMEINDE GÄNZLICH AUS EIGENEN MITTELN
uns, dass bereits zum zweiten Mal dieser Geburtstags-Gedenkgottesdienst im Rahmen der Europäischen Musiktage Alter Musik unter der Schirmherrschaft der internationalen Organisation rema stattfinden konnte. Nach der Feier bemerkte ich humoristisch, dass anlässlich solcher Gelegenheiten gut ersichtlich ist, warum in unserer kleinen Gemeinde gleich drei Organisten tätig sind: 1. Suborganist Jakub Tarka war Lektor und sang die Epistel sowie das Evangelium nach Melodien aus der Zeit Luthers; unser 2. Suborganist Artur Piwkowski spielte Orgel und ich selbst habe den Chor, das Orchester und die Gemeinde dirigiert. Angesichts einer solchen Arbeitstei-
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lung herrscht angenehme Zucht und Ordnung, so wie an britischen Lehrstühlen! Leider muss ich an dieser Stelle auch eine betrübliche Mitteilung machen: Das Kulturreferat der Stadt Breslau verwehrte uns zum wiederholten Male Beihilfe (unser Antrag war positiv beschieden, wegen des erschöpften Budgets der Abteilung jedoch abgewiesen worden). Wieder hat also die Gemeinde die kostenintensive Vorbereitung vollkommen aus eigenen Mitteln bestritten, wobei der Druck der Gottesdienstordnung und die Gage der 17 Musiker am kostspieligsten ist. Wir fühlen uns in der Verantwortung, den Geburtstag dieses bedeutendsten lutherischen Komponisten der
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7 | Die Musiker der Messe
anläßlich des Geburtstages J.S. Bachs Fot.: Michał Mazurkiewicz
Kirchenmusik auch unter widrigen Bedingungen würdevoll zu begehen. Als Kirchengemeinde bei dem Versuch zur Erlangung von Drittmitteln einmal mehr auf Schwierigkeiten gestoßen zu sein, muss ich meine Sorge zum Ausdruck bringen, ob es uns gelingen wird, diesen Anlass weiterhin so festlich zu gestalten. Am 2. April durften wir in unserer Kirche den Davidchor aus Bad Belzig begrüßen, der ein ausnehmend interessantes Programm darbot: zwei Missae Solemnis, die fast zur gleichen Zeit geschrieben wurden, sich aber in ihrer Art vollkommen unterscheiden. Die Komposition von Reissiger ist im Geist der Klassik gehalten, während das Werk Vaňhals zweifels-
ohne den Anspruch erheben kann, ein Werk der Frühromantik zu sein. Die Begleitung der ersten Messe wurde auf der Continuo-, die der zweiten hingegen auf der Orgel von Schlag & Söhne gespielt. Großen Applaus verdient der Organist Patryk Lipa, der zwischen den erinnerungshaften Kompositionen eine phänomenale Improvisation zu Gelobt sei Gott im höchsten Thron darbot. Schon zwei Tage später bot sich die Gelegenheit eines Besuches des 451. Montagskonzerts, in dem sich das Ensemble „All’ Antico” für Alte Musik präsentierte. Es setzt sich zusammen aus Musikern, die auf Flöten von beeindruckender Größe spielen sowie auf Saiteninstru-
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8, 9 | Davidchor
aus Bad Belzig Fot.: Michał Mazurkiewicz 10 | Das Ensemble All’ Antico im 451. Montagskonzert Fot.: Adrianna Sergiel
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menten (Viola da Gamba und Barockcello). Am 22. Mai feierten wir zum ersten Mal in deutscher Sprache die altlutherische Messe, die von nun an mit der Erlaubnis des Bischofs der Breslauer Diözese einmal im Monat stattfinden wird. Es freut mich, dass wir auch zu diesem Anlass eine besondere Musikerin verpflichten konnten: Alina Korman (Mezzosopran) führte gemeinsam mit mir das Kyrie, Sanctus und Agnus Dei aus der mystischen Komposition Missa in simplicitate von Jean Langlais aus. Ich hoffe, dass solche liturgischen, solistischen Beiträge häufiger zu hören sein werden. Am folgenden Tag war es uns geschenkt, das 452. Montagskonzert zu erleben, das uns lange in Erinnerung bleiben wird. Es schien anfangs, dass dieses Konzert nicht zu den außerordentlich interessanten gehören werde, weil wir für über eine Stunde ausschließlich für Solo-Tenor komponierte Musik mit Orgelbegleitung hören sollten. Der bekannte Sänger Georg Poplutz hatte jedoch für sein Recital ein der Nachahmung würdiges und in sich vollkommen schlüssiges Meisterwerk entworfen: Der erste Teil Barock, der zweite Romantik und Postromantik – so abwechslungsreich wie gleichzeitig interessant. Vor allem der zweite Teil zeichnete sich durch findige Dramaturgie aus, basierend auf den kontrastierenden Musiksprachen einzelner Komponisten. Georg Poplutz präsentierte sich uns als ein mit wunderschöner Stimmfärbung, großer künstlerischer Empfindsamkeit und mannigfacher Interpretationsgabe beschenkter Vokalist. Der ihn begleitende Organist Tomasz Niestrój zeichnete sich durch eindrucksvolle Kreativität in der Auswahl der Registrierung, die stets dem Wesen des jeweiligen Fragmentes der Komposition angemessen war. Am 6. Juni fand im Rahmen der Sächsischen Kulturtage mit der Nummer 453 der Abschluss
der Montagskonzerte dieser Saison statt. Die Sopranistin Sara Magenta Schneyer wurde an der Orgel von Betty Mészáros begleitet. Die Damen präsentierten Kompositionen Bachs sowie von dessen Söhnen und Telemanns. Selbstverständlich organisiert die Kantorei nicht nur Konzerte und Musikbeiträge anlässlich festlicher Gottesdienste. Da ist auch und vor allem die tägliche Gemeindearbeit. Mit überaus großer Freude erfüllt mich die vortreffliche Zusammenarbeit mit Annemarie von Kap-herr, wodurch wir mit regelmäßigem Gesangsunterricht beginnen konnten, der immer vor dem Religionsunterricht stattfindet. Bisher bereiteten wir Lieder für verschiedene
11 | Tenor Georg Poplutz und Organist Tomasz Niestrój im 452. Montagskonzert. Fot.: Adrianna Sergiel
besondere Gelegenheiten wie Karfreitag, Ostern oder die Konfirmation vor. Ich hoffe, dass in Zukunft immer mehr Gemeindeglieder daran teilnehmen werden. Auf die Initiative unseres Propstes hin haben wir begonnen, in unserer Kirche Orgelandachten zu organisieren. Diese Gottesdienste finden jeweils am zweiten und vierten Mittwoch eines Monats statt und beinhalten v.a. Orgelmusik – sowohl Improvisation wie auch Literatur – sowie die Lesung von drei Psalmen, die mit einem gemeinsamen Vaterunser abgeschlossen werden. Zu Anfang des Jahres wurden zu Gemeindezwekken zwei mehrbändige Präludiensammlungen angeschafft. Ich bemühe mich, alljährlich im Januar den Bestand der Kantorats-Bibliothek zu erweitern, zu der jeder Interessierte Zugang hat. Außerdem wurden im Mai liturgische Gewänder für die Sänger
bestellt, damit diese nicht wie bisher in weltlicher Kleidung im Presbyterium auftreten müssen. Unsere Gemeinde pflegt die altkirchlichen Vorschriften und Gebräuche und wir erkennen an, dass ein Chor Kaseln tragen sollte. Als interessantestes Unterfangen mit unmittelbarer Bedeutung für die Gemeinde gestaltet sich die Redaktion des Gemeinde-Gebetbuches, an dessen Herausgabe ich bereits seit einigen Jahren dachte. Schlussendlich ist es gelungen – und es war die Verzögerung wert – denn die Erfahrungen und Beobachtungen, die in der Zwischenzeit gesammelt wurden, sind konsequent von der Redaktion in die Publikation eingeflossen. Von nun an wird jeder Gläubige am Eingang unserer Kirche zwei grüne Bücher ausgehändigt bekommen: Das bekannte Evangelische Gesangbuch sowie unser Gemeinde-Gebetbuch, das sich aus zwei Teilen zusammensetzt. Im ersten Abschnitt finden sich zwei in unserer Gemeinde angewandte Gottesdienstordnungen (die Lutherische Heilige Messe und der Schlesische Unierte Hauptgottesdienst) sowie das Kyriale (dazu unten mehr), wohingegen der zweite Abschnitt eine Sammlung 11 von Liedern ist, die sich nicht im EG befinden. Die Form eines Ringbuches ermöglicht uns jederzeit eine Erweiterung derselben. Kyriale ist der altkirchliche Ausdruck für ein Buch, in welchem sich die sog. Mess-Zyklen finden, die in die Liedgruppen Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei unterteilt sind, also genau so wie in Musikwerken der Gattung Messe, wie z. B. Bachs großer h-Moll Messe. Dies ist eine Neuerung in unserer Gemeinde, denn bisher wurden in jedem Gottesdienst das ganze Jahr hindurch stets das gleiche Kyrie, das gleiche Sanctus und auch das gleiche Agnus Dei gesungen. Mit dem Gesang des Gloria war es ähnlich: Nur in der Weihnachtszeit wandelte sich der Gesang Allein Gott in der Höh’ sei Ehr in die kurze Antwort Und Friede auf Erde… Diese Handhabe steht im Gegensatz zur Tradition und Musikgeschichte unserer Kirche, denn die Kyriale sind der Beweis einer ungewöhnlichen
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Produktivität der Komponisten im sog. Ordinarium. Für das neue Gemeinde-Gebetbuch habe ich vier mit Buchstaben benannte Zyklen geplant, darauf achtend, dass sie stilistisch kohärent sind. Als Ziel setzte ich mir auch, die bereits existierenden Melodien zu gebrauchen, die sich jedoch sowohl hinsichtlich ihrer geographischen als auch konfessioneller Herkunft unterscheiden. Zyklus A, vornehmlich hohen liturgischen Feiertagen mit Chorbeteiligungen gewidmet, setzt sich aus einem Kyrie und Agnus Dei aus meiner Feder, einer wortgetreuen Adaption des Gloria (ganzer Text!) sowie einem Sanctus der französischen Messe du Partage von Pascal und Etienne Daniel zusammen. Zusätzlich ist die Melodie der Doxologie angefügt, die zum Abschluss der Eucharistie in der Luthermesse gesungen wird. Zyklus B enthält die bisher von uns gesungenen Melodien. Es ist interessant, dass diese Gesänge unierter Liturgie von Dimitri Bortnianski komponiert wurden, der orthodoxer Konfession war und in dessen Werk die kyrillische Musik sehr gegenwärtig ist. Deren Charakter ist in den Melodien der preussischen Liturgie offensichtlich. Zyklus C bedient sich des Gloria und des Agnus Dei aus Zyklus B, wird jedoch eröffnet mit einem festlichen Kyrie, das 1524 in Strassburg entstand und im Dialog zwischen Liturg und Gemeinde gesungen wird. Das interessanteste Element stellt indessen das Sanctus dar: Die Melodien hörte ich einst in der lutherischen Kathedrale von Oslo in einer schönen Choralfassung – und sie gefielen mir sofort. Später adaptierte ich den Gesang aus dem norwegischen Original an die polnische Sprache. Nun, wo ich die vier Zyklen des Ordinarium zusammensetze, habe ich mich dazu entschlossen, diese Melodien zu nutzen und sie in das Deutsche zu übertragen. Wie groß war vor einigen Tagen mein Erstaunen, dass die norwegische Melodie eine rhythmisierte und leicht veränderte Version des Sanctus unter der Nr. EG 185.3 ist, das wiederum unterschrieben ist mit „Steinau/Oder 1726”; Steinau an der Oder ist das heutige Ścinawa, 50 km von Breslau entfernt liegend… Auf diese Weise kehrt die schlesische Komposition des 18.Jhs. in unser schlesisches Gesangbuch mit dem Umweg über Norwegen zurück! Zyklus D, vorgesehen für die Advents- und Fastenzeit, ist komplett lateinisch und beinhaltet nur drei Teile: das Kyrie von Luther sowie das Sanctus und Agnus Dei aus der gregorianischen Missa Deus Genitor Alme. Eine Zugabe zu allen vier Zyklen stellt die Melodie zum Glau-
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12 bensbekenntnis dar. Alle Melodien sind, soweit dies möglich war, sowohl in der liturgischen Ordnung als auch im Kyriale aus zwei Gründen sogenannt gregorianisch, also in Quadratnotation geschrieben. Erstens instruiert diese Notation, wo es angemessen ist, den Ausführenden, weil die natürliche Prosodie genau unter dem entsprechenden Notenwert steht, wie dies in der gegenwärtigen Mensur-Notation der Fall ist. Zweitens ermöglicht es die Notation mittels vier Linien, ohne jegliche andere Notenzeichen sich de facto nur einer Notenart zu bedienen; sie ist auch von Ungeübten einfach zu lesen. Zum Abschluss möchte ich hervorheben, dass all diese unsere Tätigkeiten des Kantorats ohne die Großzügigkeit unserer Gönner nicht möglich wären. Die Gemeinde stellt dem Kan-
torat monatlich 230 Euro zur Verfügung, wo- 12 | Gemeinsames Singen: für ich dem Gemeinderat dankbar bin, obwohl V.l.n.r.: Paul-Adrian Giessler, Theresa und Edwina von z.B. allein der Geburtstag Bachs am 21. März Kap-herr, Adelheid, Franz3 000 Euro kostet (in Marktpreisen; zum Glück -Ferdinand, Karl-Friedrich gelingt es mir, Jahr für Jahr meine Freunde zu und Margreth Ilgmann, dahinter Kantor Tomasz engagieren, die für eine symbolische Gage auf- Kmita-Skarsgård treten). Allen Spendern bin ich enorm dank- 13 | Eine Seite des neuen bar! Ich kann hier nicht alle Namen nennen, Gemeinde-Gebetbuches denn möglicherweise wäre dies manchem unlieb, aber Ihr treuen Wohltäter sollt wissen, dass Ihr unaufhörlich in meinem Herzen und in meinen Gebeten seid und meine Dankbarkeit unermesslich ist. Ihr sollt wissen, dass ich die Kantorei wie mein eigenes Kind liebe und auf diese Weise pflege – wie groß ist also die Dankbarkeit von Eltern gegenüber denjenigen, die ihnen helfen, ihre Kinder zu begleiten? Unermesslich. Ich danke Euch!
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O pracy Kantoratu Cieszę się, że wiadomości na temat pracy kantoratu Zeggerteum znów mogą gościć na łamach Christophoribote. Tradycyjnie w pierwszy piątek po Nowym Roku przeżywaliśmy uroczyste Nabożeństwo Dziewięciu Czytań i Kolęd. To, co jest specyficzne dla
kowy, o numerze 450. Wystąpił duet Oak Brothers, który zaprezentował repertuar przygotowany na nagrywaną przez siebie płytę. 21 marca obchodziliśmy Urodziny Bacha. W tym roku została zaprezentowana kantata Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir BWV 131. Cieszymy się, że już drugi raz z rzędu to urodzinowe
Poniedziałkowym, na którym zaprezentował się zespół muzyki dawnej „All’ Antico”. 22 maja odbyła się po raz pierwszy msza staroluterańska. Alina Korman (mezzosopran) wykonała Kyrie, Sanctus i Agnus Dei z Missa in simplicitate Jean’a Langlais. Nazajutrz było nam dane uczestniczyć w kolejnym występie (452.
W OSTATNIM CZASIE CAŁA PARAFIA NABRAŁA NOWEJ SIŁY I WIELU JEJ CZŁONKÓW ZAANGAŻOWAŁO SIĘ MOCNIEJ W PRACĘ NA RZECZ ZBORU, TAKŻE W ZAKRESIE MUZYKI naszej parafii to to, że Nabożeństwem tym – odprawianym w Kościele Pamiątkowym Króla Gustawa Adolfa – zamykamy Okres Bożego Narodzenia, podczas gdy oryginalnie jest ono celebrowane w bożonarodzeniową Wigilię. Jak zawsze, w naszej świątecznej liturgii uczestniczył Chór „Medici Cantantes” Uniwersytetu Medycznego we Wrocławiu pod dyrekcją Magdaleny Lipskiej. 15 lutego odbył się 449. Koncert Poniedziałkowy Gerhard Zeggert in memoriam. Wykonawcami byli Agata Chodorek (Sopran) i piszący te słowa. Występ w większej części został poświęcony romantycznym preludiom chorałowym. 7 marca miał miejsce kolejny Koncert Poniedział-
nabożeństwo mogło odbyć się w ramach Europejskiego Dnia Muzyki Dawnej. Niestety w tym miejscu muszę podzielić się także przykrym spostrzeżeniem: Wydział Kultury Miasta Wrocław po raz kolejny odmówił nam dotacji (nasz wniosek został oceniony pozytywnie, ale został odrzucony z powodu wyczerpania środków finansowych wydziału). Parafia ponownie zorganizowała to kosztowne przedsięwzięcie całkowicie z własnych środków. 2 kwietnia zawitał w progi naszego kościoła Davidchor z Bad Belzig z dwoma Missa Solemnis, jedną klasycystyczną, drugą wczesnoromantyczną. Już dwa dni później mieliśmy okazję uczestniczyć w 451. Koncercie
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Koncert Poniedziałkowy). Georg Poplutz zaprezentował się nam jako wokalista obdarzony przepiękną barwą głosu, o wielkiej wrażliwości artystycznej i dużej inteligencji interpretacyjnej, natomiast towarzyszący mu na organach Tomasz Niestrój wykazał się wielką inwencją w doborze registrów, zawsze adekwatnym do charakteru danego fragmentu kompozycji. 6 czerwca odbył się ostatni w tym sezonie Koncert Poniedziałkowy (nr 453). Wystąpiła śpiewaczka Sara Magenta Schneyer (sopran) i Betty Mészáros (organy). Koncert odbył się w ramach Dni Kultury Saksońskiej. Oczywiście działalność kantoratu to nie tylko organizowanie
koncertów i muzyki na uroczyste nabożeństwa. To także, a w zasadzie przede wszystkim, codzienna działalność na rzecz zboru. W ostatnim czasie było rozpoczęcie zajęć ze śpiewu (przed lekcjami religii), „nabożeństwa organowe” w drugą i czwartą środę miesiąca, zakup nut do biblioteki kantoratu, a także strojów liturgicznych dla śpiewaków. Najbardziej jednak interesującym przedsięwzięciem, o znaczeniu stricte parafialnym, wydaje się redakcja Gemeinde-Gebetbuch (modlitewnik parafialny). Jego struktura została podzielona na dwie części. Pierwsza to dwa porządki liturgiczne stosowane w naszej parafii (Luterańska Msza Święta i Śląskie Nabożeństwo Unijne) oraz Kyriale (czyli zbiór melodii części stałych), druga natomiast to śpiewnik, wyposażony w pieśni, które nie znajdziemy w Evangelisches Gesangbuch (Śpiewnik Ewangelicki). Forma segregatora umożliwia nam w każdym momencie dołączać kolejne nowe śpiewy, które będziemy uważali za potrzebne. Interesujący element stanowi Sanctus z cyklu C zawartego w Kyriale: melodię tę usłyszałem kiedyś w katedrze luterańskiej w Oslo,
w pięknym opracowaniu chóralnym, i od razu przypadła mi ona do gustu. W późniejszym czasie dokonałem adaptacji tego śpiewu na język polski – z norweskiego pierwowzoru. Teraz, układając cztery cykle Ordinarium, postanowiłem wykorzystać tę melodię także i przy tej okazji, adaptując ją do języka niemieckiego. Jakież było moje zdziwienie, gdy kilka dni temu spostrzegłem, że ta norweska melodia jest zrytmizowaną i lekko przerobioną wersją Sanctus zapisanego w Evangelisches Gesangbuch pod numerem 185.3, które to z kolei jest podpisane „Steinau/Oder 1726”, a Steinau an der Oder to dzisiejsza… Ścinawa, miasto 50 km od Wrocławia. W ten oto sposób nasza śląska XVIII-wieczna kompozycja powróciła do naszego śląskiego śpiewnika nie inną drogą, jak przez Norwegię! Na zakończenie chciałbym podkreślić, że te wszystkie działania kantoratu, które podejmujemy, nie byłyby możliwe bez wspaniałomyślności naszych darczyńców. Wiedźcie – nasi Drodzy Dobrodzieje – że jesteście nieustannie w moim sercu i modlitwie, a wdzięczność moja wobec Was jest niepomierzona. Dziękuję Wam!
Wir bauen eine neue ORGEL Text: Tomasz Kmita-Skarsgård, Musikdirektor
1 | Der Vorschlag der Firma
Klais zum Neubau der Orgel: Der Orgelprospekt in Eiche im charakteristischen Stil der Romantik
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Liebe Leser des Christophoriboten! So wie der Titel dieser Nummer lautet: Es werde neu! Nach einem Jahr der Vorbereitungen, zahlreicher Analysen und Konsultationen haben wir im April diesen Jahres den Neubau der Orgel unserer Kirche ausgeschrieben, den Anfang Juni die Firma Johannes Klais Orgelbau aus Bonn mit dem Angebot eines Instrumentenneubaues in Höhe von 1,3 Mio. Euro gewann. Die alte Orgel unserer Kirche ist seit langem in einem beklagenswerten Zustand, was ich dem Gemeinderat mehrfach mitteilte. Unterstützt durch die Gutachten vieler Organisten und
Organologen schlug ich währenddessen zum Erhalt der jetzigen Orgel nur deren laufende Reparaturen und das unerlässliche Stimmen vor, unterließ aber eine Generalüberholung. Schliesslich wurde der Beschluss zur Gründung der Stiftung Zeggerteum gefasst, deren Hauptaufgabe die Durchführung des Projektes zum Orgelneubau ist. Die Orgel, die uns gegenwärtig während des liturgischen Gesangs begleitet, wurde 1909 ursprünglich von der Firma Schlag und Söhne für die evangelische Kapelle in Schlegel (Słupiec) bei Neurode (Nowa Ruda) gebaut. Es handelte sich damals um ein 5-stimmiges Instrument, das mithilfe eines Multiplex-Systems 12 Register erreichte. Nach dem Krieg wurde es im Jahre 1958 an seinem derzeitigen Ort aufgestellt. 1993 führte der Orgelbaumeister Antoni Szydłowski einen Um- und Ausbau des Instrumentes durch. Er behielt die Anordnung der 12 Register bei, verlegte aber alle Stimmen in die Pfeifen, so dass es sich nun um echte Klangstimmen handelte. Leider wurden während des Umbaus die originalen Schlag-Windladen abmontiert, die durch zeitgenössische Kegelladen unter Beibehaltung der rein pneumatischen Traktur ersetzt wurden. Schlimm war auch, dass alle Blei- durch Plastikrohre ersetzt wurden. Darüber hinaus weichen die eingebauten neuen Stimmen erheblich von denen der Firma Schlag ab, wodurch das Instrument viel von seinem Charakter verloren hat. Es muss auch hervorgehoben werden, dass alle Metallpfeifen (auch die vom Anfang des 20.Jh.) aus Material von sehr geringer Qualität hergestellt wurden, und zwar aus Zink und nicht aus Zinn. Der sich zunehmend verschlechternde Zustand unserer Hauptorgel, ihren gegenwärtig verschwindend geringen historischen und künstlerischen Wert und v.a. ihre sehr eingegrenzten klanglichen Möglichkeiten – die sich während der von uns organisierten Konzerte ununterbrochen bestätigen – veranlassten mich, zunächst dem Gemeinderat und später
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der Gemeindeversammlung den Bau eines vollkommen neuen Instrumentes vorzuschlagen und von Ausgaben zur Renovierung des gegenwärtigen abzuraten. Darüberhinaus stellte ich in Aussicht, dass das neue Instrument ein angemessenes Andenken an unsere 500-Jahrfeier der Reformation sein könnte, die wir am 31. Oktober 2017 beginnen und ein Jahr später mit
te nicht seinen Vorkriegsbestand wiederaufgebaut hat. Es reicht aus daran zu erinnern, dass das neue Werk der Firma Klais das erste (sic!) Instrument dieser Grösse hinsichtlich der mechanischen Spieltraktur in den Kirchen unserer Stadt sein wird. Das ist außergewöhnlich betrüblich, aber wahr. Es sei ebenfalls daran erinnert, dass unsere
der Weihung unserer Orgel beenden könnten! Ich freue mich über den Gedanken, dass die Meinung, die besten Instrumente der Stadt stünden bei den Lutheranern, noch an Wahrheitsgehalt gewinnen wird. Unsere neue Orgel wird mindestens eine der Leerstellen der „Orgelwüste“, wie oft über Breslau gesagt wird, füllen, das in diesem Zusammenhang bis heu-
Gemeinde sich seit jeher Orgeln von hervorragender Qualität rühmen konnte. Vor dem Zweiten Weltkrieg stand in unserer Hauptkirche Maria Magdalena ein Instrument der Firma Sauer/Frankfurt a.d. Oder, die zu Zeiten Gerhard Zeggerts auf 100 Stimmen ausgebaut wurde. In der Filialkirche, nun gehörig der St. Christophori-Gemeinde, erbaute die gleiche
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Firma 1930 eine neue Orgel mit 25 Stimmen, das alte Instrument stilisierend (stilisierend natürlich gemäß dem damaligen Orgelwissen und der Ideologie der sog. Orgelbewegung). Heute bemühen wir uns konsequent um den Ausbau unseres Gemeindebestandes, auch hinsichtlich des Instrumentariums. Wir freuen uns über das uns 2013 von der Gemeinde Sieglar geschenkte sechsstimmige (gegenwärtig siebensimmige) Positiv, welches wir gerne bei jeder Gelegenheit, die ein basso continuo erfordert, und häufig sogar als Solo-Orgel einsetzen. Ich bin überzeugt, dass genau jetzt der geeignete Augenblick gekommen ist, sich mit dem Hauptinstrument unserer Kirche zu befassen und eine Orgel von solcher Qualität zu bauen, die uns während der nächsten Jahrhunderte dienen möge. Während der Projektierung des neuen Instrumentes haben wir festgelegt, dass es uns in dreierlei Hinsicht dienen soll: liturgisch, konzertierend und didaktisch. Die erste Aufgabe ist offensichtlich: Die Orgel soll uns allen dienen – Gemeindegliedern sowie in unserer Kirche betenden Gästen – und uns im Erleben der Heiligen Liturgie begleiten, unsere Herzen zur stärkeren Annahme des Wortes Gottes öffnen und uns in der Verehrung des Herrn unterstützen. Der zweite Grund ist verbunden mit dem reichen Konzertleben unserer Gemeinde: Wenn wir uns z.B. die Programme der vergangenen Montagskonzerte vergegenwärtigen, dann ist ersichtlich, dass bisher noch kein Orgelkonzert stattfand bzw. dies nur in sehr abgestecktem Rahmen erfolgte. Dies ist so, weil wir nicht über das passende Instrumentarium verfügen – schade, dass wir den Zuhörern
nicht die für uns charakteristische Kirchenmusik präsentieren können. Die dritte Dimension hängt mit dem Empfinden für unsere Aufgabe zusammen: Wir wünschen uns, dass unser neues Instrument zugänglich sei für Musiker der jungen Generation, also Musikschüler und Studenten. Bereits jetzt arbeiten wir erfolgreich mit der Klasse Alter Musik von Herrn Tomasz Dobrzański der Ryszard Bukow- 2 | Ansicht des geplanten ski-Musikschule zusammen, deren Konzerte Orgelprospektes. Links das Hauptwerk des 1. Manuals, und Examina regelmäßig in unserer Kirche rechts das Hinterwerk des stattfinden. Wir planen die wissenschaftliche 2. Manuals. Das 3. Manual Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Orgel, (Solowerk) und das Pedal befinden sich dahinter Cembalo und Alte Musik der Breslauer Musikhochschule unter Dr. hab. Piotr Rojek, sowie mit dem Evangelischen Institut für Sakralmusik Breslau. Das neue Instrument wird uns Meisterkurse und den Kontakt junger Musiker mit herausragenden Virtuosen des Orgelspiels ermöglichen. Wir glauben, dass trotz der Tatsache, dass wir diese Orgel in einer Kirche bauen, der Lehraspekt ein sehr wichtiger ist. Für das neue Instrument wurde ein einzigariger Stil ausgewählt: Die grundlegende Struktur des Instrumentes hat seine Genese in der Gedankenwelt des Orgelbaumeisters Eberhard Friedrich Walcker zur Mitte des 19.Jhs, unter besonderer Berücksichtigung seiner Instrumente in Schramberg (op. 46, Bj. 1844) und in Hoffenheim (op. 62, Bj. 1846). Die stilistische Klangidee wurde leicht erweitert um die angelsächsisch inspirierte Orgelbaukunst: Solo-Werk, Erweiterung und Übertragung. Gleichzeitig wird das Instrument mit allen möglichen zeitgenössischen und modernen Erleichterungen für den Spieler ausgestattet werden.
WIR BITTEN UM IHRE UNTERSTÜTZUNG
Wir bitten Sie alle herzlich um Ihre Unterstützung! Wir haben unter orgel2017.org eine eigene Internetadresse vorbereitet, unter der Sie sich mit dem gesamten Orgelbau-Projekt vertraut machen können. Außerdem können Sie dort einfach und schnell per Internet eine konkrete Pfeife spenden. Auf diese Weise tragen Sie bei zum Entstehen einer neuen Orgel in der einzigen deutschen Kirchengemeinde in Polen. Helfen Sie uns bitte! Alle Spender werden auf einer Gedächtnistafel genannt werden und erhalten ein Spender-Zertifikat. Für die größten Pfeifen eröffnen wir auch die Möglichkeit, den Namen des Spenders einzugravieren.
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3, 4 | Der im Stil des 19. Jh. nach dem Original der Firma Walcker geplante Spieltisch
DISPOSITION / DYSPOZYCJA
38 klingende Stimmen, 52 Register / 38 głosów realnych, 52 registry Mechanische Spieltraktur mit Kegellade / mechaniczna traktura gry z wiatrownicami stożkowymi I HAUPTWERK II HINTERWERK KOPPELN III SOLOWERK PEDAL C-c4 C-c4 (Schwellbar) C-c4 (Doppel Schwellbar) C-g1 Bordun 16‘ Principal 8‘ Viola di Gamba 8‘ Gedeckt 8‘ Flöte 8‘ Quintflöte 5 1/3’ Octav 4‘ Rohrflöte 4‘ Traversflöte 4‘ Quint 2 2/3’ Octav 2‘ Mixtur 5f. 2‘ Trompete 8‘ Tuba 16‘ [D] Tuba 8‘ [D]
Gedeckt 16’ Principal 8‘ Holzharmonika 8‘ Gedeckt 8‘ Dolce 8‘ Schwebung 8‘ ab c° Spitzflöte 4‘ Flûte d’amour 4‘ Nasard 2 2/3‘ Flautino 2‘ Terz 1 3/5‘ Mixtur 4f. 2 2/3‘ Horn 8‘ Oboe 8‘
Salicional 16‘ [A] Salicional 8‘ [A] Salicional 4‘ [A] Vox angelica 16‘ ab c° [B] Vox angelica 8’ [B] Vox angelica 4’ [B] Doppelgedeckt 8‘ [C] Doppelgedeckt 4‘ [C] Tuba 16‘ [D] Tuba 8‘ [D] Klarinette 16‘ [E] Klarinette 8‘ [E] durchschlagende Zunge mit Windschweller
Pomóżcie mam wybudować nowe organy! Kochani czytelnicy Christophoribote! Tak jak głosi tytuł niniejszego numeru: niech się stanie nowe! Po roku przygotowań, licznych analiz i konsultacji, w kwietniu bieżącego roku ogłosiliśmy przetarg na budowę nowych organów w naszym kościele, który na początku czerwca wygrała firma firma Johannes Klais Orgelbau z Bonn, oferując budowę instrumentu za 1,3 mln Euro. Stare organy w naszym kościele, wybudowane pierwotnie dla kaplicy w Słupcu (Nowej Rudzie) w 1909 roku przez firmę Schlag & Söhne, przenoszone i parokrotnie przebudowywane, są obecnie w bardzo złej kondycji i wymagają nieustannie częstych reperacji. Ten stan rzeczy oraz ich aktualnie nikła wartość historyczna i artystyczna, a przede wszystkim bardzo ograniczone możliwości brzmieniowe – które przy organizowanych przez nas koncertach dają się nieustannie we znaki – spowodowały, że zdecydowałem polecić Radzie Parafialnej, a później Zgromadzeniu Parafialnemu, rozwiązanie polegające na budowie zupełnie nowego instrumentu. W związku z tym podjęto decyzję o powołaniu Fundacji Zeggerteum, której głównym
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Volonbass 16‘ Salicetbass 16‘ [A] Subbass 16‘ Quintbass 10 2/3’ Octavbass 8‘ Salicetbass 8‘ [A] Flötenbass 4‘ Posaunenbass 16‘ Tuba 16‘ [D] Tuba 8‘ [D] Tuba 4‘ [D]
II-I III-I Super II-I Sub II-I Super II Sub II III-II I-III I-P II-P III-P
zadaniem jest przeprowadzenie tego przedsięwzięcia. Chcemy ponadto, by nowy instrument był godną pamiątką naszego świętowania jubileuszu 500-lecia Reformacji, które rozpoczniemy 31 października 2017 roku, a zakończymy rok później inauguracją nowych organów! Jestem przekonany, że nasz nowy instrument wypełni przynajmniej w jakiejś części tę „pustynię organową”, jak często się mówi o Wrocławiu, który w tym zakresie do dziś nie odbudował swego przedwojennego bogactwa. Wystarczy wspomnieć, że nowe dzieło firmy Klais będzie pierwszym (sic!) instrumentem tej wielkości o mechanicznej trakturze gry w kościołach naszego miasta. To niebywale zasmucające, ale prawdziwe. Przy projektowaniu nowego instrumentu założyliśmy, że będzie on funkcjonował w trzech wymiarach: liturgicznym, koncertowym i dydaktycznym. Pierwszy z nich jest oczywisty, organy mają służyć nam wszystkim – parafianom oraz gościom modlącym się w naszym kościele. Drugi wiąże się z bogatą działalnością koncertową naszej parafii. Niestety, brak dobrych dużych organów jest nieustannie naszym problemem. Trzeci wymiar wiąże się z
naszym poczuciem misji: chcemy by nasz nowy instrument był dostępny dla muzyków młodego pokolenia. Chcemy ściśle współpracować z Katedrą Organów, Klawesynu i Muzyki Dawnej wrocławskiej Akademii Muzycznej i Ewangelickim Instytutem Muzyki Sakralnej. Nowy instrument umożliwi nam organizację kursów oraz otworzy możliwość kontaktu uczniów i studentów z wybitnymi wirtuozami gry organowej. Wierzymy, że pomimo, iż budujemy organy w kościele, ten edukacyjny aspekt jest bardzo ważny. Dla nowego instrumentu został wybrany unikatowy styl: podstawowa struktura instrumentu ma swą genezę w myśli organmistrzowskiej Eberharda Friedricha Walckera z połowy XIX wieku, ze szczególnym uwzględnieniem jego instrumentów w Schrambergu (Opus 46, rok budowy 1844) i w Hoffenheim (Opus 62, rok budowy 1846). Idea stylistyczno-brzmieniowa została w sposób subtelny rozszerzona o rozwiązania inspirowane anglosaską myślą organmistrzowską: werk Solo, ekstensje i transmisje. Jednocześnie instrument zostanie wyposażony we wszystkie możliwe współczesne i nowoczesne udogodnienia dla grającego.
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WSPARCIE
Serdecznie prosimy wszystkich Państwa o wsparcie tego projektu! Przygotowaliśmy specjalny adres internetowy orgel2017.org pod którym możecie Państwo zapoznać się z dokładnym projektem organów i ufundować konkretną piszczałkę, za pomocą łatwego i szybkiego przelewu internetowy. Pomóżcie nam! Wszyscy darczyńcy zostaną wymienieni na specjalnej tablicy pamiątkowej i otrzymają pocztą „Certyfikat Fundatora”. Dla największych piszczałek przewidzieliśmy także możliwość wygrawerowania na nich nazwiska ofiarodawcy. Fundacji można dokonać także zwykłym przelewem lub poprzez osobisty kontakt z nami. 4
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//Wir in Schlesien
Frau Else Scholz wird 100 Am 16.03.2016 feierte Frau Scholz aus Radmeritz ihren 100. Geburtstag. Sie erhielt viele Grüße und Geschenke. Aber uns, vor allem Schwester Lidia und mir, erschien das nicht ausreichend. Wir wollten Frau Scholz etwas Besonderes schenken, etwas, was ihr für längere Zeit in der Erinnerung bleiben könnte. Lidias Idee war, Frau Scholz nach Breslau zu fahren und mit ihr das Afrikarium zu besuchen. Frau Scholz liebt die Natur und die Tierwelt, aber solche, die im Afrikarium schwimmen und kriechen, hat sie noch nicht gesehen. So machten wir uns am 21.04. frühmorgens auf den Weg. Das Wetter für den Geburtstag der Queen Elizabeth in London wurde auch für Niederschlesien bestellt
um dem Geburtstagkind herzliche Gratulationen zu überbringen. Über die Glückwunschschreiben des Staatspräsidenten Andrzej Duda, der Ministerpräsidentin Ewa Kopacz und des Landesvertreters von Niederschlesien Paweł Hreniak freute sich Frau Scholz sehr. Der Wójt der Gemeinde Zgorzelec Herr Piotr Machaj sollte auch nicht fehlen. Lidia hat Frau Else herzlich umarmt und Wünsche im 1 Namen unserer ganzen Geund so fuhren wir bei herr- meinde gesprochen; dazu lichem Sonnenschein nach sagte ich ein bescheidenes Radmeritz und holten unterwegs in Schönberg noch Frau Sabine Herrmann ab. Die Bilder unten sprechen für sich. Wir alle wurden von der Schönheit der Natur sehr ergriffen und merkten dabei nicht, wie schnell fast zwei Stunden vergingen. Weiter ging es zum Pfarrhaus in Zimpel, wo uns ein bescheidenes, aber leckeres Mittagessen erwartete, erweitert um Kaffee und Kuchen. Interessante Gespräche, Erinnerungen und alte Geschichten wurden erzählt. Das Angebot, sich ein Mittagsschläfchen zu gönnen, wies Frau Scholz zurück, denn sie wollte doch langsam wieder nach Hause. Es ist überall schön, aber am schönsten doch zu Hause. Weil ich am nächsten Tag und am Wochenende andere Verpflichtungen hatte, brachten meine Frau mit Lidia unsere beiden Gäste Richtung Görlitz nach Hause. Es waren viele Gäste da,
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Gebet. Möge sie weiter unter Gottes Geleit leben. Eine Vertreterin des Versicherungs- und Rentenamtes war auch dabei. Die Pension von Frau Scholz wird um 200% erhöht. Dann ging es weiter mit Erzählen, Erinnern und einem köstlichem Essen, das von der Tochter von Frau Scholz zubereitet worden war, mit der sie seit Jahren zusammenlebt. Wir hoffen, dass nicht nur Frau Else Scholz dieser Tag länger in dankbarer Erinnerung bleiben wird. ANDRZEJ FOBER
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Besuch in unserer Partnergemeinde Lauban Die diesjährige Fahrt nach Lauban war nicht so leicht zu organisieren. Propst Fober hat viele Termine und die mussten mit uns, den Aschaffenburgern, in Einklang gebracht werden. Letztendlich gelang es aber doch einen Termin zu finden. Wie immer fuhren wir an einem Donnerstag, dieses Mal war es sogar ein Feiertag, Christi Himmelfahrt, um 7 Uhr los. Es war strahlender Sonnenschein und wegen des Feiertages kaum LKWs unterwegs. So kamen wir schnell voran und waren pünktlich zur Kaffeezeit in Lauban. Schwer wurde uns um das Herz, als wir am Haus von Frau Manthei vorbeifuhren. Leider konnten wir nur einen stillen Gruß senden. Zum Kaffee waren wir im Hause Böhme. Reiner Böhme und seine Frau bewirteten uns, wie schon in den letzten Jahren, aufs Beste. Gleich nach dem Kaffee machten wir uns auf nach Radomierzyce Kostrzyna, zu Frau Scholz. Zum 100. Geburtstag konnten wir nicht da sein, den wollten wir aber gleich noch gebührend würdigen. Wie immer war
1, 2 | Frau Scholz an der Jahrhunderthalle und im Afrikarium mit Sabine Hermann und Gemeindeschwester Lidia Podżorska
3 | Unsere Gäste aus Aschaffenburg.
die Freude riesengroß. Von dort fuhren wir zurück nach Lauban und sanken müde in unsere Betten. Am Freitag stand dann ein Ausflug ins Glatzer Bergland an. Die Grafschaft Glatz hat eine sehr wechselvolle Geschichte und gehörte als provincia glacensis zum böhmischen Herrschaftsbereich und war seit dem Jahr 1348 unmittelbar ein Nebenland der Krone Böhmens. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel sie 1742 an Preußen und wurde 1818 in die Provinz Schlesien eingegliedert. Wir fuhren durch Waldenburg, ein Stück durch das Eulengebirge und schauten uns das Schloss Fürstenstein an. Gerne hätten wir die Einladung von Herrn Propst Fober zu einem Theaterbesuch in Breslau angenommen. Aber nach dem Theaterstück in der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche zu Breslau noch 180 km zurück nach Lauban zu fahren war uns zu viel und es wäre sicher sehr, sehr spät geworden. Schließlich hieß es ja am Samstag wieder sehr früh aufzustehen, um zum Gottesdienst in Lauban frisch und munter zu sein. Mit unserer mittlerweile sehr kleinen Gemeinde feierten wir gemeinsam einen Christi-Himmelfahrts-Gottesdienst, natürlich mit Heiligem Abendmahl. Ein irdisches Mahl war uns auch bereitet und wir gingen alle zusammen zum Mittagessen und dem gemütlichen Beisammensein. Die Freude über die Gemeinschaft ist
immer sehr groß und es gibt sehr viel zu erzählen. Herr Pastor Fober hatte sich viel Zeit genommen. Er berichtete ausführlich über seine Arbeit, seinen Gemeinde- und Verwaltungsdienst. Sehr stolz ist er auf
Von links oben nach rechts unten: Herr Skrzypczyk, Frau Herrmann, Frau Wintterlin, Herr Böhme, Frau Metzele, Frau Wysopal, Frau Böhme, Frau Piontkowski
brachten wir Frau Hermann zurück nach Schönberg und besuchten dort noch Frau Opszałek, die leider auch keine Kraft mehr hat in die Kirche zu kommen. Sehr müde, nach einem erfüllten Tag, mit vielen Eindrücken
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seine drei Konfirmandinnen, die am Pfingstsonntag eingesegnet wurden. Wir fuhren, nach der schönen gemeinsamen Zeit, mit Frau Hermann zu Frau Böhme. Frau Böhme liegt fest im Bett, freute sich aber sehr uns zu sehen Danach ging die Reise noch nach Greifenberg zu Familie Wysopal. Auch hier war die Freude und der Gesprächsbedarf wie immer sehr groß. Danach
kehrten wir nach Lauban in unser Quartier zurück. Am Sonntag dann leider wieder die Heimreise: diese war sehr anstrengend, da der Rückreiseverkehr des verlängerten Wochenendes sämtliche Autobahnen verstopfte. Statt der üblichen 8-9 Stunden Fahrtzeit kehrten wir nach 11 Stunden Fahrt müde aber gesund nach Aschaffenburg zurück. CHRISTA METZELE
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Nachruf Arnulf Bock v. Wülfingen 1929–2016 Seine Kindheit und Jugend verbrachte Arnulf Bock von Wülfingen in Breslau, von wo er mit seiner Mutter und seinem zwei Jahre jüngeren Bruder im Januar 1945 fliehen musste. Die Familie machte sich auf Fahrrädern (!) auf in den Westen, überstand unbeschadet die Luftangriffe in Dresden und kam im März 1945 nach Neustadt am Rübenberge. Das Leben in der Nachkriegszeit war von vielen Entbehrungen geprägt; er verließ ein Jahr vor dem Abitur das Gymnasium, machte eine Maurerlehre und arbeitete als Geselle, um sein künftiges Ingenieurstudium zu finanzieren. Als Bauingenieur arbeitete er bei vielen Unternehmen u.a. als Bausachverständiger und Kirchbaumeister. Nebenbei war er auch bei der Johanniter-Unfallhilfe aktiv und trat in den 70er Jahren in den Orden ein. Die erste Reise in seine alte Heimat Schlesien schenkte er sich zu seinem 50. Geburtstag und dabei sollte es nicht bleiben. In den darauf folgenden Jahren unternahm er 36 Reisen nicht nur nach Schlesien, sondern auch nach Ostpreußen und
DIE IHM EIGENE HILFSBEREITSCHAFT UND SEINE BESCHEIDENE LEBENSART WERDEN VIELEN SCHLESIERN STETS IN DANKBARER ERINNERUNG BLEIBEN
Oberschlesien. Er brachte in die alte Heimat das, was dort benötigt wird, Hilfsgütertransporte mit den Johannitern und sein Fachwissen im Bereich Kirchenbau, was insbesondere in der Friedenskirche in Jauer von großer Bedeutung war. Seine Eindrücke fasste er in einem Fahrtenbüchlein zusammen, einer aufschlussreichen Lektüre über seine Aktivitäten. Er kannte zum Beispiel alle evangelischen Gemeinden und ihre Pfarrer in Schlesien, darauf liess er auch Taten folgen. Arnulf Bock von Wülfingen setzte sich sehr stark für die Renovierung der Friedenskirche in Jauer ein, warb jahrelang um Spenden und berichtete von dem Fortschritt der Renovierungs-
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arbeiten, die sich aufgrund mangelnder Baustoffe im damaligen Polen als ziemlich schwierig entpuppten. Vieles war vor Ort schwer zu beschaffen, manches musste in Deutschland bestellt und nach Polen transportiert werden. Eine riesige Aufgabe, die er zu meistern hatte, insbesondere, wenn man man die Realität im damaligen Polen. Sein Engagement und sein Durchsetzungsvermögen sind auch in der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche bis heute zu sehen. Ihm ist zu verdanken, dass die Kirche nach der Rückgabe an die evangelische Gemeinde ihre Sitzbänke bekam. Bis ins hohe Alter hielt sein Interesse an den evangeli-
schen Gemeinden in Schlesien an und er war bei vielen wichtigen Ereignissen dabei. Seine letzte Reise in die alte Heimat unternahm er 2011, obwohl er damals schon schwer von seiner Krankheit gezeichnet war. Am 19. März hatte er einen sanften Tod, er durfte zu Gott heimkehren, von dem er glaubte, seine Lebensaufgabe – die Arbeit für Schlesien – erhalten zu haben. Anstatt von Blumenkränzen für sein Grab wünschte er sich eine Spende an die schlesische Genossenschaft der Johanniter. Seine Hilfsbereitschaft und seine bescheidene Lebensart werden uns immer in dankbarer Erinnerung bleiben. JOLANTA M. WASCHKE
Ein Praktikant für unsere Gemeinde im August
elektronischer Musik zu verbringen (nicht nur, wenn es um das Hören geht, einen kleinen Dj-Mixer besitze ich auch). Ich würde zusätzlich sagen, dass ich ein nicht so schlechter Torwart bin. Außerdem lese ich auch gerne, obwohl die Auswahl meiner Lieblingsbücher etwas furchteinflößend wirken Damit unser Propst endlich könnte (Obłęd von Jerzy seinen Urlaub machen kann, Krzysztoń, entstanden in bekommt unsere Gemeinde einer psychiatrischen Kliim August einen Praktikan- nik, Das Parfüm, 1984 und ten. Er heißt Josuha Austin noch vieles, vieles mehr). Hanson, hat deutsch-pol- Nun wurde ich aber hungnisch-britisch-dänische Wurzeln, liebt Musik und Fußball. Also wie für unsere Gemeinde bestellt! Wir wünschen Herrn Hanson eine gesegnete Zeit in Breslau und Niederschlesien. Joshua stellt sich selbst vor: Vor langer, langer Zeit, hinter den Bergen, bei den 7 Zwer..., ach nein, in Goslar/ Oberharz vor 19 Jahren, kam ich an einem sicherlich angenehmen Nachmittag zur Welt. 10 Jahre lang bin ich hier, ständig mit dem reizenden Blick auf den Brocken, fleißig gewachsen. Doch dann kam der Moment, in dem ich mich von dem schönen Harzerland verabschieden musste, um ein neues Zuhause zu suchen. Schließlich habe ich es auch gefunden: im Nordosten Polens, in Suwałki. Dieses Ereignis war sehr wichtig für mich, denn es hat mich sehr geprägt. Dank des kühlen Windes des Ostens bin ich nun so, wie ich halt bin. Ich liebe es, meine Zeit mit
rig nach einem neuen Abenteuer, weswegen ich im Oktober nach Warschau gezogen bin, um hier Theologie zu studieren. Damit mein Studium auch abwechslungsreich bleibt, hat mir das Schicksal (nennen wir es mal so) schon das nächste Abenteuer offenbart: im August komme ich für einen Monat nach Breslau, um in der St. Christophorigemeinde ein Praktikum zu absolvieren. Und ich kann es kaum erwarten! JOSUHA AUSTIN HANSON
AUF DIE UNTERSTÜTZUNG DURCH PASTOR HEINEMANN UND DEN PRAKTIKANTEN JOSHUA HANSON IM MONAT AUGUST FREUEN WIR UNS! DIES BEDEUTET IMMER EINE BEREICHERUNG UND DEN AUSTAUSCH ÜBER NEUE GEDANKEN, DIE UNSERE GEMEINSCHAFT STETS ERFRISCHEN
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//Jugendseite Jauer 2016 Am Freitag, den 11. März 2016 ist Pfarrer Fober zu uns nach Kondratowice gekommen, um mich abzuholen und nach Jauer zu bringen. Leider war es sehr nass auf der Straße und wir kamen erst um 17 Uhr dort an. Ich war sehr glücklich, wieder in Jauer zu sein, aber am meisten habe ich mich gefreut, Emelie wieder zu sehen und die Freundin aus dem vorletzten Jahr, die im vergangenen Jahr leider nicht an dem Einkehrwochenende teilnehmen konnte. Emelie und ich haben in einem Zimmer geschlafen, was ich sehr toll fand. Im Zimmer nebenan waren auch zwei nette Mädchen, mit denen wir da sehr viel Spaß hatten. Am Samstag fand ich am Schönsten eine Schnitzeljagd, nur haben wir da keine Hinweise gesucht, sondern Informationen im Schloss und in der Kirche. Anschließend versammelten wir uns alle im Klassenraum, wo die Jury Punkte vergab. Unsere Gruppe hatte die meisten Informationen gefunden und kriegte einen Schokoriegel! Nach der anstrengenden Schnitzeljagd durften wir noch 1,5 Stunden im Zimmer sein und uns ausruhen. Danach gab es Mittagessen, es schmeckte sehr gut. Jetzt durfte man lange spielen. Nach dem Nachtisch war wieder eine spannende Bibelstunde, die von der Kreuzigung Jesu erzählte. Wir haben auch
immer viele schöne Lieder gesungen, die mit Gitarre begleitet wurden. Irgendwann gab es Abendbrot und dann sollten wir in die Zimmer gehen und uns fertig machen zum Schlafen, aber Nachtruhe war erst um 22 Uhr. Wir sind früh in das Bett gegangen, um am nächsten Tag wieder fit für den Sport zu sein. Wir durften auch Armbänder aus Wolle flechten, das hat Spaß gemacht. Am nächsten Tag war ein fröhlicher Gottesdienst, der davon handelte, dass wir ohne Licht und Jesus nicht leben können, weil wir uns dann verlaufen würden. Nach dem großen Foto mussten wir wieder nach Hause fahren. Mama hat mich bei Emelie abgeholt und ich war froh, wieder mit meinen Schwestern zu Hause zu sein. Ich freue mich schon auf das Treffen in Jauer im nächsten Jahr! CECILIA VON KAP-HERR Jawor 2016 Od 11 do 13 marca razem z przyjaciółką Emilką uczestniłam w diecezjalnych rekolekcji dla dzieci w Jaworzu. Cieszyłam się bardzo, że spotkałyśmy koleżanki, które poznawałyśmy rok temu. Nasza grupa wygrała prześwietne podchody, które odbyły się w sobotę – i czekoladowa nagroda oczywiście bardzo nam się smakowała! Po części sportowej pletłyśmy piękne bransoletki. Tematem godzin biblijnych była pasja Pana Jezusa
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– to rozważanie było dla nas ważne. Niedzielne nabożeństwo było dla mnie radosne – usłyszeliśmy, że nie możemy żyć bez Pana Jezusa, ponieważ jest on naszym światłem i bez niego zgubilibyśmy się. Już teraz cieszę się na dziecięce spotkanie w Jaworze w przyszłym roku!
Der Besuch beim Konficamp Weißwasser/ Niesky Von Donnerstag, den 10. März, bis Sonntag, den 13. März waren wir Konfirmandinnen – Theresa, Edwina und Leonie im kiez in Weißwasser im Konficamp. Das kiez liegt mitten in einem Wald an einem See, weit weg von anderen Häusern. Am Donnerstag kamen alle an und haben Namensschilder und Zimmernummern gekriegt. Dann haben alle 90 Konfikinder, alle anderen kamen aus dem Kirchenkreis Schlesische Oberlausitz, zusammen zu Abend gegessen. Ab 20 Uhr gab es dann das Abendprogramm, wo alle sich ein bisschen besser kennen lernen konnten. Die Organisatoren haben sich viele tolle Spiele ausgedacht, die auch sehr Spaß gemacht haben. Zum Abschluss um
22 Uhr gab es eine Andacht und tolles Singen mit einer Pastoren-Band; dafür hatte jeder ein extra angefertigtes Textheft bekommen. Am nächsten Tag fing dann das volle Programm an: Bibelarbeit zu Psalm 104 in Kleingruppen, Power-hour, Singen – alles zum Thema „Ich gehe“ – warum verlassen Menschen ihre Lebenssituation? Nachmittags war dann die Zeit für das riesige Planspiel gekommen. Bei diesem Spiel ging es darum, dass wir mehrere Gruppen gebildet haben, unter anderem: Die Schule, das Arztteam, der Karnevalsverein, der Sportverein, die Kommune, der Gemeinderat, die Bank und viele, viele mehr. Alle Gruppen hatten mehrere Aufgaben, die sie erfüllen konnten, aber nicht mussten. Natürlich hatte jeder Schritt Folgen, positive oder negative, das wusste vorher keiner. Aber das Ziel von Allem war, so viele Flüchtlinge wie möglich aufzunehmen. Wir drei Breslauer Konfirmandinnen waren in der Schule: Wir haben das Gebäude sanieren lassen für 200 000 €, haben einen Kredit aufgenommen von 2000 € und ein Konzert organisiert. Von 500 €, die wir am Anfang hatten, haben wir es dann auf 70 250 € geschafft. Mit dem Geld konnten wir Deutschkurse und –bücher für Flüchtlinge anbieten. Außerdem haben wir daran gearbeitet, Geldmittel für die Sanierung der
Turnhalle zu sichern, um dort später sieben Flüchtlinge unterzubringen. Das ist uns aber nicht mehr gelungen. Das Spiel endete nach drei Stunden, als alle Flüchtlinge, die mit Booten über den See angekommen waren, in festen Unterkünften ein Dach über dem Kopf hatten. Die Gruppe in der Erstaufnahme musste mit den Flüchtlingen sprachlich zurechtkommen und schaffte es in einem Fall nicht, schnell genug für Verpflegung zu sorgen, so dass ein Mensch verhungerte – und auch nicht mehr vom gerufenen Arzt gerettet werden konnte. An dem gleichen Abend kamen zwei Männer von Ende 30, die uns beide eine sehr traurige Geschichte erzählt haben, denn diese Männer waren beide abhängig gewesen. Der eine hatte lange Drogen genommen, der andere war alkoholabhängig gewesen. Dadurch haben sie den Kontakt zu ihren Familien fast verloren und auch ihre Arbeit. Die beiden Männer werden jetzt von einem christlichen Verein betreut, um wieder Stabilität in ihrem Leben aufzubauen und haben dort den Weg zu Jesus Christus gefunden. Alle Teenager waren von diesem Abend, weil die beiden so persönlich und offen erzählt haben, besonders beeindruckt. Am Samstagvormittag war wieder die Bibelarbeit dran mit Pastor Kriegel, der ja zwei Jahre lang Vikar in un-
serer St. Christophori-Gemeinde gewesen war. Es ging um Psalm 93, und wir fanden, dass der viel Zutrauen schenkt. Anschließend hatten wir die zwei letzten Gruppen der Power-hour, in denen der Gedanke „Ich gehe” aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wurde: 1. Die Geschichte von Jakob und Esau: Jakob verlässt seine Familie – das haben wir in Standbildern dargestellt und versucht herauszufinden, wie wir uns in der Situation verhalten würden 2. Warum flüchten Menschen und wie ergeht es ihnen in einem Camp in der Fremde? Wie gehen wir mit geflüchteten Menschen um? 3. Die Geschichte von Saulus, der zum Paulus wurde, verbunden mit unseren Vorstellungen, wo wir uns in 10 Jahren sehen bezüglich Familiensituation, Aussehen, Lebensort, Art der sozialen Bindungen 4. Die Geschichte von Jona – kann ich mich meinen Aufgaben entziehen, inwiefern geben Aufgaben meinem Leben Sinn? Nach dem Mittagessen konnte man sich zwei Workshops aussuchen. Erstmal sind wir drei zum Trommelworkshop gegangen, wo wir leider kein Schlagzeug gespielt haben, aber dafür E-Gitarre: das hat sich gelohnt. Danach ist Leonie zum „Essen aus aller Welt“ gegangen, Edwina und ich hingegen zum Gitarrenworkshop. Alle drei hatten wir sehr
viel Freude daran. Am Abend ist dann eine Superband aufgetreten, „Paperclip“. Alle hatten ihren Spaß beim Tanzen und Singen. Am Sonntag kam dann die Zeit für den Gottesdienst: wir sind um 8 Uhr losgegangen, bis wir um 9.30 Uhr bei der Kirche angekommen waren. Es spielte wieder Paperclip, diesmal ruhigere Lobpreislieder, und dieser moderne Gottesdienst hat mir sehr gut gefallen. Als wir alle wieder bei KIEZ angekommen waren gab es die Abschluss-Runde, wo wir mitteilen durften, was wir toll oder nicht so toll im Camp fanden. Es war alles prima gewesen! Daraufhin gab es eine Gulaschkanone, wo wir unser gutverdientes Mittagessen gekriegt haben. Wir mussten unsere letzten Sachen zusammenpacken und dann ging es los nach Hause. Doch wir haben noch Pastor Kriegel und seine Frau Rebekka mit Baldur und Augusta besucht, was sehr schön war. Aber danach haben wir uns wirklich auf den Weg gemacht. Wir sind erstmal zu Kunkels nach Trebnitz gefahren um Leonie nach Hause zu bringen und Cecilia mitzunehmen, denn sie war ja mit Emelie in Jauer bei dem Einkehrwochenende der Breslauer Diözese gewesen. Uns drei Konfirmandinnen hat diese Freizeit besonders viel Freude bereitet. Wir haben sogar schon nachgefragt, ob wir nächstes Jahr
wieder kommen dürfen. Vielleich klappt es dann auch mit Heidi. Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Organisatoren des Camps und hoffen, dass wir uns dort alle mal wieder sehen. THERESA VON KAP-HERR Spotkanie konfirmantów w okręgu kościelnym Śląskich Górnych Łużyc Kiedy dostałyśmy zaproszenie od naszego byłego wikariusza ks. Janisa Kriegela, dziś proboszcza w Niskiej (Niesky, Górne Łużyce), do udziału w rekolekcjach dla konfirmantów, od razu zgłosiłyśmy swój udział, by uczestniczyć w nich wraz z naszymi rówieśnikami z Niemiec. Bardzo nam się podobały nowoczesne pieśni z akompaniamentem zespołu (keyboardu, gitara elektryczna, perkusja). Jedną z nich śpiewałyśmy podczas nabożeństwa 8 maja, podczas naszej prezentacji przed zborem. Codziennie w małych grupach opracowywaliśmy wybrany psalm, który korespondował z głównym tematem rekolekcji: ucieczką i wypędzeniem. Potem omawialiśmy tę problematykę starając się spojrzeć na nią z wielu perspektyw, m.in. na podstawie biblijnej historii Jonasza oraz Jakuba i Ezawa – widzieliśmy, że wielu Niemców ma w tym temacie inną opinię, niż ta, która panuje w Polsce. Prócz tego organizatorzy przygotowali ciekawą grę terenową, która trwała 3,5
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Vorstellungsgottesdienst der Konfirmandinnen
godziny: w różnych grupach i miejscach (parafia, klub sportowy, szkoła, gabinety lekarskie, sklepy itp.) mieliśmy uratować jak najwięcej uchodźców, dać im dach nad głową, zorganizować kursy językowe, kupić odpowiednie podręczniki do tego... Przykład dwóch mężczyzn, którzy przez wiele lat byli uzależnieni od narkotyków, a dziś są od tego wolni, dodatkowo pokazał nam, że nie trzeba w takich sytuacjach rezygnować z życia i uciekać od rodziny oraz znajomych. Jesteśmy już zaproszeni na przyszły rok i na pewno wybierzemy się do Weißwasser!
aber schon jetzt etwas üben, weil Edwina krank war und ich ihren Part im Gottesdienst übernommen habe. Schon die Vorbereitung ha uns viel Spaß gemacht: Inspiriert durch das KonfiCamp im Kiez Weißwasser wollten wir nur moderne Lieder singen, die wir dann alleine ausgesucht und mit unseren Geschwistern und unserem Kantor geübt haben. Wir haben uns Am 8. Mai haben sich die sehr gefreut als wir dann diesjährigen Konfirmandin- hörten, dass Herr Hetzel zu nen vorgestellt: Heidi und unserem VorstellungsgotLeonie, mit denen ich den tesdienst käme, um GitarKonfi-Unterricht gemein- re und E-Klavier zu spielen. sam besuche. Ich bin ja erst Zusammen mit der Orgel in einem Jahr dran, konnte klang das toll! Es war ein
langer Gottesdienst, weil wir auch Fürbitten gehalten und natürlich die Lesungen übernommen haben. Aber durch unsere Lieder, die zwar zum Teil fröhlich und zum Mitklatschen waren, aber auch besinnlich und Lobpreis enthielten, wurde es gar nicht langweilig. Vor allem fand ich die ungewohnten Instrumente in der Kirche toll und dass so viele Besucher da waren. Vielen Dank an Herrn Hetzel, der in seiner Predigt eigene Lieder sang, die sehr zum Nachdenken anregten. Nächstes Jahr kommen wir wieder zu Ihrem Konfi-Camp! THERESA VON KAP-HERR
Bibelstunde
interessant, da viele Gemeindemitglieder in Polen lebende Deutsche sind; die Frage stellt sich also von selbst: Was ist für mich Vaterland, was dagegen die Heimat? Steht Deutschland für mein Vaterland, Polen für die neue Heimat, oder ist die Heimat doch der Ort der Kindheit? Was assoziieren wir mit beiden Begriffen? Manche von uns tun sich schwer mit dem Begriff Vaterland, da er noch als historisch belastet empfunden wird. Ist dagegen unsere Heimat woanders? Manche verbinden damit nicht unbedingt einen Ort, sondern eher nahe stehende Menschen, Gefühle oder Erinnerungen aus der Kindheit.
Gibt es eine geistige Heimat unabhängig von dem Ort, an dem wir leben bzw. gelebt haben? Wir haben lange darüber diskutiert und eine Liste der damit verbundenen Begriffe erstellt: Ort der Erinnerungen, Ort der Geborgenheit, uns nahe stehende Menschen, gemeinsame Sprache und Gewohnheiten, Kirche und der Glaube. Finden Sie selbst heraus, was es für Sie bedeuten mag! Wie werden die Heimat und das Vaterland in der Bibel dargestellt? Das 1. Buch Mose berichtet von dem Verlassen der Heimat und des Vatershauses Zitate dazu 1. Mose 11,28; 1. Mose 12,1; 1. Mose 24,47.
Das schönste Wort über die Heimat in der Bibel finden Sie in Sprüche 27,8. Sonst geben folgende Stellen noch Auskunft über Heimat/Vaterland: Jeremia 9,18; Matthäus 13,57; Hebräier 11,1314; Ephesier 2,19. Bedenken Sie aber Eins, Was ist schon unsere irdische Heimat im Vergleich zu dem Haus Gottes mit seinen vielen Wohnungen, die für uns hergerichtet wurden? Falls Ihr Interesse am gemeinsamen Studieren der Bibel geweckt wurde, seien Sie bei uns herzlich willkommen! Haben Sie Anregungen zur Gestaltung der Bibelstunde, melden Sie sich einfach bei uns! JOLANTA M. WASCHKE
Alle drei Wochen, oder genauer gesagt: jeden dritten Donnerstag des Monats um 18.00 Uhr trifft sich unsere Gemeinde zu einer Bibelstunde im Pfarrhaus. In einer gemütlichen Runde befassen wir uns mit verschiedenen Themen aus der Bibel. Für die Leserinnen und Leser, die aus unterschiedlichen Gründen daran nicht teilnehmen können, will ich ab dieser Ausgabe des Christophoriboten von ausgewählten Themen der Bibelstunde berichten. Meine Wahl fiel diesmal auf das Thema Heimat/Vaterland. Dieses finde ich besonders
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ORDNUNG
der Gottesdienste und Andachten
Monatsspruch Juni Meine Stärke und mein Lied ist der Herr, er ist für mich zum Retter geworden. Ex 15,2
17.07.2016 Breslau Liegnitz
Sonntag 10:00 13:00
8. So. n. Trinitatis Predigttext: Eph 5,8b-14 Lesegottesdienst
04.06.2016 Breslau
Samstag 10:00
Singen in Zimpel, anschliessend KU/RU
21.07.2016 Breslau
Donnerstag 18:00
Bibelstunde in Zimpel
05.06.2016 Breslau Liegnitz
Sonntag 10:00 13:00
2. So. n. Trinitatis Predigttext: Eph 2,17-22
23.07.2016 Schweidnitz Waldenburg
Sonnabend 9:00 14:00
9. So. n. Trinitatis Predigttext: Phil 3,7-11(-14)
08.06.2016 Breslau
Mittwoch 18:00
Orgelandacht mit Psalmen
24.07.2016 Breslau
Sonntag 10:00
10.06.2016 Lauban Bad Warmbrunn
Freitag 10:00 14:00
3. So. nach Trinitatis Predigttext: 1. Tim 1,12-17
9. So. n. Trinitatis Taufe von Julian Samuel Brinkmann
27.07.2016 Breslau
Mittwoch 18:00
Orgelandacht mit Psalmen
12.06.2016 Breslau Waldenburg
Sonntag 10:00 14:00
3. So. n. Trinitatis Taufe von Rebekka Augusta Kriegel
31.07.2016 Breslau
Sonntag 10:00
16.06.2016 Breslau
Donnerstag 18:00
Bibelstunde in Zimpel
10. So. n. Trinitatis Predigttext: Röm 11,25-32 Lutherische Heilige Messe + Kirch-Kaffee, Predigt: Pfr. Reinhold Heinemann
18.06.2016 Breslau
Samstag 10:00
Singen in Zimpel, anschliessend KU/RU
Monatsspruch August Habt Salz in euch und haltet Frieden untereinander! Mk 9,50
19.06.2016 Breslau Liegnitz
Sonntag 10:00 13:00
4. So. n. Trinitatis Predigttext: Röm 14,10-13 Lutherische Heilige Messe
07.08.2016 Breslau Liegnitz
Sonntag 10:00 13:00
24.06.2016 Breslau
Freitag 18:00
Johannistag Predigttext: Kol 1,(9-)13-20
11. So. n. Trinitatis Predigttext: Eph 2,4-10 Pfr. Reinhold Heinemann und Josuha Austin Hanson, Praktikant
26.06.2016 Breslau
Sonntag 10:00
5. So. n. Trinitatis Predigttext: 1. Kor 1,18-25 Lesegottesdienst + Kirch-Kaffee
10.08.2016 Breslau
Mittwoch 18:00
Orgelandacht mit Psalmen
13.08.2016 Lauban Bad Warmbrunn
Sonnabend 10:00 14:00
12. So. n. Trinitatis Predigttext: Apg 9,1-9(-20) Pfr. RH und JAH, Praktikant
14.08.2016 Breslau Waldenburg
Sonntag 10:00 14:00
12. So. n. Trinitatis Pfr. RH und JAH, Praktikant
18.08.2016 Breslau
Donnerstag 18:00
Bibelstunde in Zimpel
21.08.2016 Breslau Liegnitz
Sonntag 10:00 13:00
13. So. n. Trinitatis Predigttext: 1. Joh 4,7-12 JAH, Praktikant
24.08.2016 Breslau
Mittwoch 18:00
Orgelandacht mit Psalmen
Monatsspruch Juli Der Herr gab zur Antwort: Ich will meine ganze Schönheit vor dir vorüberziehen lassen und den Namen des Herrn vor dir ausrufen. Ich gewähre Gnade, wem ich will, und ich schenke Erbarmen, wem ich will. Ex 33,19 03.07.2016 Breslau Liegnitz
Sonntag 10:00 13:00
6. So. n. Trinitatis Predigttext: Röm 6,(3-)9-11
09.07.2016 Bad Warmbrunn
Sonnabend 11:00
7. So. n. Trinitatis Gottesdienst mit dem Schmiedeberger Heimatverein
10.07.2016 Breslau Waldenburg
Sonntag 10:00 14:00
7. So. n. Trinitatis Predigttext: Apg 2,41a.42-47
27.08.2016 Schweidnitz Waldenburg
Sonnabend 9:00 14:00
14. So. n. Trinitatis Predigttext: Röm 8,(12-)14-17 JAH, Praktikant
13.07.2016 Breslau
Mittwoch 18:00
Orgelandacht mit Psalmen
28.08.2016 Breslau
Sonntag 10:00
14. So. n. Trinitatis Lutherische Heilige Messe + Kirch-Kaffee
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Info
Die St. Christophori-Gemeinde hat den Status einer gemeinnützigen Organisation und deswegen sind sind Ihre Geldspenden steuerlich absetzbar. Für Ihre Spenden bekommen Sie selbstverständlich eine Zuwendungsbescheinigung. Angabe Verwendungszweck: Kirchengemeinde St. Christophori Breslau. Für jede Zuwendung sind wir Ihnen sehr dankbar.
Jubilare
Juni Liegnitz 06.06.36 Czesław Kurowiak 10.06.90 Sebastian Marchlewski Lauban 11.06.43 Wilhelm Hartmut Breslau 12.06.75 Sonja Stankowski Breslau 13.06.34 Helga Guder Waldenburg 14.06.63 Karol Wiśniewski Breslau 16.06.01 Leonie Kunkel Breslau 27.06.28 Ilse Turska Hirschberg 27.06.33 Jolanta Fenosz Liegnitz 29.06.37 Marianne Kurowska Bad Warmbrunn 30.06.25 Bernhard Fabisiak Bad Salzbrunn
Juli 07.07.65 08.07.38 09.07.31 14.07.73 19.07.78 23.07.32
Ein Bild von früher Von links nach rechts: Pastor Lic. Dr. Ulrich Bunzel – Propst unserer Gemeinde (damals St. Maria Magdalena), KMD Hans-Georg Seibt – Suborganist, KMD Gerhard Zeggert – Musikdirektor und Hauptorganist. Treffen um 1956 in Königsfeld. Wir danken Ute Kopf-Zeggert für die Bereitstellung des Photos.
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Dag von Kap-herr Sigrid Raschke Lilly Fatyga Anna Häuslein Patrizia Kunkel-Guska Marta Husiatyńska
Kurtwitz Lüben Breslau Breslau Trebnitz Hirschberg
23.07.63 24.07.68 25.07.35 28.07.28 31.07.70
Gerlinde Marchlewska Roy Häuslein Brigitte Wielgosz Charlotte Najmrodzka Aneta Wysopal
Lauban Breslau Freiburg Hirschberg Greifenberg
August 01.08.34 05.08.23 06.08.38 08.08.28 11.08.81 11.08.09 14.08.12 15.08.45 16.08.95 21.08.31 24.08.48 25.08.11
Eva Synowiec Gertraud Böhme Barbara Wysopal Elli Oprzałek Joanna Giel Miron Manglus Baldur Kriegel Eberhard Scholz Natalia Sierenberg Elwira Wojtasiewicz Teresa Mikos Julian Manglus
Waldenburg Lauban Greifenberg Schöneberg Breslau Breslau Niesky Panten Breslau Ober Schreiberhau Breslau Breslau
WROCŁAW Parafia Świętego Krzysztofa Nabożeństwa ewangelickie w języku niemieckim na Śląsku WROCŁAW Kościół Św. Krzysztofa Plac Św. Krzysztofa 1, co niedzielę, 10:00 LEGNICA Kościół Panny Marii Plac Mariacki 1, każda 1. i 3. niedziela miesiąca, 13:00 CIEPLICE ZDRÓJ Kościół Zbawiciela Plac Piastowski 18, każda 2. sobota miesiąca, 14:00 LUBAŃ Kościół Panny Marii Aleja Kombatantów 2, każda 2. sobota miesiąca, 10:00 ŚWIDNICA miejsce prosimy potwierdzać telefonicznie, każda 4. sobota miesiąca, 9:00 WAŁBRZYCH Kościół Zbawiciela Plac Kościelny 1, każda 2. niedziela miesiąca, 14:00 każda 4. sobota miesiąca, 14:00
Plebania | Adres korespondencyjny Parafia św. Krzysztofa ul. Partyzantów 60, 51-675 Wrocław Tel. 713 487 317 www.schg.pl christophori@poczta.onet.pl Konto (PLN) Bank Zachodni WBK (IBAN) PL 69 1090 2590 0000 0001 2232 7977 (BIC) WBKPPLPP Konto (EUR) Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Girokonto DE 58 8505 0100 3100 0369 04 Proboszcz Andrzej Fober Tel. 607 991 700 afober@poczta.onet.pl Siostra parafialna Lidia Podżorska Tel. 604 185 724 lidl@tlen.pl Zeggerteum – kantorat i fundacja Dyrektor muzyczny Tomasz Kmita-Skarsgård Plac Św. Krzysztofa 1, PL 50-056 Wrocław www.zeggerteum.org mail@zeggerteum.org Konto Zeggerteum (PLN) ING Bank Śląski (IBAN) PL 94 1050 1575 1000 0090 3094 5985 (BIC) INGBPLPW Christophoribote czerwiec, lipiec i sierpień 2016, nr 2 | 2016 Kwartalnik, nr kolejny 134, rok wydawniczy XI Wydawca: Parafia Ewangelicko-Augsburska Św. Krzysztofa we Wrocławiu. Redakcja: Jolanta M. Waschke (redaktor naczelna), Andrzej Fober, Joanna Giel, Annemarie von Kap-herr, Tomasz Kmita-Skarsgård (DTP). Fotografie na s. 1, 2 i 55: Maciej Lulko
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BRESLAU
auf den Aufnahmen von Maciej Lulko
National-Museum und das Xawery-Dunikowski-Ufer
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