Programmheft "Fleisch & Geist"

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Fleisch

Projekt zwischen Andacht und Begehren Koproduktion Eine Produktion von Nico and the Navigators Heinrich Schütz Musikfest | SCHÜTZ22 Kasseler Musiktage Staatstheater Kassel Theater Altenburg Gera
Geist & Musiktheater Ein

Programm

Heinrich Schütz (1585 – 1672) Nachdem ich lag in meinem öden Bette SWV 451

Tarquinio Merula (1595 – 1665) Ciaccona

Heinrich Schütz

Paratum cor meum SWV 257 Hütet euch, dass eure Herzen SWV 351

Andrea Falconieri (ca. 1585 – 1656) Il Spiritillo Brando

Biagio Marini (1594 – 1663)

Passacaglia

Johann Hermann Schein (1586 – 1630)

O brennende Äugelein! / O grundlose Gütigkeit!

Heinrich Schütz Anima mea liquefacta est SWV 263 Veni de Libano SWV 266

Diego Ortiz (ca. 1510 / 25 – 1570) Recercada primera sobre Doulce Memoire

Tarquinio Merula

La treccia

Heinrich Schütz

Güldne Haare, gleich Aurora SWV 440

Heinrich Ignaz Franz Biber (1644 – 1704)

Rosenkranzsonate Nr. 10 Die Kreuzigung

Claudio Monteverdi (1567 – 1643) Laudate Dominum omnes gentes

Pandolfi Mealli (ca. 1624 – 1687)

Violinsonate Nr. 1 La bernabea

Claudio Monteverdi Oblivion soave aus L’incoronazione di Poppea

Heinrich Schütz

Wie wenn der Adler SWV 434

Andrea Falconieri Battaglia de Barabaso yerno de Satanas La cuelle

Heinrich Schütz Iss dein Brot mit Freuden SWV 358

Fleisch & Geist

Musiktheater von Nico and the Navigators

Ein Projekt zwischen Andacht und Begehren

Eine Produktion von Nico and the Navigators, Heinrich Schütz Musikfest | SCHÜTZ22, Kasseler Musiktage, Staatstheater Kassel und Theater Altenburg Gera

Künstlerische Leitung Nicola Hümpel

Bühne Oliver Proske

Dramaturgie Andreas Hillger Musikalische Leitung Elfa Rún Kristinsdóttir

Von und mit Barockvioline Elfa Rún Kristinsdóttir Gitarren, Laute Daniel Seminara Blockflöte, Barockvioline Anna Fusek Gambe, Violone Alon Portal Percussions, Synthesizer Philipp Kullen Mezzosopran Daniela Vega, Ekaterina Bazhanova Bassbariton Matthias Lutze Tanz, Choreografie Martin Buczko, Florian Graul, Yui Kawaguchi Kostüme Marie Akoury, Nicola Hümpel Licht Leroy Nikolas von Bergen Bühnenbildassistenz Sonja Winkler, Lara Scheuermann Künstlerische Mitarbeit Wolke Mišewitch Produktion Talea Nuxoll, Franziska Huhn, Leonie Schirra

Künstlerische Produktionsleitung Staatstheater Kassel

Ann-Kathrin Franke

Regieassistenz und Abendspielleitung Staatstheater Kassel Ariane Kareev, Marlene Pawlak

Bühnenmeister Robert Dühr, Andy Hofmann, Joachim Kogel Inspizienz Isolde Noll

Die Gesangstexte finden Sie unter www.staatstheater-kassel.de sowie hinter diesem QR-Code:

Technische Direktion Mario Schomberg Technische Leitung Andreas Lang Bühnenmeister Robert Dühr, Andy Hofmann, Joachim Kogel Leitung Beleuchtung Brigitta Hüttmann Leitung Ton Karl-Walter Heyer Tontechnik Jens Kilz, Sven Krause, Carl Robert Schauf Leitung Requisite Anne Schulz Requisite Dominik Hellwig, Andreas Lange, Victoria Seute-Schramm Leitung Werkstätten Harald Gunkel Leitung Schreinerei Burkhard Lange Leitung Schlosserei Hilmar Nöding Leitung Malsaal Fatma Aksöz Leitung Dekoration Christoph Tekautschitz Vorarbeiter Transport Dennis Beumler Leitung Hausund Betriebstechnik Maren Engelhardt Leitung Maske Helga Hurler Leitung Kostümabteilung Magali Gerberon Ankleiderin Michelle Drolshagen, Heike Kahl-Dung Gewandmeisterin Damen Sonja Huther Gewandmeister Herren Michael Lehmann Modistinnen Doris Eidenmüller, Carmen Köhler Schuhmachermeisterin Evelyn Allmeroth

Die Dekoration und die Kostüme wurden in den Werkstätten des Staatstheaters angefertigt.

Kasseler Premiere: 29. Okt 2022 -> Schauspielhaus Aufführungsdauer: 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause Bild- und Tonaufnahmen sind während der Vorstellung nicht erlaubt.

Zwischen Seiten und Zeiten

Die ideale Bibliothek ist unendlich: Sie versammelt alle denkbaren Kombinationen jener Zeichen, mit denen sich Menschen ver ständigen – also jede mögliche Mitteilung in gebräuchlichen, vergessenen oder bislang unerhörten Sprachen, die vollständige Kollek tion der Liebesbriefe und Hassbot schaften, Kriegserklärungen und Friedensverträge, Dramen, Enzyklopädien, Epen, Essays, Gedichte und Romane der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft … und vor allem Unleserliches, Unbrauch bares, Undenkbares. Es gleicht einem ungeheuren Zufall, in einem der Bücher einen sinnvollen Satz, geschweige denn ein lesbares Kapitel zu entdecken. Und doch ist das alles irgendwo vorhanden – sogar der Katalog, der sämtliche Bände der Bücherei in richtiger Reihenfolge verzeichnet. Und der wissenschaftliche Nachweis, dass dieses Register eine Fälschung ist. Und so weiter …

Irgendwo in den zahllosen Rega len, zwischen der Bibel und der kompletten Passwort-Sammlung für alle Atomwaffen dieser Welt, müsste auch das Libretto von Fleisch & Geist zu finden sein –zumindest in der „Bibliothek von Babel“, wie sie der Dichter Jorge Luis Borges 1941 beschrieben hat. Die Quellen, die der Inszenierung

von Nico and the Navigators zu Grunde liegen, sind von eifrigen Lesern jedenfalls bereits vor langer Zeit gefunden worden – Texte aus dem Neuen Testament, die sich mit der Unvereinbarkeit von Fleisch und Geist als Konstanten des menschlichen Daseins beschäftigen: „Denn das Fleisch gelüstet gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; und diese widerstreben einander“, heißt es im Galaterbrief des Apostels Paulus. Und im Evangelium des Johannes findet sich ein ein deutiges Urteil: „Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts.“ Wenn man mit unvorstellbarem Glück jene Sammlung entdeckt hat, die vor langer Zeit von findigen Bibliothekaren zusammengetragen wurde (oder schon immer in einem der Regale gestanden hat?), versteht man auch die daraus gewonnenen Stücke in der Musikalienabteilung besser – etwa das Anima mea liquefacta est, das im Werkver zeichnis des Komponisten Heinrich Schütz (Welches Regal? Welches Fach?) unter der Nummer 263 zu finden ist, oder das Magnificat anima mea Dominum mit der Ziffer 468. Die Texte aus dem Hohelied Salomo und aus dem Lukasevan gelium scheinen in erotischer und religiöser Ekstase kaum zwischen zwei Buchdeckeln vereinbar.

Und doch sind das Erhebende, Himmlische des Geistes und das Zerfließende, Irdische des Fleisches zwei Seiten derselben menschlichen Prägung. Dass man diese Dialektik nur dann erkennen kann, wenn man die passenden theologischen Kommentare – und in unseren geistfernen Zeiten zudem ein brauchbares Wörterbuch – griffbereit hat, versteht sich von selbst. Aber vielleicht fragt man ja auch einfach einen jener Wanderer, die man im Labyrinth der Bücher zufällig trifft – einen Eiferer, der zur Vernichtung des unnützen Wissens aufruft. Einen Märtyrer, der unter der Last seiner gesammelten Schätze zusammen bricht. Einen Liebenden, der mit

fremden Worten für die Unerreich bare schwärmt. Oder einen Zweif ler, der wider besseres Wissen auf Erkenntnis hofft …

Im Werkverzeichnis des Berliner Musiktheater-Ensembles um die Regisseurin Nicola Hümpel und den Szenografen Oliver Proske kommt Fleisch & Geist eine besondere Stellung zu: Nach mehreren Projekten, in denen die Navigators akribisch die digitalen Möglichkeiten einer von Objek tiven fokussierten oder durch Brillen erweiterten Wirklichkeit untersuchten, begegnen sie dem Jubilar Heinrich Schütz und seinen Zeitgenossen nun wieder in einem ausschließlich analogen Raum.

Statt programmierbarer Kameras und Augmented-Reality-Appa raten gibt es Bücherstapel und Bilder – und Trouvaillen aus jenen Winkeln der Bibliothek, in denen eine universale Sprache ohne Worte hinterlegt ist. Dass dieser konsequente Schritt zurück nach vorn beglückende Energien und Phantasien freisetzt, hat sich auf dem Weg zum Stück immer wieder gezeigt: Da werden barocke Halskrausen zur würgenden Garrotte oder zum neckischen Tutu, da wecken kleine Wickelpuppen Erinnerungen an die Seelenkinder aus Klöstern oder an die Legende des heiligen Christophorus, da entpuppen sich horizontal geschich tete Stufen als himmelwärts weisende Kirchturmspitzen oder Kanzeln mit sündhafter Kehrseite … und jede spielerische Zweckentfremdung des Bühnenbildes stiftet überraschend neuen Sinn. In einer Gegenwart, die sich selbst in Nullen und Einsen zerlegt, um den Beschränkungen der Endlich keit zu entkommen, geht Fleisch & Geist auf die Suche nach eben diesen Grenzen – und findet bei Alten Meistern neue Anlässe für Andacht und Begehren.

Dabei wandelt das Ensemble auf einem schmalen Grat zwischen Frömmigkeit und Blasphemie: Der gleiche Wein, der sich im Abendmahl zum Blut des Erlösers wandelt, kann in der Orgie zu berauschter Enthemmung führen. „Hütet euch“, mahnt Schütz mit Worten aus dem Lukasevangelium,

„dass eure Herzen nicht beschwe ret werden mit Fressen und Saufen.“ In Maßen aber sei der Genuss gestattet, wie es in den Symphoniae sacrae heißt: „Iss dein Brot mit Freuden und trinke deinen Wein mit gutem Muth.“ Dass die Quelle für dieses Gebot das alt testamentliche Buch Prediger – und dessen Autor derselbe König Salomo ist, der mit seinem Hohelied für die freizügigsten Passagen der Bibel verantwortlich zeichnet, beglaubigt das Prinzip der Collage: Auch bei Schütz finden sich salo monische Texte wie das Nachdem ich lag in meinem öden Bette, das weniger von existenzieller Sinnsuche als vielmehr von körperlichem Begehren erzählt. Selbst die Taube, die in Veni de Libano von den Bergen herabsteigen soll, hat mit dem gefiederten Sinnbild des Heiligen Geistes nichts gemein. Sie ist vielmehr die Freundin, deren Schönheit und Unschuld den Flehenden bezaubert.

Dass die Zerstörung der Bücher, das Verwehen der Fetzen von Glauben und Wissen nicht allein die Lebenszeit des „Sagittarius“ im Dreißigjährigen Krieg meinen kann, darf man auch angesichts der Vergegenwärtigung seiner Musik voraussetzen. Ein Trost aber bleibt: In der „Bibliothek von Babel“ und in den unendlichen Weiten der binären Codes sind selbstverständlich auch jene Kopien vorhanden, die schlimmstenfalls ein Komma von den verlorenen Schätzen abwei chen …

Nicola Hümpel, Künstlerische Leitung & Kostüm wurde in Lübeck geboren und absolvierte ihr Studium an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Prof. Peter Raacke und Prof. Ann Wolf. Gemeinsam mit Oliver Proske gründete sie 1998 die Kompanie Nico and the Navigators, in der sie seitdem für Konzepte und Regie aller Produktionen verantwortlich ist. Die von ihr entwickelte Methode unterrich tet sie an zahlreichen Schauspielund Musikhochschulen im In- und Ausland, u. a. der Otto Falckenberg Schule und der Theaterakademie August Everding in München.

Oliver Proske, Bühne & Technische Leitung studierte Industriedesign an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Dieter Rams sowie an der Hochschule der Künste Berlin. Für Nico and the Navigators hat er über 20 Bühnenbilder entworfen und fungiert zudem als Geschäfts führer der Kompanie. Bei mehr als 350 Gastspielen in über 60 Städten übernahm er außerdem die technische Leitung. Neben seiner Tätigkeit als Bühnenbildner arbei tet er auch als Designer. Derzeit ist eine seiner Leuchten im neu eröff neten Bauhaus Museum in Dessau zu sehen. Er war von 2015 bis 2021 Vorstandsmitglied im Bund der Szenografen e. V.

Andreas Hillger, Dramaturgie wurde 1967 in Dessau geboren. Nach dem Abitur arbeitete er in

verschiedenen Berufen, ab 1991 für die Mitteldeutsche Zeitung und bis 2012 als stellvertretender Res sortleiter für Kultur und Medien. Von 1999 bis 2001 war er Juror des Berliner Theatertreffens. Seit 2006 schreibt er Texte für Sprechund Musiktheater. 2013 bis 2015 war er als leitender Dramaturg für Schauspiel und Puppentheater am Anhaltischen Theater Dessau tätig. In dieser Zeit erschien auch sein Bauhaus-Roman Gläserne Zeit. In Augsburg wurde 2018 sein Musical Herz aus Gold uraufgeführt. Mit Nico and the Navigators verbindet ihn eine langjährige Zusammen arbeit.

Elfa Rún Kristinsdóttir, Musikalische Leitung & Barockvioline in Akureyri (Island) geboren, stu dierte Violine an den Musikhochschulen Freiburg und Leipzig. Als Solistin und Kammermusikerin spielt sie weltweit auf Festivals und in Konzerthäusern wie dem Bachfest Leipzig, dem Sydney Festival, der Philharmonie Berlin, den Concertgebouw in Amsterdam und Brügge, der Toppan Hall in Tokio oder der Carnegie Hall in New York. Von 2006 bis 2014 war sie Mitglied und Konzertmeisterin (seit 2008) des Solistenensembles Kaleidoskop. Als Konzertmeisterin gastiert sie mit Ensembles wie der Akademie für Alte Musik Berlin oder Concerto Köln. Seit 2015 lei tet sie das Ensemble Barokkbandið Brák in Island.

Daniel Seminara, Gitarren & Laute geboren in Italien, ist als Gitarrist und Lautenist der Alten und Neuen Musik tätig. Er schloss seinen Master in Gitarre an der Musikhochschule Hannover mit Auszeich nung ab, studierte anschließend Laute an der Hochschule für Küns te Bremen. Seine künstlerische Tätigkeit übt er europaweit sowohl als Solist als auch in diversen Ensembles aus (u. a. Berliner Konzerthaus, Triennale Milano, Auditorium Lo Squero Venedig, Schauspiel haus Hannover, G.-HauptmannTheater Görlitz). Für die Alte Musik kommt er mit verschiedenen Instrumenten, wie z. B. Arciliuto, Renaissancelaute und Barockgitarre zum Einsatz. Er spielt regelmäßig mit dem Asambura Ensemble und dem Ensemble Filum. Die 2020 erschienene CD des Asambura Ensemble Fremd bin ich eingezogen wurde vom BR Klassik zur „CD des Monats“ gekürt.

Anna Fusek, Blockflöte & Barockvioline geboren in Prag, studierte in Rotterdam, Basel, Berlin und New York Blockflöte, Barockvioline, histori sche Klaviere, Philosophie, Musik wissenschaften und Schauspiel. Als Multi-Instrumentalistin leitet sie ihr eigenes Ensemble Kavka sowie regelmäßig das Orchestra della Toscana und das Symphonie orchester der Stadt Granada. Seit 2017 erforscht sie mit der Gruppe La Cosmologie de la Poire Kompo sition und Improvisation. Ein weiteres Standbein ist das Musikthea-

ter, wie z. B. mit den Kompanien La Cage, Il Profondo sowie an der Volksbühne Berlin. Ihre eigene Pro duktion Alcinas Welt, wurde 2019 bei den Händel-Festspielen in Halle und in Karlsruhe aufgeführt. Ihre Tätigkeit als Musikerin und Performerin führte sie neben Euro pa nach Nord- und Südamerika, Asien und Afrika.

Alon Portal, Gambe & Violone geboren in Tel Aviv, begann seine Ausbildung an der Musikakademie Jerusalem mit einem Stipendium der America-Israel Cultural Foun dation. In Den Haag setzte er sein Gamben- und Kontrabassstudium am Königlichen Konservatorium bei Mieneke van der Velden, Mar garet Urquhart und Philippe Pierlot sowie bei Joshua Cheatham am Konservatorium Utrecht fort. Alon Portal konzertiert europaweit mit Gruppen wie PRJCT Amsterdam, Ensemble Odyssee und Luthers Bach Ensemble. Er ist Gründungsmitglied von Le Concert d’Apollon, einem Ensemble für französische Barockmusik, und wird zu diversen Festivals eingeladen, darunter Festival Oude Muziek Utrecht, Brighton Early Music Festival, Bachfest Leipzig, Muzyka w Raju. Er hat CDs bei verschiedenen Labels aufgenommen.

Philipp Kullen, Percussions & Synthesizer

studierte Jazz-Drums an der Hoch schule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin, Sound-Studies an der Universität der Künste Berlin sowie World-Music/ Ethnomusicology in New York, Kuba, Spanien und Bra silien. Er ist seit 2005 als profes sioneller Musiker für unterschiedliche Stilarten (z. B. Jazz, Flamenco, Salsa, elektronische Musik) europaweit auf Tour sowie im Studio tätig und spielte mit Bands wie Jazzanova und Chico Trujillo. Er produzierte Studioalben und Hör spiele für das CNEAI und den Dlf, komponierte und arrangierte für Künstler*innen/Bands wie Mi Solar, Zorka Wollny, Ana Lessing Menjibar und Dota Kehr. Philipp Kullen arbeitete 2014 bis 2017 als Theatermusiker am Berliner Ensemble für Robert Wilson und Jean Bellorini und realisierte Sound-In stallationen und Performances auf Festivals wie klangstaetten | stadtklaenge, Fusion, Garbicz, Tanztage und transmediale.

Daniela Vega, Mezzosopran geboren in São Paulo, studierte Gesang an der Hochschule für Musik Karlsruhe und absolvierte eine Ballettausbildung an der Ro yal Academy of Dance. 2017 gewann sie den Amics de l‘Òpera de Sarrià bei der 23. Josep Mirabent I Magrans Singing Competition in Barcelona sowie den Preis der Kunststiftung Baden-Württem berg und die Auszeichnung in der Kategorie Lied beim Bundeswett-

bewerb der deutschen Hochschu len. Bei den Berliner Philharmoni kern gab sie 2020 ihr Debut als La Badessa in Giacomo Puccinis Suor Angelica unter der Leitung von Kirill Petrenko und Nicola Hümpel. Engagements führten sie an die Kammeroper Konstanz und ans Staatstheater Kassel.

Ekaterina Bazhanova, Mezzosopran geboren im russischen Orenburg, begann ihre künstlerische Lauf bahn frühzeitig im klassischen Ge sangsquartett. Ihre musikalische Ausbildung an der HfM „Hanns Eisler“ Berlin absolvierte sie 2017 (Bachelor) und 2020 (Master) – unterstützt vom Deutschland stipendium und der Richard-Wag ner-Stipendienstiftung. Zahlreiche Meisterkurse und Projekte gaben ihr Gelegenheit, mit Persönlichkeiten der Kulturszene zu arbeiten, darunter Júlia Varády, Robert Dean Smith, Marcel Boone, Wolfram Rieger, Nicolas Fink, Martin Steg ner, Michiel Dijkema, Rolf Beck, Tan Dun, Nicola Hümpel, Kirill Petrenko. Ekaterina Bazhanova ist Opernsängerin, doch führt sie ihre Suche nach virtuos künstlerischen Aus drucksmitteln auch zum Tanz und Schauspiel, zur Poesie, Komposi tion und Malerei.

Matthias Lutze, Bassbariton geboren in Dresden, begann seine Karriere im Dresdner Kreuzchor so wie im Windsbacher Knabenchor, bevor er Gesang an der Musik hochschule Dresden studierte.

Als Solist sowie Ensemblesän ger arbeitet er mit namhaften Ensembles und Orchestern, wie dem Collegium Vocale Gent, RIAS-Kammerchor, Cappella Amsterdam, Akademie für Alte Musik Berlin, B’Rock Orchestra, Budapest Festival Orchester, Konzerthausorchester Berlin, Vox Luminis, Ensemble Pygmalion, und ist Mitglied im Ensemble Polyharmonique. Er singt regelmäßig unter Dirigenten wie Philippe Herre weghe, Hans-Christoph Rade mann, Wolfgang Katschner, Daniel Reuss, Marcus Creed, Iván Fischer, James Wood, Raphaël Pichon, Skip Sempé sowie Helmuth Rilling, und wirkt bei CD-, Rundfunk- und TV-Produktionen mit.

Florian Graul, Tanz & Choreografie geboren in Berlin, begann mit 16 Jahren in einem Jugendhaus im Berliner Stadtteil Wedding zu tanzen. Beeindruckt von den akrobatischen Bewegungen und der positiven Ausstrahlung der Breaker übernahm er deren Lebensphilosophie. Sein seither eigener Stil besteht aus flexiblen Elementen sowie Moves aus weiteren Tanzformen. Auf Tanz wettbewerben (Battles) tauscht er sich regelmäßig mit Tänzer*innen aus der ganzen Welt aus. Mit verschiedenen Gruppierungen feierte er zahlreiche nationale und internationale Erfolge und gehört momentan zu den erfolgreichsten Breakern in Deutschland. Seine Erfahrungen gibt er als Breaking

Coach in Kursen und Workshops weiter und ist wiederholt Teil von Musiktheaterproduktionen.

Martin Buczko, Tanz & Choreografie geboren in Moskau, absolvierte seinen Abschluss an der ungari schen Tanz-Universität. Während seiner Ausbildung wirkte er in verschiedenen Fernseh-, Theaterund Musicalproduktionen sowie in zahlreichen Tanzaufführungen des ungarischen Nationalballetts mit. Er tanzte beim Ballet de Santiago sowie beim Staatsballett Berlin als erster Solist, wo er auch als Cho reograph tätig war. Seine vielseitigen Projekte ermöglichten ihm, mit Tänzern, Schauspielern, Sängern und Musikern in atypischen Pro duktionen wie Wolfgang Amadé Mozarts La Clemenza di Tito im Bode-Museum, Johann Sebastian Bachs Johannespassion im Berliner Dom, Igor Strawinskys Le Sacre du Printemps und Petruschka auf zutreten und von der Filarmónica Joven de Colombia unterstützt zu werden. Neben dem Tanz und der Choreografie widmet sich Martin Buczko auch der Schauspielerei.

Yui Kawaguchi, Tanz & Choreografie geboren in Tokio, arbeitet als Cho reographin und Tänzerin in Berlin – seit 2008 regelmäßig mit Nico and the Navigators. Sie entwickelt neben Kooperationen mit Cho reographen und Regisseuren wie Ismael Ivo, Helena Waldmann, Tomi Paasonen, Nir de Volff und Kadir

Amigo Memis auch eigene Stücke, und ist auf zahlreichen Festivals in Asien, Europa und den USA ver treten. Sie co-choreografierte und tanzte bei Flying Bach von Flying Steps (ECHO Klassik Sonderpreis) und erhielt 2010 den Kölner Tanz preis für ihr Solo andropolaroid. 2008 entstand ihre Reihe Die Stadt im Klavier in Zusammenarbeit mit der japanischen Jazzpianistin Aki Takase. 2020 erarbeitete Yui Kawaguchi die Choreografie für Giacomo Puccinis Suor An gelica unter der Leitung von Kirill Petrenko und Nicola Hümpel an der Berliner Philharmonie.

Marie Akoury, Kostüm wurde mit französisch-ägyp tischen Wurzeln in Frankfurt/ Main geboren. Sie schloss ihren Bachelor of Arts in Modedesign an der Universität der Künste Berlin ab. Nach einigen Jahren Berufs erfahrung im Bereich der Ausstel lungsgestaltung absolvierte sie ein Masterstudium in Bühnenbild/ Szenischer Raum an der Technischen Universität Berlin. Marie Akoury arbeitet als freie Kostümund Bühnenbildnerin sowie Szeno grafin. In ihren Arbeiten bewegt sie sich an der Schnittstelle zwischen textiler und räumlicher Gestaltung. Die Verbindung von Körpern, Textilien und Klang im Raum ist essenzieller Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Arbeit und zugleich der zentrale Untersuchungsgegen stand für ihre geplante Promotion.

Leroy Nikolas Von Bergen, Licht geboren in Palma de Mallorca, ab solvierte seine duale Ausbildung zum Veranstaltungstechniker an der Fachoberschule für Kommunikations-, Informations- und Medientechnik Berlin und an der Volksbühne am Rosa-Luxem burg-Platz. Bevor er erstmalig im Team von Nico and the Navigators als Beleuchter tätig war, assistierte er u. a. Voxi Bärenklau bei diversen Theaterproduktionen. Seit 2022 arbeitet er freischaffend deutschlandweit, um weitere Erfahrungen zu sammeln und sein Tätigkeitsfeld zu erweitern.

Wolke Mišewitch aka Milena Wilke, Künstlerische Mitarbeit geboren in Freiburg, schloss im Sommer 2021 ihren Master im Fach Violine in der Klasse von Antje Weithaas an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin ab. Nachdem sich neben einer aktiven Konzerttätigkeit als Solistin und Kammermusikerin ihr künstleri sches Interesse immer weiter in Richtung Theater, Gesang, Performance sowie Komposition von Musik und Texten ausgeweitet hat, absolviert sie aktuell an der HfM „Hanns Eisler“ zudem das Studium der Musiktheaterregie.

Schöne Vorstellung!

Haben Sie Fragen, Anregungen oder Kritik? Schreiben Sie uns an: musiktheater@staatstheater-kassel.de

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Die Kasseler Musiktage und das Staatstheater Kassel danken den Förderern und Sponsoren

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Wir danken belverde floristik & ambiente für die Premierenblumen. Impressum Probenfotos: Dieter Hartwig (S. 7, 15), Mathias Marx (S. 5, 8f.) | Herausgeber: Staatstheater Kassel | Intendant: Florian Lutz | Geschäftsführender Direktor: Dr. Frank Depenheuer | Spielzeit 2022/23 | Redaktion: Andreas Hillger, Nicola Hümpel, Talea Nuxoll, Kornelius Paede, Julia Hebecker | Gestaltung: Georg Reinhardt, Malte J. Richter | Auflage: 500 Stück | Druck: Boxan Kassel | Änderungen vorbehalten

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