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e x nor t mal Buch undGesangstexte von Brian Yorkey Deutsch von Titus Hoffmann
Künstlerische Produktionsleitung Ann-Kathrin Franke Studienleitung Peter Schedding Nachdirigat Viktor Jugović Bühnenmeister Lutz Priebe Inspizienz Finn Jäger Musikalische Einstudierung Donato Deliano, Viktor Jugović, Paul Lugger Soufflage Brita Weinschenk | Ingrid Frøseth Regieassistenz und Abendspielleitung Marlene Pawlak Zweite Regieassistenz Luis Pepe Sack Ausstattungsassistenz Nadja Dapp
Technische Direktion Mario Schomberg Technische Leitung Andreas Lang Leitung Beleuchtung Brigitta Hüttmann Leitung Ton Karl-Walter Heyer Ton Rolf Dressler Video Paul Voigt Leitung Requisite Anne Schulz Requisite Jens Römer, Armin Wertz Leitung Werkstätten Harald Gunkel Leitung Schreinerei Burkhard Lange Leitung Schlosserei Hilmar Nöding Leitung Malsaal Fatma Aksöz Leitung Dekoration Christoph Tekautschitz Vorarbeiter Transport Dennis Beumler Leitung Hausund Betriebstechnik Maren Engelhardt Leitung Maske Helga Hurler Maske Stella Gade, Yvonne Kirsch Leitung Kostümabteilung Magali Gerberon Ankleiderinnen Andrea Daube, Annika Marawski, Carola Meise, Susanne Schaaf-Hanisch Gewandmeisterin Damen Sonja Huther Gewandmeister Herren Michael Lehmann Modistinnen Doris Eidenmüller, Carmen Köhler Schuhmachermeisterin Evelyn Allmeroth Orchesterwarte Heiko Hanisch, Gülüstan Sahin, Drago Sandor Orchestermanager Tobias Geismann Leitung Statisterie Klaus Strube
Original-Broadwayproduktion von David Stone, James L. Nederlander, Barbara Whitman, Patrick Catullo und Second Stage Theatre
Die Übertragung des Aufführungsrechts erfolgt in Übereinkunft mit MUSIC THEATRE INTERNATIONAL (EUROPE) LTD. London. Bühnenvertrieb in Deutschland: MUSIK UND BÜHNE Verlagsgesellschaft mbH, Wiesbaden. Die Premiere in New York wurde vom Second Stage Theater, New York, im Februar 2008 produziert (Carole Rothman, Artistic Director - Ellen Richard, Executive Director). NEXT TO NORMAL wurde anschließend im November 2008 von Arena Stage produziert. Entwickelt am Village Theatre, Issaquah,WA (Rob Hunt, Executive Producer, Steve Tomkins, Artistic Director). Eine frühere Version wurde 2005 beim New York Musical Theatre Festival produziert. Die Entwicklung von NEXT TO NORMAL wurde durch die Jonathan Larson Foundation unterstützt.
Handlung
Die Vorstadtfamilie Goodman startet in ihren täglichen Wahn sinn: Die hochbegabte Tochter Natalie stresst sich mit ihren Hausaufgaben, Sohn Gabe zeigt schon morgens ansteckendes Charisma, Vater Dan macht sich tüchtig auf zur Arbeit, und Mutter Diana schmiert obsessiv Pausenbrote. Sie leidet unter einer bipolaren Störung, die ihren Alltag von solcher Manie bis in heftigste depressive Episoden treibt.
Natalie findet Zuflucht im Klavierspiel und kommt dabei ihrem Mitschüler Henry näher. Dianas Arzt Dr. Fine passt ihre Medikation im Wettstreit gegen immer neue Nebenwirkungen bis zur völligen Gefühllosigkeit an. Angestachelt von Gabe spült sie die Psychopharmaka die Toilette herunter. Nichtsahnend bejubelt Dan ihren stabilen Zustand und lädt Henry zum Abendessen ein, der unfreiwillig Zeuge des fami liären Traumas wird: Denn Sohn Gabe verstarb vor 17 Jahren als Baby und lebt seitdem in Dianas Halluzinationen weiter. Nun bringt sie seine Geburtstagstorte an den Familientisch.
Dan konfrontiert Diana mit der Realität. Sie wirft ihm vor, nicht nachvollziehen zu können, was in ihr vorgeht. Vater und Sohn
kämpfen beide um das Vertrauen der Mutter. Sie willigt schließ lich ein, bei dem neuen Arzt Dr. Madden in die Psychotherapie zu gehen. Er konfrontiert sie mit dem unaufgearbeiteten Trauma des Kindstodes, aber durch die Erinnerung wird Gabe auch immer präsenter und hartnäckiger. Die Eltern verpassen währenddessen das Klaviervorspiel ihrer Tochter Natalie, die ohnehin schon lange unter der Vernachlässigung der Mutter leidet. Beim Entsorgen alter Sachen lässt die Melodie einer alten Spieluhr Gabe vor Diana erscheinen, der ihr einen Ort fern von ihrem Schmerz verspricht. Kurz darauf wird sie nach einem Suizidversuch ohnmächtig und schwer verletzt aufgefunden.
Dr. Madden sieht eine Elektrokon vulsionstherapie als letzte Option. Alle haben große Bedenken: Dan hat große Angst um sie, während Diana sich an Patientenmiss handlungen im Film Einer flog über das Kuckucksnest erinnert fühlt. Natalie und Gabe sorgen sich um den möglichen Erinnerungsverlust. Schließlich macht Dan seiner Frau Mut einzuwilligen.
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Während Diana im Krankenhaus den Stromschlägen ausgesetzt wird, hat ihre gestresste Tochter ein Drogenproblem entwickelt und entfernt sich mehrmals von Henry. Er versucht immer wieder, sie zum Schulball einzuladen, doch sie wimmelt ihn ab.
Die Behandlung zieht – statt der versprochenen geringen Nebenwirkungen – einen Gedächtnis verlust nach sich. Nicht einmal die eigene Tochter erkennt Diana wieder. Dan versucht, Hoffnung zu machen, und sieht die Chance, ein besseres Leben ohne belastende Erinnerungen zu konstruieren. Doch als Dr. Madden in einer späteren Sitzung den Kindstod anspricht, kommen die Erinnerun gen schleichend zurück.
Diana trennt sich von ihrem Mann und zieht aus. Im Gespräch mit ihrer Tochter erkennt sie sich in Natalies Sorgen und Ängsten wieder. Die beiden finden eine neue Grundlage für ihre Beziehung und Diana entschuldigt sich,
Natalie nie ein „normales“ Leben gegeben zu haben. Die Tochter erwidert, fast normal würde völlig ausreichen. Von der Mutter ermu tigt, geht sie mit Henry auf den Schulball. Dan sitzt alleingelassen im finsteren Haus. Er merkt nun, dass er sein eigenes Trauma um Gabes Tod in der Sorge um Diana verdrängt hat. Natalie kommt heim und kümmert sich ganz prag matisch darum, wie es nun ohne die Mutter weitergehen soll und schaltet erst einmal die Lampen wieder an.
Feeling Electric
Ein kurzes, sich wiederholendes Klaviermotiv mit dem Titel Night eröffnet das Musical in den dunklen Saal hinein. Kein kräftiger Beginn und erst recht keine aus ufernde Ouvertüre – dafür aber die kleine, schwebende musikalische Idee, die immer wieder im Verlauf des Stücks zurückkehrt.
1998. Der 27-jährige Brian Yorkey sieht in den Fernsehnachrichten eine Frau, die mit Elektroschocks behandelt wird. Zusammen mit dem jungen Komponisten Tom Kitt verarbeitet er diesen Impuls noch im selben Jahr für einen MusicalWorkshop zu dem zehnminütigen Mini-Musical Feeling Electric. Einige Jahre, Karriereumwege und Überarbeitungen später wächst das Stück zu dem Musicalhit, der 2009 sein Broadway-Debüt feierte. Neben mehreren TonyAwards gewann es als eines von nur zehn Musicals überhaupt den Pulitzer Price for Drama. Bei der mehr als verzehnfachten Stücklänge bleibt die Elektrizität weiter ein roter Faden und dient nicht nur als Behandlungsmittel, sondern auch als Hoffnungssymbol.
Zuerst fragt Diana in Dr. Maddens Hypnoseversuchen schnippisch, ob man auf dem Gang in ihr Unter bewusstsein hinab nicht besser das Licht einschalten sollte. Nach ihrem Suizidversuch beruhigt Dr. Madden den besorgten Ehemann
wegen der Elektrokonvulsionstherapie: „Der Strom, der fließt, reicht kaum, um eine 100-WattBirne zum Leuchten zu bringen“. Kurz darauf greift auch Dan das Bild auf, wenn er Diana ermutigt, der Behandlung zuzustimmen: Bei ihnen im Haus zeigt nachts eine leuchtende Lampe, dass darin Leben herrscht, und die Chance auf Besserung ist auch so eine schimmernde Hoffnung für ihr Überleben. Während dann tatsächlicher Strom durch Dianas Körper geführt wird, kommt das Night-Motiv wieder und bringt Verdunkelung in Natalies Leben mit sich. Sie verfällt Drogen, ent fernt sich von Henry und zeigt immer mehr Ähnlichkeiten zum Schicksal der Mutter. Bipolarität ist zwar keine klassische Erbkrank heit, doch es gibt eine genetische Prädisposition, die Angehörige besonders anfällig macht.
Erst ganz am Ende des Stücks deckt sich auf, was es mit dem kleinen Klaviermotiv auf sich hat: Nach Natalies „Wir brauchen Licht. Erstmal brauchen wir mehr Licht“ in die Dunkelheit des Hauses hinein, dient es als instrumentale Begleitung im Schlusssong. Das Lied, das schon zentraler Bestand teil der Workshopfassungen des Stücks war, schimmert in das große Unbekannte, das nun folgen wird: „Es gibt ein Licht“.
EKT #17 (meine zweite Erhal tungsbehandlung): 6. Juli 2007
So sollte man sich nach einer Elektrokonvulsionstherapie fühlen? Denn wenn das der Fall ist, ist das ziemlich gut. Heute war ein weiterer EKT-Tag. Als ich nach der Behandlung aufwachte, konnte ich mich wieder einmal nicht daran erinnern, welcher Monat oder welcher Tag heute war. Aber ich habe erfahren, dass mein Anfall ganze 60 Sekunden gedauert hat. Endlich!
EKT #20 (meine fünfte Erhaltungsbehandlung): 25. August 2009
Vor der Behandlung muss jemand einen ‚EKT-Betreuerbericht‘ aus füllen, wie es mir ergangen ist. Darin werden Fragen gestellt wie „Wirkt der Patient depressiv?“. Ich persönlich hatte nicht das Gefühl, dass die letzten zwei Wochen gut gelaufen sind, aber alle Fragen hat meine Schwester wie üblich mit „Nein“ beantwortet. Als Dr. F. diese Antworten auf dem Fragebogen sah und dann hörte, wie schreck lich ich mich in der letzten Woche gefühlt habe, schaute er mich fragend an. Niemand, nicht einmal Familienmitglieder, können wirklich von außen erkennen, was in mir vorgeht. Ich weiß nicht, ob meine Erklärung für Dr. F. Sinn ergab, aber als er zur EKT-Maschine ging, spritzte sein Kollege mir Brevital. Ich bin innerhalb von Sekunden bewusstlos.
EKT #18 (meine dritte Erhaltungs behandlung): 23. Juli 2009
Bevor ich das Narkosemittel bekam, legte mir die Schwester das Elektroden-Stirnband um meinen Kopf. Ich hatte tatsächlich noch nie gesehen, wie der Strom in meinen Kopf geleitet wird. Bei den neuen Geräten sind es nur zwei pflasterartige Elektroden, aber sie wickeln mir ein altmodisches Gerät um (mein Stirnband sieht aber noch älter aus!).
EKT #39 (vierundzwanzigste Erhaltungsbehandlung):
7. Juli 2011
Heute war ein weiterer Tag für eine EKT-Behandlung. Ich habe mich in letzter Zeit nicht wirklich gut gefühlt, deshalb hatte ich keine Lust, meinem Psychiater zu erzählen, was los war – aber ich wusste, dass es sein musste. [...] Bis zu dieser Woche hatte Dr. F. davon gesprochen, dass ich kurz vor dem Ende der EKT stehe, aber ich schätze, diese Chance ist jetzt erst einmal verspielt.
Normalerweise schreibe ich mehr über meine Behandlungstage, aber heute habe ich nicht wirklich viel zu sagen. Ich bin nach Hause gekommen und habe die meisten Stunden geschlafen. Normalerweise fühle ich mich bis zum nächsten Tag nicht viel besser, also muss ich wohl bis dahin warten.
Auszüge aus dem Blog jumpstarting a life with a little spark of the head – The ECT Chronicles.
Wenn sich der Vorhang zu Philipp Rosendahls Inszenierung von Next to Normal am Staatstheater Kassel hebt, offenbart sich ein eindrucks voller Anblick: Eine fast acht Meter hohe Bühnenbildkonstruktion aus zwölf wabenförmigen Zellen scheint auf den ersten Blick ganz im Widerspruch zu der kompakten Intimität des Stücks zu stehen. Mit nur der Kernfamilie und zwei Nebencharakteren bewegt sich die Handlung fast kammerspielartig immer sehr eng an den Figuren und öffnet dadurch viel Raum für psychologische Feinheiten. Das spiegelt sich in der Musik wieder: Das Rockmusical springt munter durch die vielfältigen Stilrichtungen der Singer-Songwriter-Ästhetik der frühen 2000er und reflektiert dabei, manchmal energisch und einfühlsam, manch mal überspitzt und ironisch das Innerste der Sänger:innen nach außen: Natalie lässt ihre Zukunftspläne aus einer Mozartstilkopie erwachsen, Dina verpackt ihre Sehnsucht nach dem aufregenden Leben vor der medikamentösen Gefühlsbetäubung als boden ständige Countryballade und die kollektive PsychopharmakaBegeisterung wird zum skurrilen My Favorite Things Zitat.
Brigitte Schima schuf mit dem Waben-Bühnenbild ein visuelles Äquivalent. Mit seiner beengenden
Zweidimensionalität mutet es weniger wie ein Vorstadthaushalt an, als wie ein Ameisenkasten für Verhaltensstudien oder eine sehr schematische Familienauf stellung zu Therapiezwecken.
Die sechs Figuren bewegen sich durch das Gestell hin und her, sind aber doch wie in ihren jeweiligen Zellen gefangen. Starre physische Barrieren trennen das familiäre Miteinander, Gemeinsames und Widersprüchliches erschließt sich erst für die Außenperspektive des Publikums. Der Wunsch nach Normalität ist gleichzeitig ein Wunsch nach dem Aufbrechen der eigenen Gefängniszellen und der sozialen Isolation. Das gilt für die Figuren der Handlung genauso wie für die Darsteller:innen: Sie sind gezwungen zu interagieren und sich synchron zu bewegen, ohne sich gegenseitig wirklich sehen zu können.
Mit der Elektrokonvulsionstherapie scheint der Ausbruch aus den Zellen zu Beginn des zweiten Akts auch tatsächlich zu passieren. Statt der erdrückenden physischen Barrieren bleibt eine Bühne, die so leer ist wie Dianas Erinnerungen. Dan erkennt schnell seine Chance, den Raum mit etwas augenscheinlich Besseren zu füllen und konstruiert eine neue Lebensrealität. Doch schnell offenbart sich, es waren nicht nur
die physischen Barrieren, die die Kommunikation und das Interagie ren verhinderten. Die Unmöglich keit des familiären Miteinanders ist nachhaltig internalisiert und die Figuren stehen sich selbst ebenso wie den anderen im Weg. Besonders die Beziehung der beiden Eltern ist geradezu symp tomatisch: Dan als kümmernder Ehemann überschreitet mehrfach Grenzen, entmündigt seine Frau und verdrängt in seiner selbstzer störerischen Co-Abhängigkeit das eigene Trauern um seinen Sohn. Auf Dianas Vorwürfe, sie nicht zu verstehen, singt er verzweifelt: „Kein Mensch kennt dich wie ich’s tu“. Ein Phänomen, das man als Gaslighting bezeichnet, also gezieltes Verunsichern dadurch, sich selbst plötzlich in die Opfer rolle zu drängen. Wenn dann später im Song noch Gabe zum Duett hinzutritt, zerren die beiden männlichen Gegenpole aggressiv an der Selbstständigkeit der Mutter.
Es ist der ständige Drang zur Normalität, der die Familie Goodman behindert. Ob in der Mathematik, für Messungen oder auf rechtsextremen Wahlplakaten – „normal“ wird immer von einer (scheinbaren) Mehrheit definiert. Wenn Natalie und Diana kurz vor Ende des Stücks sich namens gebend einigen: „I don’t need a life that’s normal – that’s way to far away. But something… next to
normal would be okay“, zeigt das, wie nachhaltig die internalisierten Vorstellungen einer normalen Psyche, einer normalen Ehe oder einer normalen Jugend auch nach all dem Erlebten noch sitzen. Die Familie misst sich an dem norma tiven Rahmen einer Gesellschaft, die für die Realität psychischer Krankheiten keinen Platz dort vorgesehen hat.
Doch trotz des offenen Endes ist auch die Chance auf eine tat sächliche Alternative im Stück schon angelegt: So wie Natalie immer wieder Charakterzüge ihrer Mutter zeigt, spiegelt Henry den naiven Optimismus des jungen Dan – das heißt aber lange nicht, dass sich die Geschichte wieder holen müsste. Wenn Diana am Ende ihren Mann verlässt, ist es zwar kein Happy End für ihr Liebesleben, aber sicherlich ein erster Bruch mit den tiefsitzenden Beziehungsentwürfen.
Was kümmert mich die Scheiße im Normalfall? Wir sind doch kein Normalfall mehr seit Jahren!
Und wenn schließlich Dan im neuen Alleinsein mit seinem Trauma konfrontiert ist, spiegelt das die vielleicht wich tigste Facette des Musicals. So wie Next to Normal es schafft, die vom Mainstream immer noch vernachlässigte Realität psychischer Erkrankungen anzusprechen, macht er aus plötzlicher Akzep tanz etwas, das vorher im Stück kein einziges Mal passiert ist: Er nennt seinen Sohn beim Namen.
Und ich geb’ jetzt nicht auf, denn ich war niemals allein. Ich könnt’ nie alleine sein.
„Co-Abhängige verknüpfen, und das ist das erste Kriterium, ihr Selbstwertgefühl eng und dauer haft mit Bemühungen, ihre Gefühle und Verhaltensweisen sowie die anderer Personen zu beeinflussen und zu kontrollieren, obwohl sie dabei offensichtlich schwerwie gende negative Konsequenzen erfahren.
Zweitens, Co-Abhängige gehen davon aus, dass sie verantwortlich für die Befriedigung der Bedürf nisse anderer sind. Ihre eigenen Bedürfnisse nehmen sie dabei nicht zur Kenntnis.
Drittens leiden Co-Abhängige in Situationen von Intimität sowie von Trennung unter Ängstlichkeit und Abgrenzungsproblemen. Das vierte Kriterium besagt, dass Co-Abhängige zu verstrickten Beziehungen mit […] persön lichkeits- und antriebsgestörten Personen neigen.
Fünftens zeigen Co-Abhängige mindestens drei der folgenden Merkmale: Verleugnung der Reali tät, emotionale Beeinträchtigung (möglicherweise auch mit drama tischen Ausbrüchen), Depression, übermäßige Wachsamkeit, Zwänge, Ängste …“
Monika Rennert: Kriterien für die Co-Abhängigkeit
Kein Mensch kennt dich wie ich’s tu’. Kein Mensch sorgt so wie ich. aus
Schöne Vorstellung!
Haben Sie Fragen, Anregungen oder Kritik? Schreiben Sie uns an: musiktheater@staatstheater-kassel.de
Textnachweise
Handlung, Feeling Electric und Back to Normal? sind Originalbeiträge von Felix Linsmeier für dieses Programmheft. Auszüge aus dem Blog jumpstarting a life with a little spark of the head – The ECT Chronicles von Sparky. Kriterien für Co-Abhängigkeit nach Cermak aus: Rennert, Monika: Co-Abhängigkeit. Was Sucht für Familien bedeutet, Freiburg im Breisgau, Lambertus, 1990. Bildnachweise
Impressum Probenfotos: Thomas Müller, Probe am 11. Oktober 2022 | Herausgeber: Staatstheater Kassel | Intendant: Florian Lutz | Geschäftsführender Direktor: Dr. Frank Depenheuer | Spielzeit 2022/23 | Redaktion: Felix Linsmeier | Gestaltung: Tina Jung, Malte Richter | Auflage: 1000 Stück | Druck: Boxan Kassel | Änderungen vorbehalten