Stadtgeflüster August 2016

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-1INTERVIEWS | VERANSTALTUNGEN | MONATSMARKT DEINS! | Ausgabe 08 | Season 11 im August 2016 | Das Interviewmagazin vom

UWE OCHSENKNECHT DAS IST MIR ZU BLÖD


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Fast Forwort

Inhaltsverzeichnis DAS IST MIR ZU BLÖD .............................. Seite 06 Uwe Ochsenknecht MUNTER MITTENDRIN ............................. Seite 12 Marvin Lindenberg, Marcus Geßler, Erich

Liebste Leserin, lieber Leser, werter Münsteraner, das ist mir zu blöd – antwortet Uwe Ochsenknecht, als wir ihn auf den Diebstahl seiner Gartenmöbel ansprechen. Schade, denn wer kann schon behaupten, dass Martin Semmelrogge bei einem übern Zaun klettert, sich umsieht und flugs Liegen, Stühle und Tische abräumt? Warum wir den sensiblen Künstler Ochsenknecht damit belästigen, ist einfach: Wir wollen eben wissen, ob das Gerücht stimmt, dass der olle Semmelrogge sich gerne selbst bedient. Tja, Uwe war das zu blöde … drum sprechen wir stattdessen darüber, warum er von der Schule geflogen ist. Vielleicht waren die Erwartungen schlicht zu groß! Doch was ist falsch daran; warum wird nicht aus jedem Frosch, den man küsst, ein Prinz? Gut, dass uns das einer erklären kann, der sich damit auskennt, der eben weiß, wie man dennoch glücklich wird: Glücklich werden kann man auch anders, dazu braucht es nur den richtigen Stoff. Und den macht Theo Büsscher. Wir fragen, was es braucht, um einen so berühmten Mann wie Christo süchtig zu machen. Last, but not least: Jeder muss sterben. Da unterscheidet sich der Mensch nicht von einer handelsüblichen Katze. Der Unterschied ist: Die Katze darf ich einäschern – und ausstreuen! Einen Menschen muss man trotz platzsparender Einäscherung großzügig begraben. Das raubt Platz, auch auf dem besten Friedhof. Solche und andere Details verrät uns der Betreiber von Münsters Tierfriedhof. Natürlich sprechen wir in dieser Ausgabe auch mit Marvin Lindenberg. Und mit Erich. Ja, auch der Marcus Geßler hat was zu sagen. Die sind nämlich alle wieder munter, so ein paar Tage nach „Münster – mittendrin“. Einen schönen August voller Liebe, Gesundheit und Glück Thorsten

GEORGE LUKAS KANN EINPACKEN ..... Seite 20 Shawn Bu FROSCH VERLIEBT ..................................... Seite 26 Jens Uwe Martens FAMILIENBANDE ........................................ Seite 30 Sister Sledge HURRADIO..................................................... Seite 38 Stefan Nottmeier BREAKING ORANGE ................................... Seite 42 Theo Büsscher FRIEDHOF DER KUSCHELTIERE ............ Seite 48 Franz-Josef Schulze Leusing HÖMMA ......................................................... Seite 74 Antonio

FERIENTIPPS ......................................... Seite TIPPS & TERMINE ................................ Seite LINDSEY VONN – DAS PORTRAIT..... Seite TURNIER DER SIEGER ........................ Seite TIPPS & TERMINE ................................ Seite KLIMASCHUTZ IN MÜNSTER ........... Seite KULTUR & FREIZEIT ........................... Seite

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Resozialisierung Böse Buben und verbrecherische Fräuleins kommen für ihre Schandtaten hinter Gitter. Dort haben sie viel Zeit, um über ihre illegalen Missetaten nachzudenken – im Grunde genommen ist das Kittchen die „stille Treppe“ im Großformat. Allerdings haben die Knastbrüder und -schwestern schlimmere Dinge getan, als während eines Wutanfalls Saft in Papas Aktenkoffer zu schütten. Dennoch ist das Prinzip recht ähnlich: Wer sitzt, soll nachdenken, seine Fehler einsehen und daraufhin geläutert zur Gesellschaft zurückkehren. Sollte eines der Kinder, die Katharina Saalfrank damals auf die Treppe geschickt hat, inzwischen im Gefängnis sitzen, dürfte ihm die Situation bekannt vorkommen.

Liebhaberschüler Als ich diesen Begriff recherchierte, stieß ich bei Google auf Folgendes: „Interview mit einem Telefonzellen-Liebhaber — Schüler (17) pilgert täglich zum Telefonhäuschen.“ Leider waren alle anderen Einträge ähnlich nutzlos, weswegen wir nicht ganz sicher sind, was genau Herr Doldinger mit einem Liebhaberschüler meint … den Telefonzellen-Fetischisten vermutlich nicht. Diesem wünscht die gesamte

Redaktion übrigens viel Erfolg beim Kampf zur Erhaltung der gelben Häuschen! Wo sonst sollten wir uns schließlich in unsere Superheldenkostüme zwängen, wenn wir wieder als maskierte Rächer von Witwen und Waisen durch Münster ziehen?

Selbstironie Wer über sich selbst nicht lachen kann, ist einfach ein unglaublich armer Tropf. Ehrlich, ihr humorlosen Griesgrame verpasst so viel! Ich lache sehr viel mit mir selbst und über mich. Sobald man innerlich tot ist, klappt das mit der Selbstironie ganz gut und tut gar nicht mehr weh.

Ladestation Inzwischen drehen ja alle durch, wenn die kleine Batterie auf dem Display rot leuchtet und keine Steckdose in der Nähe ist. Ist aber auch eine Frechheit, dass die Bäume im Park nicht mit Steckerleisten ausgestattet sind! Besitzer von Elektroautos sind nicht nur wegen ihres Handys auf ein flächendeckendes Stromnetz angewiesen, sondern bleiben ohne Steckdose im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke. Deswegen sollten wir uns allerdings keine allzu großen Gedanken machen, schließlich


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kennen wir dieses Spiel seit Langem – zwischendurch müssen wir unseren Autos halt Energie zuführen, ob nun per Zapfsäule oder Ladekabel. Und wer das versiebt, der schiebt.

Grundrecht An dieser Stelle sollten wir kurz innehalten und uns aufrichtig über unsere Grundrechte freuen. Ich habe vorhin in unser Grundgesetz reingeschnuppert und da stehen schon einige gute Sachen drin! So ist beispielsweise unsere Würde unantastbar. Wie würdevoll wir

Stadtgeflüster Münster – Das Interviewmagazin wird herausgegeben von der Stadtgeflüster GmbH & Co. KG Rothenburg 14-16, 48143 Münster Telefon 0251 48168-30, Telefax 0251 48168-40 stadtgefluester-muenster.de info@stadtgefluester-muenster.de Herausgeber und Chefredakteur: Redaktion: Editorial Design: Lektorat: Delivery-Man:

Thorsten Kambach Jana Nimz, Stefan Reimer, Tom Feuerstacke, Arndt Zinkant, Piff, Sabine Roters, Larissa Schwedes, Dennis Kunert, Ulrich Coppel Buschy Buschmeyer Janina Mentos Tobias Drinkwitz

überhaupt sind, ist eine andere Frage. Falls ihr schon mal auf einem Schützenfest wart, könnt ihr meine Überlegung eventuell nachvollziehen. Ich muss allerdings anmerken, dass eine Bekannte von mir es sogar schon geschafft hat, sich würdevoll zu übergeben! Der Vorfall ereignete sich auf unserer Abifahrt und ich meine das vollkommen ernst – selbst in diesem Augenblick hat sie die Fassung und auf gewisse Weise unser Grundgesetz bewahrt. ◊◊◊

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Thomas Schmitz – FXcommunication.com, Buschy Buschmeyer, Uwe Clephas, Pressefotos Ekki Kurz, Horst Stronk Jana Nimz Irene Kötter Lensing Druck Ahaus Mark Grotegerd Janina Mentos

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ARNDT PARLIERT MIT STARSCHAUSPIELER UWE OCHSENKNECHT Die kantigen Köpfe werden weniger – so kommt es einem zurzeit jedenfalls vor. Einer ist noch da: Uwe Ochsenknecht. Spätestens seit dem Erfolgsfilm „Männer“ ist er aus der Film- und Fernsehlandschaft nicht mehr wegzudenken. Einer, der alles spielen kann und dies auch erfolgreich tut. Dass er Schauspieler werden wollte, wusste der Mann mit den stahlblauen Augen schon früh. Die Schule – die ihn vor die Tür setzte – hat Ochsenknecht als Junge gehasst. Die Presse mag er auch nicht sonderlich. Mit uns hat er dennoch gesprochen.

DAS IST MIR ZU BLÖD

Götz George ist tot, leider. Sie spielten neben ihm die zweite Hauptrolle in „Schtonk“. Wie haben Sie ihn erlebt? Sehr diszipliniert, pünktlich und genau. Im Gegensatz zu Ihnen? ? Sie wurden der Schule verwiesen, weil Sie dreimal die Versetzung verfehlt hatten, mit fünfzehn Jahren – sagt Wikipedia. Ja – nicht gelogen. Das war nicht angenehm, aber auch nicht überraschend. Man weiß ja etwa, wo man steht … Ich habe die Schule nie gemocht, ich meine, wer mag schon Schule? Gab es andere Pläne als einen Schulabschluss? Ganz so undiszipliniert war ich nicht – ich wusste schon, was ich werden wollte; habe das zielstrebig verfolgt und war mit siebzehn auf der Schauspielschule. Da waren die Eltern sicher begeistert. Natürlich nicht! Aber da mussten `se durch und: Sie haben es überlebt (Lacht).

Eltern eben … Ihre Söhne sind auch Schauspieler geworden – haben Sie die ermutigt? Nö, das haben sie sich ausgesucht, die schlagen sich schon auf eigene Faust durchs Gebüsch – auch wenn sie wissen, dass ich ihnen mit Rat und Tat immer zur Seite stehe. Es gibt immer eine Typen-Kategorie, in die man von den Castern eingeordnet wird – wo sehen Sie sich da? Ich sehe mich als jemanden, der flexibel einsetzbar ist. Wo mich die Caster sehen, müsste man die schon fragen. Flexibel sind Sie. Spektakulär war Ihre Rolle als Bismarck Anfang der Neunziger. Ich habe sogar schon den Papst gespielt! In „Luther“, mit Joseph Fiennes. Durchaus skurril – aber wenn die Leute meinen … Reicht Ihnen ein Drehbuch oder lesen Sie alles über eine historische Figur, die Sie spielen werden? Damit muss ich mich schon befassen. Insbesondere bei Figuren, die wirklich gelebt haben oder noch leben – ich hab´ letztes Jahr


Fotos: © Bavaria Film / Rolf v.d. Heydt

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Hm, als ich heute mit Eva gefrühstückt habe, war sie noch gut drauf Uli Hoeneß gespielt in der „Udo-Honig-Story“. Auch seltsam, weil es eine lebende Person ist, die gerade viel Staub aufgewirbelt hatte. Wir haben das als Satire angelegt – das ist noch schwieriger, weil es nicht in die Comedy abrutschen darf. Haben Sie den Film gesehen? Leider nicht. Schauen Sie den ruhig mal an. Mach ich. Ja. Und wann? Vielleicht heute Abend. Gibt´s den bei Netflix? Keine Ahnung. Sie haben in Klassikern mitgespielt: „Männer“, „Schtonk“ und nicht zuletzt „Das Boot“. Gibt’s einen, bei dem Sie gern gewesen wären, wo es aber nicht geklappt hat? Klar, gibt es immer. Doch so ist das Leben. Es gibt halt noch mehr Schauspieler, die gute Rollen haben wollen. Das hat nichts mit Neid oder Konkurrenz zu tun. Ich gönne jedem den guten Job, den er gekriegt hat.

Hatten Sie einen Traum von Hollywood? Ihr „Boot“-Kollege Jürgen Prochnow hatte das schon in den Achtzigern geschafft. Och, ich hab auch etwas in die Richtung gemacht, zum Beispiel einen Film mit Vince Vaughn in Berlin. Und ich war in der Serie „Transporter“. Hollywood-Traum würde ich nicht sagen, doch es ist spannend, mal mit diesen Leuten zu arbeiten.

» Die kochen in Hollywood auch nur mit Wasser. « Mit diesen Leuten oder mit dem vielen Geld? Dadurch, dass die viel mehr Geld haben, kann man zwar viel langsamer und detaillierter arbeiten, ansonsten kochen die dort auch nur mit Wasser.


Sie hatten ihren Durchbruch mit „Männer“, gemeinsam mit Heiner Lauterbach. Haben Sie noch Kontakt? Sehr guten sogar! Wir haben danach noch viele verschiedene Sachen zusammen gespielt, und er war in der „Udo Honig“-Story dabei als Gefängnischef. Schauen Sie sich den Film mal an! Mach ich ja. Wenn nicht auf Netflix, dann vielleicht auf iTunes… Sie beide haben bereits Ihre Autobiographien vorgelegt. Warum machen Sie so etwas im mittleren Alter, vielleicht eine Art Lebensbeichte? Den Gedanken hatte ich auch. Es geht aber einfach darum: Man kann den Menschen, die das interessiert, erzählen, wer der Mensch Uwe Ochsenknecht tatsächlich ist und wo der herkommt – weil ich mich mit Interviews und privaten Geschichten immer sehr zurückhalte, wird nämlich viel spekuliert. Ich dachte, es wäre ein guter Zeitpunkt, das Buch vorzulegen. Nehmen Sie Justin Bieber: Der hat mit Anfang zwanzig seine Autobiographie vorgelegt – der erlebt in zehn Jahren auch mehr, als andere ihr ganzes Leben lang. Sie halten sich mit der Presse zurück, wenn man aber das Internet durchsucht, findet man doch so einige Klatschgeschichten. Genau das meine ich: Das meiste ist ohne meine Zustimmung veröffentlicht worden, und ich wollte das durch mein Buch geraderücken. Unser Magazin erlebte vor Jahren ein legendäres Interview in einem Hotelzimmer mit Martin Semmelrogge … ahnen Sie, worauf ich hinaus will? .... Auf den angeblichen Klau Ihrer Gartenmöbel auf Mallorca durch den Nachbarn Semmelrogge. Zu dieser Geschichte sage ich nichts, das ist mir zu blöd. Ich weiß nicht, wie das damals in die Presse gekommen ist. Jedenfalls ohne mein Zutun.

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Wir fragen auch immer gerne nach einer persönlichen Erinnerung an Münster. Ich weiß, dass ich mit meiner Band mal dort war. Das ist etliche Jahre her und war eine sehr angenehme Erinnerung. Sonst habe ich zu Münster keinen Bezug. Auch nicht zu Wilsberg, Boerne und Thiel? Natürlich! Der Leo Lansink ist ein guter Freund von mir, Liefers und Prahl ebenfalls. Da wäre doch eine Gastrolle naheliegend. Naja, das Problem ist: Wenn ein prominenter Gastschauspieler auftritt, weiß man schon am Anfang, wer der Mörder ist … Sind Sie Käse-Junkie? Nein, warum? Sie haben in der Schweiz Käsewerbung gemacht und sich einen Teil der Gage in Käse auszahlen lassen! Ich verstehe gar nicht, warum das immer als kurios angesehen wird. Weil das Budget zu niedrig war, wurde mir ein gewisses Kontingent an Käse zugesichert, das läuft bis heute so. Ich mache keine Werbung für etwas, wozu ich keinen Bezug habe. Und da ich sehr gerne Käse esse, ging dieser Deal in Ordnung.

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» Käse als Bezahlung? Geht in Ordnung. « Welches berufliche Projekt ist Ihnen das wichtigste? Immer das, was ich gerade mache. Zurzeit heben wir die verstaubten Nibelungenfestspiele neu „aus der Erde“, in Worms. Das wird eine Mischung aus Theater und Film, alles draußen vor dem Dom, unter der Intendanz von Nico Hofmann. Ich stecke mitten in den Proben. Das Stück handelt von einem Film, der über die Nibelungen gedreht wird, das hat man so noch nicht gesehen. Da sind zwölf Kameras

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Fotos: © Bavaria Film / Rolf v.d. Heydt

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So, nun noch ´ne Runde siegeln, fertig ist das Führertagebuch auf der Bühne, eine gigantische Video-Wall und zig Musiker. Eher eine Nibelungen-Show! Also etwas völlig anderes, als Dieter Wedel gemacht hat. Etwas anderes, als bislang jeder gemacht hat. Im Film bricht genau dasselbe Chaos aus wie bei den Nibelungen selber. Ich spiele den Produzenten des Films. Es fängt als Komödie an und wird gegen Ende immer unlustiger. Mögen Sie autoritäre Regisseure oder eher die „lange Leine“? Natürlich hat der Regisseur eine Idee von dem, was er macht. Aber es ist immer Teamarbeit, und natürlich haben die Schauspieler auch Ideen. Im Laufe der Proben kommt man zusammen und es entsteht etwas Neues. Diese autoritären Regisseure, von denen man immer hört, habe ich selber noch nie erlebt. Im letzten Jahr verstarb Helmut Dietl. Wachsen so geniale Leute nach? Leute wie Dietl kamen aus der „Old-School-Theaterszene“, die hatten einfach noch das Handwerk drauf. Ich will aber nicht sagen, dass es in Deutschland keine begabten Regisseure mehr gibt. Es kommen sicher gute Leute nach, da muss man nicht verzweifeln.

Wir sind am Ende wieder bei den großen Verstorbenen. Natürlich gehört Bud Spencerdazu. Haben Sie seine kultigen Prügelfilme gemocht? Ich habe die geliebt! Das war großes Spaßkino. Es gab sogar einmal eine Anfrage für einen seiner Filme – in Miami. Leider konnte ich nicht, hätte aber natürlich mitgemacht, ist doch klar! ◊◊◊

INFO

Uwe Ochsenknecht Dieses Jahr wurde Ochsenknecht 60 Jahre und kann auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken. Angefangen mit „Das Boot“ und „Männer“, hat er in vielen Rollen geglänzt. Er ist Träger des Deutschen Filmpreises, des Deutschen Fernsehpreises, und einen „Bambi“ hat er auch. Mit seiner Band „The Screen“ hat Ochsenknecht sich ein zweites Standbein als Musiker geschaffen. Die Ochsenknecht-Familie war mit Frau Natascha (Scheidung 2012) und den schauspielernden Söhnen Jimi Blue und Wilson Gonzalez oft in den Klatschspalten vertreten. Uwe-ochsenknecht.com



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Thorsten revüpassiert mit Marvin Lindenberg, Marcus GEßler und EricH. Das kennt jeder Münsteraner: Einer macht was und alle gucken grummelig, dann wird in den Bart gemurmelt und gut is … Aber im Grunde meinen die das nicht so – sind eben Westfalen. So auch letztens, da machen zehn Leute was; tun sich zusammen und organsieren das Stadtfest „Münster mittendrin“. Zunächst meine ganz eigene Meinung: Ich fand´s super, sehr gutes Essen, tolle Musik und der Wein war auch sehr gut. Die Stimmung war sommerlich, doch die Kritik weniger, zumindest, wenn man die lokale Zeitung liest.

MUNTER MITTENDRIN

Die Münsteraner Gazetten schreiben, dass ihr enttäuscht von Münster-Mittendrin seid. Marvin: Tja, was würdest du antworten? Die fragten süffisant, ob wir damit zufrieden sind, zehntausend Tickets gedruckt zu haben. Nun ja, wenn ich davon über die Hälfte ins Altpapier werfen oder fürs Finanzamt aufheben kann … Was sagt man dann? … kennen ´se ja Ich habe in meiner typisch lockeren Art gesagt, dass wir natürlich nicht begeistert sind. Aber der heutige Journalismus will nur noch Schlagzeilen produzieren – das finde ich schade. Wir arbeiten über ´n ganzes Jahr dafür, stecken Herzblut rein, sitzen zusammen und überlegen, was wir anders, besser machen können, was gut ist, was schlecht. Und ja, wenn wir uns die Besucherzahlen angucken und sehen, dass wir auf dem Domplatz noch Platz haben, sollten wir selbstverständlich darüber nachdenken, wie wir diesen füllen können. Aber man muss da nicht direkt von ´nem Flop reden. Die Leute, die da waren, hatten ´ne Menge Spaß. Am meisten Spaß machte mir der Auftritt von WHO KILLED BRUCE LEE.

Marvin: Die waren nicht auf dem Domplatz. Ich habe mich doch auf den Domplatz bezogen. Ich wollte aber über ganz Münster-Mittendrin sprechen. Marvin: Gut, aber die Zeitung bezog sich auf den Domplatz. Da bin ich wohl unglücklich ins Interview gestartet; ich wollte nicht die WN zitieren, das tut die MZ schon. Also, der Auftritt von WHO KILLED BRUCE LEE war der Knaller. Marcus: Nochmal zur Kritik: Das Fest war voll, das ganze Wochenende war gute Stimmung. Warum haben sich dann Leute darüber beschwert, dass ihr am Sonntag viele Stände zugemacht habt? Wir hatten das EM-Finale in unsere Planung einbezogen und darum so nach und nach geschlossen, in Richtung Domplatz. Mit dem Finale hat es ja dann leider nicht hingehauen, aber wären wir im Finale gewesen, hätte der Rest des Festes währenddessen nicht funktioniert. Damit mussten wir rechnen. Für die Leute sah es so aus, als wolltet ihr die


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Rechts: Münsteraner vor einem Weinzelt, links: unheimlich viel los Eintrittsgelder vom Domplatz vergrößern. Marvin: Natürlich wollen wir auch Geld verdienen. Das sollte man gar nicht abstreiten. Ob uns das gelingt, ist eine andere Frage. Und jetzt kannst du das Interview beenden und schreiben: „Bestätigt: Sie wollen nur Geld machen!“ Marcus: Dazu muss man sagen: Wir sind zehn Gesellschafter, die Wahrscheinlichkeit, dass wir damit so viel Geld verdienen, dass das den Aufwand rechtfertigt, liegt bei etwa null. Warum macht ihr das dann überhaupt? Marcus: Es hat sich doch damals niemand gefunden. Darum sind wir zusammengekommen, unter der Führung von Marvin, und haben gesagt, wir brauchen ein Stadtfest. Wozu? Marcus: Zum einen, weil ein solches Fest ein Wochenende zu tollen Tagen macht, aber

auch weil viele Menschen unsere Stadt besuchen, die schon länger nicht mehr da waren. Die sagen vielleicht, hier können wir öfter hinfahren und besuchen die Gastronomie und den Handel, also für alle eine sehr gute Idee. Deswegen machen wir das Stadtfest. Um mehr Geld zu verdienen, könnte ich mich besser in meinen Laden stellen und schauen, dass dort die Abläufe vernünftig sind und dass dein Mittagessen schneller rausgebracht wird. Früher klebte eine Billigfressbude an der anderen. Bei euch nicht, da gibt es stattdessen feinste Foodmarket-Stände auf der Rothenburg; eine tolle und vor allem leckere Idee. Marvin: Ja, die waren neu, das erste Mal dabei. Doch selbst da sagen einige, dass ihnen die alten Buden fehlen. Ist immer eine Frage der Erwartungshaltung und der Erfahrungen, die man so hat. Ich bin aber sicher, dass jemand, der gut essen wollte, auch tatsächlich


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gut essen konnte. Jemand, der auf Modeschmuck steht, ist dann bei den aktuellen Ständen vielleicht etwas enttäuscht. Marcus, beim Lux-Zelt habt ihr Gin-Tonics in Gläsern ausgeschenkt. Sind viele abhandengekommen? Marcus: Leider ja, die Gläser waren doch etwas teurer als die zwei Euro Pfand. Gelohnt hat sich das für mich nicht. Für uns aber. Marvin: Kritik ist natürlich immer wichtig, die sollte man sich auch anhören, der sollte man sich nicht entziehen. Da sind wir doch jetzt gar nicht! Und außerdem: Ihr seid ja da. Axel Bröker hingegen … Marvin: Der musste dringend andere Sachen erledigen. Is´ klar. Marvin: Wir hatten heute schon einen Pressetermin, gemeinsam mit der AWM, da war er dabei. Wir haben Danke gesagt, die Zusammenarbeit hat nämlich obergeil geklappt. Die Stadt ist wieder sauber … Waren ja auch kaum Leute da, also auch kaum Müll. Erich: Haha. Marvin: Das kann man so nicht sagen. Wieviel Müll hatten wir? Erich: Zwölf Tonnen. Marcus: Dreizehn! Marvin: Also die wilde Dreizehn. Wenn man sich nur den Müll ansieht, haben wir das Vorjahresniveau gehalten.

Marvin: Müllniveau gehalten. Darf ich das als Überschrift verwenden? Marvin: Vielleicht liegt das an mir, daran, wie ich Interviews gebe, vielleicht wird manchem da die Ironie nicht klar. Wie geht ihr denn mit Kritik in den beiden Zeitungen um? Marvin: Mir persönlich tut das ehrlich gesagt schon weh. Vielleicht bin ich da aber auch ein Sensibelchen! Ich fühle mich von jedem Leserbrief berührt. Ich stempel das nicht ab und denk´ mir, aussitzen und abhaken. Es hat sich ja irgendjemand bewegt gefühlt, das aufzuschreiben. Es ist aber inzwischen so, auf Facebook beispielsweise, dass es kein Aufwand mehr ist, man schreibt irgendeine Scheiße, drückt auf „Senden“ und fertig.

» ich fühle mich von jedem leserbrief berührt. « Du musst ja nicht mal mehr nachdenken, während du schreibst, Facebook schlägt einem fast alles vor. Marvin: Genau. Das tun ja auch viele nicht, ich meine, inwieweit sich Leute mit einer Materie beschäftigen, kann man nicht wissen, und dass sie es tun, nicht erwarten. Insofern muss man manche Kritiken einfach nur für sich bewerten und abtun. Wenn einer meint, er sei enttäuscht, weil die Stones nicht auf dem Domplatz gespielt haben, sach´ ich jetzt mal, kann man das zur Kenntnis nehmen. Man könnte aber dann auch sagen, dass wir denjenigen nie glücklich machen können. Mir fehlen sämtliche Ideen dazu.

(Alle lachen!) Marcus: Da kannste jetzt ´ne super Schlagzeile draus machen. Erich: (Lacht) Weniger Besucher, mehr Müll.

Hast du denn eine Vorstellung, welches dein persönlicher Höhepunkt bei Münster- Mittendrin war? Marvin: Ich hatte derart viele in den drei Tagen, auch Niederlagen und so. Ich finde die


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organisatorische Herausforderung immer hochspannend. Zum Beispiel der Picknicktisch auf dem Domplatz … zweihundertzwanzig Meter! Marcus: Zweihundertelf! Marvin: Ich neige zu Übertreibungen.

haben.Marcus: Das waren um die zweitausend Menschen, meine ich. Marvin: Zweitausendsechshundertfünfunddreißig waren das, offiziell. War auch ´n Rekord. Darum weiß ich das so genau.

Erich: Auf jeden Fall wurde der Weltrekord geknackt. So richtig mit Guinness-Buch-Eintrag? Marvin: Ja. Da kam dann extra so eine Guinness-Richterin! In meinem nächsten Leben werde ich Guinness-Buch-Richter, der Job ist cool, habe ich ja nun gesehen. Erich: Das Rudelsingen war auch beeindruckend. Es war unglaublich, dass so viele Leute dazu gekommen sind und mitgemacht

Welche Band hat dir am besten gefallen? Marvin: (Denkt nach) Erich: Also ich fand …


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Keine Billigfressbuden, sondern hippe Foodtrucks mittendrin Marvin: Seven. Seven fand ich am geilsten. Den Auftritt habe ich zwar mehr von hinten gehört, als von vorne gesehen, von daher kann ich zur Show nix sagen, aber musikalisch fand ich´s richtig geil. Ich muss ehrlich gestehen, Seven sachte mir vorher nichts. Ich guck das Format nicht (Welches Format? Die Red.), ne? Habe nur von vielen gehört, der Typ ist richtig gut. Und siehe da, nach dem was ich so von hinten gehört hab, hat sich das auch bewahrheitet.

Erich: Kann ich dir nicht sagen. Vielleicht waren zu viele Leute zwischen uns. Ich bin nur gekommen, um zu schauen, wie viele Menschen sich dafür interessieren. Weil sowohl die Band als auch das Konzept „Der Letzte an der Bar“ nicht so kundgetan wurden, nur der Henning wurde auf den Plakaten erwähnt. Dann war ich so dermaßen geflasht von seiner Show – ich fand´s spitze und habe mir diese anderthalb Stunden komplett gegeben.

Und nun du, lieber Erich, welche Band hat dir am besten gefallen? Erich: Wenn wir vom Domplatz reden, dann hat mich am meisten der Auftritt von Henning Wehland beeindruckt.

Marvin: Ich kann dir auf jeden Fall sagen, wir haben diesmal den Rekord an Besuchern im Backstagebereich aufgestellt. Was bei Henning allerdings auch zu erwarten war. Es kamen etwa siebzig Leute, die spontan noch auf die Liste und versorgt werden mussten.

Wieso haben wir uns da nicht gesehen? Ich stand vorne rechts vor der Bühne. Der mit den roten Haaren …

Marcus, du hast doch sicher auch viel erlebt auf dem Fest. Was war dein tollstes Erlebnis?


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Erich. The Marv. Thorsten. Marcus. Axel Bröker hatte keine Zeit Marcus: Der Prinzipalmarkt. Der war toll; geniale Atmosphäre, machte richtig Spaß, drüber zu laufen. Und konzertmäßig war das Jorris. Ich hätte nicht erwartet, dass der eine solche Rampensau ist. Er hat sich richtig auf Münster eingestellt, hat die Leute, die Münsteraner, direkt angesprochen, hat kapiert, in welcher Stadt er ist. Marvin: Was bei Musikern immer so ´ne Sache ist… Marcus: Fand ich super. Von den anderen Bühnen habe ich leider nicht so viel mitbekommen, ich war für die Händlerstraßen zuständig, da war wenig Zeit. Gab es Schlägereien und anderen Ärger? Marvin: Nein, es war alles gut, alles ruhig. Allein für den Domplatz waren über siebzig Helfer im Einsatz; vom Ordnungsamt bis zum Roten Kreuz. Da kommen zwar ab und an Irritationen auf, denn die Kommunikation mit so vielen ist nicht immer einfach, aber… ... Was war denn los? Marvin: Och, Kleinigkeiten. Irgendwelche

Leute wollen mit ´nem Fahrrad irgendwo lang, wo es nicht lang geht, da war dann schon mal ´ne kleine Aufregung. Das ist auf jeden Fall relativ betreuungsintensiv. Hast du da einen Ansprechpartner, der die ganze Detailkümmerei für dich übernimmt, oder machst du alles selbst? Marvin: Da gibt es mehrere. Aber es ist nicht möglich, alle Dinge vorher auf ´n Zettel zu schreiben und sämtlichen Ordnern zur Verfügung zu stellen. Zettel, wo du sagst, Anwohner Müller ist mit seinem Fahrrad herzlich willkommen. Und Nachbar Meier kommt mit fünf Kollegen auf dem Bierbike an. Das kannst du nicht vorher aufschreiben, da müssen Securitymenschen Individualentscheidungen treffen. Aber durch die Sicherheitsstruktur ist der Handlungsspielraum eingeengt. Was ich persönlich echt scheiße finde – es ist nicht mehr der gesunde Menschenverstand gefragt, sondern elendige Abstimmungen mit Behörden. Seid ihr im nächsten Jahr wieder die Veranstalter? Marvin: Das liegt nicht in unserer Hand.


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Wir haben uns verpflichtet, einen Dreijahresvertrag zu erfüllen, dazu stehen wir. Aber wenn man so die Schlagzeilen liest, werden wir Organisatoren von einigen ja durchaus infrage gestellt …

» Es ist nicht immer gesunder Menschenverstand gefragt. « Wie wäre es mit einem entsprechenden Referendum in Münster? Marvin: Gute Idee. Da hörte ich, sind die von der Stadt Experten drin. Marcus: Da kommt doch jetzt eins, sowieso. Worum geht´s da? Marcus: Um die verkaufsoffenen Sonntage.

Entsetzlich. Marvin, Marcus und Erich: Total. ◊◊◊

INFO

Münster Mittendrin Marcus Geßler, geboren 1970 in Ulm, studierte BWL – und zwar bis zum Schluss. Er betreibt fast seit 20 Jahren das Enchillada und hat darüber hinaus noch Zeit, sich um das Hotelkonzept Pyjama Park in Hamburg zu kümmern. Marvin Lindenberg wurde 1974 in Gronau geboren. Später absolvierte er eine Ausbildung zum Bürokaufmann ohne jedoch ein einziges Büro zu verkaufen. Er ist Mitinhaber des Jovel und war früher Mitorganisator des Eurocityfestes. Erich …

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Piff spricht mit Shawn Bu über Fans, Filme, Lichtschwertkämpfe. Star Wars – das ist großes Kino, und wirklich teuer, fragt mal George Lucas. Ein Zuschauer, Anfang zwanzig, hat vor einiger Zeit genau nachgerechnet und siehe da, er meint, das geht günstiger. Und tatsächlich: der 29-jährige Shawn Bu hat´s geschafft, mit einem nur fünfstelligen Budget einen Star-Wars-Film zu drehen. Das Werk wurde so gut, dass Hollywood anrief! Jetzt steht Shawn vor dem Sprung auf die große Leinwand. Doch bevor er abfliegt, spricht er mit uns – über „Darth Maul: Apprentice“.

GEORGE LUCAS KANN EINPACKEN Dein Film hatte kein Budget – und kein Happy End! Beides sind Todsünden in Hollywood. Warum haben die trotzdem angerufen? Eine weitere Todsünde ist die Perspektive,die ist aus Sicht des Bösen! Aber das liegt mir: Die Dinge anders betrachten, anders angehen. Allerdings ist das nicht immer einfach. Beim Drehen haben wir schon überlegt, dem Film ein positives Ende zu geben – die Frage, ob ich dem Zuschauer Hoffnung schenke oder nicht, hat mich dabei lange begleitet. Die Hoffnung am Schluss war wohl nicht nötig, denn seit der Filmveröffentlichung klopfen viele Medien bei dir an. Wie ist es, über Nacht berühmt zu sein? Gute Frage … sehr neu und verrückt. Aber im Grunde fühle ich mich nicht anders. Witzig ist, wenn mich jemand auf der Straße erkennt. Das passiert zwar nicht oft, aber ab und an Mal … ich musste sogar schon Autogramme schreiben, auf der Comic-Con in Stuttgart! Du bist seit frühester Kindheit Star-WarsFan; haben dich die Filme angeregt, selber einen zu drehen? Nicht direkt. Die haben mich inspiriert, überhaupt Filmemacher werden zu wollen.

Aber es stimmt, ich wollte schon immer einen Fanfilm drehen. Das war bei meinem ersten Kurzfilm schon so, auch ein Star-Wars-Film; den habe ich zur Bewerbung genutzt, an der Fachhochschule Aachen. Das war´s aber offensichtlich nicht mit Star Wars. (Lacht) Stimmt, denn das, was ich auf der Fachhochschule lernte, wollte ich mit einen Star-Wars-Film umsetzen, mit dem Wenigen, das wir hatten, Hollywood-Qualität erreichen. Kurz vor Ende des Studiums sind wir das Projekt ernsthaft angegangen. Dein Film hat eine frei erfundene Geschichte – die aber im Star-Wars-Universum spielt? Ja, die ist frei erfunden; sie spielt noch vor der ersten Star-Wars-Episode. Es geht um die Tage der Ausbildung von Darth Maul … Darth Maul? Ja, ungefähr übersetzt mit „Streithammer“. Er ist eine Nebenfigur bei Star Wars. In welcher Sprache bedeutet Streithammer denn Darth Maul? Basic.


Klar. Wo spricht man die? Das ist die Amtssprache der Galaxis! (Wir haben das nachgeschaut auf Jedipedia... tja, das stimmt!) Der Film handelt also von der Ausbildung des Streithammers? Ja. Er trainiert auf einem abgeschiedenen Planeten, als eine Gruppe seiner Feinde, der Jedi, auftaucht. Um seine Identität und gewisse Pläne geheim zu halten, muss er die Bedrohung aus dem Weg schaffen. Neben dem physischen Konflikt gerät er auch in einen des Gewissens. Mehr möchte ich nicht verraten.

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Wieso habt ihr Darth Maul die Hauptrolle gegeben und nicht Han Solo oder einer anderen Figur – die wesentlich bekannter sind? Zunächst: Wir brauchten einen Schauspieler, der seine Stunts selber machen konnte, ist schließlich wirklich teuer, so´n Stuntman. Zufällig passte ein Freund perfekt; der verkörpert die Figur schon seit Jahren als Cosplayer auf Conventions – so perfekt, dass wir ihn in den Film nehmen mussten.

» Witzig ist allerdings, wenn mich jemand auf der Straße erkennt. « Recht einfacher Grund … Das ist nicht alles. Obwohl Darth Mauls Charakter in den Filmen kaum beleuchtet wird, ist er bei den Fans sehr beliebt; ich wollte ihm eine Bühne geben, um zu zeigen, was er eigentlich draufhat. Im Making-of sieht man die Schauspieler beim Lichtschwert-Kampftraining. Alter Schwede, ist das komplex! Kannst du mit dem Lichtschwert kämpfen? Ich? Nee, nur ein bisschen rumfuchteln! Die


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Lebe lang und in Frieden – oh, falscher Film Lichtschwertkämpfe hat Vi-Dan choreographiert – er stammt aus der Martial-Arts-Szene. Sein Ziel war, die Lichtschwertkämpfe ausgereifter aussehen zu lassen als in den Originalfilmen. Wie reagieren Passanten, wenn Leute mit Lichtschwertern an ihnen vorbeirennen? Das war immer lustig. Erwachsene haben verwirrt gestaunt, während Kinder erkannten, worum es ging, sie freuten sich, Darth Maul zu begegnen. Das klingt eher nach schönen Nachmittagen – gab´s auch Schwierigkeiten? Natürlich das Wetter, es hat viel geregnet. Ansonsten, lass mich überlegen … einmal, als wir unter Zeitdruck standen, mussten die Haare der Hauptdarstellerin künstlich bearbeitet werden, da sie sie sich für einen anderen Kurzfilm kurz schneiden und pink färben ließ. Da hatte

ich ganz schön Muffensausen, aber unsere Maskenbildnerin hat das super hingekriegt! Wie viele Leute haben mitgewirkt? Um die siebzig. Auch das überraschte mich. Nie hätte ich gedacht, dass so viele mitwirken werden. Am Anfang wusste ich von drei, vier Leuten, die mitmachen wollen, doch es kamen immer mehr dazu. So ein Projekt ist aber auch nur möglich mit einem großen Team. Man braucht schließlich Leute für Kameras, Licht, Schauspieler und überall noch Assistenten. Das klingt nach hohen Personalkosten! Nein. Alle haben umsonst gearbeitet! Aber das lag auch daran, dass es um Star Wars ging. Im März wurde euer Werk veröffentlicht, auf YouTube. Mittlerweile hat es fast zehn


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Umm! Uff! Zisch! Guck böse … Millionen Klicks, das ist unglaublich, ein Youtube-Klassiker wie „Lord of the Weed“ hat nicht einmal eine einzige. Hast du mit so einem Erfolg gerechnet? Damit haben wir nicht gerechnet. Mir war zwar von Anfang an klar, dass die Zutaten des Films eine Menge Leute erreichen könnten. Der Star-Wars-Markt ist einer der größten und die Fanszene gigantisch. Auch die Qualität, in der wir den Film gedreht haben, sollte Zuschauer anlocken. Vom Drehbuch über die Kämpfe bis hin zu den Effekten, alles sollte auf einem hohen Niveau sein. Nur so wird ein Fan-Film auch ernstgenommen.

Sonst nicht? Die meisten Filme im Fan-Bereich sind cool, doch amateurhaft. Häufig sind Kampfszenen richtig gut, dafür der Rest schlecht. Meine Meinung ist aber: Wenn man Star Wars anpackt, muss alles stimmen, sonst ist es nicht „Star Wars“. Wie war deine Prognose? Ich dachte, nach einem Jahr hätten wir ein, zwei Millionen Klicks. Stattdessen ging es Schlag auf Schlag, in der ersten Woche gefühlt jeden Tag eine Million Klicks. Eigentlich sollten alle Beteiligten über private Kanäle Werbung für den Film machen, doch


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hatte sich das rasch erledigt, weil alles so schnell ging. Jetzt hat Hollywood angeklopft. Genau. Schon ein paar Tage nach dem Release kamen Mails von Agenturen aus Hollywood. Der Film hatte ihnen sehr gefallen und sie wollten uns kennenlernen – um vielleicht in Zukunft mit uns zu arbeiten. Der Kontakt lief über Mails, Skype und Telefonate.

» sonst ist es nicht „Star Wars“. «

Publikum Filme auf Hollywood-Niveau bieten, da man das hier so selten sieht – mein Traum war jedoch immer, in Hollywood zu arbeiten. Die Filme, die ich meine, benötigen Budgets, die du in Deutschland nicht zusammenbringen kannst. Was für Filme willst du denn machen? Natürlich einen offiziellen Star-Wars-Film! Ich möchte großes Kino machen, so wie Ridley Scott oder Steven Spielberg; große Geschichten für die große Leinwand. Na dann: Vorhang auf! Dankeschön! ◊◊◊

Was kam dabei raus? Eines Tages haben Vi-Dan und ich uns gedacht: Worauf warten wir? Lass‘ uns doch hinfliegen und schauen, was passiert – obwohl uns keiner eingeladen hat. Gesagt, getan. Die Agenturen waren begeistert, dass wir gekommen sind und haben Treffen mit verschiedensten Filmproduzenten organisiert. Das war spannend! Und, direkt den großen Vertrag unterschrieben? Das war eher ein Beschnuppern, um den Fuß in die Tür zu bekommen. Nun, da es offene Ohren gibt, liegt es an uns, was wir daraus machen. Wir müssen jetzt Ideen und Drehbücher präsentieren. Wenn sie gefallen, kann etwas zustandekommen. Wolltest du nicht Hollywood nach Deutschland holen und nicht umgekehrt? Das ist richtig. Ich wollte dem deutschen

INFO

Shawn Bu Seit 1977 ziehen die „Star Wars“-Filme unzählige Zuschauer in die Kinos. Mit einem Budget im unteren fünfstelligen Bereich griff der Aachener Filmstudent Shawn Bu das Thema für seine Bachelorarbeit auf. Sein Film „Darth Maul: Apprentice“ wurde so gut, dass er ihm nicht nur eine 1,0, sondern auch die Aufmerksamkeit Hollywoods verschaffte. Nun steht der 29-Jährige vor dem ganz großen Sprung auf die ganz große Leinwand. Seine bisherigen Filme findet man unter: www.youtube.com/user/T7pro.


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Theresa und Jens Uwe Martens sprechen über Frösche und andere Prinzen Schmatz – und schon ist aus dem Frosch ein Prinz geworden. Das kennt man ja … noch besser kennt man allerdings das Gefühl, wenn aus dem Frosch kein Prinz, sondern einfach nur ein Durchschnittsmann mit Durchschnittsberuf und Durchschnittsgehabe wird. Dann ist man enttäuscht, klar. Warum? Ganz einfach – falsche Erwartungen. Davon kann Jens Uwe Martens kein Lied singen, er ist Psychologe und kein Sänger. Aber sprechen kann er darüber, denn das hat er jahrelang erfroscht, Pardon, erforscht.

Frosch verliebt


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Immer wenn ich einen Prinzen küsse,wird der zum Frosch. Warum? Sie haben einfach die falschen Erwartungen. Ach, so einfach ist das … Keine Sorge, völlig normal, das kenne ich gut. Ich habe auch mal eine Prinzessin gesucht, und gedacht, ich hätte ´nen Frosch gefunden. Ich wollte Familie haben und das so sehr, dass ich eben gesucht habe, anstatt gefunden zu werden. Und die, die Sie gesucht haben, war die Falsche? Ich bin einer Frau begegnet, die nett war und zudem gut aussah. Aber: Sie rauchte – ich bin Nichtraucher. Gut, das klingt … Dann hat sie ´nen Hund gehabt, ich mag … mochte keine Hunde. Das war alles? Nein, es gab es eine Menge Unpassendes! Ich war sicher: Die ist nichts für mich. Eben ein Frosch. Zunächst ja, aber es gab etwas in meinem Gehirn, das sagte: Das ist sie! Wir waren auf einer Kunstausstellung, da hing eine Jacke an einer Wand, drunter stand: Diese Jacke trug der Autor Soundso, als er seine Frau kennenlernte. Aha. Ich hab´ direkt mein Hemd ausgezogen und an einen Vorsprung in dem Gebäude gehängt, mit einem Zettel drunter. Was schrieben Sie? (Lacht) Na was wohl? „Dieses Hemd trug Uwe, als er Elke kennenlernte“. Sie vermuteten doch, die wäre es nicht. Aber heute bin ich glücklich mit ihr verheiratet und wir haben vier Kinder. Dann hat Ihr Bauchgefühl gewonnen! Ja, so ganz knapp. Denn obwohl uns der

Bauch einflüstert, was richtig ist, überhören wir ihn schnell. Liegt das Bauchgefühl immer richtig? Oft ist das Gefühl klüger als ein Plan odereine Checkliste. Kann aber auch nach hinten losgehen … Wenn sie den richtigen Zug erwischen wollen, sicher. Aber wenn Sie einen Partner suchen, ist das Bauchgefühl unschlagbar. Mein Bauchgefühl kann mir aber auch sagen, dass aus dem Prinz wieder ein Frosch geworden ist. Ja, irgendwann trennt sich der eine vom anderen wieder. Der findet wen, der besser ist. Das ist ´ne harte Erfahrung.

» Wir schaffen uns unsere Realität ein bisschen selber. « Die hängenbleibt. Die hängenbleibt. Aber was passiert dabeiim Unbewussten? Da wird das Schöne, „sich öffnen“ und „der versteht mich“, plötzlich mit einer sehr schlechten Erfahrung verbunden. Was ist die Konsequenz? Der Gefahr aus dem Weg zu gehen, sich zu verschließen? Genau. Das Schlimme ist, dass den Leuten das nicht bewusst ist. Wenn sich ein Mann oder eine Frau nicht mehr jemand anderem öffnen kann, sich nicht verlieben kann, hat die Person trotzdem körperliche Bedürfnisse. Das nennen wir einen Filou. Was macht den aus?. Der entdeckt die Polygamie. Das ist schade. Aber die Erfahrung, die im Hintergrund lauert, sagt: Pass auf, dass dir so was nie wieder passiert – verschließ dich!


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Erwartungen – das neue Interview mit Theresa und Jens Uwe Gibt es berühmte Beispiele? Gunther Sachs, der berühmte Playboy. Das war zwar ein bisschen vor Ihrer Zeit, aber passt genau. Der hat seine erste große Liebe bei einem Autounfall verloren. Der war wahnsinnig reich und hat ein Playboyleben geführt, zwischendurch hat er sogar Brigitte Bardot geheiratet! Dafür hat er eigens einen Hubschrauber bestellt, mit Rosenblättern vollladen und über ihrer Villa regnen lassen. Wie romantisch! Das ist keine Liebe! Der hat nur wieder und wieder das Verliebtsein gesucht. Er hat sogar mal ein Model in einem Prospekt entdeckt und gesagt, die Frau sei es.

glücklich geworden. Er hat das also nach langer Zeit überwunden – vielleicht aus Altersgründen weniger Erwartungen gehabt. Im Erwarten steckt ja das „Warten“. Was hielten Sie davon, wenn man das Wort „erwarten“ durch „erfreuen“ ersetzen würde? Also nicht passiv warten, sondern aktiv freuen. Wenn Sie mit guten Erwartungen durch den Tag gehen, werden Sie eine gute Welt wahrnehmen. Fänd´ich gut. Wenn Sie das beibehalten, bis Sie so alt sind wie ich, haben Sie ein gutes Leben geführt.

Und? Er hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, rausgefunden, wer sie ist, wo sie wohnt.

Ist in Planung! Mit Enttäuschungen umzugehen, ist nicht jedermanns Sache. Das ist etwas, was wir in früher Kindheit lernen müssen: Misserfolge wegstecken.

Das ging nach hinten los? Erstaunlicherweise nicht. Mit der ist er

Also sowas wie Gewinnen oder Verlieren. Da können wir alle von den Alten Samurai


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lernen: Die haben sich gefreut, wenn sie einen Schicksalsschlag erlitten haben. Sie sagten: Jetzt kann ich mich bewähren, gutes Karma fürs nächste Leben sammeln. Die haben ja an die Wiedergeburt in eine höhere Stufe geglaubt. Da sind Enttäuschungen etwas Gutes – wir können an ihnen wachsen und von ihnen lernen. Wer immer sich das ausgedacht hat, dem sollten wir danken.

» Die Samurai haben sich gefreut, wenn sie einen schweren Schicksalsschlag erlitten haben. « Wenn man nicht an Wiedergeburt glaubt, ist das aber schon schwieriger. Stimmt. Ich habe dieses Grundvertrauen nicht. Ich war ja noch im Krieg … ich war im Bunker, als die Bomben gefallen sind. Einmal bin ich aus dem Bunker raus, vor mir lag ein toter Soldat, ein anderes Mal … Ach, das sind alles Bilder, die wird man nicht los. Das sind natürlich auch Erfahrungen. Aber wenn man aus dieser Zeit kommt, ist es schwer, die als eine gute zu sehen. Ich bin eben kein Samurai. Wie gehen Sie mit Erwartungen um? Ich gehe einfach davon aus, dass es gutgeht. Ich bin mir aber natürlich im Klaren darüber, dass es schiefgehen kann.

So einfach? Naja, einfach alles rosa zu sehen, ist auch nicht gut. Es gibt nun mal auch dunkle Farben. Aber was wir erwarten, beeinflusst unsere Wahrnehmung und das, was passiert. Meine Tochter ist extra ins glücklichste Land der Erde gezogen … Welches ist denn das glücklichste Land? Das muss Bhutan sein. Sie lebt dort mit Ihrem Mann und ihrem kleinen Kind. Bhutan hat tatsächlich das Bruttoinlandsglück eingeführt! Das ist zwar auch so ein bisschen ein Marketing-Trick. Aber das Land ist in jedem Fall ein Abenteuer und ein Paradies für Erfahrungen. Das kann man eben einfach erleben; hinfahren, einlassen, lächeln – wenn man dieses Grundvertrauen hat. ◊◊◊

INFO

Jens Uwe Martens Jens Uwe Martens ist Mitte siebzig, wuchs im Krieg auf und studierte später Psychologie. Seine erste Frau und die beiden gemeinsamen Kinder hat er bei einem Flugzeugabsturz verloren. Mit seiner jetzigen Frau Elke hat er vier Kinder und ist mittlerweile zweifacher Opa. 2011 promovierte er und ist noch lange nicht im Ruhestand: Er schreibt Bücher, gibt Seminare und berät Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Er lebt in München. Internet: www.jens-uwe-martens.de

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Thorsten und Stefan kaminisieren mit Sister Sledge In vielen Familien wird gesungen; Schlager, Weihnachtslieder oder gar eigene Liedchen. Bei Debbie und Kim ist das nicht anders. Nur dass dabei eben Welthits rauskommen wie „Lost in Music“ oder „We Are Family“. Heute sind sie nicht zu Hause, sondern im Hotel, in Münster. Und ich auch. Wir sitzen im Kaminzimmer und sie erzählen. Von Bill Clintons Einladung, ihrer Oma und manchem, was sie eigentlich für sich behalten wollten.

FAMILIENBANDE

Dein Sohn hat mir vor der Türe erzählt, du seist eine große Malerin, Debbie. Kim: Sie ist wirklich gut! Debbie: Ich habe die Kunstschule besucht, doch heute male ich leider nur noch selten, ich habe zu wenig Gelegenheit dazu.

Ihr konntet sie nicht einfach anlächeln und mit wunderbaren Stimmen bezirzen? (Lacht) K: Nein, darum habe ich öfter irgendwelche Verträge über Gigs mit in die Schule genommen – die haben manchmal geholfen, aber meistens leider nicht.

Bist du Links- oder Rechtshänderin? D: Rechtshänderin.

Kim, du bist keine Malerin, du bist „nur“ Musikerin? Kim: Stimmt, allerdings mit juristischem Hintergrund! Ich habe Jura studiert, eben auch was Vernünftiges, falls es mit der Musik nicht klappt.

Wann hast du mit dem Malen begonnen? D: Da war ich noch sehr jung, ich weiß gar nicht genau, wann das war. In jungen Jahren habt ihr bereits erfolgreich Musik gemacht, warum hast du da die Kunstschule besucht? D: Um einen „vernünftigen“ Beruf zu ergreifen. So wie meine Schwestern, die sind alle aufs College gegangen. Hat die Musik euer Collegeleben beeinflusst? D: Oh, ja! K: Sicher. Wir haben häufig Ärger bekommen, wir hatten kaum Zeit zum Lernen. Da waren so einige Professoren, die mochten das nicht.

Hat aber geklappt. K: Hat geklappt. Erledigst du bei den Sister Sledge die vertraglichen Angelegenheiten; also wieviel Champagner, Früchte und Sofas im Backstagebereich zu warten haben und vor allem, wie viel Geld es gibt? K: (Lacht) Wir schauen zusammen über all die Verträge, meine Schwestern und ich. D: Naja, es ist schon so, dass du die bist, die hauptsächlich draufguckt. Dafür sind wir anderen auch sehr dankbar, das kannst du einfach besser. Wir sind ein gutes Team.


Ihr seid doch eigentlich zu dritt, wo ist eure Schwester? D: Oh, haben wir ihr etwa nichts von unserem heutigen Interview erzählt? K: (Lacht) D: Joni hatte einen kleinen Unfall und sich dabei ihren Fuß gebrochen.

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Hier in Deutschland? K: Nein, sie ist in den Staaten. Aber Tanja ist ja bei uns. D: Tanja ist unsere Gastkünstlerin. Sie ist richtig toll, hat bereits viele Male mit uns gearbeitet, die kennt das. K: Sie ist schon Teil der Familie. Die Leute rufen, wenn sie auf die Bühne kommt, sofort ihren Namen, sie rufen begeistert „Tannnjaaa!!!“. Wart ihr auch begeistert, als ihr das Weiße Haus besucht habt? Ihr hattet in diesem berühmten Wahrzeichen ein Konzert. D: Wir waren … K: … aufgeregt. D: Komplett durch den Wind, hatten Schmetterlinge im Bauch. Du willst dich schließlich nicht danebenbenehmen, im Weißen Haus willst du dich echt ans Protokoll halten, glaub mir. K: (Lacht) Das stimmt, wir waren übervorsichtig. Aber es war eine einmalige Atmosphäre, tatsächlich war es ein großer Genuss.

» Zu Hillary ins Weiße Haus? Das wäre eine große Ehre. « Wie war das; seid ihr ins Weiße Haus rein und direkt aufgetreten oder habt ihr zuvor Bill Clinton die Hand geschüttelt? D: Wir waren ja zur Weihnachtsfeier eingeladen, und da haben wir dann direkt performed. K: Moment, das war doch ein zweitägiges Event! Die Weihnachtsfeier war erst am zweiten Abend, der erste Tag war die Ankunft. Wir haben


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Die fantastischen Vier – Schwestern da doch diese Tour durchs Haus gemacht. Als wir den Weihnachtsbaum sahen, waren wir hin und weg. K: Unglaublich sah der aus, so schön dekoriert war der und so groß! Ach, das war toll … Wer hat euch denn eingeladen? D: Ich weiß das ehrlich gesagt gar nicht, wir fühlten uns einfach total geehrt, als wir die Einladung in Händen hielten, das überstrahlte alles. War Bill Clinton an dem Abend traurig? Schließlich sollte es (vorerst) sein letztes Weihnachten im Weißen Haus sein, acht Jahre waren rum. D: Hm, ich denke nicht, dass er besonders traurig war. Er wirkte eher so, als hätte er seinen Job erledigt und sei bereit, zu gehen.

K: Er hatte ja ein ziemliches Gewicht auf seinen Schultern – mit der ganzen Nation. Meint ihr, ihr werdet ein zweites Mal ins Weiße Haus eingeladen? D: Zu Hillary? K: Das wäre eine große Ehre, again! I would love to do that. Wie gefällt euch denn, was mit Trump und Clinton zurzeit passiert? (Schweigen) D: Silence. Kannst du hören, wie still wir sind? Müsst ihr natürlich nicht drauf eingehen, auf meine Frage. K: Was vor sich geht, ist schon ziemlich …, nun ja, die Stille spricht für sich, oder?


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Die Oma der Sisters war ein Opernstar – wer findet sie? Das ist aber nicht nur in den USA so, die ganze Welt scheint durchzudrehen. D: Die Welt hat echt ‘ne Menge Arbeit vor sich, einiges muss korrigiert werden – das kann man so sagen. K: Knie dich hin und bete. Aber mal im Ernst, ich glaube, die Menschheit muss sich hinstellen und füreinander einstehen, für Recht, für Frieden. Ich bin aufgewachsen in Europa und kenne Krieg nur aus dem Geschichtsunterricht, der war also fern. Heute jedoch habe ich wirkliche Sorge. K: Die Leute benehmen sich wie Kinder mit gefährlichen Spielzeugen und leider gefährdet ihr Verhalten die Welt. Aber es gibt zum Glück

gute Menschen. Und die müssen von anderen gehört werden, von vielen anderen, die müssen wirklich aufstehen … D: Vielleicht bekomme ich Ärger, wenn ich das jetzt sage, aber ich glaube wirklich, du musst Stellung beziehen – die Leute wissen schon das Richtige vom Falschen zu unterscheiden. Sie wissen es in ihrem Herzen. Es ist vielleicht nicht immer leicht, die richtige Position zu vertreten, man kann darunter leiden, aber es ist bedeutsam; darin steckt etwas Besonderes! K: Das ist ja manchmal in der Liebe auch so; Liebe ist patient, Liebe ist kind, Liebe does not envy, it does not boast, it is not proud. In anderen Worten, die Liebe gibt die Möglichkeit, auch in schwierigen Situationen da zu sein, zu helfen.


Das klingt wie ein Song von John Lennon. D: Also eigentlich stammt das direkt aus der Bibel. Oh, vielleicht klingt John Lennon dann doch eher wie die Bibel … K: Das ist dann ein sehr guter John-Lennon-Song. Ein ganz kleines Lied, sehr still und schön. D: Oh, gut! Weniger still, aber umso schöner, sind eure Auftritte. Heute Abend seid ihr in Münster zu Gast; welches Lied wird das erste sein? D&K: World, Rise and Shine. Wie entscheidet ihr das? K: Hm, also wir sind ja drei und die, die diesen Song vorgeschlagen hat, ist heute nicht hier. Aber wir meinen, der Song ist eine tolle Eröffnung der Show. D: Sie hat den Song nicht nur vorgebracht, sie hat ihn auch geschrieben! K: Ach ja, die Joni … D: (singt) „Feel the new day in a new way – world, rise and shine. Let the suns raise, take you on your way“. K: Ist das nicht wunderbar? Tja, die Liebe… Es ist so, dass die Liebe auch manchmal durchaus hart sein kann, aber wichtig ist, dass echte Liebe nicht verurteilt. Wer liebt, muss vergeben können, anderen, aber eben auch sich selbst.

» Wer liebt, muss vergeben können. « Besonders, wenn man verheiratet ist. D&K: (Lachen) Seid ihr verheiratet? K: Ja.
 D: Ja.
 Wo sind die Ehemänner?

Öffnungszeiten: 1. & 3. Mo 13:30 – 19:00 Uhr Di – Fr 09:30 – 19:00 Uhr Sa 10:00 – 15:00 Uhr

Hamburger Straße 8 48155 Münster 0251 66 16 55 anjas-friseursalon.de


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Zwei from the Sisters and one from Stadtgeflüster L: Auch hier, ausgegangen, Shopping. Ist wie mit dem Präsidenten, nur andersrum, nicht wahr? Der gibt Interviews und seine Frau geht shoppen. K: (Lacht) So ähnlich. Ihr kommt sehr viel rum in der Welt, wart auch schon länger in Deutschland, habt hier sogar eine Platte aufgenommen, in den 70ern! Als ich das las, war ich überrascht, habe mich gefragt: Wie alt sind die eigentlich? Denn wenn ich euch sehe, kann ich mir kaum vorstellen, dass ihr in den 70er Jahren schon Musik gemacht, geschweige denn Alben im Ausland aufgenommen habt. K: Thank you!! D: Thanks to grandma! Oh, die Opernsängerin?

D&K: Yes!!! D: Sie hat uns das Singen beigebracht. K: Nicht nur das, sie hat uns viel gelehrt – über das Leben, darüber, wie man glücklich ist, wie man friedlich lebt, mit sich selbst und mit anderen. Und sie hat uns gelehrt, die Zeit zu genießen, die du mit anderen verbringen darfst. Sie war wirklich … D: … weise. Sie war ein sehr ausgeglichener Mensch, so friedlich; sie war außerdem eine richtige Friedensstifterin. Bei den Streitereien, die in unserer Familie vorkamen, war sie immer die Vermittlerin. K: Sie war sogar mit uns unterwegs, zu allen möglichen Shows. Ich erinnere mich daran, wie wir damals bei einigen Funk-Festivals auftraten, mit George Clinton, Funkadelic und all diesen großen Künstlern … D: Und Rick James!
 L: Ja, natürlich, Rick James.


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D: Sie alle liebten meine Großmutter! Und sie liebte sie, sie liebte sie alle! K: Sie war so voller Liebe, ich meine, ich erinnere mich, wie Rick James sie sah und direkt zu ihr ging und „Oh Mum!“ rief! Rick James, dieser toughe Guy, war bei meiner Großmutter nur noch ein kleiner Junge. Wie alt seid ihr zu der Zeit gewesen? D: Wir waren noch Teenager.

» Unsere Großmutter hatte diesen Bilderbuch-Grandma-Look. « Sah eure Großmutter aus, wie man sich eine richtige Großmutter vorstellt? K: Oh ja, sie hatte diesen Bilderbuch-Grandma-Look. Aber sie war gleichzeitig elegant, sie war wirklich grand. Hoffentlich werden wir später sein wie sie. W: Sie war damals überall dabei. Sie lief einfach so ins Studio-54, ging rein und sagte, sie sei schließlich die Großmutter der Girls (also der Sister Sledge). Sie hatte für alles Tickets und kam sogar da rein, wo nicht mal wir reinkamen, und wir waren diejenigen, die berühmt waren, nicht sie. K: (Lacht) Manchmal war es so, dass die Türsteher sie reinließen und uns vier fragten, was wir hier wollten. Wir sagten dann, hey man, wir sind die, die heute hier singen sollen! D: Weißt du noch, wie wir in Frankreich aufgetreten sind und plötzlich Grandma auf die Bühne kam? Sie nahm sich das Mikro und plauderte mit dem Publikum, in bestem Französisch! Wir schauten uns alle an, nicht groß verwundert über ihren Überraschungsauftritt, aber erstaunt über eine weitere Sprache, die sie offensichtlich mühelos beherrschte. Ich meine, hallo? FRANZÖSISCH! K: Sie hat uns aber auch einige Male ziemlich blamiert – wenn sie plötzlich einfach so vor zig Leuten sagt: „Joni, nun setz dich aber ordentlich hin!“ Großmutter machte das

absichtlich, sie hatte so viel Spaß dabei, keiner der Anwesenden wusste, wie er sich verhalten sollte, und sie? Sie lachte einfach laut drauflos. Wo war denn der Großvater? D: Der war schon von uns gegangen, leider. Sie war allein. Aber natürlich nicht wirklich, sie hatte schließlich uns, die ganze Familie und … K: Sie lebte so, als hätte sie die ganze Welt adoptiert, sie war nie allein. Wenn ihr irgendwo auf der Welt auftretet, wird euch die Zeit, die ihr vor dem Gig warten müsst, langweilig? D: Eigentlich nicht, denn dann haben wir endlich mal nichts zu tun, we rest! K: Langweilig ist das nie. Wir genießen die Zeit, in der wir mal nichts tun können, außer eben warten. normalerweise ist ja doch immer irgendetwas zu tun. Wie ist das, wenn ihr zuhause seid, trefft ihr euch dann, sitzt zusammen, spielt Gitarre und singt? K: Actually leben wir an unterschiedlichen Orten. D: Wenn wir allerdings zusammenkommen, ist es sehr schön, dann hängen wir rum, relaxen – Sister time. ◊◊◊

INFO

Sister Sledge Wirklich liebe Menschen: Kim, Jonie und Debbie Sledge. Sie sind der Inbegriff für Family Business. Zunächst die erste eigene Band, als „Mrs. Williams Grandchildren“ – in Anlehnung an ihre Oma, den Opernstar Viola Williams. Anfang der 70er dann die Umbenennung in „Sister Sledge“. Sie erfanden mit Nile Rogers und Bernard Edwards einen eigenen Stil, der Disco, Funk und Soul miteinander verband. Und dann ging´s los: „He´s the Greatest Dancer“, „Lost in Music“ und „We Are Family“ sind nur drei Beispiele einer tollen Karriere.


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Theresa besucht Radiomann Stefan Nottmeier Was machen Radioleute, wenn der Funkturm unter Wasser steht? Woher wissen die, was die Bürger hören wollen? Gibt´s Liebesbriefe an die Moderatoren? Theresa besucht Stefan Nottmeier, Chefredakteur bei Antenne Münster. Fünfundzwanzig Jahre gibt´s den Sender, Herrn Nottmeier schon ein bisschen länger.

HURRADIO


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Gestern Morgen gab es einen Bombenfund in Ihrer Gegend, sind alle Moderatoren aus dem Studio gerannt? Nein, wir haben erstmal geguckt, ob wir betroffen sind. Für uns gab´s Entwarnung – gottseidank.

uns ein Interview gegeben, sich ein bisschen zurückerinnert, wo sie die besten Partys in Münster gefeiert hat. Jetzt planen wir, was wir zum Fünfundzwanzigsten machen. Pinar Atalay war auch bei uns! Hat jahrelang für uns moderiert und ist jetzt ebenfalls groß im Geschäft.

Glück gehabt! Aber ist mal so richtig was schiefgelaufen? Das letzte große Ding war der Jahrhundertregen vor zwei Jahren. Da war ja ganz Münster überschwemmt. Wir wollten informieren, konnten aber nicht; es hatte den Sendeturm erwischt, an der Wolbecker Straße.

Ist also ein guter Schuppen hier! So sieht´s aus. Wir sind ´ne richtige Talentschmiede!

Der stand komplett unter Wasser!? (Lacht) Komplett nicht, doch im unteren Gebäudeteil stand stundenlang das Wasser. Genau da liegt aber die Stromversorgung. Kein Strom, kein Sendemast, kein Antenne Münster. Sie senden doch aber auch übers Internet … Übers Internet ging´s noch, das haben wir natürlich auch getan, zunächst war der Schock jedoch groß. Ansonsten läuft´s hier gut. Natürlich geht auch was schief, aber gerade in so ´nem kleinen Team spielt da oft der Charme des Spontanen mit. Und das schon ab dem frühen Morgen … heute hörte ich die Morning-Show. Wie früh stehen die Jungs auf? Die sind um halb vier auf den Beinen, jeden Morgen. Respekt! Wie viele Leute arbeiten hier? Insgesamt zehn – Moderatoren, Redakteure und der Chef vom Dienst. Dazu eine Handvoll freier Mitarbeiter. Die unterstützen uns zusätzlich. Ihr Sender ist auch Sprungbrett: Judith Rakers sieht man inzwischen als … ... Moderatorin der Tagesthemen. Ist allerdings schon was her … Sie war vor meiner Zeit bei uns und ich feiere Ende des Jahres mein Zehnjähriges. Steht sie noch in Kontakt zu Ihrem Sender? Ja, zum zwanzigjährigen Jubiläum hat sie

Bei so vielen tollen Leuten bleibt das nicht aus – gab´s schon Liebesbriefe im Redaktionsbriefkasten? Gab es, an einzelne Moderatoren. Wir gehen damit aber relativ professionell um …

» da war ganz münster überschwemmt. « Wie macht man das? Die Briefe werden einfach alle beantwortet. Vom Moderator? (Lacht) Wir haben da eine hervorragende Redaktionsassistenz. Also gibt es keine persönlichen Dates? Wenn man uns treffen möchte, dann besser im echten Leben. Bei größeren Veranstaltungen sind wir vor Ort. Sind Sie gerne vor Ort? Also … spannend ist das auf jeden Fall. Weil wir so richtig nah an den Hörern dran sind und mitkriegen, wie die Leute ticken. Wenn ich auf Veranstaltungen bin, steh´ ich ja in direktem Kontakt zu den Bürgern. Da bekomm´ ich die Rückmeldungen zum Programm mit. Entstehen bei den persönlichen Kontakten neue Ideen? Ja, das passiert. Das gehört dazu, als Lokalsender tragen wir eine soziale Verantwortung


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Der Stefan und die Theresa radioieren – und die leben wir. Wir müssen sehen, was passiert, welche Ideen gibt es, was ist neu? Was ist neu? Die „Lichtblicke“. Das ist eine landesweite Geschichte fürs Lokalfunksystem. Da sammeln wir das Jahr über Spenden und im Dezember sagen wir, wo die Gelder hingeflossen sind. Oder als die Flüchtlinge kamen: Da haben etliche Leute bei uns angerufen und gesagt, sie möchten helfen, wissen aber nicht, an wen sie sich wenden können. Damals gab es keine Koordinierungsstelle. Da haben wir beschlossen, eine einzurichten, haben Organisationen und Vereine für Flüchtlinge recherchiert und Informationslisten erstellt. Online konnte man die runterladen. War alles neben der Radioarbeit! Spricht sehr für Ihr Team. Ja. Das war uns wichtig. Wir wollten den Vertretern der einzelnen Organisationen ´ne Plattform geben; haben die dann interviewt und das gesendet. Dafür haben wir den NRW-Hörfunkpreis bekommen! Und die Dankbarkeit der Organisationen natürlich.

Was verbinden Sie mit dem Radio? Als ich elf oder zwölf war, hab´ ich schon Radio gehört… um neue Musik im Ohr zu haben. Damals gab´s noch Sendungen, wo komplette Alben vorgestellt wurden – Radio war die Infoquelle Nummer Eins. Für mich sogar mehr als das: ein Lebensgefühl. Und darum wollten Sie da mitmachen? Von mir aus wäre ich nicht auf die Idee gekommen; bin nicht so der extrovertierte Typ. Erst mal hab´ ich angefangen, bei kleinen Tageszeitungen zu arbeiten. Dann auch Journalismus studiert? Nee, Germanistik. Aber als die 90er da waren, wurden die ganzen Lokalsender eröffnet. Die brauchten viele Leute auf einen Schlag. Da hab´ ich Lunte gerochen und gedacht, vielleicht muss ich gar nicht so ein extrovertierter Show-Typ sein, um beim Radio zu arbeiten. Warum nicht? Moderatoren müssen das natürlich sein,


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aber es gibt auch viele Leute im Hintergrund. Ich bin in Richtung Organisation gegangen. Früher hab´ ich zwar moderiert und Nachrichten gelesen, doch Spaß hatte ich mehr an der Planung – zu überlegen, was können wir für Aktionen machen? Irgendwann war ich Chef vom Dienst bei Radio ffn in Hannover. Und da bin ich gefragt worden, ob ich Chefredakteur bei Antenne Münster werden will.

haben solllen, ihre eigene Sendung zu gestalten, eben wahrer Lokalfunk. Sie sollten ihre eigenen Interessen im Radio kundtun können.

Was würden Sie sich für die Zukunft von Antenne Münster wünschen? Hm … Radio ist ein altes Medium, trotzdem steigen die Hörerzahlen. Man kann uns nebenbei hören – ein unschlagbares Argument. Insofern wird es auch in Zukunft keinen Grund geben, abzuschalten. Ich wünsche mir also schlicht, dass wir weitermachen.

Wie mache ich mit? Es gibt hier das Medien-Forum in Münster, das Benno-Haus und die VHS. Über diese Drei kann man Bürgerfunk machen. In der VHS gibt´s sogar ein Radiostudio und unter Anleitung kann man eine Sendung produzieren.

Sie haben also genug Zuhörer? Für Münster wünsche ich mir schon, dass wir noch mehr bekommen.

» Spaß hatte ich mehr an der Planung. « Wie viele sind es denn heute? Wir haben gerade frische Zahlen reinbekommen: Rund zwei Drittel der Münsteraner hören uns. Klingt gut, aber: Da geht noch was! Bis wo kann ich Antenne Münster empfangen? Hauptsächlich in der Stadt. Ein paar Kreisstädte in der Nähe erreichen wir auch. Ansonsten übers Internet. Wir haben sogar Hörer in Australien und Neuseeland! Wir haben extra eine Aktion: »Antenne Münster weltweit«. Da melden sich Hörer bei uns, die uns in ihrem neuen Heimatland treu bleiben. Die stellen wir vor und erzählen deren Geschichten. In drei Bundesländern gibt´s den Bürgerfunk. Wir sind dabei! Wie stehen Sie dazu? Der Grundgedanke der Politik war, dass in lokalen Sendern die Bürger die Möglichkeit

Wer nutzt so etwas? Meinen Nachbarn habe ich im Bürgerfunk noch nicht gehört … Das ist beliebt bei Bürgerinitiativen und Bürgerbegehren. Es ist relativ einfach, da mitzumachen.

Klingt gut. Das ist natürlich kein Radio, wo man sagen kann, da werden alle Seiten dargestellt. Da passiert´s eben mal, dass einer ´ne Meinung hat und die raushaut – ohne die andere Meinung zu senden. Es läuft sehr viel Bürgerfunk hier, abends eine Stunde um zwanzig Uhr. Die ist in Münster auch immer gefüllt. In anderen Städten ist das nicht so. Aber bei uns gibt es viele interessierte Bürger. Kommunikative Münsteraner eben, so kennt man sie … So soll´s sein. ◊◊◊

INFO

Stefan Nottmeier Stefan Nottmeier ist studierter Germanist und eher ruhiger Konzeptmacher statt Showmann. Er träumt davon, im Spritschlucker-Cabrio auf der Route 66 zu düsen. Bis dahin dreht er seine Runden durch die Radioräume und sorgt für eine funkende Arbeitsatmosphäre.


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Sabine und Theo Büsscher in der Garnfabrik. Manchmal steckt unter dem Stoff ein Haus, manchmal eine Brücke oder gar eine ganze Insel. Wer steckt hinter den Stoffen? Das ist der berühmte Verhüllungskünstler Christo! Stimmt. Aber Christo sitzt nicht zu Hause rum und spinnt Garn zu Stoff – das macht Theo Büsscher.

breaking orange

Sie sind der Mann, der Christo mit Stoff versorgt. Haben Sie ihn abhängig gemacht? Er bestellt jedenfalls immer exklusiv bei uns.

tickt, haben wir haargenau seinen Geschmack getroffen. Er hat immer ganz genaue Vorstellungen.

Persönlich? Kommt der reinspaziert und … Beim Stoff für den Reichstag war das so, da kam er nach Emsdetten. Bei den Floating Piers nicht, da hatten wir mit dem Hausfotografen von Christo zu tun, der hat das alles mit uns abgestimmt.

Gelb scheint Christo zu liegen. Das war schon bei den „Gates“ so, damals war es Safrangelb. Vielleicht hat er ein Faible für diese Farbtöne.

Hausfotograf? Ja, Wolfgang Volz heißt der, der arbeitet seit Jahren mit Christo zusammen, fotografiert alle seine Werke, die Verhüllungen und kümmert sich auch sonst ziemlich viel. Wie gesagt, die arbeiten immer zusammen.

Sie schauen hinter die Kulissen, wissen Sie, was Christo mit den Stegen sagen wollte? Seine Idee war die des „Übers Wasser Gehens“, das hat er umgesetzt und das ist ihm gelungen, es war fantastisch. Kunst, die man mit Händen und Füßen ertasten kann.

Der hat den Stoff bei Ihnen bestellt? Der hat das organisiert, alles.

Waren Sie vor Ort? Ja, und das hat mich total überwältigt; ich lief wirklich wie auf Wasser, konnte jede Welle unter den Füßen spüren.

Haben Sie die Farbe für die Floating Piers ausgesucht? Nein. Er hat uns zwei Richtungen genannt: Sonnengelb und Dahliengelb. Die beiden Farben haben wir angesehen, untersucht, und da wir inzwischen wissen, wie Christo

Haben Sie ihn dort getroffen? Wir haben Christo zwar gesehen, doch er hatte leider keine Zeit für ein Gespräch. Das Team war sehr angespannt, sie hatten nicht mit solchen Besuchermassen gerechnet – da musste die Logistik angepasst werden.


Ist denn jemand ins Wasser gefallen? Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass über zweihundert Helfer auf dem Steg waren, die aufgepasst haben, dass nichts passiert. Wie breit war der Steg? Sechzehn Meter. Und insgesamt hatten die Stege eine Länge von drei Kilometern! Und auf diesen ganzen drei Kilometern war die Stimmung einfach schön, alle Menschen waren freundlich und gut drauf, friedlich. Hörsterstraße 51 | Tel.: 60908073

Der Stoff, aus dem die Träume sind … Haben Sie ein Muster von dem Stoff hier? Ja, ich habe ein paar Stückchen zurückgelegt. (Herr Büsscher reicht mir ein Stück Stoff, klein ist es, misst gerade mal so viel wie zwei Kreditkarten, etwa sieben mal sieben Zentimeter. Das Material leuchtet, selbst hier drinnen, intensiv orange.) Bitte sehr, für Sie.

Aegidiistraße 56 | Tel.: 4882336 | rickscafe-muenster.de

Ich habe nicht damit gerechnet, dass Sie mir den Stoff schenken. Heute mache ich eine Ausnahme.

PLATZ FÜR DEIN LOKAL

» Die Faser hat über eine Million Besucher ausgehalten. «

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Ist das ein Reststück oder war das sogar Teil der Piers? Dieses Stück war echter Teil der Stege, am Iseosee. Mein Sohn war dort und hat sieben Stückchen mitgebracht, als die Piers abgebaut wurden. Dieses ist eins davon; kommt quasi aus meiner Privatschatulle. Es gibt nicht mehr als diese sieben? Ja, das sind alle. Was ist mit dem Rest passiert? Der kommt zurück nach Deutschland.

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Und ist sicher einiges wert … Die werden nicht verkauft. Die werden


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Der Stoff, aus dem die Träume sind wiederverwertet, nichts wird weggeschmissen. Darauf legt Christo größten Wert. Werden daraus Christo-Taschen gemacht? Nein. Der Stoff wird geschreddert und zerrissen, dann wird der zu Matten verarbeitet, beispielsweise. Bei Ihnen? In Gronau, das machen wir nicht. Der Stoff fühlt sich enorm stabil an. Besonders fest und rutschfest, ist aus einer besonderen Faser gemacht. Die wirdnormalerweise für Teppiche oder Rucksäcke

eingesetzt, nennt sich Polyamid. Sie ist extrem strapazierfähig und hat über eine Million Besucher ausgehalten – mit Baumwolle können Sie eine solche Festigkeit nicht erreichen. Wie lange hat es gedauert, bis der Stoff für die Piers fertig war? Drei Monate haben wir produziert, rund um die Uhr an fünf Tagen in der Woche. An einer Maschine; heraus kamen 103.000 Quadratmeter. Das war alles genau geplant, dahinter steckt eine Firma, die alles berechnet und die Logistik macht. Mit über sechshundert Mitarbeitern.


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Hier kommt der Stoff mal unter die Leute Dahinter steckt Christos Firma? Ja. Wie ist der Kontakt zu ihm entstanden? Stefan Schilgen (ehemaliger Inhaber der Stofffabrik) hat damals die Skizzen von dem verhüllten Reichstag gesehen, auf der Documenta in Kassel. Das war kurz nach der Wende. Und da haben wir Christo einfach angeschrieben. Dass ein so berühmter Mann auf den Brief

eines Unbekannten reagiert, ist nicht unbedingt zu erwarten. Christo ist ein Künstler, der nicht die Bodenhaftung verloren hat; ein normaler Mensch wie du und ich. Also haben Sie ihm keinen Berühmten-Rabatt gewährt? Er hat keine Sonderpreise bekommen. Könnte man für den Stoff ein Einfamilienhaus bauen?


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In Greven? Das hängt davon ab, wo Sie hier bauen und wie groß. Aber wie gesagt, Preise geben wir nicht raus.

Nein, auf keinen Fall. Diesen Stoff haben wir einmalig für Christo produziert und werden es nie wieder tun.

Hat Christo Ihnen kommende Projekte verraten? Das nächste soll „Over the river“ heißen. Wir hoffen, dass er das noch umsetzen kann, schließlich ist er über achtzig – das ist wohl sein größtes Problem. Da will er den Arkansas-River mit Stoff überspannen, der soll darüber schweben, insgesamt über zehn Kilometer werden das.

Werden Sie auch bestochen? Klar, das ist auch schon vorgekommen. Damit könnten Sie sich eine goldene Nase verdienen … Könnten wir, wissen wir, tun wir aber nicht. Wir sind loyal, das ist unsere Devise. ◊◊◊

» Das nächste Projekt soll „Over the river“ heißen. « Und wann? Ach, das kann ich Ihnen nicht sagen; auch in den USA gibt es Behörden, die einem das Leben nicht leicht machen. Wird der Stoff bei Ihnen produziert? Die Muster liegen bereits fix und fertig im Regal, das Gewebe steht fest.

INFO

Theo Büsscher/Setex Wer kann schon von sich behaupten, Christo zu seinen regelmäßigen Kunden zu zählen? Theo Büsscher kann. Schon der Stoff für die Verhüllung des Reichstages 1995 wurde von seiner Firma hergestellt. Sein letzter Job: 103.000 Quadratmeter Polyamidstoff für „The Floating Piers“. Aus Greven. Für Christo.

Würden Sie den Floating-Piers-Stoff nochmals produzieren und vielleicht verkaufen?

Stadtgeflüster Münster – Das Interviewmagazin wird herausgegeben von der Stadtgeflüster GmbH & Co. KG Rothenburg 14-16, 48143 Münster Telefon 0251 48168-30, Telefax 0251 48168-40 stadtgefluester-muenster.de info@stadtgefluester-muenster.de Herausgeber und Chefredakteur: Redaktion: Editorial Design: Lektorat: Delivery-Man:

Thorsten Kambach Jana Nimz, Stefan Reimer, Tom Feuerstacke, Arndt Zinkant, Piff, Sabine Roters, Larissa Schwedes, Dennis Kunert, Theresa Jenner Buschy Buschmeyer Bernhard Trecksel Tobias Drinkwitz

Fotografie: Anzeigenvertrieb: Veranstaltungen und Kleinanzeigen: Büro: Druck: Webseite: Glossar:

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Stadtgeflüster liegt zur kostenlosen Mitnahme an über 300 Stellen in Münster aus. Sie haben Interesse an unseren Mediamöglichkeiten? Dann rufen Sie uns an oder schreiben Sie eine Mail, wir freuen uns!


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Thorsten und Franz-Josef SChulze leusing gehen auf´n friedhof Tiere sind wie Äpfel, irgendwann sind sie einfach auf. Doch Apfelreste darf man einfach wegwerfen – bei Tieren geht das nicht. Wir haben uns aber gefragt, was tun, wenn unser Bürohund nicht mehr ist? Da wir allesamt keine Experten sind, haben wir uns auf den Friedhof begeben. Denn da müsste man die Antwort kennen, und man kannte …

friedhof der kuscheltiere

Der Tierfriedhof scheint gut zu laufen, Ihr Gelände ist riesig. (Lacht) Das war früher ein großer Bauernhof. Da liefen hier überall Kühe und Schweine rum. Als junger Mann habe ich den übernommen. Ich wollte zwar zunächst was anderes machen, aber wie das so ist, da wird man einfach reingedrängt; einer musste ja mit dem Hof weitermachen. Wollen Sie was trinken?

War Ihre Frau überrascht, als Sie morgens aufgewacht sind und zu ihr gesagt haben: „Du Schatz, der Bauernhof war achthundert Jahre lang ein gutes Geschäft, aber wir machen stattdessen nun einen Tierfriedhof auf.“? Du bist verrückt, hat sie gesagt! Stimmt wohl, sagte ich, aber da muss ich mit leben. Ich meine, die Entscheidung war im Nachhinein richtig…

Gerne, ein Bier? Hab´ ich hier – aber nicht die Bierflaschen mit aufs Foto!

Dann haben Sie die Schweineställe abgebaut, Löcher gegraben und das Schild hingestellt: „Tierfriedhof“? (Lacht) Nein, ich habe erst mal zwanzig Jahre für die Allianz gearbeitet.

Nach der wievielten Generation haben Sie den Hof übernommen? Seit 1236 ist das unser Hof, also schon ´n Stückchen her. Das haben Sie gut hingekriegt – direkt nach der Übernahme zugemacht. Ich habe nicht zugemacht, ich habe den umstrukturiert! Waren Sie da schon verheiratet? Da war ich schon verheiratet.

Gute Inspiration für den Friedhof? (Lacht) Das klingt wenig romantisch. Romantisch war das auch nicht. Prost! Prost! Wie kamen Sie von der Allianz zum Friedhof? Ich hatte in meinem Bekanntenkreis Leute, die ein totes Tier hatten. Die fragten, kann


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Hol´ mir ma´ ´ne Flasche gar nix ich nicht bei dir meinen Hund beerdigen? Ich sach´, klar. Eine Dame gab mir dreihundert Mark. Ich denk´, wieso gibt die mir dreihundert Mark? Tja, da wurde ich den Gedanken nicht mehr los – so ist das langsam gewachsen. Vor einigen Abenden waren meine Frau und ich spazieren, hier in der Ecke, als wir im Schatten der Bäume ganz viele Lichter sahen … Da haben Sie bestimmt gedacht, was ist denn hier los? Lauter Kerzen! Als wir uns näherten, stellten wir fest: Das ist der Tierfriedhof! Sieht abends aus, als würde eine Schwarze Messe gefeiert! Die Leute pflegen die Gräber, stellen Kerzen drauf, Blumen … Einen so festlich beleuchteten Friedhof habe ich für Menschen noch nicht gesehen. Hm, bei der Oma und dem Opa sind manche vielleicht froh, wenn die weg sind. Aber bei den Tieren leiden die mit. Aber ich muss sagen, der Tierfriedhof hat nicht mehr so eine Bedeutung, es wird mehr und mehr eingeäschert.

Beerdigen Sie Urnen mit Hundeasche? Das können Sie machen. Sie können sie aber auch zu Hause im Garten begraben. Das darf ich? Nach dem Tierkörperbeseitigungsgesetz ist das erlaubt. Ist ja nur Asche. Müsste ich die im Garten mit Urne vergraben? Das können Sie machen, wie Sie wollen. Ich dürfte meinen Hund schlicht im Vorgarten verstreuen? Klar. Sie kriegen die Asche in einem Beutelchen, da ist ein Stein drin, ein Schamottstein, mit einer laufenden Nummer. Damit man später nachvollziehen kann, was das für ein Tier war. Wenn Sie in zwei Jahren im Krematorium anrufen und die Nummer angeben, kann man Ihnen genau sagen, Hund das und das, Katze so und so. Wozu? Damit das transparent bleibt, nachvollziehbar. Was muss denn da transparent bleiben? Die Leute wollen das doch gerne wissen.


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Aber wenn ich meinen Hund ins Krematorium gebe, bekomme ich doch die Asche zurück. Warum sollte ich zwei Jahre später im Krematorium anrufen und mir sagen lassen, was ich für ein Tier eingeäschert habe? Keine Ahnung, aber kann man machen. Ich mein, was machen Sie mit dem Totenschein von Ihrer Oma? Stimmt. Übergeben Sie den Leuten die Asche im Beutel oder in einer Urne? Den Beutel in einer Urne. Oder nur den Beutel, wie Sie wollen. Es gibt aber auch extra Transporturnen, die sind ganz schlicht. Oder natürlich auch eine Schmuckurne. Unterscheidet sich die Größe der Beutel deutlich? Also von Hund zu Katze … Natürlich! Ob Sie jetzt ´n Kaninchen oder ´ne Achtzig-Kilo-Dogge haben, das macht was aus. Ich dachte, man bekäme nur eine Handvoll Asche, rein symbolisch. Nein, Sie kriegen die Asche komplett. Sie waren wohl noch nie im Krematorium! Hätten Sie das mal vorher gesagt, dann hätte ich Sie mitnehmen können. Das können wir gerne nachholen. Werden die Tiere in einer Kiste verbrannt? Wie Sie´s wollen. Da ist so ein Fahrtisch, der ist aus Edelstahl, darauf sitzt ein Schlitten. Dann ist da diese große Klappe, auch aus Edelstahl, und die geht hoch – in dem Moment fährt der Schlitten schon rein, das geht blitzschnell. Und sofort fängt das an zu brennen. Wie lange dauert es, wenn ich ein Tier verbrenne? Sagen wir, ein Siebzig-Kilo-Hund … Also ´ne Dogge?

Bleibt da irgendwas über? Knochen vielleicht … Knochen bleiben über, logisch, muss ja. Sind die Knochen pulverisiert oder kann ich den Hund hinterher zusammenbasteln? Das können Sie nicht. Auch wenn Sie gut sind, das kriegen Sie nicht hin. Das sind kleine Stückchen, aber Sie können schon sehen, dass das Knochen waren. Dann kann ich die Urne schütteln und sie klingt wie ´ne Smarties-Dose? So ist es. Zurück zu unserem Dreißig-Kilo-Hund: Wie viel Asche ergibt der – so viel wie ´ne Milchpackung? Kommt ungefähr hin, ja, mehr ist das nicht. Was würde die passende Urne kosten? Die gibt´s in allen Variationen, billige und teure, kann ich Ihnen nachher mal zeigen. Eine Einsteigerurne? Fünfzig bis hundert Euro.

» Ein 30-Kilo-Hund verbrennt in 90 Minuten. « Die benötigt man bei kleinen Haustieren häufiger. Sie können auch die Transporturne nehmen, das ist dann quasi nur ´ne Kartonage, die wäre im Preis mit drin.

Sagen wir lieber, ein Dreißig-Kilo-Hund. Dreißig Kilo? Anderthalb Stunden.

Wie lange lebt ein Hund? Fünfzehn Jahre wären schon ein gutes Alter.

Doch so lange? Ja. Es liegt aber auch immer dran, wie viele Knochen die haben, ob die fett sind … das ist ein Unterschied.

Da brauchst du als Hundeliebhaber drei, vier Urnen Minimum im Leben, das läppert sich. Ja klar, kostet schon was.


Die Frau, die Ihnen damals die dreihundert Mark gegeben hat, hat sie das Tier feierlich bestattet oder doch eher verscharrt? Ganz normal vergraben. Da war die gut zufrieden – früher war es so, die Tiere kamen in die Tierkörperbeseitigung. Die ist natürlich nicht so elegant. Die meisten Leute wissen das. Die Tierkörperbeseitigung … Da liegt meinetwegen eine tote Kuh auf dem Feld, die muss ja weg. Die wird zerkleinert, und dafür kommt die in die Abdeckerei, wird gekocht und irgendwelche Fette werden abgesaugt. Das kenne ich auch nicht genau, jedenfalls: Die wird verarbeitet.

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Wird aus den Tieren noch was Neues hergestellt? Wie das heute ist, weiß ich nicht, früher nahm man Drüsen, machte Medikamente draus. Es war auf jeden Fall wichtig, dass die diese Tiere kriegen, um Dinge herzustellen. Bei diesen Fragen bin ich aber der falsche Mann. Als Sie zum ersten Mal Geld fürs Begraben bekommen haben, wunderte Sie das? Ja, klar.

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» Der Pastor war total dagegen. « Ist der nächste Kunde von selbst gekommen oder haben Sie den gesucht? Dann habe ich erstmal versucht, dass bei der Stadt Münster hinzukriegen. Wie viele Tiere hatten Sie zwischenzeitlich schon begraben? Ach, gar nichts, null! Es war bis dahin nur der Gedanke geboren. Dann musste ich erstmal den Friedhof installieren.

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Sie hatten bis dahin nur ein Tier begraben,


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Franz-Josef und Thorsten, zwei, die auf den Friedhof gehen aber das hat Ihnen gleich dreihundert Mark eingebracht. Da habe ich gedacht, da muss ja ein Markt für da sein. So ist das entstanden, ganz normal. Ich habe mir verschiedene Grundstücke angeguckt. Die Voraussetzungen, die Sie bei einem Tierfriedhof erfüllen müssen, sind genau dieselben wie bei einem normalen Friedhof. Das ist im Grunde logisch, die Biomasse, ob Hund oder Mensch, ist die gleiche. Was braucht man denn für einen guten Friedhofsboden? Einen bestimmten Sauerstoffgehalt, eine gewisse Bodenstruktur und passende Wasserstände – dieser Kram muss passen, das ist ein umfangreiches Thema. Den perfekten Boden haben Sie zufällig auf Ihrem eigenen Grundstück gefunden? Ja, bei einer Stelle dachte ich mir schon vorher, die passt. Die habe ich untersuchen lassen und siehe da: Passte. Haben Sie Ihre Nachbarn gefragt, wie die das finden?

Die Nachbarn fanden das nicht toll. Weil die nicht wussten, was Sache war. Vor allem unser Pastor, der war total dagegen, volles Programm. Da bin ich ihm heute noch dankbar für, der hat so heftig gegen mich gearbeitet, dass die Recklinghausener Zeitung vor der Tür stand. Die schrieben, dass hier in Münster Theater wegen eines Tierfriedhofs herrscht. Dadurch kriegten das die Münsteraner Zeitungen mit, zunächst die MZ, später die WN. Der Pastor sagte der WN, es sei pietätlos, Tiere zu beerdigen. Kann man von seiner Warte aus auch irgendwie verstehen. Ich kann das nicht verstehen. Warum sollte das pietätlos sein? Die Nachbarn, haben die das erst aus der Zeitung erfahren, dass Sie hier einen Tierfriedhof eröffnen möchten? Ja, genau, die standen plötzlich eines Tages bei mir auf dem Hof – ich meine, die hatten ja eigentlich nix damit zu tun! Einige fragten, was soll das denn sein, ein Tierfriedhof? Wie immer, wenn sie irgendwas Neues in Deutschland machen: Erst mal sind alle dagegen. Ich


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habealso alle Nachbarn zu uns eingeladen, abends ans Herdfeuer. Ich sach´, Leute, was habt ihr für ein Problem? Das hat zehn Minuten gedauert, dann waren die Probleme erledigt. Es gab keine, die wollten nur wissen, was los ist. Nur wer nicht kam, war der Pastor! Den hatte ich natürlich auch eingeladen. Dass Ihre Nachbarn das aus der Zeitung erfahren mussten, hätten Sie aber vermeiden können. Ja Gott. Was soll ich den Leuten denn noch alles sagen? Etwa auch, wenn ich neue Dachpfannen draufmache? In diesem Fall … Wenn zehn Minuten ja offensichtlich genügt hätten. Die Zeitungen waren da, der WDR war da, die Nachbarn waren da. So war´s im Grunde die beste Werbung, die ich kriegen konnte – PR durch Nichtstun. Das war ´n Thema, das war neu, das war Wahnsinn. Alle stürzten sich drauf.

Jetzt kommt endlich die Sonne raus; sollen wir nun auf den Friedhof gehen? Ja, lassen Sie uns mal los. (Wir laufen übers Gelände, an einer eingezäunten Wiese mit Hirschen vorbei) Wie viel Quadratmeter Grundstück sind das hier? Ganz normal, wir haben hier den Bauernhof, mit knapp über vierzig Hektar. Ein Hektar ist nochmal wie groß, zehntausend? Gut behalten.(Nach einer Weile kommen wir an einem schönen recht großen Stein vorbei) Ist das etwa schon ein Grabstein? Das ist ein normaler Findling. Was ist das noch mal für ´ne Zeitung? Stadtgeflüster.


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*Namen von der Redaktion geändert Ach Stadtgeflüster … wer war denn damals hier von euch?

Nein, leider noch nicht, aber ich hoffe, sie arbeiten dran (schmunzelt) …

Hendrik Schulte. Den können Sie jetzt abends immer in der Lokalzeit sehen. Stimmt! Daher! (Neben uns taucht ein großes Feld auf)

Oh, hier sind wir an einem frischen Grab. Hier haben´se vorige Tage ´ne Katze beerdigt.

Was ist das alles? Spargel. Haben Sie keine Ahnung davon? Leider nein. Ich esse den aber sehr gerne. Das ist ja schon mal was. Die Felder habe ich allerdings verpachtet – ich mache ja keine Landwirtschaft mehr. (Endlich: der Friedhof) Da kommt aber jetzt der erste Stein, da steht was drauf … Den habe ich damals hier hingestellt, weil der Spruch viel Wahrheit in sich trägt. Haben Sie Enkelkinder?

Liegt die nun da unter dem Hügel oder unter dem Holz? Der Hügel ist der Grabauswurf. So viel? Ja, das ist ´ne Menge. Und unter dem Brett? Heben Sie doch mal hoch. NEIN. Da ist keiner drin. Da hier, ist ein leeres Grab. Und daneben ist nun das volle Grab. Also eine Vorher-Nachher-Situation.


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Ob Hund oder Katze – man weiß es nachher nicht … Genauso ist es. Die Gräber sind überaus schön. Sehr gepflegt. Das macht jeder, wie er es möchte. Individuell. Sind das in der Mehrzahl Hunde, die hier liegen? Das sind Hunde, Katzen, Kaninchen, alles. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Können Sie erkennen, ob da ein Hund oder eine Katze liegt? Nein, das kann ich nicht sagen. Schade. Beim Menschenfriedhof ist ja klar,

was da jeweils liegt. Aber hier wäre es interessant zu wissen, was man sich da gerade anschaut. Gibt es für große Tiere besonders ausladende Gräber? Nein, die sind eigentlich alle gleich. Aber manche sind besonders gepflegt, schauen Sie sich das hier an. Das sieht wirklich sehr aufwendig aus. Das muss ein richtiger Kindersatz gewesen sein … (Wir gehen weiter) Oh, das hier, das ist wesentlich größer als die anderen. Das ist ein Doppelgrab. Gucken Sie mal, das ist doch schön.


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Wunderbar. Mit Foto sogar. Für wie lange mietet man sich eine Grabstelle? Die mieten das immer für vier Jahre. Das ist die Mindestliegezeit. Danach können Sie verlängern, kann also jeder machen, wie er will. Gibt es bei den Bestattungen eine richtige Zeremonie, so mit Rede und allem? Meistens nicht, das ist ganz unkompliziert. Das Grab ist offen, das Tier wird reingelegt, dann wird das Grab wieder zugemacht. Mit Sarg? Wenn man das möchte, ja. Wird das Tier einfach so reingelegt, wenn das Herrchen keinen Sarg kaufen möchte? Nein, dann nehmen wir Jute. Die Leute sind dann natürlich dabei, das wollen sie auch. Kinder auch? Kinder auch, gerade Kinder. Die werden da oft besser mit fertig, wenn sie dabei sind. (Wir machen uns auf den Rückweg zum Haupthaus) Könnte man sich nicht alternativ auch seinen Liebling ausstopfen lassen? Das gibt es auch. Habe ich neulich im Fernsehen gesehen, aber wir hatten eine solche Anfrage noch nicht. Ich meine, wer will denn seinen ausgestopften Hund in der Wohnung haben? Wenn mir mein Hund stirbt, ich aber für die Beerdigung kein Geld ausgeben kann, was kann ich tun? Der bleibt beim Tierarzt. Dazu muss der aber ausgerechnet beim Tierarzt sterben – nicht eben wahrscheinlich. Ja, dann müssen Sie ihn zur Stadt Münster bringen, zu den Abfallwirtschaftsbetrieben. Das heißt, wenn das Tier zuhause stirbt, fahre ich mit dem Kleinen zur Müllkippe? Nein, Sie rufen die an, die kommen vorbei. Die Müllabfuhr? Die Abfallwirtschaftsbetriebe.

So ein Totentiertransport ist mir noch nie aufgefallen. Das ist schon seltsam, denn das müsste doch häufig genug vorkommen. So oft kommt das nicht vor. Dass ein Tier stirbt? Nein, dass Sie sehen, das eins abtransportiert wird. Ja eben, das sagte ich ja gerade. Ja, sehen Sie! Wie ist das bei Ihrem Friedhof, bringen die Leute das tote Tier gleich mit zur ersten Besprechung? Mal bringen sie es mit, mal holen wir es ab. Sie nehmen Hunde, Katzen, Hasen … Hasen nicht, aber alles, was an Haustieren da ist. Was gibt es für Haustiere? Hunde, Katzen, Kaninchen … Ratten.

» Die Mindestliegezeit beträgt vier Jahre. « Wie groß darf´s denn sein? Hund ist ´n Haustier. Wenn der sechzig Kilo hat, ist der trotzdem ein Haustier. Gibt es noch größere Haustiere? Größere wüsste ich jetzt nicht … Pferd? Ist kein Haustier, nee nee. Aber das ergibt ja auch Sinn. (Nun sind wir zurück am Haupthaus) Was ist denn das für eine schöne Telefonzelle mitten auf dem Rasen da drüben, haben Sie die aus England mitgebracht?


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So long Die habe ich mal gefunden, vor einer Hütte. War ´ne lustige Sache. Ja, guck … Wunderbar, vielen Dank für Ihre Zeit und den schönen Spaziergang. Kein Thema. Was müssen Sie denn jetzt noch wissen von mir? Sie sagten vorhin, der Tierfriedhof sei so langsam aus der Mode. Dürfen sich trotzdem noch Beerdigungswillige mit ihren Lieblingen bei Ihnen melden? Na klar. Ich sagte ja nicht, wir hätten den Tierfriedhof aufgegeben – es hat sich verlagert, weg von den Bestattungen hin zu den Verbrennungen. Warum hat sich das verlagert? Das ist wie bei den Menschen. Es ist doch ganz einfach so, früher hatte jede Gemeinde einen Friedhof, und alle hatten Angst, dass das zu eng wird. Es ist aber nie zu eng

geworden. Und das liegt daran, dass die Leute sich einäschern lassen. Und das ist bei Tieren genauso. Aber die Leute werden doch trotz der Einäscherung begraben. Das stimmt, aber ich meinte die Tendenz zum Einäschern generell. Die nimmt zu. Warum nimmt das heutzutage erst zu? Es gab doch keine Tierkrematorien. Das erste Krematorium gab´s in München. Inzwischen gibt es vierzehn, fünfzehn Stück davon! Haben Sie überlegt, ein eigenes Krematorium in Sudmühle zu eröffnen? Nee, da habe ich nicht dran gedacht. Da benötigt man aber auch einen ziemlich hohen Kapitaleinsatz. Das wollte ich nicht. Sind Sie traurig darüber, dass es mit den Tiergräbern weniger und weniger wird?


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Nein. Hat sich ja verlagert. Für uns ist das eigentlich egal. Für die Umwelt ist das sogar im Grunde besser.

Übergabe wiegt? Sie können auch einfach ein Stück der Katze zuhause lassen, damit es passt.

Ich hätte gedacht, dass die Tierkörper vielleicht die Erde düngen? (Lacht) Nein, so ist das eher nicht. Die Tiere sind ja oft mit Medikamenten behandelt, genau wie die Menschen. Das ist ein Riesenproblem, das geht ins Grundwasser. Wenn Sie sich alte Friedhöfe anschauen, Havixbeck oder Billerbeck beispielsweise, die haben Lehmboden! Da gibt´s diese ganzen Wasserleichen; die verrotten nicht, kriegen keinen Sauerstoff. Das ist nicht toll für die Umwelt. Also: Verbrennen ist besser, sauberer.

Was kostet die Dreißig-Kilo-Hund-Einäscherung? So zweihundertvierzig.

Wird die Energie, die beim Verbrennen entsteht, verwertet oder verpufft die einfach? Keine Ahnung, das weiß ich nicht.

» Verbrennen ist besser, sauberer. «

Oh, das ist ja verhältnismäßig günstig. Was meinen Sie, was die Leute für ihre Tiere ausgeben? Hundefutter kost´ ja genauso viel wie für Menschen! Teurer sogar teilweise! (Lacht) Stimmt! Ja, ist aber auch verständlich, die Tiere sind echt empfindlich heutzutage. Jaja. Also noch mal, ich danke Ihnen für das Gespräch … Wollen Sie noch irgendwas sehen? Ich würde natürlich gerne noch ein wenig Asche und Urnen sehen. Kein Problem. Aber die Bilder mit der Bierflasche … ... photoshoppen wir weg.

Kommt es vor, dass Leute ihre Tiere illegal entsorgen – anstatt ordentlich beim Tierarzt anzuklopfen, schmeißen sie die Katze in ein Waldstück und weg ist die Last? Das machen bestimmt welche. Ich kenne keinen, aber gehe davon aus. Vielleicht in einen Busch geworfen oder einfach selbst irgendwo schnell begraben … aber ich weiß das nicht, woher auch? Wahrscheinlich machen die das aus Geldgründen. Was kostet die Einäscherung einer Katze? Katze? Hundertfünfzig Euro. Egal, was für eine Katze? Bis fünf Kilo. Gibt es Leute, die ihre Katze vorher eine Diät machen lassen, damit die keine fünf Kilo bei

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INFO

Tierfriedhof Handorf Es gibt ihn tatsächlich – einen Ort, an dem der Wellensittich friedlich neben der Katze schläft: den Tierfriedhof Handorf. Ins Leben gerufen wurde die letzte Ruhestätte für verblichene Haustiere von Franz-Josef Schulze Leusing. Auf dem Weg dorthin hatte er nicht nur gegen Widerstand aus der Kirche zu kämpfen. Aber es hat sich gelohnt: Die Nachfrage nach Tiergräbern ist hoch. Denn auch für Vierbeiner gilt: Gestorben wird immer …


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Ferientipps im Sommer

Erlebbare Gedichte Ich bin ein Gedicht. Visuelle Poesie von Reinhard Döhl, Timm Ulrichs & S.J. Schmidt.

Wir wissen schon, was Sie demnächst vorhaben…

Sie wollen Spaß. Wir haben Wasser. Das erwartet Sie in unserem beliebten Freizeit- und Erholungsbad für die ganze Familie: 2500 Quadratmeter Wasserfläche • eine 100-MeterRiesenrutsche • wilde Wellen • ein schöner Außenbereich mit viel Platz • ein Beach-Volleyballfeld • Waterclimbing • eine Textilsauna • großzügige Ruhezonen • Leckereien in der Cafeteria und... und... und...

Immer nass – immer Spaß!

An der Umfluth 99 49479 Ibbenbüren Tel. 0 54 51-1 47 70 www.aaseebad-ibbenbueren.de

„Ich bin ein lebendes Gedicht“, sagt Timm Ulrichs über sich selbst und beweist das mit seiner gleichnamigen Ausstellung. Löst man sich von dem Gedanken, dass Texte ausschließlich zu lesende Wörter auf Papier sind, eröffnen sich ungeahnte Sichtweisen. So kann man mit Buchstaben Textbilder formen, Wortbedeutungen in einen Gegenstand übersetzen und Verse als Textspiele auf Bildschirme bringen. All dies und Weiteres erproben die Künstler Reinhard Döhl, Timm Ulrichs und S.J. Schmidt bereits seit den 1960er Jahren. Den Sommer über sind ihre Werke auf dem Kulturgut Nottbeck zu entdecken. Ergänzend zur Ausstellung eröffnet ein „Experimentierfeld visuelle Poesie“ im Gartenhaus einen interaktiven Zugang. Weitere Highlights auf dem Kulturgut Nottbeck sind die Konzerte am 14.08., „Odysee“, und am 20.08. das AV-PICKNICK #21. Mehr Infos zum Sommerprogramm auf dem Kulturgut Nottbeck unter kulturgut-nottbeck.de

Immer Spaß im Nass

Informationen unter aaseebad-ibbenbueren.de

Museum für Westfälische Literatur Kulturgut Haus Nottbeck, Oelde

Purer Badespaß drinnen und draußen. Mit dieser Kombination und einer Wassertemperatur von 28 Grad wartet das Aaseebad Ibbenbüren auf. Das beliebte Freizeit- und Erholungsbad für die ganze Familie liegt am südlichen Ufer des Ibbenbürener Aasees. Das kombinierte Hallen- und Freibad bietet eine 2500 qm große Wasserfläche, eine 100-Meter-Riesenrutsche, wilde Wellen und einen stilvollen Außenbereich mit viel Platz zum Relaxen. Außerdem gibt es ein Beachvolleyballfeld, Wasserkanonen, eine Spritzschlange, ein Tummelbecken mit Grotte und Wildbach, eine Textilsauna, Leckereien in der Cafeteria und vieles mehr. Herzstück des Aaseebades Ibbenbüren ist ein Wellenbecken mit superhohem Wellengang und Meeresstrand-Feeling. Wer es ruhiger liebt, taucht in einem der anderen Becken ab, die von Felsen gesäumt und von Palmen überragt werden. Kostenlose Parkplätze sind reichlich verfügbar.

Ausstellung 31.07. - 03.10.2016

Erste Adresse in Sachen Wasservergnügen: das Aaseebad Ibbenbüren

Eröffnung & Lesung mit S.J. Schmidt Sonntag, den 31.07.2016, 17.00 Uhr


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Der Zauberer von Ozz und Der Glöckner von Notre Dame Große Unterhaltung auf der Freilichtbühne in Billerbeck Auch in diesem Jahr überzeugen die Produktionen „Der Zauberer von Ozz“ und „Der Glöckner von Notre Dame“ mit viel Kreativität und Spielfreude. Schon seit mehr als 50 Jahren erzählen Schauspieler mit Herzblut, farbenfrohe Kostüme und fantasievolle Bühnenbilder spannende Geschichten auf der Freilichtbühne in Billerbeck, die in einem malerischen Weihgarten liegt. Die Bühne ist in die Anhöhen der Baumberge gebettet und bietet 850 Besuchern Platz. Noch bis zum 04. September können Besucher die kleine Dorothy auf Ihrem Weg durch das Land „Ozz“ begleiten. Zusammen mit dem Hund Toto, der Vogelscheuche, dem feigen Löwen und dem Blechmann, widersteht sie allen Gemeinheiten ihrer Gegenspieler. Der „Zauberer von Ozz“ ist ein fantastisches Schauspiel mit fetziger Musik für die ganze Familie. Termine und weitere Informationen unter freilichtbuehne-billerbeck.de

Ferientipps im Sommer


Tipps & Termine

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Tango – mehr als nur ein Tanz! Nicole Nau & Luis Pereyra kommen mit „Tanze Tango mit dem Leben“ nach Deutschland. TANZE TANGO MIT DEM LEBEN erzählt Storys von schillernden Leben, die es wert sind, erzählt zu werden und eine fantastische Liebesgeschichte, in der zwei Menschen aus vollkommen verschiedenen Kulturen aufeinandertreffen. Der Junge indianischer Herkunft, der es zum Broadway geschafft hat, und die Düsseldorfer Grafikerin, die 1987 alles aufgibt, um Tango zu lernen und vom Fleck weg am Opernhaus von Buenos Aires als Tänzerin engagiert wird. Sie erzählen voller Stolz und Freude von ihrer atemberaubenden Karriere, jedoch mit ebensolcher Ehrlichkeit auch von den Hindernissen auf ihrem Weg. Erfrischende Geschichten und Anekdoten, umhüllt von Live-Musik und zauberhaften Tänzen – ganz ohne Choreographien. Nicole Nau & Luis Pereyra geben sich der Intensität des Moments und der authentischen Improvisation hin. www.the-great-dance-of-argentina.org

Auf den Spuren der Neanderthaler Tolles Museumsfest für kleine und große Archäologen Am 20. und 21. August locken tolle Attraktionen ins Neanderthal-Museum. Rund um das Museum und den Fundort des Neanderthalers zeigen Handwerker und Archäotechniker ihr Können und geben einen spannenden Einblick in das Leben unserer Vorfahren. Außerdem dürfen sich alle Besucher auf spannende Mitmachaktionen freuen: Speerschleudern und Bogenschießen, mit Hammer und Amboss schmieden, Steine in Formen schleifen, Ton-Figuren fertigen oder als Steinzeitbäcker Getreide zu Mehl mahlen und Steinzeitbrötchen backen. Wer lieber pausieren möchte, kann dabei zuschauen, wie mit steinzeitlicher Technik ein Feuer entfacht wird. Die DUCKOMENTA im Neanderthal Museum ist ebenso ein Riesenspaß für die ganze Familie, bei dem es viel zu entdecken gibt: die „Mona Lisa mit dem Entenschnabel“, „das Enten-Mädchen mit dem Perlenohrring“ oder Raffaels „Engel im Federkleid“. Für das leibliche Wohl ist selbstverständlich gesorgt.

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Alle Informationen auch unter neanderthal.de

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Tipps & Termine

Das ist der Hammer! Wiederholt findet in diesem Jahr das Hammer Straßen Fest statt. Abermals lädt die Aktions- und Werbegemeinschaft der Hammer Straße AWG am 06. und 07. August zum beliebten Hammer Straßen Fest ein und lockt mit einer Vielzahl an Angeboten aus den Bereichen Einzelhandel, Gesundheit, Handwerk und Dienstleistung. Auf gut einem Kilometer, zwischen Ludgerikreisel und Augustastraße, verwandelt sich die Hammer Straße in eine Fußgängerzone zum Bummeln mit Händlern, Künstlern und Gastronomen, die ihr breites Angebot bis in den späten Abend zeigen. Für das leibliche Wohl ist gesorgt und fetzige Livemusik auf verschiedenen Bühnen sorgt für eine tolle Stimmung für die ganze Familie.

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6. + 7. August Das größte Straßenfest Westfalens lädt zwei Tage zum Feiern ein.

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Lindsey Vonn – das Portrait

ABGEFAHREN! Lindsey, immer wieder Lindsey. Nach über dreiundzwanzig Telefonaten, elf Mails und sechzehn Whatsapp-Dialogen haben wir die Zusage: Wir werden Lindsey interviewen!!! Save the Date:04.03.-11.03.2017 Skifahren in Ischgl im Kundenauftrag bieten wir an: Fahrt im komfortablen Fernreisebus, 7 Übernachtungen im Clubhotel Alpenrose in Galtür, inkl. Abendessen Wahlmenü, Nachmittagsjause, Gratis Skibusshuttle, Bordservice, Einzelzimmerzuschlag p.P 70,00 € zzgl. Skipass

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Aber acht Mails und einen kurzen Anruf später, müssen wir feststellen: Lindsey Vonn ist wirklich die beste Skirennläuferin aller Zeiten, denn sie ist so schnell, dass sie unseren Termin übersehen hat, da der wohl unscharf geworden ist bei dem Tempo. Das macht nix, wir bleiben dran, verweilen solange im Tal der guten Hoffnung – und eines vorab: Hier kommen schon mal die wunderbaren Anzeigen, die wir im Interview platzieren wollten.

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Turnier der Sieger

Freier Z zum Tu ugang an al plätze rniergelän len Tagen de – ausgen ommen Tribünen!

25. – 28. August 2016

Fotos: Lehmann

www.turnierdersieger.de

Foto: Tronquet

TURNIER DER SIEGER

Turnier der Sieger Der Westfälische Reiterverein von 1835 e.V. erwartet hochkarätigen Reitsport Der Westfälische Reiterverein von 1835 e.V. hat nationale und internationale Spitzenreiter, Europa- und Weltmeister wie auch Olympiasieger nach Münster eingeladen, um ihre besten Pferde zu satteln und gemeinsam auf Schleifenjagd zu gehen. Der Reitsport hat in Münster eine lange Tradition, die dank des Engagements des Westfälischen Reitervereins von 1835 e.V. fortgesetzt wird. So zählt „Das Turnier der Sieger“ seit Jahrzehnten zu den absoluten Höhepunkten im deutschen Reitsportkalender. Jahr für Jahr ein Reitturnier dieser Größenordnung auf die Beine zu stellen, ist eine große Herausforderung, die der Verein gerne annimmt und mit Erfolg bewältigt. So dürfen sich Freunde des Reitsports vom 25. bis zum 28. August auf eine spannende Meisterschaft vor der malerischen Kulisse des münsterschen Schlosses freuen. Höhepunkte des Turniers Den Besucher erwartet an allen Tagen erstklassiger Dressur- und Springsport mit vielen Highlights.

Zu den sportlichen Höhepunkten gehören u.a. die Turniere „Rider oft he Year“ und die „DKB-Riders Tour“. Sehenswert ist ebenso der Dressur-Wettbewerb „Grand Prix Kür“, der unter Flutlicht im münsterschen Viereck in Szene gesetzt wird. Außerdem findet wie gewohnt eine Auktion für Top-Sportfohlen statt. Abgerundet wird der Spitzensport mit einem attraktiven Rahmenprogramm. Es erwarten Sie eine kunterbunte Kinderunterhaltung, attraktive Verkaufsstände und zahlreiche kulinarische Köstlichkeiten. Tipp: Der Zugang zum Aussteller- und Gastronomiebereich ist kostenfrei, wie auch der zum Abreiteplatz. Sitzen, schlemmen und hautnah den Stars mit ihren Pferden zusehen. Was will man mehr? Weitere Informationen zum Programmablauf unter turnierdersieger.de


 Tipps & Termine

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Erstklassiger Rock am Grevener Emsbeach Beat Club Festival Auch in diesem Jahr haben die Bandscouts des Beat Club Greven wieder absolute Hochkaräter der rockenden Zunft an den feinsandigen Grevener Emsbeach locken können. Auf der Bühne stehen „Demon’s Eyes“, „Ultimate Eagles“ und die traditionelle Coverband „Beat Club Allstars“ aus Greven. „Demon’s Eyes“ haben bereits zusammen mit der englischen Rocklegende „Deep Purple“ gespielt. Kein Wunder, denn die Band „Demon’s Eyes“ verkörpert den Geist der Rockmusik in all seinen Facetten. „ULTIMATE EAGLES“ – Diese Band ist mehr als eine Hommage. Sie präsentiert die Songs der Eagles hochprofessionell und werktreu. Die Musiker verzichten dabei bewusst auf Verkleidungen und elektronische Hilfsmittel. Die clubeigene Coverband „Beat Club Allstars“ präsentiert die Tophits der 60er und 70er Jahre aus dem rockenden Songrepertoire von Lennon/McCartney, Jagger/ Richards, Pete Townshend und weiteren Hit-Giganten. Informationen und Karten unter beatclub-greven.de

SHOPPEN WIE ANNO DAZUMAL Vom 26. bis 28. August findet der 42. Historische Markt in Bad Essen statt. Zum inzwischen 42. Mal lädt die Gemeinde Bad Essen zum Historischen Markt und verkaufsoffenem Sonntag ein. An ca. 155 Ständen wird altes Handwerk demonstriert, gibt es selbstgefertigtes Kunsthandwerk und können Kinder sich beim Handwerken versuchen. Wesentlicher Bestandteil des Marktgeschehens ist die Vorführung alter Handwerkskünste: Zigarrendreher, Barbier, Reipschlagen oder Drechseln. Außerdem gibt es historische Landmaschinen und viele weitere Attraktionen zu bewundern. Ab dem 26. August gibt es also auf der Lindenstraße und dem Kirchplatz wieder eine Menge zu entdecken und auszuprobieren. Auf drei Bühnen sorgen Bands, Tanzgruppen, plattdeutsche Vorträge und vieles mehr für reichlich Abwechslung und auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Beginn des historischen Treibens ist am Freitag ab 12.00 Uhr, Samstag ab 11.00 Uhr und Sonntag ab 12.00 Uhr.

EINTRITTSPREISE: VVK 35 € / AK 40 €


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SATURDAY NIGHT FEVER mit Alexander Klaws

Tipps & Termine

Kunsthandw

das in diesem Jahr „DREI MUSKETIERE“ heißt. Das Musical verspricht ein rasantes und heiteres Erlebnis und erzählt von den Abenteuern des jungen d‘Artagnan.

Tecklenburger Musicalsommer Gleich drei mitreißende Musicals präsentiert die Festspielstadt Tecklenburg. Das Musical „ARTUS Excalibur“ von Frank Wildhorn erzählt in deutscher Erstaufführung die Sage um König Artus, sein magisches Schwert und die Ritter der Tafelrunde. Produziert wird die Inszenierung mit einem Staraufgebot in traditionell opulenter Ausstattung. Ein großes Live-Orchester sorgt dafür, dass das Musical auch akustisch zu einem echten Genuss wird. Das zweite Musical ist „SATURDAY NIGHT FEVER“. Alexander Klaws tritt in der Hauptrolle des Tony Manero in die Fußstapfen von John Travolta. Das Stück beschreibt nicht nur die Disco-Ära der späten siebziger Jahre so unterhaltsam wie kaum ein zweites, sondern zeigt auch die soziale Problematik junger Menschen in New York zu dieser Zeit auf. Hinzu kommt die unverwechselbare Musik der Bee Gees, die den Film weltberühmt gemacht hat und damals stilprägend für eine neue Musikrichtung war. Ebenfalls darf ein traditionelles Familien-Musical nicht fehlen,

Alle Informationen unter www.freilichtspiele-tecklenburg.de

Für alle Kunstliebhaber und an Kunst-Interessierte. Kunsthandwerkermarkt Ca. 50 Aussteller sind Für alle zu Gast und präsentieren Kunstliebhaber und an Kunst-Interessierte.Handgemachtes Ca. 50 Aussteller sind und Schönes!

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In Münster am Samstag, den 22. August Patrocinio 2015 Belo im Rathausinnenhof

In Münster am Samstag, den 22. August 2015 im Rathausinnenhof


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Tipps & Termine

„Der gestiefelte Kater“ und „Les Miserables“ Zwei Klassiker auf der Burgbühne Stromberg In diesem Sommer gibt es auf den Stufen der Hl.-Kreuz-Kirche in Stromberg ein tolles Theaterprogramm. Freuen dürfen sich Theaterfans auf das Märchen „Der gestiefelte Kater“ und das Schauspiel „Les Miserables“.

Der gestiefelte e Kater

Die Elenden

von Ingo Sax

nach Victor Hugo

Kindertheater Spieltermine 2016

Erwachsenentheater Spieltermine 2016

Do. 07. 07. 20.00 Uhr**

Sa. Do. Sa. Sa. Di. Do. Sa. Di. Do. Sa. Di. Do. Sa.

SOMM So. So. So. So.

SE ERPAU

14. 08. 21. 08. 28. 08. 04. 09.

15.00 Uhr 15.00 Uhr 15.00 Uhr 15.00 Uhr

Eintritt Kinder 5,- Euro Eintritt Erw. 7,- Euro

06. 08. 11. 08. 13. 08. 13. 08. 16. 08. 18. 08. 20. 08. 23. 08. 25. 08. 27. 08. 30. 08. 01. 09. 03. 09.

20.00 Uhr* 20.00 Uhr 16.00 Uhr*** 20.00 Uhr 20.00 Uhr** 20.00 Uhr 20.00 Uhr 20.00 Uhr 20.00 Uhr 20.00 Uhr 20.00 Uhr 20.00 Uhr 20.00 Uhr

Eintritt Kinder 8,- Euro Eintritt Erw. 10,- Euro * Premiere · ** Aktionsvorstellung 2:1 · *** Nachmittagsvorstellung

Burgstraße 5 · 59302 Oelde-Stromberg Telefon 0 25 29.94 84 84 · karten@burgbuehne.de Di. 15.00 – 20.00 Uhr · Do. – Fr. 9.30 – 12.30 Uhr Weitere Informationen unter:

www.burgbuehne.de

Unter der Regie von Claudia Bieber wurde der Grimm’sche Klassiker „Der gestiefelte Kater“ inszeniert. Ein alter Müller teilt seinen Besitz unter den Söhnen auf. Während die beiden Erstgeborenen die Mühle und den Esel bekommen, erhält der Jüngste nur den Familienkater. Doch das Tier ist kein gewöhnlicher Stubentiger: Der Kater kann sprechen und hat Großes vor mit dem tollpatschigen Müllerssohn. Das ungleiche Paar begibt sich auf eine spannende Mission und erlebt dabei viele Abenteuer. Hendrik Becker inszeniert das Schauspiel von Victor Hugos „Die Elenden“, besser bekannt unter dem Titel „Les Miserables“. Es ist die Geschichte des Sträflings Valjean, der nach langer Haft entlassen wird und sein altes Leben hinter sich lässt. Er verschafft sich eine neue Identität, wird reich, hilft, wo er kann, und übernimmt die Vormundschaft für die kleine Cosette, die nach dem Tod ihrer Mutter alleine ist. Trotz der glücklichen Zeit lebt Valjean in ständiger Angst, entdeckt zu werden und Cosette verliebt sich in einen studentischen Revolutionär. Weitere Hinweise zum Programm unter burgbuehne.de


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Schauraum – Das Fest der Museen und Galerien Museumsnacht, Kunst und Musik in der Innenstadt Drei Tage und Nächte wird Münster Anfang September zu einem gut gemixten Cocktail aus Kunst und Kultur. Illuminationen, inszenierte Plätze, Ausstellungen, Lounges, Livemusik sowie eine facettenreiche Gastronomie bieten den Besuchern einen Mix, der sämtliche Sinne berührt. Zentraler Treffpunkt des Schauraums vom 01. bis zum 03. September ist der „Rote Platz“ im Rathausinnenhof, der sich mit fantasievollen Lichtspielen, rotem Teppich und weißen Designermöbeln zur ebenso urbanen wie coolen Lounge verwandelt. Mit der „Nacht der Museen und Galerien“ am 3. September, erreicht das Kulturfestival seinen Höhepunkt. Galerien und Museen öffnen dann ihre Pforten und laden Besucher zu abendlicher Stunde zum kostenlosen Besuch ein. Shuttle-Busse bringen die die Gäste unkompliziert von einem Schauplatz zum anderen. Informationen unter tourismus.muenster.de

Tipps & Termine


- 70 Fotos: BMUB/Sascha Hilgers

Klimaschutz in Münster

Staatssekretär Gunther Adler, Birgt Wildt und Heiner Bruns vom städtischen Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit

Leuchtturm im kommunalen Klimaschutz Münster als Masterplan-Kommune in Berlin ausgezeichnet/Umfangreiche Fördermittel für ambitionierte Klimaschutzziele Münster (SMS) Jetzt ist es offiziell: Münster ist „Masterplan-Kommune 100 % Klimaschutz“. Die Urkunde nahmen Amtsleiter Heiner Bruns und Birgit Wildt vom Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit am Donnerstag (14.7.) im Bundesumweltministerium in Berlin entgegen. „Münster ist als Klimastadt bereits sehr bekannt“, sagte Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, anlässlich der

Auszeichnung. „Als Masterplan-Kommune hat Münster nun die Chance, als Vorreiter sowohl national als auch international ganz weit voranzugehen.“ In den nächsten vier Jahren unterstützt das Bundesumweltministerium die Klimaschutzaktivitäten der Stadt mit umfangreichen Fördermitteln. Als Leuchtturm im kommunalen Klimaschutz sollen Münsters ambitionierte Klimaschutzziele Strahlkraft für die nächsten Jahrzehnte entwickeln. Angestrebt wird, die Treibhausgasemissionen bis 2050 um mindestens 95 Prozent gegenüber 1990 zu mindern und gleichzeitig den Endenergieverbrauch zu halbieren. Im ersten Projektjahr erstellt die Koordinierungsstelle Klima und Energie den Masterplan, der auf bewährte Konzepte zurückgreifen, aber auch neuen Ideen Raum geben wird. Damit sowohl kurzfristig als auch mittel- und langfristig wirkende Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen entwickelt und umgesetzt werden können, ist Kreativität gefragt. „Ziel ist es, den Energiebedarf in der Stadt deutlich zu reduzieren und die Energieeffizienz in der lokalen Wirtschaft zu steigern“, blickt Heiner Bruns nach vorn. Dabei ist klar, dass die Stadt dies nicht allein schaffen kann: Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Vereine, Verbände und Institutionen werden nachhaltig in den Prozess eingebunden.

Mich hat‘s gepackt! Wenn nicht unplugged, dann Ökostrom.

Jan Löchel Musikproduzent / Songwriter, Kopf und Stimme seines aktuellen Projektes JYLLAND

Mitmachen unter www.klima.muenster.de

www.stadt-muenster.de/klima/muenster-klimaneutral-2050.html


www.stadtwerke-muenster.de

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Klima? Freundlich!

Sichere Versorgung mit klimaneutralem Erdgas Nachhaltiger Beitrag zum globalen Klima- und Artenschutz Deutliche Verbesserung der persönlichen CO2-Bilanz Preisgarantie für ein oder zwei Jahre

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Tipps & Termine


Festiv a Fieber l

NRW

Festiv a Fieber l Deutsc hland

Ruhrpott Rodeo

Wacken Open Air

05. - 07. August

04. - 06. August

Punk – Rock – Ska

Metal – Metal – Metal

in Hünxe bei Bottrop

in Wacken

Festivalkult!

Nature One

umsonst &

05. - 07. August

Draussen Porta

Techno – Trance –

05. - 07. August

House – Minimal

Alternative Rock –

Raketenbasis Pydna

Punk – Funk – HipHop in Porta Westfalica

Spack! Festival 26. - 27. August

Olgas Rock

Rock – Techno – Indie

12. - 13. August

in Rheinland-Pfalz

Ska – Electro - Alternative Rock - Indie Pop

Sonnemondsterne

in Oberhausen

12. - 14. August Electronica – Indie – Pop

LOUD! Festival

in Saalburg Beach

19. - 20. August HipHop – Rap in Münster Green Juice Festival 20. August Pop – Rock - Punk – Indie-Rock – Punkrock in Bonn

Leilani Franco Kontorsion und

C/O POP

luftring

24. - 28. August

27. Juli – 28. August

Electronic – Elektro HipHop - Ambient

WET – the show!

in Bonn

Akrobatik und wogendes nass

DettenRockt

Ergeben Spritzige

Festival

unterhaltung

10. September

13. Juli – 28. August

Rock – Punk – Metal – HipHop – Ska – Reggae

Le Club

in Emsdetten

31. August – 06. November

Syndicate 01. Oktober Hardcore – Hardstyle –

GOP Varieté Bahnhofsstraße 20-22

HardTechno

Tel. 0251 4909090

in Dortmund

variete.de

Kultur & Freizeit

Du hast Sommerferien, Langeweile und es regnet? Dann schnell ins GOP Varieté-Theater Münster! Denn auch in diesem Sommer gibt es hier für Kinder eine tolle Überraschung, die Lust auf atemberaubende Akrobaten und Musik haben. Das Wetter muss man letztlich nehmen wie es kommt, aber auf die Gestaltung der Ferien kann man Einfluss nehmen. So hat das GOP ein Herz für Kinder und hält ein besonderes Sommerferienangebot für sie bereit: Vom 13. Juli bis 28. August 2016 hat ein Kind bis 14 Jahre in Begleitung eines regulär zahlenden Erwachsenen freien Eintritt in die Abendvorstellungen der Show „WET“! Dort kommt alles zusammen, was bisher unvereinbar schien: Akrobatik und wogendes Nass. Spritzig und feuchtfröhlich – und das im wahrsten Sinne des Wortes – wird es, wenn das internationale Artistenensemble die Badewanne zur Showbühne macht. Denn wo Badewannen sind, darf Wasser nicht fehlen. Ob Regenvorhang oder Wischmopp-Ballett – mit „WET“ erwartet die Kinder eine wirklich außergewöhnliche Show. Jung, wild und verspielt präsentieren sich die mit allen Wassern gewaschenen Künstler der Show „WET“. So hat Ximena Ameri mit ihrer Comedy die Lacher auf ihrer Seite und Ludmila Nikoleva zeigt sich multitaskingfähig, kann sie doch gleichzeitig mit Händen und Füßen jonglieren. Ob eine spektakuläre Bühnenshow, ein 3-Gänge-Menü im GOP Restaurant oder beides. Das GOP ist ein unvergessliches Erlebnis, das alle begeistert. Mit unglaublicher Kreativität und Leidenschaft zeigen internationale Künstler fantasievolle Varieté-Shows und zaubern Köche kulinarische Köstlichkeiten. Weitere Infos, Tickets und Gutscheine gibt es unter 4909090 oder auf variete.de


Kultur & Freizeit

RADAR. Verena Issel

Anderthalb

22. Juli - 18. September

Stunden zu spät 06. | 13. August

PFIFFIGE KOMÖDIEN

GUTE UNTERHALTUNG

Workshop für

17.00 | 20.00

Jugendliche

Mi. - Mo. 20. August -

ab 14 Jahren

19. September

29. Juni - 14. September mittwochs 16.00 - 17.30

Kabarett: „Buschtrommel“

Homosexualität_en

19. August | 20.00

sonderausstellung 13. Mai - 04. September

Isabell Varell Musikalische Lesung

KunstGeschichten

23. August | 20.00

02. August | 15.00 - 16.00 Boulevard Münster KunstBeratung 03. August | 14.00 - 16.00

Theater Königsstr. 12-14 boulevard-

KunstPause

muenster.de

04. August | 12.30 - 13.00 WIR UNS FREUEN AU BESU F IHREN CH!

boulevard-muenster.de

Film: Morgan 04. August | 19.30 Überblicksführung 06. August | 15.00 - 16.00 Inklusive Führungen

Hilfe aus aller Welt

Führung in Laut-

für Münster –

sprache begleiten-

70 Jahre Care-Pakete

den Gebärden

03. Juni – 25. September

06. August | 16.00 - 17.00 Vor 50 Jahren – Highlight-Tour

Münster 1966

12. August | 14.30

04. Dezember – 04. Dezember 2016

Ich will aber gerade vom leben singen

Ständige Schau-

12. August | 19.30

sammlung: 1200 Jahre Geschichte

Comedy-Führung

der Stadt Münster

12. August | 19.30 Stadtmuseum LWL-Museum für

Münster

Kunst und Kultur

Salzstraße 28

Domplatz 10

Tel. 0251 4924503

0251 590701

stadt-muenster.de


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Borussia Dortmund mit Götze und Bundesligavorschau – das besondere Interview Als bisher einzige Redaktion ist es uns vor Saisonbeginn der Bundesliga gelungen, das vom BVB in Kürze verpflichtete, noch geheime Talent (hier: „Antonio“) für ein geheimes Interview zu treffen. Um seine Identität zu schützen, haben wir beim Schreiben auf seinen Akzent verzichtet.

hömma Antonio (Anm. d. Red.: So haben wir ihn natürlich nicht angeredet, da dies ja nicht sein richtiger Name ist), du bist erst seit kurzer Zeit in Dortmund, was sind deine Eindrücke? Es ist schön hier! Die Menschen sind freundlich. Auch zu mir manchmal. Und ich mag die Farben Schwarz-Gelb. Die erinnern mich an meine Heimat. (Anm. d. Red.: Die Farben haben wir geändert, um Antonios Identität nicht zu verraten.) Du wirst in wenigen Tagen bei Borussia Dortmund einen Vertrag unterschreiben – für zwei Jahre. Worauf freust du dich am meisten? Am meisten freue ich mich auf das Team, auf Mario Götze, die tollen Fans und die Verantwortlichen des BVB und die Stadt Dortmund sowie die Dortmunder. Ich habe auch schon gelernt zu sagen: „hömma“, „machma“ und „Leckapils“! Hast du schon mal ein Bundesligaspiel im Stadion erlebt? Ja, meine Onkel haben mich einmal zu einem Spiel mitgenommen, das war in Duisburg gegen Karlsruhe, glaube ich. Danach wollte ich erst etwas anderes machen, aber nun freue ich mich total auf meine Aufgabe. Was hat dir besonders gefallen?

Oh, wir fanden es in jedem Jahr spannend, ob es eine Mannschaft gibt, die den Bayern gefährlich werden kann. Und dann haben wir uns in meiner Heimat in der Taverne immer angesehen und gelacht. Und die deutschen Fans singen ganz viel und schwenken die Fahnen. Das motiviert mich sicher sehr stark! Antonio, was sind deine persönlichen Ziele und Träume? Ich möchte so schnell wie möglich meine Familie nachholen. Und natürlich möchte ich genug Geld verdienen, um mir später eine kleine Wohnung und vielleicht ein Auto leisten zu können. Fühlst du dich fit für deine neue Position im Team? Ja, absolut. Zunächst einmal möchte ich meinen Vertrag so gut wie möglich erfüllen und mich voll reinhängen. Es würde mich freuen, wenn mich der Chef vorne aufstellt. Ich habe zwar bisher noch nicht viel in der Stadiongastronomie gearbeitet, aber eine Menge Erfahrung in Schnellrestaurants gesammelt. Und da haben mich die Gäste immer gemocht. ◊◊◊


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DAS FEST DER MUSEEN UND GALERIEN IN MÜNSTER DO 1.9. – SA 3.9.2016 ROTER PLATZ RATHAUSINNENHOF | 1.–3.9. PIAZZA ERBDROSTENHOF | 2.–3.9. HBF – HÄUSER | BILDER | FENSTER BAHNHOFSVIERTEL | 2.–11.9. SCHAULAUFEN ALTER FISCHMARKT | 1.–3.9. NACHT DER MUSEEN UND GALERIEN INNENSTADT + STADTTEILE | 3.9.

#schauraummuenster /muenstermarketing /exploremuenster

Eine gemeinsame Veranstaltung von Münster Marketing, Kulturamt und Partnern. Info-Tel.: 0251 - 492 27 10 (Münster Information) · Internet: www.marketing.muenster.de


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Eckernförde – Mehr Urlaub geht nicht! Idyllischer Hafen, feinkörniger Sandstrand und eine malerische Altstadt: das ist Eckernförde. Ob Aktivurlaub oder pure Erholung – mit Eckernförde erwartet Sie eine maritime und erlebnisreiche Hafenstadt voller Lebensfreude.

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