Stadtgeflüster Februar 2017

-1DEINS! | Ausgabe 02 | Season 12 im februar 2017 Das Interviewmagazin vom

keine zeit fĂźr arschlĂścher Horst Lichter

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Fast Forwort

Inhaltsverzeichnis KEINE ZEIT FÜR ARSCHLÖCHER............ Seite 04 Horst Lichter DER WAHRSEHER ....................................... Seite 12 Jürgen Stephan

Liebste Leserin, lieber Leser, kennst du die Fernsehserie „Lie to me!“?

Da kann ein Wissenschaftler jeden noch so kleinen Gesichtsausdruck seines Gegenübers deuten und findet so raus, ob jemand lügt und was für ein Gesicht er macht, wenn er irgendwas Böses im Schilde führt. Das kann praktisch sein. Darum haben wir Jürgen Stephan interviewt, das deutsche Pendant zum amerikanischen Forscher Paul Ekman.

Natürlich wollen wir nicht nur jemanden, der die Wahrheit erkennt, sondern sogar besitzt: Gunter „The Eisbrecher“ Gabriel erzählt uns, was passieren muss, damit die Welt in Frieden leben kann. Erstaunlicherweise ist das nicht besonders viel, es würde reichen, wenn Putin und Merkel ... aber lest selbst. Das, was Gunter erzählt, möchte ich hier nicht wiedergeben ... Grrrr.

Wir sprechen außerdem mit Horst Lichter über – Zitat: keine Zeit für Arschlöcher- und Richtungswechsel in erfolgreichen Leben.

Was es sonst noch gibt? Ne ganze Menge und mehr: Wir feiern ab jetzt jeden Monat Weinnachten! Wie? Ganz einfach: an jedem 24. verlosen wir Wunderbares exklusiv an unsere (momentan noch vier) Abonnenten – in diesem Monat gab´s 40 Kugeln Eis von Raphaels, ein 100.000-Qm-Grundstück und last but not least einen wunderbaren Pärchenpinxosweinabend mit politischem Talk mit Erkan vom Café Ideal. ;) Was wir im Februar verlosen? Das erfährst du immer auf unserer Facebook-Seite.

Ich wünsche einen lustigen Februar Thorsten

KEIN HINDERNIS ZU HOCH..................... Seite 20 Kira Grünberg SCHATTEN AN DER WAND ..................... Seite 26 Julia Neigel DER EISBRECHER ........................................ Seite 30 Gunter Gabriel UNVERHÜLLTE ABRECHNUNG .............. Seite 38 Sineb El Masrar WO ICH BIN, IST VORNE, GLAUBE ICH.Seite 46 Mirja Boes DIE BITTERE PILLE DES MARKTES ............................................. Seite 50 Michael Schmitz GENERATION V(INYL), DAS COMEBACK.......................................... Seite 74 ND

FÜR IHRE GESUNDHEIT ...................... Seite JOBCHANCEN ........................................ Seite DER UMWELT ZULIEBE ...................... Seite WELLNESS .............................................. Seite EVENTS ................................................... Seite KNALLER ZU KARNEVAL .................. Seite EVENTS ................................................... Seite START INS REISEJAHR ....................... Seite

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Tom Feuerstacke und Horst Lichter über Arschlöcher und die fehlende Zeit Selbst die größte Frohnatur kann ein Schicksalsschlag ereilen – dann steht der geborene Spaßmacher vor seinen dunkelsten Tagen. Manche zerbrechen, andere marschieren da gestärkt raus. Horst Lichter etwa. Im neuen Buch verarbeitet „Hotte“ einen schweren Verlust.

Uns erzählt er, warum er deshalb keine Zeit mehr an Arschgeigen vergeudet, dass es Menschen gibt, die wütend werden, gerade weil man sich nicht über sie lustig macht – und dass auch eine Ulknudel nicht gänzlich waffenlos sein muss.

keine zeit für arschlöcher

Horst, die Leute sehen in dir den heiteren Fernsehkoch, der mit ’nem Pfund Butter das Leben schmiert. Nun heißt es: „Keine Zeit für Arschlöcher“ – im gleichnamigen Buch. Was ist los?

Weißt du, Tom, als Clown gebe ich oft Dinge von mir, die inhaltsleer wirken. Ihr Sinn liegt aber auf der Hand: Ich will unterhalten, damit die Menschen sich besser fühlen.

Doch beim neuen Buch habe ich bewusst ’nen komplett anderen Zugang gewählt. Es gibt schließlich schon so viele Bücher, viele davon unterhaltsam und nett, aber eben auch inhaltsleer. Ich denke aber, man sollte nur schreiben, wenn man was zu sagen hat. Wenn es für den Leser einen Mehrwert gibt. Darum hat es gedauert, bis das Buch erschienen ist.

Moment bitte, du gehst ja direkt in die Vollen. Hab ich das richtig kapiert? Du willst also mit deinem neuen Werk nicht „nur“ unterhalten?

Ursprünglich schon, wie vor zehn Jahren, als Markus Lanz mit mir meine Biographie

geschrieben hat. Ich wollte jetzt eigentlich ein Buch herausbringen, das daran anknüpft. Das sollte beschreiben, was mit mir und meinem Umfeld in den letzten fünf Jahren passiert ist. Am Anfang feierst du kleine Erfolge – und am Ende kennt dich fast jeder. Dabei passieren Dinge in deinem Leben, die sind aus der Distanz betrachtet witzig. Diese netten Begebenheiten hätten aber keinen Mehrwert für den Leser gehabt. Deswegen habe ich nie angefangen, dieses Buch zu schreiben.

Jetzt gibt es dein Buch aber doch – und du gibst nicht den Clown. Da ist der ungeschminkte Horst mit all seinen Macken, Ängsten und menschlichen Defiziten?

Als vor zwei Jahren meine Mutter verstarb, hat mich das für mein Leben verändert. Das hat alles auf den Kopf gestellt – und zwar ganz böse. Ein dreiviertel Jahr habe ich kämpfen müssen, um dahin zu kommen, wohin ich wollte. Dabei entstand meine Idee davon, welches Buch ich schreiben will. Mit dem Titel, den ich mir bewusst ausgesucht habe: „Keine

...gebraut mit Leib und Seele. „Mein Qualitätsversprechen: Jedes ERDINGER Weißbier kommt aus Erding und ist mit den besten Rohstoffen gebraut.“

Zeit für Arschlöcher“. Aber das hat eben einen anderen Hintergrund, als die meisten Leute denken.

Ihr

Werner Brombach Inhaber der Privatbrauerei ERDINGER Weißbräu

Was denken die denn?

Es sprach sich rum, dass der Lichter ein Buch mit besagtem Titel schreibt und daraufhin wurden die Rechtsanwälte von der Leine gelassen. Da dachte ich nur: „Leckt mich am Arsch!“ Das zeigte mir, was für eine Meinung gewisse Personen von mir haben müssen, wenn sie im Beißreflex sofort annehmen, dass ich über sie schreibe. So etwas würde ich im Leben nicht tun. Ich zog daraus zwei Schlüsse.

Erstens: Die schätzen mich total falsch ein, denn ich bin keiner, der ein Abrechnungsbuch schreibt. Zweitens: Die kommen sich so wichtig vor, dass sie tatsächlich glauben, ich würde ihnen ein Buch widmen. Das habe ich den einen oder anderen auch wissen lassen.

Woran machst du den zweiten Schluss fest?

Ganz einfach: Ein Herr hatte sich nach Erscheinen des Buches bitterlich beschwert, dass er nicht erwähnt wurde, mit bitterbösen Mails, auch sowas gibt es.

» Das hat alles auf den Kopf gestellt – und zwar ganz böse. «

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Ich habe das Buch angefangen und es dann zur Seite gelegt. Echt harter Tobak, nichts, was ich mal eben so zwischendurch schmökern kann.

Jeder, der das Buch hat, auch meine Frau, liest es eigentlich in Windeseile durch. Es wird dabei viel geweint und gelacht. Am Ende wird es sehr nachdenklich weggelegt. Das Buch wirkt auf dich insofern, dass du über gewisse Dinge anders denkst. Ursprünglich sollte es sogar deutlich dicker werden. Es gab so viele Geschichten, die ich noch erzählen wollte. Aber ich war durch. Bei dieser Arbeit habe ich festgestellt, wie viele inhaltslose

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Spricht freimütig über Höhen und Tiefen: „Hotte“ Lichter Themen es überhaupt gibt. Die gehörten nicht in mein Buch rein. Seitenfüller müssen wegbleiben. Nach dem Motto: „Scheiß drauf und weg damit!“ Inwieweit beeinflusst einen das Buch, inwieweit denkt man anders über gewisse Dinge?

Du entdeckst vielleicht ein paar Situationen, in denen du dich wiedererkennst. Doch kommen Dinge dazu, die du so nicht erwartet hättest. Über manche Stellen in meinem Buch wirst du herzhaft lachen. Aber nicht bewusst, sondern so, wie es aus mir rauskam.

Horst wollte witzig sein und diese Heiterkeit zu Papier bringen. Er stellt fest, dass das Witzige unspektakulär ist, und entscheidet sich für ein Buch, das in eine völlig andere Richtung geht. Wie kam es zu diesem Umdenken?

Tom, nachdem das mit Mutter vorbei war,

brauchte ich relativ lange, um mit mir im Reinen zu sein. Ich habe zwar schnell wieder angefangen zu arbeiten, habe dem Team erzählt, was sich ereignet hatte. Ich erklärte, dass wir ab heute nicht mehr darüber reden. Wir werden einen geilen Job machen, gemeinsam lachen und die Zuschauer unterhalten. Wir können hier nicht heulen, das hat keinen Sinn.

Für mich dauerte es aber trotzdem knappe neun Monate, bis ich wieder Entscheidungen treffen konnte. Wie mein Leben weiterläuft und was ich zu ändern habe. Dann habe ich gesagt, für dieses habe ich keine Zeit und ich will auch jenes nicht mehr. Aber eines wusste ich sicher: welches Buch ich schreiben will.

Eine Sache möchte ich nochmal erörtern.

Den Titel – und warum er nicht so gemeint ist, wie die meisten Menschen annehmen.

Der resultiert nicht daraus, dass ich jeman-

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Prioritäten: Keine Zeit für Arschlöcher, aber für uns. Danke, Horst! den Bestimmtes meine. Das ist ein Satz, den ich immer im Theater zum Schluss gesagt habe. Wer mich kennt, weiß, dass ich viel Scheiße erlebt habe. Die Leute fragen mich immer, wie es kommt, dass ich so viel Spaß habe am Leben. Die wundern sich, wo das herkommt, manche meinen, dass ich eventuell etwas einfältig sei. Denen entgegne ich, dass das Leben wie ein Maßband ist: Hundert Zentimeter gleich hundert Jahre. Wir Männer werden im Schnitt 80 Jahre alt, heut bin ich 55. Bleiben mir also noch knapp 25 Jahre. Der Körper baut ab, wir werden nicht mehr besser. In diesen Jahren könnte ich jetzt wenigstens noch viel Spaß haben. Aber mein Vater ist in fast meinem Alter gestorben. Demnach hätte ich genau noch zweimal Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

Daraus resultierend habe ich keine Zeit für schlechte Laune und Arschlöcher. Das war der Grund für den Titel dieses Buches.

Das ist eine gute Erklärung für den Titel.

Was hat denn der Verlag dazu gesagt?

Den musste ich am Anfang erst davon überzeugen. Ich habe gehört, dass es Verkäuferinnen im Buchladen gibt, die sagen, dass man das Buch von Lichter mit dem Titel „Keine Zeit für …“ meint. „Arschloch“ im Buchladen ist scheinbar so böse, dass sich die Verkäuferin nicht traut, das auszusprechen.

Das finde ich schon seltsam.

Horst, wenn man in deinem Buch das Kapitel über deinen allzu menschlichen Auftritt im Krankenhaus liest, bei dem es um deine Mama geht und du so durchdrehst, dass du dich nur schwer selbst wiedererkannt hast.

Wie schaffst du es da, auf die Bühne zu gehen und gleichzeitig den Sonnyboy für die Zuschauer zu geben?

Das ist meine Allzweckwaffe. Lass es mich

so erklären: Als Kind habe ich schnell rausbekommen, dass ich mein Umfeld formen kann, wie ich es gerne hätte. Ohne böse Absicht.

Ich war schon immer harmoniesüchtig und brauche dementsprechende Menschen um mich herum. Ich mag lachen, ich mag Freude und ich mag es, wenn alle gut drauf sind. Wie bekommst du das hin? Indem du selber gut drauf bist! Ich habe immer mehr gegeben, als ich genommen habe, und gebe stets das, was ich selber haben möchte.

Das musst du mir näher beschreiben.

Wenn meine Eltern Sorgen hatten – und die hatten viele Sorgen –, habe ich versucht, denen keine zu machen. Da verhielt ich mich lustig und albern. Dann gab es in der Schule Gruppierungen wie im Alltag auch. Im Leben gibt es die Kranken, Hässlichen und Alten, und wenn wir ehrlich sind, will niemand was mit denen zu tun haben. Es gibt die Schönen, Reichen und Starken. Da will jeder hin – und gehörst du nicht dazu, findest du die auch scheiße. Dann gibt es die Streber, denen ja gewisse Dinge leichter fallen, mit denen will auch keiner was zu tun haben. Und du gehörst eigentlich keiner der Gruppen an. Nur einen gibt es, der in allen Kategorien gerne gesehen ist und sich zwischen diesen Welten bewegen kann, ohne dazuzugehören: den Clown.

» Scheiß drauf und weg damit! « … und der bist du ?

Genau. Deshalb war ich als Kind schon Clown. Da kannst du nämlich zu den Starken gehen und bekommst nicht aufs Maul – weil du sie zum Lachen bringst. Wie gesagt, das war meine Waffe, um alles „gut zu bekommen“. Denn was kann ich? Ich kann besser kochen, als viele glauben, aber deutlich schlechter als ein Sternekoch, weil ich das so nicht gelernt habe. Ich bin auch kein Comedian,

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Gruppenfoto mit Stefan (l.) und unserm Tom (r.) denn der kann Comedy, ich bin maximal lustig. Ich aber kann mit den Leuten lachen, vor allem lache ich mit meinen Zuschauern über Dinge, die man nicht aufschreiben kann. Das ist kein aufgebauter Witz, ich bin Geschichtenerzähler, das dauert alles etwas länger.

Wofür ist das gut, weil du ja wahre Gefühle unterdrückst?

Ich habe gemerkt: Erleidest du einen Schicksalsschlag, wirst du in eine andere Ecke gestellt. Wenn du als kräftiger, selbstbewusster Hüne zum Arzt gehst, der dir sagt, du hast Krebs und noch vier Monate zu leben – was passiert? Dein Umfeld weiß nicht mehr, wie es mit dir umgehen soll. Die werden sich seltener melden, sind peinlich berührt, wenn sie dich sehen und werden nicht mehr den Spaß mit dir machen wie vorher. Die werden sich verändern. In Wirklichkeit haben die Schiss, dich zu treffen. Um das zu verhindern, habe ich den Clown gemacht – und bin auf die Leute zu und habe eine Brücke

gebaut, indem ich sagte: „Ich scheiß aufs Schicksal, lass uns einen trinken gehen.“ Irre, wie du deine Einstellung verändert hast, damit du und die Leute gut drauf – und sie bei dir sind?

Deshalb sind die Menschen aber auch geschockt, dass ich heute sagen kann: Mir geht es jetzt mal scheiße. Aber ich kann mit dir einen trinken und weinen, gerade weil mal nicht alles gerade geht, und am Ende stehen wir auf und stellen fest, wie geil es draußen duftet.

Du hast in deinem Leben so viele Schicksalsschläge erlebt. Eigentlich hättest du das Buch doch schon eher schreiben müssen?

Da hatte ich nie Zeit für. Ich habe viel zu oft mich selbst verdrängt oder vergessen, damit alles wieder gut ist.

Dann kam der Schicksalsschlag mit deiner Mutter und gab den Ausschlag zu einem Buch?

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Ich hatte mit meiner Mutter gar nicht so eine tolle Beziehung, wie man nach dem Lesen meinen könnte. Das Verhältnis war wie bei vielen anderen auch. Wir waren nie ein Herz und eine Seele, wir waren Mutter und Sohn ...

Ich mache zum ersten Mal in meinem Leben zweieinhalb Monate Urlaub, habe die freie Zeit total verplant mit etwas, das ich schon immer tun wollte: einfach leben. Am ersten freien Tag aber sagte meine Mutter, dass bei ihr ein Tumor gefunden wurde. Und zwei Tage vor dem Ende des Urlaubs stirbt sie in meinen Armen. Das erlebst du tagtäglich mit – und am Ende schläfst du bei ihr. Das verändert dich komplett. Das haut dich einfach um.

» Wer mich kennt, weiß, dass ich viel Scheiße erlebt habe. «

nicht mehr richtig angefühlt hat. Das letzte Jahr war das des Abarbeitens. Ich werde dieses Jahr mehr Zeit für mich haben und nur die Dinge tun, die mir Spaß machen. Arschlöchern, die mir querkommen, werde ich mit meiner Allzeitwaffe begegnen: der Freundlichkeit. Daran gehen sie kaputt. Das Einzige, was ich nicht schaffen werde: Ich habe mir vorgenommen, nie wieder einem Menschen wehzutun. Aber das ist vermutlich nicht machbar.

Danke für das Gespräch … … du bist im Übrigen der Erste, dem ich ein Interview gebe, obwohl er das Buch nicht ganz gelesen hat.

Ich hätte auch noch Fragen über Fragen, aber die Zeit ist um.

Jetzt bin ich auch in der Stimmung was Leckeres zu essen und zu trinken und das Ding bis morgen früh durchzuziehen. (Lacht).

Anm. d. Red: Etwas länger wurde es dann doch noch ...

Das glaube ich dir – und kann verstehen aus eigenen Erfahrungen, wovon du sprichst.

Es gab doch tatsächlich Leute, die mir sagten, dass ich mich nicht so intensiv um sie kümmern müsse, dass es mir eh keiner dankt. Denke auch an dich, sagten sie. Nein, die hat mich geboren und die hat gelitten. Ich bin kein Arschloch und lass meine sterbende Mutter einsam und alleine zurück. Nein, das hatte sie nicht verdient.

◊◊◊

INFO

Horst Lichter Der 1962 geborene Fernsehkoch schreibt, kocht und unterhält. Er ist deutlich mehr als nur der Clown, als der er sich selber beschreibt.

Letzte Frage, Horst. Was kommt als Nächstes?

Ich habe alles abgeschafft, was sich für mich

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jürgen stephan schaut Thorsten kambach ins gesicht Was wäre, wenn man Terroristen ihre Untaten Sekunden ansehen könnte, bevor sie sie begehen? Jürgen Stephan aus Fürth weiß, dass so etwas schon jetzt geht. Was wie eine Szene aus Spielbergs „Minority Report“ klingt, könnte flächendeckende Realität werden. Vermehrt setzen Geheimdienste und Behörden auf „Super-Recognizer“ – Experten, die den Mitmenschen Stimmungen und Lügen an unzähligen Merkmalen und Mikroausdrücken ansehen.

Stephan muss es wissen, denn er ist einer dieser Super-Recognizer – die Balken über den Augen auf den „Bild“-Fotos sind für ihn kein Hindernis. Im Gespräch erfahre ich, woran man mir ansieht, ob ich gern am Strand wäre und warum linkshändiges Gelichter momentan noch Ruhe hat.

Der Wahrseher

Jürgen, du hast eine Begabung: Du erinnerst dich an jedes Gesicht, das du jemals gesehen hast.

Schaut so aus – grausig sei das, meinen viele.

Ist es das?

Für mich nicht, aber ich verstehe das. Weil ich Gesichter nicht nur wiedererkenne, sondern deuten kann.

Bleiben wir zunächst beim Wiedererkennen: Passiert es dir, vor einem „Fremden“ zu stehen und du weißt, den hast du schon mal gesehen, zufällig, in einer Menschenmenge etwa?

Wenn ich mich auf den konzentriere, ja, das passiert mir sogar recht häufig.

Auch wenn jemand vor Jahren einfach mit ’nem Auto an dir vorbeigefahren ist?

(Lacht) Da hätte ich aber einen Moment neben dem im Stau stehen müssen.

Im Ernst, du musst dich vorher nicht mit dem unterhalten haben?

Nein.

Hast du diese besondere Fähigkeit dein Leben lang?

Schon, aber so richtig beschäftige ich mich mit Gesichtern erst seit zwanzig Jahren. Ich bin da durch Zufall draufgekommen: Es gibt einen Test, da meldest du dich online bei der Universität von Greenwich an. Da gibt es den Professor Josh Davis, und der testet zunächst, inwieweit du in der Lage bist, Gesichter wiederzuerkennen. Je nach Ergebnis wirst du für weitere Tests eingeladen. Dann fährst du da hin und bist es vielleicht irgendwann.

Das kann jeder tun? Ich kann mich da auf der Website umsehen, den Test machen und mich bewerben?

Ja, Universität von Greenwich.

Ist das ein Onlineverfahren?

Zunächst ja. Du siehst dort Bilder von Personen, stark verpixelt; Videos, in denen du Menschen in einer Menge wiedererkennen musst.

Geht es da ausschließlich um das Gesicht

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Der fiktive Nachahmer, leider nach drei Staffeln vorbei: „Lie to me“ oder zählt auch die Körperform?

Es geht hauptsächlich um das Gesicht; wobei: Ich schaue auf das gesamte Verhalten.

Und ja, offenbar funktioniert es bei mir, ich kann es.

Ist eine Silhouette so unverwechselbar wie ein Fingerabdruck?

Nicht ganz, eine Silhouette kannst du verändern, das Gesicht nicht. Außer, du machst Operationen, ansonsten ist das wie der Fingerabdruck.

Wie viel Schärfe brauchst du, um ein Gesicht identifizieren können?

Das geht schon bis zu stark verpixelten Bildern.

Wenn die „Bild“ ein Tätergesicht abdruckt

aus nur sechs Pixeln, ist das für dich wie ein normales Foto?

Ungefähr – das wird im Hirn zusammengesetzt.

Wo Licht ist, ist Schatten, sagt man – hast du also besondere Mängel?

Mein Ordnungssinn, der ist eine Katastrophe. Ich konzentrier mich lieber auf die Menschen.

Du sagtest anfangs, du kannst Gesichter deuten, bedeutet das, du erkennst, ob jemand lügt?

Genau. Das ist auch ein wichtiger Teil meiner Arbeit. Ich dekodiere Gesprächspartner, bei Einstellungsgesprächen oder Vertragsverhandlungen. Es ist so: Wenn du irgendetwas denkst, spricht dein Körper Sekunden vorher für dich.

Wie erkenne ich, ob jemand lügt?

Wenn ich dir einen Tipp geben darf: Schau auf den Mund!

Nicht auf die Augen?

Hast du was an den Ohren? (Lacht) Auf den Mund – viele denken zwar, die Augen seien der Spiegel der Seele, dem ist aber nicht so.

Also schau auf den Mund, da verraten sich Menschen viel eher – was nicht heißen soll, dass Augen nichts mitteilen; wenn ich dir sage, stell dir folgende Situation vor: Du bist auf Barbados und bei dreißig Grad marschierst du den weißen Sandstrand entlang, ab und an bleibst du stehen und deine Zehen krallen sich langsam und genussvoll in den Sand. Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass du …

» Mein Ordnungssinn, der ist eine Katastrophe. «

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Ethical Fashion Store Man schaut nach unten! Stimmt’s? Man guckt nach unten.

Stimmt, sonst kann man sich das nicht vorstellen! Das ist das Fiese an der Geschichte: Die neuesten Forschungen zeigen, dass dein Gehirn sieben Sekunden, bevor du eine bewusste Entscheidung triffst, diese schon getroffen hat – und dies auch zeigt. Das ist dramatisch.

Wir glaubten, die Gedanken sind frei … Gilt das auch für Linkshänder?

Gute Frage. Erforscht ist das in der Tat nur für Rechtshänder – zudem nur auf der Nordhalbkugel – aber bei Rechtshändern ist es so.

Kannst du herausfinden, ob jemand Linkshänder ist? Bin ich einer?

(Lacht) Oha, ein Test … Also: Wenn du auf dein Haus zugehst, was steht rechts davon?

Lass mich kurz überlegen. Rechts steht …

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Wirst du den Leuten als der vorgestellt, der du bist?

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Was zum …, nicht schlecht, was hat mich verraten in diesen zwei Sekunden?

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» Pass also auf, was du sagst, ab jetzt. « Neben dem Beurteilen von Bewerbern gibst du Schulungen. Du zeigst Menschen, wie sie ihren Gesprächspartner besser durchschauen können.

Ich würde eher sagen, ich helfe ihnen, Menschen zu deuten.

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Nur viele sind sich dessen nicht bewusst.

Kann ich nach einer Schulung meine Frau durchschauen, in jedem Winkel ihrer Psyche spazierengehen?

Zu dem Thema Frau – oder sagen wir besser, zu den Menschen, die dir vertraut sind, da kannst du das sowieso. Überleg mal, wie lange bist du mit deiner Frau zusammen?

Kommt bestimmt noch aus der Zeit, als wir in Höhlen gehaust haben. Da konnten wir ja noch nicht sprechen und somit mussten die Jungs ziemlich gut Gesten deuten können.

Exakt! Da war es so, du musstest jemanden anschauen und in einer Sekunde entscheiden, ist das Freund oder Feind. Da hatte ich keine zweite Chance für einen guten Eindruck. Deswegen war es wichtig, Gesichter sofort zu deuten. Aber viele Leute brauchen zu lange, die fragen sich, hat der Nasenflügel gezuckt, wo ging der Blick hin, was hat der erzählt? Dann fragen die sich: Und was bedeutet das jetzt?

Ich sage denen immer: „Wenn du nicht weißt, was es ist, konzentrier dich auf dein Gegen-

Acht Jahre.

Ich wette, du sitzt vielleicht zu Hause und sie kommt heim. Ohne dass du sie siehst, hörst du, wie sie die Tür zumacht, den Schüssel hinhängt, den Mantel aufhängt. Aber nicht nur das: Du „hörst“ auch, ob sie gut drauf ist – oder nicht. Sie kommt kaum ums Eck rum, du

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über. Schau ihm einfach zu und konzentrier dich auf den Mund!“ – wie schon gesagt.

Warum ausgerechnet der Mund?

Weil alles, was der tut, ist negativ – außer das Lachen. Bin ich traurig, fällt der Mentalis ab, wenn ich wütend bin, fange ich an zu kauen.

Oder auch Ekel …

Da rümpft man die Nase!

Das muss nicht unbedingt die Nase sein.

Es gibt Menschen, die können die Nase nicht rümpfen. Die können die Muskulatur nicht so bewegen. Die legen einfach nur die obere Zahnreihe frei und dann weißt du, das ist Ekel.

nach oben. Ein Fear Smiley hat die Augenbrauen in dieser Art und vielleicht einen offenen Mund. So schauen die ganzen Smileys aus …

Es gibt sieben Grundemotionen, nicht mehr.

» Wenn ich dir einen Tipp geben darf: Schau auf den Mund! «

Arbeiten so nicht auch die Comiczeichner?

Bitte?

Warum sieben?

Um strukturiert arbeiten zu können, muss man die Emotionen auf ein Minimum runterbrechen. Das hat Paul Ekman getan, der hat das erforscht …

Da haben die Figuren doch auch immer einfache, grundsätzliche Gesichtsausdrücke.

Ja. Comiczeichner tun das. Auch die Smileys, die du tagtäglich benutzt. Schau dir den Angry-Smiley an, der hat die Augenbrauen nach innen und unten gezogen, den Mund nach unten, der schaut einfach wütend aus.

Ein Happy Smiley hat große Augen, Mund

Paul Ekman?

Der zählt zu den sechzig wichtigsten Persönlichkeiten der Weltgeschichte, ein amerikanischer Psychologe. Anfang der 70er hat er sich nach Papua-Neuguinea fliegen lassen, um bei den Einheimischen zu leben, für eineinhalb Jahre. Dort hat er bewiesen, dass die auf die gleiche Art Emotionen zeigen wie Men-

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Du hast dich bestimmt schon mal gefragt, wozu mehr und mehr biometrische Daten gesammelt werden, warum du beispielsweise nur noch einen bestimmten Ausweis haben darfst. Das ist, damit du in einer Terrordatenbank hinterlegt werden kannst. An Bahnhöfen oder anderen Gebäuden werden Kameras eingesetzt … Siemens hat das gemacht, da gab es eine Kamera, die hat eine Rolltreppe beleuchtet und war verbunden mit einem Interpol-Rechner; sekundenschnell wurden die Aufnahmen verglichen mit der Terrordatenbank. Genau das wird bald überall passieren, da wird eben jeder gefilmt.

Gibt es eigentlich viele deiner Art in Deutschland?

Nein, es gibt relativ wenige. Ich kenne vielleicht zwei.

schen in Nordeuropa, Russland oder Japan.

Ekman ist auch die Vorlage für die Fernsehserie „Lie to me“!

Die kenne ich, sehr beeindruckend. Der arbeitet in der Serie aber für das FBI, meine ich …

Hollywood ändert natürlich gerne mal was.

Aber was stimmt: Ekman arbeitet inzwischen auch für die US-Regierung. Dort wurde ein Programm ins Leben gerufen, für zweihundert Millionen Dollar – die er bekommen hat. Da geht es darum, rauszufinden, welches Gesicht ein Terrorist kurz vor einem Anschlag macht.

Verrückt, dann habe ich ja heute mit einem ganz seltenen Exemplar Mensch sprechen dürfen.

Ob ich so selten bin, ist wieder eine gute Frage. Aber darüber sprechen wir vielleicht beim nächsten Mal! Gerne! ◊◊◊

INFO

Jürgen Stephan Bitte?! Hältst du es für möglich, das herauszufinden?

Ja, dieses spezielle Gesicht, diesen Ausdruck zu entdecken, das geht. Allerdings ist es dann schon zu spät, fünf Sekunden später drückt der den Auslöser. Aber angeblich hat Ekman das gefunden.

Was tun die mit diesem Wissen?

Die schulen Nachrichtendienste, Mitarbeiter und Techniker.

Techniker?

… ist irgendwas um die 40, Super-Regcogniser, und hat den Durchblick, wenn es um Gesichter und ihre Ausdrücke geht. Er erkennt Stärken und Schwächen der Menschen an ihrem Verhalten und weiß, wann sie die Wahrheit sprechen – und wann sie uns manipulieren. Scotland Yard hat den „Deutschlands Superhirn“-Kandidaten für diese Aufgabe zertifiziert und Unternehmensbosse und Personaler in höchsten Positionen nutzen sein Können, um Bewerber in Augenschein zu nehmen.

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Kira grünberg und Tom feuerstacke über das Weitermachen Gestern hattest du noch Träume. Du warst erfolgreich. Nichts konnte dich aufhalten.

Dann: ein Schicksalsschlag, danach schien nichts mehr, wie es war. Alles ist anders, doch nichts zu Ende. Es ist ein mühsamer Weg, wenn dein Körper nicht mehr funktioniert, wie du es gewohnt bist. Wenn selbst die größte Anstrengung nur winzige Erfolge hervorbringt.

Vor allem, wenn du davor Übermenschliches leisten konntest. Am Ende des Tages geht es aber nur um eins, um die Selbstbestimmung. Die hat Kira Grünberg auch nach ihrem tragischen Unfall nie verloren.

Kein Hindernis zu hoch

Kira, wo erwische ich dich gerade? Bei deinem engen Traningsplan bleibt für Interviews ja nicht viel Zeit.

Ich habe Wochenende und entspanne mich zu Hause.

Wie stellt sich bei dieser Verletzung die Bewegungseinschränkung dar?

Bei mir sind Arme und Beine betroffen.

Wobei, den Bizeps kann ich ganz gut bewegen.

Den Trizeps und die Finger hingegen nicht.

Wochenende… Gibt es so etwas für dich überhaupt? Kommst du wenigstens dort zur Ruhe?

Die Therapien gehen auch an diesen Tagen weiter. Aber in den eigenen vier Wänden kann man deutlich besser relaxen.

Dieser Schicksalsschlag traf dich 2015.

Wann hast du dich entschieden, dein Leben wieder in normale Bahnen zu lenken?

Relativ schnell. Zuerst habe ich nicht gewusst, was mit der Querschnittslähmung noch möglich ist. Mir wurden Perspektiven aufgezeigt. In Gesprächen mit anderen Betroffenen konnte ich mir ein Bild davon machen, was mich erwartet. Mir wurde klar, dass ich das auch schaffen möchte. Dabei wurde mein sportlicher Ehrgeiz geweckt. Ich versuche seit diesem Entschluss, täglich etwas mehr zu erreichen.

Wie ich weiß, arbeitest du nach deinem Unfall hart. Wie verläuft deine physische Entwicklung?

Im Moment entwickelt sich alles außerordentlich gut. Wir arbeiten daran, dass ich selbstständig vom Rollstuhl ins Bett komme.

Ich brauche dabei nur noch wenig Hilfe und gehe davon aus, dass ich das nächstes Jahr alleine hinbekomme. Von daher bin ich zufrieden.

Du hast dir während des Stabhochsprungtrainings den fünften Halswirbel gebrochen.

Worin besteht der Unterschied in der Leistungsbereitschaft zwischen Athleten und Nichtsportlern?

Ich war es gewohnt, täglich zu trainieren, manchmal sogar zweimal. Das ist während der Reha unverzichtbar. Auch danach musst du

jeden Tag weitermachen, sollen sich Erfolge einstellen. Das ist bei anderen Betroffenen während der Reha zwar auch der Fall.

Nur, bei der Rückkehr in das gewohnte Umfeld verlieren sie häufig die Motivation, weil der Alltag beginnt. An der Stelle gilt es jedoch weiterzuarbeiten, um Fortschritte zu machen.

Für mich ist es völlig normal, an und mit meinem Körper zu arbeiten.

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Wie fielen denn die Prognosen der Ärzte nach dem Unfall aus?

Der Status quo nach meiner Verletzung war totale Lähmung – bis auf den Kopf. Das war die erste Diagnose. Bei einer solchen Verletzung gibt es nämlich keinerlei Prognosen.

Es war schon gut, als ich meine Arme etwas bewegen konnte.

Wie siehst du denn die Möglichkeiten?

Auch da bin ich mir bewusst, dass es immer nur winzige Verbesserungen geben wird. Ich persönlich wünsche mir, dass zumindest etwas Gefühl in die Finger zurückkehrt. Für die meisten klingt das nach wenig, aber zu fühlen, wenn etwas heiß ist, wäre schon sehr viel.

» zu fühlen, wenn etwas heiß ist, wäre schon sehr viel. « Hörsterstraße 51 | Tel.: 60908073

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Ich habe gelesen, dass viele Menschen nach einem Unfall mit Querschnittslähmung in Depressionen verfallen. Die äußern sich in der jahrelangen Suche nach dem Warum und einer Weigerung, den körperlichen Zustand hinzunehmen. Verständlich, doch hinderlich für eine Genesung und die Reha.

Das mit der Sinnfrage ist sehr schwierig. Es gibt keine Antwort auf die Frage, warum etwas derart Schlimmes passiert. Der Blick nach vorne ist der Schwerpunkt, auf den es ankommt.

Wann hast du diesen Fokus gefunden?

Das war während meines Aufenthaltes

Fotos: Tom Sports Consulting

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Unbeugsam und optimistisch: Kira Grünberg auf der Intensivstation. Es hat eigentlich nie einen Tag gegeben, an dem wir nicht gelacht, uns keine Witze erzählt haben. Traurige Tage gab es nie. Mein familiäres Umfeld steht eng zusammen und hat mich stets unterstützt. Ich habe Psychologen, die mich betreuen. Von daher war klar, dass sofort gearbeitet werden muss.

Du hast früh in deiner Jugend mit dem Leistungssport angefangen. Schaust du dir noch Wettkämpfe an?

Ich bin heute nicht weniger sportbegeistert und verfolge das Geschehen. Dabei steht Stabhochsprung immer noch an erster Stelle.

Kannst du dich an den Unfall erinnern?

Kann ich, bis zur Narkose war ich bei vollem Bewusstsein und habe alles mitbekommen, was um mich geschehen ist.

Gut zu hören, wie hart du arbeitest. Willst du als Sportlerin noch mal aktiv werden?

Es gibt etliche Möglichkeiten, als Rollstuhlfahrer sportlich aktiv zu sein. Sei es, dass du fechtest, Tischtennis spielst oder Ausdauersport betreibst. Um fit zu bleiben, werde ich mich sicherlich einer Sportart widmen. Doch als Leistungssportlerin zurückzukehren, kann ich mir im Moment nicht vorstellen.

Liest man über dich, stößt man unweigerlich auf die Themen „Willen“ und „Tatendrang“.

Hauptsächlich drehen sich die Texte um die Wiederherstellung deines Bewegungsapparats. Das ist aber nicht alles. Du warst vor deinem Unfall Soldatin, hast Pharmazie studiert. Denkst du daran, demnächst wieder zu arbeiten oder zu studieren?

Ich denke nicht nur daran. Ich bin jetzt beim Verteidigungsministerium angestellt.

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„Lebenshilfe, weiterzumachen und Hindernisse zu überwinden.“

… und das Studium?

Ich hatte überlegt, es im Februar wiederaufzunehmen, verschiebe das aber in den Oktober. Ich hoffe, dass ich im Sommer mein Auto bekomme, dann wäre ich deutlich flexibler und weniger auf fremde Hilfe angewiesen.

Ich finde es irre, wie sehr du nach vorne schaust. Du bist eine echte Macherin!

Tom, es gibt nichts Schlimmeres, als unselbstständig zu sein, auf Hilfe angewiesen.

Von daher war es für mich so ein zentraler Moment, als ich mich mit dem Rollstuhl selbstständig bewegen konnte. Vor kurzem bin ich mit einem Auto 40 km/h gefahren – am Steuer! Das sind bewegende Augenblicke und die eröffnen Möglichkeiten.

Gerade war das Thema noch die Hoffnung auf etwas Wärme in den Fingern, jetzt bringst du einen Job und ein Auto ins Spiel. Das klingt – mit Verlaub – ziemlich alltäglich.

(Lacht) Soll es ja auch. Ich möchte so schnell wie es geht in meinen Alltag zurück – teilweise ist das ja schon der Fall. Daran arbeite ich ja so hart.

Müßig zu fragen, ob es dunkle Momente gab, die hat jeder Mensch. Aber diese mentale Stärke, die dich ständig machen lässt …

Das kann doch nicht nur daran liegen, dass du Profisportlerin bist?

Der Antrieb ist das selbstbestimmte Leben, das man führen möchte. Sicher, du kannst Arme und Beine nicht bewegen. Aber du

Ich habe hier zu Hause einen Telearbeitsplatz eingerichtet, werde im Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt …

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weißt, was du willst. Also musst du lernen, deinen Willen, mit den Möglichkeiten, die da sind, in die Tat umzusetzen. Daran arbeite ich und werde es auch weiterhin tun.

Gibt es die Momente, wo du einfach nur Ruhe haben und Kira sein willst?

Ich habe rasch gelernt, zu äußern, wann ich Zeit für mich brauche und das klappt ganz gut. Ich genieße aber auch die Momente, mit anderen zusammen zu sein und zu reden. Das ist bei mir gut ausgeglichen.

» Das mit der Sinnfrage ist sehr schwierig. « Melden sich viele Menschen bei dir, die Hilfe suchen?

Doch, schon. Mein Management filtert und trägt den Löwenanteil der Last. Ich kümmere mich um die schweren Fälle, bei denen ich mit meiner Erfahrung weiterhelfen kann. Ich muss dazu sagen, mir wurde viel geholfen. Ohne diese Aufmerksamkeit wäre vieles von dem, was ich erreicht habe, nicht möglich gewesen.

Jetzt ist es an der Zeit, zurückzugeben. Das tue ich von ganzem Herzen gerne.

Glaubst du, dass es Menschen gibt, die sich sagen: Was die Kira kann, das schaffe ich auch?

Vielleicht nicht genau auf diese Weise.

Doch ich glaube schon, dass ich eine gewisse Lebenshilfe geben kann, weiterzumachen und Hindernisse zu überwinden.

Ich muss jetzt noch was wissen.

Leg los.

Was für ein Auto willst du fahren?

(Lacht) Viel Auswahl gibt es da nicht. Entweder wird es ein Multivan oder eine V-Klasse.

Da ist mir glatt was durchgegangen. Du wirst ja quasi dual studieren, Arbeit und Uni. Weißt du schon, was du nach der Uni machen wirst?

Als Pharmazeutin arbeiten? Oder bleibst du beim Verteidigungsministerium?

Da habe ich einen kurzen Gedanken dran verloren. Ich habe jedoch festgestellt, dass das Studium noch dauern wird und ich jetzt noch keine Entscheidung treffen muss. Am Ende werde ich beruflich das weiterverfolgen, was mehr Spaß macht.

Kira, das war ein geiles Gespräch und ich hoffe, wir bleiben in Kontakt und hören dann und wann voneinander?

Das hoffe ich auch und freue mich auf die nächsten Gespräche … ◊◊◊

INFO

Kira Grünberg Seit einem Trainingsunfall 2015 ist die österreichische Stabhochspringerin querschnittsgelähmt. Ihr nationaler Rekord von 4,45 Metern hat immer noch Bestand.

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Ekki kurz, Tom feuerstacke und Julia neigel singen ein Interview zusammen Da wirst du als Fünfjährige aus deinem vermeintlich sicheren Umfeld gerissen.

Kommst in ein Land, das eigentlich deine Heimat ist, und verstehst die Sprache nicht.

Lernst als Erwachsene deine Vergangenheit kennen und weißt allmählich zu schätzen, dass der Weg in die neue alte Heimat ein Glücksfall war. Diese Chance packst du beim Schopf und schaffst es mit nur einem Song, alle Türen zu öffnen, die deinen Traum Wirklichkeit werden lassen.

Schatten an der Wand

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Julia, du wurdest in Russland geboren, wann hat es dich nach Deutschland verschlagen?

Mit fünf Jahren. Als Jüngste einer siebenköpfigen Familie kam ich 1971 nach Deutschland.

Wie hast du das Übersiedeln wahrgenommen? Was waren deine ersten Eindrücke?

Halt aus der Sicht eines kleinen Mädchens, das aus der UDSSR, Sibirien, nach Deutschland in die damalige BRD kam. Heute weiß ich, dass es eine Menge neuer Eindrücke gab. Ich hatte ja altersbedingt keine Ahnung von Politik. Aber dass alles anders ist, habe ich schnell gemerkt.

Gibt es noch Verbindungen in die alte Heimat, wenn man das heute so nennen kann?

Es gibt ganz vereinzelt entfernte Verwandte. 1990, als junge Erwachsene, bin ich quasi in meine Vergangenheit gereist. Ich weiß noch genau, wie mich meine ersten Eindrücke total schockiert hatten. Die Umstände, wie die Menschen dort leben, trieben mir die Tränen in die Augen. Meine Kindheitserinnerungen waren Schnee, soweit das Auge reicht, Birkenwälder, Tiere – und spielen. Hinzu kam die große Faziale mit viel Wärme. Ich hatte eine glückliche Kindheit. Das war wie weggewischt, als ich zu Zeiten Gorbatschows und der Perestroika nach Sibirien kam. Alles war verrottet und verrostet. Keine Wasserversorgung, die Menschen hungerten. Ein grauenvolles Bild, ein Drama.

Spielte dir deine Erinnerung einen Streich, oder war es während deiner kurzen Kindheit in den UDSSR deutlich besser?

Wie gesagt, das war ja die Sicht eines Kindes um die Fünf. Da kann dir die Erinnerung nur schwerlich einen Streich spielen.

Meine Mutter hat mir erst kurz vor meiner Reise bestätigt, dass das schon immer eine wirtschaftlich marode Gegend war. Dass die Bedingungen aber so grauenvoll sein würden, hatte ich mir nicht ausgemalt.

Es muss schlimm gewesen sein.

Als Erwachsene wurde mir bewusst, was meine Mutter mit dieser Aussage meinte. Wir lebten da in einer Datscha, einem selbstgebauten Holzhaus, welches immer noch vorhanden

war. Es war ein Drama, wie die Menschen leben mussten. Ich habe Abende durchgeweint, wegen der Lebensumstände, die ich dort vorfand. Gleichzeitig war ich froh und wusste umso mehr zu schätzen, dass meine Mutter uns da rausgeholt hatte und wir die Möglichkeit bekommen haben, in der BRD zu leben.

Wie war der Weg in die deutsche Gesellschaft?

Meine Familie war schon immer deutschstämmig. Wir sind während des Krieges nach Deutschland geflohen, wurden durch das russische Militär nach Sibirien rückverschleppt.

Wir sind abermals rüber in die Bundesrepublik und landeten in einem Flüchtlingsheim. Wir galten schon als deutsche Bürger und wurden daher nicht eingebürgert.

» In der Schule nannte man mich „Jule“ – und das eher gegen meinen Willen. « Wenn du heute nachdenkst, wie diese Eingliederung verlief, wurde alles richtiggemacht?

Ich kann sagen, dass in den 70ern nicht darüber gesprochen wurde, wie jemand zu integrieren ist. Es gab keine Deutschkurse, geschweige denn Zuschüsse. Uns wurde eine Wohnung für eine siebenköpfige Familie zugewiesen, in der wir zu dritt in einem Zimmer schliefen. Es gab nichts von dem, was gemeint ist, wenn man heute von „Integration“ spricht.

Allerdings waren damals auch die Flüchtlingsströme deutlich kleiner.

Das stimmt. Aber nichtsdestotrotz hat man sich darüber keine Gedanken gemacht, wie wichtig Integration ist – vor allem kulturell.

Gottseidank ist man heute in der Gesellschaft deutlich weiter und weiß, welche Probleme anzugehen sind. Auch wir kamen aus einem anderen Kulturkreis, hatten als Russlanddeutsche traumatisierende Erlebnisse. Von daher ist mir klar, wie wichtig es ist, dass den Menschen

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heute geholfen wird, sich in der neuen Gesellschaft zurechtzufinden.

Du hast im Laufe deiner Karriere deinen Namen geändert. Warum?

Eines vorweg. Bei meinem damaligen und jetzigen Namen handelt es sich nicht um einen Künstlernamen. In der Schule nannte man mich „Jule“ – und das eher gegen meinen Willen.

Da ich damals noch kein Deutsch sprach und verstand, konnte ich mich nicht dagegen wehren.

Ehe ich mich versah, war ich in der zweiten Klasse und alle nannten mich Jule. Danach nahm mein Leben Fahrt auf – und einen Augenblick später war ich volljährig und hatte das Abi. Meine erste Platte wurde veröffentlicht. Jeder kannte mich unter Jule und so lag es nah, diesen Namen auch auf das Cover zu bringen. Irgendwann zwischen dreißig und vierzig entschied ich mich, einige Dinge in meinem Leben zu ändern.

Dazu gehörte auch, dass ich mich bei meinem richtigen Namen Julia Neigel nennen ließ.

Ich habe dich mit dem Hit „Schatten an der Wand“ kennengelernt. Ist der Song Fluch oder Segen für dich?

Fluch, weil du die Nummer nach so vielen Jahren immer noch spielen musst? Oder Segen, weil er dir Popularität verschafft hat?

Ein Segen, absolut. Das war der erste Song, den ich je geschrieben habe und der schlug direkt ein.

Vermutlich würden wir hier nicht zusammensitzen, wenn ich dieses Lied nicht komponiert hätte. Was das „Spielen müssen“ betrifft: Ich performe diesen Song immer noch so gerne wie beim ersten Mal. Es ist halt mein Baby.

Julia, Ende der 80er bist du mit Deutschrock durchgestartet.

Wie schwierig waren die 90er für

dich, wo stupider Discopop in die Charts lief und du gegen den Strom schwammst?

Ich zählte zu meinem Glück nicht zu dieser Szene. Wollte ich auch nicht. Letztendlich schwamm ich immer gegen den Strom. Ich kam nicht aus Deutschland, habe in einer Zeit, zu der amerikanische Lieder in den Playlists der Sender hoch und runter liefen, deutsche Lieder geschrieben. Alle waren der Meinung, dass das nicht gut gehen würde. Aber es hat geklappt. Eigentlich war es mir immer schon egal, was andere dachten. Ich habe einfach gemacht, was meine Intuition mir gesagt hat – nicht das, was der Trend vorgab.

Das ist kein einfacher Weg, aber ein guter, der einen sicherlich prägt und auf anständige Weise nach vorne bringt.

Mich hat vor allem eins geprägt: Nach den total ärmlichen Verhältnissen in ein Land zu kommen, in dem Wohlstand herrschte. Da war mir eine Sache schnell klar: Dass ich nicht nach Reichtum streben möchte, auch wenn ich heute als Frau Luxus durchaus schätze, ihn aber nicht brauche. Nein, mein Streben ist und war stets, den Weg ins Glück zu finden, in die Glückseligkeit. Das gilt damals wie heute. Auch wenn mir das Leben bereits viele glückliche Momente geschenkt hat, strebe ich immer weiter danach, glückliche Augenblicke zu finden.

Eine interessante Sache, die mir bei dir auffiel: Du hast eine Menge Duette gesungen.

Worin liegt da der Reiz?

Dass man sich miteinander trifft und musiziert. Häufig ergibt sich daraus etwas Besonderes. Es gibt Projekte, bei denen Kollegen der Meinung sind, dass eine Zusammenarbeit gut sein könnte, wie seinerzeit mit Heinz Rudolf Kunze, der für jedes Lied seines Albums einen anderen Künstler eingeladen hatte. Es gibt aber noch einen ganz eigentümlichen Reiz. Man lernt eine Menge Kollegen kennen, mit denen man sich anfreundet und etwas Besonderes schafft.

In einem Video, das ich heute geschaut habe, warst du mit Alexander Klaws zu sehen. Wie habt ihr zusammengefunden?

Das war eine geile Aktion. Ich habe ein Projekt, bei dem ich mit einer Big Band Duette einspiele. Wichtig ist dabei, dass das Duett immer aus Mann und Frau besteht. Der Name dieser Geschichte lautet „Soul-Mates“. Ich war bereits mit Max Mutzke und Ron Williams aufgetreten. Bei einem Termin konnte Max nicht.

Mich rief daraufhin der Dirigent an und fragte, was ich von Alexander Klaws halten würde.

Ich gestand ihm, dass ich nicht einmal wüsste, wer das ist. Ich war trotzdem bereit, mir den Künstler anzuhören. Nach ein paar Takten war uns klar, dass wir das ausprobieren. Bei Alexander handelte es sich um einen charmanten Sänger, der noch dazu gut aussieht.

Und es hat mir Spaß gemacht, neben ihm zu sitzen. Es war sehr gelungen.

Gibt es noch Ziele, die du dir gesteckt hast – und wenn ja, kannst du uns daran teilhaben lassen?

(Lacht) Werde ich, wenn es so weit ist. Aber verraten werde ich jetzt noch nichts. Nur so viel: Es hat mit Musik zu tun.

Vielleicht gewährst du uns einen kleinen Einblick in deine Träume, die vielleicht unerfüllt bleiben?

Ich halte es so, dass man sich Träume immer erfüllen sollte, solange sie realistisch sind. Von daher gilt auch hier, es wird nichts verraten, bis es spruchreif ist.

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◊◊◊

INFO

Julia Neigel Die 1966 in Baranul geborene Julia ist eine der erfolgreichsten Singer/Songwriterinnen ihrer Zeit, die ihren Erfolg mit deutschen Texten fand. Am Ende kann die Musikwelt froh sein, dass sie nicht für einen Verbleib in der Handball-Bundesliga entschieden hat.

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Marie-Christin mollenhauer trifft den sagenumwobenen gunter gabriel Es gibt nur wenige im Showgeschäft, die „sämtliche Amplituden“ des Lebens so kennen wie Gunter Gabriel – und sich stets treu geblieben sind. Einer, der raushaut, was er denkt.

Den auch Schuldenkrisen und das Dschungelcamp nicht beugen konnten – auch wenn er gerüchteweise mit nur einer Unterhose antrat. Einer, der nicht nur in seinem Malocher-Country, sondern auch bei uns kein Blatt vor den Mund nimmt. Könnte der Grund sein, warum wir das Reibeisen unter den Barden erneut zum Gespräch bitten (das erste findet ihr in Nr. 01/12). Anlässlich eines „Secret Gigs“ treffen wir den „deutschen Cash“ im Jovel. Thematisch machen wir dabei wie damals auch vor nix halt, Stillstand und Zaudern kennt einer wie Gunter eben nicht – schließlich ist er …

DER EISBRECHER

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Gunter, du bist inzwischen weit über hundert Jahre im Showgeschäft …

Geht’s noch!?

Das war so: Ihre Eltern mochten mein Lied und den Namen Yvonne – obwohl der ja kein deutscher Name ist.

Ich wollte nur das Eis brechen.

Sehr lustig. Aber gut, insgesamt waren es schon etliche Jahre als Profi-Songwriter, so um die siebenundvierzig. Davor habe ich natürlich auch schon Songs geschrieben.

Weiß Frau Catterfeld das?

Sie hat es mir selber erzählt!

Einen davon kenne ich sogar, den hat meine Mutter immer gespielt, der hieß „Hey Yvonne“ …

Der Song war aber sehr untypisch für mich – da muss man sich schon die Frage stellen, warum ich den damals überhaupt geschrieben habe.

Erzähl!

Ich war DJ in Berlin und verdiente noch nicht so viel Geld, war verheiratet und hatte eine fünfjährige Tochter. Meine Frau hatte ich nach Strich und Faden betrogen. Dafür hat die sich eines Tages revanchiert.

Wie? Ich weiß noch wie heute, ich kam mit meinem klapprigen VW nach Hause und an der Straße steht so ’n Porsche, am Steuerrad ’n Typ wie Netzer, daneben meine Alte. Da war mir klar, die hatte einen anderen, natürlich zu recht. Sie ist danach nie in unsere Wohnung zurückgekommen. Das Entscheidende war: Hätte ich sie nicht erwischt, wäre sie immer wieder zurück in die Wohnung gegangen – und jedes Mal hätte ich sie zurückhaben wollen … Wie das so ist bei Männern, ne? Aber die ließ sich nicht zurückholen, also habe ich den Song geschrieben – auf einer LP war noch ein Platz frei …

So wurde aus einer traurigen Geschichte ein zeitloses Lied – hat doch was!

Ja gut, aber für mich war das ganz schrecklich. Es war damals so wie heute, ich kann schlecht loslassen; wenn mich eine Freundin verlässt, leide ich unheimlich. Übrigens: Yvonne Catterfeld hat ihren Namen wegen meiner Tochter, weil die auch so heißt.

Wie bitte?

Dann war das Lied ein Erfolg?

Wir haben das damals in „Disco“ gespielt – das war die große Musiksendung. Meine Plattenfirma sagte, das wird ein Riesenhit. Ich habe aber gesagt, dass ich ein Malocher-Sänger bin und dass ich das Lied nur für mich gemacht habe. Dann haben die das aber trotzdem in „Disco“ gespielt und wir haben drei Millionen Platten verkauft.

Aber die Frau war weg.

Die hab´ ich doch zurückgekriegt! Für vier Wochen; haben eine Versöhnungsfahrt durch Amerika gemacht, doch als die Fahrt zu Ende war, war alles im Arsch. Das konnte man nicht reparieren. Was im Arsch ist, ist im Arsch. Ich habe auch nicht gedacht, dass dieses Lied eines meiner meistverkauften sein würde. Mein bekanntester Song ist natürlich ein anderer.

Den kennst du nicht, ne?

» Meine Frau hatte ich nach Strich und Faden betrogen. « Habe ich den vielleicht schon einmal gehört?

Gehört bestimmt, aber kennen tust du den nicht. Aber nehme ich dir nicht übel, dafür bist du zu jung. „Hey Boss, ich brauch mehr Geld“, das war der berühmteste Song … der heute noch gilt. Auch ich bin immer noch da, und immer am Arbeiten, habe noch nie Urlaub gemacht, noch nie.

Außer in Amerika mit der Alten …

Das war doch kein Urlaub! Da haben wir gearbeitet, im Studio.

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Als Künstler arbeitet man immer.

Ja genau! Jetzt gerade produziere ich eine CD, außerdem habe ich für Helene Fischer einen neuen Song geschrieben!

Wow – dann geht´s gut ab bei dir!

Den Song muss ich ihr erst noch unterjubeln. Aber ich mache auch wieder etwas für das Fernsehen – eine Soap, die jede Woche läuft, als Geschenk an euch alle sozusagen.

Was meinst du mit „Geschenk“?

Es soll ein Symbol dafür sein, dass man Probleme lösen kann. Und zwar ohne Insolvenz.

» diese Schweine, jetzt reden die doch darüber! « Was war los?

Ich hatte doch Steuerschulden! Eines Tages war ich in einer Talkshow. Wir hatten mit der Redaktion abgemacht, dass wir nicht über meine Steuerschulden sprechen, aber da hat diese Eva Hermann das doch angeschnitten und gesagt: „Gunter, mach doch Insolvenz!“ Woraufhin ich sagte, niemals, ich komme aus dem Krieg, Ludwig Erhard und Adenauer sind meine Vorbilder, nie würde ich Insolvenz machen, das ist Betrug! Dann habe ich gesagt, dass mich jeder buchen kann für ’nen Tausender. Ich bräuchte nur fünfhundert Leute, schon wären meine Schulden abgezahlt – und habe meine Nummer dagelassen. Die Aktion war spontan, kam mir nur in den Sinn, weil ich dachte, diese Schweine, jetzt reden die doch darüber!

Dann ging’s ab?

Allein an dem ersten Wochenende haben zweitausend Leute angerufen. Mein Manager hat sofort gekündigt mit der Begründung: „Du bist doch ein Arschloch!“ Warum das denn?

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Der deutsche „Man in Black“: Gunter Gabriel Ist doch klar, weil ich meinen Bühnenpreis kaputtgemacht habe!

Aber du musstest doch deinen Arsch retten!

Ich hatte den Arsch doch gar nicht verloren, das war doch nur ein Gag! Ich dachte, du bist zu dem Zeitpunkt klamm gewesen.

Für mich ist „klamm“ doch kein Maßstab, verstehste? Ich habe zehn Millionen verloren, weil man mich betrogen hat, meinst du, daran bin ich gescheitert? Viele meinten, ich wäre am Boden, aber nein, ich habe nur das Geld

eingebüßt, nicht mich. Mein Rücken blieb gerade, das ist die Kunst. Natürlich, ich habe das Geld durch eigenen Leichtsinn verloren, aber dadurch, nichts mehr zu haben, fing meine Freiheit an. Ich hatte nur noch ’nen Wohnwagen, mit dem habe ich zehn Jahre auf der Autobahn gelebt – hier in Münster übrigens auch, in Ennigerloh.

Du kommst gebürtig aus der Gegend.

Aus Bünde. Aber damit habe ich nichts zu tun, überhaupt mit dieser Gegend nicht. Ich bin ein Großstadtmensch, deswegen brauche ich das alles hier nicht.

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Charakterkopf mit Reibeisenstimme Du warst aber sogar liiert hier in Münster.

Verheiratet! Das war ’ne Alte, die meinte: „Was bist du denn für ein geiler Hund?“ Nachher stellte sich raus, dass die ’ne Hure war. Ich habe in der Hinsicht viele Sachen erlebt, das glaubst du nicht; worüber ich heut’ natürlich lachen kann. Nachdem ich mich von der Frau scheiden ließ, hat sie wieder als Hure gearbeitet, aber dadurch, dass sie ja Kontakt zur Showbranche hatte, meldete sie sich bei Events immer als meine Exfrau an! Dort hat sie sich an die Kerle rangemacht, aber natürlich nur an die geilen Money-Männer.

Erfolgreich?

Allerdings, heute ist sie die Prinzessin von Schaumburg-Lippe! Und zwar hat ihr Lover, den sie damals in der Schweiz hatte, gesagt: „Jeder

weiß, dass du Gunter Gabriels Frau warst und ’ne Hure bist – das geht nicht, dass wir ein Verhältnis haben.“ Die hat den allerdings trotzdem gevögelt, für zwanzig-, dreißigtausend Piepen am Wochenende. Überleg mal! Da hat er gesagt: „Du, pass auf, ich verheirate dich mit einem Typen, der braucht immer Geld.“ Dann hat der achthundertausend Mark rausgetan für die Heirat pro forma, und so kam sie an den Titel.

Dumm ist das nicht, oder?

Ich finde es sowieso unmöglich, wenn eine Frau ihre Möse hergibt zum Ficken, also ich finde doof, Geld damit zu verdienen. Finde ich schrecklich, dann lieber ein bisschen arbeiten.

Darüber kann man sicherlich streiten, ob es einen Wert hat oder nicht.

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Das hat natürlich einen Wert. Aber keinen, mit dem man Geld verdienen sollte. Pass auf: Wir Männer haben unseren Piller immer draußen, eine Frau hat das alles drinnen. Wir stöpseln das bei denen rein und die müssen das zulassen, die müssen die Beine breitmachen, wir nehmen etwas Lavendelöl, bestreichen die Muschi, damit sie glitschig wird und dann geht das los. Es gibt natürlich andere Formen – aber das nennt sich dann Vergewaltigung. Letzten Endes muss die Frau das zulassen, wenn sie das gegen Geld tut, deswegen weiß ich nicht, ob ich das könnte. Wenn einer meint, „Komm, lass’ in den Arsch ficken“, sag ich, es gibt was auf die Fresse. Ich habe das nämlich auch schon ein paar Mal erlebt, dass Männer mich verführen wollten.

» Was im Arsch ist, ist im Arsch. «

bis dahin nicht als besonders luxuriös empfunden, aber als ich im Dschungel war, merkte ich, der ist viel härter, als es im Fernsehen gezeigt wird. Viele denken, der sei fake. Ist aber echt, weil du ganz unten anfängst, du hast nichts, kein Wasser, keinen Strom, gar nichts.

Nach fünf Tagen warst du da also raus – und dann?

Ich bin ein paar Tage im Krankenhaus gewesen. Da konnte ich mir das Land angucken. Mich hat total überrascht, was für ein friedliches Land Australien ist, keine Polizeisirenen, nichts!

Davon haben wir in Deutschland ja genug.

Damit kommen wir wieder nach Hause, kommen wir zum Schluss: Noch ein paar letzte Worte?

Pass auf: Wenn Angela Merkel und Vladimir Putin einfach mehr vögeln würden, hätten die bessere Laune. Das würde uns den Weltfrieden sichern, verstehste? So funktioniert nun einmal unsere Welt. ◊◊◊

Du willst doch nicht sagen, dass du noch nie bei einer Prostituierten warst?

Ich hab’ das natürlich auch durch, ist klar.

Wenn du aber mal fragst, warum die das machen, heißt es immer, die haben vier Kinder, die Männer haben sie verlassen und dann war es die bequemste Art, an Geld zu kommen.

Eigentlich ist das Tragik, das habe ich respektiert. Deswegen bin ich mit dem Thema durch.

Und Dschungelcamp hast du nun auch erledigt?

Also das Dschungelcamp ist für mich großartig gewesen, auch wenn es furchtbar war.

Ich wollte am liebsten nach der ersten Nacht raus wegen der ganzen neuen Eindrücke.

Nach fünf Tagen war ich fertig, mich hatte ’ne Schlange gebissen und das Gift lähmte mich.

Was war denn daran bitte großartig!?

Mir wurde bewusst, in was für einem Wohlstand wir leben. Ich wohne ja in einem Hausboot, was auch merkwürdig ist. Ich habe das

INFO

Gunter gabriel Der „deutsche Cash“ wurde 1942 in Bünde/Westfalen geboren. Um sein Leben ranken sich Legenden und Halbwahrheiten –zweifelsfrei steht fest, dass der Charakterkopf etliche Gassenhauer und zeitlose Trucker-Country-Nummern geschrieben hat. Gabriel kennt die Stars, führte durch eine eigene TV-Sendung.

Er hat mit Legenden des dt. Schlagers wie Rex Gildo und Peter Alexander gearbeitet und mit Johnny Cashs Sohn in dessen Studio eine Hommage an den „Man in Black“ aufgezeichnet. Mit seiner „Wohnzimmertour“ für 1000 Euro/Auftritt hat sich Gabriel nach einem Schuldentief finanziell saniert.

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Larissa schwedes im Zwiegespräch mit Sineb El Masrar Auch dunkle Kopftücher sind ein rotes Tuch für sie. Die deutsch-marokkanische Autorin Sineb El Masrar will Musliminnen in Deutschland eine starke Stimme geben.

In ihrem Buch „Emanzipation im Islam“ sagt sie den Feinden der Selbstbestimmung den Kampf an. Wie dieser aussieht und was sie von falschen Opferlämmern hält, erfahre ich im Interview.

UNVERHÜLLTE ABRECHNUNG

Sie engagieren sich in Deutschland für einen emanzipierten Islam. Ist das anstrengend in Zeiten wie diesen?

Ich sage Dinge, die ich immer schon gesagt habe, und vertrete die gleichen Positionen. Es ist beschwerlicher geworden, weil sich zwei Fronten verhärtet haben, die bis vor einigen Jahren noch nicht so zutage getreten sind.

Man wusste zwar, dass es sie gibt, aber sie formieren sich jetzt viel professioneller und stimmgewaltiger.

Welche sind das?

Jene der rechtspopulistischen Seite, die sich jetzt auch in Form der AfD professionalisiert haben. Und auf der anderen Seite Islamisten, die selbstbewusster auftreten, in Jugendorganisationen und Verbänden. Da habe ich das Gefühl: Wie viele Argumente muss ich noch auf den Tisch legen, bis deutlich wird, wo es hier krankt?

Der Islam als Religion bekommt derzeit viel Aufmerksamkeit. Ist das für Ihr Anliegen eher förderlich oder erschwert es das?

Es ist förderlich, dass eine große Aufmerk-

samkeit für das Thema vorherrscht. Alle offenen Muslime sind jetzt gefragt, ihre Stimme zu erheben.

Und wie Sie ein Buch zu schreiben?

Nein, das geht auch anders. Ich habe mir die Mühe gemacht, ein umfangreiches Buch zu schreiben, um Anknüpfpunkte für Frauen zu bieten, die versuchen, ihre Emanzipation islamisch zu begründen oder eine kleine Islam-Stütze brauchen. Prinzipiell ist Gleichstellung natürlich nicht an Religion gebunden.

Fühlen Sie sich, als würden Sie alleine für Ihre Ideale kämpfen?

Es gibt viele da draußen, die so sind wie ich. Aber die müssen sich öffentlich positionieren. Eine Person alleine kann überhaupt nichts groß verändern, aber sehr wohl wichtige Impulse geben und Mut machen.

Aufmerksamkeit ist also nicht genug.

Leider ist die Aufmerksamkeit sehr stark an Defiziten orientiert – Terrorismus, Unterdrückung von Frauen oder der Meinungsfreiheit. Aber wir haben natürlich auch

Fotos: ©privat

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Ist für Verständigung, aber gegen Apologetik: Sineb El Masrar auf muslimischer Seite genug Personen, die diese Zuschreibungen in der Tat leben und für richtig erachten. Umso bigotter, wenn sich ausgerechnet diese Muslime über dieses Bild empören. All jene Muslime, die offen, kritikfähig und tolerant sind, und davon gibt es sehr viele hierzulande, sind medial leider noch nicht so sichtbar.

In diesem Jahr sind einige Debatten hochgekocht, beispielsweise das Burka-Verbot. Auf einmal haben alle eine Meinung, auch die, die sonst nichts mit dem Islam zu tun haben.

Wie finden Sie das?

Dass wir immer noch über die Verschleierung der muslimischen Frau sprechen, liegt daran, dass wir über zwei Jahrzehnte hinweg keine ehrliche Debatte darüber geführt haben.

Auf feministischer Seite wurde das Kopftuch ausschließlich als „Flagge des Islamismus“ bezeichnet – ein O-Ton von Alice Schwarzer.

Das schießt übers Ziel hinaus, denn nicht jede Kopftuchträgerin ist eine Verfechterin des Islamismus.

Es wird also viel übertrieben?

Auf muslimischer Seite wird gerne gesagt:

Es ist doch nur ein Stück Tuch, warum regen sich denn alle auf? Ich meine aber: Wenn es nur ein Stück Tuch wäre, müsste der Umgang in der muslimischen Community damit viel entspannter sein. Es gäbe in dem Fall auch nicht zig Regeln dafür und Ausgrenzung, wenn Mädchen und Frauen es ablegen.

In der Burka-Debatte geht es vor allem um Scheinargumente.

Im Sommer 2016 reden wir nicht mehr über Kopftücher, weil wir uns zunehmend an dieses Bild gewöhnt haben. Sie sind uns nicht mehr so fremd. Also stattdessen Burkas bzw.

Niqabs, die wir mit Islamismus und Salafismus und damit Unterdrückung und Terror assoziieren.

Was halten Sie von der Debatte?

Wir müssen darüber reden, das ist wichtig.

Die Frage ist natürlich, ob wir hier sachlich argumentieren. Wenn wir bei einer Burka-Debatte darüber sprechen, dass wir damit Terror verhindern wollen, ist das kurzsichtig.

Weil?

Die Mehrheit der Terroristen sich nicht

unter Frauenkleidern versteckt, sondern ihre Taten mit offenem Visier begeht. Wenn wir aber sagen, wir wollen die muslimische Frau von ihrem Schleier befreien, greift das auch zu kurz. Denn die Mehrheit der Niqab-Trägerinnen sind Konvertitinnen, die dem Salafismus angehören. Diese Frauen glauben, dass Gott sie dafür belohnt. Da bringt es auch nichts, sie zu entschleiern.

Also ist die Debatte überflüssig?

Wenn wir eine Debatte führen, muss die aufrichtig und ehrlich sein. Wir müssen deutlich machen, wer genau dieses Islamverständnis verbreitet. Ich plädiere für sachliche Diskussionen, damit wir vorankommen und nicht weiter Fronten verhärten und damit indirekt die Feinde der Demokratie und Freiheit stützen. Dazu gehören Rechte wie Islamisten, die sich schnell als Opfer inszenieren, wenn die Anschuldigungen widerlegbar sind.

» Alle offenen Muslime sind jetzt gefragt, ihre Stimme zu erheben. « Was bedeutet Emanzipation im Islam für Sie? In erster Linie geht es mir um Selbstbestimmung. Im Koran ist deutlich, dass Männer und Frauen vor Gott gleichwertig sind. Es wird kein Unterschied gemacht, ob ein Mann oder eine Frau etwas Gutes tut. Aber der Islam ist eben auch eine patriarchale Religion.

Die Aufgaben und die Rechte, die durch die Offenbarungen für die Frauen zutage getreten sind, stellen natürlich Einschränkungen dar.

Das darf und muss thematisierbar sein. Auch das ist Selbstbestimmung. Ohne Denkverbote Religion analysieren.

Das prangern Sie an.

Mit heutigen Verhältnissen lässt sich das nicht vereinbaren, weil sich Lebensverhältnisse verändern. Menschen reisen, lernen neue Lebesnwelten kennen und entwickeln sich

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weiter. Selbstbestimmung ist für mich, für viele Frauen, ganz wichtig. Dass sie sich ihren Bedürfnissen klarwerden, dass sie verstehen, warum sie so lieben, wie sie lieben – oder warum sie sich unterordnen, statt in einem entscheidenden Moment mit der Faust auf den Tisch zu hauen.

Bewegt sich in Deutschland etwas in dieser Hinsicht?

Es gibt viele Frauen, die mittlerweile gemerkt haben, dass der Islam keine Antwort auf die Fragen liefert, die sie beschäftigen.

Viele merken, dass mit dem Kopftuch oft nur eine spirituelle Tiefe und Anerkennung der Frau vorgegaukelt wird und dass alles mehr Schein als Sein ist. Das führt bei vielen Frauen dazu, dass sie darüber nachdenken.

Nur nachdenken oder auch handeln?

Viele muslimische Frauen trauen sich nicht, eigenen Bedürfnissen nachzugehen und zu sagen: Ich kann nicht mehr, ich möchte mein Leben anders leben. Ich möchte den Gegenwind aushalten.

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» Insofern bin ich vielen verschiedenen Gruppen ein Dorn im Auge. «

Denen sprechen Sie Mut zu.

Ich möchte mit meinem Buch deutlich machen, dass es nicht besser wird, wenn sie sich weiter unterordnen. Das ist Selbstbetrug und kein Dienst an Gott. Manchmal ist es hilfreicher, sich einem kürzeren, etwas intensiveren Sturm auszusetzen, um seinen Frieden zu finden. Es fehlen auch Rollenmodelle, über die die Frauen sagen können: Wenn die das schafft, schaffe ich das auch!

Erfahren Sie viel Ablehnung und Kritik aus ihren eigenen Reihen?

Die gibt es zur Genüge. Verbandsnahe, sozialisierte Muslime und die rechtspopulisti-

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Hat ein dickes Fell: Sineb El Masrar sche Seite. Beiden Blöcken ist die Differenzierung ein Dorn im Auge. Patriarchale Muslime wollen die Frauen nur in der Mutterrolle aber auch als akademisierte Erfüllungsgehilfen sehen, die gut ausgebildet im Sinne einer islamistischen Gesellschaftsordnung agieren. Wir alle müssen daher kritisch aber fair bleiben, und uns nicht von Oberflächlichkeiten in die Irre führen lassen …

Interpretationen an. Das ist etwas, das der patriarchalen Lesart stark widerstrebt, aber vor allem dem Idealismus. Für die bin ich ein rotes Tuch. Diese Menschen gehen nicht inhaltlich auf meine Bücher ein, sondern versuchen es mit persönlichen Anfeindungen. Die zielen teilweise ziemlich unter die Gürtellinie.

Bei Lesungen kommen Frauen zu mir, um mir die Leviten zu lesen.

Die Kritik kommt also aus allen Bildungsschichten?

Vielen muslimischen Familien ist es wichtig, dass auch die Töchter eine gute Bildung erhalten. Das können trotzdem Frauen werden, die das patriarchale Konzept unterstützen. Es braucht Akademikerinnen in sämtlichen Berufsfeldern, um die vom konservativen Islam verordnete Geschlechtertrennung auch beim Arzt oder vor Gericht aufrechterhalten zu können. Insofern bin ich vielen verschiedenen Gruppen ein Dorn im Auge.

Passiert das oft?

Manchmal. Manche sind aber auch überrascht, dass ich vieles ausspreche, was sie auch denken, sich nicht offen zu sagen trauen.

Die bedanken sich am Ende für das Buch. Ich gebe nämlich eine kleine Handlungsanleitung, auf die Frau aufbauen kann.

Warum?

Ich lege Geschichte offen. Ich stelle Strukturen infrage, die über Jahrhunderte nicht angezweifelt wurden. Ich biete andere

Klingt, als hätten Sie ein ganz schön dickes Fell entwickeln müssen.

Sobald Frau in die Öffentlichkeit tritt, gibt es immer auch Leute, die einen nicht mögen.

Weil man mein Gesicht bundesweit kennt, kann man sich an mir abarbeiten. Aber man lernt, damit umzugehen. Ich habe tolle Freunde und wunderbare Eltern. Solange es diese Menschen gibt, habe ich stets die Möglichkeit,

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mit denen zu sprechen und Energie zu tanken.

Aber es gibt auch viel Zuspruch von Muslimen. Männern und Frauen gleichermaßen.

Eine Passage aus Ihrem Buch wurde geschwärzt. Das hat ein deutsches Gericht entschieden. Sieht sich die deutsche Gesellschaft gern liberaler, als sie ist?

Es handelt sich um eine einstweilige Verfügung. Der Verlag und ich sind nicht weiter gegangen.

» Dann muss ich wohl ran – wenn es mal wieder kein anderer tut. « Worum ging es?

In dem Kapitel geht es um islamischen Feminismus. Da muss man genau hinschauen.

Es gibt spezielle vermeintlich islamische Feministinnen, die enorm doppelzüngig auftreten.

Dafür habe ich das Beispiel Millî Görüs und der mittlerweile verbotenen Hilfsorganisation IHH gewählt. Es geht um Antisemitismus, Terrorfinanzierung und Spendengelder. Jeder kann den Fall im Netz nachlesen.

Das wurde Ihnen zum Verhängnis?

Ich sehe es positiv. Erstens ändert es nichts an meinen Thesen und zweitens wird auch Islamisten Recht zugesprochen. Muslime können somit nicht ihre Mär von „Wir sind die neuen Juden“ singen. Die Opferrolle zieht hier nicht.

Dann haben Sie aufgegeben?

Uns war es nicht wichtig, in die zweite Instanz zu gehen, weil dieses Beispiel austausch-

bar ist. Bei Antisemitismus oder Frauenfeindlichkeit innerhalb der eigenen Reihen wird von vielen Muslimen nichts gesagt. Das wird geduldet und akzeptiert, teilweise gelebt. Das habe ich versucht, an diesem Beispiel deutlich zu machen. Ich empfehle, die nächste Ausgabe im Auge zu behalten.

Sie gehen mit den Muslimen hart ins Gericht.

Ich will ein Signal senden an jene Muslime, die sich zu gerne als Oberopfer der Gesellschaft darstellen. Es gibt Anfeindungen, es gibt eine durchaus existierende Islamfeindlichkeit. Aber wir können selbst nicht negieren, dass Muslime mit ihrer Religion viel Schindluder betreiben.

Also haben Sie ein gewisses Verständnis für das Misstrauen vieler Bürger?

Solange wir uns als Muslime nicht öffentlich dagegenstellen und auch innerhalb der eigenen Community Aufklärungsarbeit leisten, darf man sich – bei aller Liebe – nicht wundern, wenn die Leute auf einen etwas allergisch reagieren. Aber Angst und Skepsis sind dennoch keine Gründe, aggressiv und rassistisch zu agieren.

Was treibt Sie an, sich öffentlich für muslimische Frauen zu engagieren?

Mein erstes Buch „Muslim Girls“ war mir ein Anliegen, um das Bild von muslimischen Frauen etwas zurechtzurücken. Die klassischen Zuschreibungen sind von Zwangsheirat über Genitalverstümmelung bis hin zum Kopftuchzwang ziemlich tragisch. Das ist das, was man mit muslimischen Frauen assoziiert.

Das war Ihnen zu wenig.

Muslimische Frauen in Deutschland sind vielfältig – in ihrer Herkunft, aber auch in der Auslegung ihres Glaubens. Wie sie ihn leben.

Mir ging es darum, was diese Frauen alles geschafft und sich freigeschaufelt haben. Ich möchte die eine Seite gar nicht leugnen. Aber sie trifft eben nicht die ganze Wahrheit.

Im neuen Buch geht es mehr um religiöse Fragen.

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Der Islam wird viel in den Medien thematisiert – allerdings ohne vertiefende, fundierte, informative Analysen. Da dachte ich mir: Dann muss ich wohl ran – wenn es mal wieder kein anderer tut. (Lacht.)

für Frieden, Vielfalt und Demokratie einbringen kann. Ich denke, diese Möglichkeit sollten wir auch nutzen. ◊◊◊

Sind Sie frustriert über die mediale Berichterstattung?

Nein, nicht unbedingt. Ich wollte einfach das Bild vervollständigen. Wenn eine Familie ihre eigene Tochter umbringt, weil diese sich in einen Nicht-Muslim verliebt hat, ist das die Realität. Wenn junge Mädchen aus Syrien oder Afghanistan mit alten Männern verheiratet werden, ebenso. Das schönzureden ist nicht meine Aufgabe, das sollte auch niemand tun.

Aber all das ist eben nur ein Teil der Realität.

INFO

Sineb El Masrar Die Tochter marokkanischer Einwanderer macht sich dafür stark, ein vollständiges und realistisches Bild von Muslimen in Deutschland zu zeichnen. Als Herausgeberin des multikulturellen Frauenmagazins Gazelle, als Mitglied der Arbeitsgruppe „Medien und Integration“ im Kanzleramt oder als Buchautorin – Sineb El Masrar hat schon an vielen Fronten gekämpft.

Was wird Ihre nächste Baustelle sein?

Meine Bücher sollen einen Mehrwert haben und der Gesellschaft zur Einordnung komplexer Verhältnisse dienen. Es gibt viel zu tun.

Das steht fest. Das Schöne an einer Gesellschaft wie unserer ist, dass jede Person sich

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Tom feuerstacke, Mirja Boes und die vielleicht größte Klappe Als eine der ersten Frauen stand sie auf der Bühne und gab sich unflätig, aber witzig und charmant. Erfolg ist mit ihr nicht planbar und Festlegung passt nicht mit ihr in einen Raum.

Gewollt ungewollt im richtigen Moment am richtigen Ort zu stehen ist nicht das, was man will, sagt sie, sondern das, was passiert. Es zählt die Tugend, immer positiv dem Leben entgegenzutreten, denn „Heul doch, dann wird es schlimmer!“ ist kein Lebensmotto.

Wo ich bin, ist vorne, glaube ich …

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Schauspiel, Komik, Gesang – wo liegen deine Prioritäten?

Mal so, mal so. Im Moment bin ich auf Tour, da bin ich Sängerin und Komikerin; bald steht eine Sitcom an, da bin ich mehr die Schauspielerin – „Entertainerin“ wäre vermutlich die beste Beschreibung.

Du erfindest dich also immer aufs Neue?

Am Anfang stand das Singen, doch nicht lange alleine. Ich mache ja nämlich keine reine Musiktournee, sondern Comedy mit Gesangseinlagen. Es gab bis jetzt nie eine bewusste Entscheidung für oder gegen etwas in meiner Karriere, alles ging einher. Ich habe in meinen Bühnenprogrammen stets gesungen. Die Schwerpunkte waren unterschiedlich gelagert.

Wie nennt man das dann? „Ein lustiger Abend mit vielen Witzen und geiler Musik.“ Ist es schön, wenn man sich beruflich nicht festlegen muss?

Manche Künstler legen sich fest – oder werden festgelegt. Wie du merkst, lasse ich mich einfach nicht festnageln.

Du bist superaktiv, macht Mirja Boes auch mal Pause?

Selten. Letztens haben mein Mann und ich ein Wetterfenster mit vier heißen Tagen gefunden und sind direkt nach Mallorca rüber mit den Kindern. Das ist superwichtig, die Freiheit zu haben, sowas tun zu können. Aber nach vier Tagen reicht es, es geht zurück und ich rödel weiter.

Vier Tage Jahresurlaub auf Mallorca … in Japan wärst du damit wohl Heldin der Arbeit.

Naja, also letztes Jahr haben wir es urlaubstechnisch richtig knallen lassen, drei Wochen auf Korsika. Aber das reicht für die nächsten fünf Jahre.

Mal was ganz anderes, du bist 1.FC-Köln-Fan? Das ist genau die Frage, die ich ungern be-

antworte. Ich komme aus Viersen vom Nordrhein und bin von Natur aus Borussia-Mönchengladbach-Anhängerin, mein Vater war das und mein großer Bruder auch, da wirst du automatisch reingeboren. Diverse Exfreunde schleppten mich ins Stadion. Also es gab da keine andere Möglichkeit. Aber ehrlich gesagt: Solange Köln nicht gegen Gladbach spielt, bin ich Köln-Fan. Das ist wahrscheinlich eine dieser Sachen, die sich in einer Männerbrust nicht vereinbaren lassen. Aber ich bin eine blonde Frau, ich darf das. Außerdem, gibt es nur wenige Fans, die so geil feiern wie die Kölner, die muss ich also einfach liebhaben.

» ich bin eine blonde Frau, ich darf das. « Berufst du dich gerne darauf, dass du eine Frau bist, zudem blond – und Dinge darfst, die andere nicht dürfen?

Mein weibliches Ego braucht durchaus mal ‘Bridget Jones’, Teil I-III, aber im Anschluss wird ‘Rambo’ geschaut, damit ich mich ins Gleichgewicht bringen kann. Naja, wer mich kennt, weiß, ich bin eher der Kumpeltyp – frei nach dem Motto: Augen zu und durch.

Wann erlebt man dich ernst?

Ich bin eine rheinische Frohnatur, es liegt in meinem Naturell, dass ich immer die positive Seite suche und dem Leben mit einem Lächeln begegne, egal in welchem Moment. Ganz selten, im privaten Bereich, gibt es aber natürlich Augenblicke, die mich nachdenklich stimmen. … die da wären?

Die Klassiker wie Krankheit in der Familie, also die unberechenbaren Schicksalsschläge.

Aber auch dann frage ich mich, wofür der gut sein könnte und versuche, positiv damit umzugehen. Das ist, denke ich, nichts, was man sich antrainieren kann, das ist dir gegeben oder nicht.

Fotos: Nadine Targiel

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In den 90ern gab es, so kommt mir das zumindest vor, nur zwei Frauen in der Comedywelt: dich und Anke Engelke. Ihr habt den folgenden Damen den Weg geebnet – sagen die artig: „Danke, Mirja!“?

Also ich weiß gar nicht, ob denen das bewusst wäre, ist mir ja selber nicht klar gewesen, bis jetzt. Danke! Ich habe das jedenfalls nicht geplant, die Zeit war reif. Ich wurde gefragt und ich war auch reif; genug zumindest, um das Genre bedienen zu können.

Eins ist aber klar: Der Weg war immer da. Es musste nur eine geben, die ihn geht, – oder eben auch zwei …

» aber im Anschluss wird ‘Rambo’ geschaut. «

Gibt es noch etwas, was du machen möchtest?

Ich würde mir wünschen, dass ich vielleicht nochmal einen Song schreibe, der im Radio läuft. Wenn dann jemand zu mir sagt, du bist nicht nur witzig, sondern singst auch noch gut, würde ich vermutlich rot werden.

Aber wenn das nicht passiert – werde ich trotzdem so weitermachen wie bisher, Aufhören gilt nicht.

So ist´s richtig. Danke für ein tolles Gespräch – da fällt mir noch was ein!

Was? Als du für den Comedypreis nominiert warst, aber nicht gewonnen hast, warst du so höflich. Du hast auf mich, entschuldige, wenn ich das sage, so gönnerhaft gewirkt. willst du den Preis nicht?

(Lacht) Keine Sorge, wenn ich nominiert bin, will ich gewinnen. ◊◊◊

Dank dir ist das Wort „Ficken“ nun auch aus dem Mund einer Frau salonfähig.

Ich dachte, dass mir in Interviews schon alle Fragen gestellt wurden. Aber jetzt bin ich sprachlos – ich habe das so wirklich nie wahrgenommen. Ich sage, mache und tue, und das ohne Hintergedanken. Ich versuche auch wenig geplant zu handeln. Das ist diese Mentalitätsgeschichte. Vielleicht ist das so.

Dass ich Dinge salonfähig gemacht habe, die man von Frauen nicht erwartet hat. Aber man ist ja nicht ständig ein Schöngeist.

INFO

Mirja Boes Der 1971 geborene blonde Wirbelwind vom Niederrhein ist nicht nur künstlerisch ein Tausendsasa. Egal, was passiert. Den einen einzigen Weg gibt es bei ihr nicht.

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PFIFFIGE KOMÖDIEN

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Interview

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Interview

ARNDT zinkant FRAGT MICHAEL SCHMITZ, WARUM DORF-APOTHEKEN UNTERSCHRIFTEN SAMMELN Wenn es draußen stürmt und schneit, tanzen die Viren Tango – und so mancher rennt zur Apotheke, um sich zu wappnen. Und immer mehr gehen gar nicht vor die Tür, sondern ordern per Mausklick aus dem Internet. Selbst verschreibungspflichtige Medikamente werden im Versand aus Holland angeboten – oft zu deutlich günstigeren Preisen.

Dass die kleine Apotheke auf dem platten Münsterland sich dagegen wehren will, ist klar. Michael Schmitz ist Geschäftsführer Kommunikation bei der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und weiß, welchen Schlachtplan die Zunft ausbrütet.

DIE BITTERE PILLE DES MARKTES

Herr Schmitz, herrscht bei den Apothekern Katastrophenstimmung?

Ganz so schlimm ist es nicht. Uns liegt ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom 19. Oktober im Magen, das nach und nach zu Veränderungen führen und schlimmstenfalls kleine Apotheken ruinieren wird.

Wieso macht der EuGH so etwas?

Da muss ich ausholen: In Deutschland gibt es für verschreibungspflichtige Medikamente festgelegte Preise – ob ich in Münster oder Flensburg zum Apotheker gehe, ich zahle immer dasselbe. Ähnlich wie bei der Buchpreisbindung – die es aber nicht überall gibt.

Genau, und seit 2002 gibt es zusätzlich die Option des Versandhandels. Man muss sich klarmachen: Auch wenn eine typische Apotheke oft wie ein Drogeriemarkt aussieht, so macht sie doch 90 Prozent ihres Umsatzes mit verschreibungspflichtigen Medikamenten.

In Deutschland sowie sechs weiteren Ländern der EU ist der Versandhandel auch für rezeptpflichtige Präparate zugelassen. In den übri-

gen EU-Ländern aber nur für nicht verschreibungspflichtige wie zum Beispiel Aspirin.

Also fehlt die Einheitlichkeit.

Genau. Das ist den einzelnen Regierungen überlassen. Wenn ich direkt vom Doc komme, hole ich mir rasch alles, was er verschrieben hat. Aber es gibt auch planbare Medikation, längerfristig verordnet. Bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten hält der Versandhandel allerdings bislang nur einen Marktanteil von unter einem Prozent.

Wo liegt also das Problem?

Um ihren Marktanteil zu erhöhen, haben die Versand-Apotheken beschlossen, Boni einzuführen. Das heißt, pro verschriebenem Medikament sind bis zu fünf Euro Preisnachlass möglich. Plötzlich lohnt es sich, ein Rezept nach Holland zu schicken!

Motto: „Geiz ist geil“ …

Aus dem Grund haben unsere Kollegen aus Nordrhein die Wettbewerbsbehörde eingeschaltet und gesagt: „Moment, so geht’s ja nicht! Hier wird der Wettbewerb verzerrt.“

Das zog verschiedene Gerichtsurteile nach sich. Zunächst wurden diese Holland-Boni für unzulässig erklärt. Dann allerdings hat das Oberlandesgericht Düsseldorf entschieden, das Ganze an den EuGH zu geben.

Und die sahen das anders …

Dort kam man plötzlich zu der Ansicht, dass ausländische Versandapotheken gar keine Chance haben, Marktanteile zu erobern – es sei denn, sie unterbieten den Preis! Ich übertrage das immer schelmisch auf den Fußball: Die lieben Freunde von Ajax Amsterdam verlieren seit Jahren jedes Spiel gegen den BVB. Denn sie haben weniger Etat, den schlechteren Trainer, ein kleines Stadion usw.

Also erlauben wir denen doch einfach, im Strafraum den Ball in die Hand zu nehmen und ins Tor zu werfen! Mal sehen, wie sich die Tabellen-Ergebnisse entwickeln …

» Plötzlich lohnt es sich, ein Rezept nach Holland zu schicken! «

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Ihr Fußballbeispiel hinkt mir etwas. Preiskampf ist in einer Marktwirtschaft normal, wenn auch weniger im Gesundheitswesen.

Sobald Wettbewerber auftreten, fangen die Platzhirsche immer zu jammern an.

Sie haben recht – aber der Apotheker in Mecklenbeck kann ja auf die Versandkonkurrenz aus Holland gar nicht reagieren!

Dazu kommt folgender Aspekt: Wenn Sie mit verschriebenen Medikamenten vom Arzt zum Apotheker kommen, bezahlen das die Krankenkassen. Wenn Sie darauf jetzt einen Bonus von mehreren Euro erhalten, zahlt diesen Nachlass letztlich die Solidargemeinschaft. Deshalb erheben auch die Kassen mittlerweile Einspruch.

Liegt der Wettbewerbsnachteil also nicht auch stark an einer ländlichen Lage? Bei den Ärzten ist das ja genauso, die wollen da einfach nicht hin.

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Interview

Betrachtet die Lage mit Skepsis: Michael Schmitz Eine Apotheke am Berg Fidel oder in Coerde hat einen anderen Stand als eine am Prinzipalmarkt, ganz klar. Wir haben in Westfalen-Lippe noch etwa 2000 Filialen. Eine davon versorgt im Schnitt 4000 Einwohner, also momentan eine sehr gute Versorgungssituation. Im Gegensatz zu den Ärzten auch im ländlichen Raum.

Welche Preiseinbußen befürchten Sie, in Prozent gerechnet?

Wir argwöhnen, dass die Versandapotheken bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten auf zehn oder fünfzehn Prozent Marktanteil kommen könnten. Das würde kleineren ortsansässigen Geschäften das Wasser abgraben. Wir haben eine Analyse vorgenommen, und es könnte eventuell rund dreißig Prozent der Apotheken killen.

Dreißig Prozent!?

Ja, die kleinen Filialen könnten diesem Druck nicht standhalten.

Und was ist der Plan?

Es läuft gerade bundesweit eine Unterschriftenaktion. Wir fordern, dass gesetzgeberisch gehandelt und alles auf das europarechtliche Mindestmaß zurückgefahren wird – dass also nur die nicht verschreibungspflichtigen Präparate verbilligt werden dürfen.

Aber das EuGH-Urteil steht doch dagegen?

Das besagt, dass bei verschreibungspflichtigen Mitteln die Boni erlaubt sein sollen. Es sagt aber auch, dass man das anders regeln kann.

Das heißt, die Bundesregierung könnte einschreiten?

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Interview

„Die kleinen Filialen könnten diesem Druck nicht standhalten.“ Genau. Minister Gröhe hat das angekündigt. Die SPD sieht es etwas kritisch, und die Grünen sind gespalten, zumindest auf Bundesebene. Unsere NRW-Gesundheitsministerin ist z. B. auf unserer Seite.

Wer hat denn diese Schätzung vorgenommen, dass 30 Prozent der Apotheken pleitegehen?

Das gilt nur für Westfalen-Lippe. Wir haben als Apothekerkammer Zugriff auf die Daten und können das entsprechend „clustern“.

Dann wird erkennbar, ob eine kritische Größe erreicht wird oder nicht.

Werden die Nachwuchs-Apotheker gezielt aufgefordert, aufs Land zu gehen?

Es werden leider allgemein wenige Apotheken gegründet. Im letzten Jahr haben wir drei Neugründungen gehabt, die 30 Schließungen gegenüberstehen. Aber es steht jedem völlig frei, eine neue Apotheke direkt neben einer etablierten zu gründen. Das führt eben dazu, dass Sie z. B. an der Windthorststraße drei Apotheken finden. Das liegt aber wiederum auch an der hohen Ärztedichte dort.

Wie schaffen es die Online-Shops, so viel günstiger zu sein?

Eine normale Apotheke in Münster hat

sieben bis acht Mitarbeiter. Das sind etwa drei Apotheker plus drei PTA-Mitarbeiterinnen und vielleicht noch eine kaufmännische Mitarbeiterin. Bei einer Online-Filiale sind es dagegen 100 Mitarbeiter – da ist einer Apotheker und die übrigen sind Leute, die Päckchen packen; ähnlich wie bei Amazon. Außerdem habe ich in Holland eine Mehrwertsteuer auf Medikamente von sechs Prozent, in Deutschland sind es neunzehn. Und man kann als Online-Apotheke sehr gut Riesenmengen einkaufen. Ich schätze, dass Doc Morris einen Jahresumsatz von etwa einer Milliarde erzielt.

Momentan läuft so ein Apotheken-Werbespot, nach dem Motto: „Wir sind immer da!“ Ich habe aber vor Jahren gehört, dass die Apothekennotdienste teilweise so spärlich besetzt sind, dass Patienten sehr weit fahren müssen.

Wie organisieren hier ja die Notdienste. Da gibt es eine klare Regelung: Im städtischen Bereich zehn Kilometer, und im ländlichen Bereich dürfen Sie nicht mehr als zwanzig Kilometer fahren bis zur Apotheke. Allerdings kann es durchaus Probleme geben: die Ärzte haben ihre Notfallpraxen drastisch reduziert.

Wenn man schon eine weite Fahrt zum Doc unternehmen muss und die Notfall-Apotheke in der ganz anderen Richtung liegt, kommen

Interview

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so einige Kilometer zusammen. Leider. Viele Leute fahren allerdings direkt zur Apotheke, um sich irgendwas Rezeptfreies zu holen.

Momentan tanzen ja die Viren wieder Tango, und so mancher rennt einfach zur Apotheke. Neulich stand in der Zeitung, rund ein Drittel aller rezeptfreien Präparate seien absoluter Schrott. Dr. Eckart von Hirschhausen sagte unlängst bei seinem Auftritt in der Halle Münsterland: „Wer Vitaminpräparate nimmt, könnte genauso gut danach seinen Urin verkaufen, denn es würde einfach alles wieder ausgeschieden!“ Geht das den Apothekern nicht gegen die Ehre?

Da ich selber kein Apotheker bin, kann ich nicht für den Berufsstand sprechen. Aber als Kammer weisen wir schon daraufhin, dass man Dinge wie die „homöopathische Tier-Apotheke“ mit Skepsis betrachten muss.

Es gibt z. B. bei uns jedes Jahr eine Seminar-Reihe zur Bewertung von Arzneimitteln.

Das hat einfach mit Glaubwürdigkeit zu tun.

Wir sehen uns auch als Vertreter der medizinischen Ethik, die für ordentliche Beratung sorgen muss.

Beispiel?

Ein Paradebeispiel ist die störende Wechselwirkung von Johanniskraut und Antibabypille.

Ersteres ist ein gutes Beruhigungsmittel. Da nimmt eine Studentin vielleicht Johanniskraut und kommt entspannt durch ihre Prüfung, ist

Stadtgeflüster Münster – Das Interviewmagazin wird herausgegeben von der Stadtgeflüster GmbH & Co. KG Rothenburg 14-16, 48143 Münster Telefon 0251 48168-30, Telefax 0251 48168-40 stadtgefluester-muenster.de info@stadtgefluester-muenster.de Herausgeber, Chef- und Schlussredakteur: Redaktion:

Editorial Design:

Thorsten Kambach Jana Nimz, Stefan Reimer, Tom Feuerstacke, Arndt Zinkant, Piff, Claudia Maschner, Larissa Schwedes, Theresa Jenner, Marie-Christin M. Buschy Buschmeyer

danach aber ungewollt schwanger, weil die Pille nicht mehr wirkt.

Neuerdings habe ich einen Apotheker um die Ecke, der zu jedem Medikament einen kleinen Vortrag hält. Das war früher nicht so.

Es gibt ganz klar eine Beratungspflicht – die wird von uns mit Testkäufen kontrolliert.

Sonst könnten wir Medikamente gleich an der Tankstelle verkaufen. ◊◊◊

INFO

Apothekerkammer Westfalen-Lippe Die Kammer ist die berufliche Vertretung der westfälisch-lippischen Apotheker in NRW. Alle, die hier ihren Beruf ausüben, gehören der Kammer an, zurzeit 7.350 Apotheker und Apothekerinnen. Wer bei der Kammergeschäftsstelle in Münster arbeitet (oder zum Interview vorbeikommt) hat einen schönen Blick auf den Aasee. akwl.de

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Stadtgeflüster liegt zur kostenlosen Mitnahme an über 300 Stellen in Münster aus. Sie haben Interesse an unseren Mediamöglichkeiten? Dann rufen Sie uns an oder schreiben Sie eine Mail, wir freuen uns!

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Gesundheitssystem in Gefahr!

Aktuelle Entscheidungen der EU machen es ausländischen Konzernen noch einfacher, sich an unserem Gesundheitssystem zu bereichern.

Internationale Versandhändler wollen sich die Rosinen aus der Arznei­ mittelversorgung herauspicken, ohne das zu leisten, was die Apotheke vor Ort macht: Nacht­ und Notdienst, persönliche Beratung, Rezeptur, …

Unser Gesundheitssystem orientiert sich am Wohl des Patienten. Es ist auf Leistung, Qualität und Sicherheit ausgerichtet – nicht auf Gewinne und Renditen. Das soll so bleiben!

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Für Ihre Gesundheit

Aus erster Hand!

Vortragsveranstaltungen mit Experten des Clemenshospitals und der Raphaelsklinik Bei allen Veranstaltungen ist freier Eintritt, eine Anmeldung ist nicht notwendig.

///// Clemenshospital | Düesbergweg 124 | 48153 Münster n

08.02.2016 – 18.00 Uhr

Harninkontinenz und Senkungsbeschwerden der Frau

Unfreiwilliger Abgang von Urin – Harninkontinenz – ein Thema, über das „Frau“ meist nicht gerne spricht, obwohl es viele Millionen Frauen in Deutschland betrifft. Dr. Rüdiger Langenberg, zertifizierter Operateur der urogynäkologischen Gesellschaft und Chefarzt der Frauenklinik des Clemenshospitals, referiert über die unterschiedlichen Ursachen und Ausprägungen der Inkontinenz und berät zu den neuesten konservativen (nicht operativen) und operativen Therapiemethoden.

Vortrag im Gesundheitshaus Münster, Gasselstiege 13, 48159 Münster

///// Raphaelsklinik | Loerstraße 23 | 48143 Münster n

15.02.2016 – 16.00 Uhr

Das künstliche Knie- und Hüftgelenk

Meist kommt die Frage, ob ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk implantiert werden muss, nicht überraschend. Während dieser regelmäßig stattfindenden Patientenseminare unter der Leitung des Chefarztes Prof.

Dr. Gunnar Möllenhoff haben Sie die Gelegenheit, sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln über alle Fragen rund um den künstlichen Gelenkersatz informieren zu lassen. Mediziner, Mitarbeiter des Pflegeteams und Physiotherapeuten berichten verständlich und umfassend und beantworten gerne Ihre Fragen. www.clemenshospital.de | www.raphaelsklinik.de

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Jobchancen

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ner alleine finden. Die VHS Münster schafft Abhilfe.

Ist das eine Marktlücke? Wie viel muss ich investieren? Der Diplom-Ökonom Niko Ritter kennt sich aus mit Fragen rund um eine Existenzgründung. Gemeinsam mit erfolgreichen Gründern steht er Interessierten beim VHS-Forum „Ideenwerkstatt – Geschäftsideen und deren Umsetzung“ mit Rat und Tat zur Seite.

In kleiner Runde wird am jeweiligen Geschäftsmodell gefeilt und es werden Ansätze für die Umsetzung der Idee erarbeitet.

Das VHS-Forum findet am 18. Februar von 17.00 bis 18.00 Uhr statt. Anmeldung im VHS-Info-Treff, Aegidiimarkt 3, unter 0251/4 92 4321 oder unter: vhs.muenster.de

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GERÜSTET FÜR DIE ZUKUNFT

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www.vhs.muenster.de Tel. 492-4321 VHS-Infotreff, Aegidiimarkt 3, 48143 Münster, infotreff@stadt-muenster.de

Wer seine Zukunft nach dem Abitur selbst in die Hand nehmen will, sollte sich den 18. und 19. Februar im Kalender anstreichen: Die Messe Horizon Münster bietet Orientierung im Dschungel der Möglichkeiten.

Klassisches oder duales Studium? Ausbildung oder Gap Year? Stipendium, Ausland oder, oder, oder? Die Horizon-Aussteller können Fragen beantworten, die den Abiturienten auf der Seele brennen. Die Veranstaltung ist bereits zum neunten Mal in Münster zu Gast. Unternehmen, Hochschulen und andere Organisationen haben die Chance, gezielt talentierten Nachwuchs zu rekrutieren und Interessierte über Voraussetzungen, Ausbildungsformen, Studiengänge und alternative Wege nach dem Abitur zu informieren. Die Besucher erhalten einen guten Überblick und zahlreiche Impulse für ihre Laufbahn.

Sie können sich in Workshops ausprobieren, in Diskussionsrunden letzte Unsicherheiten klären oder aus einer Auswahl an interessanten Vorträgen wählen.

Horizon Münster, 18. und 19. Februar 2017, Halle Münsterland. Eintritt ist frei.

Weitere Infos: horizon-messe.de/muenster

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Jobchancen

IN DER MODEMACHEREI Nicht jeder kann ein Karl Lagerfeld sein. Wie man trotzdem mit Modedesign sein täglich Brot verdienen kann, lässt sich bei den Modemachern in Münster lernen.

Ein Gespür für Mode und Trends ist unabdingbar.

Aber wie stellt man die eigenen kreativen Designs her und vermarktet sie? Die Schule für Modemacher in Münster bildet Allrounder aus, die sich in der Modewelt behaupten können.

Der „Produktmanager für Modedesign und Bekleidung“ ist ein bundesweit einzigartiger Ausbildungsgang. Praktiker aus der Modebranche sind intensiv daran beteiligt, die Lerninhalte zu planen und stetig weiterzuentwickeln.

Die Kombination aus Management, Design, Fachpraxis und Fachtheorie bietet den Schülern optimale Voraussetzungen für den Berufseinstieg und ihren Erfolg als Designer. Einmal im Jahr werden die Arbeiten der Schüler und Kollektionen der Absolventen live auf dem Laufsteg präsentiert. Und im Publikum sitzt so mancher Modezar, um Nachwuchs anzuwerben.

Weitere Informationen unter: modemacher-muenster.de

Nach der Schule wartet eine Vielzahl an Möglichkeiten auf junge Bewerber. Die Wirtschaftsförderung bietet Orientierung.

Produktmanager/in für Modedesign und Bekleidung

Wer „Ausbildungsberufe“ hört, denkt oft an Verkäufer, Kfz-Mechaniker oder Bürokauffrau. Doch das ist längst nicht alles: Mehr als 300 Ausbildungsberufe warten darauf, entdeckt zu werden.

Vom 6. bis zum 29. März informieren die Wirtschaftsförderung Münster und 15 Betriebe in dem Projekt „Schule – und dann?“ über Arbeitsfelder, duale Studiengänge und Einstiegschancen. Für Schüler ab der achten Klasse, Eltern und Lehrer gibt es täglich neue Einblicke in die Arbeitswelt.

In sieben Semestern zum „Produktmanager für Modedesign und Bekleidung“, inkl. den anerkannten Abschlüssen „Maßschneider“ und dem Cambridge-Zertifikat in Englisch.

Illustration: Marion Beermann

Passgenau an den Anforderungen des Arbeitsmarktes ausgerichtet, bietet der Ausbildungsgang die einzigartige Kombination aus den Bereichen Fachtheorie und Fachpraxis, Management und Design.

Schule für Modemacher Münster Echelmeyerstraße 1-2 48163 Münster Tel.: 0251/705-1429

IM DSCHUNGEL DER MÖGLICHKEITEN

Infos auch im Internet unter: www.modemacher-muenster.de info@modemacher-muenster.de

Weitere Informationen rund um Programm, Orte und Anmeldung gibt es unter: schule-und-dann.info

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Der Umwelt zuliebe

2050

MÜNSTER

KLIMA SCHUTZ

Gemeinsam auf 100% www.klima.muenster.de Kommunaler Klimaschutz Klimaschutz hat in Münster Tradition.

Unsere Stadt setzt seit fast 25 Jahren auf den kommunalen Klimaschutz.

Bereits 1992 hat der Rat der Stadt Münster ein Gremium von Wissenschaftlern beauftragt, Empfehlungen zur Verringerung der CO2-Emissionen um 25 Prozent bis 2005 zu erarbeiten. Nach Abschluss dieser Arbeit für das erste Klimaschutzkonzept Münsters hat die Stadt 1995 die Koordinierungsstelle für Klima und Energie (Klenko) eingerichtet, welche die Empfehlungen zu einem Handlungskonzept für den Klimaschutz zusammengefügt hat und seitdem für die konsequente Umsetzung und Weiterentwicklung sorgt.

2008 hat der Rat der Stadt Münster das Klimaschutzziel neu auf das Jahr 2020 ausgerichtet und eine Reduzierung der CO2-Emissionen um mindestens 40 Prozent auf der Basis von 1990 beschlossen. Das entsprechende Klimaschutz- sowie Handlungskonzept ist im folgenden Jahr erarbeitet worden und bildet die Grundlage für die Fortführung der zielgerichteten Klimaschutzarbeit in der Stadt.

Bei den vielfältigen Auszeichnungen, die Münster in den letzten Jahren erhalten hat (z. B. Bundeshauptstadt im Klimaschutz oder European Energy Award in Gold), ist stets honoriert worden, dass Münster in allen relevanten kommunalen Handlungsfeldern umfassende Klimaschutzmaßnahmen seit Anfang der 90er Jahre eingeführt hat. Doch die Stadt möchte sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern will weiterhin konsequent den kommunalen Klimaschutz auf hohem Niveau ausbauen. Der Rat der Stadt Münster hat am 17.06.2015 die Teilnahme am Projekt Masterplan 100 % Klimaschutz einstimmig beschlossen und damit das langfristige Ziel der Bundesregierung angenommen, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 um mindestens 95 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu mindern und gleichzeitig den Endenergieverbrauch um 50 Prozent zu senken.

Erfahren Sie mehr auf: klima.muenster.de

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Wellness

Damentag im Römisch-Irischen SPA Ihr Wohlfühltag im carpeSPA • wohltuende Massagen • Spezialanwendungen im römischen Dampfbad • Beauty-Programme • Cremestation • Starksolebecken

LADIES FIRST Montag ist der schönste Tag der Woche. Nicht?

Doch. Zumindest, wenn man ihn beim Damentag des Carpesol Spa Bad Rothenfelde verbringt.

Die Woche startet mit einem stimulierenden Aroma-Salzpeeling, geht im Dampfbad inklusive einer tiefenreinigenden Schlammpackung weiter und endet besinnlich mit einer Orangenduft-Meditation. Es ist, als hätte das Wochenende nie aufgehört.

Im Carpesol Bad Rothenfelde warten jeden Montag von 10.00 bis 22.00 Uhr abwechslungsreiche Stationen im römisch-irischen Spa darauf, von den Damen der Schöpfung besucht zu werden.

Die römische Badekultur wird dort mit irischen Heißluftbädern und Bad Rothenfelder Natursole kombiniert. Der Körper wird dabei kreislaufschonend erwärmt, gereinigt und anschließend abgekühlt. Man kann bei angenehmen Saunatemperaturen schwitzen, im Dampf- oder Heißluftbad ausspannen, im Starkso-

lebecken schweben oder einfach nur auf der Ruheliege alle Fünfe gerade sein lassen. Das römisch-irische Baderitual wirkt nachhaltig entspannend, entschlackend und wohltuend.

Als besonderen Service bietet das Team des Carpesol Bad Rothenfelde jeden Monat unter wechselnden Themen Aufgüsse, Ganzkörperpackungen und Meditationsangebote an. Im Februar lautet das Motto „Glückliche Auszeit“. Der stimmungsvolle, heitere Duft der Orange und süße Schokoladen-Aromen bieten einen wohligen Kontrast zum rauen, kalten Wintermonat und entspannen nicht nur den Körper, sondern auch Geist und Seele.

Wenn das kein Grund ist, sich schon die ganze Woche auf den Montagmorgen zu freuen …

Weitere Informationen finden sich unter: www.carpesol.de oder telefonisch unter 05424/2214600.

Events

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IM KAMPF DER LASERSCHWERTER Nicht nur für Fans von Star Wars ein Riesenspaß: Mach dich bereit für ein spannendes Lasertag-Match bei Joyn-us im Lasermaxx in Bocholt.

Gerade bist du noch unbemerkt über den Boden gerobbt und hast dich stolz in die nächste dunkle Ecke verkrochen, dann zack! – trifft dich der Laserstrahl und du bist außer Gefecht gesetzt. In den kommenden Sekunden musst du deinen Mitspielern das Feld kampflos überlassen. Wenig später ziehst du aufs Neue in die Schlacht und versuchst, dich mit deiner Laserkanone zu rächen.

Mit professioneller Einweisung und der benötigten Spielausrüstung samt Weste und Laserwaffe, müssen die Spieler bei Joyn-us in einer labyrinthartigen, futuristischen Lasertag-Arena Aufgaben erfüllen.

Dabei dürfen sie nie vergessen, ihre eigene Haut zu retten. Eine Runde dauert etwa zwölf Minuten – aber danach muss es noch lange nicht vorbei sein.

Weitere Infos zu Öffnungszeiten und Preisen gibt es unter: joyn-us.com

KULT & KNEIPE

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Events

BERLIN

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BERLIN

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BERLIN

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Knaller zu Karneval

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Knaller zu Karneval

Events

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Zusatztermin!

Mi. 10.05.17 MÜNSTER – Halle Münsterland Congress-Saal

Sa. 25.03.17 MÜNSTER Halle Münsterland Congress-Saal

Zusatztermin!

Di. 17.10.17 MÜNSTER – Halle Münsterland Congress-Saal

Karten gibt es an allen VVK.-Stellen • Tel: 0 23 65 / 50 35 500 • www.ticketsbycall.de

Karten gibt es an allen VVK.-Stellen • Tel: 0 23 65 / 50 35 500 • www.ticketsbycall.de

EIN ARZT IM HÖRSPIEL

WAS EIN THEATER (MIT AFFEN)

Warum ruinieren Frauen jeden Western? Was passiert, wenn dein Friseur auch dein Zahnarzt ist?

Warum sind die schlechtesten Sprüche im Italo-Western einfach immer die besten?

Die Affen jagen durch den – nein, nicht den Wald, sondern durch die Halle Münsterland. Herbert Knebel bringt sein Affentheater für eine Zusatzvorstellung zu uns.

Bela B von den „Ärzten“ hat seine drei Leidenschaften Spaghettiwestern, Musik und Comics in einen Topf geworfen und einen Live-Hörcomic gekocht – inklusive Konzertchen.

Zusammen mit Sängerin und Musikproduzentin Peta Devlin und dem Geräuschakrobaten Stefan Kaminski bringt Bela B den 1970 entstanden Kultfilm „Sartana – Noch warm und schon Sand drauf“ auf die Bühne. Unterstützt werden sie dabei von der Band Smokestack Lightnin’, die mit ihrer Mischung aus Rockabilly, Country, Soul und Folk dem Western-Genre huldigt.

Für diese Veranstaltung braucht der Zuschauer starke Nerven – Herbert Knebel und seine Kollegen haben nämlich keine. In ihrem neuen Programm „Männer ohne Nerven“ bringt die Kabarett-Gruppe Affentheater in Münster ordentlich Spaß und etliche Kalauer auf die Bühne. „Et gibt noch jede Menge Situationen im Leben von uns, speziell als Mann, wo du mit Nerven keine Chance has, nich ma mit Nerven wie Drahtseile, zum Beispiel bei die erste Kontaktaufnahme mit ein andern Geschlecht oder nach 18.00 Uhr inne Essener Zitty.“ Mehr davon? „Viel Spass also beim Zukucken dabei, wat wir ohne Nerven so alles anrichten!“

Für die Veranstaltung in der Halle Münsterland am 25. März gibt es Karten unter anderem im WN Ticket Shop, bei Green Hell Records und an allen Ad-Ticket- und Eventim-Vorverkaufsstellen sowie unter 02365/5035500 oder auf: ticketsbycall.de Weitere Infos: horizon-messe.de/muenster

Tickets für die Veranstaltung am 10. Mai in der Halle Münsterland gibt es unter anderem unter 0251/ 1 62 58 17, an allen Eventim-Vorverkaufsstellen oder unter: ticketsbycall.de.

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deutsch-niederländische Grafikbörse 2017 Stadthalle Vennehof D-46325 Borken

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Fr. 3. März 17 — 21 Uhr 17 Uhr: Eröffnung

Eintritt frei

borken

Stadt Borken, Tel. 02861/939 243 grafikboerse@borken.de www.grafikboerse.borken.de

börse

Fotografie, Buchkunst und Mixed Media

GESUNDHEITSKUR GEFÄLLIG? Die Welt ist krank, oder wie Bülent Ceylan aus Mannheim sagt: „Kronk.“ In seinem aktuellen Programm untersucht er die Wehwehchen unserer Gesellschaft, diagnostiziert sie professionell und behandelt sie mit dem besten Heilmittel der Welt: dem herzhaften Lachen.

f i k

Sa. 4. März 11 — 18 Uhr So. 5. März 11 — 17 Uhr

Serielle Grafik in allen Techniken

Events

SCHAU MAL, GANZ VIEL GRAFIK

Grafik-Kenner oder kunstinteressierter Newbie?

Egal, bei der Deutsch-Niederländischen Grafikbörse in Borken gibt es keinen Test – jeder ist willkommen und der Eintritt ist frei.

Im März ist in der Stadthalle Vennehof mächtig was los: 62 Grafiker aus Deutschland und den Niederlanden zeigen ihre Werke. Es darf gestaunt, gefachsimpelt und natürlich gekauft werden.

Die Veranstalter freuen sich über alte Hasen genauso wie über die 15 Künstler, die sich zum ersten Mal beworben und einen Stand ergattert haben.

Es warten zeitgenössische Druckgrafik, neue Trends sowie einige antiquarische Schätze auf die Gäste. Die kleinen Besucher können in der Kinderbetreuung am Samstag und Sonntag auch selbst kreativ werken.

Am Freitag, den 3. März öffnet die Börse von 17.00 bis 22.00 Uhr, am Samstag, den 4. März von 11.00 bis 18.00 Uhr und Sonntag, den 5. März von 11.00 bis 17.00 Uhr ihre Türen in der Stadthalle Vennehof in Borken. Weitere Infos gibt es unter www.grafikboerse.borken.de oder telefonisch unter: 02861/939243.

Selbst geistreiche Menschen werden oft durch abstruse Meinungen infiziert und leiden an Intoleranz-Symptomen, Respektlosigkeit und mangelnder Nächstenliebe. „Kronk“ sind aber vor allem auch Situationen, in die wir täglich geraten. Bülent Ceylan kümmert sich um die kleinen Wehwehchen genau so intensiv wie um die bekannten Epidemien unserer Zeit.

Besonders gespannt sein dürfen die Zuschauer bei „Kronk“ auf die fachlichen Analysen und Ratschläge seiner Freunde Harald, Hasan, Anneliese und Mompfreed Bockenauer.

Schon jetzt kann man sich Tickets für die Veranstaltung am 13. Mai in der Halle Münsterland sichern – beispielsweise unter: eventim.de

HIGHLIGHTS IN MÜNSTER

13.05.2017

14.05.2017

07.05.2017

19.02.2017

07.05.2017

08.12.2017

TICKETS UNTER WWW.P-PROMOTION.INFO sowie an allen bekannten Vorverkaufs stellen TICKETHOTLINE 06073-722 740

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Events

FANG DIR EIN FISCHLEIN Lecker Lachs und fesche Forelle: Wer Fische essen will, muss sie erst einmal fangen.

Für alle Angler und solche, die es werden wollen, findet in den Emslandhallen in Lingen Ende Februar die „Faszination Angeln“-Messe statt. Kurz bevor die ersten, warmen Sonnenstrahlen die Nasen kitzeln, können sich Angelfreunde hier mit allem ausstatten, was das Herz begehrt.

Viele Händler bieten besondere Angebote fürs Friedfisch- und Raubfischangeln an. Stark vertreten ist ebenso die Meeresangelei, aber auch Köder- und Tackle-Hersteller anderer Angelarten. Auch Reiseveranstalter machen den Besuchern Lust auf Urlaubsziele in Deutschland, Nordeuropa oder Übersee. Zudem ist für viele Leckereien aus See, Fluß und Meer gesorgt, sodass niemand mit knurrendem Magen nach Hause gehen muss.

Am 25. und 26. Februar öffnet die Angelmesse jeweils von 9.30 bis 17.00 Uhr ihre Türen, der Eintritt für Erwachsene kostet 8,00 Euro.

Weitere Infos gibt es unter: angelmesse-lingen.de

Ski - Reise Ischgl 04.03. - 11.03.2017 im Kundenauftrag bieten wir für Ihre Gruppe an: Fahrt im bequemen Fernreisebus, Bordservice 7 Übernachtungen im Clubhotel Alpenrose in Galtür, inkl. Abendessen (Wahlmenü), Nachmittagsjause, Gratis Skibusshuttle Sie haben bereits ein Hotel und möchten nur mitfahren? Rufen Sie uns an: Hin - und Rückfahrt pro Person 89,00 €

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Events

Eckernförde – Mehr Urlaub geht nicht!

Idyllischer Hafen, feinkörniger Sandstrand und eine malerische Altstadt, das ist Eckernförde. Ob Aktivurlaub oder pure Erholung: In Eckernförde erwartet Sie eine maritime und erlebnisreiche Hafenstadt voller Lebensfreude.

Die Eckernförder Bucht bietet Naturfreunden einen faszinierenden Landschaftsmix aus Küstenregion und Naturpark, den Sie zu Fuß, mit dem Rad oder per Pferd erkunden können.

Entdecken Sie auf Ausflügen märchenhafte Wälder, verträumte Seen und die rauen Steilküsten dieser wunderschönen Region. Auch Sportfreunde kommen auf ihre Kosten, denn die Eckernförder Bucht bietet ein breites sportliches Betätigungsfeld für alle Generationen. Zu jeder Jahreszeit können Sie nach eigenem Tempo die Gegend erkunden und sich durch diverse Sportaktivitäten erholen.Genießen Sie die idyllische Atmosphäre am Binnenhafen mit seinen unzähligen Booten und kleinen Cafés. Fischkutter laden zu spannenden Fangfahrten ein und wer selbst am Ruder stehen möchte, kann in einer der Segelschulen in den Wassersport hineinschnuppern.

Erfreuen Sie sich an der himmlischen Ruhe am Ostseestrand und erholen Sie sich bei ausgedehnten Spaziergängen entlang der Promenade. Erleben Sie entspannte Stunden in der Natur oder besuchen Sie die Altstadt. Hier laden Geschäfte zum Bummeln ein und in kleinen Restaurants mit landestypischer Küche können Sie sich ihren Urlaub schmecken lassen.

Oder haben Sie Lust auf Kleingolf? Auch kein Problem. Hierfür steht Ihnen die Kleingolfanlage „Ostseegolf Eckernförde“ mit 18 Bahnen, bestehend aus Kunstrasen und Naturmaterialien wie Holz und Steinen, zur Verfügung. Die Spielbahnen Die Spielbahnen fordern mit unterschiedlichen Rasenlängen (Roughs und Semi-Roughs), Höhen, Senken und Sandbunkern. Der modellierte Platz, bepflanzt mit Strandhafer, Sandsegge, Küstendünen-Heiden und Sandstrohblumen, sorgt für reichhaltigen Kleingolf-Spaß und die Lage direkt am Strand – mit Blick auf die Ostsee – ist einmalig. Ob im Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter: In Eckernförde ist das ganz Jahr über was los und ein prall gefüllter Veranstaltungskalender sorgt für viel Spaß bei Groß und Klein.

Urlaub in der Eckernförder Bucht* *einfach schön!

Apartmenthaus an der Hafenspitze www.eckernfoerderbucht.de - Tel. 04351-71790

Start ins Reisejahr

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WER SEIN RAD LIEBT …

KAMPF DEM FERNWEH

Vom 18.–19. Februar findet in den Emslandhallen in Lingen die 6. Verkaufsmesse zu den Themen Rad & Reise statt. Mehr als 80 Aussteller aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland werden vor Ort sein und für große Vielfalt sorgen!

Warum in die Ferne schweifen? Weil der FMO so nah!

Ruhe oder Action? Strand oder Berge? Entspannung oder Aufregung? Kultur, Natur, ferne Länder, Städtereisen? Der Flughafen Münster/Osnabrück bietet mit vielen Zielen in ganz Europa für fast jeden Geschmack das passende Angebot.

Nur wenige Kilometer von Münster entfernt starten regelmäßig Flieger zu den schönsten Ferienregionen rund um das Mittelmeer und die Kanarischen Inseln.

Die Fluggesellschaft Germania verdoppelt im Sommer 2017 ihr Angebot ab dem FMO. Egal ob Surfen auf Fuerteventura, Wandern auf Kreta oder Sonnenbaden an der Algarve, die grün-weißen Ferienflieger sind unterwegs in alle Richtungen.

Die Low-Cost-Airline Eurowings fliegt zusätzlich zu dem Mallorca-Angebot von airberlin und Germania fünfmal die Woche auf die beliebte Baleareninsel. Terminprobleme sind somit ausgeschlossen. Und noch eine neue Airline hat den Weg zum FMO gefunden: FlyEgypt fliegt nach Hurghada ans Rote Meer.

Das Beste: Der Urlaub beginnt direkt nach dem Aufbruch – lange, anstrengende Anreisewege entfallen und die Parkgebühren sind günstig. Der FMO ist mit drei wichtigen Drehkreuzen im Flugverkehr – München, Frankfurt und Istanbul – verbunden und ermöglicht es so, nahezu alle Ziele auf der ganzen Welt zu erreichen. Damit sich alle Reisenden, ob geschäftlich oder touristisch, auf einen hervorragenden Service verlassen können, arbeitet hinter den Kulissen ein engagiertes Team. „Mehr Flüge, mehr Ziele, mehr Urlaub“ lautet das Motto für die neue Reisesaison 2017.

Weitere Informationen gibt es unter: fmo.de

Fahrradhändler aus dem norddeutschen Einzugsgebiet bieten ihre Produktpaletten an und zeigen die gesamte Bandbreite der Branche: Das Angebot reicht vom Tourenrad, Treckingrad, sportlichen Varianten wie Renn- und Crossrädern bis hin zu Elektrobikes, Liegerädern und Tandems. Natürlich besteht die Möglichkeit, das neue Fahrrad unter echten Bedingungen zu testen! Aus der Verbindung Reise und Rad ergibt sich eine höchst interessante Schnittmenge, die für den Messebesucher Möglichkeiten eröffnet, vielfältige Informationen aus beiden Themengebieten zu erhalten. „Rad & Reise“ hat an beiden Tagen von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Weitere Infos gibt es unter: rad-reisemesse.de

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WIR FLIEGEN AB FMO! ANTALYA BURGAS FARO FUERTEVENTURA GRAN CANARIA KOS KRETA LANZAROTE MÁLAGA MALLORCA RHODOS TENERIFFA VARNA uvm.

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Start ins Reisejahr

2017: VIEL MEHR FLÜGE,, VIEL MEHR URLAUB.

Start ins Reisejahr

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RUCKSACK HER! Denn Naturliebhaber und Aktivurlauber sind bei Rucksack Reisen richtig. Der Reiseveranstalter aus Münster organisiert Erlebnisreisen auf allen Kontinenten, ist aber besonders für die zahlreichen Abenteuerreisen in Schweden bekannt.

Die Aktivcamps zählen zu den Favoriten bei den Gästen von Rucksack Reisen. Jeder Tag wird auf geführten Kanu-, Rad- und Wandertouren zu einem besonderen Erlebnis. Abends entspannt man in der Sauna, bestaunt am Lagerfeuer den Sternenhimmel oder spürt Elchen und Bibern nach.

Bei der großen Angebotsauswahl fällt die Wahl schwer: Wie wäre einwöchiger Aufenthalt im Ferienhaus mit einer einwöchigen Outdoortour? Oder Wildniswochen, mit etwa gleichlangen Kanu- und Wanderetappen?

Aber auch die reinen Kanu-, Kajak-, Rad- und Trekkingwochen haben eine große Fangemeinde.

Im Münsterland ist Rucksack Reisen für die Organisation von Kanutouren auf Werse und Ems sowie Events und Teamtrainings bekannt. Kleine und große

Aktivurlaub Sommer: Kanu, Rad, Trekking, Outdoor Winter: Husky, Langlauf, Ski, Schneeschuh Familien: Reisen, Ferienhäuser, Camps Schweden. Norwegen. Frankreich. Irland. Kanada. ...

Münsterland: Kanustation Pleistermühle Kanutouren Werse und Ems Klassenfahrten, Betriebsausflüge

www.rucksack-reisen.de

0251-871880

Gruppen finden hier außergewöhnliche Anregungen für den nächsten Betriebsausflug.

Beim Gourmet-Paddeln geht es gemütlich zu.

Wer eine sportliche Herausforderung sucht, ist bei den Western- und Normannenspielen richtig.

Mehr Infos gibt es unter: rucksack-reisen.de.

URLAUB AM MEER Ihre erste Adresse für einen Urlaub direkt am Meer: das Viersternehotel Juister Hof. Ruhig gelegen, nur wenige Meter vom traumhaften Juister Strand entfernt, befindet sich das komfortable Viersterne-Strandappartement-Hotel Juister Hof. In 38 Appartements und Suiten genießen Sie wunderbare Urlaubstage in gepflegtem Ambiente. Alle Appartements verfügen über einen Küchen- und Essbereich, großteils mit Balkon und Meerblick. Das Team im Restaurant verwöhnt Sie mit einem Langschläferfrühstück bis 11.30 Uhr, am Nachmittag mit Kaffeespezialitäten und frischen Waffeln.

Am Abend bereitet der Küchenchef für Sie regionale und saisonale Spezialitäten zu. Ein großzügiger Wellnessbereich (Nutzung kostenlos) mit Sauna, Sanarium und Whirlpool sorgt zusätzlich für Ihre Entspannung.

Die Kleinen kommen im Kinderspielzimmer nicht zu kurz. Im gesamten Haus und auf den Zimmern gibt es kostenloses W-LAN. Mehr Informationen gibt es unter: juister-hof.de

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Norbert GIBT UNS DIE EHRE Er ist ein vielgefragter Mann, Musiker, Kollege, Geschäftspartner, Freund, Liebhaber und gerade wieder in Münster. Seit 30 Jahren als Rock‘n‘ Roller, Kabarettist, Pantomime und Schauspieler auf den Bühnen dieser Welt! Am 10. Februar im „Nippes“ (Münster) mit neuer Band! Wir trafen die Legende vorab!

Generation V(inyl), das Comeback Fantastisch, dich zu sehen! Und trotz der wilden Jahre, des ganzen Alkohols, der Frauen, der musikalischen Veränderungen siehst du immer noch so unverschämt gut aus!

Ja, das höre ich öfter. Ich habe einfach dieses ungeheure sexuelle Charisma.

Ja, krass! Und trotzdem nicht der ganz große internationale Durchbruch?

Weißt du, ich finde es gut, dass du mich das fragst. Ich wollte nie wirklich den oberflächlichen Starruhm. Es ging mir immer darum, den Sound und die Attitude der jungen Generationen authentisch vorzuleben. Vor Jahren waren wir mit unserem Album und der Produktion so on top, dass es keine Steigerung mehr gab.

Deshalb das Sabbatical.

Wie hast du diese Phase erlebt?

Ich hatte endlich einmal Zeit für eigene Projekte, die ich schon immer realisieren wollte.

Ich hatte so viele Pläne im Kopf, so viele Visionen, so viele Songs... Es gab viele Angebote!

Aber ich war zum ersten Mal wirklich frei!

Roll. Meine Generation war die letzte, die noch gute Musik hervorgebracht hat. So, here I am!

Wow! Ich darf abschließend sagen, du bist ein Vorbild für Viele! Wahnsinn, dass du Zeit für uns hattest!

Hey, es ist eure Show! ◊◊◊

INFO

beats of steam LIVE – IM NIPPES

Der Hype um deine Person, um deine Legende hat ja nie wirklich nachgelassen – warum jetzt 2017 das Comeback mit „Beats Of Steam“?

Weißt du, die wiederkehrende Popularität, der Erfolg des Vinyls haben mich inspiriert – und natürlich die vielen Fan-Posts in Social Media! Ich sehe mich als Kind der „Generation Vinyl“. Wir verkörpern noch den wahren Geist des Rock‘n‘

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Vorhang auf für Mord

Roter Vorhang oder schwedische Gardinen?

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