Stadtgeflüster März 2017

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1DEINS! | Ausgabe 03 |-Season 12 im märz 2017 Das Interviewmagazin vom

bela b

im western was neues


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Fast Forwort Liebste Leserin, lieber Leser, endlich mal ein Magazin voller Wunder: die beginnen mit Bela B; seines Zeichens nicht nur berühmt, sondern bekannt für sein Schlagzeugspiel bei der besten Band der Welt: die Ärzte (aus Berlin) – es gibt nicht viele Schlagzeuger wie ihn, vielleicht noch Ringo Starr. Aber der hat nicht im Stehen gespielt. Für das Ehepaar Jens und Jana Steingässer steht fest: Wer mit eigenen Augen gesehen hat, wie einzigartig unser Planet ist, der weiß ihn zu schätzen. Drei Jahre lang bereisten sie deshalb mit ihren vier Kindern die Welt und zeigten ihnen, wo der Klimawandel im Begriff ist, die Wunder der Welt für immer zu verändern. Ein Buch der Wunder ist auch der gleichnamige Roman von Stefan Beuse. Nach vielen Preisen, Lesungen & Wirrungen hat er nach nunmehr acht Jahren Arbeit sein Werk vorgelegt. Wir sind mit ihm um den Aasee spaziert, um uns Wunder erklären zu lassen.

Inhaltsverzeichnis IM WESTERN WAS NEUES.......................... Seite 04 Bela B

FELS, SOUL UND ROCK `N`ROLL ......... Seite 10 Thomas Huber

BRENNPUNKT ANGST................................ Seite 18 Borwin Bandelow

SCHRÖDINGERS AUTOR .......................... Seite 24 Stefan Beuse

TOT? ............................................................... Seite 34 Angelika Franz und Daniel Nösler

RITTER ROLAND.......................................... Seite 42 Roland Kaiser

WIR SIND DANN MAL WEG! ..................... Seite 48 Jana und Jens Steingässer

Ein Wunder wäre außerdem, wenn ich sämtliche Interviewpartner der heutigen Ausgabe ausführlich im Vorwort vorstellen würde, denn das passt ja nicht vom Platz her. Darum ganz schnell: Thomas Huber: Extrem-Alpinist! Borwin Bandelow: Angstexperte. Angelika Franz und Daniel Nösler: Zombieprofis. Und last, but ganz sicher not least: die Musiklegende Roland Kaiser! Ich wünsche einen wundervollen März Thorsten PS: Auf Seite 32 und 33 stehen die drei Gewinner der großartigen Februar-Nur-Für-Abonnenten-Verlosung ;-)

MÜNSTER AKTUELL ............................. Seite JOB-CHANCEN ....................................... Seite WIR STELLEN VOR ............................... Seite TIPPS & TERMINE ................................ Seite OSTER-TIPPS ......................................... Seite SOMMERFLUGPLAN/FMO ................. Seite

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Tom, Bela B und der großartige Italowestern „Ich soll also einem Mann mit Hosenträgern trauen, einem Mann, der noch nicht mal seinen eigenen Hosen vertraut?“ Was wären Italowestern ohne ihre markigen, schnodderigen Sprüche? Sind die doch das, was den Film am Ende ausmachte. Das, was uns damals in die Kinos trieb und uns ein Stück weit „Django“ sein ließ. Geht so etwas auch auf der Bühne? Ja, wenn sich zwei zusammentun, die vermutlich die größten Fans sind – und die selber perfekt mit Wort und Musik umgehen können. Einer davon heißt Bela B, Fans der „Ärzte“ dürften ihn kennen. Mit ihm sprach Tom über Hörwestern, Ton-Legende Rainer Brandt und die legendäre „Schnoddersynchro“ …

im western was neues

Bela, was ist ein „Livehörspiel“? Wir führen ein Hörspiel, also etwas, das primär auf die Ohren abzielt, live auf. Das ist jetzt so weit nichts Neues. Was bei uns dazukommt: Wir spielen mit einer Band begleitend Songs. Deshalb nennen wir es ein „Livehörspiel in Concert“. Dazu gibt es noch was für die Augen. Via Leinwand sind Filmszenen oder Comiczeichnungen von Robert Schlunze zu sehen. Worin unterscheidet sich das von einem Musical? Also wir tanzen nicht choreographiert herum. Die Handlung des Films wird diskutiert. Das würde sich im Musical kaum gut machen. Es gibt kein eindeutiges Gut und Böse. Musicals sind ja eher flach und archaisch. Mir fallen spontan nur zwei Musicals ein, die ich halbwegs verteidigen kann. Das eine ist „West Side Story“, das andere die „Rocky Horror Picture Show“. Die Diskussionsebenen und Ikonen, die dabei sind, haben mit Musicals wenig zu tun. Dazu kommt, dass die Songs, die wir singen, keine Lieder sind, die zur Handlung

beitragen. Es handelt sich bei den Songs um Kommentare zu dem Stück. Inwiefern? Es geht darin um meine Liebe zu diesem und anderen Genres, um Personengruppen und deren Bedeutung im Wilden Westen, namentlich Chinesen und Frauen. Die Themen sind vielfältig. Nimm etwa das zweite Stück, da geht’s um Dreck und Schmutz im Italowestern. Es ist die Beschreibung des Drecks. Der Stereotyp dieser Westernform ist nicht nur das Zulassen von Dreck und Schmutz. Es ist ein zentraler Aspekt, dass man die Leute mit ihren fettigen Haaren schwitzen sieht. Am Ende muss es so sein, dass die Leinwand zu riechen anfängt. Man merkt, du bist ein Fan des Genres. Ja natürlich. Ich bin nicht auf etwas gebucht worden, was ich vorher nicht kannte. Der Regisseur des Stücks, Leonhard Koppelmann, und ich kamen bei unserem ersten Gespräch über eine Zusammenarbeit schnell


auf diese Idee: Einen Italowestern auf die Bühne bringen – und landeten noch schneller bei einer Vertonung eines Synchronbuches von Rainer Brandt.

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Denke ich an Italowestern, kommen mir die immer reichlich wortkarg vor … … oh contraire, mon cher. Dem ist nicht so. Man glaubt das, da Clint Eastwood in drei der vier populärsten Streifen mitspielt und dort in der Tat wenig spricht, aber das hat Gründe. Aber die anderen sprechen dafür umso mehr. Viele dieser Filme wurden in Deutschland auf eine Art synchronisiert, wie Rainer Brandt sagt, um diesen Mist zu retten, weil der sonst unerträglich war. Ich empfinde das zwar nicht so krass und mag auch die ernsthaften Vertreter der Gattung. Ich sehe mir die Streifen aber trotzdem, oder grade deswegen, synchronisiert an, weil ich diese zotigen „Schnoddersynchros“ einfach zu köstlich finde.

» da geht’s um Dreck und Schmutz. «

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Kannst du mir ein Beispiel nennen, mit dem „viel Sprechen“? Nimm die Western mit Bud Spencer und Terence Hill. Die zähle ich durchaus auch zu diesem Genre. In den Filmen wird deutlich mehr gesprochen als geschossen. Es ist zumindest so, dass erst ein cooler Spruch abgelassen wird, wobei ich „cool“ in Anführungszeichen setzen würde. In nicht wenigen ihrer Streifen folgt noch ein Kalauer aus dem Off, wenn der Schauspieler nicht mehr im Bild ist, nichts gesagt hat. Das wurde nur im Deutschen unter Brandts Regie eingefügt. Herrlich! Du bist ja ein Meister des Wortes und des Wortwitzes. Wie schwer ist es, sich auf die Sprache der Filme einzulassen? Ich bin ein großer Fan des Umgangs mit Sprache. Unser Stück ist eine Hommage an die Deutsche Synchronarbeit dieser Zeit –


Foto: ©Konstanze Habermann

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Vollblutmusiker und Cineast: Bela B Felsenheimer wurde es ein ganzes Stück. Das haben wir nicht geschrieben. Das Herz ist das Synchronbuch von Rainer Brandt. Brandt gibt den Erzähler, dessen Texte neu geschrieben wurden und wir diskutieren auf einer Art Metaebene noch über das Genre. Auf den letzteren Part hatten wir als Sprecher zwar Einfluss – aber wir reden da eher, wie wir als Privatpersonen sprechen.

insbesondere an Rainer Brandt. Der hat mit besonderen Wortschöpfungen, die heute noch in unserem Sprachgebrauch sind, diese Epoche geprägt. „Zum Bleistift“ etwa, oder „etwas hinter dem Ofen hervorholen“, was sogar im Duden steht. In unserem Stück hat einer ein „Ponem wie ein Plattfisch“ und der chinesische Kasinobesitzer wird als „Gelbei“ tituliert, sein Gehilfe bekommt eine „Beule in den Dröhmel“. Wenn du von dem Kaliber in zehn Minuten zwanzig solcher Wortschöpfungen vorgesetzt bekommst, musst du zwangsläufig lachen, weil es so albern ist. Ich bin ein totaler Genießer dieser Sprache. Ob ich selber in der Lage wäre, sowas zu schreiben, weiß ich nicht. Aber genauso wie ich Fan dieser Italowestern bin, bin ich Fan dieser Synchronarbeit.

Wenn man sonst deine Arbeit sieht, hört und liest, wo liegt die Faszination, sich einem solchen Projekt zu widmen? Ich denke, man merkt, dass ich ein Riesenfan des Genres bin. Ich stehe einfach auf diesen Trash, der mein Leben bestimmt, und der viel geiler ist als dieser Hollywoodhochglanz.

Du sagtest gerade, dass du nicht wüsstest, ob du in der Lage wärst, so zu schreiben. Jetzt

Die Trash bestimmt dein Leben? Naja, ein Film wie „Sartana noch warm und


Foto: ©Konstanze Habermann

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Die glorreichen ... Sechs schon Sand drauf“ war ein Streifen, der gut im Bahnhofskino lief. Der hatte auch in einem gesunden Maß seine Zuschauer, so dass am Ende sechs Teile gedreht wurden. Es waren allerdings billig abgedrehte Western mit moralisch zweifelhaften Handlungen, die mit einem hohen Gewaltpotenzial und Schnoddersprache ihr Publikum erreicht haben. Das ist halt mein Ding. Ich bin ein großer Nischenfan.

Anspielungen erkennen, weil sich Tarantino beim Bahnhofskino bedient. Er arbeitet in seinen Filmen hochkomplex und sie widersetzen sich jeglicher Erzählstruktur, sämtlichen filmischen Gesetzen. Ich durfte ihn für eine Zeitung interviewen und etwas kennenlernen und wir haben uns danach länger über das Kino unterhalten. Sein Filmgeschmack ist äußerst abseitig.

„Inglourious Basterds“ war ein Blockbuster, kein B-Movie. Da sagtest du nicht „Nein“; du hast nämlich mitgespielt. Da sage ich nicht natürlich nicht Nein. Aber dazu muss man sagen, der Film basiert auf einem italienischen B-Kriegsfilm aus den 70ern. Quentin Tarantino hat ein absolutes Alleinstellungsmerkmal: Er liebt Trash und so ziemlich jedes Genre. Seine Werke sind Zitatensammlungen, nur dass die Wenigsten diese

Und doch sind seine Filme alle höchst erfolgreich … Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, vermutlich. Die Leute strömen in die Kinos und schauen sich „Hateful 8“ an. Ein Western-Kammerspiel. Die Worte „Western“ und „Kammerspiel“ schließen sich eigentlich aus. Denn bei „Wildwest“ denkt man an Wüsten, Seen, Berge und meinetwegen noch Schnee – endlose Weiten. Der traut sich halt was und dieser Mut


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wird durch Millionen Menschen honoriert, die sich seine Filme in den Kinos anschauen. Das sind Leute, die sich nochmal einen DiCaprio auf seinem sinkenden Schiff wünschen – und sich dann von einem Tarantino um den Finger wickeln lassen und plötzlich seine Trash-Hommagen als Blockbuster erleben.

» Ich bin ein totaler Genießer dieser Sprache. «

so etwas zu reanimieren, zurufen: Ich kann ein bisschen reiten und den Colt ordentlich drehen. (Lacht) Ich wäre bereit. Gibt es noch was, wo du sagen würdest: Ich lasse alles stehen und liegen und mache das jetzt sofort? (Lacht) Wenn einer sagt: „Bela, wir drehen einen Haifilm!“, dann wäre ich sofort dabei. Echt? Wenn ich von etwas noch besessener bin als von Horror und Italowestern, sind es Haie. Ich liebe Haie. ◊◊◊

Trash ist also salonfähig? Zumindest tut es dem Filmbusiness gut, dass es den Herrn gibt. Man muss aber fairerweise auch betonen, dass das Budget von „Django Unchained“ vermutlich so hoch bemessen war wie die Produktionskosten für fünf Jahre sämtlicher Italowestern aus den 70ern. Wann wird man dich in einem Italowestern sehen? Die werden in dieser Form leider nicht mehr gedreht. Tarantino hat zwei Western gemacht, die man dem Genre durchaus zuordnen könnte. Aber ich glaube, außer ihm wird das keiner mehr machen. Die Zeit ist vielleicht vorbei. Ich kann nur jedem Regisseur da draußen, der mit dem Gedanken spielt,

EINFACHTANZEN!

INFO

Bela B Dirk Albert Felsenheimer, Schlagzeuger, Komponist, Sänger, Schauspieler und Synchronsprecher, macht das, was ihm Spaß macht: Er bringt Trash auf die Bühne.

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Tom und Thomas Huber erklimmen verbale Steilwände Scheitern gehört zum Leben, und nur wer das Scheitern nutzt und positiv besetzt, wird im wahrsten Sinne des Wortes Berge versetzen. Warum ein guter Umgang mit dem ewigen Scheitern am Ende Erfolg bedeutet, erklärt einer, der Misserfolg schmerzhaft erfahren hat, aber nie aufgibt.

Fels, Soul und Rock ’N‘ Roll

Thomas, du bist Extremalpinist. Was muss man mitbringen, damit man sich außerordentlich im Gebirge bewegen kann? Wichtig ist, dass man eine gewisse Form von Leidenschaft besitzt, es muss ein Feuer in einem brennen für diesen Sport. Allem voran braucht es den Mut, sich Herausforderungen zu stellen. Das bezieht sich aufs ganze Leben. Wenn du dich gerne nach vorne bewegst, diese Tugenden mitbringst und noch einen Sport betreibst, wirst du an deine Grenzen gehen und damit ein Extremsportler sein. Das ist ziemlich allgemein gehalten. Eigentlich nicht. Ich bin Bergsteiger. Das Können ist die Grundvoraussetzung für meinen Sport. Doch es ist erst das Feuer in mir, das dafür sorgt, dass ich in meinem Sport so weit komme. Trotzdem muss der Begriff etwas eingrenzen. Denn ein Bergsteiger ist ja offensichtlich was anderes als ein Extremalpinist? (Lacht) bei uns in Bayern nennt man so etwas Begriffsklauberei. Es wird erwartet, dass man sagt, was man wirklich ist. „Bergsteiger“ ist ein umfassender Begriff, der alles beinhaltet. „Alpinist“ bist du hingegen, wenn du im kombinierten Gelände unterwegs bist. Mal ist man dann Mittkletterer, mal Höhenbergsteiger … – und was es da noch alles gibt.

Du bist also kein „Extremalpinist“, sondern siehst dich als Bergsteiger? Genau. Ich beschäftige mich mit den Bergen, die einem derart viele Möglichkeiten bieten – und diese nutze ich. Die Leute wollen immer dieses „am Limit“, dieses „Drüber“. Aber ich bin am Ende einfach nur ein ganz normaler Bergsteiger. Ich habe über dich gelesen und bin da leicht gestolpert. Zum einen besteigst du Berge und begibst dich in luftige Höhen. Auf der anderen Seite überwindest du Höhenmeter in einer bestimmten Zeit – als Speedkletterer. Was macht den unterschiedlichen Reiz aus? Super, du hast jetzt zwei verschiedene Spielformen aufgezeigt. Letztendlich geht es bei beiden aber um einen Punkt. Man dringt in unbekanntes Terrain vor. Man will Neues entdecken. Das macht den Reiz aus. Womit würdest du diesen Drang nach immer Neuem beschreiben? Es ist dieses Entdecker-Gen. Früher gab es verschiedene Expeditionen, bei denen sich Leute auf dem Weg gemacht haben, neue Gebiete zu finden. Und eigentlich hat man alles erschlossen, meint man. Dem ist aber nicht so. Das gibt es immer noch an diesen


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Steilwänden etwa, wo nie zuvor ein Mensch war. Du tauchst da in eine Welt ein, die archaisch und unglaublich ist. Am Ende bist du Pionier. Deine Sicht des Sports ist klar. Aber was fasziniert andere, Außenstehende daran? Das Bergsteigen weckt Sehnsüchte. In meinen Vorträgen begegnen mir Menschen, die nichts mit dem Sport zu tun haben. Trotzdem verfolgen sie alles genau, weil sie gewisse Barrieren überwinden müssen. Sie nutzen diesen Sport, egal in welcher Form, um Mut zu fassen, ihren Weg zu gehen. Das Bergsteigen ist eine Metapher für das Leben. Es gibt ein Zitat von dir: „Meine Familie lebt davon, dass ich auf das Schlachtfeld ziehe und Herkules spiele.“ Ja, das habe ich so gesagt.

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» Wer mit dem Scheitern umgehen kann, hat am Ende Erfolg. « Das klingt schon martialisch. Da, wo ich hingehe, muss man extrem mutig sein. Es ist brandgefährlich, diese Berge zu besteigen und du musst sämtliche Sinne beisammenhaben. Doch vor allem braucht es Mut, auch „Nein!“ zu sagen. Das ist mein Beruf. Dort, wo ich hingehe, besteht akute Lebensgefahr. Die ganze Zeit. Diesen Dauerzustand bekommt man in den Griff, wenn man im richtigen Moment erkennt, dass man etwas nicht machen sollte – und es dann auch lässt. Damit verdiene ich mein Geld, so war das Zitat gemeint. Es ist nie einfach, im Leben den richtigen Moment zu finden. Stimmt. Zudem habe ich eine Familie, für die ich Verantwortung trage. Kein Berg auf dieser Welt ist es wert, sein Leben zu riskieren. Letztendlich ist es unser höchstes Gut.


Foto: ©Heinz Zak

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Keine Angst vor Steilwänden: Thomas Huber Euren medialen Durchbruch bescherte euch der Film „Am Limit“, für mich einer der besten Sportfilme ever. Ein Streifen, der euch im wahrsten Sinne des Wortes an die Grenzen gebracht hat. Hast du mit dem Hype gerechnet, den „Am Limit“ ausgelöst hat? Definitiv nicht. Wobei, der Regisseur sagte uns im Vorfeld, dass es ein großer Film werden würde, und ich habe das kaum glauben können. Als der Film schließlich fertig war, fand ich durchaus, dass er toll gelungen war. Dass er aber auf eine solche Resonanz stoßen würde, damit hätte ich nie im Leben gerechnet.

Woran machst du aus heutiger Sicht den Erfolg fest? Vermutlich war der Zeitpunkt gut gewählt. Die Gesellschaft war bereit für einen Film, in dem nicht alles positiv ausgeht. Ich bezweifle, dass das heute noch klappen würde. Du sprichst über das Scheitern? In diesem Film sind wir letztendlich gescheitert. Doch das Scheitern macht das Leben ja aus. Wir versuchen ja alle, das Maximale im Leben zu erreichen. Wie man aber mit dem Scheitern umgeht, das ist das Entscheidende.


Fotos: Pressefots

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Längst nicht am Limit –Thomas Huber Deshalb sind wir mit dem Streifen in die Kinos gegangen und haben unser Versagen gezeigt. Vor allem aber den Umgang mit diesem Umstand. Wir sind wiedergekommen, haben unser Werk vollendet und nicht einfach aufgegeben. Das hat vielen Menschen, die diesen Film gesehen haben, Mut verliehen: Immer weiterzumachen. Ich sage dauernd: Wer am besten mit dem Scheitern umgehen kann, wird am Ende der Erfolgreichste sein. Ihr seid nach dem Film durch die Medien gereicht worden. Die Werbung wurde auf euch aufmerksam. Eigentlich kann man sagen, ihr wart omnipräsent. Gab es einen

Zeitpunkt, wo ihr euch gewünscht hättet, den Film nie gemacht zu haben? Nein. Wir haben uns nicht nur ausschließlich, aber auch wegen des Films ein gutes Leben leisten können. Wir sind keine Tennisprofis, die sich nach einem erfolgreichen Turnier etwas zurücklehnen können. Wir haben richtig gearbeitet. Regelmäßig auf der Bühne zu stehen, war anfangs nicht unsere Stärke, aber wir haben das gelernt und schaffen es, unsere Besucher zu faszinieren. Sie für einen Moment in unsere Welt zu entführen. Dieser Film und alles was danach kam, haben uns finanziell so weit gebracht, dass wir weiterhin unsere Leidenschaft leben dürfen. Wir können den


Beruf des Bergsteigers durch diesen Erfolg noch besser ausüben. Wie viel Demut lehrt dich dein Beruf? Die Demut fängt damit an, dass ich dankbar bin, dass ich einen solchen schönen Beruf habe. Dass ich eine tolle Familie habe, die voll hinter mir steht und mich total unterstützt. Nichts ist selbstverständlich, das ist definitiv klar. Euer Filmpartner Dean Potter verunglückte bei einem Wingsuit-Flug im Yosemite-Nationalpark tödlich. Wie lange hast du gebraucht, diesen Unglücksfall zu verarbeiten und weiterzumachen? Wenn ich ganz ehrlich bin, geht es immer am nächsten Tag weiter, wobei der Verlust von Dean jeden Tag präsent ist. Das gilt für alle Freunde, die ein solches Schicksal ereilt hat. Trotzdem gehen wir in die Berge. Und jeder Einzelne unserer verunglückten Freunde geht mit uns mit.

» Wir sind keine Übermenschen. « 2016 bist du ungesichert sechzehn Meter tief gestürzt und hast dir, Gott sei Dank, nur eine Schädelfraktur zugezogen – bei der Höhe! Fünf Wochen später bist du abermals in die Berge. Wahnsinn? Ich hatte das alles mit Ärzten abgesprochen. Der Sturz ereignete sich in einer absoluten Komfortzone. Ich war im sicheren Gelände unterwegs. Alles hat gepasst und genau darin lauert die tödliche Gefahr. Immer, wenn man meint, da passiert einem nichts, alles läuft nach Plan, schlägt das Schicksal zu. Ich hatte unfassbares Glück. Die Fraktur war heftig, aber die Hirnhaut wurde nicht beschädigt und somit ging keine Blutung in das Gehirn. Aufgrund dessen, dass die Verletzung nur oberflächlich war, ist das Ganze rasch abgeheilt. Wenn man einen solchen Unfall hat,

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braucht es ein Ziel, das unmöglich erscheint, daher bin ich abermals rauf. Im Übrigen war die Expedition danach schon lange geplant. Mein Ansporn war, alles zu tun, um diese Besteigung durchziehen zu können. Ich meine mich zu erinnern, dass du dir während einer Besteigung die Schulter gebrochen hast, und es trotzdem weiterging. Oder ist das nur Bergsteigerlatein? Ich war damals mit dem Dean unterwegs und uns war sofort klar, dass wir gescheitert sind. Wir sind keine Übermenschen, sondern Leute wie du und ich. Also kann ich dir sagen: Wenn eine Sehne in der Schulter reißt, geht nichts mehr. Da muss das Team gut zusammenarbeiten, dass man vom Berg kommt – mit Schmerzmitteln und Abseilen.

Irre, wie sehr man euch so als Übermenschen wahrnimmt. (Lacht) Das ist so, weil die Menschen nur einen Ausschnitt unseres Lebens sehen. Wir Huberbuam sind absolut normal. Wir steigen Treppen und bewegen uns durchaus nicht kletternd fort. Das Einzige, was mein Haus nicht hat, ist ein Aufzug. Meine Freizeit verbringe ich im Moment mit Skifahren und mit meiner Familie. Halte Vorträge oder mache sonst was. Und ganz langsam plane ich auch die nächste Tour. Gibt es bei dir eine Leidenschaft, die nichts mit Bergen zu tun hat? Bei mir ist das die Musik. Das hat nichts mit Sport zu tun, das ist Rock ’n’ Roll. Ich stehe mit meiner Band „Plastic Surgery Disas-


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wir reden müssen. Ihr Brüder seid sehr aktiv in der Stiftung: „Himalaya Karakorum Stiftung e.V.“. Worum geht es da? Uns unterstützen viele Menschen, damit wir Projekte verwirklichen können. Wir wiederum organisieren mit unserem Bekanntheitsgrad Geld, – was in der Vergangenheit schon gut geklappt hat, um den Jugendlichen in Pakistan, im Gebiet Baltistan, den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Nichts ist in der heutigen Zeit wichtiger als Bildung. Diese Region im Norden Pakistans ist absolut verarmt und wird von einer Minderheit bewohnt. Hunger und Krankheit bestimmen das Leben dieser friedlichen Menschen, die sich von jeglichen Gewalttaten distanzieren. Wir versuchen alles, um diesen Problemen in der Region Einhalt zu gebieten. ◊◊◊

Der Zauber des (vermeintlich) Unmöglichen ter“ auf der Bühne und performe, das ist was Geiles. Es hat auch etwas mit meinem Beruf zu tun, ich empfinde eine solche Leidenschaft für die Musik, wie ich es sonst nur beim Bergsteigen erlebe. Jetzt haben wir so viel über Leidenschaft gesprochen, aber es gibt noch was, worüber

INFO

Huberbuam Thomas Huber, der ältere der beiden Buam, lebt für seine Leidenschaft: das Bergsteigen und die Musik. Gemeinsam mit seinem Bruder Alexander bildet er eine der erfolgreichsten Seilschaften unserer Zeit.


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ARNDT SPRICHT MIT PROF. dr. BORWIN BANDELOW ÜBER EIN URDEUTSCHES GEFÜHL In jüngster Zeit sieht man ihn häufig auf dem Bildschirm. Sobald ein Anschlag verübt wurde und die Terror-Angst im Lande umgeht, wird Borwin Bandelow von den Medien gefragt, wie sehr wir uns fürchten müssen. Denn er ist Wissenschaftler und beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit jenem lähmenden Gefühl. Dass er gewollt Statistik und Wahrscheinlichkeit ins Feld führt, um die Menschen zu beruhigen, schmeckt nicht jedem. Das ist dem Professor bewusst, wie er in nüchternen, wohlgesetzten Worten klarmacht. Für den Wissenschaftler zähle nur das, was er wirklich weiß. Und Bandelow weiß eine Menge – auch über Schüchternheit, die rasche Wirkung von Prosecco oder warum Amy Winehouse berühmt wurde. Und: Offizieller Erfinder der Ostfriesenwitze ist der Professor auch noch!

BRENNPUNKT ANGST

Wie viele Interviews geben Sie als Angst-Experte zurzeit? Drei oder vier am Tag – und ich lehne noch viel ab. Das ist eine Menge! Es fällt auf, dass Sie alles auf die Statistik herunterbrechen: „Tod durch Fischvergiftung ist wahrscheinlicher als Tod durch Terroranschlag.“ Sind das nicht Binsenweisheiten? Ich tue das bewusst, um die Leute zu beruhigen. Immer wenn ein Anschlag war, denken die Menschen, dass das jetzt täglich so geht und sie selber eines Tages Opfer werden. Das liegt daran, dass wir in Deutschland Anschläge nicht gewöhnt sind. Immer wenn eine neue Bedrohung auftaucht, wird die statistische Wahrscheinlichkeit extrem überschätzt. So schrecklich das für die Angehörigen der Opfer in Berlin klingt – die „Chance“, dass jemand Opfer eines Anschlags wird, ist sehr gering. Verglichen mit anderen Gefahren, die täglich auf uns lauern. Nicht nur ein Blitzschlag ist häufiger, sondern auch Tod durch Fahrrad-

sturz. Erheblich! Und trotzdem setzt man sich jeden Morgen aufs Fahrrad. Nur: Bei Radunfall und Fischvergiftung kann man der Regierung keine Verantwortung zuweisen. Im Falle des Berliner Attentäters waren sicher etliche Verantwortliche schwer von Kapee. Ich glaube aber schon, dass der Innenminister versucht, das alles ordentlich zu managen. Aber: Für jeden Trick, den die Sicherheitsbehörden sich ausdenken, denken die Terroristen sich drei neue aus. Haben Sie das Gefühl, instrumentalisiert zu werden? Dass man Sie als wissenschaftlichen „Beschwichtiger“ holt, damit keine Panik ausbricht? Nun, ich ziehe ja manchmal im Internet auch Shitstorms auf mich. In einem ARD-Brennpunkt hatte ich gesagt, dass wir keine „Angstgesellschaft“ werden müssten. Danach bekam ich Briefe mit dem Vorwurf, ich sei ein „Handlanger von Merkel“. Das ist


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aber völlig abwegig. Und wie man‘s macht, macht man‘s falsch – entweder ist man Handlanger Merkels oder Handlanger der AfD. Die Fettnäpfchen sind einfach da. Stichwort Merkel: Ich könnte mir vorstellen, dass Ihre Interviewanfragen nach Fukushima nicht solche Mengen hatten wie aktuell. Doch, das waren extrem viele. Tatsächlich? Ich kann mich an kein Statement erinnern nach dem Motto: „Die Wahrscheinlichkeit eines Tsunamis, der ein ostfriesisches Atomkraftwerk wegspült, tendiert gegen Null.“ Haben Sie sich wissenschaftlich damit befasst, wie Ängste von Lobbygruppen nutzbar gemacht werden? Nun, das ist ein Prinzip, das Politiker stets nutzen – und nicht nur die. Donald Trump hat ja seine Wahl offenbar mit der Botschaft gewonnen: „Ich bin der starke Mann.“ Nun läuft ja auch hier der Wahlkampf wieder an, und die Politiker überschlagen sich mit Vorschlägen, wie der Terrorismus eingedämmt werden kann. Da fallen sämtliche Barrieren, was den Datenschutz usw. angeht – das zieht sich durch alle Parteien. Sogar Frau Wagenknecht hat Merkel vorgeworfen, sie hätte zu viele Leute ins Land gelassen. Wie beurteilen Sie das Moralisieren der

Angst? Vor Trump z. B. konnte gar nicht genug gewarnt werden, aber wer sich vor dem Islam fürchtet, wird als „islamophob“ abgestempelt. Ich hatte auch sehr viele Interviews zu den Vorfällen in Köln – und mir selber kamen Bedenken. In Frankfurt an den Main-Auen waren an Silvester früher 100.000 Leute – jetzt nur noch 5000, und das waren vorwiegend Nordafrikaner. Da hat man weder als deutsche Frau noch als deutscher Mann viel Lust hinzugehen. Es ist nicht verwunderlich, dass Politiker, die Wahlen gewinnen wollen, das aufgreifen. Haben Sie keinerlei Bedenken, wie Ihre Forschung benutzt wird? Beispiel Robert Oppenheimer, der „Vater der Atombombe“. Ist der für seine Erkenntnisse voll verantwortlich? Wie gehen Sie mit dem Dilemma um? (Lacht) Ich glaube nicht, dass ich besonders viel Einfluss auf die Regierung oder die Bevölkerung habe. Außer Momenten wie bei diesem „Brennpunkt“, wo ich bei zehn Millionen Zuschauern etwas Beruhigendes gesagt habe. Da hatte ich schon das Gefühl, gewissen Einfluss auszuüben. Aber ich fühle mich überhaupt nicht instrumentalisiert. Schon mein Vater sagte zu mir, ich solle mich aus der Politik heraushalten. Als er jung war, kam die NSDAP


zu ihm und sagte: „Wenn du Führerschein machen willst, musst du bei uns eintreten.“ Und das hat er nicht getan. Nochmal zu Fukushima: Haben Sie damals ähnlich beruhigend gesprochen? Eigentlich schon. Ich stellte übrigens fest, dass hierzulande die Leute weit mehr Angst hatten als die Leute in Tokio, was von Fukushima nicht so weit weg ist. Dort lief das Leben vollkommen normal weiter! Wie ist das zu erklären? Die Deutschen sind allgemein große Bedenkenträger. Vor allem, was Umweltdinge angeht. Ob das nun gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. Positiv finde ich, dass wir aus diesem Grund einen Atomausstieg haben und auch sonst recht gesund leben. In anderen Ländern wird die Umwelt viel mehr verpestet, allein durch Straßenverkehr. Fahren Sie mal durch Kairo!

» Würden Sie sich ein bisschen Heroin spritzen, würden sie erfahren, was Glücksgefühle sind. « Wie sieht es mit Ihrer eigenen Angst aus? Alle Journalisten denken immer, dass der Angstspezialist vollkommen tiefenentspannt ist. Daher muss ich immer auf 10-Meter-Bretter, obwohl kein Wasser im Becken ist; oder ich muss mir eine Vogelspinne auf den Kopf setzen. Dabei habe ich genauso viel Angst wie andere, vielleicht sogar mehr. Aufs ganze Leben gesehen, wovor fürchten Sie sich am meisten? Es gab eine Zeit, da war ich voller sozialer Ängste, also sehr schüchtern. Damals hätte ich mir nie vorstellen können, im Fernsehen aufzutreten. Darüber haben Sie ja ein ganzes Buch geschrieben. Ist Schüchternheit denn ein

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Blickt der Angst ins Auge, ist aber nicht frei von ihr: Prof. Dr. Bandelow Fluch der Persönlichkeit, oder kann man das überwinden? Das kann man gut überwinden. Wir unterscheiden dabei zwischen Schüchternheit und sozialer Phobie. Die Grenze ist natürlich auch fließend, aber wenn es krankhaft ist, kann man eine Behandlung durchführen. Entweder eine Verhaltenstherapie oder Medikamente oder beides. Was machen die Medikamente denn mit einem? Schüchternheit beruht ja meistens nicht auf irgendeinem schlimmen Erlebnis, das man in der Kindheit hatte. Der „Schüchternheits-Regler“ ist nur etwas weit hochgedreht. Das hängt auch am Serotonin-System, und das kann man – ähnlich wie bei Depressionen – wieder ins Lot bringen. Liest man sich ein wenig ein, beschleicht einen das Gefühl, Emotionen seien hauptsächlich Biochemie. Allerdings. Manche Leute glauben mir das nicht, aber mit denen trinke ich dann immer ein Gläschen Prosecco. Da ist ein spezielles Molekül drin, das wirkt bereits nach zehn Minuten. Dann glauben Sie mir meistens, dass ein einziges Molekül bereits das Gehirn umpolen kann – sonst würden wir ja nicht dauernd Alkohol trinken. Ein Großteil von allem, womit ich mich in der Psychiatrie beschäftige, ist Biochemie.

Glauben Sie an eine Art geistiges Glück, das vom Körper losgelöst ist? Nein, ich bin ein ganz nüchterner Mensch. Als Wissenschaftler versucht man, sich an das zu halten, was man weiß. Und das „Glück“ ist nichts Esoterisches, sondern eine Endorphin-Ausschüttung. Das ist ein Belohnungssystem: wenn die Endorphine an die Rezeptoren andocken, führt dies zu Glücksgefühlen. Eine banale Reaktion! Würden Sie sich ein bisschen Heroin spritzen, würden sie erfahren, was Glücksgefühle sind. Aber lassen Sie bitte die Finger davon. Deshalb kann man im Prinzip nach allem süchtig werden, was einen glücklich macht – Glücksspiel etwa. Aber unser Thema ist ja die Angst. Ich habe vor etwa 20 Jahren ein Buch gelesen – „Grundformen der Angst“ – kennen Sie das? Das ist sehr gut geschrieben, finde ich. Man findet auch viele Dinge, die man im täglichen Leben direkt anwenden kann. Im Gegensatz zum Autor, dem Herrn Riemann, bin ich aber kein Anhänger der Psychoanalyse. Ich glaube nicht, dass man Angst stets auf Kindheitserlebnisse oder Konflikte mit der Mutter zurückführen kann. Diese Ansicht gilt in der Wissenschaft auch mittlerweile als überholt. Offiziell widerlegt? Na ja, Sie werden immer noch Anhänger


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der Psychoanalyse finden. Ähnlich den Taliban werden Sie die nicht überzeugen können. Man weiß z. B. anhand von Zwillings-Studien, dass etwa 50 Prozent der Sache vererbt sind – dass also die Ängste nicht nur durch Erziehung etc. entstehen. Man kann ewig am Mutterkonflikt herumtherapieren, aber davon geht die soziale Angst nicht weg. Sie haben auch mit populärwissenschaftlichen Büchern Erfolge gefeiert, vor allem mit dem über Celibrities. Fasziniert Sie Berühmtheit? Als Student habe ich in einer Band gespielt, was ich übrigens auch heute noch mache. Da hatte man öfters mit verrückten oder drogenabhängigen Musikern zu tun. Mir fiel damals auf, dass die Verrücktesten, die die meisten Drogen nahmen, auch die besten Musiker waren. Ich dachte: Die müssen etwas haben, das ich nicht habe. Später, als Psychiater, fiel mir auf, dass die alle unter einer Persönlichkeitsstörung litten. Ihre These ist: Die werden nicht verrückt durch ihren Ruhm, sondern sie werden berühmt, weil sie verrückt sind. Ganz genau. Nehmen Sie z. B. Amy Winehouse: Die war schon wegen einer Borderline-Störung in Behandlung, lange bevor sie berühmt wurde. Da Borderliner immer die Aufmerksamkeit anderer Leute suchen, lassen sie oft die Konkurrenz hinter sich. Leider neigen solche Menschen eben auch zu Alkohol und Drogen.

Und es ist tatsächlich so, dass er in großem Umfang sexuellen Missbrauch getrieben und die Leute mit Millionengeldern zum Schweigen gebracht hat. Das so konkret zu sagen, wird einem natürlich von seinen Fans angekreidet. Letzte Frage: Sind Sie tatsächlich der offizielle Erfinder der Ostfriesenwitze? Das kann man sagen. Ich lebte direkt an der Grenze zu Ostfriesland, und wir haben uns als Schüler immer mit „dicken Sprüchen“ über Ostfriesen lustig gemacht. „Ossi-Sprüche“ haben wir das genannt. Ich war derjenige, der diese Sprüche in der Schülerzeitung publizierte. Deshalb waren viele der Meinung, ich hätte die damalige Welle der Ostfriesenwitze losgetreten. Wir haben übrigens gar nicht die Ostfriesen als Völkchen kritisiert, sondern eine fiktive Republik „Freies Friesland“. Und diese hatte große Ähnlichkeit mit der DDR. Damit wollten wir uns über die damalige Politik der DDR lustig machen, die wir einfach nur saudumm fanden. Also im doppelten Sinne „Ossi-Witze“! Danke für das Gespräch. ◊◊◊

INFO

Prof. Dr. Borwin Bandelow Wie wurden Ihre Erkenntnisse aufgenommen? Dieses Buch hat mich ja letztendlich berühmt gemacht. Ich wurde aber auch stark kritisiert, insbesondere wegen meiner Auslassungen über Michael Jackson. Der wird eben als Opfer gesehen, besonders durch seinen Vater. Was völliger Quatsch ist. Er hat sich zwar selber als Opfer seines Vaters dargestellt, aber seine Brüder haben dem immer widersprochen. Natürlich war diese ganze Familie irgendwie komisch. Ich habe mich intensiv mit ihm beschäftigt, auch die Polizeiprotokolle gelesen.

Prof. Dr. Borwin Bandelow ist Psychiater und Neurologe, Psychologe und Psychotherapeut. Er hat eine Praxis für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Göttingen und gilt als einer der führenden Angstforscher in Deutschland. Außerdem hat er einige Bestseller verfasst, die ihm eine rege Medienpräsenz verschafften – was der ehemals Schüchterne sich nie hätte träumen lassen. Sein Bestseller „Celibrities“ über die Persönlichkeitsstörungen von Berühmtheiten machte den Professor selber ein bisschen berühmt. borwinbandelow.de


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Thorsten Kambach vs. Stefan Beuse Wann bist du zuletzt mehrfach um den Aasee spaziert – und hattest dabei noch zwei Begleiter, die dabei mitgemacht haben? Einen, den du interviewt hast; und einen, der euer Gespräch aufgezeichnet hat? Bei mir war das unlängst der Fall: Ich drehte mit Stefan Beuse meine Runden ums Wasser. Eine nach der anderen; der preisgekrönte Autor ist es gewohnt, sich Zeit für Fragen zu nehmen. Ja, man könnte sagen: Fragen bestimmen sein ganzes Sein – und sein Werk. Unfassbare acht Jahre hat es gedauert, bis sein neuestes Buch fertigwurde, das dieser Tage erscheint. Was sind dagegen schon ein paar Stunden am Aasee, bedeutet Zeit dem Quanten-Fan Beuse doch zugleich nichts und alles. Denn irgendwie ist er es – und ist es zugleich eben nicht:

Schrödingers Autor


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Ich halte hier deinen neuen Roman in Händen, „Das Buch der Wunder“. Das Cover ist jedenfalls schon mal wunderbar knallig. Das ist reines Cyan. Hat der Verlag gesagt. Reines Cyan. Klingt wie eine Droge. Hält der Inhalt denn, was das Cover verspricht? Du hast das Buch gar nicht gelesen, oder? Doch. Aber nicht ganz. Ich bin hier. Das ist ziemlich am Anfang, Thorsten. Das stimmt. Aber das Buch ist auch vorgestern erst gekommen. Jedenfalls fängt es schön an. Es gibt da Tom, der ist sehr physikinteressiert, und seine Schwester, die ist eher etwas … blumig? Sagen wir, Penny ist ein sehr besonderes Mädchen. Sie singt toten Mäusen Lieder vor und glaubt, sie könnten dann wieder leben. Was kleine Mädchen halt so glauben. Es geht in dem Buch sehr um das, was wir glauben, ja. Und was das für einen Einfluss auf unsere Wahrnehmung hat. Warte … du hast das Buch ja nicht gelesen: Was glaubst du, worum geht es? Naja … Leben und Tod, Blumenmädchen, Mäuse, Wunder … Zack! Und schon geht es darum. Kannst du die Aussage nicht trotzdem in einem Satz zusammenfassen? Wenn ich das könnte, hätte ich einen Mondkalenderspruch geschrieben und kein Buch. Was wäre denn so ein Mondkalenderspruch? Naja, „Liebe führt ins Verderben“ zum Beispiel. Es gibt ja Leute, die wissen vorher ganz genau, was sie wollen. Ein Buch über die schrecklichen Folgen der Globalisierung schreiben. Und dann setzen die sich hin und machen genau das. Ich meine: Gibt es etwas Langweiligeres als Leute, die glauben, Antworten zu haben? Ich finde die richtigen Fragen viel spannender.

Du hast vorher also keine Ahnung, was du eigentlich schreiben willst? Das klingt vielleicht versponnen, aber erst kurz bevor das Buch fertig ist, beginne ich zu begreifen, was ich da eigentlich gemacht habe. Vorher ist das nur so eine Ahnung. Und die kann trügen. Du sitzt also da – und plötzlich, beim Schreiben der drittletzten Seite, wird dir plötzlich klar: Meine Güte, das ist ja ein Science-Fiction-Roman! Ich hasse Science-Fiction! Theoretisch kann das passieren, ja. Dann passt dieses Bild vom Autoren, der die Wände erstmal voll Spickzettel klebt und dann damit die Geschichte vollständig durchkonstruiert, bevor er das erste Wort tippt, wohl nicht auf dich … Bei mir ist das viel Ausprobieren, Verwerfen, immer wieder neu- und umschreiben. Das heißt, du schreibst den ersten Satz und arbeitest dich dann weiter vor? So ziemlich. Meist fängt alles mit einem Bild an, einem Gefühl. Ein Geheimnis, das ich noch nicht wirklich entschlüsselt habe. Aber was immer es ist, es muss mich so sehr faszinieren, dass es mich die nächsten Jahre nicht loslässt. Wie lange hast du an dem „Buch der Wunder“ denn geschrieben? Acht Jahre.


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Was!? Letztens habe ich noch fünf Umzugskisten voll mit alten Fassungen weggeschmissen.

glaube an etwas, das wir selbst sind und gleichzeitig die Summe aus allem ist, was wir Welt nennen.

Unglaublich. Erinnerst du dich noch an den ersten Impuls, der dich zu dem Buch inspiriert hat? Sehr genau sogar. Das hatte überhaupt nichts mit der Geschichte zu tun, die jetzt der Roman ist. Das war eine Zeitungsmeldung, Vermischtes aus aller Welt oder so. Eine Frau im Dschungel von Papua-Neuguinea wurde als Hexe verleumdet und gehängt – und während sie starb, gebar sie ein Kind. Ich wollte die Geschichte dieses Kindes erzählen, das im Dschungel groß wird, besondere Fähigkeiten entwickelt und dann in die Zivilisation kommt.

Klingt kompliziert. Ist eigentlich ganz einfach.

Das klingt aber doch schon sehr nach einem Plan, oder? Am Ende ist es halt eine ganz andere Geschichte geworden. Obwohl: Irgendwie geht es immer noch um den Gegensatz zwischen Zivilisation und Wildnis. Also dem, was man sein soll, was alle von einem erwarten … und dem, was man eigentlich ist. Im Grunde handelt das Buch von der Sehnsucht nach seinem wahren Wesen. Wahres Wesen. Puh. Irgendwo habe ich letztens eine sehr interessante Definition von Hölle gelesen: Das sei der Moment, in dem der Mensch, der man geworden ist, auf den trifft, der man hätte sein können. Ich glaube, das ist es, was die Bibel meint, wenn sie von „Fegefeuer“ spricht. Ah, die Bibel. Die spielt ja am Anfang eine wichtige Rolle. Der Glaube an die Kirche und das Vertrauen auf die Wissenschaft, das scheinen die beiden Pole zu sein, zwischen denen sich die Geschichte entspinnt. Ich bin in Münster aufgewachsen, da kommt man an der Kirche nicht vorbei. Bist du religiös? Sagen wir, ich glaube an keine höhere Macht, die getrennt von uns existiert. Ich

Dann sag’s mal einfach. Ich glaube an den Menschen und seine Möglichkeiten. Ich glaube daran, dass wir unglaubliche Dinge schaffen können, wenn wir aufhören, Angst zu haben und uns pausenlos selbst im Weg zu stehen. Viele Leser erwarten von einem Buch ja eher kurzweilige Unterhaltung. Aber nicht, dass es ihre Weltsicht in Frage stellt … Naja, das eine bedingt vielleicht sogar das andere. Klar bin ich meinen Lesern zuerst eine spannende und fesselnde Geschichte schuldig. Nur wenn sie dir vertrauen, sind sie auch bereit, dir in Regionen zu folgen, wo der Grund langsam brüchig wird.

» Wenn ich das könnte, hätte ich einen Mondkalenderspruch geschrieben und kein Buch. « Ich komm einfach nicht darüber hinweg, dass du acht Jahre an dem Buch gearbeitet hast. Welche Fassung war denn die endgültige? Die fünfte, die sechste? Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen. Manchmal sind 150 Seiten Text auf einmal rausgeflogen, weil sie nicht mehr passten. Oder eine ganze Figur. Und jedes Mal, wenn du was geändert hast, musstest du alles nochmal lesen? Oder hast du dich auch mal auf Ausschnitte beschränkt?


Fotos: Simone Scardovelli

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Schreibt, um zu verstehen – Stefan Beuse Beides. Alles in allem habe ich das Buch bestimmt 500 Mal gelesen. Das hat aber auch Vorteile: Wenn ich jetzt Lesungen habe und das Licht wird zu dunkel, kann ich trotzdem weitermachen. Weil ich schlicht alles auswendig kann. Du hattest schon Lesungen aus dem Buch? Obwohl es jetzt erst erscheint? Ja, vier so exklusive Vorab-Veranstaltungen, und es wird wohl auch eine Lesetour geben. Vielleicht komme ich ja sogar nach Münster! Gibt es hier überhaupt noch Buchhandlungen? Ouuh, ich sehe schon die Leserbriefe! Falls es noch eine Buchhandlung gibt, kann die sich gern melden. Und wenn sich zu viele anmelden, gehen wir ins Preußenstadion. Gibt es das noch? Preußen Münster? Ähm … erzähl lieber mal, wie muss ich mir so eine Lesung von dir vorstellen? Normalerweise läuft das wie bei allen anderen auch – ich lese ausgewählte Passagen vor und beantworte Fragen. Aber kommende Woche probiere ich mal was anderes. Da lese ich nicht selbst. Sondern? Es werden 15 Gäste da sein, die das Buch vorher durcharbeiten mussten – und denen

stellen wir dann Fragen. Ich muss also nur dasitzen und zuhören und mir vom Publikum sagen lassen, was ich mit dem Buch vielleicht gemeint habe. Das wird sicher spannend. Hast du eine Idee, was da gefragt werden könnte? Die beste Frage hat mir bei einer Schullesung mal ein 12-jähriges Mädchen gestellt: „Kann es sein, dass Sie schreiben, um zu verstehen, warum Sie schreiben?“ Wow. Ja. Und was hast du geantwortet? Nichts. Nichts? Ich hab ja schon gesagt, dass ich die richtigen Fragen interessanter finde als fertige Antworten. Und diese Frage war so gut, dass ich sie nicht durch eine Antwort banalisieren wollte. Wer auf solche Fragen antwortet, kann nur verlieren. Woher kennst du eigentlich Wörter wie „banalisieren“? Du hast doch nicht mal studiert! Münsteraner Studenten haben früher den ganzen Tag am Aasee gesessen und BobDylan-Songs gesungen.


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„Es geht immer um Leben und Tod.“ Dafür hat der jetzt den Nobelpreis, Und du hast mal einen Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb gewonnen, oder? Den Preis des Landes Kärnten, ja. War nicht vor ein paar Jahren auch Ronja von Rönne da? Ja, kennst du sie? Eigentlich gar nicht, aber ich finde die ziemlich toll. Man könnte sagen, ich schwärme für sie. (Lacht) Oh ja. Ich auch. [Ja, hallo, ich bin der Abtipper einer kleinen Agentur, die das Gespräch begleitet hat, und heiße Ruben! Ich schreibe selber auch Bücher, aber kein Verlag möchte meine kontroversen Werke verlegen und deshalb halte ich mich momentan mit solchen Abschriften über Wasser. Ihr dürft auch gerne viel lachen, dann hab ich heute früher Feierabend! Meine Frage lautet: Soll ich ihr das sagen? Ich kenne sie nämlich persönlich, hab mit ihr studiert. ;-) ] Themenwechsel – bevor das hier noch ausartet. Hast du dich für das Buch viel mit Physik beschäftigt? Nein, überhaupt nicht. Aber ich finde es ganz interessant, dass z. B. uralte fernöstliche Weisheiten nach und nach durch die moderne Quantenphysik belegt werden. Der Zusam-

menhang zwischen Geist und Materie, dass alles mit allem verbunden ist, unabhängig von Zeit und Raum. So Sachen halt. In deinem Buch sagt Penny, wir müssten unsere eigene Frequenz ändern, anstatt die der Welt, weil wir dann quasi die der Welt ändern. Das ist ja auch Quantenphysik. Absolut. Ein etwas greifbareres Beispiel ist das mit dem Verliebtsein und der rosaroten Brille. Wenn man so richtig verliebt ist, nimmt man die gesamte Welt, alles um sich herum, vollkommen anders wahr. Das ist nichts anderes als eine massive Frequenzänderung. Man hat ja herausgefunden, dass der Zustand des Verliebtseins dem Wahnsinn sehr ähnlich ist. Ist es das, was Penny tut? Sie nimmt die Leute, die ihr auf der Straße begegnen, plötzlich anders wahr – nur ohne verliebt zu sein? Wie gesagt, sie ist ein sehr besonderes Mädchen. Und sie erlebt sehr, sehr besondere Dinge. Du lässt dich auf keine eindeutige Aussage festnageln, oder? Wie bei Schrödingers Katze, die ist ja auch gleichzeitig tot und lebendig … … bis man den Kasten öffnet und nachsieht, ja. Sind denn die Leute in deinem Buch am Ende eher tot oder eher lebendig?


Wenn du das Buch ganz gelesen hättest, wäre das eine wahnsinnig gute und sehr intelligente Frage. Es geht also um Leben und Tod? Es geht immer um Leben und Tod. Und um Liebe, Angst, Chaos … Die großen Themen der Kunst. Ja. Wobei es mir immer egal ist, worüber meine Lieblingsmusiker Lieder schreiben, weil sie es auf ihre ganz eigene Weise tun. Mit ihrem speziellen Blick auf die Welt. Ich glaube, darum geht es. Leute, die ich gern lese, könnten auch über Frösche schreiben und ich fände es irre faszinierend. Einfach, weil ich ihre Sicht der Dinge mag. Von dir sind ja auch mehrere Bücher verfilmt worden. Warst du da am Set dabei? Ja, in der ersten Verfilmung habe ich sogar einen kleinen Gastauftritt. Ich verursache den einzigen Anschlussfehler des Films. War das die Verfilmung deines Buchs „Kometen“? Ja.

» Wer auf solche Fragen antwortet, kann nur verlieren. «

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Das heißt, das Buch hatte eine konkrete Handlung, sodass man einen Film daraus machen konnte? All meine Romane haben eine verfilmbare Handlung. Aber das Drehbuch für „Kometen“ unterscheidet sich sehr vom Buch. Wir haben das Buch als Grundmechanik genommen, aber eine völlig andere Geschichte daraus entwickelt. Und wie war es am Set? Nüchtern betrachtet muss man sagen, dass es kaum etwas Langweiligeres gibt als einen

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4 Buch auch verfilmt werden, r 2das01neue Seit FebruaWird oder ist das schwierig? ndort! Sta reIchnfand e ß ö r g „Kometen“ viel schwieriger. „Das n e u e n am Buch der 9 Wunder“ - bräuchte eigentlich jeman- Höltenwdenegwie9David Lynch. Aber der meditiert ja nur noch.

Kannst du von dem, was du mit deinen Büchern verdienst, eigentlich leben? Das habe ich eine Zeitlang gut gekonnt, aber ich musste auch wie am Fließband produzieren. Viele Bücher sind erschienen, obwohl ich noch nicht das Gefühl hatte, dass sie wirklich fertig sind. Jetzt habe ich einen normalen Brotjob und kann mir die Zeit nehmen, die der Text braucht. Das ist schon eine große Gnade.

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Das hab ich mir gedacht. Musstest du denn dabei sein oder wolltest du? Ich wollte das unbedingt! Ich meine, dein Buch wird verfilmt, du kommst ans Set und siehst tausend Sattelschlepper und fünf Millionen hektische Leute – und alles nur, weil du ein paar Worte geschrieben hast! Das ist schon beeindruckend.

Und wo arbeitest du jetzt? Musst du da jeden Tag hin? In einer Werbeagentur – Scholz & Friends. Aber wenn das Buch gut läuft, kündige ich. (Lacht) Vielleicht. Da halte ich dir feste die Daumen! Ich bin jetzt echt gespannt, es zu lesen. Ist schon toll, was so ein Gespräch auslösen kann. Das freut mich. Aber stell dir vor, ich müsste mit jedem potenziellen Leser Stunden durch die Gegend gehen, um ihn für mein Buch zu interessieren.

14 Seit Februar 20 tandort! ren S e ß ö r g n e u e n am 9 9 g e w n e t l ö H Meinst du, da sind noch Fehler im Buch? Logikfehler und so? Nein.

Warum nicht? Hat das ein Lektor noch mal auf überprüft? Einer, der weiß, was er tut?


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Na klar. Außerdem habe ich es vorher ja selbst schon 500 Mal gelesen. Na gut, aber du weißt doch: Mit der Zeit wird man bei seinen eigenen Sachen betriebsblind. Ich sage dir, du findest keinen Fehler. Da sollten wir jetzt vielleicht ein bisschen vorsichtig sein – es gibt so Leute, die schlagen ein Buch auf und finden prompt einen Fehler. Ich kenne auch so einen. Ach ja? Ja. Bernhard Trecksel, die alte Drecksau. (Lacht) Scherz! Wer ist das?

» Ich sage dir, du findest keinen Fehler. « Das ist unser Lektor. Aber der hat auch gute Seiten. Vor allem eigene: Er ist nämlich verlegter Autor – dieses Jahr erscheint der dritte Teil seiner Fantasy-Reihe. Vielleicht sollte ich doch mal einen Blick in euer Heft werfen … Ignorant. Hast du denn mein Buch gelesen, Thorsten? Außerdem – wie soll ich denn da rankommen? Abo! Aber sag mal, was hältst du davon, wenn wir eines deiner Bücher verlosen? Unter unseren Abonnenten? Klar! Ich kann ein signiertes Buch direkt an die Gewinnerin schicken. Prima Idee! Aber wieso GewinnerIN? Überleg mal, Thorsten. Die Frage, die du mir gleich stellen wirst. Das ist wieder das Quantendings. Es gibt keine Zeit. Schon vergessen?

Wir versuchen übrigens immer, zusätzlich etwas Besonderes von unserem Interviewpartner zu bekommen, das wir mitverlosen können. Zum Beispiel? Einen persönlichen Gegenstand. Eine Skizze, ein kurzes Gedicht, das man sich einrahmen kann. Dieses Buch ist das Persönlichste, das ich habe. Lesen dich eigentlich mehr Frauen oder mehr Männer? Mehr Frauen natürlich. Männer lesen ja generell nur Bücher übers Heimwerken. Das stimmt nicht. Ich lese auch Kochbücher. Aber okay, ich meine, wir haben jetzt alles für das Interview … Hast du’s eigentlich gemerkt? Was? Ich habe mich vorhin auf die Antwort zu einer Frage bezogen, die du noch gar nicht gestellt hattest. Das ist Quantenphysik, Thorsten. Quantenphysik. Okay. Wollen wir jetzt nicht langsam mal über was wirklich Interessantes reden? Ronja von Rönne? Zum Beispiel. Okay. Dann mach zuerst dieses Ding aus, sonst schaltet sich wieder dieser erfolglose Abtipper dazwischen und versucht uns mit seinen erbärml … ◊◊◊

stefan beuse Der Exilmünsteraner wurde 1967 geboren und arbeitet heute unter anderem als Texter, Fotograf und Journalist. Für seine literarischen Werke wurde er bereits oftmals ausgezeichnet: so gewann er beispielsweise dreimal den Hamburger Förderpreis für Literatur. Zudem wurden seine beiden Romane „Kometen“ und „Meeres Stille“ verfilmt und vielfach premiert. Sein neues Werk „Das Buch der Wunder“ gibt´s für schlappe 18,- € ab dem 01. März beim Buchhändler eures Vertrauens. Erschienen beim Mairisch Verlag. stefanbeuse.de


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Jana, Angelika Franz und Daniel Nösler über Tote auf Abwegen Deine Hinterbliebenen haben dich tränenreich verabschiedet und denken, sie hätten das Gröbste hinter sich … Doch kaum steht der Mond am Himmel, tust du Selbiges an ihrem Bett. Alle Beteiligten merken: Da ist doch was faul – oder besser gesagt – nicht faul genug. Denn da deine Verwandten die Hose voll haben und dein Grab öffnen, um dich endlich ins Totenreich zu schicken, bist du bei Weitem nicht so verwest, wie du sein solltest. Endgültig ist klar: Du bist ein Untoter. Was in solchen Fällen zu tun ist und wie der Glaube an Wiedergänger unsere Kultur prägt, habe ich mit Angelika und Daniel besprechen dürfen. Ihres Zeichens Archäologen und Autoren des Buches über Untote „Geköpft und gepfählt“.

tot? War euch bei der Recherche etwas mulmig – so nach dem Motto: Vielleicht ist an dem Spuk ja doch etwas dran? Daniel: Ja, das muss ich schon sagen. Ich habe aber auch einen guten Grund: Die Archäologie hat ihren Sitz in einem alten Schloss und bei der Recherche saß ich dort oft bis spät in die Nacht am Schreibtisch. Du bist ganz allein in einem uralten Gebäude, es knirscht und knackt … da fängt selbst der rationalste Mensch zu grübeln an. Solche Nerven habe ich nicht, als dass ich in einem alten Schloss über Untote recherchieren könnte. Daniel: Ich musste mich auch stets erinnern: Die Furcht vor Untoten ist eine unserer Urängste. Sie ist in uns allen verankert und beinahe instinktiv. Dann geht dir auf: Es gibt eigentlich gar keinen realen Grund, ängstlich zu sein, aber dennoch sind wir so veranlagt, dass wir uns gruseln. Kreuz, Pflock und Knoblauch liegen also nicht in eurem Kofferraum? Angelika: Nein, so weit ist es noch nicht. (Lacht)

Bei diesem Thema spielen offenbar auch andere Disziplinen als Archäologie eine Rolle: Die Frage nach den Gründen für das Verhalten der Menschen verlangt eher nach einer psychologischen Herangehensweise, oder? Daniel: Es ist nun mal so, dass die Archäologie bei Untoten zwangsläufig an ihre Grenzen stößt. Wir finden die sterblichen Überreste von Menschen, an denen offenbar Bannriten durchgeführt wurden: Manche wurden mit Steinen beschwert, andere enthauptet, bei einigen liegt etwas zwischen Ober- und Unterkiefer. Etlichen wurde das Herz herausgenommen oder die Leute haben sie gepfählt. Selbst wenn der Pflock inzwischen verrottet ist, sehen wir das anhand der entsprechenden Verletzungen am Knochen. Die Menschen führten solche Bannriten aus, um zu verhindern, dass die Untoten erneut aus ihren Gräbern stiegen, richtig? Daniel: Ja. Und genau an dieser Stelle kommen die anderen wissenschaftlichen Bereiche ins Spiel, die du gerade erwähntest. Um unsere archäologischen Funde einordnen zu können, spielen viele Aspekte eine Rolle:


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geschichtliche, gesellschaftliche, psychologische … Wann beispielsweise starb der Tote? Woran glaubten die Leute zu jener Zeit? Gibt es Berichte über Untote in der Gegend von damals – und ist dokumentiert, welche Maßnahmen die Leute gegen Wiedergänger ergriffen? All so etwas. Gibt es viele dokumentierte Fälle? Daniel: Einige. Aber nicht annähernd so viele wie die Menschen, denen nach ihrem Tod eine solche Behandlung zugekommen ist, anhand derer wir feststellen können, ob sie für einen Untoten gehalten wurden. Diese Dinge wurden eher mündlich überliefert – von Generation zu Generation am heimischen Herd. Angelika: Das ist heute bei okkulten Dingen ja nicht anders, die werden auch eher selten aufgeschrieben. Und dennoch fand der Glaube

an Untote seinen Weg in hunderte Volkserzählungen. Während unserer Recherche haben wir uns ein paar Sagenwerke vorgenommen. Spaßeshalber haben wir grob durchgezählt und dabei festgestellt: Knapp die Hälfte aller Sagen handelt von Untoten. Wie auch die „Twilight“-Reihe in jüngster Zeit. Daniel: (Lacht) Ja, genau. Wir sind unverändert fasziniert von Wiedergängern, deswegen sind sie zumindest auf Papier und Fernsehbildschirm noch immer Bestandteil unserer Kultur: Buffy, The Walking Dead, Game of Thrones – überall Untote! Angelika: Wiedergänger dienen heute dem Entertainment – doch früher war das anders. Für die damaligen Menschen waren sie real. Wenn wir die Fälle vermeintlicher Untoter ins Verhältnis zur Größe der Bevölkerung setzen,


wird deutlich: Beinahe jeder hatte mindestens einen in der Familie. Vielleicht handelte es „nur“ um einen Großonkel oder eine Cousine zweiten Grades, aber trotzdem zeigt das, wie lebendig dieser Glaube und wie groß sein Einfluss auf die Gesellschaft war. Zudem betraf er so gut wie alle Lebensbereiche. Deswegen haben wir uns mit in allen möglichen wissenschaftlichen Disziplinen auseinandergesetzt – sogar mit Jura. Dabei stießen wir auf ein aktuelles Urteil des Bundesgerichtshofes und wissen, dass es legal ist, Zombies zu töten. Okay … Wieder etwas gelernt. Wie kam es denn dazu? Daniel: Auslöser war ein Zombiefilm, der von der Prüfstelle für zu brutal befunden wurde. Das passte dem Produzenten natürlich nicht, weswegen er argumentierte, dass schließlich keine Menschen zu Schaden kämen, sondern Untote. Tja, der Fall ging über Jahre durch alle Instanzen und im Endeffekt schlossen sich die Bundesrichter der Argumentation des Produzenten an. Im Urteil stand etwas von wegen: „Die Tötung eines Zombies ist legal, da diese Wesen keine Menschen und bereits tot sind.“ Solche Randerscheinungen zu dem Thema fanden wir bei der Recherche natürlich hochamüsant.

» ZOMBIES TÖTEN IST LEGAL. « Verwunderlich fand ich, dass es bei jedem Fall von Wiedergängern offenbar Augenzeugen gab. Daniel: Ich denke, das hat viel mit Fantasie und suggestiver Einbildung zu tun. Überleg doch: Wenn alle Leute wissen, dass es Untote gibt und sich dementsprechend verhalten, ist es für dich schlicht und ergreifend real. Du läufst nachts allein durch den Nebel und ein Schatten huscht vor dir durch die Schwaden.

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Wieder mal Wiedergänger Da macht deine Vorstellungskraft aus Bettlaken an einer Wäscheleine etwas anderes. Und weil jeder die Geschichten über Untote für bare Münze nimmt, tust du es auch. Angelika: Da entsteht eine gewisse Eigendynamik in der Gemeinschaft – so ähnlich wie damals bei den Hexenverbrennungen. Besonders wenn ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft behauptet, er sei einem Wiedergänger begegnet, finden sich rasend schnell Bestätigungen dafür. Die kollektive Erinnerung prägt sich um. Es wird real, was zuvor eingebildet erschien. Okay, verstehe. Und wie können wir erklären, dass die Leichen vermeintlicher Wiedergänger offenbar nicht verwesten? Dass eine Leiche nicht in dem Maße verwest war, wie sie es hätte sein müssen, wurde als eindeutiger Beweis angesehen, dass es sich um einen Wiedergänger handelt. Daniel: Es gibt mehrere Faktoren, die den Verwesungsprozess beeinflussen. Beispielsweise die Jahreszeit: Bei kalten Temperaturen verwest eine Leiche viel langsamer als im

Hochsommer. Außerdem spielt die Zusammensetzung des Bodens eine tragende Rolle: Eine Leiche in feuchtem Lehmboden kommt nicht mit Sauerstoff in Kontakt und wird deswegen konserviert. Aber auch ein trockenes Umfeld kann dazu führen, dass ein Leichnam erstaunlich gut erhalten bleibt. Menschen, die man in Kirchen oder Klöstern bestattet hat, werden unter Umständen zu Trockenmumien. Früher wussten die Leute nicht, warum manche Toten nicht verwesten – beziehungsweise gingen sie eben davon aus, dass es sich um einen Wiedergänger handelte, und gaben sich alle Mühe, ihn unschädlich zu machen. Welche Schäden konnten Untote denn anrichten? Angelika: Da gab es ganz verschiedene Ausprägungen. Es gab von Region zu Region vollkommen unterschiedliche Formen der Wiederkehrer: Im deutschen Volksglauben treffen wir beispielsweise auf den Nachzehrer, der sein Grab gar nicht verlassen musste, um Unheil anzurichten. Stattdessen konnte er sei-


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Eventuell tot nen Hinterbliebenen unter anderem durch das Kauen an seinem Leichentuch die Lebenskraft aussaugen. Im slawischen Volksglauben jedoch stiegen Untote physisch aus ihren Särgen.

Die Angst vor Untoten sollte die Menschen tugendhaft halten? Daniel: Klar, auf der einen Seite waren diese Mythen oft eine disziplinierende Komponente. Du solltest nicht gegen Normen verstoßen, nicht stehlen, all diese Dinge.

Es gibt noch mehr Untote als den Vampir und das Gespenst … wirklich beruhigend ist das nicht … Angelika: Richtig. Und so wie sich die Formen der Wiedergänger regional unterschieden, waren auch die Gründe für eine Rückkehr aus dem Totenreich vielfältig.

Angelika: Um sicherzustellen, dass du deinen Frieden findest und beim Jüngsten Gericht wiederauferstehen kannst, musstest du um jeden Preis verhindern, vom rechten Weg abzukommen.

Das ist mir beim Lesen auch aufgefallen! Die Leute konnten kaum verhindern, als Untoter wiederkehren zu müssen. Daniel: Die Menschen steckten damals in einem engen Korsett aus lauter Traditionen, Ritualen und Bräuchen. Wir können uns das heute gar nicht mehr vorstellen. Damals war genau vorgegeben, wie du zu leben hast – im weitesten Sinne ging es ums Seelenheil. Darum, dass du nach deinem Tod Frieden findest. Das war besonders für den mittelalterlichen Menschen von immenser Bedeutung.

Andererseits war es aber auch eine Art Versicherung für die Menschen oder? So hieß es beispielsweise, dass Kinder, die um Silvester herum zur Welt kommen, wahrscheinlich später zu Untoten werden – also achteten die Frauen verstärkt darauf, in gewissen Monaten nicht schwanger zu werden und somit kamen die Kinder eher zu Jahreszeiten, in denen wahrscheinlicher war, dass sie überlebten. Daniel: Stimmt, zum Teil steckte auch ein solcher Sinn dahinter. Bei anderen Sachen wiederum hast du gar keine andere Chan-


ce, als später aus deinem Grab zu steigen. So wurdest du etwa zum Untoten, wenn du Schlafwandler warst. Angelika: Alles, was von der Norm abwich, war den Menschen suspekt. Auch entstellte, hinkende oder anderweitig Behinderte wurden verdächtigt, ruhelos umherwandern zu müssen, weil Gott ihnen bereits eine Strafe auferlegt hatte. Doch genauso wurden Skelette mit krankhaften Veränderungen gefunden, die offenbar nicht für Untote gehalten und normal bestattet wurden. Andersartigkeit allein war also kein ausreichender Grund, um für einen Wiedergänger gehalten zu werden. Ihr erklärtet vorhin, wie lebendig der Glaube an Untote in der Vergangenheit war – wobei diese Formulierung wirklich hervorragend passt. Wann wurden die realen Wiedergänger zu bloßen Schauermärchen? Daniel: Dass der Tod industrialisiert wurde, hat definitiv einen großen Teil dazu beigetragen, dass der Glaube an Untote nachließ. Vor hundert Jahren hielten Familien noch selbst Totenwache zuhause: Sie wuschen den Verstorbenen, kleideten ihn neu ein, bestellten den Sarg beim örtlichen Tischler – heute kümmert sich der Bestattungsunternehmer darum. Auch das Sterben an sich geschieht inzwischen meist außerhalb der eigenen vier Wände. Der Tod verschwindet immer mehr aus unserem täglichen Leben, obwohl er genau wie die Geburt das natürlichste der Welt ist. Daniel: Mehrere Dinge haben dazu beigetragen, dass wir heute einen anderen Bezug zum Tod haben als die Menschen damals. Ein entscheidender Faktor war sicher, dass die Friedhöfe im 19. Jahrhundert zunehmend an den Stadt- oder Dorfrand verlagert wurden – zum einen aus Platzgründen, zum anderen wegen der Hygiene. Das sorgte dafür, dass der Tod nicht so allgegenwärtig war. Zudem spielte die gestiegene Lebenserwartung eine immense Rolle. Du darfst nicht vergessen: noch vor hundertfünfzig Jahren war der Tod alltäglich. Ungefähr die Hälfte aller Kinder ist schlicht und ergreifend gestorben, die Leute


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wurden im Schnitt bloß vierzig Jahre alt. Das ist erst ein paar Generationen her. Ich hätte über die Hälfte meines Lebens hinter mir … oder wäre schon tot. Angelika: Es ist ja wunderbar, dass sich das geändert hat – längeres Leben ist eine der großen Errungenschaften unserer Zivilisation. Damals war deine Kindheit mit zwölf, spätestens mit vierzehn vorbei. Heute hört sie bei den meisten erst Mitte zwanzig auf. (Lacht)

» NUR WEIL JETZT ALLE GLAUBEN, SIE KÄMEN NICHT ZURÜCK … « Wenn überhaupt. Warum genießen wir Menschen die Geschichten über Untote so sehr? Was gibt uns dieses kontrollierte Gruseln? Daniel: Wir genießen den Nervenkitzel. So banal es auch klingt. Es gibt genügend Leute, die zum Beispiel Spaß an körperlichen Auseinandersetzungen haben, weil sie Nervenkitzel mit sich bringen. Im kleineren Rahmen geben uns auch diese Schauergeschichten etwas davon. Die Menschen hat so etwas schon immer fasziniert, in gewisser Weise sind wir süchtig danach. Du musst nur einmal Grimms Märchen aufschlagen: Da werden Kinder geröstet und weitere schreckliche Dinge getan. Oder schau dir beispielsweise die griechische Mythologie an! Dort wimmelt es von Mord, Vergewaltigung und Kannibalismus. Auch für Lokaljournalisten ist klar, dass die Rubrik „Blaulicht“ am besten funktioniert. Und was vermutlich ebenso wichtig ist wie der Nervenkitzel an sich: das Gefühl, nochmal mit dem Schrecken davongekommen zu sein. Angelika: Der alte Gedanke der Katharsis. Je größer die Gefahr, der man sich aussetzt, desto größer ist im Nachhinein auch die Freude darüber, noch am Leben zu sein. Eine andere unserer Eigenarten ist mir beim

„Totentanz“ aufgefallen: Dabei verbinden Menschen seit Jahrhunderten in Gemälden und Gedichten den Tod und den Tanz – etwas Schreckliches mit etwas Schönem. Angelika: Nein, andersherum. Die Menschen haben etwas Schönes absichtlich mit etwas Schrecklichem belegt: Der Tod dient als moralisierende Komponente. Gerade beim Tanz, der als – oh mein Gott! – so sündig galt, liegt das sehr nah. Männer und Frauen berühren sich, um Gottes Willen! Natürlich mussten die Leute sich da etwas überlegen, das den Spaß an der Sache verdirbt. (Lacht) Also nach diesem Gespräch muss ich ehrlich gestehen: Ich bin ich heilfroh, dass wir in einer relativ aufgeklärten Zeit leben. Müsste ich auch noch Angst vor wiederkehrenden Toten haben, würde ich durchdrehen. Also noch mehr als ohnehin schon. Angelika: Die Zeit mag aufgeklärt sein, aber die Leute sterben ja noch immer unter genau den gleichen Umständen wie früher. Ich wäre mir da nicht so sicher. Nur weil jetzt alle glauben, sie kämen nicht zurück, heißt das nicht, dass sie wirklich nicht zurückkommen … … vielen Dank. Angelika: Wir danken! ◊◊◊

INFO

Angelika Franz und Daniel Nösler Die beiden sind Archäologen, Autoren des Buches „Geköpft und gepfählt – Archäologen auf der Jagd nach Untoten“, und extrem angenehme Gesprächspartner. Dank ihnen weiß ich nun, dass die Angst vor Untoten so alt ist wie die Menschheit und dass vermeintliche Vampire nicht bloß in Transsilvanien, sondern in ganz Europa bestattet liegen – nicht wirklich beruhigend, aber auf jeden Fall spannend. Interessierten empfehle ich „Geköpft und gepfählt“ als nächste Bettlektüre – und die Anschaffung eines Nachtlichts.



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Sabine im Duett mit Roland Kaiser Egal, ob man die Musik von Roland Kaiser mag, oder nicht. Er steht seit mehr als 40 Jahren auf der Bühne und hat sich seinen Erfolg hart erarbeitet. Das Ergebnis: unzählige Auszeichnungen und Goldene Schallplatten, mit denen er die Straßen pflastern könnte. Was bis dato aber noch fehlte, war das Bundesverdienstkreuz am Bande. Doch die Zeiten sind jetzt vorbei. Seit Dezember 2016 funkelt das gute Stück in seinem Tresor. Wofür? Für sein enorm vielseitiges Engagement für Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

Ritter Roland Herr Kaiser, im Dezember 2016 haben Sie das Verdienstkreuz am Bande für Ihr soziales Engagement erhalten. Wissen Sie, wer Sie vorgeschlagen hat? Nein, leider nicht. Woher kommt denn das Bedürfnis, sich für die Gesellschaft zu engagieren? Gibt es eine Initialzündung? Dafür ist sicherlich meine eigene Biografie verantwortlich. Ich bin zum Beispiel als Halbwaise bei einer Pflegemutter aufgewachsen, daher rührt mein Engagement für Kinder. Ich meine, abgesehen von Ihrer Lungentransplantation, auf die ich jetzt nicht weiter eingehen möchte. Wenn man erkennt, dass man in einer so privilegierten Situation leben darf wie ich und dass man das der Gesellschaft zu verdanken hat, möchte man auch etwas zurückgeben. Man sollte die Augen nicht verschließen vor dem Elend anderer. Okay. So denken Sie. Wurden Sie denn besonders christlich erzogen? Wissen Sie, ich bin in einer Gegend von Berlin aufgewachsen, in der es vielen Menschen nicht gut ging. Das schärft die Sinne.

Darüber hinaus bin ich überzeugter Sozialdemokrat. Da liegt es nahe, sich für Schwächere zu engagieren. Finanziell haben Sie ausgesorgt. Sie könnten doch auch sagen, ich lege die Füße hoch und das Leid der anderen geht mich nichts an. Könnte ich, richtig. Aber wissen Sie was? Mir persönlich ist das zu wenig, eines Tages von der Welt zu gehen und nur Musik gemacht zu haben. Was bedeutet Ihnen persönlich die Auszeichnung? Es ist für mich eine Ehre und Ansporn zugleich, mit meinem Engagement weiterzumachen, und im Grunde genommen nehme ich das Bundesverdienstkreuz stellvertretend für alle Mitarbeiter der jeweiligen Organisationen entgegen, für die ich mich engagiere. Möchten Sie die Leuchtturmfunktion für andere einnehmen? Nein. Ich setze eher meine Prominenz ein, um auf Missstände hinzuweisen und Aufmerksamkeit für die Organisationen zu erreichen, die ich unterstütze. Gibt es im Moment ein aktuelles Projekt?


Die Solidarfonds Stiftung NRW wird ab sofort jährlich den NRW-Schulpreis verleihen und dafür bis zum Jahr 2023 insgesamt 250.000 Euro zur Förderung und Unterstützung von Schulen in NRW bereitstellen. Wo bewahren Sie das Verdienstkreuz auf? Im Tresor.

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Wie, nicht im Wohnzimmer? Nein. Auch meine goldenen Auszeichnungen sind unten im Keller in einer Kiste. Ich brauche zuhause kein „Roland-Kaiser-Museum“. Sie engagieren sich nicht nur sozial, sondern trauten sich in der Vergangenheit immer wieder eine politische Meinung zu. Daher die Frage: Stellen Sie sich vor, Sie würden in diesem Jahr zum Kanzler gewählt. Was wäre Ihre erste Amtshandlung? Naja, Sie sind ja in parlamentarische und Sachzwänge eingebunden. Sie können nicht einfach Dinge verändern.

» Die Menschen sind anders geworden … « Gibt es kein Gesetz, das Sie ins Leben rufen möchten? Sie haben ja lustige Fragen. Kostenfreie Kindergartenplätze, zum Beispiel. Das sind so Parolen, die man einfach laut herausposaunen kann. Da muss man sich einarbeiten. So spontan aus der Pistole geschossen, kann ich das nicht sagen. Mir geht es in erster Linie um eine demokratischere Haltung in diesem Land, um Toleranz, mehr Verständnis und mehr Dialog. Wie Willy Brandt vor vielen Jahren sagte: „Mehr Demokratie wagen.“ Das war 1969. Ja. Damals standen wir in der Kneipe und


Foto: Sandra-Ludewig

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Solidarisches Ausnahmetalent: Roland Kaiser haben gejubelt. Wie nach einem verwandelten Elfmeter in einem WM-Endspiel. Glauben Sie, dass noch heute Politiker dazu in der Lage sind, Menschen mit einem Satz emotional zu binden? Nur schwer. Woran liegt es? Vielleicht an der Zeit. An der Vielfalt der Medien. Vielleicht an Willy Brandt. An der Stärke der Persönlichkeit. Oder sind heute die Menschen gleichgültiger? Das will ich nicht sagen. Aber ich habe den Eindruck, die Menschen sind anders geworden. Politiker wie F. J. Strauß, Willy Brandt oder Herbert Wehner haben mehr Höhen und Tiefen erlebt. Konrad Lorenz hat mal gesagt, die Menschen sind nicht mehr bereit, Höhen und Tiefen zu akzeptieren. Sie möchten mehr Gleichklang, mehr Gleichmaß. Aber gerade die Ausschläge im Leben prägen die Persönlichkeit. Versuchen Sie, Ihre Kinder für soziale Themen zu sensibilisieren? Das schon, aber ich will ihnen nicht meinen Stempel aufdrücken. Sie leben ja auch in einer anderen Welt als ich damals. Würden Ihre Kinder sagen, mein Papa hat es

gut mit uns hingekriegt? Ich habe mal gesagt, wenn meine Kinder erwachsen sind, würde ich mich freuen, wenn sie sagen: „Mein Vater ist mein Freund.“ Tim, der Älteste, ist 28, mit dem bin ich gut befreundet. Bei den anderen muss ich noch abwarten. Aber ich glaube, sie sind ganz zufrieden mit mir. Ich mit ihnen aber auch (Lacht). Als Wahlmann der SPD Mecklenburg-Vorpommern haben Sie den Bundespräsidenten mitgewählt. Warum ist Frank Walter Steinmeier für Sie ein guter Bundespräsident? Ich bin mir sicher, dass wir mit dem neuen Bundespräsidenten jemanden haben, der ein hohes Maß an Integrationskraft besitzt. Er ist in der Lage, Gräben zu überbrücken und steht für Toleranz und Dialog. Und Frank Walter Steinmeier ist ein solcher Mensch? Ja, absolut. Wir brauchen einen Präsidenten, der die richtigen Worte findet, Feingefühl und Herzensbildung beweist. Er ist ein toller Mensch und Politiker. Ich mag ihn persönlich sehr. Ich bin sicher, er ist der richtige Mann zur rechten Zeit. Können Sie sich vorstellen, sich hier in Münster von der SPD aufstellen zu lassen?


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Nein. Ich werde in diesem Jahr 65, zwei Jahre vor der normalen Pensionierung. Viele fangen spät an. Schon, doch Sie müssen unheimlich viel Zeit mitbringen. Ich glaube, ich bin zu alt dafür. Und außerdem stehe ich noch immer gerne auf der Bühne. Und mit meinen sozialen Aktivitäten bin ich schon viel unterwegs. Schließlich möchte meine Frau auch noch Zeit mit mir verbringen. Bis Oktober 2017 spielen Sie 38 Konzerte, das heißt 9 Monate Trubel. Hinzu kommen zig Termine für das soziale Engagement. Woher nehmen Sie die Kraft? Die Energie? Die Konzerte machen Spaß. Das ist nicht anstrengend. Es ist eine Bereicherung. Das ist schön. Das ist doch ein enormer Kraftakt. Nein. Ein enormer Akt der Freude. Bühnenarbeit ist toll, wenn man weiß, im Publikum sitzen Menschen, die sich auf mich und die Musik freuen. Das laugt Sie nicht aus? Nein. Überhaupt nicht. Bob Dylan tourt seit Ewigkeiten durch die Welt und auch die Rolling Stones finden kein Ende. Kennen Sie das Gefühl, nicht aufhören zu können? In meinem Job entscheidet ja das Publikum. Wenn mich keiner mehr hören will, muss ich aufhören. Oder dann, wenn meine Gesundheit nicht mehr mitspielt. Naja. Sie könnten ja sagen, mir reicht ein Saal mit hundert Zuschauern. Hauptsache, ich kann singen. Es ist keine Frage der Menge. Eher eine Frage dessen, was ich anbieten kann und wie viel Würde das, was ich da mache, noch hat. Es ist aber auch wichtig, dass jemand einem das sagt: „Geh, bevor es zu spät ist“. Und Sie haben so jemanden? Ja. Doch abgesehen davon träume ich seit

Jahren davon, eine Tour durch kleine Säle zu machen: Roland Kaiser unplugged. Im Moment ringe ich immer noch mit meinem Partner um den richtigen Zeitpunkt. Dürfen sich Ihre Fans noch in diesem Jahr darauf freuen? Nein. Neben den schon geplanten Konzerten ist dafür keine Zeit. Mal abwarten. Privat hören Sie gerne Klassik. Gibt es in diesem Genre eine Sängerin, mit der Sie gerne auf der Bühne stehen würden? Ja. Ich werde in diesem Jahr mit Simone Kermes in Dresden singen. Sie hat unter anderem den Klassik-Echo gewonnen und es macht Spaß, musikalisch mal Grenzen zu überschreiten.

» Heute gibt es junge deutsche Musik, die man ernstnehmen muss. « Kurz vor Weihnachten haben Sie ein Duett mit Helene Fischer gesungen – auf Englisch. Ihre Stimme habe ich kaum wiedererkannt. Warum? Ich weiß nicht. Warum? Was war anders? Vielleicht lag es auch am Lied. Es war ein Song von Rod Stewart. Irgendwie klang die Stimme männlicher, anders, interessanter. Naja, er singt in einer anderen Lage. Generell mache ich gerne etwas auf der Bühne, womit man nicht rechnet.


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Sind Sie der Meinung, dass sich der deutsche Schlager entwickelt hat? Ja, absolut. Deutscher Schlager oder besser gesagt, deutsche populäre Musik, wird mehr und mehr auch von jungen Menschen mit Überzeugung gehört. Es gibt weniger Ressentiments gegenüber der eigenen Sprache. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das anders. Da gab es ein Missverhältnis zur eigenen Sprache. Da haben wir viel übernommen aus den amerikanischen, englischen und italienischen Charts. Erst mit der Neuen Deutschen Welle hat sich das Missverhältnis allmählich geändert. Und heute? Gibt es junge deutsche Musik, die sehr ernstzunehmen ist. Ob Revolverheld, Johannes Oerding oder Ina Müller. Großartige Musik, die da gemacht wird.

Wenn Sie anfangen, brauchen Sie Glück, das ist klar. Und das richtige Lied. Aber danach müssen Sie hart arbeiten. Trotzdem wird es immer Höhen und Tiefen geben. Muss ich viel Geld mitbringen? Nein. Viel Talent, Können und – wie gesagt – die richtigen Titel. Welches Lied erinnert Sie am meisten an Ihre Kindheit? Bei mir ist es zum Beispiel tatsächlich Ihr Lied „Santa Maria“. Bei mir ist es „Yesterday Man“ von Chris Andrews. Meine Tante hat das Lied damals immer gehört. Aber auch Operetten verbinde ich mit meiner Kindheit, da die ständig im Fernseher liefen. Das war harte Kost für mich. Wem möchten Sie DANKE sagen? Ihnen, für das schöne Gespräch. ◊◊◊

Halten Sie Kontakt zur jungen Szene? Ja, logisch. Wir haben regelmäßig Kontakt und wir akzeptieren uns. Einige fangen sogar schon an, für mich zu schreiben. Das ist doch super. Was glauben Sie, würde auch ein Max Giesinger von sich behaupten, er singt Schlager? In erster Linie sind es doch die Medien, die in Schubladen denken. Wenn ein Mann wie Max Giesinger einen Song wie „80 Millionen“ hat, landet er einen Hit. Und ein Hit ist nichts anderes als ein Schlager. Obwohl er natürlich nie sagen würde, ich singe einen Schlager. Das zieht sich stringent durch. Das haben schon die Gebrüder Blattschuss oder auch Geier Sturzflug gesagt. Nur in Deutschland denkt man so. In den USA denkt man anders. Da hat man „Success“ oder nicht. Wenn ein junger Sänger Sie heute fragen würde, was muss ich tun, damit ich auch noch in vierzig Jahren wie Sie auf der Bühne stehe. Was antworten Sie? Kann ich nicht sagen. Es gibt kein Patentrezept dafür. Viel Glück?

INFO

Roland Kaiser Roland Kaiser ist ein Urgestein des deutschen Schlagers. Was nicht heißt, dass seine Musik altbacken wäre, im Gegenteil: Sein Duett mit Maite Kelly zu „Warum hast du nichts gesagt“ feiert über 30 Millionen Klicks auf YouTube, sein aktuelles Album „Auf den Kopf gestellt“ fuhr eben erst Gold ein. Auf Tour ist der Mann auch, ihr könnt ihn etwa am 28.03. in Köln, am 08.04. in Oberhausen und am 09.04. in Bielefeld erleben. Als wäre das nicht genug, engagiert sich der Ausnahmekünstler für mehr soziale Projekte, als man an dieser Stelle aufzählen kann. Tun wir trotzdem – oder deswegen: Solidarfonds Stiftung NRW, Albert Schweitzer Kinderdörfer und Familienwerke, Kinderhospiz Mitteldeutschland Nordhausen e. V., Tom Wahlig Stiftung, Hör mal e. V., AtemWeg, Fürs Leben DSO, Rudolf Pichlmayr Stifung und Kinderlachen e.V. RESPEKT! Weitere Informationen auf: roland-kaiser.de


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Claudia Maschner spricht mit Jana und Jens Steingässer über die Welt von morgen Wie könnte man seinen Kindern begreiflich machen, dass wir die Erde nur von ihnen geliehen haben, um es mit den Worten Sitting Bulls zu sagen? Vor Ort vielleicht? Da, wo die Menschen den Klimawandel hautnah spüren, egal, was in irgendwelchen UN-Berichten steht? Jana und Jens Steingässer reisten mit ihren vier Kindern an andere Enden der Welt, um sich die Auswirkungen des nicht unumstrittenen Phänomens aus erster Hand anzusehen und mit augenöffnenden Geschichten und Bildern heimzukehren. Mehrfach!

WIR SIND DANN MAL WEG!

Eure Kleinste war nicht mal zwei Jahre alt, als ihr diese erste Reise nach Grönland geplant habt. Und das auch noch im Winter – haben euch nicht alle für verrückt erklärt? Erstmal schon, aber interessanterweise waren es gerade die Reisen, vor denen uns alle gewarnt haben, die unsere Kinder am schönsten fanden. „Das geht doch nicht!“ ist für uns zur Motivation geworden. Gerade wie wir das als Familie geschafft haben, hat uns gezeigt, Herausforderungen machen Spaß. Man muss sie nur angehen. Wir fragen jetzt nicht mehr ob, sondern wie wir etwas schaffen. Geschafft habt ihr eine Weltreise in Etappen, auf der Suche nach dem Klimawandel – und am Anfang stand das Ei? Ja, wir haben diese Zwerghühner zu Hause. Die fingen auf einmal an, ganz untypisch, mitten im Winter Eier zu legen und zu brüten. Damit ging es los. Wir hatten rasch viele Fakten zusammen, wie die Tiere ihr Verhalten ändern, wie sich die Erderwärmung auswirkt.

Aber dann wollten wir Geschichten. Und zwar von Menschen, die schon direkt mit den Konsequenzen leben müssen. Also zieht man also los mit Sack und Pack und Schnullern und Windeln ins ewige Eis. Wenn es mal so „ewig“ wäre. Wir haben in Grönland viele kleine Siedlungen besucht und mit den Leuten gesprochen. Mit den älteren, die sich noch erinnern konnten, wie es früher war, als die Schlittenhunde monatelang im Einsatz waren, wie jeden Tag Beute gemacht wurde, um zu überleben. Heute liegen die Hunde monatelang an der Kette, weil Schnee und Eis ausbleiben. Und kaum einer kann sich ein Boot für die Jagd leisten. Das heißt, ihr habt den Klimawandel nicht lange suchen müssen. Nein, die Auswirkungen sind überall zu spüren. Bei den Sami in Lappland, deren Rentiere kein Futter mehr finden, genauso wie bei


Fotos: Jens Steingässer

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Schrumpfende Gletscher … den Ziegenhirten in Südafrika, bei denen es zwei Jahre nicht geregnet hat.

Nachdenken über ihr eigenes Verhalten an, das ist schön.

In eurem Buch sind viele solcher Geschichten und beeindruckende Fotos dazu, bei den Vorträgen ist vieles davon zu hören und zu sehen, wie reagieren die Leute? Wir hören natürlich immer wieder: Dass ihr euch das getraut habt! Mit den Kindern! Aber wie gesagt, man muss es einfach machen. Und die Geschichten regen eben viele zum

Gibt es kritische Stimmen von wegen Klimawandel und dann selbst durch die Welt reisen? Schon und damit haben wir auch lange gehadert, wir reden von CO² und andere sollen das reduzieren. Aber es ist unser Beruf, Geschichten zu erzählen. Und gerade, weil wir das als Familie erlebt haben, erreichen


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… und Polarnächte wir Leute, die sich sonst nicht unbedingt einen Vortrag über Klimawandel anhören würden. Da gibt es oft ein Aha-Erlebnis. Das macht Hoffnung. Hoffnung, gutes Stichwort – wird man nicht irgendwann ganz verzweifelt? Ja, wenn wir so weitermachen, bekommen wir als Weltgemeinschaft die Rechnung schon in Jahrzehnten. Deshalb war es für uns am Anfang oft ein schockierendes Reportage-

projekt. Irgendwann erlebte unsere älteste Tochter Paula deswegen auch eine Krise. Das war für uns so eine Art Wendepunkt, und wir haben angefangen, nach den positiven Geschichten zu suchen. Wo gibt es Lösungen, welche Menschen sind als Vorbilder da? Wir haben uns gefragt, was kann man ändern? Und, ist diese Welt denn überhaupt noch zu retten? Es gibt kein unbegrenztes Wachstum auf


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einem begrenzten Planeten – dieser Gedanke wird von immer mehr Menschen in die Gesellschaft getragen. Das ist gut, aber eine Zeigefingermentalität bringt nichts. Man muss selber zu dem Punkt kommen, etwas ändern zu wollen. Es kann jeder bei sich anfangen. Wo zum Beispiel? Für uns hat das eigentliche Abenteuer zu Hause begonnen, als wir unseren Alltag unter die Lupe genommen haben. Bevor wir was kaufen, gucken wir jetzt quasi in die Schränke und fragen uns, brauchen wir das oder haben wir es so ähnlich vielleicht schon?

So eine Art Konsumfilter im Kopf? Genau – und wir Erwachsenen haben unsere Mobilität überdacht. Wir wohnen ländlich und waren bis dahin der Meinung, ohne Auto ginge es nicht. Jetzt haben wir ein E-Bike als Lastenrad. Und siehe da: Es geht. Das Auto bleibt die meiste Zeit stehen. Und wie finden das die Kinder? Die haben sich auch was überlegt, nämlich, dass wir weniger Müll produzieren sollen. Überall, wo wir hingereist sind, haben sie mitten in der schönsten Natur so viel Abfall gesehen, weil


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Noch gibt es viel Schönheit auf dieser Welt dieses Bewusstsein oft nicht vorhanden ist. Also haben sie von selbst gesagt, das wollen sie anders machen. Auch wenn im Laden die schön verpackten Sachen warten oder an der Kasse die Kinderzeitschriften mit Plastikspielzeug? Meistens. Wir sprechen dann darüber, aber wir werden ihnen auf keinen Fall sagen, dass sie auf alles verzichten müssen. Das ginge nach hinten los. Bei uns hat aber jetzt ein verpackungsfreier Supermarkt eröffnet. Und da kaufen sie am liebsten mit ein.

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Apropos einkaufen, wie habt ihr denn diese Reisen über vier Jahre finanziert? So ein Projekt kannst du nicht alleine stemmen. Selbst mit Büchern und Vorträgen kann man die Kosten nicht reinholen. Zu Beginn der Planung haben wir Budgets errechnet und zur richtigen Zeit die richtigen Türklinken in der Hand gehabt. Als Outdoor-Ausrüster war unser Sponsor gerade auf der Suche nach einer Familie, die draußen echte Geschichten erlebt. Die waren begeistert von unserem Konzept. Auch da wieder: Einen Weg gefunden! Genau und so war es immer: Bei der Frage, ob die Schule das mitmacht. Wie man jetzt zu diesem steilen Pass in den Alpen hochkommen und auf der anderen Seite wieder runter soll, ob man das zu Hause auch leben kann oder wie die Kleinen ihren Mittagsschlaf auf einem Hundeschlitten halten sollen. Es ging immer irgendwie und wir haben gemerkt: Es sind die kleinen Schritte, die uns voranbringen. Aus denen schöpft man Kraft und nutzt sie für den nächsten Schritt. Klingt harmonisch – kein Haken an der Geschichte? Klar gibt es bei uns Streit, so wie bei der Alpenüberquerung zu Fuß, mit Gepäck für zwei Wochen und sechs Personen. In Gedanken hat sich eine von uns mehrfach scheiden lassen. Aber eben nur in Gedanken und bei diesem Kapitel lachen die Leute immer am meisten.

Stadtgeflüster Münster – Das Interviewmagazin wird herausgegeben von der Stadtgeflüster GmbH & Co. KG Rothenburg 14-16, 48143 Münster Telefon 0251 48168-30, Telefax 0251 48168-40 stadtgefluester-muenster.de info@stadtgefluester-muenster.de Herausgeber, Chef- und Schlussredakteur: Redaktion: Editorial Design:

Thorsten Kambach Jana Nimz, Stefan Reimer, Tom Feuerstacke, Arndt Zinkant, Piff, Claudia Maschner, Larissa Schwedes, Theresa Jenner, Marie-Christin M. Buschy Buschmeyer

Wahrscheinlich sind sie erleichtert, dass wir auch nur Menschen sind. Und jetzt? Seid ihr genug verreist und bleibt zu Hause? Oft sind wir da, aber unser nächstes Projekt starten wir bereits im Sommer. Es ist abermals auf drei Jahre angelegt und wird sich um das Thema Wasser drehen. Also sprechen wir uns in vier Jahren! Viel Glück dabei und danke fürs Gespräch! ◊◊◊

INFO

Jana und Jens Steingässer Jana und Jens Steingässer aus Hessen sind mit ihren vier Kindern (zu der Zeit waren die zwischen 2 und 12 Jahre alt) auf eine Weltreise in mehreren Etappen gegangen. Nach Grönland, Island, Lappland, Südafrika und Australien. Und zu Fuß über die Alpen nicht zu vergessen! Das war 2014. Seitdem ist ihr Buch „Die Welt von morgen“ erschienen, mit dem sind sie auf Vortragsreise durch Deutschland. Jana ist Ethnologin und Autorin. Jens ist Fotograf. Und mit der Schule, das war kein Problem: Ihre Reisen spielen sich größtenteils während der Ferien ab, nach Lappland fuhr eine Lehrerin gleich mit. jens-steingaesser.de natgeopraesentiert.de/events/die-welt-von-morgen/

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Illustration: Marion Beermann

Passgenau an den Anforderungen des Arbeitsmarktes ausgerichtet, bietet der Ausbildungsgang die einzigartige Kombination aus den Bereichen Fachtheorie und Fachpraxis, Management und Design.

Infos auch im Internet unter: www.modemacher-muenster.de info@modemacher-muenster.de

„So erhält jeder Münsteraner die Möglichkeit, Berlitz hautnah zu erleben: die Räumlichkeiten, die Lernmethode, unsere qualifizierten, muttersprachlichen Trainer und natürlich die lockere Lernatmosphäre“, freut sich Murielle Blondeau, die Leiterin der Münsteraner Sprachschule. Die unverbindlichen Schnupperstunden finden jeden Mittwoch um 17.00 Uhr im Berlitz Center in der Ludgeristraße 7/8 statt. Anmelden sollte man sich bis einen Tag vorher unter: 0251/133 227 0 oder online auf: berlitz.de/probestunde


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Wir stellen vor

DOMICIL-AASEEHOF Pottkamp 15-19, Münster Jeden 1. Freitag im Monat: Info-Nachmittag von 14 – 17 Uhr Informieren Sie sich unverbindlich! Komfortables Wohnen für die Generation „60plus“! Zusammenleben in guter Nachbarschaft – als Single, Ehepaar oder Wohngemeinschaft. Wir haben die geeignete Wohnung für Sie! Nur 500 m vom Aasee entfernt, mit abwechlungsreichen Spazierwegen. Nähe zur Universität und Innenstadt. Günstige 1-3 Zimmeraufteilung in barrierefreien Wohnungen von 56 bis 88 m2, mit Parkett und Naturholztüren, ebenso Einbauküchen mit Elektrogeräten, behindertengerechte Bäder. Eine Tiefgarage und Aufzüge sind vorhanden. Hoher Sicherheitsstandard. Die Vermietung erfolgt durch die Eigentümerin, daher keine Provision/Courtage. Unser Servicepaket: n Hausnotruf n Empfangsbüro/Sozialmanagement n Vermittlung von Freizeitaktivitäten n Flexibler Hausmeisterservice n Dienstleistung von Blumengießen bis Paketdienst Auch Probewohnen und Urlaubsbetreuung möglich! Ihre Ansprechpartnerin: Frau Susanne Büsing Tel.: 0231 9578 - 336 Fax: 0231 9578 - 334 www.domicil-aaseehof.de Schwanenwall 11 44135 Dortmund

Besichtigungstermin über das Sozialmanagement Frau Martina Still Tel.: 0251 8570990 Fax: 0251 8570992

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27.08.2015 14:41:41


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Tipps & Termine

EIN SCHLAG NAMENS KAWUMM Die Kraft der Fantasie ist es, die das neue Programm am GOP Varieté inspiriert hat. In seinem neuen Musical steht Regisseur Markus Pabst persönlich auf der Bühne. Man nennt ihn den „Tarantino des Varieté“. Nachdem Markus Pabst in New York, Berlin und London Regie geführt hat, klettert er in Münster selbst auf die Bühne. „Kawumm“ heißt das neue Programm, das vor allem von einem lebt – der Fantasie. Die Story: Herr Mutzmann ist ein pflichtbewusster und pünktlicher Beamter, gefangen zwischen Aktenzeichen und Zahlen. Um seinem Trott zu entkommen, hat er eine Idee: Er ordnet jeder Zahl eine Bedeutung zu – ein Gefühl, eine Farbe, ein Ereignis oder einen Ort. So findet er sich schnell in Wunderwelten wieder. Bis es eines Tages Kawumm macht und ihn fast der Schlag trifft. Eine heldenhafte Geschichte nimmt ihren Lauf. Weitere Informationen finden sich auf variete.de/muenster oder telefonisch unter: 0251/4909090. GOP_MS_Anz_kawumm_81x117_Stadtgeflüster.indd 1

08.02.17 11:17


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Oster-Tipps

Die

große Ostereiersuche

im Schlossgarten

Ostermontag, 17. April 2017 von 11 bis ca. 14 Uhr

10 000

Eier habe ich versteckt!

Suchen Sie mit uns Ostereier und erleben Sie ein buntes Rahmenprogramm mit Hüpfburg, Clowns, Kindercircus und Co.

Foto: istockphoto.com

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29.01.2016 10:54:51


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Oster-Tipps

Raus aus der Koje und volle Kraft voraus: Das Buffet ist eröffnet!

neues vom fmo Warum in die Ferne schweifen? Weil der FMO so nah! Ruhe oder Action? Strand oder Berge? Entspannung oder Aufregung? Kultur, Natur, ferne Länder, Städtereisen? Der Flughafen Münster/Osnabrück bietet mit vielen Zielen in ganz Europa für fast jeden Geschmack das passende Angebot. Nur wenige Kilometer von Münster entfernt starten regelmäßig Flieger zu den schönsten Ferienregionen rund um das Mittelmeer und die Kanarischen Inseln. Die Fluggesellschaft Germania verdoppelt im Sommer 2017 ihr Angebot ab dem FMO. Egal ob Surfen auf Fuerteventura, Wandern auf Kreta oder Sonnenbaden an der Algarve, die grün-weißen Ferienflieger sind unterwegs in alle Richtungen.

Jeden Sonntag von 10 bis 14 Uhr:

MOLEs großes Hafenfrühstück mit Räucherfischen, Finkenwerder Rührei, grober Hamburger Fleischwurst, ofenfrischen Brötchen, Wurst- und Käseaufschnitt, Fruchtsalat, Cerealien, Obstsäften und vielem mehr...

MOLE Dorpatweg 10 • 48159 Münster Reservierungen gerne unter 0251 4188-760 fb.me/meine.mole

Die Low-Cost-Airline Eurowings fliegt zusätzlich zu dem Mallorca-Angebot von airberlin und Germania fünfmal die Woche auf die beliebte Baleareninsel. Terminprobleme sind somit ausgeschlossen. Und noch eine neue Airline hat den Weg zum FMO gefunden: FlyEgypt fliegt nach Hurghada ans Rote Meer. Das Beste: Der Urlaub beginnt direkt nach dem Aufbruch – lange, anstrengende Anreisewege entfallen und die Parkgebühren sind günstig. Der FMO ist mit drei wichtigen Drehkreuzen im Flugverkehr – München, Frankfurt und Istanbul – verbunden und ermöglicht es so, nahezu alle Ziele auf der ganzen Welt zu erreichen. Damit sich alle Reisenden, ob geschäftlich oder touristisch, auf einen hervorragenden Service verlassen können, arbeitet hinter den Kulissen ein engagiertes Team. „Mehr Flüge, mehr Ziele, mehr Urlaub“ lautet das Motto für die neue Reisesaison 2017. Weitere Informationen gibt es unter: fmo.de


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Sommerflugplan am FMO

pljjbocirdmi^k=OMNT STAND FEBRUAR 2017, GÜLTIG VOM 26.MÄRZ 2017 BIS EINSCHL. 28.OKTOBER 2017 Änderungen und Abweichungen vorbehalten! Aktuelle Informationen zum Tagesflugplan auf www.fmo.de oder in Ihrem Reisebüro. FLUGTAGE DAY

ABFLUG DEPARTURE

FLUG NR. FLIGHT NO.

ANKUNFT ARRIVAL

TYP TYPE

18:45

319 ST

BEMERKUNGEN REMARKS

-

-

-

-

14:05

6246 ab 30.5.

FMO  ANTALYA(AYT) 1 1 1 -

2 2 2 2 2 -

3 3 3 3 -

4 4 4 -

5 5 5 5 5

6 6 6 6 -

7 7 7 7 7 -

00:05 00:05 00:55 03:30 04:50 05:00 05:50 09:15 10:55 11:55 14:10 20:10 20:10 20:10 20:10 20:10 21:10

-

-

04:40 04:40 05:25 08:05 09:25 09:35 10:25 13:50 15:25 16:30 18:45 00:40+ 00:40+ 00:40+ 00:40+ 00:40+ 01:40+

738 738 321 738 321 319 321 738 738 321 319 738 738 738 738 738 738

XQ XQ 8Q XQ ST ST ST XQ TK ST ST TK TK TK TK TK TK

251 251 832 255 7002 7002 7002 251 4225 7002 7002 4163 4147 4179 4195 4247 4211

ab 7.4. 8.4.-30.4., ab 3.6. ab 11.10. 6.5.-28.5. bis 25.4. ab 20.9. ab 2.5. bis 2.4. ab 24.6. ab 28.4. bis 21.4. 4.7.-29.8., ab 12.9. 3.7.-28.8., ab 18.9. 5.7.-23.8. 6.7.-24.8. ab 25.6. ab 30.6.

-

-

TYP TYPE

-

2 -

-

-

-

-

19:30

22:35

319 ST

6247 ab 30.5.

1 1 1 -

2 2 2 2 2 -

3 3 3 3 -

4 4 4 -

5 5 5 5 5 5

6 6 6 6

7 7 7 7 -

738 738 319 321 319 321 738 738 738 738 738 738 321 738 738 321 738

250 4224 7003 7003 7003 7003 4162 4146 4178 4194 4246 4210 7003 250 250 831 254

05:35 07:00 10:20 10:20 10:25 11:20 16:10 16:15 16:15 16:15 16:15 17:15 17:25 20:25 20:25 21:00 23:50

08:25 09:55 13:15 13:25 13:25 14:25 19:10 19:10 19:10 19:10 19:10 20:10 20:25 23:15 23:15 23:55 02:40+

XQ TK ST ST ST ST TK TK TK TK TK TK ST XQ XQ 8Q XQ

- 4 -

-

-

04:00

07:40

319 ST

2274 22.6.-14.9.

-

-

- 4 -

-

-

08:25

10:15

319 ST

-

-

-

14:05

17:35

M82 BUC

1114 26.6.-4.9.

1

-

-

-

-

11:35

13:15

M82

-

-

-

-

11:00

13:20

319 ST

1080 ab 22.6.

-

-

-

15:35

18:00

319 ST

1080 ab 1.5.

-

bis 2.4. ab 24.6. ab 20.9. bis 25.4. bis 21.4. ab 2.5. 4.7.-29.8., ab 12.9. 3.7.-28.8., ab 18.9. 5.7.-23.8. 6.7.-24.8. ab 25.6. ab 30.6. ab 28.4. ab 7.4. 7.4.-29.4., ab 2.6. ab 11.10. 5.5.-27.5.

-

-

2275 22.6.-14.9.

BUC 1113 26.6.-4.9.

FARO (FAO)  FMO

- 4 -

BEMERKUNGEN REMARKS

B U R G A S ( B O J)  F M O

FMO  FARO ( FAO) 1 -

FLUG NR. FLIGHT NO.

ANKUNFT ARRIVAL

ANTALYA(AYT)  FMO

FMO  BURGAS (BOJ) 1 -

ABFLUG DEPARTURE

ADANA (ADA)  FMO

F M O  A D A N A ( A D A) - 2 -

FLUGTAGE DAY

FMO  FRANKFURT(FRA) 1 - - - - - 06:30 - 2 3 4 5 6 7 06:40

-

-

- 4 -

-

-

14:05

18:20

319 ST

1081 ab 22.6.

1

-

-

-

-

18:45

23:00

319 ST

1081 ab 1.5.

-

-

FRANKFURT(FRA)  FMO 07:15

CR9 LH

063

1 2 3 4 5 6 7

07:35

08:25

CR9 LH

062

07:25

CR9 LH

063

1

-

-

13:10

14:00

CR9 LH

064

-

064

1 2 3 4 5 6 7

09:05

09:50

CR9 LH

065

1 2 3 4 5 6 7

14:55

15:40

CR9 LH

067

1 2 3 4 5 6 7

18:25

19:10

CR9 LH

069

nicht 10.-17.4., 1.,25.-27.5.,15.-17.6.

nicht 16.4., 26.-27.5.,4.6.

FMO  FUERTEVENTURA(FUE)

-

-

-

-

2 3 4 5 6 7

13:15

14:05

CR9 LH

1 2 3 4 5 6 7

16:50

17:40

CR9 LH

066

-

2 3 4 5 - 7

21:20

22:10

CR9 LH

068

1

-

21:25

22:15

CR9 LH

068

-

-

- 6 -

nicht 10.-17.4., 1.,25.-27.5.,15.-17.6.

nicht 16.4., 26.-27.5.,4.6.

FUERTEVENTURA(FUE)  FMO

1 -

-

-

-

-

13:20

17:00

321 ST

9826

bis 24.4.

1

-

-

-

-

-

17:55

23:25

321 ST

9827

1 -

-

-

- 6 -

13:30

17:10

321 ST

9826

MO ab 1.5.

-

-

-

-

- 6 -

18:05

23:35

321 ST

9827

17:55

321 ST

3002

00:25+

321 ST

3003

13:50

321 ST

1045 ab 20.4.

-

FMO  GRAN CANARIA(LPA) -

- 3 -

-

- 7

14:00

GRAN CANARIA(LPA)  FMO -

FMO  HERAKLION(HER) -

-

06:00

- 3 -

-

- 7

18:50

HERAKLION(HER)  FMO

-

-

1044

ab 20.4.

-

-

-

1 -

-

-

-

-

-

06:40

11:00

319 ST

1044

ab 1.5.

1

-

-

-

-

-

-

11:45

14:20

319 ST

1045 ab 1.5.

-

-

-

-

- 7

12:20

16:40

319 ST

1044

ab 28.5.

-

-

-

-

-

- 7

17:25

20:00

319 ST

1045 ab 28.5.

23:30

738 FEG

3034

ab 5.5.

18:30

738 FEG

3033 ab 5.5.

319 TK

1377

-

- 4 -

-

10:20

321 ST

FMO  HURGHADA (HRG) -

-

-

- 5 -

-

19:30 12:45

16:55

319 TK

1378

-

- 4 -

05:45

32A PC

988

20.6.-14.9.

1

-

- 4 -

01:30

05:45

738 PC

988

25.6.-17.9.

-

-

-

-

-

-

-

-

01:45

06:00

738 XQ

957 ab 22.6.

20:45

01:20+

319 ST

1184

18.6.-17.9.

03:45

08:00

319 ST

1734

ab 5.5.

- 6 -

05:00

09:15

321 ST

1734

ab 29.4.

- 7

-

- 5 -

-

-

-

-

-

-

-

11:50

-

-

22:20

00:50+

32A PC

987

19.6.-13.9.

- 6 -

22:20

00:50+

738 PC

987

24.6.-16.9.

22:30

00:55+

738 XQ

-

-

- 3 -

-

-

-

956 ab 21.6.

1

-

-

-

02:05

05:10

319 ST

1185 19.6.-18.9.

-

08:45

11:20

319 ST

1735 ab 5.5.

- 6 -

10:10

12:35

321 ST

1735 ab 29.4.

00:25+

321 ST

3411 bis 2.5.

-

-

-

KOS(KGS)  FMO

FMO  LANZAROTE(ACE) - 2 -

09:30

KAYSERI (ASR)  FMO

-

-

-

13:30

IZMIR (ADB)  FMO

FMO  KOS(KGS) -

-

1 2 - 4 - 6 -

FMO  KAYSERI (ASR) -

- 5 -

ISTANBUL-SABIHA GÖKCEN (SAW)  FMO

FMO  IZMIR (ADB) -

-

01:30

-

-

-

-

- 5 -

-

-

-

- 7

- 2 -

11:15

ISTANBUL-ATATÜRK(IST)  FMO

FMO  ISTANBUL- SABIHA GÖKCEN (SAW) -

- 4 -

HURGHADA (HRG)  FMO

FMO  ISTANBUL-ATATÜRK(IST) 1 2 - 4 - 6 -

-

14:25

-

-

-

- 5 -

-

-

-

-

LANZAROTE (ACE)  FMO 18:15

321 ST

3410

bis 2.5.

FMO  MALAGA (AGP)

-

2 -

-

-

-

-

19:00

MALAGA (AGP)  FMO

-

-

- 7

04:30

07:35

319 ST

3108

ab 30.4.

-

-

08:20

11:35

319 ST

3109 ab 30.4.

-

- 3 -

-

-

-

06:00

09:05

321 ST

3108

5.4.-26.4.

-

- 3 -

-

-

-

09:50

13:05

321 ST

3109 5.4.-26.4.

-

-

-

-

- 7

06:00

09:05

321 ST

3108

bis 23.4.

-

-

-

-

- 7

09:50

13:05

321 ST

3109 bis 23.4.

-

- 3 -

-

-

-

14:00

17:05

319 ST

3108

ab 3.5., nicht 31.5.-7.6.

-

- 3 -

-

-

-

17:50

21:05

319 ST

3109 ab 3.5., nicht 31.5. bis 7.6.

-

- 3 -

-

-

-

18:45

21:50

319 ST

3108

31.5. bis 7.6.

-

- 3 -

-

-

-

22:35

01:50+

319 ST

3109 31.5. bis 7.6.

-

-

-

-

-

-

- 7


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Sommerflugplan am FMO

pljjbocirdmi^k=OMNT STAND FEBRUAR 2017, GÜLTIG VOM 26.MÄRZ 2017 BIS EINSCHL. 28.OKTOBER 2017 Änderungen und Abweichungen vorbehalten! Aktuelle Informationen zum Tagesflugplan auf www.fmo.de oder in Ihrem Reisebüro. FLUGTAGE DAY

ABFLUG DEPARTURE

ANKUNFT ARRIVAL

FLUG NR. FLIGHT NO.

TYP TYPE

BEMERKUNGEN REMARKS

FMO  MÜNCHEN(MUC)

FLUGTAGE DAY

ABFLUG DEPARTURE

06:20

07:30

CR9 LH

2141

18.7. bis 28.8. nur MO

1

-

- 4 5 -

-

06:25

07:35

CR9 LH

2141

nicht 22.7. bis 26.8.

-

-

-

2 3 -

-

-

- 6 -

FLUG NR. FLIGHT NO.

TYP TYPE

-

-

07:15

08:25

E95 LH

2134

- 6 -

07:20

08:30

320 LH

2134

-

-

09:05

10:15

E95 LH

2135

-

-

07:20

08:30

E95 LH

2134

- 6 -

09:05

10:15

320 LH

2135

1 2 3 4 5 6 7

11:20

12:30

CR9 LH

2136

1 2 3 4 5 6 7

13:05

14:15

CR9 LH

2137

1

-

-

-

-

-

15:45

16:55

319 LH

2142

1 -

-

17:30

18:40

319 LH

2143

-

- 3 -

-

-

-

15:50

17:00

319 LH

2142

- 5 -

2142

1 2 3 4 5 -

-

-

-

BEMERKUNGEN REMARKS

MÜNCHEN(MUC)  FMO

1 2 3 4 5 - 7 -

ANKUNFT ARRIVAL

-

-

-

-

-

-

- 3 -

-

-

-

17:35

18:45

319 LH

2143

-

-

-

17:55

19:05

CR9 LH

-

-

- 5 -

-

19:40

20:50

CR9 LH

2143

-

2 -

- 7

18:40

19:50

319 LH

2138

1 - 3 - 5 6 - 2 - - - - 7 - - - 4 - - -

20:25 20:25 20:25

21:35 21:35 21:35

CR9 LH 319 LH 320 LH

2139 2139 2139

1 - 3 - 5 6 - - - 4 - - 1 2 3 4 5 6 7

18:40 18:40 21:55

19:50 19:50 23:05

CR9 LH 320 LH CR9 LH

2138 2138 2140

5729 22.6.-14.9.

-

FMO  PALMA DE MALLORCA(PMI)

-

-

-

17.7. bis 27.8. nur SO

PALMA DE MALLORCA(PMI)  FMO

-

-

-

-

-

- 7

04:30

06:55

321 ST

3872

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- 4 -

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06:00

08:30

73G ST

-

-

-

-

- 6 -

04:30

06:55

319 ST

3872

ab 13.5.

1

-

-

- 5 -

-

07:25

09:55

320 LLX

5914 19.5.-16.10.

-

-

-

-

- 6 7

05:00

07:15

32A* EW

6807

ab 9.4.

-

-

-

- 5 -

-

08:20

10:55

321 ST

3873

- 2 -

-

-

-

3873 bis 6.5. (ab 29.4. 319)

-

-

-

-

05:00

07:15

320 EW

6827

ab 29.5.

-

- 6 -

08:20

10:55

321 ST

-

- 3 -

-

-

-

05:05

07:20

320 EW

6827

ab 12.4.

1 2 3 4 5 6 7

08:30

10:55

738 HG

7747 ab 1.5.

-

-

-

- 5 -

-

05:00

07:25

321 ST

3872

-

-

-

-

- 6 7

08:35

11:00

738 HG

7747 nur 8.,22.,23.,29.,30.4.

-

-

-

-

- 6 -

05:00

07:25

321 ST

3872

bis 6.5. (ab 29.4. 319)

1

-

-

-

-

-

09:30

12:05

321 ST

3873

1 -

-

-

-

-

-

-

- 7

-

-

-

-

- 6 -

- 3 -

-

-

-

-

05:35

08:05

321 ST

3872

-

- 3 -

-

-

-

07:00

09:30

321 ST

3872

ab 3.5.

-

-

- 4 -

-

-

09:15

11:40

73G ST

5728

22.6.-14.9.

-

1 1 1 1 1

2 2 -

3 3 3 -

6 6 6 -

7 7 7 -

10:45 11:40 11:45 15:00 15:20 17:55 18:00 19:50

13:15 13:55 14:00 17:25 17:45 20:10 20:15 22:05

320 738 738 321 321 738 320 32A*

5913 7746 7746 3872 3872 7782 7782 6807

19.5.-16.10.

1 - 3 1 - 3 1 - - - - 2 - 2 1 - -

4 4 -

5 5 5 5 -

LLX HG HG ST ST HG HG EW

ab 1.5. nur 8.,22.,23.,29.,30.4. ab 9.5. nur 8.,9.,15.,17.-30.4. ab 2.6.

4 -

-

09:40

12:15

321 ST

3873

10:05

12:40

319 ST

3873 ab 13.5.

321 ST

3873 ab 3.5.

738 320 32A* 321 321 32A* 320

7783 7783 6806 3873 3873 6806 6826

-

-

-

10:25

13:00

5 5 5 -

6 6 -

7 -

14:45 14:50 16:50 18:20 18:40 23:15 23:15

17:10 17:15 19:05 20:55 21:15 01:30+ 01:30+

HG HG EW ST ST EW EW

8.,9.,15.,17.-30.4. ab 2.6.

ab 10.4. ab 9.5. ab 8.4. ab 28.5.

ab 10.4.

FMO  RHODOS(RHO)

RHODOS(RHO)  FMO

- 2 -

-

-

-

04:00

08:25

319 ST

5980

ab 2.5.

-

2 -

-

-

-

09:10

11:55

319 ST

5981 ab 2.5.

-

-

-

-

- 6 -

13:30

17:55

319 ST

5980

ab 29.4.

-

-

-

-

- 6 -

10:10

12:55

73G ST

5981 8.4.-22.4.

-

-

-

-

- 6 -

13:40

18:05

73G ST

5980

8.4.-22.4.

-

-

-

-

- 6 -

18:40

21:25

319 ST

5981 ab 29.4.

-

FMO  STUTTGART(STR)

-

STUTTGART(STR)  FMO

-

-

07:00

08:20

J32

IS

501 W2 6501 nicht 1.8.-2.9.

1 2 3 4 -

-

-

08:50

10:10

J32

IS

502 W2 6502 nicht 1.8.-2.9.

1 2 3 4 5 -

-

17:30

18:50

J32

IS

505 W2 6505 nicht 1.8.-2.9.

1 2 3 4 5 -

-

19:20

20:40

J32

IS

506 W2 6506 nicht 1.8.-2.9.

1 2 3 4 -

FMO  TENERIFFA(TFS)

TENERIFFA(TFS)  FMO

-

-

-

- 5 -

-

12:00

16:05

321 ST

5192

bis 21.4.

-

-

-

- 5 -

-

16:50

22:25

319 ST

5193 ab 28.4.

-

-

-

- 5 -

-

12:05

16:00

319 ST

5192

ab 28.4.

-

-

-

- 5 -

-

16:55

22:40

321 ST

5193 bis 21.4. 6953 24.5. und 14.6.-13.9.

F M O  V A R N A ( V A R) -

- 3 -

-

- 3 -

1 -

-

-

VARNA (VAR)  FMO

-

05:30

09:10

319 ST

6952

24.5. und 14.6.-13.9.

-

- 3 -

-

-

-

09:55

11:50

319 ST

-

-

-

11:35

15:15

319 ST

6952

31.5.-7.6.

1

-

-

-

-

-

10:30

12:10

M82 BUC

1213 5.6.-18.9.

-

-

-

13:00

16:30

M82 BUC

1214

5.6.-18.9.

-

- 3 -

-

-

-

16:00

18:00

319 ST

6953 31.5.-7.6.

-

-

Zeichenerklärung: 8Q= Onur AIr: www.onurair,.com BUC = Bulgarian Air Charter: www.bgaircharter.com EW = Eurowings: www.eurowings.com FEG = Fly Egypt: www.flyegypt.today HG= Niki: www.flyniki.com IS / W2 = AIS Airlines: www.aisairlines.de LH = Lufthansa: www.lufthansa.com LLX = Small Planet: www.smallplanet.aero PC = Pegasus: www.flypgs.com ST = Germania: www.flygermania.de TK = Turkish Airlines: www.thy.com XQ = Sun Express: www.sunexpress.com

319 = Airbus A319 320 = Airbus A320 32A = Airbus A320 (Sharklets) 321 = Airbus A321 73G = Boeing 737-700 738 = Boeing 737-800 CR9 = Canadair Jet 900 E95 = Embraer 195 J32 = Jetstream 32 M82 = MD 82 32A*= im April 320

-

1: Montag 2: Dienstag 3: Mittwoch 4: Donnerstag 5: Freitag 6: Samstag 7: Sonntag


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Papierpiraten und Füllerfreibeuter Wir suchen nach talentierten Autoren, die mit Können und Begeisterung für Stadtgeflüster-Magazin schreiben möchten. Du liebst Interviews abseits des Mainstreams und fühlst dich in einer dieser Kategorien wohl: Kultur, Sport, Politik, Wissenschaft, Kurioses, Lokales oder Wirtschaft? Dann würden wir uns über einen Anruf unter 0251-4816857 und Kennenlernen sehr freuen; oder schreib eine Mail an stefan@stadtgefluester-muenster.de


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Für gute münstersche Luft „Ab 2050 nicht mehr die Umwelt zerstören“ – klingt klasse. Wer sollte das schaffen, wenn nicht Münster? Auf geht’s, werden wir klimaneutral. Wie lässt sich dieses ambitionierte Ziel erreichen? Wie lässt sich klimaschonendes Handeln mit dem normalen Alltagslaben verbinden? Welche technischen Angebote sind dafür notwendig? Was muss die Politik tun? All das will das Bürgerforum Münster Klimaschutz 2050 klären. Alle, die Lust haben, mitzureden, sollten sich die folgende Woche rot im Kalender markieren: Vom 31. März bis zum 8. April soll sie ausdiskutiert werden, die klimaneutrale Zukunft Münsters.

Wie werden wir uns im Jahr 2050 bewegen, wie werden wir wohnen und unsere Energie erzeugen? Wie wir diese Fragen beantworten, ist entscheidend dafür, was wir damit unserem Klima antun – oder wie wir es schonen. Die große Bandbreite der Themen reicht dabei von erneuerbaren Energien über klimafreundliches Bauen, Wohnen und Sanieren bis hin zu klimaschonender Mobilität und Konsum. Es geht dabei um die ganz große Zukunftsvision für 2050,

aber auch darum, was jeder von uns schon heute machen kann. Klimaschutz lebt nicht nur von Visionen, sondern von umsetzbaren Projekten und engagierten Überzeugungstätern – hier ist Kreativität gefragt. Dafür gibt es die Projektwerkstatt der Themenwoche: Für erste Geistesblitze bis hin zu bereits ausgearbeiteten Aktionen ist sie eine Plattform, um zu diskutieren, Mitstreiter zu finden und Anregungen im Dialog mit anderen zu erhalten.

Weitere Infos und Anmeldung zu den Veranstaltungen auf: www.klima.muenster.de

Deine Deine DeineIdeen: Ideen: Ideen:unsere unsere unsereZukunft! Zukunft! Zukunft!

Die Die DieStadt Stadt Stadt gemeinsam gemeinsam gemeinsam gestalten! gestalten! gestalten!

Komm zum Bürgerforum Komm Kommzum zumBürgerforum Bürgerforum

www.klima.muenster.de www.klima.muenster.de www.klima.muenster.de

In Kooperation mit In Kooperation In Kooperation mitmit


ANTALYA ANTALYA FARO FARO BURGAS BURGAS GRAN CANARIA GRAN CANARIA MALAGA MALAGA KOSKOS FUERTEVENTURA FUERTEVENTURA KRETA KRETA HURGHADA HURGHADA MALLORCA MALLORCA VARNA VARNA RHODOS RHODOS LANZAROTE LANZAROTE TENERIFFA TENERIFFA

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ANTALYA ANTALYA FARO FARO BURGAS BURGAS GRAN CANARIA GRAN CANARIA MALAGA MALAGA KOS KOS FUERTEVENTURA FUERTEVENTURA KRETA KRETA HURGHADA HURGHADA VIEL MEHR FLÜGE, IZMIR IZMIR VIEL MEHR FLÜGE, MALLORCA MALLORCA VIEL MEHR URLAUB VARNA VIEL MEHR URLAUB VARNA RHODOS RHODOS LANZAROTE LANZAROTE TENERIFFA TENERIFFA

FMO2017 2017 FMO

FMO.DE FMO.DE

!!


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