-1DEINS! | Ausgabe 08 | Season 12 im AUGUST 2017 Das Interviewmagazin vom
SYBILLE BENNING WIR, EUROPA UND DIE WELT
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Fast Forwort
Inhaltsverzeichnis WIR, EUROPA UND DIE WELT ................. Seite 04 Sybille Benning MIT DEM SARG IN DIE GALAXIS ............ Seite 12 Charles Chafer DIE FRAGE NACH DER EIGENEN IDENTITÄT ................................ Seite 16 Michael Patrick Kelly
Liebste Leserin, lieber Leser, eigentlich sind Politiker dafür bekannt, ziemlich viel leeres Geschwätz von sich zu geben. Ob die Benning und die Zypries da Ausnahmen bilden, wissen wir in der Redaktion zwar inzwischen ... Aber euch bitte ich, das selber herauszufinden, schließlich sind wir uns der Verpflichtung nach größter Neutralität bewusst; ansonsten kann sich die gesamte News-Branche auch gleich begraben lassen. Aber auch da helfen wir gerne, und haben Charles Chafer gefragt, verkauft er doch seit 1997 Weltraumbeerdigungen! Da können selbst ungeliebteste Politiker sicher sein, die ewige Ruhe zu finden. Zumindest gehen wir stark davon aus, wir sind schließlich keine Hellseher. Für den Blick in die Zukunft haben wir deshalb auch lieber die Agentur für Zukunftsforschung in Köln gefragt, was Morgen so alles passieren wird.
EINE FRAU AUF AUGENHÖHE ................ Seite 24 Brigitte Zypries BLICK IN DIE ZUKUNFT ............................ Seite 32 Karlheinz Steinmüller DIE KRITISCHE GRALSHÜTERIN ........... Seite 38 Nike Wagner SCHÖN HIER ................................................ Seite 44 Nana Zanni HAIE, FÄUSTE, KÜBELBÖCK .................... Seite 66 Kalkofe & Rütten
Ach ja, Köln. Damit wären wir ja schon beinahe in Bayreuth – dem Ort, zu dem wir jedes Jahr mit der ganzen Redaktion keinen Betriebsausflug machen. Wer hingegen häufiger dort ist, ist der Wagner-Clan. Wir sprachen also mit Nike, geborene Urenkelin vom alten Richard, über Künstlertum und Familienbande. Aber klar, wir haben noch weitere Interviews im Heft, und ja: KALKOFE IST DABEI! Absolut August Thorsten
FERIENTIPPS .......................................... Seite TOP-EVENTS .......................................... Seite ALLIANZ FÜR KLIMASCHUTZ .......... Seite TURNIER DER SIEGER ........................ Seite JOBS UND MEHR .................................. Seite TIPPS & TERMINE ................................ Seite
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ARNDT Zinkant FRAGT CDU-ABGEORDNETE SYBILLE BENNING, WAS SIE ALS KONSERVATIVE ANTREIBT Vor vier Jahren konnte Sybille Benning in ihrem hiesigen Wahlkreis das Direktmandat für die CDU erringen. Als eine von 299 direkt gewählten Abgeordneten. „Das möchte ich auch wieder schaffen!“, stellt die Politikerin lachend, aber entschieden klar. Überhaupt lacht die studierte Ingenieurin viel, strahlt einen zupackenden Optimismus aus – was zu den bunten „Fyal“-Schirmen passt, die beim Interview über ihrem Kopf baumeln. Sorgenbehaftete Themen dürfen nicht außen vor bleiben – aber in Münster, der Insel der Seligen, wirken Demokratie-, Klima- und Flüchtlingskrisen seltsam weit entfernt. Frau Benning, so scheint es, steht für jene moderne, urbane und weibliche CDU, die manchen Konservativen zu weit geht. Da bleibt die Frage nicht aus: Was heißt eigentlich konservativ?
WIR, EUROPA UND DIE WELT Frau Benning, wo drückt Münster der Schuh? Zu Ihren Hauptthemen zählen ja Infrastruktur und Verkehr. Da ist Münster mit anderen Städten kaum zu vergleichen. Wir haben so viele Fahrradfahrer, dass es problematisch wird. Dabei wollen wir sie ja haben – und ihren Anteil am Verkehr noch erhöhen! Wir haben außerdem über 100 000 Pendler … … und für die müssen an der Bahn etc. Schnittstellen geschaffen werden. Außerdem sollten wir den Anteil der e-Bikes und e-Autos erhöhen – mit Aufladestationen dort, wo man parkt. Ich wünsche mir, dass Münster ein Modellraum für Vernetzungsstrukturen wird. Sie haben sich klar gegen die Idee einer City-Maut ausgesprochen. Werden solche grünen Pläne der Münster-CDU allzu oft aufgedrückt? Das war ja ein sechsseitiger Antrag mit allen möglichen Maßnahmen darin: breitere Radwege, neue Ampelschaltung, Carsharing, Bikesharing … Es geht um weniger Lärm, weniger Schadstoffe, mehr Lebensqualität.
Hört sich aber alles sehr grün an … Das kann die CDU ebenfalls! Wer den Vernetzungsgedanken ernst nimmt, muss alle Maßnahmen in Erwägung ziehen. Das habe ich als Ratsfrau getan – und setze es als Bundestagsabgeordnete fort. Nehmen wir das leidige Konversionsthema. Salopp zugespitzt: Die Stadt will die Kasernengrundstücke kaufen – Schäuble will zu viel Geld, deshalb geht es nicht. Frustriert Sie das? Wir müssen immer die Belange vor Ort mit den Präferenzen des Bundes abgleichen. Natürlich ist der Bund bestrebt, Einnahmen zu erzielen, die allen Bürgern zugutekommen. Wer da eine besondere Regelung für die eigene Kommune fordert, muss das den Abgeordneten genau erklären. So ein Abwägungsprozess dauert seine Zeit, der ist sehr komplex. Wir müssen in Münster pro Jahr etwa 2000 Wohneinheiten ausweisen. Mit diesen Kasernenflächen kann man Stadtentwicklung betreiben. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass die BIMA bei der Unterbringung der Flüchtlinge einen enorm bedeutsamen Beitrag geleistet
Fotos: Arndt Zinkant
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Münster weiß in dieser Dame eine engagierte Vertreterin in Berlin: Sybille Benning hat. Ich bin optimistisch, dass in der nächsten Legislaturperiode mehr wichtige Diskussionen der Stadtentwicklung geführt werden. Ihr Mann führt seit Jahrzehnten einen mittelständischen Betrieb. Viele glauben, der Mittelstand würde übermäßig geschröpft – ist das so? Gerade die kleinen und mittleren Betriebe machen das Münsterland zur gedeihenden Region. Es gibt gut zu tun, aber in der Tat sind sie mit Steuern und Abgaben belastet. Daher sagen wir im aktuellen Regierungsprogramm unmissverständlich: Das können und werden wir ändern! Unsere Region ist durch kleine
und mittlere Unternehmen geprägt. Das ist der Kanzlerin durchaus bewusst. In Deutschland – so die Binsenweisheit – werden eher Parteien als Personen gewählt. Glauben Sie, dass das noch zutrifft? Es kommt darauf an, wer für die jeweilige Partei steht und wie glaubwürdig diese Person ist. So ganz blind läuft keiner den Parteien hinterher! Ich will das Direktmandat jedenfalls verteidigen, das sag’ ich deutlich. Mir ist wichtig, dass die Münsteranerinnen und Münsteraner wissen, dass sie mit mir eine engagierte Ansprechpartnerin in Berlin haben. Mit der Kanzlerin haben wir im Übrigen eine
Person, die weltweit für Verlässlichkeit und Souveränität steht, Vertrauen genießt. Bei der „Ehe für Alle“ haben Sie im Bundestag dafür gestimmt, im Gegensatz zu Frau Merkel. In welchen Punkten stimmen Sie ebenfalls nicht mit ihr überein? Es war ja eine Gewissensentscheidung … ... die offiziell aber immer vorliegen sollte! Ja, ich sehe das auch so – aber diese war besonders schwierig. Ich glaube, es gab für beide Positionen Gründe, die ich respektiere. Frau Merkel hat sich als Parteichefin an unser Grundsatzprogramm gehalten, welches dies eben noch nicht vorsieht.
» Ich wünsche mir, dass Münster ein Modellraum für Vernetzungsstrukturen wird. « Beinahe im Schatten dieser Abstimmung erfolgte noch die über Heiko Maas‘ „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“. Verraten Sie da Ihre Entscheidung? Ich habe dafür gestimmt. Wir müssen die rechtlichen Kanäle berücksichtigen, um für Datenaustausch zu sorgen – das will die Union. Dem Gesetz wird vorgeworfen, Facebook-Zensur zu betreiben. Quasi als Vorhut des Staates sollen binnen 24 Stunden rechtswidrige Inhalte verschwinden, sonst drohen 50 Millionen Euro Strafe. Mir als Journalist läuft es eiskalt den Rücken runter, wenn die Axt an die Meinungsfreiheit gelegt wird. Wir müssen mehr darauf achten, was ins Netz gestellt wird. Viele nutzen das, ohne nachzudenken – und lassen benutzen. Die Meinungsfreiheit ist verfassungsmäßig garantiert, keine Frage. Aber wie gehen wir mit
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denen um, die die Persönlichkeitsrechte anderer Menschen verletzen? In Zeiten zunehmender Digitalisierung müssen wir verdeutlichen, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist. Es gibt doch Gesetze gegen Verleumdung, Verletzung der Persönlichkeitsrechte, Volksverhetzung usw. – man kann gegen das alles rechtlich vorgehen. Aber wenn gigantische Strafzahlungen drohen, werden Facebook und Co. löschen, was das Zeug hält. Warum haben Sie das befürwortet? Es ist eine schwierige Frage – aber Rechtswidriges im Netz zu lassen, finde ich auch nicht richtig. Wir müssen Wege finden, um dem Hass im Internet entgegenzutreten.
» Konservatismus heißt, dass man Werte schätzt und bewahrt. Aber man muss die Realität im Auge behalten. « Die „Reporter ohne Grenzen“ haben sich massiv dagegen ausgesprochen. Im Rechtsausschuss hielten sieben von zehn Sachverständigen das Gesetz für verfassungswidrig. Der Widerspruch gegen Heiko Maas war im Vorfeld gewaltig. (Schmunzelt:) Er hatte mit seinen Gesetzen in dieser Legislatur nicht viel Glück … Sie sind erst mit 40 in die CDU eingetreten – damals mit Beginn der „Angie-Ära“. Ist es noch dieselbe Partei von damals? Die Gesellschaft hat sich verändert, und die CDU besteht wie die Gesellschaft aus Menschen. Ich finde es wichtig, dass man der Partei diese Veränderung anmerkt. Unser konservatives, christlich-soziales und liberales Funda-
ment können Sie aber in jeder gesellschaftspolitischen Entscheidung klar erkennen. Aber der Konservative zeichnet sich doch dadurch aus, dass er sein Mäntelchen nicht in den Wind des Zeitgeistes hängt. Konservatismus heißt, dass man Werte schätzt und bewahrt. Aber man muss die Realität im Auge behalten. Die CDU steht für eigene Werte, die durch qualitativ gute Bildung, die soziale Marktwirtschaft sowie unsere Einbindung in ein geeintes Europa gestützt werden. Dadurch kann man diese Werte leben. Wir agieren aber immer globaler, und die CDU hat die Aufgabe, alle Menschen auf dem Weg in die Zukunft mitzunehmen. Das geht nicht, indem man stehenbleibt. Dabei ist die CDU sozialdemokratischer geworden. Polemiker behaupten, dass mittlerweile fast alle Parteien sozialdemokratisch sind. Wir sind immer sozial gewesen, insbesondere in der Wirtschaftspolitik. Uns unterscheidet aber grundsätzlich, dass wir auf die Selbstverantwortlichkeit des Menschen setzen. Erst dadurch entsteht Initiative. Wir unterstützen die, die nicht für sich einstehen können. Zu den gesellschaftlichen Veränderungen gehört, dass man sich z. B. für Alleinerziehende einsetzt. Das hatte man lange nicht so im Blick. Die meisten Menschen mit Kindern möchten arbeiten, sie benötigen gute Betreuungsmöglichkeiten. Das kann man doch nicht „Sozialdemokratisierung“ nennen. Das ist Orientierung an der Realität. Konservativ zu sein, heißt für mich: Werte wie Verlässlichkeit, Vertrauen – dass man füreinander und für Schwache sorgt. Das würde jeder Grüne oder Sozi unterschreiben … Was bedeutet, dass man mit ihnen zusammenarbeiten kann – von daher dürfen sie das gern unterschreiben! Die CDU ist die einzige Partei, die solche gesellschaftlichen Veränderungen mit der finanziellen Solidität Deutschlands in Einklang bringt. Spielt der kirchliche Aspekt der Partei für Sie eine Rolle?
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Konservative Realistin mit dem Blick für das Menschliche: Sybille Benning Ich bin Katholikin. Von daher versuche ich, christlich zu leben, auch wenn das nicht immer klappt (Lacht). Wir sind ja eine UNION – weil die Katholiken und Evangelischen vorher nicht so leicht zusammengingen. So haben wir eine christlich geprägte Partei gebildet, die mittlerweile auch für andere Religionsgemeinschaften offen ist. Sie gehen auf alles sehr positiv zu. Der verstorbene Kabarettist Dieter Hildebrandt sagte: „Ich freue mich über jeden Politiker, der sich sorgt!“ Was macht Ihnen persönlich Sorge?
Der Umgang mit der Wahrheit. Ich sorge mich um Systeme, die sich in die falsche, autoritäre Richtung entwickeln – wie die Türkei oder Ungarn. Um die globale Flüchtlingslage, momentan sind 65 Millionen Menschen auf der Flucht. Nicht alle aufgrund von Krieg, sondern z. B. wegen des Klimas. Aber viele Kriege entstehen aufgrund der klimatischen Gegebenheiten. Als Mitglied im Europarat, da bekommt man das immer mit. Länder wie Armenien und Aserbaidschan streiten sich bereits um Wasser-Ressourcen! Ich bin froh, dass Deutschland nun den neuen Afrikaplan
verfolgt, weil es wichtig ist, den Menschen vor Ort zu helfen. Wir können nicht allen, die in Deutschland leben wollen, Aufnahme gewähren. Ich bin auch überzeugt, dass jeder am liebsten dort leben möchte, wo er kulturell verwurzelt ist. Ich habe den Eindruck, dass jetzt im NRW-Wahlkampf und auch im Bundestagswahlkampf kaum noch darüber gesprochen wurde. Ein gutes Zeichen – es ist ja im vergangenen Jahr eine Menge erreicht worden. Ohne die vielen Ehrenamtlichen, die sich engagiert haben, würde man das alles viel mehr merken. Die Registrierung usw. klappt viel besser als am Anfang, es kommen ja auch spürbar weniger Flüchtlinge in Deutschland an. Wir haben mit dem Asylpaket I und II viele Gesetze auf den Weg gebracht, um die genannten Verbesserungen zu erreichen.
» Ich hoffe, dass Deutschland und Frankreich einmal mehr der europäische Motor werden. « Die Kritiker kommen nun mit der großen Rechen-Keule. Es wird soundsoviel kosten, angeblich 50 Milliarden pro Jahr – das könne kein Sozialstaat verkraften. Was antworten Sie denen? Zunächst: Was ist die Alternative? Wir kümmern uns darum, dass jene, die ein Bleiberecht haben, die Sprache lernen und gegebenenfalls eine Ausbildung machen. Diejenigen ohne Bleiberecht muss man auffordern, freiwillig zurückzugehen – wenn alles nichts hilft, muss abgeschoben werden. Dafür gibt es das Gesetz. Bleiben darf jemand, der aus politischen oder religiösen Gründen verfolgt wird. Die übrigen nicht.
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Sie haben ja drei Jahre in Frankreich gelebt. Was sagen sie zu Präsident Macron? Ich bin in der deutsch-französischen Parlamentarier-Gruppe, weil ich dieses Nachbarland faszinierend finde. Vor Macron gab es eine andere politische Kultur, vielleicht sollte man sogar Unkultur sagen. Die Franzosen wollten einen Wechsel. Ich glaube und hoffe, dass er mit seinem Enthusiasmus die Menschen mitnimmt. Um die Reformen durchzuführen, die Frankreich braucht! … was sich auch auf die EU auswirkt. Die EU sollte sich auf Gemeinsames konzentrieren, sei es gemeinsame Flüchtlingspolitik, Außenpolitik, Sicherheitspolitik usw. Die Finanzhoheit der EU wird nicht so schnell kommen, das ist klar. Dafür sind wir ja ein Europa der Regionen. Mir erscheint die EU gespalten, es gibt ein Nord-Süd-Gefälle und ein Ost-West-Gefälle. Die Staaten, die früher dem Ostblock angehörten, sehen beinahe alle wichtigen Themen anders. Manches kann ja selbstbestimmt bleiben, aber der Rahmen Europa muss stärker werden. Die Globalisierung fährt keiner mehr zurück! Unsere ethischen Werte würde ich schon gerne stärker voranbringen. Deutschland macht ein Prozent der Weltbevölkerung aus – als EU sind wir immerhin zehn Prozent. Wir sollten einsehen, dass wir nur gemeinsam stark sein können. Ich hoffe, dass Deutschland und Frankreich einmal mehr der europäische Motor werden. Die EU muss das Wohlstandsversprechen, das viele osteuropäische Staaten zum Eintritt bewegt hat, wieder erfüllen. Stottert der deutsche Motor zu stark? Der deutsche Motor läuft derzeit wie geschmiert. Aber uns muss klar sein: Das Wichtigste, was Deutschland hat, sind die Menschen, die Köpfe – denn wir haben ja keine Rohstoffe. Wir brauchen sowohl gute Bildung im Studium als auch in der beruflichen Ausbildung. Ich habe anfangs eine Lehre im Garten- und Landschaftsbau gemacht, bin auf dem Bau gewesen. Es hat mir gutgetan,
dort „sozialisiert“ zu werden – das würde ich jedem raten. Warum? Verschiedene Menschen, unterschiedliche Kulturen, unterschiedliche Hierarchien usw. – und draußen arbeiten! Das wichtigste Mittel gegen Armut ist Arbeit, deswegen setze ich mich für einen guten Standort Münster ein (da kommen wir zum Anfang). Wegen des guten Standorts wollen so viele Leute hierher. Es wäre schlimmer, wenn alle hier wegziehen würden. Das erzählen mir viele Kollegen aus dem Bundestag, die es mit sich entvölkernden Dörfern zu tun haben. Sie sagen immer: Du hast gut reden – euch geht’s gut! ◊◊◊
INFO
Sybille Benning Frau Benning ist gebürtige Münsteranerin – und hat starke Wurzeln in der Stadt. Sie ist studierte Ingenieurin und Geographin. Von 1990-1993 lebte sie mit ihrer Familie in Paris und arbeitete als Landschaftsplanerin. Politische Stationen: 2002 Sachkundige Bürgerin im Ausschuss für Umwelt und Bauwesen, seit 2003 stellvertretende Vorsitzende der CDU Roxel, 2004 und 2009 direkt gewähltes Mitglied im Rat der Stadt Münster. 2004 bis 2012 stellvertretende Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, von 2008 bis 2013 planungspolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion. Seit 2013 ist Sybille Benning Mitglied des Bundestages.
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DOMINIK IRTENKAUF FEILT MIT CHARLES CHAFER AM TESTAMENT, UM POSTMORTEM INS ALL FLIEGEN ZU KÖNNEN Am Grabesrand tönt der Priester: „Asche zu Asche! Staub zu Staub!“ Derart trocken muss es jedoch bei der Beerdigung nicht zugehen. Das US-amerikanische Unternehmen Celestis bietet seit 1997 an, Teile der Asche ins All zu schießen. Nach dem Tod wird man so eins mit den Sternen. Quasi per Urne durch die Galaxis. Was es damit auf sich hat, und ob bald auch lebende Menschen in die Tiefen des Kosmos vordringen, erklärt Charles Chafer, einer der Gründer des intergalaktischen Bestattungsinstituts.
MIT DEM SARG IN DIE GALAXIS
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Beim ersten Memorial Space Flight 1997 war Timothy Leary dabei. Eine hochinteressante, aber wegen der LSD-Versuche umstrittene Person. Ein symbolischer Gründungsakt für Ihre Firma? Kann man so nicht sagen. Sein Sohn und einer seiner Freunde sahen die Anzeige für unsere Dienstleistung. Wir schickten denen unsere Unterlagen zu. Und ein Bekannter von mir, der damals bei der NASA arbeitete, meinte, unser Konzept würde Dr. Leary ansprechen. Er zeigte sich begeistert, auf diese Weise seine letzte Reise anzutreten. Er nannte es: „Zum Licht werden“.
Man kann das Ziel für den Toten auswählen!? Ja, klar.
Wie läuft ein solches Begräbnis im All ab? Die meisten Leute erreichen uns über die Webseite, aber wir erhalten auch Anrufe. Dabei arbeiten wir auf mit Partnern aus der Bestattungsbranche zusammen – weltweit. Werden wir mit dem Kunden handelseinig, schließen wir für eine unserer vier Dienstleistungen einen Vertrag ab.
» Dr. Leary nannte es: „Zum Licht werden! «
Und dann? Wir lassen dem Kunden unser Probeset zukommen, mit dem uns entweder die Angehörigen oder das Bestattungsinstitut eine kleine Menge der eingeäscherten Überreste schicken können. Diese lagern wir in unserer Hauptfiliale in Texas ein, bis wir die Brandrückstände in die Container füllen können. Diese individuellen Flugkapseln wandern zur Rakete bzw. dem Satelliten, der die Asche mit ins All nimmt. Sie müssen sicher Vorkehrungen treffen, um den richtigen Umgang mit der Asche zu garantieren? Der Prozess wird von Firmen aus dem Bestattungsgewerbe professionell durchgeführt. Wir dokumentieren den gesamten Vorgang. Ist die Asche in die Kapseln gefüllt, sorgen wir für einen reibungslosen Transport zur Rakete, die ins All startet. Wohin geht die Reise? Wir bieten vier Richtungen an: Earth Rise, Earth Orbit, Luna und Voyager.
Könnten Sie noch mehr zu den Zielen sagen? Earth Rise: Man fliegt ins All und kehrt zur Erde zurück. Earth Orbit: Man fliegt in den Orbit der Erde. Luna: Man fliegt zur Mondumlaufbahn oder auf die Oberfläche. Voyager: Man startet in den Deep Space. Der Voyager-Flug geht weiter als zum Mond? Ja, es handelt sich um eine Mission in den Tiefenraum.
Wie viele „Seelen“ können Sie denn auf dem Voyager-Flug mitnehmen? Bisher waren 25 Personen die unterste Grenze bei einem Flug. Die größte Anzahl von Aschecontainern umfasste 330 Leute, Menschen, Individuen. Wir achten bei jedem Flug sehr auf die technologischen Aspekte. Es hängt nicht zuletzt auch von der Transportereinheit ab. Was passiert am Ende mit dem Voyager-Flug? Gibt es eine Art „Begräbnis“, indem das Raumschiff dereinst in eine Planetenoberfläche kracht? Die Voyager-Mission gilt als erfüllt, sobald das Raumgefährt die Erde-Mond-Nachbarschaft passiert hat. Diese Grenze liegt bei ungefähr 402.000 Kilometern. Von diesem Punkt an ist das Gefährt auf sich allein gestellt, es fliegt endlos. In 99,99999 Prozent der Fälle wird das Voyager-Raumschiff mit keinem Objekt zusammenstoßen. Das Weltall ist schlicht zu riesig. (Lacht) Dieses Gefährt wird früher oder später die Sonne hinter sich lassen. Gibt es gesetzliche Einschränkungen? Unsere Kunden unterschreiben Verträge,
Fotos: Celestis Inc.
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Die ... „etwas andere“ Bestattung ... in denen wir darauf hinweisen, die lokalen Regeln und Gesetze zu befolgen. Wir haben uns damit nicht tiefer beschäftigt, aber wir halten unsere Kunden an, diese zu befolgen. Dazu muss man festhalten: Bezüglich des Transports von Asche gibt es kaum Einschränkungen. In den meisten Nationen dieser Welt erachtet man die Einäscherung als Letzten Willen. Das trifft aber nicht auf die Asche von Neugeborenen zu, weil dort gesonderte Regelungen gelten. Es hagelt Kritik von manchen Bestattern, man dürfe die Asche eines Toten nicht aufteilen. Wir führen eine sogenannte „Memorialization“ durch. Das umfasst die Einäscherung, aber darin drückt sich auch die Erinnerung an den Verstorbenen aus. Es gibt einen gewissen Trend bei Menschen aus aller Welt, sich für diese Art des Umgang mit dem Tod zu entscheiden.
Sie nutzen aber nur einen Teil der eingeäscherten Person. Warum? Die Wahl wird durch die hohen Kosten des Weltraumflugs eingeschränkt. Daher bieten wir an, einen symbolischen Teil ins All zu befördern. Wir offerieren diesen Bestattungsdienst in Preiskategorien, die mit einer herkömmlichen Beerdigung vergleichbar sind. Der Trend geht zurzeit da hin, insbesondere in den Vereinigten Staaten, den eigenen Körper für multiple Zwecke und späteren Gebrauch zu nutzen. Haben Sie einen Background in der Weltraum-Technologie? Oh ja. Ich war Teil des Teams, das 1982 die erste privatfinanzierte Rakete ins All geschossen hat. Die „Conestoga 1“. Ich blicke auf einen umfassenden Hintergrund auf dem privaten Raumfahrtsektor zurück, der der Celestis-Gründung vorausgeht.
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Was führte zur Gründung? Ich war Mitbegründer von Celestis Mitte der 90er Jahre aus der Überzeugung heraus, der beste Weg, das All für die Menschheit zu erschließen, sei, den Handel anzuregen. Zudem wollten wir einen Markt für Weltraumerfahrungen finden bzw. diesen erschaffen. Bereits Mitte der 80er Jahre wurde ich mit derselben Idee von einer anderen Firma angeworben. Seit einiger Zeit kann ich auch DNS ins All bringen lassen. Wird daraus im Kosmos Leben entstehen? Nein, denn sie ist inaktiv. Es handelt sich nicht um lebende Proben. Die DNS wird von einem Partner in Kanada für eine Langzeitlagerung vorbereitet. Sie schaffen eine komplett inaktive Substanz, die eine entsprechende DNS-Information birgt, aber nicht im eigentlichen Sinne lebendig ist. Ist es eine Art Text, eine Information, die jemand lesen könnte, wenn er sie im Weltraum findet? Die DNS wird auf eine Fläche aufgetragen. Wäre es nicht interessanter, ganze Menschen ins All zu schicken? Oder sind wir noch nicht soweit? Weltraumtourismus ähnelt der kommerziellen Luftfahrt. Zunächst könnten das nur wenige anbieten, dann werden neue hinzukommen und schließlich wird es zum Massenverkehrsmittel. Das zeichnet sich sowohl in den nächsten zehn Jahren ab – als auch in hundert.
Hundert Jahre – eine ziemlich lange Zeit. Leider werde ich das wohl nicht mehr erleben! Ich meine, dass man durchaus bereits jetzt und nicht erst in hundert Jahren ins All reisen kann. Ich möchte aber betonen, dass ein privatwirtschaftlicher Reiseverkehr ins Weltall noch hundert Jahre benötigen wird, um mit der heutigen kommerziellen Luftfahrt auf einer vergleichbaren Stufe zu stehen. Mr. Chafer, vielen Dank für diese Bestattung … Ups … Beratung, natürlich. ◊◊◊
INFO
CELESTIS Seit 1997 bietet der amerikanische Dienstleister Begräbnisse im All an. Für einen entsprechenden Preis wird ein Teil der eigenen Asche auf die Rakete oder den Satelliten geschnallt. So flogen bereits Gene Roddenberry, Vater des Star-Trek-Kosmos und seine Frau, wie auch der Scotty-Darsteller aus der klassischen Star-Trek-Serie zur letzten Ruhe ins All. Auch in Münster könnte man sich fürs All einäschern lassen. Der Mitgründer der Firma, Charles Chafer, arbeitet seit 1981 in der kommerziellen Raumfahrtindustrie. Er wird regelmäßig in Washington, D.C., zu Fragen privater Raumfahrt vor dem Kongress gehört. celestis.com
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Dennis Kunert fragt Michael Patrick Kelly nach seiner iD Die meisten von uns würden die Frage nach den bisherigen Lebensabschnitten ähnlich beantworten: Erst die Kindheit, dann die Schulzeit, gefolgt von Ausbildung/Studium und dem Einstieg ins Berufsleben. Michael Patrick Kellys Lebensweg bricht mit diesem Schema: Als „Paddy“ begeisterte er im Teenie-Alter mit seiner Familie weltweit Millionen von Menschen, als „Bruder John Paul Mary“ lebte er sechs Jahre zurückgezogen in einem Kloster, um 2010 unter seinem bürgerlichen Namen ins Musikgeschäft zurückzukehren. Kein Wunder also, dass ihn ein Thema nicht loslässt:
DIE FRAGE NACH DER EIGENEN IDENTITÄT
Wer bist du? (Lacht) Das ist eine gute Frage, auf die es viele Antworten gibt. Letztlich bleibt der Mensch ein Mysterium. Bitte versuche es. Jeder Mensch ist einzigartig, es ist sicher falsch, jemanden auf einen oder wenige Aspekte zu reduzieren. Aber ich versuch’s mal: Privat bin ich Ehemann, beruflich Musiker, bürgerlich Ire sowie Amerikaner – und religiös bin ich Christ. Da du dein neues Album „iD“ betitelt hast, wirst du dich doch mit der Frage nach der eigenen Identität auseinandergesetzt haben? Meine Zeit im Kloster hat mir geholfen, frei von Tun und Haben, das tiefere Selbst zu entdecken – den inneren Menschen. Das hat mir gutgetan. Dazu eine Metapher: Ich kann ein Bild betrachten, es schön finden und mir überlegen, was es bedeutet. Doch erst, wenn ich den Maler frage, was er sich dabei gedacht
hat, was es ihm bedeutet, kann ich das Bild ganz verstehen. So war es für mich im Kloster – einfach eine andere Dimension und für mich gibt es über den körperlichen Aspekt hinaus eine Seele. Diese ist einerseits Leben, aber auch Identität: die „iD“. In der Psychologie heißt es, man nimmt aus seinem Umfeld Merkmale an, um seine eigene Persönlichkeit auszubilden: Fremdbestimmung oder Zuschreiben, die man nutzt, um seine Identität zu entwickeln. War die Zeit im Kloster für dich identitätsstiftend? Es gibt drei Dinge, die für mich eine menschliche Identität ausmachen: Erstens die Veranlagung, die man von den Eltern mitbekommt: Talent, Fähigkeiten, aber auch Temperament sowie Charakterzüge. Das Zweite sind die Lebensumstände, die von außen auf dich zukommen: Wo du aufwächst, in welche Schule du gehst, deine Kultur, deine Sprache. Ich war heute z. B. in Köln – die Kölner haben ihre ganz eigene Art, wie es bei den Münsteranern sicher auch der Fall ist …
Fotos: Andreas Nowak
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Von der Bühne ins Kloster – und zurück auf die Bühne: Michael Patrick Kelly Wir sind Sturköpfe! (Lacht) Ja, siehst du! Zuletzt das Dritte, was eine Identität ausmacht: Die Entscheidungen, die du im Leben triffst. Das kann beruflich oder privat sein. Etwas, wofür oder wogegen man sich entscheidet. Und darum geht es in deinem Song „iD“. Ich lebe aktuell in Niederbayern. Da sagen die Leute immer „Mia san Mia“. Nun denke ich, dass man viel mehr ist als der Akzent, das Land oder die Kultur: Wir sind alle Menschen! Das ist das verbindende Element. Darum geht es in diesem Song: „Who am I? Who are you? Who are we?“ Wo sind die Gemeinsamkeiten, wo die Einzigartigkeiten? Wir leben in einer turbulenten Zeit, die von Ängsten beeinflusst wird. Glaubst du, dass in dieser Zeit Identitäten entstehen, die es sonst nicht gegeben hätte? Ich glaube, dass der Zeitgeist verwirrend
ist. Die „iD“ von Europa ist z. B. durch den Brexit im Umbruch, die der USA durch Donald Trump. Du hast das Album in London aufgenommen. Warst du dem Zeitgeist dort näher? Es gab die Situation, dass nur ein paar Kilometer vom Studio entfernt ein Terroranschlag stattgefunden hat. Da fragst du dich, ob es richtig ist, weiterzusingen. Aber London hat eine Steh-auf-Mentalität, lässt sich nicht unterkriegen – das inspiriert. Ein bisschen wie bei der Titanic, wo die Musiker spielten, während das Schiff sank. Fühlt sich komisch an, aber Musik hat diese Kraft, Menschen zu helfen, wenn sie orientierungslos sind. Das ist der Punkt, wo wir Musiker unsere Rolle in der Gesellschaft verantwortungsvoll umsetzen müssen: Die Kunst wird die Welt vielleicht nicht retten, aber sie kann auf jeden Fall dazu beitragen, dass es eine bessere Welt wird.
Und kann helfen, die Angst zu nehmen? Auf jeden Fall! Angst kann paralysieren, deshalb bin ich ein Mensch, der stets in der Hoffnung lebt, in der Freiheit Dinge zu entscheiden. Welche Hoffnungen hegst du als Musiker? Meiner Meinung nach gibt es nur wenig Möglichkeiten, Menschen in der Gesellschaft zu verbinden: Im Fußballstadion geht immer eine Hälfte sauer nach Hause, an der Politik und Religion scheiden sich die Geister. In der Musik liegt jedoch die Chance, Menschen zu verbinden, die sonst nicht zusammenfinden. Auch darum geht es in „iD“, dass man sich gegenseitig akzeptiert wie man ist: „You can be you and I’ll be me.“ Anderssein kann eine Bereicherung sein – auch wenn ich jetzt nicht behaupte, die Lösung für unsere Probleme zu haben.
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» Ich bin echt nicht nah am Wasser gebaut, aber das war heavy! « Ethical Fashion Store Das kann niemand. Die Probleme sind zu komplex. Aber ich glaube, dass Musik diese Kraft birgt. Apropos „komplex“: Du verbindest auf deinem Album diverse Musikrichtungen. Im Grunde gibt es zwei Ebenen: Die Texte und die Musik. Folk und Pop-Rock sind immer meine Genres gewesen, aber nun bin ich einige Wagnisse eingegangen: eine Prise Soul, ein paar modernere Elemente. Textlich ist das Album eine Auseinandersetzung mit der Frage nach Identität: Der eigenen – und der der anderen. Sind Paddy Kelly und Michael Patrick Kelly zwei unterschiedliche Musiker? (Lacht) „Paddy“ ist nach wie vor mein Spitzname, meine Freunde nennen mich so. Ich habe „Paddy“ nie abgelegt, aber es fühlte sich für mich richtig an, zu meinem eigentlichen Namen zurückzukehren. Mit dem „Paddy“
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verbinde ich eine andere Epoche, für die ich sehr dankbar bin. Hat diese Phase bei dir auch etwas kaputtgemacht? Das würde ich nicht sagen, eher musste ich viel lernen. Es war ja eine sehr krasse Zeit! Nimm allein die Dimensionen des Erfolges, damit muss man erstmal umgehen können. Nun sind manche Menschen sensibler als andere. Sicherlich gehen einige daran kaputt oder zerstören sich. Wie Kurt Cobain … … oder gerade erst Chris Cornell! Darüber habe ich den Song „Requiem“ geschrieben. Ich hatte eine tiefdunkle Phase in den 90er Jahren und habe Gott sei Dank die Kurve gekriegt.
Auch wenn es komisch klingt: Nachträglich bin ich dankbar für die Krise, weil sie mich auf wichtige Fragen gebracht hat. Fragen des Glaubens? Schließlich bist du kurz darauf ins Kloster … Es war im wahrsten Sinne des Wortes eine Erlösung, eine Suche nach der Wahrheit. Warst du zuvor ein religiöser Mensch? Ich bin in einer irisch-katholischen Familie groß geworden. Doch wir haben die Religion nicht gelebt, indem wir zur Kirche gegangen sind, oder vor dem Essen gebetet haben. Erst mit Anfang 20 habe ich mich einerseits für Religion interessiert und andererseits habe ich mir einen guten Therapeuten geschnappt und ein paar Mal die Woche die „Bude aufgeräumt“.
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Den Blick nach vorne gerichtet, ohne den Dank für seine Vergangenheit zu vergessen … (Lacht) Im Kloster habe ich begonnen, Theologie und Philosophie zu studieren, vier bis fünf Stunden am Tag zu beten. Dort habe ich mich intensiv mit den Fragen des Lebens auseinandergesetzt. Auch mit der Frage der Identität, um den Bogen zum Thema zurückzuschlagen. Wieso kam diese Frage wieder und wieder auf? Ich bin jemand, der keine Wurzeln hat. Ich bin nicht nur an einem Ort und in keiner bestimmten Kultur aufgewachsen. Deshalb habe ich unermüdlich ein Zuhause gesucht. Mein „Ich“. Sechs Jahre im Kloster … Kam dir die Rückkehr in die Gesellschaft nicht unheimlich „laut“ und verstörend vor?
(Lacht) Ich habe ein gutes Jahr gebraucht, um im weltlichen Leben anzukommen. Erst danach kamen öffentliche Auftritte. Vor allem im ersten Jahr war das ein Kulturschock: Du bist sechs Jahre weg, plötzlich kommunizieren alle über Soziale Medien und solche Dinge … ein bisschen wie bei einer Zeitreise! (Lacht) „Laut“ trifft es ganz gut. „Laut“ und schnell! Ist dein Leben in der Öffentlichkeit durch derartige Entwicklungen unangenehmer geworden? Alben aufzunehmen oder auf der Bühne zu stehen – das liebe ich! Drum versteh mich bitte nicht falsch, nichts gegen unser Gespräch: Aber Promotion und der Medienzirkus, der zwischen der Studio-Arbeit und einer Tour passiert … Das ist für mich, wie wenn du mor-
gens auf dem Weg zum Job im Stau stehst. Es ist der saure Apfel, in den man beißen muss! Das Schönste ist für mich, auf der Bühne zu sein – da bin ich der Fisch im Wasser!
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Ist „Sing meinen Song“ also so eine Art Mittelding: Promotion der angenehmen Art? In erster Linie ist die Sendung für einen Musiker ein Traum! Ich möchte jetzt kein Namedropping betreiben, aber ich habe die Bühne mit Michael Jackson geteilt. Mit Pavarotti, Joe Cocker oder Lionel Richie gesungen … Aber die Zeit mit meinen Kollegen in Afrika hat mir so viel gegeben! Dort musst du als Musiker deine „comfort zone“ verlassen, du merkst, dass du noch mehr kannst – wie z. B. auf Deutsch zu singen! Das war grandios! Werden wir häufiger deutsche Lieder von dir hören? (Lacht) Ich glaube nicht! Aber „Flüsterton“ von Mark Forster habe in mein Bühnenprogramm aufgenommen, weil ich den Text gut nachvollziehen kann. Eine deutsche Platte wird es von mir aber nicht geben – ich bleibe bei meiner Muttersprache!
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Was hat dich in dieser Zeit in Afrika besonders beeindruckt? Viele Dinge … Moses Pelham hatte früher eine Platte von mir, Stephanie Kloß hat als Zehnjährige „An Angel“ rauf- und runtergehört und singt das Lied nun, ein Vierteljahrhundert, nachdem ich es geschrieben habe. Da wird dir an einem Abend dein Leben nochmal vor Augen geführt. Jedes Lied eine Dokumentation deiner eigenen Zeit. Ich bin echt nicht nah am Wasser gebaut, aber das war heavy! (Lacht)
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Seine Suche nach dem „Ich“ ist vorbei: Michael Patrick Kelly Alec von „The Bosshoss“ hat mir vor der Aufzeichnung der Sendung erzählt, dass seine Nervosität und Anspannung mindestens ebenso groß wären wie seine Vorfreude. Vor den Kollegen zu singen, das kratzt einen teilweise mehr auf als vor dem eigenen Publikum. Da herrscht ein enormer Anspruch. Aber das ist gut – denn andererseits gilt: Sollte man etwa den Anfang einer Nummer verkacken, hat jeder Kollege Verständnis.
Das ist richtig! Wir sind keine Schauspieler. Klar laufen da Kameras, aber die meiste Zeit vergisst du das. Ich habe oft gesehen, wie Menschen auf meinen Konzerten zu Tränen gerührt waren – jetzt war ich an der Reihe! (Lacht) Gentleman hat mich zum Heulen gebracht und ich ihn. Das bringt einen näher. Du merkst, dass der Andere dein Lied und vor allem dich verstanden hat. ◊◊◊
Wie hat man sich den Umgang untereinander dort vorzustellen? Einfach schön: Man redet miteinander, trinkt ein Glas, die Musik trifft Emotionen, man lernt sich immer besser kennen und öffnet sich. Gentleman meinte, es sei ein bisschen wie Gruppentherapie, Mark Forster kam sich vor, als würden wir uns gegenseitig Tagebücher vorlesen. Die Zuschauer denken vermutlich: „Warum kuscheln die die ganze Zeit und heulen so rum?“ Aber wenn du da bist und das erlebst …
INFO
Michael Patrick Kelly hat mit „iD“ ein großartiges Album herausgebracht, das gerade zurecht die Charts erstürmt. Am 20. November startet in Dortmund seine Konzerttour, auf der ihr den „Fisch im Wasser“ live erleben könnt. michael-patrick-kelly.com
Ich hatte den Eindruck, dass echt sei, was man dort sieht. Tut gut bei all den geskripteten Formaten im Fernsehen.
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Tom Feuerstacke und Brigitte Zypries über Wirtschaftspolitik im Wahljahr Die Welt entwickelt sich rasant: Was gestern war, gilt heute nichts mehr und kann doch morgen wieder gut sein. Alles kann, nichts muss, so die Devise. Gerade in der Politik. Schwierige Zeiten für die Wirtschaft – die gerät ins Stocken, sucht man als Regierung bei Differenzen nicht den Konsens mit anderen Ländern. Keine leichte Aufgabe, wenn man sich dazu noch im Wahlkampf befindet. Wie man als Ministerin mit der außenpolitischen Lage klarkommt und dabei die Nerven behält, erzählt uns Brigitte Zypries. Eindeutig, dazu braucht es:
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Brigitte, ist das Ressort Wirtschaft in der heutigen politischen Situation als Ministerin noch einfach zu leiten? Das ist für mich schwer zu vergleichen, da ich es früher nicht geführt habe. Fakt ist, dass es im Moment viel Außenpolitik beinhaltet. Die Arbeit mit den USA, China und der Türkei, dazu der anstehende Brexit, das ist ein dickes Brett, das gebohrt werden will. In Deutschland läuft es ja wirtschaftlich sehr gut. Du bist von Haus aus Juristin. Die Bevölkerung kannte dich als Justizministerin. Wie schwer war es, das Ministerium zu wechseln? Da lagen vier Jahre Opposition dazwischen, bevor ich gewechselt bin. Als parlamentarische Staatssekretärin durfte ich Haus und Arbeit kennenlernen, bevor ich Wirtschaftsministerin wurde. Insofern fiel mir der Wechsel nicht schwer. Wirtschaftlich läuft es in Deutschland also gut. Wie steht es um die außenpolitische Situation, von der auch dein Ministerium nicht unberührt bleibt? Belastet die dich?
Die beschäftigt mich sehr. Wir müssen achtgeben, dass die deutsche Wirtschaft dadurch nicht ins Hintertreffen gerät. Dafür suche ich auf Reisen das Gespräch mit Regierungen, wie kürzlich in den USA und in Peking. Um zu verhindern, dass uns dortige Maßnahmen den Handel erschweren. Außenpolitisch hagelt es Hiobsbotschaften. Der US-Präsident fällt nur durch markige Worte auf. Manche Menschen reagieren mit Angst – viele mit Verunsicherung. Wie bleibst du cool und wie vermittelst du diese Entspanntheit an uns? Es bedarf sicherlich einer gewissen Gelassenheit, um sich durch diese Form der Politik nicht antouchen zu lassen. Mir fällt das relativ leicht und ich versuche, diese innere Ruhe durch Interviews und Gespräche weiterzugeben. Dazu gehört auch das Gespräch mit den Wirtschaftsministern anderer Länder. Die Bürger hierzulande sollen merken, dass wir die Probleme sehen und sie angehen.
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„Cool bleiben“ sagt sich leicht. Zuletzt hatte uns Herr Trump als „böse“ bezeichnet, unsere Wirtschaft sei zu mächtig. Das kann man ja nicht beiseiteschieben. Du musst doch eine gewisse Gefahr in solchen Worten erkennen. Was droht unserer Außenwirtschaft, falls etwa die Drohungen des US-Präsidenten umgesetzt würden? Was-wäre-wenn-Fragen beantworte ich ungern. Ich sage: Wir müssen alles tun, damit es gar nicht erst dazu kommt. Daher habe ich mit dem US-Wirtschaftsminister und dem Handelsbeauftragten gesprochen. Diesen Weg gilt es zu gehen. Nicht zuletzt gibt es ja auch noch die Gouverneure der Bundesstaaten, in denen die deutsche Wirtschaft stark vertreten ist. Die wissen, was sie an deutscher Industrie haben. Das habe ich bei den Gesprächen festgestellt.
Das mit den Gouverneuren finde ich spannend. Musst du denen ernsthaft ins Gedächtnis rufen, was deutsche Firmen in deren Staaten bedeuten? (Lacht) Das geht etwas anders. Sagen wir so: Es wird gerne mal ausgeblendet. BMW zum Beispiel ist ein zentraler Arbeitgeber in South Carolina. Für die Region unerlässlich, wie mir bestätigt wurde. Ich bitte darum, dass man diesen Umstand dem Präsidenten nahebringt. Einfuhrzölle würden da nur Schwierigkeiten bedeuten. Ich bin überzeugt, dass das der Weg ist, den wir gehen müssen. Findest du, dass man Donald Trump ernstnehmen muss? Selbstverständlich muss man ihn ernstnehmen. Er ist der gewählte Präsident einer der größten Nationen der Welt.
14 Seit Februar 20 tandort! ren S e ß ö r g n e u e n am 9 9 g e w n e t l ö H Du sprichst aber nicht mit Trump himself, sondern mit anderen Entscheidern?
Fotos: Presse
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Bleibt auch in der mächtigsten Herrenrunde cool: Brigitte Zypries (Lacht) Ich bin ja nicht seine Ebene. Der spricht mit Frau Merkel. Es ist wichtig, dass wir in den USA klarmachen, dass die deutsche Wirtschaft dort 680.000 gut bezahlte Arbeitsplätze geschaffen hat. Die haben deutsche Unternehmen geschaffen. Hinzu kommen die ganzen Zuliefererfirmen, die sich im Umfeld entwickelt haben. Brexit. Ein zentrales Thema für dein Ministerium. Welche Hausaufgaben gilt es zu machen? Der Brexit wird von der Europäischen Kom-
mission verhandelt. Unsere Aufgabe ist es, der Kommission zuzuliefern, was die deutschen Unternehmen betrifft. Dies vermitteln wir der Kommission, damit sie es in ihre Verhandlungen einbindet. Unsere Aufgabe besteht darin, den Schaden für unsere Wirtschaft durch das Ausscheiden Großbritanniens gering zu halten. Wie könnte der aussehen? Scheidet Großbritannien aus dem Binnenmarkt aus, wäre das Land wieder ein Drittstaat, eine fremde Nation. Das wäre sehr schlecht, dafür sind wir zu dicht verwoben
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Hält nichts vom Rumjammern, sondern packt lieber zu: Frau Zypries mit dem Handel. Es gibt deutsche Firmen, die in Großbritannien ansässig sind, und wiederum britische Firmen in Deutschland. Wir wollen nicht, dass diese Unternehmen Steuern zahlen müssen, wenn sie ihre Produkte zwischen beiden Ländern handeln. Deshalb müssen wir sehen, dass wir zu sachgerechten Lösungen kommen. China macht bereitet ebenfalls Sorgen … Das größte und seit langem vorherrschende Problem mit China ist, dass wir kein gemeinsames „Level playing field“ haben – wir sind nicht auf Augenhöhe, was gemeinsame Investitionen betrifft. Chinesische Unternehmen können in Deutschland jederzeit investieren, deutsche Unternehmen können das in China nicht, wenigstens nicht in so wichtigen Bereichen wie Auto- und Pharmaindustrie. Wie läuft das für hiesige Firmen in China? Die müssen ein Joint Venture eingehen, in dem sie bis zu 49 Prozent halten können. Da kann man nicht von gleichen Regeln auf dem Spielfeld reden. Dies gilt es zu verbessern.
Aber das ist sicher nicht unser größtes wirtschaftliches Problem mit China? … Ich sage nur: Patentrecht … Sicherlich. Über den unterschiedlichen Umgang mit Patenten sprechen wir schon sehr lange und die Gespräche müssen auch weiterhin geführt werden. Hinzu kommt noch die Überproduktion an Stahl, die uns große Sorgen bereitet. Die Wahlen stehen ins Haus. Nach einer kurzen Führung bei den Umfragewerten ist man bei der SPD deutlich auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Das wird kein leichter Gang für euch, oder? Ich finde, dass wir gut aufgestellt sind. Wir machen Wahlkampf für die SPD, wollen am Ende eine starke Fraktion werden. Was am Ende das Ergebnis sein wird, welche Koalitionen dabei herauskommen – das kann man jetzt beim besten Willen noch nicht sagen. Aber Martin Schulz sollte doch der Allheilsbringer für die gebeutelte Partei sein? Martin Schulz steht für soziale Gerechtigkeit und für Europa. Von daher wird er auch eine breite Anerkennung in der Bevölkerung finden.
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Dennoch: Der Gedanke, dass die SPD stärkste Kraft werde könnte, ist vorerst vom Tisch. Daran ändert auch ein Kanzlerkandidat Schulz nichts … Ich denke nicht, dass das unser Thema ist. Wir müssen unsere Positionen definieren, guten Wahlkampf machen. Dann werden wir sehen, was dabei rauskommt. Du gibst offensichtlich wenig auf Umfragewerte? Es ergibt keinen Sinn, über Hätte, Wäre und Wenn nachzudenken. Wir müssen machen, liefern und fertig. Genau so habe ich auch schon früher meine Wahlkämpfe geführt. Wenig rumjammern, einfach machen, was man kann, und am Ende wird abgerechnet. Und es hat immer gelangt.
» wir müssen machen, liefern und fertig. « Du bist ja mittlerweile ein Polit-Urgestein. Hast du das in deiner Karriere schon erlebt, dass es dermaßen extrem hoch und runter gehen kann? Dass diese Entwicklungen auf Bundesebene so rasch passieren können, das ist neu. Von daher sage ich auch immer, dass man noch gar nicht sagen kann, wie die Bundestagswahl ausgehen wird. Woher kommt diese Entwicklung aus deiner Sicht? Das hängt damit zusammen, dass es seit längerem keine eindeutige Parteibindung mehr gibt. Sicher auch, weil die CDU sich in vielen Themen auf die SPD zubewegt hat. Dadurch klafft Spielraum am rechten Rand, die AfD konnte sich dort positionieren. Was die beiden Volksparteien betrifft, ist das für den Wähler alles zu gleich.
Aber ist diese Entwicklung nur den Parteien zuzuschreiben? Schließlich hat sich das ganze Leben rasant geändert. Flexibilität ist gefordert. Man lebt schneller … und dann die Sozialen Medien … Sicherlich sorgt die gesellschaftliche Entwicklung für weniger Bindung. Auch die Beweglichkeit im Arbeitsmarkt ist gewachsen. Natürlich tun das Internet und die damit verbundenen Sozialen Medien das Übrige. Anderes Thema: Wie siehst du die Außenpolitik und ihre Entwicklung über die Jahre? Hast du solch ein diplomatisches Durcheinander bzw. das Säbelrasseln durch vereinzelte Politiker je so extrem erlebt? Die außenpolitische Lage ist im Moment schon sehr schwierig. Das würde ich sofort bestätigen wollen. Es ist schon sehr besonders, was sich momentan abspielt. Werden wir aus deiner Sicht nochmal Ruhe und Frieden in diese Welt bekommen? Ich hoffe das wirklich und tue das mir Mögliche dafür. Brigitte, danke für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg und Kraft für deine Arbeit. ◊◊◊
INFO
Brigitte Zypries Die 1953 in Kassel geborene SPD-Politikerin ist Bundesministerin für Wirtschaft und Energie. Das folgte ihrer Tätigkeit als Bundesjustizministerin. Damit war sie eine Ministerin unter zwei Kanzlern.
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Dominik IRTENKAUF BESPRICHT MIT KARLHEINZ STEINMÜLLER MÖGLICHE SZENARIEN FÜR DEUTSCHLAND UND DIE WELT Wer behält in der sich stets schneller drehenden Welt noch Überblick? Ist es nicht so, dass sich unsere Zukunft in viele Zukünfte aufspaltet? Diese Fragen beschäftigen Karlheinz Steinmüller von der Agentur für Zukunftsforschung „Z_punkt“ aus Köln. Für Unternehmen, öffentliche Stellen, Ministerien forscht Steinmüller im Team an unterschiedlichen Fragestellungen, die das Morgen beeinflussen können.
BLICK IN DIE ZUKUNFT
Wie hat man sich „Zukunftsforschung“ vorzustellen? Aufgabe der Zukunftsforschung ist, Auftraggeber bei der Langfristorientierung zu unterstützen. Wir erarbeiten Szenarien, wie die Zukunft in einem speziellen Bereich aussehen könnte, unterstützen Innovationsprozesse. Zukunftsforschung geht von der Gegenwart aus, von heute existierenden Trends und Entwicklungen. Wir sammeln beständig eine Vielzahl von Informationen darüber, was sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt ereignet, kombinieren mit den Trends bzw. Megatrends Dinge, die erst in den Plänen vorhanden sind. In Unternehmensplänen oder in dem, was in Forschungslabors geschieht, was sich politisch in der Programmatik abzeichnet. Sie gehen von der Gegenwart aus, um das Künftige zu beschreiben? Ja. In der Gegenwart gibt es viele Hinweise darauf, was in der Zukunft auf uns zukommen kann. Das müssen wir in einer systematischen Weise sammeln und bewerten. In der Regel verlassen wir uns dabei nicht auf unseren eigenen Verstand, sondern beziehen
Experten ein. Natürlich wird viel recherchiert: Was gibt es an wissenschaftlichen Publikationen, was ist in den Medien? Aber eine gute Basis sind die Aussagen von Experten, die sich auf diesem Feld gut auskennen und vielleicht manche Erkenntnisse noch nicht veröffentlicht haben, weil sie denken, die Zeit wäre noch nicht reif. So sind wir auch da stets am Puls der Zeit. Es gibt sicher einige Sachen, die schwer vorhersehbar sind? Auch diese versuchen wir über sogenannte „Wild Cards“ einzubeziehen: Überraschende Ereignisse, die wir für prinzipiell möglich, aber aus heutiger Sicht für höchst unwahrscheinlich halten, die jedoch eine erhebliche Wirkung entfalten könnten. Sie treten aus heiterem Himmel auf und rufen häufig unangemessene, überzogene oder verspätete Reaktionen hervor. Ich denke da spontan an Katastrophen, die plötzlich auftreten können … Die typischen Desaster sind beinahe schon zu gut berechenbar, um sie als absolute Über-
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raschungen (Wild Card) zu nehmen. Sie sind für die, die sie treffen, selbstverständlich ein unerwartetes Ereignis der bösen Sorte, aber da kennt man gute Statistiken. Gerade, wenn ich an fürchterliche Busunfälle oder Flugzeugunglücke denke. Da wissen wir ungefähr, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass im nächsten Jahr abermals dergleichen passiert. Insofern ist so etwas eine Art „berechenbarer Zufall“. Uns interessiert allerdings auch das, was sich an Zufällen nicht berechnen lässt. Das sind beispielsweise wissenschaftliche Durchbrüche, politische Umbrüche oder Umschwünge. Für diese gibt es keine einigermaßen praktikablen Vorhersage-Methoden. Können Sie Beispiele nennen? Ich denke da an den Arabischen Frühling, der doch als eine große Überraschung kam. Legt man dieselben Indikatoren (etwa Arbeitslosigkeit unter jungen Akademikern) an, so hätten in Spanien nach der Finanzkrise ähnliche Ereignisse eintreten können wie in Nordafrika. Trotzdem gab es keinen „Spanischen Frühling“, keine Revolte. Insofern hat ein Instrumentarium, das sich auf Statistiken stützt, nur begrenzten Nutzen.
» Die typischen Katastrophen sind fast schon zu gut berechenbar. « Wie lösen Sie das? Wir betrachten erstens das, was sich nicht in Zahlen ausdrücken lässt. Zweitens versuchen wir, stets das Element des Unvorhersagbaren, des Zufälligen mit einzubeziehen. Das können positive wie auch negative Wild Cards sein. Negative Wild Cards sind in der Regel Umbrüche oder Unglücke von einer Dimension, die weit über das normale Maß hinaus geht, wie zum Beispiel Fukushima oder die Terroranschläge vom 11. September. Das sind, statistisch gesehen, Ausreißer.
Fotos: Presse
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Weiß heute, wie die Welt von Morgen aussehen könnte: Karlheinz Steinmüller Das klingt jetzt alles ziemlich negativ. Es gibt durchaus positive Wild Cards, je nach Bewertung. Für mich beispielsweise waren der Zusammenbruch des Ostblocks sowie der Fall der Berliner Mauer so eine, für Erich Honecker ganz sicher nicht. Für die meisten Menschen in der DDR war das bestimmt eine positive Überraschung. Viele hätten nicht geglaubt, dass es so kommt. Ergo: eine Wild Card. Manche technologischen oder wissenschaftlichen Durchbrüche kann man ebenfalls auf diese Weise auffassen. Sie passen die Methoden jeweils an? Natürlich. Wenn wir einen Auftrag bekommen, setzen wir nie bei Null an – weil wir über einen reichen Erfahrungsschatz verfügen, zudem über Datenbanken und Ergebnisse aus existierenden Studien. Doch wir müssen die Situation stets aufs Neue analysieren. Die Welt verändert sich ständig. Was gestern gewiss war, trifft heute vielleicht nicht mehr zu. Wir müssen zumindest auf der Höhe der Gegenwart sein, wenn wir etwas über das Morgen sagen wollen. Die Zukunft verläuft ja nicht geradlinig. Sie entwickeln immer mehrere Szenarien?
In der Regel versuchen wir, das Ganze auf drei bis fünf Szenarien herunterzubrechen, wobei sich die Anzahl aus der Problemstellung ergibt. Wir können nicht im Vorhinein versprechen: Wir konstruieren Ihnen vier Szenarien. Aber wir sind dann ganz glücklich, wenn sich nach allen Analyse- und Konstruktionsschritten drei bis fünf ergeben. Alles, was mehr ist, sagen wir mal: über sieben, wird sehr unübersichtlich. Und nur zwei Szenarien, die hätte man sich meist vorher aus den Fingern saugen können. Bei uns drückt sich die Ungewissheit der Zukunft darin aus, dass wir mehrere Zukunftsbilder, mehrere Szenarien für ein- und denselben Gegenstand entwerfen, sozusagen eine Landkarte der Zukunft. Lässt sich also bereits heute etwas über die Zukunft sagen? Vielleicht kann ich auf eine sehr spannende Initiative hinweisen, an der ich im Moment mitwirke. Sie heißt „Deutschland 2030“ oder abgekürzt: „D2030“. Eine Gruppe von Zukunftsforschern versucht herauszufinden, wie Deutschland im Jahr 2030 aussehen könnte. Dabei haben wir eine Reihe namhafter Experten eingebunden und über öffentliche
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Auch ein Diplomphysiker, Futurologe und SciFi-Autor darf mal ausspannen! Online-Umfragen interessierte Bürger beteiligt. Anfang Juli haben wir eine Zukunftskonferenz veranstaltet, die ersten Ergebnisse zur Diskussion gestellt sowie viele Anregungen erhalten. Welche Auftraggeber stehen dahinter? Wir wollten unabhängig arbeiten, haben dafür auch Sponsoren gewonnen. Uns geht es vor allem darum, überhaupt eine Debatte über Perspektiven für Deutschland anzuregen, denn verrückterweise gibt es über alles Mögliche Szenarien, nur nicht – auf einigermaßen neutraler Grundlage – über Deutschlands Zukunft. Wir wollen so mit unseren Mitteln zur demokratischen Meinungs- und Willensbildung im Land beitragen. Ein klitzekleines Bisschen. Ich möchte das jetzt nicht übersteigern. Können Sie diese Szenarien noch etwas erläutern? Einerseits könnte es ein „Weiter so!“ mit einem Leben im Hamsterrad sein, das in einer Variante sogar zu einem wirtschaftlichen Abstieg führt. Möglich ist aber auch das Eröffnen neuer Horizonte durch gemeinsame Anstrengungen und viel Engagement der Leute, wobei
die Variante „Stärke durch Vielfalt“ den meisten Zuspruch im Online-Voting erhielt. Möglich wäre, dass Deutschland sich aus Gründen der Nachhaltigkeit von der Welt abzukoppeln versucht – oder sich sogar rückwärts orientiert und beinahe vollständig abschottet. Wenig wahrscheinlich, aber eine Gefahr. Sie arbeiten viel mit narrativen Szenarien. Da ist, denke ich, ein persönliches Interesse von Ihnen im Spiel, da Sie bereits ScienceFiction-Romane veröffentlicht haben. Manchmal sage ich etwas großspurig und ironisch: Für mich ist die Zukunftsforschung die Fortsetzung von Science-Fiction mit anderen Mitteln. Zumindest persönlich war das so. Ich habe ja in den 80er Jahren in der DDR als Science-Fiction-Autor gelebt und hatte dann das Glück, in die Zukunftsforschung zu kommen. Für Sie lief der Übergang reibungslos? Ich habe da tatsächlich angeknüpft. Der gemeinsame Nenner: Man braucht für beide viel Vorstellungskraft. Man braucht natürlich als (Science-Fiction-)Autor eine Menge Fantasie, aber man muss auch als Zukunftsforscher
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bereit sein, sich auf unkonventionelle Vorstellungen einzulassen. Sich von dem, was auf den ersten Blick plausibel und unveränderlich scheint, zu lösen. Wir nennen das: „Thinking out of the box“. Schreiben Sie manchmal auch Science-Fiction in der Zukunftsforschung? Mitunter ergibt sich der Glücksfall, dass ein Auftraggeber möchte, dass Szenarien nicht abstrakt dargestellt werden, sondern dass man sie anhand von handelnden Personen schildert, in Form einer kurzen Science-Fiction-Geschichte.
» HEUTE gibt es BEREITS viele Hinweise darauf, was in der Zukunft auf uns zukommen kann. « Können Sie ein Beispiel nennen? Die ersten derartigen Szenarien haben vor vielen Jahren ein Kollege und ich für den Deutschen Forschungsdialog Futur entwickelt. Beispielsweise ging es darum, welche Möglichkeiten die Hirnforschung für die Gesundheit eröffnet. Wenn man diese bloß abstrakt schildert und sagt: Ja, Gehirnforschung bringt viel für die Bekämpfung von Demenz und anderen neurodegenerativen Erkrankungen, spricht man den Alltagsmenschen kaum an. Anders, wenn man das konkret schildert, eine Art Story dazu verfasst. Was thematisiert man denn da konkret? Wie ergeht es bestimmten Personen? Wie werden sie behandelt, wenn sie etwa durch einen Unfall querschnittsgelähmt sind? Oder wenn sie beispielsweise der Sprache durch einen Schlaganfall verlustig gegangen sind? In dem Fall könnte ein Roboter mit ihnen trainieren – ständig, mit einer Geduld und einer Zeit, die der beste Pfleger bzw. die beste Logopädin nicht besitzen. So kann man Zukunft plastisch
darstellen, so kann man Möglichkeiten lebensnah schildern – und dabei Einsichten für die Forschung gewinnen. Wird denn inzwischen Ihre eigene Einschätzung der Zukunft von der Arbeit als Zukunftsforscher beeinflusst? Ich schaue vielleicht etwas mehr auf langfristige Entwicklungen als es viele andere Leute tun. Immer, wenn ich Nachrichten höre oder irgendetwas lese, ordne ich bewusst oder unbewusst ein. Ach, das ist der Trend Nummer Sowieso oder: Oh, die Entwicklung ist aber jetzt neu, die ging bislang in eine andere Richtung. Oder dass ich mir sage: Daraus könnten sich aber spannende Konsequenzen ergeben. Ich habe da schon eine gewisse professionelle Verzerrung in meiner Weltwahrnehmung. Der Spiegel hat einmal über mich geschrieben, dass ich zu sehr Skeptiker bin, um Pessimist zu sein. Das heißt, ich bin immer ziemlich kritisch gegenüber Aussagen über die Zukunft. Zumal, wenn sie in der Form von Prognosen kommen. ◊◊◊
INFO
KARLHEINZ STEINMÜLLER Studierte Physik und Philosophie mit anschließender Promotion. Publiziert seit den 1980er Jahren gemeinsam mit seiner Frau Angela Science-Fiction. Sein Interesse an wissenschaftlichen Fragen und der Zukunft setzt er ab 1991 in der Zukunftsforschung ein, zunächst noch in Gelsenkirchen, dann ab 1997 in Köln und Berlin (Z_punkt GmbH The Foresight Company). z-punkt.de | D2030.de
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ARNDT ZINKANT SPRICHT MIT NIKE WAGNER ÜBER KÜNSTLERTUM UND FAMILIENBANDE Die Briten haben ihre Royal Family, die Deutschen den Wagner-Clan. Zugegeben, der Vergleich hinkt, drängt sich aber auf, wenn sogar die Boulevardpresse sich über die Erbfolge-Streitigkeiten auf dem „Grünen Hügel“ in Bayreuth hermacht. Obwohl sie das immer störte, fand sich Nike Wagner, die Urenkelin Richard Wagners, meist mittendrin. Mittlerweile ist diese Erbfolge geklärt – und Nike Wagner hegt die Festspielleitung betreffend keine Ambitionen mehr. Karriere und Vita der 72-Jährigen sind auch so wahrlich beeindruckend. Bei ihrer Münster-Visite erzählt sie von ihrer glücklichen Kindheit im Festspielhaus, reflektiert die schwierige Wagner-Rezeption und schwärmt von ihrem Vater Wieland, dem großen Bayreuth-Erneuerer.
DIE KRITISCHE GRALSHÜTERIN
Was sollten Wagner-Nachkommen mehr sein – Kritiker oder Gralshüter? (Lacht) Am besten beides: kritische Gralshüter. Das Werk Wagners in die Zukunft treiben, sich aber bewusst sein, wo man sich in der Geschichte befindet: Wagner ist in vielerlei Hinsicht „dickes 19. Jahrhundert“. Nerven Sie die Boulevard-Berichte über den Wagner-Clan? Dummheit und Unkenntnis nerven immer. Krach in unserer Familie ist nicht schlimmer als in anderen Familien, wo es um ein kompliziertes Erbe geht. Die Verquickung von Familie und Politik ist nie leicht, bei den Bayreuther Festspielen handelt es sich zudem um eine der bedeutendsten und eigenwilligsten Kostbarkeiten in Deutschland. Deswegen ist der Bund mit seinen Geldern dabei, der sonst nicht fördern dürfte. Wenn sich eine Familie über dieses Erbe zerkriegt, bedeutet das, dass sie sich für eine Cosa nostra engagiert, bevor der Staat endgültig das Sagen hat. Ist es Fluch oder Segen, aus dieser Familie zu stammen?
Da müssen Sie aufpassen, wen Sie fragen (Lacht). Auf den weiblichen Nachkommen lastet im Allgemeinen ein geringerer familiärer Druck als auf den männlichen. Aber kaum sage ich das, ist es schon falsch, wie einzelne Beispiele beweisen. Für meine Generation war es ein ungeheures Privileg, im Wagnerschen Haushalt aufzuwachsen – im Wielandschen Wagnerschen Haushalt, wohlgemerkt. Wie lebte sich’s da? Interessant. Man konnte die Eltern stets bei der Arbeit beobachten, durch das Festspielhaus laufen und es sich sozusagen physisch erarbeiten: Klettern – überall dabei sein dürfen! Man hörte die Wagneropern von klein auf immer wieder – deshalb verstehe ich bis heute nicht, wie man die Familienbeziehungen im „Ring des Nibelungen“ schwierig finden kann. Insgesamt betrachtet ist es etwas ungeheuer Schönes und Pittoreskes, in diese Familie hineingeboren zu werden. Man bekommt eine Identität geschenkt, wird in die Musikgeschichte eingefädelt. Sie gehören ja zur Generation der Achtundsechziger …
Vorsicht, da zählt jedes Jahr. Die Macher in der Studentenbewegung waren etwas älter …
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Die betrieben einen Aufstand gegen die Nazi-Väter. Sie auch? Gar nicht. Wir hatten ja eine exemplarische Nazi-Großmutter (Anm. der Red.: Winifred Wagner, die mit Hitler „flirtete“) – bei der war alles geparkt, was „Nazi“ war. Was den Vater angeht, haben wir nur seinen Abscheu vor dem Nazismus mitbekommen. Den Versuch, seine Einbindung in diese Zeit zu überwinden – als Regisseur und Bühnenbildner, der er war. Natürlich war er im NS-Regime aufgewachsen, man kann aus der eigenen Jugend nicht austreten. Der Wagnerianer Hitler kam bereits 1923 ins Haus, wurde bei seinen künftigen Besuchen als „Privatmann“ sukzessive in die Familie aufgenommen. „Wir haben nie über Politik geredet“, hieß es immer. Als Reichskanzler hat er Bayreuth zu seinem „Hoftheater“ gemacht – und meinen Vater als künftigen Erben begönnert. Wir müssen das historisch einordnen, statt mit dem Abscheu-Reflex zu reagieren.
» Dummheit und Unkenntnis nerven immer. « Hat Ihr Vater später politisiert? In seiner Jugend war er der Typus des apolitischen Künstlers. Das konnte er nach dem Krieg, wollte er die braune Verseuchung der Familie loswerden, nicht bleiben. Er wurde wachsam, las ständig den „Spiegel“, schimpfte auf den Adenauer-Staat, in dem überall die Altnazis zurück auf ihre Posten kamen. Er begrüßte die Anfänge der Studentenrevolte. Bedenken Sie, die Eichmann-Prozesse begannen erst 1963 – mein Vater ist 1966 gestorben. Die Gesellschaft brauchte zwei Jahrzehnte, bis sie endlich mit der Aufarbeitung anfing. Unsereins war damals in West-Berlin, lebte in einer WG und las Karl Marx. Es war die
Fotos: Monika Nonnenmacher
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Publizistin und Dramaturgin mit bewegter Familiengeschichte Zeit des Protestes gegen den Vietnamkrieg. Ich habe damals auch „Ho-Ho-Ho Chi Minh!“ gerufen, ohne freilich genau zu wissen, was das bedeutete … Da waren Sie nicht die Einzige … Es war eine engagierte Zeit, vor allem für das Theater. Nehmen Sie nur das „Living Theatre“ … oder die Szenen von Peter Brook, Giorgio Strehler, Peter Stein … ein Aufbruch in den Künsten, im Leben. Man führe sich vor Augen, wie die Bundesrepublik vorher war: „Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren “ galt nicht nur für die Universitäten. Diese Autoritätshörigkeit, keine Damen aufs Zimmer usw. – fürchterlich! Das fing in Frankreich als sexuelle Revolution an und hat auch Deutschland gutgetan. Die Welt nach 1968 war eine andere – Witz und Subversivität haben viele Krusten zerschlagen. Wie sieht es mit Witz bei Wagner aus? Da fällt mir nicht viel ein. Wagner zielte auf Einfühlung und emotionale Überwältigung. Witz, Humor und Ironie da-
gegen schaffen Distanz zum Gegenstand – das will Wagner nicht. Allenfalls in den „Meistersingern“ gibt es Witz, aber einen ziemlich bösen. Vor neun Jahren haben Sie die Idee ins Spiel gebracht, man solle das „dynastische“ Bayreuth in eine Art konstitutionelle Monarchie umwandeln. Das sage ich nach wie vor: Man sollte nach den besten und kreativsten Theaterleuten Ausschau halten. Aber die Politik – vor allem die bayerische – findet Blutsbande unwiderstehlich; die lassen sich besser vermarkten. Bayreuth ist nun einmal Ludwig II. zu verdanken, das hat man in Bayern nie vergessen. Gab es in Ihrem Leben Momente, wo Sie sagten: Ich kann den ewigen Dreiklang „Deutschland, Wagner, Hitler“ nicht mehr hören? An ideologischen Zusammenhängen mangelt es hier nicht. Die sind bekannt und erforscht. Inzwischen ist es mit dem Geschichtswissen aber so, dass es häufig nur noch
Fotos: Cornelis Golhardt
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Macht sich keine Sorgen um die Klassik: Nike Wagner diesen „Dreiklang“ gibt, Wagner und Hitler für gleichaltrig gehalten werden. Bemerkenswert bleibt: Die Bayreuther Festspiele waren immer konform mit dem jeweiligen politischen Zeitgeist, sie stemmten sich nie dagegen. An der Bildlichkeit kann man das ablesen: Bärenfelle im Wilhelminismus, moderate Neuerungsversuche in den „modernen“ 20er/30er Jahren, die leere Bühne der Nachkriegsmoderne, dann die Wiedermöblierung der Szene im Wirtschaftswunderland – „wir sind wieder wer“ – sowie die einzelnen Repolitisierungen in der „linken“ Ära. Seither wildes Regietheater …
Zumindest hat man Wagner noch nie so behandelt wie er. Die sakrosankte Bühnenanweisung war weg, keinerlei Traditionalismus mehr. Dabei gleichzeitig „wagnertreu“ in seinem Beharren darauf, den mythischen Kern des Werkes herauszuarbeiten. Die Faszination, die von seinen Inszenierungen ausging, beruhte darauf, dass er Bühnen-Kostümbildner und Regisseur in einer Person war. Das ästhetische Ganze ist wichtig bei Wagner, nicht das Detail, nicht der stimmschöne Sänger … Es herrschte damals eine ganz eigene Stimmung.
Zu dieser „linken“ Ära gehörte der berühmte „Jahrhundert-Ring“ 1976, der Wagner als Kapitalismuskritiker zeigte … In der Tat war es so, dass in der berühmten Patrice-Chéreau-Inszenierung das 19. Jahrhundert auf der Bühne erschien, und Wagners Kapitalismuskritik im Vordergrund stand. Da war nix mehr mit raunendem Mythos. Das war wunderbar, ein Kurswechsel, bei dem alle Sänger begeistert mitmachten, sie durften sich endlich wieder bewegen, spielen auf Teufel komm raus. Ein Meilenstein in der Inszenierungsgeschichte, den es so nicht mehr gab.
Wie würden Sie die skizzieren? Die Arbeitsbedingungen waren, von heute aus gesehen, handwerklich-primitiv, vor allem beim Beleuchtungsapparat. Der Geist der Improvisation, des unbedingten künstlerischen Wollens war jedoch da. Man muss sagen: Dass mein Vater damals ein neues Bayreuth geschaffen hat, ästhetisch wie geistig, grenzt an ein Wunder. Er war Anfang dreißig – seine Prägungen zwischen Alt-Bayreuth und Nazi-Bayreuth waren erstickend. Dennoch sind ihm Ausbruch wie Aufbruch gelungen. Das war die Rettung für Bayreuth, stellen Sie sich vor, man hätte dort milde weitergewurstelt … vorerst dominierten freilich der Skandal und die Buhrufe.
Die Inszenierungen Ihres Vaters in der Nachkriegszeit waren bereits revolutionär …
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Ihr Vater hat sich stets um den Kern der Werke bemüht. Andererseits sagten Sie mal, Regisseure dürften ein Werk überpinseln. Ist das kein Widerspruch? Theater ist eine Zeitkunst. Auch das Musiktheater. Seit Wieland Wagner hat es sich enorm weiterentwickelt. Alles geht, wenn man es kann. Es gibt im sog. „Regietheater“ – dessen Ahnherr er angeblich war – neben viel Quatsch die gelungensten Inszenierungen. Von Romeo Castelucci habe ich vor einigen Jahren in Brüssel einen „Parsifal“ gesehen, der als Parabel über Umweltzerstörung daherkam – mit Parsifal als Träger eines grünen Zweigs nach der Katastrophe. Eben nur in diesem Sinn ein Hoffnungsträger. Die Musik machte mit … es war fabelhaft.
» Da müssen Sie aufpassen, wen Sie fragen. «
Von den Zahlen her haben wir einen florierenden Klassikbetrieb, ständig werden Konzerthäuser gebaut. Laufend wird der Betrieb wachgerüttelt durch ungewöhnliche Musiker – wie zum Beispiel den Dirigenten Teodor Currentzis oder die vielseitige Geigerin Patricia Kopatchinskaja – sämtliche Konzert- und Opernhäuser bemühen sich überdies um Education-Programme. Ich habe mir abgewöhnt, da verzweifelt zu sein, auch wenn bestimmte Alters-Schichten andere Prioritäten setzen – Karriere, junge Familie, Sport etc. – und einmal mehr die Silberhaarigen dominieren. Aber warum sollen sie das nicht? Hier ist Muße, Kenntnis, Geld. Klassik hat sich noch nie an den Quoten der Unterhaltungsmusik messen können. Und die Kinder? Da halte ich es mit Bertolt Brecht, der gesagt hat: Nehmt die Kinder mit in alle Theater, Konzertsäle und Museen – macht bloß kein „kindgerechtes Zeug“! ◊◊◊
Also die Musikalität des Regisseurs …. Die ist eine Grundbedingung. Bei manchen Spielleitern dagegen scheint es egal, welche Musik man ihren Deutungsexzessen unterlegt. Sie sagten einmal, dass sich weder die Klassik noch speziell Wagner bei der Jugend anbiedern sollten. Nun hatte ihre Cousine Katharina in Bayreuth das „Public Viewing“ erprobt … Das ist bei den meisten Festivals längst üblich und ein Geschenk an die breite Bevölkerung. In Bayreuth war es aber etwas Besonderes, weil das Festspielhaus so heilig und historisch ist. Inzwischen hat sich Siemens als Sponsor dieses Bratwurst- und Liegestuhl-Events zurückgezogen, aber es gibt Ersatz: Die Bayreuther Premiere kommt live in die Kinos. Da kann man auch die Füße hochlegen. Machen Sie sich Sorgen um den Publikumsnachwuchs der Klassik?
INFO
Nike Wagner Die Dame ist Urenkelin von Richard Wagner und Ur-Urenkelin von Franz Liszt. Sie arbeitete als Publizistin, Dramaturgin sowie Festspielleiterin. Neun Jahre leitete sie das Kunstfest Weimar; seit 2014 hat die studierte Musik- und Theaterwissenschaftlerin die Intendanz des Bonner Beethovenfestes inne. Wiederholt übte Nike Wagner scharfe Kritik am langjährigen Leiter der Bayreuther Festspiele, ihrem Onkel Wolfgang Wagner, und meldete Ansprüche auf eine Übernahme seines Amtes an. Nach jahrelangem Streit liegt die Leitung nun bei ihrer Cousine Katharina, der Tochter Wolfgang Wagners.
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Jana Nimz und Nana Zanni über stressfreie schönheit Jeder will schön sein, keiner fühlt sich schön genug – und was ist eigentlich schön? Nana Zanni führt einen Beauty-Salon und ist für solche Fragen die perfekte Ansprechpartnerin. Ich muss ehrlich gestehen, ihre Antworten zur (ach so banalen) Schönheit überraschen mich. Denn Nana hält keine Vorträge über deine Krähenfüße, um dich in ihr Behandlungszimmer und das Geld aus deiner Tasche zu ziehen – sondern schaut, wer du bist und wie sie dir helfen kann. Wir treffen uns in ihrem neu eröffneten Salon auf der Aegidiistraße und ich übertreibe nicht, wenn ich sage …
Schön hier
Schon gut eingelebt? Durchaus. Aber eigentlich bin ich ja auch Ur-Westfälin! Mit einem Jahr hat man mich verschleppt – zu den Schwaben. (Lacht) Dort bin ich groß geworden, meine Sozialisation war jedoch trotzdem sehr westfälisch, weil meine Eltern eben aus dieser Ecke kommen. Und dann ging es für 26 Jahre nach Hamburg. Auch nicht schlecht. Da habe ich studiert. Einmal BWL und einmal die Psychoschiene. Kommunikationspsychologie. Später begann meine Begeisterung für die Körperarbeit: Körpertherapie, Hypnosetherapie und kraniosakrale Therapie. Kranio- … was ist das? Eine Methode zur Tiefenentspannung. Dabei bewegt jemand ganz sanft deine Schädelknochen bis hin zum Kreuzbein. Nicht nur, aber hauptsächlich – wie etwa die deiner Mundpartie. Ganz sachte. Das ist Millimeterarbeit und dann ist es wieder da: das feine Pulsieren der Gehirn- und Rückenmarkflüssigkeit. Dadurch wirst du so tiefenentspannt, wie viele es bloß noch aus der Kindheit kennen.
Im Sonnenschein barfuß auf der Treppe sitzen. So fühlt sich das an. Das klingt auf jeden Fall sehr gut. Absolut. Ich verstehe auch nicht, warum so etwas bei vielen Menschen noch immer verpönt zu sein scheint. Für jemanden, der viel Stress hat und sich weiterentwickeln möchte – nicht nur für sich, sondern auch wegen der Verantwortung seinen Kindern oder Mitarbeitern gegenüber – ist das eine perfekte Methode. Es ist schön, wenn Menschen sich auch mal selbst anschauen. Das finde ich sehr gut. Löblich finde ich das. Du machst das auch echt mit Herz und Seele, was? Nur so geht’s. Im Grunde … in gewisser Weise ist die Berufswahl immer eine egoistische Entscheidung. Zumindest teilweise. So wirst du gut, in den Dingen, die du tust. Ich liebe Menschen, habe gerne mit ihnen zu tun und die Leute, die hier rausgehen, sind sehr zufrieden. Sogar dankbar. Letzte Woche zum Beispiel war eine junge Frau hier, die hatte eine Narbe quer über der Stirn. Ich habe ihr
angeboten, die zu entfernen und sie war überrascht, dass so etwas überhaupt geht.
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Ich ehrlich gesagt auch. Wunderheilung bietest du also auch noch an. (Lacht) Nein, das sind keine Wunder. Zunächst passe ich die Pigmentierung der Narbe wieder der Farbe der restlichen Haut an. Und dann straffe ich sanft die Gesichtspartie. Dafür musst du schon ein gewisses Auge haben, wie auch bei der Faltenentfernung. Inwiefern? Du musst wissen, was dein Eingriff bewirkt. Da passieren selbst Fachleuten Fehler. Wenn ich zum Beispiel sehe, dass jemand die Kasperfalten unterspritzt, ist das einfach falsch. Kasperfalten kennst du von unserer Bundeskanzlerin – die seitlich am Mund. Wenn ich gegen diese Falten angehen möchte, muss ich weiter oben eingreifen. Die Erschlaffung fängt schon an der Stirn an. Leute mit Kasperfalten hatten früher süße Pausbäckchen und die sind durch die Schwerkraft nach unten gefallen. So ist das halt manchmal.
» Wir geraten nicht in Stress, wenn etwas Schlimmes passiert. «
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Es reicht also nicht, Gesichtspartien einzeln zu betrachten. Genau, das ist eine ganzheitliche Sicht. Auf den Körper, das Gesicht – alles hat eine Ursache. Gibt es Unterschiede zwischen Hamburg und Münster, was die Schönheitsideale angeht? (Lacht) Alle wollen schön sein. Ich denke, das ist ein uraltes Thema. Frauen haben sich immer schöngemacht – wie auch Männer. So ist es schon in der Antike gewesen: Schmuck und Verschönerungen … und Schönheitside-
Fotos: Stefan Reimer
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Sitzen schön und unterhalten sich: Nana Zanni (l.) und unsere Jana ale verändern sich. Ich finde ganz wichtig, sich das stets vor Augen zu halten. Besonders bei Dingen wie Permanent-Make-up. Ich halte mich dabei immer an der Natur fest und mache es so, dass die Symmetrie des Gesichts die Art der Zeichnung vorgibt. Guckst du dir im Privatleben auch Leute an und denkst dir, was du bei ihnen machen könntest? (Lacht) Klar, das ist eine Berufskrankheit. Das wird aber nicht nur bei mir so sein. Ich denke, dass ich Dinge sehe – doch das hängt mehr mit der Körperarbeit zusammen. Als Körpertherapeut siehst du einen Menschen an und siehst seine Lebensgeschichte. Oh Gott. Das kann man nicht abstellen. Körperhaltung formt sich auch durch die Bedingungen, in denen du verweilst. Ich sage mal, Energie kommt von Materie. Was ich mir vorstellen kann, kann passieren. Und das wird auch passieren.
Nochmal oh Gott. (Lacht) Also stell dir nur gute Dinge vor. (Das Telefon klingelt) Oh, Entschuldigung. Da muss ich kurz rangehen … Hallo, Schatz … Ich bin gerade im Interview … da fällt mir jetzt nichts ein, ich bin mittendrin … alles klar, bis nachher. Mein Mann. Er fährt gerade aus Hamburg los, ob ich noch etwas brauche. Ist er nicht süß? Mit ihm habe ich wirklich enormes Glück. Ich glaube, das ist auch so eine Sache. Unglückliche Bindungen entziehen viel Energie. Doch wenn die Beziehung gut und unterstützend ist, bleibt Raum für Kreativität und Ideen. Das merke ich bei mir selbst ganz stark. Meine Freundinnen schlagen immer die Hände über dem Kopf zusammen. (Lacht) Ich habe ja spontan etwas eher eröffnet, weil es sich anbot. „Das haben wir uns schon gedacht, dass du schon offen hast!“ Und ich hatte mir ja auch beim Umzug das Bein gebrochen …
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Trotz -160°C gibt’s Schlimmeres … Bitte? Ja, das war ganz doof. Aber uns bringt so schnell nichts aus der Ruhe – darüber sind meine Freundinnen auch immer sehr erstaunt. Wir geraten nicht in Stress, wenn etwas Schlimmes passiert. Für meinen Mann bin ich echt dankbar. Sonst wäre ich auch gar nicht nach Münster gekommen! Hamburg fand ich nämlich gar nicht so schlecht. Sogar sehr schön. Aber ich muss sagen: Münster kann Hamburg doch schon ganz Wasser reichen. Schönes Statement. Ich finde das Miteinander hier sehr spannend. Westfalen behaupten oft viele, seien ja so stur und unzugänglich. Das sehe ich anders. Im Gespräch öffnen sie sich gerne. Möchten als derjenige gesehen werden, der sie wirklich sind. Besser so als andersherum. Finde ich auch. Und die Leute sind sehr abenteuerlustig – besonders die Fahrradfahrer.
Um nicht zu sagen: lebensmüde. Na ja, wer zum ersten Mal nach Münster kommt, schüttelt schon viel mit dem Kopf und fragt sich, ob ihr Fahrradfahrer denn wahnsinnig seid. (Lacht) Das ist wirklich Anarchie. Inzwischen empfinde ich es eher als draufgängerisch mit einer gehörigen Portion Gottvertrauen. Und die Menschen sind sehr herzlich und hilfsbereit. Freut mich, wenn das der Eindruck ist. Die Frauen sind eher unemanzipiert. Regelrecht traditionsbewusst. Freut mich gar nicht, wenn das der Eindruck ist. Ich kann mich auch irren! Alles in allem funktioniert das Miteinander hier sehr gut. Die Familie genießt einen viel höheren Stellenwert als in Hamburg. Und die Leute gucken sich in die Augen. Und diese traurigen Gesichter, die Kontakt komplett vermeiden, sehe ich hier extrem selten. Du empfindest die Münsteraner als sehr herzlich – wie sehen sie sich selbst?
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Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung sind oft sehr unterschiedlich; aber das ist natürlich nicht nur bei Münsteranern so, sondern bei vielen Menschen. Ich habe immer auch mal wieder Leute mit Körperschemastörungen, die Hilfe möchten, um zum Beispiel abzunehmen – obwohl das völlig unnötig ist. Solchen Menschen muss man dann auch einfach mal Nein sagen. Das finde ich durchaus richtig. Das ist meine Pflicht meinen Kunden gegenüber. Ihr Besuch soll ihnen schließlich guttun. Dementsprechend gibt es auch Geräte, die ich mir niemals in den Laden holen würde. Die sind dann vielleicht gerade modern, reizen die Haut aber mechanisch und sind eher für den schnellen Effekt, der dafür nicht lange anhält. Solche Sachen werden gerne kurz vorm Wochenende gemacht, aber montags siehst du dann ziemlich schlecht aus. (Lacht)
» Fast jeder Bauarbeiter mit Gelenkschmerzen kennt Dort die Eissauna. «
schmerztherapeutische Wirkung ist seit über 30 Jahren durch klinische Studien belegt. In Deutschland ist die Eissauna aber noch nicht so bekannt oder? Der Osten, z. B. Russland und Polen, ist uns in der Hinsicht weit voraus: Eissauna-Kuren werden dort von der Kasse bezahlt. Beinahe jeder Bauarbeiter dort mit Gelenkschmerzen kennt die Eissauna. Er geht zum Beispiel um die zehn Mal in die Eissauna – und die Schmerzen können für ein Jahr weg sein. Ohne Schmerzmittel. Die Kasse unterstützt das hierzulande nicht – warum auch immer. Hier wird lieber eine Tablette verschrieben. Doch diese Methode ist in unseren Breiten erst so populär, seit Frau Katzenberger drin war – kein Wunder, die Kalorienverbrennung ist mit 1.500 kcal in nur drei Minuten enorm. Die Pharmaindustrie. Dann ist ja gut, dass wir jetzt dich in der Nachbarschaft haben. Ich freue mich auch. Wollt ihr die Eissauna denn auch mal ausprobieren, wo ihr schon mal hier seid? (Anm. d. Red.: Wollten wir, haben wir.) ◊◊◊
Was du machst, ist nicht unbedingt lebensnotwendig. Nein, es ist schon Luxus. Ich denke aber, es ist doch etwas mehr. Mit meiner Haut hatte ich auch schon einigen Ärger und habe mich oft nicht ernstgenommen gefühlt. Bei dir hätte ich diese Sorge nicht. Schön, dass du das sagst. Die Haut ist ein wichtiger Teil von uns, das merken wir nur nicht rund um die Uhr. Sie ist die Barriere zwischen Innen und Außen. Und da muss man wissen, wie man ihr helfen kann. Bei Neurodermitis oder Schuppenflechte zum Beispiel ist die Eissauna ideal. Die mache ich schon mal um 7.00 Uhr morgens an. Nach zehn Anwendungen siehst du Veränderungen. Die
INFO
Beauty und Mehr Nana Zannis Umgang mit ihren Kunden ist nicht bloß professionell, sondern vor allen Dingen menschlich. Ihren Salon verlassen sie auf jeden Fall strahlend – wegen einer Behandlung und Beratung auf höchstem Niveau und dem beruhigenden Gefühl, sich in besten Händen zu befinden. Wer mehr erfahren oder mal vorbeischauen möchte, findet weitere Informationen hier: beautyundmehr.de
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Das shreklich schöne Sommermärchen Zwei, die sich nicht unterkriegen lassen: Ein kleiner, grüner Oger namens Shrek, von den Eltern in die Welt hinausgeschickt, und Prinzessin Fiona, die in einen Turm verbannt wird. Als beide endlich groß sind, beginnt der lange Weg zum Glück. Eine durch die Filme inzwischen weltberühmte Geschichte als modernes Musical. Tauchen Sie mit uns ein in die bunte Märchenwelt und begleiten Sie Shrek im Kampf um seinen Sumpf gegen den bösartigen Lord Farquaad und den Drachen. SHREK – eine Show zwischen romantisch und schräg. Eine groteske Heldenfigur, die auf ihrem Weg den verrückten Esel trifft, mit ihm Abenteuer übersteht und seinen Märchenfreunden ihre Heimat zurückgibt. Ein Riesenspaß und beste Unterhaltung für Jung und Alt – einen Sommer lang als abendfüllende Produktion. Für diesen Familienspaß verlosen wir 2 x 2 Karten! Schicken Sie einfach eine Mail mit dem Betreff „Sommerwunsch“ und Ihren Wunschtermin zum Besuch des Musicals an unsere Glücksfee: horst@stadtgefluester-muenster.de Einsendeschluss ist der 7. August 2017, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Guten Abend, gute Nacht Aufgrund der hohen Nachfrage öffnet der Allwetterzoo Münster in diesem Jahr gleich zweimal seine Pforten für die Sonderveranstaltung „NACHTS IM ZOO“! Diesen Monat heißt es endlich wieder: „Tiere – Lichter – Zauber“. Seit Jahren begeistert die Abendveranstaltung mit tiefen Einblicken in die Arbeit mit den Zootieren, einem umfangreichen Kinderprogramm und künstlerischen Darbietungen. All dies verbindet sich zu einem fantastischen Flair, das für die enorme Beliebtheit der Veranstaltung sorgt – und in diesem Jahr haben Sie gleich die zweifache Gelegenheit, dabei zu sein! Und zwar am 19. sowie dem 26. August von 19.30 bis 23.30 Uhr. Kinder (bis 14 Jahre) zahlen 10,90 €, Erwachsene 18,90 €. Weitere Informationen finden Sie unter: allerwetterzoo.de
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Top-Events
DAS FEST DER MUSEEN UND GALERIEN IN MÜNSTER DO 31.8. – SA 2.9.2017 ROTER PLATZ RATHAUSINNENHOF | 31.8.–2.9. PIAZZA ERBDROSTENHOF | 1.–2.9. HBF – MENSCHEN IM VIERTEL BAHNHOFSVIERTEL | 1.–10.9. SCHAULAUFEN ALTER FISCHMARKT | 31.8.–2.9. NACHT DER MUSEEN UND GALERIEN INNENSTADT + STADTTEILE | 2.9.
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Eine gemeinsame Veranstaltung von Münster Marketing und Kulturamt der Stadt Münster in Kooperation mit der Initiative Starke Innenstadt. Info-Telefon: 02 51 - 492 27 10 | www.muenster.de
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Showtime im Schauraum Drei Tage und Nächte wird Münster zu einer erfrischenden Mischung aus Kunst, Kultur und „dolce far niente“. Illuminationen, inszenierte Plätze, Ausstellungen, Lounges, Live-Musik sowie eine abwechslungsreiche Gastronomie – ein Mix, der alle Sinne berührt. Zentraler Treffpunkt des Schauraums von Donnerstag, 31. August bis Samstag, 2. September ist der „Rote Platz“ im Rathausinnenhof, der mit phantasievollen Lichtspielen, rotem Teppich und weißem Designermobiliar zur urbanen Lounge wird. Mit der „Nacht der Museen und Galerien“ am Samstag, den 2. September, erreicht das Kulturfestival seinen Höhepunkt: Die münsterschen Kultureinrichtungen, Galerien und Museen laden bis Mitternacht zum kostenlosen Besuch – Sonderausstellungen, Führungen und Bus-Touren zu kulturellen Hotspots inklusive. Seien Sie vom 31. August bis zum 2. September dabei und genießen Sie die Show! Weitere Infos finden Sie unter: tourismus.muenster.de
Top-Events
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Münsters Allianz für Klimaschutz Das Netzwerk für Unternehmen Ob im Großunternehmen, im Büro oder in der Werkstatt: Jeder kann mithelfen, das Klima in der eigenen Stadt zu schützen – auch Ihre Firma. In Münsters Allianz für Klimaschutz wird‘s ganz konkret: Hier kommen Akteure aus Wirtschaft, Institutionen und Verbänden an einen Tisch. In speziellen Veranstaltungen entwickeln sie mit Unterstützung
externer Experten neue Ideen und Projekte für den Klimaschutz in der Stadt und insbesondere in ihrem Betrieb. Eine wichtige Basis bildet dabei der Maßnahmenkatalog des Klimaschutzkonzeptes 2020 der Stadt Münster. Auch Sie wollen in Ihrem Betrieb Energie sparen und Klimaschutzprojekte umsetzen – wissen aber noch nicht genau, wie Sie es
angehen wollen? Die Allianz für Klimaschutz bietet für kleine und große Projektideen viel Raum. Mit vereinten Kräften geht‘s so Schritt für Schritt zum Ziel. Denn Klimaschutz ist auch Wirtschaftsfaktor! Mittlerweile sind über 100 Unternehmen in dem Netzwerk vertreten. Wir freuen uns auf weitere engagierte Mitglieder.
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Gemeinsam stark für unser Klima. Das Netzwerk der Unternehmen.
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Tunier der Sieger
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Fotos: Lehmann
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Da schwingen wir die Hufe Damit wir rechtzeitig zum „Turnier der Sieger“ auf dem Schlossplatz sind! Das zählt seit Jahrzehnten zu den Höhepunkten im Reitsport-Kalender. Vor der imposanten Kulisse des münsterschen Schlosses trifft sich die Elite sowohl des internationalen Dressur- als auch des Springsports. Spannender Sport und jede Menge Unterhaltung – das ist das Turnier der Sieger. Neben packenden Höchstleistungen von Ross und Reiter erwarten Sie allerlei kulinarische Köstlichkeiten, attraktive Verkaufsstände, ein kunterbuntes Kinderprogramm und vieles mehr. Das Beste: Sie haben freien Zugang zum Ausstellerund Gastronomie-Bereich sowie zum Abreiteplatz. Unser Tipp: Letzteren sollten Sie sich nicht entgehen lassen! Dort heißt es: Sitzen, schlemmen und den Stars hautnah beim Training mit ihren Pferden zusehen. So wird das Wochenende zu einem unvergesslichen Ereignis. Vom 10. bis zum 13. August geben sich die Besten der Besten die Klinke … Pardon, die Zügel in die Hand. Viel Spaß beim Shoppen, Staunen und Mitfiebern!
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Jobs und mehr
Telefonieren in der Marktforschung Telefonieren in der Marktforschung
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Zentrum für Transfusi onsmedizin Münster Sperlichstr. 15, 48151 Münster Mo. / Di. / Do.: 12:00 – 19:00 Uhr Mi.: 08:00 – 15:00 Uhr Fr.: 13:00 – 20:00 Uhr
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Tipps & Termine
Die Kunst des Handwerks
GOLD-DORF
GIMBTE
Er gilt als einer der beliebtesten Kunsthandwerkermärkte der Region. Der zweitägige Kunsthandwerkermarkt in Greven-Gimbte – am 19. und 20. August erwartet Sie dort eine faszinierende Mixtur aus hochwertigem, abwechslungsreichem Angebot und der bezaubernden Kulisse des Golddorfes Gimbte. Freuen Sie sich auf eine umwerfende Auswahl an handwerklichen Produkten: Die Palette reicht von Porzellan über Gartenobjekte bis hin zu Skulpturen, die Sie an beiden Tagen erwerben können. Zudem erwartet die Besucher ein attraktives Unterhaltungsprogramm für Groß und Klein. Derweil lädt die Gimbter Gastronomie die Gäste zu einem Abstecher in die Lokale entlang der Kunsthandwerkermeile ein. Kaffee und Kuchen, münsterländische Spezialitäten sowie kühle Getränke lassen es an nichts fehlen. Der Kunsthandwerksmarkt in Greven-Gimbte findet am 19. und 20. August statt, an beiden Tagen von 11.00 bis 18.00 Uhr. Mehr Infos finden Sie unter: stadtfeste-greven.de
SA
19.
20.
August SO
120 AUSSTELL ER präsentieren hochwe rtiges Kunsthandwerk HANDGEMACH Schmuck, Keramik, T Floristik, Kerzen, PatMalerei, Taschen, Kinderbek chwork, leidung, Grußkarten, Origami, Filzschuhe, Skulptu Honig, Töpferarbeiten, Armren, Seifen, Plüschtiere und vielesbänder, mehr. LECKER UND FR Münsterländische Spe ISCH zialitäten
11 – 18 Uhr Und Action!
Im Rahmen der Deutschland-Tournee ist „Lagrin’s Action Sport Team“ unterwegs und demonstriert ein actiongeladenes Show-Konzept für die ganze Familie. Zwei gewaltige Monster Trucks lassen die Erde beben und zerstören alles, was ihnen unter die mannshohen Räder kommt. Außer den PS-starken Ungetümen erwarten Sie atemberaubende Auto-Überschläge, extreme Feuerstunts, MTB-Freestyle sowie waghalsige Fahrten mit dem Pkw auf zwei Rädern. Auto-/Motorsport-Fans kommen bei dieser Veranstaltung voll auf ihre Kosten. Von Motorrad-Weitsprüngen wie seinerzeit „Evel Knievel”, bis hin zu waghalsigen Verfolgungsrennen wie in den „Straßen von San Francisco“ oder Autostunts von „Alarm für Cobra 11“ und „Ein Colt für alle Fälle“: Bei Lagrin’s Action Sport Team erlebt man all das live. Mehr Infos finden Sie unter: team-lagrin.com
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nie irgendeinen Scheiß machen – und es gab durchaus Angebote für viel Geld, z. B. beim „Promi-Schiffeversenken im Freibad“ oder „Otti Fischers Oktoberfest“ und dergleichen. Da sitzt du herum und machst dich zum Idioten, bekommst aber viel mehr Geld als bei deiner eigenen Sendung, für die du richtig arbeiten musst! Peter: … die dann ein Glaubwürdigkeitsproblem hätte. Ich habe übrigens zu Anfang noch eine Zahntechnikerlehre gemacht. Habt ihr noch ein knackiges Statement zu Münster? Peter: Da hatte ich mal eine Freundin und habe die Stadt damals sehr gerne besucht. Die ist mir allerdings – darf man das sagen? – beim Sex zu langweilig geworden. Sie machte naive Malerei – das Warnzeichen hätte ich sehen müssen. Olli: Zum Studieren eine supergeile Stadt. In Münster habe ich ja auch Olli Welke getroffen – man weiß, was daraus geworden ist. Mit ihm und ein paar anderen bin ich andauernd ins Kino gerannt. „Club der toten Dichter“ in der Sneak Preview war ein echtes Erweckungserlebnis, bei dem einige sogar weinten. Für mich, der ich aus Peine kam, war Münster eine richtige Großstadt. Ich sah erstmals Menschen mit Lebensart, echten Cappuccino mit aufgeschäumter Milch. Münster – das war für mich New York!
INFO
Oliver Kalkofe Der Spötter begann seine Satire-Laufbahn beim legendären „Frühstyxradio“. Ruckzuck entdeckte der Mann aus Peine seine Lebensaufgabe – die Fernseh-Veralberung, die er in „Kalkofes Mattscheibe“ seit 1995 zelebriert. Etwa genauso lange hat er eine geniale Kolumne in der Zeitschrift „TV-Spielfilm“. Gelegentlich arbeitet er auch als Synchronsprecher und Schauspieler – etwa in den „Wixxer“-Kinofilmen, wo er gemeinsam mit Oliver Welke auftrat. Den Kollegen lernte er in Münster kennen, wo Kalkofe ein paar Semester Publizistik und Anglistik studierte.
Peter Rütten Der Spötter gründete bereits 1988 sein eigenes Autorenbüro „rührei“. Er war unter anderem für ZAK, Die Dirk Bach Show und RTL Samstag Nacht tätig. 1995 wurde Rütten Chefautor bei der RTL Nachtshow mit Thomas Koschwitz. Im selben Jahr kam er als Autor zur Firma Brainpool. Hier fungierte er bis 1998 als Headwriter für Die Harald Schmidt Show – gemeinsam mit seinem Kollegen Ralf Husmann, der ihn später als Darsteller in der ProSieben-Serie Stromberg einsetzte. Mit Olli Kalkofe zelebriert Rütten die Schlefaz-Reihe nun seit 2013 – und kein Ende abzusehen!
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v. l: Peter „Päter“ Rütten, unser Stefan, der gute Arndt und „Olli“ Kalkofe kann es keiner. Auch wenn es manche versucht haben. Er selbst musste anfangs beinahe ein Jahr kämpfen, weil er zunächst in die Falle getappt war zu kopieren. Ich war ein riesiger Schmidt-Fan, schon immer – dann aber bei den ersten Folgen total enttäuscht, weil er eben nur kopierte. Ging mir anfangs genauso. Peter (ironisch): Da hatte ich das Ruder noch nicht herumgerissen. Olli: Erst, als er anfing, er selber zu sein, lief es auf einmal wunderbar – und das hat eben kein anderer geschafft. Trotz Tisch und Tasse.
probieren. Und ich schauspiele gerne, ohne da besondere Ambitionen zu hegen. Aber zu Zeiten, wo Leute wie Sophia Thomalla als Schauspielerin gelten, haste ein Problem. Olli: Als ich in Peine aufwuchs, dachte ich nie, dass ich so was überhaupt tun könnte und dürfte. Bei der Berufsberatung wurde mir zum Schifffahrts-Kaufmann geraten, etwas anderes gab es bei denen nicht! Weil mich Sprachen interessierten, habe ich dann eine Lehre zum Wirtschaftsdolmetscher und Fremdsprachen-Korrespondenten gemacht. Wollte ich nie machen, hat mir aber trotzdem was gebracht. Und was? Olli: Das Übersetzen hilft mir z. B. bei den Synchron-Drehbüchern. Dann dachte ich mir: Studierst du halt noch etwas Publizistik – und ab dem ersten Praktikum war alles Schicksal. Ich war beruflich immer frei, und es gab auch Zeiten, da hatte ich keinen Sender und musste mich durchkämpfen. Ich wollte aber
Hattet ihr eigentlich mal einen Plan B? Olli: Ich hatte noch nicht mal einen Plan A! Alles, was ich gemacht habe, passierte ohne Plan. Peter. Ich wollte natürlich Rockmusiker werden und hatte auch eine Band. Das fällt aber alles eher unter Abschmecken und Aus-
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Wenn ich als Kind oder Jugendlicher einen Film schlecht fand, dachte ich, ich hätte ihn bloß nicht verstanden. Motto: „Wenn die so einen Film ins Kino bringen, dann muss der doch gut sein!“ Peter: So geht‘s mir heute immer noch mit unseren Regierungen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass du an Fernseh-Satire etwas die Lust verloren hast, Olli – weil immer mehr politische Themen vorkommen. Olli: Ja, weil das Fernsehen immer unerträglicher wird! Die „Scripted Reality“, wo Menschen nur noch vorgeführt werden, erzeugt Überdruss. In den 90er Jahren gab es viel mehr frische Formate, auch viel Quatsch dabei, aber der wurde wenigstens noch mit Freude an die Wand gefahren. Und es war von den politischen Themen streng getrennt, heute wird die Politik ja oft „boulevardisiert“. Peter: Das sieht man auch daran, dass ein Fernsehquoten-Protz nun amerikanischer Präsident ist. Quasi der „amerikanische Reiner Calmund“. (Anm.: „The Big Boss“ hieß Callis Trump-Ableger-Show, die in „Kalkofes Mattscheibe“ gebührend veralbert wurde.)
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sehen, dass die Idioten kommen und sie missbrauchen. Wer für die Freiheit kämpft, kämpft leider auch für die Freiheit der Idioten. Und die ziehen sich tragischerweise wie Magneten an. Bei manchen Sendungen fragt man sich in der Tat, weshalb sie erlaubt sind. Aber würde man jetzt anfangen, einige zu verbieten, stellte sich die Frage, wo die Grenze zu ziehen ist. Ach, das ist so verdammt schwer! Peter: Manche Sendungen hätte ich in der Tat gern verboten – aber wenn es nicht mal bei der NPD klappt, geht es bei Fernsehsendungen erst recht nicht. Und wenn es sich um Satire – Satire! – handelt, kann man nicht einem fremden Staatsmann nachgeben. Aber so weit ich weiß, ist diese Staatsmänner-Beleidigungsklausel mittlerweile abgeschafft.
» Münster – das war für mich wie new york!«
Wo wir gerade bei der Politik sind: Du hast ja in der Böhmermann-Affäre auch der Merkel-Regierung die Leviten gelesen, Olli. Olli: Da ging es um etwas, das uns alle angeht. Und nun haben wir ja dieses „Netzdurchsetzungsgesetz“, das die Satirefreiheit ebenfalls einschränkt. Wie seht ihr das? Peter: Superkritisch, auf jeden Fall. Merkel hat damals einen kapitalen Fehler mit der Entschuldigung an Erdogan gemacht – eine Entschuldigung über etwas, das man auf der Geschmacks-Ebene finden kann, wie man will … Olli: ... aber es gab keinen Grund, sich da einzumischen. An anderer Stelle haben wir neulich noch gesagt: Man kämpft jahrzehntelang für die Freiheit, und muss dann leider
Peter, wurde bei Harald Schmidt damals eine art politische Linie vorgegeben? Ich hatte den Eindruck, Schmidt wollte nie wie ein Kabarettist wirken. Peter: Überhaupt nicht! Was uns damals alle fasziniert hat, war seine Fähigkeit, Unterhaltung, Boulevard und politische Themen zu vermischen. Das klassische Late-Night-Konzept eben. Das wollte er in seinem persönlichen Stil in Deutschland erstmals umsetzen. Bei Late Night geht es nicht nur um die Tageszeit – dazu gehören ein Tisch, eine Band und Gäste. Und `ne Kaffeetasse. Uns wurde vorgeworfen, dass wir David Letterman kopieren, aber Harald hat das ganz mit seiner eigenen Persönlichkeit im Standup-Monolog ausgefüllt. Von der Zote bis zum politischen Schlenker. Können solche Zeiten nochmal zurückkehren? Peter: Ach, so gerne...! Olli: Aber wie Peter schon sagte: dazu gehört eine Persönlichkeit – und außer Schmidt
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… und vor diesem Mann erzittert die Nulpenriege der deutschen TV-Landschaft Und wie war das jetzt bei „Sharknado III“? Peter: Wir wollten da tatsächlich gerne mal auftreten, zumal bei diesen Filmen ohnehin viele amerikanische Cameo-Auftritte eingebaut sind. Als wir mal einen getrunken hatten, kam die Idee: „Das müssten wir doch auch schaffen!“ Tele 5 hat dann einfach mal angefragt, und irgendwann, als wir’s schon vergessen hatten... Olli: … hieß es, in einer Woche müsst ihr nach Orlando kommen. Also alles stehen und liegen lassen, Dreh verschieben usw. Dann sind wir mit einem Doku-Team rübergeflogen und haben eine große Dokumentation darüber gemacht.
Wenn die eigene Karriere weitgehend auf schlechtem Geschmack fußt, wie bewahrt man sich da den guten? Olli: Das ist der große Irrtum, zu glauben, dass man nur herumsucht und sagt „alles Scheiße“. Entstanden ist das Ganze ja aus echter Liebe. Im Grunde liebe ich ja das deutsche Fernsehen; überhaupt jedwede gut gemachte Unterhaltung. Deshalb müssen die Sünden bestraft werden! Olli: Früher dachte ich, dass es das Fernsehen eigentlich gut mit uns meint – musste aber irgendwann feststellen: „Ne nee, die verarschen uns!“ Im Kino war es ähnlich.
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U. a. Harald Schmidts grandiose Sketche hat der Herr zur Linken verfasst … Macht ihr auch Konzessionen an den Fan-Geschmack? Es gibt wenig alte Sachen, zum Beispiel keine Heimatfilme aus der Adenauer-Ära. Olli: Da ist es bereits schwierig, die Rechte zu kriegen. Und: Jeder Privatsender, sogar ein cooler wie Tele 5, bekommt sofort Schreikrämpfe und epileptische Anfälle, wenn er einen Schwarzweißfilm zeigen soll. Man sollte sich auch nicht nur darüber lustig machen, dass es alt ist und Filme damals eben anders aussahen. Es muss also etwas sein, das auch für damalige Verhältnisse schon schlecht war. Aber natürlich haben wir auch im Blick, woran das Publikum den meisten Spaß hat. Peter: Und diese Filme – „Sissi“ zum Beispiel – sind nicht wirklich grotesk, sondern
haben wenig außer einer gewissen tuntigen Sprachmelodie, (macht vor): „Sissssiiie!“ Die Fallhöhe ist eine andere. Aber „Triumph des Willens“ würde ich durchaus gern mal machen! (Lacht) Wer sucht die Filme aus, gibt es da „Vorkoster“ wie bei Stefan Raab? Peter: Es kommen Vorschläge vom Sender Tele 5, die haben auch ein ziemlich breites Portfolio mit eingebracht, als die Idee entstand. Es gab aber auch Facebook-Aufrufe und dergleichen. Am Ende hatten wir eine Liste von etwa 150 Titeln. (Plötzlich steht Oliver Welke neben uns) Olli: mein Lieber, schön, dass du da bist! … Ich hab mit Olli Welke ja in Münster studiert.
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Einfach „nur“ schlecht reicht also nicht. Peter: Wenn sich ein Film selbst als Trash versteht (also Trash mit Anlauf und Absicht), dann wird es meist sehr uncharmant. Da habe ich jetzt mit „Max und Moritz reloaded“ einen solchen Kandidaten bei der Hand, einen deutschen Trashfilm-Trümmer. Der hat wegen seiner sozialkritischen Töne gar nicht so beschissene Kritiken bekommen, wie ich das gern gehabt hätte... Olli: … ist aber widerwärtig. Man versucht bei solchen Fällen ja immer herauszukriegen: Hat sich da jemand etwas gedacht - und wenn ja, was? Manchmal ist es ganz simpel: Die hatten noch Kostüme herumliegen oder wollten nur einem Trend nachlaufen. Herauszuarbeiten, was wirklich in die Hose gegangen ist und wieso, das ist unsere Aufgabe. Wir sind quasi Medizin und Recycling.
» Merkels entschuldigung bei erdogan war ein fehler. « Und diese Aufarbeitung ist dann Teil eurer Parodie. Peter: Wir zeigen einfach vor der Kamera, wie man auf solche Sachen im Grunde wirklich reagiert. Das bewirkt bei den Fans das Gemeinschaftserlebnis: Da sagt jemand genau das, was du selbst grad gedacht hast. Daraus entsteht dann gewissermaßen „betreutes Fernsehen“. Olli: Es war anfangs gar nicht geplant, die Leute zu animieren, dass sie dabei ihre eigenen Partys machen, oder dass wir auf Twitter jedes Mal Nummer eins sind. Dieses vielbeschworene „Lagerfeuer-Fernsehen“ von einst, das gibt es durchaus noch – nur sind die Feuer viel kleiner und verteilt über Deutschland! Heute trifft man sich und feiert gemeinsam einen Scheißfilm, den man sonst allenfalls aus Versehen gucken würde, weil man halb besoffen auf dem Sofa lag und die Fernbedienung nicht finden konnte.
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Lassen sich vom Trash-TV-Leidensdruck nicht brechen: Der „Päter“ (l.) und der Olli Olli: Es ist sogar so, dass wir jeweils Texte für den anderen schreiben können und der sich dann freut. Extrem selten! Wir arbeiten so, dass jeder immer eine Schlefaz-Folge komplett schreiben muss, und wenn Peter dran ist, freu ich mich immer: „Was hat er sich jetzt wieder für mich ausgedacht?“ Peter hat ja beinahe für jedes Fernsehformat geschrieben, wenn man Wikipedia trauen darf... Peter: Aber nur Qualitätsformate! (Lacht)
Kunstansatzes, einer „Familien im Brennpunkt“-Bildqualität und einer Story, die real auf jemandem basierte, der mit wenig Talent gesegnet ist.
Nennt bitte eure SchleFaZ-Perlen der Schlechtigkeit. Peters Favorit ist angeblich „Daniel der Zauberer“ mit Daniel Kübelböck. Peter: Absolut! Es gab zwar Filme, die noch wesentlich dümmer daherkamen. Aber das, was bei „Daniel der Zauberer“ diese Durchschlagskraft der Leiden bewirkte, war die Verbindung eines quasi Fassbinderschen
Habe ich verpasst... Olli: Der ist auch nur in der SchleFaZ-Version erträglich! Aber mir fällt es schwer, einen Favoriten zu nennen. Es gibt Filme, die einfach nur wehtun, weil sie keine Freude machen. Andere habe ich mir durchaus mehrfach mit Spaß angeschaut. Zum Beispiel „Sharknado“, wo wir bei Teil drei dann sogar dabei waren. Oder so etwas wie „Invasion aus dem Innern der Erde“, den ich als Elfjähriger im Kino gesehen und damals begeistert gefeiert habe. Wenn so etwas wie die eigene Kindheitsgeschichte hineinspielt, macht es durchaus Spaß. Wir wollen ja immer noch irgendetwas Schönes für uns und das Publikum herausholen.
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Seid ihr mehr Cineasten oder Allesgucker? Olli: Ganz klar Cineasten. Das heißt heutzutage natürlich nicht nur Kino, sondern auch DVD, Blu-ray, früher noch Video. Aber natürlich bin ich mit dem Kino aufgewachsen und auch Fan von gut gemachtem Fernsehen. Peter: Kino hat mich als visuelles Medium immer stark angesprochen. Allerdings wird der Besuch der Blockbuster usw. immer seltener. Mittlerweile gefallen mir die sehr gut gemachten US-Fernsehserien besser. Olli: Die haben das Kino fast abgelöst. Früher waren Serien immer abgeschlossene 45 Fernsehminuten: Immer der gleiche Ermittler oder das gleiche Ermittlerpaar, das dann am Ende einen Fall gelöst hatte. Im Kino war damals eben mit anderthalb oder zwei Stunden eine längere Erzählung möglich. Heute hingegen gibt dir das Kino die Kurzfassung, und die Serien erzählen die großen Geschichten, für die sie sich zehn oder sogar 100 Stunden Zeit
nehmen können. Das macht viel mehr Spaß, denn du brauchst einfach die nötige Zeit, um eine Geschichte zu entwickeln. Peter: In Deutschland hat sich die ganze Fernsehproduktion mit den Jahren verändert, und es war ja immer Ollis Lebensaufgabe mit der „Mattscheibe“, das aufzuspießen. Auch während meiner Zeit bei Harald Schmidt habe ich das reflektiert. Und es wird immer schlimmer! Die Fallhöhe und der entsprechende Leidensdruck sind mittlerweile extrem. Wusstet ihr sofort, dass ihr humoristisch auf einer Linie liegt? Peter: Es gab die Ahnung, und sie war absolut berechtigt. Unsere Wege hatten sich seinerzeit bei Harald Schmidt mal gekreuzt, wir hatten aber sonst wenig miteinander zu tun. Ich mag die „Mattscheibe“ aber schon ewig, und Olli mochte meine Sachen auch immer.
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ARNDT ZINKANT FRAGT OLIVER KALKOFE UND PETER RÜTTEN, WIE MAN TRASH VEREDELT Seit Ewigkeiten hängt die Menschheit an einem Traum: aus Scheiße Gold zu machen. Jene, die es versuchten, nennt man Alchemisten. Jene, die es geschafft haben, heißen Oliver Kalkofe und Peter Rütten. Allerdings „nur“ auf dem Gebiet des Trash-Films. Perlen des Schwachsinns werden von den zwei Spöttern so lange satirisch poliert, bis sie wie Edelsteine strahlen. „SchleFaZ – die schlechtesten Filme aller Zeiten“ heißt ihre Filmreihe, die auf dem Privatsender Tele5 so kultig geworden ist, dass man sie live als Leinwand-Event erleben kann. In Köln-Ehrenfeld durften wir uns Profiboxer René Weller als „Macho Man“ zu Gemüte führen und haben im Vorfeld mit den beiden Machern gesprochen. Es lohnte sich – denn Kalkofe ist mit seiner „Mattscheibe“, die seit über 20 Jahren läuft, ein Veteran der Fernsehsatire. Rütten arbeitet ebenso lange als Comedy-Autor, zum Beispiel als Chef der Gag-Schmiede der „Harald-Schmidt-Show“.
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- 10 DEINS! | Ausgabe 08 | Season 12 im August 2017 Das Interviewmagazin vom
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