-1DEINS! | Ausgabe 10 | Season 12 im oktober 2017 Das Interviewmagazin vom
Max Giesinger
MAX, DER LÄSST MILLIONEN TANZEN …
Foto: Oliver Berg
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Fast Forwort
Inhaltsverzeichnis MAX, DER LÄSST MILLIONEN TANZEN … ............................ Seite 04 Max Giesinger
Liebste Leserin, lieber Leser, werter Mensch, Ich bin stolz auf knapp 95 Prozent aller Münsteraner. Wir möchten nämlich nicht im Stechschritt zurück in die Dreißiger, unser Land abschotten, die EU verlassen oder die Reichsmark zurück. Ganz abgesehen von der „guten“ Zahl weniger besorgter Bürger als im Rest der Republik, bleibt die Frage, wie wir die fünf Prozent, die eine Alternative für Deutschland suchen, überzeugen können. Wohl kaum mit Beleidigungen, Provokationen oder Falschmeldungen … auch das Aussortieren aus der Facebook-Freundesliste ist meiner Meinung nach kein geeignetes Mittel. Aber vielleicht das hier: Der fünfjährige B. besucht mit seinem Kindermädchen G. die Bäckerei T. in der Innenstadt. G. möchte die Einkäufe in ihre Tasche packen, legt dabei Handy und Portmonee auf den Tresen. Das wiederum sieht ein Mann, der in der Bäckerei darauf wartet, an der Reihe zu sein. Der schaut nach links, nach rechts, dann schnappt er sich Handy und Geldbörse und stürmt Richtung Ausgang. Nun kommt´s: Was tut der kleine B.? Er hält dem Mann die Tür auf! Auf die Frage, warum er dem Dieb auch noch die Tür aufhält, antwortet der Junge: Der Mann hatte es doch so eilig … Übrigens wurde der Dieb nicht gefasst, aber hoffentlich hat ihn der kleine B. zum Nachdenken gebracht – viel besser, als es Beleidigungen und Provokationen je vermöchten. Ich wünsche eine vergnügliche Lektüre, einen schönen Spätsommer oder Frühherbst, ganz wie es beliebt. Beliebt ist übrigens auch unser monatliches Weihnachtsfest – auf Seite 66. Thorsten
MUNDRÄUBEREI ......................................... Seite 10 Magda Zahn
GELEBTE INKLUSION ................................ Seite 18 Roman Hinz
DER WAHRE TIEMANN ............................. Seite 24 Christoph Tiemann
AUF DIE PLÄTZE, FERTIG, LACH .............................................. Seite 30 Veronika Spogis
ICH MESSE, ALSO BIN ICH ....................... Seite 34 Stefan Selke
STERBEN WAR GESTERN! ......................... Seite 42 Tommy Schmidt
BILDUNG UND MEHR............................ Seite JOB-CHANCEN ...................................... Seite TIPPS & TERMINE ................................ Seite GESUNDHEIT ........................................ Seite TIPPS & TERMINE ................................ Seite TIPPS FÜR ERSTSEMESTER IN MÜNSTER ......................................... Seite RUND UM DEN FMO ............................ Seite
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Tom Feuerstacke und Max Giesinger auf eine Runde Tischtennis im Backstage Schule ist nicht jedermanns Sache. Schwierig nur, wenn es nicht so rund läuft und du nicht zu den Coolsten gehörst. Richtig schlimm wird es, wenn dir deine Kumpels die Mädels wegschnappen. Spätestens da wird es Zeit, dass du ein Coolio wirst: Etwa mit Musik, wenn man kann. Einer der es kann, hat sich zu mehr als einem One-Hit-Wonder entwickelt. So heißt es heute:
Max, der lässt Millionen tanzen …
Altobelli, ist der Nightliner laut. Kannst du in dem schlafen, Max? Das macht gut Lärm das Teil. Es gibt einen Bereich, die sogenannte Bandlounge, da legen sich die Künstler rein. Das habe ich probiert, da konnte ich nicht drin schlafen. Der Motor befindet sich direkt darunter. Keine Chance für Ruhe. Also habe ich mir meine Kabine vorne genommen. Ab wie viel Tagen kotzt einen das Leben im Nightliner an? Wann wünscht man sich ein Hotel, ein Bett? Das stellt sich so nach vier Tagen ein, dass man Bock hätte, in einem nichtfahrenden Bett zu schlafen. Eigentlich komme ich in meiner Kabine ganz gut unter, da ich nach den Shows kaputt bin. Dennoch wünscht man sich ein Zimmer. So ein eigener Raum ist dann und wann erholsam und wichtig. Wie schnell geht es nach einem Gig in die Pofe? Wenn ich nach einem Job einen Tag frei habe, ziehe ich gerne mein Inkognito-Outfit an, mische mich unter die Menschen und feier mit. Das gelingt aber immer seltener. Man
fliegt auf und der Selfiewahnsinn beginnt. Da hat sich die Party relativ schnell erledigt. Ich bin allerdings stets der Letzte, der in den Nightliner geht. Ich brauche lange, um mein Zeug zu packen. Da kommt es immer mal wieder zu einer Unterhaltung – oder eine Runde Tischtennis liegt an. Dein Zeug zusammenpacken? Dein Ernst!? Dafür hast du doch deinen persönlichen Roadie? (Lacht) Schön wär‘s. Gibt es sowas wirklich? Bei Madonna vielleicht. Ich habe immer meinen Koffer dabei. Aber gibt es das für Künstler? Oder meinst du das Zeug, das auf der Bühne steht? Das baue ich natürlich nicht ab. Klar gibt es das. Bei Zaz war eine ganze Entourage am Start. Die hat KlamottenCases. Die Dame schiebt nichts mehr durch die Gegend. Echt? Das ist bestimmt eine internationale Geschichte für musikalische Größen. Wie gesagt, ich habe das schonmal in Aufnahmen gesehen, dass es sowas gibt. Aber letztendlich nur dort.
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Weil du von internationalen Größen sprachst: Du bist aber schon eine nationale Größe und ziemlich angesagt. Ist das so? Freut mich. Dann sage ich mal: Danke. Bei mir brauchst du dich nicht zu bedanken. Siehst du das denn anders? Ich weiß es nicht, gerade bei der neuen Generation der deutschen Popmusik, der „neuen Garde“, da könnte ich vorne mit dabei sein. Ich betrachte das immer so: Was kommt, wenn der Künstler live spielt? Daran erkennt man eventuell seinen Bekanntheitsgrad.
» Wer immer meine Musik hören will, ich spiele sie für alle. « Warum fällt es dir schwer, zu sagen, dass du populär bist? Weiß nicht. Ich bin aus einer Familie, aus einer Region, in der man bodenständig aufwächst. Vor allem achtet man darauf, dass man sich nicht über den Klee lobt. Ich versuche, da zurückhaltend zu bleiben und vor allem realistisch. Weil mir klar ist, wie vergänglich sowas ist. Im Moment ist deutsche Musik total in, es herrscht ein riesiger Hype. Man darf sich nicht zu sehr daran gewöhnen oder glauben, dass es normal sei, wenn man
abends auf die Bühne geht und da 5000 Leute warten. Das kann schneller vorbei sein, als man denkt. Ich versuche, das zu genießen, alles mitzunehmen. Ich habe gelesen, dass es dir latte sei, ob 5000 oder 150 Leute vor der Bühne abgehen. Deine Musik spielst du auch für Kleingruppen? Natürlich ist es ein geiles Gefühl, wenn 3000 Leute vor der Bühne stehen und deine Lieder singen. Das ist so eine Masse, da bekommst du eine Menge zurück. Aber 150 Leute versprühen ein ganz eigenes Flair. Wer immer meine Musik hören will, ich spiele sie für alle. Du machst Musik, seitdem du denken kannst. Während deiner Schulzeit hast du in drei Bands gespielt, pro Jahr 70 Auftritte hingelegt. Das ist eine Ansage im Nebenberuf, 70 Auftritte, davon träumt so mancher Cover-Musiker. Ist das so, dass 70 Termine eine Menge sind? Ich konnte mich als Musiker jedenfalls noch nie beklagen, dass es schlecht gelaufen ist mit meinen Projekten. Als ich mich entschieden hatte, Musik zu machen, gab es Durstjahre. Zu den allerersten Gigs, wie in Münster in der Sputnikhalle, kamen 50 Leute, im nächsten Jahr waren es dann 120. Aber damals, als 18-jähriger Dude, war es mein Ansporn, möglichst viele Auftritte zu spielen. Als „18-jähriger Dude“? Ja. Da hat sich herumgesprochen, dass es da einen Typen aus dem Nachbardorf gibt, aus Busenbach, der ist günstig zu buchen. Der kommt
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Max weiß nicht, ob es immer so gut laufen wird und genießt das Hier und Jetzt vorbei mit seiner Anlage, wenn du einen Fünfziger drauflegst. Der baut den Scheiß auf und macht drei, vier Stunden Musik. Da habe ich vier, fünf Mal die Woche gespielt, damals. Wie hat das mit dem Abitur geklappt? Abitur und Schule waren stets eine problematische Geschichte. Da ist mir nichts zugeflogen. Ich habe nie gerne gelernt. Ich war Hardcore-Skater. Ich habe Sachen immer übertrieben. Irgendwann hatte ich die Musik für mich entdeckt. Kam ich nach der Schule nach Hause, habe ich, anstatt zu lernen, Queen-Soli
nachgespielt. Jeden Tag, vier Stunden lang, bis meine Mutter kam und sagte, dass sie es nicht mehr hören kann – und mich bat, etwas anderes zu machen. Lernen, zum Beispiel. Sie konnte ja nicht davon ausgehen, dass ich von der Musik mal leben könnte. Abitur mit 20? Ich gehörte zu den älteren Jahrgängen, habe in der Zehn eine Ehrenrunde gedreht. Mir war das alles scheißegal zu der Zeit, ich dachte, ich sei ein Rebell. Anstatt die Matheklausur zu lösen, habe ich ein gemaltes Rockkonzert
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Im Gegensatz zu damals, gehört Max heute zu den coolen Hupen abgegeben. In sämtlichen Fächern Vierer und Fünfer. Das Ruder konnte ich nicht mehr rumreißen, habe eine Klasse wiederholt. Ist ja kein Beinbruch, wenn man die Kurve noch kriegt? Ich gehörte halt nicht zu den coolen Hupen in der Schule. Eher so zum letzten Fünftel. Erst spät hat sich das gewendet. Als die ersten Auftritte kamen, war man plötzlich einer der Coolen … … du bist ja ein gutaussehender, smarter Kerl … … damals eher eine Pickelfresse. Ich hatte fürchterliche Akne. Meine besten Kumpels bekamen die Mädels ab, in die ich verknallt war. Das war alles andere als easy. Aber mit den ersten Konzerten und Erfolgen kam das Selbstbewusstsein.
Du bist an der Musikakademie, die dich in jungen Jahren gefördert hat, zum Studium nicht angenommen worden. Fluch oder Segen? Schwer zu sagen. Sicher ist, dass mich die Absage dahingehend motiviert hatte, weiterzumachen. Ich hatte mir alles ausgemalt. Mit meinen Kumpels, die angenommen wurden, eine Musiker-WG gründen. Daraus wurde nichts. Aber der Zuspruch, vor allem als Straßenmusiker, hat mich bestärkt, meinen Weg weiterzugehen … Den gehst du auf jeden Fall. … es ist echt der Knaller. Gerade, dass der zweite Song, „Wenn sie tanzt“, dermaßen einschlägt, ist fantastisch. Das hatte mich von der großen One-Hit-Wonder-Angst befreit.
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Die plagte dich? Der Musikmarkt war zu dem Zeitpunkt bereits enorm groß. Da konnte man mit solchen Erfolgen nicht automatisch rechnen. „Wenn sie tanzt“. Wenn man mit 25 einen solchen Text schreibt – was hat man erlebt, dass man sich in eine Frau und Mutter dermaßen reinversetzen kann? Der Songtext ging schon lange in meinem Inneren um. Ich wollte einfach ein Lied für alle alleinerziehenden Mütter schreiben. Weil meine Mutti auch alleinerziehend war. Sie musste viel arbeiten, kam abends spät nach Hause und machte noch den Haushalt. Nebenher musste sie mich ja außerdem erziehen. Ich habe mich mit meinen Produzenten zusammengesetzt und an einem Tag diesen Song aufgenommen. Wir waren uns allerdings nicht bewusst, was für ein Hitpotenzial der Track besitzt: Eine persönliche Geschichte, die offensichtlich auch andere so erlebt haben. Was kommt als Nächstes, Max? Und sag mir jetzt bloß nicht, du willst „den Erfolg genießen“ … (Lacht) Es stehen zehn Tage Urlaub an. Da habe ich Bock drauf. Es liegen Writings an im Süden. Nächstes Jahr gehen wir wieder viel auf Tour. Ah ja, im Februar ist ein ganzer Monat frei. Da geht es durch Australien – im Campervan.
Spannst du dann aus, so ganz ohne Musik? Ach nee. Nach ein, zwei Wochen musikfrei habe ich schon Bock, zu spielen. Kann gut sein, dass ich mich an die Straßenecke stelle und den einen oder anderen Song zum Besten gebe. Mal schauen, wie das so wirkt und ob das noch so bockt wie früher. Dann mal viel Spaß dabei und gute Reise! Danke. ◊◊◊
INFO
Max Giesinger Der 1988 in Waldbronn geborene Sänger und Songwriter, der den EM-Song 2016 nicht geschrieben hat, war nebenher auch Vierter in der ersten Staffel der Castingshow „The Voice Of Germany“. maxgiesinger.de
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DOMINIK IRTENKAUF HOLT SICH VON DER MUNDRÄUBERIN MAGDA ZAHN ETWAS NATUR INS HAUS Die Erinnerung aus Kindheitstagen ist noch frisch: Auf dem Schulweg nach Hause steht ein einsamer Apfelbaum hinter dem hohen Zaun. Man streckt sich, greift nach der verlockenden Frucht. Der Nervenkitzel, erwischt zu werden, versüßt die Beute. Was ist aber am Mundraub legal, was illegal – oder ist das ziemlich egal? Magda Zahn von der Community „mundraub. org“ bietet Touren durch das Stadtgebiet Berlin an. Derzeit gönnt sie sich für ihren Nachwuchs eine Auszeit. Für Stadtgeflüster hatte sie dann aber doch etwas Zeit.
MUNDRÄUBEREI
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Was kann man sich unter Mundraub vorstellen? Ist es der Name eurer Webseite oder ein Konzept? Da gibt’s auf jeden Fall eine Trennung. Wir sehen uns als Community, die sich virtuell zusammenfindet. Aber die alte Bedeutung von Mundraub ist, dass man etwas stiehlt, was niemandem sonst gehört, also etwas Illegales tut. Das wollen wir nicht. Das ist natürlich etwas Ähnliches, beim Mundraub nimmt man etwas von diesen Früchten, die einem nicht gehören, sondern mehr oder weniger der Gemeinschaft der Öffentlichkeit. Oder die von privaten Nutzern freigegeben wurden. Bei der Community ist es möglich, Fundorte anzugeben. Ist da die Besitzlage immer vorher geklärt? Sie ist nicht hundertprozentig geklärt. Beispiel Berlin: Da sagen von vornherein der Bürgermeister oder die Verantwortlichen, unser Obst, das auf freien Wiesen wächst, also auf den Flächen der Stadt oder der Kommune ist freigegeben zum Ernten. Das ist oft der Fall. Äußert sich nun so ein Bürgermeister nicht dazu, ist es grundsätzlich eine Grauzone. Aber man kann halt schon die Sachen ernten, die auf öffentlichem Raum oder im Park stehen. Ja, selbst in geschützten Grünanlagen kann man Früchte ernten, wenn man dort die Bäume nicht absägt. Gibt es da eine Begrenzung in der Menge? Mehr oder weniger, sobald man die Sachen, die man erntet, für den gewerblichen Gebrauch nutzt, die verkauft, macht man sich strafbar, dafür braucht man eine offizielle Genehmigung. Für den Eigengebrauch – wenn man zum Beispiel Mirabellen sammelt, um daraus seinen Jahresvorrat an Marmelade zu kochen, ist das schon in Ordnung. Wie gesagt: Gewerbliche Nutzung ist auf jeden Fall verboten. Die haben auch eine gewisse Mundraub-Regel: Dass man nutzt, was man selber braucht und nicht die Hälfte zu Hause wegschmeißt. Hast du denn auch von „Nachbarschaftsstreits“ gehört, von Leuten, sich über die Nut-
zung von Obstbäumen in die Haare kriegten? Wir bekommen ab und zu E-Mails, dass wir diesen oder jenen Standort rausnehmen sollen. Nicht von so kleinen Standorten, sondern eher von etwas Größerem, wo die das Gefühl hatten, dass mehr davon geerntet wurde, nachdem der Hinweis auf unserer Webseite online gegangen ist. Was passiert dann? In solchen Fällen nehmen wir das sofort raus. Ansonsten geschieht viel weniger, als man glaubt. Das ist immer die erste Frage, die wir gestellt bekommen, ob sich da nicht Leute überrumpelt fühlen, wenn man erntet, wo man nicht ernten soll. Wenn Fundorte eingestellt werden, die einer Person gehören. Das kommt extrem selten vor. Es gibt genug Alternativen von wild oder öffentlich stehenden Bäumen, die eingetragen sind. Da tritt man nicht allzu oft Leuten auf die Füße. (Lacht)
» Kann man das jetzt wirklich essen, vom Baum? « Ich könnte mir vorstellen, dass es Bäume auf vergessenen Wiesen gibt. Weiß nicht, ob man das „vergessen“ nennen kann. Also Gebiete, die kaum Beachtung in den Planungen finden. Die beste Lösung ist, wenn man in dem Fall nachguckt und kommuniziert. Wenn das eine Streuobstwiese ist, da alles schon am Herunterfallen ist, sollte man im besten Falle noch gucken, ob es irgendwo einen Besitzer gibt, wenn man vorhat, in großen Mengen zu ernten. Kommunizieren ist die halbe Miete! So ein Gespräch zu suchen und Leute darauf anzusprechen, ist immer die bessere Variante als da einfach hinzugehen. Im Zweifelsfall kann solch eine Streuobstwiese doch
Foto: Juliane Lenz
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Einfach lostigern und ernten? Was geht und was nicht? einer Privatperson gehören – und wenn dann einer sagt: Ich möchte das alles vergammeln lassen und das soll auch den Tieren zugutekommen, muss man das akzeptieren. Nur weil es runterfällt und halb verrottet ist, gibt es nicht automatisch ein Go für den Mundräuber. Du persönlich bietest Mundraubtouren in Berlin an? Genau. Das Gros der Menschen hat da schon Berührungsängste, in der Stadt einfach loszutigern und was zu ernten. Unsicherheiten, ob man Kirschen mit irgendetwas Anderem verwechseln kann. Menschen, die dann vor dem Baum stehen und sich fragen: Kann
man das jetzt wirklich essen, vom Baum? (Lacht) Man hört immer wieder von üblen Vergiftungen. Die Mundraub-Touren haben unter anderem den Zweck, diese Ängste abzubauen und für Aufklärung zu sorgen. Die Wahrnehmung der Menschen soll man ansprechen, dass die sehen, was man in der Stadt überhaupt essen kann. Die Stadt ist grün, sie bietet eine Fülle. Es geht darum, eine engere Beziehung zu seiner grünen Umwelt aufzubauen. Mit dem Streuobst kennst du dich also aus.
Würdest du an einer Blüte erkennen können, ob das ein Kirsch- oder ein Apfelbaum ist? Mit Apfelsorten kenne ich mich nicht aus, weil das ein eigenes Gebiet ist. Vielleicht kann ich erkennen: Das ist jetzt so ein Augustapfel. Oder ein Boskop. Aber sonst kenne ich mich da nicht aus. Apfel probiere ich – schmeckt er mir, nehme ich ihn mit. Das bringe ich Leuten auch auf Touren ein wenig bei, wie man frühzeitig Apfel, Birne und Kirsche voneinander unterscheiden kann. Im Prinzip total einfach, wenn man es einmal weiß. Erkennt man das an der Blütenfarbe? Das ist so eine Sache, die ich den Teilnehmern bei der Bestimmung immer mitgebe: Es geht dabei nicht immer um ein Merkmal, wie zum Beispiel die Farbe der Blätter, sondern man muss mindestens drei Merkmale miteinander vergleichen.
» Wenn schon Apfel – da kommt es wirklich auf den Inhalt an. « Das heißt? Bei einem Apfelbaum sieht der Stamm anders aus als bei einer Kirsche. Blätter und Blüten vergleicht man dann. Manche Sachen ähneln sich. Zum Beispiel gelbe Früchte – das eine ist aber ein Kreuzdorn, das andere ein Landdorn. Dass man sich da in verschiedenen Richtungen absichert. Kommt dann auch drauf an, was gerade wächst. Allerdings! Wenn ich die Touren mache und wenn die Apfel- oder Kirschblüten blühen, zeige ich vor allem diese. Die Touren ändern sich ja von Monat zu Monat. Je nachdem, was es zu futtern gibt in der Stadt. Dann fahre ich die Kirschbäume zum Beispiel eher an, wenn es auch Kirschen gibt. Zeige dann auf den Früh-
lingstouren, wenn ein Kirschbaum blüht: So sieht der aus. Man kann ja zum Beispiel gleich Kirschblüten in einen Salat reinmischen.
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Das Interessante an einer Tour ist, was viele Menschen als ungenießbar wahrnehmen, was man aber durchaus essen kann. Du erwähntest gerade Kirschblüten. Das ist Wahnsinn. Die Leute haben natürlich viel Angst davor, was giftig ist. Das ist ja auch wichtig und man soll sich diese Vernunft auch bewahren. Wenn man aber mal auf so einer Tour nachschaut, merkt man im Endeffekt erst, dass man unglaublich viele Dinge essen kann.
» Unser Essen steht eigentlich vor der Haustür. «
Erzähl mal. Bei uns ist es heutzutage so, dass man die Sachen, die man im Supermarkt kaufen kann, als essbar wahrnimmt. Viele Kinder kennen die Natur nur noch aus dem Supermarkt, was man da an Früchten und Gemüse kaufen kann. Was man nicht kaufen kann, gibt es einfach nicht mehr. Man kennt keine Feldkirschen, keine Maulbeeren mehr, obwohl das alles um uns herum wächst und essbar ist. Aber eben nicht kommerziell genutzt wird – und deshalb ist es aus unseren Köpfen verschwunden. Den pädagogischen Aspekt hast du bereits angesprochen. Kann mir gut vorstellen, dass ihr auch viel mit Schulklassen arbeitet? Wenn ich mit Schulklassen toure, mache ich mir auch die Arbeit und fahre dorthin, wo die ihre Klassenzimmer haben. Suche mir vor Ort eine Tour aus. Ich will den Kindern zeigen, dass sie nicht nach sonst wo rausfahren müssen, um zu ernten, auch nicht zu Oma in den Garten. Dass sie direkt auf dem Schulweg oder
Foto: Magda Zahn
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Wir haben vergessen, was alles essbar ist – und entdecken es gerade wieder beim Spaziergang in ihrer Schulumgebung Dinge ernten können – wenn sie nur die Augen offenhalten. Mir ist wichtig, den Kindern das zu vermitteln: Wo was Grünes steht, da gibt’s im Prinzip was zu essen! Fällt der Zuspruch zu eurem Angebot groß aus? Wie sieht das Interesse an Obstwissen und Eigenanbau aus? Eigenbau eher weniger. Ich glaube, der Zuspruch hier ist die Sehnsucht nach der Natur, nach dem Ursprünglichen. Das Archaische, dieses selber sammeln, das eigene Essen zusammenzusuchen – das ist viel befriedigender, als wenn man zum Supermarkt geht,
sein Geld zückt und die Sachen holt. Wenn man stattdessen gemeinsam in der Gruppe die Stadt erkundet, die Sachen erntet und hinterher noch eine kleine Verkostung, wo man zusammen sitzt. Das ist das, was den Leuten am besten gefällt. Die finden gut, ihre eigene Stadt auf diese Art und Weise zu erobern. „Erobern“ ist echt das richtige Stichwort dafür. Welche anderen Städte sind noch geplant auf der Mundraubtour? Wer in anderen Städten Lust hat, Touren zu geben und sich da auskennt, kann sich damit gerne an uns wenden. Wir können unser Know-how an denjenigen weitergeben und er
Foto: Madeleine Mundraub
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Der perfekte Apfel ist saftig, säuerlich, knackig kann das halt dort selber anbieten. Und unsere Plattform dann benutzen, um das bekanntzumachen. Oder sich das „Mundraub-Handbuch“ besorgen. Sind da einige Fundorte aufgelistet – und Apfelsorten? Da sind einige Tipps enthalten, wie man Früchte haltbar machen kann. Da ist alles
drin, was man so als Mundräuber braucht: Es gibt den Erntekalender, Tipps zum Konservieren, dazu, wie man ein kleines Event veranstalten kann zum Mundräubern – wie man da vorzugehen hat und wie man Erntecamps organisiert. Dann auch ein bisschen was zur Allmende, was früher viel verbreiteter war. Es gab früher immer Streuobstwiesen, bei denen sich das ganze Dorf daran beteiligt
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hat, was man jetzt wieder etwas aufkommen lassen möchte. Rezepte sind in dem Handbuch enthalten, auch die Mundräuberwege sind nochmals genau aufgelistet. Recht und Gewissen – was man noch beachten muss, wie man zum Beispiel bei der Stadt eine Anfrage stellen kann, dass sie doch die Obstbäume an die Bevölkerung freigeben soll. Dann hat man gar keinen Stress mehr. Da steht halt drin, wie man ein guter Mundräuber werden kann. (Lacht)
Eher nicht so süß und trocken? Nee, das mag ich gar nicht. Ich frage deshalb, weil uns im Supermarkt die Äpfel stets im Licht entgegenglänzen und kaum Dellen zu sehen sind … Der darf ruhig Dellen haben und irgendwelche Stellen. Das ist mir total egal. Wenn Apfel – dann kommt es auf den Inhalt an. Und nicht auf die Äußerlichkeiten. ◊◊◊
» Wo was Grünes steht, da gibt’s eigentlich auch was zu essen! « INFO
MAGDA ZAHN Als Abschlussfrage: Wie sieht denn der perfekte Apfel aus? (Lacht) Der Apfel muss von einem gesunden Baum stammen, nur dann stimmt das Ergebnis. Das ist viel wichtiger als das Aussehen. Das wird in unserer heutigen Zeit ja immer vorgeschoben, aber mir ist das nicht soooo wichtig. Der Inhalt zählt: Einen perfekten Apfel schmeckt man. Der muss saftig, säuerlich, knackig sein …
Studierte Landschaftsnutzung und Naturschutz. Bei „mundraub.org“ übernimmt sie Touren durch die Berliner Grünflächen. Ihr Motto: Wo Grün ist, ist auch Essen! Sie hält zudem Vorträge, wie zum Beispiel bei der Berliner Veranstaltungsreihe „VITAL FORCES – Food in Context.“ mundraub.org/mundraub-tour
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DOMINIK IRTENKAUF spricht mit ROMAN HINZ über sein engagement für AUTISTEN IM BERUF Das Unternehmen Auticon stellt im Kernbereich nur Autisten ein. Menschen, die mit dieser Einschränkung leben, haben besondere Fähigkeiten, über die der Berliner Niederlassungsleiter Roman Hinz mit Dominik Irtenkauf spricht. Auticon spezialisiert sich im Feld der IT-Beratungen und -Dienstleistungen. Mag der Gedanke auch naheliegen, so werden die autistischen Mitarbeiter nicht zu Informatiknerds, die in der Isolationskabine am Joypad werkeln. Ganz im Gegenteil begeben sich die Auticon-Berater mitten in die Welt da draußen, so offen und verletzend sie auch sein mag.
GELEBTE INKLUSION Ihr Unternehmen Auticon stellt ausschließlich Autisten ein? Auticon ist das erste und einzige Unternehmen, das Asperger-Autisten als IT-Consultants einsetzt. Wir haben im Back-Up im Bereich IT, Marketing und Personal auch Kollegen, die nicht aus dem autistischen Spektrum sind. Aber das Kerngeschäft wird ausschließlich von Menschen aus dem Autismus-Spektrum, insbesondere Asperger-Autisten, erledigt. Das stellt sicher vor Herausforderungen? Wir haben seit 2011 an den Standorten zwei – ich nenne das mal: Imperative – die sicherstellen, dass die Kollegen im Feld, also bei Kunden vor Ort, eine erfolgreiche Arbeit leisten können. Das sind zum einen die Jobcoaches, die unsere Kollegen begleiten. Ich sage mit Absicht nicht „betreuen“, weil wir ja mit erwachsenen Menschen zusammenarbeiten – und das klingt immer ein bisschen nach Behindertenwerkstatt. Wir sind aber ein wirtschaftlich interessiertes Unternehmen, die Jobcoaches stellen sicher, dass sie das Arbeitsumfeld beim Kunden ausloten, ob dieses in Übereinstimmung mit den Einschränkungen des autistischen Kollegen in Ordnung geht. Welche Einschränkungen wären das? Alle Autisten, die wir hier beschäftigen,
haben eine Reizschwäche, d. h. sie können äußere Geräusche schlecht verarbeiten. Deshalb sorgt man bereits im Vorfeld dafür, dass das Licht zum Beispiel nicht zu grell ist oder ein Kollege, der Probleme mit Geräuschen hat, nicht direkt im Großraumbüro sitzt. Welche weiteren Probleme stellen sich? Weiterhin übernehmen die Coaches auch Aufgaben im kommunikativen Bereich, d. h. sie gehen auch vorher zum Kunden und klären diesen im Umgang mit Autismus auf. Was erwartet diesen Kunden im Umgang mit autistischen Mitarbeitern und Kollegen? Welche Besonderheit gibt es, wie geht man damit um? Für das Alltagsgeschäft sind die Jobcoaches auch verantwortlich. Zum Beispiel kümmern sie sich um Kollegen, die an einem anderen Ort als dem Heimatort untergebracht sind. Sie sorgen dafür, dass alles, was Reisen, Organisation, Administration betrifft, von den Kollegen ferngehalten wird. Damit sich diese Kollegen ausschließlich auf ihre Aufgaben beim Kunden konzentrieren können. Aber das reicht sicher nicht aus? Der zweite wichtige Punkt sind unsere Projektmanager, die fachlich auf Augenhöhe die Kollegen begleiten. Und ich spreche hier bewusst von „begleiten“ – so viel wie nötig
Fotos: Pressefotos
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Bei Auticon ist die Begleitung der Kollegen enger als im klassischen Unternehmen und so wenig wie möglich. Manche Kollegen bedürfen nur ganz wenig Begleitung, andere benötigen mehr. Wir sind auf Kollegen von beiden Enden des Spektrums eingerichtet, können so auch die Methodik anwenden, die ursprünglich angedacht war. Gibt es Schwierigkeiten im Kundenkontakt? Wenn die Skills nicht mit der Umgebung vereinbar sind, wird das Projekt nicht erfolgreich durchgeführt. Alle unsere Autisten haben eine sogenannte Spezialbegabung. Das muss bei uns die Informationstechnologie sein, weil wir das anbieten und in Abhängigkeit von den verschiedenen Service-Clustern, die wir offerieren, bezieht sich das auf Qualitätsmanagement, Entwicklung, Big-DataTeams, auf Teams der Künstlichen Intelligenz. Während der Projektdauer stellen die Projektmanager, die Kollegen, auch fachlich sicher, dass die mit dem Kunden vereinbarten Meilensteine eingehalten werden. Das ist gar nicht so verschieden zum gängigen Markt, nur haben wir eine viel engere Be-
gleitung der Kollegen, als es im klassischen Beratungsunternehmen üblich ist. Ich kann mir vorstellen, dass viele Autisten arbeitslos bleiben. Die Einschränkung im sozial-kommunikativen Bereich – und ich sage absichtlich nicht Behinderung, auch wenn Autismus als Behinderung zählt –, ist genau der Punkt, warum selbst 80 Prozent der hochbegabten Asperger-Autisten mit zum Teil Promotionsstudium im ersten Arbeitsmarkt keine Verwendung finden. Weil diese zwischenmenschlichen Konnotationen nicht funktionieren. Also das, was wir im Alltag an Floskeln nutzen, an Politik, also dies nicht mal wertend gemeint, bekommen Autisten nicht hin. Ein Beispiel? Wenn Sie zum Beispiel jemanden in Köln oder Düsseldorf fragen: Wie isset?, wissen wir genau, was von uns erwartet wird. Der Kollege wird Ihnen vielleicht keine Antwort darauf geben, weil es ihm zu unspezifisch
ist. Ich habe nach dem letzten Weihnachtsfest einen Kollegen gefragt, warum er uns nie ein frohes Weihnachtsfest und frohes Neues Jahr wünscht, da antwortet er mir: „Roman, warum sollte ich dir ein frohes Weihnachten wünschen? Ich habe doch eh keinen Einfluss darauf.“ Da schmunzelt man, in der Sache hat er vollkommen recht. Aber genau diese Zwischentöne und Konnotationen sorgen dafür, dass die autistischen Kollegen im ersten Arbeitsmarkt, auch wenn sie eine Anstellung gefunden haben, oft scheitern. Somit keine nachhaltige Verwendung in diesem Markt finden.
» Was sind wir wert in der Gesellschaft? « Woran mag das liegen? Ein Autist geht nicht jeden Tag mit in die Kantine und erzählt nicht von zu Hause oder der Familie. Oder gibt nicht die Hand zum Gruß. Das irritiert die nichtautistischen Kollegen. Das ist genau die Aufgabe unserer Jobcoaches, im Vorfeld diese Verhaltensweisen dem Kunden zu erklären und das Team, das mit den Kunden zu tun hat, vorzubereiten, was sie erwartet. Die Skepsis in Neugierde umzuwandeln. Das ist das Spannende, warum dies unseren Kollegen von Tag zu Tag aufs Neue gelingt. Wie sieht das bei Ihnen persönlich aus? Ich arbeite seit 25 Jahren ehrenamtlich in Integrationsprojekten, seit zehn Jahren kennt man das Wort „Inklusion“. Ich hätte nie geglaubt, dass ich mein Bedürfnis, mich für nachhaltige soziale Themen einzusetzen, mit meiner beruflichen Expertise verknüpfen könnte. Ich hatte Respekt davor, was mich in der internen Kommunikation mit autistischen Kollegen erwartet, aber ich darf Ihnen eins sagen: Der Umgang und Kontakt mit den autistischen Kollegen ist einfacher als mit
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neurotypischen Kollegen. Neurotypisch nennt man alle, die nicht autistisch sind. Wie das? Sie müssen immer authentisch sein, weil Sie werden stets daran gemessen, was Sie sagen und tun. Wenn Sie dreimal etwas sagen und nicht tun, ist das Vertrauen verspielt. Der Umgang mit autistischen Menschen schärft die Kommunikation, die Wahrnehmung für Kommunikation. Sie müssen darauf achten: Was sagen wir wie, wie ernst meinen wir es damit?
» Skepsis in Neugierde umwandeln. « Das betrifft auch Ihre Firma. Keiner unserer Kunden beauftragtuns nur deshalb, weil wir Autisten beschäftigen. Das ist ein einfacher und guter Zugang zu Kunden, aber letztendlich werden wir an der Wertschöpfung gemessen, die wir liefern. Daher funktioniert das Geschäftsmodell auch seit knapp sechs Jahren, weil wir schlicht eine bessere Qualität abliefern. Die vermeintliche Schwäche wird in eine Stärke umgewandelt. Das ist ja ein Grundgedanke der Inklusion. Es wäre interessant zu erfahren, wie der Inklusionsgedanke in Ihrer Unternehmenskultur auf andere Betriebe möglicherweise abfärbt. Ich habe ein schönes Beispiel, das ein
wenig heraussticht. Zu Beginn dieses Jahres hatte ich einen Kunden in Niedersachsen, der eine unserer Mitarbeiterinnen über sechs Monate beschäftigte. Dann war das Projekt zu Ende. Nach diesen sechs Monaten hat er die Mitarbeiterin um einen Monat verlängert, weil er festgestellt hat, dass sich die Kommunikation in dem Team, in dem die Kollegin aus dem autistischen Spektrum gearbeitet hat, deutlich verbessert hat. Was war passiert? Zwei Personen in dem Team hatten immer wieder Probleme miteinander, mit der Positionierung im Team, und das hat sich wohl innerhalb dieser sechs Monate komplett aufgelöst. Wie gesagt: Sich darauf einzulassen und das eine oder andere anzunehmen, schadet nicht. Auch ich habe in den letzten zwei Jahren bei Auticon viel dazugelernt. Ich lerne auch heute noch jeden Tag dazu. Nicht nur fachlich, sondern in der Menschlichkeit, die mir jeden Tag begegnet. Vorurteile bleiben aber bestehen? Wenn jemand sagt, Autisten hätten keine Gefühle, so kann ich das aus meinem Arbeitsalltag nicht bestätigen. Sie zeigen sie vielleicht anders. Sie haben vielleicht auch keine Empathie. Das ist das, was vielen Autisten fehlt. Aber sie haben genau so Gefühle wie jeder andere auch. Aus meiner Sicht ist das ein Vorurteil, das viele haben, welches ich aber nicht bestätigen kann. Haben Autisten aus der Beschäftigung bei Auticon Vorteile für ihr eigenes
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Viele finden durch Auticon zum ersten Mal Selbstsicherheit Leben ziehen können? Ein Mitarbeiter feierte bereits sein fünfjähriges Jubiläum, er kam 2011 zu Auticon. Der war mit 31 verrentet und hatte drei Betreuer für unterschiedliche Lebensbereiche, in einer Behindertenwerkstatt gearbeitet. Dieser Mann war über zwei Jahre bei der Telekom in einer leitenden Funktion tätig. Es hat über ein Jahr gedauert, ihn aus der Rente rauszuholen, weil es im deutschen Gesetz nicht vorgesehen ist, dass jemand, der in Rente ist, wieder in Arbeit kommt. Er hat heute keine Betreuer mehr, er lebt in einer normalen Beziehung mit einer Partnerin. Das wäre ohne Auticon so nicht möglich gewesen, behaupte ich mal. War aber auch ein Prozess. Trotzdem ist sicher noch sehr viel zu tun? Ja. Denn auf der anderen Seite haben wir viele gebrochene Biographien, die immer wieder gescheitert sind, in ihrer Ausbildung, in der universitären Entwicklung oder in der Beziehung. Diese finden durch Auticon das erste Mal in ihrem Leben nicht nur eine Anstellung, sondern auch echte und verlässliche Ansprechpartner. Somit auch eine Selbstsicherheit. Es geht also nicht nur um den Job? Letztendlich geht es darum: Was sind wir wert in der Gesellschaft? Wir wissen: Wer keinen Job hat, fühlt sich minderwertig. Es sei denn, er möchte nicht arbeiten. Alle unserer Kollegen möchten jedoch arbeiten. Auticon ermöglicht den Kollegen, genau ihren Teil an der Gesellschaft zu erfüllen und somit ihnen das Selbstwertgefühl und diesen Wert zurückzugeben, der ihnen über Jahrzehnte genommen
wurde. Das ist eine wichtige Begleiterscheinung. Deshalb haben wir auch eine geringe Fluktuation. Wir haben natürlich ab und an mal Abwerbungen. Das ist zwar schade. Aber das Schöne daran ist, dass viele der Kollegen, die gehen – mit einigen Ausnahmen – auch wieder zurückkommen (Lacht). Weil sie sehen, dass es mit der anderen Methodik auf dem ersten Arbeitsmarkt doch nicht so gut funktioniert. Ich möchte aber nochmals anmerken, dass unsere autistischen Kollegen alle bei Kunden in hybriden Teams vor Ort arbeiten. Da sitzt keiner im stillen Kämmerlein. Auf solche Weise entwickeln sich die Leute weiter. ◊◊◊
INFO
AUTICON Wurde 2011 als Social Enterprise, als sozial bewusstes Unternehmen gegründet, das neben der Gewinnabsicht ein soziales Ziel, die Inklusion autistischer Menschen in den Arbeitsalltag, anstrebt. Dirk Müller-Remus gründete das Unternehmen, weil sein Sohn zum Autisten-Spektrum gehört und die mangelnden Karrierechancen den Vater störten. Auticon arbeitet mit internationalen Auftraggebern zusammen und befördert durch die ausführlichen Briefings der Unternehmen ein breiteres Bewusstsein über die Stärken und Schwächen autistischer Menschen. auticon.de
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Claudia Maschner testet Christoph Tiemann Seine vielen Berufsbezeichnungen passen in keine Bauchbinde. (Ja, so heißt die Unterzeile im Fernseh-Insert): Schauspieler, Kabarettist, Sprecher, Autor, Moderator und Regisseur. Mein WDR-Kollege-Kollege, im Gegensatz zu meiner Wenigkeit jedoch mit mit eigenen Rubriken und Sendungen in Radio und Fernsehen, mit eigenen Shows, Programmen und Lesungen. Die bekannteste Reihe ist sicher „Tiemann testet“ im WDR-Fernsehen. Aufgewachsen ist er in Selm, studiert hat er in Münster und hier ist er hängen geblieben. Auch noch ausgebildet zum Schauspieler und Sprecher. Seit 2003 die Erfolgsleiter rauf geklettert und immer noch so nett, kollegial und bescheiden. Klingt nach einem Supertyp. Vor diesem Gespräch in einem Münsteraner Restaurant frage ich mich: Wo ist da bloß der Haken?
DER WAHRE TIEMANN
Bist du ein Gourmet, ist „Tiemann testet“ in der WDR Lokalzeit deine Traumrubrik? Kein Stück. Ich bin da völlig falsch besetzt. (Lacht) Ich habe überhaupt keine Ahnung von Essen und Kochen, wie man oft in den Folgen sehen kann. Das ist ja auch kein knallharter Restaurant-Test. Es geht um Tipps, wohin man gut gehen kann, es geht um Geschichten. Und da bin ich wiederum der Richtige, weil ich ganz gut an Leute rankomme, die sonst vor der Kamera nicht so gern sprechen. Aber sind nicht alle gleich Feuer und Flamme, wenn ihr mit dem Kamerateam daher kommt? Das schon, aber wenn die Kamera dann läuft und man muss es nochmal machen und nochmal, das ist schon schwierig. Bei mir wird auch nie jemand vorgeführt, wenn einer doof aussieht, dann bin ich das. (Grinst) Dafür sind es aber ziemlich gute Geschichten. Und genau darum geht es mir. Wer sind die Leute, die diesen Knochenjob machen, das sind ja immer Einzelkämpfer, die irgendeine besondere Idee haben. Sie sind mit Herzblut dabei, sie leben für ihren Laden. Mich interessiert ihre Geschichte, wie sind sie dahin gekommen?
Zum Beispiel? Zum Beispiel der Besitzer des japanischen Restaurants in Telgte. Der war Koch in Tokio und wollte lernen, wie man Wurst macht! Deswegen kam er aus der Metropole Tokio nach Telgte, weil er sich dachte, hier bin ich mitten in Westfalen, die müssen das doch wissen. Und dann verliebt er sich und bleibt. Das sind Geschichten! Welches Verhältnis hast du denn zum Essen? Ich tue es. Ich bin mit wenig schon zufriedenzustellen. Sollen wir die ironischen Antworten vielleicht kursiv drucken? Nein, echt. Ich achte schon darauf, was ich esse, aber das ist bei mir keine Lebensphilosophie. Ich gehe gern essen, aber wegen der Geselligkeit. Man sitzt da und redet und die Handys sind weg. In der Serie duzt du ganz frech alle Leute, egal ob alt oder jung, ist das deine Rolle? (Überlegt) Ich glaube das habe ich von der Bühne übernommen. Bei meinen Programmen duze ich meistens die Leute. Bei „Tiemann testet“ passte es einfach, um an die Leute ran
Fotos: Stefan Reimer
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Die Devise lautet für Christoph Tiemann „Learning by Doing“ zu kommen. Und diesem Tiemann wird das immer verziehen, die haben das gern. Dieser Tiemann? Ist das die Rolle? Es ist ja immer alles Rolle, aber immer wird die Rolle von dem, was in einem drinsteckt, gespeist. Wenn ich jetzt privat bin, kann ich teilweise nicht so mit Leuten sprechen. Da wäre ich zu schüchtern. Ja echt? Privat bin nicht so laut, mache nicht so viel Tamtam, aber wenn die Kamera angeht, ist das ja meine Aufgabe. Es muss dann schließlich einer machen, sonst funktioniert es nicht. Es ist auch keine Rolle in dem Sinne, dass ich mich verstellen würde. Eine Rolle ist nichts Falsches, Aufgesetztes. Deshalb ist es ja auch interessant, verschiedene Schauspieler in der gleichen Rolle zu sehen. Man geht als Schauspieler in sich und guckt, was kann ich selbst zu dieser Rolle beitragen? Und privat bist du nicht der Alleinunterhalter? Je weniger Leute da sind, desto stiller bin ich. Obwohl, ich weiß nicht, was meine Freunde jetzt sagen würden. (Lacht) Wann war dir eigentlich klar, dass du keinen 0815-Job machen willst? Also ich habe mir nicht den Schal umgeworfen und beschlossen, jetzt werde ich Künstler. Das kam so nach und nach. Wenn
man aus einer Familie mit Arbeitern, Angestellten und Beamten kommt, wo noch nicht mal ein Freiberufler oder Medienschaffender dabei ist … … schlägt man aus der Art? … vor allem weißt du erst gar nicht, dass es vielleicht auch ein Berufsbild sein kann, was du da aus Leidenschaft tust. Deshalb dauerte es bei mir ein bisschen. Andererseits wenn ich zurückdenke, habe ich immer gespielt, mir immer Geschichten ausgedacht, immer geschrieben, seit ich ein kleiner Junge war. Deine Anfänge waren aber beim Campusradio? Bei Radio Q und bei der Studiobühne hier in Münster, dem Studententheater. Beides habe ich immer viel intensiver betrieben als alles, was ich jemals an der Uni gemacht habe. Du kannst schnell viel machen und dich in allen Bereichen ausprobieren. Das ist herrlich. Beim Machen habe ich sowieso immer am besten gelernt. Was machst du eigentlich am liebsten von deinen vielen Jobs? Das geht so phasenweise, aber am liebsten erzähle ich sowieso Geschichten. Egal ob als Schauspieler, Autor oder Regisseur. Und mein allerliebstes Baby ist „Tiemanns Wortgeflecht“, das wir seit sechs Jahren im Radio machen. Da geht es um die Geschichte von Wörtern, Sprichwörtern und Redewendungen.
Wo sie herkommen und was sie über unsere Kultur erzählen. Die sind sehr aufwendig produziert. Ja, wenn zum Beispiel der Ursprung eines Wortes im alten Rom liegt, dann gehen wir eben akustisch ins alte Rom und bauen auch so eine Art Asterix-Comic-Nummer ein. Das ist wunderschön, mit den Kollegen beim WDR diesen ganzen herrlichen Quatsch zu machen, der aber dem höheren Zweck dient, die Leute zu informieren. Da kommt der Sprachwissenschaftler durch? Na ja, wenn man sich so viel mit Sprache beschäftigt, kann einen auch das ganze AfDGequatsche nicht so wirklich erreichen. Denn du merkst, wie sehr schon unsere Sprache beeinflusst ist. Wir als Binnenland mit so vielen Nachbarn, da wimmelt es doch nur so von fremden Einflüssen. Das ist uns gar nicht bewusst. Und die Sprache ist ein Spiegelbild von allen anderen Bereichen. Unsere ganze Kultur hat so viele unterschiedliche Einflüsse.
» wenn einer doof aussieht, dann bin ich das « Wie etwa? Schon allein die Stühle hier draußen vor dem Restaurant. So was haben die Italiener in den Fünfzigern mitgebracht. Was uns gefällt, nehmen wir gern auf und ein paar Jahrzehnte weiter haben wir vergessen, dass das mal nicht deutsch war. Wie viel eigene politische Meinung lässt du in deinen Programmen durchblicken? Im politischen Kabarett natürlich volle Lotte, aber in manchen Formaten hat das nichts zu suchen, da sind wir der Neutralität verpflichtet. Was übrigens nicht heißt, dass man zu allem neutral sein muss. Es gibt Dinge, die
sind nicht zu diskutieren. Gleichberechtigung, Rassismus, so was ist nicht diskutierbar. Manche Künstler treten für politische Parteien auf. Du auch? Klar, als politischer Kabarettist habe ich zum Beispiel was für die SPD oder die FDP gemacht. Die müssen nur wissen, wen sie sich da einkaufen, dass sie auch kritisiert werden.
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Der Kabarettist als Nestbeschmutzer? Das wird ihm vielleicht vorgeworfen, aber er ist eigentlich nur derjenige, der im Nest darauf zeigt, wo die Scheiße liegt. Das ist seine Pflicht. Ansonsten sollten wir alle mal mehr daran arbeiten, dass es ok ist, wenn es eben verschiedene Ansichten gibt. Wie soll deine Künstlerkarriere eigentlich weitergehen? Was den Bekanntheitsgrad angeht, habe ich mich davon verabschiedet, mir zu sagen, da und da will ich mal hin. Auf so einen Kampf will ich keine Energie verschwenden. Ich bin auch nicht sonderlich gut darin, mich selber zu verkaufen. Ich verkaufe lieber die Sachen, die ich mache. Das ist sehr anstrengend und man kommt oft in Bereiche, wo Ellenbogen zu sehr eingesetzt werden. Nicht deine Art? Ich habe es lieber familiär. Mir ist diese Art Künstlerfamilie, die in den letzten Jahren um mich herum entstanden ist, sehr wichtig. Je weiter du nach oben willst, um so mehr Kompromisse sollst du machen, du sollst Leute zurücklassen, Projekte aufgeben, das will ich nicht. Ich genieße es, dass ich mir aussuchen kann, mit wem ich zusammenarbeite.
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Was kommt wohl als nächstes von Tiemann? Eigentlich würde ich das „Wortgeflecht“ gern auch im Fernsehen machen. Manchmal kommen wir im Radio doch an darstellerische Grenzen. Und ich möchte mehr Geschichten schreiben. Das mache ich jetzt auch wieder und ich habe festgestellt, dass ich Dialog gut kann. Wo es mir noch ein bisschen an Übung fehlt, ist die Prosa zwischen den Dialogen.
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„Gleichberechtigung, Rassismus, so was ist nicht diskutierbar.“ Bist du zufrieden? Nee. Aber wann bist du zufrieden? Sehr selten. Ich wünsche mir das sehr, zufrieden zu sein. Das ist dann so ein schönes Gefühl, das lässt mich weiterarbeiten. Im Nachhinein ist es einfacher. Da kommt manchmal so eine Milde mir selbst gegenüber. Zu zwei Jahre alten Sachen kann ich sagen, war doch nicht so schlecht. Aber ich bin eben ein harter Kritiker mir selbst gegenüber. Das ist gut so. Man muss nur aufpassen, dass man nicht zu selbstkritisch wird und erst gar nicht anfängt. Hast du eigentlich Zeit für Hobbys, die nichts mit deinen Künstlerjobs zu tun haben? Wenig, weil ich natürlich viele Sachen, die ich liebe, zum Beruf gemacht habe. Aber ich gehe zum Beispiel gern mit Freunden zu Kneipen-Quizabenden. Das sind ja auch, ich sag mal Klugscheißer-Veranstaltungen. (Grinst) Das passt zu mir, zum „Wortgeflecht“. Außerdem habe ich mir mal selber so einen großen Lego-Bausatz geschenkt. Das war eigentlich ein Scherz zu Weihnachten, aber dann habe ich gemerkt, wie herrlich meditativ das sein kann, in dieser Kiste mit den Legosteinen zu wühlen und immer wieder neue Kreationen entstehen zu lassen.
Woran bastelst du als nächstes, wenn wir hier fertig sind? Ich fahre ins Planetarium und gehe mit dem Leiter unsere neue Drei-FragezeichenShow durch. Die können da ja nicht nur Sternenhimmel, sondern auch Wolken und Landschaften. Das macht total Spaß, wenn alles zusammenkommt. Die Stimmen, die Musik und die visuellen Effekte. Dabei viel Spaß und vielen Dank fürs Gespräch! ◊◊◊
INFO
Christoph Tiemann Den Wahl-Münsteraner Christoph Tiemann kann man regelmäßig hören. Zum Beispiel auf WDR 2 („Zugabe“) und WDR 5 („Tiemanns Wortgeflecht“). Oder ihn sehen (WDR „Lokalzeit Münsterland“). Oder ihn erleben (beim placebotheater, bei Lesungen, auf der Bühne, im Theater und, und, und) – ach, guckt doch selbst unter: tiemann.tv
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Larissa Schwedes erhält eine Lach-Lektion von Veronika Spogis Zuerst kribbelt es im Bauch. Dann brodelt es den Körper hoch, bis die Unterlippe zuckt und sich das Gelächter langsam den Weg nach draußen bahnt. Manchmal lässt es die Augen tränen, manchmal gluckst es vorsichtig, manchmal hört es nicht mehr auf. Doch immer tut es gut. Davon ist Veronika Spogis, Lachtrainerin aus Münster, überzeugt.
auf die plätze, fertig, lach
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Frau Spogis, Sie haben Lachen zu Ihrem Beruf gemacht. Wie ist das möglich? Ich bin Lachyoga-Trainerin und -Lehrerin. Außerdem bin ich im ehrenamtlichen Trainerteam des Lachtreffs Münster. Es gibt viele Menschen, die von der heilenden Kraft des Lachens überzeugt sind. Aber von vielen wird Lachen immer noch als überflüssiger Luxus angesehen. Aber Sie wissen es besser? Es gibt die Wissenschaft des Lachens seit den 60er, 70er Jahren – die Gelotologie. Dadurch weiß man: Das Lachen hat positive Auswirkungen auf den Körper, auf die Seele und auf den Geist. Ein intensives, regelmäßiges Lachen stärkt den Kreislauf, senkt den Blutdruck, es hat eine schmerzstillende Wirkung. Das Immunsystem wird robuster, Stresshormone werden innerhalb kürzester Zeit abgebaut, das Lernen in der Schule oder an der Uni klappt besser mit einem Lachen. Sollte man sich in schwierigen Situationen zwingen zu lachen, um es nicht zu verlernen? Zwingen nicht unbedingt. Aber man kann sich bewusst dafür entscheiden. Diesen Gedanken sind wir nicht gewohnt. Wir sagen: Ich habe nichts zu lachen – und das kann jeder verstehen, wenn man in bestimmten Situationen nicht lacht. Dabei kann ich das Lachen gerade dann bewusst einsetzen. Ein Heilungsprozess wird unterstützt durch Zuversicht und Lebenswillen. Wie passen Lachen und Yoga zusammen? Das eine ist doch eher laut, das andere sehr leise. Hören wir „Yoga“, stellen wir uns Übungen vor, bei denen man sich verbiegt und verknotet. Der Yoga-Anteil beim Lachyoga besteht aus Atem- und Entspannungsübungen. Gerade weil man über das Lachen und das Spielerische der Lachübungen sehr in die Aktivität kommt, leicht aus der Puste gerät, sorgen die Atemübungen dafür, dass man zwischenzeitlich immer zur Ruhe findet. Wir haben noch nicht über die soziale Funktion des Lachens gesprochen. Es ist ein Kitt
zwischen Menschen, oder? Die Hemmungen zwischen Menschen werden durchs Lachen genommen. Man geht rascher auf Menschen zu. Es nimmt Ängste. Man sagt damit: Ich will in einen positiven Austausch treten. Stellt jemand ein verschlossenes Gesicht zur Schau, kann man die Person nur schwer einschätzen. Schon bei frühen Völkern signalisierte man mit einem Lachen aus der Ferne: Ich komme in friedlicher Absicht. Im Alltag kann man nicht unbedingt mit jedem lachen. Wie ist das beim Lachyoga? Eigentlich ist Lachyoga so verbindend, dass alle gemeinsam lachen können. Beim Lachyoga treffen viele Menschen aufeinander, die sich erstmal nicht kennen. Das Kennenlernen geht rascher. Das Ziel ist, auch mit jemandem zu lachen, mit dem man nicht auf Anhieb eine gute Verbindung hat.
» Ich möchte Ihnen in Erinnerung rufen: Lachen ist toll! « Passiert das öfter in Ihren Kursen? Wenn ich als Trainerin eingeladen werde in eine feste Gruppe – in einen Kollegenkreis beispielsweise – kann nicht unbedingt jeder mit jedem gut. Da fällt das Lachen schwer. Lachyoga ist eine gute Möglichkeit, in Kontakt zu kommen. Natürlich kann kein Lachen bestehende Probleme lösen. Aber vielleicht kann man nach dem Lachen ehrlich und vor allem respektvoll miteinander über Probleme sprechen. Weil die Luft rein ist? Wenn Paare Probleme haben, wird das auch sichtbar: Wenn beide zusammen lachen können, ist der größte Schritt geschafft.
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Da kam das Lachyoga daher? In Münster wurde der „Lachtreff“ gegründet. Zur Einführungsveranstaltung sind viele Menschen gekommen, unter anderem ich. Zwei Stunden lang haben wir viel gelacht. Hinterher habe ich gemerkt, wie gut es mir ging, dass ich zwei Stunden lang nicht an meine üblichen Themen gedacht hatte. Meine negativen Gedanken waren ausgeschaltet. Das hat mich total fasziniert.
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Wie haben Sie das Lachen für sich persönlich entdeckt? Ich kenne das Lachyoga seit 13 Jahren. In meinem Hauptberuf war ich damals in einem neuen Arbeitsbereich mit ungewohnten Herausforderungen. Ich habe mich viel selbst infrage gestellt, gedacht, ich sei nicht gut genug und würde das alles nicht schaffen. Ich habe gemerkt, dass meine Gedanken viel um diese Fragestellungen gekreist sind. Dass ich das Gedankenkarussell nicht abstellen konnte.
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Dann kommt man viel leichter miteinander ins Gespräch. Aber Sie haben recht: Mag man jemanden nicht, lacht man auch nicht so viel mit dieser Person.
Das hat Ihr Leben verändert? Ich konnte besser schlafen und mich darauf konzentrieren, dass ich meine Arbeit gut mache. Seit ich Lachyoga betreibe, stelle ich mich und mein Tun nicht mehr grundsätzlich infrage. Ich bin viel selbstbewusster und mutiger geworden. Lachen Sie mindestens einmal am Tag? Oder haben Sie ein Limit? Eine Faustregel habe ich nicht. Aber ich lache jeden Tag bewusst. Natürlich nicht durchgängig, aber immer zwischendurch. Nach dem Aufstehen, beim Anziehen, beim Fahrradfahren oder bei der Arbeit.
14 Seit Februar 20 tandort! ren S e ß ö r g n e u e n am 9 9 g e w n e t l ö H Gibt es etwas, das Sie Ihren Teilnehmern gerne mit auf den Weg geben wollen? Ich möchte ihnen einen anderen Stellenwert des Lachens vermitteln. Ich erzähle ihnen, warum wir hier in unserem Land so wenig lachen, vor allem als Erwachsene.
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Lachen macht selbstbewusster, mutiger – glücklicher
Das war mir gar nicht so bewusst. Karl Valentin hat gesagt: „Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, dann regnet es auch.“ Oder nehmen Sie Wilhelm Busch: „Humor zu haben, ist die List, zu lachen, wenn‘s zum Weinen ist.“ Der Gedanke ist also nicht ganz neu, dass man lacht, auch oder gerade, wenn es einem schlecht geht. Das ist Ihr Appell? Viele haben gelernt: „Mit der Schule beginnt der Ernst des Lebens.“ „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“ Das Lachen hat einen schlechten Ruf – den hat es nicht verdient. Es wird immer dargestellt als etwas, das man in seiner Freizeit machen kann, wenn alle Pflichten erledigt sind. Wir bekommen das von klein auf eingetrichtert. Zum Glück hat sich manches geändert. Aber weg ist das nicht. Wo tritt es auf? Wenn man bei der Arbeit zu viel lacht, denken die Kollegen, man hätte nicht genug zu tun. Obwohl man weiß: Leute, die gerne zur Arbeit gehen, sind produktiver. Und wann gehen Leute gerne zur Arbeit? Wenn sie sich dort angenommen fühlen, gemeinsam lachen können. Dann sind sie motivierter, gesünder und viel solidarischer mit dem Unternehmen. Das ist meine Idee, die ich mitgeben möchte.
Lachen als Lebensphilosophie. Ich möchte Ihnen in Erinnerung rufen: Lachen ist toll! Wenn Sie mit einer Freundin richtig schön zusammen lachen können, ist das ein wunderbares Geschenk – nutzen Sie das! Gehen Sie bewusst in ein lustiges Theaterstück oder lesen Sie ein witziges Buch! Wenn Sie in der Schlange stehen im Supermarkt oder am Bahnhof: Nicht grummeln, lieber in sich hineinlächeln oder Mundwinkel hochziehen. ◊◊◊
INFO
Veronika Spogis Sie ist ein Profi in Sachen Lachen: Veronika Spogis darf sich ausgebildete Lachyoga-Lehrerin nennen. In wöchentlichen Lachtreffs und monatlichen Spaziergängen geben sie und ihre Kollegen Lachyoga-Trainings. Auch feste Gruppen können die überzeugte Lacherin für Lachyoga-Einheiten buchen. Weitere Informationen gibt es unter: lachtrainerin.de
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Larissa Schwedes vermisst mit Stefan Selke den Datenhunger unserer Gesellschaft Mindestens 10.000 Schritte am Tag machen, nach 18 Uhr keine Kohlenhydrate mehr essen und die Durchschnittgeschwindigkeit bei der Laufrunde ein paar Sekunden steigern. Für all diese Ziele gibt es heute digitale Dienste, die bei der Selbstvermessung helfen. Der Soziologe Stefan Selke erklärt im Interview, warum grüne Männchen vom Mars unseren Datensammelwahn ziemlich komisch fänden.
ICH MESSE, ALSO BIN ICH
Wieso haben Menschen das Bedürfnis, sich selbst zu vermessen? Diese Frage betrachte ich durch die soziologische Brille, nicht als Techniker. Menschen haben sich schon seit jeher vermessen und quantifiziert. Während der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert war zum Beispiel die Kalorienvermessung populär. Später hat man Intelligenzquotienten gemessen. Tagebücher haben Menschen schon immer verfasst. Das sind doch völlig andere Dimensionen als heute. Heute erleben wir mit dem Aufkommen der digitalen Technologien einen Boom, der sich nicht nur durch technologische Aspekte erklären lässt. Ich erkläre ihn eher durch die zunehmende Krisenwahrnehmung in sozial erschöpften Gesellschaften, in denen kaum noch kollektive Krisenverarbeitung möglich ist. Vertrauensverluste in Institutionen sind an der Tagesordnung. Menschen ziehen sich daher auf die Maßstabsebene des Beherrschbaren zurück – etwa den eigenen Körper. Rückzug ins Private statt Hinwendung zu anderen Menschen?
Ein Rückzug ins Private ist das nicht, denn man muss doch ganz im Gegenteil viele Daten veröffentlichen, um bestimmte Dienste nutzen zu können. Es ist ein Rückzug auf das, was mit den gegebenen Werkzeugen messbar, teilbar und bewertbar ist. Immer im Sinne eines sozial relevanten Vergleichs. Wenn wir von Self-Tracking reden, geht es vor allem um Apps, die unser Ess-, Schlafoder Sportverhalten messen. Sehen Sie das auch so? Was fassen Sie darunter? Man kann biometrische Daten messen, aber auch psychologische. Und natürlich auch Aktivität und Leistung. Aber auch An- und Abwesenheit gehören dazu, rein geografische Daten. Damit kann ich beispielsweise Arbeitnehmer, Partner oder Kinder tracken. Ist das nicht Überwachung? Ja, aber es gibt umgekehrt auch gezielte Unterwachung. Das betreiben Menschen, die sich total transparent machen wollen oder müssen. Als präventives Alibi, mit dem man jederzeit beweisen kann, wann man wo war. Dies kann ein politisches Statement sein oder ein digitaler Schutzschirm, beispielsweise als politischer Dissident.
Was ist der Hintergrund? Die Logik ist hier umgekehrt: Wir beklagen, dass wir zu viele Daten abgeben. Aber in einem anderen gesellschaftlichen Kontext kann es geradezu Sicherheit erzeugen, wenn man viele Daten abgibt. Die spannende Frage ist: Welche Auswirkungen hat das auf unser Denken, Fühlen, Handeln und auf die Gesellschaft?
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Man kann unterscheiden zwischen bewusster Selbstvermessung und unbewusster, unfreiwilliger, oder? Wo ich mich befinde, verrate ich allein schon dadurch, dass ich ein Smartphone in der Tasche habe. Das ist eine der spannenden Fragen der Zukunft: Wo verläuft die Trennlinie zwischen der Selbstvermessung als einem Werkzeug der Selbstoptimierung und der unbemerkten Animierung zur Datenabgabe? Ich spreche gerne von einer zwanghaften Freiwilligkeit oder einer freiwilligen Zwanghaftigkeit.
» Das Leben ist mehr als Zellteilung und pünktliches Erscheinen am Arbeitsplatz. « Will heißen? Für unsere Daten bekommen wir Dienste, Vergünstigungen oder Krankenkassen-Boni. Daten werden immer stärker gekoppelt mit bestimmten Ressourcen, die uns gewährt oder verwehrt werden. Das ist ein unbewusster und schleichender Prozess. Wir gewöhnen uns immer mehr daran, an Organisationen oder den Staat Daten abzugeben. Im Gegenzug dafür bekommen wir etwas – zum Beispiel gefühlte Sicherheit. Soweit der positive Austausch: Wir geben unsere Daten und bekommen etwas. Aber
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Mit Messbarkeit steigt der Konformitätsdruck was sind die Risiken? Die Logik der Selbstvermessung ist problematisch, weil es zu einem Delirium der Rationalität führt. Man steigert sich immer mehr in die Idee hinein, dass alles zerlegbar in Einzelaspekte ist, die messbar sind. Dabei verliert man das große Ganze aus dem Blick. Das Leben ist mehr als Zellteilung und pünktliches Erscheinen am Arbeitsplatz. Es ist ein qualitativer Prozess. Machen wir uns zu abhängig von den Daten? Unser Bewusstsein passt sich den Daten an. Noch spannender finde ich das, was ich rationale Diskriminierung nenne. Wir gewöhnen uns daran, dass Daten an Chancen gekoppelt sind. Wir geben Daten ab –- als Verbraucher und Bürger – und bekommen dafür Zugänge, Leistungen und Ressourcen.
Wie wird das problematisch? In die Apps sind nicht nur technologische Programme eingebaut, sondern auch soziale – Vorstellungen, Leitbilder, Ideologien. Eliten bestimmen, wo der Korridor des Normalen ist. Wir werden manipuliert und zum richtigen Verhalten angestupst – ob das nun gesundheitsfördernd, leistungssteigernd oder bildungskonform ist. Das führt zu Konformitätsdruck. Alle müssen sich gesund ernähren und fit sein. Das ist die Abkehr vom humanistischen Menschenbild, das seit der Aufklärung die Einzigartigkeit, Besonderheit und Individualität von Menschen betont. An diese Stellen treten Gleichheit, Effizienz und Kontrolle. Das ist eine Verflachung unserer Welt. Das ist einfach nur schade, wenn wir alle nur noch als kopierte Existenzen durch die Welt laufen, weil wir uns an den gleichen Idealen ausrichten.
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Ist das nicht etwas übertrieben? Wir werden nicht ab 2018 alle als Klone herumlaufen. Der Prozess braucht mindestens eine Generation Zeit. Aber es gibt schon jetzt Anzeichen dafür, dass wir immer weniger bereit sind, nach rechts und links zu schauen. Ob in Schule, Hochschule oder Gesundheitswesen – es wird immer mehr belohnt, sich konform zu verhalten. Die digitale Selbstvermessung ist sicherlich nicht die Ursache dafür. Aber sie ist ein Werkzeug, das dieses Bedürfnis nach Konformität und Kontrolle bedient und betont. … und beschleunigt. Ja, wir gewöhnen uns an Dinge, die man vor einiger Zeit noch für absurd gehalten hätte. In manchen Bereichen hat der Effizienzgedanke über die Menschenwürde gesiegt. Wenn es Apps gibt, die berechnen, ob es sich noch lohnt, todkranke, alte Menschen zu pflegen oder ob das unnötige Kosten verursacht, geht
das über in einen Bereich des Menschenverachtenden. Dann wird die nächste Generation Verantwortung nur noch für das Update eines Betriebssystems halten, nicht mehr für eine menschliche Eigenschaft. Eine steile These. Wir tragen gegenseitig füreinander Verantwortung. Die können wir nicht delegieren an Apps und Maschinen. Es gibt mittlerweile Gesundheits-Apps, die tiefgreifende Entscheidungen mitbestimmen. Das ist das Gegenteil des autonom denkenden Menschen. Wir geben das Menschenbild, das wir seit der Aufklärung gewonnen haben, ein stückweit auf. Mit Digitalisierung werden oft nur Fortschritt und Innovation verbunden. Ein zwanghaftes Mantra lautet: Wenn wir nicht bei der Digitalisierung mitmachen, verliert Deutschland seine Vorreiterrolle. Ich forsche zu den ethischen Aspekten, aber
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„Wir sind beinahe das Gegenteil des autonom denkenden Menschen.“ wird das gehört? Laufen wir nicht einfach den Erfolgsversprechungen der Digitalisierung hinterher und vergessen alles andere? Ethik bleibt außen vor. In einem Streitgespräch hat mir jemand gesagt: „Deutschland will ja nicht Weltmeister in Ethik werden.“ Aber warum eigentlich nicht? Warum sollte Deutschland nicht Hightech produzieren und trotzdem ethische Standards setzen und einhalten? Das könnte ein Alleinstellungsmerkmal sein. Ist es bereits zu spät dafür? Noch haben wir einen ganz engen Korridor. Es gibt hier viele schlaue Menschen, die sich über ethische Fragen und faire Algorithmen Gedanken machen. Aber wir haben den Wendepunkt fast erreicht. 2013 erwähnten die Google-Chefdenker in ihrem Buch, Google biete uns einen neuen Gesellschaftsvertrag an. Sowas wird normalerweise auf Staatsebene
zwischen Bürgerinnen und Bürgern ausgehandelt. Das ist ja eine zutiefst gesellschaftliche und politische Frage. Wie wollen wir zusammenleben? Nicht gerade die klassische Aufgabe von Unternehmen … Trotzdem willigen wir bei Google ein, ohne groß darüber nachzudenken. Wir verzichten auf althergebrachte Prinzipien wie Privatheit und bekommen dafür Interaktivität und Konnektivität. Und alles ist gut? Im politischen Raum müsste eigentlich ein Aufschrei durch die Reihen gehen, weil die Politiker sich einfach das Heft aus der Hand nehmen lassen. Dass ein Gesellschaftsvertrag von Unternehmen diktiert wird, ist wirklich neu. Es scheint niemanden so richtig zu stören. Wir gewöhnen uns zunehmend an diese
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Unmündigkeit. Wir haben auf der einen Seite engagierte Forschung. Es wurde erkannt, dass es ethische Grenzlinien gibt, die bearbeitet werden müssen. Viele Forscherinnen und Forscher sind daran beteiligt. Die Frage ist allerdings, ob es überhaupt noch einen Unterschied macht, ob diese Ergebnisse gehört werden. Da bin ich tendenziell pessimistisch: Weil ich glaube, dass wir zwar viele gute Kriterien ausdenken können, was lebensdienliche von manipulativen Technologien unterscheidet, aber dass das Ganze eine akademische Diskussion bleibt und kaum gehört wird. Lassen wir uns stark von den USA beeinflussen? Wenn man es global betrachtet, sind wir Deutschen eine der sensibelsten Gesellschaften, was Daten angeht. Uns wird ja immer vorgeworfen, dass wir bremsend sind, dass die USA viel innovationsfreundlicher agieren.
» moralische Orthopädie in feiner Dosierung. « Dann müssten die Deutschen doch ein offenes Ohr für ihre Forschung haben. Ich würde solche Forschung nicht betreiben, wenn ich nicht die Hoffnung hätte, dass sie gehört wird und man Menschen mit guten Argumenten nachdenklich stimmen kann. Ist es das, was Sie auf Ihrer Website als „moralische Orthopädie in feiner Dosierung“ bezeichnen? Genau, so bezeichne ich meine Aufgabe als Soziologe. Wir dürfen uns an all das nicht gewöhnen. Als Soziologe vermeide ich zwei Begriffe – der eine ist „natürlich“ und der andere ist „selbstverständlich“. Nichts ist natürlich, nichts selbstverständlich. Die Zukunft wird von uns gemacht. Die Frage ist nur, wie wir daran beteiligt sind, wie viel Verantwortung
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„Meiner Meinung nach sind die meisten Gadgets daher eher manipulativ.“ wir übernehmen. Dazu muss man sich über die alte Frage, wie wir zusammenleben wollen, erstmal Gedanken machen. Also lieber ohne Digitalisierung? Nein. Digitalisierung ist ein wunderbares Instrument – in vielen Bereichen unglaublich produktiv. Sie verändert das Leben höchst positiv. Die Gefahr ist nur, dass Eliten einseitig davon profitieren und andere eben gar nicht oder Nachteile erleiden. Ich möchte in einer gerechten Welt leben – nicht in einer, in der eine Elite für den Rest der Welt bestimmt, was richtig oder falsch ist. Wie erkenne ich, was nützlich ist und was nicht? Mein Gedankenexperiment ist: Wie würde es aussehen, wenn Außerirdische auf unseren Planeten kämen in unser modernes Wohlstandsleben und sähen, wie erwachsene Menschen herumrennen und sich über ihre Schrittzahl unterhalten, während sie auf einen kleinen Bildschirm schauen? Wenn diese Aliens erlebten, dass diese Leute glauben, damit ihr Leben in den Griff zu bekommen? Diese externen Beobachter würden sich ziemlich wundern über diese unselbstständigen Kinder, die hier herumlaufen.
An anderer Stelle würden sie vielleicht auch staunen. Lebensdienliche Technologien fördern lernendes Verhalten – sie bringen uns dazu, uns mit uns selbst zu beschäftigen. Manipulative Technologien sind eher komfortabel, machen uns aber abhängig. Meiner Meinung nach sind die meisten Gadgets daher eher manipulativ. ◊◊◊
INFO
Stefan Selke Dieser Herr erforscht an der Hochschule Furtwangen den gesellschaftlichen Wandel und die ethischen Aspekte der Digitalisierung. Über die digitale Selbstvermessung hat er bereits ein Buch geschrieben („Lifelogging. Wie die digitale Selbstvermessung unsere Gesellschaft verändert“) und Sammelbände herausgegeben. Weitere Infos unter: stefan-selke.de
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TOMMY SCHMIDT FÜHRT DOMINIK IRTENKAUF IN DIE EVENTKULTUR DES ABLEBENS EIN In Berlin baut Lasse Wiesenthal ein Sterbezentrum, in dem sich nicht nur unheilbar Kranke bei entspannter Musik und im Kreis der besten Freunde und Familie sanft ins Jenseits feiern können. Tommy Schmidt schildert in seinem Buch „Heaven’s Gate“ die Hintergründe, Hindernisse und Hingucker eines vorzeitigen, selbstgewählten Sterbens. Sterben heißt jetzt Ableben. Wo, wenn nicht am Aasee bei Wind, Wasser und Wetter lässt sich über die bedeutenden Fragen sprechen? Tommy und Dominik erörtern mit der Sonne im Rücken, wann das Leben aufhört und der Tod beginnt.
STERBEN WAR GESTERN!
In deinem Buch zum Sterbezentrum „Heaven’s Gate“ wird das Sterben jetzt leicht? Jetzt haben wir eine Situation, in der das vorzeitige Sterben an viele gesetzlichen Bedingungen gebunden ist. Man muss unheilbar krank sein, wer hilft, soll dabei keine Geschäfte machen und so weiter. Das Buch geht davon aus, dass es leichter werden wird, dass gesetzliche Einschränkungen wegfallen werden, weil sich die Gesellschaft und die Menschen das aneignen wollen, dieses Recht und die Möglichkeiten des selbstbestimmten Ablebens. In Deutschland ist Sterbehilfe nach wie vor schwierig. In den Niederlanden und der Schweiz sieht es da anders aus. Richtig. Ich gehe jetzt von einem Szenario aus, das ich mir persönlich nicht herbeiwünsche, aber dass man keinen drastischen Fall braucht, sondern man sagt: Mir reicht’s jetzt, bin jetzt 70 Jahre alt, habe mein Leben gelebt, ich will niemandem mehr zur Last fallen, ich will kein CO2 mehr auspusten, ich trete ab. Das ist nicht vorgesehen. Weder kulturell, noch ethisch und auch nicht rechtlich. Ich denke aber, dass das kommt. Ich find’s einerseits interessant und cool, andererseits
ein bisschen erschreckend. Weil dadurch ein Erwartungsdruck im Umfeld entsteht: Was willst du noch hier? Du produzierst nicht mehr, du belastest mehr, du hast doch schon alles gehabt, jetzt beseitige dich doch mal. Das würde auch etwas den medizinischen Fortschritt zurücknehmen. Ja. Aber vielleicht kann man den medizinischen Fortschritt anders einsetzen, anders gewichten. Wenn ich mir volkswirtschaftlich vorstelle, welcher enorme Aufwand betrieben werden muss, um ein Leben zu erhalten. Wenn jemand eigentlich nur noch wenig volkswirtschaftlich beitragen kann, dann erhöhen sich dessen Kosten noch mal mehr. Nicht nur, dass er nichts mehr beitragen kann, sondern dass die Lebenserhaltung auch viel kostet. Immer mehr Menschen droht Altersarmut. Genau. Wenn wir nach EU-Durchschnitt 34 Arbeitslebensjahre haben, andererseits aber auf die 90 zusteuern, hat ja jemand nur ein Drittel seines Lebens für sich selbst gesorgt und zwei Drittel haben das die Anderen. Wo kommt das her? Das muss eine Gesellschaft erstmal leisten. Da könnte man sich verführen lassen zu der Überlegung: Kürzt man das
Fotos: Pressefotos
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Bereit zum Übergang in eine neue Daseinsform? nicht mal ab, dass die letzten Jahre besondere Qualität haben? Also nicht mehr Quantität, sondern Qualität. Wie sieht das aus? Im Buch ist es beschrieben, dass man mal nicht mehr 20 Jahre im Pflegeheim bei Wasser und Brot lebt, sondern drei Monate macht man, was man schon immer machen wollte. Lass es dir mal gutgehen. Dann ist aber auch das Leben vorbei. Der Verlagstext bezeichnet das Buch als Satire, was auch mit dem Unternehmer Lasse Wiesenthal zusammenhängt, der dieses Sterbezentrum gründet. Wegen einer eigenen schweren Krankheit. Das satirische Moment ist so eine Überzeichnung. Künstlerisch kenne ich da keine Grenzen. Wenn da geschrieben wird: Man kann zum eigenen Tod seine Freunde mitbringen, dann ist da noch ein Kinderchor, auch ein gutes Essen. Das ist ja als künstlerische Idee alles nicht neu. In den 1970er Jahren gab’s einen Film, in dem so etwas schon entworfen wurde: „Soylent Green“. Man legt sich da hin, es kommt noch ein wenig Paradiesfilm, tolle Musik – was weiß ich: die „Moldau“. Das ist nicht neu. Neu ist, dass das jetzt in einem Wellness-Umfeld stattfindet.
Was hat dich denn zu solch einer Idee motiviert? Wir leben im Zeitalter des Selbst: Du kannst selbst entscheiden, wo du leben möchtest, zum Beispiel in Münster, was du arbeiten möchtest, du kannst zum Beispiel Journalist oder Kellner sein. Du kannst dir viele Dinge aussuchen. Mit wem du zusammenleben möchtest, wen du lieben möchtest, woran du glauben möchtest. Das ist historisch eine Epoche – das „Zeitalter des Selbst“ nenne ich es jetzt. Und dann gibt’s diese eine Domäne, den Tod und das Sterben, was immer noch so delegiert wird. Da sagt man: Darüber entscheiden Ärzte, Pfarrer, Krankheiten, betrunkene Autofahrer. Alle diese Leute machen, dass ich tot bin. Und ich selber!? Wenn ich unbeholfen bin, stürze ich mich vor einen Zug. Da werden andere Leute noch in Mitleidenschaft gezogen. Warum das Ganze nicht noch zu einem Gestaltungsfeld machen, wie zum Beispiel Geburt? Heute sagt man: Dann und dann ist der Kaiserschnitt, Geburtszimmer, Geburtsdiät, Geburtsmusik. Aromatherapie. Alles Mögliche. Alles Mögliche. Warum nicht beim Lebensende? Das ist so ein Gedanke. Das Rituelle ist beim herkömmlichen Sterben immer schon dabei. Aber eben durch die
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» Ableben als ein Event, als was Tolles. « Man könnte ja die Charaktere so lesen, dass sie eine Art des „Überziehens“ haben. Also dass mehr die Art und Weise, wie die Figuren auf Situationen reagieren, diese Satire beinhalten … Wo es etwas zynisch wird, das ist die Fiktion: Die davon ausgeht, dass man das irgendwie satirisch auffassen kann, dass Krankenversicherungen und Pflegekassen dieses vorzeitige Sterben mitfinanzieren. Stell dir vor, die Pflegeversicherung sagt: Du hast Ansprüche gegen uns als Versicherung,
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Manches wirkt überzogen. Ist es Satire? Ich hätte als Autor zu keinem Zeitpunkt als Satire bezeichnet. Zu keinem Verlag hätte ich gesagt: „Du, ich habe hier eine Satire geschrieben.“ Der Verlag hat gesagt: „Hey, das ist ja eine Satire!“ Meinetwegen, wenn das so ist, soll es mir recht sein. Das macht den Zugang zu einem schweren Thema vielleicht etwas leichter. Vieles ist so überzogen, dass man das durchaus als Satire auffassen kann.
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Kirchen vermittelt. Oder die Bestattungsinstitute halten den Finger drauf. Man kann’s noch vereinfachen: Es ist bisher negativ besetzt. Also, wie wenn der Tod ein Unfall wäre oder etwas Trauriges oder Schlimmes. Im Heaven’s Gate wird von einem Übergang in eine neue Daseinsform gesprochen. Ein Anlass zum Feste feiern. Also eine Umwertung. Eine Umwertung ins Positive. Getrauert werden darf. Ist ja auch schade, wenn einer geht. Es ist eher so, ich bin traurig, dass einer eine tolle Reise unternimmt, die ich auch gerne unternehmen würde. Ist etwas anderes, als wenn ich denke, der fährt jetzt in die Hölle und ist nicht mehr da. Das heißt, es ist ein Umwertungsgedanke.
die haben wir erstmal kalkuliert mit zwei Millionen Euro. Deine Lebenserwartung ist so und so. Diese Ansprüche würden wir gerne loswerden. Dann können wir dich mit einem Mausklick ausbuchen.
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Krasse Annahme. Das geht noch weiter: Dafür, dass du uns diese Ansprüche zurück abtrittst, dafür legen wir dir jetzt 100.000 Euro in bar auf den Tisch. Was löst das denn aus in jemandem, der sagt: Ich erwarte Altersarmut, ich erwarte Leid, ich erwarte Liebesentzug. Was nützen mir denn da die zwei Millionen Euro, die sie dafür ausgeben, wenn ich jetzt leide? Die Entscheidung fällt sicher nicht leicht. Aber plötzlich, wenn ich sage: Hey, ich gehe ins Heaven’s Gate und ich lade euch alle noch mal auf eine Kreuzfahrt ein. Plötzlich wird man wieder geliebt. Sie bewundern dich: Hey, dass du so mutig bist, diesen Schritt zu gehen. Da rieselt einem schon ein Schauer runter, oder?
» Das ist nicht meine Utopie. « Hört sich wie Science-Fiction an. Es gibt ja auch SF-Literatur, die soziale Umstände untersucht. Das ist ein moralisches Dilemma, weil das Individuum auf der einen Seite nach unserem Verständnis zu sehr gegängelt und kontrolliert wird. Auf der anderen Seite steht aber die Solidargemeinschaft, die den Anspruch hat, dass Missbrauch verhindert wird. Da ist es gar nicht so abwegig, zu sagen: Wenn du hier deinen Schadensminderungsobliegenheiten (so heißt das versicherungstechnisch) nicht nachkommst, das ist nämlich Risikovermeidung, dann kostet dich das was. Das ist der Gedankengang, der sich da so in diese Geschichte mit reinzieht.
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In deinem Buch ist es rein juristisch gesehen möglich, vorzeitige Sterbehilfe zu leisten. Aber gesellschaftlich entspinnt sich noch eine Diskussion zum Thema: im religiösen Raum, in der Presse und so weiter. Ich hatte neulich eine Lesung. Da war ein professioneller Sterbehelfer als Podiumsgast, der im Anschluss an die Lesung aus „Heaven’s Gate“ noch ein paar Standpunkte mitgeteilt hat, wie er die Gestaltung am Lebensende sieht. Und die Hospizbewegung ist eben keine Sterbehilfe, sondern eine Sterbebegleitung. Es wird nichts forciert. Der findet die Ideen des Buchs furchtbar und ablehnenswert, sagt aber auch, dass es für bestimmte Fragestellungen keine befriedigenden Lösungen gibt. Gibt es die wirklich nicht? Weiß ich nicht. Wenn das jetzt so furchtbar ist, die Menschen über diese langen Zeiträume mit den immer noch wachsenden Möglichkeiten der Medizin am Leben zu halten, könnte es durchaus so weit kommen. Diese Freiheit kann ich mir als Künstler auch nehmen – so ein Szenario aufzubauen, das sagt: Ich bin jetzt 23 Jahre alt und kann mir keine Kinder leisten, weil ich habe ja noch meine Eltern und beides kann ich nicht. Ich habe emotionale Kosten, wegen des Konflikts, wenn die Eltern alt und krank sind …
Ist das nicht noch weit weg? Nun, wie viele junge Leute sind da wirklich involviert? Die wirtschaftlichen Kosten spielen da eine große Rolle, dass man sich quasi zwischen den Eltern oder einer Familiengründung entscheiden muss. Das ist zwar alles ein wenig zugespitzt, aber denkbar ist das, dass es zu solchen Konflikten kommt. Wie ist dein Zugang? Ich finde, solch ein Buch in der fiktionalen Form muss viel unbefangener damit umgehen können. Wenn ich jetzt Politiker wäre, der sich immer zwischen den Lobbygruppen verkantet … Da gibt’s die Kirchen, gegen die darf man nichts sagen; da gibt’s die Rentner, gegen die darf man nichts sagen, gegen die Mediziner auch nicht. Da bin ich lieber Künstler, da kann ich mir alle Freiheiten herausnehmen – und mache das auch. Dein persönlicher Background bei der Geschichte? Du bist Künstler, aber du arbeitest auch in der Werbung? Ich erstelle Werbekonzepte für große Markenunternehmen. Damit verdiene ich meinen Unterhalt. Aber mehr als das: Ich habe viele Jahre diese Werbung gemacht, aber seit einigen Jahren bin ich auch Motivationstrainer in einer großen Werbeagentur. Meine Klienten
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„Das Wort Ableben betont den Anteil Leben.“ und Teilnehmer in Workshops sind zum großen Teil alles Werbefachleute. Da geht es um positive Gedanken, Motivation, um Selbstbestimmung. Ich denke, zwei erwerbsberufliche Hintergründe haben da viel Stoff geliefert. Zum Titel „Heaven’s Gate“: Warum wird der Himmel gewählt? Hat das einen christlichen Hintergrund oder einfach, weil es so ein starkes Bild ist? Der Unternehmer Lasse Wiesenthal ist Event-Manager. Der hat viel mit Marketing und Werbung zu tun gehabt. Man kann sich vorstellen, der hat Eisrevuen, Opern und Operetten gemacht. Da brauchte er ein starkes Wort. Da brauchte er ein starkes Bild! Das lässt sich gut vermarkten – das nenne ich jetzt Heaven’s Gate, Tor zum Himmel. Das hat etwas mit dieser Anmutung von Wellness-Versprechen zu tun. Also, das Heaven’s Gate kann man sich vorstellen wie ein Wellness-Hotel. Ich spreche da auch von werblicher Kommunikation. Da reden wir nicht vom Sterben. Sterben gibt’s nicht beim Heaven’s Gate – da gibt’s „Ableben“. Und sie wollen keine Särge und keine Leichenwagen.
Das Wort „Ableben“ betont den Anteil „Leben“. Ableben als ein Event, als was Tolles. Das steckt auch im Wort „ableben“. Wenn man es oft genug wiederholt: Leb doch mal richtig ab! Das ist interessant. Da war ich jetzt noch nicht drauf gekommen. Im Sinne von: So, ab geht’s! Cool. Kann man den Roman als eine Art Bericht zum Thema verstehen? Ich vertrete ja keine Meinung im Buch. Ich sage jetzt nicht, dieses Buch soll dabei helfen, Sterbehilfe zu erleichtern. Ich sag auch nicht, es soll dazu beitragen, sie zu verhindern. Sondern ich mache Mechanismen sichtbar, so wie ich sie wahrnehme. Ist es neben dem Literarischen auch eine Berichterstattung, was sein könnte, also Zukunftsberichterstattung? So habe ich es noch nie gesehen. Es ist ja nicht wissenschaftlich fundiert. Ich habe zwar viel recherchiert, erzähle keinen Blödsinn, aber von einem Zukunftsforscher von Horx würde ich erwarten, dass er einigermaßen darlegen kann …
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Mit Statistik und Zahlen? Genau. Das mache ich gar nicht. Das ist als Künstler nicht meine Aufgabe. Das Buch spricht viele Emotionen an, gestützt auf einen soliden Hintergrund. Ich recherchiere. Aber ich empfinde keine Beweislast dafür: Wird das jetzt so kommen? Kann ich Beweise liefern, von denen sich ableiten lässt, dass Pflegeversicherungen bereit sind, Prämien fürs Ableben zu zahlen? Nein, das ist eine Annahme. Die hat einen gewissen Hintergrund, aber mehr auch nicht. Deswegen ist es ein reines Kunstprodukt. Nichts anderes. Und die Rückmeldungen? Manche wollen es als Plädoyer verstehen. Da kann ich nur sagen: Das ist nicht meine Utopie. Es ist oft nicht leicht für Leute zu verstehen, wenn ich sage: Ich bin kein politischer Künstler. Oft gibt es Künstler, die verfolgen politische Ziele mit künstlerischen Mitteln. Das mache ich nicht. Beziehungsweise: Ich behaupte, dass ich es nicht mache. Ich verfolge künstlerische Ziele mit künstlerischen Mitteln. Bin dabei beschäftigt mit gesellschaftlichen Themen. Ich spreche sehr viel über das Buch. Es gibt Menschen, die verstehen es in meinem Sinne, dass ich darüber öffentliche Konflikte offenlegen will, die man irgendwie mit dem Thema verbindet. Konflikte, die es zum Anlass nehmen, sich mit dem Buch auseinanderzusetzen.
Stadtgeflüster Münster – Das Interviewmagazin wird herausgegeben von der Stadtgeflüster GmbH & Co. KG Rothenburg 14-16, 48143 Münster Telefon 0251 48168-30, Telefax 0251 48168-40 stadtgefluester-muenster.de info@stadtgefluester-muenster.de Herausgeber, Chef- und Schlussredakteur: Redaktion: Editorial Design:
Thorsten Kambach Jana Nimz, Stefan Reimer, Tom Feuerstacke, Arndt Zinkant, Piff, Claudia Maschner, Larissa Schwedes, Jens Kotalla, Dominik Irtenkauf Buschy Buschmeyer
Was meinte die Presse? Es gibt ein paar schöne Rezensionen auf Literaturblogs. Da haben sich Rezensenten intensiv mit dem Buch befasst. Die sind äußerst wohlwollend. Es sind nicht viele. Also es gibt das literarische Feedback. Ein anderes Feedback wäre, dass darüber gesprochen wird. Und schließlich gibt es da noch diese Art von Feedback: „Das wollen wir nicht!“ Aber ich habe als Autor ja nie behauptet, dass ich eine solche Zukunft wollen würde. ◊◊◊
INFO
TOMMY SCHMIDT Veröffentlichte dieses Jahr das Buch „Heaven’s Gate“ beim CulturBooks Verlag in Hamburg. Macht viel Musik, Spoken-Word-Performances. Seit 2000 in einer großen Werbeagentur als Texter und Konzeptioner tätig. Seit 2009 auch als Motivationstrainer. Lange schon als Medien- und Aktionskünstler unterwegs, u. a. in Österreich. Lebt und arbeitet in München. heavensgate-zentrum.com
Lektorat: Bernhard Trecksel Verteilung: Flyerwehr UG (haftungsbeschränkt) flyerwehr.net Fotografie: Thomas Schmitz – FXcommunication.com, Buschy Buschmeyer, www.shutterstock.com, Pressefotos Anzeigenvertrieb: Ekki Kurz, Horst Stronk Veranstaltungen und Kleinanzeigen: Jana Nimz Büro: Irene Kötter Druck: Lensing Druck Ahaus Webseite: Mark Grotegerd Stadtgeflüster liegt zur kostenlosen Mitnahme an über 300 Stellen in Münster aus. Sie haben Interesse an unseren Mediamöglichkeiten? Dann rufen Sie uns an oder schreiben Sie eine Mail, wir freuen uns!
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Bildung und mehr
Spitzenkarrieren durch berufliche Weiterbildung: IHK eröffnet neues Bildungszentrum in Münster Nach zwei Jahren Bauzeit hat die Industrie- und
sein, damit der Fachkräftemangel nicht noch größer
Handelskammer (IHK) Nord Westfalen jetzt in Mün-
wird. Darum ist es so wichtig und begrüßenswert,
ster ihr neues Bildungszentrum offiziell eröffnet.
was Sie hier in Münster bei der IHK leisten.“ Auch Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka
Rund 18 Millionen Euro hat die regionale Wirtschaft in
spürt einen deutlichen Zuwachs im Bewusstsein der
das Gebäude am Sentmaringer Weg investiert. In eine
Unternehmen für die Bedeutung von Weiterbildung.
der landesweit modernsten Bildungseinrichtungen.
Kleine und mittelständische Unternehmen könnten
Das ist wohl auch nötig, bei dem derzeitigen Mangel
ihre Möglichkeiten sogar noch weiter ausschöpfen.
an Fachkräften. Politik und Wirtschaft bekräftigen:
„Zukünftig werden Betriebe noch mehr in die Weiter-
Wir brauchen mehr Auszubildende, Industriemeister,
bildung investieren müssen, um den Anschluss nicht
Fachwirte und IT-Professionals. Die betriebliche Aus-
zu verpassen“, betonte die Ministerin.
und Weiterbildung spielt dabei eine entscheidende Rolle, berufliche und akademische Bildung sind
Offizielle Eröffnung am 14.09. um 18.30 Uhr.
gleichermaßen wichtig. Bei der Eröffnung war NRW
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Ministerpräsident Armin Laschet voll des Lobes: „Ich wünsche mir, dass dieses Beispiel auch andere inspi-
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riert. Gleichzeitig müssen wir auf Digitalisierung, auf
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Gemeinsam mit Alexander Zörner (l.) und Klaus Pardey (r.) verlegten (v. l.) IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer, Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet den Schlussstein im IHK-Bildungszentrum
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Tipps & Termine
Denn sie werden einmal mehr zu gigantischen Projektionsflächen. Und das zum sechsten Mal. Dieser Projektionsgrund ist einmalig: Die Schwarzdornwände mit unterschiedlich starken Eisen-, Gips- und Kalkablagerungen und der leichte Salznebel vor der Wand erzeugen Reflexionseffekte – und die verleihen den Projektionen eine ganz eigene Charakteristik. 54 moderne Hochleistungs-Beamer sind im Einsatz. Sowas sieht man nicht alle Tage. Außergewöhnlich! Bis zum 28. Januar 2018 präsentieren 21 international anerkannte Künstler ihre Werke und lassen an den Salinen und dem umgebenden Park mit seinen Gebäuden, Wasserflächen und Fontänen jeden Abend faszinierende aktuelle Lichtkunst erstrahlen. Die lichtsicht 6 ist für Jede und Jeden frei zugänglich. Informationen gibt es bei der Kur und Touristik GmbH in Bad Rothenfelde, Telefon: 05424-2218-0, eMail: touristinfo@bad-rothenfelde.de sowie auf der Internetseite: www.lichtsicht-biennale.de.
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Tipps für Erstsemester in Münster
Umwelttipps von der Stadt: Leute, lasst das mal mit diesen Einwegbechern Der Latte-to-go im Mehrwegbecher ist sowieso viel cooler. 4,99 Euro beim Studierendenwerk oder 6 Euro bei allen Bäckern der Bäckergilde. Oder: Einkaufen in den verpackungs- und plastikfreien Supermärkten in Münster. Abgerechnet wird nach dem Füllgewicht im mitgebrachten Behälter. Außerdem: Am 16. September von 11–16 Uhr wird im Rathausinnenhof aufgetischt. Mehrere Tausend Mahlzeiten aus dem, was sonst weggeschmissen worden wäre. Ehrenamtlich und kostenlos für alle Esser. Infos unter: Feedingthe5000@web.de Botschaft an alle: Am besten klimafreundlich einkaufen. Regional, saisonal, wenig Fleisch und aus biologischer Herkunft. Den Saisonkalender im Scheckkartenformat gibt es bei der Umweltberatung. Genauso wie unkomplizierte vegetarische Rezepte und den kostenlosen Einkaufsratgeber der Uni Münster, „Nachhaltig durch Münster“. Umweltberatung im Stadtwerke CityShop, Salzstraße 21, Telefon: (0251) 492-6767
So kommt Münster aufs Smartphone: Die münster:app
ständig weiter. So zeigt der Veranstaltungskalender die wichtigsten Partys, Kulturevents und Konzerte in Münster in den nächsten 14 Tagen. Mit dem Live-
Sie erleichtert den Alltag im Münsteraner Dschungel
stream von Radio Antenne Münster gibt es sogar
ganz ungemein.
Radio aufs Ohr. Die Münsteraner hören den beliebten Radiosender direkt aus der App von ihrem Smartphone.
Denn sie weiß so viel: Wann fährt der nächste Bus an meiner Haltestelle? In welchem Parkhaus sind noch
Die münster:app ist kostenlos. Man bekommt sie für
Plätze frei? Welche Mülltonnen müssen heute vor die
Android im Google Play Store und für iOS im iTunes
Tür? Das alles und noch viel mehr kommt mit der
Store. Weitere Informationen gibt es unter:
münster:app aufs Smartphone – alles kostenlos.
stadtwerke-muenster. de/app.
Die münster:app weiß, was passiert, versorgt ihre Nutzer mit aktuellen Lokal-News aus den Westfälischen Nachrichten, dem Online-Magazin von Münster4life und dem Stadtwerke-Blog. Neben der Fahrplanauskunft in Echtzeit gehört die Mülltonnen-Erinnerung zu den beliebtesten Funktionen der münster:app. Sie ist aber nicht nur interessant für regelmäßige Mülltonnen-Vergesser und Busnutzer, sondern für alle Münsteraner und Münsterländer, die in die Stadt fahren – und natürlich auch für Gäste. Seitdem die Stadtwerke die münster:app anbieten, entwickeln sie die Funktionen
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boesner: Alles, was Kunst braucht Also, wer hier nicht zum Künstler wird … Bei
teilung mit gemütlicher Leseecke tun. Einen Cappucci-
boesner in Münster gibt es auf 1.500 Quadratme-
no bekommt man da auch.
tern alles, was einem dabei hilft: Künstlermaterial,
Noch was? Jeden Samstag von 11 bis 14 Uhr kosten-
Bilderrahmen und Kunstbücher.
lose Vorführungen künstlerischer Techniken – oder gleich einen Tagesworkshop aus dem großen Themen-
Farben, Malgründe, Pinsel, Papiere, Hilfsmittel und
angebot (www.boesner.com) buchen.
Zubehör. Und das dauerhaft günstig! Außerdem findet man gleich den passenden Rahmen für die Kunst.
Besonders beliebt: Der boesner-Katalog. Da findet man
Egal ob Gemälde, Zeichnung oder Foto, eine unwieder-
nicht nur alle Produkte und Preise, sondern auch Hin-
bringliche Erinnerung oder eine dreidimensionale
tergrundinformationen, Anwendungsbeispiele sowie
Objektinstallation – der richtige Rahmen, das Passepar-
Tipps. Quasi das führende Nachschlagewerk für die
tout sowie ein hochwertiges Bilderglas bieten Schutz
Praxis der Kunstschaffenden. Kostenlos in der Nieder-
und können Schönheit für Generationen bewahren.
lassung in Münster, Borkstraße 2. Besondere Vorteile
Wer aber erst noch gucken oder reinschnuppern
gibt es mit der boesner-Kundenkarte. Bei boesner
möchte in die Welt der Kunst, kann das in der Buchab-
bekommt man Beratung mit Engagement und Herz.
Alles, was Kreative brauchen. boesner GmbH · Münster Borkstraße 2 · 48163 Münster muenster@boesner.com
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Rund um den FMO
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AirportPark FMO Unser Standort. Ihr Erfolg.
Regio-Logistik, Dream Tec, Schumacher Packaging: erfolgreich und expansiv! Regio-Logistik vertreibt Pakete per Express-Dienst an über 800 Gewerbekunden in der Region Münster/Osnabrück. Dream Tec mit IT-Handel und Medizintechnik ist inzwischen in den neuen Büro- und Hallenkomplex umgezogen und das neue Werk von Schumacher Packaging expandiert ein Jahr früher als geplant. Der Verpackungsspezialist verdoppelt mit einer 30-Millionen-Euro-Investition seine Fertigungs- und Lagerkapazitäten und schafft 80 neue Arbeitsplätze. Insgesamt werden in 2018 dann schon 200 neue Mitarbeiter im Grevener Werk arbeiten. Schumacher Packaging und AirportPark FMO: das passt! Schumacher Packaging mit Stammsitz im fränkischen Ebersdorf hat mit der Werkseröffnung im Juni 2014 bereits über 50 Mio. EUR investiert und 120 Arbeitsplätze geschaffen. Die Schumacher Group nutzt die optimale Infrastruktur direkt an der A1 und am Flughafen Münster/Osnabrück für die Expansion in Nordwesteuropa. Namhafte Neukunden stützen den Erfolg. Nach der Fertigstellung des 2. Bauabschnitts Ende 2017 sind noch zwei weitere Ausbaustufen auf dem 150.000 m² großen Betriebsgrundstück geplant. 1. Bauabschnitt: zum großen Teil verkauft und reserviert – weitere Bauabschnitte in Planung! Der 1. Bauabschnitt mit rund 360.000 m² ist nahezu komplett verkauft bzw. mit Kaufabsichten reserviert. Lediglich rund 20.000 m² stehen mit drei Teilgrundstücken aktuell zur freien Verfügung. Daher befinden sich weitere Bauabschnitte zur Planung und Erschließung in Vorbereitung.
Neue Verkäufe an BERESA und Hubertus Bäumer! Nach eingehender Bewertung von mehr als 30 Gewerbegrundstücken hat sich einer der größten Mercedes-Autohändler, die BERESA-Gruppe, für den AirportPark FMO als neuen Standort eines innovativen Administrations- und Logistikzentrums entschieden und eine Fläche von rund 42.000 m² direkt an der Airportallee erworben. Am neuen Zentrum werden jährlich rund 15.000 PKW und Transporter für den Verkauf, insbesondere über den Ausbau der Online-Vertriebsaktivitäten, vorbereitet. Die Hubertus Bäumer GmbH ist der deutsche Generalvertreter der Marken „HECHT made for garden“ und der eigenen Marke „zooprimus“. Zum Sortiment gehören rund 1.000 Produkte mit einer reichhaltigen Auswahl an Gartengeräten und Gartenartikeln bis hin zu diversen Zooartikeln. Das wachsende Online-Vertriebsgeschäft für Deutschland führt nun zur Expansion der Hubertus Bäumer GmbH in ein neues Büro-, Ausstellungs- und Versandzentrum im AirportPark FMO. Überzeugendes Standortpaket • Direkter Autobahnanschluss an die A1 Hamburg-Köln • Linienflugverkehr an die Drehkreuze Frankfurt und München • 24/7-Betrieb • Effiziente Grundstückszuschnitte mit Erweiterungsoption • Leistungsstarker Breitbandanschluss via Glasfaser • Lukrative Fernwärmeversorgung zusätzlich zum Gasanschluss • Kostensparende Versickerung des Regenwassers • LED-Straßenbeleuchtung Gerne überzeugen wir auch Sie! www.airportparkfmo.de
» Freie, reservierte und verkaufte Grundstücke im AirportPark FMO. Graphik u. Foto: AirportPark FMO GmbH. «
» Udo Schröer, Geschäftsführer AirportPark FMO GmbH «
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FMO zieht Ferienbilanz: 40 Prozent mehr Fluggäste im August
Rund um den FMO
Wunschparkplatz wird bequem von zu Hause aus klargemacht. Sollten sich die Reisepläne ändern, können Reservierungen bis 24 Stunden vorher kostenlos geändert oder storniert werden. Das Parken ist zudem
Der Flughafen Münster/Osnabrück ist zufrieden
noch günstiger geworden. Zum Beispiel eine Woche ab
mit seiner Ferienbilanz.
29 Euro im Holiday-Spartarif. In den terminalnahen Parkhäusern kostet die erste Woche nur noch 49 Euro.
In der Sommerferienzeit machten über 270.000
Eine Folgewoche ist für nur 10 Euro zu haben. Dabei
Passagiere den Abflug von hier. 70.000 mehr als im
wird für alle der Parkschein überflüssig, weil man am
Sommer 2016. Spitzenreiter der beliebtesten Urlaubsziele
FMO mit den gängigen EC- und Kreditkarten ein- und
diesmal: Mallorca. Gefolgt von der türkischen Riviera.
ausfahren kann.
Danach kamen die drei griechischen Ferieninseln Kreta, Rhodos und Kos. Auch für die Herbstferien hat der FMO was zu bieten. Richtung Mallorca starten wöchentlich 24 Flugzeuge, und nach Antalya wird es mehr als 20 Flüge pro Woche geben. Zu den Kanarischen Inseln Gran Canaria, Fuerteventura und Teneriffa geht es fünfmal pro Woche. Außerdem stehen auch im Herbst die griechischen Inseln Kreta, Rhodos und Kos, Málaga auf dem spanischen Festland sowie Faro an der portugiesischen Algarveküste im Angebot. Überdies wird das Parken dann für Urlauber noch günstiger und einfacher. Es gibt ein komplett neues Online-Buchungssystem. Einfach den Parkplatz über die Internetseite des Flughafens reservieren. Der
Alle Infos unter: www.fmo.de/parken.
- 64 -
Winterflugplan am FMO
tfkqbocirdmi^k=OMNT=L=OMNU
STAND OKTOBER 2017, GÜLTIG VOM 29.OKTOBER 2017 BIS EINSCHL. 24.MÄRZ 2018
Änderungen und Abweichungen vorbehalten! Aktuelle Informationen zum Tagesflugplan auf www.fmo.de oder in Ihrem Reisebüro. FLUGTAGE DAY
ABFLUG DEPARTURE
ANKUNFT ARRIVAL
TYP TYPE
FLUG NR. FLIGHT NO.
BEMERKUNGEN REMARKS
F M O A N TA LYA ( AY T )
FLUGTAGE DAY
ABFLUG ANKUNFT DEPARTURE ARRIVAL
TYP TYPE
FLUG NR. FLIGHT BEMERKUNGEN NO. REMARKS
A N TA LYA ( AY T ) F M O
1 2 3 4 5 6 7
00:05
05:40
738
XQ 251
bis 1.11., ab 23.3.
-
07:00
09:55
738
TK 4224
4.11.
-
7
00:05
05:40
738
XQ 251
5.11. - 7.1.
-
- 3 4 -
-
-
07:00
09:55
734
TWI 1287
1.11., 2.11.
1 2 3 4 5 6 7
00:55
06:25
321
8Q 832
bis 6.11.
-
-
-
-
-
-
7
07:00
09:55
738
TK 4240
5.11.
- 2 -
nicht 5.12. bis 13.3.
-
2 -
-
-
-
-
11:20
13:25
319
ST 7003
nicht 5.12. bis 13.3.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
6
-
-
-
-
04:50
10:25
319
ST 7002
-
- 3 4 -
-
-
10:55
15:25
734
TWI 1288 1.11., 2.11.
-
2 -
-
-
-
-
15:15
18:10
738
TK 4162
31.10.
-
-
-
-
- 6
-
10:55
15:25
738
TK 4225
4.11.
1
-
-
-
-
-
-
16:15
19:10
738
TK 4146
30.10.
-
-
-
-
-
-
-
7
10:55
15:25
738
TK 4241
5.11.
-
-
-
-
-
-
7
16:15
19:10
738
TK 4246
29.10., 5.11.
- 2 -
-
-
-
-
19:10
23:40
738
TK 4163
31.10.
-
-
-
- 5
-
-
16:20
19:15
738
TK 4210
3.11.
1 -
-
-
-
-
-
20:10
00:40
738
TK 4147
30.10.
-
-
-
-
6
-
21:20
23:15
738
XQ 250
4.11. - 6.1.
-
-
-
-
-
-
7
20:10
00:40
738
TK 4147
29.10., 5.11.
1 2 3 4 5 6 7
21:25
23:15
738
XQ 250
bis 31.10., ab 22.3.
-
-
-
- 5 -
-
20:15
00:45
738
TK 4211
3.11.
1 2 3 4 5 6 7
22:00
23:55
321
8Q 831
bis 6.11.
13:25
319
ST 1081
nicht 9.11. bis 8.3.
09:15 09:25
10:05 10:15
CR9 CR9
LH 062 LH 062
nicht 24.12. bis 1.1.
FMO FARO (FAO) -
-
- 4 -
-
-
06:00
-
FARO (FAO) FMO 08:25
319
ST 1080
-
bis 2.11., ab 15.3.
FMO FRANKFURT(FRA)
-
- 4 -
-
-
09:10
FRANKFURT(FRA) FMO
- 2 3 4 - - 1 - - - 5 6 7
06:45 07:00
07:35 07:50
CR9 CR9
LH 063 LH 063
nicht 25.12. bis 1.1. nicht 25.12. bis 1.1.
1 - 3 4 - 6 7 - 2 - - 5 - -
1 - 3 4 - 6 7
10:40
11:30
CR9
LH 065
nicht 24.12. bis 1.1.
1 2 3 -
6 7
13:00
13:50
CR9
LH 064
nicht 24.12. bis 30.1.
- 2 -
- 5 -
-
10:50
11:40
CR9
LH 067
nicht 24.12. bis 30.1.
-
- 4 5
-
-
13:15
14:05
CR9
LH 064
nicht 24.12. bis 30.1.
-
-
- 6 7
14:35
15:25
CR9
LH 067
nicht 24.12. bis 30.1.
1 2 3 4 5
-
7
17:20
18:10
CR9
LH 066
nicht 24.12. bis 1.1.
-
-
-
-
nicht 24.12. bis 1.1.
1 2 3 4 5 -
-
14:40
15:30
CR9
LH 067
nicht 24.12. bis 30.1.
1
- 3 4 5 6 7
20:40
21:30
CR9
LH 068
nicht 24.12. bis 31.12.
1 2 3 4 5 -
7
19:10
20:00
CR9
LH 069
nicht 24.12. bis 1.1.
-
2 -
20:45
21:35
CR9
LH 068
nicht 24.12. bis 31.12.
319
ST 9827
-
319
ST 3003
-
FMO FUERTEVENTURA(FUE) 1 -
-
-
- 3 -
- 6 -
-
7
12:00 14:00
15:40 17:50
319
ST 9826
-
319
ST 3002
-
-
-
1 -
-
-
-
6
-
16:25
22:00
GRAN CANARIA(LPA) FMO
F M O H U R G H A D A ( H R G)
-
- 3 -
-
-
7
18:35
00:10+
HURGHADA (HRG) FMO
-
-
14:10
20:00
319
ST 3250
-
-
-
-
- 5
-
-
13:15
17:15
738
FEG 3035
-
- 5 -
-
18:15
23:45
738
FEG 3036 -
-
-
- 4 -
-
-
20:45
01:05+
319
ST 3251
-
23:55
319
ST 3411
ab 7.11.
-
-
- 4 -
-
-
-
FMO LANZAROTE (ACE) - 2 -
-
FUERTEVENTURA(FUE) FMO
FMO GRAN CANARIA(LPA) -
-
-
-
-
-
14:10
LANZAROTE (ACE) FMO 17:45
319
ST 3410
-
ab 7.11.
FMO MALAGA (AGP)
2 -
-
-
-
-
18:30
MALAGA (AGP) FMO
-
-
- 6
-
04:10
07:15
319
ST 3108
nur 23.12. und 30.12.
-
-
-
-
6
-
08:00
11:15
319
ST 3109
nur 23.12. und 30.12.
-
- 3 -
-
-
-
06:10
09:15
319
ST 3108
2.,9.11.,20.,27.12.,3.1., ab 7.3.
-
- 3 -
-
-
-
10:00
13:15
319
ST 3109
2.,9.11.,20.,27.12.,3.1., ab 7.3.
-
-
-
-
7
06:10
-
-
-
-
7
10:00
-
-
-
09:15
319
ST 3108
29.10.,5.11.,24.,31.12.,7.1., ab 11.3.
13:15
319
ST 3109
29.10.,5.11.,24.,31.12.,7.1., ab 11.3.
1 -
-
-
-
-
-
06:00
07:10
32A
LH 2141
nicht 24.12. bis 7.1.
1 2 3 4 5
-
-
06:55
08:10
E95
LH 2134
nicht 24.12. bis 8.1.
1 1 1 1 -
3 3 3 3 3 -
4 4 4 4 4 -
5 5 5 5 5 -
6 6 6 6
7 7 7 7 -
06:00 06:00 08:50 08:50 12:50 12:50 17:00 17:00 17:00 17:00 20:40 20:40 20:40 20:40
07:10 07:10 10:00 10:00 14:00 14:00 18:10 18:10 18:10 18:10 21:50 21:50 21:50 21:50
320 319 E95 CR9 320 319 320 320 CR9 32A 320 319 E95 CR9
LH 2141 LH 2141 LH 2135 LH 2135 LH 2137 LH 2137 LH 2143 LH 2143 LH 2143 LH 2143 LH 2139 LH 2139 LH 2139 LH 2139
nicht 24.12. bis 7.1.
- - - - 1 2 3 4 - - - - 5 1 - - 4 - - - - - - 3 - - - - - 5 1 - - - - - 3 - - 2 - 4 - - - - 5 - - - - 1 2 3 4 5 - - - - - - - - -
6 6 6 6 -
7 7 7 7
06:55 10:55 10:55 15:05 15:05 15:05 15:05 18:45 18:45 18:50 18:50 18:50 21:55 21:55 21:55
08:10 12:10 12:10 16:20 16:20 16:20 16:20 20:00 20:00 20:05 20:05 20:05 23:10 23:10 23:10
CR9 320 319 320 320 CR9 32A 320 319 319 E95 CR9 320 319 32A
LH 2134 LH 2136 LH 2136 LH 2142 LH 2142 LH 2142 LH 2142 LH 2138 LH 2138 LH 2138 LH 2138 LH 2138 LH 2140 LH 2140 LH 2140
nicht 24.12. bis 8.1.
-
-
FMO MÜNCHEN(MUC) 2 2 2 2 -
-
-
MÜNCHEN(MUC) FMO nicht 24.12. bis 7.1. nicht 24.12. bis 26.12. nicht 24.12. bis 26.12. nicht 24.12. bis 1.1. 3.12.-21.12., 7.1.-1.3. nicht 24.12. bis 1.1. nicht 24.12. bis 1.1. nicht 24.12. bis 28.12. nicht 24.12. bis 28.12. nicht 24.12. bis 28.12. nicht 24.12. bis 28.12.
FMO PALMA DE MALLORCA(PMI)
nicht 24.12. bis 1.1. 3.12.-21.12., 7.1.-1.3. nicht 24.12. bis 1.1. nicht 24.12. bis 1.1. nicht 24.12. bis 28.12. nicht 24.12. bis 28.12. nicht 24.12. bis 28.12. nicht 24.12. bis 28.12. nicht 24.12. bis 28.12. nicht 23.12. bis 25.12. nicht 23.12. bis 25.12. nicht 23.12. bis 25.12.
PALMA DE MALLORCA(PMI) FMO
1 -
-
-
-
-
05:10
07:35
319
ST 3872
nicht 27.11. bis 26.2.
-
- 3 4 -
-
-
06:00
08:30
319
ST 2951
nur 21.3., 22.3.
-
-
- 5 -
-
06:30
08:55
319
ST 3872
nicht 24.11. bis 23.2.
1
-
-
-
6
-
06:05
08:35
319
ST 2951
nur 19.3., 24.3.
-
-
09:15
11:40
319
ST 2950
nur 21.3., 22.3.
-
-
- 5 6
-
08:25
10:50
73W
HG 7747
23.3. und 24.3.
-
-
-
- 3 4 -
-
-
1 -
-
-
- 6
-
09:20
11:45
319
ST 2950
nur 19.3., 24.3.
1
-
-
-
-
-
-
08:30
11:10
319
ST 3873
nicht 27.11. bis 26.2.
-
-
-
- 5 6
-
11:35
13:50
73W
HG 7746 23.3. und 24.3.
-
-
-
- 5
-
-
09:40
12:10
319
ST 3873
nicht 1.12. bis 23.2.
-
-
-
-
-
13:05
15:20
32A
EW 6807
-
-
-
-
6
-
10:05
12:20
32A
EW 6806
-
-
-
- 5 -
-
17:55
20:10
32A
EW 6807 nicht 12.1. bis 16.2.
-
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-
- 5
-
-
14:55
17:10
32A
EW 6806
nicht 12.1. bis 16.2.
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-
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-
-
7
17:55
20:10
32A
EW 6807 nicht 14.1. bis 4.2.
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-
-
7
14:55
17:10
32A
EW 6806
nicht 14.1. bis 4.2.
-
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- 5 -
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21:15
23:40
319
ST 2950
-
-
-
- 5
-
-
18:00
20:30
319
ST 2951
nur 16.3., 23.3.
10:10 20:40
J32 J32
IS 502 IS 506
nicht 27.12. bis 5.1.
23:20
319
ST 5193
-
- 6 -
nur 16.3., 23.3.
FMO STUTTGART(STR) 1 2 3 4 - 1 2 3 4 5 -
-
07:00 17:30
STUTTGART(STR) FMO 08:20 18:50
J32 J32
IS 501 IS 505
nicht 27.12. bis 5.1. nicht 27.12. bis 5.1.
F M O T E N E R I F FA ( T F S ) -
-
-
- 5 -
-
13:00
-
1 2 3 4 1 2 3 4 5
-
-
08:50 19:20
nicht 27.12. bis 5.1.
T E N E R I F FA ( T F S ) F M O 16:55
319
ST 5192
-
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-
- 5
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-
17:45
- 65 -
Winterflugplan am FMO
- 66 -
Jeden Monat
WEIHNACHTEN! Das Stadtgeflüster – Gewinnspiel
IMMER AM 24. JEDEN MONATS NUR FÜR UNSERE ABONENNTEN Vielen Dank an Superdog, Aux Macarons und Lieblingsstücke Münster Norderney für die tollen Gewinne im letzten Monat!
1.
LUS EIN T AUF Schr AB eib eine O? ruf un M
ai s an – wi l oder uns r fre auf dich * uen !
Wir gratulieren Klaus Sibum zur Degustation bei Aux Macarons für sechs Personen – inklusive eines leckeren Heißgetränks! Königsstraße 46 | Tel.: 48.82.08.00 | aux-macarons.de
2.
3.
Über das Tasting bei Superdog für sechs Personen darf sich unsere neue Abonenntin Maren Kuiter freuen.
Und Thomas Schlüter ist nun stolzer Besitzer eines neuen Weihnachtsservice von Lieblingsstücke Münster Norderney.
* stefan@stadtgefluester-muenster.de | Tel. 4816844 60 € pro Jahr, die Mindestlaufzeit beträgt ein Jahr – danach monatlich kündbar.
Sanierung zum Wohlfühlen - –67 die Stadt Münster fördert Das Thema Sanierung klingt zunächst
noch Kosten für die Energieversorgung
Lüftungsanlagen mit Wärmerückge-
wenig nach Wohlfühlen. Vielmehr klingt
einsparen. Einen zusätzlichen finanziel-
winnung. Seit 2016 werden zusätzliche
es nach Kümmern, Lärm und Dreck.
len Anreiz bietet die Stadt Münster mit
Zuschüsse gewährt bei Verwendung
Doch diese Zeit ist schnell vorbei und
dem bewährtem Förderprogramm „Ener-
ökologischer/umweltfreundlicher
es bleibt ein lebenslang gut gedämmtes
gieeinsparung und Altbausanierung“.
Dämmstoffe. Nach dem Förderpro-
Haus, in dem die Heizung weniger
Für das Jahr 2017 stehen noch 146.000 €
gramm kann ein Zuschuss von bis zu
hoch angestellt wird, es nicht mehr
aus dem Fördertopf zur Verfügung.
16.250 € für ein Mehrfamilienhaus und
durch die Fenster zieht und das Klima
Gefördert werden qualitativ hochwertige,
bis zu 9.750 € für ein Ein-/ Zweifami-
insgesamt viel behaglicher ist.
bauliche Sanierungsmaßnahmen an
lienhaus abgerufen werden. Mit den
Darüber hinaus lassen sich die Maß-
Wohngebäuden im gesamten Stadt-
Sanierungsarbeiten, die gefördert
nahmen zur energetischen Sanierung
gebiet, die den Wärmeschutz deutlich
werden sollen, darf noch nicht begon-
gut mit anderen Anliegen verbinden
verbessern und nachhaltige Einsparun-
nen worden sein und Eigenleistungen
– die einbruchsicheren Fenster bringen
gen von Heizenergie mit sich bringen.
werden nicht gefördert.
auch eine gute Wärmedämmung mit
Schwerpunktmäßig werden effiziente
sich und der altersgerechte Umbau
Einzelmaßnahmen gefördert, wie die
Interessierte Eigentümerinnen und
im Erdgeschoss fühlt sich mit einer
Dämmung des Daches, der Einbau
Eigentümer sollten möglichst schnell
gedämmten Kellerdecke noch
von neuen Fenstern, eine Dämmung
einen Antrag stellen. Grundsätzlich ist
gemütlicher an.
für die Kellerdecke und die Dämmung
es möglich, verschiedene Förderpro-
Dabei lassen sich dann ganz nebenbei
der Außenwände sowie der Einbau von
gramme miteinander zu kombinieren.
Umfangreiche Informationen zu den Fördervoraussetzungen und zur Antragstellung erhalten Interessierte bei der Umweltberatung Telefon 0251/492 67 67 (montags 14 bis 19 Uhr, dienstags bis donnerstags 10 bis 13 Uhr) und im Internet unter www.klima.muenster.de.
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