-1DEINS! | Ausgabe 08 | Season 13 im august 2018 Das Interviewmagazin vom
cesar millan ein hundeleben
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Foto: Oliver berg
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8. Sept 2018 Ab 11 Uhr
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� theater-muenster.com Stelzentheater Öffentliche Proben Neues vom Spielplan Maskenshow Spielzeit-Trailer live Rudelsingen Öffentliches Tanztraining Kostümversteigerung Theater- & Tanzworkshops Theaterführungen Opernchor Szenische Lesungen Zaubershow Instrumentenkunde für Kinder Improshow Requisitenspiel Tischtennisturnier TRITON JaZZbaNd The ThIeveS aGNeTha abba-Coverband abschlussgala SPIeLZeITeRwaCheN dJ daX
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Fast Forwort
Inhaltsverzeichnis EIN HUNDELEBEN ...................................... Seite 04 Cesar Millan
VON GÖTTERN, KRIEGEN & FILMSTARS ............................ Seite 12 Kerstin Ehmer
WENN DAS VIERTEL FEIERT ................... Seite 20 Eva-Maria Husemeyer Liebste Leserin, lieber Leser, Hundstage. Sind das nicht die heißesten Tage des Sommers? Ja, das sind sie. Aber die heißen nicht so, weil bei diesem Wetter einige Hunde verdampfen, sondern unser Sternenhimmel ausgefüllt ist mit dem Bild Großer Hund oder wie wir Kenner sagen Canis Major, was soviel heißt wie Großer Hund. Normalerweise beginnen die Hundstage bei uns allerdings erst am 30. August, aber was ist heutzutage schon normal? Dass ein Mann mit Hunden flüstert und die ihn verstehen, bestimmt nicht. Das wird erst normal sein, wenn eine große Mehrheit das kann, bis dahin kann das ausschließlich Cesar Milan. Irritierend nur, dass der Mann wie ein gutes Hundefutter heißt... Damit bin mal wieder bei den Bienen angelangt. Wir sprachen mit einem Kenner über ihr Zuhause und die momentane Unlust, die fleißigen Ameisen zu geben. Ja, es ist etwas im Busch in der Wabe. Aber nicht nur in der Wabe ist Stress, auch im Hansaviertel geht es hoch her. Der Widerstand wird größer (Hut ab Rainer Bode!) und seine Chancen stehen nicht schlecht. Wir sprechen mit Maria Klein-Schmeink und Stephan Orth über ein Münster ohne Hafencenter. Viel Spaß beim Lesen und einen schönen August Thorsten
FÜR EIN MÜNSTER OHNE HAFENCENTER ............................... Seite 24 Maria Klein-Schmeink & Stephan Orth
KALKBRENNER MITTENDRIN ................. Seite 32 Fritz Kalkbrenner
DAS NOCH NICHT VERLORENE VOLK ..................................... Seite 38 Jürgen Tautz
GOLDKEHLCHEN ........................................ Seite 46 Henrike Jacob
FERIEN-TIPPS ............................................... Seite 54 JOBCHANCEN .............................................. Seite 56 TIPPS & TERMINE ....................................... Seite 61 GESUND LEBEN ........................................... Seite 65
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Anna plaudert mit Cesar Millan über ein Hundeleben Cesar Millan ist: Der „Hundeflüsterer“. Seine Philosophie: Gelassenheit, Disziplin und Liebe. Verängstigte, neurotische oder aggressive Hunde? Bald kein Problem mehr, wenn nur die Besitzer richtig trainiert sind. Whaaat? Ich treffe ihn zur zweitägigen (!) Pressekonferenz in einem bayerischen Dorf. Mit dabei: Elf weitere Journalisten – und ihre Hunde. Wir bekommen einen Vorgeschmack auf seine Methoden: Pferdeführen, Hundeführen, Rudelführung und ganz viel Theorie! Dann endlich: das Einzelinterview.
EIN HUNDELEBEN Cesar, die Menschen nennen dich den Hundeflüsterer. Teilst du dieses Bild von dir? Nein. Bevor ich ein Fernsehstar wurde, da war ich Hundesitter. Das war, als ich in den USA ankam. Ich war Anfang 20. Ich ging mit Hunden spazieren, wusch und pflegte sie. Pro Hund bekam ich zehn Dollar. Also brauchte ich viele Hunde und begann, sie zusammen als Rudel auszuführen. Sie folgten mir, ohne Leine. Bis zu 40, 50 Tiere. Das war, bevor ich noch Streuner von der Straße dazunahm. Die Menschen hatten so was noch nie zuvor gesehen! Also wurde ich der seltsame kleine mexikanische Hundetyp, den man ruft, wenn man ihn braucht. Natürlich können sie mir dieses Label nicht mehr geben, seit ich ein Star bin.
men, speziell in den Städten. Menschen verändern sich abhängig von Kultur, Wirtschaft, Religion, Politik, Essen … Aber Hunde sind überall gleich, auf der ganzen Welt.
Zumindest nicht direkt. Stimmt, hinter meinem Rücken tun sie es wahrscheinlich immer noch. Ich bin braun, ich bin Mexikaner, für viele ist das hart zu verkraften (Lacht).
Weil sie keinen Ausgleich haben. Und es hassen! Es ist nicht schlimm, seinen Hund zu tragen, nachdem er viel Auslauf hatte. Dann genießt er es sogar.
Du tourst durch die ganze Welt. Siehst du große kulturelle Unterschiede? Ja. Europäer, vor allem Deutsche, sind sehr in ihrem Kopf. Sie wollen es richtig machen. (Lacht) Ihr plant alles, sogar den Tod. Ihr müsst mehr Flexibilität mit euren Hunden lernen. Wir Latinos dagegen brauchen Hilfe dabei, nicht so überdreht zu sein. Wir sind von allem so begeistert! Jeden Tag, jede Nacht! Immer Party, Party! Wir müssen runterkom-
Und wie ist der Unterschied zwischen deutschen und amerikanischen Hundebesitzern? Deutsche berücksichtigen die Natur des Hundes mehr. Sie gehen raus, spazieren, wandern, nehmen den Hund überall hin mit. Sie sind eher überaufmerksam oder besorgt. In den USA gehen sie mit ihren Hunden gar nicht spazieren, sie tragen sie. Das ist ein riesiges, lukratives Business! Eine ganze Industrie für Hundetragetaschen! Und die Tiere darin sind oft wahnsinnig wild.
Aber ihr habt doch viele Hundeparks? Ein Hundepark ist wie ein Spielplatz, meist für Hunde, die sich bereits kennen. Sie wissen aber nicht, wie man sozial interagiert oder im Rudel läuft. Das heißt, wie man sich normal benimmt. Hunde in den USA haben Geburtstagspartys! Mit einem Motto, Kuchen, Clowns! Ich kenne Kinder, die das nicht haben. 80 Prozent deiner Kundschaft sind Frauen, warum haben die solche Führungsprobleme?
Foto: Kai Heimberg
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Cesar Millan kann gut mit Vier- und mit Zweibeinern Frauen beweisen ständig gute Führung, mit Männern, in Ämtern, auf der ganzen Welt. Aber bei einem Hund werden sie zu unterwürfigen Bittstellern. Weil er das süße Baby ist! Das ist in ihrem Kopf. Emotion zuerst. Das ist gefährlich. Ein Hund verlangt Führungskraft, nicht nur Zuneigung. Gibt es denn Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei deiner Arbeit? Menschen wollen alle Liebe. Aber Frauen bewerten das über, während Männer ihre Emotionen abklemmen. Wir Männer müssen lernen, was es bedeutet, eine Frau zu lieben, ihr Zuneigung zu zeigen und Gefühle zu teilen. Wir lernen stattdessen, ein Motorrad zu lieben, polieren es den ganzen Tag. Für mich ist das einfach nur krank. Ein Hund verlangt „Führungskraft“, sagst du. Und auch strenge Trainingsmethoden? Manche Tierschützer werfen dir das vor. Ja, aber diese Menschen haben meine Methoden entweder nicht verstanden oder keine eigene Erfahrung mit dem Hundetraining. Meine Leinen würgen zum Beispiel nicht, sie stoppen an einem Knoten. Aber sie sitzen
höher als ein durchschnittliches Halsband, direkt unter dem Kieferknochen, um die Aufmerksamkeit des Hundes umzulenken und seinen Kopf zu heben. Ohne auf seine Luftröhre zu drücken! Was ist denn nun eigentlich deine Methode genau? Ich habe nur eine einzige, simple Botschaft: Liebe, Frieden und Freude. Ich glaube an Energie. Ein Hund braucht vier Dinge: Gelassenheit, Auslauf, Disziplin und dann Liebe. In Amerika zum Beispiel verwechseln sie Disziplin mit Strafe. Sie fühlen sich schlecht, wenn sie zu irgendwas nein sagen. Auf dem Land, wo ich aufgewachsen bin, förderten wir den natürlichen Instinkt der Welpen. Und der wäre? Die Fähigkeit, zu folgen, brav zu sein! Das lernt ein Welpe schon am ersten Tag, indem er seiner Mama folgt. Und wenn er es nicht tut, erinnert sie ihn. In der Tierwelt sind wir gleichbedeutend mit unserer Energie. Ein Hund sieht keinen Titel, keinen Namen, keine Hautfarbe. Er kennt diese Konzepte nicht, er versteht nur deine Energie.
Er fühlt, wie du dich fühlst? Ja. Menschen sind instinktiv ruhig bei Pferden, denn die haben größere Kraft. Kinder sollten lernen, ein Pferd zu führen, bevor sie Computer kennenlernen. Das ist was für die Seele! Und Menschen sollten lernen, ein Pferd zu führen, bevor sie sich einen Hund anschaffen. In den USA sind die am besten erzogenen Hunde die der Obdachlosen: Sie laufen entspannt hinter ihren Besitzern her, ohne Leine. Was machen die anderen Hundebesitzer falsch? Die Besitzer zeigen nur Zuneigung und nie Gelassenheit. Sie sehen Hunde und quietschen hysterisch zur Begrüßung. Der Hund wird nervös, bellt und zieht. Dem Besitzer ist es peinlich, er wird noch aufgeregter und zieht ihn zurück. Ein Teufelskreis! Es ist verrückt!
» Hunde in den USA haben Geburtstagspartys! «
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Wenn Hunde sich untereinander ohne Leine begrüßen, zeigen sie Freude und Neugierde, aber auch Respekt und eine gewisse Distanz. Respekt und Distanz sind wichtige Werkzeuge, die die meisten Besitzer vernachlässigen. Es gibt einen Unterschied zwischen Einladen und Aufdrängen. Du sitzt ruhig und lädst den ruhigsten Hund ein, statt den aufdrängenden, aufgeregten Hund mit Aufmerksamkeit zu belohnen. Der Respektvolle bekommt also mehr Aufmerksamkeit? Genau. Aufgeregtheit und Unhöflichkeit bei Hunden halten wir fälschlicherweise für Freude und gesunde Lebendigkeit. Wir belohnen respektlose Hunde mit noch mehr hysterischer Aufmerksamkeit. Damit konditionieren wir dieses schlechte Benehmen. Menschen haben verlernt, Energie zu spüren. Mein größtes Ziel im Leben ist, den Menschen die
06.10.2018 MÜNSTER JOVEL MUSIC HALL
Bedeutung von Gelassenheit wieder beizubringen. Ein Hund hilft dabei. Aber was ist mit diesem klassischen Spaziergang mit dem zerrenden Hund… … und dem hinterherschleifenden Besitzer – wie auf Wasserskiern. Schlimmes Bild, aber man sieht es dauernd. Das liegt an einem Missverständnis der Hundeliebhaber. Beginengasse 12 | Tel.: 4840000 | ideal-muenster.de
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Und das wäre? Bevor du mit einem Hund morgens rausgehst, ist sein Energielevel bei hoch zehn. Aber dann fangen die Besitzer auch noch mit diesem hysterischen Ritual an. Sie quietschen geradezu „Willst du spazieren gehen? Ja? Ja? Ja?“. Und der Hund springt rum und rennt danach an der Leine voraus – selbst wenn er sich erwürgt dabei. Dann denken die Menschen, der hat eine gute Zeit. Aber er ist nur überdreht, nicht fröhlich.
» Du kannst einen Hund nicht anlügen. « Und dann benutzen die Besitzer ein Brustgeschirr. Und das macht es nur noch schlimmer. Ein Geschirr ist gut zum Ziehen, dafür ist es gemacht. Es triggert die Brustmuskeln und die Nerven zum Anziehen. Mit je mehr Kraft sie zurückziehen, umso stärker zieht das Tier nach vorn. Eine Leine und ein Halsband sind besser. Du musst die Nase vom Boden nehmen. Sie kontrolliert 60 Prozent des Hundegehirns! In Hundeshows ziehen sie das Tier zart nach oben, so dass es gerade geht und sich stolz aufrichtet. Wie würdest du die Situation handhaben? Erstmal lege ich das Werkzeug nur dann an, wenn der Hund ruhig ist. Wenn er aufgeregt ist, lernt er, dass das Werkzeug Aufregung bedeutet. Dann übst du Warten, eine mentale Übung. Wir bewegen uns nicht, bevor er nicht
Foto: Cesarsway Inc
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So oft es geht, verzichtet Cesar auf Leinen und setzt auf die Gelassenheit der Hunde entspannt ist. Das kann dauern. Und er muss dabei die Nase vom Grund gehoben haben. Um sich also auf dich zu konzentrieren und nicht auf interessante Gerüche? Genau. Und dann zieh nicht an der Leine, halt sie kurz, nicht stramm. Ich schaue nicht runter, ich fühle auf die richtige Spannung in der Leine. Kein Anfassen, kein Reden, kein Augenkontakt, nur abwarten, bis er entspannt ist und die Verbindung auch fühlt. Die Leine ist nur ein Werkzeug, eine Erinnerung an die Kommunikationslinie, um die Nase vom Grund zu halten. Versuch das nicht durch Futter! Wenn du das machst, gewöhnt er sich daran – und zack! Die Nase ist wieder unten. Du kannst ihm ein Leckerli geben, wenn er eine Weile entspannt mit dir gewartet hat. Heißt für viele Hundebesitzer, umzudenken. Sagst du deshalb immer „Ich trainiere Menschen, keine Hunde!“? Ja. Ein Hund hat kein Problem mit einem Menschen, ein Mensch hat ein Problem mit seinem Hund! Darum ist Hunde zu trainieren nicht das Relevante, sondern den Menschen!
Du willst den Leuten den „Hundeweg des Lebens“ beibringen. Geht das in die gleiche Richtung? Ja, die Welt des Hundes ist simpel, er ist spirituell, energetisch. Er ist immer in der Gegenwart, mit seinen Bedürfnissen und Gefühlen. Menschen machen die Welt kompliziert. Sie können sich nicht auf die Energie einstimmen und leben nicht in der Gegenwart, sondern in der Zukunft und der Vergangenheit. Ihr Geist ist ihnen im Weg. Ein Hund braucht Gelassenheit, Struktur und Liebe, das ist seine Natur. Wenn du einen Hund entsprechend behandelst, wirst du seinen Respekt erhalten. Er wird ein glücklicher Hund! Ich erziehe keine Hunde, ich erziehe eigentlich die Menschen. Das ist eine andere Perspektive auf die gleiche Beziehung. Gelassenheit ist entspannte Präsenz des Geistes. Du brauchst das zum Trainieren, für Disziplin und Liebe. Was ist der Lebenssinn eines Hundes? Ein glücklicher Hund zu sein. Was ist dein Lebenssinn? Dein wahres Ich zu entfalten. Um das zu erreichen, musst du eine erfüllende Aufgabe im Leben finden und so glücklich werden. Nicht durch Intellekt
Foto: Kai Heimberg
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Cesar ist sicher: Hunde bringen uns bei, die Gegenwart zu genießen und Studium. Durch Spiritualität, Herz und Instinkt! Und dann erst der Geist. Menschen fangen mit dem Geist an und vertagen das Herz. Das führt zu Unglück. Klingt ein bisschen wie Instinkt versus Intellekt. Heutzutage wächst nur der Intellekt. Die Welt interessiert sich nicht für das, was in dir lebt, sondern für das, was du nach außen leistest. Deswegen fühlen wir diese tiefe Verbindung zum Hund und nennen ihn den besten Freund. Denn er mag dich bedingungslos und weiß immer, wie du dich fühlst. Du kannst einen Hund nicht anlügen. Viele Menschen fühlen sich unglücklich und frustriert. Wenn ein Hund zu lange mit einem Menschen lebt, der emotional aus den Fugen geraten ist, wird er ihm nicht mehr folgen. Tiere achten Instabilität nicht. Er wird versuchen, selbst zu führen; nicht aus Aggression, sondern weil er klare Strukturen braucht. Hunde sind großartige Imitatoren ihrer Besitzer, aber natürlich auch deren dunkler Seiten. Mit Negativität macht man den Hund instabil. Was wäre die Lösung? Mach dir dein Verhalten, deine Emotionen bewusst und ändere sie! Der erste Schritt ist Achtsamkeit. Das bedeutet, die Stimmung
des Hundes zu fühlen, sich in seine Energie hineinzuversetzen. Wenn ich einem Hund helfe, sein wahres Ich zu werden, also ein glücklicher Hund, wird er mir vertrauen. Und dann kann man mit dem Training anfangen. Also zuerst: Gelassenheit üben. Ist es schwer, die Beziehung zwischen Hund und Besitzer zu verändern? Du kannst die Vergangenheit nicht ungeschehen machen. Deswegen trainiert der Hund zuerst mit einem anderen Menschen. Der Besitzer sieht, dass der Hund es kann! Er erkennt, dass er zuerst an sich selbst arbeiten muss. Klingt nach einer ziemlich guten Motivation! Die Leute kennen ja die Theorie und versuchen es. Aber dann praktizieren und üben sie die Gelassenheit nicht, sondern folgen wieder ihrem alten Lifestyle. Das Verhalten ihres Hundes wird sie allerdings sofort daran erinnern. Erst wenn sie ihre Lebensweise wirklich ändern, sehen sie dauerhafte Ergebnisse. Sie sind so glücklich und dankbar. Vor allem, wenn sie dadurch ihren Hund vor dem Einschläfern bewahren konnten – oder ihre Familie nicht mehr vor dem Haustier schützen müssen. Ist es nicht schwierig, plötzlich dauernd achtsam zu handeln?
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Nein, ist es nicht (Lacht). Es ist eine Fähigkeit des Geistes. Fähigkeiten kann man trainieren. Aber ein neuer Lifestyle braucht Zeit. Menschen sind ungeduldig und denken, Gelassenheit käme schon von allein, wenn die äußeren Lebensumstände passen. Aber sie kommt aus dem Inneren! Das erinnert mich stark an Zen und den buddhistischen Ansatz. (Lacht) Oh, Hunde sind meine Zenmeister. Menschen sind vom Intellekt überwältigt, verwechseln Liebe und Respekt mit Zuneigung und Unterwürfigkeit. Der Hund ist ein Vehikel zur Neuverbindung mit dem spirituellen, instinktiven Selbst.
» Hunde sind meine Zenmeister. « Spirituell, du meinst aber nicht religiös. Nein, ich benutze keine Religion, ich meine nicht Glauben. Es gibt mehr Hundebesitzer als gläubige Kirchgänger. Meine Botschaft ist simpel, eigentlich gesunder Menschenverstand: Lerne, dich einzustimmen, gelassen zu sein, zu respektieren und zu lieben. Das geht mit einem Haustier oft leichter als mit einem Menschen. Mit der Zeit sind Menschen dann aber auch in der Lage, Mitmenschen als gleiche Wesen anzuerkennen, zu lieben und über ihre Differenzen hinwegzusehen. Der Hund ist also ein Weg.
daran ein Beispiel nehmen? Natürlich! Ein Tier würde NIEMALS einem unsicheren oder egoistischen Anführer folgen, nur einem selbstsicheren, am Wohl des Rudels orientierten. Aber wir Menschen, wir Amerikaner, wir haben so einen! Und davon gibt es mehr als einen in der Welt! Als Mexikaner erlebt man das die ganze Zeit. Wir sind keine besonders guten Führungspersonen, die Schere zwischen Arm und Reich ist krank. Menschen lassen sich von Popularität blenden. Wir haben andere Werte und folgen dem falschen Rudelführer. Wie wird eine ideale Gesellschaft für dich aussehen? Menschen werden einander wirklich kennenlernen. Krieg wird Gelassenheit unterliegen. Und Liebe! Praktiziert Liebe! Ich sage ja, beachte nicht die Hunderasse, sondern sieh seine Natur als Hund. Das gleiche gilt für Menschen: Sieh den Menschen, nicht das Alter, sein Geschlecht, die Hautfarbe oder etwa seine Bildung. Aber das ist noch weit weg. Trotzdem sterben sie nie: Hoffnung, Glaube, Zuversicht. Ich möchte, dass Menschen einander lieben. Ich möchte ihnen Einfachheit beibringen. Mit Haustieren geht es, mit Mitmenschen ist es schwerer. Aber sie können es mit Hunden üben. ◊◊◊
INFO
Cesar Millan Die Botschaft ist einfach. Sie reicht trotzdem, um mehrere Bücher, Fernsehsendungen und Bühnenshows zu füllen. Ja, naja … Hunde in Dritteweltländern sind mager, aber haben keine psychologischen Probleme. Hunde in Amerika … nun, die haben alles, inklusive Dachschaden – und ich habe eine Show! Es ist eine verrückte Welt. Du hast mehrmals erwähnt, dass Tiere Instabilität nicht folgen. Sollten Menschen sich
Cesar Millan, geboren 1969 in Mexiko, mit 21 Jahren illegal in die USA eingewandert. Sein Talent im Umgang mit „Problemhunden“ machte ihn schnell berühmt. Hollywood-Stars wie Pink und Will Smith vertrauen ihm ihre Haustiere an. Er hostet TV- und Live-Shows und schreibt Bücher. cesarsway.com
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DOMINIK IRTENKAUF PARLIERt mit KERSTIN EHMER ÜBER HOCHPROZENTIGES & HOCHGEISTIGES In der Berliner Victoria Bar findet in regelmäßiger Folge das Seminar „Schule der Trunkenheit“ statt. Kerstin Ehmer und Kollegen referieren über unsere liebsten hochgeistigen Getränke. Mit Beate Hindermann hat sie in diesem Jahr eine Neuauflage ihres Buches zur Seminar-Serie veröffentlicht. Darin zeichnen die zwei Damen Geschichten rund um die Historie des Alkohols und seine wichtigsten Sorten nach. Und … beim Interview floss nicht ein Tröpfchen. Schweiß ja, Prozente – ach Gottchen, nein!
Von Göttern, Kriegen & Filmstars Wie kommt man auf die Idee, eine Schule der Trunkenheit zu gründen? Vor zehn Jahren begann ich mit der Barfrau Beate Hindermann, aber auch dem Barchef der Victoria Bar, Stefan Weber, und vielen anderen, der Geschichte des Alkohols nachzuspüren. Dann kam eines zum anderen. Uns erstaunte die enge Verzahnung von politischen und wirtschaftlichen Prozessen mit der Ausprägung der einzelnen Spirituosen.
Ja, das kommt darauf an, in welcher Dosierung und natürlich in welcher Menge man das zu sich nimmt. (Lacht) Ich lese jetzt nochmals in den Rezepten nach, aber bei uns in der Victoria Bar besteht der Gin Tonic aus 5cl Gin. Das ist schon mal eine ordentliche Portion Alkohol, den merkt man. Auch bei nur einem Drink. Das muss nicht. Das ist natürlich auch immer Interpretationsfrage des Barkeepers, ob er so viel auch reinmacht. Aber es ist jedenfalls keine Limonade.
Jedes Getränk bringt seine eigene Geschichte mit sich. Genau. Wir haben als Menschheit ziemlich lange gebraucht, zu begreifen, welch zweischneidiges Schwert Alkoholkonsum sein kann. Das ist ja bei fast jedem Alkohol so, wenn er eine bestimmte Ausprägung erreicht hat – so wie etwa der Gin ganz verheerende Wirkungen angerichtet hat. Auf der anderen Seite gab es oft das Bestreben, den zu besteuern und damit ganz unverhoffte Einnahmen für die Staatskasse zu bescheren.
Das auf keinen Fall. Gibt es denn Vorlieben für bestimmte Drinks bei den Gästen? Das kann ich gar nicht so sagen, aber im Vergleich zu neueren Bars haben wir eine relativ umfangreiche Karte. Das ist ja bei vielen kleineren Bars anders, die entwickeln eine Karte von vielleicht 30 Drinks, die halt öfter auch mal wechselt. Wir sind eine relativ große Bar mit über hundert Sitzplätzen. Da ist es natürlich klar, dass man eine etwas größere Auswahl hinstellt.
Gin oder Gin Tonic wird eher als ein Getränk wahrgenommen, das gar nicht so richtig zuschlägt.
Hand aufs Herz: Welche Drinks schlagen so richtig ein? Gin ist natürlich ein Thema. Unser Alko-
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holbestand hat sich in den mittlerweile 18 Jahren vervielfacht. Die ganzen Sorten und Marken, die wir auf Lager halten, das war in der Anfangszeit auf jeden Fall übersichtlicher. Toll ist, dass die Kennerschaft des Publikums auf jeden Fall gestiegen ist. Wir müssten das ja gar nicht alles bevorraten, wenn nicht die Nachfrage da wäre. Es erscheint ja fast wöchentlich ein neuer Gin. Das wird von entsprechender Kennerschaft begleitet: Welcher Gin passt zu welchem Tonic? Deshalb haben wir inzwischen auch drei oder vier verschiedene Tonics im Angebot. (Lacht) Denkt man als Barkeeper manchmal an die Zeiten zurück, als die Zahl der Drinks überschaubar war? Wir sind definitiv froh über die größere Auswahl, die auch relativ leicht bezogen werden kann. Für uns wäre das sehr schwierig, nach dem dritten Whiskey von einem Spezialitätengeschäft zum anderen durch die Stadt zu eilen. Wir sind froh, dass wir mittlerweile viele Kunden haben, die genau hinschmecken und die sich dafür interessieren, was das eigentlich ist.
» Mit Rum kaufte man neue Sklaven oder schmuggelte ihn nach Europa. « War das auch Absicht der Schule der Trunkenheit? Ja. Das ist genau, was wir geplant haben, als wir mit der Schule der Trunkenheit anfingen: Je mehr man über etwas weiß, desto mehr Spaß macht es! Desto toller ist es, wenn man einem Gast einen neuen Drink anbietet. Das ist schön, wenn man dazu sagen kann: Das ist der und der Whiskey und dazu gibt es eine neue Zutat. Probier doch mal, wie das ist! Das nehmen wir extrem dankbar auf, dass man da auf Leute trifft, die mittlerweile sowohl das Buch gelesen haben als auch an den Seminaren teilnehmen.
Illustrationen: Angela Dwyer
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Mit der Vielfalt der Drinks wächst die Kennerschaft des Publikums Bei Trunkenheit stellt sich die Frage: Wie kurz vor besoffen ist das? Es gibt ja seit einiger Zeit Diskussionen wegen der Gesundheit. Man muss ganz deutlich unterscheiden zwischen dem Besoffensein und diesem hübschen Zustand der Trunkenheit. Trunken sein kann man ja nicht nur vom Alkohol, sondern auch vor Freude und Glück. Das Wort Trunkenheit kratzt schon ein wenig ans Göttliche. Man nähert sich da der Transzendenz. Das ist verbunden mit dem Dionysoskult – und diese Art von Transzendenz kann man mit Alkohol erreichen, aber vielleicht auch mit Haschisch oder Peyote oder vielleicht mit dem Urin von Schamanen, die zuvor Fliegenpilze gegessen haben… Sie werfen in Ihrem Buch auch einen Blick in die Vergangenheit. Alkohol ist bereits 4000 bis 3000 vor Christus in Erscheinung getreten. Das war damals in den ersten Stadtstaaten, also in Mesopotamien. In dem berühmten Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris entstanden die ersten Städte. Man fand dort eine beträchtliche Menge an Bierkneipen. Wo viele Menschen zusammentreffen, da scheint es ein Bedürfnis zu geben, den Stress etwas auszugleichen.
Bei den antiken Griechen findet man sicher auch was zum Alkohol? Die hatten doch den oben erwähnten Weingott Dyonysos. Ja, das fand ich auch hochspannend. Die hatten diese Symposien, wo der Alkoholkonsum gezielt eingesetzt worden ist: Das ging über viele Stunden, in denen sie philosophierten. Ein Thema wurde vorgegeben. Es hatte nicht jeder einen Becher oder Glas, sondern ein Sklave lief mit einer Trinkschale von Mann zu Mann – Frauen waren meist nicht zugelassen – und verabreichte jedem ungefähr dieselbe Dosis. (Lacht) Es war extremst ritualisiert. Wie war es in anderen Imperien der Antike? Die Perser besprachen die Dinge sowohl nüchtern als auch betrunken. Erst dann sind sie zu einer Entscheidung gelangt. In diesen Hochkulturen weit vor Christi Geburt scheint es einen systematischen, hochkontrollierten Umgang mit Alkohol gegeben zu haben. So ab 1100 ging das bei uns los, mit der Verbreitung durch die Mönche im Christentum – und da ist es zunächst mal relativ schnell aus dem Ruder gelaufen. Wieso? Da gibt es ein schönes Zitat von einem
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Die Geschichte des Alkohols ist unsere eigene: Voller Götter, Kriege und Filmstars Apotheker aus Nürnberg, der sich beschwert, dass es jetzt doch mal an der Zeit sei, nachdem sich alle Welt mit dem neuen Branntwein betrunken habe, das Maß zu finden, das es einem gestattet, sich noch mit Anstand und Würde zu bewegen. Das scheint da bald zum Problem geworden zu sein. Im Mittelalter sollen weite Teile der Bevölkerung besoffen gewesen sein. Man sagt, man müsse sich das Mittelalter meist berauscht vorstellen, weil oft der Tag schon mit einem Warmbier begann. (Lacht) Später hat sich im Denken eine Nüchternheit durchgesetzt. Eben im zweifachen Sinne nüchtern denken. Ja, ohne Rausch, aber wenn wir ehrlich sind, ist es ja nichtsdestotrotz immer so, dass spätestens beim Fest auch in unseren aufgeklärten Gesellschaften der Alkohol wieder ins Spiel kommt. Zumindest die Feierei scheint ohne Alkohol nicht unbedingt leichter zu werden. Da wird doch häufig das Argument vorgebracht, man komme auch ohne Alkohol in Stimmung.
Kontrollverlust ist bei 100 Prozent oder auch schon jenseits der 50 Prozent dramatisch. Ein kleiner Kontrollverlust ist okay: Es fällt leichter, zu reden, ohne sich Gedanken zu machen, ist es jetzt richtig oder falsch. Das ist schon auch das, was uns Alkohol geben kann. Im positiven Sinn erleiden wir dabei einen Kontrollverlust, der uns ein Stück weit befreit. Anders ist das auch nicht zu erklären, warum es nicht schon längst ausgestorben ist. Alkohol selbst hat ja auch einen Geschmack. Oder? In seinen Ausprägungen durchaus. Beispiel Gin: Er ist zunächst als Genever aus Holland nach England gekommen und war mit Wacholder gewürzt. Wacholder wurde eingesetzt, da die Totenträger, die die Pestkranken aus den Häusern holten, sich mit Wacholder-Säckchen zu schützen versucht haben. In England hat der Gin dann diese Vervollkommnung durch verschiedene Gewürze erlangt. Gewürze sind essenziell für den Gin? Ja klar! Der Gin, den wir heute trinken, hat mindestens zwölf verschiedene Aromakomponenten: Etwa Ingwerwurzel, Anis, Chinarinde
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– und das ist erst möglich geworden durch die Kolonien, die England hatte. Da hat sich die politische und wirtschaftliche Entwicklung in diesem Getränk manifestiert. Da kommen Herrschaft, Herrscher und Knecht ins Spiel. Das sieht man besonders beim Rum. Die Karibik wurde von der westlichen Welt entdeckt und die hatten gehofft, die finden da ein neues Eldorado mit unglaublichen Goldschätzen mit Hochkulturen. Davon war dort keine Spur, aber sie fanden heraus, dass vor Ort das Klima für Zuckerrohr hervorragend war. Zucker war ein begehrtes Gut, mit dem all die anderen neuen Exporte nach Europa wie Kakao und Kaffee erst trinkbar gemacht wurden. Da musste Zucker rein, sonst wäre das alles viel zu bitter gewesen. Mit Sklaven? Ja, denn die hatten das Problem, dass zwar die Pflanzen dort hervorragend wuchsen, aber es kaum Arbeitskräfte gab, die in diesem feuchtheißen Klima in der Lage waren, durchzuhalten. Sie haben die Ureinwohner der Karibik relativ schnell auf den Plantagen als Sklavenarbeiter verschlissen, quasi durch Arbeit ausgerottet. Haben es dann mit Indianern versucht und sind später darauf gekommen, dass afrikanische Sklaven dazu noch am ehesten in der Lage wären, das Klima zu ertragen. Die Durchschnittszeit, die ein afrikanischer Sklave durchhielt, waren aber immer nur drei Jahre. Der Alkohol kommt auch noch ins Spiel? Bei der Zuckerrohrproduktion entstand Melasse. Das war erstmal nur ein Abfallprodukt, das an Tiere verfüttert wurde. Dann kam man
rasch drauf, dass es schnell zu gären begann und die Grundlage für Rum darstellen konnte. Diesen Rum hat man entweder wieder zurück nach Afrika gebracht und damit neue Sklaven gekauft – oder man hat ihn auch oft nach Europa geschmuggelt, weil die europäischen Produzenten dagegen Sturm gelaufen sind.
» Im Russland der 80er gab es fünf Millionen registrierte Alkoholiker. « Wieso das? Rum war erheblich stärker als aller Gin, Cognac oder Branntwein, was man so in Europa produzierte. Deshalb haben sich die Produzenten aus Europa gewehrt, weil das Zeug aus der Karibik ein hochprozentigeres Getränk war. Der ging aber zu großen Teilen auch in die Neue Welt, weil offiziell wenig Rum eingeführt werden durfte. Je hochprozentiger, desto weniger Volumen brauchte man auf diesen Schmuggelschiffen. Dieser Schmuggel hat einen Großteil des Unabhängigkeitskampfes der Siedler in der Neuen Welt mitfinanziert. Rum wird in der Populärfolklore häufig in Verbindung mit Piraten gebracht. Das hängt ja mit dem erwähnten Schmuggelgeschäft zusammen. Die Holländer hatten damit sehr viel gehandelt. Die haben zum Beispiel in Frankreich oder Spanien Winzer dazu angehalten,
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r 2014 Seit FebruaKommen rt!Wodka. Der war ndozum tanoch en Swir e ß ö r g jarunter Hollywood-Schauspielern ein n e u e n am wichtiges Getränk. - HöltenweJa,gdas99war in den 50er ein Modegetränk.
Vor allem, weil er auch keine so starke Fahne zurückließ. Er wurde ja damals mit dem Slogan „It leaves you breathless!“ beworben. Das heißt: Sowohl atemberaubend als auch ohne Alkoholfahne. Joan Crawford hat da mal eine Party geschmissen, auf der es nur Wodka und Champagner gab. Danach war das sehr modern.
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Die Alexianer Waschküche ist ein Inklusionsbetrieb. Bei uns arbeiten Mitarbeiter mit und ohne Behinderung gemeinsam im Team. Unser Motto:
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Neben dem Wäschewaschen in Wohlfühlatmosphäre bietet unser Bistrobereich auf zwei Ebenen Platz für ca. 100 Gäste. Genießen Sie unser Mittagsbuffet oder à la carte Speisen am Abend. Der Konferenzraum bietet ca. 40 Personen Platz. Erleben Sie Livemusik, Vorträge, Tanz und wechselnde Kunstausstellungen oder Sie mieten die Waschküche für Ihre geschlossene Veranstaltung. Besuchen Sie uns in der: Bahnhofstr. 6, 48143 Münster Tel. Bistro: 0251 - 97 310 275 00 Tel. Waschsalon: 0251 - 97 310 275 60 www.alexianer-waschkueche.de
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aus ihren Weinen oder Trauben Branntwein zu machen, weil der Wein damals auf langen Schifffahrten wirklich noch schlecht geworden ist. Natürlich gibt es diese Seefahrernationen England, Frankreich, Spanien und Portugal, die über gewaltige Flotten verfügten, aber das waren keine Handelsflotten, das waren Kriegsschiffe. Die Holländer hatten zehntausend Schiffe und haben gehandelt, was natürlich eine ganz andere Kommunikation mit dem Gegenüber ist, wenn man sich da einigen muss, wenn man Dinge austauschen will.
» Ein kleiner Kontrollverlust ist schön; er befreit uns. « Wodka wird häufig mit Osteuropa in Verbindung gebracht – und das in rauen Mengen. Ist das ein Stereotyp? In Russland wurde auch gerne gefeiert. Es ist aber auch das Land, wo der Alkohol am exzessivsten besteuert und ausschließlich unter einem Staatsmonopol verkauft wurde. Das ging schon im 17. Jahrhundert los, also sehr früh. Und dieser „Säuferetat“ ging hoch bis zu einem Drittel der Staatsausgaben. Das ist über Jahrhunderte gefördert worden. In den 80ern gab es in Russland über fünf Millionen registrierte Alkoholiker. Die russische Volkswirtschaft hat also Milliarden Rubel verloren,
14 Seit Februar 20 tandort! ren S e ß ö r g n e u e n am 9 9 g e w n e t l ö H -
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Alkohol hat die Welt verändert – in der Schule der Trunkenheit erfahren wir, wie durch permanente Krankheitsfälle, gruselige Arbeitsunfälle, die auf Alkohol zurückzuführen sind. Das ist eigentlich ein ziemlich düsteres Kapitel gewesen. Willy Brandt hat als Bürgermeister von Westberlin die sowjetischen Kollegen getroffen und durch ein Trinkritual das Eis gebrochen. Man hört ja wenig von solchen „alkopolitischen“ Geschichten. Ich glaube, auf jeden Fall hat das Trinkritual von Brandt die kalte Atmosphäre erwärmt. Diese Ängste macht man sich heute gar nicht mehr klar. Was für ein Risiko das war. Auch dieser erste Besuch. Viele waren da auf Habacht und manche haben gedacht, vielleicht kommt der nie mehr zurück. Brandt machte sich damals locker, hat damit die Entspannungspolitik eingeleitet. ◊◊◊
INFO
KERSTIN EHMER Veröffentlichte die Neuauflage von „Die Schule der Trunkenheit“ dieses Jahr mit Beate Hindermann beim Verbrecher Verlag. Hat die Victoria Bar zu Berlin mitgegründet. Dort findet die Schule der Trunkenheit regelmäßig statt. victoriabar.de/welcome/
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Claudia Maschner spricht mit Eva-Maria Husemeyer nicht über die richtige Schrittfolge Stadt(teil)feste gibt es viele … und größere. Dann wiederum gibt es DAS Kreuzviertelfest. Ende August zum dreißigsten Mal. Immer opulenter ist es geworden, aber treu ist es sich geblieben. Ein Fest von Bürgern für Bürger, sagen die Veranstalter, die Geschäftsleute im X4tel. Und meinen damit diese etwas andere, fast familiäre Stimmung. Wer schon mal da war, wird es gern glauben. Wer noch nicht da war – vielleicht, weil man zu der Zeit auch mal gern noch im Urlaub ist – hat echt Pech gehabt. Am 25. und 26. August soll es wieder abgehen rund um die Kreuzkirche.
Wenn das viertel feiert
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Wird das X4tel-Fest in diesem Jahr wieder so groß und gleichzeitig so kuschelig? Ganz bestimmt! Groß, weil wir allein 22 feste Programmpunkte geplant haben. Etwa 70 Standbetreiber sind dabei, davon sind ein Großteil Mitglieder des Vereins. Die präsentieren sich rund um die Kreuzkirche und vermutlich werden wieder tausende Besucherinnen und Besucher kommen. Aber kuschelig wird es auch, weil wir uns trotzdem noch diese besondere Kreuzviertelstimmung bewahren werden. Und weil es wieder diese gemütlichen Sofas gibt? (Lacht) Unsere Lounge in der Kampstrasse ist im letzten Jahr sehr gut angekommen. Auch einen Bereich mit Liegestühlen direkt an der Kirche wird es wieder geben. Plätze, um sich auszuruhen und ins Gespräch zu kommen oder einfach nur zu genießen. Denn das X4tel-Fest ist ein Fest der Begegnungen. Hier treffen sich Kreuzviertler und deren Freunde und Bekannte, ehemalige Studenten, die hier gewohnt haben. Es kommen also auch von außerhalb viele Menschen, die sich dem Kreuzviertel verbunden fühlen. Aber Sie setzen auch auf Bewährtes? Ja, zum Beispiel sind viele Standbetreiber dabei, die schon oft ausgestellt haben. Das Angebot an Speisen und Getränken ist breit gefächert, es bietet Besonderes und neue Angebote, von Flammlachs bis Kaffeelikör. Der kommerzielle Aspekt steht für uns dabei im Hintergrund – wir möchten den Besuchern eine abwechslungsreiche Flaniermeile rund um die Kreuzkirche bieten. Außerdem ist uns wichtig, sozialen Institutionen und Vereinen die Möglichkeit zu bieten, sich und ihre Arbeit zu präsentieren. Zum Beispiel? Das Alte Backhaus, die Domfreunde Münster, pro filia, die sich um Mädchen in Nepal kümmern, die Eine-Welt-Gruppe, die Kinderneurologie-Hilfe Münster und viele mehr. Sie bekommen kostenlose Standflächen, um auf ihr Anliegen und ihre Aktivitäten aufmerksam zu machen.
Das Musikprogramm ist auch immer ziemlich speziell. Jedenfalls nicht von der Stange, aber trotzdem für jeden was dabei. Das sagt sich immer so. Wolfgang Halberscheidt ist seit vielen Jahren bekannt dafür, dass er ein gutes Händchen bei der Auswahl der Beiträge beweist. Quer durch alle Stilrichtungen führt das musikalische Programm. Es gibt zum Beispiel eine Elvis Presley Tribute-Brass-Band. Der Sänger Tode Banjanski schafft es mit Stimme, Bewegung und Aussehen, den King of Rock ’n’ Roll auf die Bühne zu holen. The Beatlesons spielen u. a. Songs aus den 70ern, aber ganz neu interpretiert, und die Blues Mafia kommt zurück, die sich auch vor 30 Jahren gegründet hat.
» Soziale vereine bekommen von uns kostenlose standflächen. « Aber in der Zwischenzeit doch auseinandergegangen ist? Ja, aber aus Anlass unseres runden X4tel-Jubiläums geben sie bei uns ein Revival-Konzert mit der Originalbesetzung von 1988. Außerdem bringen sie einen amerikanischen Gast mit, Tommie Harris. Wenn man ihn singen hört, geht das unter die Haut! Und auch sonst haben wir meistens Musiker, die sich irgendwie mit dem Kreuzviertel verbunden fühlen, zum Beispiel weil sie sich hier gegründet, sich hier gefunden oder hier studiert haben, auch das trägt zu dieser besonderen Atmosphäre bei. Und welche Stilrichtungen sind noch vertreten? Eigentlich alles. Mit über 20 Bands und Sängern, von Country, Folk, Blues und Funk über Soul sowie Jazz bis hin zu Party-Hits für die Prime Time. Der krönende Abschluss findet dann
Foto: Presse
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Das Flair des Festes zieht ganz Münster seit Jahrzehnten in den Bann am Sonntagabend mit The Doors of Perception und einer Hommage an Jim Morrison statt. Die Bühnen werden aber nicht nur bespielt, sondern auch betanzt. Die verschiedenen Tanzschulen aus dem Viertel möchten sich natürlich gerne präsentieren und zeigen Ausschnitte aus ihrem Angebot. Das sind tolle Formationen, von Ballett über Hip-Hop bis zum Paartanz. Und nicht zu vergessen: Das Rudelsingen am Samstag. Genau, das hat ja schon Kultstatus bei uns. Es ist immer ein eindrucksvolles Bild mit David Rauterberg auf der Bühne und den
singenden Leuten davor. Wenn so viele Menschen zusammen singen, wird es wieder ein besonderer, mitreißender Moment. Was gibt es für Kinder in diesem Jahr? Das historische Kinderkarussell steht schon traditionell bei uns. Eine Hüpfburg muss ebenfalls sein. Und dann wird es wieder den Bambinilauf geben und den Kinderflohmarkt. Nachmittags schlendert ein Zauberer durch den Festbereich. Der wird mal hier, mal dort stehenbleiben und seine Kunststücke zeigen. Kreativ wird es auch? Mit den Quadratologen von Franke und Franke kann jedes Kind in die herrliche
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Welt der Farben eintauchen und richtig kreativ werden. Auf die Ergebnisse bin ich besonders gespannt. Im letzten Jahr sind die Kosten für Sicherheit gestiegen, wie wird es diesmal sein? Die Auflagen sind ja für alle Veranstaltungen und Großereignisse sehr viel strenger geworden. Wir haben abermals an allen vier Einfahrtstraßen LKW stehen. Dafür benötigt man auch die ganze Zeit Fahrer, sodass die Transporter im Notfall jederzeit bewegt werden können. Außerdem werden wieder Sicherheitskräfte auf dem Fest Präsenz zeigen. Das geht schon ins Geld, aber dank unserer Sponsoren können wir das alles stemmen.
» nachmittags schlendert ein zauberer über das fest. «
Unannehmlichkeiten zurechtkommen. Sie können nicht zu ihren Garagen oder Stellplätzen fahren, es gibt laute Musik und Trubel über zwei Tage. Aber sie wissen auch, dass am Sonntag um 22 Uhr definitiv Schluss ist. Dieses Treffen im Vorfeld findet im Pfarrheim statt. Dies gibt uns auch Gelegenheit, der Pfarrei einen Dank für die gute Zusammenarbeit auszusprechen. Inwiefern? Die Pfarrgemeinde freut sich auf das Fest und stellt uns ihr Gelände zur Verfügung. An den Festtagen ist die Kirche geöffnet, und am Sonntagmorgen findet ein ökumenischer Gottesdienst Open Air auf der Bühne statt. Ab wann können Sie als Organisatoren sich eigentlich hinsetzen und das Fest genießen? Hinsetzen? Sonntag gegen 22:30 Uhr setzen wir uns zum Gläschen Wein zusammen. (Lacht) Aber ich genieße es natürlich schon vorher! ◊◊◊
Hat es die Stimmung irgendwie verändert? Man merkte durchaus Reaktionen der Besucher auf die Vorkehrungen, aber die einzelnen Vorsichtsmaßnahmen haben die positive Grundstimmung des Publikums letztlich unterstützt. Besonders im vergangenen Jahr haben die Besucher sich sehr sicher und wohl gefühlt – sie konnten entspannt feiern. Was sagen eigentlich die Nachbarn zu der Riesenparty über zwei Tage? Gute Frage. Im letzten Jahr haben wir die unmittelbaren Anwohner eine Woche vor dem Fest zu einem Nachbarschaftstreffen eingeladen. Bei Kaffee und Kuchen haben wir die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen erläutert und uns dafür bedankt, dass sie bereits seit Jahren Verständnis für die Unannehmlichkeiten während der Festtage zeigen. Und für welche Einschränkungen? Richtig, die Anwohner müssen mit einigen
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Eva-Maria Husemeyer Eva-Maria Husemeyer ist nicht nur in ihrer Tanzschule in der Salzmannstraße aktiv, sondern auch seit drei Jahren im Vorstand des Vereins Kreuzvierteler Geschäftsleute. Deshalb organisiert sie das X4telfest mit. So ein bisschen was ansagen, hieß es, als sie anfing. Ist aber etwas mehr. Dieses Jahr ist 30-jähriges Jubiläum. Am 25. und 26. August 2018. x4tel.de
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DOMINIK IRTENKAUF BESPRICHT MIT STEPHAN ORTH UND MARIA KLEIN-SCHMEINK VOR ORT DIE ZUKUNFT DES HANSAVIERTELS Münster gilt als lebenswerteste Stadt der Welt. Selbstverständlich ist das nicht. Bereits seit einiger Zeit regt sich Widerstand im Hansaviertel und im Hafengebiet. Auf dem Areal der Alten Post soll ein Multi-Kaufcenter entstehen. Anwohner wehren sich. Auch im Rat der Stadt formieren sich Alternativen zu diesem Großprojekt. Die Grünen-Politiker Stephan Orth und Maria Klein-Schmeink standen bei einem Vor-Ort-Termin Rede und Antwort.
für ein münster ohne hafencenter Das Hafencenter hier im Hansaviertel ist umstritten. Jetzt hat das OVG Münster den Bebauungsplan gekippt, dieser muss nachgebessert werden. Maria Klein-Schmeink: Generell ist es ja so, dass das Gericht nicht nur wegen der Theodor-Scheiwe-Straße Mängel gesehen hat, sondern dass die Verkehrsplanung insgesamt nicht stichhaltig ist, daher nicht rechtskräftig. Das heißt, die Stadt wird tatsächlich keine Lösung präsentieren können. Wer sich da etwas auskennt, wird zu dem Schluss kommen, dass das ein Aberwitz ist, zu denken, dass über diese Privatstraße der gesamte Verkehr abfließen kann. Deshalb sagen wir Grünen: Gebt diese unsinnige Planung auf, überplant nochmals alles neu: mit einer anwohner- und stadtviertelverträglichen Ausarbeitung. Stephan Orth: Man kann ja nicht sagen, dass es hier im Viertel keinen Einzelhandel gäbe. Wir haben hier den Penny und den Rewe. Da gibt es eine Konkurrenz zwischen den Geschäften, wo man sich dann überlegt, dass die auf so engem Raum eigentlich unnütz nebeneinanderstehen. Das Gericht hat nämlich festgestellt, dass die Art und Weise, wie man darüber gestritten hat über die Grundlagen, letztendlich gar keine Basis
hat. Man tut so, als könne man mal so eben ein kleines Rädchen verändern – und dann sei wieder alles gut. Worum geht es eigentlich? Stephan Orth: Es ist nicht nur diese Straße im Gespräch, sondern das Verkehrskonzept insgesamt. Das ist ja durchaus eine Sache, die die Anwohner vor Ort hier interessiert. Um die sollte es gehen. Es ist ja nicht so, dass sich die Politik nur zum Spielball von Großinteressen der Wirtschaft machen sollte, sondern es geht ja schließlich um die Anwohnerinteressen. Die Leute sind hier unfassbar engagiert, kümmern sich um ihr Viertel. Bei den Platanen, bei der B-Side, aber auch in Sachen E-Center. Das ist ein entscheidender Punkt. Warum wird der ignoriert?! Welche Alternativen gibt es denn zur Bebauung? Die Alte Post wurde abgerissen und da waren auch nicht alle dafür. Jetzt, da dieses Areal freisteht, lautet die Frage: Was macht man damit? Maria Klein-Schmeink: Da gibt es ja Vorschläge vom Bürgerverein. Möglich wäre ein verkleinerter Einzelhandel auf der einen Seite – und auf der anderen Seite die Schaffung
Foto: Florian Adler
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Münsters Hafenviertel pulsiert – und genauso soll’s bleiben von bezahlbarem Wohnraum. Dass man sich wirklich nochmal darum kümmert, dass dieser Stadtteil so bunt und für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich gehalten werden kann und man gleichzeitig dem großen Druck auf dem Wohnungsmarkt gerecht wird. Stephan Orth: Man muss ja festhalten, dass das Hafenviertel ein „In-Viertel“ ist. Das kann man ja ganz offen sagen. Hier kann man an jeder Ecke was essen und trinken gehen. Die GRÜNE-Ratsfraktion schlägt vor, öffentlichen Wohnraum zu schaffen, auch für Studierende. Das ist ja ein brandaktuelles Thema – aber eben auch die Schaffung von Flächen nicht nur für den Einzelhandel,
sondern auch für Dienstleistungen. Wir sind hier doch noch ziemlich innerstädtisch, wir haben bereits zwei große Einzelhändler hier. Es gibt andere Stadtteile, in denen Leute sehr weit fahren müssen, um einzukaufen. Die Frage lautet: Warum also hier noch ein Einkaufszentrum hinsetzen? Könnte man natürlich sagen, um den Wettbewerb anzukurbeln. Maria Klein-Schmeink: Das ist ein ruinöser Wettbewerb und vor allem wird eine solch große Planung, wie sie momentan besteht, dazu führen, dass wir enorm viel zusätzliches Verkehrsaufkommen haben. Gleichzeitig fließt es hier sehr schlecht ab – dabei ist der Ring
eine wichtige Abflussstrecke für alle, die nach Osten müssen: Richtung Bielefeld, Warendorf und so weiter. Wer hier nachmittags unterwegs ist, sieht ja deutlich, wie stark der Hansaring bereits belastet ist. Das ist überhaupt nicht darstellbar, was da geplant ist und wird Auswirkungen bis rüber zur Warendorfer Straße haben. Da gibt es ja auch einen Rewe. Wir befürchten, dass die etwas kleinteiligeren Supermärkte und Lebensmittelmärkte verschwinden, weil es dann das Riesensupercenter gibt, die Wege für ältere Menschen und Familien immer länger werden. Stephan Orth: Nicht nur für die Leute, die hier wohnen, sondern es ist auch eine Gefahr für die Qualität des Viertels insgesamt: Hier am Hansaring sitzen Menschen ja nicht ohne Grund gerne – trinken einen Kaffee oder essen was Nettes. Natürlich sitzt man hier nicht im Wald und alles ist ruhig. Aber wenn hier noch mehr Verkehr wäre, was hieße das dann für die Cafés, die Geschäfte und Anwohner hier? Gerade wird über die Fortsetzung des JuWi-Festivals gestritten, bei dem sich Nachbarn über den Lärm beschweren. Zurecht soll man dort auch die Anwohner berücksichtigen – gleichzeitig soll das hier am Hansaring aber egal sein!? Da kann man doch nur mit dem Kopf schütteln.
» Wir wollen öffentlichen Wohnraum schaffen. « Was passiert dann? Wenn das nicht gestoppt, sondern ganz spät gerichtlich entschieden wird, was heißt das für uns alle? Im Zweifel, dass da irgendwann eine Bauruine steht und keiner weiß, was machen wir da jetzt eigentlich mit? Das ist katastrophal. Da wird nicht ganz gestoppt. Als ich vorhin vorbeifuhr, gingen die Bauarbeiten schon weiter, wenn auch auf Sparflamme.
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Klein-Schmeink: Es werden noch einige Gerichtsprozesse dazu ausgefochten werden. Wer da dennoch weiter baut, ist denkbar schlecht beraten. Das kann man eigentlich kaum anders sagen. Ich meine, man sollte die Gelegenheit wirklich am Schopf packen und ehrlich eingestehen: Das war ein Fehler. Da müsste man in der Politik jetzt gucken, wie man einen guten Ausweg findet. Ich hoffe sehr, dass die SPD zur Besinnung kommt. Ohne deren Zustimmung wäre es erstens ja nicht dazu gekommen und zweitens ist auch eine Bebauungsplanänderung, die eine CDU anstrebt, nur mit den Stimmen der SPD möglich. Was tun? Ich hoffe sehr, dass da endlich ein Umdenken eintritt. Ich verstehe an dieser Stelle eine Sozialdemokratie nicht, die billiges Einkaufen wichtiger nimmt als zum Beispiel Lebensqualität für viele, die hier im Viertel leben.
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» Das Hafencenter ist plump ökonomisch motiviert. « Es herrscht scheinbar eine gewisse Wirtschaftsgläubigkeit, die anderen Aspekte werden teilweise einfach ausgeblendet. Stephan Orth: Es ist absurd, unsere Partei – die Grünen – als Wirtschaftsfeinde darzustellen. Das ist eine Vereinfachung der Wirklichkeit. Es ist nicht die eine böse Wirtschaft gegen die armen guten Bürger, sondern die Wirtschaft ist ja auch nicht pauschal böse oder pauschal schlecht. Aber die Frage lautet: Wie schaue ich auf die Wirtschaft? Wie pluralistisch nehme ich die Wirtschaft wahr? Welche Indikatoren nehme ich in den Blick, was ist wichtig? Also ist es wirklich nur das Groß gegen Klein? Die Interessen der Anwohner sind ja kein Selbstzweck. Gute Wirtschaft nimmt als Referenzgröße immer den Menschen. Und darum geht’s auch hier. Das ist ja
Fotos: Presse
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Ein Einkaufscenter bedeutet noch mehr Verkehr – und der strapaziert die Nerven das Traurige, dass das immer in solch einem tristen, kompromisslosen Schwarz/Weiß gemalt wird.
eines Stadtteils auf ein Erlebnis hin. Da muss man schließlich fragen: Wem soll das nützen? Für wen ist das gut?
Häufig wird in einer Art Aktionismus vorgegangen. Wenn es der Wirtschaft hilft, ist es stets gut. Maria Klein-Schmeink: Das ist ein eher kurzfristiges Denken. Wenn wir mal schauen: Worum geht es eigentlich? Das ist ein sehr lebendiges Stadtviertel. Es geht um den öffentlichen Raum, es geht darum, wie ich im Viertel ein Gefühl für gutes Leben und Zusammenhalt schaffen kann. Dieses Lebenswerte opfern für ein ausschließliches Einkaufserlebnis, kann das gut sein? Man macht da die Zurichtung
Ja, das ist eine gute Frage. Wem soll das nützen? Es ist ja klar, dass sich diese Versorgung nicht auf den Stadtteil richtet, sondern diese Größenordnung zielt ja auf einen viel größeren Umkreis ab. Das würde hier ungemein viel verändern. Insofern hat das ja noch mal eine tiefere und weitergehende Dimension. Indem man sich fragt: Wie soll dieser Stadtteil eigentlich in zwanzig, dreißig Jahren aussehen? Darum geht es ja im Kern. Das Hafencenter ist plump ökonomisch motiviert – und sonst gar nichts.
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Orth und Klein-Schmeink setzen sich für das lebens- und liebenswerte Hansaviertel ein Stephan Orth: Was Münster ja ausmacht, wenn man sich „lebenswerteste Stadt der Welt“ schimpft: Dass ich eine unglaublich grüne Stadt habe, aus der Innenstadt ganz schnell am Aasee bin, wo ich ein Naherholungsgebiet habe, wo ich rumlaufen kann. Das sind doch eindeutige Vorteile einer nachhaltigen Wirtschaft. Es sind Einzelhändler vorhanden, die noch nicht Teil eines Franchises sind, sondern das selbst in die Hand nehmen. Da erfinden Leute etwas Neues. Dann kommt eine Kette, ein großer Investor, und der soll dann über das vielfältige Leben und Wirken vor Ort entscheiden? Das ist das Schräge daran. Das ist einer von vielen Interessensakteuren, und nur einer. Parteipolitisch führt das doch sicherlich zu einer weiteren Konfrontation mit der CDU in der Koalition im Stadtrat? Maria Klein-Schmeink: Das ist ganz klar im Koalitionsvertrag festgelegt, dass wir das nicht mittragen und alles, was damit verbunden ist, auch nicht. Da es zu dem Zeitpunkt schon beschlossen war, haben wir das in der Form, wie es beschlossen war, erstmal akzeptiert. Wir haben stets gesagt: Wir sind immer
noch gegen dieses Projekt und werden nichts tun, was es voranbringt. Umso mehr behalten wir natürlich auch Alternativen im Blick. Das tut die Bürgerinitiative ja auch. Es geht keineswegs darum, nur Nein zu sagen. Gerade, da wir wissen, dass innerstädtisches Wohnen so begehrt, aber auch so rar ist. Wenn wir bei der Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum ein wirkliches Problem haben, wäre das eine gute Gelegenheit, beide Bedingungen zu verbinden. Spricht man denn mit der CDU-Fraktion, um da Bewegung in den Konflikt zu bringen? Maria Klein-Schmeink: Natürlich wird miteinander gesprochen (Lächelt). So wie ich das gerade sehe, sieht sich die CDU an ihre vorherige Entscheidung dem Investor gegenüber gebunden. Sie will nicht als vertragsbrüchig dastehen. Man sollte klar sagen: Es muss jetzt eine Änderung geben – und wenn die SPD ihre Hände dafür nicht reicht, wird es diese Änderung nicht geben. Deshalb ist es sehr davon abhängig, wie sich die SPD an dieser Stelle positioniert. Was ich bisher in den Medien lesen konnte, hat mich nicht überzeugt. Das gibt mir auch nicht gerade die Hoffnung, dass in dieser Thematik ein Richtungswechsel
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kommt. Andererseits sehe ich auch, dass es hier im Viertel einen Ortsverein gibt, der klar positioniert ist. Schauen wir mal, wie die Meinungsbildung über die Sommerpause laufen wird. Mit uns ist das auf jeden Fall nicht zu machen. Wir arbeiten an Alternativen. Stephan Orth: Da muss man sagen: Die SPD duckt sich weg. Eigentlich gibt es bei der SPD auch Kräfte, die sagen, das wollen wir nicht. Es gibt jedoch auch Kräfte vor Ort bei der SPD, die erstaunlich wirtschaftsnah an dieser Stelle sind.
» Die SPD duckt sich weg. « Wie aber kann es weitergehen? Maria Klein-Schmeink: Dieses Gerichtsurteil könnte ein guter Ausgangspunkt dafür sein, zu sagen: Lass uns daraus eine Wende herleiten. Ich sehe da keinen Gesichtsverlust, sondern tatsächlich die Möglichkeit, nochmals zu gucken und neu zu bewerten, was man als Alternativen hat. Ich glaube, auch ein Investor ist nicht begeistert, wenn er jetzt weiß, dass er mehrere Jahre mit unklarem gerichtlichen Umgang vor sich hat. Investoren lieben Klarheit und von daher kann ich mir gut vorstellen, dass auch ein gangbarer Weg für alle gefunden werden könnte – insofern man genügend daran arbeitet. Stephan Orth: Es ist auch für die Stadt sicherer: Je länger dieser Prozess da weitergeht, je länger man da baut – desto höher die Risiken, wenn es dann doch nicht fertiggestellt wird. Eigentlich wusste man das. Im Zweifel werden auch die Entschädigungskosten der Stadt an den Investor größer. Dann möchte ich mal die Stadtverwaltung sehen, die hier in was für Summen auch immer Schadensersatz zahlt. Wir gucken an allen Stellen, auch beim Haushalt für Münster 2018, wo man noch Geld einsparen könnte, aber an dieser Stelle
gilt das dann nicht. Ich finde die Verwaltung da nicht mutig genug. Das hört sich an, als ob sich manche Kräfte in eine fixe Idee verrennen? Maria Klein-Schmeink: Unser Oberbürgermeister Lewe, der ja auch Städtetagpräsident ist, wirbt ja doch recht deutlich für bezahlbaren Wohnraum, für eine Wohnraumoffensive, die verlangt er auch. Das finde ich absolut richtig. Er zeigt auch, wie wichtig es ist, den öffentlichen Raum als verfügbar wahrzunehmen, nicht nur als verlängerten Arm der Wirtschaft. Diese Philosophie finde ich richtig. Es wäre schön, wenn der OB genau das beherzigen und da entlang vorangehen könnte. Es kann nicht sein, dass unter dem Vorwand einer Modernisierung Wohnraum für viele Menschen unerschwinglich wird. Das wäre eine vertane Chance, da nicht ins Ruder zu greifen und gegenzusteuern. Richtige Größe zeigt sich da, wo man auch einen Fehler eingestehen und sagen kann: Okay, wir gucken neu, wie wir aus dieser Situation zum Wohle aller zu einer besseren Lösung finden. ◊◊◊
INFO
HANSAVIERTEL Lebensmittelpunkt nicht nur der Anwohner, sondern Magnet am Wochenende für viele Münsteraner und Zugereiste, da eine überdurchschnittlich hohe Menge an Klubs und Kneipen dort zu finden sind. Eine Art kosmopolitischen Lebensgefühls. Nicht umsonst besingen die Donots auf ihren Welttourneen den Hansaring um 2 Uhr morgens. Stephan Orth, Vorstandssprecher des GRÜNEN Kreisverbandes und Maria Klein-Schmeink, MdB und gesundheitspolitische Sprecherin ihrer Fraktion, setzen sich für Alternativen gegen die Hafencenter-Pläne ein. gruenlink.de/1gw9
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Tom Feuerstacke und Fritz Kalkbrenner feilen an einem Interview Der eine schreibt einen Text, der andere die Musik. Gemeinsam ergibt das ein Stück. Sollte man als Laie meinen. In den meisten Fällen kommt dabei nichts heraus, ganz so einfach gestaltet sich das Ganze nämlich nicht. Ein Stück zu erarbeiten, das am Ende erfolgreich ist, verlangt jahrelanges Üben, Probieren. Ausdauer. Besonders, wenn beides aus einer Hand kommt. Damit man am Ende das Ergebnis genießen kann, müssen die meisten Künstler einen anderen Job haben, der bis zum Erfolg Brot auf den Tisch bringt. Auch unser Gesprächspartner bildete da keine Ausnahme.
kalkbrenner mittendrin Fritz, du lebst in Berlin. Wenn du um die Ecke kommst, wie nennen dich deine Mitmenschen? Fritz oder Fritze? Unterschiedlich. Es gibt ja solche und solche hier. Jeder so, wie er mag.
meines Schulabbruches eher nicht so gut, was an sich gerechtfertigt war.
Obwohl du aus Berlin kommst und dort lebst, berlinerst du bis jetzt eher wenig in unserem Vorgespräch. Das erlebe ich selten, wenn ich in der Hauptstadt bin. Wie wohl die Meisten hier kann ich das ganz gut trennen. Ich trage das Berlinern für gewöhnlich nicht vor mir her, gehe nicht damit hausieren. Sicherlich gibt es hier Leute, die das nicht ablegen können. Mir gelingt das aber gut.
Du arbeitest für den RBB und den MDR. Es liegt in der Natur der Sache, da beide Sender in Berlin fußläufig zu erreichen sind. Auch MTV ist mit deinen musikalischen Wurzeln keine Besonderheit. Aber wie bist du an die Deutsche Welle geraten? Erst mal sitzen die ja auch hier in Berlin an der Voltastraße. Entgegen der weitläufigen Meinung ist Die Deutsche Welle kein öffentlich-rechtlicher Sender. Es handelt sich dabei um einen Staatssender, der aus einem andern Topf finanziert wird.
Das Erste, was mir bei dir aufgefallen ist: Du bist als Journalist tätig, genau wie deine Eltern. Hast du das Handwerk von der Pike auf erlernt? In Deutschland ist Journalismus ein ungeklärter Beruf. Also kann man sich mit einem gewissen Talent in diesem Bereich durchwurschteln. Ich habe meine schulische Ausbildung abgebrochen, bin über den praktischen Part in den Berufszweig reingerutscht. Wegen meiner Eltern lag das natürlich nahe. Sie haben mir allerdings nie zu diesem Beruf geraten. Die Stimmung zuhause war aufgrund
Es scheint ja schon wie ein Ritterschlag, wenn man für die Deutsche Welle arbeiten darf? Es sind TV-Journalisten, die hier in der Abteilung in Berlin arbeiten – alle zusammen würden vermutlich auf eine Grünfläche passen. Somit kennt man einen, der den einen kennt. Ich musste ja auch meinen Kühlschrank vollmachen – von daher war ich auch immer schon sehr arbeitshungrig. Wenn sich dann Chancen eröffnen, sagt man für gewöhnlich ja nicht nein und geht nochmal auf die Weide für zwei Jahre, bis man für diesen Ritterschlag bereit ist. Allerdings habe ich bei der Deutschen Welle nicht die Ehre
Fotos: Camille Blake
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Laut eigener Aussage ist Fritz quasi im Kern tatsächlich ein Sänger, der produziert erfahren, in eine Rotation einzudringen. Diese Positionen sind besetzt, niemand gibt freiwillig so ein Fenster frei. Um es richtig zu formulieren: Über den Bittsteller bin ich nie hinausgekommen. Musst du dir denn heute noch Sorgen machen, wie du deinen Kühlschrank voll bekommst? Schwer vorzustellen bei deiner Popularität. Arbeit ist im Moment zu Genüge da. Damit sind die Sorgen glücklicherweise etwas in den Hintergrund getreten. Wenn du deine Situation beschreibst, dass die Sorgen im Hintergrund stehen, handelt es sich dabei um Bescheidenheit? Oder suggerierst du damit, dass du eine Menge tun musst, um deinen Traum, dein Hobby oder deine Profession leben zu können? Es ist schon eine Form von Demut. Ich habe von der Musik ja erst in den späten Zwanzigern leben können. Davor sah nicht immer alles rosig aus, ich musste schauen, wie ich mein Leben organisiert bekomme, vor allem in finanzieller Hinsicht. Das ist schon was anderes, als mit 18 in das Becken mit zwei Millionen verkauften Einheiten zu fallen, wenn
man vorher nichts anderes gelernt und erlebt hat. Von daher rührt diese Grunddemut, die mich erdet, mich davor bewahrt, abzuheben. Ist dir das von zuhause mitgegeben worden – oder durch deine Jobs entstanden? Vermag ich gar nicht so zu sagen. Wir sprechen ja jetzt gerade von „Erfolg“. Das ist ein Gradmesser, der in der Gesellschaft über Einkünfte und Auslastung definiert wird. Dieser Bewertungsmaßstab zeigt aber auch, wie weit alles nach unten gehen kann. Somit weiß man auch um die Vergänglichkeit. Wenn man in der Sache gewappnet ist, tut der Sturz im Zweifel auch nicht so weh. Fritz, du bist DJ, Produzent und Sänger. Wie ist denn da die Gewichtung? DJ kann man außenvor lassen. Um es kurz zu halten: Ich bin kein Produzent, der singt. Ich bin eher ein Sänger, der produziert. Für eine A-Cappella-Formation würde es bei mir nicht reichen. Da genießt die Produktion meiner Musik dann doch Vorrang. Wie habe ich mir das vorzustellen, wenn du auf die Bühne gehst? Was passiert da? Aus
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Videos konnte ich ersehen, dass dich keine Musiker begleiten? Genau. Meine Musik ist rechnerbasiert. Sozusagen laufen mit Sequenzern die verschiedenen Musikelemente ab. Das läuft also auf einzelnen Spuren und über diverse Fader und Potis wird das Ganze live gemischt. Das passiert durch mich auf der Bühne, da ich die einzelnen Sequenzen live arrangiere und dazu singe.
» Man kann sich mit einem gewissen Talent in diesem Bereich durchwurschteln. « Während deine Hände damit beschäftigt sind, die richtige Abmischung der Spuren zu erreichen, singst du. Das ist unvorstellbar für mich. Das geht. Man lernt das mit der Zeit. Es gibt den Profisänger, der mit Band auf der Bühne steht. Und es gibt Musikproduzenten, die ihre Beats live arrangieren. Macht man das ein paar Jahre, geht das Ganze flüssig von der Hand, das steckt in den Dingern. Ich habe das eine bereits ein paar Jahre gemacht, bevor ich auf die Idee kam, dazu zu singen. Das war dann nur ein Bruchteil des Ganzen. Wie sagt
man so schön: Man wächst mit seinen Aufgaben. Würde man jetzt jemandem ohne diese Routine unvermittelt sagen, dass er gleich auf die Bühne geht, acht Songs singt, diese live mischt und dazu mit einem Mikrofon an der Backe eine 90-minütige Show liefern soll. Das würde sicherlich nicht klappen. Normalerweise gibt es ja den DJ, der irgendwann den Sänger anruft, ihm einen Track vorspielt, und ihn fragt, ob er Bock hat, den zu singen. Ab und an wird das dann eine erfolgreiche Nummer? Hat dich keiner angerufen und du wolltest es trotzdem unbedingt machen? Kamst du deshalb auf die Idee, das ganze Projekt selbst in die Hand zu nehmen? Der Werdegang lief etwas anders: Das fing an zu einem Zeitpunkt, wo ich die Schnauze weit aufgerissen hatte, dass ich gut singen kann. Das war aber nicht wirklich begründet, es gab keine Beweisführung. Mein Mentor und Freund DJ ZKY hier aus Berlin merkte an, dass ich immer davon erzählen würde, dass ich singen könne. Er meinte, ich solle mal einen Song schreiben und ihn zur Produktion zum Besten geben. Als der Moment der Wahrheit kam, habe ich mich nicht getraut – alle mussten für die Aufnahmen den Raum verlassen. Das Ergebnis haben wir hinterher angehört, es war maximal okay. Das war der besagte Sprung ins kalte Wasser, der letztendlich dazu geführt hat, dass ich immer weitergemacht habe. Es ist alles organisch gewachsen, ich musste
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8. Sept 2018 Ab 11 Uhr
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� theater-muenster.com Stelzentheater Öffentliche Proben Neues vom Spielplan Maskenshow Spielzeit-Trailer live Rudelsingen Öffentliches Tanztraining Kostümversteigerung Theater- & Tanzworkshops Theaterführungen Opernchor Szenische Lesungen Zaubershow Instrumentenkunde für Kinder Improshow Requisitenspiel Tischtennisturnier TRITON JaZZbaNd The ThIeveS aGNeTha abba-Coverband abschlussgala SPIeLZeITeRwaCheN dJ daX
keinen Sänger beauftragen – und gemeldet hat sich bei mir auch nie jemand. Aber trotzdem gab es ja eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dir und deinem Bruder Paul. Wer hat da wen angesprochen? Oder war das Ganze beim Sonntagsbraten bei Mutti und Vati? So nach dem Motto: Wir müssen auch mal was gemeinsam machen? Das war eher so ein kleiner glücklicher Unfall. Mein Studio befand sich damals im Umzug, ich musste ein paar Stimmen einsingen. Da bot es sich an, das bei Paul zu erledigen. Das war für eines meiner eigenen Projekte, in das er nicht involviert war. Die Spuren sind aber damals bei ihm geblieben. Er hat dann mit denen ein bisschen rumgespielt – das war das Ergebnis. Er rief mich zwei Tage später an, erzählte mir, dass er mit meinen Spuren gearbeitet hätte. Er meinte, dass ich mal rüberkommen sollte, um mir das in Ruhe anzuhören. Das war der ganze Zauber…
» Die, die kommen und mich kennen, wissen, was sie erwartet. «
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… aus dem ein ganzer Soundtrack wurde und eine Echo-Nominierung? Nicht ganz, aber der Anfang war gemacht. Wie ist das, wenn zwei Brüder in eine ähnliche Richtung gehen? Seid ihr gegenseitige Kritiker oder haltet ihr euch weitestgehend zurück? Wir treffen uns ja nur auf einer begrenzten Ebene. Von daher gab es da zwischen uns bislang eher Verständnis und Input. Da hageln keine Kritiken, weil jeder von dem anderen weiß, dass der für das, was er gerade produziert, gute Gründe hat. Worin liegt für dich der Reiz, auf einem Stadtfest wie „Münster mittendrin“ zu performen?
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Freut sich auf den Auftritt beim Stadtfest – und den Abend danach Da gibt es vermutlich weder Argumente dafür noch dagegen, kein Für und Wider. Als Künstler ist man dort, wo das Publikum ist. Es mag vielleicht welche geben, die aus Coolness etwas dazu sagen. Aber mir fällt nichts ein. Ich formuliere es anders: Auf unser Fest reisen pro Jahr, ich schätze mal … Milliarden von Gästen aus aller Welt an. Weil es so geil ist, eines der geilsten Stadtfeste der Nation. Zu deinen Konzerten kommen im Normalfall Besucher, die dich sehen wollen. Hier werden Fans vor der Stage stehen, die dich feiern – aber eben auch Gäste, die dich nicht kennen, die sehen möchten, was du machst. Ist das einfacher oder schwerer? Der Job ist am Ende der Gleiche. Spannend wird es, wie Leute darauf reagieren, die mich noch nicht gesehen haben. Das ist sicherlich ein großer Unterschied zu den Auftritten, die ich sonst habe. Man kann halt nur das tun, wozu man befähigt ist und es auf seine Weise darbieten. Sollte jemandem das nicht gefallen, der mich bis dato nicht kannte, ist das für mich okay. Da habe ich mein Bestes versucht – und das war das Ergebnis. Die, die kommen und mich kennen, wissen ja, was sie erwartet. Fritz, was weißt du über Münster? In Münster wird sehr viel Fahrrad gefahren. Hammer, dass du gerade das erwähnst. Woher weißt du das!? Ich glaube, das erzählen die Bielefelder.
(Lacht) Nein, Scherz. Ich bin ja schon ein paar Mal da gewesen. Ich mag die Stadt, ihre Bauweise und die Kulturszene. Ich habe Freunde in Münster – privat wie beruflich. Einer davon ist Thomas Pieper, der auch das Docklands veranstaltet. Deshalb hatte ich schon den einen oder anderen Auftritt in Münster. Eure Stadt hat schon eine enorm hohe Lebensqualität. Hast du Zeit, an dem Abend auch privat in Münster unterwegs zu sein und mitzufeiern? Das weiß ich noch gar nicht. Jetzt fällt mir doch glatt auf, dass ich die Reisepläne noch nicht habe. Da der Auftritt zu einer moderaten Zeit stattfindet, glaube ich aber und wünsche mir, noch ein wenig umherziehen zu können. ◊◊◊
INFO
Fritz Kalkbrenner Der 1981 in Berlin geborene Sohn eines JournalistenEhepaares fand spät, aber nicht zu spät, den Weg in die Musik. Seine ausverkauften Konzerte zeigen, dass der Zeitpunkt der richtige war. Am 17.08 wird er abends in Münster den Gästen des Stadtfestes eine seiner geilen Shows liefern.
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DOMINIK IRTENKAUF BESPRICHT MIT JÜRGEN TAUTZ WUNDERLICHES AUS DER BIENENWELT Immer wieder taucht in den Schlagzeilen das Bienensterben auf. Drama oder Übertreibung? Jürgen Tautz, emeritierter Professor der Uni Würzburg, muss es wissen: Seit Jahrzehnten sind die Bienen sein Forschungsgebiet. So viel steht fest: Bienen sind eng mit der menschlichen Umwelt verwoben. Wer weiß aber heute noch, woher unser Honig wirklich kommt?
Das noch nicht verlorene volk Bevor wir zum Bienensterben kommen, erzählen Sie doch, was Sie mit Bienen zu tun haben? Ich bin ausgebildeter Biologe, mit Schwerpunkt Zoologie, und hatte mich über lange Jahrzehnte mit der Kommunikationsbiologie bei Tieren beschäftigt. Ich war damals Mitte 40 und habe von einem älteren Kollegen, der bereits im Ruhestand war, ein hinterlistiges Geschenk bekommen, wie ich heute sagen würde. Er hat mir ein Bienenvolk vermacht. Ich war total aufgeregt. Ich wusste damals auch nicht mehr über Bienen als wohl die meisten Menschen: Dass sie Honig machen und stechen können. Die Familie war dann aber einverstanden, dass ich das Bienenvolk hier im Garten aufbaue. Was Ihnen sicher viel Material für Ihre Forschung geliefert hat? Absolut. Da sind zwei Umstände höchst glücklich zusammengekommen. Zum einen die vorangegangene berufliche und wissenschaftliche Tätigkeit – damit war ich methodisch gut vorbereitet. Auf der anderen Seite war ich recht naiv: Wenn man beinahe gar nichts von einem Thema weiß, geht man unvoreingenommen an die Sache, was durchaus die Chance eröffnet, Dinge zu sehen, die
einem anderen vielleicht nicht unbedingt ins Auge springen. Hat Sie das ungewollte Geschenk auch gleich zur Imkerei gebracht? Das ging Hand in Hand. Übernimmt man die Verantwortung für ein Bienenvolk, ist es wichtig, dass man sich in die ersten und wesentlichen Handgriffe einweisen lässt. Man entwickelt sich zu einem Imker. Was heißt das? Man stellt sich Fragen: Wie geht man mit einem solchen Bienenvolk um, wie pflegt man es, wie kann man es vor Krankheiten bewahren? Durch den engen Kontakt mit den Bienen kam dann rasch das wissenschaftliche Interesse. Einfach, wenn man sieht, dass so viele Tausende und Zehntausende Tiere durcheinander wuseln – was auf den ersten Blick chaotisch wirkt. Aber dahinter steckt eine sehr geordnete gemeinschaftliche Aktivität – das fasziniert einfach jeden, auch einen Nichtbiologen. Was ich in einem der Artikel über Ihre Arbeit lesen konnte: Bienen können bis vier zählen? „Zählen“ ist da vielleicht ein Begriff, der in diesem Zusammenhang nicht ganz sauber ist. Es geht um die Erfassung von Mengen. Da kann
Foto: Ingo Arndt
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Der Rat des Bienenexperten lautet anders als erwartet: „Keine Panik.“ man sicher sehr viel philosophisch darüber streiten, ob das zählen ist, wenn einer von eins bis vier gehen kann – und weiter nichts. Zählen würde man vielleicht im schulischen Sinne sagen, wenn dabei zudem gerechnet würde. Bienen erbringen aber eine unglaubliche Abstraktionsleistung: Sie nehmen unabhängig von der Art des Objektes – ob das nun vier Blumen oder vier Bienen sind – oder ob das zwei Blumen oder zwei Bienen sind, die Summe von vier wahr. Das schaffen die Tierchen vollkommen losgelöst von der Form des Objektes. Das hört sich interessant an! Das ist die gleiche Leistung, die wir Menschen als Säuglinge auch hinbekommen. Testet man Säuglinge auf die Mengen-Wahrnehmung hin, ist es die gleiche Kapazität. Bis vier geht das problemlos, ab fünf werden sie unsicher. Und das trifft auch auf mich zu? Sie können das gerne nachher auf dem Nachhauseweg testen: Wenn Sie auf einem Parkplatz vier Autos sehen, das zählen Sie nicht, das sehen Sie mit einem Auge. Wenn es
aber sieben sind, muss man schon Gruppen bilden oder nachzählen. Die gleiche Leistung schaffen die Bienen auch. Das ist eine Abstraktionsleistung, die man in Verhaltensexperimenten herauskitzeln kann. Es gibt ja auch das schöne Online-Projekt Hobos, das die Beobachtung von Bienenstöcken online ermöglicht. Das von Ihnen erwähnte Hobos-Projekt wird jetzt heruntergefahren, weil es im Augenblick auf vier sehr kostspieligen Stationen beruht, die man eben auch über das Internet betrachten kann. Das Nachfolgeprojekt besteht darin, dass wir kleinere, etwas einfachere und damit auch bezahlbarere Stationen in hoher Anzahl an Schulen verteilen, so dass wir damit ein Netzwerk bilden können. Wie kann man etwas über das „Denken“ der Bienen herausfinden? Indem man sie beobachtet und sich dabei im Hintergrund hält. Auch durch Experimente. Wie geht man dabei vor? Man erschafft ganz konkret für verschiedene Verhaltensweisen Situationen. Bienen
müssen vor Entscheidungen gestellt werden. Aus der Art der Auswahl, die sie treffen, kann ich schließen, welche Wahrnehmungsleistung, welche kognitiven Eigenschaften sie haben. Ein Beispiel? Wenn ich den Bienen eine Umgebung biete, die bis auf ein rotes Licht dunkel ist und die Bienen desorientiert bleiben, weiß ich, dass sie kein Rot sehen können. Man kann Bienen ohne Aufwand dazu dressieren, dass sie eine bestimmte Lösung bevorzugen. Wenn sie etwas gelernt haben, kann ich ihnen verschiedene Alternativen anbieten und gucken, wann Fehler auftreten, wann es zu Verwechslungen kommt. Bienen können wie wir auch Stress spüren? Ja. Bienen sind zwar außerordentlich belastbar, aber leiden unter Stress. Zum Beispiel durch Schlafentzug. Dann kommt es auch bei ihnen zu Fehlern. Unter Schlafentzugsbedingungen werden Aufgaben, genau wie bei uns Menschen, nicht mehr so gut gelöst wie im entspannten Zustand.
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» Bienen sind enorm belastbar. « PLATZ FÜR DEIN LOKAL
Bienen werden auch für das sogenannte Bio-Monitoring eingesetzt. Sie sind gegenüber Umwelteinflüssen recht sensibel und man kann dann gut Änderungen in der Umwelt aufspüren. Bienenvölker können unter sehr ungünstigen Bedingungen bestehen, also wenn es wirklich sehr wenig zu sammeln gibt, können die eine Fläche bis zu 400 Quadratkilometern überfliegen. Eine Biene kann von ihrem Zuhause aus etwa zehn Kilometer weit wegfliegen. Weiter nicht. Sie würden mehr Treibstoff verbrauchen, als sie Nektar einsammeln könnten. Man kann Bienen im Flug „nachtanken“. Dann müssen sie nicht umdrehen, weil der Tank leer ist. Stattdessen haben sie eine unbegrenzte
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Foto: M Schneider
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Wir brauchen die Biene und die Biene braucht uns Tankfüllung zur Verfügung – und da fliegen sie bis zur totalen Erschöpfung.
getragen. Am Ende bekommt man so einen recht guten Eindruck vom Grad der Umweltverschmutzung. Das wird auf einigen Flughäfen ausgenutzt.
Was heißt das? 700 Kilometer in einem Zug. Danach ist die Biene hin. Das sind keine besonders tollen Versuche, aber sie waren aussagekräftig. Um zu wissen, mit welcher maximalen Leistung die Flugmaschine funktionieren kann. Normal sind zwischen drei bis zehn Kilometern Radius möglich.
Was kann man darunter verstehen? Die Imker stellen ihre Bienenkästen neben die Start- und Landebahnen. Da wird im Honig nachgeschaut, wie viel Kerosin man findet. Eine simple Methode, um Umwelt-Parameter zu überprüfen.
Was passiert innerhalb dieser Distanz? Jede einzelne Blüte wird besucht. Von jeder, egal ob Baum- oder Blumenblüte, wird der Nektar zur Honigerzeugung zurückgebracht. Damit werden auch sämtliche Verunreinigungen, die im Nektar drin sind, in den Stock
Wird da bei den einzelnen Flughäfen auch etwas gefunden? Das ist ganz interessant: Es gibt Dinge, die man findet und solche, die man nicht findet, obwohl man ja weiß, dass sie vorhanden sind. Das hat damit zu tun, dass gewisse Umweltbelastun-
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gen wie zum Beispiel Feinstaub sich nicht im Honig niederschlagen. Feinstaub ist zwar im Nektar drin, wird aber vom Bienenkörper ausgefiltert. Finde ich den Feinstaub also nicht in meinem Honigglas? Nein. Bei der Herstellung von Honig wird der Feinstaub in der Biene zurückgehalten. Da gibt es aber auf der anderen Seite Gifte, etwa die ganzen berühmt-berüchtigten Nervengifte, die als Insektizide eingesetzt werden, die später im Honig auftauchen und diesen für den Menschen unbrauchbar machen. In Bezug auf Kerosin, das sagen zumindest die Analytiker, die diesen Flughafenhonig untersuchen, finden die Analysen da nichts. Die Imker hoffen nicht nur auf gute Ernte, sondern auch auf einen qualitativ hochwertigen Honig. Jedoch ist die Honigproduktion nicht nur von Umwelteinflüssen abhängig, sondern auch von Billigimport, der in den Supermärkten steht und ganz andere Preise verlangt. Im Honigkonsum sind wir Deutschen Weltmeister. Was wir im Fußball jetzt gerne geworden wären (Lacht), das sind wir längst im Honigkonsum pro Kopf. Aus eigener Erzeugung kann das nicht bewältigt werden. Das deckt nur ungefähr 20 Prozent, 80 Prozent werden vor allem aus China und Argentinien importiert. Das sind die Hauptquellen für unseren Honig – mit sämtlichen Problemen, die damit verbunden sind. Welche wären das? Im Honig sind stets Spuren von Pollen und Blütenstaub enthalten. Das lässt sich gar nicht verhindern, unsere Körper, unsere Organismen sind von kleinauf an diese Pollen angepasst. Unser Immunsystem kennt die aus unserer Umgebung. Wenn der Körper aber mit einem Honig aus Argentinien mit Pflanzen konfrontiert wird, die er noch nicht kennt, können allerhand Allergieprobleme auftreten. Der Import von Honig ist also nicht immer die beste Lösung? Das andere Problem bei Honigsorten aus
dem Ausland ist, dass sie nicht ganz so streng kontrolliert werden, wie es das deutsche Lebensmittelschutzgesetz vorschreibt. Das hat zur Folge, dass Bienenkrankheiten eingeschleppt werden können. Zum Beispiel? Eine der schlimmsten Bienenkrankheiten heißt die „Faulbrut“, die „amerikanische Faulbrut“. Das gab es auch schon in der Gegend von Münster. Diese Krankheit ist meldepflichtig und da müssen sämtliche Bienen verbrannt werden. Das ist wirklich der GAU für Imker. Woher kommt diese Erkrankung? Das war Honig aus China: Die Verbraucher haben die Gläser nicht ausgewaschen und sie mit dem Mini-Honig-Rest auf den Müll geschmissen. Das entdecken Bienen sofort, haben es eingesammelt und haben sich damit diese Faulbrut in den Stock geholt.
» Statistisch gibt es das Bienensterben gar nicht. « Das Bienensterben: Was hat es damit auf sich? Gibt es in Deutschland tatsächlich zu wenig Bienenvölker? Wenn man das Bienensterben statistisch betrachtet, gibt es das gar nicht. Wenn wir uns angucken, wie die Zahl der Bienenvölker in den letzten Jahren und Jahrzehnten gewesen ist, so zeigen sowohl die Daten des Deutschen Imker-Bundes als auch die der Weltgesundheitsorganisation eine ansteigende Tendenz. Es werden immer mehr Bienenvölker gehalten. Das heißt aber nicht, dass es den Bienen gutgeht. Bienensterben gibt es tatsächlich, aber die weggestorbenen Bienen kann der Imker recht einfach ersetzen. Ist es dann eine Frage der Qualität und nicht der Quantität?
Foto: Michel Collette
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„Dass die Zahl der Bienenvölker wächst, heißt nicht, dass sie blühen und gedeihen.“ Der Imker kennt Tricks, wie man Bienen vermehren kann, so dass es nach außen hin wirkt, als ob es den Bienen tatsächlich gut ginge. Die rein statistische Tatsache, dass die Zahl der Bienenvölker wächst, heißt nicht, dass sie blühen und gedeihen. Es heißt, dass es immer mehr Menschen gibt, die sich um Bienen kümmern. Sämtliche Insekten haben Probleme, aber die Bienen sind die einzigen Kerbtiere, die eine Lobby haben, für die sich Menschen einsetzen. Das hilft dann auch den anderen Insekten. Beim Bienensterben scheinen Sie eher ruhig und besonnen zu agieren. Andere Personen sind beinahe panisch, wenn es um das Bienensterben geht, weil das Ökosystem Erde nur mit Bienen funktionieren kann! Es kommt immer darauf an, welche Zeitachse man anlegt. Also wenn ich sage, wir
hätten ein paar Tausend Jahre Zeit, das Ganze zu beobachten, entzerrt sich das ein wenig. Würden morgen Imker aufhören, sich um Bienenvölker zu bemühen, würden am Ende diejenigen überleben, die in ihren Rückzugsgebieten in den Wäldern leben. Da könnte eine neue Population entstehen.
» Honig-Import bringt auch Krankheiten mit sich. « Imker braucht man dann keine mehr? Man kann jetzt nicht einem Imker sagen, höre doch auf, dich um Bienen zu kümmern,
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denn in tausend Jahren ist es alles wieder in Ordnung. Es muss kurzfristig auch was passieren.
einzuwenden. Eine Win-Win-Situation, von der jeder etwas hat. ◊◊◊
Was genau? Ein Ansatz ist der, dass man sich in der Bienenhaltung überlegt, an welcher Stelle man denn die Völker entlasten könnte. Ist das alles so richtig, wo wir die Bienen unterbringen, wie sollen wir die Bienen künftig füttern, in welche Richtung wollen wir Bienen züchten, ist das alles wirklich so klug? Im Augenblick läuft es noch ganz ordentlich, weil Bienen wie gesagt enorm belastbar sind. Es ist jedoch durchaus wichtig, sich schon rechtzeitig Strategien und Werkzeuge zurechtzulegen, die man für den Fall zur Hand hätte, wenn es dann wirklich zu den drohenden Zusammenbrüchen kommen würde.
INFO
JÜRGEN TAUTZ Kam durch Zufall zur Bienenforschung, seitdem auch Imker. Betreibt mit dem HOBOS-Projekt im Internet eine Plattform für die interaktive Erkundung des Superorganismus Bienenvolk, der für das irdische Ökosystem von wesentlicher Bedeutung ist. Angesichts eines drohenden Kollapses folgt er der Maxime: In der Ruhe liegt die Kraft! hobos.de
Ruhe ist also die Lösung? Wir brauchen die Biene und die Biene braucht uns! Das ist eine absolut wechselseitige Angelegenheit. Dagegen ist gar nichts
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ARNDT ZINKANT TRIFFT OPERNSÄNGERIN HENRIKE JACOB Münsters Opernfans lieben Henrike Jacob. Sie hat mit ihrem sinnlichen, wandelbaren Sopran vielen Inszenierungen am Theater Münster ihren Stempel aufgedrückt. „La Traviata“, „Lulu“, „Alcina“ oder „Romeo und Julia“ – das sind die Partien, die sie selber nennt. Da wogen große Gefühle, da kann sie ihre Seele ausbreiten, um die des Publikums zu berühren. Zehn Jahre ist Henrike Jacob am Theater festes Ensemble-Mitglied gewesen – nun arbeitet sie freischaffend und wird am 17. August bei den „Schloss Classix“ zu hören sein. Unser Gespräch streift akrobatische Regie-Einfälle, subtile Franzosen und den robusten Kehlkopf einer Sängerin.
Goldkehlchen Wie bereiten Sie sich auf ein Konzert wie aktuell die „Schloss Classix“ vor? Sie kennen das Deutsche Filmorchester Babelsberg und Robert Reimer, den Dirigenten, ja noch nicht. Man muss selbstverständlich stets sehr gut vorbereitet sein, vor allem aber, wenn man sich als Musiker noch nicht kennt. Und man muss wissen, wo es vielleicht eine Fermate gibt, welche Tempi, und wo man ganz besonders aufeinander hören muss. All diese Fragen müssen geklärt sein, wenn es in die Generalprobe geht – die meist am selben Tag stattfindet. Das erzeugt etwas Spannung im Vorfeld. Durften Sie sich die Arien aussuchen? Nein, denn es ging ja darum, dass es Arien aus bekannten Filmen sein sollten. Da fiel die Wahl von Seiten der Veranstalter auf die Arie der Lucia di Lammermoor und aus der Traviata die große „Abschiedsarie“. … aus den Filmen „Das fünfte Element“ und „Pretty Woman“. Haben Sie beide gesehen? Ja, ich fand beide klasse. Bei den heutigen Opern-Inszenierungen kommt man immer mehr mit dem Kino in Berührung. Der Schwerpunkt geht aufs Visuelle – der Mensch ist ja auch ein Augentier, und so nimmt man immer öfter Bezug auf visuellen Ausdruck und Filme.
Gerade hatten wir ja am Theater Cendrillon, wo wir ebenfalls ein solches Element eingebaut haben – allerdings einen selbstgedrehten Schwarzweiß-Film. Man hätte denken können, das sei ein Kinoklassiker. Und bei der Zauberflöten-Inszenierung vor ein paar Jahren gab es Bezüge zu „Star Wars“. Haben Sie eine Lieblings-Filmmusik? Da gibt es in der Tat so einige: „Gladiator“ oder „Der schmale Grat“ mit Musik vom grandiosen Hans Zimmer. Oder aber die wunderbare Musik aus der „Talentierte Mr. Ripley“. Und davor noch: „Der mit dem Wolf tanzt“. Oder die aus „Der Liebhaber“. Manchmal eben monumental – und manchmal ganz subtil. Mögen Sie grundsätzlich Open-Air-Konzerte? Ja, sehr. Da wird zwar immer etwas Filigranes verlorengehen, das ist jedoch von vornherein klar. Aber dort erreicht man eben auch ein breiteres Publikum – Menschen, die sonst gar nicht ins Theater gehen, oder auch Kinder. Wie blicken Sie auf Ihre zehn Jahre am Theater Münster zurück? Die vergangene Spielzeit war leider meine letzte als festes Ensemblemitglied. Die Leitung verfährt so, dass man sich nach gewisser Zeit
Fotos: Presse
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Jeden Abend bis zur letzten Note abliefern – für Henrike Alltag von seinen Sängern verabschiedet. Insbesondere, wenn die Theaterleitung sich verändert. Ich finde das schade, weil ich diese Verbundenheit zum münsterischen Publikum habe – und weil ich diese Stadt liebe. Ich stand mit Herzblut auf dieser Bühne hier in Münster. Aber auch meine zehn Jahre sind eine lange Zeit, und ich bin dafür dankbar. Wie muss man sich da den Sänger-Alltag vorstellen? Der ist natürlich mit einer Bürotätigkeit nicht zu vergleichen, weil wir immer wieder andere Aufgaben haben. Aber was stets vorhanden sein muss, ist die Spannung. Die muss immer einhundertprozentig gegeben sein. Auch wenn man viel Erfahrung hat, gilt: Jeden Abend von der ersten bis zur letzten Note abliefern. Da wir immer nur Ein-Jahres-Verträge haben, ist das durchaus spannungsgeladen. Da hatte mein Körper sozusagen registriert: „Krank zu sein ist nicht drin“.
Das geht? Anscheinend – denn ich war tatsächlich immer entweder im Vorfeld krank oder danach. Einzige Ausnahme: Bei der Premiere von Cendrillon hatte es mich doch erwischt. Trotzdem habe ich die Vorstellung irgendwie geschafft und bin daraufhin zum Arzt. Der sagte: „So etwas habe ich noch nie gesehen!“ Ich war nämlich „oben“ krank, also im Hals – und „weiter unten“ krank, also auf den hustenden Bronchien. Aber der Kehlkopf sah vollkommen normal aus! Das war schon ein bisschen … „speziell“ (Lacht). Sie bleiben Münster treu? Ja, ich habe keine Lust wegzuziehen, und meine Kinder möchten das auch nicht. Früher war ich ja ebenfalls freischaffend und habe das auch genossen, aber ich wollte auch einmal irgendwo ankommen. Dass es hier zehn Jahre würden, hätte ich nicht zu hoffen gewagt. Da-
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her will ich jetzt auch gar nicht jammern. Dass wir das Repertoire-Theater in Deutschland haben, ist eine Errungenschaft, die eine relative (!) Sicherheit bietet. Wer freischaffend arbeitet, muss sich dagegen jeden Job einzeln suchen. Im letzten Gespräch habe ich mit Herrn Generalintendant Dr. Peters besprochen, dass er mit Gastengagements auf mich zukommen wird. Dafür ist nicht jeder geschaffen. Vor allem jene Künstler, die Familie haben, brauchen die Sicherheit. Seien Sie gewiss, wenn Sie jemanden auf der Bühne sehen: Diese Menschen brennen alle für ihren Beruf, sonst würden sie das nicht machen. Denn es ist meiner Meinung nach einer der schönsten Berufe, die man sich vorstellen kann. Sie haben die ehrenvolle Aufgabe, menschliche Tragödien, Komödien, Tragikomödien und selbst Ereignislosigkeit zu sublimieren und ein Stück erträglicher zu machen. Sie dürfen den Zuschauer einen Abend lang entführen, ihn emotional höchst sensibel ansprechen. Im Gedächtnis geblieben ist mir Ihre tolle „Alcina“ von Händel aus dem letzten Jahr. Wie oft kommt eine so perfekt stimmige Inszenierung vor? Wir haben ja mit dem Regisseur Sebastian Ritschel – der jetzt einmal erwähnt sein soll! – so toll gearbeitet, weil er ja auch Dirigieren und Gesang studiert hat. Er weiß einfach, wie es sich anfühlt, wenn man sich auf der Bühne singend bewegen muss. Wie oft so etwas vorkommt? Ich würde sagen, in knapp der Hälfte der Fälle. Es gibt ja andererseits auch Regieeinfälle, da muss man quasi auf dem Kopf stehen oder Sackhüpfen. Das wird alles immer visueller, zunehmend akrobatischer. Eine Kollegin von mir musste einmal eine Arie mit angehobenem linken Arm singen und dabei eine Wegstrecke auf der Bühne gehen, punktgenau zum Ende der Arie. Die Schwierigkeit war nicht mehr die Arie, sondern die Fitness im Arm… Was sind die Vor- und Nachteile eines eher kleinen Theaters wie in Münster? Als Vorteil fällt mir sofort das Stichwort Ensemble ein: Wir haben in Münster eine sehr,
sehr freundliche Truppe. Das kommt aus uns selbst heraus. Uns Sängern ist es wichtig, dass jeder an seinem Platz respektiert wird – da gibt es weder Neid noch Konkurrenzkampf. Wir haben sogar eine WhatsApp-Gruppe, Motto: „Gehen wir nach der Probe noch zusammen aus?“. So was haben Sie an großen Häusern eher selten. Da gibt es sehr wohl Rangeleien und Stutenbissigkeit, denn die Leute dort sehen ihr Theater oftmals als Sprungbrett zu noch etwas Höherem. Das muss man mögen. Wenn dort dann acht Soprane oder acht Mezzi engagiert sind, gibt es eben auch Rangeleien. Haben Sie das selber erlebt? Ich habe es von Kolleginnen gehört – ich wollte das gar nicht erleben, weil es mir fremd ist und ich lieber der Kunst den Vorrang gebe. Also ist Münster genau das Richtige für Sie. Absolut. Deswegen bin ich ja auch bewusst hiergeblieben. An einem mittelgroßen Haus kann man problemloser viele Hauptrollen singen.
» Sie dürfen den Zuschauer einen Abend lang entführen, ihn emotional höchst sensibel ansprechen. « Die sind ja ohnehin meist dem Sopran vorbehalten. Haben Sie je gedanklich durchgespielt, wie das Leben als Altistin so wäre? Oh, gute Frage! Die Kolleginnen im Mezzo oder Alt sind meist viel „chilliger“. Es gibt da über unsereins nicht umsonst diesen blöden Witz: „Wie singt sich ein Tenor oder Sopran ein?“ (Singt vor:) „Io, io, io … Ich, ich, ich … Me,me, me, me“ – also sehr Ich-bezogen (Lacht). Das ist bei Instrumentalisten aber auch so. Die ersten Violinen, das sind quasi die Soprane. Das haben wir ja in dem Stück „Orchesterprobe“
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Als „Alcina“ sang Henrike sich durch Liebe, Enttäuschung, Gewalt und Einsamkeit vorgeführt; da wurde jedem Instrument ein Charakter zugewiesen. Genauso ist es nicht selten! Welche Partien mögen Sie besonders? Sie hatten ja gerade die „Alcina“ genannt, diese schillernde Frauenfigur, die sich durch Liebe, Begehren, Zorn, Enttäuschung, Rage, Gewalt und Einsamkeit sang, war für mich wirklich eine Wucht! Das hatte, wie gesagt, auch mit der tollen Inszenierung zu tun und auch mit den Kostümen. Wenn ich irgendwelche Lumpen tragen muss, bewege ich mich anders und fühle mich auch anders. Aber dieses „Alcina“-Kleid, das schwarz wurde, sobald von oben Regen fiel – so etwas ist ein Geschenk! Weitere Rollen sind die Traviata, die Lulu natürlich sowie die Lucia. „Romeo und Julia“ war auch schön, weil ich da mit meinem geschätzten Tenorpartner Youn-Seong Shim singen durfte. Diese Zusammenarbeit war stets ganz toll. Alles sehr emotionale Rollen... Ja, ich bin eben emotionslastig (Lacht). Man ist ja auch immer Dreh- und Angelpunkt des Ganzen. Und wird dann manchmal von der Kritik ungerecht bewertet. Vielleicht hatte man mal einen schlechten Tag – möglicherweise
mag aber einfach der Kritiker nur einen anderen Stimm-Typus, einen helleren oder dunkleren. Dann kommt man mit dem, was man hat – und das kann dann möglicherweise auch nicht gefallen. Oder aber, der Kritiker kann eine Regieanweisung von einer persönlichen Befindlichkeit des Sängers nicht unterscheiden. Aber das muss man aushalten. Andererseits muss man sich aber auch öffnen, denn wir wollen die Leute schließlich berühren, das ist unsere Aufgabe. Haben Sie Vorbilder? Früher schon – das ließ ich aber dann schnell sein, weil man sonst Gefahr läuft, zu kopieren. Ich bin oft bei den gehypten Sängerinnen nicht ganz d‘accord. Wenn Sie mich dagegen nach einer Schauspielerin fragen, würde ich sofort Meryl Streep nennen. Das ist für mich eine richtige Diva, die mich umhaut. Bei der Oper fiele mir Anne Sofie von Otter und Anja Harteros ein – und Anna Netrebko kann mich auch rühren. Es ist zwar nicht immer perfekt, aber das muss auch nicht sein. Wer ist das schon? Was ist menschlicher als Fehlbarkeit? Sie sind ja durch Ihre Herkunft aus
Saarlouis auch frankophil. Wirkt sich das künstlerisch aus? Ich glaube schon. Oje, jetzt muss ich das erklären … Franzosen haben eine andere Subtilität als Deutsche, das hört man auch schon an der Musik. Das „Deutsche Requiem“ von Brahms ist etwas völlig anderes als das Requiem von Fauré. Das ist so verspielt! Für Deutsche klingt es wie Zuckerwatte. Man merkt den Unterschied ja auch an dem berühmten Roman „Aimez vous Brahms?“ Das würde man hier gar nicht fragen. Genau. Und ich schöpfe ja sozusagen aus dem einen und dem anderen. Die Mentalitäten sind so unterschiedlich, obwohl wir als Nachbarn so dicht beieinander sind. Aber doch auch so weit entfernt von der Sensibilität her, vom Weltbild und dergleichen. In Deutschland gibt es ein großes Zugehörigkeitsgefühl, der Gemeinschaftsbegriff ist ganz wichtig. Nachbarschaft, Vereinsmeierei usw. – das ist sehr deutsch. Der Franzose ist individualistischer, ein bisschen eigen, aber sehr subtil. Was mitunter etwas irritierend sein kann. Aber so eine ganz ausgeklügelte Mousse au Chocolat ist doch was Leckeres, oder? (Lacht)
» Die Schwierigkeit war nicht mehr die Arie, sondern die Fitness im Arm… « Und die französischen Filme erst, und die Weine! Die leben schon sehr gut dort. Und sind auch chauvinistisch – stolz darauf, was sie sind. Ein eigenwillig liebenswertes Völkchen, das es liebt, zu genießen, aber auch zu leisten. Ich hörte z. B. von Unternehmern, dass die Franzosen, wenn es ums Verhandeln geht, immer völlig anders vorgehen als andere Nationalitäten. Irgendwie ist es komplizierter, und wenn ich böser wäre, würde ich sagen: Sperrig
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Nach der Ausbildung in Frankreich hat Henrike in Münster ihr Zuhause gefunden überzüchtet. Aber das kann in der Kunst eben wunderbare Werke hervorbringen. Stichwort Debussy… An Debussy hatte ich gerade gedacht. Das sind so schöne Fäden, die gesponnen werden – es bleibt leicht, aber auch dicht. Sie haben ja sogar an der Pariser Sorbonne studiert. War das eine berufliche Option für Sie? Klar, das war das Seriöse. Als ich klein war, sang ich im Kinderchor, und die Leiterin sang im Extrachor des Theaters. Wenn dann Kinder gebraucht wurden, hat man uns hergepfiffen. Bohème und Tosca – überall, wo es diese Kinderchöre gibt. Damit bin ich aufgewachsen. Das Theater war für mich so ein faszinierend ferner Planet, dass ich gar nicht auf die Idee kam, das hauptberuflich zu machen. Ich war zu beeindruckt. Dann wollte ich auf Lehramt in Saarbrücken studieren, habe aber mein Auslandssemester in Paris gemacht – und bin
an der Sorbonne geblieben. Französisch mit Franzosen zu studieren, das war schon eine Rosskur … aber gut so. Dann dachte ich, wenn ich das mit dem Singen nicht probiere, bleibt das lebenslang im Hinterkopf als Frust. „Ach hättest du doch...“ Also bin ich den Weg über Privatstunden gegangen und legte an der Musikhochschule später doch reguläre Prüfungen ab. Das geht in Frankreich. Gab es schon Partien, die Sie lieber abgelehnt hätten? Gott sei Dank ist am Ende immer alles gut geworden. Aber es gab Rollen, zu denen ich schwer stehen konnte. Zum Beispiel eine Operetten-Inszenierung, die ich gar nicht verstanden habe. Operette ist immer auch Karikatur und kann gesellschaftspolitisch hochgezogen werden. Aber wenn das nicht gemacht wird, wirkt es schnell flach und öde. Da muss man pfiffig inszenieren, da kann man mit politischer Satire reizen – da können Sie Herrn
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Offenbach persönlich fragen. Bei „Frau Luna“ z. B. wurde das leider nicht versucht. Ich weiß bis heute nicht, worum es da ging. Und was „Pirates of Penzance“ von Sullivan betrifft – in England liegt man da unterm Tisch vor Lachen. Aber wenn das übersetzt wird – und nicht in den gesellschaftlichen Kontext eingeflochten, ergibt es aus meiner Sicht wenig Sinn.
» Die Kolleginnen im Mezzo oder Alt sind meist viel „chilliger“. « Englischer Humor ist überhaupt schwer zu übertragen. Ich liebe den, aber man muss ihn eben umsetzen. Wenn jetzt eine ganz junge Sängerin zu Ihnen käme: „Ich will klassische Sängerin werden“ – was würden Sie ihr raten? Üben! (Lacht) Es kommt immer auf den Menschen an: Wieviel Leidenschaft spüre ich? Ich würde ihr erstmal zuhören … und ehrlich sein: Viele junge Leute werden gefördert, bei denen aber bereits im Vorfeld erkennbar ist,
Stadtgeflüster Münster – Das Interviewmagazin wird herausgegeben von der Stadtgeflüster GmbH & Co. KG Rothenburg 14-16, 48143 Münster Telefon 0251 48168-30, Telefax 0251 48168-40 stadtgefluester-muenster.de info@stadtgefluester-muenster.de Herausgeber, Chef- und Schlussredakteur: Thorsten Kambach Redaktion: Jana Nimz, Stefan Reimer, Tom Feuerstacke, Arndt Zinkant, Piff, Claudia Maschner, Larissa Schwedes, Jens Kotalla, Dominik Irtenkauf Editorial Design: Buschy
dass es nie etwas wird. Die Enttäuschung, nach einer langen Studienzeit festzustellen, dass es nicht reicht, ist viel schlimmer. Es gibt ja auch noch den alternativen Ratschlag: „Ich glaube, du wärst im Konzert- und Oratorienbereich gut aufgehoben. Dort sehe ich deine Zukunft.“ ◊◊◊
INFO
Henrike Jacob Henrike Jacob, gebürtig aus Saarlouis, singt bereits als Kind Solopartien am Saarbrücker Staatstheater. Sie studiert nach dem Abitur französische Literaturwissenschaften an der Pariser Sorbonne und absolviert gleichzeitig ein Gesangsstudium am Conservatoire Supérieur de Musique in Paris, welches sie mit Bestnote abschließt. Die Sopranistin arbeitet in Masterclasses mit Teresa Zylis-Gara, Katia Riciarelli, Gundula Janowitz, Graziella Sciutti sowie Viorica Cortez. Sie wird danach Mitglied des jungen Sängerensembles der Opéra National du Rhin, anschließend an der Opéra National de Lyon, bevor sie europaweit gastiert. In den vergangenen zehn Jahren war Henrike Jacob festes Ensemblemitglied am Theater Münster. henrikejacob.com
Lektorat: Bernhard Trecksel Verteilung: Flyerwehr UG (haftungsbeschränkt) flyerwehr.net Fotografie: Thomas Schmitz – FXcommunication.com, Buschy Buschmeyer, www.shutterstock.com, Pressefotos Anzeigenvertrieb: Ekki Kurz, Horst Stronk Veranstaltungen und Kleinanzeigen: Jana Nimz Büro: Irene Kötter Druck: Lensing Druck Ahaus Webseite: Mark Grotegerd Stadtgeflüster liegt zur kostenlosen Mitnahme an über 300 Stellen in Münster aus. Sie haben Interesse an unseren Mediamöglichkeiten? Dann rufen Sie uns an oder schreiben Sie eine Mail, wir freuen uns!
Ferien-Tipps 2018
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Mal ganz andere Ritterspiele Das Musical SPAMALOT bei den FreilichtSpielen Tecklenburg ist eine Strapazierung der Lachmuskeln: Eine verrückte Show, ein Feuerwerk an Gags, eine Parodie auf die Gralssuche. Schrill, bunt, witzig – eben typisch Monty Python. Denn genau diese Comedy-Truppe hat mit „Die Ritter der Kokosnuss“ die Vorlage geschaffen. Für die Zuschauer bedeutet diese Persiflage auf die Artussage beste Unterhaltung – mit Live-Orchester und einem Ensemble Spitzendarsteller in einer gewaltigen Kostümschlacht. Die Geschichte dahinter ist genauso verrückt wie unter diesen Umständen zu erwarten: Ein König zieht durch die Lande, macht Torfstecher und Schlammkerle zu seinen Rittern und erhält von keinem geringeren als Gott den Auftrag, den heiligen Gral zu suchen. Artus und seine Tafelrunde treffen dabei auf eine zickige Fee, fliegende Kühe, die Village People und erleben eine rosarote Prinzenhochzeit. Ab dem 20. Juli steht SPAMALOT 17 Mal auf dem Programm der FreilichtSpiele Tecklenburg. Informationen zu diesem und weiteren Stücken auf freilichtspiele-tecklenburg.de
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Ferien-Tipps 2018
Das neue Jahresprogramm 2018/2019 erscheint im August! Ab dem 13.08.18 können Sie sich anmelden: im VHS-Info-Treff, Aegidiimarkt 3 oder auf der VHS-Homepage www.vhs.muenster.de
Kulturgut Haus Nottbeck Landrat-Predeick-Allee 1, 59302 Oelde-Stromberg 14. Nottbecker Büchermarkt Am Sonntag, dem 9. September ist es wieder soweit: Um 11.00 Uhr öffnet der Nottbecker Büchermarkt bereits zum 14. Mal seine Pforten und bietet auf dem gesamten Gelände des ehemaligen Ritterguts Haus Nottbeck ein genreübergreifendes Angebot, das für jeden Bücherliebhaber einiges bereithält. Vom historischen Unikat bis hin zur populären Fantasy-Reihe, vom Kinderbuch bis zum aktuellen Bestseller ist nahezu alles zu finden. Sowohl westfälische Antiquariate als auch Privatpersonen bieten ihre Lese-Stoffe an. Stöbern und Schmökern ist angesagt. Der Blick auf die bunt gemischten Angebote der meist über 70 Verkaufsstän-
Kontakt:
de im Innen- wie im Außenbereich lohnt sich allemal.
Kulturgut Haus Nottbeck – Museum
Daneben stillen süße und herzhafte Köstlichkeiten im
für Westfälische Literatur
KulturCafé jeden großen wie kleinen Hunger.
Landrat-Predeick-Allee 1, 59302 Oelde-Stromberg Tel.: 02529 – 945590
Öffnungszeiten:
11.00 bis 18.00 Uhr
info@kulturgut-nottbeck.de
Wer den Büchermarkt mit einem eigenen Stand bereichern möchte, kann sich anmelden unter der Tel.:
kulturgut-nottbeck.de
02529 – 945590 oder im Internet auf kulturgut-nottbeck.de.
facebook.com/LiteraturmuseumHausNottbeck
Jobchancen
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MUTTERSPRACHLER FÜR DEUTSCH, FRANZÖSISCH, ENGLISCH, RUSSISCH ODER NIEDERLÄNDISCH (MEDI-JOB): Die nexttop GmbH ist ein international erfolgreiches Unternehmen im Bereich Marketing. Die nexttop GmbH sucht für ihren Standort Münster/Hiltrup deutsche, französische, englische, russische oder niederländische Muttersprachler/innen als Telefon-Interviewer/innen. Sie werden telefonische Interviews in einer der aufgeführten Sprachen mit Firmenkunden durchführen. WIR BIETEN: • Befristeten Medi Job auf 850,00-EUR-Basis • Freie Zeiteinteilung • Ein junges Team und familiäres Arbeitsklima • Die Tätigkeit kann nach Einarbeitung vom Home Office durchgeführt werden DIE AUFGABEN: • Durchführung von telefonischen Interviews • Kein Verkauf, keine Werbung, keine Terminvereinbarungen WIR ERWARTEN: • Als Muttersprachler/innen sind Sie in einem der folgenden Länder aufgewachsen: Deutschland, Frankreich, Belgien oder Kanada, UK, USA, Neuseeland, Australien, Russland oder Holland • Sie beherrschen eine der aufgeführten Sprachen in Wort und Schrift: Deutsch, Französisch, Englisch, Russisch oder Niederländisch • Keine Angst vor dem Telefon, freundliches Auftreten Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann steht Ihnen Markus Holtz per E-Mail: markus.holtz@nexttop.de oder telefonisch: 02501-2642041 gerne zur Verfügung.
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Jobchancen
Muttersprachler in der Marktforschung: Die Krämer Marktforschung sucht für die Durchführung von telefonischen Befragungen freiberufliche Interviewer/innen. Sie sollten eine der aufgeführten Sprachen als Muttersprache beherrschen: Deutsch, Englisch (UK), Französisch (EU), Italienisch, Spanisch (EU), Niederländisch, Flämisch, Ungarisch, Rumänisch, Türkisch, Arabisch, Russisch, Slowakisch oder Tschechisch. Die Studie wird in der Zeit von 09:00 bis 16:00 Uhr in unserem Phone Studio in Münster/ Hiltrup durchgeführt. Sie sollten uns von Montag bis Freitag, bei freier Zeiteinteilung, mindestens 15-20 Stunden pro Woche unterstützen. Gerne steht Ihnen Markus Holtz für weitere Informationen als Ansprechpartner zur Verfügung: m.holtz@kraemer-germany.com oder 02501-802-140 Krämer Marktforschung * Hansestrasse 69 * 48165 Münster * www.kraemer-germany.com
Jobchancen
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Schnapp’ dir deinen Ausbildungsplatz! Gute Aussichten für jeden auf der Suche nach
(24,2 Prozent) blieben Ausbildungsplätze unbesetzt.
einem Ausbildungsplatz: Fast jeder dritte Betrieb
In der boomenden Verkehrsbranche meldeten eben-
hat offene Stellen für Azubis.
falls deutlich mehr Betriebe (45,5 Prozent) unbesetzte Stellen als ein Jahr zuvor (35,2 Prozent).
Immer mehr Ausbildungsbetriebe in Nord-Westfalen finden nicht mehr genügend geeignete Bewerber für
Um ihre Ausbildungsplätze zu besetzen, gehen viele
ihre Ausbildungsangebote. Das zeigt eine aktuelle
Betriebe neue Wege. So nimmt jeder zweite Betrieb
Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK)
laut Umfrage neue Zielgruppen wie etwa Studienab-
Nord Westfalen.
brecher ins Visier oder verbessert sein Ausbildungs-
„Besonders betroffen sind kleine Unternehmen“,
marketing. Das sei der richtige Weg, so Taudt. Die
berichtet Carsten Taudt, Leiter des IHK-Geschäfts-
Betriebe müssten Bewerber wie Kunden behandeln.
bereichs Bildung und Fachkräftesicherung. An der
Dazu gehöre auch, Bewerbungsverfahren zügig und
Umfrage beteiligten sich 350 Unternehmen.
transparent durchzuführen. Jugendlichen, die aktuell noch einen Ausbildungsplatz suchen, rät er, sich bei
„Wenn Betriebe Jahr für Jahr ihre Ausbildungsplätze
der Passgenauen Besetzung der IHK Nord Westfalen
nicht mehr oder nur teilweise besetzen können,
zu melden. Taudt: „Wir bringen täglich Bewerber mit
verschlechtert das mittelfristig die Wettbewerbs-
Betrieben zusammen, die noch passende Ausbil-
fähigkeit“, warnt der Bildungsexperte. Besonders
dungsplätze im Angebot haben.“
große Probleme hatte im vergangenen Jahr die IT-Branche. Bei gut der Hälfte (52,6 Prozent) und
Ansprechpartnerin ist Anke Sültemeyer,
damit doppelt so vielen IT-Betrieben wie im Vorjahr
Telefon 0251 – 707 442
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Ausbildungsbeginn zum 1.09.2018 noch mรถglich! Interesse? Weitere Information unter fuerechte-kaufleute.de oder Telefon 02571-500-12 (Elke Mayer)
Jobchancen
Jobchancen
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Tipps & Termine
Dance-Shows Rock-Hymnen Lounge-Ambiente Flanier-Meilen
Die JubiläumsAusgabe
Sorgen für Stimmung: Entertainer Tobias Sudhoff (Mitte), Willy Ketzer und Paul G. Ulrich
das geliebte fest im viertel ende Für pass & Co. .: Morrison gen u.a ge an Jim ung sor lt Homma a ts h n o r o io e R t t The Un rcep – Back To rs of Pe o 30 Jahre o D is r e r h en T Ha t grüß ing“ läss Tommie luss nd Der „K fia feat. a a B s M zum Sch s s is a b r e – rty Blu ibute B r Party, Pa T n y o le t s r Mara nd meh Elvis Pre , Polka u øns Trash s le t a at e rm ult-Fo The B gen Das K nster in ls e d u ü R us M Team a nd rberg u id Raute mit Dav
ative Eine Initi vierteler der Kreuz e e. V. tsleut Geschäf
Rund um die Hoyastraße herrscht bald wieder gepflegte Party-Atmosphäre. Die Kaufmannschaft des Stadtteils lädt am 25. und 26. August 2018 zu ihrem traditionellen Open-Air-Vergnügen ein. In diesem Jahr findet das Event zum 30. Mal in Folge statt. Deshalb wurde vom Vorbereitungsteam auch ein Jubiläumsprogramm zusammengestellt, das dem besonderen Anlass Rechnung trägt. „Unser Angebot“, macht Eva-Maria Husemeyer, erste Vorsitzende des
ren n Sponso ! ken alle tzung tü Wir dan rs te n U für ihre
Vereins der Geschäftsleute, auf das Format neugierig, „kann sich mehr denn je sehen und vor allem hören lassen.“
Auf schatzsuche im Golddorf gimpte
GOLD-DORF
GIMBTE
Der zweitägige Kunsthandwerkermarkt in Gimbte bei Greven lockt mit einem hochwertigen, abwechslungsreichen Angebot und der bezaubernden Kulisse des Golddorfes Gimbte. Die kleine Gemeinde putzt sich zum Kunsthandwerkermarkt stets besonders heraus – dieses Jahr findet er zum 33. Mal statt und bietet wie immer für jeden Schatzsucher neue Lieblingsstücke. Die rund 120 Aussteller halten an ihren Ständen ein verlockendes Sortiment parat. Neben den handwerklichen Produkten von Porzellan über Gartenobjekte bis hin zu Skulpturen, erwartet die Besucher ein attraktives Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie: Das Gimbter Blasorchester setzt musikalische Akzente, während die Gastronomie zu einem Abstecher in die Lokale an der Kunsthandwerkermeile einlädt. Kuchen, Kaffee, münsterländische Spezialitäten und kühle Getränke lassen keine Wünsche offen. Weitere Informationen unter: stadtfeste-greven.de
18.
SA
19.
August SO
11 – 18 Uhr
120 AUSSTELL ER präsentieren hochwe rtiges Kunsthandwerk HANDGEMACH Schmuck, Keramik, T Floristik, Kerzen, PatMalerei, Taschen, Kinderbek chwork, Grußkarten, Origamleidung, Filzschuhe, Skulptureni, Honig, Töpferarbeiten, Arm , Seifen, Plüschtiere und vielesbänder, mehr. LECKER UND FR ISCH Münsterländische Spe zialitäten
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Tipps & Termine
das ist hammer Bereits zum 32. Mal lädt das größte Straßenfest Westfalens zwei Tage zum Feiern ein. Die Hammer Straße verwandelt sich in eine Meile mit einem breiten Angebot an Live-Auftritten bekannter fsoffenem Mit verkau n 13 -18Uhr Sonntag vo
Bands. Auf gut einem Kilometer zeigen zahlreiche Händler, Künstler und Gastronomen ihr breites Angebot von früh morgens bis in die späte Nacht. Am Sonntag werden die Geschäftsleute der Hammer Straße von 13.00 bis 18.00 Uhr verkaufsoffen ihre
4. + 5. August .00 Uhr .00 Uhr - 24 Sa. von 11 20.00 Uhr r Uh .00 So. von 11 www.hammer-strasse-muenster.de
Am Samstag spielt auf der Antenne-Münster-Bühne an der Josefskirche die bekannte Gruppe „Starlight Excess.“ Gute Laune ist vorprogrammiert!
Traumhaft Wo wir früher mit Schlittschuhen unsere Bahnen zogen, rücken bald die Bagger an. Doch bevor Münsters Eissporthalle verschwindet, wird sie zum Schauplatz für Theater Titanicks „TraumWelten“. Der Reigen aus „lebenden Bildern“ zwischen Paradies und Hölle ist inspiriert von den mittelalterlichen
TraumWelten EINE PHANTASIE-REISE IN DIE NACHT MIT MAGISCHEN BILDERN
Jenseits-Visionen des Malers Hieronymus Bosch. Die Fundamente der Halle sind aufgesägt und geben Einblicke ins Erdreich darunter. In dieser Moränenlandschaft entfaltet sich der Zauber der Inszenierung mit voller Bildwucht – ganz ohne Worte. Zu verfolgen als Parcours, entlang der Stationen oder von der Tribüne aus. Der surreale Kosmos schlägt in den Bann: mit überbordender Phantasie, Effekten und Musik. Eishalle Münster, Steinfurter Str. 113-115 | Einlass jeweils 1/2 Stunde vor den Vorstellungen. 18,-€/ermäßigt 12,-€ (zzgl. VVK-Gebühren), für Kinder bis zum Alter von 10 Jahren freier Eintritt. Vorverkauf: WN-Ticketshop, Prinzipalmarkt 13–14 und online auf titanick.de.
6./ 7./8./14./15. 9.’18 | E I S H A L L E M Ü N S T E R VORSTELLUNGEN 18:00 + 21:00 UHR Infos & Tickets
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FOTO © RALF EMMERICH
Das größte Straßenfest Westfalens lädt zwei Tage zum Feiern ein.
Läden präsentieren.
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Schauraum – Das Fest der Museen und Galerien Museumsnacht, Kunst und Musik in der Innenstadt 30. August – 1. September 2018 Drei Tage und Nächte wird Münster zu einem großen, gut gemixten Cocktail aus Kunst, Kultur und „dolce far niente“. Illuminationen, inszenierte Plätze, Ausstellungen, Lounges, Live-Musik und eine abwechslungsreiche Gastronomie bieten den Besucherinnen und Besuchern einen Mix, der alle Sinne berührt. Zentraler Treffpunkt des Schauraums von Donnerstag, 30. August bis Samstag, 1. September ist der „Rote Platz“ im Rathausinnenhof, der mit fantasievollen Lichtspielen, rotem Teppich und weißem Designermobiliar zur urbanen Lounge wird. In diesem Jahr bereichert ein „besonderer Hingucker“ den Roten Platz. Dazu gibt es weitere Schauräume – unter anderem vor dem Erbdrostenhof, auf dem Harsewinkelplatz und an der Dominikanerkirche. Mit der „Nacht der Museen und Galerien“ am Samstag, 1. September, erreicht das Kulturfestival seinen Höhepunkt, wenn die münsterschen Kultureinrichtungen, Galerien und Museen bis Mitternacht zum kostenlosen Besuch einladen – Sonderausstellungen, Führungen und Bus-Touren zu kulturellen Hotspots inklusive. Informationen: tourismus.muenster.de
Tipps & Termine
Tipps & Termine
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Kino für die Ohren Die Schloss Classix gehen in die zweite Runde: „100 Jahre Filmmusik“ lautet das Motto der beiden Konzerte, die open air vor der bezaubernden Kulisse des Münsterschen Schlosses stattfinden. Dieses Jahr ist die Konzertreihe um eine Attraktion reicher: Sopranistin Henrike Jacob übernimmt am 17. August die Gesangspartien aus den weltberühmten Filmsoundtracks von „Pretty Woman“ (Verdi) und „Das fünfte Element“ (Donizetti). „Klassik im Film“ lautet der Titel des Konzerts, das Meisterwerke von u. a. Mozart, Wagner und Mahler als großes Kino für die Ohren lebendig werden lässt. Es spielt das Deutsche Filmorchester Babelsberg unter der Leitung von Robert Reimer. Die Sitzplätze sind überdacht, sodass beide Konzerte auch bei Regen stattfinden. Für das leibliche Wohl sorgen Gastronomie-Stände auf der überdachten PLAZA. Tickets gibt es beim WN Ticket Shop und an Eventim-Vorverkaufsstellen. Mehr Informationen unter schloss-classix.de und eventim.de.
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Eine gemeinsame Veranstaltung von Münster Marketing und Kulturamt der Stadt Münster in Kooperation mit der Initiative Starke Innenstadt. Info-Telefon: 02 51 - 492 27 10 | www.muenster.de