Stadtgeflüster September 2018

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- 1 - 13 im september 2018 DEINS! | Ausgabe 09 | Season Das Interviewmagazin vom

ingo appelt REDEN WIR TACHELES!


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Fast Forwort

Inhaltsverzeichnis REDEN WIR TACHELES! ............................ Seite 04 Ingo Appelt

ALLTÄGLICHER MIKROKOSMOS ........... Seite 12 Lars Jaeger

DURCHBLICK ............................................... Seite 18 Kilian Wagner

IM SCHATTEN SUPERMANS .................... Seite 22 Julian Voloj

Liebste Leserin, lieber Leser, wenn ich sehe, was in Chemnitz passiert, könnte ich kotzen. So viel dummes Geschwätz – und nein, ich meine nicht, man sollte mit denen ins Gespräch kommen. Ich meine, wir sollten denen einfach das Land Sachsen überlassen, dort könnten sie dann gemeinsam mit den Reichsbürgern das vierte Deutsche Reich gründen und natürlich wie bei allem, was Nazis anstellen, scheitern. Reaktionen, wie die der bayrischen CSU, die so aussehen, dass sie sich überlegen, mit der AFD zu koalieren, sind genauso dämlich. Nur weil knapp zehn Prozent unserer Mitbürger zu viel Zeit haben, zu wenig Hirn und keinerlei Anstand, heißt das nicht, dass wir darauf eingehen sollten. Also dumme Idee, CSU… So viel zur Lage in Sachsen und Bayern. Wie gesagt, zum Kotzen. Schöneres passiert hier im Magazin, aber lies am besten selber … Einen schönen September Thorsten

SIND WIR NOCH ZU RETTEN? ................ Seite 30 André Weber

WANDERLUST .............................................. Seite 38 Manuel Andrack

DIE KLEINE HORRORBILDERSHOW .............................. Seite 42 Jörg Buttgereit

MODEHERBST .............................................. Seite DER UMWELT ZULIEBE ............................. Seite JOBCHANCEN .............................................. Seite TIPPS & TERMINE ....................................... Seite GESUNDHEIT ............................................... Seite TIPPS FÜR ERSTSEMESTER ...................... Seite TIPPS & TERMINE ....................................... Seite TIPPS FÜR ERSTSEMESTER ...................... Seite TIPPS & TERMINE ....................................... Seite

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INGO APPELT UND DOMINIK IRTENKAUF SPRECHEN ÜBER DIE GRENZEN GUTER COMEDY Comedy war in den 90ern der heiße Scheiß. Das langweilige Fernsehen wurde reanimiert. Formate ausprobiert, die deutsche Sprache um Dimensionen erweitert. Lachen war Gesellschaftstherapie. Von Anfang an mit dabei: Ingo Appelt. Er zeigt auf seinen Touren deutlich, dass die Comedy noch lange nicht tot ist. Mit seinem aktuellen Programm „Besser … ist besser!“ – Das Update! Jetzt noch besser“ ist er derzeit auf Tour, kommt nächstes Jahr nach Münster. Grund genug, durchzuklingeln, um den neuesten Stand im Hause Appelt zu erfahren.

REDEN WIR TACHELES! Wirst du als Comedian häufig auf der Straße angesprochen? Ja, schon. Aber ich habe wohl so ein bisschen ein Image, bei dem die Leute denken: „Huch, kann man den ansprechen? Ich habe Angst davor!“ Meine Frau beobachtet das immer. Die Leute laufen an einem vorbei, sprechen mich aber selten direkt an. Hinterher flüstern sie: „Das ist doch der aus dem Fernsehen. Das ist doch der Ingo Appelt.“ Das ist noch nie gefährlich oder nervig geworden? Nee. Ich mag das. Ich gebe immer Autogramme, mache ein Selfie nach dem anderen. Das ist selbstverständlich für dich? Ich bin ja dazu da, die Leute glücklich zu machen. Einfach so im Supermarkt einkaufen gehen, ist nicht drin? Ich bin ja nicht so weltberühmt, dass ich nicht mehr über die Straße gehen könnte. Ich bin bekannt, werde fotografiert, aber weder belagert noch gestalkt. Wenn du jetzt in Asien Urlaub machst, hast du wahrscheinlich eher Ruhe? Das ist in London schon so. Letztes Jahr war ich in New York – und wurde häufiger angesprochen als in Berlin. Weil da natürlich deutsche Touristen sind, die jemanden von zu

Hause erst recht erkennen und sagen: „Ach, du bist doch der Ingo aus dem Fernsehen. Hallo, hallo, hallo! Du bist doch auch aus Deutschland.“ Die Deutschen haben mich im Big Apple ständig angesprochen und fotografiert. Schlimmer als Paparazzi? Jedenfalls konnte ich durch diese Fotos auf meinem Facebook-Profil genau verfolgen, wo ich war: „Ah, da waren wir im Museum, da waren wir abends im Theater… “. (Lacht)

Du bist ja seit Ewigkeiten dabei, hast beinahe alles schon gemacht? Ja, das stimmt. Kinofilme habe ich zum Beispiel schon gedreht. Aber hauptsächlich stehe ich abends auf der Bühne. Das ist das, was mir am meisten liegt. Ich mache ja auch Fernsehen, habe schon Musik gemacht, aber am lebendigsten bin ich auf der Bühne. Auf einer Kreuzfahrt hast du doch auch gespielt? Da war ich auf der AIDA (Lacht), ganz genau. Das habe ich dreimal zusammen mit den Kindern durchgezogen, weil ich’s toll fand. Das ging so etwa eine Stunde. 3.000 Leute auf dem Schiff – und als ich nachher an der Bar stand, höre ich: „Boah, war echt super. Da hat einer voll auf Ingo Appelt gemacht. Hat er echt gut hingekriegt.“ Der hat mich für mein eigenes Double gehalten. Das fand ich ausgesprochen lustig.


Fotos: Felix Rachor

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Spontaner Comedian mit vielen Bühnengesichtern: Ingo Appelt der Texte schreibt und die dann runter spult. Das kann ich nicht.

Bereitest du dich lange vor? Ich bin eher spontan, nicht wirklich jemand, der sich hinstellt und drei Wochen an einer Nummer feilt und die vorführt. Ich hatte mal einen Zuschauer an vier Abenden sitzen, der sagte zu mir: „Das ist ja unglaublich, du machst ja jeden Abend ein neues Programm!“ Weil ich improvisiere. Das ist mir wichtig, weil ich mit den Leuten rede. Ich möchte das Gefühl rüberbringen: „Ihr seid da und ich bin da.“

Du nimmst das Publikum immer in die Show? Das geht ja nur bis zu einer bestimmten Größe. Deshalb bewegt sich bei mir die Zuschauerzahl meistens um die 500 herum. Ich war schon in großen Arenen, zum Beispiel im Vorprogramm von Westernhagen. Aber ich schätze die intime Atmosphäre kleinerer Hallen.

Gibt dir das die Möglichkeit, auf aktuelle Sachen einzugehen? Ganz ehrlich: Ich habe gar kein Programm im herkömmlichen Sinne. Ich rede mir gerne alles von der Seele, spreche mit den Leuten und frage: „Was ist denn heute passiert? Hast du was gewählt? Wie geht es dir denn so? Hast du überhaupt eine Frau? Warum hast du keine Beziehung?“ Ich bin keiner,

Die großen Bands wie Rolling Stones, U2 oder Metallica kannst du nur auf dem Bildschirm sehen – und in Sachen Sound erhält man nur einen kleinen Eindruck… Neulich habe ich Guns N’ Roses gesehen. Hier in Berlin im Olympiastadion. Der Sound war echt schlecht. So große Sachen kann man ja machen. Aber dann müssen die Rahmenbedingungen passen. Queen habe ich neulich


erlebt. In der Mercedes-Benz-Arena vor 50.000 Leuten. Wie die alle mitsingen, das ist dann schon wieder schön. Man singt gemeinsam, hat die alten Hits, eine super Lichtshow … echt geil. Aber so funktioniert Comedy nicht. Ist das zu groß? Comedy funktioniert am besten in Clubs. Ich spiele am liebsten hier in Berlin in den Wühlmäusen und im Quatsch Comedy Club. Da fällt mir was ein: Neulich war Dave Chappelle da. Kennste den?

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Nein, leider nicht! Der ist in den USA ein absoluter Superstar, spielt dort vor 10.000 Leuten. Der wollte unbedingt mal im Quatsch Comedy Club auftreten, weil er einen kennt, der da einen kennt … also ist Chappelle einfach nach Deutschland geflogen und hat da gespielt. Er fand das so geil, dass er tags darauf noch mal gespielt hat.

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Wie war sein Eindruck? Er hat zu uns gesagt: „Das ist das beste und geilste Theater der Welt!“ Da sage ich: „Recht haste, Kollege! So sieht es nämlich aus!“

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» Ich bin  dazu da, die Leute glücklich  zu machen. «

Gibt es denn noch einen Unterschied zwischen Comedy und Kabarett? Das Kabarett war immer Bildungsbürgertum, eine elitäre Sache. Ich mache was anderes. Ich bin zwar nicht unpolitisch, aber ich würde das jetzt nicht Kabarett nennen. Mir geht es stets darum, die Leute zu unterhalten. Ich bin Entertainer.

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Was heißt das? Ich möchte den Leuten etwas mitgeben, mit ihnen reden, ihnen etwas beibringen. Aber ich bin kein Oberlehrer nach dem Motto: „Ich

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weiß alles besser und erkläre euch die Welt.“ Dafür wäre ich auch zu zotig. (Lacht)

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Du bist ja schon für eine ordinäre Sprache bekannt. Eigentlich nicht. Ich habe das F-Wort kultiviert. Ich bin sprachlich versiert. Aber ich bin keiner, der so rapper-mäßig spricht. Ich nehme es sehr genau mit der Sprache. Allerdings habe ich das eine oder andere Tabu gebrochen. Komm, ich weiß doch, was ihr alle denkt. Ihr habt doch alle Müsli in der Birne, Jungs, ne?! Da redest du halt direkt darüber. Hängt das an den Männern? Wenn du mit Männern redest, wirst du rasch ordinär und einfach. Das ist das Problem. Das ist genau die Sprache, die sie verstehen, die ihnen gefällt. Versuchst du, Frauen zu gefallen und das ist ja das, was du machen willst, musst du dich einer ganz anderen Sprache bemächtigen. Bleibt natürlich auch eine Frage, wie intim du mit den Leuten werden willst.

» Ich beleidige nur so lange, wie der Beleidigte mitmachen kann. « Erzähl mal mehr! Dieses Ordinäre hat ja eher was damit zu tun: „Jetzt reden wir mal unter Männern. Jetzt sind wir unter Erwachsenen. Reden wir Tacheles.“ Da geht es eher um Ehrlichkeit. „Sagt mal Jungs, warum macht ihr das, was ist denn mit euch los?“ Da musst du schon an die Themen rangehen. Da wird’s schnell versaut. Aber ich mag das ganz gerne. Manchen ist das zu plump! Ich denke, du kannst ordinär und versaut sein, aber du solltest dabei verdammt gut sein. Einfach nur verkommen sein, funktioniert nicht.


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Sie sehen diesen Mann: Können Sie sich vorstellen, dass er das F-Wort salonfähig machte? Du musst das schon so intelligent bauen, dass die Leute es schlucken. So wie einen Esel aufs Eis führen, das musst du schon hinkriegen. Du solltest dann ja auch wissen, wer da im Publikum sitzt: Manch einer wird da trotzig hocken und sagen: Dieses Beziehungszeug ist doch trivial! Die musst du knacken! Das ist mein Auftrag, die Leute zu etwas zu bringen, was sie normalerweise nicht tun. Manche sind ja frustriert, haben aufgestaute Emotionen. Das lockst du hervor. Das ist wie Therapie. Du hast mal gesagt: Das Fernsehen ist nicht ganz das richtige – die müssen mich live sehen. Denkst du, das Fernsehen bringt dich nicht richtig rüber? Im TV fehlt die direkte Resonanz des Zu-

schauers. Ich kann nicht sehen, wie die Reaktion auf meine Aussagen ausfällt. Ich habe zwar manchmal Publikum, aber bei den Talkshows etwa nicht. Da kann jemand vor der Glotze sitzen und das, was ich sage, total scheiße finden. Das bekomme ich aber nicht mit. Spiele ich live, dann sehe ich die Menschen, spüre ihre Zustimmung oder Ablehnung. Wer guckt Comedy? Das kann ich dir nicht sagen. Wenn ich das wüsste … Du stehst da – und 500 Leute haben eine Karte gekauft. Jedes Mal finde ich das berührend. Ich kann dir nicht sagen, wer das ist und warum die da sitzen. Darüber denke ich überhaupt nicht nach. Ich bin kein Marktstratege, der eine Analyse betreibt, warum Menschen dies oder das machen. Ich freue mich einfach, dass sie da sind.


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Ordinär und versaut? Wohl eher verflucht witzig, der Appelt. Wen siehst du da? Da sitzen vereinzelte Sechszehnjährige neben Familien mit ihren Kindern. Da sitzen siebzigjährige Männer und Frauen, da sind Lehrer. Da sitzt alles! Ich kann dir nicht sagen, ob das jetzt eher die RTL-Gucker sind oder eher die Öffentlich-Rechtlichen. Ich weiß es schlicht nicht. Du machst ziemlich viel verschiedenes Zeug. Ja, ich bin bei Mario Barth, bin bei „Nuhr im Ersten“, habe eine eigene Sendung, „Kabarett aus Franken“. Das streut sich. Ich bin erstaunt und freue mich, wie viele Menschen sich das angucken – gerade junge Leute. Wie kriegen die das mit? Wahrscheinlich übers Internet. Das ist ganz unterschiedlich. Psssst: Du musst an dieser Stelle die Werbetrommel dafür rühren, dass die alle am 4. Oktober 2019 zu meiner Münster-Show kommen (Lacht). Wie sieht das mit Tabus aus? Dafür hat man Redakteure. Die sagen einem, wie weit man gehen darf. Die sind dafür verantwortlich. Das Ulkige ist ja, ich habe im Fernsehen ja vor allem mit Frauen zu tun. Das

sind also vorwiegend weibliche Vorgesetzte, die ich da habe und die schon mal kommen und sagen: „Ähm, Ingo, also der Witz über die Türken … Da habe ich morgen wieder den ganzen Tag Ärger, weil sich so viele melden.“ Dann sage ich: „Ja, gut, dann lass den einfach weg.“ Denkst du, deutsche Comedians gefährden sich auch selbst? Alles um jeden Preis machen zu müssen, ist auch nicht so mein Ding. Es gibt ja Kollegen, die meinen das. Aber ich sehe das nicht so, denn das, was ich mache, soll doch lustig sein, soll entertainen. Man darf nicht vordergründig beleidigend werden. Man kann daran gut erkennen, wie offen eine Gesellschaft ist. Deutschland ist ja nach wie vor relativ offen. Wie ist es mit Kritik? Schaust du dir die noch an? Teils, teils. Kritik finde ich nicht schlimm, Hasskommentare schon. Generell und überall, nicht nur bei mir. Das ist teilweise unerträglich geworden. Aber auch bei Journalisten oder Politikern. So eine Claudia Roth bekommt ja täglich Morddrohungen. Das ist grauenhaft und grausam!


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Wie ernst soll man das nehmen? Das, was wir machen, ist ja immer auch ein Zeichen, wie tolerant die Gesellschaft ist: „Geht das oder geht das nicht?“ Ich denke, dass wir in einer sehr toleranten Gesellschaft leben, aber das kann sich schlagartig ändern. Bei manchen Dingen überlegt man: „Mache ich das Ganze, oder nicht? Ist es das wert?“ Man muss ja damit rechnen, dass der nächste Shitstorm kommt.

» Alles um jeden Preis machen zu müssen, ist nicht so mein Ding. «

Im TV weiß ich nie, wer guckt – und was er daraus zieht. Hauen Leute auch ab? Ich habe noch nie erlebt, dass Besucher vorzeitig rausgehen, wenn ich live auf der Bühne stehe. Wie siehst du denn dein Schaffen heute? Ich gehe auf die Bühne – und lege los! Ich war früher aber eher der Parodist. Ich habe 28 Politiker parodiert. Das hat sich total verändert. Ich bin zwar immer noch der Ingo, der da auf die Bretter geht, verstecke mich aber nicht mehr so hinter Rollen. Heute stehe ich als Ingo Appelt dort oben. Ich bin einfach da! Als würde ich in die Küche gehen. Na, dann: Guten Appetit! Und vielen Dank. ◊◊◊

Teilt man dann weniger aus? Ich beleidige nur so lange, wie der Beleidigte mitmachen kann. Ich habe die auch gerne in der ersten Reihe. Wenn die mitmachen können, ist alles gut, wenn nicht, ist es scheiße. Weil du dich dann über jemanden lustig machst. Ist dann nicht so die feine Art? Besser ist, man macht sich miteinander übereinander lustig. Da muss man hinkommen. Wenn man die eigenen Fehler erkennt, und sagt: „Ja, hast schon recht, du alter Wichser!“ (Lacht)

INFO

INGO APPELT Ist ein Urgestein der deutschen Comedy-Szene. Bekannt aus Funk und Fernsehen. Am 04. Oktober 2019 tritt er in Münster-Kinderhaus im Kap. 8 Bürgerhaus auf. Er bevorzugt Clubs, auch wenn er schon mal mit Westernhagen durch die Stadien der Republik getourt ist. ingo-appelt.de

Hast du eigentlich noch Lampenfieber? Auf der Bühne nicht, im Fernsehen schon.

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LARS JAEGER UND DOMINIK IRTENKAUF ERKUNDEN QUANTENPHYSIKALISCHE DIMENSIONEN Wenn wir das Auto starten, denken wir da an Quantenphysik? Wenn der Laptop hochfährt und wir das Video auf einer Online-Plattform abspielen? Nimmt der Arzt in der Klinik eine Untersuchung vor, sprechen wir mit ihm auch über die quantenphysikalischen Grundlagen seiner Diagnose? Quantentechnologien begleiten uns bereits, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Geheime Weggefährten, aber ohne jedes Geheimnis, wie Lars Jaeger in seinem neuen Buch klarmacht. Im Stadtgeflüster erklärt er, warum die Quantenphysik uns zugleich so nah und doch so fern ist – und was mit ihr in der Zukunft noch weiter auf uns zukommt.

ALLTÄGLICHER MIKROKOSMOS Sie sagen: die Quantentechnologie bestimmt den Alltag? Sehr viele der modernen Technologien, wie die bildgebenden Verfahren in der Medizin, LED-Licht, das Elektronenmikroskop, ja die ganze moderne Chemie – all das beruht auf Quantenphysik. Das kann man mit klassischer Physik nicht mehr erklären. Ein Viertel bis die Hälfte des Bruttosozialprodukts wird heute mit Dingen erwirtschaftet, die eine quantenphysikalische Grundlage haben. Interessant. Wo findet sich die Quantentechnologie konkret? In den Autos zum Beispiel. Wenn Leute sich rein setzen, es anlassen und die Bordelektronik aktivieren, sind sich dessen nicht bewusst. (Lacht) Das funktioniert alles mit Halbleitern, die Steuerungen auf mikroskopischer Skala möglich machen. Heute sind diese nur noch zehn Nanometer groß. Damit hängt die Miniaturisierung zusammen, die die heutigen ultraschnellen Computer erst ermöglicht. Sie schreitet ja noch weiter voran. Wenn ich da an Smartphones denke… Das Voranschreiten wird nicht so schnell zum Ende kommen. Sie kennen bestimmt das Moore‘sche Gesetz, dass die Prozessoren immer schneller und leistungsfähiger werden.

Das kommt von den immer kleiner werdenden Strukturen. Es gibt jedoch eine untere Grenze – und die bewegt sich dort, wo bestimmte Quantenphänomene ins Spiel kommen, welche die Vorgänge nicht mehr steuerbar machen. Es geht also nicht endlos weiter? Man geht davon aus, dass Strukturen unter zehn Nanometern schwierig zu kontrollieren sind, zumindest mit herkömmlichen Methoden. Die Miniaturisierung stößt daher schon bald an ihre Grenzen. Wir haben nicht mehr die Möglichkeit, alle achtzehn Monate unsere Kapazitäten zu verdoppeln, wie es das Moore’sche Gesetz über 50 Jahre lang vorhersagte. Es wird in der Zukunft etwas länger dauern. Die Quantenphysik spielt sich auf dieser sehr kleinen Ebene ab? Die Quantenphysik bildet die Grundtheorie der Natur im Mikrokosmos. Es ist eine Physik, die gewisse Parallelen zur klassischen Physik unseres Alltags aufweist, aber sie wartet auch mit einigen eigenen, höchst verblüffenden Eigenschaften auf, die es so nur im Mikrokosmos gibt. Welche sind das? Ein Elektron kann zum Beispiel an zwei Orten zugleich sein. Es gibt auch die bekannten Quantensprünge. Energien können nur in


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gequantelter Form auftreten. Das sind Zustände aus der Atomphysik, wo die Elektronen, die um den Atomkern kreisen, nur ganz bestimmte Energiezustände einnehmen können. Die Energie ist dann gequantelt. Was heißt eigentlich „Quantum“? Das Wort kommt aus dem Lateinischen. Quantum heißt: genau so viel. Der Quantensprung hängt damit zusammen? Ja. Der Quantensprung ist der kleinstmögliche Sprung, den ein Quantenobjekt, z. B. ein Elektron, machen kann. Also im Gegensatz zu der alltäglichen Verwendung, wenn man jetzt sagt: Das war ein Quantensprung! Das ist eigentlich kein besonders großer Sprung, sondern der kleinste nur mögliche.

» Die erste Anwendung der Quantentheorie war die Atombombe. « Diese Ebene ist so alltagsfern, dass sicher viele Menschen eine etwas kuriose Vorstellung von der Quantenebene haben. Die Quantenphysik lässt sich erst in ihren Einzelheiten und in ihrer Logik verstehen, wenn man ihre mathematische Beschreibung versteht. Erst wenn man die mathematische Darstellung der Quantenphysik erfasst hat, kommt man der eigentlichen Theorie nahe. In meinem Buch unternehme ich nichtsdestotrotz den Versuch, die Grundlagen, vielleicht auch die Grundphilosophie der Quantenphysik für Laien verständlich darzustellen. Wie gehen Sie dabei vor? Statt einer mathematischen Formel gebrauche ich auch mal eine Metapher. Ich hoffe zumindest, dass das gelungen ist. Ich möchte ja den Leuten nicht die allertiefsten Tiefen der Quantenphysik

erklären. Aber ich will einen Eindruck geben, welche Kraft, welchen Einfluss die Quantenphysik auf unser heutiges Leben hat – und in der Zukunft noch viel mehr nehmen wird. Sie sprechen von einer „zweiten Quantenrevolution“. Die erste Quantenrevolution haben wir in den letzten 70 Jahren erlebt. Sie hat unser Leben in der modernen Welt geprägt. Der Grundtenor des Buches ist, dass sich heute eine neue, zweite Quantenrevolution anbahnt, die nochmals alles umschmeißen wird. Worin besteht sie? Da ist zum Beispiel der sogenannte Quantencomputer. Das wäre nochmals eine ganz neue Revolution. Hier wird nicht mehr mit einzelnen Schaltkreisen gerechnet, sondern mit einzelnen Elementarteilchen, mit einzelnen Elektronen oder Photonen. Ganz allgemein könnten wir in der Zukunft in der Lage sein, einzelne Atome zu manipulieren und so auszurichten, wie es technologisch erforderlich ist. Das war bisher nicht möglich. Was bringt das mit sich? Einerseits ermöglicht das eine ganz neue Art, zu rechnen. Die Atome können gleichzeitig rechnen. Möglich wird dies durch eine besondere quantenphysikalische Eigenschaft, die Verschränkung. Das potenziert die Rechenkapazität. Zudem wird es möglich sein, nanoskopisch kleine Maschinen, sogenannte Nanobots, zu bauen. Die haben ganz andere Eigenschaften als die Maschinen, die wir aus unserem Alltag kennen. Das wären dann auch biochemische Apparate, die in den Menschenkörper für medizinische Zwecke eingeschleust werden könnten? Zum Beispiel. Eine Vision sind die Nanobots, also nanoskopisch kleine Maschinen, die in unserem Körper agieren. Das ist eine Vision, die aus den 80er Jahren stammt. Aber wir sind bald so weit, dass wir diese Mikro-Nano-Strukturen auch kontrollieren können. Das ist hochspannend! Im Übrigen gibt es bereits Nanoroboter auf unserer Welt.


Fotos: Presse

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Geehrte Damen & Herren: Die erste quantenphysikalische Anwendung überhaupt…

Ach? Welche denn? Die DNA. Die gesamte Proteinsynthese wird von Nanorobotern durchgeführt, die auf der DNA beruhen. Könnte man diese Prozesse steuern, ergäben sich daraus gewaltige technologische Anwendungen. Man könnte vergleichbare Prozesse entwickeln, die auf der nanoskopischen Ebene anlaufen. Bei der non-invasiven Chirurgie werden ja bereits Miniaturgeräte benutzt. Das sind mikroskopische Schnitte mit einem ganz kleinen Messer. Das kann man mit dem Computer hochpräzise – in einer Feinheit, die eine menschliche Hand nicht fassen könnte. Dafür braucht man aber noch Quantenphysik. Aber es geht ja noch weiter. Man nimmt dann nicht mehr nur eine Leber- oder Herzoperation vor, sondern direkt greift in die biochemischen Prozesse des Körpers ein. Aber nicht mit Medikamenten? Nein. Das machen wir ja schon länger. Sondern mit spezifisch lokalisierten Prozessen, die man an speziellen Stellen im Körper einsetzen kann, zum Beispiel in der Krebstherapie. Ich könnte mir vorstellen, dass Nanoroboter Krebsmoleküle entdecken und andere zerstören. Da

gibt es große Hoffnungen in der Medizin. Das habe ich in meinem Buch auch beschrieben. Wenn Menschen das Wort „Kontrolle“ hören, denken sie den Kontrollverlust gleich mit. Das liegt in der Natur der Sache. Sie kennen vielleicht den Roman „Herr aller Dinge“ von Andreas Eschbach? In diesem beschreibt Eschbach, wie sich Nanoroboter selbst replizieren und Riesenstrukturen schaffen, weil sie immer weiter wachsen. Sie bevölkern ganze Planeten, weil sie sich immer weiter replizieren können. Das ist natürlich in gewisser Weise eine Science-Fiction-Vision, die aber durchaus Szenarien aufzeigt, an die man in einigen Jahren denken kann. Mit dem Quantencomputer könnte man eine Künstliche Intelligenz bauen? Ja. Der Quantencomputer könnte eine Revolution in der K.I.-Forschung auslösen, weil er die Simulationen in neuronalen Strukturen noch einmal viel besser optimieren kann. Man muss das natürlich kritisch betrachten. Nun gehört die Quantentechnologie aber nicht unbedingt zu den Techniken, die einem einfallen, wenn wir von Technologie-Horrorszenarien ausgehen.


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Bald keine Zukunftsmusik mehr? Nano-Roboter, die Leukämie heilen.

Man denkt da eher an Roboterarmeen. Oder eine Künstliche Intelligenz, die die Menschheit unterjocht. Oder dass gentechnisch veränderte Menschen entstehen. Oder wir denken an eine virtuelle Realität, die uns einsperrt und unsere Gehirne in eine Flüssigkeit taucht… Sie nannten auch die Nanotechnologie. Es gibt Vorstellungen, dass die Nanotechnologie ungeheure Eingriffe in unseren Körpern vornimmt, sich unkontrolliert ausbreitet. Daher ist eine Diskussion um Technikfolgen zwingend erforderlich. Man sollte bedenken, dass die erste Anwendung der Quantentheorie die Atombombe war. Das ist ein deutliches Zeichen. Absolut. Kommen wir zur Anwendung zurück. Ist der Quantencomputer auch für die Masse? Die Masse muss eigentlich nicht enorme Datenbanken durchforsten oder große Zahlen in Primfaktoren zerlegen (was für die Dechiffrierung entscheidend ist). Das müssen eher Geheimdienste machen. Doch wie sagte in den 40er Jahren der Gründer von IBM: der Weltmarkt für Computer liege bei fünf Stück. Heute hat jeder einen Laptop und ein Smartphone. Mit Prognosen sollte man also vorsichtig sein…

Wäre das für die Geschwindigkeit von Computern auch interessant? Schauen Sie sich den eigenen Computer mal an: Wollen Sie wieder die Geschwindigkeit der 90er Jahre erleben bei all den Apps, die Sie auf Ihrem Computer heute haben? Wohl eher nicht. Wir wollen ja alle immer flottere Computer haben. Wir streben nach einer immer schnelleren Verarbeitung zunehmend komplexerer Probleme. Der Quantencomputer ist der nächste Schritt.

» Die DNA ist eine gut funktionierende Nanomaschine. « Ich habe gelesen, dass ganz kleine Nano-Teilchen auch Schweiß bekämpfen können? Das ist die Eigenschaft kleiner Teilchen, bestimmte Moleküle oder bestimmte Molekülkonstellationen zu binden. Das ist bereits gang und gäbe. Da ist die Nanotechnologie längst im Alltag angekommen, ohne dass wir es gemerkt haben. Aber das sind ja noch keine Nanomaschinen. Das sind einfach Nanomoleküle.


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Nanomaschinen sollen auch selbst lernen und aktiv werden können? Wenn sie sich selbst steuern lassen, wird es sehr interessant. Die DNA ist ein ideales Beispiel für eine funktionierende Nanomaschine. Das sind selbststeuernde und -replizierende Prozesse, die im Lebewesen stattfinden. Diese Prozesse sind nichts Anderes als von der Natur produzierte Nanomaschinen mit eigenem Programm. Quantenphysikalische Vorgänge? Ja, auch hier finden die Gesetze der Quantenphysik ihre Anwendung. Die Doppelhelix wird zum Beispiel durch Wasserstoffbrücken zusammengehalten. Das ist ein rein quantenphysikalischer Effekt.

Ist die Digitalisierung auch ein quantentechnologischer Prozess? Die Technologie der Digitalisierung, die elektronische Umsetzung der Datenverarbeitung, beruht letztlich auf Quantentechnologie, auf Halbleitern, die quantenphysikalische Effekte nutzen, die es klassisch gar nicht gibt. Mit was können wir also in Zukunft rechnen? Quantencomputer zeichnen sich bereits ab. Es kann gut sein, dass wir bereits dieses oder nächstes Jahr einen solchen Computer haben. Er löst dann Probleme schneller als jeder herkömmliche Computer. Das nennt Google übrigens „quantum supremacy“: Die Überlegenheit des Quantums. Es bleibt spannend! Danke für das Interview.

Ich überspitze das jetzt ein wenig: Die Quantenphysiker haben noch gerätselt, aber die Ingenieure haben das bereits technisch umgesetzt. Man hat natürlich gewisse quantenphysikalische Grundlagen verstanden, bevor man sie technologisch umsetzte. Aber es gibt eben noch einige grundsätzliche offene Fragen zur Quantenphysik. Eine davon war eben lange das mit der Verschränkung. Was bedeutet das? Zwei weit voneinander entfernte Elektronen können sich instantan, d. h. ohne Zeitverzögerung, miteinander „unterhalten“, um das etwas salopper auszudrücken. Dies widerspricht eigentlich der einsteinschen Relativitätstheorie. Dieses Phänomen hat man erst so seit den 70er Jahren begriffen. Einstein, Bohr und alle anderen Väter der Quantenphysik haben das noch nicht verstanden. Und heute wird es technisch umgesetzt.

◊◊◊

INFO

LARS JAEGER Jahrgang 1969, ist ein schweizerisch-deutscher Unternehmer, Wissenschaftler, Schriftsteller, Finanztheoretiker und alternativer Investmentmanager. Er studierte Physik und Philosophie an der Universität Bonn und der École Polytechnique in Paris und hält einen Doktortitel in theoretischer Physik. Letzteren erwarb er in Studien am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden. Veröffentlichte bereits mehrere Bücher zu Wissenschaft und Supertechnologien der Gegenwart und Zukunft. Sein neues Buch erscheint im August 2018 unter dem Titel „Die zweite Quantenrevolution“. larsjaeger.ch


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KILIAN WAGNER UND ANDREAS PILTZ KLÖNEN ÜBER BRILLENDESIGN Viu Eyewear bietet Brillen für den individuellen Geschmack. Das Start-up individualisiert den Brillenmarkt. Zur überzeugenden Qualität gesellen sich noch ein schickes Design sowie Transparenz, was die verwendeten Materialien anbelangt. Das Ziel: nicht nur eine Marke zu schaffen, sondern einen Lifestyle.

DURCHBLICK


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Was unterscheidet eure Brillen von anderen Brillen? Schaust du dir den Gesamtmarkt an, fällt dir auf, dass wir im Design eine eigene Linie entwickelt haben. Unser Creative Director Fabrice erstellt alle Designs im Haus – und dann haben wir in Italien und Japan Partner für den 3-D-Druck, die uns helfen, das auf höchstem Niveau zu produzieren. Der Anspruch von Viu ist, dass wir die beste Brille der Welt bauen wollen. Eine super-hochwertige Brille. Ist das dann teuer? Nein. Wir bieten die Brille für 165 Euro inklusive der Gläser an. Für uns ist entscheidend, auf der einen Seite ein Top-Produkt zu haben und außerdem einen Preis zu bieten, der bisher unmöglich war. Wodurch wird das so billig? Durch alternative Produktionsverfahren? Wir gehen stark online, verkaufen direkt an den Endkunden, sodass wir die Mittelsmänner ausschalten. Der Markt ist zwar recht groß, aber auch sehr ineffizient: Optiker verkaufen im Schnitt an einem Arbeitstag 1,5 Brillen pro Mitarbeiter – pro Tag. Infolgedessen sind im Preis einer Brille viele zusätzliche Kosten enthalten, die aber nichts mit der Produktqualität zu tun haben. Deshalb veräußern wir nicht klassisch über den Optiker. Sonst wäre die Brille sehr viel teurer. Wie verkauft ihr die Produkte dann? Sowohl off- als auch online. Wir verkaufen direkt. Das heißt, du hast in den größeren Städten Stores – wie jetzt in Münster. Wir unterhalten aber auch eine Online-Präsenz. Du kannst dir dort vier Brillen zum Anprobieren nach Hause bestellen. Wichtig ist uns, dass man in den großen Städten in unseren Stores ein außergewöhnliches Einkaufserlebnis erfährt. Gibt es bei euch Brillen, die für bestimmte Charaktere interessant sind? Es gibt gewisse optische Regeln, etwa, ob einem runden Kopf eine runde Brille passt. Am Ende des Tages liegt das natürlich im Auge des Betrachters. In unseren Stores ist es ja nicht

wie in den klassischen Geschäften, dass du mit einer Tasse Espresso eine Sehhilfe nach der anderen angeliefert bekommst. Wir wollen schon, dass du die Brille als Fashion Item verstehst. Da bringen die Leute ihre Freunde mit, schauen sich erst selbst einmal im Laden um. Beratung gibt es auch? Ja klar. Wichtig ist ja die Frage: Welche Brille steht mir? Vor allem sollen unsere Kunden das selbst entdecken (können). Es gibt also keine strikte Regel: Ein runder Kopf braucht solch eine Brille, ein Abenteurer die andere … Stattdessen sorgen wir für unterstützenden Rat – der Mitarbeiter soll als Guide helfen. Wir wollen ein bisschen, dass die Leute ausprobieren und schauen, an was sie Spaß haben.

» Unsere Brillen sind Charaktere. « Eure Brillen tragen Namen. Genau. Es gibt zum Beispiel die Modelle „The Adventurer“ oder „The Observer“. Trotzdem ist es natürlich nicht in Stein gemeißelt, dass jetzt der Abenteurer unbedingt „The Adventurer“ tragen sollte, aber vielleicht gefällt sie ihm. Es ist letzten Endes ein Spiel. Mir gefällt also der Name und dann nehme ich mir die Brille, um selbst zum Adventurer zu werden? Ich denke, das ist bisschen wie die Kirsche auf der Torte. Dir muss die Brille natürlich gefallen. Ich glaube nicht, dass Leute diese Brille kaufen, weil sie sich nur mit dem Namen identifizieren. Aber was auf jeden Fall passiert, was wir in den Stories auch hören, ist, dass die den Namen richtig cool finden. Sich aber natürlich erstmal in die Brille verliebt haben. Das ist halt das Zückerchen, aber nicht der Kaufgrund. Diese Namen sind dann auch die Stories? In unserem Claim (unterhalb des VIU-Logos) steht „Framing characters“. Das ist unser An-


spruch, diese zwei Wörter drücken im Prinzip schon gut aus, was wir leisten wollen. Die Brillen sind auch Charaktere, sie tragen Namen wie „The Smart“, „The Gentle“, da gibt es alle möglichen Archetypen. Das ist eine Art von Personifikation.

Alter Steinweg 41 | Tel.: 56524 | buvo.de

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Brillenkauf ist ein Vertrauensgeschäft, das im Laden abläuft. Oder? Wenn du dir jetzt die Korrekturbrille anschaust, sind im Markt momentan fünf Prozent online. 95 Prozent des Marktes finden offline statt, ein komplexes Produkt. Der Kunde will natürlich sichergehen, dass es funktioniert, weil er vom letzten Einkauf noch den Mann im weißen Kittel in Erinnerung hat, den Optiker als Arzt. Für einfache Korrekturen ist ein Online-Kauf absolut möglich – bei Gleitsichtbrillen werden die Kunden aber auf jeden Fall in den Store weitergeleitet. Euer Anspruch ist ein anderer? Ja. Aber das dauert. Für uns ist online superwichtig, weil jeder zweite Kunde seine Reise mit Viu im Netz startet. Ein Großteil geht aber auch wieder über die Stores. Die Leute werden vor Ort beraten, bekommen nochmals eine Sicherheit und Beratung. Kann man online die Brille am Kopf ausprobieren? Online gibt es bei vielen etwas, dass man Virtual-Try-On nennt. Da kannst du dir die Brille virtuell auf deiner Nase anzeigen lassen. Wir bieten das momentan nicht mehr, weil die Qualität heute noch nicht ausreichend ist. Wir bringen das wieder, wenn wir glauben, dass es eine wirkliche Hilfe darstellt. Für Nicht-Brillenträger: Wie läuft das heute ab? Die Kamera erkennt heute lediglich, wo deine Pupille ist, dann wird die Brille darauf skaliert. Du weißt also nicht, ob die in der Realität doppelt so groß ist. Das wird noch ungefähr zwei Jahre dauern, dann werden wir hoffentlich über die Möglichkeit verfügen, eine sehr gute virtuelle Anprobe bieten zu können. Was ich gut finde, ist, dass die Kunden mehr mitbestimmen.


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Unsere Philosophie ist, dass es eine tatsächlich für dich angefertigte Brille ist. Das wird mehr und mehr kommen. Denn am Ende sind Gesichter doch recht speziell und individuell. Erzähle doch noch etwas zu den 3-D-gedruckten Materialien! Beim 3-D-Druck sind wir wahrscheinlich die ersten, die das überhaupt im großen Stil und individualisiert anbieten. Das ist eine 3-D-gedruckte Brille, die erst auf Bestellung gefertigt wird. Das Basismaterial ist Polyamidstaub – und durch Laser-Sintering wird dieser quasi zu Nylon in einer Brillenform.

» Unsere 3-D-DruckKollektion lässt sich an jeden Kopf anpassen. « Baumwollacetat steht auch in eurer Info. Genau. Baumwollacetat ist das hochwertigste Plastik, das du haben kannst in einer Brille. Wir arbeiten da mit dem italienischen Traditionshersteller Mazzucchelli. Der produziert für die Top-Brands dieser Welt das Baumwollacetat. Das wird in Bottichen angerührt und zu Platten geformt. Danach werden diese ausgehärtet und ausgeschnitten. Das passiert in 80 manuellen Arbeitsschritten – also ein noch sehr handwerklicher Prozess. Ich denke, das ist auch eine aktuelle Erscheinung, sich für die Entwicklung eines solchen Artikels zu interessieren. Absolut. Ich denke, das ist auch eine wichtige Verantwortung der Brands. Es ist heute bedeutsam, dass du diese Geschichte erzählst, dass du dahinterstehen kannst. Zum Schluss noch die Frage nach eurem persönlichen Background. Ich bin selbst Brillenträger. Im Gründerteam waren Peter und ich, also wir sind zwei

Freunde, wir kennen uns schon lange. Wir stellten quasi die Business-Seite der Gründung. Fabrice und Christian sind unsere zwei Design-Partner, mit denen wir das dann gegründet haben. Es gibt eine emotionale sowie eine rationale Seite unserer Gründung. Erzähle bitte! Peter hat schon immer leidenschaftlich Brillen getragen. Ich hatte nie das perfekte Brillengesicht. Ich bin daher jetzt total froh über die 3-D-Kollektion! Da kann ich endlich die perfekte Brille für mich finden. Da ich ein relativ schmales Gesicht habe, was typischerweise schwierig ist. Der Riesenvorteil an dieser 3-D-Kollektion ist eben, dass sie anpassbar ist an die Kopfform. Das war der emotionale Teil. Und der rationale? Wir haben uns diesen Markt angeschaut, der riesig ist. Du musst dir vorstellen, in Deutschland sind das fast zwölf Millionen Brillen pro Jahr. Das ist ein fünf Milliarden Euro großer Markt. Die letzte bedeutsame Innovation war eigentlich Fielmann, die Filialisierung der Optiker. Das war’s. Da war noch niemand, der die heutigen Möglichkeiten genutzt hat: On- und Offline-Kanäle zu kombinieren, dem Kunden ein anderes Modell im Direktverkauf zu bieten, das ihm Vorteile bei Produkt und Preis bietet. Danke für dieses Gespräch. ◊◊◊

INFO

KILIAN WAGNER M.A. in Business Administration von der Universität Sankt Gallen. Bevor er VIU mitgegründet hat, arbeitete er bereits fünf Jahre bei McKinsey & Company als Strategieberater für mehrere Branchen. VIU wurde 2013 in der Schweiz gegründet und unterhält bereits 30 Läden in DACH und Skandinavien. shopviu.com


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ARNDT ZINKANT LÄSST SICH VON JULIAN VOLOJ DIE STORY VON SUPERMANS „VATER“ ERZÄHLEN Julian Voloj ist Münsteraner – der vor Jahren nach New York zog, wo er mit seiner Familie als Fotograf lebt. Und: Julian ist auch Autor von „Graphic Novels“, wie die Comics für Erwachsene offiziell heißen. Unser letztes Interview führten wir über seine Comic-Adaption der „Judenbuche“ von Annette von Droste-Hülshoff. Da schlug quasi das Herz des Münsteraners. Das Herz des New Yorkers Voloj beflügelte indes sein neuestes Buch: Die „Joe Shuster Story“. Es ist die wahre und traurige Geschichte jenes Mannes, der im New York der 30er Jahre den legendären Helden Superman erfand. Und um die Früchte seiner genialen Idee betrogen wurde.

IM SCHATTEN SUPERMANS Hast du als Kind Superman gelesen? Ich schon! Aber selbstverständlich. Hinterm Bahnhof gab es früher einen Second-Hand-Laden, wo man die Ehapa-Superbände für eine Mark kaufen konnte. Sobald ich genügend Taschengeld gespart hatte, ging’s hin.

New York viele Comicveteranen kennengelernt habe, die mir faszinierende Anekdoten erzählten. Mir war klar, dass die „Origin Story“ der Comics als Comic erzählt werden muss – und da niemand anders das tat, nahm ich das in die Hand.

Warum? Als Teenager hatte ich mir natürlich keine Gedanken gemacht, wer eigentlich Superman erfunden hatte – aber nun war es schon bewegend, das zu sehen, weil ich die traurige Geschichte der Superman-Erfinder kenne.

Was gefiel dir an der Figur am meisten? Was Superhelden attraktiv macht, ist die einfache Weltsicht. Gut gegen Böse – dass das Gute stets gewinnt. Ich muss jedoch eingestehen, dass Superman nicht unbedingt mein Favorit war. Die Spinne fand ich ganz gut, vor allem, da man sich mit Peter Parker und seinen Teenagerproblemen identifizieren konnte. Am Besten gefiel mir Batman, da er keine Superkräfte hatte, sich alles erarbeiten musste. Was mir damals nicht bewusst war: Dass Superman der Allererste war, alle Superhelden mehr oder weniger eine Kopie des Konzepts waren, daher bin ich an der Figur und ihrer Entstehungsgeschichte so interessiert.

Wie bist du auf die faszinierende – weil tragische – Biographie von Joe Shuster gestoßen? Mich hat die Ursprungsgeschichte der amerikanischen Comics immer fasziniert, es gibt in Amerika einiges an Sekundärliteratur zu dem Thema. Hinzu kommt, dass ich hier in

Ich selber habe mit zwölf Jahren auch Batman vorgezogen. Seinen Erfinder lässt du in der Story ebenfalls vorkommen, oder? Nicht nur den Batman-Erfinder. Wenn man genau hinschaut, findet man das Who-Is-Who der amerikanischen Comicindustrie. Mein

Hast du die Hefte noch? Ja, die liegen im Keller meiner Eltern, als ich letzten April in Münster war, durchstöberte ich die alten Ausgaben. Als ich sah, wie plötzlich von einem auf das andere Heft die Namen Siegel und Shuster auftauchten, war das eine interessante Überraschung.


Illustrationen: Julian Voloj & Thomas Campi

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Zwei, die nicht ahnen konnten, wie beliebt ihre Schöpfung werden würde: Joe Shuster & Jerry Siegel Buch ist ja nicht nur die Entstehungsgeschichte von Superman und Leidensgeschichte seiner Erfinder, sondern es geht um die Branche an sich. „Superman“ kreierte die ganze Industrie, somit ergibt es Sinn, die Geschichte im Gesamtkontext zu erzählen.

» Mir war klar, dass die Ursprungsgeschichte der Comics als Comic erzählt werden muss. « Warum konzentrierst du dich auf Shuster, wo doch die Figur im Team mit Jerry Siegel erfunden wurde? Das war eher Zufall. Ich begab mich 2013 in Cleveland auf Spurensuche in der Gegend, in der die beiden aufwuchsen. Damals hatte ich vor, die Geschichte in der dritten Person zu erzählen. Doch dann erfuhr ich ein paar Monate später, dass die Columbia University eine Kiste mit Briefen und Dokumenten aus dem Nachlass von Joe Shuster erhalten hatte. Korrespondenz?

Genau. Darunter waren teilweise herzzerreißende Briefe an Freunde und Bekannte, in denen er von Geldsorgen schrieb. Als ich vom Leid Shusters im O-Ton las, wurde mir klar, dass er der Erzähler sein sollte, zumal er zeitlebens ein Schattendasein führte. Einerseits stand er im Schatten seiner Figur Superman, andererseits in dem seines kreativen Partners Jerry Siegel. Somit ist es das erste Mal, dass er ins Rampenlicht geholt wird. Eine späte Ehrung. Bislang hast du öfters mit Claudia Ahlering zusammengearbeitet – so auch bei der Droste-Graphic-Novel „Die Judenbuche“ (unser letztes Interview). Konnte sie dem „Stählernen“ nichts abgewinnen? Claudia ist eine tolle Künstlerin und hat sowohl „Ghetto Brother“ (avant, 2015) wie auch meine Bearbeitung der „Judenbuche“ (Knesebeck, 2017) kongenial umgesetzt, aber für das Shuster-Buch wäre sie nicht die Richtige gewesen. Ich glaube, das Thema hätte sie auch nicht so interessiert. Nachdem ich mich in „Ghetto Brother“ mit der Entstehungsgeschichte von Hip-Hop beschäftigte, wollte ich mich in meiner zweiten „amerikanischen“ Graphic Novel mit dem Werdegang der Comics an sich auseinandersetzen. Verstehe. Stilistisch war mir klar, dass ich einen anderen Weg gehen wollte. Als ich meinem Agenten Nicolas von der Idee erzählte, präsen-


tierte er mir ein paar Portfolios von Künstlern. Thomas Campis Arbeiten überzeugten mich sofort, er war auch ganz begeistert von dem Skript. Ich denke, das Ergebnis zeigt, dass es die richtige Entscheidung war. Aber keine Sorge, Claudia und ich planen momentan unser nächstes Projekt. Mehr dazu ein anderes Mal. Was ist das Besondere am Stil von Thomas Campi? Die „Süddeutsche“ fühlte sich an Edward-Hopper-Gemälde erinnert… Ich wollte „Americana“ zeigen – Bilder, die nostalgisch vom Amerika der 30er bis 50er erzählen. Edward Hoppers Realismus ist definitiv ein Beispiel dafür, was ich im Kopf hatte. Daher war ich sofort von Thomas’ Stil begeistert, der dies widerspiegelte. Diskutierst du mit deinem jeweiligen Zeichenpartner über den Stil? Weniger den Stil, aber die Umsetzung. Es gibt bestimmte Szenen, die ich im Kopf habe, etwa Jerry, der durch die Luft fliegt, da ihm Superman Selbstbewusstsein verleiht. Oder Bob Kane (Anm: Der Batman-Erfinder), der sich in den Joker verwandelt, nachdem er Siegel und Shuster in den Rücken fällt. Aber ich lasse Künstlern immer viel Freiraum, sich zu entfalten, was man auch in den Illustrationen sieht. Es ist ein Teamwork, in dem jeder seine Stärken ausspielt. Wie hast du das Thema recherchiert? War es schwierig, an die persönlichen Dokumente Shusters zu gelangen? Ich bin das Projekt angegangen wie etwa eine Seminararbeit an der Uni. In der ersten Phase ging es um die intensive Auseinandersetzung mit dem Stoff. Zuerst besuchte ich Cleveland, um mir einen Eindruck von der Heimatstadt der beiden zu verschaffen. Dann verschlang ich fast alles, was es an Sekundärliteratur zu dem Thema gibt, las auch alte Comics aus der Zeit, von denen viele nun digitalisiert sind. Ich interviewte Experten, die mir teilweise Einblick in ihr Privatarchiv gewährten. Was hast du da gefunden? Dort las ich die erwähnten Briefe Shusters, die

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sich in der Sammlung der Columbia University befanden. Dann gab’s noch viel Online-Recherche. Man kann im Internet alles Mögliche finden, etwa alte Schülerzeitungen mit Beiträgen der beiden, Radiointerviews, die Superman-Trickfilme, Videos und Fotos, etwa vom Superman-Day auf der Weltexpo in Queens. Und sogar den Originalscheck, alte Gerichtsnotizen und FBI-Briefe von und an Jerry Siegel kann man online entdecken. Es war viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt. Ich habe gelesen, dass die Comic-Szene der 30er Jahre stark von jüdischen Zeichnern geprägt war. Bezogen auf Hollywood wusste ich das – diese Schauspieler waren Emigranten. War das bei den Zeichnern ebenso? Ja, das hatte mit Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt zu tun. Juden waren oftmals Jobs in der Werbebranche verwehrt, wo ähnliche Talente gefragt waren wie im Comicbereich. Daher arbeiteten jüdische Illustratoren und Autoren für Comicverlage. Als dann dank Superman Comics über Nacht zum Massenmedium wurden, war die Gründergeneration fast ausschließlich jüdisch, man denke nur an Pioniere wie Jack Kirby, Joe Simon, Stan Lee, Bob Kane, Bill Finger, Will Eisner usw.

» Ich wollte „Americana“ zeigen – Bilder, die nostalgisch vom Amerika der 30er bis 50er erzählen. «

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Kannten die sich untereinander? Ja, die meisten stammten aus den gleichen Vierteln in der Bronx oder der Lower East Side in Manhattan, und man rekrutierte Talente aus dem eigenen Freundeskreis. Niemand hätte damals gedacht, dass auch 80 Jahre nach dem Debüt von Superman Superheldencomics lukrativ sein würden, geschweige denn ein weltweiter Exportschlager.


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Auch die Pulp-Einflüsse sind Thema im Buch, hier etwa „John Carter of Mars“ Eine weitere Gemeinsamkeit scheint die Kommunisten-Hatz der McCarthy-Ära gewesen zu sein – nicht nur gegen Hollywood, sondern offenbar auch gegen (Comic-)Verleger und Autoren. Ganz genau. Das prangern wir in unserem Buch detailliert an. Die Hexenjagd gegen Comics in den 50er Jahren zerstörte fast die gesamte Industrie. Es gab damals öffentliche Bücherverbrennungen, und der Untersuchungsausschuss, der klären sollte, ob Comics jugendgefährdend seien, hatte ohne Zweifel antisemitische Untertöne. Ein Schandfleck in der amerikanischen Geschichte, den wir nicht unerwähnt lassen wollten. Das einzig Gute, was aus dieser Hatz entstand, war das „Mad“-Magazin.

Ursprungsgeschichte erinnert an die biblische Moses-Erzählung, aber wir finden eben auch die geheime Identität von Zorro. Clark Kent sieht aus wie der damals populäre Harold Lloyd, Metropolis ist natürlich eine Hommage an den Fritz-Lang-Film usw. Dass die paranoiden Nazis Superman als jüdische Propaganda sahen, überrascht da nicht. Ist die „Joe Shuster Story“ eine rein historische Geschichte oder irgendwie auch zeitlos? Es ist eine Parabel auf den Kapitalismus. Klar, es geht um einen konkreten Fall, sozusagen die Ursünde im Comicparadies, aber es ist eine relativ zeitlose Angelegenheit, da es vielen anderen ebenso erging wie Siegel und Shuster. Da Superman nach wie vor ein Goldesel ist, war es notwendig, seine Ursprungsgeschichte und die Leidensgeschichte seiner Erschaffer, die vielen unbekannt war, zu erzählen.

Siehst du die Allmachtsphantasie des Superhelden als psychologischen Reflex auf die erlebte Ohnmacht der verfolgten Juden? – Schließlich hat sich Superman ja die Nazis 31 Wie viel von „deinem“ New York steckt in den Bildern und der Story? persönlich in einer Geschichte vorgeknöpft Die Geschichte fängt in Sunnyside, einem … Goebbels soll getobt haben. OD_9783551769206_Joe-Shuster_Inh_A01.indd 20.04.18 11:53 Viertel im Stadtteil Queens, an, das seit mehr Das ist eine Interpretation31und spielte mit als einem Jahrzehnt meine Heimat in New Sicherheit unterbewusst mit rein. Superman York ist. Das ist ein kleiner Insidergag, den entstand ja im selben Jahr wie die Reichspoich einbaute, ansonsten ist das New York, das gromnacht. Aber die Figur ist auch von zeitim Buch zu sehen ist, nicht unbedingt ‚mein’ genössischer Popkultur beeinflusst. Klar, die


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Wenn Fiktion und Biographisches verschmelzen…

New York. Auch wenn ich Orte wie etwa den Grand-Central-Bahnhof und das berühmte Empire State Building fast täglich sehe.

Darf man fragen, wie erfolgreich deine Graphic Novels finanziell waren? Hat es sich gelohnt, oder ist es mehr Idealismus? Graphic Novels macht man mit viel Idealismus. Gewiss, die Joe Shuster-Erzählung wird dieses Jahr in acht Ländern erscheinen, und die deutsche Erstausgabe ist auch so gut wie ausverkauft, aber das heißt nicht, dass der Arbeitsaufwand auch nur ansatzweise gerecht entlohnt wurde. Es gibt einfachere Wege, Geld zu verdienen, aber es ist eben, was man hier in den USA ein ‚labor of love’ nennt.

Du hast wieder einmal ca. fünf Jahre daran gearbeitet – das heißt, du arbeitest immer an verschiedenen Projekten gleichzeitig. Ich würde mich da verzetteln! Die Recherchearbeit dauert immer am längsten. Ich habe dicke Ordner, in denen ich alles Mögliche sammle und dann versuche, einen Grundriss zu erstellen, quasi das Skelett für das Skript. Viel Material hilft später den Das bringt uns zum finanziellen Desaster Illustratoren, das umzusetzen, was mir im Kopf vorschwebt. Da ich mich nicht wiederholen will, 99 von Shuster und Siegel, die die Rechte an der Figur abgetreten hatten. Muss man als um nicht in eine Schublade gesteckt zu werden, Kreativer daraus eine Lehre ziehen? sind die Projekte höchst unterschiedlich, was Niemals Rechte verkaufen! sie wiederum interessanter für mich macht. Der OD_9783551769206_Joe-Shuster_Inh_A01.indd 99 20.04.18 Es ist die Ursünde der amerikanischen Trick besteht darin, gut organisiert zu sein.

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Comicindustrie. Keine Frage. Aber man darf nicht vergessen, dass die beiden einen Standardvertrag unterschrieben, da vor Superman noch kein anderer Comic Millionen Hefte verkaufte. Leider ist hier in den USA das „work for hire“ Konzept nach wie vor noch gang und gäbe. Es besagt, dass all die Arbeit, die man als Angestellter des Verlags leistet, dem Arbeitgeber gehört. Gibt es andere Beispiele? Ja. Man denke etwa an Alan Moore, dessen „Watchmen“ auch noch dreißig Jahre nach der Ersterscheinung gegen den Willen des Autors gnadenlos von „DC Comics“ vermarktet werden. Immerhin gönnst du deinem Helden ein Happy End… Es ist eine amerikanische Geschichte, daher musste sie ein Happy End haben. Aber das wollen wir hier nicht verraten, da die Leute das Buch ja lesen sollen.

» Graphic Novels macht man mit viel Idealismus. « Du siehst ja – absolut zu Recht – Hollywood-Potenzial in der Story. Hast du bereits Kontakte zum Film geknüpft? Es gab tatsächlich Anfragen, aber warten wir ab, ob daraus wirklich was wird. Wer sollte Shuster dann spielen? Vielleicht – als ironischer Verweis – ein abgemagerter Henry Cavill? Falls es soweit kommt, werde ich dich vorschlagen, wie wär’s? Musst nur dein Englisch aufbessern. Dazu kann man nicht Nein sagen! Übrigens, wie findest du eigentlich die seit Jahren andauernde Comic- bzw. Superhelden-Manie in Hollywood?

Es geht um Lizenzrechte. Superhelden sind Big Business, und nicht nur auf der Kinoleinwand. Nur mal so nebenbei ist mein Viertel Sunnyside oftmals Drehort, etwa beim letzten Spiderman-Film oder in den Netflix-Serien „Luke Cage“ oder im „Punisher“, die mir beide gut gefielen. Normalerweise bin ich kein Fan von Blockbuster-Kinofilmen, aber beide Serien hatten sehr gute Skripts, clevere Dialoge und waren spannend erzählt. Hast du selber mal gezeichnet, oder woher kommt deine Vorliebe für das Genre? Habe ich, aber war nie so gut. Meine Liebe für das Medium kommt aus meiner Teenagerzeit. Ich wuchs auf, als Klassiker wie Alan Moores „Watchmen“, Art Spiegelmans „Maus“ und Frank Millers „Die Rückkehr des Dunklen Ritters“ erschienen, die zeigten, was man mit dem Medium machen kann. Als ich beschloss, die Lebensgeschichte von Benjamin Melendez zu einer Graphic Novel umzuarbeiten, war das auch eine Wiederentdeckung des Mediums. Mein visuelles Denken kommt von der Fotografie, was man in „Ghetto Brother“ gut sehen kann. ◊◊◊

INFO

Julian Voloj Der in Münster geborene Literaturwissenschaftler beschäftigt sich mit jüdischer Kulturgeschichte und hat u. a. ein Studienbuch zum Antijudaismus in der deutschen Literatur des Mittelalters herausgegeben. Er lebt als Fotojournalist in New York, seine Leidenschaft aber sind Graphic Novels, von denen er mehrere als Autor verfasst hat. Den Anfang machte „Ghetto Brother“, später folgte „Die Judenbuche“. „Joe Shuster. Vater der Superhelden“ ist sein neuester Streich.


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Jana Nimz und André Weber vom Arbeiter-Samariter-Bund sprechen über Probleme im Blaulichtmilieu Mir geht es wie den meisten Sterblichen: Ich freue mich über jeden Tag, an dem ich auf eine Fahrt im Krankenwagen verzichten kann. Die ehrenamtlichen Helfer der Johanniter, Malteser, des ASB und DRK sehen das jedoch anders – die Damen und Herren rücken in ihrer Freizeit aus, um uns im Notfall beizustehen. Seit geraumer Zeit schrillen bei den vier gemeinnützigen Hilfsorganisationen Münsters allerdings die metaphorischen Alarmglocken. Herr Weber vom Arbeiter-Samariter-Bund und Sprecher des Bündnisses der Hilfsorganisationen „Gemeinsam für Münster“ erklärt mir, wieso.

SIND WIR NOCH ZU RETTEN? Herr Weber, ein Gedankenexperiment: In Münster herrscht Ausnahmezustand – es schüttet wie aus Eimern, sämtliche Keller laufen voll. Zeitgleich passiert ein Busunfall auf der Wolbecker Straße – und unsere Redaktion auf der Rothenburg brennt. Was tut der ASB, um uns zu retten? Oha. Also direkt am Anfang zum Verständnis: Der ASB rettet Sie nicht im Alleingang, sondern unterstützt mit den anderen drei Hilfsorganisationen – sprich DRK, Johanniter und Malteser – die Feuerwehr. Soll ich das noch ein bisschen ausführen? … das wäre ganz gut. (Lacht) Kommt man nicht aus dem Bereich, steigt man da anfangs kaum durch. Also: Der Rettungsdienst ist in Münster eigentlich Sache der Feuerwehr. Diese stellt jeden Tag so und so viele Rettungs- und Feuerwehrwagen bereit, mit denen sie das typische Geschehen in der Stadt abdecken kann. Passiert nun mehr als gewöhnlich, werden die Hilfsorganisationen ebenfalls alarmiert – das muss nicht so dramatisch sein wie Ihre Einstiegsfrage oder diese Amokfahrt vor ein paar Monaten. Das kann etwa ein Autobahnunfall mit vielen Verletzten sein.

Wie viel sind viele? So sechs, acht, zehn Verletzte. Sowas fällt aus der Reihe, das kann die Feuerwehr nicht allein stemmen. Wenn die ihre acht Rettungswagen auf die Autobahn schickt, sind keine mehr in Münster. Deswegen springen unsere Ehrenamtlichen ein. Und genau da nähern wir uns dem größten Problem: Die Stadt nimmt sehr gerne die unentgeltliche Unterstützung der Hilfsorganisationen an, hält uns aus dem hauptamtlichen Teil jedoch komplett raus. Wenn lau, dann jau. So könnte man das formulieren. Weil uns die Stadt nicht hauptberuflich involviert, haben wir keine Arbeitsstellen für Rettungsassistenten, können lediglich das Ehrenamt anbieten. Damit steht Münster hier in der Umgebung übrigens alleine da: Steinfurt, Coesfeld, Borken, Warendorf – überall sind die Hilfsorganisationen seit Jahren zumindest teilweise hauptamtlich in die Notfallrettung eingebunden. Heißt: Wir können unsere ausgebildeten Rettungsassistenten hier in Münster nicht fest einstellen und die gehen deswegen beispielsweise nach Coesfeld, um dort zu arbeiten – ist ja nachvollziehbar. Dadurch brechen uns natürlich auch Ehrenamtliche weg.


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Inwiefern? Wer in Coesfeld arbeitet, engagiert sich dort ehrenamtlich, nicht in Münster. Diese Leute gehen uns hier verloren, das ist das ganz, ganz große Problem. Und nun hat sich die Situation nochmal drastisch verschärft, weil es ein neues Gesetz gibt: Demnach reicht es nicht mehr aus, einen Rettungsassistenten an Bord eines Rettungswagens zu haben – stattdessen muss es jetzt ein Notfallsanitäter sein. Wo genau liegt da das Problem? Die Ausbildung zum Rettungsassistenten kann ich berufsbegleitend machen – quasi als „Hobby“. Was nicht heißen soll, dass unsere Ehrenamtlichen nicht genauso gut ausgebildet


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Schieben ohne Dank Dienst, damit wir feiern können: Die gemeinnützigen Hilfsorganisationen wären wie die Beamten der Stadt Münster. Man kann schließlich nicht einfach irgendwen auf den Rettungswagen setzen. Genau mit diesen Leuten, die neben ihrem eigentlichen Beruf noch die Ausbildung zum Rettungsassistenten gemacht haben, konnten wir bisher unsere Wagen besetzen. Die Ausbildung zum Notfallsanitäter ist hingegen eine dreijährige Vollzeitausbildung. Das macht keiner, wenn er später nicht hauptberuflich in dem Job arbeiten kann. Und weil wir hier nun mal keine Stellen bieten können … tja. Heißt also, bald können die Hilfsorganisationen keine Hilfe mehr sein. In Sachen Rettungsdienst stimmt das leider. Aber nur kurz zwischendurch: Das klingt

jetzt immer alles so einschneidend – ist es, aber man darf nicht vergessen, dass der Rettungsdienst, wenn es hochkommt, ein Viertel der Tätigkeit der Hilfsorganisationen ausmacht, eher weniger. Den Löwenanteil leisten wir ja in anderen Bereichen. Wo zum Beispiel? Ambulante sowie stationäre Krankenpflege, Fahrdienste für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Behinderungen, Jugendgruppen, Seniorencafés. Wir haben einen Kleiderladen, sind riesig groß in der Flüchtlingshilfe und der Kinderbetreuung. Es ist also bei Weitem nicht so, als wäre Rettungsdienst alles, was wir tun. Aber den machen wir natürlich auch gerne.


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Bilder wie dieses könnten der Vergangenheit angehören, wenn Münster nicht einlenkt… Für mich klingt es, als käme die Stadt ohne Unterstützung der Hilfsorganisationen ganz schön in die Bredouille. Davon gehe ich ganz stark aus. Sagen wir so, ich kann mir nicht vorstellen, wie das vernünftig funktionieren sollte. Ich meine, es geht ja nicht bloß um solche seltenen Dinge wie Großbrände oder Überflutungen, sondern auch um die „alltäglichen“: den Rosenmontagszug, das Stadtfest, den Münsterland Giro, den Marathon. Nicht zu vergessen die zwei Preußenspiele jeden Monat, bei denen wir mit zwei bis vier Rettungswagen jedes Mal vor Ort sind – ehrenamtlich besetzt. Das werden wir künftig alles nicht mehr leisten können. Da werden also Fahrzeuge der Feuerwehr stehen müssen, mit städtischen Beamten. Das kostet wahnsinnig viel Geld – und funktioniert de facto gar nicht, weil so viel Personal schlicht nicht vorhanden ist.

Könnte Münster auf private Rettungsdienstanbieter zurückgreifen, wie jüngst zum Beispiel München? Bisher war das DRK für den Sanitätsdienst auf dem Oktoberfest zuständig, nun hat sich die Stadt für einen Privatanbieter entschieden. Das ist der Hauptknackpunkt, der überall diskutiert wird, auch auf europäischer Ebene. Das Problem ist, dass die Stadt viele Leistungen nicht einfach vergeben darf, sondern ausschreiben muss. Beispiel: Münster braucht vier zusätzliche Rettungswagen für den Regelbedarf. Das muss sie europaweit ausschreiben und jeder Rettungsdienstanbieter – aus Italien, Rumänien, Dänemark, von überall – kann sich darauf bewerben. Okay, soweit komme ich mit. Jetzt hat das Europaparlament erkannt: „Moment. Das wird ja ein riesiges Problem, wenn ein privater Rettungsdienstanbieter


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Ergibt Sinn. Das Europarecht sagt inzwischen eindeutig, dass Rettungsdienstleistungen direkt an uns gemeinnützige Hilfsorganisationen vergeben werden dürfen. Nicht müssen, aber dürfen – das hat Münster aber nicht gemacht. Die erwähnten vier Rettungswagen hat es europaweit ausgeschrieben.

» Die Stadt macht die Hilfsorganisationen kaputt. « Wieso? Vermutlich, weil die Stadt Angst hatte. Diese Bereichsausnahme ist noch relativ frisch und der skandinavische Privatanbieter Falck führt momentan schon eine Klage gegen die Stadt Solingen, weil die ohne Ausschreibung an die Hilfsorganisationen vergeben hat.

die Hilfsorganisationen mit Dumpingpreisen aus diesem Bereich verdrängt, weil uns so das Ehrenamt wegbricht.“ Deshalb hat es eine Bereichsausnahme beschlossen – das bedeutet: Da, wo es um existenzielle Vorsorge für den Bürger geht, sprich Katastrophenschutz, Rettungsdienst, darf ich privilegiert direkt an die gemeinnützigen Hilfsorganisationen vergeben, da muss ich nicht ausschreiben. Das klingt doch vielversprechend. Ja, an sich definitiv. Die im Europaparlament wissen: So ein Anbieter stellt zwar Rettungswagen für eine Veranstaltung, aber wenn es wirklich zu einem Großbrand oder Ähnlichem kommt, schickt der ja nicht noch einmal 40 Ehrenamtliche – hat der ja gar nicht. Das ist ja ein Dienstleister. Das können nur die Hilfsorganisationen.

Mit welchem Argument? Falck behauptet: „Das Europaparlament meint mit dieser Bereichsausnahme nicht den ASB oder das DRK – die sind keine gemeinnützigen Hilfsorganisationen, denn die sind in vielen Bereichen ja auch wirtschaftlich tätig.“ Jetzt muss der Europäische Gerichtshof die Frage beantworten, ob die Ausnahme wirklich uns – DRK, Malteser, Johanniter, ASB – mit „gemeinnützigen Hilfsorganisationen“ meint. Spoiler-Alarm: selbstverständlich. Was bildet die Grundlage? Wir sind ja als gemeinnützig anerkannt. Wir haben alle eine Bestätigung vom Finanzamt. Falck klagt trotzdem, auch um Zeit zu schinden, denn die Entscheidung wird vermutlich erst kommendes Jahr fallen. Bei der Stadt Münster hat diese Taktik fantastisch funktioniert, denn die dachte sich, dass sie mal lieber auf Nummer sicher geht und die Leistungen ausschreibt, statt verklagt zu werden. Aber ob das der richtige Weg ist?


Offenbar denkt die Stadtverwaltung das. Was ich nicht verstehen kann. Da wird entschieden zu kurzfristig gedacht. Wir brauchen eine vernünftige, langfristige Lösung für Münster – keine für 2018, sondern 2020, 2030, 2040. Im Moment macht die Stadt durch ihre Art der Ausschreibung, der Vergabe, die Hilfsorganisationen kaputt. Gibt es einen Silberstreif am Horizont? Das Schöne ist: Wir erhalten Unterstützung von allen Seiten. Von der Landesministerin, von allen Gremien. Jeder sieht ein, dass es immens wichtig ist, die Hilfsorganisationen zu fördern und zu privilegieren – nur die Stadt Münster nicht. Aber auf genau die kommt es ja leider an. Da hilft es nichts, wenn die Ministerin herkommt, einen Vortrag hält, der all diese Punkte perfekt aufgreift und die Hilfsorganisationen über alle Maßen lobt – aber von der Stadt niemand erscheint, obwohl sie alle eingeladen waren.

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» Da haben die Zuständigen zu kurzfristig gedacht. « Oh Mann. Wir möchten zu diesem Thema noch ein Interview mit jemandem von der Stadt führen – wen würden Sie dazu gerne hören? Natürlich denjenigen, der für all diese Sachen zuständig ist: Stadtrat Wolfgang Heuer. Der ist damit komplett vertraut, steht mit uns regelmäßig im Gespräch, verantwortet das letztendlich alles. Ich finde, das ist ein total angenehmer Gesprächspartner: vernünftig, rational. Der erzählt einem keinen Politikertöt, sondern erläutert, wo die Schwierigkeiten für die Stadt liegen. Was meinen Sie: Wird sich die Situation für die Hilfsorganisationen nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes verbessern?

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Hat trotz des Ärgers mit Münsters Verwaltung noch ein Lächeln parat: André Weber Davon gehe ich aus. Also wenn die uns dann immer noch nicht berücksichtigen, plädiere ich persönlich dazu: Dann machen wir das nicht mehr. Aber davon sind wir ja Gott sei Dank noch weit genug weg. Ich denke, spätestens nach Bestätigung des EuGH wird Münster an uns vergeben – das hilft uns aber jetzt nicht. Denn eine Stadt vergibt ja nicht für ein oder zwei Jahre, sondern für vier oder fünf. Ausgerechnet das ist die Übergangszeit, in der ich noch Rettungsassistenten einsetzen darf, danach benötige ich Notfallsanitäter. Wir verpassen hier genau die Strecke, die wir brauchen, um unser Personal zu halten und auszubilden. Verlorene Zeit. Das dann wieder aufzuholen … das wird kaum noch möglich sein. Anm. d. Red.: Nach unserem Interview teilte uns Herr Weber mit, dass sich die Lage für die Hilfsorganisationen weiter verschärft hat. Herr Weber, was ist geschehen? Die Stadt hat jetzt sogar die aktuell offenen Stellen in der Notfallrettung selbst ausgeschrieben – obwohl sie diese eigentlich an die Hilfsorganisationen vergeben wollte. Weswegen? Bis zur Entscheidung des EuGH hat sie das Ausschreibungsverfahren gestoppt. Damit

tritt die Stadt selbst jetzt sogar noch in Konkurrenz zu den Hilfsorganisationen – und wird uns die letzten noch verbliebenen Rettungsdienstler abwerben. In unseren Augen ein Affront gegen die Hilfsorganisationen, die immer bereitgestanden und Münster in allen Belangen der Gefahrenabwehr unterstützt haben, nun aber vor den eigenen Mitarbeitern derart vorgeführt werden. ◊◊◊

INFO

André Weber Dieser eloquente Herr ist Vorstandsvorsitzender des ASB Münsterland und hat mir im Gespräch einen ersten Eindruck über die Schwierigkeiten gegeben, denen die Hilfsorganisationen Münsters täglich gegenüberstehen. Wer mehr erfahren möchte, schaut im Internet vorbei: asb-muenster.de


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DOMINIK IRTENKAUF ERGEHT SICH MIT MANUEL ANDRACK IM WANDERN Wer dies liest, sollte das Heft für ein paar Stunden beiseitelegen und sich auf Schusters Rappen durch unsere Lande aufmachen. Denn sagt man nicht immer, dass Bewegung gesund sei? Zumal mancher Krampf sich lösen mag. Manuel Andrack hat aus seinem Hobby längst eine Berufung gemacht – und wandert fröhlich durch deutsche und sonstige Lande. Was er dort erlebt, das schildert er uns in wohlgesonnen’ Worten.

WANDERLUST


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Ist Wandern nicht langweilig? Das kann ja jeder individuell gestalten. Man kann gemütlich schlendern – oder es gibt auch Speed-Hiker. Die legen ein Affentempo vor. Anfängern würde ich unbedingt das Schlendern empfehlen. Geht erstmal keine Tour über zehn Kilometer. Man kann auch mit Kinderwagen wandern. Oder Genusswandern – mit Einkehr in tollen Restaurants. Wie weiß ich, was für mich das Beste ist? Das muss jeder irgendwie merken – die wandern, die wissen das schon – wie sie sich dabei wohlfühlen. Aber natürlich ist der sportliche Aspekt immer mit dabei. Man will ja auch mal eine Anhöhe hoch, den Ausblick genießen. Da darf man auch mal schwitzen. Geht es Ihnen eher um Landschaft oder Kultur? Doch eher um den Naturgenuss. Das ist irgendwie der Grund, warum man wandert. Die wenigsten Wanderer müssen sich stundenlang Burgen und Museen anschauen. Wenn die am Weg liegen, nimmt man das mit. Da ist aber kaum der Ausgangspunkt einer Wanderung. Wie kommt man überhaupt darauf, Wanderbücher zu schreiben? Das Wandern war ein Hobby von mir, schon zu Harald-Schmidt-Zeiten. Als Ausgleich zum stressigen Redakteursjob. Spätestens als ich mein erstes Buch über das Wandern geschrieben habe, kam auch die weitere professionelle Betätigung mit dem Thema. Bei Harald Schmidt haben Sie für Bier geworben, jetzt fürs Wandern. Ich finde, man sollte es einfach mal ausprobieren. Regionalität ist wichtig. Natürlich ist es schön, in der Sächsischen Schweiz zu wandern oder im Bayerischen Wald, im Schwarzwald oder auf der Schwäbischen Alb. Aber ich muss mich jetzt nicht unbedingt von Münster aus da aufmachen. Das ist ja auch mit Aufwand und Reisekosten verbunden. In Münster kann man auch schön wandern? Ist doch alles flach!

Ich bin aber immer wieder fündig geworden: Ob das in der Haard im südlichen Münsterland ist oder eben die Baumberge sind. Oder die Teutoschleifen in der Ecke Lünen und Tecklenburg. Ich hatte vor kurzem eine Tour an der Ems von Greven nach Münster-Gelmer. Das ist zwar topflach, aber da kann man auf wunderschönen Wegen an der Ems entlanggehen. Wenn man jetzt aber gar keine Lust hat, zu wandern? Sollte man mal einen schönen Wanderweg gehen, dann wird man schon sehen, dass das Spaß macht. (Lacht) Natürlich gibt es Couchpotatoes, die überhaupt keine Lust zum Wandern haben. Die kann man dazu auch nicht zwingen. Wir sind aber nicht mehr in den 50er oder 60er Jahren, als man zum Wandern in einen Wanderverein gehen musste. Da wird dann jedes Wochenende gewandert oder sogar zweimal in der Woche. Das ist ja Quatsch.

» Man kann Couchpotatoes nicht zum Wandern zwingen! « Sollte man das eher selbst in die Hand nehmen? Genau. Vielleicht will ich auch nur einen halben Tag wandern, mache mich morgens auf die Socken und esse irgendwann nach der Wanderung, bin aber nachmittags schon wieder zu Hause. Also man muss, wenn man nicht gerade an der Grenze zu Dänemark wohnt, nicht weit fahren, um in Deutschland schön zu wandern. Manche fahren nach Südtirol. Ein Wanderparadies? Die Kanzlerin macht da ja auch immer gerne Urlaub. Ich bin natürlich immer wieder in anderen Ländern gewandert: in Frankreich, Luxemburg, Schottland, Mazedonien und Griechenland, aber hauptsächlich dann doch nicht in ganz so hohen Regionen. Ich bin jetzt nicht


Foto: Presse

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Wanderexperte, nicht Wanderpapst: Manuel Andrack so der Profi-Alpinist, von daher zieht es mich dann doch eher in die deutschen Mittelgebirge als nach Südtirol. Wir hatten eine Hitzewelle. Wandert man da? Kommt auf die Uhrzeit an (Lacht). Also, das kann man jetzt nicht Wandern nennen, aber ich bin ja jeden Tag mit meinem Hund draußen – und da gehe ich jetzt früher, zwischen 6 und 7, und halt später, zwischen 7 und 8. Klar, es ist jetzt zwar ziemlich heiß, aber bei 34 bis 35 Grad ist das super, sich vor allem waldreiche Wanderwege auszusuchen. Es ist schon angenehm, da im Schatten zu gehen. Das Tempo macht die Musik! Ja. Man muss ja keine Zeitrekorde aufstellen. Es ist längst nicht so schweißtreibend, wie wenn man jetzt joggen geht. Man kann sich auch eine schöne Wanderung raussuchen, bei der man am Ende im Freibad landet – und beides hat. Wie erkunden Sie neue Pfade? Gehen Sie selbst mit Kompass und Bleistift in die Pampa und erstellen Routen? Wenn ich etwas über Wege schreibe, die andere Leute auch finden und nachgehen sollen, gucke ich schon nach Wegen, die sehr gut markiert sind. Sonst haben andere Wanderer nur wenig Spaß. Es irritiert jeden Wanderer, wenn man sich verläuft und irgendwo in der Pampa landet und nicht dort, wo man hinwollte.

Die Wege sind quasi vorgezeichnet? Ich bin schon darauf angewiesen, dass sich andere Menschen Gedanken darüber gemacht haben: Wander- oder Touristenvereine etwa. Also keine Wildniserfahrung? Ich meine, wir leben in Deutschland sowieso zu 98 Prozent in einer Kulturlandschaft. Außer ein paar Wäldern im Bayerischen Wald und so Orten wie dem Wattenmeer gibt es keine Natur in Deutschland. Auch jeder normale Wald ist von Menschen angelegt worden. Die meisten schönen Flussläufe resultieren meist aus entweder Renaturierungen oder aus Anlagen von Menschenhand. Natur aus zweiter Hand? Aber das kann ja trotzdem schön sein. Der Wanderer denkt mit dem erweiterten Naturbegriff. Denken ist ein gutes Stichwort. Fällt Ihnen das Schreiben schwer? Übers Wandern? Ja, genau. Ich würde sagen, dass ich über die Jahre meinen eigenen Stil gefunden habe. Nach meinem ersten und vor allem nach dem zweiten Wanderbuch war ich überzeugt, dass ich alles übers Wandern geschrieben hätte, was ich schreiben kann. Doch muss ich sagen: Jeder


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Weg hat immer wieder neue Facetten, da gibt es immer irgendetwas Berichtenswertes, finde ich. Wenn man dann auf diesen Wegen wandert, lernt man ja doch viele Wanderer kennen? Man kommt im besten Fall mit den Leuten ins Gespräch. Ganz oft natürlich in der Gastronomie, wenn man am Abend ein Bier trinkt, sich mit dem Wirt unterhält. Es ist jetzt natürlich nicht so, dass man ständig Leute auf dem Wanderweg trifft. Man bekommt die Geschichten mit – und sei es durch eine Infotafel am Weg. Das finde ich auch spannender, als bei anderen Betätigungen immer die gleiche Joggingrunde zu laufen. Sie haben 2013 auch Wandercomedy gemacht. Ich war zunächst skeptisch, aber nach zwei Jahren guten Zuredens durch eine Kölner Agentur habe ich diesen Entschluss gefasst – und nicht bereut. Die Comedy kommt auch aus der „Harald Schmidt Show“? Halten Sie denn noch Kontakt zu Harald Schmidt? Wir haben uns fast die ganzen dreizehn Jahre brillant verstanden. In der Show hat das gut geklappt, aber wir haben privat nichts zusammen gemacht. Wir waren nicht nach der Show einen trinken oder mit der Familie grillen. Da war nichts! Fällt das Berufliche weg, dann bleibt jetzt – nichts. Sie werden „Wanderpapst“ genannt. Warum? Weiß ich nicht. Das hat irgendwer mal geschrieben und der Nächste hat’s abgeschrieben. Ich selbst würde mich nie so bezeichnen. Ich finde das irgendwie affig. Ich finde „Wanderexperte“ schöner. Vielleicht kam der Begriff durch die Bekanntheit im Fernsehen auf? Kann sein. War sicher ein guter Nebeneffekt fürs Thema? Ja. Mit Sicherheit. Können Sie noch zum Abschluss eine Empfehlung geben?

Ich war in den letzten Jahren viel auf kindertauglichen Strecken unterwegs – und ein Wanderweg, der mir da besonders aufgefallen ist, ist der Wiesenpfad im Sauerland. Durch wild umherlaufende Tiere ist der sehr schön, man hat auch die sauerländische Walderfahrung. Für Kinder ist der auch passend? Für mein aktuelles Buch „Mit Kindern wandern“ habe ich gewisse Kriterien entwickelt. Was ich mit dem Wiesenpfad meine, das ist ein ungefähr zwei Kilometer langer Rundgang, der aber sehr abwechslungsreich angelegt ist, auch mit Schaukelmöglichkeiten, Aussichtsbergen und sehr viel Auf und Ab, mit sehr viel Abwechslung. Da kann man fast den ganzen Tag verbringen. Es kommt nicht darauf an, mit Kindern Kilometer abzureißen, sondern ein tolles Erlebnis draußen zu schaffen. Um den Spruch zu vermeiden: „Wie lange geht’s noch?“ Genau. Da gab es einige Touren, bei denen meine damals sechsjährige Tochter sagte: Können wir den nochmal gehen? Wäre doch super, wenn sich Erwachsene von dieser Begeisterung anstecken lassen könnten! Mein Reden! ◊◊◊

INFO

MANUEL ANDRACK Als Redaktionsleiter der „Harald Schmidt Show“ wurde Manuel Andrack einem breiten Publikum bekannt. Später vor allem als Schmidts Sidekick. Bereits damals kam seine Vorliebe fürs Wandern in der Sendung immer mal wieder zur Sprache. Aus einem anfänglichen Hobby ist längst mehr geworden. Die Bücherliste zu Schusters Rappen wird ständig länger. manuel-andrack.de


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DOMINIK IRTENKAUF UND JÖRG BUTTGEREIT SPÜREN DEM IMAGINÄREN UND REALEN HORROR NACH So kann es gehen: Man dreht in den 80er Jahren Horrorfilme und inzwischen inszeniert man am Schauspiel Theaterstücke. Ist Horror salonfähig geworden? Sitzen ehemalige Horrorfans nun im Theater? Jörg Buttgereit zieht nach über 30 Jahren Schaffen im Untergrund Bilanz fürs Stadtgeflüster.

DIE KLEINE HORRORBILDERSHOW Hättest du in den 1980er Jahren gedacht, dass du später mal Theater machst? Nee, hätte ich nicht. Theater hatte ich damals als Hochkultur verstanden, das hat mich nicht interessiert. Immer, wenn ich als Jugendlicher im Theater gewesen bin, hat mich das auf eine peinliche Art und Weise berührt. Wenn man mit Filmen großgeworden ist … Also mir geht das manchmal heute noch so, dass mir das leicht komisch vorkommt, wenn jemand direkt vor mir etwas vorspielt (Lacht). Das ist viel direkter! Das Konzept finde ich so irre, dass man das nicht filmt und konserviert und erst nach ausgiebiger Manipulation ausgibt, sondern jeden Abend aufs Neue für ein Live-Publikum präsentiert. Das ist der Reiz, den es auf mich heute ausübt, dass es eine ursprüngliche Form des Geschichtenerzählens ist. Beim Theater besteht immer auch etwas die Gefahr des Overactings, finde ich. Man will es besonders deutlich machen. Bin da kein Experte, aber auf mich wirkt das stets so. Ja, das geht mir auch so. Eine Journalistin in Dortmund schrieb mal über meine Stücke, dass ich eigentlich Genre-Theater mache.

Dass ich es sogar erfunden hätte. (Lacht) Ich beziehe mich in meinen Stücken ja immer auf Film. Wenn man in die Trivialfilme abgleitet, da ist Overacting Standard. Ich habe beim Schauspiel Dortmund in der Regel ja auch die kleinere Experimentierbühne, die sich „das Studio“ nennt. Ich bin da so nah an den Zuschauern dran, dass man da gut klein schauspielern kann. Wie sieht das konkret aus? Ich habe dort „Nosferatu lebt“ gemacht, eine Bühnenfassung des Stummfilms von Murnau. Guckt man sich den Film an, wird einem klar, dass das Overacting enorm wichtig in dieser Zeit war. Und bei deinem neuen Stück im September? Bei meinem neuen Stück geht es um Giallos, italienische Schlitzerfilme. Der Titel sagt schon alles über den Inhalt: „Im Studio hört dich niemand schreien“ – da geht es um große Gesten, um die Synchronisation von Horrorfilmen. Da wird auf der Bühne ein italienischer Gruselstreifen synchronisiert. Synchronsprecher betreiben ja auch Overacting. Man sieht sie nicht, aber die legen alles in die Stimme rein.


Fotos: Presse

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Nekromantik: Monika und ihr nicht ganz taufrischer … Lover … Robert Dazu passt, dass du auch Hörspiele machst. Viele Schauspieler lesen bei solchen Hörspielen. Das ist dann auch interessant, dass du ohne visuelle Aspekte arbeitest. Ich arbeite bei den Hörspielen viel mit Synchronsprechern, die große Filmerfahrung haben, weil ich die Stimmen, die ich aus den Streifen kenne, hinüberretten will, sodass sich gleich Filmbilder beim Hörer einstellen. Also eigentlich drehe ich immer noch „Filme“, ich beackere das Thema noch. Was ist der wesentliche Unterschied zwischen den Medien? Wenn man Film macht, ist man vielen finanziellen Zwängen untergeordnet. Einfach, weil Film so teuer ist – bei Hörspiel und Theater genießt man viel mehr Freiheiten. Inwiefern? Überführt man Filmstoffe ins Theater oder Hörspiel, kann man in Ruhe arbeiten. Das ist ein wenig bizarr, aber es scheint so zu sein, dass es genau die Sache ist, was die Leute so an mir schätzen, dass ich scheinbar immer am falschen Ort bin – beziehungsweise im falschen Medium. Oder in verschiedenen Medien jeweils am falschen Ort? Dass die Fans sagen: Hätte Buttgereit doch lieber einen Film aus diesem Stoff gemacht!

Es ist manchmal aber witzlos, aus einem Stoff einen Streifen zu machen. Zu Captain Berlin, der Comicfigur, werde ich dazu immer befragt. Mittlerweile gibt es da ja Comics von, auch ein Theaterstück, zudem ein Hörspiel. Also eigentlich alle Formate, bis auf eine Spielfilmadaption. Was ja eigentlich das Normalste der Welt wäre, weil diese Superheldenfilme momentan angesagt sind. Gerade das zu tun, was nicht offensichtlich ist, dadurch entsteht ja ein Bruch. Wie meinst du das? Versucht man, eine Superheldengeschichte im Theater zu erzählen, fehlen natürlich die Möglichkeiten digitaler Manipulation oder von Spezialeffekten wie im Film. Dann ist das natürlich viel lustiger, weil es eben schneller zum Scheitern verurteilt ist. Das finde ich reizvoll, wenn jemand im Superheldenkostüm über die Bühne rennt und so tut, als würde er fliegen. Das ist interessanter, als ihn jetzt perfekt über die Leinwand düsen zu lassen, was man bereits tausende Male gesehen hat. Man könnte ihn aber an ein Seil hängen. Ja, aber das Seil sieht man auch. Der Illusionsbegriff ist ein anderer. Du kannst eine Person nackt auftreten lassen, die aber sagt, sie hätte des Kaisers Kleider an – und das Publikum sieht den nackten Menschen und sieht ihn auch nicht…


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Ja, ich hatte das mal bei dem Stück „Der Elefantenmensch“ vor ein paar Jahren. Eines der wenigen Stücke, die ich nicht selbst geschrieben habe. Da ist es auch angelegt, dass die Frau, die den Elefantenmenschen immer im Hospital besucht, dass die sich nackt vor ihm als Geschenk auszieht. Weil er ja noch nie eine Frau hatte, weil er so entstellt ist. Das hatte ich auf der kleinen Bühne umgesetzt. Wie sah das aus? Ich hatte das wie eine Zirkusarena hergerichtet, sodass die Zuschauer im Kreis um die Bühne saßen. Sie konnten den Elefantenmenschen beinahe anfassen, waren nur zwei bis drei Meter entfernt. Und von dieser nackten Dame eben auch. Das hat eine Unmittelbarkeit, die ist unschlagbar. Da hat keiner einen Mucks gemacht. Das ist der Hammer. Das kriegt man im Kino kaum hin. Diesen Live-Effekt, sage ich mal. Wann war denn dein letzter Film? Ziemlich lange her? Na, vor drei Jahren haben wir den „German

Angst“ gedreht. Das ist ein Episodenfilm. Da habe ich ein Drittel von geliefert. Das ist so meine letzte Filmerfahrung, aber das war zumindest von meiner Seite aus etwas trotzig, weil die Initialzündung hat eigentlich einer der anderen Regisseure gegeben. Du hast dich da dann angeschlossen? Andreas Marschall wollte unbedingt nochmals einen Film machen – da ich mit dem auch schon in den 80ern zusammengearbeitet habe, er mir damals das Filmplakat für „Nekromantik“ für wenig Geld gemalt hat, hat er mich gebeten, mitzumachen. Er meinte, durch meinen Namen wäre das Projekt leichter finanzierbar. Wie ging es aus? Wir haben den Film zu dritt gedreht, sind auch sehr zufrieden damit, aber ich wusste schon vorab, dass es ziemlich schwierig ist, heutzutage unabhängig einen Film zu drehen. Wieso?

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Wenn Nosferatu über die Theaterbühne pirscht… Wenn man keine Zugeständnisse macht, wird es problematisch, den Film zu amortisieren, das Geld reinzubekommen. Das ist heute noch so. Der Film hat sich noch nicht rentiert, aber er ist halt da. Das ist ein anderer Aspekt des Filmemachens. Im digitalen Zeitalter wird man so schnell beklaut, wenn man Filme dreht. Das passiert einem bei Hörspielen oder Comics nicht. Es ist zu aufwändig, Graphic Novels zu bootleggen. Die sind zudem billig genug, dass man das nicht muss. Ja, das leuchtet ein! Beim Theater ergibt das auch keinen Sinn. Also wenn sich jemand mit einer Kamera in die Vorstellung schleicht, ist das Resultat ernüchternd. Das kann man sich nicht ansehen – und das macht auch niemand, weil es auffallen würde. (Lacht) „Nekromantik“ ist ja in den 1980ern entstanden. Die sind jetzt wieder groß im Gespräch: Die Ästhetik und Musik kehren zurück. Denkst du, dass der Erfolg der Filme heute damit zusammenhängt? Kann sein. In den USA weiß ich, sind das vor allem Horrorfans, die meine Filme gucken. Als die Streifen neu waren, fanden Horrorfans die nicht gut, weil sie denen zu experimentell waren. Es war ja eher ein Undergroundfilm, der zunächst in Berlin aus der Punk- und Industrial-Bewegung der 80er entstanden ist.

Das war erst gar nicht geplant, den weltweit auszuwerten. Dann hätten wir ihn vielleicht in englischer Sprache gedreht. Wie sieht es im Rest der Welt aus? In Japan sind das total verschiedene Leute, die die kaufen und in Großbritannien gibt es so richtige Edel-Editionen. Da sind es wirklich eher so Sammler, die zwar auch aus der Horror-Ecke kommen, aber das sind eher Film-Nerds. Die Horrorfans sind für vieles zu haben, weil die open-minded sind. Die lassen sich gerne überraschen. Das Horrorgenre steckt ja eigentlich fest. Da passiert ja im Moment nicht viel. Daher findet jetzt eine Rückbesinnung auf die Klassiker statt. (Lacht) Denkst du denn, dass Horror salonfähig geworden ist? Der Horrorfilm ist ja eigentlich in Deutschland erfunden worden. Darum ging es auch viel in meinem „Nosferatu“-Theaterstück. Deutschland ist die Keimzelle des phantastischen Kinos, mit „Kabinett des Dr. Caligari“, mit „Nosferatu“, „Mabuse“ und all diesen Frühwerken. Das Dritte Reich hat all diese Filme nicht haben wollen. Die wollten eine saubere Leinwand, deswegen wurde das Genre in Amerika weitergeführt, wo sich die Horrorkultur frei entwickeln konnte. Da verschenkte man ein Stück Kultur.


In Amerika waren Horrorfilme nie verpönt, da waren Schinken wie „Freitag, der 13.“ oder „Halloween“ immer für heranwachsendes Publikum zugänglich. Weil es ja Filme für Jugendliche sind. Ich meine: Horrorfilme guckt man ja vorwiegend als Teenager, wenn man seine Grenzen austesten will, wenn die Hormone sprießen. Apropos Triebe: Die Zombies sind ja auch ganz schön in die Kultur gewandert. Genau. Ich habe im letzten Jahr in Essen auch ein Stück gemacht: „Die lebenden Toten“, ein Stück nicht von mir, sondern von Christian Lolike, einem Schweden, der hat ja eigentlich ein Bühnenwerk über die Flüchtlingsproblematik geschrieben. Hat es dann aber „Die lebenden Toten“ genannt. Ich bin da in meiner Inszenierung noch weiter gegangen, habe es an den Romero-Klassiker „Dawn of the Dead“ angelehnt, weil ich den Handlungsort – eine Mall – übernommen habe.

» In Dortmund bekomme ich Leute ins Theater, die sonst nicht ins Theater gehen. « Das ist ja schon eine andere Dimension für Horror jetzt? Wenn das Schauspiel Essen einfach mal so ein Stück mit Romero-Referenzen auf den Spielplan bringen kann, ist das schon ein stückweit salonfähig geworden. Das heißt jetzt aber nicht, dass da die Bildungsbürger hinkommen. Es war dann schon so, dass ich auch in Dortmund eher Leute ins Theater locke, die sonst nicht kommen. Das ist wohl auch mein Auftrag dort. Kann ich mir lebhaft vorstellen! In dem neuen Stück „Im Studio hört dich

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… ist auch dank ihm Horror in der Mitte der Gesellschaft angekommen: Jörg Buttgereit niemand schreien“ ist es eine ähnliche Herangehensweise, nur geht es dort eben um Giallo. Die Inhalte dieses Genres werden ja seit der #metoo-Geschichte neu verhandelt. Kann man heute noch unbeleckt ein Genre wie das Giallo, wo es ja um das möglichst kunstvolle Abschlachten von Frauen geht, kann man so etwas noch unbefangen gucken? Vor dem Hintergrund der Diskussion über Harvey Weinstein und sexuellen Missbrauch bei Filmen? Das ist ein ziemlich politischer Unterton. Ja, das fällt da mit rein. Zwangsläufig. Als ich damit angefangen habe, war das noch gar nicht so relevant. Aber in diesem Theaterstück taucht auch Dario Argento auf, der italienische Regisseur, ein Meister des Giallo. Und seine Tochter, Asia Argento, die ja auch viel bei ihm mitgespielt hat, die selbst oft zu Tode gekommen ist in seinen Filmen. Sie ist aber inzwischen eine sehr starke unabhängige Filmemacherin. Das ist ja bislang eher ästhetisch. Nun ja … Kurz vor den Vorproben stellt sich Asia Argento in Cannes plötzlich auf die Bühne und sagt: Ich wurde hier in Cannes von Harvey Weinstein vergewaltigt. Da bekommt das natürlich eine Aktualität, die ich mir so nicht hätte ausmalen können. Vor allem interessant, da Argento immer mit seinen Filmen Probleme hatte und diese

gezeichnet waren von Tabubrüchen und Grenzüberschreitungen – und jetzt handelt es sich um die eigene Tochter. Die Unbefangenheit und die Unschuld, die das Genre dadurch verliert. Ein Film kann nie unpolitisch sein, weil er immer aus einer gewissen Zeit heraus entsteht, über die Zeit erzählt. Hm. Man entkommt der Zeit nicht? Ich habe erst vor drei Wochen oder so in Dortmund eine Lesung gemacht, von einem Hörspiel, das ich geschrieben habe. 2012, glaube ich, für den WDR über Kim Jong-Il, den Vater von Kim Jong-Un. Der nordkoreanische Diktator hat viele Propagandafilme gemacht, nebenbei auch Monsterfilme produziert. Es gibt ja unzählige Artikel zum sozialkritischen Ton von Romero-Zombiefilmen. Manchmal fragt man sich, ob da nicht zu viel in Horror reingelesen wird? Neulich hat mal jemand geschrieben, ich wäre ein Punk-Poet. Eigentlich arbeite ich immer noch mit diesem Punk-Gestus, versuche unabhängig zu bleiben, versuche nur die Sachen zu machen, die ich machen möchte. Und die Kritiken? Ich habe zum Teil Filmkritiken zu meinen alten Streifen gelesen, wo die Verfasser auf Sachen gekommen sind, auf die ich selbst nicht gekommen wäre. Ich habe selbstverständlich


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nie gesagt: Nein, das ist nicht so. Weil es natürlich auch schmeichelhaft ist, wenn das reingelesen wird. Als Künstler ist man manchmal aber auch blind. Inwiefern? Damals, bei „Nekromantik“, haben wir umstandslos angefangen. Wir haben uns nicht vorher einen intellektuellen Plan zurechtgelegt, was möchten wir damit ausdrücken, sondern wir haben experimentiert. Wir haben einfach drauflosgefilmt. Man macht intuitiv so viele Sachen, die man sich selbst nicht erklären kann, so dass man da natürlich im Nachhinein immer viel reinlesen kann. Man muss es eben so anlegen. Würdest das aber nicht als Konzeptkunst bezeichnen, dass du Unmengen an Literatur liest, um dich vorzubereiten – oder ziehst du spontan was aus dem Regal? Ich habe die Sachen sowieso alle im Kopf. Ich gucke so viele Filme, lese so viele Comics, das wird einfach abgerufen. Beispiele? Als ich jetzt im letzten April ein Hörspiel gemacht habe über Charles Manson für den WDR – „Summer of Hate“ hieß das – war das auch so. Ich hatte in den 80ern drei oder vier Bücher über Manson gelesen und wusste, da bin ich noch relativ firm drin. Aber ich habe natürlich die Bücher alle nochmals zur Hand

Stadtgeflüster Münster – Das Interviewmagazin wird herausgegeben von der Stadtgeflüster GmbH & Co. KG Rothenburg 14-16, 48143 Münster Telefon 0251 48168-30, Telefax 0251 48168-40 stadtgefluester-muenster.de info@stadtgefluester-muenster.de Herausgeber, Chef- und Schlussredakteur: Thorsten Kambach Redaktion: Jana Nimz, Stefan Reimer, Tom Feuerstacke, Arndt Zinkant, Piff, Claudia Maschner, Larissa Schwedes, Jens Kotalla, Dominik Irtenkauf Editorial Design: Buschy

genommen und ein bisschen recherchiert, bin dann auch noch auf neue Sachen gekommen. Recherche zu neuen Themen betreibst du nicht? In der Regel nehme ich mir nur Themen vor, bei denen ich ein Vorwissen mitbringe, weil das unersetzlich ist. Wenn ich mir für ein Projekt jetzt extra Sachen anlesen muss, mache ich das nicht. Ich realisiere immer Projekte, wo ich denke: Ja, dazu habe ich was zu sagen! Danke. Hoffentlich noch viele Jahre! ◊◊◊

INFO

JÖRG BUTTGEREIT Ein wandelndes Lexikon des Trivialfilms. Schämt sich nicht für Schund, weil seine Frühwerke heute als (drastische) Kunst gelten. Wurde durch die „Nekromantik“-Filme berühmt-berüchtigt und zur Kultfigur der Punk-/Industrial-/Wave-Szenen. Heute im Schauspiel Dortmund tätig, weiterhin Horror-Experte für alle Lebenslagen. Am 16.09. startet sein neues Theaterstück am Schauspiel Dortmund. joergbuttgereit.com

Lektorat: Bernhard Trecksel Verteilung: Flyerwehr UG (haftungsbeschränkt) flyerwehr.net Fotografie: Thomas Schmitz – FXcommunication.com, Buschy Buschmeyer, Maren Kuiter www.shutterstock.com, Pressefotos Anzeigenvertrieb: Ekki Kurz, Horst Stronk Veranstaltungen und Kleinanzeigen: Jana Nimz Büro: Irene Kötter Druck: Lensing Druck Ahaus Webseite: Mark Grotegerd Stadtgeflüster liegt zur kostenlosen Mitnahme an über 300 Stellen in Münster aus. Sie haben Interesse an unseren Mediamöglichkeiten? Dann rufen Sie uns an oder schreiben Sie eine Mail, wir freuen uns!


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Jobchancen

Muttersprachler in der Marktforschung: Die Krämer Marktforschung sucht für die Durchführung von telefonischen Befragungen freiberufliche Interviewer/innen. Sie sollten eine der aufgeführten Sprachen als Muttersprache beherrschen: Deutsch, Englisch (UK), Französisch (EU), Italienisch, Spanisch (EU), Niederländisch, Flämisch, Ungarisch, Rumänisch, Türkisch, Arabisch, Russisch, Slowakisch oder Tschechisch. Die Studie wird in der Zeit von 09:00 bis 16:00 Uhr in unserem Phone Studio in Münster/ Hiltrup durchgeführt. Sie sollten uns von Montag bis Freitag, bei freier Zeiteinteilung, mindestens 15-20 Stunden pro Woche unterstützen. Gerne steht Ihnen Markus Holtz für weitere Informationen als Ansprechpartner zur Verfügung: m.holtz@kraemer-germany.com oder 02501-802-140 Krämer Marktforschung * Hansestrasse 69 * 48165 Münster * www.kraemer-germany.com


Tipps & Termine

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ein alptraum ohne erwachen Wo wir früher mit Schlittschuhen unsere Bahnen zogen, rücken bald die Bagger an. Doch bevor Münsters Eissporthalle verschwindet, wird sie zum Schauplatz für Theater Titanick’s „TraumWelten“. Die Fundamente der Halle sind aufgesägt und geben Einblicke ins Erdreich darunter. In dieser Moränenlandschaft entfaltet sich der Zauber der Inszenierung mit voller Wucht. Ganz ohne Worte. Zu verfolgen als Parcours, entlang der Stationen. Oder von der Tribüne aus. In TraumWelten wird der Zuschauer in den Zustand eines Schlafwandlers versetzt. Der surreale Kosmos – bevölkert von Blindem und Buckligem, Erdfrau und Embryo – schlägt in den Bann: mit überbordender Phantasie, Effekten und Musik. Inspiriert ist die Inszenierung von den mittelalterlichen Jenseits-Visionen des Malers Hieronymus Bosch. Abgründig. Albtraumhaft – und so faszinierend, dass man nicht erwachen will. Eishalle Münster, Steinfurter Str. 113-115 | Einlass jeweils 1/2 Stunde vor den Vorstellungen. 18 €/ermäßigt 12,-€ (zzgl. VVK-Gebühren), für

Wasser, Wald, Wipfelpfad

Kinder bis zum Alter von 10 Jahren freier Eintritt. Vorverkauf: WN-Ticketshop, Prinzipalmarkt 13–14

Noch bis Oktober haben wir die Chance, die

und online auf titanick.de.

6. Niedersächsische Landesgartenschau (LaGa) zu besuchen – dieses Jahr in Bad Iburg, dem einzigen Kneipp-Kurort im Osnabrücker Land. Das fröhliche Fest der Gartenkultur steht hier unter dem Leitspruch „Kneipp cool“– auch für Kids: Ob im Sand-Matsch-Bereich oder zwischen den Fontänen des „Iburger Rondells“, Wasser ist immer toll! Die Kneipp-Liege am Charlottensee, facettenreiche Pflanzungen, ein Aussichtsbalkon, die GiroLive-Veranstaltungsbühne und ein Schmetterlingshaus sind hier weitere Attraktionen. Zudem verspricht der Waldkurpark Walderleben auf verzauberten Lichtungen für Entdecker und Kletterer. Der barrierefreie Baumwipfelpfad ist eines der LaGa-„Highlights“. Auf seinen 440 Metern Brückenlänge finden sich Entdeckerstationen zu Natur, Geologie und Geschichte. Faszination im Grünen für die ganze Familie! LaGa Bad Iburg 2018 vom 18. April bis 14. Oktober 2018 täglich von 10 Uhr bis 19 Uhr Infos zu Eintrittspreisen, Führungen und der Planung des Besuchs unter: laga2018-badiburg.de


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Ihre Ansprechpartnerin: Frau Susanne Büsing Tel.: 0231 9578 - 336 Fax: 0231 9578 - 334 www.domicil-aaseehof.de Schwanenwall 11 44135 Dortmund

Besichtigungstermin über das Sozialmanagement Frau Martina Still Tel.: 0251 8570990 Fax: 0251 8570992


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Gesundheit von A–Z

Der künstliche Knie- und Hüftgelenkersatz Am Mittwoch, 19. September, um 16 Uhr in der Raphaelsklinik, Loerstraße 23

Unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Gunnar Möllenhoff vermitteln Experten aus Medizin, Pflege und Physiotherapie einen umfassenden Überblick über den künstlichen Gelenkersatz. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch mit den Experten. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht notwendig.

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Tipps fĂźr Erstsemester


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Tipps für Erstsemester

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Gemeinsam für das große Ziel Rösnerstraße 10 · Münster · Telefon 6052-53 Münster, wir haben da ein Problem! Die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM) klären

getan wird. Aber auch diese Beutel (z. B. aus Maisstärke)

mit der Aktion Biotonne Münster über richtige Bio-

zersetzen sich im Verwertungsverfahren nicht und

abfalltrennung auf.

bringen die gleichen Probleme mit sich wie herkömmliche Plastiktüten.

In rund 80 Prozent aller Biotonnen in Münster befinden sich Plastiktüten, Schuhe, Glas, Metalldosen und

Mit der Kampagne „Aktion Biotonne Münster“ machen

weitere Störstoffe. Plastiktüten sind dabei eines der

die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM) seit

größten Probleme.

Anfang August 2017 auf dieses Problem aufmerksam und appellieren an die Bürgerinnen und Bürger: „Mün-

Die zwei größten Missverständnisse:

ster, das kannst du besser!“ Und sie beteiligen sich

Oft werden Apfelkitschen, Bananenschalen oder

an der „Aktion Biotonne Deutschland“, die u. a. vom

Kaffeefilter in der Küche richtig vom Restmüll

Bundesumweltministerium, Landesumwelt-

getrennt, dann aber in einer Plastiktüte in der

ministerien, von Landkreisen und Städten, NABU

Biotonne entsorgt.

und REWE unterstützt wird.

Oder es werden kompostierbare Folienbeutel verwendet, weil der Umwelt damit vermeintlich etwas Gutes

Mehr Info unter awm.muenster.de


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Tipps fĂźr Erstsemester

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Tipps & Termine

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Tipps für Erstsemester

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Tipps & Termine

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die königin des Soul Aufgrund der großen Nachfrage kehrt Anastacia nach ihren erfolgreichen Konzerten im Frühjahr diesen Jahres mit ihrer Evolution Tour im November 2018 noch einmal zurück nach Deutschland. Die prägnante Mega-Soulstimme ist das Markenzeichen ihres erstaunlichen Erfolgs. Ihr unglaublicher Wille kann Berge versetzen und scheinbar sogar das Schicksal besiegen. Im Anschluss an ihre Europatournee im Frühjahr und Sommer präsentiert die herausragende Interpretin all ihre Chartbreaker sowie Songs ihres aktuellen Albums „Evolution“ im November dann auch in Lingen. Die aktuelle CD „Evolution“ markiert eine Rückkehr zu den Ursprüngen. Fesselnde Rocknummern wechseln sich mit einprägsamen Pop-Songs und bewegenden Balladen ab. Neben dem musikalischem Erfolg ist Anastacias Karriere auch die Geschichte eines triumphalen Aufbäumens gegen Schicksalsschläge. Gesundheitliche Probleme überschatteten immer wieder ihr Leben, doch Anastacia kämpfte mit unbändigem Willen für ihre Genesung. Die Powerfrau kommt am 17.11. in die Emsland Arena in Lingen.


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Tipps & Termine

MEnschen und meilensteine Kraftvolle Rockmusik mit klassischem Orchester: Am Sonntag den 16. September entführt uns Gitarrenmeister Siggi Schwarz auf eine Zeitreise in die 70er und 80er Jahre. Gemeinsam mit den Frankfurter Sinfonikern und seiner 4-köpfigen Band interpretiert er weltbekannte Klassiker der Rockmusik in seinem Crossover-Projekt. Wer die einzigartige Mischung aus knackigem Rocksound und großem Sinfonie-Orchester live erleben möchte, sollte sich den Termin fest vormerken. Ab 18.30 Uhr erwartet die Zuschauer eine Hommage an die wohl heißeste Ära des Rocks in einem neuen Format. Weitere Informationen unter: tecklenburg-touristik.de

Zeit zum Trödeln Am 30. September verwandelt sich Bad Laer wieder in eine einzige große Marktmeile, wenn auf dem Leineweber-Markt Stoffe und vieles weitere feilgeboten werden. Bereits zum 18. Mal lässt die INFO-Werbegemeinschaft Bad Laer mit Unterstützung der Bad Laer Touristik die alte Tradition der Bad Laerer Leinenproduktion wieder aufleben. Noch heute erinnert die Statue des alten Leinewebers auf dem Paulbrink an die Tage, als Laer noch mit Leinen handelte. Nachdem die Leinenballen damals vom „Leggemeister“ ein Qualitätssiegel erhielten, wurden sie üblicherweise am Markttag an Kaufleute veräußert – fast so wie am 30. September, wenn die alten Handelstraditionen in die Gemeinde zurückkehren und neue Leinen den Besitzer wechseln. Auch Liebhaber des Antiken kommen an diesem Tag voll auf ihre Kosten. Es wird getrödelt, was das Zeug hält: Bücher, Haushaltswaren und Schmuck lassen Sammlerherzen höher schlagen. Freunde des Handwerks finden ein hochwertiges Angebot von Spielzeug bis hin zu gewebten Kostbarkeiten. Ein „rollender Zoo“ lässt Kinderherzen höher schlagen: Neben flauschigen Gästen wie Alpakas oder Stinktieren lassen auch exotische Reptilien große wie kleine Gäste staunen. Die Besucher dürfen sich auf spannende Erklärungen zu den tierischen Gästen freuen und diese zum Teil sogar selbst streicheln. Weitere Informationen: Bad Laer Touristik, Tel. 05424-2911-88, touristinfo@bad-laer.de

Milestones of


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Tipps & Termine

Jahresthema: Wünschen – Wählen – Entscheiden

Die Chance der Wahl am liebsten Beides

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nur das Beste

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Tipps & Termine

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