135. Ausgabe 04 - 05 | 21 DOPPELAUSGABE
SO MUSS
STADTMAGAZIN
SOZIALE DISTANZ
ant! Interess ! nd Aufrege NKT! GESCHE
S T A D T
LEBEN
NEUER A L LTA G
MEINE STADT MEIN LEBEN MEIN KOMPASS
5 Vereine - 1 Mission
Initiative Ballsportzentrum
COVER PAPIERKUNST VON YULIA BRODSKAYA
Bewusstsein KÖRPERERINNERUNGEN
ZWICKAU + UMLAND VOGTLAND ERZGEBIRGE CHEMNITZ + UMLAND
Aus Ideen entsteht Zukunft. Der neue, rein elektrische Audi e-tron GT quattro¹ und Audi RS e-tron GT² – ab Mai im Audi Zentrum Zwickau entdecken. Zukunft ist das, was das Leben spannend macht. Zukunft ist zuerst eine Idee, eine Vision aus der Realität entsteht. Erleben Sie den neuen, rein elektrischen Audi e-tron GT quattro¹ und Audi RS e-tron GT²: ästhetische Fahrdynamik und Sportlichkeit in Kombination mit hochwertiger Eleganz und einem elektrisierenden Fahrgefühl. Lassen Sie sich begeistern – demnächst bei uns im Audi Zentrum Zwickau. Übrigens: Ein weiteres rein elektrisches Produkthighlight erwartet uns im Sommer 2021. Der neue Audi Q4 e-tron³. Vor über 110 Jahren wurde der erste Audi in Zwickau gebaut. Jetzt kehrt Audi mit der Produktion des Audi Q4 e-tron³ wieder an seinen Ursprungsort Zwickau zurück. Wir sind gespannt und erwarten das neue Audi Modell voller Vorfreude. ¹ Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 19,6 – 18,8 (NEFZ); 21,6 – 19,9 (WLTP); CO₂-Emissionen (kombiniert) in g/km: 0; Effizienzklasse: A+. Angaben zu Stromverbrauch und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von der gewählten Ausstattung des Fahrzeugs. ² Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 20,2 – 19,3 (NEFZ); 22,5 – 20,6 (WLTP); CO₂-Emissionen (kombiniert) in g/km: 0; Effizienzklasse: A+. Angaben zu Stromverbrauch und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von der gewählten Ausstattung des Fahrzeugs. ³ Das Fahrzeug wird noch nicht zum Verkauf angeboten und unterliegt daher nicht der Richtlinie 1999/94 EG; www.audi.de/DAT-Hinweis Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des deutschen Marktes.
Audi Zentrum Zwickau GmbH Oskar-Arnold-Straße 30, 08056 Zwickau, Tel.: 03 75 / 56 08 60, ah@audi-zentrum-zwickau.de, www.audi-zentrum-zwickau.audi
#elektrifiziert #2021 #e-tron #audizwickau
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DIGITALES LERNEN LEICHT GEMACHT
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04 05
NEUGIER WECKEN DEN ALLTAG ERFORSCHEN
135. Ausgabe
YULIA BRODSKAYA MALEN MIT PAPIER
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TITEL
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K L E I N E W E LT
16 SOCIAL DISTANCING Abstumpfung und Einsamkeit 24 KÖRPERERINNERUNGEN Mehr als Bewusstsein
THEMA 64 WERTE VERMITTELN Kindern Prinzipien mitgeben
K U N S T & K U LT U R
TIPPS F ÜR KIDS 66 QUERBEET Unterhaltung für Augen und Ohren
THEMA 52 TEAMLAB Internationales Künstlerkollektiv 60 NICK CAVE Stranger Than Kindness
LEBENSSTIL
FILM 62 HEIMKINO Filme von der Ladentheke MUSIK & LITERATUR 53 NEU IM HANDEL Rezensiert und vorgestellt
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TISCHLEIN DECK DICH DIE FOOD-TRENDS
THEMA 14 LUST AUF DAS LEBEN So erweckst Du Deine Neugier TECHNIK 12 DURCHBLICK VON OBEN Vulkanüberwachung aus dem All
ER SIE ES
TREND 68 SNEAKER-HYPE Kultige Turnschuhe 72 TENETRIO Hundenahrung auf Insektenbasis
DRUNTER & DRÜBER 06 WEITBLICK 360º über den Tellerrand
KARRIERE
THEMA 10 WISSENSLÜCKEN SCHLIESSEN Unterhaltsam lernen
BERUF 76 DIGITALER STRESS Mehr innere Ruhe am Arbeitsplatz
www.deinkompass.de
INHALT
www.facebook.com/deinkompass
www.instagram.com/kompass_so_muss_stadtmagazin
E D I T O R I A L LiebeINHALT Lesende, VASTU SHASTRA INDISCH WOHNEN
LEITLINIEN FÜR KINDER AUFZEIGEN UND KLÄREN
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S TA D T L E B E N LOKAL TOTAL 29 INHALT Meine Stadt, mein Leben, mein KOMPASS
U N T E R H A LT U N G KOLUMNE 79 DOC SCHRÖTER 83 DAS KLEINGEDRUCKTE AUSSICHT 80 HOROSKOP Die Sterne im April & Mai
es ist endlich Frühling - ein Aufatmen und Aufleben. Gerade in Zeiten eines nicht enden wollenden Winters, Social Distancing, Lockdown und immer wieder neuen Regelungen waren die ersten warmen Sonnenstrahlen wie ein Befreiungsschlag für die Seele! Dennoch bleibt die Frage: Was macht das mit uns, wenn wir im Homeoffice arbeiten, weniger Freunde treffen, die Kinder zu Hause behalten, zusammengefasst: Die sozialen Kontakte auf ein Mindestmaß reduzieren und wir mit uns alleine bleiben? Schließlich sind wir doch soziale Wesen und brauchen Kontakt und Nähe, um psychisch gesund zu bleiben. KOMPASS-Redakteurin Jessica Laqua beleuchtet in »Abstumpfung und Einsamkeit: Was Social Distancing mit uns macht« das Thema der räumlichen sozialen Distanzierung und zeigt Möglichkeiten auf, gegen aufkommendes Einsamkeitserleben anzugehen. Vielen Menschen fällt es schwer, Erinnerungen an die eigene Kindheit bewusst wachzurufen. Dennoch ganz plötzlich: Ein Lied, ein Geruch, ein Ort, ein Foto, eine bekannte Stimme und es ist wieder da, das vertraute Gefühl. Doch Erinnerungen sind nicht immer nur im Kopf abgespeichert, sondern können sich auch auf körperlicher Ebene manifestiert haben. Insbesondere beim Erleben von Traumata spielt dies eine Rolle. Lesen Sie mehr in »Körpererinnerungen: Unser Körper weiß mehr als uns bewusst ist.« Ihr Metier sind schmale gefaltete Papierstreifen in allen möglichen Farben und an den Kanten verleimt. Aus ihnen zaubert die Papierkünstlerin Yulia Brodskaya u. a. beeindruckende Porträts. Alles in ihrer Kunst dreht sich um das jahrhundertealte Material. Sie kauft und sammelt Papier in den facettenreichsten Farben von überall. Dr. Sandy Alami nähert sich der Kunst einer faszinierenden Frau in »Malen mit Papier« »Von Ohrenstöpseln, Störgeräuschen und gesenkten Blicken« weiß Stefan Tschök zu berichten, Kuriositäten, Beobachtungen und vieles mehr. Kurzweilig und amüsant präsentiert in der neuen Kolumne »Das Kleingedruckte«.
S TA N D A R D S 78 GEWINNZONE 81 IMPRESSUM
Was zu sagen bleibt? Ganz einfach: Willkommen im Frühling, willkommen zur neusten Ausgabe des KOMPASS. Ihre Redaktion.
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INHALT
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MIESE NUMMER? SCHADENSERSATZ NACH »JERUSALEMA CHALLENGE« Die selbstgedrehten Tanzvideos waren der virale Superhit und fanden weltweit unzählige Nachahmer. Nun allerdings droht aus der geselligen Challenge ein finanzielles Fiasko zu werden, denn der Musikverlag Warner verschickt Abmahnschreiben. INTERNET Die »Jerusalema Challenge« war der Internethit der letzten Wochen. Endlich mal keine gefährliche Mutprobe, vielmehr ein Mutmachen und Aufmuntern in Pandemiezeiten waren Auslöser und Idee hinter den liebevoll gestalteten Tanzvideos, die im Netz schnell die Runde machten. Und so stilisierte sich der Hype um den Song von Master KG zum Musthave für gefühlt jeden Verein, große und kleine Firmen, Krankenhäuser, Verkehrsbetriebe und nicht zuletzt Privatpersonen. Sie alle choreografierten und tanzten, was das Zeug hielt und luden ihre Videos im Netz hoch.
Die Freude über das bunte Netztreiben allerdings war von nicht langer Dauer, denn die Anwälte von Master KGs Musikverlag Warner fanden es so gar nicht zum Mittanzen. Sie starteten ihrerseits eine Challenge im Versand von Abmahnbriefen. Gefordert wurde die Unterlassung von Lizenzverstößen und die Zahlung der im Brief benannten Entschädigungssumme in Höhe von bis zu mehreren Tausend Euro. Sonderlich populär ist das Vorgehen von Warner natürlich nicht, allerdings nach Meinung von Medienrechtsexperten leider rechtens. Während das Kopieren und Tanzen zur Musik im privaten Sektor kein Problem darstelle, ist die Veröffentlichung eines neuen Werks, insbesondere, wenn das Video mit dem Song in voller Länge unterlegt wurde, rechtlich nur unter Lizenzbesitz oder Nutzungserlaubnis möglich. Streiten also sinnlos? Maximal über die Höhe der geforderten Entschädigung und Anwaltskosten ließe sich letztlich diskutieren. Man habe ein Problem damit, so der abmahnende Musikverlag, wenn Songs einfach so genutzt würden, um einen »werblichen oder imagefördernden Effekt« für Institutionen, Organisationen oder auch Firmen zu erzielen. In diesem Falle setze man eine Lizenzierung voraus. Für private Nutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine Probleme, Jerusalema auch ohne Lizenz im Rahmen der Challenge zu nutzen. Aber gerade kleinere Organisationen dürften schwer an den geforderten Entschädigungszahlungen zu kauen haben. Fotos Aditya Ali | Tingey Injury // unsplash.com
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BARGELD ADÉ? KONTAKTLOS BEZAHLEN Immer weniger Menschen zahlen in Deutschland mit Bargeld. Ein Trend, der sich durch Corona noch verstärkte. GELD Lange war Deutschland in Sachen bargeldlose Zahlungen fast schon ein Entwicklungsland. Während in Skandinavien selbst an Imbissbuden und Eiswagen Kartenzahlung vorausgesetzt wird, liebten die deutschen Verbraucher ihr Bargeld heiß und innig. Ob beim Bäcker oder im Supermarkt, das Kramen um passendes Kleingeld gehörte irgendwie fast schon zum Kulturgut. Doch dann kam Corona und mit der Pandemie neue Hygieneregeln und die Deutschen gewöhnten sich nicht nur an das Zahlen mit der Karte, sondern weiteten deren Gebrauch sogar deutlich aus. Das zumindest geht aus aktuell veröffentlichten Zahlen der Euro Kartensysteme zum Einsatz der Girokarte hervor. Nie zuvor haben deutsche Verbraucher demnach so häufig bargeldlos bezahlt wie im vergangenen Jahr. Sage und schreibe knapp 5,5 Milliarden Transaktionen wurden für das Gesamtjahr 2020 registriert. Das sind rund eine Milliarde Transaktionen mehr als im Vorjahr. Weiterhin zeigt die aktuelle Statistik der DK, dass sich der Umsatz mit Girokarten um 12,0 Prozent auf 236 Milliarden Euro erhöhte und auch das kontaktlose Bezahlen erhielt im letzten Jahr einen kräftigen Schub. Immerhin jeder zweite Bezahlvorgang wurde im Jahresdurchschnitt so vollzogen. Beim kontaktlosen Bezahlen wird die Karte nicht mehr ins Gerät eingeschoben, ein Vorhalten reicht normalerweise aus. Die notwendigen Daten werden verschlüsselt mittels Terminal an der Kasse ausgetauscht. Zudem entfällt bei geringen Beträgen die Eingabe der Geheimnummer.
Immer öfter bieten diese Bezahlmöglichkeit auch kleinere Geschäfte an. Was wiederum erklärt, warum der durchschnittliche Bezahlbetrag im vergangenen Jahr auf 43,14 Euro gegenüber 46,86 Euro im Vorjahr gesunken ist. Viele Einzelhändler hatten zudem aus Hygienegründen für bargeldlose Verfahren geworben. Foto Clay Banks // unsplash.com
Hoffnung für den Mai und die Aussicht auf ein Sommerprogramm! Im Mai bietet der Alte Gasometer e.V. ein abwechslungsreiches Programm, welches hoffentlich auch stattfinden kann. Musikfreunde können sich auf Andreas Kümmert, Stefan Eichner sowie FED Zeppelin freuen, außerdem steht für Kabarettinteressierte Matthias Tretter auf der Bühne. Besonders vielfältig wird es im Kino Casablanca, denn mit Kiss me kosher, Der Bär in mir, Faking Bullshit und Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien steht Dokumentation, Komödie und anspruchsvolle Kultur auf dem Programm. Außerdem finden die Schulkinowochen 2021 mit fünf pädagogisch wertvollen Filmen statt. Darüber hinaus können sich die Besucher des Alten Gasometers erneut auf ein Sommerprogramm im Gaso-Garten freuen. Die Sommerbühne geht in die zweite Runde und bietet unvergessliche Erlebnisse mit Thomas Stelzer, Falkenberg, Gerhard Schöne, Anna Mateur, Fee Badenius (Foto) und vielen weiteren Künstlern. Es lohnt sich, bereits jetzt Tickets zu sichern! So kann ein Neustart gelingen und die Kultur in Zwickau wieder neu aufblühen. Mehr Infos und das vollständige Programm gibt es unter www.alter-gasometer.de Alter Gasometer e.V. Soziokulturelles Zentrum Kleine Biergasse 3, 08056 Zwickau Telefon: 0375 / 277 21 0 www.alter-gasometer.de
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VOGEL DES JAHRES 2021: DAS ROTKEHLCHEN Deutschland hat gewählt: Mit einen recht komfortablen Vorsprung gegenüber dem Zweitplatzierten konnte sich das heimische Rotkehlchen in der Wahl um den Titel »Vogel des Jahres 2021« durchsetzen. Der orange-rot befiederte Sänger führt somit nach 1992 bereits zum zweiten Mal das Ranking der beliebtesten Vogelarten an.
TIERWELT Ganze zwei Monate konnte praktisch jedermann für seinen persönlichen Favoriten abstimmen, bevor der Naturschutzbund Deutschland (NABU) den Sieger kürte. Zehn farbenfrohe wie stimmgewaltige Favoriten hatten sich in einer Vorrunde unter den 307 heimischen Arten durchsetzen können. Zur Wahl standen unter anderem Eisvogel, Blaumeise, Rauchschwalbe, Kiebitz, Goldregenpfeifer und Amsel. Mit immerhin 17,4 Prozent der Stimmen verwies das heimische Rotkehlchen die ebenfalls populäre Rauchschwalbe (15,4 Prozent) auf Platz 2. Mit etwa vier Millionen Brutpaaren gilt das Rotkehlchen (Erithacus rubecula), welches zur Familie der Drosselvögel (Turdidae) gehört, als einer der häufigsten Vögel hierzulande. Trotz seiner eher bescheidenen Größe gehört es stimmlich zu den Gewaltigen. Sein Reviergesang besteht aus langen, variablen Strophen und wird gern als »perlend« und »wehmütig« beschrieben. Zwar bringt das durchschnittliche Rotkehlchen lediglich bis zu 20 Gramm auf die Waage, ein Kostverächter ist es dennoch nicht, so stehen neben Insekten auch andere Kleintiere, Beeren und sogar Fische auf dem Speiseplan. Die hübschen Sangeskünstler werden bis zu 17 Jahre alt und sind sommers wie winters in unseren Breiten zu sehen. Bei der Wahl ihrer Nistplätze sind sie nicht sonderlich wählerisch, Bodennester zwischen Wurzeln, unter Baumstämmen, in Erdlöchern oder im Gras werden allerdings favorisiert. Doch auch niedrig hängende Halbhöhlen-Nistkästen werden gern angenommen und zur Not tut es auch ein Briefkasten. Unterstützen kann man die derzeit nicht gefährdete Vogelart, indem man in den Gärten auf dichte Sträucher und Heckenhabitate setzt, gehölz- und heckenreiches Kulturland wiederherstellt, Falllaub und Unterholz in Wirtschaftswäldern belässt und natürlich jedwedes Gift vermeidet.
An der Online-Wahl nahmen insgesamt mehr als 340.000 VogelfreundInnen teil. Ein Novum, denn die seit 1971 regelmäßig stattfindenden Abstimmung zum »Vogel des Jahres« entschieden bisher die NABU und der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV). Zum 50-jährigen Jubiläum der Aktion fand die Wahl erstmals öffentlich statt. Fotos Capri23auto // pixabay.com | Jan Meeus; Georgio Trovato // unsplash.com
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ER SIE ES
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SOMMERBÜHNE JUNI-JULI 2021
26. JUN
THOMAS STELZER L‘ART DE PASSAGE
27. JUN
MUGGEFUGG SYMPHONIKER
30. JUN
IMPROTHEATER „YES ODER NIE!“
25. JUN
GIB SPANNERN KEINE CHANCE SPANIEN VERBANNT YOUTUBER Eine empfindliche Strafe erhielt ein 52-jähriger Deutscher, er hatte unter den Rock einer Minderjährigen gefilmt. Die Aufnahmen waren für seinen Youtube-Kanal gedacht, nun darf er für zehn Jahre nicht mehr nach Spanien einreisen. URTEIL Ein Gericht in Palma de Mallorca hatte den Deutschen kürzlich zunächst zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt, wie unter anderem die Regionalzeitung »Diario de Mallorca« unter Berufung auf die Justiz der spanischen Urlaubsinsel berichtete. Im Nachgang wurde die Strafe in ein zehnjähriges Einreiseverbot gewandelt. Der Verurteilte nahm per Videokonferenz an der Gerichtsverhandlung teil und hat das Urteil bereits akzeptiert. Die Tat selbst liegt schon etwas länger zurück. Im September 2019 wurde der Mann vom Sicherheitspersonal eines mallorquinischen Einkaufszentrums dabei erwischt, wie er einem 14-jährigen Mädchen mittels Handy unter den Rock filmte. Die sofort herbeigerufene Polizei nahm den Mann vor Ort fest, später gab er zu Protokoll, dass er die Aufnahme heimlich gefilmter Frauen auf seinem eigens betriebenen Youtube-Kanal veröffentlichen wollte. Zunächst blieb der Mann zwei Tage in Polizeigewahrsam, durfte dann aber das Land bis zum Prozessbeginn verlassen. Vier Jahre Haft hatte die Staatsanwaltschaft für das Vergehen des Deutschen gefordert. Darüber hinaus muss der Möchtegern-Youtuber Berichten zufolge eine Geldstrafe in Höhe von 4860 Euro sowie eine Entschädigung für das junge Opfer in Höhe von 1000 Euro zahlen. Weitere Opfer des Mannes konnten bislang nicht identifiziert werden. Upskirting oder auch Downblousing, zu Deutsch das heimliche Filmen oder Fotografieren unter den Rock oder in den Ausschnitt, ist in Ländern wie Finnland, Großbritannien, Australien, Neuseeland und Indien schon länger unter Strafe gestellt. Häufig werden die Aufnahmen über Soziale Medien verbreitet. Die Tat verletzt sowohl die Persönlichkeitsrechte als auch die sexuelle Selbstbestimmung von Betroffenen. In Deutschland gilt Upskirting seit vergangenen Jahr als Straftat und wird mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren geahndet (§ 184 StGB). Der Bundesrat billigte im Juli eine diesbezügliche Gesetzesverschärfung. Fotos Apostolos Vamvo // unsplash.com | freepik.com
3. JUL
FALKENBERG
4. JUL 9. JUL
GERHARD SCHÖNE ANNETTE VON BAMBERG
16. JUL
ANNA MATEUR & THE BEUYS
17. JUL
FROLLEIN MOTTE
23. JUL
RENÉ SYDOW
24. JUL
FEE BADENIUS
Tickets bei allen bekannten VVK-Stellen
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Digitales Lernen t h c a m e g leicht
WISSENSLÜCKEN SCHLIESSEN - MEHR VERSTEHEN
Foto freepik.com
Über Langeweile konnten sich Eltern schulpflichtiger Kinder in den vergangenen Monaten wahrlich nicht beschweren. Nachdem das auferlegte Homeschooling bereits im ersten Lockdown im März vergangenen Jahres dank kultusministerialer Konzeptlosigkeit für alle Beteiligten zum Tanz auf dem Vulkan wurde, hätte man sich, zugegeben, während der Sommerpause ein wenig mehr Enthusiasmus in Sachen Umsetzung der Digitalisierung an sächsischen Schulen gewünscht. Allein es blieb beim Wunsch.
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SOFATUTOR: LERNEN, EINFACH UND UNTERHALTSAM Die Lernplattform richtet sich explizit an Schüler*innen von der 1. Klasse bis zum Abschluss, unabhängig von der Schulform. Auch hier findet das Lernen hauptsächlich online statt, möglich sind Zugriffe mittels PC oder via App mit Handy oder Tablet. Die Lerninhalte werden durch gutgemachte, altersgerechte Erklärund Übungsvideos vermittelt. Durch anschließende Übungen werden die Inhalte verfestigt und natürlich gibt es auch hier die Möglichkeit zum Ausdrucken von Arbeitsblättern. Ebenfalls sinnvoll: In vielen Fächern und Klassenstufen sind sogar Übungsklassenarbeiten hinterlegt.
Stephan Bayer Der Soziologe gründete 2008 die Lernplattform »sofatutor.com«. Heute hat das Unternehmen rund 250 Mitarbeiter und ist das reichweitenstärkste Lernportal im deutschsprachigen Raum. Foto Sascha Kott // sofatutor.com
Lernen per Video Die eigens produzierten Lernvideos folgen immer einem fachlichdidaktischen Konzept, sie entstehen in Zusammenarbeit zwischen erfahrenen Lehrern und Fach-Experten. Foto sofatutor.com
Foto Sascha Kott // sofatutor.com
icher, es wurde sehr viel Geld in den Ausbau der Lernplattform (lernsax.de) investiert, genützt hat es leider nur bedingt. Schon an Tag eins des zweiten Lockdowns brach das Portal ächzend unter der Last der Zugriffe zusammen. Hackerangriffe, regional bedingte schlechte Internetanbindungen und die teils wenig versierte Lehrerschaft im Umgang mit den »neuen« Medien taten ihr Übriges. Am Ende blieben eine Flut von Arbeitsaufträgen, seitenweise Arbeitsblätter zum Selbstausdrucken, demotivierte Kinder, frustrierte und überforderte »Aushilfslehrer« und das Gefühl, mit dem Thema »Bildung« mehr oder minder allein gelassen zu werden. Doch während die Schulministerien noch immer scheinbar in Schockstarre verharren oder sich kopfkratzend um sinnvolle und funktionierende Strukturen bemühen, zeigen motivierte Start-ups schon seit Längerem, wie es besser gehen kann. Der wahrscheinlich wichtigste Vertreter ist der Berliner Gründer Stephan Bayer, der mit seiner Online-Lernplattform »sofatutor.com« bereits vor über zehn Jahren seine – funktionierende Lösung zum Thema E-Learning präsentierte.
Die Lernvideos fassen die jeweiligen Lerninhalte prägnant zusammen, orientieren sich an den aktuellen Lehrplänen der Bundesländer und sind durchschnittlich nur zwischen drei und zehn Minuten lang. Derzeit stehen den NutzerInnen insgesamt knapp 11.000 Lernvideos in 13 Fächern zur Verfügung, mit deren Hilfe man sich auf Prüfungen, Tests oder den Unterricht vorbereiten und anfallende Hausaufgaben erledigen kann. Zusätzlich erhalten Schüler*innen die Möglichkeit, mittels Kursen zu lernen. In einem Kurs werden thematisch aufeinander aufbauende Videos zu einem bestimmten Thema, beispielsweise den Exponentialfunktionen, zusammengefasst. Ferien- oder Prüfungsvorbereitungskurse helfen gezielt bei der Vorbereitung auf eine Abschlussprüfung oder ein neues Schuljahr. Die unkomplizierten Lernkontrollen geben Aufschluss darüber, ob man den Stoff des Videos richtig verstanden hat. Selbstverständlich können alle Videos beliebig oft angeschaut werden, wodurch jeder Lernende im eigenen Tempo den Stoff so lange wiederholen kann, bis er auch wirklich sitzt. Bei Problemen mit den Hausaufgaben oder anderen offenen Fragen können Abonnenten von Montag bis Freitag zusätzlich einen HausaufgabenChat in den Fächern Mathematik, Deutsch, Englisch, Französisch, Latein, Biologie, Physik und Chemie nutzen, in dem ihnen erfahrene LehrerInnen gerne weiterhelfen. Außerhalb dieser Zeit können die Fragen einfach schriftlich in der Lehrerbox gestellt werden, die Antwort erhält man in der Regel innerhalb weniger Stunden.
Interessanterweise setzt auch das sächsische Kultusministerium auf den E-Learning-Anbieter aus Berlin. Bereits im September 2020 erwarb der Freistaat 20.000 Zugänge (unterdessen wurden 13.000 weitere Lizenzen erworben), um für eventuelle Quarantänemaßnahmen einzelner Schüler*innen, Klassen oder Lehrkräfte gewappnet zu sein. Diese wurden im Bedarfsfall nach Entscheidung des zuständigen Landesamtes für Schule und Bildung an betroffene Schulen verteilt. Flächendeckend allerdings erhielten weder Lernende noch Lehrende Zugang zu dem bereits bewährten und mehrfach ausgezeichneten Tool. »Die Corona-Krise hat die Digitalisierung der Schulen in Deutschland vorangetrieben. Wir müssen diese Situation als Chance begreifen, um so sinnvolle Veränderungen im Bildungssystem anstoßen zu können«, fordert Sofatutor-Gründer Stephan Bayer. Sein Ziel: die Etablierung von digitalen Lerninhalten an allen deutschen Schulen. Während der CoronaKrise verteilte das Unternehmen über eine Million kostenlose Zugänge an Schüler*innen, um den sogenannten »Corona-Ferien« und den daraus entstehenden Lernlücken entgegenzuwirken. Zeitgleich organisierten die Sofatutoren eine der größten Lehrkräfte-Fortbildungen in Deutschland, mehr als 5.000 Lehrkräfte nahmen die Möglichkeit zur Teilnahme an den kostenfreien Webinaren bereits wahr. Und übrigens: Für Lehrkräfte ist der Zugang zur Plattform wie auch die Nutzung der Lehrinhalte im Unterricht kosten- und lizenzfrei.
Dass Corona Bildungslücken bei den Lernenden hinterlassen wird, steht für Experten längst fest. Die Frage ist nur, wie groß sie ausfallen und wie wir damit umgehen wollen. Vielleicht ist die Chance, die sich daraus ergibt, nämlich Bildung und Lernen endlich ins 21. Jahrhundert zu führen, größer als sie derzeit scheint.
Text JoKri Info www.sofatutor.com 04 21 bis 05 21
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Durchblick von oben VULK ANÜBERWACHUNG AUS DEM ALL
Der Blick ins Innere aktiver Vulkane ist für Menschen, die in direkter Nähe leben, von existenzieller Bedeutung. Inzwischen ziehen Wissenschaftler auch Daten von Radarsatelliten wie TanDEM-X heran. Aus diesen Daten erzeugen sie Höhenmodelle, die Veränderungen am Vulkan aufzeigen und so Hinweise auf bevorstehende Ausbrüche liefern können.
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LEBENSSTIL T E C H N I K
SATELLITEN LIEFERN DATEN AUS DEM ALL »Aus den TanDEM-X-Daten können wir Höhenmodelle erzeugen«, sagt Alexandra Heck, Wissenschaftlerin am KIT-Institut für Geodäsie. TanDEM-X liefert deswegen so wichtige Daten, weil das System eigentlich aus zwei Satelliten besteht. Die kreisen in Formation um die Erde und liefern so Radarbilder aus zwei verschiedenen Perspektiven vom Vulkan. »So werden Volumenänderungen sichtbar«, berichtet Alexandra Heck. Die Wissenschaftler können erkennen, ob sich der Vulkan gehoben, gesenkt oder seine Form verändert hat.
V U L K A N Ü B E R WAC H U N G
Fotos Jonas Tebbe | Thomas Ciszewski // unsplash.com
A
ktive Vulkane sind für nahegelegene menschliche Ansiedlungen eine ständige Gefahr. Deswegen werden sie möglichst engmaschig überwacht. Wissenschaftler nutzen Radardaten des deutsch-europäischen Erdbeobachtungssatelliten TanDEM-X. Mit diesen Daten verfolgen Forscher am Institut für Geodäsie des Karlsruher Instituts für Technologie die Veränderungen in Höhe und äußerer Form verschiedener aktiver Vulkane. Darunter sind der Colima in Mexiko, der Merapi auf der indonesischen Hauptinsel Java und der Schiwelutsch auf der russischen Halbinsel Kamtschatka. Das Projekt soll klären, wie Radardaten die Überwachung von Vulkanen verbessern.
Panorama Rundblick auf den Colima (Hintergrund links) und die Beobachtungsstation auf dem erloschenen Nebengipfel. Foto Uwe Bart // Wikimedia Commons
Die Daten erlauben auch Rückschlüsse auf Vorgänge im Inneren, speziell dann, wenn noch andere Datenquellen herangezogen werden. »Wenn wir seismische Daten zur Verfügung haben, fügen wir sie in unsere Modelle ein«, erklärt Alexandra Heck. Seismische Messungen zeichnen Geräusche aus dem Vulkaninneren auf. Weitere Erkenntnisse liefern Infrarotbilder, GPS-Daten, visuelle Beobachtungen oder Messungen des Gasausstoßes. Die Höhenmodelle von Alexandra Heck und ihren Kollegen sind auf 10 cm genau. »Ihr Vorteil liegt darin, dass sie die gesamte Fläche abdecken«, so Alexandra Heck. GPS-Emfänger liefern nur Daten von einzelnen Punkten. Weltraumfoto So sieht der Schiwelutsch auf Kamtschatka von der Internationalen Raumstation ISS aus. Foto NASA // JSC
HÖHENMODELLE ALS FRÜHWARNSYSTEM Die Veränderungen können extrem sein. Heck selbst hat den Vulkan Schiwelutsch unter die Lupe genommen. Sie fand in ihren Daten zwischen den TanDEM-Überflügen vom 30. November und Dezember 2013 eine Abnahme des Vulkandoms um 100 Meter in der Höhe. Diese Dome bilden sich als Pfropfen nach einer Eruption besonders zähflüssiger Lava. Sie sind instabil, weil aus dem Vulkaninneren weitere Lava nach oben gepresst wird. Wenn sie kollabieren, können ganze Bereiche des Vulkankegels weggesprengt werden. Ein bekanntes Beispiel ist der Ausbruch des Mt. St. Helens in den USA. Es können aber auch sogenannte pyroklastische Ströme entstehen. Sie sind zwischen 200 und 700 Grad heiß und bestehen aus Gas, Gesteinsbrocken und Staub. Sie stürzen mit Geschwindigkeiten von bis zu 400 km/h zu Tal und richten große Zerstörungen an. Bewegungen am Vulkandom sind oft Vorboten von Ausbrüchen. Beim Schiwelutsch passierte 2013 genau das – der Vulkan brach am 3. Dezember 2013 aus. Der Vulkan ist recht aktiv. Zuletzt verzeichneten Beobachter zwischen Mai und Oktober 2020 immer wieder Eruptionen, bis sich am Gipfel ein neuer Lavadom gebildet hatte. Zum Glück sind keine größeren Siedlungen oder gar Städte in der Nähe.
Aschewolken li.: Ausbruch des mexikanischen Vulkans Colima am 17. Dezember 2016 Foto Dhatier // Wikimedia Commons
Hohe Warte Das Satelliten-Paar TanDEM-X liefert Radardaten zur Untersuchung aktiver Vulkane. Foto DLR
Ausbruch vom 14. November 2010 Heiße Lava und Asche verwandelten den Kali Gendol-Fluß am Merapi in einen Schlammstrom. Foto AusAID // Jeong Park
STÄNDIG GEFÄHRLICH: AKTIVE VULKANE Beim Merapi auf Java ist die Situation anders. Er ist einer der aktivsten Vulkane des Landes. Etwa 35 Kilometer entfernt liegt die Großstadt Yogyakarta mit etwa 1, 5 Millionen Einwohnern und einem dicht besiedelten Umland. Der Merapi bricht alle 10 – 15 Jahre aus, kleinere Eruptionen ereignen sich alle zwei bis drei Jahre. Der mexikanische Vulkan Colima ist seit 2013 ständig aktiv, stößt Aschewolken, Lava und Gerölllawinen aus. Er liegt etwa 100 Kilometer von der Pazifikküste entfernt und besteht aus zwei Kegeln, von denen aber nur einer aktiv ist. Die UNO zählt ihn zu den 16 gefährlichsten Vulkanen der Welt. In seiner Umgebung leben um die 300. 000 Menschen, die wegen Ausbrüchen immer wieder evakuiert werden mussten. Beide Kegel sind seit Ende der 1990er Jahre mit Sensoren verkabelt. Gerade der Colima zeigt, wie wichtig präzise Beobachtungsdaten und daraus folgende Prognosen zu möglichen Ausbrüchen sind.
Text Friedrich List
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SO ERWECKST DU DEINE NEUGIER!
Foto Daniel Jericó // unsplash.com
Im Kindes- und Jugendalter sprühen wir Menschen nur so vor Neugier auf das Leben, die wir zu befriedigen versuchen. Irgendwann, einige Jahre später, hat uns jedoch die Routine des Alltags eingeholt und das Erforschen von Neuem, das Sensationelle, bleibt oft aus. Dabei ist es gar nicht so schwer, diesen Reiz wieder wachzukitzeln und die verschiedenen Facetten des Lebens und des Alltags neu kennenzulernen.
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LEBENSSTIL T H E M A
NEUGIER WACHKITZELN
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ls Vicky noch ein Kind war, so erinnert sie sich, wollte sie immer alles wissen, alles entdecken und verstehen. Die Welt war ein großer Abenteuerspielplatz und hinter jeder Ecke verbarg sich etwas Neues, jeder Tag brachte Überraschungen und Spannung mit sich. Es gab Aha-Momente, in denen sich Dinge fügten, man bekam Antworten, drehte jedes Teil auf den Kopf und war Designer, Wissenschaftler und Schriftsteller in einem. Auch in der Jugend ging es so weiter: Es kamen neue Gefühle, neue Situationen und neue Menschen in das Leben der jungen Frau. Doch dann, ganz langsam und schleichend, verabschiedete sich die Neugier – ohne, dass Vicky es wirklich bemerkte. Stattdessen nahm der Trott Einzug. Es gab Routinen, Verantwortung und Verpflichtungen. Geld musste verdient werden, denn das Leben wollte nun nicht mehr entdeckt, sondern bezahlt werden. Für die Neugier gab es schlichtweg keine Zeit und keinen Raum. Dieser Reiz, so schien es, war vergessen. Doch er schlummerte nur ganz tief in ihr, konnte nicht an die Oberfläche und eines Tages, als die inzwischen erwachsene Vicky von ihrer Mutter gebeten wurde, ihr altes Kinderzimmer zu entrümpeln, machte sie Entdeckungen von früher, las ihr Tagebuch und erinnerte sich plötzlich ganz lebhaft an das Bedürfnis, diese Gefühle, die Lust auf das Leben machten. Die Neugier, oft auch synonym für Wissbegierde verwendet, versteckt sich im Erwachsenenalter gerne ganz weit hinten, wir haben schier vergessen, wie uns dieser Reiz und die damit verbundenen Gefühle darin begleitet haben, der Mensch zu werden, der wir heute sind. Doch wir können es der oben genannten Protagonistin Vicky gleichtun und die Neugierde erneut hervorholen, die Welt mit Entdecker- und Kindesaugen sehen und das Leben ganz neu spüren. Was wir dafür tun müssen: Nicht viel! Es bedarf lediglich der Bereitschaft, wieder Fragen zu stellen, um die Ecke denken zu wollen oder etwas Neues zu lernen. Die Devise lautet: Raus aus dem Trott und rein in eine unbekannte Welt. Es geht darum, sich die kleinen (wie auch die großen) Abenteuer selbst zu schaffen und sich, das Leben, seinen Mut und besondere Gefühle wahrnehmen, auskosten und integrieren zu wollen. Natürlich heißt dies, dass man einen kleinen Teil seiner Kontrolle aufgibt, etwas Unsicheres auf einen zukommen mag, aber man so auch unglaublich viel gewinnen kann. Auf zu neuen Abenteuern re.: Es muss nicht immer die große Weltreise sein; auch kleine Dinge im Alltag können das Bedürfnis nach Neugier befriedigen und uns regelrecht beflügeln. Foto Free-Photos // pixabay.com
Auch das ruft die Neugier aus dem Dornröschenschlaf, denn auf die Fragen folgt der Wunsch nach Antworten. Wer sich selbst erkunden möchte, kann auch hierfür eine gewisse Neugier entwickeln. Dazu benötigt es die Fähigkeit, sich selbst ehrlich und somit kritisch reflektieren zu können (und zu wollen!). Wer bin ich, warum verhalte ich mich in spezifischen Situationen immer so und nicht anders, woher kommen meine Verhaltensmuster, was fühle ich? Nicht einfach zu beantworten, aber durchaus förderlich in Bezug auf die Neugier und ebenso für die eigene Persönlichkeitsentwicklung.
Weitsicht Gesunde Neugier macht das Leben verständlicher, hilft uns, aus Routinen und dem Alltag auszubrechen und belohnt uns mit einem wunderschönen Gefühl und mit neuer Erkenntnis. Foto Holly Mandarich // unsplash.com
Als Kinder bauen wir unsere Welt anhand unserer Fantasie zusammen. Da kann ein Stuhl voller Klamotten auf einmal ein Pirat sein, gegen den man kämpfen muss oder die Autofahrt mit den Eltern wird zu einem Formel-1-Rennen. Somit hat jeder Tag die Chance, ein absolutes Highlight zu werden. Hiervon kann man sich im Erwachsenenalter etwas abgucken: den Perspektivwechsel. Ein Spaziergang im Wald kann richtig spannend werden, wenn man sich beispielsweise vom Trampelpfad wegbegibt und schaut, was es noch so alles zu entdecken gibt. Oder wie wäre es mal damit, eine neue Joggingroute auszuprobieren? Oder mit dem Fahrrad einen Stadtteil erkunden, den man noch nicht kennt und sich wie ein Tourist in der eigenen Heimatstadt zu fühlen? Neues zu lernen kitzelt die Neugier tatsächlich schnell wach. Eine neue Sprache, ein neues Hobby, ein neuer Sport im Verein, ein Urlaub alleine – es gibt so viele Möglichkeiten, sich wieder wie ein Entdecker zu fühlen und aus der Routine auszubrechen. Vielleicht gibt es auch etwas, wofür du dich interessierst – das Universum, Architektur, Persönlichkeitspsychologie, Meeresbiologie oder eine bestimmte Kunstform? Das Interesse auszuleben, beispielsweise in Form von Büchern, Dokumentationen oder Vorträgen, kann Neugier erwecken und befriedigen. Wichtig ist auch die Fähigkeit, mehr Fragen zu stellen, Dinge kritisch zu reflektieren, sich zu fragen, warum etwas so und nicht anders läuft bzw. funktioniert.
Doch es braucht nicht immer große, neue Vorhaben oder tiefe Themen, damit die Neugier Einzug in das Leben erhält. Es reichen auch die kleinen Dinge im Alltag. Andere Menschen beobachten – wie verhalten sie sich, wenn sie auf die Bahn warten oder in Gruppen unterwegs sind? Wie verhalten sich zwei Hunde, die aufeinandertreffen? Wie ist der Straßenverkehr organisiert? All das sind Möglichkeiten, die einem mehr Aufschluss über die Welt geben, in der man lebt und den Perspektivwechsel schulen. Zudem helfen die kleinen Aufgaben auch dabei, die eigene Umwelt und auch sich selbst wieder fokussierter wahrzunehmen. Sitzt man nur am Handy und scrollt den ganzen Tag hoch und runter, bekommt man lediglich eine vorselektierte und fragmentierte Auswahl an Informationen. Warum also nicht mal den Kopf nach oben bewegen und sich umschauen, was es da draußen noch alles so zu entdecken gibt? Wem das alles sehr schwer fällt, der kann auch einfach erst einmal kleine Kinder in ihrem Verhalten und Emotionsausdruck beobachten und sich so vielleicht den ein oder anderen Umgang mit der Neugier abgucken. Text Jessica Laqua
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Abstumpfung
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Einsamkeit 04 21 bis 05 21
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WA S S O C I A L D I S TA N C I N G M I T U N S M AC H T
Social Distancing, Lockdown und immer wieder neue Regelungen, was erlaubt ist und was nicht. Mehr Homeoffice, weniger Freunde treffen, die Kinder zu Hause behalten, zusammengefasst: Die sozialen Kontakte werden auf ein Mindestmaß reduziert und wir bleiben alleine mit uns. Doch was macht das mit uns Menschen – schließlich sind wir soziale Wesen und brauchen Kontakt und Nähe, um psychisch gesund zu bleiben. KOMPASS-Redakteurin Jessica Laqua beleuchtet das Thema der räumlichen sozialen Distanzierung und zeigt Möglichkeiten auf, gegen aufkommendes Einsamkeitserleben anzugehen.
8. Februar 2020
stern war ein Liebes Tagebuch. Ge Ich hatte zuerst g. Ta r re ganz besonde ar da r nach mit ein pa Tennistraining und wa adt shoppen. Freundinnen in der St cooles Kleid und neue er sup ein Ich habe mir inem neuen Job im Eis Boots gekauft – me hatte also das café sei Dank. Ich den Club und am Abend perfekte Outfit für
:)
rty! hieß es dann: Paaa l und Sarah in einem Me , na Ja Ich war mit g rtrinken, danach gin Szene-Laden zum Vo die um r en Club, der hie es weiter in den neu wir t. Mega Schlange, ha cht ma Ecke aufge in Dr n. he ste an e und mussten fast eine St n re wa es super eng, nen war es heiß und nn da d Un . da n Mensche so unglaublich viele . n, vor mir – Boooom Ja , ER ich stand plötzl schon ch au be ha und llt Ich bin total verkna Date für übermorgen ein
17. März 202 0
4. Juni 2020
Liebes Tagebuch ! Heute geht es mi r gar nicht gut ... Ich weiß nicht, was da drauße n gerade passiert – aber die Welt steht Kopf. Es ist ein bissch en wie in einem ZombieEndzeit-Film. Ic h habe Angst, we iß nicht, was los ist. Es gibt wohl so ein neues Virus, Corona. In den Nachricht en geht es nur noch daru m, alle Mensche n reden darüber, sind ve runsichert. Arbeiten werde ich jetzt erstma l nicht mehr, der Chef der Eisdiele hat mich nach Hause geschickt und den Laden ge schlos sen. Auch meine Eltern wurden fr eigestellt. Wir sollen wohl zu Hause bleib en, denn man weiß noch nic ht, wie gefährlic h dieses komische Virus ist. Hoffentlich werd en wir nicht alle zu Zombies! :(
D
as, was die 17-jährige Tamara schildert, haben wir alle im Jahr 2020 erlebt. In Deutschland, in Europa, auf der ganzen Welt. Von jetzt auf gleich hat sich unser aller Leben verändert – in eine Richtung, wie es wohl kaum einer für möglich gehalten hätte. Corona kam, Corona blieb und hat uns alle aus unserem stressigen, lebendigen, vollgepackten Alltag geholt. Das Virus hat unsere bekannten Strukturen gebrochen, ohne Vorwarnung. Die einen kamen besser damit klar, die anderen weniger gut. Der normale Tagesrhythmus wurde zur Geschichte, denn ab sofort wurde Homeoffice zur Devise der Stunde. Zu Hause bleiben war nun hip und es war und ist vor allem eins: Sicher. Denn wo kein Virus, da auch keine Gefahr sich anzustecken. Wir alle lernten neue Begriffe, einer davon: Social Distancing. War es sonst normal, viele Menschen um sich zu scharen, sein Sozialleben zu pflegen, so galt ab sofort das Gegenteil als cool. Man sollte sich sozial, also räumlich, distanzieren. Keine Freunde mehr treffen, nicht mehr ins Büro gehen, die Kinder nicht in die Kita oder Schule schicken, die Eltern nicht mehr besuchen. Die eigenen vier Wände – the place to be? I feel lonely! li. Seite: Social Distancing ist das Gebot der Stunde und auch, wenn wir wissen, wie wichtig dies ist, so kann es doch auch sehr schmerzhaft sein, auf Treffen mit den Liebsten zu verzichten. Foto United Nations COVID-19 Response // unsplash.com | starline // freepik.com
neuer Welt! Willkommen in einer acht, dass sich Ich hätte niemals ged in ganzes Lebens, me it Ze in so kurzer dern kann. die ganze Welt verän na – es geht nur ro Co Corona, Corona, ze jetzt schon seit noch darum. Ich sit , habe keinen Job Mitte März zu Hause und Jan kann ich nde eu mehr und meine Fr nicht sehen. wegen Corona auch mir fällt die Ich langweile mich, meine Eltern pf, Ko Decke auf den h. Schule ist auch streiten fast täglic h, wie ich mic nicht und ich frage schaffen soll. i Ab s da nächstes Jahr s alles auch in ein, Aber vielleicht ist da bei und ich habe vor zwei Monaten wieder ück! mein altes Leben zur
#coronanervt
Corona hatte zu Beginn nicht nur negative Seiten. Für viele Menschen war es eine Chance aus dem hektischen Alltag auszusteigen, wieder mehr Zeit mit sich oder der Familie zu verbringen, die Wohnung frühlingsfit zu machen, Steuerunterlagen zu sortieren, sich über den Sinn des Lebens Gedanken zu machen. Alles war neu – und wenn von uns nur verlangt wurde, dass wir zuhause bleiben sollen, die Kontakte reduzieren, wo ist dann das Problem. Viele Menschen schätzten dies viel mehr als Luxus, den sie zuvor so kaum kannten. Entschleunigung – ein Wort, welches im Zusammenhang mit Corona immer häufiger durch die Medien ging. Endlich passierten Dinge, die sich der ein oder andere schon lange wünschte: Homeoffice, Digitalisierung und auch die ältere Generation setzte sich vermehrt mit ihren Smartphones auseinander. Aus dem wöchentlichen Meeting wurde eine Zoom-Konferenz, wir lernten GoogleMeet kennen, nutzten Facetime nun mit unseren Freunden, unsere Kinder konnten digital unterrichtet werden, Fitnessstudio war gestern … ab sofort trainierten wir online auf YouTube, bestellten unsere Einkäufe bei Online-Supermärkten, Blumen beim digitalen Floristen, konnten uns sogar digital krankschreiben lassen und Symptome via App vom Arzt abklären lassen. Wie schnell das doch ging und wie bequem die neue Welt doch ist. Man muss gar nicht mehr das Haus verlassen und könnte doch eigentlich wunschlos glücklich sein – oder etwa nicht?
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NACH ENTSCHLEUNIGUNG KOMMT EINSAM Fakt ist: Die soziale Isolierung war nicht selbst gewählt, wir waren in unserer Entscheidung nicht selbstbestimmt. Wir hatten Angst, wollten uns und andere schützen und wer sonst vielbeschäftigt ist, der hatte nun endlich mal Zeit für andere Dinge. Anfangs haben einige damit begonnen, Bananenbrot zu backen, machten Yoga-OnlineSessions im Wohnzimmer, posteten auf den sozialen Medien viel von ihrem neuen Alltag (Stichwort: Homeoffice und Homeschooling zeitgleich). Doch nach einer Weile hatten wir genug von diesem neuen Alltag, das Herz und die Seele lechzten nach dem Prä-Pandemie-Leben. Wir wollten Freunde treffen, im Club tanzen, ins Kino gehen, in vollen Einkaufszenten shoppen und manch einer vermisste sogar den vollgestopften ÖPNV. Kurzzeitig brachte uns das Virus Entschleunigung, langfristig jedoch die Einsamkeit und das Gefühl, von dem realen, vertrauten Leben abgeschnitten zu sein. Dass wir alle gemeinsam dieses Gefühl erlebten, machte es vielleicht akzeptabler, aber nicht besser. Die Psyche ist nicht gemacht für die soziale Isolation. Hinzu kamen diverse andere Gefühle, denn wenn unser Leben sich von jetzt auf gleich ändert, dann kommt der Kopf nicht hinterher. Neben Gefühlen von Einsamkeit mischte sich bei vielen Angst: Was, wenn ich für viele Monate so leben muss; was, wenn ich krank werde, einen geliebten Menschen verliere; was, wenn es das alte Leben so nie wieder geben wird? Bei anderen wiederum schlug die Sorge in Resignation um, in ein Bedürfnis, auch weiterhin selbstbestimmt leben zu wollen. Die Solidarität in der Gesellschaft kippte – und das war der Moment, in dem viele Menschen nun tatsächlich auch ganz alleine mit ihrem wirren Innenleben zurechtkommen mussten.
Homeschooling Dass Kinder zu Hause bleiben macht in Bezug auf Vermeidung und Verringerung von Infektionsherden Sinn. Doch dürfen sie nicht zu den Leidtragenden und großen Verlierern dieser Zeit werden. Foto Annie Spratt // unsplash.com
Schöne, neue Welt Zoom und weitere Plattformen wurden seit Frühjahr 2020 zu unserer neuen Realität und sind aus dem Arbeits- und Privatleben derzeit nicht mehr wegzudenken. Fotos nordwood themes | visuals // unsplash.com
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WAS MACHT SOCIAL DISTANCING MIT UNS? Was zunächst so fremd erschien, sorgte für den neuen Alltag: Social Distancing war – und ist – in aller Munde. Man wundert sich doch, wie schnell man sich an das neue Leben gewöhnt hat, trifft (wenn überhaupt) nur noch ausgewählte Leute, das Büro haben viele von uns seit Wochen oder Monaten nicht mehr gesehen. Pandemie ist die neue Normalität. Wir sind abgestumpft, nur noch genervt von dem Virus. Die Gewöhnung ist zunächst einmal aber ein positiver Effekt, denn dadurch nehmen wir die neuen Zustände als nicht mehr so bedrohlich wahr, wir verlieren ein wenig die Angst, die zuvor aufgekommen sein mag. Die täglichen Corona-Nachrichten langweilen viele von uns. Abstumpfung ist sozusagen ein gesunder Überlebens- und Anpassungsmechanismus. Experten nennen diesen Mechanismus Habituation: Etwas, das man immer wieder und wieder sieht, tut, liest, an das gewöhnt man sich. Corona wird von vielen entkatastrophisiert (was durchaus sehr fatal in seinen Folgen sein kann) und zeitgleich haben sich viele von uns (fast) daran gewöhnt, alleine zu sein. Doch das geschieht nicht ohne Folgen. Wir Menschen sind soziale Wesen, wir benötigen Kontakte, die Kommunikation, das Miteinander, den Austausch, damit wir psychisch gesund bleiben und uns wohl- und integriert fühlen. Fällt das auf einmal weg, so kommt es nicht nur zu Veränderungen auf emotionaler Art (z. B. durch die Entstehung negativer Emotionen), sondern auch auf der Verhaltensebene. Wer mit scharfem Beobachterblick durch die Stadt geht, sich mit Menschen unterhält, die im Kundenservicebereich tätig sind, wer vielleicht auch sich selbst genauer im Blick hat, der erkennt: Der Mensch sucht in der Pandemie intensiv nach Kontakt. Wir wollen keine Zoommeetings mehr, sondern reale Treffen und den Austausch mit Kollegen. Im Supermarkt werden Verkäufer häufiger in Gespräche verwickelt, insbesondere von der älteren Generation und auch in der Bahn wird man manchmal einfach so von Fremden angesprochen. Wir Menschen suchen nach Austausch.
Auch nonverbale Kommunikation hat sich verändert, denn durch die Masken fehlt uns ein wichtiger Teil des Gegenübers. Man erkennt nun nicht mehr, ob die Nachbarin, der Verkäufer in der Bäckerei oder ein Fremder auf der Straße einem zulächelt. Die zwischenmenschliche Kommunikation wurde gen Null gedrückt – der Grund, warum viele von uns nun aktiver werden und den persönlichen Kontakt initiieren. Denn nur so fühlt man sich mit den anderen verbunden, als Teil der Gesellschaft. Studien zeigen, dass Einsamkeit ein großes Problem unserer Zeit ist – auch vor Corona war dies bereits ein Thema. So kann diese Emotion zu einer enormen Belastung beim Einzelnen werden und sogar zu Depressionen und anderen somatischen Erkrankungen führen. Einsamkeit ist also ein Gefühl, dass nicht unterschätzt werden darf und gerade in Zeiten der Pandemie Beachtung finden sollte.
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So sehr wir uns auch an die täglichen Schlagzeilen gewöhnt haben, so sehr wollen viele von uns wieder in Kontakt kommen. Homeoffice ja, aber bitte nicht jeden Tag. Wir tragen Maske, wünschen uns aber auch wieder die vollständige nonverbale Kommunikation unseres Gegenübers und nicht nur das Gespräch durch den Monitor. Wir wollen gemeinsam und in einem Raum herzlich lachen, wollen umarmen und umarmt werden. All das gehört zu uns Menschen, es gehört zu der Art unseres Seins und ohne die Formen des Austausches und der Nähe fehlt einfach etwas. Das Bedürfnis nach Bindung ist eines unserer elementaren Grundbedürfnisse, wir kommen damit auf die Welt, versuchen, dieses Bedürfnis im Leben ständig zu befriedigen (was einigen besser und den anderen weniger gut gelingt). Zwischenmenschlichkeit ist des Rätsels Lösung, doch diese ist nicht für jeden so einfach zu bekommen. Es entsteht ein neuer Generationskonflikt: Die einen, die trotz Pandemie Bindung ausleben können und die anderen, die keine Chance dazu haben und fast schon zum Leiden verdammt sind. Distanzierung schmerzt Social Distancing kann zu einem intensiven Einsamkeitserleben und langfristig auch zu psychischen Problemen wie einer Depression führen. Fotos yanala // freepik.com | United Nations COVID-19 Response // unsplash.com
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ANDERE LÄNDER, ANDERE SITTEN Wie wir Bindung und zwischenmenschliche Nähe ausleben und wie groß unser Bedürfnis danach ist, ist individuell verschieden. So kommt es darauf an, wie wir Bindung zu Hause gelernt haben, das meint, wie die Nähe im Elternhaus gelebt wurde. Auch die Art und Weise wie wir sozialisiert wurden, welche Kultur uns geprägt hat, welche Bindungserfahrungen wir mit Freunden und Partnern gemacht haben, spielt eine Rolle, ebenso wie die Generation, der wir angehören und das Lebensalter. In jungen Jahren ist die Nähe zu anderen enorm wichtig, zum einen, weil liebevolle Körpernähe von vertrauten Menschen beruhigt, zum anderen, weil wir unsere sozialen Fähigkeiten trainieren und verbessern. Gerade aus diesem Grund ist es für Kinder hochrelevant, dass sie Kontakt zu anderen Gleichaltrigen haben. Es ist nicht nur Beschäftigung und Spiel, sondern vor allem ein Lernprozess. Auch in der Adoleszenz sind unsere Kontakte nach außen, also zu Freunden und zum Partner sehr wichtig, denn hier finden wichtige Entwicklungsschritte statt. Die eigene Identität bildet sich heraus, man macht neue Erfahrungen, lernt sich und das Leben besser kennen und findet idealerweise Orientierung und Ziele für den weiteren Lebensweg. Hinzukommt, dass insbesondere im Jugendalter die Abnablung von den Eltern und die Fokussierung auf die Peer Group einen wichtigen Prozess darstellt. Worauf man mit Sicherheit keine Lust hat, ist, als Teenie wochenlang mit seinen Eltern abzuhängen. Doch Corona macht es möglich – wie man in den Tagebucheinträgen unserer Protagonistin Tamara zu Beginn sehen konnte. Das Homeschooling schützt die jungen Menschen zwar und sorgt dafür, dass Schulen nicht zu Infektionsherden werden. Freundschaften pflegen, die Beziehung zum Partner intensivieren oder sei es auch nur, sich zu verlieben, auf Partys tanzen – all die Dinge, die Jugendliche eben so machen, fehlen. Dies kann langfristig zu Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, einen Gefühl, nicht dazuzugehören oder den Anschluss zu verpassen und im schlimmsten Fall auch zu einer handfesten Depression führen. Schule ist eben nicht nur lernen, sondern dieses System berücksichtigt vor allem auch Kontakt, Kommunikation und Bindung. Für manche wird es einfacher sein, Beziehungen zu Freunden zu halten, was aber, wenn dies (vielleicht aus Überbesorgnis der Eltern oder Scham, jemanden nach Hause zu bringen) nicht möglich ist? SOCIAL DISTANCING »
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Fakt ist: Durch das Social Distancing bleiben einige Kinder und Jugendliche ganz sicher auf der Strecke. Hier ist es wichtig, diese jungen Menschen wieder aufzufangen und besonders zu integrieren, wenn die Pandemiewelle abgeebbt ist. Doch auch für junge Erwachsene, die derzeit im Studium sind oder eine Ausbildung machen, kann das Social Distancing schwer sein. Oftmals sind sie selbstbestimmter, dürfen mehr und müssen nicht erst die Eltern fragen, was erlaubt ist und was nicht. Dennoch: Auch hier sind Erfahrungen im zwischenmenschlichen Kontext für die eigene Entwicklung wichtig, die nun ausbleiben. Und was ist eigentlich mit den Singles in unserem Land? Tinder und andere Datingportale existieren weiterhin und es gibt nicht wenige Männer und Frauen, die auch für Treffen verfügbar wären. Aber was, wenn man das nicht will? Was, wenn man nicht gerade die Familie oder die engen Freunde um die Ecke wohnen hat? Wer dann noch seinen Job verliert oder in Kurzarbeit geschickt wird, der hat eindeutig die Niete gezogen. So ähnlich dürfte es der älteren Generation gehen. In Pflegeheimen gelten immer noch strikte Besuchsregelungen, mit der modernen Technik kommt man nicht unbedingt klar und so scheiden für viele Videotelefonie und Online-Einkäufe aus. Was für die Hochbetagteren bleibt, ist eine neue, fremde Welt, in der sie nicht interagieren können, sondern in welcher nun Vorsicht walten lassen das höchste Gebot ist.
Foto United Nations COVID-19 Response // unsplash.com
Und wie sieht das Ganze bei unseren Nachbarn aus? In Deutschland leben wir in einer stark individualistischen Gesellschaft, hier kommen viele auch gut alleine klar und das was zählt, ist oftmals die Selbstverwirklichung. In anderen Ländern, wie in Italien, Griechenland oder Spanien, ist die Gesellschaft oft kollektivistisch geprägt. Die Menschen sind enge Körperkontakte und viele soziale Beziehungen gewohnt – es gehört einfach zum Leben dazu. Wird das genommen, dann wird die gesamte Kultur eines Wertes beklaut, der Millionen von Menschen wichtig ist. Und natürlich hat die Isolation, das Zurückziehen, das Aufpassen auf sich und die Liebsten auch hier Folgen und hinterlässt Spuren. Am Ende bleiben wir doch alleine mit unseren Emotionen, mit der Einsamkeit, mit der Trauer, dass sich die bekannte Welt von einen Tag auf den anderen verändert hat und uns nichts anderes übrig bleibt, als mitzuziehen. Man fragt sich, wie es wohl den Menschen im hohen Norden geht, in Norwegen, Schweden und Finnland? Hier sind große Distanzen üblich, viele leben in einer Einöde und sind es gewohnt, mit sich alleine klarzukommen. Dennoch: Einsamkeit schmerzt jeden und die räumliche Distanzierung voneinander schützt uns zwar vor dem Virus, schmerzt aber gleichzeitig im Inneren. Das auszuhalten ist die Kunst, die Corona uns abverlangt.
EIN
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AUGUST-HORCHMUSEUM
Karten [0375] 27 411-4647 / -4648 www.theater-plauen-zwickau.de
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RESILIENZFAKTOREN KÖNNEN SCHÜTZEN So weitreichend die Folgen der Isolierung und der Distanzierung voneinander auch sein können, so gibt es dennoch protektive Faktoren, welche die psychische Gesundheit positiv beeinflussen und somit das individuelle Wohlbefinden steigern können. Fakt ist: Obwohl zwischenmenschliche Nähe und Bindung zentrale menschliche Grundbedürfnisse sind, geht am Ende des Tages jeder von uns anders mit der Situation um. Die Pandemie stellt uns alle vor Herausforderungen, was aber nicht heißt, dass wir sie nicht meistern können. Das Leben geht für einige von uns ganz normal weiter, im Job, in der Partnerschaft, mit Notbetreuung in der Kita und Schule, mit dem Pflegen von Freundschaften – wenn auch nur über Videotelefonie. Einige haben sich schneller und besser an die Situation angepasst, was einerseits mit den äußeren Faktoren zusammenhängt. Wer normal weiterarbeiten kann, sein fixes Einkommen hat, eine stabile Partnerschaft, der muss sich auch keine Sorgen machen und der empfindet nur wenig Einsamkeit und Zukunftsangst. Andererseits gibt es aber auch Menschen, denen die Pandemie auf allen Ebenen zugesetzt hat: Die, die rund um die Uhr arbeiten müssen (z. B. das Klinikpersonal, allen voran die Pfleger auf den Corona-Stationen) und die, die ihre Jobs verloren, nun finanzielle Sorgen haben, gegebenenfalls die Familie nicht mehr versorgen und den Kredit für das Haus nicht mehr zahlen können. Neben dem Social Distancing warten also noch andere Probleme auf einen Großteil der Menschen. Dennoch gibt es auch innerpsychische Faktoren, die uns die aktuelle Gegebenheit besser aushalten lassen können. Wichtig ist ein Mitschwingen anstatt ein Dagegenhalten. Die Pandemie ist real, ebenso gibt es derzeit Regelungen, an die wir uns alle zu halten haben, damit das Geschehen schnellstmöglich ein Ende nehmen kann und wir zeitnah wieder wie früher leben können. Zurück zum normalen Leben Dass Corona in diesem Ausmaß nicht für immer bleibt, ist klar. Früher oder später werden wir uns wieder umarmen und treffen dürfen. Bis dahin heißt es: Durchhalten. Foto Toa Heftiba // unsplash.com
#STAY
STRONG Was also hilft, ist Akzeptanz, denn ändern können wir gerade nichts. Wir können die Gegebenheiten aber für uns selbst so optimal wie möglich gestalten und dabei können wir auch an die anderen denken. Warum den Großeltern oder den Eltern nicht ein Tablet oder Smartphone besorgen, sodass man nicht nur telefonieren, sondern sich auch sehen kann. Das schafft emotionale Nähe und hält Bindung aufrecht. Wichtig ist auch, gut für sich zu sorgen: Wer unter Einsamkeitsgefühlen leidet, sollte versuchen, Freunde zu kontaktieren oder über soziale Netzwerke mit anderen in Kontakt zu kommen. Online-Kommunikation ist natürlich anders, aber neue Situationen erfordern neue Lösungen – und so kann eben auch ein Telefonat via Skype, Zoom & Co. glücklich machen und Unterstützung bieten. Zudem kann es hilfreich sein, Abstand zu den täglichen negativen Nachrichten zu nehmen und sich wieder mehr auf das eigene Hier und Jetzt zu fokussieren: Mehr Sport, mehr Bewegung, mehr Schlaf, mehr gesunde Ernährung, mal wieder lesen, Online-Weiterbildungen machen, ein Instrument lernen – denn es gibt auch zahlreiche Dinge, die Bindung zu anderen zwar nicht ersetzen, aber immerhin zum individuellen Wohlfühlen beitragen können. Wer im Homeoffice arbeitet, kann sich in den Pausen mit Kollegen in einem virtuellen Meeting-Raum treffen und hier den üblichen Klatsch und Tratsch betreiben. Weiterhin ist es wichtig, auch zu Hause eine feste Tagesstruktur einzuhalten, idealerweise mit täglichen kleinen Kontakten zu Familie und Freunden. Hier ist es wichtig, über sein persönliches Befinden zu sprechen. Wer also einsam ist, sollte das auch mitteilen, denn auch dies kann Bindung fördern und Entlastung schaffen. Und auch an die Kinder und Jugendlichen sollte gedacht werden: Weniger Verbote, mehr Vertrauen und Förderung der Selbstständigkeit können hier hilfreich sein. Und eine Sache ist sicher: Die Pandemie wird uns nicht auf ewig begleiten. Die Impfwelle rollt, die Forschung zu dem Virus überschlägt sich und früher oder später werden wir unser bekanntes (oder auch ein neues) Leben wieder zurückhaben, mit vollen Kinos, den Treffen im Biergarten, den Besuch bei Oma und Opa und Partys, auf denen wir wild und eng umschlungen mit unseren Freunden tanzen können. Bis dahin aber heißt es: Solidarität zeigen, Maske auf und gut für sich sowie für seine Mitmenschen sorgen.
Text Jessica Laqua Info www.zusammengegencorona.de 04 21 bis 05 21
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Erinnerungen an die eigene Kindheit wachzurufen fällt vielen Menschen schwer. Wir können aber getriggert werden und dies kann sogenannte Flashbacks oder eben Erinnerungen wachrufen: Durch ein Lied, einen speziellen Geruch, einen Ort, ein Foto, eine bekannte Stimme. Doch Erinnerungen sind nicht immer nur im Kopf abgespeichert, sondern können sich auch auf körperlicher Ebene manifestiert haben. Insbesondere bei dem Erleben von Traumata spielt dies eine Rolle.
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Mir wird ganz komisch, wenn ich daran denke. Es war, als schnüre sich meine Kehle zu. Ich bekomme keine Luft mehr, alles dreht sich, fühlt sich unrealistisch an. So, als sei ich in einer Blase, dahinter ist alles verschwommen. Meine Knie werden weich. Meine Gedanken rasen, ich schwitze, mein Herz klopft wie verrückt und alles, was ich dann noch will ist: Raus, raus und zwar sofort.« Joachim, 64 Jahre alt, pensionierter Lehrer, schildert seiner Psychotherapeutin sein intensives Erleben. Er spricht über seine Angst, die ihn überkommt, wenn er in Situationen ist, aus denen er nicht so einfach entkommen kann. Ein voller Zug, ein Bus mit vielen Menschen, die alle drängeln und quetschen, ein überfüllter Supermarkt am Samstagnachmittag, der Aufzug, manchmal sogar im Auto, wenn er als Beifahrer bei anderen mitfährt. In solchen Situationen dreht sein Körper durch, ebenso seine Gedanken. Er befindet sich im Teufelskreis der Angst, kann das Ganze nicht unterbrechen. Die Therapeutin exploriert, ob es einen Auslöser gab und wann solch eine Panikattacke das erste Mal aufgetreten sei. »So ganz kann ich mich nicht daran erinnern, aber es kam einfach so über mich. Ich saß mit meiner Frau in einem Café, es war im Sommer, wir haben ein Eis gegessen. Mir ging es gut, ich kann mich nicht erinnern, dass etwas Schlimmes mich zu diesem Zeitpunkt beschäftigt hat. Ich wurde zuvor berentet, habe damit vielleicht etwas gehadert, aber sonst war da nichts«, so Joachim. Er ist sichtlich angespannt, die Fragen stressen ihn. Die Therapeutin exploriert erneut und geht weit zurück in die Kindheit. Auch dort habe es kein dramatisches Ereignis gegeben. Dann fragt die Therapeutin, ob der ehemalige Lehrer etwas über seine Geburt wisse. »Ja, da habe es wohl Komplikationen gegeben, sagte meine Mutter mal. Meine Tante berichtete mir dann, dass ich im Geburtskanal stecken geblieben sei und nur wenige Sekunden über Leben und Tod entschieden haben. Meiner Mutter sei es danach gar nicht gut gegangen, weshalb sie wohl auch nicht mit mir darüber gesprochen hat.« Die Psychotherapeutin stellt eine Hypothese auf: In sehr jungen Jahren können ebenso wie im restlichen Leben Traumata passieren, so auch bei der Geburt. Unser Gehirn, insbesondere der Hippocampus (ein Gehirnareal, in welchem Erinnerungen abgespeichert werden), verankert diese in der Amygdala, oder anders: dem limbischen System, das Zentrum, welches u.a. für Emotionen, wie Angst, zuständig ist. Wenn wir Erinnerungen bilden, sind dies nicht nur rein kognitive Prozesse, sondern all unsere Sinne sind daran beteiligt. Je mehr Emotionen involviert sind bzw. je intensiver die Situation ist, umso eher speichern wir diese ab. Das erklärt auch, warum es manchmal nur einen Geruch benötigt, um eine Kaskade von Erinnerungen zum Leben zu erwecken. Doch zurück zu Joachim und seiner Therapie-Sitzung: Die erfahrene Psychotherapeutin stellt die Hypothese auf, dass die Erfahrung während seiner Geburt bei Joachim traumatisch abgespeichert wurde. Es sei ein lebensbedrohlicher Zustand für den Säugling gewesen, die Erinnerung sei auf somatischer Ebene als Körpererinnerung gebildet worden. So hat er auf kognitiver Ebene zwar keine Erinnerung, aber sein Körper erinnert sich dennoch. Es war eng, es war gefährlich, es hat extreme Angst ausgelöst. Und nun, 64 Jahre später, kommt dieses Gefühl in Form von Panikattacken wieder. Der Körper erinnert sich.
Unser Körper li. Seite: Er ist mehr, als nur eine Hülle. In ihm schlummern Erinnerungen, die zu jeder Zeit existent werden können. Fotos Racool Studio | Alliesinteractive // freepik.com
Frühkindliche Erfahrungen Schon in jungen Jahren speichert unser Gehirn Erinnerungen, insbesondere auf somatischer Ebene, da die Bereiche für die sprachlichen Erinnerungen noch nicht ausreichend ausgebildet sind. Foto Duillaume De Germain // unsplash.com
DURCH DEN KÖRPER IN DIE SEELE SCHAUEN Psyche, ja was ist das eigentlich? Wir sind moderne Menschen, leben im Jahr 2021, können uns durch die Digitalisierung überall und zu jeder Zeit weiterbilden, häufen Wissen an. Unser Kopf ist der Ort, in dem sich alles abspielt. Und was ist mit unserem Körper? Der soll fit sein und Leistung bringen – bestenfalls so lange wie möglich. Fakt ist, dass unser Geist und unserer Körper ein System abbilden, sozusagen unzertrennlich sind und sich gegenseitig beeinflussen. Was der Geist erlebt, erlebt auch der Körper – und andersherum. So kann auch der Körper Erinnerungen ausbilden. Man spricht hier vom Körpergedächtnis. Bewegungen, Schmerzen, Zärtlichkeiten: All das wird über die Haut als Sinnesorgan an unser Gehirn geleitet und im Verbund entsteht dort eine Erinnerung. Wir erlernen Bewegungen, das Gehen, das Radfahren, im Sport. Natürlich wird dies als Gedächtnisspur im Gehirn zu finden sein. Doch bedeutsam sind Körpererinnerungen vor allem dann, wenn es um Traumata geht. Dies meint schlimme Erfahrungen, die fragmentiert und nicht richtig im Gedächtnis abgespeichert und dadurch immer wieder durch kleinste äußere Reize getriggert, d. h. erregt werden können. Denn nicht alle Erinnerungen sind dem Bewusstsein zugänglich, so wie es bei unserem Protagonisten Joachim der Fall ist. Es gibt vorsprachliche Erfahrungen, die häufig somatisch abgespeichert werden. Insbesondere solche Menschen, die häufig übererregt sind, ständig unter Strom stehen, immer im Stress sind, Schmerzen haben, die sich somatisch nicht erklären lassen, einen hohen Muskeltonus haben, der Probleme, z. B. in Form von Verspannungen – gerade dann kann es sinnvoll sein, sich den Körper anzuschauen und hier mit dem Bewusstsein in Kontakt zu kommen, denn nicht alles lässt sich auf kognitivem Wege verändern und erreichen. Wie eben schon erwähnt, werden frühkindliche Erinnerungen in der Amygdala abgespeichert, da der Hippocampus erst später ausgebildet ist. Die Amygdala ist leicht triggerbar und reagiert mit extremen Emotionen, in Joachims Fall mit intensiver Angst, die sich in Panik steigert. Es gibt Menschen, die können so sehr in ihr Trauma geworfen werden, dass sie nicht mehr sprechen können, sobald sie getriggert werden. In diesem Fall helfen spezielle Traumatherapeuten bei der Verarbeitung des Erlebten – immer mit dabei ist auch die Frage nach dem körperlichen Empfinden. Das Wichtigste: Die Medizin zur Heilung trägt der Körper in sich selbst – unsere Selbstheilungskräfte, die im therapeutischen Setting angesprochen und aktiviert werden. 04 21 bis 05 21
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»Die Erinnerungen liegen nicht in Fächern, nicht in Möbeln und nicht im Kopf. Sie wohnen mitten in uns. Meistens schlummern sie, aber sie leben und atmen, Und zuweilen schlagen sie die Augen auf. Sie wohnen, leben, atmen und schlummern überall. In den Handflächen, in den Fußsohlen, in der Nase, im Herzen und im Hosenboden. Was wir früher einmal erlebt haben, kehrt nach Jahren und Jahrzehnten plötzlich zurück und blickt uns an. Und wir fühlen: Es war ja gar nicht fort. Es hat nur geschlafen. Und wenn die eine Erinnerung aufwacht und sich den Schlaf aus den Augen reibt, kann es geschehen, dass dadurch auch andere Erinnerungen geweckt werden. Dann geht es zu wie morgends im Schlafsaal!« Quelle: Erich Kästner, »Als ich ein kleiner Junge war«, S. 63-64, dtv Verlag, 2003
Blockaden lösen Durch Beschäftigung mit dem Körper, dem Spüren des Seins und dem Wahrnehmen des eigenen Befindens durch Achtsamkeit können wir näher mit uns in Kontakt kommen. Foto Manu B. // unsplash.com
ACHTSAMKEIT, UM MIT SICH IN KONTAKT ZU KOMMEN Sich nun eigenständig auf die Suche zu machen, nach eigenen Geburtserfahrungen zu forschen, dies in Zusammenhang mit dem ständigen Stress im Leben zu bringen … so funktioniert es wahrlich nicht. Eine Anleitung durch speziell ausgebildete Therapeuten ist nötig, wenn es sich um größere Probleme und einen hohen Leidensdruck handelt. Was aber jeder von uns machen kann: Mit seinem Körper in Kontakt zu kommen. Dabei hilft das große Feld der Achtsamkeit. Ein großes Thema mit vielen Facetten und dennoch eine Technik, die uns den Zugang zu uns selbst verschafft. Wir können durch achtsame Praxis vom Denken ins Spüren kommen, weg von kognitiven Prozessen, hin zu dem, was wir auf physischer Ebene fühlen. Wenn es um Körpertherapie geht, dann sprechen wir vor allem über das Spüren des Körpers. Wir lenken die Wahrnehmung vom Außen auf das Innen. Dabei geht es nicht darum, Erinnerungen von früher wachzurufen, sondern den Körper anzuregen, neu zu spüren, anders zu fühlen und so eine verbesserte Lebensqualität im Hier und Jetzt zu finden. Übungen zum Thema Achtsamkeit finden sich zuhauf im Internet (z. B. auf YouTube.com oder bei Spotify), ebenso eignen sich Meditations-, Yoga- und Atemübungen sowie angeleitete Achtsamkeitsübungen, um den Fokus auf den Körper zu richten, sich mehr zu spüren und im Idealfall Blockaden im Innen zu lösen.
Text Jessica Laqua 04 21 bis 05 21
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TITEL
« KÖRPERERINNERUNGEN
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S T A D T
LEBEN MEINE STADT MEIN LEBEN MEIN KOMPASS
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Stilenthusiastinnen Lisa Teucher und Claudia Enzmann
Eine Zeitreise ins Jahr 1956
INHALT S TA D T L E B E N THEMA 30 ZURÜCK ZUR WEIBLICHKEIT Mit Retro-Schick und guter Laune 34 DER MIT DEM LICHT SPIELT Naturschutz und Forstwirtschaft 38 BSV ZWICKAU Tauziehen um geplantes Ballsportzentrum
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Revierleiter Martin Meyer im Sachsenforst
Das Rennen ums Licht
KUNST UND KULTUR 46 KREATIVE GEMEINSCHAFT Zwischen Loslassen und Neubeginn 50 ZURÜCK ZUM ANALOGEN Darkness Shall Rise Productions
Tipp des Monats Alter Gasometer mit neuen Terminen
»Sommerbühne 2.0« Auch im Jahr 2021 wird es beim Alten Gasometer wieder eine Sommerbühne geben! Ab dem 25. Juni wird es mit verschiedenen Konzerten im Sommergarten musikalisch und humoristisch.
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Fünf Vereine - eine Mission Neue Hallen braucht die Stadt
Initiative Ballsportzentrum
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MIT RETRO-SCHICK UND GUTER LAUNE
Gerade die 50er-Jahre üben eine fast schon magisch zu nennende Faszination auf Menschen aus, welche die Zeit selbst nicht live erlebt haben. Sie stehen für Rock ’n’ Roll, Milchshakes und Petticoats. Die Welt schien noch in Ordnung, leichter, langsamer und vielleicht ein wenig geordneter, in jedem Fall aber in Modefragen stilsicherer. Jenem Zauber erlegen sind auch zwei junge Frauen aus dem Erzgebirge, doch nicht nur privat setzen sie auf den Retro-Chic, sie haben die 50er zu ihrem Geschäftsmodell erkoren. 04 21 bis 05 21
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RETRO-SCHICK »
Lisa Teucher re. o.: Die Fotografie begleitet die junge Erzgebirgerin schon ein Leben lang. Inspiriert von den Bildern ihres verstorbenen Großvaters griff sie schon früh nach der analogen Spiegelreflex-Kamera ihres Vaters. Mit »Rock your soul – Photography« (www.rockyoursoul-photo.de) wurde die Leidenschaft zum Beruf. Neben dem fast schon legendären 50s Shooting setzt sie regelmäßig auch Cars & Bikes und die Hund-Mensch-Beziehungen in Szene.
Claudia Enzmann re. u.: Bereits nach den ersten Nähversuchen merkt die Autodidaktin, dass sie mehr will, als Babymützen zu nähen. »Also habe ich mir ein Schnittmuster für ein Petticoat-Kleid heruntergeladen und das lief so gut, dass meine Nachbarin daraufhin gleich zu meinem ersten Model wurde.« Bald kann sie sich vor Aufträgen kaum noch retten und aus dem anfänglichen Nebengewerbe wird mit der Maßschneiderei »Twist'in Dresses« (www.twist-in-dresses.com) ein Vollzeitjob.
»
Zeitreise 1956« nennen die beiden Stilenthusiastinnen ihr Geschäft in der Annaberg-Buchholzer Innenstadt. Am ehesten lässt sich die Idee dahinter als Symbiose der Talente beider Frauen beschreiben. Denn während sich Modemacherin Claudia Enzmann der Maßschneiderei traumhaft schöner Roben verschrieben hat, gehört Lisa Teuchers große Leidenschaft dem fotografischen »in Szene setzen« ihrer Models. »Wir wollten es unseren Kunden schlicht einfacher machen«, lächeln die Damen gut gelaunt. Und so brauchte das gemeinsame »Kind« einen Namen: Die »Zeitreise 1956« war geboren. Einen besonderen Grund, warum es nun 1956 und nicht beispielsweise 1953 oder 54 heißt, gibt es übrigens nicht. »Es liegt einfach mittendrin«, lacht Claudia. »Die Zahl hat uns gefallen«, fügt sie augenzwinkernd hinzu. Auch privat leben die beiden Erzgebirgerinnen ihre Liebe zur Rock ’n’ Roll-Ära aus: Musik, Autos, das persönliche Verhalten gehören dazu wie auch das »ein bisschen mehr auf sich und sein Äußeres zu achten. Generell haben beide Geschlechter früher mehr Wert auf ihr Äußeres gelegt. Männer sind damals nicht einfach in Jogginghose herumgelaufen. Männer wie Frauen waren immer gut gekleidet.«
ZURÜCK ZUR WEIBLICHKEIT Gut eine Stunde brauchen die Damen nach eigenen Aussagen, um sich morgens stilecht für ihren Tag aufzuhübschen. »Ich finde es großartig, wenn ich früh ins Geschäft komme und mich erst mal schick machen darf«, so Claudia. »Und auch den Kunden gefällt es. Wir hören oft: ›Sie sehen so toll aus.‹« Und nicht zuletzt repräsentiere man ja auch das eigene Geschäft. Oft kämen die Frauen fast schüchtern und nur »um mal zu schauen« in die Boutique, weil sie der Meinung sind, ein Kleid stünde ihnen eh nicht, erzählen die Ladies. »Das ist so traurig, weil wirklich jeder Frau ein Kleid steht. Gerade die Mode der 50er-Jahre holt das Beste aus der weiblichen Figur heraus. Man hat es nur einfach vergessen oder traut sich nicht und schlüpft in eine Jeans und ein T-Shirt … Doch was ein Kleid wirklich aus einer Frau machen kann, dieses Gefühl von Weiblichkeit – unbeschreiblich. Das ist es, was wir den Frauen wiedergeben wollen.« Und auch den dazugehörigen Männern gefällt das Ergebnis des Umstylings hervorragend, wie die beiden Unternehmerinnen glaubhaft versichern. 04 04 21 21 bis bis 05 05 21 21
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Liebevoll bis ins Detail Stilecht eingerichtet ist auch der Laden, mit jeder Menge Herzblut und Handarbeit.
Das Angebot des detailverliebten Geschäftes in der Annaberger Kupferstraße reicht von maßgefertigten Kleidern und Röcken hin zu Mänteln, Jäckchen und Schürzen. Und natürlich geht nichts ohne passende Accessoires wie Haarschmuck, Tücher, Mützen. Seit Kurzem werden hier auch die Herren der Schöpfung fündig, mit Hemden und Westen reagieren die Vintage-Fashionistas auf die steigende Nachfrage. Klar sei alles im Moment ein wenig komplizierter: ohne Anprobe gehe es in einer Schneiderei halt kaum. »Aber wir geben nicht auf und entwickeln eigentlich täglich neue Ideen und Produkte, damit uns die Leute nicht vergessen. Seit Neuestem beziehen wir Haustiere mit in unsere Produktserien ein. Wir versuchen uns möglichst breit aufzustellen.« Und auch beim Thema Fotografie müssen die Ladys auf Nachcoronazeiten vertrösten. Zwar darf Lisa ganz normal zum Shooting bitten, allerdings wünschen die meisten Anfragen ein komplettes Styling im 50er-Jahre Look mit Frisur und Makeup und genau das darf momentan noch nicht durchgeführt werden. Also wurden alle Termine vorerst auf Eis gelegt. Dennoch, die Nachfrage sei ungebrochen hoch und der Blick auf die Warteliste lässt die beiden Damen positiv in die Zukunft schauen. Und bis die Damen wieder persönlich vollumfänglich für ihre Kundschaft da sein können, vertreibt ein Blick in den Onlineshop des Vintage-Stores den Lockdown-Frust und macht Lust auf eine Zeitreise ins Jahr 1956.
Text JoKri Fotos Lisa Teucher Info www.zeitreise1956.de
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« RETRO-SCHICK
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N AT U R S C H U T Z U N D F O R S T W I R T S C H A F T
»Schreib bloß keinen romantischen Artikel«, lautete die scherzhafte Ansage der Redaktion, und auch der Förster rollte mit den Augen, als ich ihm mit einem Augenzwinkern meine nicht ganz ernst gemeinte Titelidee »Der Förster vom Antonsthal« vortrug. Doch wie soll man nicht romantisch werden … 04 21 bis 05 21
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D E R M I T D E M L I C H T S P I E LT »
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enn der smarte 30-Jährige dann so vor einem steht, das leicht gelockte Haar locker zum Man Bun gezwirbelt; auf der weiträumigen Lichtung, die hinter endlosen Wäldern den Blick auf Keilberg und Fichtelberg freigibt? Wenn er dann erzählt von seiner Jule, mit der er fast seit Kindertagen zusammen ist, mit der er die halbe Welt bereist hat und mit der er in Südamerika beschlossen hat, wieder ins Erzgebirge zurückzukehren, weil es hier doch am schönsten ist? Und wenn er mit glühender Begeisterung von seiner Arbeit schwärmt, die ihn so ausfüllt, dass er darüber gern mal den Feierabend vergisst? Auch der Spaziergang durch den Wald, zu dem wir uns verabredet haben, erfüllt alle Erwartungen an die Idylle des Erzgebirges. Doch während wir laufen, gibt Martin Meyer, seit gut einem Jahr Revierleiter beim Staatsbetrieb Sachsenforst im Forstbezirk Eibenstock, auch viele nachdenkliche Einblicke in den Arbeitsalltag und die generationenübergreifende Verantwortung eines Försters.
Früher machte die Tanne zusammen mit der Buche etwa zwei Drittel des Erzgebirgswaldes aus. Die Fichte, die heute fast überall dominiert, hielt mit Beginn des Bergbaus im Erzgebirge flächendeckend Einzug, weil sie schnell wuchs und damit ein guter Holzlieferant war. »Somit kam sie auch an Stellen, die eigentlich nicht für sie geeignet sind – und dort fällt sie heute dem Borkenkäfer besonders schnell zum Opfer«, erklärt der studierte Forstwirtschaftler. Doch die lichten Stellen, die durch den Borkenkäferbefall entstanden sind, sind auch eine Chance, den Wald wieder naturnah zu gestalten. Artenreiche Dauerwälder anzulegen, ist das Ziel, das Martin Meyer mit ganzer Kraft verfolgt. Wie Mosaiksteinchen fügt er dafür unterschiedlichste Baumarten, ihren Ansprüchen entsprechend, zusammen – Weißtanne, Eiche und Bergahorn, Erlen und Ulmen an den Bachläufen, Buchen unter Fichten, Hecken an den Waldsäumen.
DAS RENNEN UMS LICHT
Eingespieltes Team
Der naturnahe Waldumbau liegt ihm besonders am Herzen. Immer wieder hält er an, um uns auf die dunklen »Fichtenäcker« hinzuweisen, die wir alle für »normalen Wald« halten. »Schaut doch mal«, sagt er, »kein Unterwuchs, kein Kraut, kein Strauch, nichts. Alles dunkel.« Für ihn ist Waldgestaltung »das Spiel mit dem Licht«. »Als Förster kann ich mit Licht steuern, wie es in 20 oder 50 Jahren hier aussehen wird«, erklärt er seine Arbeit. »Ich muss dafür sorgen, dass die Baumarten, die in diesem Wald wachsen sollen, das Rennen ums Licht gewinnen.« Dafür gilt es, gezielt Freiräume zu schaffen oder bestehende Lichtschächte zu nutzen, um dort vielfältige Baumarten anzupflanzen. »Die Tanne ist als Baum naturnaher Bergmischwälder die Königin des Waldes – sie ist unser Hoffnungsbaum«, sagt Martin Meyer.
Die steirische Rauhhaarbracke Ida ist Martin Meyers ständiger Begleiter – auch bei der Jagd. Immer wieder ertönt ihr Fährtenlaut, mit dem sie auf eine Wildspur aufmerksam macht.
WALD UND WILD Dieses bunte Mosaik gefällt nicht nur den Menschen – es schmeckt auch dem Wild. »Waldpflege ist immer auch Wildpflege«, meint Martin Meyer ernst und verweist damit auf einen für ihn unentbehrlichen Bestandteil seiner Forstarbeit: die Jagd. »Was nützt es, wenn wir Setzlinge einbringen, sie hegen und pflegen, und dann kommt das Wild und knabbert die zarten Triebe ab? Die besonderen Baumarten sind wie Pralinen für das Rot- und Rehwild – gerade die Bäume, die wir brauchen, verbeißen sie mit Hochgenuss.« Schonungen einzäunen, wie es früher Usus war, ist heute oft keine Option: »Erstens ist es sehr aufwendig, zweitens funktioniert es nicht bei kleinteiligen Mosaikbepflanzungen, und drittens bedient sich das Wild dann woanders.« Die Jagd ist für Martin Meyer die beste Möglichkeit, die Natur im Wald zu regulieren: »Wir müssen unsere Wohnung erst renovieren, bevor hier alle wieder gut leben können«, versinnbildlicht er. Bedeutet: Der Wald muss sich erst erholen, wieder artenreicher werden. Wenn die Eichen, Tannen und Buchen dann groß sind und selbst Tausende Samen werfen, kann der Wald auch wieder mehr Wild ertragen, weil mehr Nahrung für alle da ist.
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Doch warum können wir die Natur nicht einfach sich selbst überlassen? Mit dieser Frage wird Martin Meyer oft konfrontiert. Er sagt: »Der Forst hat bei aller Idylle auch eine wirtschaftliche Funktion. Holz ist ein gefragter nachwachsender Rohstoff. Nirgendwo lässt sich der Naturschutzanspruch besser mit der Holzproduktion verbinden als bei uns in Deutschland. Hier gibt es strenge Regeln und gute Gesetze. Wenn wir das Holz aus anderen Ländern importieren, können wir davon ausgehen, dass dort die Natur zerstört wird – ganz abgesehen von den langen Transportwegen. Dann lieber eine kontrollierte Holzproduktion nach ökologischen Gesichtspunkten hier bei uns vor der Haustür – denn hier ist Naturschutz am sichersten.«
Alles im Blick 26.200 Hektar Waldfläche umfasst der Forstbezirk Eibenstock, für den Martin Meyer im Revier Antonsthal verantwortlich ist – einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete des Erzgebirges.
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Zum naturnahen Waldumbau gehört für Martin Meyer auch, Totholz im Wald zu belassen: »Es bietet Nährstoffe und Lebensraum für viele kleine Tiere. In hoch abgesägten Baumstubben oder abgebrochenen Baumriesen nisten sich Vögel und Fledermäuse ein. Außerdem speichert Totholz Wasser wie ein Schwamm und wirkt damit wie ein Kühlschrank für das Waldinnenklima.« Diese Ansätze sind nicht neu. Vieles davon formulierte der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz schon vor über 300 Jahren, der damit hier im Erzgebirge 1713 das Prinzip der nachhaltigen Waldwirtschaft begründete.
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Und doch stößt der naturnahe Waldumbau in der Gesellschaft oft auf Unverständnis. Braunäugige Rehe jagen? Äste und Stämme einfach liegen lassen? Wie einen Flickenteppich verschiedenste Baumarten zu einem bunten Mosaik kombinieren? »Ja«, sagt Martin Meyer, »das ist der Weg, mit dem wir unsere Landschaft nachhaltig verändern und den Generationenvertrag erfüllen – denn wir schaffen die Zukunft für unsere Kinder.«
Text Sylva-Michèlè Sternkopf Fotos Désirée Scheffel | Regionalmanagement Erzgebirge
HERRLICH, DIESES ERZGEBIRGE ...
Bis auf unse Bis unser unsere e
Jugendbanden. Ju gendbanden.
Kriminell gut gelaunt und mit Gummistiefeln bewaffnet stromern diese Räuber durch Wälder und Wiesen, bauen geheime Unterschlüpfe und liefern sich wilde Schlammschlachten. Sogar über illegale Regenwurm rennen wird gemunkelt. Und die Eltern? Finden das auch noch toll!
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des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erfolgt auf der Grundlage des vom Deutschen Bundestag beschlossenen Haushaltes.
Neue Hallen braucht die Stadt TA U Z I E H E N U M G E P L A N T E S B A L L S P O R T Z E N T R U M
Die Abstimmung zum Doppelhaushalt der Stadt Zwickau brachte es an den Tag: Das Großprojekt »Ballsportzentrum« muss - mal wieder - um wenigstens ein Jahr verschoben werden. Für den Bundesligisten BSV Sachsen unter Umständen eine existenzielle Entscheidung. Wie es nun weitergeht und was als Nächstes geplant ist, darüber sprach KOMPASS mit BSV-Vizepräsident Jacek Wasilewski und Coach Norman Rentsch.
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BSV ZWICKAU »
arena-e.de
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eit Jahren bereits steht die Investition auf der Dringlichkeitsliste der Stadt und dennoch nimmt das Tauziehen um das geplante Ballsportzentrum im Zwickauer Stadtteil Neuplanitz kein Ende. Jahr um Jahr das gleiche Spiel: Der Baubeginn wird verschoben. Die Gründe liegen – nicht zuletzt dank weltweiter Pandemie - klar auf der Hand, es mangelt am notwendigen »Kleingeld«. Stolze 24 Millionen Euro würde die Umsetzung des bereits geplanten Großprojektes nach derzeitigem Stand verschlingen, ursprünglich waren im Jahr 2017, als das Bauvorhaben vom Stadtrat beschlossen wurde, 14 Millionen für dessen Umsetzung veranschlagt. Realisiert werden sollte der Neubau einer Dreifeldhalle für den Handballsport. Im Anschluss war geplant, das Bestandsobjekt in der Dortmunder Straße zu sanieren und dem Basketball-/Rollstuhlbasketballsport zuzuführen. Die Neuerrichtung eines Funktions- und Verbindungsbaus schließlich sollte beide Hallen miteinander verbinden.
INITIATIVE BALLSPORTZENTRUM Um der Dringlichkeit der Umsetzung des ambitionierten Projektes noch einmal Nachdruck zu verleihen, hatten die Verantwortlichen des BSV zum Schulterschluss der betroffenen Vereine gebeten. Die Initiative Ballsportzentrum, bestehend aus ZHC Grubenlampe, den BC Zwickau, dem RB Zwickau und dem Verein »Planitz aktiv« warb um einen positiven Bescheid angesichts einer überaus angespannten Hallensituation in der Stadt und einer sich abzeichnenden Haushaltssperre das Thema betreffend. Allein ihr Appell verhallte zunächst scheinbar ungehört. Um zu verstehen, wie prekär die Situation vor Ort wirklich ist, muss man ein wenig weiter ausholen. Die Sporthallensituation in Zwickau gestaltet sich bereits seit Jahren zunehmend schwierig. Zum einen verzeichneten die mehr als 100 Sportvereine der Stadt in den letzten zehn Jahren mit rund 17 Prozent ein deutliches Plus an Mitgliedern, im Nachwuchsbereich freuen sich die Vereine sogar über Zuwachsraten von um die 30 Prozent. Zeitgleich reduzierte sich die Anzahl der vorhandenen Sportflächen signifikant. Insgesamt 12 Sporthallen wurden aus bautechnischen Gründen geschlossen, abgerissen oder an freie Schulträger übergeben und stehen dementsprechend dem Vereinssport nicht mehr zur Verfügung. Genannt seien lediglich ein paar Beispiele wie die Großsporthalle (4-Feld-Halle) am Scheffelberg, die Sporthallen an der ehemaligen Puschkinschule (2 Hallen), die Sporthallen »Am Biel« (2 Hallen) oder jene am ehemaligen Georgengymnasium. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Ersatzneubauten wie die Sporthalle Oberhohndorf und die Sporthalle »Am Biel« als EinFeld-Halle entstanden. Weitere Bestandsobjekte wie beispielsweise die Mehrfeldhalle im Sportzentrum »Sojus 31« oder eben auch die Sporthalle Neuplanitz haben vom Bauzustand her bereits deutlich bessere Zeiten gesehen.
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UTSCHEIN
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Im Gespräch mit KOMPASS Jacek Wasilewski (links), Vizepräsident BSV Sachsen und Norman Rentsch (rechts), Trainer
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ZWISCHEN NOTWENDIGKEIT & MACHBARKEIT »Ich glaube, dass die Entscheidung, die getroffen wurde, für uns alle zunächst ein Stück weit schockierend gewesen ist, weil es für uns als Verein natürlich auch eine existenzielle Angelegenheit darstellt«, findet Trainer Norman Rentsch deutliche Worte. Dass auch nach der Haushaltdebatte weiterhin Redebedarf bestand, lag wohl nicht nur an der Entscheidung selbst, auch die eine oder andere Aussage seitens der Stadträte lag den Verantwortlichen schwer im Magen. Von Luftschlössern und Höhenflügen sprachen die einen und unterstellten der Initiative infantiles, quengelndes Verhalten. Von Respektlosigkeit und Unverschämtheit gegenüber Ehrenamt, Vereins- und Leistungssport sprach nicht zuletzt Norman Rentsch in den folgenden Pressaussendungen. Positiv stimmt Rentsch hingegen, »dass man dieses Thema nicht einfach abbügeln möchte«, sondern dass unterdessen konstruktive Gespräche geführt werden. Dass die Notwendigkeit eines Hallenneubaus besteht, zweifelt unterdessen niemand mehr an, vielmehr geht es derzeit um das WIE und WANN. Für den BSV Sachsen wird genau das zur Gretchenfrage, denn »man muss an dieser Stelle ganz klar sagen, weder die Voraussetzungen für die Erste noch die Zweite Handballbundesliga sind derzeit erfüllt.« Klar kämen für die Erste Liga noch ein paar Sachen hinzu, »aber bereits jetzt gehen wir in jede Saison mit Zugeständnissen seitens der Liga in den Spielbetrieb.« Und wenn sich bewahrheitet, wovon die Mädels vom BSV zurecht zu träumen wagen, nämlich in dieser Saison den direkten Aufstieg in die Erste Bundesliga zu schaffen, dann braucht es einiges mehr als ein Lippenbekenntnis, um Verband und Liga zu Zugeständnissen und Sonderregelungen zu bewegen und so einen Spielbetrieb der Sächsinnen im deutschen Oberhaus zu ermöglichen. Denn Fakt ist, es wird im Sommer keine neue Halle dastehen und dann muss man sich über Alternativen unterhalten.
Sportlicher Schulterschluss Fünf Vereine, eine Mission – das Ballsportzentrum Neuplanitz. Foto JoKri
In die Jahre gekommen Längst genügt die Ende der 1970er erbaute Sportstätte nicht mehr den Ansprüchen der Gegenwart und den Erfordernissen der Zweiten oder gar Ersten Bundesliga schon gar nicht.
BLICK NACH VORN Auf die Suche nach möglichen Ausweichspielstätten hat sich der BSV aber noch nicht begeben, wie Vizepräsident Jacek Wasilewski betont. Zunächst gelte es gemeinsam mit der Stadt auszuloten, was tatsächlich möglich und finanzierbar ist. Zumindest eine »abgespeckte« Variante scheint derzeit im Rahmen des Machbaren. So stellte der Zwickauer Stadtrat Dr. Michael Luther (CDU) bei der letzten Stadtratssitzung eine bundesligataugliche Einzelhalle für maximal zwölf Millionen Euro als Alternative in Aussicht und brachte mit dem Stadtteil Eckersbach in der Nähe der GGZ-Arena - zudem einem zweiten möglichen Standort des Neubaus ins Gespräch. Eine vergleichbare erstligataugliche Sporthalle sei in Halle an der Saale durch die Firma Goldbeck erbaut worden, so Luther weiter. Die CDU-Fraktion habe darüber hinaus bereits zur betreffenden Firma Kontakt aufgenommen. Und auch aus der sächsischen Staatskanzlei in Dresden vernimmt man positive Signale. Erst kürzlich war BSV-Präsidentin Silvia Wösser zum Gespräch bei Innenminister Dr. Wöller geladen. Der signalisiert nicht nur ideelle Unterstützung, sondern stellte auch Fördermittel zur Realisierung in Aussicht, wenn man sich auf die bereits beantragten Summen beschränken könne. Für den Zwickauer Bundesligisten wäre der Neubau bis 2024 durchaus eine Lösung, so Wasilewski. Am Standort Neuplanitz möchte der Verein aber weiterhin festhalten, fehlt nur noch der Beschluss des Stadtrates zur Realisation und der Fördermittelantrag, dann könne man sich wieder getrost der eigentlichen Aufgabe widmen: dem Aufstieg der Zwickauerinnen in die Königsklasse des Handballsports.
Text JoKri Fotos Bert Harzer | Marko Unger Info www.bsvzwickau.de 04 21 bis 05 21
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« BSV ZWICKAU
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STERNE DES SPORTS - REGIONAL, ENGAGIERT, VERANTWORTLICH VOLKSBANK CHEMNITZ EG UNTERSTÜTZT SPORTLICHES ENGAGEMENT Fotos Volksbank Chemnitz eG | Info www.volksbank-chemnitz.de/sterne-des-sports
Es gibt wohl kaum einen Verein, dessen Vereinsleben durch die Corona-Pandemie und deren Folgen nicht beeinträchtigt wurde. Leere Spielfelder, Tribünen und Vereinsräume zeugen vom völligen Erliegen des Vereinslebens und dabei wollen doch alle nur eines: wieder gemeinsam trainieren und Wettkämpfe bestreiten, ihren Verein zusammen leben und erleben. Doch auch unter den aktuell widrigen Umständen gibt es kein Aufgeben unter den Vereinen. Mit Online-Sportstunden vor den Bildschirmen, Trainingseinheiten per Hausaufgabe für den heimischen Garten oder kleinen Challenges mit entsprechendem Videobeweis. Damit und mit einer Vielzahl weiterer kreativer Ideen reagieren die Sportvereine auf die extremen Rahmenbedingungen der Pandemie und leisten auch in dieser Zeit einen enorm wichtigen gesellschaftlichen Beitrag für das Wir-Gefühl. Um dieses gesellschaftliche Engagement auch weiterhin gebührend anzuerkennen, gehen die »Sterne des Sports« auch 2021 in eine neue Runde. Zum siebten Mal in Folge können sich Sportvereine unserer Region, die sich in besonderem Maße in gesellschaftlich wichtigen Bereichen engagieren, am Wettbewerb beteiligen. Dabei geht es nicht um sportliche Glanzleistungen, Medaillen und Rekorde, sondern um kreative und innovative Angebote. Hier ist es egal, ob der Verein Bewegungskurse für Kleinkinder oder Gesundheitssport für Ältere anbietet, dafür Sorge trägt, dass Kinder nach der Schule nicht nur vor dem PC sitzen, der Generation 60+ hilft, auch im Alter fit und beweglich zu bleiben oder er neuen Vereinsmitgliedern ermöglicht, Freunde zu finden und für ganz alltägliche Probleme stets ein offenes Ohr hat. Oder ob er gerade einen neuartigen, erfinderischen Ansatz verfolgt, um das Vereinsleben noch spannender und erfolgreicher zu gestalten. Unsere Sportvereine tragen mit all ihrem Engagement zu einem Stück mehr Lebensqualität in unserer Region bei. Seit dem 1. April 2021 sucht die Volksbank Chemnitz eG die »Sterne des Sports« 2021. Bewerbungsschluss ist der 30. Juni 2021. Mitmachen können alle Sportvereine aus der Region Chemnitz, Zwickau und dem Erzgebirge. Die Größe des Vereins spielt dabei keine Rolle. Bewerbungen sind ausschließlich online auf der Website www.volksbank-chemnitz.de/sterne-des-sports möglich. Auf den Gewinner warten ein »Großer Stern des Sports« in Bronze und ein Scheck über 1.500 Euro Geldprämie. Außerdem zieht der lokale Sieger in das Landesfinale der »Sterne des Sports« in Silber ein. Neugierig geworden? Wir sind es auch! Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Alle weiteren Infos unter www.volksbank-chemnitz.de/sterne-des-sports oder unter www.sterne-des-sports.de
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Gewinner des »Großen Stern des Sports« in Bronze 2020 der Volksbank Chemnitz eG: TSV IFA Chemnitz e.V.
DIE SOMMERBÜHNE DES ALTEN GASOMETERS GEHT IN DIE ZWEITE RUNDE Fotos Veranstalter | Info www.alter-gasometer.de
Normalerweise hatte das Kulturprogramm des Alten Gasometers immer eine Sommerpause, wenn man vom Ferienprogramm der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Beteiligung am Stadtfest Zwickau absieht. Doch im Jahr 2020 kam es aus bekannten Gründen anders und die Pause wurde gezwungenermaßen in den Lockdown vorverlegt. Allerdings ist es nicht die Art des Teams des gemeinnützigen Vereins Alter Gasometer, Däumchen zu drehen. Stattdessen bereitete man ein umfangreiches Sommerprogramm mit Musik, Comedy und Kabarett sowie einem Kinderprogramm vor. Dabei legte sich nicht nur der Arbeitsbereich Kultur ins Zeug, sondern es flossen – ganz soziokulturell – auch viele Veranstaltungen aus den Bereichen Demokratie- und Jugendarbeit mit ein. Sogar eine »Newcomer Night light« mit der Zwickauer Nachwuchsband R@DH@D hat es gegeben. Doch auch bekannte Namen, wie Stefan Danziger, Schwarze Grütze oder June Coco standen auf der Bühne. Und diese Bühne wurde extra für das Sommerprogramm in den Garten hinter dem Rund des Alten Gasometers gebaut. Natürlich wurden auch die Nachbarn informiert und haben Gutscheine bekommen, denn der Verein legt großen Wert auf ein gutes Miteinander. Auch wenn die Besucher aufgrund der Pandemie verständlicherweise manchmal etwas zögerlich waren, konnte der Verein die Sommerbühne insgesamt als Erfolg und ein schönes Konzept für die Zukunft verbuchen. So liegt es nahe, das Ganze zu wiederholen. Also wird es auch im Jahr 2021 wieder eine Sommerbühne geben. Los geht es mit Thomas Stelzer am 25. Juni und Songs von Größen wie Fats Domino. Weiter geht es anspruchsvoll mit den Muggefugg Symphonikern und L´art de passage, bevor im Juli bekannte Künstler wie Falkenberg und Gerhard Schöne die Bühne betreten. Außerdem wird es musikalisch wie humoristisch grandios mit Anna Mateur, Annette von Bamberg, René Sydow, Frollein Motte und einigen mehr. Den krönenden Abschluss bildet die Liedermacherin Fee Badenius. Tickets können bereits jetzt gekauft werden. Der Sommer kann also kommen! TICKE T
Verlosung auf Seite 78
JOBMESSE ZWIK -DAS WICHTIGSTE EVENT IM STUDIUM! Foto Veranstalter | Info www.wikway.de/zwik-nachholtermin
Studenten und Absolventen finden Praktika, Abschlussarbeiten und den Berufseinstieg bei top Unternehmen zur Firmenkontaktmesse Zwickauer Wirtschafts- und Industriekontakte ZWIK. Eintritt frei! Ob Praktikum, Abschlussarbeit oder Berufseinstieg - es geht endlich wieder los mit dem Bewerben! Am 5. Mai lernst Du regionale Unternehmen kennen, kannst Fragen stellen und Dich persönlich vorstellen. Zudem sind Experten dabei, die Dich bei Deinen Bewerbungsunterlagen, Deinem Bewerbungsfoto und der beruflichen Orientierung beraten. Spannende Vorträge und Persönlichkeitsanalysen machen die Teilnahme doppelt lohnenswert. Auf Facebook (@ WIKWAY) & Instagram (@wik_wikway) und der oben aufgeführten Website bleibst Du immer auf dem Laufenden, was das Veranstaltungsformat und die Locations betrifft. Die 22. ZWIK - Hochschulund Kontaktmesse findet am 5. Mai 2021 von 10 bis 16 Uhr live in der Stadthalle Zwickau statt oder online als Digitalevent. Alle aktuellen Infos, Aussteller und das Hygienekonzept unter der Website: www.wikway.de/zwik-nachholtermin 04 21 bis 05 21
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Einer der größten Anbieter für teil- und vollmöbliertes Wohnen in Chemnitz W
ohlfühlen, citynah, günstig und in Gemeinschaft leben - dafür steht seit nunmehr 67 Jahren die Wohnungsbaugenossenschaft Chemnitz-Helbersdorf, kurz WCH.
Mit dieser langjährigen Erfahrung im Rücken hat die WCH auch den Bereich des möblierten Wohnens immer mehr in den Fokus gerückt. Im vergangenen Jahr entstanden nun zusätzlich 15 teilmöblierte Wohnungen zu den bereits vorhandenen vollmöblierten Wohnungen, wodurch die Wohnungsbaugenossenschaft über einen Gesamtbestand von fast 80 möblierten- und teilmöblierten Gäste- und Firmenwohnungen verfügt. Damit gehört sie zu den größten Vermietern in diesem Segment in Chemnitz. Die überwiegende Mehrheit dieser Wohnungen steht bei Bedarf natürlich auch zur Anmietung für Privatpersonen zur Verfügung. Die Auswahl an Wohnungen umfasst dabei sowohl Zwei- und Dreiraum- als auch Vierraumwohnungen. Alle Wohnungen verfügen über eine Loggia mit Blick ins Grüne sowie über brandneue Markeneinbauküchen. Je nach Bedarf kann zwischen einer 56,29 m2 Zwei- bzw. Dreiraum-, einer 69,25 m2 Dreiraum oder einer 68,89 m2 Vierraumvariante gewählt werden. Wer mehr zum Thema möbliertes Wohnen bei der WCH erfahren möchte, kann sich unter der Telefonnummer 0371-2759145 oder via www.wch-eg.de individuell beraten lassen und informieren.
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ZWISCHEN LOSLASSEN UND NEUBEGINN
Foto Andreas Kretschel
Ein reichliches Jahrzehnt war das Gebäude der alten Weberei in Meerane Heimstatt für Künstler und Pilgerort für Kunstinteressierte gleichermaßen. Die fristgerechte Kündigung erreichte die Ateliergemeinschaft ausgerechnet am Heiligen Abend. Dennoch blicken sie versöhnt auf Vergangenes und freuen sich auf einen Neubeginn. Mit KOMPASS plauderten sie virtuell über Chancen und Möglichkeiten.
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ugegeben sei der Frust über die durchaus überraschende Kündigung des angestammten Domizils zunächst groß gewesen, als ausgerechnet am 24. Dezember (!) die offizielle Kündigung ins Haus flatterte. Immerhin elf Jahre war das Atelier in der alten Weberei an der Moritz-Oswald-Straße das kreative Zuhause von Street-Art-Künstler Tasso, dem Künstlerduo Gebrüder Onkel sowie zuletzt auch der Lichtbildnerin Natalie del Mar. Und auch, wenn die Künstler nicht wirklich eine Ateliergemeinschaft im kreativen Sinn darstellen, so haben sie alle eines gemeinsam: Sie fanden in der alten Weberei seit Jahren eine Heimstatt. »Klar, hatten wir jeder auch unser eigenes Ding«, erzählen die Gebrüder. Dennoch seien die gemeinsamen Abende mit Freunden und Kollegen aus ganz Deutschland und der Schweiz unvergessen. »Wir haben da tagsüber in der ›Hall of Femmes‹ in Meerane gemalt und sind dann abends in die Moritz-Oswald-Strasse, da wurde gegrillt, gefeiert und natürlich auch übernachtet. Oder als die IBUg in Meerane gastierte … Da kamen Typen aus Berlin, die haben bei uns gepennt und wir haben zusammen gemalt und gemeinsam gegessen. Insofern hatte es auch etwas von einer Künstlergemeinde, die natürlich aus uns selbst, aber eben auch aus Künstlerkollegen, die von überall herkamen, bestand«, erinnern sie an vergangene Zeiten.
Die Alte Weberei schaut einer sanierten Zukunft entgegen li. Seite u.: Das in die Jahre gekommene Gebäude diente mehr als eine Dekade als Atelier, nun sollen hier Loftwohnungen entstehen. Foto Tasso
Mit Tasso verbindet das Zwillingspaar neben der guten künstlerischen Nachbarschaft eine langjährige Freundschaft und auch für das eine oder andere gemeinsame Projekt standen sie schon Seite an Seite. Einen »Groll« auf den neuen Eigentümer hegen die Jungs selbstverständlich nicht. »Das wäre auch to taler Quatsch. Ob er uns die Kündigung nun am Nikolaustag geschickt hätte oder am 10. Januar, das bleibt sich im Resultat gleich. Es ist, wie es ist.« Den Kopf in den Sand zu stecken, sei eh keine Option gewesen. Und dank der fast schon überwältigenden Hilfsbereitschaft auf den Social-Mediapost Tassos wurde die Gemeinschaft auch sehr schnell fündig. »Ich hatte meinen Ärger ja gleich mal auf Facebook kundgetan«, räumt Tasso ein. »Klar wussten wir immer, dass das Gebäude zum Verkauf stand, eine längerfristige Vorankündigung, dass ein Verkauf unmittelbar bevorsteht, wäre dennoch nett gewesen. Aber wie ich es dann bei FB reingestellt habe ... Diese Hilfsbereitschaft und Solidarität, das war echt toll. Ich habe so viele Angebote bekommen, es hätte jetzt mindestens noch sieben, acht Objekte gehabt, die auch irgendwie funktioniert hätten. Aber für mich war das Erste gleich das Richtige, sicher auch weil es der Laden war, wo ich meine ersten Spraydosen gekauft habe. Da spielen ja immer mehrere Faktoren eine Rolle.« Überwältigt von der Hilfsbereitschaft aus dem Freundeskreis, »die wirklich alle mit angepackt haben«, habe man das Ganze gerockt.
Überraschende Kündigung li.: Die Solidarität auf den FB-Post des Künstlers sei überwältigend gewesen, sogar wildfremde Leute hätten ihre Hilfe angeboten.
Geht eine Tür zu, geht die nächste auf li. Seite o.: Installation Gebrüder Onkel besteht aus zehn einbetonierten Türen und einem großen, ziemlich markanten roten Pfeil. Sie stehen als Symbol für einen neuen, noch unbekannten Weg, den die geschlossenen Türen vorgeben. Foto Gebrüder Onkel
Meisterspüher o.: Seit zwanzig Jahren verschönert der unter dem Künstlernamen Tasso bekannte Street-Art-Künstler die Fassaden dieser Welt hauptberuflich. Städte, die sich zumindest temporär mit einem Werk des Könners rühmen dürfen, sind u. a. Kairo, Brügge, Sao Paulo, Kopenhagen, London, Paris, Mexico City, Göteborg, Wien und Johannisburg. Foto Tasso
Kreative Zwillinge Seit Mitte/ Ende der Neunziger Jahre bereits mischen Marcel und Robby Oertel als Künstlerduo Gebrüder Onkel, aber auch als Einzelkünstler die regionale wie überregionale Kunstszene auf. Ihre große kreative Bandbreite ist dabei sicher eines ihrer Markenzeichen. Ob mittels Malerei, Skulpturen, der Installation, sie machen keinen Hehl daraus, auch gern mal den berühmten Finger in gesellschaftliche Wunden zu legen. Für Furore sorgten regelmäßig ihre überdimensionalen Installationen auf dem international bekannten Streetartfestival IBUg. Fotos Gebrüder Onkel
Natalie del Mar Die gebürtige Meeranerin, die mit bürgerlichem Namen Claudia Natalie Rodriguez Moyano (geb. Gröger) heißt, lebte zehn Jahre in Palma de Mallorca und im Südwesten der Baleareninsel. Seit gut drei Jahren ist sie wieder in Sachsen beheimatet. Ihre Spezialität sind die Portrait- und Fashionfotografie, schon während ihrer Zeit in Spanien fotografierte sie für so namenhafte Kunden wie den Luxusimmobilienanbieter Engel & Völkers. Foto Natalie del Mar
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TÜRE ZU, TÜRE AUF Und zugegeben, das Gebäude in der MoritzOswald-Straße war freundlich formuliert schon recht oldschool. Der in die Jahre gekommene, an vielen Stellen reichlich marode Bau atmete Kreativität pur. Daneben wirkt die neue, schicke Heimstatt fast schon ein wenig clean. Sorgen um ein Ausbleiben des Musenkusses machen sich die Künstler dennoch nicht, wie Tasso klarstellt. »Das alte Atelier war ›Ghetto‹ und das Neue ist eben ›erwachsen‹. Das alte war IBUg, es war StreetArt, es war genau das, was es verkörperte: Es war schimmelig und der Putz bröckelte ab. Aus Sicht eines Besuchers ist das natürlich etwas anderes, als wenn man da sauber machen muss, weil alle zwei Monate von der Decke der ›Schnee‹ runter rieselt.« Das neue Domizil empfindet der Meister witzelnd als »altersgerecht«. Sofort regt sich Widerstand gegen die drastische Anspielung: »Nennen wir es lieber erwachsen«, wünscht sich Natalie eine Korrektur des Gesagten. »Ja, die Bequemlichkeit ist auf jeden Fall gegeben«, nimmt Tasso ein wenig die Schärfe raus. »Für mich hat es einfach auch nicht mehr gepasst. Die Jungs haben eh viel zu Hause gearbeitet, was natürlich funktioniert, wenn man mit dem Pinsel agiert. Aber ich konnte ja während der kalten Jahreszeit nicht zu Hause anfangen zu sprühen. Das hieß für mich, immer, wenn ich im Winter eine Ausstellung vorbereitet habe, musste ich mir ein separates Atelier anmieten, um arbeiten zu können. Was wiederum mit viel Aufwand und vergleichsweise hohen Kosten verbunden war, nur um in beheizten Räumen arbeiten zu können.«
»Die Brinkmanns«
»Achtung Mensch«
Acryl auf Leinwand | 100x100 | 2020
Acryl auf Leinwand | 100x100 | 2020
Klar vermissten sie die Präsentationsmöglichkeiten bei Festival und Vernissagen, doch beklagen wollen sie sich nicht, also haben sie das letzte Jahr genutzt, um ein wenig voraus zu arbeiten. Für 2021 liegt den Brüdern u.a. schon eine Anfrage für das Festivals RUbug, wohl ein Ableger der IBUg im Ruhrgebiet, vor, zu dessen ersten Auflage die Gebrüder geladen wurden. Und auch die Bewerbung für die Art-Figura in Schwarzenberg wurde schon eingereicht. Fotos Gebrüder Onkel
Der Zustand der alten Weberei hätte in nächster Zeit in jedem Fall Probleme bedeutet, resümiert er. »Und ganz ehrlich: Ich hätte mir vor zehn Jahren so etwas wie jetzt auch gar nicht leisten können. Ich genieße die Weite der Räume zum Arbeiten sehr und ich verzichte dafür auch gern auf ein paar Dinge in meinem Leben. Ich fahre ein altes Auto, habe nur eine kleine Wohnung und seit 20 Jahren keinen richtigen Urlaub, dafür gebe ich das Geld aus, um eine schöne Arbeitsfläche zu haben. Das mag für manche seltsam klingen, aber ich lebe ja nun mal für meine Sache.« Klar habe auch das »Alte« seinen Charme gehabt, »aber für uns ist das ein Upgrade, es gibt sogar eine Fußbodenheizung und megageiles Oberlicht«, pflichtet Marcel Tassos Ausführungen bei und verleiht seiner persönlichen Begeisterung Ausdruck. Aus gutem Grund, denn tatsächlich finden auch in der neuen, verbesserten Bleibe wieder alle vier Künstler ein gemeinsames Dach. »Wir sind jetzt bei Tasso im neuen Atelier wieder mit dabei, zwar ›nur‹ in einem Nebengelass, welches wir vornehmlich als Lagerraum nutzen. Aber wir können hier natürlich auch arbeiten und ich denke mal, dass sich auch das eine oder andere Mal getroffen wird«, fügt er lächelnd hinzu. Man bleibt also lieb gewonnenen Tradition gern treu, bestätigt auch Natalie: »Ja, wir haben uns entschieden, zusammenzubleiben. Ich gehe also mit in die Werkstatt der Jungs rein und wenn ich doch mal etwas im Tageslichtstudio brauche, dann setze ich mich mit Tasso zusammen.«
Überhaupt stehen die Zeichen im neuen Kreativhaus mehr denn je auf Zusammenarbeit. »Wir haben uns erst heute noch mal im Atelier getroffen und ein bisschen rumgesponnen«, macht Tasso neugierig. »Im alten Atelier haben wir das ja die Zeit leider nicht allzu oft genutzt. Die Jungs waren oben in ihren Räumen, gesehen habe ich sie, wenn es hoch kommt im Monat zweimal und das oft nur kurz, oder wir haben uns zum Quatschen und Feiern getroffen. Da habe ich eher mal die Natalie gesehen, wenn sie ein Fotoshooting hatte. Aber das kann man ja auch ändern. Immerhin, Ideen müssen erst mal geboren und entwickelt werden. Und gerade in einer Zeit wie dieser ist es wichtig, selbst aktiv zu werden. Ein Gedanke der uns kam, ist beispielsweise, leerstehende Läden in Meerane nachzufragen, ob man diese für Vernissagen nutzen könnte. Wir als Künstlerkollektiv würden zunächst natürlich einmal unsere Arbeiten präsentieren können, aber in weiterer Folge als Organisatoren weiterer Ausstellungen fungieren. Und dann schauen wir mal ob und wie das ankommt, macht es überhaupt Sinn in einer Kleinstadt wie Meerane? Ich habe ja schon immer gesagt: Provinz macht sich immer nur selber zur Provinz.« So sei das Musikfestival Wacken immer das große Vorbild für den IBUg-Gründer gewesen und der Erfolg gibt ihm recht. Für den Meeraner steht deshalb fest: »Es ist doch egal wo ich bin, geile Sachen kann ich überall machen.«
Neues Heim, Glück allein... Nicht ganz! Bereits zwei Mal suchten diebische Langfinger das »alte« Atelier in unguter Absicht auf. Jedes Mal sei im Verhältnis zum Diebesgut ein immenser Sachschaden entstanden. Deshalb ein kleiner Hinweis vom Meister persönlich: »Wenn meine Bilder so reißend Absatz finden würden, hingen sie in namhaften Museen und lagerten nicht in meinem Atelier.« Also »Freunde« der illegalen Zunft: Nachdenken, sonst klickt es bald am Handgelenk. Fotos Tasso | Andreas Kretschel
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Richtig gut Von fotorealistisch bis comikesk, die Fassadengemälde des Meeraner Künstlers erfreuen sich nicht nur in der Region ausgesprochen großer Beliebtheit. Fotos Andreas Kretschel | Bert Harzer
In Szene gesetzt Erste Shootings für das Frühjahr sind bereits in Planung. So viel sei schon mal verraten: Es geht um Oldtimer, sehr coole Locations in Meerane und drei wunderschöne Frauen, natürlich ganz im Stil der Zwanziger Jahre. Fotos Natalie del Mar
Das Ziel ist bereits klar formuliert: junge und mitteljunge Leute für Kunst zu gewinnen. Schließlich gebe es in der Gegend mehr als genügend Potenzial. »Egal wo man hinschaut, die zeigen überall die gleichen etablierten älteren Kunstschaffenden - klar unterdessen gehöre ich da ja auch schon dazu. Aber da ist keiner bereit, mal was Neues zu probieren und schon gar nicht mit einem roten Faden.« Das sei auch bitte nicht falsch zu verstehen. »Ich habe großen Respekt vor den Künstlern, aber wenn man sich mal das Publikum anschaut, welches die Vernissagen besucht, kommt man sich schon vor wie beim Treffen der grauen Panther. Das muss man doch aufpeppen können, es sollte auch ein jüngeres Publikum interessieren. Schließlich wollen wir ja auch mal noch in zehn Jahren Bilder verkaufen«, gibt er augenzwinkernd zu Protokoll. Und vielleicht ergibt sich auch die eine oder andere künstlerisch nachbarschaftliche Zusammenarbeit, wie Natalie del Mar in Aussicht stellt. »Was Tasso auch schon angesprochen hat, wir wollen uns als Künstlergemeinschaft zusammentun und gemeinsam Bilder entwerfen. Ich fotografiere, bereite das Bild als Schwarzweiß-Druck vor und überlasse es dann der Kreativität von Tasso und den Gebrüdern, es weiterzuentwickeln.« Klingt nach einem Plan, der Türen öffnet.
Die Wiedereröffnung des Zwickauer Gewandhauses steht kurz bevor Wenn auch große Feierlichkeiten zur Wiedereröffnung des frisch sanierten Gewandhauses vorerst ausbleiben müssen, ist das denkmalgeschützte, 1522 als Zunfthaus der Tuchmacherinnung erbaute Haus, mit neuer moderner Ausstattung bald wieder für alle Theaterund Musikfreunde geöffnet. Der aktuell angedachte Spielplan der kommenden Wochen verspricht Höhepunkte aus allen Sparten, und natürlich hoffen das Theater und seine MitarbeiterInnen sehr darauf, diesen umzusetzen und ihrem Publikum tolle Abende bescheren zu können. Was Sie erwartet? In den vergangenen fünf Jahren durchlief das Gewandhaus ein umfangreiches Sanierungsprogramm, welches die Fassade und sämtliche Innenräume umfasste. Das Publikum darf sich auf einen frischen, einladenden Eingangs- und Foyerbereich freuen sowie auf einen neu bestuhlten Theatersaal, der großen Sitzkomfort bietet. Daneben werden sich auch zahlreiche Neuerungen der Bühnen- und Theatertechnik, beispielsweise eine Verbesserung der Akustik, bemerkbar machen. Das Theater Plauen-Zwickau ist stolz in diesem ehrwürdigen wunderschönen Gebäude nun technisch auf dem neuesten Stand und zugleich gewappnet für spezielle und hohe Anforderungen kommender Theaterabende zu sein.
Text JoKri Info www.ta55o.de | www.nataliedelmar.com |
www.theater-plauen-zwickau.de
www.facebook.com/BrothersUncle
Theater Zwickau 0375 27 411 4647/4648 Vogtlandtheater Plauen : 03741 2813 4847/4848
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DIE RÜCKKEHR ZUM ANALOGEN
Musik spielt im Leben der wohl meisten Menschen eine große Rolle. Musik – unabhängig von Genres - prägt uns, emotionalisiert uns, begleitet uns durch gute und schlechte Zeiten. Musik ist heute mehr denn je und nicht zuletzt dank unzähliger On-Demand-Streaming-Dienste praktisch allgegenwärtig und immer verfügbar. Laut aktuellen Umfragen nutzen weltweit beinahe neun von zehn Befragten die Möglichkeit zum Streamen ihrer Lieblingshits. Doch: Es regt sich Widerstand. 04 21 bis 05 21
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ugegeben, die Umsätze bei gekauften Tonträgern sind seit Jahren rückläufig. Lediglich die gute alte Schallplatte, in Fachkreisen auch Vinyl genannt, erfreut sich seit Jahren eines nicht zu unterschätzenden, aufregenden Nischenbooms unter Enthusiasten. Geht es allerdings nach dem Kirchberger Verleger Denny Wolfram und einer immer größer werdenden Fangemeinde, feiert ausgerechnet die Kassette, für viele ein Relikt der 80er/90erJahre, ein beachtenswertes wie liebeswürdiges Revival. O.K., einige werden jetzt anmerken, dass die meisten wahrscheinlich nicht mal mehr ein Deck haben, um diese abzuspielen und andere – insbesondere jene jüngeren Semesters - werden schon beim Begriff Kassette stutzig. Warum also Kassetten? Die Gründe für den »Boom« vermag auch der Gründer des Labels »Darkness Shall Rise« (DSR) nicht genau zu erklären. Vielleicht habe es »auch etwas mit der heutigen digitalen und überperfektionierten Zeit zu tun.« Gerade in der Metal-Szene merkten viele, dass der Download »nicht das Gelbe vom Ei ist und man ein Album nur dann wirklich genießen kann, wenn man den ganzen Tonträger samt Layout, Texten etc. in den Händen halten kann.« Bei der CD als Tonträger sei er ganz grundsätzlich raus. »Für mich ist dieses Medium irgendwie charakterlos. Die Schallplatte ist natürlich auch für mich das ›Nonplusultra‹. Doch die Kassette versprüht eben einen Charme der Nostalgie und erinnert uns vielleicht auch ein bisschen an unsere Jugend und daran, wie schnell die Zeit rennt und das Veränderung nicht immer etwas Gutes sein muss. Die Kassette hat noch dieses gewisse ›alte Gefühl‹, welches uns vielleicht noch sehr wichtig ist. Die mit dem Medium zusammenhängende Fragilität einer Kassette ist dabei auch vielleicht genau das, was uns in der heutigen Zeit anzieht ...«
Ziemlicher Aufwand Hier wird noch alles von Hand kontrolliert und verpackt. Unterstützt wird der 39-Jährige durch Familie und Freunde, was bei einer Jahresauflage von ungefähr 60. bis 80.000 Tapes auch dringend notwendig ist.
HANDVERLESEN UND LIMITIERT Mit seinem Underground-Label »Darkness Shall Rise« veröffentlicht der Sachse seit Jahren verschiedenste, stets limitierte Kompilationen von Metall bis Rock. Niemals würde er etwas veröffentlichen, was er nicht auch persönlich hört und schätzt, da könne es noch so lukrativ sein. Für ihn ist jede Veröffentlichung eine Hommage an die Künstler und erfüllt ihn, wie er sagt, mit einer Art »Ehrfurcht«. »Aus diesem Grund versuche ich auch immer ein Produkt abzuliefern, was der Musik und allem herum gerecht wird. Schon Ende der 90er, als ich anfing, im MetalUntergrund aktiv zu sein, habe ich viele Briefe mit ein paar D-Mark drin an Bands geschickt, um mir deren Demo-Kassetten zu sichern. Und auch für meine damalige Band habe ich 500 Demokassetten von Hand überspielt und sie an Leute verschickt, die wiederum uns Briefe geschrieben haben.« Genau diese Do-it-yourself-Attitüde ist es, die ihn bis heute fasziniert. Auch wenn er sich für seine Produktionen natürlich auf Professionalisten verlässt. Als nach zehn Jahren Schluss mit der eigenen Band war, suchte sich die Kreativität des Kirchbergers neue Wege. »Und so kam mir die Idee, die eigenen Lieblingsalben ganz offiziell auf Kassette zu veröffentlichen. Auf CD und Platte gab es das natürlich alles schon, aber eben nicht auf Tape.« Einfacher gesagt als getan. »Gerade in den ersten Jahren war es schon schwierig, eine entsprechende Lizenz zu bekommen. Aber mit der Zeit und je mehr man veröffentlicht und entsprechende Beispiele vorweisen kann, öffnen sich natürlich schon auch Türen.« Schaut man sich die liebevoll gestalteten Boxen, die grundsätzlich als limitierte Editionen erscheinen, genauer an, stellt man fest, wie hoch der tatsächliche Aufwand dahinter sein muss. So finden sich neben den obligatorischen Musikträgern umfangreiche Informationen zu den Veröffentlichungen der Bands, deren Geschichte etc., eben alles, was das Fanherz höherschlagen lässt. Allein das Zusammentragen aller Informationen für das Begleitbüchlein (Booklet) und die Extras (Poster, Postkarten, Flyer, Sticker, Aufnäher, Buttons) dauere oft Monate. »Mir ist es wichtig, dass die jeweiligen Musiker sowie natürlich die Käufer und Fans am Ende ein wirklich hochwertiges, ja vielleicht sogar einzigartiges Sammlerstück in den Händen halten.« Kein Wunder also, dass seine Produkte weltweit eine begeisterte Anhängerschaft finden, seine Kunden kommen aus Südamerika, den USA und natürlich aus ganz Europa. Lediglich der asiatische Markt zeige sich weniger offen für die Rückkehr zum Analogen, lacht er.
Setzt auf den Nostalgiebonus Labelgründer Denny Wolfram sammelt seit 25 Jahren Platten und Tapes. Für CDs oder Downloads hat er nach eigenen Angaben nie auch nur einen Cent ausgegeben. Seine Privatsammlung enthält grob geschätzt jeweils rund 800 Tapes und Platten, vornehmlich aus den Genres Rock und Metal.
Anfragen von Bands, die ihr Album auf Tape veröffentlicht haben möchten, kommen unterdessen fast täglich. Dennoch sagt er den allermeisten gleich ab, zum einen ist er für die nächsten zwei Jahre schon mehr oder minder ausgebucht und zum anderen gehe es ihm nach wie vor darum, seine Philosophie der »Lieblingsalben« weiterzuverfolgen. Zudem habe sowohl der MetalMainstream als auch der Underground so viele tolle Bands, da gebe es noch viel zu tun, lacht er. Ein paar persönliche Wunschkandidaten gebe es natürlich auch noch, fügt er augenzwinkernd hinzu. So würde er sicher die Möglichkeit, Iron Maiden neu aufzulegen, nicht ausschlagen und »vor ein paar Wochen erst habe ich ein PromoPaket an Lars Ulrich (Metallica) geschickt.« Es bleibt also spannend.
Text JoKri Fotos Darkness Shall Rise Info www.darknessshallrise.de 04 21 bis 05 21
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M U S E U M S B E S U C H I N N O VAT I V, IMMERSIV & INTERAKTIV
Schon immer haben sich Künstler zusammengetan, um Neues zu schaffen. In der Vergangenheit waren es zum Beispiel die »Brücke« oder die »Künstlerkolonie Worpswede«. Mit dem Fortschritt und der Digitalisierung erneuern sich auch die Künstlerkolonien. So entstand »teamLab«, ein internationales Künstlerkollektiv bestehend aus Künstlern, Programmierern, Ingenieuren, 3-D-Animatoren, Mathematikern und Architekten.
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ie interdisziplinär arbeitende Gruppe hat das Ziel, die Zusammenführung von Kunst, Wissenschaft, Technologie und Natur voranzutreiben. Das 2001 gegründete Kollektiv strebt danach, die Beziehungen zwischen der Welt und dem Selbst und neuen Erkenntnissen durch die Kunst zu entdecken. teamLab geht davon aus, dass digitale Technologie Kunst erweitern kann und, dass Kunst, die auf diese Art und Weise entsteht, neue Verbindungen zwischen Menschen bilden kann.
INTERDISZIPLINÄR KUNST SCHAFFEN 2001 gründete Toshiyuki Inoko mit verschiedenen Freunden »teamLab« - eine Werkstätte, ein Labor zum gemeinschaftlichen Experimentieren, um neue Erfahrungen durch Kunst zu erleben und auf diese Weise zu entdecken, was die Welt für die Menschen ist. Von Anfang an war und ist ihr Ziel mit Kunst, Wertmaßstäbe der Menschen zu ändern und zum gesellschaftlichen Fortschritt etwas beizusteuern. Zu Beginn hatte teamLab weder die Möglichkeit sich zu präsentieren, noch die finanziellen Mittel, ihre Kunstkreationen aufrechtzuerhalten. Andererseits vertraute teamLab auf die digitale Technologie und Kreativität und erschuf dementsprechend etwas Neues, ganz gleich welche Stilrichtung dabei herauskommen würde. Während teamLab an verschiedenen Projekten teilnahm, um ihre Position zu halten, wuchs das Kollektiv um zahlreiche Technologen wie Architekten, Mathematiker, Hardwareingenieure, Computeranimatoren und Malern. Die Zeit verging, aber der Erfolg von teamLab blieb zunächst aus. Bei jungen Leuten fand die Künstlervereinigung Anklang, aber von der Kunstwelt wurde sie noch ignoriert. Dies sollte sich 2011 mit einer Einladung des Künstlers Takashi Murakami in eine Galerie in Taipeh ändern. Seither konnte teamLab etliche Möglichkeiten von zeitgenössischen Kunstausstellungen in Weltstädten wahrnehmen, wie die Biennale in Singapur 2013. Diese glücklichen Umstände erlaubten es, dass teamLab rasant expandieren konnte. 2015 war es dem Kollektiv möglich, seine erste eigene Ausstellung in Tokio zu organisieren. Es folgten New York, London, Paris, Singapur, Silicon Valley, Peking, Taipeh, Melbourne und andere. Bisher konnte teamLab weltweit mehr als 28 Millionen Besucher in seinen Ausstellungen begrüßen.
DIE NEUE ART DES MUSEUMSBESUCHS teamLab ist Veranstalter zahlreicher Ausstellungen weltweit, insbesondere in den großen Metropolen wie New York, London, Tokio und Singapur. Die ersten permanenten Museen »teamLab Borderless« eröffneten in Tokio im Jahr 2018 und Ende 2019 in Shanghai. Bis Ende 2022 ist in Tokio die immersive Ausstellung »teamLab Planets« zu sehen. Eine weitere riesige permanente Ausstellung ist in Macau (50km westlich von Hongkong) bereits als sog. SoftOpening für die Bürger geöffnet. Mit ihren Ausstellungen zeigt teamLab wie Museum in der Zukunft funktionieren kann. Der Besucher taucht vollkommen in die Kunst ein, er wird Teil der Ausstellung. Um die Welt um einen herum zu verstehen, unterteilen sie die Menschen für gewöhnlich in unabhängige Einheiten mit dazwischen liegenden vermeintlichen Grenzen. teamLab bemüht sich, diese Grenzen unserer Wahrnehmung von der Welt, der Beziehung zwischen dem Selbst und der Welt, und dem Kontinuum der Zeit zu überwinden. teamLab Borderless o.li.: Blick in einen Teil der Ausstellung des digitalen Kunstmuseums im MORI Building DIGITAL ART MUSEUM: teamLab Borderless, 2018, Tokio. Foto © teamLab
Toshiyuki Inoko li.: Der Gründer des interdisziplinären Künstlerkollektivs. Foto teamLab Borderless, Tokyo © teamLab
teamLab Planets li. Seite: Der Tanz der Besucher mit den Kois hinterlässt digital gemalte Lichtspuren auf der Wasseroberfläche. Foto teamLab Planets, Tokyo © teamLab
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TEAMLAB BORDERLESS Das neue Museumskonzept »teamLab Borderless«, also grenzenlos, ist die erste permanente Ausstellung von teamLab in Tokio und wird im Gebäude der japanischen Immobilienfirma »Mori Building«, eine renommierte Förderin von Kunst und Kultur, präsentiert. Dem Besucher stehen 10.000 Quadratmeter labyrinthartiger Grundfläche zum Entdecken zur Verfügung. »Borderless« ist das Bestreben des Museums, Grenzen zwischen der einen und der anderen Kunst, zwischen Kunst und Besucher sowie zwischen einem selbst und anderen aufzulösen, indem der Besucher mit der Kunst verschmilzt und Teil von ihr wird. Das Museum hat bereits in seinem Eröffnungsjahr 2,3 Millionen Besucher aus der ganzen Welt angezogen und wurde vom »TIME Magazin« als einer der großartigsten Orte 2019 gekürt.
TEAMLAB PLANETS Während teamLabs vorübergehender Ausstellung in Tokio (noch bis Ende 2022) geht der Besucher in verschiedenen Teilen der Präsentation wortwörtlich durch das Wasser. In der interaktiven Installation hinterlassen digital schwimmende Kois durch ihre Bewegungen Lichtspuren im Wasser. Dabei versuchen sie den Besuchern auszuweichen. Falls ein Fisch doch mit dem Besucher kollidiert, so wandelt sich der Koi in Blütenblätter um, die sich dann verstreuen. Die Bewegungen der im Wasser schwimmenden digitalen Kois werden je nach Präsenz der Besucher beeinflusst. Die Kunstinstallation wird durch einen Computer in Echtzeit verwirklicht. Es wird weder etwas vorab aufgenommen noch eine Schleife abgespielt. Die Interaktion des Besuchers und der Installation verursachen eine permanente Änderung im Kunstwerk. Vorhergehende Bewegungen können nicht erneut nachgebildet werden und werden so auch nie wieder geschehen. »Multi Jumping Universe« Kreativ und sportlich wird das räumliche Bewusstsein trainiert. Foto teamLab SuperNature, The Venetian Macao © teamLab
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Foto teamLab SuperNature, The Venetian Macao © teamLab
TEAMLAB SUPERNATURE Auch die neueste permanente Ausstellung im »Venetian Macao Resort Hotel« von teamLab in Zusammenarbeit mit »Sand Resorts Macao« ist immersiv, interaktiv und zeigt noch nie dagewesene Kunstwerke. Auf 5000 Quadratmetern labyrinthartiger Grundfläche und acht Meter hohen höhlenartigen Decken entsteht ein extrem komplexer dreidimensionaler Ort mit abwechslungsreichen Flächen. Neben den digitalen Kunstwerken und Lichtskulpturen gibt es neue und noch nie dagewesene Areale wie »Future Park« und »Athletics Forest«, die zum Mitmachen einladen, besonders für die jüngeren Besucher. »Future Park« ist ein pädagogisches Projekt, was auf dem Konzept des gemeinschaftlichen Schaffens basiert. Gemeinsam werden die Besucher aktiv und kreieren gemeinsam mit anderen eine neue Unterwasserwelt. »Athletics Forest« ist ein neues kreatives und gleichzeitig sportliches Areal, welches das räumliche Bewusstsein trainiert. Es hilft sowohl den Körper als auch das Gehirn zu entwickeln, basierend auf dem Konzept »die Welt mittels des Körpers und des dreidimensionalen Denkens zu verstehen«. Text Dr. Sandy Alami
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MALEN MIT PAPIER PA P I E R K Ü N S T L E R I N Y U L I A B R O D S K AYA
Schmale gefaltete Papierstreifen in allen möglichen Farben und an den Kanten verleimt – so entstehen die beeindruckenden Porträts und Motive von Yulia Brodskaya. In ihrer Kunst dreht sich alles um das jahrhundertealte Material Papier. Sie kauft und sammelt Papier in den facettenreichsten Farben von überall. Meist mit der Hand in Streifen geschnitten und zu Kreisen aufgerollt, »malt« sie mit dem Papier. 04 21 bis 05 21
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ie Werkzeuge, die die Papierkünstlerin benötigt, sind nicht aufsehenerregend, man findet sie in jedem Haushalt: Sie nutzt neben Schere, Leim und Pinzette, Strohhalme sowie hölzerne Zahnstocher, um das Papier zu rollen und in Form zu bringen.
QUILLING - DAS KONZEPT Das aus dem Englischen stammende Verb »to quill« bedeutet in diesem Zusammenhang so viel wie etwas aufspulen oder aufrollen. Das trifft auch ganz gut den Prozess, wie die meisten Werke der Künstlerin entstehen. Das in Streifen geschnittene Papier wird vorsichtig mit den erwähnten Werkzeugen aufgerollt und an den Kanten mit Leim versehen. Danach werden die Streifen behutsam mit der Pinzette platziert und aufgeklebt. Klingt eigentlich gar nicht so kompliziert. Wo und wie die Papierröllchen platziert werden, ist die hohe Kunst. Zunächst skizziert und koloriert Brodskaya einen Entwurf des Motivs und zeichnet dann die entsprechenden Linien mit einem Bleistift auf den Untergrund eines weißen Blattes vor. Anschließend schneidet sie dicken farbigen Karton in die entsprechenden Streifen und formt diese. Wenn sie mit dem Papier »malt«, wie sie es bezeichnet, es also aufklebt, folgt sie mit den geschwungen oder geformten Papiersegmenten den Bleistiftlinien und erzeugt somit eine dreidimensionale Interpretation einer Linie.
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»Girl with peacock earrings« o.: Lebendigkeit und Energie durch farbige Streifen
li. Seite: Die Künstlerin vor einem ihrer großformatigen Porträts.
»Tropischer Fisch« Farbenfrohe Papierstreifen in Form gebracht.
Dreidimensionale Linie - »Seashall« Detail Die Papierstreifen in Form gebracht und platziert, lassen das Motiv in drei Dimensionen entstehen.
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KREATIVITÄT SCHLUMMERT IN JEDEM VON UNS Der kreative Prozess ist sehr langsam und erfordert eine konkrete Geisteshaltung, so Brodskaya. Wir müssen Kreativität nicht lernen, aber wir müssen lernen, wie wir an sie in uns herankommen. Über die Jahre lernte sie, dass sie nicht kreativ und produktiv sein kann, wenn sie gestresst ist und andere Dinge in ihrem Leben ihre Aufmerksamkeit benötigen. Der einzige Ausweg für sie ist, das endlose Gedankenwirrwarr beiseitezuschieben und sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren: wenn sie einen Streifen Papier in der Hand hält und dessen Textur spürt, ihn formt und an seinen Platz klebt; mit voller Konzentration und Schritt für Schritt. Natürlich schleichen sich die Gedanken immer mal wieder dazwischen, aber es ist wie eine Aussöhnung mit sich selbst: »Du merkst, dass dein Gehirn von Sorgen geplagt wird und bringst es aber wieder auf das Wesentliche zurück. Wenn du einmal gelernt hast, dich zu beobachten und voll auf die Arbeit zu konzentrieren, kannst du dich auch kreativ entfalten. Alles was man zu tun hat, ist mit klarem Verstand und offenem Geist zu schauen und ganz plötzlich bekommt man kleine Ideen – du weißt, welche Farbe du nutzen sollst, wo du das nächste Papiersegment platzieren sollst usw ... Über die Zeit und mit der Erfahrung verinnerlichst du diesen Prozess als ganz natürlich«, so die renommierte Künstlerin. Sie nutzt den kreativen Prozess als Weg, um in dem Moment gegenwärtig zu bleiben und in den Schaffensprozess einzutauchen, um etwas Schönes zu schaffen und möchte durch ihre Kunst nur positive Energie teilen, egal was sie gerade in ihrem Leben beschäftigt.
»Large Poppy« o.: Die Technik mit Papierstreifen wie mit einem Pinsel zu malen, hat Brodskaya zur Perfektion gebracht.
»Jaguar« li.: Brodskayas zehnjährige Erfahrung mit Papier spiegeln ihre komplexen Porträts wieder.
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KUNST & KULTUR T H E M A
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MALEN MIT PAPIER - DAS BUCH Das »Malen« mit Papierstreifen ist die neue Technik, die sie vor ungefähr fünf Jahren für sich entdeckt hat. Es bedeutet, dass auf Papier eng aneinander gelegte Papierstreifen wie Pinselstriche imitiert werden, die genauso wie auf einer Farbpalette miteinander gemischt werden können. Diese neue Technik kommt der klassischen Malerei sehr nahe, jedoch mit einem entscheidenden Detail, dem Papierbild wird eine dritte Dimension verliehen. Das Malen mit Papier kam jedoch nicht von heute auf morgen. Brodskayas zehnjährige Erfahrung mit Papier ist auch eine Spiegelung ihrer Entwicklung – von einfachen typografisch basierten Entwürfen (ihr erstes Motiv war ihr Name, um mehr Aufmerksamkeit in der Kreativbranche zu erregen) bis hin zu den heutigen komplexen organischen Motiven, wie die aktuellen Porträts. In ihren ersten Porträts von älteren Personen ging sie davon aus, dass die Technik nur dafür geeignet sei, faltige und vom Wetter gegerbte Haut darzustellen. Es dauerte ein paar Jahre bis ihr bewusst wurde, dass sie die Struktur verändern und eher lebendige Farben nutzen sollte, um den Porträts mehr Energie und Leben einzuhauchen. Dies würde dann auch für jüngere Gesichter funktionieren. Daher haftet ihren Porträts jüngerer Modelle aus dreidimensionalen »Papierpinselstrichen« ein Hauch von Impressionismus an. In ihrem Buch »Painting with Paper: Paper on the Edge« (engl. für »Malen mit Papier: Papier am Rande«) vereint sie ihre bisherige langjährige Erfahrung mit Papier. Es ist kein Buch mit Anleitungen zur Papierkunst, die gibt es laut der Autorin schon zur Genüge im Internet und auf Youtube. Es ist vielmehr ein Buch, welches einen Einblick in Brodskayas kreativen Prozess gibt und praktische Tipps bereithält, wie man mit ihrer Technik seinen eigenen kreativen Weg finden kann.
R KO M IS C HE O P E
VO N GA E TA N O D O N IZ E T T I
1. -4. JU LI E AM FR EI LI C HT BÜ HN SC HWAN EN TE IC H
Karten [0375] 27 411-4647 / -4648 www.theater-plauen-zwickau.de
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PAPER MINGLE - DAS SPIEL
Text Dr. Sandy Alami
Giftfrei Gärtnern tut gut ... ... Ihnen und der Natur.
Informieren Sie sich hier und nutzen Sie Ihre Chance!
Fotos Yulia Brodskaya Info www.artyulia.co.uk
Weitere Infos unter www.NABU.de/giftfrei « Y U L I A B R O D S K AYA
NABU/A. Wolff
Ein außergewöhnliches Projekt hat Brodskaya mit drei befreundeten Entwicklern realisiert. Sie entwickelten das Handyspiel »Paper Mingle«, um die Möglichkeiten der Papierkunst spielerisch zu entdecken. Oft wurde sie gefragt, was ein Papierkünstler oder »Quilling« sei, daraufhin wurde ihr bewusst, dass es in dieser Richtung Aufklärungsbedarf gibt. Und was fällt den Menschen leichter als Neues auf spielerische Art und Weise zu entdecken. Das Spiel soll ein kleiner Einstieg in das Universum der Papierkunst für diejenigen sein, die vorher noch nie etwas davon gehört haben. Brodskaya kreierte die Bilder ganz analog und die Entwickler wandelten mit ihren magischen Kodes ihre Bilder in bewegte und interaktive Bewegungen um, so die britische Künstlerin. Nach über einem Jahr während ihrer Freizeit und neben anderen Projekten, ist das Spiel nun in jedem App Store erhältlich (einfach nach »Paper Mingle« suchen). Das liebevoll gestaltete Spiel ist entspannend und ideal, wenn man mal eine kleine Pause braucht oder etwas anderes sehen möchte. Brodskaya hofft, dass das Spiel »Paper Mingle« die Schönheit der Papierkunst einem breiteren Publikum bewusst macht und Leute erreicht, die eigentlich kein Interesse an Papierkunst haben und sie inspiriert und neugierig gemacht werden, die endlosen Möglichkeiten dieser Kunst zu entdecken.
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63 JAH R E N ICK C AVE – E I N B ILDBAN D Ü B E R SE I N LE B E N
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Foto Gosha Rubchinskiy
Im Februar ist mit »Stranger Than Kindness« ein eindrücklicher Bildband über das Leben und Schaffen von Nick Cave erschienen. Er basiert auf der gleichnamigen Ausstellung, die vom 8. Juni 2020 bis 13. Februar 2021 in der Dänischen Königlichen Bibliothek in Kopenhagen zu sehen war.
KUNST & KULTUR T H E M A
N I C K C AV E
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ick Cave weiß, wie man Geschichten gut erzählt – das zeigen nicht nur seine Bücher, sondern auch seine wohldurchdachten Songtexte und Gedichte. Der Australier, dessen Auftritte mit seiner Band »The Bad Seeds« inzwischen wie seelenreinigende Gottesdienste gefeiert werden, trifft bei seiner Anhängerschaft einen bittersüßen Nerv. Und so wurde trotz Corona auch die gerade erst zu Ende gegangene Ausstellung zu Nick Cave zu einem vollen Erfolg. Was es dort zu entdecken gab, ist nun in einem zweisprachigen Bildband zu sehen, der wie die Exhibition auch nach seinem Song »Stranger Than Kindness« benannt ist. Es sei der Lieblingssong des Künstlers – bescheidenerweise wohl auch, weil der Text nicht von ihm, sondern von seiner ersten Freundin Anita Lane stammt. Die Musik steuerte dagegen Blixa Bargeld von den Einstürzenden Neubauten bei.
ZUR AUSSTELLUNG »STRANGER THAN KINDNESS« Ein Einblick in Nick Caves Gedanken und seinen kreativen Schaffensprozess – welche Inspirationen, Geschichten und subjektiven Eindrücke ihn zu seinen Werken führte – all das legt der Künstler selbst und mithilfe der an der Ausstellung mitwirkenden Kuratoren schonungslos offen. Seine autobiografische Ausstellung enthält aber auch fiktionale Anteile, um für den Betrachter ein nachvollziehbares, kleines Universum zu erschaffen. »Als mich die Königliche Dänische Bibliothek mit der Idee für eine Nick-Cave-Ausstellung kontaktierte, war ich erst einmal verhalten. Ich bin nicht nostalgisch veranlagt und ich hatte keine Zeit, in Erinnerungen zu schwelgen. Aber das Team der Bibliothek meinte es wirklich ernst und hatte eine derart ansteckende Energie, dass ich mich mitreißen ließ!«, so der Künstler in einem Statement, das auf der Webseite der Ausstellung zu lesen ist.
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»Wir haben eine Ausstellung geschaffen, die nicht mit zuvor Gesehenem vergleichbar ist. Ihre Füße stecken in der Vergangenheit, aber sie streckt sich nach einer ungewissen Zukunft. Wir waren schließlich in der Lage, eine Ausstellung mit einem Sinn für besondere Details zusammenzustellen, mit der die zerbrechliche und verletzliche Natur der Identität thematisiert wird. Ich bin so stolz, ein Teil dieser einzigartigen und unorthodoxen Ausstellung zu sein – eine zerbrochene Geschichte, die wir Stranger Than Kindness genannt haben.«
VERSCHIEDENE THEMENRÄUME DURCH SEIN LEBEN Die Ausstellung umfasst acht Themenräume und startet mit seiner Kindheit im ländlichen Australien. Darin sind Fotos des kleinen Nick zu sehen, die ihn beim Singen im Kirchenchor zeigen oder seine frühe Vorliebe fürs Zeichnen thematisieren. Seine ersten Begegnungen mit Punk und anderen Underground-Einflüssen sind ebenfalls mit Erinnerungsstücken und Notizen vertreten und signalisieren, warum sich der später gefeierte Künstler der Musik zuwenden wollte und seine erste Band »The Boys Next Door« sowie später auch »The Birthday Party« gründete. 1983 zog es Nick Cave nach WestBerlin – auch für diese kreative Zeit wurde ein eigener Raum entworfen. Zwischen handgeschriebenen Zetteln, Collagen und Schreibmaschinentexten erkennen Fans des Musikers Hitzeilen aus Songs wie »The Mercy Seat«. Durch das Leben des Nick Cave u. li.: 1. Photograph by Dan Magree for Arts Centre Melbourne 2. Photograph by Tom Breakwell for Arts Centre Melbourne u. re.: 1. Photograph by Anders Sune Berg for Royal Danish Library 2. Photograph by Colin Cave 3. Photograph by Anders Sune Berg for Royal Danish Library 4. Photograph courtesy of Dawn Cave
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Für den Raum, der als »The Office« bezeichnet wird, räumte Nick Cave einen Teil seiner Bibliothek in seinem heutigen Zuhause im englischen Brighton aus. Damit habe man zeigen wollen, wie die Arbeit für ihn im Schaffensprozess aussieht, statt lediglich das Endresultat zu präsentieren und einzuordnen. An anderer Stelle wird auch die Zusammenarbeit mit Kylie Minogue thematisiert – gemeinsam schufen sie den Hit »Where The Wild Roses Grow«.
BUCHTIPP
Stranger Than Kindness Nick Cave Verlag: Kiepenheuer & Witsch; ISBN 978-3-462-00066-5 Preis: 29,00 EUR
Inhalt »Das für Sammler interessante Buch lädt den Leser ein, in den tiefsten Kern des kreativen Prozesses vorzudringen. Es ebnet den Weg für ein komplett neues und intimes Kennenlernen, denn es präsentiert Caves Leben, Arbeit und Inspiration und erlaubt es, seine vielen realen und imaginären Universen zu erforschen.« Im Buch, das gemeinsam mit Nick Cave und Christina Back entstanden ist, sind farbige Reproduktionen von Original-Kunstwerken, handgeschriebene Songtexte, Fotos und gesammelte, persönliche Gegenstände enthalten. Nick Cave sowie Janine Barrand (Direktorin des Australian Music Vault) und Autorin Darcey Steinke kommentieren die einzelnen Abbildungen.
»Stranger Than Kindness« stellt die Frage nach dem, was uns prägt und uns zu dem Menschen macht, der wir sind. Eine Ode an die Neugierde und die Macht der Kreativität. Dieses einzigartige Buch gewährt intime Einblicke in den Schaffensprozess eines außergewöhnlichen Künstlers und lädt ein, Nick Caves Leben und Werk, seine Inspirationsquellen und die Welt, die seine Musik und Texte behandeln, neu kennenzulernen. Mit zahlreichen Abbildungen und Faksimiles von Kunstwerken, handschriftlichen Songtexten, Fotos und Artefakten aus Caves Privatbesitz sowie einordnenden Kommentaren und Reflexionen von Nick Cave, Janine Barrand und Darcey Steinke.
Text Kristina Baum
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KINO Demnächst im Kino
Luisa (Mala Emde) ist 20 Jahre alt, stammt aus gutem Haus, studiert Jura im ersten Semester. Und sie will, dass sich etwas verändert in Deutschland. Alarmiert vom Rechtsruck im Land und der zunehmenden Beliebtheit populistischer Parteien, tut sie sich mit ihren Freunden zusammen, um sich klar gegen die Faschos zu positionieren. Schnell findet sie Anschluss beim charismatischen Alfa (Noah Saavedra) und dessen bestem Freund Lenor (Tonio Schneider): Für die beiden ist auch der Einsatz von Gewalt ein erlaubtes Mittel, um Widerstand zu leisten. Bald schon überstürzen sich die Ereignisse. Und Luisa muss entscheiden, wie weit zu gehen sie bereit ist – auch wenn das fatale Konsequenzen für sie und ihre Freunde haben könnte. Fotos alamodefilm
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KINO
DVD
Demnächst im Kino
Seit 25. März im Handel
Seit 2. April im Handel
Peter Hase 2
The Forgiven
Unter Freunden stirbt man nicht
In »Peter Hase 2 – Ein Hase macht sich vom Acker« kehrt der liebenswerte, schelmische Hase Peter wieder zurück. Bea, Thomas und die Hasen haben als Familie ihren Frieden geschlossen, aber auch wenn er sich redlich bemüht, gelingt es Peter nicht, seinen Ruf als kleiner Schlawiner loszuwerden. Als er sich auf ein Abenteuer außerhalb des Gartens einlässt, findet er sich auf den Straßen der Großstadt in einer Umgebung wieder, wo seine spitzbübische Art gut ankommt. Aber als seine pelzige Familie in Gefahr gerät, muss Peter sich selbst fragen, was für ein Hase er sein will. In der deutschen Fassung wird Christoph Maria Herbst Peter Hase wieder seine prägnante Stimme leihen und auch die drei Hasendamen Flopsi, Mopsi und Wuschelpuschel werden wieder von Heike Makatsch, Jessica Schwarz und Anja Kling gesprochen. Foto sony pictures
Der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu leitet nach dem Ende der Apartheid die Wahrheits- und Versöhnungskommission des Landes. In dieser Funktion wird er vom berüchtigten Mörder Piet Blomfeld zu sich gerufen, der in einem Hochsicherheitsgefängnis einsitzt und auf Gnade hofft. Der Bischof lässt sich im Inneren des von brutalen Sträflingen bevölkerten Gefängnisses in eine gefährliche Auseinandersetzung mit dem gerissenen Kriminellen hineinziehen, die sein Leben für immer verändern wird. Die Besetzung ist hochkarätig: Zu sehen sind u. a. Oscar®-Preisträger Forest Whitaker und der mehrfach ausgezeichnete Hollywoodstar Eric Banas. Foto eurovideo
Die Geschichte einer Gruppe langjähriger Freunde im besten Alter – in vier Teilen und aus vier Perspektiven. Als der fünfte im Bunde, seines Zeichens renommierter Wissenschaftler und Nobelpreisanwärter, unverhofft stirbt, schmieden die Hinterbliebenen einen waghalsigen Plan. Sie wollen den Tod ihres Freundes bis zur Bekanntgabe der Auszeichnung fünf Tage lang geheim halten, damit sich dessen größter Traum erfüllt und er als Nobelpreisträger in die Geschichte eingehen kann. Doch das Unterfangen gerät Schritt für Schritt außer Kontrolle. Für die Zuschauer verheißt das nicht nur jede Menge überraschungsreiche Situationskomik und schwarzen Humor, sondern auch starke, nachdenkliche Dialoge. Foto leonine
KUNST & KULTUR
Verlosung auf Seite 78
FILM
Verlosung auf Seite 78
BUCH
ALBUM
Ab 19. April im Handel
Seit 19. März im Handel
CARINA WOHLLEBEN Die Welt ist noch zu retten
LANA DEL REY Chemtrails Over The Country Club
Voller Optimismus und ohne zu belehren, zeigt Carina Wohlleben Wege auf, wie wir die Liebe zur Natur wiederentdecken und den Kampf gegen den Klimawandel aufnehmen können. Dabei spricht sie sowohl globale Themen an wie Fleischproduktion und Tierhaltung, industriellen Ackerbau und Forstwirtschaft, die wachsende Weltbevölkerung und den schwelenden Konflikt zwischen Alt und Jung, erzählt aber auch sehr persönlich von ihrem Leben und dem stetigen Drahtseilakt, Umweltschutz und Alltag zu vereinbaren. Die Erkenntnis, dass man allein durch den Verzicht auf tierische Produkte seinen ökologischen Fußabdruck um 25 Prozent reduzieren kann, hat Carina Wohlleben veranlasst, sich vegan zu ernähren. Anhand vieler konkreter Beispiele führt sie vor Augen, weshalb es lohnt, sich für eine lebenswerte Zukunft zu engagieren, und dass wir gute Chancen haben, die Welt Stück für Stück zum Positiven zu verändern. Überzeugend, zuversichtlich, motivierend! Foto Ludwig
Die US-amerikanische Ikone meldet sich mit einem neuen Werk zurück! Lana Del Rey hatte in den vergangenen Wochen mit geheimnisvollen Posts auf ihren Social Media Kanälen erste Hinweise gegeben. Die 35-Jährige gehört zu den einflussreichsten weiblichen Künstlerinnen ihrer Generation – und dies weit über die Musik hinaus. Ihr Empfinden für Stil, das Bewusstsein für Mode, Design und digitale Kommunikation hat bleibende Spuren in der zeitgenössischen Popkultur hinterlassen. Ihr selbstbestimmtes Arbeiten beim Songwriting-Prozess und in der Studioproduktion gehören genauso dazu wie ihre eigene Definition von »Retro«. Nachdem das im August 2019 veröffentlichte Vorgängeralbum »Norman Fucking Rockwell!« der Sängerin eine weitere Grammy-Nominierung beschert hatte, erscheint nun das siebte Studioalbum »Chemtrails Over The Country Club«. Foto Neil Krug | Universal Music
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HÖRBUCH
CD
PODCAST
Ab 28. April im Handel
Seit 19. März im Handel
Free Download / Stream
JUDITH HERMANN Daheim
STING Duets
ZEIT INTERVIEW Alles gesagt?
Ihre Tochter ist eine Reisende, unterwegs in der Ferne. Ihrem Ex-Mann schreibt sie kleine Briefe, in denen sie erzählt, wie es ihr geht, in diesem neuen Leben am Meer und im Norden. Sie richtet sich ein Haus ein, schließt vorsichtige Freundschaften, versucht eine Liebe, fragt sich, ob sie heimisch werden könnte oder ob sie weiterziehen soll. Judith Hermann erzählt von einer Frau, die vieles hinter sich lässt, Widerstandskraft entwickelt und in der intensiven Landschaft an der Küste eine andere wird. Sie erzählt von der Erinnerung. Und von der Geschichte des Augenblicks, in dem das Leben sich teilt, eine alte Welt verlorengeht und eine neue entsteht. Foto der Hörverlag
Eigentlich hätte Stings Album »Duets« bereits im Jahr 2020 erscheinen sollen, doch dann kam Corona. Nun konnten sich die Fans am 19. März auf Song-Kollaborationen mit Herbie Hancock, Eric Clapton und Charles Aznavour freuen. Das Album vereint eine Sammlung seiner besten Künstler-Kollaborationen. Der der 17-fache Grammy-Gewinner präsentiert Duette mit namhaften Künstlern wie Mary J. Blige, Herbie Hancock, Eric Clapton, Annie Lennox, Charles Aznavour, Mylène Farmer, Shaggy, Melody Gardot, Gashi und Zucchero. Mit Zucchero nahm er beispielsweise den Song »September« auf, der auf dem Album erstmals veröffentlicht wird. Das Video zum Song »Little Something«, dass Sting gemeinsam mit der gefeierten Jazz-Sängerin Melody Gardot aufnahm, wurde übrigens ganz in der Nähe von Stings Weinberg bei Florenz gedreht. Foto Universal Music
»Alles gesagt!« - Der unendliche Interviewpodcast bei dem Redakteure der »Zeit« außergewöhnliche Menschen befragen – so lange, bis sie selbst erklären, dass jetzt »alles gesagt« sei. Ein Gespräch kann also zwölf Minuten oder acht Stunden dauern.Vermutlich gibt es einfachere Gesprächspartner als Zeit Magazin-Chefredakteur Christoph Amend und Zeit-Online-Chefredakteur Jochen Wegner. Vermutlich sorgt aber auch die Kombination dieser beiden Charaktere dafür, dass »Alles gesagt« nicht so ist, wie jeder andere Interviewpodcast. Unendlich viele Fragen und das jederzeit mögliche Schlusswort »Alles gesagt.« sorgen dafür, dass dieser Podcast mal länger dauen kann. Unter den bisherigen Gästen: Robert Habeck, Herbert Grönemeyer, Ulrich Wickert und Christian Lindner. Foto zeit.de
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M U S I K | L I T E R AT U R
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Werte
vermitteln
WAS MÖCHTE ICH MEINEM KIND MITGEBEN?
Foto freepik.com
Mitgefühl, Höflichkeit, Respekt, Freundschaft, Fairness – all das sind Werte, die einem Menschen wichtig sein können. Als Eltern fragt man sich nicht selten, welche Werte man seinem Kind vermitteln möchte – und noch wichtiger: Wie man das am besten macht. Dabei ist es wichtig, zunächst die eigenen Wertvorstellungen zu klären und diese auch gezielt durch aktives Handeln seinem Kind im eigenen Verhalten zu zeigen.
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KLEINE WELT T H E M A
WERTE VERMITTELN
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enkt man an die eigene Schulzeit zurück, so kann man sich an Kinder erinnern, die schon sehr früh einen Gerechtigkeitssinn hatten und sich für die Schwächeren eingesetzt haben, kleine Robin Hoods sozusagen. Sie waren sich nicht zu schade, sich in den Mittelpunkt zu drängen und vor die zu stellen, die gerade gemobbt, ausgeschlossen oder bedroht wurden. Die andere Seite wurde gekonnt und schlichtend auf das Fehlverhalten aufmerksam gemacht. Und dann gab es die, die umso lieber andere in die Ecke gedrängt haben und auf Freundschaft, Friedfertigkeit und Fairness gepfiffen haben. Wie Kinder sich verhalten hängt natürlich zu einem Teil von der eigenen Persönlichkeit ab und so gibt es nun einmal Kinder, die eher ruhig und schüchtern oder aufbrausend und aggressiv sind. Aber das ist eben nicht alles, denn auch die elterliche Erziehung spielt eine wichtige Rolle und beeinflusst Kinder nachhaltig. Genau aus diesem Grund sollten sich alle Eltern die Frage stellen, wie sie ihr Kind erziehen wollen bzw. was sie ihm auf dem weiteren Lebensweg mitgeben wollen, wie sie es prägen möchten und wo vielleicht ein guter Einfluss Spuren hinterlassen sollte. Ein Kind, dass sich gekonnt an die gesellschaftlichen Regeln halten kann, aber auch nicht zu angepasst ist, hat optimale Chancen, gut in unserer Gesellschaft zurechtzukommen. Doch es erfordert nicht nur das Wissen um die Regeln, sondern auch um die Werte, die hier herrschen und die vor allem das Miteinander positiv beeinflussen können. Welche Werte Eltern ihrem Kind vermitteln wollen, ist sehr individuell, aber in der Essenz doch sehr ähnlich. Im Grunde geht es nämlich um Werte, die in der Gesellschaft hoch anerkannt sind und die schlichtweg von anderen erwartet (wenn auch nicht immer erfüllt) werden. Nicht alles auf einmal Werte vermitteln funktioniert vor allem durch das Vorleben und Benennen. Dabei sollte von dem Nachwuchs aber auch nicht direkt zu viel erwartet werden und Überforderungen sind eh stets zu vermeiden. Foto Anna Kolosyuk // unsplash.com
Glückliche Teenies re.: Am Ende wird alles gut? Pustekuchen. Gerade im Jugendalter zeigt sich der eigene Kopf und so kann es sein, dass das Gelernte über Bord geworfen oder neu interpretiert wird. Dann gilt für die Eltern: Offenheit und Respekt. Foto Blake Barlow // unsplash.com
WELCHE WERTE SOLL MEIN KIND LEBEN? Natürlich ist es nicht einfach, dem eigenen Nachwuchs Werte zu vermitteln. Vielmehr muss man sich erst einmal die Frage stellen, welche Werte einem selbst wichtig sind, was man davon auch wirklich lebt bzw. zu leben und zeigen bereit ist. Denn Kinder lernen nicht selten am Modell durch Beobachtung … und das Verhalten der Eltern ist nun einmal die beste Lerngrundlage. Wenn der Vater also ein Rüpel ist, sich ständig mit Hinz und Kunz anlegt, laut wird und vielleicht sogar Gewalt androht, kann ein Kind schwer Friedfertigkeit lernen. Eher lernt es, dass man nur mit Lautstärke, Drohungen und Gewalt Probleme im Miteinander lösen kann. Der erste Schritt lautet also zu klären, was die eigenen Werte sind. Diese können zum Beispiel sein:
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Freundschaft Dankbarkeit Mitgefühl Wahrheit und Ehrlichkeit Treue Gewaltlosigkeit Respekt vor anderen und sich selbst Hilfsbereitschaft Toleranz Verantwortungsbewusstsein Höflichkeit Fleiß Zuverlässigkeit Tierliebe Offenheit Fairness Friedfertigkeit Solidarität Streben nach persönlicher Reife die Fähigkeit, eigene Ideale zu haben
FLEXIBEL UND OFFEN BLEIBEN Wichtig ist, dass man die Wertevermittlung nicht zu streng betreibt und sein Kind permanent darauf aufmerksam macht. Vielmehr sollte man neugierig bleiben auf das, was das Kind in der eigenen Entwicklung zeigt und welche Werte es übernehmen möchte bzw. welche Werte es eventuell sogar von selbst entwickelt oder entdeckt. Die Sozialisation außerhalb der Familie darf dabei nicht unterschätzt werden und so gucken sich Kinder auch hier vieles ab, z. B. in der Schule, im Sportverein, von den älteren Kindern oder von den Eltern der besten Freunde. Erwarten Sie zudem nicht, dass die gelebten Werte sich immer zeigen. Gerade in der Pubertät, wenn es um Ablösung, Identitätsfindung und Rebellion geht, wird von den jungen Menschen vieles infrage gestellt. Hier gilt es, seinem Kind zu vertrauen und darauf gespannt zu sein, was der Nachwuchs an Werten leben möchte. Und auch, wenn es nicht unbedingt das ist, was man seinem Kind von klein auf hat beibringen wollen, so gilt dennoch: Respekt für die Entscheidung des Nachwuchses – denn auch das ist ein Wert, welchem man sich in diesem Fall bedienen kann.
Text Jessica Laqua Info www.familienhandbuch.de 04 21 bis 05 21
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KINO
DVD
Ab 13. Mai im Kino
Seit 26. März im Handel
Adam möchte endlich herausfinden, wie sein Vater verschollen ist. Bei seinem abenteuerlichen Unterfangen wird er überrascht, denn er erfährt, dass sein Vater der legendäre Bigfoot ist. Dieser musste sich vor einer Firma verstecken, die mit seiner DNA experimentieren möchte. Vater und Sohn werden von Agenten der Firma HairCo gejagt und müssen einen Weg finden, den gefährlichen Machenschaften zu entfliehen.
Meine wunderbare seltsame Woche mit Tess Sam verbringt mit seiner Familie den ersten Urlaubstag und direkt bricht sich sein Bruder das Bein. Doof für ihn, aber gut für Sam, denn er begegnet Tess. Foto Entertainment Kombinat GmbH Verlosung auf Seite 78
Seit 4. März im Handel
Fotos spendid film
Ricky Zoom - Mit Vollgas voraus
Verlosung auf Seite 78
... geht es in zehn neue, spannende und rasante Abenteuer mit Ricky und seinen motorisierten Freunden. Mit dabei natürlich auch seine kleine Schwester Toot, die nie weit weg ist, wenn es um actionreiche Missionen geht, und Hank, das Rettungs-Motorrad, Rickys Vater und großes Idol. Foto Universal
BUCH
CD | HÖRBUCH
Seit 13. April im Handel
Seit 15. März im Handel
CORNELIA FRANKE
MARTIN PFEIFFER
Sommernerdstraum
Alle meine Frühlingslieder
Rubys Sommer ist etwas ganz Besonderes: Eine Woche zelten mit ihren Freunden im Nirgendwo, sich in fantastische Abenteuer stürzen und einmal jemand anderes sein ... Foto cbj Jugendbücher
Verlosung auf Seite 78
Ab 26. April im Handel
Ein Liederschatz mit den schönsten Frühlingsliedern. Winter ade! Auf die Frühlings- und Osterzeit freuen sich vor allem die Kinder ganz besonders. Endlich geht es wieder raus, um ein Picknick zu machen, die Natur im Garten oder im Wald zu entdecken, Blumen zu pflanzen oder Schmetterlinge suchen. Im Frühling gibt es viele Anlässe, die zum gemeinsamen Singen und Musizieren einladen. Foto der Hörverlag
Ab 13. April im Handel
ANKE GIROD
KAI MAGNUS STING
Fridolina Himbeerkraut
Lotta, Oma und der ...
» Mein Freund Schnuffelschnarch« - Fridolina Himbeerkraut lebt auf der einzigen und super geheimen Hexeninsel draußen auf dem Meer. Doch aus plötzlich kann sie sich keine Kräuternamen merken. Foto Penguin Junior
... verschwundene Verschwinder. Seltsame Dinge gehen vor auf der Nordseeinsel, auf der Opa Heinrich und Otto gerade Urlaub machen: Dinge verschwinden auf mysteriöse Weise und im alten Kapitänshaus scheint es zu spuken. Foto der Hörverlag
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KLEINE WELT Q U E R B E E T
Verlosung auf Seite 78
TIPPS FÜR KIDS
Meine Stadt. Meine Musik. Mein Radio.
DAS STECK T HINTER DEM SNEAKER-HYPE Sie sind mehr als nur einfaches Schuhwerk für Sport und Alltag – um den Sneaker hat sich eine ganze Kultur entwickelt, die ein Lebensgefühl ausdrückt, und mit der sich sogar gutes Geld verdienen lässt.
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LEBENSSTIL T R E N D
S N E A K E R M I T K U LT S T A T U S
Foto Marcel Karg // unsplash.com
A
ls Grail, sozusagen als heiliger Gral im Schuhregal, werden Sneaker bezeichnet, die heute besonders teuer und selten sind. Davon gibt es mittlerweile einige – zum Beispiel den Nike MAG Back to the Future, der in Anlehnung an die Schuhe von Marty McFly im Film »Zurück in die Zukunft« entworfen wurde. Den ursprünglichen Verkaufspreis können gute Sneaker im Laufe der Zeit schnell wieder reinholen – vor allem dann, wenn es die Modelle nur in besonders geringen Stückzahlen als Limited Release zu kaufen gab. Sneakerheads sind Sammler, die sich diesem Finden und Handeln solcher exklusiven Schuhe verschrieben haben – und sie lieben, wofür Sneaker in der Popkultur stehen. Viele Modelle, zum Beispiel die Air Jordans, haben eine lange Erfolgsgeschichte vorzuweisen. Sie waren und sind bis heute Statussymbole und der Inbegriff von Street Culture.
DER TEUERSTE SNEAKER Für den Nike Air Jordan 1S wurden 2020 bei einer Auktion in New York 560.000 US-Dollar (umgerechnet 512.000 Euro) bezahlt. Das Besondere an den Basketballschuhen: Sie wurden von NBA-Legende Michael Jordan 1985 in einem Spiel getragen. Damals zerschmetterte er mit einem Sprung die Glasscheibe hinter dem Korb und noch immer steckt ein kleines Stück Glas in der Sohle der Sneaker. Im Anschluss wurden sie vom Sportler auch persönlich unterschrieben, was zur enormen Wertsteigerung beigetragen hat.
SNEAKER GEWINNBRINGEND VERKAUFEN? Die meisten Profis kaufen und verkaufen ihre wertvollen Sneaker mittlerweile auf Webseiten, die sich auf das Business spezialisiert haben. Dazu gehört zum Beispiel die Plattform StockX. Aber auch auf eBay oder bei eBay Kleinanzeigen werden viele Paare angeboten – wer also auf der Suche nach einem bestimmten Modell ist, sollte die Augen offenhalten und regelmäßig dort vorbeischauen. Damit Sneaker einen hohen Wiederverkaufswert erlangen, sollten sie im bestmöglichen Zustand sein. Seltene Modelle werden daher nicht getragen, sondern lediglich aufbewahrt – und das im Originalkarton mit allen etwaigen Goodies, die mit dem Release erhältlich waren. Mit der Zeit können sie im Wert steigen und dann gewinnbringend verkauft werden.
Sneakerness in Köln Mit der Sneakerness gibt es in Deutschland auch eine eigene Messe für Sneaker-Fans. Fotos Runnerwally // Sneakerness
Auf Facebook gibt es zudem einige gute Sneaker-Fangruppen, in denen regelmäßig Schuhe angeboten werden – innerhalb der Community kann man so relativ sicher und gebührenfrei Modelle kaufen und verkaufen. Zu den bekanntesten gehören unter anderem »Sneakerholics – Sale ’n‘ Trade« und »Verband Botanischer Gärten«. Professionelles Weiterverkaufen ist mit einigem Aufwand verbunden, wenn man wirklich Geld damit verdienen möchte. Release Dates neuer Modelle sollte man immer im Blick haben – hierbei können gute Connections in die Branche behilflich sein. Aber auch Glück und Geduld sind gefragt, denn längst nicht jeder Sneaker-Fan kann zum Verkaufsstart auch ein Paar ergattern.
Teure Treter 560.000 US-Dollar für ein getragenes Paar Schuhe aus dem Jahr 1985 – für wahre Sammler sind Sneaker eine gute Geldanlage. Foto Nelson Ndongala // unsplash.com
SNEAKERNESS: EINE MESSE FÜR SNEAKER-FANS Die Sneakerness wurde 2007 in Bern von einer Gruppe von Sneaker-Enthusiasten ins Leben gerufen und gibt es heute in insgesamt sieben europäischen Städten: neben Köln auch in Zürich, Amsterdam, Paris, Warschau, London und Mailand. »Sie ist Treffpunkt für die weltweite Sneaker-Community, und das mit wachsender Popularität – allein im Jahr 2018 wurden mehr als 45.000 Besucher gezählt«, so die Veranstalter.
In der Vergangenheit konnten Besucher dort beim Messepartner StockX bereits mitgebrachte Sneaker authentifizieren lassen und sogar direkt weiterverkaufen. Andere Messestände boten einen professionellen Reinigungsservice für Sneaker an – vor allem aber ist die Messe sinnvoll, um sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und die neusten Trends vor allen anderen zu erspähen. Denn beim Sneaker-Business geht es für Profis vorrangig darum, den nächsten großen Hype auf dem Schirm zu haben. Welcher Schuh hat das Potenzial, demnächst richtig viel Geld zu bringen?
Matthijs van der Meulen ist Kommunikationsleiter des Sneaker-Events: »Sneaker-Marken gehen zunehmend langfristige Partnerschaften mit progressiven Designern ein. Virgil Abloh, Tom Sachs und Kanye West haben mit den von ihnen entworfenen Sneaker großen Erfolg. Sie interpretieren bestehende Modelle neu, nutzen neueste technologische Entwicklungen und entwerfen dadurch sehr unkonventionellen Designs. Damit sprechen sie ein großes Publikum sowohl innerhalb als auch außerhalb der Sneaker-Szene an.« Einige dieser oft sehr exklusiven Modelle sind bei der Sneakerness zu sehen und sogar zu kaufen. Neben einer Riesenauswahl an Markenschuhen gibt es auf 4.000 Quadratmetern auch alte Klassiker, Sammlerstücke, exklusive Prototypen, seltene Samples und Raritäten zu bestaunen.
Text Kristina Baum
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INDISCHE ARCHITEKTURLEHRE FÜR MEHR WOHLBEFINDEN Wie wir wohnen, sagt viel über uns selbst aus – und beeinflusst auch maßgeblich unser Wohlbefinden. Die Einrichtung gibt der Wohnung eine persönliche Note, sie kann zur Ruheoase und Kreativzone werden. Wie wir unseren Wohnraum einrichten, dazu gibt es viel Inspiration und zahlreiche Trends. Aus Indien kommend erlangt Vastu Shastra immer mehr Aufmerksamkeit – die Lehre über das richtige Wohnen.
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VASTU SHASTRA
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b klein oder groß, geräumig oder kompakt, gemütlich oder minimalistisch: Unser Wohnraum ist individuell, kann Ausdruck unserer Persönlichkeit, unserer Interessen sein und erzählt manchmal sogar eine kleine Geschichte. Zahlreiche Trends durchziehen die Interior Magazine und Blogs: Urban Jungle, Nachhaltigkeit, Trash Chic vom Sperrmüll, verspielt, Ikea-Style, funktional oder self-made. Inspiration gibt es zuhauf – ebenso wie die Menschen, die immer auf der Suche nach dem letzten Schliff in den eigenen vier Wänden sind. Da wird mal das Bett umgestellt, die Wand neu gestrichen, das Wohnzimmer neu dekoriert oder Möbel ausgetauscht. Manchmal ist man aber einfach nicht so recht zufrieden und will auch nicht sofort ein kleines Vermögen für eine neue Einrichtung hergeben, geschweige denn die Wohnung wechseln. Doch wie kann man das eigene Zuhause zur kleinen Oase machen, in der man die Akkus wieder auflädt und sich zu jedem Zeitpunkt richtig wohlfühlt, ohne gleich wieder etwas verändern zu wollen? Einrichtungslehren aus dem asiatischen Raum könnten die Antwort sein. Feng Shui dürfte inzwischen jedermann ein Begriff sein. Das indische Pendant, welches derzeit immer mehr Aufmerksamkeit erfährt, ist die Lehre über das richtige Wohnen: Vastu Shastra. Die eigene Komfortzone li. Seite: Der persönliche Wohnraum sollte vor allem als Raum zur Entfaltung und Befriedigung der persönlichen Bedürfnisse dienen. Foto Annie Spratt // unsplash.com
Neuer Anstrich u.: Vastu Shastra zeigt zahlreiche Anordnungen und Farben auf, die sich positiv auf das Wohlbefinden des Menschen auswirken sollen. Fotos Stefano Manzini // unsplash.com | lifeforstock // freepik.com
1. Von Ballast befreien und Energie fließen lassen All das wegräumen, was man nicht benötigt oder stört – egal, ob Kleidung, Lebensmittel, Kosmetik oder Möbel. Ist der Raum erst einmal frei, kommt Leichtigkeit in das Zuhause und in den Körper.
DESIGNLEHRE MADE IN INDIA Da stellt sich doch sofort die Frage, was denn richtiges Wohnen sein soll? Ist nicht das richtig, was einem selbst gefällt? Das mag mit Sicherheit stimmen. Vastu Shastra geht aber einen Schritt weiter. Hier geht es um Architekturlehre, um die korrekte Anordnung von Gebäuden sowie deren Design. Letzteres orientiert sich dabei an dem Naturgesetz der fünf Elemente: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum. Es geht um Materialien, Proportionen und Farben. Die Lehre soll vor allem dabei helfen, Räume für den Menschen zu schaffen, in denen man sich entfalten und wachsen sowie in Balance kommen kann, Wohlbefinden und Gesundheit zu erfahren und energetische Qualität in den Raum zu bringen. Zugegeben: Wissenschaftlich belegt ist das Konzept, was dem Feng-Shui ähnelt, nicht. Dennoch kann es, wenn es einem zusagt, auch für verbessertes Wohlbefinden sorgen und die eigenen vier Wände verschönern. Fünf Elemente und acht Himmelsrichtungen wirken als Elemente miteinander und auf das Innenleben – ebendies ist das Fundament, auf welcher die indische Lehre fußt. Der Raum wird als zweite Hülle des Menschen und als eine Verbindung zur Umwelt und Natur verstanden. Wenn die Energie des Raumes gut ist, dann geht es auch seinem Bewohner gut. Dabei dienen die Magnetfelder der Erde als Basis dieser indischen Theorie: Die magnetischen und solaren Feldkräfte haben eine bestimmte Fließrichtung – und bleibt die Richtung in Balance, dann wirkt sich dies positiv auf den Menschen aus, da die menschlichen Zellen mit dem Kosmos und der Welt verbunden sind und diese Fließrichtung kennen und favorisieren … so die Grundannahme der Lehre.
SO GEHT VASTU SHASTRA Wer sein Grundstück, sein Haus und die Inneneinrichtung nach Vastu Shastra anordnet – zum Beispiel durch klare Proportionen, Zuordnungen und Farben – der geht sicher, dass die Balance der Fließkräfte gewahrt wird. Wer seine Wohnung nach der indischen Wohnlehre gestalten möchte, dem können diese Tipps dabei helfen:
2. Kräftefluss verstärken Die Lehre besagt, dass die Energien Prana (Lebenskraft und Atmen) und Jiva (Leben) von Nordosten auf das Haus treffen. Deswegen sollte dieser Teil stets aufgeräumt sein, damit die Energie frei einfließen kann.
3. Die Elemente in Balance bringen Vor allem Feuer bringt Leben und Kraft in die Wohnung oder das Haus. Diese Kraft sollte in einem guten Verhältnis zu den anderen Elementen stehen. Da es von Südosten kommt, sollte man dort Kerzen oder Lichter aufstellen. Das innere Feuer kann uns Menschen anregen. Je besser also die Harmonie zwischen den Elementen ist, umso ausgeglichener fühlt man sich laut Vastu Shastra.
4. Ausrichtung der Räume Erholsamen Schlaf bekommt derjenige, der sein Schlafzimmer im Südwesten anlegt. Kommunikation, Leistungsfähigkeit und Konzentration gibt es hingegen in Räumen, die eine nordwestliche Ausrichtung aufweisen. Der Schreibtisch sollte zudem einen Blick nach Osten oder Norden haben. Die Raummitte sollte nicht zugestellt werden, damit so die einströmende Energie besser zirkulieren kann.
Auch, wenn diese Lehre für europäisches Wohnverständnis etwas befremdlich und eigen wirkt, so kann es nicht schaden, Veränderungen nach Vastu Shastra umzusetzen und zu schauen, wie man sich damit fühlt. Vielleicht wissen die Zellen des Körpers tatsächlich von Fließrichtungen der Magnetfelder und man fühlt sich durch eine neue Anordnung in den eigenen vier Wänden besser und erholter. Zu verlieren hat man mit Sicherheit nichts! Text Jessica Laqua 04 21 bis 05 21
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HUNDEERNÄHRUNG AUF INSEKTENBASIS
Wer sich für einen bewusst gesunden, nachhaltigen und ökologisch gut verträglichen Lebensstil entscheidet, wird sich irgendwann die Frage stellen: Wie ernähre ich meinen Vierbeiner zukünftig? Immerhin sind die Missstände im Heimtierfuttermittelmarkt hinlänglich bekannt: Das Fleisch stammt oft aus zweifelhafter Massentierhaltung und Allergien wie auch ernährungsassoziierte Krankheiten nehmen bei Hunden zu. 04 04 21 21 bis bis 05 05 21 21
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LEBENSTIL T R E N D
TENETRIO
M
it dem 2017 gegründeten Startup Tenetrio kommt nun Bewegung in den traditionellen Hundefuttermarkt. Das im brandenburgischen Nuthetal ansässige Unternehmen hat sich ganz der nachhaltigen Ernährung von Hunden verschrieben. War es bisher selbstverständlich, Hunde mittels Fleisch von Rind, Huhn oder Fisch zu ernähren, stellen sich die drei Gründerinnen gänzlich in den Dienst einer insektenbasierten Hundenahrung. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht überhaupt kein Problem, denn was bisher noch wenig bekannt ist: Insekten enthalten hochwertige Proteine mit einem vollständigen Aminosäurenprofil. »Insekten versorgen die Hunde genauso wie Fleisch oder Fisch mit allen nötigen Proteinen«, erklärt Dr. Ina Henkel, Ernährungswissenschaftlerin und Mitgründerin von Tenetrio. »Der Proteingehalt des Mehlwurms ist vergleichbar mit dem vom Rind. Mehlwürmer haben außerdem einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren.« Darüber hinaus bildeten die enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe eine ideale Grundlage für ein gesundes Hundeleben und der leicht nussige Geschmack mache sie für Hunde zum echten Genuss.
Proteine aus Insekten Essbare Insekten sind als alternative Proteinquelle schon seit Jahren im Fokus der Ernährungsforschung und ganz »nebenbei« bedeutet der Verzehr auch einen aktiven Klimaschutz. Die leckeren Happen bestehen zu 100% aus Insekten und sind damit perfekt für Allergiker geeignet.
NACHHALTIG UND GESUND Hinzu kommt, Insekten sind eine sehr nachhaltige Proteinquelle. Die artgerechte Zucht von Insekten schont Ressourcen, sie benötigt lediglich einen Bruchteil an Wasser, Futter und Platz. Was daran liegt, dass Insekten keine Energie für die Erhaltung ihrer Körpertemperatur aufwenden und sie all die Kalorien ihrer Nahrung in das eigene Wachstum stecken können. Sie verbrauchen nicht nur weniger Futter, sondern auch viel weniger Wasser als herkömmliche Nutztiere wie Rinder. Zusätzlich scheiden sie kaum Treibhausgase aus und tragen somit weniger zum Treibhauseffekt bei. Da Mehlwürmer zu 100 Prozent verzehrbar sind, ist die Zucht sehr effizient. Nun ist der Umstieg auf insektenbasiertes Hundefutter zugegeben ein wenig gewöhnungsbedürftig, zumindest für die Hundehalter*innen. Die Vorbehalte im Bezug auf Insekten in der Ernährung seien in den westlichen Industrieländern noch sehr präsent, während sie in der asiatischen Esskultur längst etabliert sind, wissen die Gründerinnen. Hunde haben da deutlich weniger Vorbehalte, sie empfinden keinen Ekel beim Gedanken an oder beim Anblick von Insekten. Entsprechend wichtig ist es den jungen Unternehmerinnen, hier aufzuklären: »In der aktuellen Wahrnehmung ist Fleisch das zentrale Element in der Hundeernährung«, erklärt Katrin Figueroa. »Tatsächlich brauchen Hunde aber Proteine. Insektenprotein ist ernährungsphysiologisch gleichwertig, dafür aber deutlich ressourcenschonender.« Sie und ihre Mitgründerinnen sind überzeugt: Insektenproteine werden langfristig auch in der westlichen Ernährung Einzug halten – die Hunde können hierbei den ersten Schritt machen.
Die Produktphilosophie hinter der Marke ist dabei denkbar einfach: So wenige Zutaten wie möglich, so viele wie nötig. Entsprechend kommen sämtliche Produkte ohne Zuckerzusätze, Gluten, Farbstoffe und Geschmacksverstärker aus. Die tatsächlich enthaltenen Zutaten sind transparent deklariert, sodass Frauchen bzw. Herrchen genau wissen, was sie ihren Hunden füttern. Auch Vierbeiner mit sensiblem Magen kommen hier auf ihre Kosten, die eigens kreierten Produkte des Sensitiv-Paketes nehmen den liebenden Zweibeinern die Furcht vor unliebsamen Allergenen. Und auch über die Herkunft der Insekten bleibt Tenetrio keine Antwort schuldig, dank angeschlossener Insektenfarm. Es werden also ausschließlich Mehlwürmer aus der eigenen regionalen Aufzucht verwendet.
Fotos EntoNative GmbH Info www.tenetrio.de
Gründerinnen mit Vision Die Idee zu Tenetrio hatten Sabrina Jaap, Katrin Figueroa und Ina Henkel (v.l.n.r.) bereits 2016. Den Namen leiteten sie vom Wort »Tenebrio molitor«, dem lateinischen Begriff für »Mehlwurm«, ab. Und Trio passt gleich in dreierlei Hinsicht: Es steht für die 3 Gründerinnen, für die 3 Entwicklungsstadien des Mehlwurms und für die 3 gesunden Nährstoffe – Protein, ungesättigte Fettsäuren und Mikronährstoffe.
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DAS SIND DIE FOOD-TRENDS FÜR DAS JAHR
Foto freepik.com
In diesem Jahr kommen einige kulinarische Neuerungen auf uns zu: Einige davon haben sich bereits 2020 angebahnt, andere sind der aktuellen Situation geschuldet. Von leckeren Spezialitäten aus anderen Ländern bis hin zur Wertschätzung von Lebensmitteln – diese Food-Trends werden uns 2021 begleiten.
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LEBENSSTIL M U N D A R T
FOOD-TRENDS 2021
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as Jahr ist nun schon ein paar Monate alt und so lassen sich so einige Food-Trends erkennen, die 2021 eine besondere Rolle spielen werden – und das nicht nur für selbsternannte »Foodies«, die sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. KOMPASS hat recherchiert und zusammengetragen, welche Speisen, aber auch welche Food-Konzepte und Ideen uns rund ums Thema Essen begegnen werden.
JAPAN-TREND GEGEN FERNWEH Die kommende Zeit wird sich für die meisten von uns nach wie vor zu Hause abspielen und Reisen in fernere Länder stehen zunächst nicht auf dem Plan. Gerade Japan galt in den Monaten vor der Pandemie als beliebtes Reiseziel und so erlebt auch die japanische Küche momentan einen großen Aufschwung. Leicht nachzukochen und ideal für alle, die nachhaltig und gesund essen möchten: Okonomiyaki, was zu Deutsch heißt: »Brate, was du willst«. Dabei handelt es sich um ein traditionelles Gericht, das auch als japanische Pizza oder japanischer Pfannkuchen bekannt ist. Der Grundteig besteht aus: • • • • •
Weizenmehl Eiern Brühe Salz klein geschnittener Weißkohl
Hinzu kommen nach Belieben Surimi, Gemüse, Fleisch, Meeresfrüchte oder Nudeln. Nach dem Braten kommen OkonomiyakiSauce, Mayonnaise, Frühlingszwiebeln, Algen, Bonitoflocken oder eingelegter roter Ingwer auf den herzhaften Pancake. In japanischen Restaurants wird das Gericht auf einer heißen Eisenplatte gebraten. Zu Hause lässt sich Okonomiyaki dagegen auch in der Pfanne zubereiten. Tipp: Okonomiyaki ist das ideale Gericht, um Reste vom Vortag zu verwerten und somit weniger Lebensmittel wegzuwerfen. Okonomiyaki Ein leckeres japanisches Gericht, mit dem sich auch Reste vom Vortag optimal verwerten lassen. Foto Daniel Hooper // unsplash.com
Aber auch Sushi-Bakes werden immer beliebter. Die warme Variante zu herkömmlichem Sushi ist ein Reisauflauf mit Frischkäse und Furikake. Das Gericht wird im Ofen gebacken und anschließend löffelweise auf Noriblätter gelegt. Das Sushi-Bake kann entweder vegetarisch sein und Tofu enthalten oder mit Krebsfleischimitat zubereitet werden. Das langwierige Rollen fällt somit weg – und das Rezept kommt ohne rohen Fisch aus. Das süße Lieblingsdessert vieler Japaner ist Mochi: Die Süßspeise aus Reismehl wird mit leckeren Pasten aus roten Bohnen, Matcha oder Sesamcreme gefüllt. In einigen Supermärkten gibt es mittlerweile auch Mochi-Eis – hierbei sind die kleinen Reisküchlein mit cremigem Eis gefüllt.
Vertical Gardening o.: Gärtnern auf kleinstem Raum – das ermöglichen Pflanzgefäße, in denen vertikal angebaut werden kann. Foto Ruth Hartnup // flickr.com
Alte Sorten auf dem Vormarsch u. : Wer auf gesunde Ernährung achtet, setzt 2021 auch vermehrt auf alte Obst- und Gemüsesorten. Foto Nguyen Dang Hoang Nhu // unsplash.com
Mochi Das japanische Reisküchlein wird traditionell besonders gern an Neujahr verspeist. Foto Schantalo // freepik.com
Ein weiterer Pluspunkt: Durch den Kauf von regionalen, saisonalen Produkten unterstützt man Betriebe in der näheren Umgebung, die eventuell durch die aktuelle Situation finanzielle Hilfe benötigen.
HOME SWEET HOME
DIE GASTRONOMIE VERÄNDERT SICH
Das eigene Zuhause nimmt für uns seit Anfang 2020 einen ganz besonderen Stellenwert ein. Und so entdecken immer mehr Menschen das Vertical Gardening für sich. Gärtnern auf kleinstem Raum ermöglicht es, auch auf dem Balkon oder in kleinen Gärten leckeres Obst und Gemüse oder aromatische Kräuter anzubauen, da Pflanzen in dafür vorgesehenen Pflanzgefäßen über-, statt nebeneinander wachsen können. Ein Konzept, das 2021 auch in einigen Supermärkten Einzug halten soll. So lassen sich Salatköpfe, Kräuter oder sogar Pilze demnächst ganz frisch pflücken.
Fast Food ist auch dieses Jahr nach wie vor gefragt, insbesondere für jene, die keine Zeit haben, jeden Tag selbst zu kochen. Allerdings legen Restaurantbesucher und Nutzer von Lieferdiensten mittlerweile deutlich mehr Wert auf gute Qualität und besonderen Geschmack. Dem entspricht auch der sogenannte GhostKitchen-Trend – in solchen Restaurants wird ausschließlich gekocht, aber kein Gast bewirtet. Das Besondere: Die Lieferzeit ist Teil des Zubereitungsprozesses, denn während sich das Essen auf den Weg zum Besteller macht, gart es weiter, um beim Öffnen heiß und frisch zu sein.
Saisonale und regionale Küche ist schon seit Längerem wieder im Trend und so entdecken viele Hobbygärtner 2021 auch alte Obstoder Gemüsesorten für sich. Viele Sorten, die unsere Großeltern noch kannten, sind geschmacklich besonders intensiv, nährstoffreicher und enthalten mehr sekundäre Pflanzenstoffe, wurden im Laufe der Zeit, aber beispielsweise zugunsten des Ertrags durch schneller wachsende Sorten ersetzt.
Letztlich wird man 2021 aber auch immer mehr pflanzliche Produkte in den Supermarkt-Regalen entdecken. Der Trend zu vegetarischen und veganen Lebensmitteln wird sich in diesem Jahr fortsetzen. Auch pflanzlicher Ersatz von Fisch und Meeresfrüchten wie Shrimps oder Tintenfisch ist immer gefragter. Schon jetzt gibt es in vielen Märkten vegane Fischstäbchen, die dem Original geschmacklich und optisch in nichts nachstehen. Text Kristina Baum
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Foto wirestock // freepik.com
Digitaler Stress T I P P S F Ü R M E H R I N N E R E R U H E A M A R B E I T S P L AT Z
Wir leben in einer digitalen Welt und insbesondere im beruflichen Alltag sind wir von Computern, Mobiltelefonen und weiteren elektronischen Gadgets umgeben. Wir kommunizieren über E-Mails und Video-Calls, packen Unterlagen für Kollegen in die Cloud und nutzen hochentwickelte Software. All das soll das Leben einfacher machen … allerdings kann es auch ganz schnell zu digitalem Stress kommen, der häufig dazu führt, dass uns der Kopf raucht und wir die moderne Technik verfluchen.
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s ist ein Tag wie jeder andere: Man geht ins Büro, trinkt seinen Kaffee, um erst einmal wach zu werden, der Rechner fährt hoch und zack, das E-MailPostfach öffnet sich: Seit gestern Nachmittag sind 38 neue E-Mails hinzugekommen, dabei müssen noch die von letzter Woche bearbeitet werden. Dann klingelt auch schon das Telefon, der Kollege hat eine Frage. Gleichzeitig öffnet sich auf dem Arbeitshandy das ChatFenster, in fünf Minuten beginnt das MorgenMeeting, in Zeiten wie diesen natürlich über Zoom. Dass wir in solchen Momenten Reizüberflutung empfinden, sich der Stress ausbreitet, 04 21 bis 05 21
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KARRIERE B E R U F
man sich vielleicht schon am Morgen überfordert fühlt (denn mit Multitasking hat das alles nichts mehr zu tun) ist völlig normal. Ist man im Arbeitsflow, dann werden wir in kurzen Abschnitten immer wieder durch die Technik gestört oder abgelenkt, was zu Fehlern führt und die Konzentration reduziert. Studien zeigen, dass wir alle neun Minuten unterbrochen werden, beispielsweise durch aufpoppende E-Mails, Anrufe oder Chats. Die moderne Technik, die entwickelt wurde, um unser Leben einfacher zu machen, kann auch ganz schnell zu Stress führen, digitalem Stress, wie Experten dies nennen. Und es meint nicht nur das Überangebot an Technik oder die ständige
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Erreichbarkeit auf allen möglichen Medien; darunter versteht man auch, wenn die Technik nicht funktioniert wie sie soll (wir aber nun einmal darauf angewiesen sind, um vernünftig arbeiten zu können), wir bestimmte Dinge (wie eine neue Software) nicht verstehen, zudem macht sich oft ein Gefühl von Kontrolle breit, da vieles online im internen System für andere und insbesondere den Firmenchef ersichtlich ist. Ständige Leitungsüberwachung durch Vorgesetzte führt dann erneut zu Stress und so kann sich schnell ein Teufelskreis entwickeln, man ist angespannt und auch die Motivation sowie die Leistungsfähigkeit können enorm darunter leiden.
IMMER UND ÜBERALL ERREICHBAR Egal wo wir sind, unser Smartphone ist einfach immer dabei. So sehen wir natürlich, wenn neue E-Mails in unserem Arbeitspostfach auftauchen – eben auch, wenn wir abends auf der Couch sitzen und relaxen oder im Urlaub sind und den Kopf frei bekommen wollen. Die Digitalisierung birgt eine große Chance und gerade jetzt, in Zeiten der Krise, in denen Unternehmen schnell ihr digitales Angebot ausgeweitet und Homeoffice-Regelungen durch moderne Software möglich gemacht haben, zeigen sich die Vorteile. Wir müssen nicht auf den Job verzichten, sondern werden unabhängiger und können egal wo, egal wann, arbeiten. Dass das auch zu Stress führen kann, liegt auf der Hand, denn die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben verschwimmen zunehmend. Und nein, es sind nicht nur die Älteren, die sich beklagen. Untersuchungen zeigen, dass auch die junge Generation, also eben jene, die mit Smartphone & Co. aufgewachsen sind, über digitalen Stress klagt. Und Stress hat oft Folgen für den Körper: Die Konzentrationsfähigkeit leidet, wir sind angespannt, können Kopf- und Rückenschmerzen bekommen, die Verdauung kann verrücktspielen, der Schlaf kann sich verschlechtern. Auf kognitiver Ebene wird die Bewertung negativer, was zu einem Verlust von Motivation führen kann. Kurz gesagt: Unser Gehirn bekommt keine Erholungsphasen, wenn es ständig gefordert wird. Diese benötigen wir jedoch, um effektiv arbeiten zu können und uns gut zu fühlen. Langfristig steigen die Unzufriedenheit und die Fehlzeit. Egal, was die Ursache für den digitalen Stress ist – die Frage lautet doch: Was hilft dagegen? Denn kein Handy und keinen Rechner mehr zu besitzen und stattdessen auf Schreibmaschine und Brieftaube zurückzugreifen kann in unserem modernen Zeitalter nicht die Lösung sein.
Omnipräsenz (Techno-Invasion)
Omnipräsenz (Techno-Unreliability)
Jobunsicherheit (Techno-Insecurity)
DIGITALER STRESS
Komplexität (Techno-Complexity)
Verunsicherung (Techno-Uncertainty)
Grafik: Eigene Darstellung der Faktoren von digitalem Stress in Anlehnung an Tarafdar et al. (2011), Ayyagari et al. (2011), Adam et al. (2016).
LÖSUNGEN ENTWICKELN Ein wichtiger Punkt ist, dass viele Mitarbeiter sich durch das Überangebot an moderner Technik und komplexer Software überfordert fühlen. Hier wäre auf Seiten des Arbeitgebers wichtig, dass z. B. intensive Schulungen zu neuen (oder bestehenden) Programmen stattfinden, man ein gutes IT-Helpdesk einrichtet und feste Ansprechpartner hat, die einem bei Problemen helfen können. Auch sollten Vorgesetzte in Kommunikation mit den Mitarbeitenden treten und abklären, was für einen produktiven Arbeitsprozess benötigt wird – denn nicht immer ist mehr und moderner besser. Auch sollte man Verantwortung dafür übernehmen, dass die Arbeitnehmer Ruhezeiten haben – und einhalten. Das heißt: Feierabend ist auch wirklich Feierabend und so sollten nicht abends noch E-Mails gecheckt werden.
Too much information Tagtäglich werden wir von Informationen, die durch die moderne Technik auf uns einprasseln, überflutet. Richtig entziehen kann man sich nur schlecht, aber man kann versuchen, Grenzen zu setzen. Foto freepik.com
Omnipräsenz (Techno-Overload)
Balance im Leben finden Gerade in seiner Freizeit sollte man ein Kontrastprogramm zum digitalen Stress finden – und das heißt wie so oft: Entspannen, raus in die Natur und den Kopf frei bekommen. Foto karlyukav // freepik.com
Als Vorgesetzter sollte man diesbezüglich feste Kommunikationszeiten mit den Mitarbeitern besprechen, denn das entlastet beide Seiten enorm und führt nicht zu Stress durch permanente Erreichbarkeit. Besondere Arbeitsplätze, an denen man still und in Ruhe arbeiten kann, sollten vorhanden sein, damit die Angestellten sich zurückziehen können. Auch als Arbeitnehmer kann man einiges machen, damit der digitale Stress unten bleibt. So können Stummschalt-Funktionen wahre Wunder bewirken, insbesondere dann, wenn für wichtige Projekte und Arbeiten volle Konzentration benötigt wird – denn nicht jede E-Mail muss sofort gelesen und beantwortet werden. Wer Probleme hat, sich durch digitalen Stress überfordert fühlt, sollte zudem das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen, denn nur so lassen sich gute und vor allem langfristige Lösungen erarbeiten.
Text Jessica Laqua
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GEWINNZONE
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Von einer Frau, die Widerstandskraft entwickelt und in der intensiven Landschaft an der Küste eine andere wird. KOMPASS verlost 1 Hörbuch. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Daheim‹ !
Eine lustige Geschichte über ein pfiffiges Mädchen, eine Oma, die es faustdick hinter den Ohren hat und ein spannenden Kriminalfall. KOMPASS verlost 1 Hörbuch. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Lotta‹ !
TICKE
Der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu leitet nach dem Ende der Apartheid die Wahrheits- und Versöhnungskommission des Landes. KOMPASS verlost 3 DVDs. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›The Forgiven‹ !
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Foto David Campesino
T
Artikel auf Seite 62
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Anna Mateur & The Beuys - »Kaoshüter«. Das ist Musik mit der geilsten Stimme seit Nina Hagen. KOMPASS verlost 1x2 Tickets für das Konzert im Sommergarten des Alten Gasometers am 16. Juli 2021 um 19 Uhr. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Anna Mateur‹ !
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Die Geschichte einer Gruppe langjähriger Freunde im besten Alter – in vier Teilen und aus vier Perspektiven, mit viel schwarzem Humor. KOMPASS verlost 1 DVD. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Unter Freunden stirbt man nicht‹ !
Fridolina Himbeerkraut - »Mein Freund Schnuffelschnarch«. Fridolina lebt auf der einzigen und super geheimen Hexeninsel weit draußen auf dem Meer. KOMPASS verlost 1 Buch. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Fridolina Himbeerkraut‹ !
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Artikel auf Seite 66
Sam verbringt den ersten Familienurlaubstag und direkt bricht sich sein Bruder das Bein. Doof für ihn, aber gut für Sam, denn er begegnet Tess. KOMPASS verlost 1 DVD. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess‹ !
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Eine Geschichte über eine Woche mit Herzklopfen: Ein Sommer, ein schräges Mittelalter-Kostüm-Event und eine überraschende Liebe. KOMPASS verlost 1 Buch. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Sommernerdstraum‹ !
Artikel auf Seite 66
Carina Wohlleben zeigt, weshalb es lohnt, sich für eine lebenswerte Zukunft zu engagieren, und dass wir gute Chancen haben, die Welt zum Positiven zu verändern. KOMPASS verlost 1 Buch. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Die Welt ist noch zu retten‹ !
Adam möchte endlich herausfinden, wie sein Vater verschollen ist. Bei seinem Abenteuer wird er überrascht, denn er erfährt, dass sein Vater der legendäre Bigfoot ist. KOMPASS verlost 2x2 Freikarten zum Film. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Bigfoot‹ !
Zur Teilnahme am Gewinnspiel senden Sie uns bitte bis spätestens zum 10.05.2021 eine E-Mail mit entsprechendem Betreff an die E-Mailadresse: gewinnen@deinkompass.de. Viel Glück!
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UNTERHALTUNG
GEWINNZONE
Doc Schröter KO LU M N E
In den letzten Monaten war die Möglichkeit des Flirtens stark eingeschränkt: Winterblues und Coronaschutzmaßnahmen sind eben eine denkbar schlechte Kombination, wenn es um das Thema Flirten geht. Nun wird es aber endlich wieder Frühling. Und mit den ersten Sonnenstrahlen zieht es viele von uns raus in die Natur. Die Stimmung hellt auf, der Glanz kehrt zurück in unsere Augen und die Frühlingsgefühle erwachen. Es beginnt zunächst unverbindlich: ein scheuer Blick, ein Lächeln, ein kurzes Gespräch führen zu einer ersten – erotisch motivierten - Annäherung. Flirten ist toll, egal ob mit dem eigenen Partner oder mit völlig fremden Menschen. Es macht uns glücklich und es hilft - evolutionstechnisch gesehen - die potenziellen Fortpflanzungschancen auszuloten. Längst flirtet man nicht nur mehr life, Social Media und Onlinediensten sei dank, geht Flirten immer! Der bekannte Dating-und Beziehungscoach Darius Kamadeva unterteilt hierzu 5 Flirttypen : Der physische Typ agiert körperbetont, berührt sein Gegenüber viel, zeigt eine sehr starke körperliche Anziehung. Der verspielte Typ ist lockerer, verspielter, neckt gern, macht Witze und sexuelle Anspielungen, der höfliche Typ hingegen wirkt oft schüchtern, möchte nicht aufdringlich sein. Der ernsthafte Typ mag keine Unverbindlichkeiten, für ihn sind Gefühle ganz wichtig, will keinen schnellen Sex, ist allerdings sehr schnell verbissen. Zuletzt ist da der traditionelle Typ, er favorisiert typische Rollenvorstellungen, er sieht den Mann als Beschützer und Ernährer. Und habt Ihr Euch erkannt? Natürlich lassen sich die wenigsten in eine Schublade pressen, weshalb wir in der Praxis eher auf Mischformen treffen. Dennoch findet man diese Flirttypen bei beiden Geschlechtern. Ein paar Tipps gefällig? Besonders für schüchterne Menschen ist der Onlineflirt eine geeignete Einstiegsvariante. Zwar sind Nachrichten zeichenmäßig nicht beschränkt, allerdings solltet Ihr Euch trotzdem kurz halten. Ein kleiner Gruß am Morgen, ein Smiley - aber Achtung: Emojis sind keine Rudeltiere!
FRÜHLINGSZEIT IST FLIRTZEIT!
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
Macht Komplimente, zeigt Gefühle, seid positiv. Antwortet nicht immer sofort - auch Ihr seid mal beschäftigt. Seid authentisch, meldet Euch auch mal zuerst, achtet unbedingt auf die Rechtschreibung. Seid interessiert, geht auf den Textpartner ein, aber bedenkt: Ein Ausfragen des Gegenüber kommt i.d.R. nicht so gut an. Auf jeden Fall solltet ihr folgende Dinge beachten: Keine langen Liebeserklärungen - ein kurzes »Ich vermisse Dich« genügt. Schicke keine Bilder ohne Zusammenhang. Stell Dein Licht nicht unter den Scheffel, aber unternehme auch keine Blendversuche. Schlüpf in keine Opferrolle – Mitleid macht nicht sexy. Sei niemals beleidigend und/oder arrogant. Vorsicht auch, wenn aus Texting Sexting wird … Der Begriff »Sexting« stammt aus dem englischen Sprachgebrauch und meint den Austausch von sexuellen Nachrichten und Fotos. Doch gerade was Fotos angeht, sollte man insbesondere bei einer flüchtigen Bekanntschaft Vorsicht walten lassen. Flirten beginnt im Kopf, es ist ein Spiel aus Gesten und Worten. Genau das macht es so reizvoll und spannend. Augenkontakt ist unabdingbar: kurze Blicke, kein Anstarren! Anlächeln, das wirkt auf Menschen anziehend und attraktiv. Körpersprache ist alles! Ganze 93 Prozent der Kommunikation erfolgen nonverbal und nur 7 Prozent verbal. Also: Arme nicht verschränken, Kopf gelegentlich etwas neigen bzw. senken. Komplimente und Humor gehen immer! Machogehabe dagegen geht gar nicht! Keine dummen Sprüche; keine Prahlerei und niemals sofort mit der Tür ins Haus fallen.Größere Kunstpausen im Redefluss wirken nicht intelligent, sondern einfach nur langweilig. No-Go-Themen bei den ersten Dates: Politik, Religion, Ex-Partner, Krankheiten, Heiratspläne, Kinderwunsch. Ein tiefer Blick in die Augen, dazu ein schüchternes Lächeln, Ehrlichkeit und ein Hauch Kühnheit - dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Also: Auf geht’s - flirtet leidenschaftlich, flirtet überall! Es gibt tausend Möglichkeiten, nutzt sie!
röter
Euer Uwe W. Sch
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GLOSSE
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M O N AT S H O R O S K O P
April & Mai Der Lenz ist da! Wie schön! Nach dem langen, kalten und oft grauen Winter freuen sich wohl alle auf den Frühling. Endlich können wir wieder die ersten warmen Sonnenstrahlen genießen und uns am Gesang der Vögel, den ersten blühenden Blumen und dem zarten Grün der Bäume erfreuen. Und dieser Duft! Der Frühling ist auch die Jahreszeit, in der sich viele Menschen verlieben: Die sogenannten Frühlingsgefühle erwachen nun zum Leben. Klar, es ist heller und wir sind häufiger an der frischen Luft. Damit steigt auch die Laune und Lebenslust vieler Menschen.
STEINBOCK
WASSERMANN
FISCHE
22.12. – 20.1.
21.1. – 19.2.
20.2. – 20.3.
Unter Strom
Romantische Zeiten Liebe
Gesundheit
Beruf
Sonst meist ziemlich cool und souverän, zeigen sich Singles im April romantisch und anschmiegsam. Sie haben Lust auf Tuchfühlung und zärtliche Fans dürfen jetzt näherkommen. Auch Paare mögen es kuschelig. Bis Mitte des Monats gibt es intensive Gefühle und prickelnde Erlebnisse. Von da an läuft es auch prima und so entwickeln Sie viel Sinn für die schönen Dinge des Lebens und genießen gerne intensiv. Kreative und künstlerische Hobbys wirken jetzt besonders positiv auf Ihr Gemüt. Auch Wellness und innovative Beautytreatments tun Ihnen sehr gut. Ab Mai benötigen Sie mehr Ruhe und sollten darüber nachdenken, auch mal Verpflichtungen abzugeben. Sie arbeiten gut und gerne, Merkur verbessert die Kommunikation und Ihr Networking. Man hört Ihnen zu und respektiert Sie als Kollege und Geschäftspartner. Geldgeber zeigen sich großzügig und wer einen Kredit aufnehmen möchte, erhält gute Konditionen.
Liebe
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Beruf
Singles stehen in Sachen Partnersuche geradezu unter Starkstrom. Sie gehen ganz schön ran und wollen ihre Chancen nutzen, wo es nur geht. Das bringt auch Erfolg. Eine Beziehung wird von diesen Prickelsternen ebenfalls neu belebt. Endlich geht es in Sachen Zweisamkeit wieder richtig zur Sache. Doch nicht nur die Körpersprache funktioniert bestens, auch im Alltag verstehen Sie sich wunderbar. Mars und Jupiter liefern die nötige Power für Ihren täglichen Einsatz. Sie leben auf und entwickeln mehr Zuversicht. Zudem entspannen Sie leicht und können in Ihrer Freizeit nachhaltig abschalten. Viel Freude haben Sie an einer gesunden Lebensführung. Sie genießen bewusst frische Kost und nehmen sich Zeit, um mit Muße zu kochen. Finanzplanet Merkur und Powerplanet Mars liefern im Mai beste Konstellationen für Ihren Erfolg. Sie setzen sich engagiert für Ihre Aufgaben ein und verstehen es, sozial und kollegial zu agieren.
Liebe
Gesundheit
Beruf
Mit Sonne und Venus in den Fischen haben Singles im April leichtes Spiel. Gerade Ihre geheimnisvolle Art weckt das Interesse. Wer Anschluss sucht, kann einen tollen Fang machen. Auch Paare spüren den positiven Trend. Sie sind sehr zärtlich und setzen auf kleine Gesten der Zuneigung, die eine Beziehung erst besonders machen. Zwar fehlt es Ihnen im Mai dann beim Fitnesstraining an der nötigen Motivation, aber dennoch fühlen Sie sich richtig gut. Die Fische-Sonne zahlt ordentlich auf Ihr Kräftekonto ein und baut Sie auf. Wasser dient als besondere Energiequelle und Ihr bestes Schönheitsmittel ist der Schlaf. Sie sind in diesem Monat an vorderster Front unterwegs. Mars treibt Sie gehörig an und Stress bleibt nicht aus. Gutes Zeitmanagement und eine straffe Organisation helfen Ihnen bei der Bewältigung des Alltags. Prima ist: Venus inspiriert Sie zu unglaublich fantasievollen Ideen. Ende Mai verfügen Sie über großes Geschick in Finanzfragen.
WIDDER
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21.3. – 20.4.
21.4. – 20.5.
21.5. – 21.6.
Positive Sterne
Liebe
Gesundheit
Inspiriert unterwegs
Gesundheit
Beruf
Frühlingsgefühle lassen nicht lange auf sich warten, Singles sind heiß begehrt und aktiv auf der Suche nach einem Partner. Ab Ende April liefern Sonne und Venus zuckersüße Liebessterne. Auch bei Paaren ist die Wirkung auf sehr positive Art und Weise zu spüren. Sie frischen ihre Liebe auf und genießen die Zweisamkeit wieder intensiver. Mars und Jupiter bieten beste Vibes für Sport und Konditionsaufbau. Sie arbeiten an sich und stemmen Ihre Hanteln genauso souverän wie Ihre Verpflichtungen. Proteinreiche Ernährung unterstützt den Muskelaufbau und wirkt jetzt besonders schnell. Im ganzen Mai haben Sie dann mehr Lust auf Wellness, Beautytreatments und intensivere Pflege. Sie werden immer besser. Ihre positiven Sterne schieben Ihre Karriere an und alle Projekte, die Sie jetzt verwirklichen wollen. Ihr Einsatz lohnt sich, finanziell geht es bergauf. Sie können wichtige Leute und Geldgeber für sich gewinnen und Ihr Netzwerk ausbauen.
UNTERHALTUNG A U S S I C H T
Voll motiviert
Neue Impulse Liebe
Gesundheit
Beruf
Venus bringt neue Harmonie und romantische Impulse. Die schöne Folge: Paare verstehen sich besser und pflegen ihre Beziehung. Das Zusammensein gestaltet sich zärtlicher und verspielter und die Liebe macht einfach Spaß. Singles sind verträumt, wünschen sich eine besondere Begegnung und setzen auf intensiven Blickkontakt. Ihr Energiebarometer steigt und so bringen Sie Ende April alles vom Tisch, was Sie sich vorgenommen haben. Sie sind sehr konsequent und halten auch beim Sport ein straffes Trainingsprogramm durch. Doch auch der Genuss kommt nicht zu kurz, Sie geben im Mai Ihrer sinnlichen Veranlagung auch einmal beim Schlemmen nach. Doch danach geht es als Ausgleich wieder zum Joggen. Finanziell gilt es, Ihr Geld gut zusammenzuhalten. Prima läuft hingegen kreative und gestalterische Arbeit. Sie verfügen jetzt über eine große Vorstellungskraft, die Ihnen im Alltag zugutekommt.
HOROSKOP
Liebe
Gesundheit
Beruf
Ende April steht bei Ihnen Lustvolles im Vordergrund. Singles sind in Abenteuerlaune und ergreifen jede sich bietende Gelegenheit. Sie leben in Sachen Flirts auf der Überholspur. Auch Liierte riskieren etwas mehr und könnten einen Treuetest erleben. Die Wogen glätten sich und Sie können sich in der Liebe wieder ganz auf eine Person konzentrieren. Powerplanet Mars in den Zwillingen liefert Ihnen im ganzen Mai eine Extraportion Kraft. Sie sind ständig in Bewegung, machen Radtouren und laufen beim Jogging gut gelaunt dem Frühling entgegen. Etwas sensibler kann der Magen reagieren. Es lohnt sich, leichter und weniger süß zu essen. Jupiter hilft außerdem beim Entschlacken oder bei einer kleinen Diät. Merkur und Jupiter bieten beste Einflüsse für Geld und Karriere. Neue Projekte entwickeln sich, Bewerbungen verlaufen aussichtsreich und die Arbeit macht auch noch richtig Spaß. Sie sind total motiviert!
KREBS
LÖWE
22.6. – 22.7.
24.7. – 23.8.
Gute Chancen Liebe
Gesundheit
Beruf
Venus spielt Singles ganz wunderbare Chancen zu. Jetzt genügt schon ein Blick und es funkt. Ende April können sie ein paar vielversprechende Kontakte knüpfen. Bei Paaren läuft es rund, sie verstehen sich gut und tauschen sich gerne bei intensiven Gesprächen aus. Danach ist ein wenig mehr Sand im Getriebe. Sie wissen, was Ihnen guttut, und das werden Sie sich öfter gönnen. Wellness und Pflege werden großgeschrieben. Venus hebt nicht nur Ihr Charisma, sondern hellt auch die Stimmung auf und Sie sehen vieles positiver. Sie kommen schnell zur Ruhe und schlafen sehr gut. Im Monat Mai gilt es dann allerdings, etwas langsamer zu machen. Der Mai bietet Ihnen besonders inspirierende Impulse. Sie entwickeln die tollsten Ideen und setzen diese auch gleich mit der nötigen Weitsicht um. Eine ideale Zeit, um sich neuen Aufgaben zu widmen. Mit Ihren Finanzen gehen Sie sehr klug um, so dass sich sogar ganz unverhofft zusätzliche Einnahmequellen auftun.
Beste Vibes Liebe
Gesundheit
Beruf
Zum Ende des Monats April macht sich bei Liierten Unsicherheit breit. Sie hinterfragen ihre Beziehung und sind nicht ganz zufrieden. Anspruchsvoll geht es auch bei Singles zu, die jetzt zwar einige Bewerber haben, sich aber nicht für einen entscheiden können. Erst im Mai liefern Sonne und Venus die Vibes, die Sie als feuriger Löwe brauchen, um anzuspringen. Auch in einer Beziehung läuft es jetzt deutlich harmonischer. Egal, wie groß die Herausforderungen sind: Mars liefert eine Menge Energie, die Sie fit für alles macht, was ansteht. Danach liefert der Sonne-VenusEinfluss im Widder neue Lebenskraft und mehr Zuversicht. Auf sportlicher Ebene können Sie den ganzen Monat über Gas geben. Sie stecken voller Ideen und ungewöhnlicher Pläne. Sie neigen dabei aber dazu, Ihre persönlichen Möglichkeiten zu überschätzen. Finanziell gilt es, vorsichtig zu bleiben und nicht bei jedem Schnäppchen schwach zu werden. Im Job bauen Sie Ihre Position weiter aus und erhalten endlich die nötige Anerkennung.
JUNGFRAU
WAAGE
24.8. – 23.9.
24.9. – 23.10.
Kein Naserümpfen Liebe
Gesundheit
Beruf
Bei Paaren hat sich Ende April ein wenig der Alltag eingeschlichen. Venus läuft quer und so neigen Sie dazu, den Partner zu oft zu kritisieren. Doch gerade jetzt braucht die Beziehung eher eine Frischekur statt Anspruchsdenken. Singles rümpfen jetzt einfach zu oft die Nase, wenn sie auf Partnersuche sind. Uranus empfiehlt, mal das Beuteschema zu wechseln und sich positiv überraschen zu lassen. Ihr Energielevel ist nicht mehr so hoch. Mars läuft im Mai quer und deshalb brauchen Sie jetzt öfter Erholung und Abstand von Ihren Verpflichtungen. Freizeitstress sollte tabu sein. Machen Sie zudem beim Fitnesstraining langsamer und belasten Sie die Gelenke weniger. Je innovativer Ihre Aufgaben und Ideen sind, desto besser läuft es. Sie brauchen neue Herausforderungen für Ihren klugen Kopf. Was sehr gut klappt: Arbeitsabläufe modernisieren und sich mehr Freiräume schaffen. Das Thema Homeoffice kann Ihnen Vorteile und finanzielle Erleichterungen bringen.
IMPRESSUM
Nur gut drauf Liebe
Gesundheit
Beruf
Mars schiebt Sie Ende April an und weckt Ihre sinnenfrohe Natur. Singles wollen nicht länger nur von einem Partner träumen, jetzt sorgen sie aktiv dafür, dass frischer Wind in ihr Leben kommt. Paare genießen ihr Liebesleben und bringen sich voller Begeisterung in ihre Beziehung ein. Sie bündeln ihre Kräfte und können gemeinsame Vorhaben schnell voranbringen. Sie sind gut drauf und wissen auch ganz genau, was Ihnen in Sachen Ernährung und Lebensführung guttut. Mars und Jupiter wirken als Powerduo, das Sie motiviert und Ihnen große Energie zur Verfügung stellt. Im schönen Mai sind Sie oft im Freien, blühen mit der frühlingshaften Natur auf und entspannen vor allem fernab vom Großstadtrummel. Ihre Sterne liefern Ihnen top Finanzkonstellationen, glückliche Chancen und die nötige Kraft, um im Job erfolgreich zu sein. Jetzt entwickeln sich die Dinge nach Maß und Sie finden die richtigen Leute, um auch große Projekte anzupacken.
Herausgeber: FIRST AGENCY event + verlag UG KOMPASS Stadtmagazin ist ein Produkt der FIRST AGENCY event + verlag UG, vertreten durch Anja Uebel Scheringerstraße 1, 08056 Zwickau , Tel. 0375 2898980-2, Fax 0375 2898980-9, info@deinkompass.de, www.deinkompass.de Layout, Satz & Grafik: FIRST AGENCY event + verlag UG
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Liebe
SKORPION
SCHÜTZE
24.10. – 22.11.
23.11. – 21.12.
Seele in Schwung
Auf Erfolg gepolt
Gesundheit
Beruf
Jetzt kommt Schwung in Herzensdinge und Singles lernen schnell und unkompliziert interessante Flirtkandidaten kennen. Aus Freundschaft kann sich mehr entwickeln. Venus bringt Paaren eine lockere Note. Gemeinsame Vorhaben, der Beziehungsalltag und alles, was sie miteinander verbindet, gelingt noch besser. Venus läuft Ende April prima für Sie und sorgt dafür, dass Sie sich nach stressigen Phasen schnell erholen und auch gut abschalten können. Am besten gelingt es, wenn Sie mit netten Leuten zusammen sind. Geselligkeit tut Ihnen gut und bringt Ihre Seele in Schwung. Da reicht auch schon ein Chat, dann bleibt das Ganze Corona-konform. Im Mai wirken auch Pflege, Wellness und Kultur ganz wunderbar auf Ihr Wohlbefinden. Merkur läuft quer, da heißt es sorgfältiger mit dem Geld zu haushalten und beim Networking auf die Zuverlässigkeit Ihres Gegenübers zu achten. Jupiter appelliert an Sie, Verpflichtungen und Verträge kritisch zu prüfen.
Liebe
Gesundheit
Beruf
Liierte entwickeln Ende April Freiheitsambitionen, brauchen eine längere Leine und einen verständnisvollen Partner. Auch ein kurzer, aber intensiver Krach ist möglich. Zum Ende des Monats kehrt die Harmonie zurück. Singles sind auf schnelle Eroberungen aus, laufen aber Gefahr, dabei an jemanden zu geraten, der es nicht ehrlich mit ihnen meint. Mars läuft quer und drückt etwas auf Ihr Energiepotenzial. Sie brauchen in Ihrer Freizeit mehr Mußestunden, Achtsamkeit und Zeit zum Nachdenken. Ab Mai heißt es beim Sport weniger ist mehr. Jetzt strahlen Sie richtiggehend von innen. Ein Urlaub wirkt nun besonders erholsam auf Sie. Ihre Finanzsterne sind auf schnellen Erfolg gepolt. Sie haushalten klug, finden die besten Angebote und handeln lukrative Rabatte aus. Zudem nutzen Sie Ihre Kontakte, erhalten interessante Tipps und Insiderinformationen. Mehr Stress ist aber danach angesagt. Klare Absprachen sind nötig, um Missverständnisse zu vermeiden.
Nächster Redaktionsschluss: 14. Mai 2021 Nächster Anzeigenschluss: 21. Mai 2021 Der Abdruck von Veranstaltungshinweisen erfolgt ohne Gewähr. Nachdruck, Speicherung, Vervielfältigung und Verbreitung in elektronischen und nichtelektronischen Medien vollständig oder auszugsweise nur mit verheriger schriftlicher Genehmigung. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Urheberrechte für Beiträge, Fotografien, Zeichnungen und Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag bzw. bei den Autoren. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Vorlagen kann keine Garantie übernommen werden. Veranstalter, die honorarpflichtige Fotos zur Ankündigung ihres Programms an die FIRST AGENCY event + verlag UG übergeben, sind für die Forderungen des Urhebers selbst verantwortlich. Überschriften und Einleitungen werden vom Verlag gesetzt. Leserbriefe, Anzeigen und namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. 04 21 bis 05 21
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DAS KLEINGEDRUCKTE
G
anz zu Anfang gibt es in dem 2001 auf die Leinwände gekommenen Film »Corellis Mandoline« eine Szene, in der der alte Dorfarzt Dr. Iannis einem seiner Patienten eine Erbse aus dem Ohr operiert, die dieser wohl als Kind durch Unbedachtheit selbst an diesen Ort gebracht hatte. Plötzlich hört er wieder, was in dem Moment wohl ein angenehmes Gefühl für ihn zu sein scheint. Am Ende des Films gibt es noch einmal ein Gespräch zwischen dem Arzt und seinem Patienten. In diesem Dialog bittet er den Arzt, ihm die Erbse doch wieder ins Ohr zu verpflanzen, denn seit er alles höre, sei sein Leben nicht besser geworden: »Mach dieses, mach jenes …«; er höre seine Frau jedenfalls viel zu gut und könne sich nicht hinter einer vermeintlichen Taubheit verstecken, wenn sie ihm Aufträge erteile. Nun, ich kann von mir behaupten, noch leidlich gut zu hören und Aufträge meiner Frau erfülle ich (fast immer) vorbehaltlos. Warum ich trotzdem bei jedem Spaziergang, ob in der Stadt, im Park und sogar bei der Fahrt mit dem Rad an diese Szene denken muss? Nun, das ist ganz einfach, weil es mir nämlich so vorkommt, als ob die modernen Smartphones mehr und mehr die Funktion der Erbsen übernommen hätten. Dienten diese kleinen Wunderwerke in grauer Vorzeit einmal der mobilen Telefonie, so sind sie heute fast alles, was man unterwegs (eigentlich nicht) gebrauchen kann; ach ja, zum Telefonieren taugen sie auch, sagt man jedenfalls. Meistens aber nutzen sie vorwiegend die jungen Menschen dazu, Musik zu hören. Zu diesem Zweck tragen sie natürlich Kopfhörer der unterschiedlichsten Konstruktion. Die Spanne reicht von Ausführungen, die man kaum sieht (zumal sie noch drahtlos mit dem Handy kommunizieren) bis hin zu globigen Ohrwärmern, die aber auch im Sommer einen tadellosen Dienst zu versehen scheinen. Nun wäre es ja gut, wenn diese Berieselung des Sinnesorgans Ohr damit ein Ende finden würde – weit gefehlt, denn auch weitere Sinne sollen natürlich nicht zu kurz kommen. Oder wie ist es sonst zu erklären, dass die meisten der jungen (zwischenzeitlich wohl auch schon mittelalten) Menschen neben dem Genuss der Musik auch noch unentwegt auf das Display ihres Mobiltelefons schauen, oder sollte man von starren sprechen?
Nun, das scheint wohl der Tatsache zu entspringen, dass die Thema Musik, die man hört, natürlich durch ein Video mit Lorem Ipsum dem Lieblingsinterpreten noch einmal eine deutliche Aufwertung erfährt. Aber logischerweise führt das auch dazu, dass man im Gehen den Blick auf das Handy richten muss. Wir konstatieren folgende Situation: Beide Ohren werden in einem Maße beschallt, dass Umgebungsgeräusche maximal als marginale Störgeräusche wahrgenommen werden können. Und natürlich lassen wir uns beim Musikhören nicht stören, das dürfte klar sein, oder? Also den Lautstärkeregler nach oben! Der Blick beider Augen ist außerdem auf das Display des Handys fixiert, sodass weder kreuzende Radfahrer, andonnernde Lastkraftwagen oder auf leisen Sohlen sich annähernde Straßenbahnen wahrgenommen werden. Es soll schon Städte geben, die ernsthaft darüber nachdenken, an Kreuzungen Ampelanlagen zu installieren, die neben den normalen in Augenhöhe befindlichen Leuchtregistern noch Bodenstrahler beinhalten, die durch auffälliges optisches Blinken signalisieren, dass es besser wäre, nicht einfach loszulaufen, da wohl gerade die Fahrzeuge auf der Fahrbahn freie Fahrt haben. Mit etwas Sarkasmus könnte man also sogar sagen, dass das »Vernageln der Sinne« bei der Teilnahme am Straßenverkehr sogar so eine Art Innovationstreiber für verkehrsleitende Anlagen ist. Ja, und in solchen Momenten denke ich eben immer an Dr. Iannis und wünsche mir, dass die Handys doch wenigstens nur die Erbsenfunktion hätten; nicht zu hören, dass Mutter schon wieder mal fordert, das Zimmer aufzuräumen.
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UNTERHALTUNG
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Von Ohrstöpseln, Störgeräuschen und gesenkten Blicken
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