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DIE FÖRSTERIN IM STADTWALD

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GEWINNZONE

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Let's talk about ... Von Trophäenjägern und Wanderpokalen

Wir müssen mal wieder reden. Wir schreiben bekanntlich das Jahr 2022 und uns Frauen wird eine gesellschaftliche Gleichberechtigung suggeriert. Warum suggeriert, na vielmehr scheint es ja nicht zu sein als Suggestion. Zwar dürfen wir offiziell seit Ende 1918 wählen gehen und auch unsere »Ehemänner« müssen wir seit 1958 nicht mehr um Erlaubnis bitten, wenn wir ein Auto fahren oder auch erwerbstätig sein wollen (Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau). Über unsere »Umtriebigkeit« und dem dazugehörigen Bild nach »außen« entscheiden aber bis heute scheinbar alle anderen. Was ich damit konkret meine? Es geht um das Thema der Promiskuität. Auch im Jahr 2022 wird sexuell aktiven Frauen ziemlich schnell ein Stempel verpasst – Stichwort »slut-shaming« - während Männern ein Ausleben der sexuellen Bedürfnisse - gern auch mit verschiedenen Partner*innen – fast schon empfohlen wird. Männer sind eben Jäger, das hat die Natur nun mal so vorgesehen! Schließlich müssen sie für den Fortbestand der menschlichen Spezies sorgen und deshalb ist es wichtig, das vorhandene Genmaterial möglichst großflächig zu verbreiten?! Ähm, nope! Die Sichtweise offenbart nur eines: eine Doppelmoral. Was bei Männern als richtig und völlig normal angesehen wird, gilt bei als weiblich gelesenen Personen nach wie vor als verwerflich, unmoralisch und als gesellschaftlich anklagbar. Gerade die Jüngeren unter uns können davon ein Lied singen: »Eine Frau, die tindert, wird maximal gep … p ...« (Na komm schon, das kriegst Du hin! Kleiner Hinweis: Es reimt sich!) Reichlich unverschämt für Jungs, die auf eben jener Plattform nach Kontakten suchen! Findet Ihr nicht? Die Frage sei erlaubt: Was ist denn nun Durchschnitt? Antwort: Ist das wirklich wichtig? Viele wichtiger ist doch: Wen geht das etwas an? Zumal aufgrund der unterschiedlichen gesellschaftlichen Draufsicht Frauen dazu neigen, die Zahl kleiner zu reden, während sich Männer bei diesem Thema gern aufblasen. Wir wissen doch, bei gestandenen Exemplaren der männlichen Gattung kann die Zahl schon mal im mittleren zweistelligen Bereich oder drüber liegen, – aber scheinbar niemanden stört es! Sprichst du als Frau von mehr als zehn Partnern – BÄM! Stempel! Während der Mann als »Trophäenjäger« von seinesgleichen Lobpreisung erfährt, gerät Frau sofort in Verdacht, ein »Wanderpokal« zu sein.

Gerecht und gleichberechtigt ist das zumindest mal nicht. Versteht mich bitte nicht falsch, für mich persönlich gilt Qualität vor Quantität. Aber ich bin halt auch nicht alle! Weshalb es uns einfach nicht zusteht 1. zu urteilen und 2. zu stempeln. Wenn wir unbedingt vergleichen wollen, dann aber bitte auch unter gleichberechtigten Voraussetzungen. Ich feiere zugegeben den Gedanken an die zahlreichen promiskuitiven, maskulinen Helden der Datingplattformen: Wie das wohl aussehen würde, wenn überdurchschnittlich viele von ihnen plötzlich mit gebrandeter Stirn durch die Gegend liefen …

Die bisher unbeantwortete Frage nach der durchschnittlichen Anzahl kommt übrigens jetzt: Sie lautet 5,8, so viele Sexpartner hat jeder Deutsche im Laufe seines Lebens durchschnittlich. Männer mit 7,4 natürlich mehr als Frauen mit 4,3. Ist jetzt gar nicht so üppig, oder? Ok, ist auch ein Durchschnittswert. So, nun habt Ihr Zeit, über Euer eigenes Date-Verhalten respektive Euer Vorleben zu reflektieren. Und denkt immer daran: Der einzige Maßstab, der zählen sollte, ist der Eure. Fragt Euch, was Euch guttut und nicht, was andere denken.

Eure Försterin

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Eintritt frei 24. & 25.06.

Schumann-Denkmal

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