DAS KLEINGEDRUCKTE

Im heutigen Kleingedruckten möchte Euch der Kolumnist ein paar Urlaubstipps – konkret Flugreisen betreffend - geben, die zu beachten auch Euren Urlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Bevor Ihr nun das Heft gleich wieder zuklappt, weil Ihr ganz persönlich der Meinung seid, jedwede Art von Urlaubstipps schon gehört zu haben, kann ich nur empfehlen, nicht voreilig zu handeln, denn die Art der Tipps, die Ihr erwarten dürft, weichen doch vom Klischee nicht unerheblich ab oder besser gesagt … aber lest doch einfach.

Nehmen wir also an, Ihr möchtet mit dem Flugzeug verreisen. Beim Einchecken und der Aufgabe der Koffer ist es ja im Regelfall so, dass man gern weit vorn in der Schlange steht, um sich gute Plätze im Flieger zu sichern. Vergesst diese Strategie und lasst Euch sich lieber Zeit. Denn erstens bekommt Ihr sowieso die Plätze, die die mehr oder weniger freundliche Servicekraft am Counter für Euch für angemessen hält und zweitens haben viele der Mitreisenden bereits vorgebucht, sodass Ihr sowieso nur irgendwo eingequetscht in Höhe der Tragflächen zum Sitzen kommen werden. Weit vorn in der Schlange zu stehen, hat außerdem einen weiteren nicht zu vernachlässigenden Nachteil. Eure Koffer nämlich kommen ziemlich weit vorn auf die Wagen, die das Gepäck zum Flieger fahren und sind damit auch schon als Erste im Bauch des Flugzeugs verschwunden, was wiederum aber auch zur Folge hat, dass sie als Letzte wieder daraus hervorgeholt werden und damit auch erst ganz zum Schluss auf das Gepäckband im Flughafen poltern können. Unser Fazit: Wer sich beim Einchecken zu sehr beeilt, vergeudet eventuell kostbare Ballermannzeit am Strand. Der zweite Tipp dieser Kolumne widmet sich Eurem Verhalten am Gate bis zum Boarding. Hier kommt es darauf an, allen weiteren Mitreisenden mit aller Deutlichkeit klarzumachen, dass Ihr und auch tatsächlich nur Ihr Fliegen mit einer Abgeklärtheit betreibt, die sonst nur junge Menschen bei der Benutzung des Schulbusses an den Tag legen. Lasst Euch in gar keinem Fall auch nur ansatzweise eine gewisse Nervosität anmerken. Seid einfach total cool. Dazu gehört zum Beispiel auch, gegebenenfalls ergehende Hinweise zum Boarding zu ignorieren. Wenn das Flugzeug zum Beispiel in Gruppen bestiegen werden soll, dann kommt es immer gut, wenn Ihr, zum Beispiel in Reihe drei sitzend, alle weiter hinten Platzierten zwei oder drei Minuten lang aufhalten, weil natürlich genau Euer Handgepäck besonders fürsorglich in die oberen Gepäckfächer einsortiert werden muss. Notwendige Bedingung ist natürlich, dass Ihr das Boarding in Gruppen geflissentlich ignoriert. Natürlich, aber ich denke, dass Ihr in der Disziplin schon geübt seid, ignoriert auch die Bekanntgabe der Sicherheitshinweise. Besonders gut macht es sich, wenn Ihr während der kleinen Präsentation über mehrere Sitzreihen hinweg laut durch den Flieger ruft, um Bekannten mitzuteilen, dass Euer Hund während des Urlaubs von Onkel Heiner betreut wird. Schaltet außerdem niemals, aber wirklich niemals, das Handy auf Flugmodus. Erstens wird die angeblich von den Funkwellen einhergehende Gefahr deutlich überbewertet (schließlich seid Ihr es ja, die sich auf diesem Gebiet – wie im Fußball oder bei Corona - ausreichend mit Wissen unter Beweis gestellt haben) Einige Thema und zweitens gibt es so- Urlaubstipps Lorem Ipsum wieso keine diesbezügfür lichen Kontrollen. Nach- Flugreisen dem Euer Flieger hoffentlich wohlbehalten gelandet ist, bleibt keinesfalls so lange angeschnallt, bis die Leuchtzeichen über Euren Sitzen erloschen sind. Schnallt Ihr Euch nämlich dann erst wieder ab, kommt Ihr garantiert beim lustigen Gerangel im Wettkampf um das möglichst ungeordnete Verlassen des Fliegers deutlich zu spät und könnt nicht mehr mit der eigenen Vehemenz in den Endkampf eingreifen. Sollte es außerdem während des Fluges die Möglichkeit zu Gesprächen mit weiteren, aber unbekannten Passagieren geben, dann regt Euch unbedingt möglichst laut und vernehmbar darüber auf, dass es so viele Menschen gibt, die Euch unbedingt ein schlechtes Gewissen wegen Eures ökologischen Fußabdrucks machen wollen. Verweist dann bitte vehement darauf, dass Ihr ja vom Gate aus mit dem Bus zu dem auf dem Vorfeld abgestellten Flieger gefahren seid. Als wenn das nichts wäre, oder?

Na dann, einen guten Flug bis zum nächsten Kleingedruckten wünscht

Stefan Tschök

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