KOMPASS Stadtmagazin Ausgabe 12 | 20 bis 2 | 21

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134. Ausgabe

SO MUSS

12 | 20 bis 02 | 21 WINTERAUSGABE

STADTMAGAZIN

ant! Interess ! nd Aufrege NKT! GESCHE

fluide Intelligenz

Wird die menschheit dümmer?

S T A D T

LEBEN Meine Stadt Mein Leben Mein Kompass

modernes Handwerk

Caroline Lange & Sara Linke machen es vor

ZWICKAU + UMLAND VOGTLAND ERZGEBIRGE CHEMNITZ + UMLAND


www.zwickau.de/rueckkehrerboerse www.zwickau.de/rueckkehrerboerse ÒÒ

Bildung BildungAutomobilbau Automobilbau Energie Energie Bewegung Bewegung Handwerk Handwerk Forschung Forschung Interaktion Interaktion Leben LebenLogistik Logistik Maschinenbau Maschinenbau Technik Technik Wirtschaft Wirtschaft Wissenschaft Wissenschaft

Qualifikation Qualifikation Studium Studium

Zwickau Zwickau Boom-Stadt Boom-Stadt mit mitGeschichte Geschichte und undZukunft. Zukunft.

Change Change thethe Date: Date: Zwickauer Zwickauer Rückkehrerbörse Rückkehrerbörse statt statt amam 28.12.2020 28.12.2020 neu neu amam 14.05.2021. 14.05.2021.


#wirfürzwickau Gemeinsam für deinen Verein!

In Zeiten wie diesen sind wir mehr denn je auf ein gutes Miteinander, gegenseitige Unterstützung und die Weitsicht aller angewiesen. Wir, als exklusiver Audi Partner in Zwickau, machen uns stark für die Vereine in unserer Region. Die Vereine profitieren dabei ohne Verpflichtungen - jeder Verein nimmt ohne vorherige Anmeldung teil.1 Ob Musikverein, Sportverein, Heimatverein, Förderverein, Tierschutzverein, Freizeitverein oder eine ganz andere Richtung: Wir unterstützen deinen regionalen Lieblingsverein mit einer Spende von 200 € bei der Bestellung eines Audi Neuwagen bis zum 31. Januar 2021.2 Erfahrt mehr auf unserer Website, Facebook, Instagram oder direkt bei uns vor Ort.

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Der Verein muss im deutschen Vereinsregister nach der Vereinsregisterverordnung (VRV) eingetragen sein. Der Teilnahme kann formlos per E-Mail an kundenbetreuung@audi-zentrum-zwickau.de widersprochen werden. Voraussetzung der Spende ist die Bestellung eines Audi Neuwagen bis zum 31.01.2021 in der Audi Zentrum Zwickau GmbH. Die Auszahlung der Geldspende an die Vereine erfolgt ab dem 15.02.2021.

Audi Zentrum Zwickau Oskar-Arnold-Straße 30, 08056 Zwickau, Telefon 0375 56 08 60, kundenbetreuung@audi-zentrum-zwickau.de, www.audi-zentrum-zwickau.de

Interessiert an der Aktion #wirfürzwickau? Noch auf der Suche nach einem Audi Neuwagen? Code scannen und entdecken. (Verbindungskosten laut Mobilfunkvertrag)

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weise wut - lernen, auf gefühle zu hören

erziehen ist ein kinderspiel

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02 wandinstallationen von Ran Hwang

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vorsätze richtig angehen

TITEL

K leine W elt

16 Du bist, was du besitzt Konsum zwischen Zwang und Lust 26 Intelligenz Wird die Spezies Mensch immer dümmer?

thema 66 kinder erziehen Tipps von Autorin Béa Beste

K U N S T & K U LT U R

Tipps f ür Kids 69 querbeet Unterhaltung für Augen und Ohren

Thema 60 Ran Hwang Nägel mit K(n)öpfen 62 Hamburger bahnhof Museum für die Gegenwart

L e b ensstil

Film 64 Heimkino Filme von der Ladentheke Musik & Literatur 65 Neu im Handel Rezensiert und vorgestellt

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Mundart 76 Apotheke Supermarkt Alte und natürliche Hausmittel

er sie es

trend 70 neue gewohnheiten etablieren So gelingt es 74 Männer und ihre Mütter »Mama ist die Beste«

drunter & drüber 06 weitblick 360º über den Tellerrand

K a rriere

thema 10 bracenet Accessoires zum Schutz der Meere

beruf 80 Homeoffice Verändertes Arbeitsleben

www.deinkompass.de

Inhalt

Technik 12 »Sofia« Fliegende Sternwarte

www.facebook.com/deinkompass

www.instagram.com/kompass_so_muss_stadtmagazin


E D I T O R I A L Liebeinhalt Lesende, Die gesundheitsapotheke aus dem supermarkt

arbeiten in den eigenen vier wänden

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st a d tle b en lokal total 30 InhaLt Meine Stadt, mein Leben, mein KOMPASS

U nter h a ltun g Kolumne 7 Randnotiz 83 Doc schröter aussicht 84 HoroskOP Die Sterne in der Winterzeit

st a n d a rD S 82 Gewinnzone 85 impressum

fragen Sie sich auch gerade, was war das bloß für ein Jahr? Doch bevor wir alle durchatmen und das Vergangene ruhen lassen, müssen wir uns fast schon notgedrungen dem absoluten Konsumhöhepunkt eines jeden Kalenderjahres stellen: Weihnachten - ein Milliardengeschäft. Ob 2020 für einen neuen Umsatzrekord sorgt, ist derzeit fraglich, fest hingegen steht: Wir konsumieren gern und ständig. Ein neues Smartphone hier, ein paar Schuhe da, wirklich benötigen, tun wir die Sachen eher selten. Warum also konsumieren wir scheinbar wahllos und schlimmer noch, warum vergleichen wir uns ständig mit anderen? »Du bist was Du besitzt: Konsum zwischen Zwang und Lust« geht den Fragen auf den Grund und sucht nach Ansätzen für mehr persönliche Freiheit. Intelligenz, also unsere kognitive Leistungsfähigkeit, ist definitiv ein Thema, das jeden von uns irgendwie betrifft. Denn von der Schulwahl über den Beruf bis hin zur Lösung von alltäglichen Problemen – Intelligenz entscheidet mit. Doch was ist Intelligenz überhaupt? Kommt es wirklich nur auf diesen einen Faktor an, der bestimmt, ob wir Erfolg im Leben haben oder nicht? Und wie entwickelt sich der IQ? KOMPASS Redakteurin Jessica Laqua hat sich des Themas angenommen und fragt nicht nur angesichts des täglichen Wahnsinns auf Instagram, Twitter, Tik Tok und Co.: »Werden wir Menschen immer dümmer?« Dass eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen gesund hält, ist den meisten wohl bekannt. Dass aber etliche Produkte aus dem Supermarkt aber noch deutlich mehr können als einfach wohl und gesund zu nähren, zeigt uns Bestsellerautor und Fernsehprofessor Hademar Bankhofer. In seinem Buch: »Prof. Hademar Bankhofers Supermarkt-Apotheke« listet er gesundheitliche Probleme auf und gibt einfach umzusetzende Ratschläge mit Produkten, die in jedem Supermarkt zu finden sind. Mehr zum Thema in: »Die Gesundheitsapotheke aus dem Supermarkt.« Das und viele weitere Themen zum Nachdenken, Schmunzeln oder schlicht zu Ihrer Unterhaltung finden Sie in unserer großen Winterausgabe. Halten Sie durch und bleiben Sie gesund! Ihre Redaktion.

TI C K ET

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INHALT

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Wer hat der kann Die Topverdiener laut Forbes Wie in jedem Jahr sorgt das US-Magazin »Forbes« mit seiner Ausstellung der Liste der Topverdiener dafür, dass wir wissen, welcher Prominente wann und wie viel verdient hat, auch posthum. Denn gerade die Verstorbenen unter den Top-Stars verdienen mit ihrem Nachlass weiterhin ein Vermögen. einkommen Zugegeben, die auf der berühmten jährlichen Forbes-Liste erscheinenden Prominenten haben jetzt nicht mehr ganz so viel von ihrem ausufernden monetären Erfolg. Ihre Erben und Hinterbliebenen hingegen finden darin vielleicht etwas Trost. So führt die Liste der Topverdiener auch elf Jahre nach seinem Tod niemand geringerer als Michael Jackson »himself« an. Dank Musiktantiemen und Videos verdienten die Erben des Popstars an den Werken des 2009 gestorbenen »King of Pop« allein in den vergangenen zwölf Monaten rund 48 Millionen Dollar. Damit steht Jackson als Rekordhalter bereits zum neunten Mal an Nummer eins des Rankings um die am besten bezahlten toten Prominenten. An zweiter Stelle folgt übrigens der 1991 gestorbene Zeichner und Kinderbuchautor Theodor Seuss Geisel, besser bekannt unter seinem Pseudonym »Dr. Seuss«. Aus seiner Feder stammen Bestseller wie »Der Kater mit Hut« und »Wie der Grinch Weihnachten gestohlen hat«, vor allem aber brachten die zahlreichen filmischen Umsetzungen seiner Arbeiten der in San Diego ansässigen Vermarktungsfirma Dr. Seuss Enterprises im letzten Jahr rund 33 Millionen Dollar ein. Knapp hinter Geisel rangiert mit 32,5 Millionen Dollar »Peanuts«-Schöpfer Charles M. Schulz. Der bereits vor 20 Jahren verstorbene Künstler schuf in seinem Leben mehr als 17.000 Comicstrips.

Auf Platz vier macht es sich nach wie vor dank einträglicher Werbedeals der 2016 gestorbene Golf-Champion Arnold Palmer mit Einnahmen in Höhe von immerhin 25 Millionen Dollar gemütlich. Erst auf Rang fünf dürfen sich Elvis Presleys Erben über rund 23 Millionen vornehmlich dank der Touristenattraktion Graceland in Memphis freuen. Neu auf der Liste der verstorbenen Spitzenverdiener ist Kobe Bryant. Der Basketballstar starb im Januar bei einem Hubschrauberabsturz.

Fotos Constru-centro // Wikimedia.org | freepik.com

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DIE MESSE FÜR BEWUSSTES LEBEN www.balance-spirit.de

6. 7 . F E B RU A R 2 0 2 1 W A S S E R S C H LO S S K L A F F E N B A C H

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drunter & drüber »


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Hurra, hurra der Pumuckl ist wieder da Kaum ein Mittvierziger, der ihn nicht kennt: Pumuckl, der rothaarige Kobold, geisterte in den 80er-Jahren nicht nur durch Meister Eders Werkstatt, sondern auch durch sämtlich deutsche Haushalte. Nun bekommt der einstige TV-Liebling sechzig Jahre nach seinem ersten Auftritt eine neue Serie. fernsehen Das Comeback des liebenswürdigen kleinen Quälgeistes ist ein Geschenk an seine Schöpferin Ellis Kraut, die in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag gefeiert hätte. Wie die Produktionsfirma kürzlich bekannt gab, soll bereits im kommenden Jahr mit der Produktion von 13 Folgen für eine erste Staffel begonnen werden. Aktuell gebe es Verhandlungen mit einem Streamingdienst und einem TV-Sender für die 2022 geplante Ausstrahlung. Sollte alles nach Plan laufen, würden weitere Staffeln im Jahresrhythmus folgen.

Die Autorin Ellis Kraut schuf den reimenden Klabautermann 1962, im gleichen Jahr lief die erste Hörspielreihe im Bayerischen Rundfunk. Doch nicht nur in Deutschland begeisterte der rothaarige, »Schokopuddeling« essende Kobold Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Eine treue Fanbase hat er auch in Spanien, Frankreich, Griechenland und sogar in China. Dass es nun neue Geschichten rund um Pumuckl geben soll, wäre für ihre Mutter sicher »das größte Geburtstagsgeschenk«, sagte Krauts Tochter Ursula Bagnall in einem Interview. Zudem würde alles nach den Vorstellungen von Pumuckl-Mama Kraut gestaltet, wie Pumuckl Media-Geschäftsführerin Cornelia Liebig-Marciniak versichert. Wie auch immer, den sympathischen Rotschopf, der so gerne »neckt« und »versteckt« wieder auf dem Bildschirm begrüßen zu dürfen, wird sicher eine Bereicherung der Fernsehlandschaft. Foto Alexas Fotos // pixabay.com

ch übrigens ... die Zeit rast und wir befinden uns alle einfach viel zu oft im Hamsterrad. Wir rennen, gucken nach vorne mit Scheuklappen auf den Augen, und dann wundert man sich jedes Jahr im Dezember, dass schon wieder Weihnachten ist. Plötzlich ist wieder ein Jahr rum – und dazu die Frage: Was habe ich eigentlich 365 Tage im Jahr gemacht? Viele Erinnerungen prägen sich nicht ein und was noch viel schlimmer ist: Die meiste Zeit verplempern wir einfach mit unnötigen Dingen. Bevor wir aufstehen, checken wir noch schnell, was so in den Sozialen Medien los ist, auf dem Weg zur Arbeit scrollen wir auf dem Handy rum, mal hoch, mal runter, aber irgendwie doch gedankenverloren. Und in der Freizeit? Da ist die Couch meist der beste Begleiter. Oder Netflix. So richtig befriedigt uns das alles nicht. Was bleibt, ist ein Gefühl der Leere, manchmal sogar der Sinnlosigkeit (wenn man es überspitzt ausdrücken will). Wir wünschen uns mehr Zeit für Sinnhaftes, mehr Zeit für die Dinge, die uns etwas geben: Ein Hobby, ein ehrenamtliches Engagement, eine Weiterbildung, mehr Quality-Time mit dem Partner, den Kindern, den Eltern oder den Freunden, mehr Zeit, sich um den Körper und die eigene Gesundheit zu kümmern, das Haus oder die Wohnung gemütlich einzurichten oder vieles andere mehr. Es gibt so vieles, was uns Menschen mit Sinn erfüllt und was wahrscheinlich bei vielen von uns schon lange auf der To-do-Liste steht (nur leider viel zu weit nach unten gerückt ist). Wir hängen fest in Gewohnheiten, wollen so viel, aber schaffen so wenig. Dabei lösen sinnvolle Aktivitäten in uns ein Gefühl des Glücks aus, wir können unsere Potenziale entwickeln, uns gesellschaftlich einbringen, soziale Bedürfnisse befriedigen. All das gibt uns viel Energie und setzt Entwicklungsprozesse in Gang. Der Fokus wird verrückt – weg von dem Trott, dem Alltag. Natürlich, aller Anfang ist schwer, aber man sollte sich fragen, wovon man am Ende seines Lebens seinen Enkeln erzählen möchte. Aktivitäten, die unser Leben mit Sinn erfüllen, sorgen für eine innere Balance, sie fördern die Gesundheit und erweitern die Perspektive. Zeit also, die Dinge anzupacken, die ganz unten auf der To-do-Liste stehen! 12 20 bis 02 21

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tierisch gut Erst verkannt, dann erkannt Anwohner einer australischen Kleinstadt wurden auf den vermeintlichen Hundewelpen aufmerksam, weil dieser wimmernd im Hinterhof kauerte. Nun stellte eine DNA-Analyse fest, ein Hund ist es nicht. Tierwelt Eine Familie aus Wandiligong, einer Kleinstadt im australischen Bundesstaat Victoria, fand im August dieses Jahres ein durch lautes Wimmern auf sich aufmerksam machendes Tierkind in ihrem Hinterhof. In der Annahme, es handele sich um einen Hund, nahmen sie den Welpen mit nach Hause. Dennoch kamen Zweifel auf, sodass sie die örtliche Veterinärin Rebekah Day hinzuzogen, um den Familienzuwachs im nahe gelegenen Alpin Animal Hospital genauer untersuchen zu lassen. Da Wandi, benannt nach seinem Fundort, optisch Ähnlichkeiten mit Dingos aufwies, führte Day auf Wunsch der Australian Dingo Foundation eine genetische Probe durch, die sie zur Auswertung an die Universität von New South Wales sendete. Einige Wochen später hatte die Überraschung nicht größer sein können, das vermeintliche Hundebaby entpuppt sich laut DNA Probe als reinrassiger Alpin-Dingo.

Eine absolute Seltenheit, denn die meisten in Australien lebenden Exemplare sind sogenannte Hund-Dingo-Hybriden. Nach Angaben der Australia and Pacific Science Foundation ist der australische Alpin-Dingo im Gegensatz zu inländischen und tropischen Dingos eine vom Aussterben bedrohte Art. Zwar sind Dingos in Australien beheimatet, durch die Zerstörung ihres Lebensraumes und aggressive Jagd verringert sich ihre Population aber immer weiter. Es sei sehr selten, dass ein Schutzgebiet einen zu 100 Prozent reinrassigen Dingowelpen beherberge, so Lyn Watson, Direktorin der Australian Dingo Foundation, gegenüber CNN. Denn Mini-Dingo Wandi lebt seither mit rund 40 anderen, ausgewachsenen Dingos auf dem Gelände der Dingo Foundation. Entsprechend begeistert sei das Team gewesen, als sie das Ergebnis der Analyse erhielten. Wie kam der kleine Mann aber nun in den Hinterhof der Familie? Tierärztin Day vermutet, dass Wandi von einem großen Raubvogel geschnappt und so von seiner Familie weggerissen wurde, mit der Absicht, ihn zu fressen. Sie hatte Kratzspuren auf Wandis Rücken gefunden.

Fotos Kim Navarre // wikimedia.org | isidoro151 // freepic.com

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Die Tassen sind ab sofort in der Tourist Information Zwickau (Hauptstr. 6, 08056 Zwickau) für 2 € erhältlich. Öffnungszeiten: Di+Mi 9-18 Uhr und Do-Sa 9-15 Uhr

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vonwegen überlegen KI hält Schiedsrichter für Ball

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OST + FRONT

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FELIX MEYER

25. SEP

DIE MAGIER 3.0

So richtig »amused« waren die Fans der Liveübertragung eines Fußballspiels in der 2. Schottischen Liga sicher nicht. Aus unerfindlichen Gründen schwenkte die Kamera immer wieder auf den Linienrichter. sport Was haben wir nicht schon alles über KI gehört und gelesen, sie sollen ja das nächste große Ding sein und praktischerweise auch im Sport eingesetzt werden, weil unparteiisch. Blöd nur, wenn die KI das gänzlich Falsche zeigt. So passiert in einem Derby in der 2. Schottischen FußballLiga. Wie mehr oder minder überall dürfen auch hier derzeit keine Zuschauer dem Spektakel im Stadion beiwohnen, weshalb viele Klubs auf eine Liveübertragung setzen. In der Liveübertragung des Matches der Inverness Caledonian Thistle gegen Ayr United schwenkte die automatisierte Kamera allerdings immer wieder auf den am Rand stehenden Linienrichter. Warum? Ganz einfach: Der Schiedsrichter hatte eine Glatze und die KI im Hintergrund ihre Probleme, diese vom Ball zu unterscheiden. Kurz, sie interpretierte den nackten Kopf als Ball. Das blieb auch bei den Zuschauern nicht unbemerkt. Auf Twitter reagierten nicht nur die Fans, sagen wir, ein wenig verstört, auch der Hersteller der Kamera meldete sich ob der Fehlinterpretationen seines Produktes zu Wort. Man sei sich des Problems mit dem Linienrichter bewusst und arbeite daran, das Seherlebnis für das nächste Spiel zu verbessern, hieß es vonseiten des Herstellers. Ob man jetzt den Linienrichter austauscht oder aber an der Kamera Modifikationen durchführt, war nicht zu erfahren. Wir empfehlen: Toupet oder Mütze – sollte bei Bedarf beides funktionieren. Foto jcom // freepik.com

8. OKT

LISA FITZ

4. NOV

TITO & TARANTULA

9. DEZ

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Dieser Schmuck rettet die Ozeane

F a r b enfr o h e A c c ess o ires un d K lei d un g a us F a n g net z en – z u m S c h ut z d er Meere

In allen Ozeanen unseres Planeten treiben verlorene oder absichtlich versenkte Fischernetze und tun dort, was sie am besten können: immer weiter fischen. So verenden jedes Jahr Millionen von Meerestieren. Das Hamburger Unternehmen BRACENET findet: Es ist Zeit, das zu stoppen.

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as Bewusstsein dafür, wie viel Plastik wir im Alltag benutzen und wegwerfen, wächst stetig: Bei der Benutzung von Einkaufstüten, Einweggeschirr und Strohhalmen haben viele inzwischen ein schlechtes Gewissen, denn gut für die Umwelt sind diese Produkte keinesfalls. Die Hamburger Gründer von BRACENET machen auf ein massives Umweltproblem aufmerksam, das uns im Alltag aber kaum begegnet: Sogenannte Geisternetze machen bis zu 50 Prozent des Plastikmülls in den Weltmeeren aus. Allein im Nordpazifik nördlich von Hawaii schwimmt das »Great Pacific Garbage Patch«, ein riesiger Müllstrudel, der 4,5-mal so groß wie Deutschland ist.

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Lebensstil t h e ma

BR A c e n e t

Rund 46 Prozent dieses Plastikmülls bestehen aus verloren gegangenen oder absichtlich versenkten Fischernetzen. Bis sich die Netze im Meer in gesundheitsschädliches Mikroplastik zersetzen, vergehen gut 600 bis 800 Jahre. Hinzu kommt: Die Netze gehen auch als Abfallprodukt im Meer noch immer ihrer ursprünglichen Aufgabe nach – sie fischen weiter und töten dadurch viele Lebewesen. Die Mission von BRACENET lautet daher: Save the seas. Wear a net (zu deutsch: Rette die Meere, trage ein Netz). Das Upcycling-Unternehmen fertigt beispielsweise Armbänder, Hundeleinen, Schlüsselanhänger, Kleidung, Beutel, Ringe, Kamerabänder, Taschen und auch Brillenbänder aus dem zuvor im Meer herumschwimmenden Rohstoff.


So wurde BRACENET gegründet

der lange weg der geisternetze

Madeleine von Hohenthal und Benjamin Wenke, das Gründerpaar von BRACENET, waren bestürzt und sprachlos zugleich, als sie von der Problematik und dem Ausmaß der sogenannten Geisternetze erfuhren. »Es war erschreckend, als wir 2015 während unseres Urlaubs in Ostafrika die vielen, häufig kilometerlangen Fischernetze im Meer herumtreiben und an den Stränden liegen sahen.« Neben etlichem Verpackungsmüll ziehen sich diese auch durch andere Weltmeere und verschmutzen Wasser und Strände.

Geisternetze sind eine negative Begleiterscheinung der Fischerei und gelangen über verschiedene Wege in die Meere: Einige illegale Fischerboote werfen die Netze bei einer drohenden Festnahme über Bord, um nicht gefasst zu werden. Für andere ist die korrekte Entsorgung zu teuer, sodass sie ihre Netze einfach in den Ozean werfen, um sie loszuwerden. Manchmal sorgt aber auch ein besonders üppiger Fang dafür, dass der Platz an Bord knapp wird. Auch dann landen die Netze im Meer, anstatt wieder mit nach Hause genommen zu werden. Schleppnetze, die hinter dem Boot hergezogen werden, können an Hindernissen am Meeresgrund hängen bleiben und sich losreißen. Es kann aber auch vorkommen, dass bei Unwetter oder Schiffbruch Netze von Bord gerissen werden und so ins Meer gelangen.

So fingen die Gründer noch im Urlaub an, Netze einzusammeln und mögliche Lösungsansätze zu recherchieren. So kam ihnen die Idee: die Weltmeere und damit das marine Leben von den herumtreibenden Fischernetzen befreien, die Rohstoffe unter umweltfreundlichen Bedingungen aufarbeiten, daraus neue, upgecycelte Produkte herstellen und mit einem Teil der Erlöse Partnerorganisationen unterstützen. Und das Konzept ist ein Erfolg: Bisher konnte BRACENET knapp 5 Tonnen Netz zu Bracenets verarbeiten und damit eine Spendensumme von knapp 90.000 Euro für ihren Partner »Healthy Seas« sowie bei weiteren gemeinsamen Kampagnen Spenden für das »Great Pacific Garbage Screening«, »Sea Shepherd« und »Ghost Diving« generieren. »In den folgenden drei Jahren entwickelten wir uns als Unternehmen so rasant und stießen dabei auf unerwartet großen und positiven Anklang, dass wir inzwischen 34 Mitarbeitende einstellen und unzählige großartige Kooperationen umsetzen durften!«, so die Macher von BRACENET.

So werden die Netze für BRACENET geborgen Gemeinsam mit den Partnerorganisationen »Healthy Seas« und »Ghost Diving« werden die Netze unter Wasser gesucht und auf langen und nicht selten auch gefährlichen Tauchgängen geborgen. Dabei schneiden Profis die Netze los – auch um gefangene Meerestiere zu befreien, die ohne fremde Hilfe in den Netzen sterben würden. Bei der Bergung kommen sogenannte »lifting bags« zum Einsatz, um die Netze anschließend an die Wasseroberfläche zu befördern. Dort werden sie dann von weiteren Helfenden auf Boote geladen und schließlich an Land gebracht. Nach der Bergung werden die Netze mit Wasser gereinigt, sodass sie wieder in bunten Farben erstrahlen können. Anschließend werden die gesäuberten Netze in liebevoller Handarbeit zu neuen Produkten verarbeitet.

Fangnetze werden zu Armbändern, Hundeleinen und Co. li.: Das Team entwickelt täglich neue Ideen, was aus den geborgenen Fischernetzen entstehen könnte oder wie das Material anderweitig verwendet werden kann. Der vermeintliche Abfall bekommt so ein zweites Leben.

Ein Herz für den Ozean o.: Die beiden Gründer Madeleine von Hohenthal und Benjamin Wenke haben das Projekt BRACENET ins Leben gerufen.

Todesfalle für Meereslebewesen Mi.: Geisternetze fischen im Meer und töten dabei viele Lebewesen.

Eine Idee, die hoffentlich bald auch von anderen Unternehmen umgesetzt wird, denn mit dem Verkauf ihrer Produkte möchte das Duo möglichst viele Menschen auf die immense Umweltverschmutzung aufmerksam machen und für einen bewussteren Umgang mit der Natur sensibilisieren. »Konkurrenz gibt es für uns nicht«, so die Gründer. »Wir möchten so viele Menschen wie möglich mit unserer Idee und Mission anstecken und freuen uns über jeden Einzelnen, der unserem unkonventionellen Team beitreten oder auf eigene Faust unseren Blauen Planeten ein Stück weit gesünder machen möchte. Wir sind gut und gerne weltweit vernetzt.« Text Kristina Baum Fotos BRACENET Info www.bracenet.net

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Fliegende Sternwarte D

er Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel hat zurzeit einen besonderen Gast. Die fliegende Sternwarte SOFIA steht seit Ende September in der Flugwerft von Lufthansa Technik, um dort gründlich überholt zu werden. SOFIA steht für »Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie«. Die fliegende Sternwarte ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA. Untergebracht ist die Sternwarte in einem Jumbo-Jet, in einer Boeing 747SP, deren hinterer Rumpfbereich für ein großes Infrarot-Teleskop und ein Bündel weiterer Instrumente umgebaut wurde.

Amerikanische Plattform, Teleskop aus Deutschland SOFIA ist nicht nur die größte fliegende Sternwarte der Welt, sondern auch die einzige ihrer Art. Während das Flugzeug aus NASA-Beständen stammt, kommen die Beobachtungsinstrumente aus Deutschland. Kernstück ist ein in Deutschland von Kayser-Threde und MT Mechatronics (früher MAN Technologie) gebautes Infrarot-Teleskop mit einem 2, 7 Meter durchmessenden Hauptspiegel. Auch das Teleskop ist ein Einzelstück. Was es sieht, wird über Datenleitung in spezielle Instrumente zum Empfang der verschiedenen IR-Frequenzen in der Druckkabine übertragen und dort auch von Astronomen ausgewertet.

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Lebensstil T e ch n i k

» S O FI A «

Foto Tom Barrett // unsplash.com

Mit S O F I A in d ie T iefen d es Alls b li c ken

Für die nächsten Monate ist die größte fliegende Sternwarte der Welt zu Gast in Deutschland. SOFIA, ein Jumbo mit Infrarot-Teleskop, wird bis Anfang 2021 in Hamburg überholt. Das von Deutschland und den USA betriebene Observatorium bietet einzigartige Beobachtungsmöglichkeiten und sorgt immer wieder für bahnbrechende Erkenntnisse. So entdeckte ein deutsches Team jüngst Wasser auf dem Mond an Stellen, wo man bisher keines vermutet hatte.


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Unerwartete Entdeckung Diese Flüge in der Stratosphäre ermöglichen einen weitgehend ungetrübten Blick ins All. Nur in diesen Höhen über 15 Kilometer können Astronomen Infrarot-Astronomie betreiben. Denn der Wasserdampf in den tieferen Luftschichten verschluckt die Wärmestrahlung aus dem All fast völlig. Mit SOFIA lassen sich so ferne Regionen der Milchstraße erforschen, aber auch Himmelskörper in unmittelbarer Nachbarschaft, etwa unseren Mond. Auf dem entdeckten Wissenschaftler jüngst Wasservorkommen außerhalb der ständig im Schatten liegenden Polregionen. In denen hatten NASA-Wissenschaftler mit einem Instrument an Bord einer indischen Mondsonde 2008 erstmals Wasser im Oberflächenmaterial gefunden.

In Fühlsbüttel o.: Beim C-Check werden viele Komponenten des Flugzeugs gewartet und erneuert. Auch das Teleskop wird überholt. Foto Lufthansa Technik Sensibler Sensor u.: Das amerikanische FORCAST-Instrument (rot), montiert am IR-Teleskop (blau). Fotos NASA | DLR

Das Flugzeug selbst ist eine Boeing 747SP, eine verkürzte Version des bekannteren Boeing 747 »Jumbo-Jets«. SP steht für »Special Performance« und bezeichnet die extrem hohe Reichweite dieser Jumbo-Variante. Die 747SP kann weiter und höher fliegen als andere große Jets. Die 45 gebauten Maschinen wurden überwiegend auf transozeanischen Strecken im Pazifik eingesetzt. Die NASA erwarb eine SP und bereitete sie für die Aufnahme des Teleskops vor. SOFIA flog erstmals im April 2007 und steigt seit Ende 2010 vom kalifornischen Palmdale aus zu Beobachtungsflügen auf. Meist kreuzt das Flugzeug in großer Höhe über dem Südpazifik.

Blick ins All SOFIA bei einem Testflug mit geöffnetem Teleskop-Abteil. Foto NASA | DLR

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Dass Wasser auch in den sonnenbeschienenen Teilen der Mondoberfläche vorkommt, war für die Forscher überraschend. »Die sonnenbeschienenen Teile des Mondes erreichen eine Temperatur von etwa 120 Grad Celsius. Bei dieser Temperatur ist das Wasser gasförmig und sollte verdunsten, da der Mond quasi keine Atmosphäre hat«, sagt Dr. Alessandra Roy. »Trotzdem ist es auf der Oberfläche vorhanden.« Roy ist die für SOFIA zuständige Wissenschaftlerin im DLR-Raumfahrtmanagement. Am 30. August fanden die Forscher mit dem Infrarot-Instrument FORCAST die optische Signatur von Wassermolekülen im Oberflächenmaterial im Bereich des Clavius-Kraters. Der liegt auf der südlichen Mondhalbkugel.

Weitere Forschungen notwendig Wieso es entstehen konnte, ist noch unklar. Entweder stammt es aus Mikrometeoriten, die auf den Mond gefallen sind. Nach deren Aufprall wurde es in glasperlenähnliche Strukturen eingeschlossen. Oder Wasserstoff, der mit dem Sonnenwind auf die Mondoberfläche gelangt, verbindet sich mit Hydroxyl, einer Verbindung aus je einem Wasserstoff- und einem Sauerstoffatom, zu Wasser. Viel ist es aber nicht. »Die Menge an Wasser, die SOFIA entdeckt hat, entspricht etwa dem Inhalt einer 0,33 Liter Getränkedose, verteilt über die Oberfläche eines Fußballfeldes«, sagt Dr. Roy. Die Forscher wollen nun weitere Flüge an Bord der fliegenden Sternwarte durchführen, um mehr über diese Wasservorkommen zu erfahren. Sie könnten für zukünftige bemannte Missionen wichtig sein.

Text Friedrich List Info www.dlr.de

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W a ru m wir unseren Gef ü h len z u h ö ren s o llten

Wut ist ein sehr intensives Gefühl. Es kann uns von jetzt auf gleich zum ausbrechenden Vulkan werden lassen. So unangenehm diese Emotion manchmal für alle Beteiligten sein kann, so normal ist sie auch, denn Wut gehört zu den Grundemotionen des Menschen und damit zur Basisausstattung. Doch oft steckt hinter der Emotion ein Bedürfnis oder ein wichtiger Wunsch … dies zu ergründen und zu reflektieren, kann dabei helfen, mehr Klarheit über sein Innenleben zu erlangen. 12 20 bis 02 21

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Lebensstil Th e ma

weise wut


G

efühle können schrecklich intensiv sein. Sie beeinflussen uns in manchen Situationen sehr stark, wir treffen wichtige Entscheidungen unter ihnen und manchmal erkennen wir uns gar nicht mehr wieder, weil wir so voller Gefühle sind und sie uns steuern. Bei schönen Gefühlen nehmen wir dies gerne in Kauf, denn wir fühlen uns wie in einem Glücksrausch, beispielsweise wenn wir verliebt sind, auf der Karriereleiter aufsteigen und endlich die harte Arbeit der letzten Jahre belohnt wird oder bei der Geburt des eigenen Kindes. Dann wollen wir den Moment festhalten, weil alles so schön rosarot ist. Bei negativen Gefühlen hingegen wollen wir meistens, dass diese schnell enden, denn sie kosten Kraft und Energie. Wir haben oft nicht die passenden Strategien im Umgang mit diesen und so lasten negative Gefühle gerne mal lange und schwer auf den Schultern. Traurigkeit oder Angst, zum Beispiel, können zu einem recht intensiven Erleben führen. So aber auch die Wut: Sind wir einmal der sprudelnde Vulkan, kommen wir so schnell nicht mehr raus aus dem Gefühl – löschen ist quasi unmöglich. Wir haben das Gefühl, als würde uns die Emotion überschwemmen, ja sogar regelrecht überrollen und einnehmen. Man kann keinen klaren Gedanken mehr fassen und vergisst sich sogar selbst. Hinterher tun einem die Dinge, die man gesagt oder getan hat, oft leid oder man schämt sich sogar für seinen kleinen Ausbruch. Doch die Natur hat uns nicht einfach mit diesem Erleben ausgestattet, wenn es nicht auch einen Sinn gäbe. Wer seinen Gefühlen zuhört, einfach mal hinter die gewaltige Fassade schaut, der landet bei seinen eigenen Bedürfnissen, seinen Wünschen und Träumen. So sind wir traurig, weil wir vielleicht vom Partner überraschend verlassen wurden und wir uns eigentlich mit diesem die Zukunft ausgemalt haben. Wir freuen uns, weil wir lange für etwas geackert haben und nun die Früchte ernten dürfen. Und wir sind wütend, weil etwas nicht mit unseren Vorstellungen, Werten oder Bedürfnissen in Einklang steht und wir darauf hinweisen möchten. Wut ist also erst einmal nicht verkehrt, sondern sie kann uns den Weg zum eigenen Ich weisen.

Eines vorweg: Gefühle sind immer sehr individuell und beziehen sich häufig auf das eigene Erleben. Sie spiegeln auch nicht die Realität wieder, sondern sind höchst subjektiv und setzen an den eignen Erfahrungen, Werten und Bedürfnissen an. Das meint: Was den einen wütend macht, lässt den anderen total kalt. Es gibt aber auch kollektive Wut, beispielsweise, wenn eine Gruppe sich für etwas in der Gesellschaft einsetzt und darauf aufmerksam macht, weil eine Veränderung angestrebt werden soll. Man nehme nur die Fridays-for-Future-Bewegung, in der sich ein Großteil der Teenager engagiert. Doch sie sind nicht so wütend, dass sie der Emotion die Kontrolle überlassen und alle Autos abbrennen. Nein, sie nutzen die Energie, welche ihnen die Wut gibt und sie versuchen Aufmerksamkeit zu schaffen und für etwas einzustehen. Oder die Black-Lifes-Matter-Bewegung: Auch hier ist der Antrieb der Menschen eine enorme Wut. Und man sieht auch, was passiert, wenn man diese nicht mehr im Zaun halten kann und einfach raus lässt, denn es gab gewalttätige Proteste, Plünderungen und Aggression. Wut kann ein starker Motor sein und diese Intensität des Gefühls kann auch schnell andere anstecken. Der starke Zorn li.: Wut ist ein sehr intensives Gefühl und kann uns regelrecht zum Kochen bringen. Doch auch diese Emotion ist relevant und hat eine Berechtigung, da zu sein. Foto PublicDomainPictures // pixabay.com

Emotionsmanagement Wer seine Emotionen wahrnehmen und reflektieren kann, diese aber auch nicht überhandnehmen lässt, sondern gute Strategien im Umgang mit diesen findet, der wird langfristig glücklicher und ausgeglichener sein. Foto LuidmilaKot // pixabay.com

Wer wütend ist, sollte aber nicht zu einem unbändigen Vulkan mutieren, sondern hinter die Emotion gucken: Warum bin ich eigentlich so wütend? Was gibt mir gerade diese Energie? Bin ich verletzt, werden meine Bedürfnisse nicht geachtet, wurden meine Werte verletzt? Antworten auf diese Fragen sind sehr wichtig, um in einen Prozess der Reflexion zu kommen und zu wissen, warum man so agiert. Dadurch versteht man sich selbst zum einen besser und kann seine Gefühle auch langfristig gut kontrollieren – etwas, was für uns alle hochrelevant ist, um in der Gesellschaft zu agieren und soziale Bindungen auch über einen langen Zeitraum aufrecht zu erhalten. Jeder von uns hat eine gewisse Verantwortung seinen Mitmenschen gegenüber, sei es bei denen, die uns sehr am Herzen liegen, aber auch bei den Fremden, denen wir vielleicht nur im Zug oder im Supermarkt begegnen. Intensive Gefühle verlangen ein gutes Emotionsmanagement … nicht immer seine Wut rauslassen, anderen nicht immer vor den Kopf stoßen und sie verletzen. All das kann zu einem friedlichen Miteinander in der Familie, Freundschaft und Gesellschaft beitragen. Auch ist es wichtig, zu versuchen, die Wut des anderen zu verstehen. Was steckt dahinter? Was hat die andere Person für ein Anliegen, welches ja anscheinend nicht beachtet wurde, da sie so zornig reagiert? Nur selten sind Menschen einfach so, grundlos, ohne Auslöser total wütend. Nach dem Grund zu schauen, vielleicht auch darüber zu sprechen, kann Missverständnisse auflösen und lässt uns ein besseres Verständnis für den anderen entwickeln. Und wer selbst ziemlich wütend ist, sollte überlegen, ob es eine reifere, erwachsene Lösung im Verhalten gibt … vielleicht kann die Energie ja positiv umgepolt werden (z. B. durch eine offene Kommunikation und das ehrliche Äußern der eigenen Wünsche und Bedürfnisse) und man lässt den Vulkan beim nächsten Mal einfach nicht ganz so hochkochen oder im besten Fall komplett ruhen.

Emotionen kontrollieren re. u.: Auch Kinder kennen sehr intensive Gefühle. So ist es sehr wichtig, dass sie lernen, diese einzuordnen und mit dem Wissen aufwachsen, auch starke Gefühle aushalten und bewältigen zu können. Foto SarahRichterArt // pixabay.com

Text Jessica Laqua

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Du bist, was Du besitzt

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K o nsu m z wis c h en Zw a n g un d L ust

Letztes Jahr der Umzug in eine größere Wohnung, kürzlich das neue Auto und nun offeriert der Facebookfreund auch noch die aktuellen Urlaubsfotos vom Trip auf die Malediven. Auch vor des Nachbarn Haustür thront ein neuer Wagen und der Arbeitskollege schwärmt schon jetzt von seiner nächsten Kreuzfahrt. Kurzum, schauen Sie auch manchmal auf das Konsumverhalten in Ihrem Bekanntenkreis und fragen sich: Wie machen die das bloß? Oder besser, was mache ich falsch?


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s gibt sicher mehrere Möglichkeiten, wie sich das alles erklären lässt. Eine könnte sein, dass all diese Leute eine ganze Menge mehr Geld verdienen als man selbst. Blöd nur, wenn man weiß, wo die meisten arbeiten und man feststellt: Also daran liegt es wahrscheinlich nicht. Ein reiches Elternhaus ist eine weitere Option. Auch wenn es zugegeben etwas abwegig anmutet, vielleicht ist einer Ihrer Bekannten auch im Nebenberuf Bankräuber oder so. O.K., wahrscheinlich eher nicht. Vielleicht aber sieht die Wahrheit auch ganz anders aus: Der Nachbar hat sich hoch verschuldet, um das neuste Modell vor dem Haus parken zu können. Ihr Arbeitskollege hat sich die Kreuzfahrt vom Mund abgespart und der Facebookfreund hatte entweder einfach Glück oder partizipiert am Ableben einer Erbtante, – falls es so etwas überhaupt noch gibt. Vielleicht ist er aber auch einfach nur ein Aufschneider? Oder kennen Sie alle ihre FB-Freunde persönlich? Egal wie Sie darauf antworten würden und unabhängig davon, wie andere ihr Leben bestreiten, Tatsache ist: Wir alle vergleichen uns ständig und genau das sollten wir eigentlich gar nicht tun. Wir sehen vom Leben der anderen nämlich nur das, was sie uns sehen lassen wollen. Und darüber hinaus sind jeder Mensch und jeder Haushalt verschieden, haben individuelle Bedürfnisse und Möglichkeiten. Eine fünfköpfige Familie benötigt sicher ein größeres Fahrzeug als der sportliche Singlemann um die 40 … Sie wissen, was gemeint ist.

Die Psychologie des Konsums Nicht erst seit den Neunzigerjahren, als sich Schober und Schröder gegenseitig mit Fotos bewarfen und vollmundig verkündeten: »Mein Haus, mein Auto, mein Boot«, wissen wir, dass der Vergleich mit unserem Umfeld der Bemessung unseres eigenen Wertes dient. Das fanden Wissenschaftler bereits vor mehr als 100 Jahren heraus. So analysierte der Soziologe Thorstein Veblen bereits 1899 in seiner »Theorie der feinen Leute« (Original: The theory of the leisure class. An economic study in the evolution of institutions. The Macmillan Company, New York/London 1899) die prestigeerzeugende Funktion des Konsums und formulierte eine bissige Kritik über die amerikanischen Oberschichten zur Jahrhundertwende. Demnach stellen das Privateigentum wie auch das daraus resultierende Prestige eine zentrale Institution dar. Wobei der Besitz nur dann effektiven Prestigegewinn erzeugt, wenn er öffentlich zur Schau gestellt wird. Stichwort: Geltungskonsum. Mein Haus, mein Auto, mein ... ... Luxus pur. Kreuzfahrten stehen übrigens seit Jahren ganz oben auf der Wunschliste vieler Reisender. Fotos Sidekix Media | Arteum Ro | Stephanie Klepacki // unsplash.com

Schöner Schein Große Autos, teurer Schmuck, eine Handtasche aus dem Hause Louis Vuitton gelten vielen als Symbol eines gehobenen gesellschaftlichen Status. Fotos William Bayreuth | Evelyn Semenyuk // unsplash.com

Übrigens, das persönliche Hab und Gut eines Menschen spielt nicht nur in der westlich geprägten Welt eine übergroße Rolle. Rund um den Globus definieren sich die Menschen über das, was sie besitzen. Getreu dem Motto: »Zeig mir, was Du hast, und ich sage Dir, wer Du bist«, konsumieren wir bis heute Luxusgegenstände vor allem deshalb, weil wir anderen unseren sozialen Status verdeutlichen wollen. Wir zeigen, wo wir gesellschaftlich stehen oder zumindest stehen wollen.Darüber hinaus nutzen viele von uns Konsum dafür, ihre Gefühle zu regulieren. Es fühlt sich gut an, wenn wir uns nach einem langen, anstrengenden Arbeitstag etwas gönnen. Die schlechte Stimmung hebt sich, der Kummer wird vertrieben. Geben Sie es ruhig zu: So eine kleine Shoppingtour am freien Tag macht uns zumindest kurzfristig doch recht glücklich. Eigentlich logisch, Shoppen stimuliert unsere Dopaminproduktion im Gehirn, das Belohnungszentrum springt an. Wir freuen uns und das wiederum konditioniert uns. Nach und nach weiß unser Hirn: Einkaufen ist gleich Wohlgefühl. Spätestens jetzt sollten sich unsere Warnlampen aktivieren, tun sie aber nicht. Denn die Wurzeln für unseren Drang nach Konsum liegen evolutionsbiologisch begründet. Schon vor Jahrtausenden galt es als Erfolgsstrategie, so viel wie möglich zusammenzuraffen, um sich selbst und den Nachwuchs durchzubringen. Sich jetzt entspannt zurücklehnen und dem Jäger und Sammler in uns die Schuld in die Schuhe schieben, ist sicher eine Option, aber eventuell nicht der richtige Weg. Denn wir sind bei Weitem nicht so unbeeinflusst in unseren Verhalten, wie wir meinen.

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Ein Beispiel: Noch unsere Urgroßeltern, die in etwa Anfang des 20. Jahrhunderts lebten, hatten einen recht kleinen, überschaubaren Haushalt. Er bestand aus etwa 180 Dingen. Aktuell befinden sich etwa 10.000 Gegenstände in unserem Besitz, zumindest laut dem Statistischen Bundesamt, Tendenz steigend. Und die Ausstattung unseres Lebens wird immer komplexer. So besaßen, nur um mal ein kleines Beispiel zu benennen, in diesem Jahr 98 Prozent der Privathaushalte in Deutschland mindestens ein herkömmliches Handy oder Smartphone1. 91 Prozent verfügten 2020 immerhin über einen Flachbildschirm, 45 Prozent besitzen sogar mehrere. Nicht unbedingt überlebensnotwendig oder?

Woran das liegt? Noch vor rund 200 Jahren war das Gros der Bevölkerung arm, Konsum und Luxusgüter standen somit nur dem Adel oder der bürgerlichen Oberschicht zur Verfügung. Mit der industriellen Revolution kamen nach und nach auch normale Bevölkerungsteile in den Genuss von Gütern, die eben nicht nur zum Überleben notwendig waren. Ein kleiner bescheidener Wohlstand baute sich auf. Und mit dem Entstehen von Kaufhäusern um die Jahrhundertwende wurde das Einkaufen erstmals zum Freizeiterlebnis hochstilisiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand das Phänomen des Massenkonsums, sprich einer breiten Masse an Menschen wurde Konsum über das notwendige Maß hinaus möglich. Man leistete sich einen Fernseher, ein Auto und natürlich durfte auch die obligatorische Urlaubsreise ans Meer nicht fehlen. Konsum wird zum Freizeitvergnügen Warenhaus Tietz, Berlin um 1900 Foto gemeinfrei // Wikimedia.org

Grafiken Statistisches Bundesamt

[1] https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Einkommen-Konsum-Lebensbedingungen/Ausstattung-Gebrauchsgueter/_inhalt.html

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Und heute? Heute leben wir in einer konsumoptimierten Welt, ein Entkommen scheint unmöglich. Öffnungszeiten, Feiertage, Schließzeiten – ey, voll die Neunziger. Wer was auf sich hält, unterhält einen Onlineshop, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Schlaflos in Sachsen, Shopping 1 Uhr nachts? Kein Problem, die neueste Winterkollektion, egal was, ist nur einen Klick entfernt. Und suchen muss man auch nicht mehr: Dank einem Marketing Tools namens Behavioral Targeting, welches unser Surfverhalten mittels Cookie-Technologie analysiert, wissen wir Verbraucher auch ganz genau, was wir kaufen sollen. Und den Rest erledigen die hippen Influencer - einfacher gehts nun wirklich nicht.

seln. h c e w t nto. z t o K Je s e k r a nk. St Starke Ba Das Spiel mit den Schnäppchen Gerade wenn die Rabatte hoch scheinen, neigen wir dazu zuzugreifen. Fotos freepik.com

WAS KOSTET WAs? Wofür geben wir Deutschen unser oft hart verdientes Geld eigentlich aus? Im Jahr 2018 verwendeten die privaten Haushalte gut 51 Prozent ihres Konsumbudgets, um ihre Ausgaben für Wohnen, Ernährung und Bekleidung zu decken. Das macht laut Statistischem Bundesamt (Destatis) je Haushalt durchschnittlich 1.390 Euro im Monat. Insgesamt allerdings lagen die Konsumausgaben der Haushalte bei monatlich 2.704 Euro2.

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Allein für den Bereich Wohnen gaben die Haushalte demnach im Schnitt knapp 34 Prozent oder 908 Euro monatlich aus. Dieser Posten machte wie auch in den vergangenen Jahren zuvor den größten Anteil der Konsumausgaben aus. Zum Vergleich: 1998 betrug der Anteil 32 Prozent. Zu den Ausgaben für Wohnen zählen in der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) neben den Wohnungsmieten (einschließlich Betriebskosten) auch die Ausgaben für Energie und Instandhaltung. Reichlich 13 Prozent, sprich rund 360 Euro betrugen die Ausgaben für Ernährung. Auf Ausgaben für Bekleidung entfielen im Schnitt knapp fünf Prozent (122 Euro). Auch hier zeigt der Vergleich auf den Wert von vor zwanzig Jahren keine signifikante Änderung, so lagen 1998 die entsprechenden Anteile bei 14 bzw. 6 Prozent. Hinzu kommen noch Budgets für den Bereich Verkehr, private Fahrzeuge und Nahverkehr (14 Prozent/379 Euro) und Ausgaben für Freizeit, Unterhaltung und Kultur (11 Prozent/304 Euro). Die übrigen gut 23 Prozent und somit rund 630 Euro der Konsumausgaben entfielen auf die Bereiche Innenausstattung, Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen, Gesundheit, Post und Telekommunikation, Bildung sowie andere Waren und Dienstleistungen. Neben diesen sogenannten Konsumausgaben gibt es allerdings auch noch eine Reihe von sogenannten Ausgaben für Nicht-Konsumzwecke, darunter fallen Kosten für Versicherungsbeiträge, aber auch Kreditzinsen – macht in Summe nochmals durchschnittlich 484 Euro im Monat. [2] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/02/PD20_064_632.html

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Man lebt ja nicht vom Brot allein ...

gewagter trend: Konsumschulden

Sagt man und meint damit persönliches Glück oder Wohlbefinden, welches nicht nur von der Befriedigung grundlegender Bedürfnisse wie Wohnen, Essen, Schlafen abhängt. Und ja, nie war es einfacher, sich seine Wünsche zu erfüllen. Selbst all jene, für die die eigene Geldbörse eigentlich zu klein ist. Befeuert wird der Trend durch das vermehrt bargeldlose Zahlen. Experten sind sich einig: Bargeldloses Zahlen senkt die persönliche Hemmschwelle beim Kaufen. Die Kreditkartenrechnung kommt ja eh erst in ein paar Wochen, der reale Bezug zum Wert des Geldes geht so leichter verloren. Zudem locken Geldinstitute mit vermeintlich günstigen Krediten. Händler bieten Schnäppchenjägern Nachlässe und forcieren bei höheren Investitionen schon mal den »günstigen« Ratenkauf. Ein Problem allerdings bleibt, bezahlen muss der Kunde die Rechnung am Ende ja trotzdem – so entstehen Konsumschulden.

Kaufen wir uns Dinge, die wir für unsere Lebenshaltung nicht benötigen und die unser finanzielles Budget übersteigen, dann sprechen Experten von Konsumschulden. Denn anders als beispielsweise die Ausgaben für Miete, Strom, Gas und Lebensmittel sind diese Ausgaben per Definition nicht unbedingt notwendig. Entsprechend gelten Dinge als Konsumgut, wenn sie das Leben vereinfachen oder verschönern, einen höheren bzw. bequemeren Lebensstandard ermöglichen, manche fallen aber auch ganz schlicht unter den Begriff Luxus. Werden also letztere Ausgaben über Raten eines Kredites oder Ähnliches finanziert – ja, auch der Dispokredit gehört in die Aufzählung entstehen ... Sie wissen schon. Typische Beispiele sind: Die Finanzierung eines Urlaubs über Raten oder einen Kredit, die Anschaffung von (neuer) Unterhaltungs- und Kommunikationstechnologie wie Smartphone, Laptop, Spielekonsolen, regelmäßige Restaurant- oder Barbesuche, aber auch das Shopping als Freizeitvergnügen, wo, obwohl die gekauften Dinge nicht benötigt werden, z. B. Kleidung, Schuhe, Parfum, Schmuck, die Einkaufstüten aber zum Bersten voll sind.

Ein Hoch auf die Kreditkarte

Bargeldloses Zahlen ist nicht ganz ungefährlich, man verliert relativ schnell den Überblick und das kann teuer werden. Bei Ratenzahlung von Kreditkartenrechnungen drohen Zinsen von 10 bis zu 20 Prozent. Foto Steve Buissinne // pixabay.com

Soweit, so gut, solange man in der Lage ist, die anfallenden Verbindlichkeiten regelmäßig zu bedienen, gilt eine solche Verschuldung auch aus Sicht der Schuldnerberatungen als unproblematisch. Problematisch wird das Ganze erst, wenn durch wiederholten oder dauerhaften Konsum der Verbraucher den Überblick verliert und allmählich in die sogenannte Überschuldung rutscht und /oder plötzlich nicht mehr fähig ist, diese Schulden abzuzahlen, beispielsweise aufgrund eines unerwarteten Jobverlusts, Trennung oder von Krankheit.

Überschuldung in Deutschland Grafik Statistisches Bundesamt

Nichts geht mehr Gerade für junge Menschen können Konsumschulden zur echten Belastungsprobe werden. Es drohen Privatinsolvenz und Einträge bei der Schufa. Foto drobotdean // freepik.com

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Derzeit kann laut statista.com etwa jeder zehnte Erwachsene in Deutschland seine Rechnungen nicht mehr dauerhaft bezahlen. Gemessen wurde eine Überschuldungsquote von rund 9,87 Prozent3 (Stichtag 1. Oktober 2020). Konkret bedeutet das, etwa 6,85 Millionen Bürger über 18 Jahre sind überschuldet und weisen nachhaltige Zahlungsstörungen auf. Übrigens sind rund 4,17 Millionen dieser überschuldeten Personen Männer. Ein Blick auf die Altersstruktur der Schuldner macht zudem deutlich, dass insbesondere die Gruppe der 30- bis 39-Jährigen die höchste Verschuldung aufweist. Hier gilt fast jeder Fünfte als überschuldet oder zumindest nachhaltig zahlungsgestört. Zum besseren Verständnis sei gesagt: Eine Überschuldung per Definition liegt dann vor, wenn weder vorhandenes Vermögen noch die zu erwartenden Einnahmen eines Schuldners dessen bestehende Verbindlichkeiten abdecken. Eine weitere Gefahr sehen Fachleute in der Macht der Gewohnheit. Wie schon eingangs erwähnt, beeinflusst Konsum unser Belohnungssystem im menschlichen Gehirn, es löst Glücksgefühle aus, die aber meist nicht von langer Dauer sind. Allerdings, und auch da sind sich Experten einig, wachsen mit jedem Kauf die eigenen Ansprüche, was wiederum weiteren Konsum nach sich zieht. Kommt Ihnen das bekannt vor, genau: Konsum birgt ein Suchtpotenzial. Kein Wunder, dass die Empfehlung seitens der Fachleute lautet: Vermeiden Sie Konsumschulden!

Tipps zum Vermeiden von Konsumschulden • Geben Sie nicht mehr Geld aus, als Ihnen zur Verfügung steht. Erfüllen Sie sich Ihren Wunsch erst und nur dann, wenn Sie diesen auch ohne Kredit bezahlen können.

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• Überlegen Sie bei (spontanen) Einkäufen immer: »Brauche ich das wirklich?« Machen Sie sich bewusst, dass der Kauf der höchste Glücksmoment ist, der sich schnell in Frust über das spontan ausgegebene Geld wandeln kann. • Vermeiden Sie möglichst verlockende Kredit- und Ratenangebote. Tatsächlich profitieren davon nur die Anbieter, nicht die Konsumenten. • Denken Sie über eine Kündigung Ihres Dispokredits nach. Dessen Nutzung schraubt durch seine enormen Zinsen die eigentlichen Konsumschulden noch weiter in die Höhe. Und er verleitet immer wieder dazu, auf Pump zu leben. • Wenn Sie Schwierigkeiten haben zu widerstehen, gehen Sie den Auslösern Ihrer Wünsche so gut wie möglich aus dem Weg. Überlegen Sie, was Ihren Wunsch für das teure Kleid oder die Marken-Armbanduhr hervorruft, und versuchen Sie, diese Kaufreize zu vermeiden. Quelle: www.schuldnerberatung.org/konsumschulden/

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WINTE [3] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/166338/umfrage/ anzahl-der-schuldner-in-deutschland-seit-2004/

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Ausgaben im Blick

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Wer sich einen realistischen Überblick über seine monatlichen Ausgaben verschaffen und vielleicht das eine oder andere Sparpotenzial entdecken möchte, dem ist das Führen eines Haushaltsbuches anzuraten, zumindest eine Zeit lang. Klingt erst mal sehr altbacken, aber dank moderner Smartphone-Apps wird der Überblick in Sachen Ausgaben zum Durchblick in Sachen persönlichen Finanzmanagements. Die Onlineplattform Chip, immerhin das reichweitenstärkste redaktionelle Technik- und Verbraucherportal im deutschsprachigen Internet, hat sich des Themas angenommen und die gängigsten kostenfreien Apps einem Test unterzogen. Demnach verfügen »die Top-Apps Money Manager und Bluecoins für Android über ein zeitgemäßes Design und bringen darüber hinaus noch eine Fülle an praktischen Funktionen mit.« Für das iPhone empfehlen die Experten den Money Manager. Beide Apps bieten über das standardmäßige Erfassen von Konten und Zahlungen hinaus zahlreiche weitere nützliche Funktionen. Ausgaben werden bis ins letzte Detail aufgeschlüsselt und das Festlegen eines monatlichen Budgets für diverse Kategorien ist ebenfalls möglich. Wer einen noch größeren Funktionsumfang wünscht, der kann bei beiden Apps Premiumversionen erwerben.

Eine neue Playstation, ein Smartphone, Skier, Reitstunden oder Gitarrenunterricht, die Wunschliste unserer Kinder ist schier endlos und wir versuchen unser Möglichstes, jeden noch so kleinen Wunsch zu erfüllen. Denn schließlich wollen wir, dass sie glücklich sind. Aber definiert sich eine schöne Kindheit wirklich über den Gabentisch? Wenn schon Erwachsene Probleme haben, angesichts eines übermäßigen Angebotes zwischen Notwendigem und weniger Notwendigem zu unterscheiden. Was macht Konsum dann eigentlich mit unseren Kindern? Den Wert von Geld verstehen und somit auch zu lernen, wie viel Zeit, Arbeit und Schweiß in einem Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk steckt, ist keine leichte Aufgabe. Vielleicht hilft ein frühzeitiges Beschäftigen mit dem Thema den Kindern später zu einem sicheren Umgang mit Konsum.

Zwei Apps, ein Ziel Den Überblick über die persönlichen Finanzen zu erleichtern, das versprechen die beiden kostenfreien Haushaltbuch-Apps – ganz einfach via Smartphone. Fotos Bluecoins Finanzen & Haushalt & Haushaltsbuch //money manager | freepik.com

Gar nicht so einfach Den Umgang mit Geld müssen Kinder erst lernen, entsprechend genau beobachten sie ihr erwachsenes Umfeld. Foto freepik.com

Buchtipp

Mein Geld, dein Geld Von Mäusen, Kröten und Moneten

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Einmal zur Gewohnheit gewordenes unangemessenes Konsumverhalten lässt sich nur schwer wieder ablegen. Wird aus dem Verlangen ein Zwang kann die Annahme von professioneller Hilfe für die Betroffenen einen Ausweg bedeuten. Schuldnerberatungsstellen sind hierfür ein guter Ansprechpartner. Die Berater geben Hilfestellung in Form von Rat und Hilfe in psychosozialer, finanzieller und rechtlicher Hinsicht. In den meisten Städten und Gemeinden bieten karitative und gemeinnützige Organisationen wie Caritas oder Arbeiterwohlfahrt Schuldnerberatungen, die den Betroffenen kostenlose Unterstützung ermöglichen. Bitte beachten Sie, dass es auch private Anbieter auf diesem Sektor gibt, diese arbeiten in der Regel kostenpflichtig! Weitere Informationen zur kostenfreien Beratung unter: www.schuldnerberatung.de/beratungsstellen/zwickau/ [4] https://www. chip.de/news/Die-Top-Finanz-Apps-und-Haushaltsbuch-2020_106279424.html

Titel

Mike Schäfer, Meike Töpperwien; Verlag: Belz & Gelberg ISBN 978-3-407-75589-6 Preis: 16,95 EUR

Inhalt Spätestens beim Taschengeld kommen Kinder mit Geld in Berührung. Während die einen es sofort ausgeben, stecken andere ihr Geld in die Spardose. Kinder verhalten sich hier intuitiv, denn Münzen und Scheine faszinieren sie und sie beobachten die Erwachsenen im Alltag sehr genau. Zu verstehen, dass Geld in Bewegung ist, es ausgehen oder sich vermehren kann, bildet die Grundlage für einen nachhaltigen und bewussten Umgang. Über Geld spricht man nicht? Doch. Ein Buch für einen entspannten Umgang mit Geld.


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Minimalismus: Ein Gegenentwurf App hin, Sparpotenzial her, vielleicht ist es aber auch an der Zeit, ganz grundsätzlich etwas am eigenen Konsumverhalten zu verändern. Nicht wenige Menschen proben die Abkehr vom schnöden Mammon. Sie wollen ein einfaches Leben führen, nicht weil sie es müssen, sondern weil sie es können und wollen. Das ist die Idee des Minimalismus. Sie geht einher mit der freiwilligen Reduktion des Besitzes. Das klingt erst mal krasser, als es sein muss. Manchmal ist weniger eben mehr so zumindest die Theorie. Einer der Trends, der sich aus diesem Lebensstil ergibt, ist beispielsweise die sogenannte Tiny-House-Bewegung. Da reduziert sich ebenfalls praktisch alles, von Klamotten über Bücher, Haushaltsgeräte bis hin zu liebgewonnenen Krimskrams. Alles wird dem stark reduzierten Raumangebot angepasst. Ein Vorteil, auch die Kosten reduzieren sich adäquat. Dabei geht es weniger um eine Konsumverweigerung als um das bewusste Reduzieren des Ballastes und irgendwelcher Alltagszwänge. Was man gewinnt? Persönliche Freiheit, mehr Platz für Wesentliches und mehr Zeit, da man sich um weniger Dinge kümmern muss. Und ja, das kann glücklich machen! Doch Dinge loszulassen, selbst wenn man sie gar nicht mag, fällt oft schwer ...

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UTSCHEIN

Buchtipp

Das Minimalismus-Projekt 52 praktische Ideen für weniger Haben und mehr Sein Christof Herrmann; Verlag: GU (Gräfe und Unzer) ISBN 978-3-8338-7359-1 Preis: 17,99 EUR

Inhalt Viele von uns leiden unter dem ständigen »Zuviel«: zu viele Dinge, zu viel Unterhaltung, zu viel Information, zu viele Kontakte. Auch Christof Herrmann ging es so – und er entschied sich für einen radikalen Schnitt: Er kündigte seine Wohnung und seinen Job und ging auf Fahrradweltreise. Um viele Erfahrungen reicher, begann er nach seiner Rückkehr ein entschleunigteres, leichteres, bewussteres Leben. In »Das MinimalismusProjekt« teilt der erfolgreiche Blogger und Autor seine 52 besten und effektivsten Wege mit, um das Leben leichter zu machen - ärmer an Ballast und reicher an Glücksgefühl. Das Buch für alle, die sich überraschen lassen wollen, wie viel mehr Zeit, Geld und Zufriedenheit ein minimalistischeres Leben schenken kann.

Konsum ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig, ist Triebfeder, Gradmaß und Antrieb zugleich. Ich konsumiere, also bin ich. Doch Konsum belastet auch, er stresst uns, er verzerrt unsere Ressourcen, belastet Geldbeutel und Gemüt. Eine strikte Abkehr ist weder wirklich möglich noch nötig und Minimalismus ist sicher kein Lifestyle für jedermann. Sehr wohl aber kann ein Hin zu einem bewussteren und nachhaltigen Konsum nicht nur unser privates Dasein bereichern.

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Intelligenz, also kognitive Leistungsfähigkeit, ist ein Thema, das jeden von uns interessiert, da dieser Faktor unseren Lebensweg maßgeblich mitbestimmen kann. Von der Schulwahl über den Beruf bis hin zur Lösung von alltäglichen Problemen – Intelligenz ist in vielerlei Hinsicht die Basis. Doch was ist Intelligenz überhaupt? Kommt es wirklich nur auf diesen einen Faktor an, der bestimmt, ob wir Erfolg im Leben haben oder nicht? Und wie entwickelt sich der IQ: Werden wir Menschen über die Jahrzehnte immer schlauer – oder gar dümmer?

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fluide intelligenz »


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al schnell einen IQ-Test in einer Zeitschrift gemacht, Frage beantwortet, Aufgabe richtig gelöst. Und zack, das Ergebnis sagt, dass man schlau ist – sogar übermäßig im Vergleich zu anderen Menschen. Ist das eine Möglichkeit, Intelligenz zu messen und etwas über die eigene kognitive Leistungsfähigkeit herauszufinden? Wohl kaum. Auch wenn solche Tests in verschiedenen Magazinen oder im Internet verführen – ein valides Ergebnis erhält man so nicht. Die Intelligenzforschung ist hier schon ein ganzes Stück weiter. Allem voran steht die Frage: Was ist Intelligenz überhaupt? Wie kann man dieses komplexe Konstrukt definieren? Fakt ist: Es gibt heutzutage tatsächlich gute Intelligenztests (z. B. Wechsler-Skalen oder Raven-Matrizentest), mit denen man dieses Konstrukt messen kann. Dabei geht es vor allem darum, die kognitiven Fähigkeiten eines Menschen zu erfassen, d. h. welche Fähigkeiten diese Person hat, um Probleme logischer, sprachlicher, sinnorientierter oder mathematischer Natur zu erfassen. Konkret geht es also um die Logik, das Urteilsvermögen, die Rationalität, das Denkvermögen und die Auffassungsgabe eines Menschen. Das Ergebnis bezeichnet man als IQ (Intelligenzquotient). So liegt der Normal-IQ eines Menschen bei 100, jedoch sind auch immer Schwankungen zu berücksichtigen, da es nicht möglich ist, eine absolut genaue Aussage zu machen. Punktet ein Mensch also bei einem Test mit 100 Punkten, so kann man davon ausgehen, dass sein IQ irgendwo in diesem Bereich liegt, genauer gesagt: Zwischen 85 und 115. Die meisten Menschen auf diesem Planeten haben laut der Forschung einen IQ von 100. Ab einem Wert von 130 zählt man als hochintelligent, was meint, dass die eben genannten Fähigkeiten bei diesen Menschen besonders gut ausgeprägt sind. Zu beachten ist, dass wenn die Wissenschaft Aussagen über Intelligenz macht, häufig die genannten Fähigkeiten gemeint sind. Doch es hagelt auch Kritik an diesem Intelligenzkonstrukt, denn für viele Forscher ist die Intelligenz eines Menschen weitaus vielfältiger. So hat vor allem die Forschung um die emotionale Intelligenz in den letzten Jahren ordentlich Fahrt aufgenommen. Auch Kreativität wird bei den klassischen Intelligenztests nicht berücksichtigt, was insbesondere daran liegt, dass dieses Konstrukt schwer operationalisierbar, d. h. messbar ist. Bei Kreativität gibt es eben kein richtiges oder falsches Ergebnis und so lässt sich über solche Testverfahren nur schwer eine Aussage darüber treffen, wer kreativ ist und wer nicht. Diese kleine Einführung in die Welt der Intelligenzforschung macht aber ganz schnell eine Sache deutlich: Wenn wir im wissenschaftlichen Kontext von Intelligenz sprechen oder darüber lesen, werden nur einige Teilfähigkeiten eines Menschen berücksichtigt. Was wir selbst unter Intelligenz verstehen, kann etwas ganz anderes sein. Eine Mutter, die darüber spricht, dass ihr Kind so intelligent ist, weil es gute Noten schreibt, beispielsweise. Hier wäre dann zu fragen: Ist das Kind wirklich sehr intelligent und kann den Stoff schnell aufnehmen und verarbeiten? Oder ist es nur besonders motiviert und arbeitet aufgrund seiner Persönlichkeitseigenschaft sehr akribisch und genau, lernt viel und schreibt deshalb gute Noten. Hier fließt nämlich nicht nur die Intelligenz mit ein, sondern auch die Motivation und die Persönlichkeitseigenschaft Gewissenhaftigkeit, von welcher laut zahlreicher Studienergebnisse davon ausgegangen werden kann, dass sie maßgeblich (vor allem in Kombination mit der Persönlichkeitseigenschaft Offenheit) zu Erfolg im Leben beiträgt. Man muss also nicht sonderlich intelligent sein, um erfolgreich zu sein: Gewissenhaftigkeit tut es auch.

Damals vs. heute Schon immer haben sich Menschen durch Lesen und Lernen gebildet, Theorien aufgestellt, Erklärungen und Lösungen für Probleme gesucht. Und heute? Da nutzen wir doch lieber das Internet, um schnell alle unsere Fragen beantworten zu können. Foto adriankirby // pixabay.com

Vielleicht lernt das Kind aber auch nur, weil sich die Mutter so sehr freut und es dadurch Anerkennung bekommt: Man muss sich die Aufmerksamkeit und das Lob also durch gute Noten verdienen. Dies ist etwas, was Eltern manchmal gar nicht so bewusst ist, was jedoch dazu führen kann, dass sich beim Kind bereits in jungen Jahren Verhaltensmuster und Glaubenssätze einschleifen, welche diesen Menschen ein Leben lang begleiten können. Und nur weil man intelligent ist, ist man übrigens noch lange nicht erfolgreich. Denn vielleicht hat man ja unglaublich gute kognitive Fähigkeiten, setzt diese aber nicht gekonnt ein, wird vielleicht von den Eltern oder der Schule nicht ausreichend gefördert, so dass man sein volles Potenzial entwicklen kann. Vielleicht eckt man aber auch an, weil man Dinge anders betrachtet als andere, interessiert sich als Kind schon für ganz andere Themen als die Mitschüler, wird sozial ausgeschlossen und zieht sich als Eigenbrötler zurück. Dies kann manchmal das Dilemma der Hochintelligenten sein (immerhin 2 Prozent der Gesamtbevölkerung), denn nicht immer wird ihr Potenzial gesehen und manchmal gelten sie einfach nur als seltsam. Man sieht: Das mit der Intelligenz ist gar nicht so einfach.

Was ist Intelligenz? … definitiv ein sehr komplexes Konstrukt, welches die Wissenschaft ganz genau versucht zu operationalisieren und zu untersuchen. Umgangssprachlich verstehen wir darunter oft gute Leistung, verbunden mit wenig Anstrengung. Foto ParentRap // pixabay.com

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Der Flynn-Effekt Eine andere wichtige Frage ist, wie sich die Intelligenz bei uns Menschen über die Jahrzehnte entwickelt. Man könnte davon ausgehen, dass wir wahrscheinlich immer schlauer werden müssten. Immerhin haben sich viele Bedingungen verbessert: Wir können auf viele Informationen zugreifen (vor allem durch die Entwicklung des Internets), wir haben ein gutes Bildungssystem und Schulen sind für jeden zugänglich, die Lebensbedingungen sind hierzulande sehr gut, ebenso das Gesundheitssystem, das Ernährungsangebot ist vielfältig und von hoher Qualität (d. h. wir müssen derzeit keinen Hunger leiden und können alle wichtigen Nährstoffe zuführen). Diese und noch einige mehr Faktoren bedarf es, damit sich das Gehirn gut entwicklen und leistungsfähig werden kann. Studien zeigen, dass im letzten Jahrhundert die Intelligenz von uns Menschen zunahm. Gemessen wurde dies mit den zuvor genannten Intelligenztests. Die Probanden zeigten im Laufe der Jahrzehnte einen stetig steigenden IQ-Wert. James R. Flynn benannte dies als Flynn-Effekt, welcher besagt, dass die Intelligenz einer Population über die Zeit zunimmt. Dies war im 20. Jahrhundert tatsächlich so; zahlreiche Studien konnten den Flynn-Effekt belegen. Doch neuste Studien zeigen, dass dieser Effekt seit den 90er Jahren im EU-Raum ausbleibt, d. h. die IQ-Punkte stagnieren oder sind sogar rückläufig (gemessen über die Jahre und die Population hinweg, z. B. in Großbritannien, Schweden, Norwegen). In Deutschland steigt die verbale Intelligenz weiterhin, hingegen sinkt die Fähigkeit im Bereich des räumlichen Vorstellungsvermögens. Warum der Flynn-Effekt nicht mehr linear verläuft, dazu gibt es keine Erklärung – dafür aber zahlreiche Theorien. So kann die Digitalisierung dazu beigetragen haben, dass wir uns weniger merken müssen, da wir zu jeder Zeit auf externes Wissen zugreifen können. Evolutionsbiologisch wird das Ganze damit erklärt, dass wir in sehr kurzer Zeit eine sehr intensive Entwicklung bezüglich des IQs hingelegt haben, was wahrscheinlich mit den schnellen gesellschaftlichen Veränderungen einhergegangen ist, an die wir uns anpassen mussten. Dass dieser Trend aber nicht auf Dauer weitergehen kann, liegt auf der Hand. Es scheint, als hätten wir Menschen uns auf einem Plateau eingependelt. Und es bleibt spannend, wie sich die Intelligenz in den nächsten Jahrzehnten entwicklen wird, gerade wenn man an das Thema künstliche Intelligenz denkt, die in Zukunftszenarien mit dem menschlichen Denken verschmelzen könnte.

Kristalline und fluide Intelligenz In manchen Bereichen nimmt unsere Leistung im Laufe des Lebens ab, in anderen werden wir jedoch immer »schlauer«, z.B. das Allgemeinwissen betreffend. Foto Becca Tapert // unsplash.com.com

Der Flynn-Effekt Haben wir bezüglich der IQ-Punkte im 20. Jahrhundert noch große Sprünge gemacht, so stagniert der Flynn-Effekt heutzutage und ist teilweise sogar rückläufig. Die Gründe hierfür sind bis dato noch unklar. Foto macrovector // freepik.com

werden wir also immer dümmer? In Bezug auf den Flynn-Effekt kann laut dem aktuellen Stand der Forschung keine genaue Antwort darauf gegeben werden. Dümmer sollten wir eigentlich nicht werden und es ist zu beachten, dass man in diesem Zusammenhang unter Intelligenz auch nur das versteht, was der jeweilige Test zu messen versucht. Wie sieht es aber intraindivuell bei jedem Einzelnen von uns über die Lebensspanne aus: Werden wir immer schlauer über das Lebensalter hinweg? Zum Teil. Hier gibt es zwei unterschiedliche Begrifflichkeiten: Die kristalline und fluide Intelligenz. Ersteres meint das Faktenwissen und den Erfahrungsschatz eines Menschen. Umgangssprachlich wird dies auch Altersweisheit genannt. Dabei geht es um das gespeicherte Wissen (z. B. die Allgemeinbildung, Erinnerungen, historische Daten, erlernte Fähigkeit, wie z. B. Fahrradfahren, Wortschatz etc.), aber auch um die Anwendung von diesem und die Übertragung auf andere Bereiche. Man geht davon aus, dass dies im Laufe des Lebens zunimmt (zumindest bis zum 65. Lebensjahr), wir also im Bereich der kristallinen Intelligenz durchaus immer schlauer werden. Anders sieht es aus mit der fluiden Intelligenz. Hier geht es um die Fähigkeit, logisch und abstrakt zu denken, aber auch die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Informationen oder die Schnelligkeit, etwas Neues zu lernen, fällt hier rein. Bereits ab dem 25. Lebensjahr nimmt die fluide Intelligenz kontinuierlich ab. Das bedeutet, unser Lernen und Denken wird langsamer.

Noch ein kleiner Trost: Jeder von uns kann selbst etwas machen, damit das Gehirn – und damit man selbst – fit und das Wohlbefinden aufrechterhalten bleibt. Lebenslanges Lernen ist kein Mythos: Zu keinem Zeitpunkt sind wir zu alt, Neues zu lernen. Natürlich dauert dann alles etwas länger, unser Gehirn trainieren wir damit dennoch. Lesen, verknüpfen, rätseln, diskutieren – all das ist Futter für unseren Kopf. Auch sollte man offen bleiben für die Welt und die Dinge, die uns umgeben, Reize schaffen, neue und prägnante Erinnerungen formen. Einfach mal andere Routinen entwickeln kann ebenso hilfreich sein, z. B. einfach mal einen neuen Weg nach Hause ausprobieren. Sprachen lernen, Bewegung, musizieren oder ein Instrument lernen, sozial aktiv sein und bleiben – all das führt dazu, dass unser Gehirn fit bleibt und wir zudem eine Menge Spaß im Leben haben … auch im hohen Alter!

Text Jessica Laqua 12 20 bis 02 21

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Titel

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klein & fein Die Patisserie der genĂźsse

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Mode Made in WĂźstenbrand

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Kriminell gut - Mord ist (nicht nur) sein hobby

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Zum lachen in den Keller gehen

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Generalmusikdirektor mit leidenschaft

STADTLEBEN Loka l t o t a l

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LEBEN Meine Stadt Mein Leben Mein Kompass

Foto Artwork nunc

S T A D T JAN

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19.00 Uhr Lutherkirche, Zwickau

Giora Feidmann - Tour 85

INHALT st a d tle b en

32 Sara Linke Unternehmerin mit Vision 34 caroline lange Exklusive Gaumenfreuden 38 Elias Haller Nichts für schwache Nerven Veranstaltungen 42 Promotion Aktuelles aus der Region

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Foto André Leischner

thema

19.30 Uhr Vogtlandtheater, Plauen

Auf Abstand

Kunst und Kultur 52 das chemnitzer kabarett Sie lassen sich nicht unterkriegen 54 naoshi takahashi Wanderer zwischen zwei Welten 58 Türen auf! Winterausstellung im Residenzschloss Altenburg 58 gespielt wird immer Spielzeug aus den Beständen der Museen Schloss Voigtsberg 59 auf abstand Moderierter Tanzabend mit vier Choreografien

Foto Angelika Maahn

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19.30 Uhr König Albert Theater, Bad Elster

Wolf Maahn

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Foto Jeyaratnam Caniceus // pixabay.com

M o d e , m a d e in W ü sten b r a n d

Lange Zeit sah es gar nicht gut aus für die insolvente Textilfirma in Wüstenbrand. Dass die Industriemaschinen nun wieder geschäftig surren, verdanken sie nicht zuletzt dem Mut von Sara Linke. Übernommen hat die Zwickauerin allerdings nicht nur Maschinenpark und elf qualifizierte Mitarbeiter, auch die Rechte an den Traditionsmarken Jado und Graziella gingen auf Sara Linke über. Ganz schön viel Verantwortung, dabei hatte sich die junge Designerin eigentlich ziemlich wohl gefühlt in ihrem vorherigen Job. 12 20 bis 02 21

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sa r a l i n k e


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ugegeben, die kurzfristige Übernahme der Firma sei schon eine »harte Nummer« gewesen, wenn sie auch nicht so über Nacht kam, wie es vielleicht den Anschein hatte, erzählt Sara Linke. »Ich hatte das jetzt so nicht geplant. Aber es war halt ungeachtet von Corona eine einmalige Chance, dass dieses Unternehmen zur Übernahme stand, und da muss man entscheiden: Die Chance nutzen oder nicht. Mich haben die Leute und Produkte überzeugt, also habe ich es einfach gemacht.« Ganz schön mutig, finden wir, doch ein Blick auf Saras Vita offenbart, dass sie schon vorher keine Herausforderung scheute. Die gebürtige Zwickauerin studierte Modedesign in Schneeberg und ging bereits während ihres Studiums nach Paris, um beim Designerlabel »Ella Luna« erste praktische Erfahrungen zu sammeln. Nach dem Abschluss heuerte die junge Designerin bei Weise Fashion, einem erfolgreichen Hersteller von Braut- und Abendmode im baden-württembergischen Fichtenau an. »Dort habe ich Cocktail- und Abendkleider entworfen. Nach zwei Jahren folgte der Wechsel zu S. Oliver, weil ich mal sehen wollte, wie das Business richtig strukturiert und in einem gut organisierten, international agierenden Unternehmen funktioniert. Dort war ich im Bereich ›Girls Design‹ tätig.« Die Anfrage eines Headhunters für das Atelier »Goldner Schnitt« in Münchberg, die sie Anfang 2020 erhielt, sei ein absoluter Traumjob gewesen. Und dann bekam sie den Anruf des Insolvenzanwaltes und somit die Offerte zur Übernahme der Roland Sauer GmbH. »Und ich dachte mir so, oh man, das passt mir gerade so überhaupt nicht. Ich bin aber dennoch hingefahren und habe gehofft, dass … Aber es war am Ende doch überzeugend.« Sportlich innovativ Auch im Bereich Functionwear setzt Sara Linke auf Farben.

Unternehmerin mit Vison Sara Linke übernahm im Juli 2020 die insolvente Roland Sauer GmbH, ein 24/7- Job, wie sie selbst zugibt.

Dennoch ist es das eine, für einen großen Seller Girls-Fashion oder Abendmode zu entwickeln und sich nun andererseits in Traditionsmarken hineinzudenken, die vielleicht auch eines Makeovers bedürfen, um am Markt zu bestehen. »Ja, das ist definitiv so«, lacht die junge Unternehmerin. »Das ist auch ein strategisches Thema, vor dem wir hier stehen.« Dennoch, so gibt sie zu bedenken, gelte es nicht bestehende Markenstärken wie im Fall von Jado völlig über den Haufen zu werfen. »Da gibt es klare Markenmarker wie kommerzielle Styles und sehr hohe Qualität, die auf die bereits vorhandene Zielgruppe zugeschnitten sind. Da muss ich mich als Designerin nicht selbst verwirklichen, das wäre, glaub ich, Liebhaberei. Da muss man auf den Kunden eingehen, auf die Zielgruppe.« Und das seien im Fall von Jado eben Best Ager mit Anspruch an Qualität, Passform und Nachhaltigkeit. »Hier kommen Leute in den Werksverkauf, die sagen: ›Ich habe mir vor 15 Jahren ein Nachthemd gekauft, jetzt möchte ich mal ein neues.‹« Neben dem bereits bekannten Werksverkauf in Wüstenbrand und einem neuen Onlineshop setzt die Unternehmerin auf einen ersten stationären Handel im Rahmen der Initiative Zwickauer Box. Eine Chance, über die sich die Geschäftsfrau freut: »Ich bin für alles dankbar, was vonseiten der Stadt Zwickau dafür getan wird, Leben in diese wunderschöne Stadt hineinzubringen.« Noch bis Ende Dezember können Kunden hier die neusten Kreationen aus dem Hause Jado erwerben. Für Sara eine gute Gelegenheit, ganz dicht am Kunden zu sein und Feedback mitzunehmen, wie sie sagt. »Und auch mal zu schauen, wie die Leute auf die Marke reagieren, die nicht seit 30 Jahren den Werksverkauf in Wüstenbrand besuchen. Aber selbstverständlich ist es auch eine Herausforderung. Das Sortiment ist jetzt nicht so riesig, was wir dort haben, da wir vornehmlich auftragsbezogen produzieren.« Apropos auftragsbezogene Produktion, genau das ist nämlich eines von mehreren Standbeinen der Textilfirma. »Mit unserer Kompetenz und unserer Infrastruktur designen, entwickeln und produzieren wir vielfältige Textilien, u. a. Shirts, Homewear, Functionwear, Tag- und Nachtwäsche für unsere eigenen Marken und für Marken unserer Partner. Ach ja, wir produzieren fair und nachhaltig und wir produzieren in Deutschland und in Europa!« Übrigens als kleiner Tipp am Rande, das Angebot richtet sich auch an regionale Vereine und Firmen, denn Sport- und Arbeitskleidung können die Wüstenbrander selbstverständlich auch. »Wir machen vieles möglich, bitte gern einfach bei uns melden.«

Stylish zu Bett

Text JoKri

Die frischen Designs aus dem Hause Jado sorgten schon auf der diesjährigen Mercedes Fashion Night für Aufmerksamkeit.

Fotos Sara Linke GmbH Info www.saralinke.de | jadofashion.de

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Die P a tisserie d er Gen ü sse

Es braucht nur einen kurzen Spaziergang, um von Plauens berühmten Altmarkt an den Eingang des Topfmarktes auf dem Johannisplatz zu gelangen. Ein Weg, der sich lohnt, befindet sich doch hier seit fast zwei Jahren eine Attraktion in Sachen Kulinarik. Von außen eher unscheinbar, entpuppt sich die Patisserie von Konditormeisterin Caroline Lange als wahrhaftiger »place to be« für süße Feinschmecker.

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K l e i n & F e i n pa t i ss e r i e »


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chon beim Betreten umweht den Gast ein hipper Hauch französischen Großstadtflairs. Die Einrichtung hell, modern in pudrig pastelligem Weiß und Rosé heißt uns willkommen und lenkt den Blick direkt auf die überwältigende Auslage in der Kuchentheke. Hier liegen sie, kleine Kunstwerke, filigran gearbeitet und viel zu schade, um einfach so hineinzubeißen. Französische Tartes, Macarons. Moussetörtchen, Cupcakes in allen Farben und mit viel Liebe zum Detail lustvoll verziert. Herrin über all die Köstlichkeiten ist Konditormeisterin Caroline Lange. Die gebürtige Plauenerin hat sich mit der Eröffnung der Patisserie einen Lebenstraum erfüllt, für den sie einiges an Weg auf sich genommen hat.

Konditorin aus Leidenschaft re.: Caroline Lange hat sich mit ihrer Patisserie einen Traum erfüllt.

Trés chic o.: Auch in Sachen Ambiente setzt die Tortenkünstlerin auf dezentes wie modernes Großstadtflair.

Die heute Dreißigjährige lernte zunächst Modeschneiderin, und stellte mit Anfang zwanzig fest, dass sie gern backt »und dafür eine echte Leidenschaft entwickelt. Also habe ich mich entschieden, das noch mal richtig zu lernen. Zudem hätte ich ohne Abschluss ja auch nichts Eigenes aufmachen können. Also habe ich zunächst gelernt und gleich darauf den Meister angehängt.« Klingt einfacher als es am Ende wohl war. Anfangs wollte sie alles allein stemmen, erzählt sie lächelnd. Schnell erkennt sie, ohne Unterstützung ist es nicht zu schaffen: »Es war ein bisschen naiv zu glauben, dass ich das allein schaffen würde. Deswegen war meine Mama eigentlich von Anfang an mit dabei. Sie hat ihren anderen Job gekündigt und bei mir angefangen.« Seit der ersten Stunde kümmert sich die Mama um das Wohl von Kundschaft und Gästen und Caroline bleibt Zeit für ihre köstlichen Kreationen.

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Exklusive Gaumenfreuden Der absolute Renner im farbenfrohen Sortiment sind übrigens die hausgemachten Macarons. Deren Qualität hat sich auch weit über die Grenzen des beschaulichen Vogtlandes hinaus herumgesprochen, Bestellungen für die französische Gebäckspezialität erhält die Plauenerin unterdessen aus ganz Deutschland. Möglich wird dies durch den Onlineshop, den die Patisserie seit einiger Zeit betreibt. Hier finden sich Pralinés, Baiser, Schokoladen und natürlich die beliebten Macarons als versandfertige Gaumenfreuden für Menschen, die einem am Herz liegen und die man aktuell nicht persönlich besuchen kann.

Für ganz besondere Anlässe r.: Wahre Kunstwerke sind die exklusiven Hochzeitstorten. Und das Beste: Sie schmecken, wie sie aussehen. Zu Recht stolz ist die Konditormeisterin auf die ursprünglichen Rezepturen, verwendet werden selbstverständlich nur frische, qualitativ hochwertige Zutaten, um einen wundervollen Geschmack zu garantieren. Natürlich schmecken die Kunstwerke auch zu anderen Anlässen vorzüglich.

Gönnt Euch u.: Drei besondere Sorten feinste Praliné, hübsch verpackt in Geschenkschachteln für Ihre Liebsten oder zum selbst genießen. Erhältlich im Onlineshop & natürlich im Geschäft als 3er Schachtel für 4,50 EUR oder 6er Schachtel für 8,90 EUR.

Die wunderschönen Hochzeitstorten allerdings, die kleinen geschmackvollen Quiche, zauberhaften Mini-Gugelhupfe, die köstlichen Tartes und das hausgemachte Eis hingegen tun sich schwer mit dem Versand. Für sie gilt: Gern vorbestellen und zum Abholen vorbeikommen. Das gilt auch für die bevorstehenden Feiertage, warum nicht mit lieb gewonnenen Traditionen brechen und der eigens kreierten Rentiertorte oder dem einen oder anderen Patisserieteilchen aus dem Hause »Klein & Fein« kulinarischen Raum nach der Weihnachtsgans geben? Außerdem spricht ja auch nichts gegen ein ausgesuchtes Kosterle für den Weg, denn das kleine angeschlossene Café lädt mit seinen 24 Sitzplätzen zum Verweilen bei einem »Schälchen Heeßen« und einer süßen Kleinigkeit. Sie sehen, wir geraten ins Schwärmen! Fast schon selbstverständlich verwendet die Konditorin nur beste Zutaten vornehmlich und gern aus der Region. So kommt das BioMehl beispielsweise aus der Mühle in Straßberg und auch die Eier stammen praktisch »von um de egge«, nämlich vom Biobauern in Mechelgrün.

Klar, dass der »Laden« bei der Nachfrage nun langsam zu klein wird, »es fehlt an Lagerflächen und das Büro platzt auch schon aus allen Nähten.« Mittelfristig steht also eine größere Location auf dem vorweihnachtlichen Wunschzettel der jungen Unternehmerin. Doch bis dahin fließt wohl noch einiges an Wasser die Weiße Elster hinab, immerhin müsse da noch viel geklärt werden, weiß Carolin Lange. Eine Frage haben wir aber noch: Wenn man den ganzen Tag mit Leckereien arbeitet, hat man da eigentlich noch Bock drauf, selbst zu naschen? »Ja schon, ich liebe ja Süßes, aber zugegeben, zwischendurch darf es auch mal etwas anderes sein«, lacht sie. Ihr persönlicher Liebling? »Im Moment haben wir eine Mascarpone-PflaumenTarte mit Zimtsahne obenauf, die esse ich derzeit am liebsten. Aber das wechselt auch.«

Text JoKri Fotos Patisserie klein und fein, Plauen Info www.kleinundfein-patisserie.de

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elias haller M o r d ist ( ni c h t nur ) sein h o b b y

Zimperlich ist nicht so seine Art, vielmehr liebt er es, seine Leser immer wieder zu schocken. Also setzt er in seinen Büchern zumeist auf echt gestörte Charaktere von Serienkillern und Psychopathen. Falsch ist in diesem Zusammenhang übrigens die Annahme, der Autor wäre selbst ein Psychopath. Er habe eine Macke, ja definitiv, sagt Elias Haller über sich selbst, das aber reiche keinesfalls für eine Einweisung in eine Psychiatrie.

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Foto Michael Mouritz // unsplash.com

kriminell gut


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ereits im Teenageralter habe er angefangen, erste Geschichten und Kurzgeschichten zu schreiben. »Damals wurde ich jedoch weniger durch andere Autoren bzw. Bücher animiert, sondern vielmehr durch Filme. Das Schreiben war für mich die Möglichkeit, meinen eigenen Film zu drehen.« Dennoch entscheidet er sich für eine eher klassische Berufslaufbahn, er wird Polizist, was ihn nicht davon abhält, in seiner Freizeit weiterhin Geschichten zu verfassen. Und das mit durchschlagendem Erfolg. Unter dem Pseudonym Nicholas Vega veröffentlichte er bereits mehrere Fantasiebücher und schaffte sich so eine treue Lesergemeinde. Elias Haller

Der erfolgreiche Autor wurde 1977 in Delitzsch geboren. Heute lebt, arbeitet und schreibt er in Chemnitz und weiß genau worüber, denn den Zündstoff für seine packenden Thriller bezieht er aus seiner beruflichen Erfahrung mit Rechtsbrechern und deren Opfern.

Auch heute noch liebt er es, mit Büchern und Filmen in fantastische Welten einzutauchen. »Daneben habe ich mich auch immer für Krimis und Thriller interessiert. Der Genrewechsel hing einfach mit Veränderungen auf dem Buchmarkt zusammen. Der große Harry-Potter-Hype war irgendwann vorbei und entsprechend zögerlich griffen Leser zu jeglicher Art von Fantasy. Daher musste auch ich mich als Autor umstellen. Dank meines beruflichen Backgrounds habe ich mich also an einen Thriller gewagt, der auch auf Anhieb wahnsinnig viele Leser erreichen und begeistern konnte.« Also hat er kurzerhand den Beruf auch zum Hobby erklärt: im Alltag Polizist in der »Freizeit« Krimiautor. Und wann spannt Elias Haller eigentlich mal aus? »Die Frage stelle ich mir selbst oft und manchmal muss ich mich zwingen, eine Pause einzulegen. Das gelingt mir am besten mit meiner Familie, die immer an erster Stelle steht. Außerdem ist das Schreiben auch ein gewisser Ausgleich zu meinem Beruf als Polizeibeamter. Wenn mich jemand direkt fragt, sehe ich meine Autorentätigkeit immer noch als Hobby. Auch wenn das Schreiben oft auch Arbeit ist, – denn ein leeres Blatt füllt sich schließlich nicht von allein – habe ich einfach sehr viel Spaß am Erzählen von Geschichten.«

nichts für schwache nerven Ob man das Lesen seiner gut erzählten Geschichten nun als Spaß im eigentlichen Wortsinn empfindet, sei angesichts der Themenwahl sicherlich dahingestellt. So geht es »immer um menschliche Abgründe. Sie sind die Basis für Mord, Schmerz und Verlust. Gelegentlich entdeckt man auch schwarzen Humor, meist an Stellen, wo ihn niemand vermutet.« Tatsächlich gibt es einige Schockmomente zu verkraften und ja, seine Helden gehen körperlich und psychisch an ihre Grenzen, aber doch nur »damit der Leser am Ende um eine spannende Geschichte reicher ist.« Fest steht jedenfalls, die Geschichten sind unheimlich spannend, die Handlungen gut konzipiert, der Schreibstil gekonnt - kurz Lesegenuss pur für alle, die auch eine etwas härtere Gangart in Sachen Thriller gut wegstecken. Und mit den Ermittlern Erik Donner und Klara Frost schuf Haller prägnante, wie auch sehr individuelle Romanprotagonisten, deren Leben man einfach weiterverfolgen will, auch wenn der Fall längst gelöst scheint. Nicht wenige Fans sprechen hier von echtem Suchtpotenzial.

die vier fünf jahreszeiten (UA)

Ballett von Annett Göhre Musik von Antonio Vivaldi Nachdem die Vorbereitungen für den Ballettabend »Die vier Jahreszeiten« im Frühjahr durch den Corona-Lockdown je unterbrochen wurden, ist die Vorfreude auf die bevorstehende Premiere im Vogtlandtheater am 23. Januar umso größer. Noch dazu da Annett Göhre als Choreografin mit der Erneuerung ihres Konzepts die aktuelle Situation in die künstlerische Erarbeitung eingeschlossen hat und so kurzerhand den Abend um eine fünfte Jahreszeit erweitert. Die weltberühmten Violinkonzerte zu Frühling, Sommer, Herbst und Winter von Antonio Vivaldi bilden nicht nur den musikalischen, sondern auch den inhaltlichen Ausgangspunkt des Abends. Im Tanz werden sie in Stationen und Szenen des menschlichen Lebens übersetzt: Neugier, sprühende Leidenschaft, genüssliches Feiern, wachsende Mühsal und Schwermut. Auch wird der zyklische Kreislauf des Lebens in der Gestaltung der Bühne wiederzufinden sein. Musikalisch wird das Repertoire des Abends in die Gegenwart erweitert: Das Akkordeonduo Leuschner hat Vivaldis Konzerte für seine Instrumente eingerichtet und streut dazwischen Klänge aus anderen musikalischen Sphären – flirrend, melancholisch, rau. Vorstellung im Vogtlandtheater Plauen: 23. Januar 2021, 19.30 Uhr Premiere | 24. Januar 2021, 18 Uhr | 20. März 2021, 19.30 Uhr | 28. März 2021, 18 Uhr | 30. April 2020, 19.30 Uhr Vorstellung im Gewandhaus Zwickau: 6. März 2021, 19.30 Uhr Premiere | 13. März 2021, 19.30 Uhr | 14. März 2021, 18 Uhr www.theater-plauen-zwickau.de Theater Zwickau 0375 27 411 4647/4648 Vogtlandtheater Plauen : 03741 2813 4847/4848

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Nun allerdings legt der Bestsellerautor mit »Der Luzifer-Killer« und »Meereskalt« in diesem Jahr gleich zwei Titel vor, in denen er auf ein erfahrenes, gemischtes Ermittlerteam setzt. Haben der einsame Wolf/ die Wölfin vielleicht ausgedient, wollen wir wissen? »Gerade im klassischen Kriminalroman sind Ermittlerduos inzwischen sehr beliebt. Historisch gesehen haben Solisten wie Hercule Poirot oder Kurt Wallander bei den Lesern aber noch immer die Nase vorn. Das wird sich vermutlich auch nicht ändern, zumindest in meinen Thrillern werde ich auch weiterhin auf den einsamen Wolf bauen, den Einzelgänger, der seinen Weg unbarmherzig geht und sich dabei auch über Regeln hinwegsetzt – natürlich stets im Auftrag der Gerechtigkeit. Auch wenn in ›Der Luzifer-Killer‹ Klara Frost und Erik Donner gemeinsam ermitteln, sind und bleiben beide Individualisten, die nur bedingt zur Teamarbeit fähig sind. Genau deshalb lieben die jeweiligen Fans diese Figuren.«

Der fleißige Wahlchemnitzer hat in den letzten sechs Jahren übrigens rund 20 Bücher veröffentlicht. Das erfordert ein hohes Maß an Disziplin und Motivation, wie auch der Autor bestätigt. »Ja, ich schreibe täglich und habe ein festgesetztes Pensum, das ich schaffen muss.« Schreibblockaden sind für ihn kein Thema, es sei alles eine Frage des Wollens. »Wer darauf hofft, dass ihn die Muse küsst, wird kein einziges Buch vollenden. Ich habe das große Glück, mit meinen Büchern unglaublich viele Leser zu erreichen. Das nehme ich nicht als selbstverständlich hin, denn ich kenne inzwischen etliche Schriftsteller, die einmal erfolgreich waren und die heute niemand mehr lesen will. Auch mir kann das jederzeit passieren, deshalb bin ich über jedes weitere Jahr glücklich, in dem der Name Elias Haller noch in den Bestsellerlisten auftaucht. Erfolg als Schriftsteller ist kein Selbstläufer. Man muss jeden Tag sein Bestes zu Papier bringen.« Recht hat er und uns freut es, denn die freien Tage um den Jahreswechsel sind nun bereits reserviert.

Buchtipp

Meereskalt Elias Haller; Verlag: Edition M ISBN 978-2-4967-0484-6 Preis: 9,81 EUR

Inhalt Bei einer privaten Feier auf der Insel Rügen herrscht ausgelassene Stimmung, bis die Gastgeber bemerken, dass ihre Kinder Finn und Frieda verschwunden sind. Da der Familienvater Landtagsabgeordneter ist, werden umgehend die erfahrenen Kommissare Hardy Finkel und Greta Silber mit der Vermisstensuche beauftragt. Mitten auf dem Meer werden in einem Ruderboot zwei Kinder geborgen – eines ist tot, das andere schwer traumatisiert. Die Ermittler bringt das auf eine grausame Spur zu weiteren Verbrechen ...

Der Luzifer Killer Verlosung auf Seite 82

Text JoKri Fotos Elias Haller, Amazon Publishing Info www.eliashaller.com

Foto freepik.com

Als ein Junge in einem zugefrorenen Teich einbricht, entdecken die Rettungskräfte unter der Eisschicht einen Kindersarg. Allerdings befindet sich darin keine Leiche, sondern eine Chiffre und ein vergilbtes Zeitungsfoto, auf dem Kriminalhauptkommissarin Klara Frost mit ihrem ehemaligen Studienkollegen Erik Donner zu sehen sind. Während die Kripo über den Sarginhalt rätselt, taucht im Internet ein schreckliches Video auf, das ein altes Verbrechen zeigt. Die Veröffentlichung der Aufnahmen markiert den Anfang einer beispiellosen Mordserie. Um den Killer aufzuhalten, benötigt Frost dringend die Unterstützung von Kriminalhauptkommissar Donner. Jedoch scheitert jeglicher Kontaktversuch, denn Donner sitzt inzwischen in der Psychiatrie ...

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SONDERAUSSTELLUNG RESIDENZSCHLOSS ALTENBURG

1. DEZEMBER 2020 BIS 21. FEBRUAR 2021

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Mit Bus und Bahn das vierländereck erkunden wissen sie eigentlich, wie erlebnisintensiv ruhe sein kann? Text K. Repert | Info www.egronet.de

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Was man vorab wissen sollte? Zum Beispiel, dass Bus und Bahn keine Virenschleudern sind, wie zu Coronabeginn angenommen. Im Gegenteil: Durch die strikte Beachtung der Hygieneregeln im ÖPNV haben die Verkehrsunternehmen bewiesen, wie leistungsfähig sie sind. So verbindet das »EgroNet« Sachsen, Thüringen, Bayern und Böhmen. Der Urlaub direkt vor der Haustüre kann sofort beginnen. Das gleichnamige Ticket ermöglicht somit Fahrten über die Grenzen von Verkehrsverbünden und Nationen hinaus. Bis zu fünf Personen reisen gemeinsam mit dem EgroNet-Tagesticket. Übrigens schon seit 20 Jahren ist das möglich! Einen Tag lang können Reisende also Zug, Bus und Straßenbahn in der EgroNetRegion nutzen. Das Ticket kostet für eine Person nur 24 Euro, jede weitere Person, bis maximal fünf Reisende, zahlt 8 Euro hinzu (Preise gültig ab 13.12.2020). Darüber hinaus können pro Ticket bis zu drei Kinder zwischen sechs und 14 Jahren kostenlos mitgenommen werden. Auch Regionalbusse, Stadtbusse oder Straßenbahnen können genutzt werden. Weitere Auskünfte über die Tourismus- und Verkehrszentrale unter der Telefonnummer 03744 – 19449 und unter www.egronet.de.

Fotos Barteld Redaktion & Verlag | teksomolika // freepik.com

eil der Weihnachtsmarkt ausfällt und der Duft von Plätzchen unser Zuhause in einen behaglichen Kerzenschein hüllt, neigen selbst die Unternehmungslustigen zur Stubenhockerei. Was sollen wir denn draußen? Diese Frage ist ganz leicht beantwortet: Entdecke die neue Welt! Denn unser Vorcorona-Leben führte uns zwar tausende Kilometer durch Europa und noch weiter. Doch jetzt bemerken wir urplötzlich, dass diese Pandemie unseren Verstand gesunden und die Sinne schärfen lässt. Wann haben Sie denn das letzte Mal ausgiebig in der Natur gebadet? Würden Sie einen Baum umarmen, um dessen Kraft zu inhalieren? Wissen Sie eigentlich, wie erlebnisintensiv Ruhe sein kann? Kennen Sie eigentlich das Vierländereck, in dem Sie leben? Unser heutiger Fragenkatalog zeigt den Neugierigen, welche Länderpunkte ganz vielen Menschen tatsächlich noch fehlen. Gerne nehmen wir Sie an die Hand und besuchen mit Ihnen ganz ohne Parkplatzsuche entspannt wunderschöne Orte. Denn Bus und Bahn fahren weiter! Und mit dem »EgroNet«-Tagesticket versprechen wir Ihnen vorweihnachtliche Touren, die manch einer so wie jetzt vielleicht nie erlebt hätte. Viele von uns haben in der Show-und-Glamour-Digitalität den Sinn des Lebens ganz vergessen.

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Leipzig

GERA

Erfurt/Jena

Mosel

Chemnitz/Dresden

Leipzig

THÜRINGEN

Weida

SACHSEN

Werdau Nord

ZWICKAU

Greiz Reichenbach

Elsterberg

Chemnitz

Zeulenroda

überregionale Anbindung (kein EgroNet)

Herlasgrün

Ländergrenze

Lößnitz

Schönberg Auerbach i. V. unterer Bahnhof

PLAUEN (PLAVNO)

AUE Schwarzenberg

Falkenstein

Weischlitz

Annaberg-BuchholzChemnitz Oelsnitz i.V.

Bad Steben

Zwotental

Adorf i.V.

Oberkotzau

Münchberg

Weidenberg

BAYREUTH

FRANTIŠKOVY LÁZNĚ WunsiedelHolenbrunn

(FRANZENSBAD)

Tršnice (EGER)

Kadaň Prunéřov

Chodov

(FALKENAU)

CHEB

MARKTREDWITZ

BAYERN

SOKOLOV

KARLOVY VARY

Loket předměstí Horní Slavkov-Kounice

Krásný Jez

Pegnitz Nürnberg

Neustadt a. d. Waldnaab

Kadaň předměstí Plzeň (Pilsen) Praha (Prag)

TSCHECHISCHE REPUBLIK

MARIÁNSKÉ LÁZNĚ (MARIENBAD)

WEIDEN

(KOMOTAU)

Bečov nad Teplou

Ovesné Kladruby

Lázně Kynžvart Windischeschenbach

Ústí nad Labem

CHOMUTOV

(KARLSBAD)

Wiesau (Oberpf)

Kirchenlaibach

Měděnec

Nová Role zast.

Nové Sedlo u Lokte

Bad Brambach

Selb

Kynšperk nad Ohří

Stammbach

Kulmbach

Redwitz

Burgkunstadt

Schney Lichtenfels

Nürnberg

Merklín

Luby u Chebu

Neuenmarkt-Wirsberg

Bad Staffelstein Ebensfeld

Kraslice

Rehau

Leipzig Meiningen

Klingenthal

Hranice

Blatno u Jesenice

Helmbrechts

Vejprty

Potůčky

HOF

Protivec

Naila

Plzeň (Pilsen) Praha (Prag)

Nürnberg Regensburg

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THÜRINGEN

Ausflugstipp Ab ins warme Nass - Therme Bad Streben Sie haben genug von Schneematsch und Kälte? Wie wäre es stattdessen mit etwas Entspannung im warmen Wasser? Mit ein wenig Schweben im Sole-Becken? Mit einer Auszeit bei einer Klangschalen-Therapie? In der Therme Bad Steben dürfen Sie mit allen Sinnen genießen – und ganz nebenbei Ihre Akkus wieder aufladen … Genießen Sie die großzügige Badelandschaft, das vielfältige Saunaland, den Wellness-Dome und vieles mehr.

BAYERN

1 TICKET

Mit dem EgroNet-Ticket S jízdenkou EgroNetu

auf Entdeckungstour im Vierländereck na objevné cestě po čtyřzemí

zum Reisen im Vierländereck

Fotos: Michael Schiffhorst · unico-gestaltung.de, Barteld Redaktion & Verlag

Foto Bayerisches Staatsbad Bad Steben GmbH

So kommen Sie hin: Von Hauptbahnhof Zwickau geht es im Stundentakt mit dem Zug RE3 nach Hof und weiter mit der Regionalbahn agilis nach Bad Steben. Vom Bahnhof in Bad Steben bringt Sie der Regional-Bus in wenigen Minuten zur Therme.

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www.egronet.de *Preise gültig ab 13.12.2020

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Servicetelefon: 03744 · 19449 12 20 bis 02 21

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was danach kommt ... Die Vogtland Philharmonie plant Großes – irgendwie Fotos Vogtland Philharmonie // Kristin Schmidt | Info www.vogtland-philharmonie.de

Schaltjahre bringen irgendwie nichts Gutes. Für diesen Volksglaube ist 2020 ein nahezu wasserfester Beweis. Kalendarisch wird also ab Januar wieder alles besser werden, doch eh die kratertiefen Einschläge, die Corona bisher hinterlassen hat, wieder aufgefüllt sind, dürfte es wohl noch eine Weile dauern. Für Kulturschaffende und deren Partner ist es dieser Tage alles andere als leicht, eine halbwegs vernünftige Veranstaltungsplanung auf die Beine zu stellen. Zu groß sind die Ungewissheiten, die wie Felsbrocken auf den Wegen zu den Veranstaltungshäusern liegen.

Bei der Vogtland Philharmonie kann man ein Lied davon singen. Zwar ist der Konzertkalender weiterhin voll gefüllt – die Veranstalter wollen, das Publikum auch, die Musiker erst recht – doch das »Wie« hat drei große Fragezeichen. Bestes Beispiel sind die Sinfoniekonzerte: Bereits nach den bisher geltenden Regeln war es nicht mehr möglich, annähernd 1.000 Abonnenten mit den monatlich zwei Konzerten zu erfreuen. Es wurden Hygienekonzepte erstellt, Abstände eingehalten und schlussfolgernd auf fünf Konzerte erweitert. Mehr Aufwand, mehr Kosten, doch es hat funktioniert. Wenn nun aber je nach Inzidenzwert entschieden wird, wie viele Menschen noch in ein Veranstaltungshaus dürfen, kann man selbst heute nur schwer sagen, wie und ob ein Konzert morgen stattfinden wird. An Bachs Weihnachtsoratorium mit großer Besetzung und noch größerem Chor ist im Dezember kaum zu denken. Im Januar stehen zwar u. a. 26 Silvester- und Neujahrskonzerte im Kalender der Vogtland Philharmonie und man will sie spielen, doch ob man darf … Auch das kürzlich im KuK Gera entfallene Familienkonzert mit Peter und Wolf, Karneval der Tiere, großer LED-Wand, Film und Sandmalerei wurde auf den 24. Januar verlegt. ABBA Tribute in Symphony am 27. Februar im KuK oder am 28. Februar in der Neuen Welt in Zwickau finden ebenfalls in einem schwierigen Monat statt.

Zusammen mit Weltstar Johnny Logan und der Symphony for Ireland gastiert die Vogtland Philharmonie am 19. Juni in Mittweida und am 14. August in Auberbach/V. Generell geht es Schlag auf Schlag: Das Beste aus Klassik, Rock und Pop in Kirchberg, Filmmusiken in Waldheim, eine Queen Classic Night zum Parkfest in Lengenfeld, Sounds of Hollywood im Parktheater Plauen, die romantischen Burg Classics auf der Mittelalterruine Reichenfels in Hohenleuben oder Philharmonic Rock in Penig und Gefell sind nur eine kleine Auswahl. Die Liste ist lang, doch am wichtigsten ist der Blick auf die Homepage des Orchesters: www.vogtland-philharmonie.de Denn nichts ist so beständig wie die Veränderung und deshalb heißt es, neugierig zu bleiben; und der Kultur treu – am besten mit Veranstaltungstickets auch als Geschenk.

Man kann es also nur positiv sehen: es ist unglaublich viel Kreativität gefragt, bleibt spannend und die Hoffnung auf die Freiluft-Saison. Wenn man sich endlich wieder unter freiem Himmel treffen kann, erscheint ein Open-Air-Konzert, das nur mit großem Aufwand entsteht, mit einem Mal ganz leicht. Los gehen soll es Pfingstsamstag, 22. Mai, mit Rock Classics an der Göltzschtalbrücke. Kleinere Serenadenkonzerte am Sonntag und Montag darauf in Schloß Burgk und dem Greizer Sommerpalais könnten im Freien stattfinden. Perlen der italienischen Oper erklingen am 5. Juni auf der Seestern Panorama-Bühne hinter dem Zeulenrodaer Bio-Seehotel. 12 20 bis 02 21

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manoah - ein ort der ruhe Fotos Peter Eichler / Mark Wohlrab | Info www.manoah.haus

Erleben Sie unvergessliche Events im Karpfenpfeifersaal des Bio-Seehotel Zeulenroda.

Das grüne Herz Deutschlands bietet unzählige Möglichkeiten, wunderschöne Freizeittage zu verbringen. Im Thüringer Vogtland findet man neben Ruhe, Wellness und Entspannung auch Kultur, Bewegung und Abenteuer sowie Kulinarik in vielfältiger Form. Dabei ist vor allem das Zeulenrodaer Meer eine Region, die heimatverbundene Urlaubsherzen höherschlagen lässt. Ob Wassersport wie Schwimmen, Segeln, Rudern, Stand-Up-Paddeling oder Wander- und Radtouren – es bieten sich immer wieder verzaubernde Ausblicke über Wasser und Felder, Wiesen und Wälder. Inmitten dieser herrlichen Natur lädt am Südufer der Talsperre Zeulenroda eine moderne Ferienhaussiedlung zum Verweilen ein. Die 21 chaletartigen MANOAH-Häuser sind mit ihrem architektonisch puristischen Stil ein kontrastreicher Blickfang und wurden mit hochwertigsten Naturmaterialien errichtet. Seit Oktober 2020 bieten die nach dem hebräischen »Ort der Ruhe« benannten Massivholzhäuser auf bis zu 80 qm2 Wohlfühlatmosphäre für bis zu acht Personen. Vor jedem der in drei Typen und teils barrierefrei errichteten Häuser begrüßt ein Baum des Jahres die Gäste und stellt die thematische Grundlage für die Innengestaltung. Auch hier wurden einheimische Naturmaterialien wie Schiefer oder Holz verwendet und stehen Pate für Regionalität und Umweltfreundlichkeit. Im eigenen MANOAH-Markt finden Selbstversorger frisches Brot und Brötchen aus der Bäckerei des nahegelegenen Bio-Seehotels, Wurstwaren und Grillpakete aus dessen Fleischerei sowie andere regionale Spezialitäten. Will man sich einmal verwöhnen lassen, lädt das Restaurant des Bio-Seehotels zu kulinarischen Ausflügen mit Weitblick ein. Wenn nun der Blick sehnsüchtig in die Ferne schweift, hilft nur eines: www.manoah.haus

Tom Astor 07.02.2021 mit Band

Fledermaus zu Viert 14.02.2021 Operette zum Valentinstag

Herbert Köfer 11.04.2021 Das Blaue Fenster

Bernd Stelter 23.04.2021

Hurra, ab Montag ist wieder Wochenende

Aktuelle Programmvielfalt, alle weiteren Informationen und Tickets auf:

www.seestern-eventz.de Bio-Seehotel Zeulenroda Bauerfeindallee 1 | 07937 Zeulenroda-Triebes Tel +49 36628 98-0 12 20 bis 02 21

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Vorsorge ist besser als Nachsorge Was tun, wenn das Geld am Ende des Monats knapp wird? Foto Adobe Stock | Info www.volksbank-chemnitz.de

In unserer heutigen Welt des ewig lockenden (digitalen) Konsumechos von Amazon & Co., des Überflusses und der weltweit nahezu unerschöpflichen Möglichkeiten, fällt es vielen Menschen zunehmend schwer, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln auszukommen oder für »schlechte« Zeiten vorzusorgen. Kurz nachgefragt bei Marcus Firl, Abteilungsleiter Vertriebsmanagement bei der Volksbank Chemnitz eG.

Warum ist es so wichtig, finanziell vorzusorgen und sich ein finanzielles Polster zu schaffen?

Marcus Firl: Es war noch nie so einfach, über seine Verhältnisse zu leben und den Überblick über seine finanziellen Mittel zu verlieren, wie heute. Unter normalen Umständen können wir faktisch 24 Stunden, 7 Tage die Woche shoppen, was das Herz begehrt, feiern, verreisen oder große Pläne schmieden. Dabei gerät oftmals in Vergessenheit, dass diese Bedürfnisse auch nachhaltig finanziert werden müssen. Eine finanzielle Vorsorge rückt vor allem dann in den Fokus, wenn man beispielsweise eine Familie gründen, ein Haus bauen, eine größere Anschaffung tätigen, für das Alter vorsorgen möchte oder sich auch nur Gedanken darüber macht, wie man unvorhergesehene »Zwischenfälle«, wie die kaputte Waschmaschine, abfedern kann. Wie kann das aussehen?

Grundsätzlich sollte die Vorsorgeplanung immer auf die einzelne Person beziehungsweise Familie individuell abgestimmt sein. Das fängt im Hier und Jetzt mit Themen wie verfügbarer Liquidität und Absicherung zum Beispiel über eine Haftpflicht-, Berufsunfähigkeits- oder Unfallversicherung an und hört in der Zukunft beim Thema Vermögensbildung und Altersvorsorge auf. Natürlich spielen bei der Auswahl der Produktkombinationen neben dem Alter auch ganz persönliche Prämissen wie die eigenen Sicherheitsbedürfnisse eine zentrale Rolle. Wann und wie beginne ich damit und was mache ich, wenn ich mir bisher kein finanzielles Polster angelegt habe - ist es dann schon zu spät?

Prinzipiell kann man nicht früh genug damit beginnen, einen verantwortungsbewussten und sensiblen Umgang mit Geld zu erlernen beziehungsweise diesen an seine Kinder weiterzugeben.

was t e n e d e j Weil für ist. g i t h c i w s andere

Deshalb liegt uns auch die finanzielle Bildung von Kindesbeinen an am Herzen. Wir engagieren uns mit viel Herzblut in diesem Bereich und machen Schüler mit unseren Geldlehrern in Finanzfragen fit, halten Vorträge an der Kinder-Uni oder an Schulen. Dennoch ist es nie zu spät, um mit vermögensbildenden Maßnahmen zu beginnen. Dabei gilt es, mit dem Ansparen des berühmten Notgroschens zu beginnen und anschließend andere Sparformen zu nutzen. Dabei stehen der Staat und mitunter der Arbeitgeber unterstützend zur Seite. Genannt seien hier die Riesterrente oder Vermögenswirksame Leistungen, um nach und nach Vermögen aufzubauen. Was kann ich tun, um meine Einnahmen und Ausgaben besser zu überblicken und nicht aus den Augen zu verlieren?

Basis innerhalb unserer Beratung ist ein umfassender Finanzcheck, über den etwaige Ansatzpunkte bereits ausgemacht werden können. Für die persönliche Übersicht ist die Nutzung unseres Online-Bankings grundsätzlich die beste Möglichkeit, um alles genau im Auge zu behalten. Auch das gute alte Haushaltsbuch, wie es unsere Großeltern und Eltern kannten, gibt es heute noch immer, natürlich auch in digitaler Form. Vorsorge und finanzielle Polster sind wichtig. Aber welche Möglichkeiten gibt es, um meine Ausgaben zu optimieren und eventuelle Mehrbelastungen zu vermeiden?

Eine Möglichkeit der Kostenoptimierung besteht beispielweise in einem Versicherungscheck, der Überprüfung von Kreditverträgen, der Zusammenlegung von Krediten oder der Umschuldung bei hoher Dispoauslastung. Auch hier ist es unerlässlich, die individuellen Umstände zu kennen und daraus passende Schritte abzuleiten. Ich benötige ein neues Smartphone und nutze eine 0%-Finanzierung. Fluch oder Segen?

Natürlich sind Finanzierungen zum Nulltarif im ersten Moment sehr verlockend und sollten nicht grundsätzlich verteufelt werden. Hierbei ist es jedoch unverzichtbar, genauer hinzusehen und eventuell versteckte Kosten zu identifizieren. Dabei sollte man sich auch immer die Fragen stellen, wie viel Kredit man sich leisten kann und was mit dem Kredit im Ernstfall passiert. »Über Geld spricht man nicht.« – Ist das noch zeitgemäß?

Es gibt immer gute Gründe, um über Geld zu sprechen. Auch wenn es Wichtigeres gibt als Geld, spielt es in unserem Leben doch eine nicht unerhebliche Rolle. Um darüber zu reden, bedarf es zu allererst einmal Vertrauen. Und eben diese vertrauensvolle Kundenbeziehung hat für unser Haus oberste Priorität.

Lassen Sie uns reden - Volksbank Chemnitz eG Ihr starker Partner in der Region.

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Lichterglanz und Winterträume im Welterbe Fotos Tourismusverband Erzgebirge e.V. | Info www.erzgebirge-bewegt.de

Zwischen dem ersten Advent und Lichtmess (2. Februar) gleicht das gesamte Erzgebirge einem lebendigen Weihnachtsberg. Warmes, weißes Leuchten verwandelt die Region in eine traumhafte Kulisse. Alles ist in einem einzigartigen Lichterglanz gehüllt, der nicht zuletzt Hoffnung und Zuversicht verspricht.

In diesem Jahr ist vieles anders und das Weihnachtsland Erzgebirge muss sich einmal mehr neu erfinden. Aber nicht alles ist neu – Räuchermännchen, Schwibbögen und Nussknacker schmücken die Räume, Pyramiden drehen sich, ein wohliger Weihrauchduft liegt in der Luft, Engel und Bergmann symbolisieren die erzgebirgische Weihnacht. Viele dieser erzgebirgischen Traditionen haben ihren Ursprung in der über 800-jährigen Bergbaugeschichte. Die aus dem Bergbau hervorgegangenen oder von ihm geprägten Produkte, wie Bergmannsfiguren, Schwibbögen, Weihnachtsberge, Pyramiden, Buckelbergwerke und Räuchermänner, gehören zum weltweit einzigartigen Brauchtum des Erzgebirges. Auch aufgrund dieser gelebten Traditionen gehört die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří seit Juli 2019 zum UNESCO-Welterbe. Bereits am 1. November 2020 öffnete der erste virtuelle Weihnachtsmarkt »Die Weihnachtsmacher« von Dregeno im Erzgebirge und erfreut sich seit dem großer Beliebtheit. Zahlreiche regionale Aussteller präsentieren ihre Angebote und Produkte und vermitteln echt erzgebirgisches Weihnachtsgefühl für zu Hause. www.dregeno.de/weihnachtsmarkt Die Bergstädte im Erzgebirge wie Freiberg, Marienberg, Annaberg-Buchholz, Schwarzenberg und Schneeberg präsentieren sich im gewohnten Lichterglanz. In Freiberg und Annaberg-Buchholz nutzen die Weihnachtsmarkthändler leerstehende Gewerbeflächen zur Präsentation und zum Verkauf ihrer Waren und verleihen der Innenstadt ein vorweihnachtliches Flair.

Das Erzgebirge verzaubert aber nicht nur mit seinem Lichterglanz, sondern auch mit seiner unberührten Natur und mit atemberaubenden Ausblicken auf die pure Schönheit der Region. Zahlreiche Winterwanderwege laden ein die verschneite Winterlandschaft zu entdecken. Packen Sie die Wanderstiefel ein und freuen Sie sich auf Winterwandern im Erzgebirge! Ein besonderes Erlebnis sind die Winter-Wanderwochen vom 09. bis 17. Januar 2021. Die geführten Wanderungen geben besondere Ein- und Ausblicke im Erzgebirge frei, egal ob mit oder ohne Schnee, ob mit Fackel, Schneeschuhen oder in historischer Bergstadt. www.erzgebirge-tourismus.de/winter-wanderwoche Wem es draußen zu kalt wird, der kann das UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří auch unter und über Tage in den zahlreichen Besucherbergwerken und Museen erleben.

Tourismusverband Erzgebirge e.V. Tel. 03733/18800-88 www.erzgebirge-bewegt.de

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Rasenmäher erobert Kinderherzen

»balance & Spirit« im wasserschloss klaffenbach Foto Kristin Schmidt | Info www.balance-spirit.de

Heilpraktiker, Kursleiter und Händler präsentieren am 6. und 7. Februar 2021 zur Messe »Balance & Spirit« im wunderschönen Ambiente des Wasserschlosses Klaffenbach ihre Angebote und Produkte einem gesundheitsbewussten und spirituell interessierten Publikum. Die »Messe für bewusstes Leben« zielt dabei vor allem auf die Themen Gesundheitsförderung, Ernährung, Naturheilverfahren, Alternativmedizin und Spiritualität ab. Auf drei Etagen bieten Aussteller am Samstag von 10 bis 18 Uhr und Sonntag 10 bis 17 Uhr verschiedenste Produkte und Methoden der Entspannung an und informieren über therapeutische Maßnahmen. Ernährungsberatungen, Weiterbildungen in naturheilkundigen Bereichen und ein umfangreiches Informationsmaterial helfen bei der Umsetzung eines nachhaltigen und bewussten Lebens. Kostenfreie, stündliche Fachvorträge bringen mit einer bunten Mischung aus Informationen und Anwendungsmöglichkeiten die Vielfalt der Angebote näher. Änderungen vorbehalten. Bitte schauen Sie vor Ihrem Veranstaltungsbesuch unter www.c3-chemnitz.de, ob die Veranstaltung wie geplant stattfinden kann.

Foto Illustrationswerkstatt | Info www.illustrationswerkstatt.de // www.krass-ev.de

Noch auf der Suche nach einer Kleinigkeit unter den Gabentisch, die garantiert für leuchtende Kinderaugen sorgt? Dem sei das Kinderbuch »Locktidock der Rasenmäher« der Kirchberger Illustratorin Susanne Schröpel ans Herz gelegt. Gemeinsam mit dem Autor Marek Heindorff erzählt sie die zauberhafte Geschichte des kleinen Rasenmähers Locktidock, der in einem Land mit vielen Wiesen lebt. Leider hat er so gar keine Lust, diese auch zu mähen ... Wie er es schafft, trotzdem sein Ziel zu erreichen, ohne Lebewesen zu verletzen, das ist das Geheimnis, das zwischen dem bunten Hardcovereinband verborgen liegt und von vielen Lesern gelüftet werden will. Und damit kann man sogar Gutes tun! Die Einnahmen gehen in den Krass e.V. in Düsseldorf. Der Verein widmet sich dem Ziel, Kindern aus benachteiligten Familien Kunst und Kultur nahe zu bringen und steht für eine breite Plattform zugunsten nachhaltiger Bildungs- und Kunstvermittlung. Damit das jedoch Erfolg hat, sind nun viele Leser gefragt. Das Buch ist erhältlich über Marek Heindorff, Susanne Schröpel oder direkt bei Krass e.V.

Mauritius-Raachermannel: »Zwickauer Trabi-Freund« Foto Mauritius Zwickau | Info www.mauritius-zwickau.de

Für alle Genießer der vollmundigen Saison-Bierspezialität »Mauritius Zwickauer Winterbier« wird die einzigartige Räuchermännchen Sammelreihe mit dem 15. original Räuchermännchen aus dem Erzgebirge fortgesetzt. Für 100 blaue Winterbier Kronkorken gibt es auch 2020/2021 wieder ein absolutes Unikat. Das diesjährige Räuchermännchen der »Zwickauer Trabi-Freund« ist dem Kult-Gefährt Trabant und seiner großen Fan-Gemeinde gewidmet. 1990 verließ der dreimillionste Trabant die Werkhalle des VEB Sachsenring. Knapp ein Jahr später, rollte der letzte Trabi aus dem Automobilwerk geradewegs ins Zwickauer August Horch Museum. Dort ist bis heute rund um den Trabant und seine Geschichte eine einzigartige Ausstellung zu sehen. Die Zwickauer Winterbier-Bierspezialität ist seit 15 Jahren eng mit den rauchenden, handgefertigten Männlein aus dem westlichen Erzgebirge verbunden. Denn dort, genauer gesagt bei der Drechslerei Kuhnert in Rothenkirchen, entstehen die aus heimischem, zertifiziertem Holz in traditioneller Handarbeit gefertigten und bereits zum Kult gewordenen »Mauritius-Raachermanneln«. 12 20 bis 02 21

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king of klezmer: Giora Feidman – Tour 85 Foto Artwork nunc | Info www.giorafeidman.com

Der 85. Ehrentag des großen »King of Klezmer« Giora Feidman jährt sich gemeinsam mit 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland und dem 100. Geburtstag des berühmten argentinischen Komponisten Astor Piazzolla. Mit einzigartigen Interpretationen des Klezmers, Piazzollas Tango Nuevo sowie weltbekannten Melodien und Kompositionen nimmt Giora Feidman sein Publikum in der Lutherkirche Zwickau am 3. Januar 2021 anlässlich dieser Feierlichkeiten mit auf eine besondere musikalische Reise. Von traurigen Weisen bis hin zu wilden Tänzen: Giora Feidmans Musik ist nicht einfach nur Musik, sie ist eine Art Verständigung über alle Arten von Grenzen hinweg. So verzaubert er seine Gäste im Rahmen dieser abwechslungsreichen Geburtstagstournee mit Klängen zwischen Träumen und Lachen, leidvoller Melancholie und halsbrecherischer Virtuosität. Begleitet wird der Maestro von dem Ensemble Klezmer Virtuos, das mit Konstantin Ischenko am Akkordeon, Nina Hacker am Kontrabass, Hila Ofek an der Harfe und Andre Tsirlin am Saxofon Feidmans Klarinette auf eindrucksvolle Weise ergänzt.

gehen sie auf eine kulinarische genussreise Foto Kristin Schmidt | Info www.c3-chemnitz.de

Vom 26. bis 28. Februar verwandelt sich das Wasserschloß Klaffenbach wieder in ein Mekka des guten Geschmacks. Kleine Manufakturen und Erzeuger, erlesene Restaurants und kulinarische Botschafter aus nah und fern präsentieren und verkaufen zu den Klaffenbacher Genusstagen hochwertige und erlesene Nahrungs- und Genussmittel. In einer Whiskylounge haben Whiskyliebhaber die Qual der Wahl: Rund 800 Whiskys aus aller Welt laden dazu ein, probiert und gekauft zu werden. Internationale Spezialitäten wie französische Wurstwaren, ägyptisches Fingerfood, rustikale Köstlichkeiten aus Ungarn, Schweizer Käse und vieles mehr werden die Gaumen der Gäste verwöhnen. Darüber hinaus erwartet die Besucher auch Gutes aus deutschen Landen, darunter ein vielfältiges Angebot an Aufstrichen, traditionellen aber auch experimentellen Wurst- und Käsekreationen, köstliche Liköre und urige Biere. Feinste Kuchen und Torten, handgemachte Schokoladen, Kaffeespezialitäten aus den Top-Anbaugebieten der Welt, aber auch erlesene Weine und fruchtige Cocktails, begleitet von Livemusik laden zum Genießen und Verweilen ein. Änderungen vorbehalten. Bitte schauen Sie vor Ihrem Veranstaltungsbesuch unter www.c3-chemnitz.de, ob die Veranstaltung wie geplant stattfinden kann.

Holiday on Ice: JahresCountdown zur neuen Tour Foto Holiday On Ice | Info www.kultour-z.de

Es wird der erste Winter ohne »Holiday on Ice« und nicht nur die Fans vermissen die weltweit bekannteste Eisshow schon jetzt. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Denn hinter den Kulissen hat das Unternehmen nicht aufgehört, an der Rückkehr der beliebtesten Eisshow zu arbeiten. »Wir dürfen uns glücklich schätzen, denn Holiday on Ice gastiert bereits seit nahezu zwei Jahrzehnten und damit seit es unsere schöne Halle in Zwickau gibt. In jedem Jahr sind diese Termine echte Highlights in unserem Veranstaltungskalender und wir können es jeweils kaum erwarten, das Team um Tourmanager Peter Koschmieder bei uns begrüßen zu dürfen. Die Shows sind einzigartig und an künstlerischer wie auch an technischer und sportlicher Brillanz kaum zu übertreffen.«, so Jürgen Flemming, Geschäftsführer der Stadthalle Zwickau. Die neuen Termine sind bereits bestätigt und der Vorverkauf ist gestartet. Vom 16. Februar bis zum 21. Februar 2022 wird Holiday on Ice mit einer neuen, atemberaubenden Show in der Zwickauer Stadthalle gastieren. Eiskunstlauf-Liebhaber und Entertainment-Fans können sich bereits jetzt die besten Plätze sichern. 12 20 bis 02 21

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Familienfreundlich wohnen in chemnitz Grafik WCH | Info www.wch-eg.de

In welchen Chemnitzer Stadtteilen leben Familien am besten und worauf legen sie besonderen Wert? Dieser und anderen Frage ging der Familienkompass 2020, eine Initiative von drei sächsischen Tageszeitungen mittels einer groß angelegten Umfrage auf den Grund. Befragt wurden sachsenweit rund 15.000 Menschen, die 101 Fragen beantworteten und verschiedene Kategorien im Schulnotensystem bewerten mussten. Medizinische Versorgung, Verfügbarkeit von Schulen und Kitas, Verkehrsanbindung, günstiges und sicheres Wohnen, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, das waren die Kernpunkte der Umfrage. Und das Ergebnis für Chemnitz zeigt deutlich: Die Stadtteile der WCH Genossenschaft liegen auf den vorderen Plätzen! Mit Helbersdorf, Kappel und Morgenleite schnitten die Wohngebiete in der sachsenweiten Umfrage hervorragend ab. Ein Ergebnis, welches die Attraktivität des für Familien geschaffenen Wohnumfeldes unterstreicht. Zwar sind viele der gut platzierten Stadtteile von Plattenbauten geprägt, doch die Pluspunkte in Sachen Familienfreundlichkeit wiegen das locker auf. Fast alle Anlaufstellen des täglichen Bedarfs sind zu Fuß erreichbar und es gibt deutlich mehr Grünflächen als in anderen Chemnitzer Wohngebieten. Was außerdem auffällt: Helbersdorf, Kappel und Morgenleite gehören zu den Top-Wohngebieten, die nah am Stadtzentrum liegen. »Die Umfrage des Familienkompasses bedeutet unserer Genossenschaft viel und zeigt, dass die Entwicklung in eine mehr als zufriedenstellende Richtung geht« resümiert WCH-Pressesprecher Patrick Fanghänel die Ergebnisse der Erhebung. »Unsere Investitionen tragen dazu bei, dass die WCH-Wohngebiete nicht nur attraktiv bleiben, sondern sich stetig verbessern. Das ist für uns Wohnen mit Zukunft!«

20 JAHRE CHURSÄCHSISCHE WINTERTRÄUME AUS BAD ELSTER Fotos Jan Bräuer // Angelika Maahn | Info www.chursaechsische.de

Das renommierte Winterfestival der Chursächsischen Winterträume präsentiert bis Ende Februar die beiden Sächsischen Staatsbäder Bad Elster und Bad Brambach als Erlebnisorte für einen inspirierenden Wohlfühlaufenthalt. Dabei wird das erfolgreiche Festival in seiner 20. Jubiläumsausgabe auch wieder die kulturelle und touristische Angebotsvielfalt der gesamten Musik- und Wintersportregion als erlebnisreichen Wintertraum inszenieren: Neben den zahlreichen Top-Veranstaltungen in der Kultur- und Festspielstadt Bad Elster als Herz des Festivals werden so auch ausgewählte Erlebnisangebote der Tourismuszentren Bad Brambach, Adorf, Markneukirchen, Schöneck und Klingenthal im Festivalprogramm integriert. Das historische König Albert Theater als Hauptaustragungsort begeistert die Wintergäste mit einem breiten Spektrum aus großer Oper, Ballett, Musical, Konzerten aus Klassik, Pop und Jazz bzw. spannender Unterhaltung zahlreicher Stars. Klassische Höhepunkte im neuen Jahr sind neben Symphoniekonzerten der Chursächsischen Philharmonie, ein Tanzdrama zu Goethes »Faust« (06.02.), eine Italienische Operngala der Semperoper Dresden am Valentinstag und die Opernpremiere zur böhmischen Volksoper »Die verkaufte Braut« (21.02.). Weitere Festivalhöhepunkte im traumhaften Ambiente des König Albert Theaters sind besondere Winterabende u.a. mit Kabarettstar Bodo Wartke (23.01.), einer feurigen »Latin Show« (30.01.), »Mutter Beimer« Marie-Luise Marjan (07.02.), Rocklegende Wolf Maahn (19.02.) und den Schauspielstars Johanna Bittenbinder & Heinz-Josef Braun (19.02.). 12 20 bis 02 21

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z u m l a c h en in d en keller g e h en

Eigentlich würde hier im Chemnitzer Kabarett gerade Hochsaison herrschen. Die Besucher würden sich die berühmte Klinke in die Hand geben und allabendlich würden Lachsalven aus dem Zuschauerraum erklingen. Eigentlich! Denn seit dem 2. November heißt es auch im Keller der Markthalle: Pandemiebedingt geschlossen – schon wieder!

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stadtleben k u n s t & K u lt u r

d as ch e m n i t z e r ka b a r e t t

Foto sonder Quest // unsplash.com

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s ist keine leichte Zeit, weiß Gott nicht. Gerade die Vorweihnachtszeit, da wäre sicher einiges losgewesen? »Und ob«, meint Gerd Ulbricht, seines Zeichens einer der drei geschäftsführenden Gesellschafter des Chemnitzer Traditionshauses. »Im Grunde ist es ja so, dass wir im Herbst/Winter unser Hauptgeschäft haben«, so der Kabarettist weiter. »Im Sommer sind wir nicht immer ausverkauft; da ist Garten, da ist Grillen, da ist alles andere wichtiger … Aber Oktober, November, Dezember sind die Monate, die bei uns das Geschäftsjahr bilden.« Doch selbst vor dem neuerlichen Lockdown sei das Geschäft in diesem Jahr nicht sonderlich rosig gewesen – zu groß die Verunsicherung. Klar, dass der gestandene Theatermann einigermaßen sorgenvoll auf den kommenden Winter blickt. »Wir fürchten, dass selbst, wenn wir wieder aufmachen dürfen, dann zunächst vielleicht noch weniger Leute reindürfen als zuletzt.«


Ein Jahr zum vergessen? Nicht doch. Auch für die redegewandten Chemnitzer Kabarettisten fielen gleich zwei große Jubiläen ins Wasser. Etwas, was sie mit einigen anderen großen Kultureinrichtungen der Region gemein haben. Denn gegründet wurde das Kabarett - da war Gerd Ulbricht nach eigener Aussage allerdings noch nicht dabei - vor genau 50 Jahren, »als Studentenkabarett der damals Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt und im September vor genau 25 Jahren sind wir in unsere Spielstätte im Keller der Markthalle eingezogen.« Das wären natürlich zwei schöne Feste gewesen, die so jetzt nicht stattfinden konnten. Aber aufgeschoben ist doch nicht aufgehoben, oder? Natürlich nicht. »Wir lassen uns kein Fest entgehen und wenn wir es drei Jahre später feiern müssen«, lacht er augenzwinkernd. »Und, wenn da dann 53 und 28 stehen müssen, was solls.« Überhaupt sei Zuversicht und Humor das Einzige, was derzeit bleibe, um mit der Situation umzugehen.

Gerd Ulbricht re.: Im kühlen Januar 1960 geboren, entwickelte Gerd Ulbricht ein glühendes Temperament und so erwies sich das begonnene Architekturstudium als zu trocken. Ab 1983 studierte er Schauspiel an der Theaterhochschule »Hans Otto« in Leipzig, um sich 1987 für drei Jahre ausschließlich seiner Band zu widmen. Ab 1990 war Gerd Ulbricht arbeitslos, bis er im Frühjahr 1992 auf Andreas Zweigler traf. Nach einer gemeinsamen Fahrt nach Karlsbad arbeitet er bis heute im Kabarett Chemnitz in verschiedenen Produktionen.

Gerd Ulbrichts Arbeitstag ist trotz alledem vollgepackt, seit 1992 steht er auch selbst auf der Bühne, schreibt Texte für die Bühnenstücke, komponiert Musik und zwischenrein müssen auch organisatorische Dinge besprochen werden. Aber »zum Glück haben wir unsere Frau Hänsel im Büro«, setzt Ulbricht auf »Gewaltenteilung«. »Also die Hauptaufgabe ist eigentlich Schreiben und Spielen, wobei das Spielen meistens Spaß macht. Das Schreiben hingegen nicht immer, weil nach 28 Jahren - wenn man sich da irgendwo hinsetzt und den Laptop aufklappt - hat man manchmal das Gefühl, dass man praktisch schon über alles einmal philosophiert und man jedes Thema schon mal behandelt hat.« Aber sei es drum! Am Ende bietet der Alltag noch immer genügend Stoff, ganze Säle von Zuschauern gut zu unterhalten. Und auch die Geschmäcker der Gäste ändern sich. »Als wir bzw. meine älteren Kollegen damals angefangen haben, da gab es Comedy, wie wir sie heute kennen, noch nicht.«

Mieze Schindler fängt keine Mäuse li.: Wie BALD (Blöd am liebsten dauerhaft) am Sonntag berichtete, wurde Mieze Schindler von einer Maus gefressen. Die Netzgemeinde ist in Aufruhr. Was haben wir uns da eingefangen, und ist das erst der Anfang? Was müssen wir uns alles gefallen lassen, und wann tut die Regierung endlich etwas dagegen! Nie hatte sich Mieze Schindler etwas zu Schulden kommen lassen. Wenn sie ihre Milch hatte, war sie für uns alle eine Bereicherung. Und jetzt das. Halb angefressen, achtlos gemeuchelt und dann verwesend im gut gepflegten Vorgarten inmitten riesiger Gartenzwerge zurückgelassen … Premiere voraussichtlich 7. Januar 2021

Für das Chemnitzer Ensemble kein Problem, man geht mit der Zeit und schlussendlich gibt es, genau wie es gutes und schlechtes Kabarett gibt, auch gut- und schlechtgemachte Comedy. »Wir haben für uns eine Schnittstelle zwischen Comedy und Kabarett gefunden und versuchen die Leute so auf eine spielerische Art und Weise - über Alltagsdinge, die auch sehr witzig sein können - zu verführen, plötzlich auf einen politischen Gedanken zu kommen. Und das funktioniert normalerweise ganz gut.« Man verzichtet bewusst auf belehrend erhobene Zeigefinger und verführt lieber über eine breite Repertoirevielfalt. Derzeit buhlen zwölf unterschiedliche Programme - von sehr politisch bis hin zu ausschließlich komödienhaft – um die Gunst der Zuschauer. Das lässt auch viele junge Menschen in die altehrwürdigen Gemäuer des Chemnitzer Kabarett strömen. Unpolitisch sind übrigens auch die jährlichen Weihnachtsprogramme, in diesem Jahr drei an der Zahl. Aber wer weiß schon, was das Jahr noch so bringt … Ein Kabarett-Gutschein hingegen so als Kleinigkeit unter den Weihnachtsbaum oder als liebevolle Geste unterjährig, gilt auch über Corona hinaus und dann lohnt es sich, zum Lachen mal wieder in den Keller zu gehen, zumindest in Chemnitz. Text JoKri Fotos Das Chemnitzer Kabarett Info www.das-chemnitzer-kabarett.de

Lassen sich nicht unterkriegen u.: Trotz Umbauarbeiten im Stammhaus – es wird zum Schutz der Gäste und Mitarbeiter eine Ionisierungsanlage eingebaut gehen die Proben natürlich weiter.

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n aosh i t akahash i Âť

Foto Betty // everdrop

Mit Musik ins Herz


2 0 0 Meter m it . . . N a o s h i T a k a h a s h i

Naoshi Takahashi ist ein Wanderer zwischen zwei Welten: Der Japaner im Erzgebirge ist aktuell Generalmusikdirektor am Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz und Chefdirigent der Erzgebirgischen Philharmonie Aue. Die Sprache, die für ihn alles verbindet, ist die Musik. Bei einem Rundgang durch das Annaberger Theater erzählt er von Sushi und Neunerlei, Multikulti im Orchester und Engeln als Visitenkarte.

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ein erstes Engagement in Deutschland brachte ihn als Kapellmeister an das Brandenburger Theater. Nach einem Engagement an den Städtischen Bühnen Osnabrück leitet er seit 2004 die Erzgebirgische Philharmonie Aue, deren Chefdirigent er seit 2006 ist. Als Generalmusikdirektor ist er seit 2006 am Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz tätig. Während seiner Tätigkeit in Deutschland dirigierte er unter anderem an New National Theatre Tokyo, Tschechischen Staatsoper Prag, Theater Augsburg, Radio Symphonie Orchester Pilsen, Nagoya Philharmonic Orchestra, Cenrtal Aichi Symphony Orchestra, Osaka Symphony Orchestra, New Japan Philharmonic Orchestra und Yomiuri Nippon Symphony Orchestra Tokyo. 2010 wurde Takahashi zu einem Botschafter des Erzgebirges ernannt. 2016 wurde ihm die Brückenehrennadel 2015 der Stadt Aue verliehen. Nach mehr als 16 Jahren an der Spitze der Erzgebirgischen Philharmonie Aue wird Naoshi Takahashi im März 2021 das Erzgebirge verlassen, um in Japan eine neue Wirkungsstätte zu übernehmen.

KOMPASS: Herr Takahashi, wie sind Sie eigentlich ins Erzgebirge gekommen?

Naoshi Takahashi: Ich lebe seit 1999 in Deutschland, bin damals als Musikstudent zum ersten Mal hierhergekommen. Nach Stationen in München, Osnabrück und am Brandenburger Theater habe ich gezielt nach einer Möglichkeit gesucht, als Dirigent zu arbeiten. Als 2003 am Eduard-von-Winterstein- Theater eine Stelle als 1. Kapellmeister ausgeschrieben wurde, habe ich mich darauf beworben und war sehr glücklich, dass es geklappt hat. Ich kannte die Philharmonie schon vorher, als Student hatte ich hier einen Meisterkurs belegt. Die hohe Qualität des Hauses hat mich damals schon begeistert.

In Japan wird das deutsche Kunsthandwerk sehr geschätzt. Die Menschen erkennen die Hochwertigkeit und würdigen die handgemachte Schönheit der Figuren.

Haben Sie einen Wunsch, wie sich das Erzgebirge in Zukunft entwickeln könnte?

Ich würde mir wünschen, dass das Erzgebirge noch bekannter ist bei den Menschen in der Region, dass Touristen sich noch besser in all der Fülle und Vielfalt zurechtfinden, die das Erzgebirge bietet. Bergbaugeschichte, Natur, Landschaft, Kunst, Kultur und Genuss Naoshi Takahashi – all das ist in unserer Region zu finden. Wenn wir das Generalmusikdirektor am Eduard-vonin Erlebnis-Pakete packen, die verschiedenen AngeWinterstein-Theater in Annaberg-Buchholz bote noch besser vernetzen, könnten wir noch mehr und Chefdirigent der Erzgebirgischen Philharmonie Aue Sind Sie sofort mit dem Erzgebirge und den ErzMenschen auf unseren schönen Landstrich aufmerksam machen. Unser Theater und die Philharmonie mit gebirgern warm geworden? den verschiedenen Spielstätten sollten hierbei natürlich Der Erzgebirger zeigt sich erstmal etwas bescheiden, manchmal ein biss- unbedingt Bestandteil sein. Wir sind ein hochprofessionelles Haus, wie chen verschlossen. Es dauert, bis man die Menschen hier wirklich kennen- man es in einer eher kleinen Stadt wie Annaberg-Buchholz nicht unbelernt. Durch die Kinder ist es mir und meiner Frau recht leicht gefallen, dingt erwarten würde. Kontakte zu knüpfen. Hat man die Wand einmal durchbrochen, sind die Erzgebirger sehr treue, ehrliche und sympathische Menschen. Ich kenne viele Orte in Deutschland und auf der ganzen Welt – aber hier bin ich Am Annaberger Theater arbeiten Künstler aus aller Welt: aus den USA, Ost- und Westeuropa, der Türkei, Korea und Japan. angekommen, hier fühle ich mich wohl. Wie bekommen Sie als Generalmusikdirektor die verschiedenen Mentalitäten unter einen Hut? Neunerlei ist ja ein typisch erzgebirgisches Weihnachtsessen. Wie stehen Sie zu den erzgebirgischen Weihnachtstraditionen? Ich finde kontinuierliche gemeinsame Arbeit sehr wichtig. Deshalb ist Musik die Sprache, die uns verbindet. Gemeinsam können wir diese Erst einmal sind ja Weihnachten und Silvester in Deutschland und Japan Sprache in unserem Sinne formen und gestalten. Viele der Künstler von der Art zu feiern her komplett vertauscht: In Japan ist Weihnachten sind hier sesshaft geworden, haben im Erzgebirge ihre Heimat gefundie wilde Party, Silvester ruhig und besinnlich. Aber das macht nichts – den. Das bringt Kontinuität, die ab und zu durch frischen Wind ergänzt ich komme ja auch hier in den Genuss von beidem. Was ich ganz beson- wird, wenn ein Neuer zu uns kommt. Im Orchester darf jeder seine Perders finde, sind die erzgebirgischen Holzkunstfiguren, ohne die Weih- sönlichkeit zeigen und dennoch fürs große Ganze wirken. Gemeinsam nachten hier nicht zu denken wäre. Diese in die Welt hinauszutragen, erleben wir wunderbare Momente. Wenn im Konzert alles in eine Richist mir eine große Freude. Ich reise nie mit leerem Koffer – immer habe tung fließt – dieses Gefühl ist einfach großartig. ich ein Räuchermännchen, einen Nussknacker oder einen kleinen Engel dabei, den ich verschenke. Die Figuren sind wie meine Visitenkarte. 12 20 bis 02 21

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Ihre Frau stammt aus Riesa, Sie aus Nagoya. Welche Werte geben Sie Ihren Kindern mit auf dem Weg?

Diese Werte sind unabhängig von unserer Kultur. Wir möchten unseren Kindern zeigen, dass es nicht auf Materielles ankommt, sondern auf die schönen Dinge, die man im Kopf hat. Wissen, aus eigenem Antrieb lernen, selbst etwas tun und bewegen – niemals für andere, sondern immer, weil man es selbst so will. Unsere Kinder wachsen zweisprachig auf, und sie lieben die Musik. Wo das wohl herkommt …?

Ihre Frau Madeleine Vogt war als Sängerin am Eduard-von-Winterstein-Theater bereits in vielen großen Rollen zu hören. Wie meistern Sie Ihren Familienalltag mit drei Kindern?

Wir denken alle unsere Planungen zusammen. Jeder Tag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück. Um die Kinder kümmert sich der, der gerade kann. Wenn wir abends beide im Theater Vorstellung haben, kommt unsere Ersatzoma zu uns nach Hause. Meine Frau ist meine wichtigste Stütze. Ohne ihre Hilfe könnte ich sowohl im Beruf als auch privat nicht überleben. Ich bin ihr unendlich dankbar, dass sie mich trotz Vollzeit- Berufstätigkeit immer unterstützt hat. Wir sind schon ein Super-Team!

Naoshi Takahashi in Aktion Oberstes Ziel des Chefdirigenten und Generalmusikdirektors ist immer, dem nahe zu kommen, was sich der Komponist gedacht hat und mit der Musik Emotionen zu vermitteln. Foto Eric Fresia

Welche Einflussmöglichkeiten haben Sie als Dirigent auf den Klang des Orchesters?

Mein Ziel ist immer, dem nahezukommen, was sich der Komponist gedacht hat. Ich möchte möglichst originalgetreu nachbilden, wie er die Musik in seinem Kopf gehört hat.

Ist europäische Musik anders als in Ihrer Heimat Japan?

Warum wollten Sie ausgerechnet Dirigent werden? Was fasziniert Sie an diesem Beruf?

Musik ist Musik. Ich muss ein Musikstück mögen, um es dem Publikum zu vermitteln. Manche Stücke begeistern mich sofort, bei anderen brauche ich länger, bis ich Zugang finde. Dann lese ich die Noten, lasse die Klänge in meinem Kopf wirken, höre die verschiedenen Nuancen. Es gibt ja nicht nur laut und leise, es gibt auch die Farben des Klangs – sanft oder wild, süß oder traurig. Das ist wie auf einer Landkarte – wie grün ist das Grün?

Ich möchte mit unserer Musik Emotionen vermitteln. Als ich hierherkam, habe ich mir gewünscht, den Menschen mit Musik nicht nur ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, sondern sie im tiefsten Inneren zu bewegen. Ich möchte mit Musik ins Herz treffen. Wenn ich mich nach dem Konzert zum Publikum hin verbeuge, sehe ich direkt in die Augen der Zuschauer. Oft sehe ich darin eine Träne blitzen. Dann weiß ich: Wir haben die Menschen berührt.

Was macht das Musiktheater so besonders?

Das Musiktheater entblättert die ganze Palette der menschlichen Emotionen. Der Gesang erreicht die Menschen sehr direkt, das Orchester entfaltet eine ungeheure Kraft. Und doch entsteht das Gefühl, das wir beim Zuhörer erzeugen, erst aus dem Zusammenspiel von Künstler, Werk und Publikum. In der Probe klingt es zwar auch schön, was wir spielen, aber echt wird Musik erst durch die Zuhörer. Denn in ihnen erzeugen wir Momente, die bewegen.

Text Sylva-Michèle Sternkopf Fotos Erik Wagler | Regionalmanagement Erzgebirge

»Glück Auf«

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« Naosh i Takahash i


»BEST OF BROADWAY« · 08.01.

SCHLAGERHITPARADE · 16.01.

»MR. ROD« Rod-Stewart-Show · 22.01.

ERICH-KÄSTNER-ABEND · 24.01.

20. CHURSÄCHSISCHE WINTERTRÄUME Das Kulturfestival der Musik- und Wintersportregion Oberes Vogtland

ANDREAS PISTORIUS Klavierimpressionen 25.12.

LATIN DEVILS · 30.01.

»OPERETTENKÖNIG« Komödie · 13.02.

HIGHLIGHTS IM KÖNIG ALBERT THEATER BAD ELSTER JAHRESABSCHLUSSKONZERT 30.12.

SEMPEROPER DRESDEN Gala · 14.02.

TOM GAEBEL & HIS ORCHESTRA 28.12.

FISCH MARJAN ZU VIERT 31.12.· 07.02. MARIE-LUISE

»TANNÖD« · 27.02.

WOLF MAAHN · 19.02.

HEIMAT INKLUSIVE SÄCHSISCHES BR AUHANDWERK SEIT 1857

Feu e r we h W a s c h le r v e r e in it h e e. V.

Dor f - und Heimatvereins Theuma und Umgebung e. V.

Vo gt län dis ch e de s VR T Ra dsp or t -T ea m

tv e r ei n d H ei m a D o r f - u h a e. V. Le u b e t

STERNqUELL HILfT

Wir machen euer Projekt zu unserem Projekt!

Weitere tolle Projekte von Vereinen wurden gefördert und freuen sich über einen Sternquell-Scheck: Vor 70 Jahren wurden Feuer in der Ortschaft Waschleithe mit einer sogenannten „Handdruckspritze“ gelöscht. Die Spritze rettete oftmals das gesamte Hab und Gut der Bewohner. Jetzt gibt Sternquell eine Initiative Finanzspritze für die historische „Handdruckspritze“ des feuerwehrverein Waschleithe e.V. des Dorf- und Heimatvereins Theuma und Umgebung e. V. erhält eine finanzielle Hilfe für ein Neue Teambekleidung für das geschichtsträchtiges Heimatmuseum in Theuma. Der Dorf- und Heimatverein Leubetha e.V. Vogtländische Radsport-Team des VRT. bringt sein Klubhaus auf Vordermann und erhält dafür einen Zuschuss von Sternquell. Anmeldung unter www.sternquell.de

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Türen auf! Weihnachtsausstellung im Residenzschloss Altenburg

»Mit Speed durchs Kinderzimmer« heißt es zur diesjährigen traditionellen Weihnachtsausstellung im Residenzschloss Altenburg. Historisches Spielzeug auf Rädern setzt auf gehörig Tempo! Vielerlei Autos, Eisenbahnen, die bekannten Fröbel-Fahrzeuge, Märklin-Baukästen, Kräne, Bagger, erzgebirgische Miniaturfahrzeuge und vieles mehr wird gezeigt. Als besonderes Highlight sind ein Tret-Ferrari von 1960, ein Tret-Flugzeug der Marke Steelkraft (USA) von 1942 oder auch ein französischer Tretroller Scooter von 1950 aus der Sammlung Depot Pohl-Ströher, Gelenau, zu bewundern und machen mächtig Geschwindigkeit – nicht nur im Kinderzimmer!

Präsentiert werden Puppenwagen, Bettchen, Schaukelpferde, Puppenstuben-Interieur auf Rollen. Dies lässt Mädchenherzen höher schlagen. Sogar ein mechanischer Kindergarten mit beweglichen Püppchen und fahrenden Puppenwagen oder ein Karussell mit Gondeln auf Rollen lassen sich auf Knopfdruck bewegen. Die Schau wird mit Bummiheften, Kinderbüchern, Adventskalendern, Stammbuchsbildern und Weihnachtspostkarten komplettiert. Hier muss man genau hinschauen, denn wo befinden sich die Räder auf den Abbildungen? Dies gilt es, vor allem in Familie herauszufinden.

Bitte erkundigen Sie sich vor Ihrem Ausstellungsbesuch auf der Homepage www.residenzschloss-altenburg.de nach den aktuellen Öffnungszeiten. Die Ausstellung ist geöffnet, Corona bedingt allerdings mit Abstand. Seien Sie uns herzlich willkommen. Sonderausstellung bis 21. Januar 2021

Fotos SKB Info www.residenzschloss-altenburg.de

gespielt wird immer Spielzeug aus den Beständen der Museen SchloSS Voigtsberg Ganz klar: Spielen ist wichtig! Heutzutage ist die Einsicht, dass Spielen für Kinder als Grundbedürfnis so wichtig wie Schlafen, Essen und Trinken ist, weit verbreitet. Dies zeigt auch die Fülle von Spielwaren in deutschen Kinderzimmern und in Geschäften aller Art. Gerade in der Vorweihnachtszeit überschlagen sich Händler mit preiswerten Angeboten, um ihre Spielwaren an die Eltern und Großeltern zu bringen, die ihren Kleinen zum Frohen Fest eine Freude machen wollen.

Foto Jan Windisch Info www.schloss-voigtsberg.de

Denn das Schenken gehört zu Weihnachten wie Weihnachtsmann und Weihnachtsbaum. Dabei ist die Tradition, Familie und Freunden durch schöne Gaben eine Freude zu bereiten, wohl sogar schon älter als die anderen beiden Bräuche, die erst im 18. und 19. Jahrhundert weitere Verbreitung fanden. Den Kindern der Familie wurden dabei zu allen Zeiten neben nützlichen Dingen, wie Socken, Äpfeln oder Nüssen, auch immer Spielwaren geschenkt. Selbst in schweren Zeiten und unter ärmlichsten Verhältnissen haben Erwachsene gespart oder in Handarbeit wenigstens ein neues Kleid für die Puppe oder eine geschnitzte Spielfigur auf den Gabentisch gelegt, um die Kinderaugen zum Leuchten zu bringen. Und weil doch auch alle Kinder ihrem Spielzeug einmal entwachsen, findet sich in den Museen Schloß Voigtsberg manches schöne Stück, dass es wert ist, in der diesjährigen Winterausstellung gezeigt zu werden. Und so werden Schaukelpferd und Puppenstube, Bauernhof und Eisenbahn die Herzen großer wie kleiner Besucher höher schlagen und so manch Kindheitserinnerung aufleben lassen.

Winterausstellung bis 21. Februar 2021

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A u ss t e l l u n g e n


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Auf Abstand MODERIERTER TANZABEND MIT 4 CHOREOGRAFIEN

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einer anderen Kunstsparte verlangen die Abstandsregeln während einer Pandemie derart hohe Kreativität und Beschränkungen ab wie dem Ballett. Schließlich lebt der Tanz vom Miteinander, von körpernahen Partnerbeziehungen und ausgefeilten Gruppenformationen. Doch was, wenn einige Meter Abstand plötzlich Berührungen und Hebungen verhindern und jeder Probenraum nur eine begrenzte Personenzahl erlaubt?

So ein Zirkus in den Winterferien!

Die vier moderierten Tanzminiaturen dieses Abends, entworfen von drei Choreograf*innen, kreisen um die Themen Abstand und Nähe in der aktuellen Situation, aber auch in zwischenmenschlichen Beziehungen und das Kippen von Miteinander in ein Gegeneinander. Gemeinsam mit den beiden renommierten Choreografen Ihsan Rustem und Guillaume Hulot beleuchtet Annett Göhre dieses Umdenken im Arbeitsprozess und die mitunter daraus entstehenden absurden und amüsanten Situationen. Einen Gegenpol dazu bildet ihr am Staatstheater Augsburg gefeiertes Duett »Für immer« über die Phasen einer neuen Liebe. Die erforderliche physische Nähe kann hier von einem verheirateten Paar im Ensemble dargestellt werden. Diese Kontraste finden sich in der Musik, z. B. von Keaton Heston, elektronischen Klängen und der live gespielten Klaviermusik von Ludwig van Beethoven, wieder.

Choreografien: Annett Göhre, Ihsan Rustem, Guillaume Hulot Moderation: Annett Göhre Musik: Masayuki Carvalho, Klavier Bühne und Kostüme: Mireia Vila Soriano Tänzer*innen: Miyu Fukagawa, Momoe Kawamura, Justine Rouquart, Shahnee Page, Christina Schulz, Elliot Bourke, Lorenzo Colella, Julian Greene,Francesco Riccardi, Jeaho Shin

Premiere im Gewandhaus Zwickau am 24. April 2021 Vorstellungen im Vogtlandtheater Plauen am 9. Januar und am 19. Februar 2021

Fotos André Leischner Info www.theater-plauen-zwickau.de

Im Februar bietet der Jugendbereich des Alten Gasometer e.V. wieder ein abwechslungsreiches Winterferienprogramm. Mit dabei ist natürlich der Kinderzirkus mit Jonglage, Akrobatik, Clownerie und Kulissenbau. Hier können Kinder- und Jugendliche ihr Talent unter Beweis stellen und das gelernte zum Schluss in einer großen Premiere im Saal des Alten Gasometers präsentieren. Das Angebot ist kostenfrei und wird von erfahrenen Workshopleitern und Pädagogen begleitet. Wer lieber an der frischen Luft aktiv ist, für den ist im Historischen Dorf der Workshop »Rund ums Feuer« etwas. Hier wird erklärt, wie man früher Feuer gemacht und gekocht hat. Ebenso an der frischen Luft findet ein Snowboard-Kurs für Anfänger statt. Für kreative Köpfe gibt es auch etwas. Beim Medien-Projekt können Kinder und Jugendliche sich künstlerisch entfalten und sich in Schauspiel und Filmemachen ausprobieren. Ebenso kreativ geht es Jugendclub Kirchberg zu, denn hier kann im Graffiti-Workshop nach Herzenslust gesprayt werden. Die Anmeldung zu den Angeboten ist ganz einfach. Die Formulare gibt es auf der Website zum Download und Ausdrucken. Oder man kommt einfach im Jugendtreff im Alten Gasometer vorbei. Die Offenen Treffs im Alten Gasometer, im Jugendclub Kirchberg und im Historischen Dorf sind geöffnet. Ebenso ist das Streetwork Team in Kirchberg, Wilkau-Haßlau, Crimmitschau und Mülsen unterwegs. Mehr Infos gibt es auf der unten aufgeführten Website. Alter Gasometer e.V. Soziokulturelles Zentrum Kleine Biergasse 3, 08056 Zwickau Telefon: 0375 / 277 21 0 www.alter-gasometer.de

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Nägel mit K(n)öpfen W a n d inst a ll a ti o nen v o n R a n Hw a n g

Die gebürtige Koreanerin Ran Hwang ist bekannt für ihre faszinierenden großformatigen Wandinstallationen, die sie aus Tausenden akribisch platzierten Knöpfen, Perlen und Nägeln auf Holztafeln gestaltet. Von Weitem erkennt man einen Tempel, einen Buddha oder einen Vogel. Schaut der Betrachter von Nahem, ist er von den Details und den außergewöhnlichen Materialien überrascht.

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ie Künstlerin nagelt Tausende kleine Metallstifte mit Knöpfen auf den Untergrund. Sie nutzt diese wie Pixel auf einem Monitor, um verblüffende Bilder zu erschaffen. Ihre Motive sind traditionell wie beispielsweise herabfallende Blüten, Blumen oder Buddhas. Die Installationen behandeln aber auch aktuelle Themen wie die Modeindustrie und die weibliche Identität in der Popkultur. Ihre Werke sind vornehmlich im USamerikanischen New York und in Korea zu sehen. Hwangs Werke suggerieren, metaphorisch und paradoxerweise, die Widerstandsfähigkeit und Hartnäckigkeit der Natur im Angesicht der kunst & kultur t h e ma

Ran Hwang Aus fernöstlichen Weltanschauungen schöpft sie ihre Inspiration.

r a n hwa n g

kommerziellen Massenproduktion. Aus gutem Grund verwendet sie daher ironischerweise von Menschenhand geschaffene Materialien, um ihre Installationen zu gestalten. Die in New York ansässige Künstlerin schöpft aus den fernöstlichen Weltanschauungen. Ihre Methode ist ein meditatives Ritual, in dem sie zuerst einen Umriss an die Wand skizziert. Danach zeichnet sie die Konturen und füllt diese in akribischer Manier mit ihren Materialien. Die Konstruktion ihrer Skulpturen ist aufwendig. Die Künstlerin hämmert Tausende von Metallstiften mit Perlen oder Knöpfen in eine Wand bzw. Platte, um ein ausgefeiltes Kunstwerk zu erschaffen.


Meditativer Schaffensprozess Die Motive sind meist klassisch asiatische Objekte, wie Tempel, Vögel, Bäume, Blumen und Buddhas. Der Prozess großer Installationen ist sehr zeitintensiv und relativ monoton. Er verlangt einen immensen manuellen Aufwand, der durch die ständige Wiederholung zu einer Art Selbstmeditation führt. Sie hämmert jeden Knopf und Nagel ungefähr 25 Mal bis er sicher sitzt. Dieser Prozess verlangt höchste Konzentration und Disziplin, vergleichbar mit der Meditation von Zen Meistern. Hwang sieht ihre Arbeit als eine Form Performance, die einen zu sich selbst finden lässt. Dieses Gefühl von Ruhe und Frieden ist in ihren Werken verankert und lädt den Betrachter ein, einen Versuch zu unternehmen, den Zustand der Erfüllung zu erreichen, wie er in der buddhistischen Weltanschauung verstanden wird. Obwohl sich ihre Werke oft auf klassische asiatische Motive beziehen, interpretiert Hwang diese Bilder durch ihr Medium neu und definiert damit auch ihr kulturelles Erbe neu. Während die Anordnung der Metallstifte und Knöpfe aus der Ferne geschlossen erscheinen, steht die zerbrechliche Struktur im Widerspruch zu der Illusion. »Annother Freedom« li. Seite: Traditionelle Motive bestimmen das außergewöhnliche Werk der Koreanerin. Faden, Knöpfe, Perlen, Nägel auf Holztafeln; 348 cm x 216 cm (b x h)

»First Wind« o. re.: Die verzerrten architektonischen Strukturen verleihen dem Werk eine beeindruckende Tiefenwirkung. Knöpfe, Perlen, Nägel auf Holztafeln, 1080 cm x 210 cm (b x h)

»Eternal Muse« u..: Auch auf dreidimensionalen Objekten erkennt man den typischen Stil der Künstlerin. Knöpfe, Perlen, Nägel auf Acrylnitril-Butadien-Styrol; 40 cm x 41 cm x 21 cm (b x h x t)

schlüsselmomente

Palast-Serie

Hwang studierte an der Hochschule für Kunst und Design in New York und besuchte das Graduiertenkolleg der bildenden Künste an der Chung-Ang Universität im koreanischen Seoul. Hwang war eigentlich ausgebildete realistische Malerin. In Folge der Ereignisse des 11. September 2001 begann sie mit ihren Installationen aus Knöpfen, Perlen und Nägeln. Durch Hwangs Technik bekommen alltägliche Gegenstände eine neue Bedeutung. Zum einen in Hinsicht auf das Recycling und zum anderen in Bezug auf die Arbeitskräfte der internationalen Bekleidungsindustrie, die nur durch Millionen von Frauen in vielen asiatischen Ländern funktioniert. Die Fertigkeiten, mit Nadel, Faden und Knopf umzugehen, hatte sie kurz nach ihrem Abschluss in einem New Yorker Atelier erlernt, welches auf Stickereien spezialisiert war. Jetzt nutzt Hwang Metallstifte, um Knöpfe auf einem Untergrund zu fixieren, die ein außergewöhnliches Bild schaffen. Sie verwendet Knöpfe, weil sie gewöhnlich und alltäglich sind, so wie die Existenz der Menschen. Es werden keine Klebstoffe oder ähnliches genutzt, so können sich die Knöpfe frei bewegen oder auch »stillstehen«, was gleichzeitig die menschliche Natur impliziert, unentschlossen zu sein. In anderen Werken verbinden unzählige Nägel Fäden miteinander, die die Verbindungen von Mensch und Kommunikationsnetzwerk zwischen scheinbar unverbundenen menschlichen Ereignissen symbolisieren.

Die Serie ist von den fünf großen Palästen in Seoul inspiriert. Die Palast-Serie gehört auch zu den Werken, die infolge eines Schlüsselmoments entstanden. Hwang war während des Anschlags vom 11. September 2001 in New York. Nachdem die Zwillingstürme einstürzten, breitete sich weiße Asche über der Stadt aus, die auch in ihrem Garten in Brooklyn niederfiel. Dies erinnerte sie an den Brand in Korea, der einen der fünf Paläste völlig zerstörte und nur Asche hinterließ. Die Verbindung zwischen den beiden Ereignissen ist das was sie hinterließen – Asche. Mit der Reinterpretation dieser Wahrzeichen will sie die Aussichtslosigkeit menschlicher Sehnsucht und Illusion aufzeigen. Hwang bringt die Nägel auf verschiedenen Niveaus auf dem Untergrund an und verleiht so jedem Werk eine beeindruckende Tiefenwirkung. Die architektonischen Elemente dieser Paläste sind langgestreckt und verzerrt. Es wird mit unserer Vorstellung gespielt. Es fühlt sich für unser Auge vertraut und gleichzeitig fremd an. Das Hauptanliegen der Künstlerin ist, dass sie mit den verzerrten architektonischen Strukturen die Spannungen aufzeigen will, die zwischen den auferlegten Einschränkungen unserer momentanen Gesellschaft und dem menschlichen Wunsch nach Freiheit herrschen. Sie hofft, dass sich die Betrachter ein wenig Zeit nehmen, um über die gegenwärtige Gesellschaft nachzudenken. Insgesamt ist diese Serie eine faszinierende Betrachtung auf Tradition, Ausdauer und die menschliche Seele. Text Dr. Sandy Alami

Fotos Ran Hwang Info www.ranhwang.com 12 20 bis 02 21

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Copyright Katharina Grosse / VG Bild-Kunst, Bonn 2020 / Foto Jens Ziehe

Kunst auf dem Abstellgleis? H a m b ur g er B a h n h o f – Museu m f ü r d ie Ge g enw a rt

Einst verband der Hamburger Bahnhof Berlin mit der Hansestadt – heute wird das Areal als Museum genutzt. Es bietet ausreichend Platz für kleine und große Ausstellungen für Gegenwartskunst von Künstlerinnen und Künstlern, die sich weltweit einen Namen gemacht haben. Allerdings muss das Gebäude dringend renoviert werden und Teile sollen abgerissen werden, um Platz für Wohngebäude zu schaffen.

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ie Invalidenstraße im Berliner Ortsteil Moabit nahe dem Hauptbahnhof – hier befindet sich eines der spannendsten Museen der Hauptstadt. Und nicht nur die Ausstellungsstücke sind beachtlich, auch die Kunststätte selbst hat schon viel erlebt. Ursprünglich wurde der Bau 1847 nach aufwendigen Bauarbeiten auf moorigem Land als Hamburger Bahnhof eröffnet.

kunst & kultur t h e ma

Doch nicht einmal 40 Jahre später wurde der spätklassizistische Bau, der zu den ältesten Bahnhofsgebäuden Deutschlands gehört, für den Personenverkehr geschlossen, da der Lehrter Bahnhof fortan die Strecke BerlinHamburg übernahm. Das große Empfangsgebäude stand somit leer und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts zum Museum umfunktioniert. So entstand dort das Königliche Bauund Verkehrsmuseum (später als Verkehrsund Baumuseum bekannt). ham b u r g e r b ah n ho f

Nach dem Zweiten Weltkrieg sorgte allerdings der neue Eigentümer, die Ost-Berliner Reichsbahn, dafür, dass sich auf dem Gelände 40 Jahre lang gar nichts tat. 1996 eröffnete schließlich das Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, das heute Teil der Berliner Nationalgalerie ist. Im Laufe der Jahrzehnte gab es auch etliche Umbauten und Erweiterungen, sodass das Museum heute nicht nur reichlich Platz für Kunst bietet, sondern auch oft Schauplatz von Events ist.


Kunstschaffende aus aller Welt »Die Malerei kann überall auftauchen: auf einem Gummistiefel, auf einem Ei, in der Armbeuge, auf den gestauchten Falten eines Tuches, auf dem Boden, entlang des Bahngleises, am Strand, im Schnee, auf einem Skulpturengebilde oder vielleicht an der Fassade und auf dem Dach«, heißt es in der Pressemitteilung zu »It Wasn't Us«, der farbenfrohen Großausstellung im Hamburger Bahnhof. Sie zeigt, dass Malerei sich nicht nur auf einer Leinwand ereignet, sondern in jede Facette unserer Umwelt eindringen kann.

Hierfür hat die Künstlerin die historische Halle sowie den Außenbereich hinter dem Museum genutzt: Entstanden ist ein »expansives Bild, das die bestehende Ordnung des Museumsraums radikal destabilisiert.« In der kaleidoskopischen Bildwelt treten Farben und Formen, die Besucher sowie die natürlichen und die von Menschen gebauten Umgebungen als Mitwirkende auf. Das Ziel: »Unsere Sehgewohnheiten, Denk- und Wahrnehmungsformen werden in einem allumfassenden, pulsierenden Farbgeschehen neu verhandelt.

Dabei verflüssigen sich die Grenzen zwischen Gegenständen und gebautem Raum, zwischen horizontaler und vertikaler Ausrichtung. Es eröffnen sich neue, fantastische und doch gänzlich reale Räume, die die Besucherinnen und Besucher zum Betrachten, Betreten und Erkunden einladen.«

In ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung im Hamburger Bahnhof präsentiert Xinyi Cheng rund 30 Gemälde, darunter eine Vielzahl neuer Werke sowie sechs Fotografien. »In ihren Bildern stehen häufig Männerfiguren im Mittelpunkt. Neben Einzeldarstellungen zeigt sie ihre Modelle auch in Interaktion miteinander. Der Umraum bleibt zumeist unbestimmt und besteht häufig aus in sich strukturierten, einfarbigen Hintergründen. Dadurch treten die Körper der Figuren aus der Fläche hervor. Ihre Beziehung zueinander, die durch zärtliche Gesten und intime Momente, aber auch rätselhafte Tätigkeiten angedeutet wird, lässt Cheng dabei offen.« In ihren Arbeiten spielt Bunny Rogers mit Identitätsvorstellungen und thematisiert Empfindsamkeit und Verletzlichkeit, Freundschaft und Außenseitertum. Dabei inspirieren sie oft Charaktere aus Fernsehserien, Videospielen und dem Internet.

In »Self Portrait as clone of Jeanne D’Arc« adaptiert Rogers die Figur Joan of Arc aus der Zeichentrickserie »Clone High«, in der eine Schule von Klonen historischer Persönlichkeiten bevölkert wird.

Die Zukunft des Museums ist ungewiss 2007 hat der Bund das gesamte Areal für rund eine Milliarde Euro an eine private Immobiliengesellschaft verkauft. Der Kopfbahnhof muss nun allerdings renoviert werden. Damit dies gelingt, plant Kulturstaatsministerin Monika Grütters nun, das Museum zurückzukaufen – auch, damit eine Schließung verhindert werden kann. Die 2004 errichteten Rieckhallen, in denen viele Ausstellungsstücke ihren Platz finden, sollen Plänen des aktuellen Besitzers zufolge allerdings abgerissen werden, damit dort Wohnungen gebaut werden können. Denn: Bislang geschützt ist nur das Hauptgebäude aus dem 19. Jahrhundert. Eine verfahrene Situation, die kein gutes Licht auf Berlin als Kulturhauptstadt wirft. Text Kristina Baum

Info www.smb.museum

Ein Besuch ist daher auch aus Gründen der aktuellen Entwicklungen absolut empfehlenswert. Während des Lockdowns im November blieb das Museum geschlossen. Coronabedingt wird es aber voraussichtlich auch in den kommenden Monaten noch zu besonderen Einlass- und Hygieneregelungen kommen. Um den Zugang zu beschränken, ist der Besuch daher ausschließlich mit einem Zeitfensterticket möglich, das vorab online gebucht werden kann.

Katharina Grosse - »It Wasn’t Us« Katharina Grosse (geboren 1961 in Freiburg i. Br.) hat in den vergangenen zwanzig Jahren zahlreiche Einzelausstellungen präsentiert, etwa 2018 in der Nationalgalerie Prag und in der Villa Medici in Rom. Von 2010 bis 2018 war sie Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf. Copyright Katharina Grosse / VG Bild-Kunst, Bonn 2020 Foto Robert Schittko, Art/Beats

Xinyi Cheng - »For A Light II«

Bunny Rogers - »Self Portrait as clone of Jeanne D’Arc«

Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin. Xinyi Cheng (geboren 1989 in Wuhan, lebt und arbeitet in Paris) wurde 2019 mit dem Baloise Kunst-Preis prämiert. Foto Aurélien Mole, Courtesy the artist / Balice Hertling

Das zentrale Werk der US-amerikanischen Künstlerin Bunny Rogers (geboren 1990 in Houston, Texas) reflektiert anhand persönlicher und popkultureller Referenzen die Vielschichtigkeit jugendlicher Weiblichkeit, damit verbundene Angst, Intensität und Narzissmus. Copyright die Künstlerin und Société Foto Courtesy the artist and Société / Matthias Völzke

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Kino Demnächst im Kino

Was geschieht, wenn die Liebe eines Lebens zerbricht? Grace (Annette Bening) und Edward (Bill Nighy) sind seit bald 30 Jahren verheiratet und leben in einem malerischen Küstenort im Süden Englands. Völlig überraschend nutzt Edward den Besuch von Sohn Jamie (Josh O’Connor), um Grace zu verlassen – wegen einer Anderen. Grace ist am Boden zerstört. Doch die willensstarke Exzentrikerin gibt nicht so leicht auf. Sie beschließt, um ihren Mann zu kämpfen ... »Wer wir sind und wer wir waren« ist ein sensibles, vielschichtiges Familiendrama über ungeahnte Schicksalsschläge, verblüffende Kehrtwendungen und die Macht der Hoffnung. In hypnotischen Bildern schildert der zweifach für den Oscar nominierte Autor und Regisseur William Nicholson den Zerfall einer Familie, was auf gänzlich klischeefreie Weise zu einer neuen Ordnung führt. In den Hauptrollen glänzen Annette Bening, Bill Nighy und Josh O’Connor. Fotos tobis

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Kino

dvd

Demnächst im Kino

Ab 10. Dezember im Handel

Ab 24. Dezember im Handel

The Peanut Butter Falcon

Endless - Nachricht von Chris

Tesla

Mit ihrem herzerwärmenden Debütfilm »The Peanut Butter Falcon« wandeln Tyler Nilson und Michael Schwartz auf den Spuren Mark Twains. Der Film erzählt die Geschichte von der wunderbaren Freundschaft zweier ungleicher Männer. Das märchenhafte Roadmovie ist zugleich ein berührendes Plädoyer fürs Festhalten an den eigenen Träumen, bei dem ein unwahrscheinlicher Held zum emotionalen und wundervoll humorvollen Zentrum des Films wird. Zusammen mit Newcomer Zack Gottsagen machen Shia LaBeouf (Nymphomaniac, Transformers) als wortkarger, aber integrer Einzelgänger und Dakota Johnson (Fifty Shades Of Grey) als engagierte und willensstarke Sozialarbeiterin den liebevoll inszenierten Film zu großem Schauspielerkino. Foto tobis

Als die verliebten Highschool-Absolventen Riley (Alexandra Shipp) und Chris (Nicholas Hamilton) durch einen tragischen Autounfall getrennt werden, gibt Riley sich selbst die Schuld am Tod ihres Freundes, während Chris in der Vorhölle gestrandet ist. Wie durch ein Wunder finden die beiden einen Weg, sich zu verbinden. In einer Liebesgeschichte, die über Leben und Tod hinausgeht, sind sowohl Riley als auch Chris gezwungen, die härteste Lektion von allen zu lernen: das Loslassen. Dreißig Jahre nach »Ghost - Nachricht von Sam« erscheint ein neuer junger Liebesfilm, der nicht nur den Glauben an die große Liebe stärkt, sondern auch den Glauben an die Liebe über den Tod hinaus. Foto Entertainment Kombinat

Der junge Ingenieur Nikola Tesla ist ein vielversprechender Angestellter in Thomas Edisons Electric Light Company. Doch schon bald zeichnet sich ein Bruch zwischen den beiden sehr gegensätzlichen Männern ab, der sie zu lebenslangen Rivalen machen wird. Der brillante aber sozial unbeholfene Immigrant Tesla wendet sich an den Industriemagnaten George Westinghouse, der fortan Teslas Arbeit an seinem bahnbrechenden Stromsystem finanziert. Gleichzeitig arbeitet der geniale Erfinder bereits ungeduldig an einem neuen ambitionierten, vom Bankier J.P. Morgan finanzierten, Projekt. Dabei begegnet Tesla Morgans Tochter Anne und steht vor der Entscheidung, sich weiter seiner Arbeit oder der Liebe hinzugeben. Ein Meisterstück, das von der Genialität des Mannes handelt, der mit seinen Errungenschaften die moderne Welt prägte. Foto leonine

kunst & Kultur

Verlosung auf Seite 82

film


Buch

ALBUM

Ab 8. Februar im Handel

Ab 12. Februar im Handel

Max & Jakob Vatermilch Fernab von beschönigenden Klischees sprechen Max und Jakob, bekannt aus dem Erfolgspodcast »Beste Freundinnen«, über alles, was Väter und werdende Väter bewegt: Wie reagiert man, wenn die Freundin schwanger wird? Wie übersteht man die Geburt? Und wann muss man ein Baby eigentlich wickeln? Unterhaltsam, witzig und gespickt mit hilfreichen Tipps erzählen die beiden Väter, warum man seiner schwangeren Freundin besser nicht sagt, dass sie dick aussieht, was man(n) unbedingt im Kreißsaal dabei haben sollte und was es für ein Gefühl ist, das erste Mal seinen Nachwuchs in den Armen zu halten. Ein absolut ehrliches Must-have für alle Männer! Max und Jakob sind bekannt durch ihren gemeinsamen, erfolgreichen Podcast »Beste Freundinnen«. Eine Beziehung, die zusammenpasst wie Romantik und Frittenfett, aber durch Herz und Humor verbunden ist. Foto Heyne

london grammar Californian Soil Das neue Album »Californian Soil« von London Grammar stellt einen wichtigen Wendepunkt der Band dar. Die Selbstfindung ist hier ganz groß geschrieben. Man will raus aus dem Chaos und rein ins ausschließlich Positive. Das Albumcover zeigt zum ersten Mal nur Sängerin Hannah Reid und nicht das ganze Trio. Wie Hannah verlauten lässt, geht es in den Songs auf dem Album vor allem darum, die Kontrolle über ihr Leben wieder zurückzuerlangen, nachdem ihnen in der Musikindustrie Frauenfeindlichkeit entgegengebracht wurde. Laut »contactmusic.com« sagte sie: »Frauenhass ist so primitiv, weswegen es so hart ist, ihn zu ändern. Aber er ist auch angstvoll. Es geht dabei darum, die Sache in sich selbst zurückzuweisen, die verletzbar oder weiblich ist. Jeder hat diese Sache. Die Platte dreht sich darum, Eigentum über mein eigenes Leben zurückzugewinnen.« Die Band selbst, gibt es schon seit 2009 und wurde während der Studentenzeit von Hannah Reid und Gitarrist Dan Rothman gegründet. Aus zunächst nur Coversongs entstanden dann eigene Lieder und schlussendlich die zwei vorherigen Alben »If You Wait« und »Truth Is A Beautiful Thing«. Foto Universal Music | Ministry of Sound

Verlosung auf Seite 82

hÖRBUCH

CD

Ab 25. Januar im Handel

Ab 4. Dezember im Handel

George Orwell Farm der Tiere

Nick cave L.I.T.A.N.I.E.S.

Patti Smith Horses

Die wirkmächtigste politische Fabel der Literaturgeschichte – gelesen von Christoph Maria Herbst. Die Tiere auf dem Hof des Säufers Mr. Jones leiden unter seinem gewalttätigen Regiment. Aber genug ist genug! Die intelligenten Schweine arbeiten ein Programm für die Befreiung vom menschlichen Unterdrücker aus. Die Rebellion ist erfolgreich. Doch selbst die, die sich aus der Unterdrückung befreien, können zu Unterdrückern werden – und bald schon leiden die Tiere unter der Diktatur der Schweine. Orwells Klassiker in zeitgemäßer Neuübersetzung mit einem Vorwort geschrieben und gelesen von Ilija Trojanow. Foto Random House Audio

Zuletzt veröffentlichte Nick Cave mit seiner Band 2019 das Album »Ghosteen«, welches mittlerweile das 17. Studioalbum der Gruppe ist. Nun erscheint ein weiteres Werk aus dem Hause Cave, diesmal in Zusammenarbeit mit dem belgischen Komponisten Nicholas Lens, der international unter anderem für seine Oper »Slow Man« (2012) bekannt ist. »L.I.T.A.N.I.E.S« nennt sich das Libretto in Form von zwölf Litaneien und erscheint am 4. Dezember über Deutsche Grammophon. Nick selbst beschreibt die anstehende Veröffentlichung auch als »Lockdown-Oper«. Gegenüber der Presse verriet Lens, dass er mit der Arbeit an dem Projekt begann, nachdem er sich während der Isolation an einem losen Ende befand und deshalb begann, seine Heimatstadt Brüssel mit dem Fahrrad zu erkunden. Foto Universal Music

»Horses« ist das Debütalbum der amerikanischen Sängerin Patti Smith. Es wurde von John Cale produziert und am 13. Dezember 1975 bei Arista Records veröffentlicht. »Horses« gilt als eines der einflussreichsten Rockalben der Musikgeschichte. Das Porträtfoto auf dem Cover stammt von Robert Mapplethorpe. Die renommierte Musikzeitschrift Rolling Stone listete das Album 2012 auf Platz 44 der 500 besten Alben aller Zeiten und die deutsche Musikzeitschrift »Sounds« lobte 1979 den »Sound, in dem Rock-Riffs und Sprachrhythmen immer mehr verschmolzen«. Patricia Lee »Patti« Smith (geboren am 30. Dezember 1946 in Chicago, Illinois, USA) ist eine US-amerikanische Lyrikerin, Punk- und Rockmusikerin, Singer-Songwriterin, Fotografin und Malerin. Sie gilt als »Godmother of Punk«. Foto Privat

Verlosung auf Seite 82

m u s i k | l i t e r at u r

KLASSIKER

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Erziehen ist ein L E I P S R KINDE

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Kleine welt t h e ma

béa beste

Foto freepik.com

m it verst ä n d nis f ü rein a n d er

Kinder sind ein Geschenk, das größte Glück auf Erden. Na, denken Sie auch gerade mit Blick auf die vergangenen Monate: Wovon reden die? Ja, zugegeben, sie riechen ganz gut und niedlich sind sie auch, wenn sie ihre kurzen Arme um einen legen und sanft ins Ohr säuseln, wie lieb sie einen haben. Aber spätestens, wenn der Schultag schon vor dem ersten Hahnenschrei die maulend-mürrische Bande an den Frühstückstisch lockt, kommen doch ernste Zweifel auf.


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Geschickt und überaus unterhaltsam hangelt sich Béa durch die Unwägbarkeiten eines wie sie es nennt »Marathon des Miteinanderlebens« und lässt auch wirklich schwierige Themen nicht außen vor. Dabei helfen ihre klingenden Strategien, wie »das Bambi-Prinzip«, zu verstehen, was Elternliebe alles bewirken kann. Dass mit einem »Zusammen« fast alles möglich ist (Drei-Musketiere-Prinzip) oder wie aus Schwächen Stärke werden (Tom-SawyerPrinzip). Und ganz wichtig: »Sich nicht alles zu Herzen nehmen: Kennen wir nicht alle die putzigen, aber eigentlich gemeinen Pinguine aus den Madagaskar-Filmen? Sie ziehen ihre Aktionen durch, und wenn jemand ihnen blöd kommt: ›Lächeln und winken!‹« Wer sich hineinliest, merkt schnell: Es geht also in Wahrheit viel weniger um ein Erziehen im eigentlichen Sinn als um das Schaffen von Bindung, um Liebe und das liebevolle Begleiten eines gemeinsamen Wachsens. Und genau das macht diese Lektüre auch so wertvoll. Wer also lieber glücklich, statt perfekt und lieber fantasievoll improvisiert, anstatt starre Regeln zu befolgen, für den sind Béas Strategien goldrichtig.

kurz gefragt KOMPASS: Was treibt Dich an?

Béa Beste: Ganz grundlegend die Freude am Leben, am Lernen und die Dankbarkeit, dass ich lebe und lernen darf! Und zum Schreiben von Büchern und bloggen: Ich möchte dazu beitragen, dass für Eltern das Leben mit Kindern schöner und entspannter wird. Ich möchte ein Stück Heiterkeit und Humor, Freude und Kreativität überall bringen, wo Kinder aufwachsen, lernen und spielen. Foto Igor Igorevich

D

as muss nicht sein, sagt die Autorin Béa Beste. Als Mutter einer bereits erwachsenen Tochter spricht die Berlinerin aus Erfahrung einerseits. Als Bloggerin, Bildungsunternehmerin, Schulgründerin und kreativer Geist voller Ideen und Zukunftslust andererseits schöpft sie aus dem reichen Erfahrungsschatz vieler Eltern, denen sie über die vielen Jahre ihrer Tätigkeit begegnet ist. Mit »Erziehen ist ein Kinderspiel« legt sie nun einen etwas anderen Erziehungsratgeber in die Waagschale der Suchenden. Mit acht genialen wie simplen Strategien, die für ein Familienleben voller Humor und Leichtigkeit sorgen sollen. Ihr Geheimnis? Gelassenheit, Humor und Improvisation!

Hand aufs Herz, gelingt es Dir immer ruhig zu bleiben und wenn ja, wie?

Ruhig? Ich? Natürlich nicht! Ich bin ein ganz großer Flummi ...! Was mir aber fast immer gelingt, ist eine Sache zu finden, die ich in jeder noch so nervigen, verzweifelten und ausweglosesten Situation noch schön - oder wenigstens irgendwie lustig - finde.. Welchen grundlegenden Rat gibst Du Eltern mit auf den Weg?

Weniger Sorgen und mehr Vertrauen in die Kinder haben und diese auch ausstrahlen und aussprechen ... Und damit weniger bewertend zuhören: Was macht diese kleinen wunderbaren Wesen aus, die aus dem Jetzt in die Zukunft gehen? Was interessiert sie, was macht sie neugierig, was macht ihnen Freude? Kann es sein, dass sie jetzt schon was entdecken, von denen ich nie eine Ahnung hatte? Und nicht ständig: »Oh Gott, Oh Gott, wie deine Noten stehen, ... da kommst du nie aufs Gymnasium, und dann ist deine Zukunft futsch! Was soll bloß aus dir werden?« Aber auch kein desinteressiertes »Das machst du schon!«, sondern immer besser ein: »Erzähl mir mehr ... «. Was würdest Du Dir im Bezug auf die nächste Generation Kinder, aber auch Eltern wünschen?

Grundsätzlich siehe Frage davor. Aber auch: Dass wir zusammen die Probleme unseres Planeten angehen, gemeinsam lernen und als Gesellschaft neu erfinden und die Klimakrise lösen!

Béa Beste Die Autorin lebt in Berlin und beschreibt sich selbst als Edupreneur, Mutter und ewiges Kind. Ihre berufliche Laufbahn hat sie schon zu den unterschiedlichsten Stationen geführt. Ihr Blog Tollabea zählt zu den reichweitenstärksten deutschsprachigen Familienblogs.

Magische Samstage für Erwachsene 2021 Das Internationale Puppentheaterfestival, Der Geizige im Brauhaus oder Das Gruseltheater auf der Burg Schönfels haben bewiesen, wie magisch und überwältigend das Puppentheater für Erwachsene sein kann. Ab Frühjahr 2021 bieten wir Ihnen zahlreiche magische Abende im Puppentheater mit unvergleichlichen Theatermomenten sowie anschließend guter Musik und Smalltalk mit unseren Spieler*innen an. Auch für das leibliche Wohl und den Gaumen wird gesorgt. Hierbei erwarten Sie Eigenproduktionen des Puppentheaters sowie tolle Gastspiele. Tipp zu Weihnachten: Verschenken Sie ein Abonnement im Wert von 45 Euro (gleicht 3 Abenden ihrer Wahl) und genießen Sie mit uns einmal im Monat in trauter Atmosphäre ein Zusammenkommen von Mensch und Fantasie. Termine im Puppentheater Zwickau:

Cyberterror 6. März 2021, 19.30 Uhr Drei Affen 3. April 2021, 19.30 Uhr Im Dunklen Finsterwald 8. Mai 2021, 19.30 Uhr Stroh zu Gold ... und andere Spinnereien / Ricdin-Ricdon 5. Juni 2021, 19.30 Uhr Hans im Glück (Historisches Dorf) 3. Juli 2021, 18.30 Uhr Puppentheater Zwickau Gewandhausstraße 3, Telefon 0375/ 2713290, www.puppentheater-zwickau.de @Puppentheaterzwickau #PuppentheaterZwickau Puppentheater Zwickau

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Übrigens: Auch Béa würde aus heutiger Sicht ein paar Dinge, die Erziehung ihrer Tochter betreffend, anders machen. Das Tolle an großen Kindern sei, dass man gemeinsam mit ihnen reflektieren könne. Also haben »meine erwachsene Tochter und ich einen Rückblick auf die Zeit, als sie klein war, gewagt: Jeder von uns hat allein drei Dinge aufgeschrieben, die richtig gut gelaufen sind. Und drei Dinge, die … na ja … besser anders gelaufen wären. Und dann haben wir verglichen!«

Dreamteam Béa Beste mit Tochter Carina

Die durchaus interessanten wie lustigen Ergebnisse kann man auf ihrem Blog Tollabea.de nachlesen. Ein Blick, der sich in mehr als einer Hinsicht lohnt. Von praktischen Elterntipps und DIY-Ideen über kindgerechte Kochrezepte, kreative Bastelspiele bis hin zu Lifestyle und Humor findet sich hier eine bunte Themenvielfalt.

Buchtipp

Erziehen ist ein Kinderspiel: 8 geniale Strategien für ein Familienleben voller Humor und Leichtigkeit Béa Beste; Georg Thieme Verlag, 2020 ISBN 978-3-4321-1066-0; Preis: 16,99 EUR

Inhalt Vom Baby zum Teenager zum jungen Erwachsenen: Kinder erziehen ist ein wahrer Marathon des Miteinanderlebens. Doch es kann auch ein Kinderspiel sein, weiß Béa Beste. Ihr Geheimnis sind Gelassenheit, Humor und Improvisation!

Verlosung auf Seite 82

Text JoKri Fotos Béa und Oliver Beste Info www.tollabea.de

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KINO

dvd

Ab 30. Januar im Kino

Ab 3. Dezember im Handel Heinzelmädchen Helvi hat es satt! Seit mehr als 250 Jahren verstecken sich die Heinzelmännchen nun schon tief unten in der »furzfinsteren« Erde vor der Menschenwelt. Während die anderen Heinzels auf der Jagd nach der größten Zipfelmütze sind, stürzt Helvi mit ihrem Tatendrang von einem Missgeschick ins nächste. Heimlich schleicht sie sich mit den Heinzeljungen Butz und Kipp ans Tageslicht und stößt direkt auf den stinkstiefeligen Bäcker Theo. Doch der hat wenig zu lachen, ruiniert ihm sein geldgieriger Bruder Bruno fast das Geschäft. Für Helvi ist klar: Ihr neuer Freund braucht Hilfe. Und wer wäre dafür besser geeignet als die Heinzelmännchen? Fotos tobis

Into the Beat - Dein Herz tanzt Als Katya Streetdance kennenlernt, eröffnet sich ihr eine völlig neue Welt: Im Gegensatz zum klassischen Ballett ist der Streetdance frei und ohne Regeln. Foto Entertainment Kombinat

Verlosung auf Seite 82

Ab 17. Dezember im Handel

The Broken Hearts Gallery Was, wenn Du Dir von jeder Beziehung, die Du je hattest, ein Souvenir aufbewahrt hättest? Nachdem Lucys letzter Freund sie verlassen hat, fühlt sich Lucy inspiriert, »The Broken Hearts Gallery ins Leben zu rufen, ein Popup-Lokal für die Gegenstände, die die Liebe zurückgelassen hat. Foto Kochfilms

buch

CD | Hörbuch

Ab 14. Dezember im Handel

Seit 13. November im Handel

Brenda Rufener

Sheku Kanneh-Mason

Du hast gesagt, wir sind zwei Sterne

Carnival of the Animals

Die Liebe zwischen Aggi und Max ist grenzenlos und für die Ewigkeit gemacht - Diese herzzerreißende und Mut machende Geschichte begleitet zwei Liebende durch alle Höhen und Tiefen angesichts unvorstellbarer Trauer und der Frage, ob Liebe alle Wunden heilen kann. Für alle Fans von Jennifer Niven und Nicola Yoon. Foto cbj Jugendbuch

Der britische Cellist Sheku Kanneh-Mason sowie seine Schwester Isata Kanneh-Mason (Opus Klassik Gewinnerin in der Kategorie Nachwuchskünstlerin Klavier) vertonen zusammen mit ihrer Familie das erste Familienalbum. In »Karneval der Tiere« spielen sie humorvolle Musiksuiten, die verschiedene Tiere durch anschauliche musikalische Motive vorstellt. Foto Universal Music

Ab 25. Januar im Handel

Ab 15. Februar im Handel

Ic4design

dirk ahner

Pierre, der Irrgarten-Detektiv ...

Die Pfefferkörner ...

»... und die geheimnisvolle Stadt der Masken«. Pierre, der Irrgarten-Detektiv, und seine Assistentin Carmen reisen nach Canal City, um das magische Maze Egg zu sehen, das nur einmal alle 50 Jahre der Öffentlichkeit gezeigt wird. Pierre und Carmen bahnen sich den Weg durch das Labyrinth, werden sie es schaffen? Foto Prestel Junior

... und der Schatz der Tiefsee«. Die 12-jährige Alice darf die Ferien bei ihrem Freund Tarun in Nordirland verbringen! Doch aus ihrem Plan, einfach nur den Sommer zu genießen, wird nichts. Foto cbj audio

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Neue Gewohnheiten etablieren . . . s o g elin g t es !

Ziele formulieren, Vorhaben schaffen, Vorsätze angehen … um dann am Ende doch zu scheitern! Ob mehr Sport, die Gewichtsabnahme, das Nachgehen eines alten oder neuen Hobbys, mehr Entspannung im Alltag … es gibt viele Dinge, die Menschen ändern wollen, es aber nicht schaffen. Neue Gewohnheiten im Alltag zu platzieren ist erst einmal auch alles andere als einfach – aber wer durchhält, der wird am Ende mit Veränderung belohnt!

Foto free pik.c

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mmer nur auf der Stelle treten, stagnieren, keine Veränderungen – das ist nichts für uns Menschen. Wir wollen von klein auf die Welt erkunden, uns entwickeln, Neues erleben. Wir setzen uns Ziele, wollen diese erreichen, beispielsweise mehr Sport machen, ein paar Kilos abnehmen, mit dem Rauchen aufhören, mehr Geld sparen, eine neue Stelle finden oder vielleicht eine neue Sprache lernen. Wenn das nur immer so einfach wäre mit den selbst gesetzten Vorhaben! Viel zu oft kommt uns nämlich der innere Schweinehund dazwischen, manchmal paart er sich auch mit Angst oder zu viel Stress und ehe wir dagegen ankommen, ist das Vorhaben auch schon gescheitert. Eigene Gewohnheiten ändern, Ziele erreichen und Veränderungen im eigenen Verhalten bewirken ist nämlich gar nicht mal so einfach. Zur Beruhigung: Es geht jedem von uns so. Nur wenigen Menschen gelingt es, kontinuierlich und gleich beim ersten Versuch am Ball zu bleiben und alte Gewohnheiten mal eben so abzuschütteln. Dahinter steckt ein neuronaler Prozess, der sich in unserem Gehirn abspielt und den wir erst einmal überlisten müssen, damit wir unser Verhalten auch wirklich nachhaltig ändern können.

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lebensstil t h e ma

N e u e G e woh n h e i t e n e t a b l i e r e n »


Erst einmal sind Gewohnheiten auch etwas sehr, sehr Praktisches. Die Natur wollte nicht, dass wir uns Dinge immer wieder neu anlernen müssen – denn dies würde unsere kognitiven Ressourcen nur unnötig beanspruchen und unser Energiehaushalt wäre im Nu leer. Deswegen geht es um Funktionalität und Effizienz: Etwas, das man immer und immer wieder gleich oder ähnlich ausführt, wo man quasi eine Art eigenen Rhythmus oder eigene Regel entwickelt hat, geht über in automatisches Verhalten – es schleift sich ein. Dies meint, dass wir beim Ausführen (oder auch schon kurz vorher) nicht mehr groß darüber nachdenken müssen … die Dinge passieren einfach, wir agieren ohne Nachdenken und verhalten uns auf eine entsprechende Art und Weise – und im Optimalfall ist das eben genau dies, was wir schon immer gemacht haben. Damit spart unser Gehirn Energie, heißt: Gewohnheiten sind evolutionär gesehen wirklich sehr sinnvoll, denn sie erleichtern uns enorm das Leben auf dieser Welt. Wir wissen, wie wir Autofahren, uns im Supermarkt verhalten, kennen unseren Job in und auswendig. Doch wenn es um kleine Veränderungen in unserem Verhalten geht, dann wird es schwer. Warum? Weil wir unser Gehirn austricksen müssen und das kostet enorm viel Kraft und ist mit tatsächlicher Anstrengung verbunden. Das Gehirn versucht gegen die Veränderung anzukämpfen – und leider gewinnt es auch ziemlich oft, was dazu führt, dass wir mit unseren Vorhaben scheitern.

Individuelle Wünsche Gesunde Ernährung, ein sportlicher Körper, mehr Erfolg im Job – Was Menschen wollen, ist unterschiedlich. Gemeinsam ist jedoch, dass wir alle gegen die Macht der Gewohnheit kämpfen müssen. Foto Bill Oxford // unsplash.com

hab ich schon immer so gemacht!

schritt für schritt

Man nehme Karl-Heinz: Bereits in jungen Jahren aß er gerne und viel, was dazu führte, dass er ein stolzes Bäuchlein vor sich hertrug. Natürlich gab es zahlreiche Versuche, sein Essverhalten zu verändern. Heute ist KarlHeinz 55 Jahre alt und wiegt stolze 115 Kilo – mit der Gewichtsabnahme hat es irgendwie nie so richtig geklappt, mit der Gewichtszunahme dafür umso besser. Was war passiert? Sport, gesunde Ernährung – das war nicht seins. Versucht hat er es trotzdem: Viele gute Vorsätze folgten Jahr für Jahr: »Im Januar melde ich mich im Fitnessstudio an, beginne ich mit dem Laufen, werde keinen Alkohol mehr trinken, achte auf meinen Lifestyle, nix mit Schokolade, nur noch Salat … oder am besten gleich Nulldiät. Je konsequenter und restriktiver, umso besser! Denn bis März will ich 30 Kilo abgenommen haben. Tja« ... und als es dann Frühjahr wurde, war Karl-Heinz frustriert, weil er keinem seiner Vorhaben nähergekommen ist und wie jedes Jahr aufgegeben hatte. Weitermachen bringt jetzt aber auch nichts mehr – probiere ich es einfach nächstes Jahr noch einmal!

Ganz wichtig, wenn man etwas in seinen Gewohnheiten oder seinem Verhalten verändern möchte: Fangen Sie mit ganz, ganz kleinen Teilzielen an. Definieren Sie dabei die Ziele ganz konkret. So wollen viele Menschen beispielsweise mehr Sport machen und vielleicht bis zum Sommer einen Bikinibody bekommen. Das ist jedoch oft unrealistisch, da wir in kurzer Zeit gar keine so durchtrainierten und definierten Körper bekommen können und zum anderen: Was heißt mehr Sport? Jeden Tag drei Stunden? Das wird schwierig, insbesondere dann, wenn es von 0 auf 100 gehen soll, heißt: Wer bisher keinen Sport gemacht hat und unfit ist, wird nicht sofort zum Ultra-Marathon-Läufer – und das in einer Woche. Starten Sie also klein: Mehr Sport, ja – aber wann, was, wie, wo, wie oft? Das kann heißen: Jeden Montag und jeden Donnerstag werde ich nach der Arbeit, also von 17.30 Uhr bis 18.30 Uhr Bewegung in Form von Spaziergängen in meinem Alltag einbauen. Das Ganze wird also wie ein fester Termin geplant und sollte somit auf der To-do-Liste stehen. Auch gut: Sich kurz vorher den Handywecker als Erinnerung stellen und die Laufschuhe in Sichtweite vor der Tür platzieren.

Ein Experte merkt gleich: Die Ziele sind schuld – zu viele, zu hoch gesteckt, nicht konkret genug und zu unrealistisch. So wie Karl-Heinz machen es jedoch viele von uns: Wir wollen alles, sofort und bitte langanhaltend und ganz einfach. Die Anstrengung, die eine Verhaltensänderung mit sich bringt, haben wir nicht mit eingerechnet. Und dass wir etwas dafür tun müssen, entgeht uns auch oft. Wir stellen uns also schon im Vorhinein unser großes Ziel vor, vergessen aber, wie steinig der Weg dahin sein kann und dass Rückschläge weggesteckt werden müssen. Dafür braucht es Strategien. Leider reagieren die meisten von uns gleich mit Aufgeben. Dabei gibt es recht gute Strategien, um seine Vorhaben auch wirklich in die Realität umzusetzen. Ganz wichtig: Kein Ergebnis kommt mal eben so vom Himmel gefallen – wichtig sind Motivation, Disziplin, realistische Teilziele und ganz viel Geduld sowie eine gute Frustrationstoleranz.

Gar nicht mal so einfach In der Vorstellung sind Veränderungen immer zum Greifen nah … dabei ist es meist doch schwieriger als man glaubt, diese umzusetzen. Hier sind Selbstdisziplin und Geduld gefragt! Foto Elias Sch. // pixabay.com

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Bei einer Ernährungsumstellung bietet es sich an, vorab alles Ungesunde auszusortieren und sich mit neuen, gesunden und frischen Lebensmitteln einzudecken. Auch hier sollte nicht zu schnell zu viel erwartet werden: Vielleicht ist es einfacher, erst einmal alle zwei Tage gesund zu essen oder einmal in der Woche einen Cheat-Day einzuplanen, als direkt auf alles verzichten zu müssen. Wer Gewicht abnehmen will, sollte realistisch bleiben: Anstatt ein Kilo in der Woche abzunehmen, kann es für das Durchhaltevermögen besser sein, ein Kilo im Monat abzunehmen. Werden es mehr, super. Aber so bleibt der Frust aus, wenn man seine vier Kilo im Monat (die auch völlig unrealistisch sind, wenn man gesund abnehmen möchte) nicht schafft. Und ein Kilo im Monat sind immerhin 12 Kilo im Jahr. Bei allen anderen Vorhaben verhält es sich ähnlich: Kleine Teilziele sollten den Weg zum großen Ziel ebnen. Bei der Zeitvorgabe ist es gut, lieber etwas großzügiger zu planen. Auch sollte man sich Strategien überlegen, wie man mit Frust – der definitiv kommen wird – umgehen kann. Direkt das Handtuch werfen kann nicht die Lösung sein. Hier empfiehlt sich Selbstliebe und Akzeptanz: Machen Sie sich bewusst, dass Rückschläge völlig normal sind. Nur, weil Sie einen Tag nicht Ihren Plan einhalten konnten (z. B. haben Sie den Sport sausen lassen oder doch das Stück Kuchen gegessen), muss man nicht aufgeben. Morgen geht es einfach weiter. Diese Einstellung sorgt dafür, dass der Druck gemindert wird und schafft zudem Raum für weitere Veränderung. Ganz wichtig: Die Belohnung. Schön, Sie haben nun einen Monat zwei Mal in der Woche Sport getrieben oder tatsächlich fünf Kilo abgenommen. Gönnen Sie sich nun etwas, was Ihnen Freude bereitet: Ein schönes Kleid, neue Laufschuhe, ein großes Stück Kuchen und dazu Kakao mit Sahne. Gehen Sie zu jedem Zeitpunkt liebevoll mit sich um und verzichten Sie ganz bewusst auf negative Gedanken, die Sie runterziehen und in denen Sie sich schlecht reden.

Geschafft Wer sich Zeit gibt, realistisch an Veränderungsprozesse rangeht, liebevoll mit sich umgeht und Rückschläge akzeptiert und bewältigt, der hat den halben Weg schon hinter sich gebracht. Foto Sincerely Media // unsplash.com

Prozess planen Die Teilziele aufschreiben und einen realistischen Zeitplan zu entwerfen, kann bei der Zielerreichung helfen. Foto Kelly Sikkwma // unsplash.com

Fokussieren Sie sich lieber auf das, was Sie bisher schon geschafft und erreicht haben. Hilfreich kann es auch sein, wenn Sie anderen, beispielsweise Freunden oder Bekannten, von Ihrem Vorhaben erzählen. Vielleicht wollen Sie eine neue Sprache lernen, mit dem Tanzen anfangen, auf der Karriereleiter aufsteigen, ein Studium beginnen? Reden Sie darüber – die anderen werden sich nach Ihrem Fortschritt erkundigen, was motivieren kann und dabei hilft, am Ball zu bleiben. Auch gut ist es, sich Gruppen anzuschließen: Sie sind ein Laufmuffel? Suchen Sie sich einen Laufpartner oder eine Laufgruppe in Ihrer Stadt. Dank Social Media sind solchen Möglichkeiten heute keine Grenzen gesetzt und zusammen erreicht man vieles schneller als alleine. Last but not least: Die Ziele sollten IHRE Ziele sein … was wollen Sie wirklich? Was ist Ihnen wichtig? Orientieren Sie sich hier nicht an anderen oder an Vorstellungen, dass die Veränderung anderen gefallen soll. Es geht nur um Sie. Schreiben Sie diese Ziele auf und bringen Sie sie in eine Reihenfolge von wichtig bis weniger wichtig. Was erhoffen Sie sich von der Veränderung? Welche Vorteile könnten dadurch eintreten?

der anfang der veränderung Der 1. Januar wird von vielen als Stichtag für ein neues Leben mit ganz vielen guten, neuen Veränderungen gewählt. Ist ja auch okay, aber leider problematisch, wenn wir es dann nicht schaffen. Müssen wir dann wieder bis zum nächsten Jahr warten, damit die Motivation hoch genug ist? Nein … denn Veränderung ist jeden Tag möglich. Jeder 1. im Monat, aber auch jeder Montag und wenn man es genau nimmt: An jedem normalen Tag können wir mit unserer Veränderung beginnen. Dies nimmt den Druck aus dem Vorhaben und zeigt, dass der Prozess dynamisch ist und angepasst werden kann. Wichtig ist auch, nicht zehn Dinge auf einmal verändern zu wollen: Mehr Yoga, abnehmen, mehr Muckis und dazu 'ne bombastische Ausdauer? Hier sollte priorisiert werden und der Fokus auf eine Sache gerichtet werden.

Die menschliche Willenskraft funktioniert letztlich nämlich wie ein Muskel und somit ist ihre Kraft irgendwann erschöpft. Deswegen lieber eins nach dem anderen erledigen – dann klappt es mit Sicherheit auch mit der gewünschten Veränderung.

Text Jessica Laqua Info www.karrierebibel.de/verhaltensmuster 12 20 bis 02 21

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Nina Dohm


Foto Oren Atias // unsplash.com

Männer

und ihre Mütter » M ama i s t d i e B e s t e ! «

Als Mutter nimmt man immer eine ganz besondere Stellung bei den Kindern ein. Sie ist oft die engste Bezugsperson und der Mensch, zu dem man insbesondere in den ersten Lebensjahren eine sehr tiefe Bindung aufbaut. Im jungen Erwachsenenalter folgt dann die Ablösung und man fokussiert sich auf andere Menschen. Aber es gibt ein Phänomen, bei dem die Bindung für immer die wichtigste bleibt: So lösen sich manche Männer nie so richtig ab und idealisieren die eigene Mutter ein Leben lang. 12 20 bis bis 02 21 21 02

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Männer und ihre mütter


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ama ist die Beste – das gilt für viele Mütter. In den meisten Fällen lieben wir unsere Mutter und haben eine gute Bindung zu ihr. Gerade in der ersten Lebensjahren spielt diese Bindung eine zentrale Rolle und kann uns ein Leben lang in unserem Bindungsmuster prägen. Ist die Mutter verfügbar, ist sie feinfühlig, versteht unsere Bedürfnisse und befriedigt sie (oder andere enge Bezugspersonen) diese, dann bauen wir Vertrauen in unsere Umwelt auf und können uns später, wenn wir eigene Paarbeziehungen eingehen, leichter binden. Das ist der Idealfall. Anders sieht es aus, wenn Bedürfnisse nicht erkannt oder erfüllt werden – langfristig können so Bindungsprobleme entstehen. Dies macht deutlich, wie wichtig die Beziehung zur Mutter ist und wie unglaublich prägend dies für unser Leben sein kann. Dass die Mutter im Leben eines jeden Menschen immer ein Thema bleibt – was sie gut gemacht hat, was sie hätte besser machen können, was uns gefehlt hat – ist nur logisch. So ganz los kommen wir von ihr nicht und das ist auch gut so. Doch es ist völlig normal und menschlich, dass wir im Teenie-Alter den Fokus weg von der Kernfamilie (und somit auch von der Mutter) richten und uns mehr auf das Außen, also Peer-Groups, fokussieren. Natürlich sind wir nicht sofort komplett unabhängig und so ganz egal ist uns unsere Familie auch nicht, aber wir interessieren uns eben mehr für die anderen Dinge, die da draußen auf uns warten: das gleiche oder das andere Geschlecht, Freunde, Partys, Hobbys. Wir suchen Orientierung, probieren uns aus, formen unsere Persönlichkeit und finden unsere Identität. Dabei rebellieren einige Teenies und machen immer das Gegenteil von dem, was die Eltern wollen. Mit Anfang 20 verlassen viele junge Erwachsene das Elternhaus, die Schule ist geschafft und ab jetzt beginnt das eigentliche große Abenteuer. Klar, so ganz vergessen sind die Eltern nicht, aber häufig wird gerade hier der Ablösungsprozess schnell deutlich, z. B. darin, dass das Kind die Eltern selten kontaktiert, nicht mehr um Tipps und Ratschläge fragt und Besuche bei vielen nur noch als Pflichttermine angesehen werden. Irgendwann bauen wir uns dann ein eigenes Leben auf, entwickeln ein eigenes Wertesystem, haben eine Vorstellung von dem, was wir in den kommenden Jahren alles erreichen wollen, binden uns an neue Partner und gründen eine eigene Familie. Doch es gibt eine ganz besondere Spezies, bei der es etwas anderes läuft: Die Müttersöhnchen, die nicht so ganz von Mama lassen können, mit jeder Frage bei ihr landen und sich Ratschläge einholen müssen – schließlich weiß Mama es eh am besten.

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Das, was Mama sagt! Auch im Erwachsenenalter holen sich viele Männer noch Rat bei ihren Müttern, beispielsweise, wenn es um Erziehungs- oder Beziehungsfragen geht. Für die Paarbeziehung kann dies enorm belastend sein.

Wenn die eigene Mutter immer die Beste bleibt und der Ablösungsprozess somit nicht erfolgreich verlief, dann kann das für das weitere Leben weitreichende Probleme mit sich bringen, insbesondere, wenn es eine Partnerin an der Seite dieses Mannes gibt. So wünscht sich wahrscheinlich jede Frau, die Nummer eins für den eigenen Mann zu sein und wichtige Entscheidungen und Themen gemeinsam zu besprechen. Blöd nur, wenn die Schwiegermama immer zuerst ins Boot geholt wird. Noch ein bisschen komplizierter wird es, wenn Kinder im Spiel sind und der Mann sich lieber Erziehungstipps bei der eigenen Mutter als bei der Partnerin holt. Hier ist Streit vorprogrammiert – und das Schlimmste: Für dieses Dilemma gibt es auch nicht so richtig eine Lösung. Denn wenn die eigene Mutter die Nummer eins ist, dann bleibt sie es meist auch, egal, was die Partnerin denkt oder sagt. Zudem neigen die klassischen Muttersöhnchen auch dazu, sich in der Partnerschaft wie ein Kind zu verhalten: Sie wollen bemuttert werden und übernehmen nur ungerne Verantwortung. Eine authentische Partnerschaft auf Augenhöhe wird so also kaum möglich sein. Im schlimmsten Fall verguckt sich der Mann in eine Frau, die der Mutter (optisch oder in ihren Persönlichkeitszügen) ähnelt. Die Schwiegermutter steht im Weg Wenn Männer die eigene Mutter idealisieren und sie auf einen höheren Sockel als die eigene Partnerin stellen, kann dies zu Krisen und sogar zu einer Trennung führen. Foto Tumisu // pixabay.com

Doch auch für die eigene Entwicklung ist es nicht unbedingt förderlich, wenn man sich als Sohn ständig über die Mutter rückversichern muss, wie man denn nun sein Leben leben soll, welche Entscheidungen gut sind, was man wann kocht und wie man sich bei welchem Wetter anzuziehen hat (überspitzt dargestellt). Ohne seine Mutter würde er sich hilflos fühlen und seinen Weg nicht finden. Oft lassen aber auch die Mütter nicht richtig los und genießen es, dass sie immer noch die wichtigste Rolle im Leben des eigenen Kindes spielen. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, der sich nicht so schnell durchbrechen lässt, erst recht nicht, wenn er über Jahrzehnte aufrechterhalten wurde.

Doch wie lässt sich das Dilemma denn nun lösen? Fakt ist, dass es für eine Ablösung niemals zu spät ist. Dem Betroffenen muss klar werden, dass dies nicht bedeutet, dass die Mutter auch weiterhin noch enge Bezugsperson sein darf, aber man sich dennoch seinen Lebensweg mit allen großen und kleinen Entscheidungen selber formen muss. Kurz gesagt: Das Ganze lässt sich lernen und funktioniert durch ein permanentes Ausprobieren. Wer bin ich eigentlich und was will ich, sollte hierbei die konkrete Leitfrage sein. Und wenn die Entscheidung getroffen (oder mit der Partnerin besprochen wurde), dann darf die Mutter ja immer noch darüber informiert werden – nur entscheiden sollte man alleine, um die Abhängigkeit aufzulösen und sich durch die Veränderung im Verhalten eine gesunde Bindung zwischen Mutter und Sohn entwickeln kann.

Text Jessica Laqua

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Allt ä g li c h e L e b ens m ittel f ü r ein g esun d es L e b en

Viele alte Hausmittel und natürliche Heilmittel für typische Wehwehchen haben durchaus ihre Berechtigung: Der Bestsellerautor und Fernsehprofessor Hademar Bankhofer hat ein ganzes Buch darüber geschrieben. In »Prof. Hademar Bankhofers Supermarkt- Apotheke« listet er gesundheitliche Probleme auf und gibt einfach umzusetzende Ratschläge mit Produkten, die in jedem Supermarkt zu finden sind.

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apo t h e k e s u p e r ma r k t »


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iele alte Hausmittel und natürliche Heilmittel für typische Wehwehchen haben durchaus ihre Berechtigung: Der Bestsellerautor und Fernsehprofessor Hademar Bankhofer hat ein ganzes Buch darüber geschrieben. In »Prof. Hademar Bankhofers SupermarktApotheke« listet er gesundheitliche Probleme auf und gibt einfach umzusetzende Ratschläge mit Produkten, die in jedem Supermarkt zu finden sind.

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen hält gesund – das wissen wir. Etliche Produkte aus dem Supermarkt können aber noch mehr: Bei konkreten Beschwerden können sie auf verschiedene Art und Weise dazu beitragen, damit wir uns besser fühlen.

»Rezepte, die fast nie Nebenwirkungen haben und sehr oft obendrein gut schmecken« – damit hat sich auch Prof. Hademar Bankhofer beschäftigt. Dabei ist ein Buchtitel entstanden, in dem auch die Rede von einer neuen Gesundheitspyramide ist: mit dem Arzt an der Spitze, dem Krankenhaus, der Apotheke und schließlich dem Supermarkt als breite Basis für ein gesundes Leben. »Prof. Hademar Bankhofers Supermarkt- Apotheke« zeigt, wie man seine Gesundheit mit alltäglichen Produkten aus dem Supermarkt unterstützen kann. Vier Beschwerden und wie man sich auf natürliche Weise behelfen kann, lesen Sie bereits hier in KOMPASS. Natürlich gesund Gesund und schön mit günstigen Lebensmitteln – ein Einkaufsberater für bewusste Verbraucher mit Gesundheitsund Pflegetipps für Alltags- und Altersbeschwerden, Volkskrankheiten und chronische Leiden. Fotos freepik.com

Ohrgeräusche – lästig und stressbedingt

Volkskrankheit Kopfschmerzen

Ohrgeräusche sind lästig und häufig eine Folge von Stress. Ein chronischer Tinnitus lässt sich aber mit einigen Lebensmitteln aus dem Supermarkt abschwächen.

Es gibt viele Ursachen für Kopfschmerzen, daher auch viele verschiedene Hausrezepte, die man einfach aus der Supermarkt-Apotheke umsetzen kann.

was hilft bei kopfschmerzen Massieren Sie mit sauberen Fingern ein paar Tropfen Pfefferminzöl in den Nacken, in die Stirn und in die Schläfen. Essen Sie wenig, am besten nur Obst oder rohes Gemüse. Zwiebeln bei Ohrgeräuschen Ein uraltes Klosterrezept: Pressen Sie eine rohe Zwiebel aus, tauchen Sie ein Stück Watte in den Zwiebelsaft. Diese Zwiebelwatte stopfen Sie ins Ohr und lassen das Ganze eine Stunde einwirken. Fotos stockking // freepik.com

was hilft bei Ohrengeräuschen Kauen Sie möglichst oft Trockenfrüchte: Datteln, Feigen, Apfelringe. Das fördert die Durchblutung im Ohrbereich. Schneiden Sie einmal am Tag drei Knoblauchzehen in dünne Scheiben und essen Sie diese mit einem kleinen Stück Vollkornbrot. Gut kauen. Wem das zu deftig ist, der kann eine geschälte Knoblauchzehe den ganzen Tag im Mund behalten und lutschen. Trinken Sie jeden Tag einen Liter Mineralwasser, das große Mengen vom Mineralstoff Magnesium enthält. Schon seit Jahren berichten Ärzte, dass Magnesium Ohrgeräusche mindern kann. Probieren Sie folgende Auflage: Rösten Sie drei Esslöffel Hirsekörner und drei Esslöffel Salz. Füllen Sie diese Mischung in ein Leinensäckchen und legen es für zehn Minuten auf das betroffene Ohr. Trinken Sie zwei bis drei Tassen Melissentee, am besten nach einer Mahlzeit, lauwarm und ungesüßt. Die ätherischen Öle der Melissenblätter haben einen beruhigenden Einfluss auf das Geschehen im Ohr.

Legen Sie rohe, frische und saftige Kartoffelscheiben auf die Stirn, solange die Kopfschmerzen andauern. Sie können zwischendurch neue frische Kartoffelscheiben auflegen. Bei nervösen Kopfschmerzen geben Sie zweimal oder dreimal am Tag zwei Tropfen Lavendelöl auf ein Stück Würfelzucker und lassen den Zucker langsam im Mund zergehen. Am besten auf der Zunge. Bei Kopfschmerzen, die bei Wetterfühligkeit entstehen, kann man auch auf ein typisches Supermarktrezept zurückgreifen. Genießen Sie einen halben Salzhering und einen Apfel. Kauen Sie acht Stück süße Mandeln langsam, aber intensiv und schlucken Sie diesen Mandelbrei erst, wenn er flüssig ist. Zerdrücken Sie drei heiße Pellkartoffeln (gedämpfte Erdäpfel), schlagen Sie diese in ein Baumwolltuch ein und lassen Sie die Kompresse so lange im Nacken liegen, bis sie kühl ist. Streichen Sie kalten Quark (Topfen) auf ein Tuch, schlagen Sie den Quark ein und legen Sie die Packung in den Nacken. Bereiten sie eine Tasse starken Schwarztee zu. Beim Ziehen des Tees mischen sie zehn zerdrückte Gewürznelken dazu. Bitte ungesüßt und lauwarm trinken. 12 20 bis 02 21

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Natürlicher gedankenbooster

pflege für die haut zur winterzeit

Wie war das doch gleich … Im stressigen Alltag entfällt uns leicht schon mal etwas, doch wenn sich Vergesslichkeit häuft, können wir unserem Gedächtnis mit einigen Hausmitteln aus dem Supermarkt auf die Sprünge helfen.

Gerade im Winter machen trockene Heizungsluft und Temperaturschwankungen unserer Haut stark zu schaffen. Mit der richtigen Pflege lässt sich trockene Haut aber einfach vermeiden. Statt teurer Cremes können sie sich aber auch mit natürlichen Lebensmitteln aus dem Supermarkt behelfen.

Prof. Hademar Bankhofer

was hilft bei vergesslichkeit Man kann mit Nahrung die Konzentration sowie das Erinnerungsvermögen stärken. Früher haben die Ärzte auf dem Land die Birnen- Nuss-Kur empfohlen. Man isst eine Woche lang jeden Tag drei vollreife, saftige Birnen und knabbert dazu zehn halbe Walnusskerne. Die wertvollen pflanzlichen Öle in der Nuss sowie die Mineralstoffe, Spurenelemente und Bioaktivstoffe in der vollreifen Birne aktivieren das Gehirn und beugen der Vergesslichkeit vor. Es macht auch Sinn, dreimal die Woche Fisch zu konsumieren, vor allem die Meeresfische Lachs, Makrele, Hering oder den heimischen Süßwasserfisch Saibling. Sie alle enthalten interessante Mengen an Omega3-Fetten, die am Aufbau von Gehirnzellen beteiligt sind. Diese Lebensmittel fördern die Konzentration: Haferflocken, Linsen, Sojaprodukte, Reis, Oliven, grüner Tee und schwarzer Tee, Thunfisch, Hüttenkäse und Weizenkeime. Auch Gerüche können das Gehirn aktivieren: Riechen Sie an frischem Basilikum oder Minze Zahllose Studien beweisen: Getränke, die Koffein enthalten, geben der Arbeit des Gehirns mehr Schwung, wenn auch nur für kurze Zeit. Eine Studie der Universität Lissabon hat ergeben: Senioren, die täglich drei bis vier Tassen Kaffee getrunken haben, hatten viel seltener Probleme beim Denken und Konzentrieren als jene, die gar keinen Kaffee oder nur eine Tasse davon konsumiert haben.

Der Buchautor ist bekannter Medizinjournalist und erfolgreicher Gesundheitsexperte auf dem Gebiet Naturheilkunde. Er versteht es, schwierige medizinische Probleme verständlich zu erklären und einem breiten Publikum nahe zu bringen. Fotos Random House // Christian M. Weiss

was hilft bei trockener haut Schneiden Sie eine reife Avocado in zwei Hälften und holen Sie das Fruchtfleisch aus der äußeren Schalenhaut. Zerdrücken Sie das Fruchtfleisch zu einem Brei und tragen diesen als Maske auf. Das Öl in der Avocado verhindert ein weiteres Austrocknen der Haut.

Prof. Bankhofers Supermarktapotheke Hademar Bankhofer; Bassermann Verlag, ISBN 978-3-517-09864-7; Preis: 7,99 EUR

Inhalt Trinken Sie jeden Tag eineinhalb Liter Wasser mit ein paar Tropfen frisch gepresstem Zitronensaft. Das liefert der Haut Feuchtigkeit von innen. Die Haut braucht Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme. Die liefert uns eine Vitalstoffmaske: Zwei Esslöffel Quark (Topfen) werden mit einem Teelöffel Honig verrührt und für 20 Minuten auf die Haut aufgetragen. Und das ist die Bananenpackung, die viele Frauen mit trockener Haut sehr schätzen: Eine reife Banane wird geschält und püriert und mit zwei Esslöffeln Buttermilch verrührt. Jetzt kommen zwei Esslöffel Naturjoghurt und ein Esslöffel Wiesenblütenhonig dazu, eventuell ein Esslöffel Kokosmilch. Nachdem Sie die Haut gereinigt und abgetrocknet haben, massieren Sie die Packung in die Haut, legen ein Handtuch übers Gesicht und genießen die Verwöhnmixtur 40 Minuten.

Dieser praktische Einkaufsbegleiter zeigt, wie man seine Gesundheit mit alltäglichen Produkten aus dem Supermarkt unterstützen kann. Ganz egal, ob es sich dabei um eine belebende Gesichtsmaske oder ein natürliches Hausmittel gegen Ihre Beschwerden handelt.

Verlosung auf Seite 82

Viele alltägliche Probleme lassen sich also in den Griff bekommen, ohne gleich zu Tabletten zu greifen. Die ältesten Hausmittel sind dabei oft die besten – denn schon früher wusste man sich bei kleinen Wehwehchen und gesundheitlichen Problemen zu helfen. »Prof. Hademar Bankhofers Supermarkt- Apotheke« führt noch etliche weitere Einsatzgebiete auf und ist somit ein kompaktes Nachschlagewerk für alle, die sich gern mit einfachen Mitteln zu helfen wissen.

Text Kristina Baum

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Buchtipp

lebensstil m u n d a r t

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Homeoffice: verändertes Arbeitsleben Ü b erw a c h un g in d en ei g enen vier W ä n d en

Viele Menschen sind bis Mitte März 2020 täglich ins Büro gegangen, nur selten gab es Homeoffice-Vereinbarungen. Mit Corona hat sich die Arbeitswelt von jetzt auf gleich verändert und so ist Homeoffice seit dem Frühjahr in zahlreichen Unternehmen Standard. Doch nicht jeder Chef findet diese Regelung gut und so gibt es einige, die ihren Mitarbeitern misstrauen, denn Homeoffice ist doch nur ein anderer Begriff dafür, dass zu Hause nicht gearbeitet wird und der Arbeitgeber zahlt, oder?

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Stattdessen haben sich viele Unternehmen mit neuer Technik ausgestattet und sich endlich mit dem Feld der Digitalisierung von Arbeitsabläufen beschäftigt. Plötzlich ging das, was Jahre besprochen wurde, ganz schnell. Viele Mitarbeiter wurden mit Notebooks ausgestattet, Zoom und andere Meeting-Plattformen wurden zur neuen Normalität und das Homeoffice wurde bei zahlreichen Menschen der neue Arbeitsplatz – gewollt oder ungewollt. Für einige hat dies sicherlich Vorteile, insbesondere dann, wenn die Arbeitsstätte weit entfernt ist und man mit Bus und Bahn pendeln muss. Die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, spart nun Zeit und reduziert gleichzeitig das Infektionsrisiko, da man mit weitaus weniger Menschen in Kontakt kommt als üblich. Für andere Menschen bedeutet Homeoffice schlichtweg Stress und der Wegfall von gewohnten (und geliebten) Strukturen.

Foto Nathana Rebouca // unsplash.com

orona hat uns alle wie ein Schlag getroffen: Von jetzt auf gleich wurde das individuelle und gesellschaftliche Leben aller Menschen weltweit verändert. Wir wurden rausgerissen aus unseren Routinen, den bekannten Alltag gab es so nicht mehr, Kontakte mussten reduziert werden und damit eben auch die Knotenpunkte im Job. Digitalisierung, der Anspruch auf das Arbeiten von zu Hause – Themen, die vor der Pandemie immer irgendwo im Raum standen, aber nicht umgesetzt wurden. Veraltete Technik, jedes Meeting musste in Präsenzform abgehalten werden, an Heimarbeit war gar nicht zu denken oder oftmals nur nach Genehmigung möglich. Und jetzt? Ein halbes Jahr später sieht das Arbeitsleben vieler Menschen komplett anders aus: Kaffeeplausch im Büro, der wöchentliche Jour fixe mit der ganzen Abteilung, Kundengespräche, Dienstreisen – all das gibt es so gut wie gar nicht mehr.

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Karriere B e r u f

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Viele junge Start-up-Unternehmen haben bereits seit der Firmengründung auf Homeoffice und das Arbeiten von unterwegs gepocht, doch große Unternehmen, kleine Firmen, die es sich nicht leisten konnten oder wollten, sind nun im Umbruch. Und nicht jeder Vorgesetzte befürwortet das Homeoffice. Kein Wunder, denn eine Kontrolle der Mitarbeiter ist so nicht mehr möglich. Woher soll der Chef denn jetzt wissen, was Frau K. und Herr B. zu Hause in ihren Heimbüros, sofern es so etwas überhaupt gibt, machen? Vielleicht wird das Telefon auf laut gestellt, der Rechner angeworfen, aber produktiv acht Stunden gearbeitet? Eher kaum. Aus diesem Grund werden einige Arbeitgeber misstrauisch, fragen sich, wofür sie da gerade zahlen. Überwachung ist ein No-Go, aber dennoch gibt es zahlreiche IT-Firmen und Detekteien, die ebendies anbieten – denn da wo Nachfrage, ist eben auch Angebot. Wer es nicht ganz so weit treiben will, beginnt nun damit, seine Mitarbeiter ständig zu kontaktieren, vom Guten Morgen bis hin zu regelmäßigen Anrufen und E-Mails kurz vor Feierabend. Nur so kann schließlich gewährleistet werden, dass der Mitarbeiter auch tatsächlich am Arbeiten ist – und wehe er ist mal nicht schnell genug am Telefon. Das schürt nämlich die Vermutungen, dass nur gefaulenzt wird.

Nebenbeschäftigung Ich bin zu Hause, also darf ich mich auch um den Haushalt kümmern? Leider nicht. Mal eben die Spülmaschine ausräumen oder einen Tee kochen geht natürlich in Ordnung, alles andere, insbesondere zeitintensive Arbeiten, sind nicht erlaubt. Fotos freepik.com | stevepb // pixabay.com

Kind & Kegel Durch die Schließung von Kitas und Schulen haben viele Eltern nicht mehr die Möglichkeit einer Betreuung. Nun heißt es also: Kind und Job flexibel miteinander vereinbaren – was durchaus auch zu Stress führen kann. Foto Arthur Hidden // freepik.com

Fakt ist, dass solch ein übertriebenes Verhalten beiden Seiten schadet: Der Mitarbeiter fühlt sich kontrolliert; es macht sich ein Gefühl von Kontrollverlust breit. Der oder die Vorgesetzte hingegen verliert den Fokus und steigert sich in Gedankenkreise rein, die zeitraubend sind und negative Emotionen gegenüber den Mitarbeitenden anfeuert. Aber wie soll hier eine Lösung gefunden werden?

Angst vor fehlern Natürlich kann es sein, dass man zu Hause nicht durchgängig acht Stunden arbeitet. Aber macht man dies denn tatsächlich im Büro? Schließlich warten auch hier zahlreiche Ablenkungen auf einen, beispielsweise der altbekannte Kaffeeklatsch mit den Kollegen. Hat man als Arbeitnehmer das Gefühl, dass man kontrolliert wird, so schleichen sich mehr Fehler ein, man steht unter Druck und hat die Sorge, ständig 150 Prozent leisten zu müssen. Zudem hinterfragt man seinen Job, die Motivation kann sinken … denn wer will schon das Gefühl haben, überwacht und kontrolliert zu werden? Zu beachten ist aber auch die Herausforderung, wenn Mitarbeiter nun zu Hause arbeiten müssen, eventuell auch der Partner zu Hause ist und sich organisieren muss, die Kinder nach Betreuung und Bespaßung verlangen und es gar keinen richtigen Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden gibt.

All das kann zu Stress führen – kommt dann noch das Misstrauen des Vorgesetzten hinzu, so ist irgendwann endgültig die Luft raus, die Leistungsfähigkeit sinkt. In solchen Fällen sollte erst einmal Toleranz seitens des Arbeitgebers gezeigt werden. Neue Strukturen, die so schnell und unerwartet aufgekommen sind, benötigen Zeit, sich in Routinen zu wandeln. Ein Vertrauensvorschuss sollte hier gewährleistet sein, ebenso sollte auf Kontrollanrufe und ähnliches verzichtet werden. Wer als Chef aber nach einer Weile der Eingewöhnung immer noch das Gefühl hat, dass der Mitarbeiter nichts Produktives zustande bekommt, sollte zunächst in das Gespräch gehen und die Problematik ansprechen. So kann gemeinsam nach Lösungen gesucht werden. Passiert hingegen dann immer noch nichts, ist der Mitarbeiter nicht zu erreichen, liefert er nicht ab, ist die Arbeit schludrig oder wird er bzw. sie von anderen während der Arbeitszeit draußen beim Einkaufen gesehen, muss die Situation diskutiert werden. Homeoffice heißt nicht bezahlte Freizeit und so herrschen auch für den Arbeitnehmer Pflichten. Zudem sind durchaus auch Kontrollen möglich, beispielsweise durch Systeme zur Arbeitszeiterfassung oder die stichprobenartige Kontrolle von E-Mails. Wer auffliegt, also nachweislich nicht gearbeitet hat, kann in solchen Fällen nämlich schnell abgemahnt werden.

Text Jessica Laqua

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Gewinnzone Artikel auf Seite 68

Artikel auf Seite 64

Endless - Nachricht von Christ ist ein neuer junger Liebesfilm, der nicht nur den Glauben an die große Liebe stärkt, sondern auch den Glauben an die Liebe über den Tod hinaus. KOMPASS verlost drei DVDs. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Endless‹ !

Vom Baby zum jungen Erwachsenen: Kinder erziehen ist ein wahrer Marathon des Miteinanderlebens. Doch es kann auch ein Kinderspiel sein, weiß Béa Beste. Ihr Geheimnis sind Gelassenheit, Humor und Improvisation!. KOMPASS verlost ein Exemplar. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Kinderspiel‹ !

Artikel auf Seite 78

Artikel auf Seite 38

Thriller Autor Elias Haller schreibt in »Meereskalt« über den Herbst an der Ostseeküste, der mit einem dramatischen neuen Fall für Silber und Finkel beginnt. KOMPASS verlost das vorgestellte Buch. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Meereskalt‹ !

Der Autor Professor Hademar Bankhofer versteht es, schwierige medizinische Probleme verständlich zu erklären und einem breiten Publikum nahezubringen. KOMPASS verlost das vorgestellte Buch. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Supermarktapotheke‹ !

Artikel auf Seite 69

Artikel auf Seite 65

Fernab von beschönigenden Klischees sprechen Max und Jakob über alles, was Väter und werdende Väter bewegt. KOMPASS verlost das vorgestellte Buch. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Vatermilch‹ !

Artikel auf Seite 65

Als Katya Streetdance kennenlernt, eröffnet sich ihr eine völlig neue Welt: Im Gegensatz zum klassischen Ballett ist der Streetdance frei und ohne Regeln. KOMPASS verlost drei DVDs. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Into The Beat‹ !

Artikel auf Seite 69

Die wirkmächtigste politische Fabel der Literaturgeschichte. KOMPASS verlost ein Hörbuch. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Farm der Tiere‹ !

Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee. KOMPASS verlost ein Hörbuch. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Die Pfefferkörner‹ !

Alle Teilnahmen senden Sie bitte bis spätestens zum 19.02.2021 oder bei früheren Terminen bis 3 Tage vor der Veranstaltung an die E-Mailadresse gewinnen@deinkompass.de. Viel Glück!

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unterhaltung

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Doc Schröter KO LU M N E

Er ist die Krönung eines jeden Sexualaktes und gilt bis heute als Mysterium, der weibliche Orgasmus. Doch wie fühlt er sich eigentlich an? Gibt es multiple Orgasmen? Was ist eine weibliche Ejakulation? Fragen über Fragen! Es waren Masters und Johnson, die als Erste die sexuellen Reaktionen von Frauen untersuchten und diesen Reaktionszyklus in vier Phasen unterteilten: Erregungsphase, Plateauphase, Orgasmus und Entspannungsphase. In der Erregungsphase kommt es zu einer verstärkten Durchblutung des gesamten Körpers, besonders von Scheide, Klitoris und inneren Schamlippen. Auslöser sind innere Faktoren wie Fantasien und äußere Stimulanz, sprich Reizung der Sinnesorgane. In der folgenden Plateauphase erreicht Frau den Zustand höchster Erregung vor dem Orgasmus. Blutdruck, Herz- und Atemfrequenz sowie Muskeltonus erhöhen sich. Schamlippen und Klitoris schwellen an, das vordere Drittel der Scheide verengt sich und umschließt im Fall eines Koitus den Penis fest – sog. orgastische Manschette. Das hintere Scheidendrittel hingegen erweitert sich in Vorbereitung der Aufnahme des Spermas. In der Orgasmusphase schließlich kommt es zu rhythmischen Kontraktionen der Beckenbodenmuskulatur, die sich auf den gesamten Körper ausbreiten können. Blutdruck, Herz- und Atemfrequenz sind jetzt am höchsten, die Skeneschen Drüsen, die sich beidseitig der Harnröhrenöffnung befinden, geben ein milchiges Sekret, das weibliche Ejakulat, ab. Gleichzeitig kommt es zu einer Bewusstseinsveränderung, einer Art Schwebezustand: Rhythmische Kontraktionen, untenrum, maximale Happiness obenrum! Während der Entspannungsphase bildet sich die Erregung zurück, Müdigkeit macht sich breit. Poetischer formuliert es der Franzose: la petite mort, der kleine Tod. Der Orgasmus dauert übrigens wenige Sekunden bis mehrere Minuten und laut Studien bekommt nur etwa jede 3. Frau regelmäßig einen. Im Gegensatz dazu klappt es gewöhnlich bei 80 Prozent der Männer. Bleibt nach der Ekstase ein hohes Erregungsniveau erhalten, sind auch mehrere Orgasmen hintereinander möglich.

der lustvolle höhepunkt

Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

Orgasmen sind gesund! Sie helfen beim Entspannen, bauen Stress ab, stimulieren das Immunsystem und können sogar das Risiko, an Herzinfarkt und bestimmten Krebsleiden zu erkranken, senken. Und welche Rolle spielen nun Klitoris und G-Punkt? Die Klitoris besteht aus der sichtbaren Klitoriseichel, der sog. »Perle«, die von einer kleinen Vorhaut geschützt wird, dem Klitorishals, den Schwellkörpern und den Schenkel. Sie ist ca. 11 cm lang, Schenkel und Schwellkörper umschließen die Scheidenwand. Die meisten Frauen müssen klitoral stimuliert werden, ob manuell oder oral bleibt dem Partner/ der Partnerin überlassen, um zum Orgasmus zu kommen! Der G-Punkt befindet sich ca. 4 bis 5 cm vom Scheideneingang entfernt, hinter der vorderen Scheidenwand. Man findet den G-Punkt am ehesten, wenn man ein oder zwei Finger entlang der Vorderwand der Vagina möglichst weit einführt und dort mit den Fingerkuppen in Richtung Bauch drückt. Manche sagen, dass sich das Areal leicht rau und erhaben anfühlt. Allerdings ist jede Frau einzigartig, weshalb diese G-Zone auch direkt hinter dem Eingang der Scheide oder ganz in deren Inneren liegen kann. Ein kleiner Tipp: Für die Erkundung wie auch die Stimulation eignet sich ein G-Punkt-Vibrator perfekt. Und was ist, wenn ich nicht komme? Keine Sorge, eine generalisierte Anorgasmie, bei der es nie zu einem Orgasmus kommt, ist tatsächlich sehr selten. Fakt ist: Beim Masturbieren klappt es fast immer. Sexuelle Zufriedenheit ist nicht gleich Orgasmus. Einmal läuft es besser mit dem Liebesspiel ein andermal eben nicht. Der Orgasmus lässt sich durch mentale und körperliche Stimuli beeinflussen. Also schaltet Euern Kopf aus! Macht klare Ansagen! Lasst Euch fallen! Benutzt Sexspielzeug, trainiert Euern Beckenboden – Stichwort Liebeskugeln – und lasst Euch nicht unter Druck setzen! Der Orgasmus einer Frau fängt im Kopf an, ist höchst intim, einzigartig und individuell.

röter

Euer Uwe W. Sch

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M o n a t sho r oskop

Dezember, Januar & Februar Wintermonate Zum Winter gehören die Monate Dezember, Januar und Februar. Der Winter (von althochdeutsch »wintar«) ist die kälteste der vier Jahreszeiten in den subtropischen, gemäßigten, subpolaren und arktischen Klimazonen der Erde. Astronomisch bzw. kalendarisch beginnt der Winter mit der Wintersonnenwende – dem Zeitpunkt, zu dem die Sonne senkrecht über dem Wendekreis der anderen Erdhälfte steht und die Tage am kürzesten sind.

Neue Kraft

Zur Ruhe kommen Liebe

Gesundheit

Beruf

Venus und Mars liefern Konfliktstoff, es wird nicht leicht sein, Ihre geliebte Coolness zu bewahren. Paare sind häufig anderer Meinung, erst zu Beginn des neuen Jahres glätten sich die Wogen wieder. Singles fehlt bis Ende Januar die Lust, aktiv nach einem Partner zu suchen. Danach sind Sie offener für Flirts und nette Begegnungen. Ihre Lust auf Sport und Action ist im Winter eher mäßig. Ihr Energielevel ist niedriger, daher ist Ihnen ein leichteres Trainingsprogramm zu empfehlen. Sonne und Jupiter helfen Ihnen, innerlich schnell zur Ruhe zu kommen. Es fällt Ihnen leicht, sich zurückzulehnen und vom Stress zu distanzieren. Meditation und bewusste Achtsamkeit im Alltag tragen viel dazu bei. Ihre Verpflichtungen und anstrengenden Aufgaben verlangen Ihnen viel Disziplin ab. Als Steinbock sind Sie zwar durch nichts aus der Ruhe zu bringen, doch jetzt spüren auch Sie, dass man nicht alles im Alleingang schaffen kann. Teamwork ist nötig, um gewohnt erfolgreich zu bleiben.

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Die Konstellation von Venus und Mars bringt Sie in der Winterzeit so richtig in Stimmung für alles, was zu zweit mehr Spaß macht. Sie frischen Ihre Beziehung auf und fühlen sich bei Ihrem Partner geborgen. Singles sind in Fahrt, suchen aktiv nach einem Partner und werden in kürzester Zeit fündig. Sie können sich verlieben und sind bereit für eine Beziehung. Energieplanet Mars unterstützt Sie dafür ab Januar bestens. Sie entwickeln neue Kraft, sind beweglich und zuversichtlich. Selbstzweifel gehören der Vergangenheit an, Sie wissen, was Sie können. Auch die Ästhetik ist Ihnen wichtig. Sie achten auf Ihr Gewicht, essen gesund und sorgen regelmäßig für die nötige Erholung. Bis Ende Januar sind Sie kreativ und punkten mit Ihren Ideen. Ab Februar bringt Merkur allerdings finanzielle Überraschungen mit sich, nicht geplante Ausgaben gehen ins Geld. Doch das kommt auch schnell wieder rein, denn Sie arbeiten sehr motiviert.

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Mars verpasst Ihnen zum Jahresende einen enormen Drive. Singles sind beim Flirten kaum zu stoppen. Doch Vorsicht: Venus zeigt, dass es ohne Fingerspitzengefühl nicht geht. Paare fordern sich gegenseitig ganz schön, Sie wollen gemeinsam viel bewegen und haben doch häufig ganz unterschiedliche Vorstellungen. Aber so bleibt es zumindest spannend. Im Januar verfügen Sie über große Energie und trauen sich auf allen Gebieten mehr zu. Im Alltag sind Sie leistungsstark und punkten mit blitzschneller Reaktion. Bei sportlichen Wettbewerben sind Sie daher ein Favorit für die ersten Plätze. Sie geben Gas und achten dabei doch stets darauf, Ihre gute Kondition und den Körper mit hochwertiger Nahrung und der nötigen Pflege zu verwöhnen. Geduld zahlt sich aus. Ab Februar ernten Sie im Job die verdiente Anerkennung und können Ihre Position sichern. Ihre Konzepte und Ihr Können überzeugen.

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Gesundheit

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Jetzt schleicht sich Beziehungsroutine ein. Gerade zum Jahreswechsel sollten Sie mehr Gefühl und Ideen investieren, um die Liebe frisch und lebendig zu halten. Singles sind sehr mit sich selbst beschäftigt und hinterfragen ihre Vorstellungen von der Liebe. Bei neuen Flirts lohnt es sich, trotzdem offen zu sein und Bewerber nicht vorschnell auszusortieren. Jupiter wirkt auf Sie und Ihre Konstitution sehr günstig. Sie achten auf sich und Ihre Gesundheit. Ab Januar sind Sie gern im Freien und laufen an schönen Tagen durch die Natur. Dank Neptun finden Sie am Abend auch schnell zur Ruhe und können tief entspannen. Im Februar zählt für Sie der Sicherheitsgedanke besonders. Sie achten im Job auf die Bezahlung, auf Altersvorsorge und alles, was am Ende auf Ihrem Konto übrigbleibt. Doch: Geld ist nicht alles, auch der Spaß an der Arbeit ist wichtig. Sie interessieren sich jetzt nur für das Teuerste und geben recht viel aus. Vorsicht!

H o r oskop

Beruf

Im Dezember entwickeln sich Singles zu Kontaktgenies. Sie verschicken Likes und kommen so online mit interessanten Menschen in Kontakt. Paare haben einen guten Draht zueinander, die Gespräche sind von großer Harmonie geprägt. Im neuen Jahr können Ihnen die Sterne dann sogar ein besonderes Highlight bescheren, Sie dürfen gespannt sein. Eine ungewöhnlich starke Intuition hilft Ihnen im Januar dabei, alles rund um Fitness und Gesundheit sinnvoll zu gestalten. Ihr Selbstvertrauen wächst und Sie finden die richtige Mischung aus Bewegung, Relaxen und Meditation. Ab Februar liefert Venus beste Impulse für Wellness und Pflege. Sonne und Merkur ermöglichen Ihnen im Job mehr Anerkennung und eine bessere Bezahlung. Sie haben das richtige Gespür für das, was angesagt und lohnenswert ist. Zudem entwickeln Sie die besten Ideen und verbessern das Teamwork. Tipp: Seminare und Weiterbildung bringen die erhofften Effekte.

Achtung, Routine!

Viel Energie Liebe

Beruf

Mehr Selbstvertrauen

Totale Euphorie Liebe

Gesundheit

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Venus und Mars bringen im Winter herrlich beschwingte Flirtimpulse, die Singles total euphorisieren. Sie könnten einen besonderen Menschen aufspüren. Paare verstehen sich prächtig und geben sich wunderbar verspielt. Auch der Alltag läuft gut und gemeinsame Vorhaben kommen voran. Venus zaubert Ihnen jetzt ein besonderes Lächeln ins Gesicht. Ihr Charisma ist stark, Sie pflegen sich ausgiebig und fühlen sich einfach gut. Beautytreatments und Wellness wirken nun besonders intensiv. Doch das ist noch nicht alles: Powerplanet Mars schiebt an und motiviert Sie für Sport und Fitnesstraining. Ihre Ausdauer ist größer und Sie kommen quasi nie außer Atem. Man wird Sie um Ihre kreativen Ideen beneiden. Bis Ende Februar lassen sich Kunden überzeugen, Geschäftskontakte verbessern und Produktlinien optimal präsentieren. Das macht sich auch finanziell positiv bemerkbar, Ihr Konto ist im Plus.


Imp r e ss u m Ziemlich belastbar Liebe

Gesundheit

Beruf

Bei Paaren geht es hoch her. Sie neigen dazu, stark auf ihrem Standpunkt zu bestehen und die Meinung des Gefährten anzuzweifeln. Ende Dezember läuft es dann wieder entspannter, Kuschelkurs ist angesagt. Singles haben ziemlich hohe Ansprüche und suchen nach einem unerreichbaren Traumpartner. Ab dem neuen Jahr liefert Venus dann doch noch etwas Passendes. Nervlich sind Sie im Winter ziemlich belastbar. Sie bleiben cool, selbst wenn Stress angesagt ist. Trotzdem: Beim Sport sind Sie nicht so belastbar und sollten sich lieber öfter Relaxzeit nehmen. Sammeln Sie durch ein gutes Buch Anregungen für Ihre Fantasie, das hilft nun besonders beim Abschalten. Sie wollen sich behaupten und im Job nicht klein beigeben. Konflikten gehen Sie nicht aus dem Weg, wenn Sie sich Vorteile davon versprechen. Merkur macht Sie dabei auch eloquent und überzeugend. Am Ende holen Sie das Beste für sich raus und verdienen auch noch besser. Merkur spült ab Februar mehr Geld in die Kasse.

Extraportion Kraft Liebe

Gesundheit

Venus und Mars bieten Singles beste Chancen, um andere auf sich aufmerksam zu machen. Bis Ende Dezember tändeln sie hier und dort, danach fällt es ihnen leichter, sich zu entscheiden. Paare ziehen an einem Strang und lassen Energien und Interessen zusammenfließen. Viel Zeit zum Reden bleibt jetzt allerdings nicht, denn sie wollen gemeinsam aktiv sein und viel erreichen. Ein feuriger Mars versorgt Sie mit einer Extraportion Kraft. Sie sind angriffslustig und trauen sich im Winter mehr zu. Ab Januar liefert die Sonne auch noch mehr Lebensfreude und Zuversicht. Es fällt Ihnen leicht, mit sich selbst ins Reine zu kommen und seelisch ausgeglichen zu sein. Sie setzen bewusster auf BioProdukte und möglichst natürliche Pflegeserien. Erfolge stellen sich ein und die Anerkennung, die Sie erhalten, baut Sie auf. Mars sorgt für super Motivation und enormen Fleiß. Rechnen Sie genau nach und bestehen Sie auf eine faire Bezahlung. Und schauen Sie beim Shopping genau hin.

Gesundheit

Beruf

Paare fühlen sich gegen Ende des Jahres besonders vertraut. Gemeinsame Gespräche bringen sie dabei einander näher. Auch bei Singles tut sich was. Ab Januar prickelt es bei einer Begegnung dann besonders intensiv und aus einem Flirt kann tatsächlich eine Beziehung entstehen. Sonne und Jupiter ermöglichen Ihnen im Januar eine stabile Gesundheit. Sie tun viel für sich und Ihr Wohlbefinden und legen großen Wert auf eine optimale Work-Life-Balance. Ab Februar haben Sie mehr Lust auf Pflege, Wellness und Ruhepausen. Ob in Form von Beautytreatments, Masken oder Massagen: Was immer Sie sich Gutes tun, wirkt besonders intensiv auf Sie. Auch Ihre Verdauung ist nun robuster. Es fällt Ihnen nun leicht, im Job weniger bescheiden zu sein und Ihre Talente gezielter einzusetzen. Anerkennung ist Ihnen sicher und Sie behaupten sich innerhalb eines Teams ebenso wie als Freelancer. Bewerbungsgespräche und Preisverhandlungen laufen prima.

Herausgeber: FIRST AGENCY event + verlag UG KOMPASS Stadtmagazin ist ein Produkt der FIRST AGENCY event + verlag UG, vertreten durch Anja Uebel Kolpingstraße 24, 08058 Zwickau , Tel. 0375 2898980-2, Fax 0375 2898980-9, info@deinkompass.de, www.deinkompass.de Layout, Satz & Grafik: FIRST AGENCY event + verlag UG

Waage 24.9. – 23.10.

Work-Life-Balance Liebe

Beruf

Volle Harmonie Liebe

Gesundheit

Beruf

Singles präsentieren sich Ende Dezember begehrenswert, man wird auf Sie aufmerksam. Sie sind offen für eine Bekanntschaft, brauchen aber noch Zeit, bis Sie sich mental öffnen mehr daraus wird. Bei Paaren läuft es wechselvoll, Venus und Mars liegen im Widerstreit. Mal dominieren Harmonie und Zärtlichkeit, mal ist eine heftige Diskussion angesagt. Doch das hat auch was für sich, denn langweilig wird es sicher nicht. Diesen Winter lohnt es sich für Sie, sich bei Wellness und Pflege gründlich zu verwöhnen. Dank Venus relaxen Sie schneller als sonst und reagieren auf kosmetische Produkte, Cremes und alles, was Ihrem guten Aussehen dient, besonders gut. Nicht so motiviert sind Sie in Sachen Bewegung. Ihr Energielevel ist eher mittelmäßig und Sie lassen es entspannt angehen. Im Februar gehören Sie zu den kreativsten Sternzeichen. Venus inspiriert Sie, alle kreativ Tätigen erleben ein Schaffenshoch.

Titelbild: hayalalex // freepik.com Anzeigen: Anja Uebel, info@deinkompass.de Redaktion: Jessica Laqua, Vivien Schramm, JoKri, Dr. Sandy Alami, Kristina Baum, Friedrich List, Amy Li, Valeriya Skorobagatko, Natalie Scheffler, Valentin Beige, Uwe. W. Schröter Terminredaktion: Kati Störch Verteilung und Vertrieb: An über 550 Auslagestellen in Zwickau und Umland, Erzgebirge, Vogtland sowie Chemnitz und Umland. Kostenloser Vertrieb in Geschäften, Restaurants, Cafés, Bars, Galerien, Hotels, Pensionen, Autohäusern, Kinos, Arztpraxen, Steuerkanzleien, Rechtsanwaltskanzleien, touristischen Einrichtungen u.v.m. Druck: Akontext Monatliche Druckauflage: 15.000 Stück Erscheinung: am Ende eines Monats für den Folgemonat Nächster Redaktionsschluss: 19. Februar 2021 Nächster Anzeigenschluss: 22. Februar 2021

Zeit nehmen

Lebenskraft Liebe

Gesundheit

Beruf

Ihre Ausstrahlung zeigt Wirkung, Sonne und Venus lassen Singles magnetisch auf einen möglichen Gefährten wirken. Spätestens Ende Dezember sind sie von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt. Auch bei Paaren prickelt es intensiv und sie frischen ihre Gefühle füreinander auf. Gute Gespräche und zärtliche Romantik sorgen dafür, dass das gemeinsame Band noch fester geknüpft wird. Die Januarsonne schenkt Ihnen im neuen Jahr mehr Drive und eine große Portion Lebenskraft. Sie behaupten sich, können sich mehr zutrauen und tanken neues Selbstbewusstsein. Doch Sie nehmen sich auch Zeit für Achtsamkeit: Meditation und Yoga spielen in Ihrer Freizeit eine große Rolle. Der Weg nach oben ist offen, Ihr berufliches Engagement lohnt sich jetzt auch finanziell für Sie. Merkur hilft Ihnen dabei, andere zu überzeugen und kluge Ideen zu entwickeln. Ab Februar ergeben sich Chancen auf Schnäppchen und gewinnbringende Verkäufe.

Liebe

Gesundheit

Beruf

Singles lernen jetzt besonders gut online Leute kennen, bei Paaren dominiert Harmonie, doch Mars verhindert, dass es langweilig wird. Sie lassen ihre Energien zusammenfließen und bringen zusammen eine Menge zustande. Familienplanung ist begünstigt. Zufriedenheit und Ausgeglichenheit sind jetzt greifbar und Sie sind stark, charismatisch und zuversichtlich. Beim Sport und im Alltag geben Sie Gas und kommen schnell ans Ziel. Doch nicht nur Action ist angesagt, Venus weckt bis Ende Januar den Genießer und Gourmet in Ihnen. Sie nehmen sich Zeit für sich, kochen gern und erholen sich dabei wunderbar. Mars motiviert Sie, ehrgeizige Ziele in Angriff zu nehmen. Sie arbeiten gern, achten dabei aber stets auf Fairness und sinnvolles Teamwork. Venus liefert dazu noch kreativen Input. Auf finanzieller Ebene neigen Sie dazu, mehr Geld für Schönes und Luxus auszugeben, trotzdem werden Sie Ihre Grenzen nicht überschreiten.

Der Abdruck von Veranstaltungshinweisen erfolgt ohne Gewähr. Nachdruck, Speicherung, Vervielfältigung und Verbreitung in elektronischen und nichtelektronischen Medien vollständig oder auszugsweise nur mit verheriger schriftlicher Genehmigung. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Urheberrechte für Beiträge, Fotografien, Zeichnungen und Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag bzw. bei den Autoren. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Vorlagen kann keine Garantie übernommen werden. Veranstalter, die honorarpflichtige Fotos zur Ankündigung ihres Programms an die FIRST AGENCY event + verlag UG übergeben, sind für die Forderungen des Urhebers selbst verantwortlich. Überschriften und Einleitungen werden vom Verlag gesetzt. Leserbriefe, Anzeigen und namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. 12 20 bis 02 21

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