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NaturNah – Biodiversität bei den Stadtwerken
NaturNah
Stadtwerke setzen auf tierische Vielfalt
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Die Stadtwerke Konstanz bauen auf die Kraft der Natur und haben auf ihrem Betriebsgelände zwei große Blumenwiesen angelegt. Viele Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und andere Insekten schwirren um Margeriten, Witwenblumen und Hornklee – es summt und brummt. Die naturnahe Wiese mit heimischen Pflanzen wird selten gemäht, damit sich die Pflanzen ungestört entwickeln können. Das freut Insekten und sorgt für mehr Artenvielfalt.
Warum eine Blumenwiese auf dem Betriebsgelände? Die weltweite Situation ist dramatisch: Die Zahl der Insekten und Vögel ist deutlich gesunken. Das Artensterben ist eines der großen Probleme der Gegenwart. Biodiversität (Biologische Vielfalt) ist daher eines der wichtigsten Umweltthemen. Der Weltbiodiversitätsrat warnt: In den nächsten Jahrzehnten sind bis zu eine Million Tier- und Pflanzenarten weltweit vom Aussterben bedroht. Die Stadtwerke Konstanz beteiligen sich deshalb am Projekt „Konstanz summt“ von BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) und NABU (Naturschutzbund).
Großes Projekt am Seewasserwerk
Das erste gemeinsame Vorhaben wurde am Seewasserwerk im Stadtteil Staad gestartet. Die großen Flächen, die bisher schon eine reiche Pflanzenvielfalt zeigten, wurden noch bunter. „Wir möchten einen Beitrag dazu leisten, dass wieder mehr Natur in der Stadt Platz hat“, sagt Sebastian Daus, der Leiter des Bereichs Trinkwasser bei den Stadtwerken. Gemeinsam mit der für den BUND tätigen Landschaftsplanerin wurden Ideen für das komplette Gelände entwickelt. Weitere MitstreiterInnen waren Studierende der Hochschule HTWG Konstanz. Im Rahmen eines Semesterprojekts haben sie gemeinsam mit ehrenamtlichen HelferInnen des BUND Konstanz und des NABU eine Fläche am Wasserwerk naturnah gestaltet. Sie pflanzten heimische Bäume, Beerensträucher, Wildstauden und Kräuter. Außerdem stellten sie zwei Vogelhäuschen auf. Wie wichtig naturnahe Flächen in der Stadt sind, zeigen zwei spezielle Elemente vor dem Pumpwerk: Die Studierenden legten ein Sandarium und einen Totholzhaufen an. Denn über 70 Prozent der Wildbienen-Arten legen ihre Nester im Boden oder in Steilwänden an. Sie graben ihre Brutröhren in lehmhaltige Erde oder Sand. Im Totholz finden Insekten, Vögel und andere Tiere Unterschlupf, Nahrung und Nistgelegenheiten.
Lehrpfad mit Schautafeln
Über diese Zusammenhänge informieren die Stadtwerke mit Schautafeln am Wasserwerk. Auf ihnen wird alles erläutert und man bekommt bei einem Spaziergang Anregungen für den eigenen Garten. Denn die Stadtwerke wollen wie BUND und NABU aktiv zu einem Natur-Netzwerk in der Stadt beitragen und andere Firmen oder Privatleute ermuntern, einen Beitrag zum Artenschutz zu leisten. Es folgen weitere Vorhaben. Auf dem Gelände des Fährebetriebs sind ebenfalls im Rahmen von „Konstanz summt“ einige Maßnahmen geplant, so sollen etwa die dortigen, großen Flächen nicht mehr so intensiv wie bisher gemäht werden, damit sich eine zunehmende Vielfalt an Pflanzen und Tieren einstellt. Erste Überlegungen gibt es auch für die naturnahe Gestaltung von weiteren Flächen auf dem Betriebsgelände – ganz nach dem Motto „Die Stadtwerke summen“.
Weitere Infos gibt es unter www.bund-konstanz.de/naturschutz/konstanz-summt www.stadtwerke-konstanz.de
Konstanz summt
Im Jahr 2019 wurde das Projekt „Konstanz summt“ ins Leben gerufen. In Kooperation mit der Stadt gestalten der BUND Konstanz und NABU Konstanz öffentliche Flächen, Firmengelände und Gärten sozialer Einrichtungen insektenfreundlich um. Blühflächen werden angelegt, insektenfreundliche Sträucher und Stauden angepflanzt. Darüber hinaus gibt es informative Veranstaltungen zum Thema Insekten und abwechslungsreiche Umweltbildungsarbeit für Kinder. Und wer kann mitmachen? Bei „Konstanz summt“ kann jede Firma/ Institution mitmachen, die eine Grünfläche zur Verfügung hat und diese gern umgestalten möchte.
Zahlreiche Vorteile
• Artenschutz: Ein naturnaher Garten bietet zahlreichen
Insekten, Vögeln und Kleinsäugern einen Lebensraum. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. • Kosteneinsparung: Der Pflegaufwand ist gering. Kosten für die aufwendige Pflege von traditionellen Park- und Grünanlagen können gespart werden. • Aufenthaltsqualität: Ein vielfältiger, farbenfroher Insektengarten entspannt das Auge und lädt zum Verweilen ein.