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PrimaKlima – Aktiver Klimaschutz in Kreuzlingen
PrimaKlima
Seit Jahren fördert die Konstanzer Schwesterstadt Kreuzlingen aktiv den Klimaschutz. Um die Anstrengungen zu intensivieren, definierte der Stadtrat die Bereiche Natur, Umwelt und Energie als Aufgabenschwerpunkte im aktuellen Legislaturprogramm. Parallel dazu verabschiedete er über 100 Maßnahmen zum Klimaschutz, die bis ins Jahr 2033 umgesetzt werden sollen.
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Der Klimawandel ist Realität. Mittlerweile wird die globale Bedrohung von den meisten Staaten anerkannt und entsprechende Ziele und Gesetze definiert, um das Klima und damit unseren Planeten zu retten. Mit konkreten Maßnahmen in den Bereichen Biodiversität, Energie, Wasser und Mobilität setzt Kreuzlingen ein starkes Zeichen: Taten statt Worte lautet die Devise. Deshalb bezieht die Stadt Kreuzlingen, wenn immer möglich auch die Bevölkerung mit ein und unterstützt sie mit spezifischen Angeboten. Umdenken erfordert Zeit
Ein aktuelles Beispiel aus dem Bereich Biodiversität: Um die Artenvielfalt zu fördern, steht der Kreuzlinger Bevölkerung seit Mai 2022 Tim Schoch als Berater für Naturgärten kostenlos zur Verfügung. Der Biologe weiß aus Erfahrung, dass die Vorbildfunktion allein nicht genügt. Kreuzlinger BürgerInnen, die in ihrem Garten oder auf ihrem Balkon mehr für die Natur tun wollen, können sich bei Tim Schoch für eine Beratung melden. Er gibt dann Empfehlungen, Tipps und Tricks was zur Förderung der Biodiversität und für mehr Natur im Garten gemacht werden kann.
Mit dem E-Bike zur nächsten Sitzung: Den Mitarbeitenden der Stadt Kreuzlingen stehen sie kostenlos zur Verfügung.
Sanierungsquote von Gebäuden erhöhen
Tim Schoch stellt fest, dass immer mehr Menschen ihren eigenen Beitrag zum Schutz und zur Förderung der Biodiversität leisten wollen. Dies zeigt sich auch in den Gärten: Thuja und Kirschlorbeerhecken werden durch verschiedene einheimische und ökologisch wertvolle Wildsträucher ersetzt. Im ehemaligen grünen, perfekt gepflegten Rasen, erblühen mehr und mehr Blumen, Kräuter und wilde Ecken werden mit Stein, Ast- oder Laubhaufen ergänzt. „Es braucht aber noch viel Zeit und Engagement von vielen“ , sagt er „um ein komplettes Umdenken in allen Köpfen zu erreichen, so dass wilde Ecken als bewusst angelegte und für die Natur wertvolle Strukturen angesehen werden“ .
„Es braucht noch viel Zeit und Engagement von vielen, um ein komplettes Umdenken in allen Köpfen zu erreichen, so dass wilde Ecken als bewusst angelegte und für die Natur wertvolle Strukturen angesehen werden.
Tim Schoch, Berater für Naturgärten & Biodiversität
Sparsamer Umgang mit Energie
Im Bereich Energie setzte der Stadtrat mit der Ratifizierung der „Klima- und Energie-Charta Städte und Gemeinden“ ein weiteres starkes Zeichen. Und 2006 erhielt Kreuzlingen die Auszeichnung „Energiestadt“ . Dieses Label gehört zu den effizientesten Programmen von EnergieSchweiz. Beim Re-Audit 2018 erreichte Kreuzlingen einen Erfüllungsgrad von 73 Prozent. Im Zusammenhang mit dem Energierichtplan steht auch die Verbrennung von fossilen, nicht erneuerbaren Energieträgern wie Erdöl und Kohle. Sie setzen klimaschädigende Gase wie CO2 frei. Mit der Sanierung bestehender Gebäude können die Emissionen von Klimagasen reduziert werden. Die Stadt Kreuzlingen und der Kanton Thurgau unterstützen deshalb die energetische Sanierung von Gebäuden mit verschiedenen Maßnahmen. Unter anderem mit Förderbeiträgen und kostenloser Energieberatung.
Mobilität
Klimaschutz betrifft auch die Mobilität, für die im Maßnahmenplan zahlreich Punkte vorgesehen sind. Kreuzlingen übernimmt wichtige Zentrumsfunktionen für die umliegenden Gemeinden und ist vom kontinuierlichen Bevölkerungswachstum und anhaltenden Bauboom tangiert, was zu einem erhöhten Mobilitätsbedürfnis führt. Das Langsamverkehrsprogramm verfolgt als übergeordnete Zielsetzung die Optimierung und Ergänzung der Langsamverkehrsnetze für den Fuß- und Radverkehr, die Eliminierung von Schwach- und Gefahrenstellen sowie die generelle Förderung des Langsamverkehrs. Hierbei erfüllt der Stadtbus eine wichtige Rolle. Er bietet fünf innerstädtische und eine gemeindeübergreifende Linie nach Tägerwilen. Jährlich werden rund 500.000 Kilometer gefahren. Mitarbeitenden der Stadtverwaltung stehen zehn E-Bikes zur Verfügung, um an Terminen außerhalb der Stadtverwaltung teilzunehmen. www.kreuzlingen.ch