Das offizielle Amtsblatt der Stadt Fürth | Auflage 65 700 | Ausgabe [2] 2013 vom 30.1.2013 | 69. Jahrgang
Die WBG sorgt für 64 moderne Mietwohnungen auf der Hardhöhe Die Nachfrage nach Wohnraum in Fürth wächst stetig. Allein in den vergangenen zehn Jahren sind in der Kleeblattstadt 4000 Wohnungen errichtet worden, doch langsam wird geeigneter Baugrund für Neubauten knapp. Alternative Lösungen wie die der städtischen Wohnbaugesellschaft (WBG) sind also gefragt. Um weiteren Platz zu schaffen, errichtet sie auf der Hardhöhe 64 neue Mietwohnungen, indem ausgewählte Bestandsgebäude im Rahmen von Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen um eine Etage aufgestockt werden. Für Rolf Perlhofer, Geschäftsführer der WBG, ein schlüssiger Schritt, wie er bei einem Besichtigungstermin in der Leibnizstraße erläuterte: „Da Hausdächer erneuert werden mussten, war der Aus-
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Ausgewählte Bestandsgebäude werden um ein Stockwerk erweitert – Innovatives Programm entlastet den Wohnungsmarkt
Karl Binder (Projektleiter) und Rolf Perlhofer (Geschäftsführer) von der WBG gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Jung (v. li.) auf einem Balkon der neuen Wohnungen in der Leibnizstraße. Im Hintergrund ein bereits saniertes Gebäude, das ebenfalls um ein Stockwerk erweitert wurde.
bau zu weiterem Wohnraum naheliegend. Für den Balkonbau an den unteren Etagen benötigen wir ein
Außengerüst, so dass wir für die neuen Wohnungen ebenfalls Balkone planen konnten, und Strom
und Wasser waren in den Häusern ja bereits vorhanden.“ Diese Synergien sind bereits im vergangenen Jahr in der Komotauer Straße 18-25 genutzt worden, so dass 16 Zwei- und Drei-Zimmerwohnungen entstanden sind. Weitere 35 Zwei- bis Vier-ZimmerWohnungen folgen in diesem Jahr in der Komotauer Straße, Leibnizstraße und der Reichenberger Straße. In der Siemensstraße sollen ebenfalls im Mai 13 hochwertige Mieteinheiten bezugsfertig sein. Oberbürgermeister Thomas Jung lobte das „innovative Programm, um Wohnraum zu schaffen.“ Denn auch wenn jedes Jahr 500 Wohnungen entstehen, sei die Nachfrage – auch nach günstigem Mietraum – nicht gedeckt. „Die WBG entlastet auf diese Weise den Markt“, so Jung und hofft auf Nachahmer.
Zeitdokumente historischer Fürther Brauhäuser jetzt im Stadtarchiv Das Fürther Stadtarchiv im Schloss Burgfarrnbach darf sich über interessanten Zuwachs für die Geschichte der Kleeblattstadt freuen: Tucher-Chef Fred Höfler übergab vor Kurzem rund 50 Kartons mit erhalten gebliebenen Unterlagen der früheren Fürther Brauhäuser Humbser, Grüner, Geismann, Bergbräu sowie Evora & Meyer. Die Papiere und einige Gegenstände waren bisher in einem Lagerhaus der Tucher-Brauerei in der Südstadt untergebracht. Ein Team engagierter Ehrenamtlicher sichtete und ordnete die Inhalte der Kartons. Hervor traten einige Raritäten und Schätze. Eine etwas abgegriffene Urkunde etwa aus dem Jahr 1896, in der die Umwandlung der Privatbrauerei der Gebrüder Grüner zur Aktienbrauerei Fürth festgehalten wurde. Die erfolgreiche Neuauflage des Tra-
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50 Kartons mit gut erhaltenen Dokumenten früherer Brauereien – Im Lagerhaus der Tucher-Brauerei in der Südstadt entdeckt
Allerlei Kurioses und Überraschendes trat bei der Sichtung der Unterlagen zutage: Bei der Übergabe des Brauerei-Archivs, darunter eine historische Fahne, an Martin Schramm (re.) hatten Tucher-Chef Fred Höfler sowie die Ehrenamtlichen Helmut Ell, Ingelore Barthelmäs und Kamran Salimi (v. li.) einiges zu lachen.
ditionsbieres wurde nur möglich, weil das historische Grüner-Sudbuch ebenfalls wieder gefunden worden war, so Höfler. Einzug in das Stadtarchiv hielten auch historische Krüge, Bierkästen, alte Original-Flaschen oder Reklametafeln. Die weiß-grüne Fahne, auf der ein Nürnberger Stadtturm und darunter die Worte „Brauhaus Nürnberg – Abtlg. Fürth“ prangen, lockte bei allen Beteiligten ein Lächeln hervor, ebenso wie eine ungeöffnete Dose Grüner-Königstrunk schätzungsweise aus den 1970er Jahren. Wehmütig blickten die Beteiligten auf eine bislang unbekannte Aufnahme des Geländes der Brauerei Evora & Meyer an der Erlanger Straße. Heute steht dort nur noch ein einziges Gebäude auf einem >> Fortsetzung auf Seite 2 >>